Stadtmagazin St.Gallen September 2012

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St. Gallen aktuell

CHF 3.–,September 2012

Kopf des Monats Ernst Michel beurteilt Baugesuche in St. Gallen. 06 Porträt Die Druckerei des StadtMagazins stellt sich vor. 10 Sportsplitter Alles beginnt wieder bei Null. 22 Zur Stadtgeschichte Das alte St. Gallen in Bildern, Teil 2. 24

25 Jahre Dienst im Quartier 18 Josef Eberhard, ehemaliger Stadtpolizist

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StadtMagazin · Juni 2012

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Haben Sie richtig vorgesorgt?/ Mit Lebensversicherungen und anderen Vorsorgeprodukten kann man Altersvermögen aufbauen, Angehörige im Fall von Invalidität oder Tod absichern und zudem Steuern sparen. Die massgeschneiderte private Vorsorge schafft Sicherheit – in allen Lebensphasen. Das Schweizer 3-Säulen-System der Vorsorge gilt weltweit als Erfolgsgeschichte. Die 1. und 2. Säule (AHV und Pensionskasse) sollen dafür sorgen, dass man nach dem Erwerbsleben den gewohnten Lebensstandard beibehalten kann. Allerdings decken die Leistungen aus den beiden Säulen nur etwa 60 % des früheren Erwerbseinkommens. Es entsteht also eine so genannte Vorsorgelücke, die jede versicherte Person in Eigenverantwortung schliessen sollte – mit der 3. Säule, der privaten Vorsorge. Die 3. Säule umfasst alle möglichen Formen der freiwilligen Vermögensbildung, vom Sparkonto übers Wertschriftendepot bis zum Eigenheim oder zur Lebensversicherung. Es gibt zwei Formen der privaten Vorsorge: – Die Säule 3a ist das gebundene, steuerbegünstigte Vorsorgesparen. Man kann jedes Jahr einen Maximalbetrag in diese Säule einzahlen und ihn von den Steuern abziehen; allerdings steht einem dieses Geld vor der Pensionierung nur unter bestimmten Bedingungen, z. B. für den Erwerb von Wohneigentum, zur Verfügung. – Die Säule 3b ist das freie Sparen. Sie bietet viel Flexibilität – denn man kann jederzeit frei über das gesparte Geld verfügen.

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Die junge Familie

Mitten im Berufsleben

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Mit der Geburt eines Kindes beginnt für die Eltern ein neuer Lebensabschnitt. Schon während der Schwangerschaft sollte man sich Gedanken über die finanzielle Absicherung der Familie machen. Dabei ist es wichtig, auch unangenehme Fragen wie Invalidität oder Tod zu thematisieren. Wird ein Elternteil invalide oder stirbt er gar, schützt eine private Vorsorge die Familie. Im Invaliditätsfall sichert sie den gewohnten Lebensstandard, denn die Renten von IV und Pensionskasse sind tiefer als der ursprüngliche Lohn. Und im Todesfall bietet die private Vorsorge den Hinterbliebenen finanzielle Sicherheit. Übrigens: Auch die Altersvorsorge beginnt man am besten in jungen Jahren – und profitiert dabei von steuerlichen Vorteilen.

Wer mitten im Leben steht, hat meist viele Träume. Man will sich vielleicht selbstständig machen, endlich das langersehnte Eigenheim kaufen oder ein Vermögen aufbauen. Träume wollen allerdings auch finanziert sein – und das Leben hat nicht nur Sonnenseiten. Sind die Angehörigen oder die Geschäftspartner bei einem Todesfall abgesichert? Was passiert bei Arbeitsunfähigkeit? Mit der auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittenen Vorsorgelösung kommt man nicht nur einfacher, sondern auch sicherer ans Ziel.

Die Renten der 1. und 2. Säule decken nur etwa 60 % des früheren Erwerbseinkommens. Daher ist die 3. Säule entscheidend, wenn es darum geht, den bisherigen Lebensstandard zu sichern. Viele Berufstätige in der Schweiz wünschen sich zudem, schon vor dem regulären Alter in Pension zu gehen, doch eine Frühpensionierung ist teuer: Wer sich bereits mit 60 Jahren pensionieren lässt, muss auf rund einen Drittel der Rentenleistung verzichten. Deshalb gilt es, rechtzeitig die Altersvorsorge zu optimieren – und die Pensionierung frühzeitig professionell zu planen.

Auf Nummer sicher gehen Die private Vorsorge ist zu wichtig, als dass man sie ignorieren könnte. In allen Lebensphasen sollte man sich damit auseinandersetzen – je eher, desto besser. Vereinbaren Sie noch heute einen unverbindlichen Beratungstermin mit einem Vorsorgeberater der AXA Winterthur. Decken Sie allfällige Vorsorgelücken frühzeitig auf – und schliessen Sie sie jetzt!

Die Altersvorsorge mit Steuerersparnis in der Säule 3a/ Die Leistungen aus der 1. und 2. Säule decken nur etwa 60 % des früheren Erwerbseinkommens. Sichern Sie sich mit einer privaten Vorsorge gegen diese Vorsorgelücke ab und sparen Sie erst noch bis zu CHF 2000.– Steuern jährlich.

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Vorwort

Impressum

Wahlen

Verleger: Natal Schnetzer

Liebe St. Gallerinnen und St. Galler

Herausgeberin und Verlag: MetroComm AG Zürcherstrasse 170 CH-9014 St. Gallen Tel. 071 272 80 50 Fax 071 272 80 51 stadtmagazin@metrocomm.ch www.metrocomm.ch

Am 23. September geht’s um die Wurst: Der St. Galler Stadtrat wird neu bestellt. Heute setzt er sich aus je zwei Mitgliedern von FDP und CVP sowie einer Sozialdemokratin zusammen. Elisabeth Beéry (SP) und Barbara Eberhard (CVP) treten nicht mehr an, während Präsident Thomas Scheitlin und Fredy Brunner (beide FDP) sowie Nino Cozzio (CVP) erneut kandidieren. Diese drei gelten dank ihres Leistungsausweises als gesetzt.

kus Buschor eingeräumt. Die SP-Kandidaten sind eine Art Mogelpackung – Schulleiter Blumer ist ehemaliger LdU-ler aus Gossau, Projektleiterin Huber gehört gar nicht zur SP, sondern zur PFG – und damit auch für viele Linke nicht wählbar. Mehr als bestenfalls ein Achtungserfolg wird für Christian Hostettler nicht drinliegen, während Markus Straubs Chancen, der wie die Kandidaten von FDP und CVP von den Stadtsanktgaller Wirtschaftsverbänden unterstützt wird, kaum eingeschätzt werden können. Gegen Buschor und Adam wird er es wohl schwer haben, sind die beiden doch für einen grossen Kreis von links bis rechts wählbar.

Die CVP verteidigt den Sitz von Barbara Eberhard mit Stadtparlamentarierin Patrizia Adam. Die SP versucht, ihren frei werdenden Sitz mit Ruedi Blumer oder Sylvia Huber zu halten, während die SVP, die noch nicht im Stadtrat vertreten ist, mit Kantonsrat Markus Straub antritt. Und last, but not least erhoffen sich auch der parteilose Architekt Markus Buschor und der ehemalige SVPHaudegen Christian Hostettler den Einzug ins Rathaus.

Doch genug der Politik – wir wünschen Ihnen nun viel Vergnügen beim Entdecken von St. Galler Allerlei auch in dieser Ausgabe des StadtMagazins.

Die besten Chancen auf die beiden frei werdenden Sitze werden Patrizia Adam und Mar-

Stephan Ziegler Chefredaktor

Herzlich,

Chefredaktor: Stephan Ziegler, Dr. phil. I Fotografie: Bodo Rüedi, Philipp Baer Autoren in dieser Ausgabe: Daniela Winther, Michael Haller, Ronald Decker, Stefan Millius, Ernst Ziegler, Stephan Ziegler Anzeigenleitung: Walter Böni Layout: Sabrina Criscillo Administration: Daniela Ritz Verteilung: Via Prisma Medienservice AG in die Haushalte von St. Gallen, Gaiserwald, Mörsch­ wil, Kronbühl/Wittenbach und Teufen/ Niederteufen/Lustmühle; in St. Galler Geschäftspostfächer; Auflage in St. Galler Geschäften, Restaurants und Hotels. Erscheinungsweise: Zehnmal jährlich jeweils Anfang Monat mit Doppelnummern Juli/August sowie Dezember/Januar. Druck: Printagentur by Brüggli, CH-8590 Romanshorn Presenting Partner:

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

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PubliReportage

Schuh-Fashionistas werden in der Shoetique glücklich Ende August öffnete die Shoetique ihre Tore im 1. Untergeschoss der Shopping Arena St.Gallen. Auf rund 135 Quadratmetern werden Markenschuhe, Taschen, Gürtel, Schmuck, Schals und Zubehör angeboten.

Das innovative Ehepaar Hatice und Miguel Baumann hat einen weiteren Coup gelandet: Nach Jack&Jones, Jeansarena und Männerwerk eröffnet es mit der Shoetique sein viertes Geschäft in der Shopping Arena. «Als wir hörten, dass Mobilezone ins Erdgeschoss umzieht, haben wir uns sofort entschieden, die Lokalität zu übernehmen», sagt Hatice Baumann, die für den Einkauf und die Gestaltung bei Shoetique und Jeansarena zuständig ist. «Ist der Laden doch ideal zwischen Jeansarena und Männerwerk gelegen.» Auf 135 Quadratmeter erwarten dort aktuelle Modelle von Tommy Hilfiger, G-Star, Diesel, Replay, Mjus, Guess oder GAS auf Frauenfüsse – vom Sneaker bis zum Highheel ist alles dabei. «Wir führen auch ausgefallene, spezielle Modelle, die man sonst in der Ostschweiz nirgendwo findet», sagt Hatice. Neben den Schuhen werden auch Pflegeprodukte und Zubehör dafür angeboten, ebenso wie Taschen, Gürtel, Schmuck und Schals – «natürlich passend aufeinander abgestimmt». Das helle, ganz in Weiss gehaltene, sehr moderne Geschäft ist übersichtlich im Boutique-Stil – darum auch «Shoetique» – gestaltet und sorgt alleine schon dadurch für ein besonderes Einkaufserlebnis. «Der Laden ist so schön geworden, man möchte am liebsten darin übernachten», sagt Hatice schmunzelnd. Ab dem 1. Oktober wird Bjondina Murtesi alias Bonny York, die in der Ostschweiz als Sängerin (aktuelle Single: «Nein, nein, nein») bekannt ist, als Geschäftsführerin die Shoetique und die Jeansarena für die Baumanns übernehmen. Und als besonderes Highlight sind in Zukunft spezielle Events wie etwa Thai-Fussreflexzonenmassagen in der Shoetique geplant.


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

03

Kopf des Monats

06

Porträt

10

Carte Blanche

13

Getestet

15

Marktplatz

16

St.Galler Spitzen

18

Wahlen

Moore im Naturmuseum

Ernst Michel, Leiter Amt für Baubewilligungen

Zurück auf Null

Das Sozialunternehmen Brüggli

Im Wasser zuhause

Stefan Millius zu den Stadtratswahlen

St.Gallen in Bildern, Teil 2

Goldenes Schäfli, Metzgergasse

Aktuell in St.Gallen

sanktgallen24.ch

Das läuft im September

Josef Eberhard, ehemaliger Stadtpolizist

Kunst & Kultur

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Sportsplitter

22

Sport

23

Stadtgeschichte

24

Online

27

Agenda

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Das bin ich:

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Kopf des Monats

«Heute wird der Gestaltung ein wesentlich höherer Stellenwert beigemessen» Text:

Stephan Ziegler

Bild:

Bodo Rüedi

Ernst Michel, Sie stehen seit einem Vierteljahrhundert an der Spitze des St. Galler Amtes für Baubewilligungen. Wie viele Baugesuche haben Sie in dieser Zeit behandelt? Das dürften so um die 20 bis 25 000 gewesen sein. Jedes Jahr werden rund tausend Baugesuche bei uns eingereicht, alleine letzte Woche waren es etwa 40. In vielen Städten herrscht zurzeit ein enormer Bauboom, das bringt eine Flut von Baugesuchen mit sich. Ich kann mich als Ur-St. Galler nicht erinnern, dass jemals so viele Baukräne wie heute das Stadtbild temporär ergänzen. Auch das Tempo der Bauweise ist unglaublich, das geht heute viel schneller als früher.

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Ernst Michel feiert heuer ein doppeltes Jubiläum: einerseits seinen 60. Geburtstag, andererseits 25 Jahre an der Spitze der ehemaligen Baupolizei, die heute Amt für Baubewilligungen heisst. Grund genug für das StadtMagazin, den «Mister Baubewilligungen» als Kopf des Monats vorzustellen.

Nicht alle Gesuche betreffen aber Wohnungsbauten? Natürlich nicht. In St. Gallen werden jährlich zwischen 250 und 350 neue Wohnungen bewilligt und mehrheitlich auch gebaut. In unseren tausend Baugesuchen stecken aber auch Umbaugesuche, Gesuche für energetische Sanierungen sowie Reklame- oder Baumfällgesuche. Haben auch die Einsprachen zugenommen? Bei etwa einem Drittel aller Baugesuche müssen die Nachbarn von Gesetzes wegen angeschrieben werden. Das gibt jährlich über 3 000 Bauanzeigen an Anstösser, die in die Baugesuche Einsicht nehmen können. Darauf folgen etwa 200 Einsprachen. Wenn die Rechtslage klar und Potenzial für eine einvernehmliche Lösung gegeben ist, versuchen wir, mit den Parteien eine Einigung zu erzielen. Falls dies nicht geht, bleibt nur der Entscheid über das Gesuch und die Einsprache(n) – und allenfalls die Beschreitung des Rechtsweges. Bei querulatorischen Einsprechern, beispielsweise. Auch, ja. Zum Teil muss ich aber auch den Einsprechenden ein Kränzchen winden: Einsprachen führen manchmal wirklich zu besseren Lösungen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass oft gute Resultate entstehen, wenn wir Einsprechende und Bauherrschaften darauf aufmerksam machen, wo die kritischen Punkte eines Baugesuches sind und wie einvernehmlich ein besseres Ergebnis erreicht werden kann. Auf diese Weise können die Verfahrenszeiten verkürzt werden, es bedarf jedoch Bewegung von allen Seiten ... Diese offene Kommunikation hat sich sehr bewährt.

Führt die erhöhte Anzahl von Baugesuchen nicht dazu, dass diese anders als in «ruhigen» Zeiten behandelt werden, sprich länger brauchen? Nein. Wir erfassen die Bearbeitungsfristen jedes Jahr. Fast zwei Drittel aller Gesuche werden in weniger als 30 Tagen behandelt, über 90 Prozent innerhalb von 90. Verzögerungen können durch unvollständige Unterlagen oder Fristverlängerungen für Einsprachen verursacht werden und liegen nicht a priori bei der Behörde. Jedes Baugesuch muss den Vorschriften genügen, ob nun viel oder wenig Arbeit ansteht, und jeder Gesuchsteller hat Anspruch auf eine zeitschnelle Bearbeitung. Sie sind grundsätzlich für alle Baubewilligungen im Hochbau, vom Fensterersatz bis zur Grossüberbauung, für Private und Firmen zuständig? … und Bauabsichten der Stadt und des Kantons St. Gallen, nicht zu vergessen. Öffentliches Bauen muss sich an die gleichen Vorschriften halten wie private Bauvorhaben auch, denken Sie aktuell an den Werkhof des Gartenbauamts, das Naturmuseum, die Fachhochschule oder das Bundesverwaltungsgericht. Drei Stadtparlamentarier verlangen jetzt, die Baubewilligungsverfahren effizienter und kalkulierbarer zu gestalten. Immer wieder – und das auf verschiedenen politischen Ebenen unseres Staates – werden Vorstösse in dieser Richtung gemacht. Die Themen «Vereinfachung und Deregulierung» in Baubewilligungsverfahren sind mir also nicht fremd. Ich verstehe allerdings nicht ganz, was bei unveränderter gesetzlicher Grundlage noch vereinfacht werden könnte: Wir führten in den vergangenen

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Thema des Monats

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Ernst Michel:

«Gerne erinnere ich mich

an das Bewilligungsverfahren und die Umsetzung StadtMagazin · September 2012

des Stadions und der Shopping Arena.

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Kopf des Monats

Jahren Kundenbefragungen durch. Bei einer starken Rücklaufquote von über 40 Prozent stellen wir bzw. die auswertende Fachhochschule St. Gallen fest: Bei denjenigen Kontaktgruppen, die mit uns zu tun haben, haben wir einen guten Ruf, wenngleich es überall etwas zu optimieren gibt. Es liegt in der Natur der Sache, dass nicht alle Baugesuche zur Zufriedenheit aller Anspruchsgruppen entschieden werden können, da oft ein Kompromiss geschlossen wird. Wie in der Politik: Vielleicht sind nicht alle hundertprozentig zufrieden, dafür aber auch nicht total unzufrieden. Wenn wir die Ermessungsspielräume ansehen, die v. a. das Gestalterische betreffen: Hier hat natürlich jeder eine eigene Meinung, was gefällt und was nicht … Auch in früheren Jahren sind Bauten von der Bevölkerung unterschiedlich wahrgenommen worden. Ist Ihr Ermessensspielraum wirklich so gross? Sicher viel grösser als in früheren Jahren. Früher gab es mehr messbare Vorschriften, heute gilt: «Muss sich gut einfügen» oder «ansprechend gestaltet sein». Das öffnet natürlich den anwendenden Behörden, in der Stadt St. Gallen die Baubewilligungskommission oder das Amt für Baubewilligungen, Türen, um auf die äussere Gestaltung der Bauten und Umgebungsbereiche Einfluss zu nehmen. Wenn etwas gut herauskommt wie das Bundesverwaltungsgericht oder das EinsteinKongresscenter, dann sprechen alle vom Architekten und niemand von der Behörde, die das Baugesuch bewilligt hat. Wenn etwas nicht gefällt, zeigen alle auf die Bewilligungsbehörde, keiner auf den Architekten … Da haben Sie recht. Mit der heute gültigen Bauordnung wird der Gestaltung ein wesentlich höherer Stellenwert beigemessen als früher. Die Architektur wird damit nicht mehr alleine dem ausführenden Architekten oder dem Bauherrn überlassen. Hand aufs Herz: Kann ein Privater heute überhaupt noch ein Baugesuch stellen, ohne einen Anwalt beizuziehen? Unbedingt, der überwiegende Teil unserer Baugesuchsteller macht das auch so. Wir haben ja auch noch unsere Bauberatung, wo Interessierte ihr Projekt beurteilen lassen können, bevor sie ein vollständiges Baugesuch stellen. Diese wird stark in Anspruch genommen; es kommen auch viele Baupro-

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fis, die wissen wollen, in welche Richtung das Verfahren gehen könnte. Blicken wir zurück: Was war für Sie das spektakulärste Projekt in den letzten 25 Jahren? Gerne erinnere ich mich an das Bewilligungsverfahren und die Umsetzung des Stadions und der Shopping Arena. Das war eine sehr interessante Herausforderung und anspruchsvolle Koordinationsaufgabe, mit so vielen Ämtern und Interessengruppen während vieler Jahre zielorientiert zusammenzuarbeiten. Eine Herausforderung ganz anderer Art war das «Baumhaus», das um 38 cm gekürzt werden musste ... ein wohl gesamtschweizerisch aufsehenerregender Einzelfall, in jeder Hinsicht. Diese und sehr viele andere Projekte bleiben in Erinnerung, ebenso wie aktuell auch der Neubau des Kurhauses Oberwaid. Und was sind Ihre Wünsche für die verbleibende Zeit im Amt? Gerne würde ich die Inkraftsetzung des neuen kantonalen Baugesetzes noch im Amt erleben. Das ist aber wohl ein anspruchsvolles Ziel … Andererseits wünsche ich mir, dass der in die Jahre gekommene Spisermarkt zeitgemäss erneuert werden kann und die renovierte Kirche St.Leonhard zu neuem Leben erwacht. Dann steht noch eine ganz andere interessante Aufgabe an: Unser Personalbestand hat sich bis vor Kurzem kaum verändert. Durch eine Vielzahl pensionsbedingter Mutationen wird eine neue Mannschaft aktiv, die auf die grosse Unterstützung der verbleibenden Mitarbeitenden angewiesen sein wird. Zum Schluss: Hat nicht auch der Leiter des Amts für Baubewilligungen manchmal die ganze Vorschriftenflut satt? Nun, unsere vielseitige Gesetzgebung reflektiert halt unseren Zeitgeist und regelt die Nutzung unserer Räume bis in alle Details. Sie ist anzuwenden, wenngleich ich mich doch schon oft frage, ob die gesetzgeberische Einflussnahme in gewissen Bereichen nicht massvoll reduziert resp. gestrafft werden könnte, z. B. bei der Anwendung nicht mehr zeitgemässer Bestimmungen in Sonderbauvorschriften. Eines ist aber klar: Die vergangenen Jahre haben in unserem Bereich eine grosse Menge neuer Vorschriften hervorgebracht, die wir anzuwenden haben. Ich denke dabei vor allem an die Bereiche Energie, Umwelt und altersgerechtes Bauen sowie den Umgang mit dem Rauchverbot in öffentlichen Räumen.

Ernst Michel (*1952) nahm am 1. August 1987 seine Tätigkeit als Leiter der damaligen Baupolizei auf. Nach einer Lehre als Bauzeichner beim Tiefbauamt St. Gallen arbeitete er während fünf Jahren auf der Gemeinde Gaiserwald, während er berufsbegleitend die Ingenieurschule St. Gallen absolvierte. Dann wechselte der St. Galler für zehn Jahre zur Stadt Arbon, bevor er nach St. Gallen zurückkehrte. Michel hat zwei Söhne und wohnt in St.Georgen.

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Porträt

Brüggli verbindet Wirtschaftliches mit Sozialem Text:

Michael Haller

Brüggli baut Brücken zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Individuen. Ziel ist die berufliche und gesellschaftliche Integration und Rehabilitation von Menschen mit einem körperlichen oder psychischen Handicap. Gemeinsam mit ihnen entwickelt und produziert Brüggli nicht nur hochwertige Produkte, sondern bietet auch vielseitige Dienstleistungen an. Hochwertige Marktleistungen Eine wichtige, attraktive Konstante sind die Eigenprodukte der Marken Leggero und 4pets. Im Jubiläumsjahr 2012 – der Verein Brüggli feiert sein 25jähriges Bestehen – ist Brüggli mit einer nie da gewesenen Produktevielfalt auf dem Markt präsent. Damit

Vom Druck zur Gastronomie, von der Mechanik zum Textilen, von der Hundebox zum Fahrradanhänger: Das Romanshorner Sozialunternehmen Brüggli überzeugt mit gefragten Marktleistungen und ist zugleich ein beispielhaftes Integrationsunternehmen. Und da es auch das StadtMagazin druckt, stellen wir es gerne näher vor.

www.brueggli.ch sichert sich Brüggli wirtschaftlich ab und schafft Arbeit, die im ganzen Hause Freude bereitet – vom Einkauf und Verkauf über Mechanik, Montage und Textil bis hin zur hauseigenen Werbeabteilung und Druckerei. Zugleich führt Brüggli dank ausgezeichneter Vernetzung mit der Wirtschaft spannende Lohnaufträge aus, zum Beispiel für die Marke Freitag. Das Streben nach möglichst grosser Autonomie trägt viele Früchte: Der Verkaufsladen Pier 58, zum Beispiel, ideal gelegen am Hafen in Romanshorn, hat sich innert weniger als zwei Jahren etabliert; er ist Brügglis Aushängeschild rund um zahlreiche Angebote und Produkte der bewegten Freizeit und sanften Mobilität. Ausserdem macht Brüggli mit der Gastronomie Usblick von sich reden – eine interessante Adresse besonders auch für Bankette und Seminare.

Informatik, eines von elf spannenden Berufsfeldern bei Brüggli

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50 Berufe in zehn Berufsfeldern Gleichermassen wie die wirtschaftlichen Leistungen hat Brüggli in den letzten Jahren auch das agogische Angebot weiterentwickelt und verfeinert. Mit 50 Berufen in zehn Berufsfeldern, mit umfassenden Leistungen von der Ausbildung über die berufsinterne Schule bis hin zum begleiteten Wohnen und mit einem einzigartigen Coachingangebot für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, ist Brüggli ein wichtiger Integrationspartner und zugleich einer der grössten Ausbildungsbetriebe der Ostschweiz. So haben im Jubiläumsjahr 79 Lernende ihre Lehre erfolgreich abgeschlossen (Erfolgsquote: 100 %) und 110 junge Menschen eine Ausbildung bei Brüggli begonnen. Insgesamt bildet Brüggli über 240 Lernende pro Jahr aus. Sie werden weit über die Ausbildung hinaus begleitet.

Genau hinschauen in der Printagentur, der Generalistin für Werbe- und Druckleistungen

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Porträt

Brückenbauer für Arbeitgeber und Arbeitnehmer Die Arbeitsassistenz von Brüggli begleitet Menschen auf allen Wegen der beruflichen Integration. Mit erfahrenen Jobcoaches und einem Netzwerk von 450 engagierten Partnerbetrieben erschliessen sich Arbeitnehmern, Arbeitgebern und Kostenträgern viel gebündeltes Wissen und interessante Perspektiven: • • • •

Partner für sozial engagierte Unternehmen Supported Employment/Education für Arbeitnehmer und Arbeitgeber Vermittlung von Praktikums-, Ausbildungs- und Arbeitsstellen Kompetenzzentrum für alle Fragen der beruflichen Eingliederung

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Printagentur: Generalistin für Gestaltung und Druck Die Printagentur ist eine Generalistin in der Drucksachenherstellung: von der Gestaltung über den klimaneutralen Druck bis hin zur Konfektionierung – alles von einem einzigen Anbieter. Mit Fotostudio, Text/Konzept- und Grafikabteilung. Und mit der einzigartigen Kompetenz eines der grössten grafischen Ausbildner in der Schweiz. Namhafte Unternehmen aus der Schweizer Wirtschaft vertrauen der Printagentur ihre Drucksachen an – auch das St. Galler Stadtmagazin. www.printagentur.ch

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Gastronomie Usblick: Immer einen Blick voraus Die Brüggli-Gastronomie Usblick begeistert mit einer riesigen Panoramaterrasse, mit zwei Restaurants sowie modernen Seminar- und Tagungsräumen. Ein idealer Rahmen für gesellschaftliche Veranstaltungen und Firmenanlässe. Das infrastrukturelle und kulinarische Angebot lässt sich auf nahezu jedes Bedürfnis abstimmen. www.usblick.ch

Herzlich willkommen zum Tag der offenen Tür am 9. September 2012, 10 bis 16 Uhr • Spannende Einblicke in alle Betriebsbereiche • Frühstücksbuffet im Usblick von 9 bis 11.30 Uhr • Mittagsmenüs, Kaffee und Kuchen • Kostenlose Cremeschnitte ab 14 Uhr • Musikverein Romanshorn, 11 bis 12 Uhr • Sängerbund Romanshorn, 13 und 14.30 Uhr • Brüggli-Djembé-Gruppe (Trommeln): 11 und 14 Uhr, bei schönem Wetter auf der Panoramaterrasse • Vorstellung Wohnhausprojekt für Lernende • Ballonflugwettbewerb • Kinderhort

Konzentrierte Arbeit in der Brüggli-Gastronomie Usblick

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PubliReportage

Auf den Spuren von Gallus in der Ostschweiz Oratorium von C. Greith mit Theaterszenen von R. Schneider

Das Collegium Musicum Ostschweiz (CMO) beteiligt sich mit fünf Aufführungen des Oratoriums «Der heilige Gallus» von Carl Greith an den Feierlichkeiten des Gallusjubiläums und begibt sich damit auf die Spuren von Gallus, quer durch die Ostschweiz: An den wichtigsten Stationen im Leben des Wandermönches wird das Gallus-Oratorium aufgeführt und mit Theaterszenen bereichert, so auch in St. Gallen am 26. September 2012 in der Laurenzenkirche.

Gallus in Romantik und Gegenwart Das Werk basiert auf der konzertanten Aufführung des spätromantischen Oratoriums «Der heilige Gallus» von Carl Greith mit dem Kammerchor Oberthurgau Arbon und dem Collegium Musicum St. Gallen unter der Leitung von Mario Schwarz. Das Oratorium wird ergänzt durch aktuelle Themen in Form von szenischen Zwischentexten des zeitgenössischen Autors Robert Schneider (Schlafes Bruder). Der Autor greift dabei zentrale Themenfelder des Lebens des hl. Gallus aus der heutigen Perspektive auf. Beide Elemente, das Oratorium und die Theaterszenen von Robert Schneider, erzeugen ein enormes Spannungsfeld: Der Blick auf das Leben von Gallus aus Sicht der Romantik auf der einen und das Aufgreifen von heute brennend aktuellen Aspekten auf der anderen Seite. «Gallus in Romantik und Gegenwart» ist das Thema, die Verbindung von Musik und Theater die besondere Kunstform.

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Carte Blanche

Ideologie oder Sachverstand? Kommentar:

Stefan Millius

Die Parteien suchen die Kandidaten nach seltsamen Kriterien aus. Sie finden nach wie vor viel zu oft, für einen Sitz in einer Regierung sei nicht etwa Sachkenntnis nötig, nein: Das hohe Amt ist die perfekte Gelegenheit, verdiente Parlamentarier zu belohnen, wenn sie nach zehn oder mehr Jahren in der Legislative keine andere Perspektive mehr haben. Und weil wir (meistens) nehmen müssen, was uns die Parteien vorschlagen, landen diese Leute dann ganz oben in der Hierarchie. Die Stadt St. Gallen hat über 70 000 Einwohner und wird von einem Fünfergremium geführt. Ein Stadtratssitz sollte nicht nach irgendwelchen Parteiverdiensten vergeben werden. Es ist ein Glücksfall, wenn die Wahl der Parteien immer mal wieder zufällig auf

Wer schon einmal einen Blick in einen Stellenanzeiger geworfen hat, weiss: So gut wie jede halbwegs anspruchsvolle Position ist klar definiert bezüglich Anforderungsprofil. Es käme keinem Unternehmen in den Sinn, die Leitung der Informatikabteilung einem Schreiner anzuvertrauen, nur weil der in der Freizeit gerne «compüterlet». Seltsam nur, dass die hohen Ansprüche der Privatwirtschaft nicht gelten, wenn es um die Besetzung von Regierungsämtern geht.

den Richtigen fällt, also auf jemanden, der dem Amt auch wirklich gewachsen ist. Das Auswahlverfahren bleibt aber bedenklich. Zum Beispiel in der Direktion Bau und Planung: Seit 50 Jahren wird dieses geführt von Finanz-, Bildungs- und Justizexperten, nicht aber von Leuten, die etwas vom Bau verstehen. Klar, lernen kann man alles. Stellen Sie sich aber doch einmal vor, man würde von Ihnen verlangen, ab dem 1. Januar 2013 für die bauliche Entwicklung der Stadt St. Gallen, für die Verkehrsplanung und den Bau aller öffentlichen Gebäude verantwortlich zu sein. Hand aufs Herz: Trauen Sie sich das zu? Es ist naiv zu glauben, ein Stadtratsmitglied dürfe sich zunächst einige Monate lang in Ruhe in alle Themen einlesen. Entscheidungen müssen vom ersten Tag an gefällt werden.

Die Direktion Bau und Planung wird frei und nach dem 23. September voraussichtlich mit einem von zwei neu gewählten Stadtratsmitgliedern besetzt. Fachlich ausgewiesen ist für dieses Ressort nur ein einziger Kandidat, der parteilose Architekt Markus Buschor. Alle anderen Anwärter sind in Baufragen Quereinsteiger. Die Kandidaturen der Parteien sind nicht fachlich begründet – sie hoffen, dass die Wählerschaft nicht nach Sachverstand, sondern nach Ideologie wählt. Laut Politbeobachtern wird das auch geschehen, sie attestieren parteilosen Kandidaturen «nicht den geringsten Hauch einer Chance». Wirklich? Wählen die St. Gallerinnen und St. Galler tatsächlich nach dem Parteibuch? Pfeifen sie auf die Qualifikationen? Geben sie die Stadtentwicklung wirklich in die Hände von Leuten, die zuerst die Grundlagen von Bau und Planung erlernen müssen? Die Hoffnung stirbt zuletzt, meine jedenfalls, dass dem nicht so ist … ANZEIGE

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Das Goldene Schäfli: Perle der Metzgergasse

Wenn es einen hier schräg anmutet, dann liegt das nicht am zugegebenermassen guten Weinangebot des Restaurants «Zum Goldenen Schäfli», sondern am nicht ganz waagrechten Boden der einstigen Zunftstube.

text&bild: Ronald Decker

30 Metzger, die hier in dieser Gasse ihrer Berufung nachgingen, kauften im Jahre 1484 das Gebäude für 300 Taler. Über 300 Jahre diente das Schäfli ihrer Zunft als Versammlungsort. 1798 war es vorbei mit dem mittelalterlichen Zunftwesen, es entstand ein Lokal, das «Goldene Lamm», 1866 wuchs es «Zum goldenen Schäfli». Anfang der 1970er Jahre sollte das Gebäude abgerissen werden, was glücklicherweise abgewendet werden konnte. 1978 gründete sich die Genossenschaft zum Goldenen Schäfli; geführt wird das Restaurant seit 1979 von der Familie Schudel mit viel persönlichem Engagement. Verschrieben haben sich die Wirtsleute «Grossmutters Küche». Legendär ist die Kalbsleber Metzgerart mit Zwiebeln und Knoblauch in Butter mit Rösti (Fr. 36,80, als Gluschtportion für Fr. 25,80). Zu den «inneren Werten» gehören auch Kalbsnierli an Senfrahmsauce und Butternüdeli (Fr. 35,50) sowie Kalbsmilken (Bries) an Pilzrahmsauce und Nudeln (Fr. 33,50). Wer auf «richtiges» Fleisch besteht, dem seien die Rindsfiletspitzen Stroganoff (Fr. 48) oder etwa das Cordon bleu mit Kartoffelgratin (Fr. 41,80) empfohlen. Die Fischkarte erfreut mit Bodensee-Eglifilets (Fr. 41,50), Heilbutt (Fr. 35,80) und Seezunge, die man gegrillt oder gratiniert (Fr. 41,50 – 43,50) geniessen kann. Vorbildlich ist das Goldene Schäfli auch mit einer eigenen Karte für laktosefreie Gerichte. Den Restaurantbesuch einleiten oder ausklingen lassen kann man in der Schäfli Bar (mit Raucherlounge) im Erdgeschoss, die von 7 bis 1 Uhr geöffnet ist. Im ersten Stock liegt auch noch das «Hexenstübli». Aber das wahre Schmuckstück ist die Zunftstube mit ihrer gotischen Balkendecke und dem schrägen Boden. «Wie ein Bote aus einer anderen Zeit», urteilte die Jury von ICOMOS, dem Denkmalpflegerat der UNESCO. Und so zeichnete sie das Goldene Schäfli mit dem Ehrenpreis als «historisches Restaurant des Jahres 2012» aus.

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Fazit: Seit über 500 Jahren wird im Schäfli gut gespeist und getrunken. Möge es die folgenden Jahrhunderte so weitergehen. Restaurant zum Goldenen Schäfli Priska und Hugo Schudel Metzgergasse 5, 9000 St. Gallen Tel. 071 223 37 37, priskaschudel@gmx.ch Öffnungszeiten: Mo –Sa 11.00–14.30 Uhr/18.00–24.00 Uhr So geöffnet: September bis April

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Thema des Monats Marktplatz

Bärenalarm im Kanton

Das Naturmuseum bietet anlässlich seiner aktuellen Sonderausstellung «AD 612 – Ein Bärenleben zu Gallus Zeiten und heute» (bis Ende Jahr) ein St. Galler Bären-Memo-Spiel an. Die 48 Spielkarten machen offensichtlich, wie vielseitig Meister Petz im Alltag zum Einsatz kommt: für die Confiserie Roggwiller an der Multergasse trägt er den Schwingbesen, in Wils Altstadt trommelt er auf einem Brunnen und bei einer Litfasssäule Altstättens macht er auf aktuelle Veranstaltungen aufmerksam. Mal grimmig schaut er beim Restaurant Bären in Rotzenwil, dann wieder niedlich als Maskottchen des FC St. Gallen oder nachdenklich auf St. Gallens Bärenplatz … Das Bären-Memo-Spiel ist für CHF 15 an der Museumskasse des Naturmuseums St. Gallen oder unter info@naturmuseumsg.ch erhältlich.

Neue Kinderwelt im «Schiff»

Die bisherige Spezialabteilung für Kunst- und Malbedarf im ersten Stock der Papeterie zum Schiff an der Marktgasse hat ein neues Gesicht erhalten. Die St. Galler Illustratorin Corinne Bromundt visualisierte nach den Ideen von Inhaberin Regi Weigelt-Knecht eine Kinderwelt, die kleine Piratinnen und Piraten träumen lässt. Ein kleines Piratenschiff bietet Platz zum Zeichnen und Staunen und verkürzt die Wartezeit, bis sich die Dschungelbox in Bewegung setzt – alle halbe Stunde sieht und hört man Pandabären und Affen mit Dschungelgeräuschen. Die Artikel der Kinderpapeterie sind nicht nach Warengruppen, sondern entsprechend dem Alter eingeräumt. Die Suche nach einem passenden Geschenk wird damit stark vereinfacht. Neu ist zudem ein breites Sortiment an Lernspielzeug, Krabbel- und Gehhilfen fürs Babyalter. Die Kinderpapeterie gibt es nur in St. Gallen, kreative Kinder aber in der ganzen Schweiz. Gleichzeitig mit dem Piratenschiff wurde deshalb der Onlineshop www.kinderpapeterie.ch eröffnet.

Appenzeller Naturjodel (Zäuerli) und Klassik

Die Camerata Helvetica und ihr Dirigent Urs Schneider haben sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen, indem vom wohl bekanntesten Schweizer Volksmusiker Noldi Alder sein Werk «Das Märchen vom Naturjodel und dem klassischen Streichorchester» zur Uraufführung gelangt. Zum ersten Mal überhaupt stehen sich diese Art der Volksmusik und die Klassik direkt gegenüber und verbinden sich zu einer echten Symbiose und gegenseitiger Inspiration zwischen den drei Naturjodlern, dem Buebe-Chlauschörli aus Urnäsch und den Streichern (30 Aufführende). Daneben erklingen Werke von Bach, Mozart und Tschaikowsky. Freitag, 14. Sept., 20 Uhr, Grubenmann-Kirche Teufen.

City-Garage hat den besten Lehrling

Rico Freund ANZEIGEN

(*1992) heisst der Kandidat, der die Lehre zum Automobil-Mechatroniker mit der Spitzennote 5,6 abgeschlossen und damit 2012 die höchste Bewertung der Ostschweiz unter rund 70 Teilnehmern erhalten hat. Der junge Mann, der die Kantiprüfung absolvierte, hat sich danach nach intensivem «Schnuppern» für eine vierjährige Lehre als Auto-Mechatroniker bei der St. Galler City-Garage entschieden. Freund, der aus einer autoaffinen Familie stammt, sagt, er sei nur zu Beginn der Prüfungen nervös gewesen: «Im praktischen Teil sind während zweier Tage 16 Posten mit verschiedenen Arbeiten rund ums Auto zu absolvieren. Da hat man schon Respekt, besonders, weil es sich um 16 verschiedene Fabrikate handelt.» Die schriftlichen Prüfungen waren für den Zwanzigjährigen mit Berufsziel Auto- oder Maschineningenieur dann weniger nervenaufreibend. Insgesamt acht Lernende der City-Garage-Gruppe haben die Lehrabschlussprüfung 2012 mit Erfolg bestanden – zwei Detailhandelsangestellte, drei Automobil-Fachleute und drei Automobil-Mechatroniker.

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Marktplatz

Gesund werden auf dem Bauernhof

Auf einem Bauernhof erholte sich der St. Galler Marcel Bischofberger vom Alltag – und öffnet das Angebot jetzt auch für andere Gestresste. Vor zwei Jahren nahm sich der Banker eine Auszeit vom stressigen Alltag und kam bei seinem Freund und Landwirt Vinzenz Müller im aargauischen Bergdietikon unter. Dank der körperlichen Arbeit fand er Ruhe und hatte einen tieferen Schlaf. In Bischofberger reifte die Erkenntnis, dass eine solche Woche auch anderen Gestressten helfen könnte. So rief er mit Müller das Time-out-Angebot «MannTschu» ins Leben: Es richtet sich an alle Menschen, die Burnout-gefährdet sind. Im einfachen Landleben und bei Gesprächen mit der Bauernfamilie können sie Ruhe finden und sich neu orientieren. Wie viel gearbeitet wird, entscheidet man selbst. www.mann-tschu.ch

Galluswanderung von Arbon nach St. Gallen

Einen Kompass brauchen moderne Gallus-Pilger nicht, die sich von Arbon auf den gut beschilderten, viereinhalbstündigen Weg nach St. Gallen machen. Im siebten Jahrhundert soll Gallus so gewandert sein. In Arbon ist ein Abstecher zur Arboner Kapelle empfehlenswert. In die Wand eingemauert, ist hier der sagenumwobene Gallusstein mit den Fussabdrücken des heiligen Gallus zu bestaunen. Der aussichtsreiche Weg, der immer wieder einen herrlichen Blick über den Bodensee erlaubt, führt durch Steinach hinauf zur Steiner Burgruine. Von dort wandert man über den Gallussteg, durch Wiesen und Wälder nach Mörschwil und weiter ins St. Galler Quartier Neudorf, dann zur Mühlenenschlucht, der Keimzelle der ehemaligen Klosterstadt. Vom Hauptbahnhof fährt man bequem zum Ausgangspunkt zurück. www.gallusweg.ch

Verein sammelt für Villa Wiesental

Der Verein «Pro Villa Wiesental» treibt seine Kaufabsichten voran. Als potenzielle Geldgeber kann jeder amten, der die Absichtserklärung «Retten wir bedrohtes Kulturgut» unterzeichnet und einen Beitrag zum Erhalt der Villa leisten will. Genossenschafter beteiligen sich mit Anteilscheinen à 1000 Franken, Gönner ab 10 000 Franken, und ab 100 000 Franken ist man als Mäzen dabei. Die Spendenbeträge werden nur fällig, wenn der Stadtrat keine Abbruchbewilligung für die Villa erteilt und die Besitzer verkaufen wollen. In diesem Fall würde «Pro Villa Wiesental», sofern er das Geld zusammenbringt, in die Bresche springen, eine Genossenschaft gründen und in der Villa einen Kulturbetrieb einrichten. Bis dato hat der Verein rund 350 000 Franken gesammelt. www.villawiesental.ch

WISG-Wahlempfehlungen

Die Wirtschaft Region St.Gallen (WISG) unterstützt für die Stadtratswahlen neben den bisherigen Thomas Scheitlin, Fredy Brunner und Nino Cozzio die Kandidaturen von Patrizia Adam und Markus Straub. Für das Stadtparlament empfiehlt die WISG folgende Kandidaten: Patrizia Adam (CVP, bisher), Christoph Baumgartner (FDP, bisher), Roman Bühler (FDP, bisher), Jennifer Deuel (FDP, bisher), Roger Dornier (FDP, bisher), Karl Eckstein (SVP, bisher), Barbara Frei-Grimm (FDP, bisher), Stefan Grob (CVP), Michael Hugentobler (CVP, bisher), Stefan Keller (FDP, bisher), Felix Keller (FDP, bisher), Nicolas Keller (CVP), Fabian Koch (CVP, bisher), Werner Kühne (FDP), Michael Kummer (FDP), Thomas Meyer (CVP, bisher), Christian Neff (SVP, bisher), Stefan Rosenblum (CVP, bisher), Werner Ruppeiner (CVP, bisher), Mario Rusch (FDP), Philip Schneider (CVP, bisher), Heini Seger (SVP, bisher), Daniel Stauffacher (CVP, bisher), Boris Tschirky (CVP, bisher) und Karin Winter-Dubs (SVP, bisher).

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St. Galler Spitzen

25 Jahre Polizeidienst im Quartier Text:

Stephan Ziegler

Bild:

Bodo Rüedi

Josef Eberhard (*1946) war 40 Jahre Stadtpolizist in St. Gallen. Mit 23 machte er die Polizeischule, 2009 ging er als Wachtmeister mbA in Pension. Als einer der letzten Besatzungen eines Aussenpostens, die es bis 1973 gab, kennt er die Stadt wohl wie kein Zweiter. Nun beschäftigt er sich mit der Geschichte der Aussenposten der Stadtpolizei St. Gallen – und ist auf eine kleine Sensation gestossen.

Nach der einjährigen Polizeischule mit Theorie, Praxis und Sport leistete Eberhard ein Jahr mit einem «Götti» Dienst auf der Hauptwache an der Neugasse, bei der Sicherheitsund Verkehrspolizei. «Auf der Kanzel auf der Brühltorkreuzung z. B. habe ich den Verkehr geregelt, das war eine von sieben bedienten Kreuzungen in der Stadt.» Auch Unfallaufnahmen, Interventionen bei Streitigkeiten oder Ausrücken mit dem Krankenwagen gehörten zu seinen Aufgaben. Die Fahndungsabteilung war bis 1979 der Stadtpolizei zugeordnet, und so rückte Eberhard als Uniformierter oft auch mit den Fahndern aus. 80 Rocker gegen 25 Polizisten «Der spektakulärste Fall war wohl die Olma 1969, die ich als Aspirant erlebte. Gut 80 Zürcher Rocker kamen nach St. Gallen und suchten Streit. An der Olma kam es immer wieder zu Raufereien», erinnert sich Eberhard. Am Abend überfielen die Rowdys eine Veranstaltung im Ekkehardsaal; es entstand eine Massenschlägerei. «Wir fuhren mit sieben oder acht Mann vor und konnten gegen die Übermacht natürlich nichts ausrichten. Also haben wir Alarm geschlagen.» Es gelang, etwa 45 Mann zusammenzutrommeln. Fahnder verfolgten die Rocker, die sich über die Oberstrasse zur Ganggelibrücke aufmachten. «Als sich die erste Gruppe Rocker auf die Appenzeller Seite absetzte, sind wir mit 24 Mann angerückt, haben sie handgreiflich gestellt und dabei 44 Halbstarke verhaftet. Die Rädelsführer mussten zur Gerichtsverhandlung in St. Gallen erscheinen. Das passte ihnen natürlich nicht und so drohten sie, mit 500 Mann zu kommen und hier alles kurz

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und klein zu schlagen. Doch es ging ruhig zu und her, weil sich in Zürich herumgesprochen hatte, dass man in St. Gallen sofort zur Rechenschaft gezogen werde …» Das waren noch Zeiten! 1971 hat sich Eberhard auf den Aussenposten Vonwil beworben. Von der St.Leonhardsbrücke über Rosenbergstrasse, Schoren, Sittertal, Rechenstrasse, Ahorn, Hochwacht, Riethüsli, Teufener- und Oberstrasse bis wieder zur St.Leonhardsbrücke reichte dessen Verantwortlichkeit. Neben Vonwil gab es die Aussenposten Bruggen, Winkeln, St.Georgen, Rotmonten, Langgasse und St.Fiden, der als einziger über ein Auto verfügte. Die anderen waren mit Velos und Vespas ausgerüstet. Helfen statt strafen «Ich hatte gerne Kontakt zur Bevölkerung. Ich wollte möglichst wenig büssend oder strafend tätig sein, sondern helfend. Viele Streitereien konnte ich durch Verhandlungstaktik ohne Gewaltanwendung beenden,

worauf ich stolz war. Bei groben Übertretungen, Querulanten wie etwa den Töfflibuben oder Fahren in angetrunkenem Zustand gabs aber kein Pardon», sagt Eberhard. So kam er als junger Familienvater auf den Posten Vonwil an der Burgstrasse 76, neben dem Hotel Friedburg, «damals noch in einer schicken Uniform mit richtiger Mütze». Auf dem Posten Vonwil – ein Chef und vier Polizisten – war Eberhard für drei Jahre. «Diese vier haben den gleichen Turnus gemacht wie die vier Abteilungen auf der Hauptwache. Nachtdienst wurde ebenfalls auf dem Posten geleistet.» Dieser war rund um die Uhr erreichbar. Patrouillen und Polizeistunde Neben Aufträgen wie Schildereinzügen, Zuführungen von Personen an Amtsstellen, Entgegennahme von Diebstahlsanzeigen, Verkehrs- oder Ordnungsdiensten war die Hauptaufgabe das Patrouillieren im Quartier, «damit man gesehen wird und Kontakt zur Bevölkerung hat». Der Austausch mit dieser

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St. Galler Spitzen

Vorwand für Rationalisierung Am 31. Dezember 1973 wurden die letzten Aussenposten im Zuge einer Rationalisierung aufgehoben, sehr zum Bedauern von Josef Eberhard. Warum? «In Winkeln wurde 1971 ein verdienter Postenchef pensioniert, eine richtige Respektsperson, die auch mal den Bauern beim Heuen half und bei der Bevölkerung sehr beliebt war. Sein junger Nachfolger war ein etwas übereifriger ‚Möchtegern-Sheriff’, der es in kürzester Zeit mit der Bevölkerung verspielte. Die Stadt nahm die Proteste aus Winkeln, die in einer Kündigung der Lokalität des Postens gipfelte, mit zum willkommenen Anlass, alle Aussenposten aufzuheben.»

war wichtig, da «die Leute einem darauf aufmerksam gemacht haben, wenn etwas nicht stimmte». Eberhard und seine Kollegen waren einzeln, zu Fuss, mit dem Velo oder auf einer Vespa unterwegs. Im Quartier gabs über 40 Restaurants, bei denen die Polizeistunde kontrolliert werden musste. «Fürs Übersitzen musste ein Fünfliber bezahlt werden. Als einmal ein Witzbold mit einer Tausendernote bezahlen wollte, nahm ich die entgegen und sagte ihm, er könne sein Wechselgeld morgen auf dem Posten abholen. Von da an unterliess er solche Scherze.» Die wildeste Beiz? «Die Oberstrasse war ein heisses Pflaster mit vielen Kundis, die viel Geld verdient und auch viel versoffen hatten. Einmal war einer dabei, eine Beiz zu zerlegen, der mich ‚ungespitzt in den Boden hauen’ wollte, als ich auftauchte. Ich appellierte ruhig an seine Intelligenz, ‚einer wie Sie hat doch auch Grüz’. Das hat ihn wohl beeindruckt, mit einem ‚Du gefällst mir’ hat er sich wieder beruhigt. Die Wirtin konnte es kaum glauben.» Diplomatie war Eberhards Stärke, darum hat es ihm nie etwas ausgemacht, alleine unterwegs zu sein. Elegant und eloquent «Im Posten wurde pausenlos geraucht, die Fenster durften wir auf Geheiss des Chefs nicht öffnen, da werde man krank … Nur seine Pausen konnte ich nutzen, um zu lüften, worauf er jeweils sagte: ‘Verstunken ist noch nie einer, aber erfroren!’ Geschrieben wurde mechanisch, mit bis zu sieben Durchschlägen, zur Ausstattung gehörten Telefone und bei speziellen Einsätzen schwere Militärfunkgeräte. Die Postenleute trugen auf ihren Runden Gummiknüppel, eine Schliesskette anstelle von Handschellen, eine Pistole, Notiz-, Rounden-, Bussen- und Quittungsblock. VBSG, Feuerwehr und Polizei hatten damals den gleichen dunklen Uniformstoff, der auch – im Gegensatz zu heute – optisch etwas hergab, nur die Kragenspiegel haben sich unterschieden. Statt einer bunten «Micky Maus»-Krawatte trug man eine noble schwarze. Und: Ein Schnauz gehörte einfach dazu. «Die Aussenpöstler wurden stets etwas unterschätzt. Wir standen unter permanenter Beobachtung und waren eigentlich immer im Dienst. Gerade wenn man wie ich noch im Quartier wohnte, oberhalb des Postens, hatte man nie Ruhe. Die Leute haben einen auch nach Dienstschluss aufgesucht,» erinnert sich

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Eberhard. Wenn man jung ist, mache einem das weniger aus, wenn dann Kinder da sind, schon eher. «An einem Heiligabend etwa habe ich unten neben dem Telefon verharrt. Prompt kam der Anruf einer Frau, ihr Mann gehe mit dem Messer auf sie los.» Aus Berufsstolz wollte Eberhard diesen Fall trotz Weihnachten nicht an die Hauptwache weitergeben, sondern fuhr mit der Vespa zu dem Paar. «Der Mann hatte die Wohnung ‚auseinandergenommen’, allerdings habe ich schnell bemerkt, dass die Frau, ein richtiges ‚Reibeisen’, nicht ganz unschuldig sein konnte an der eskalierenden Situation. Ich habe mit beiden unter vier Augen gesprochen; sie darauf hingewiesen, dass sie ihn nicht mehr so provozieren dürfe und dass er ihre Rechthabereien nicht so ernst nehmen solle. Beide zeigten sich einsichtig, und ab dann war Ruhe.»

Damit kam Eberhard auf die Hauptwache zum Unfalldienst, als Fotograf und Zeichner. «Allerdings war ich da schon sicher, dass wieder einmal etwas in der Art der Aussenposten kommen würde», erinnert er sich schmunzelnd. Und siehe da: Der damalige LdU-Gemeinderat Reto Antenen und einige Quartierpräsidenten haben 1980 die «Kontaktbeamten» (heute Quartierpolizisten) durchgebracht, die von der Hauptwache aus Runden in den Quartieren drehten. Wieder Aussenposten einzusetzen, hätte damals rund 2,4 Millionen Franken pro Jahr gekostet, die Kontaktbeamten etwa 700 000. «Das gab wohl den Ausschlag.» Heute sind acht Quartierpolizisten unterwegs. Als Zeichner beim Unfalldienst In den 1970er Jahren waren noch Plattenfotografie und Magnesiumlampen angesagt, rund 700 Unfälle hat Eberhard ab 1974 fotografiert und auf Pläne eingetragen. Die Pläne aller St. Galler Strassen waren auf Pergamentpapier vorhanden, mit Tusche von einem begabten Polizisten gezeichnet, von denen sie jeweils auf A4 kopiert wurden. In diese Kopien wurde die Unfalllage zuerst mit ANZEIGE

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St. Galler Spitzen

Sensationeller Fund Dass sich Eberhard gerne mit der städtischen Polizeigeschichte beschäftigt, hat sich schnell herumgesprochen, sodass er immer wieder alte Fotos oder Berichte angeboten bekommt. Im Rahmen seiner Forschungen ist er auf eine kleine Sensation gestossen: einen Polizeiposten, der sich fast im Zustand von anfangs des 20. Jahrhunderts befindet,

kompetent erfahren lösungsorientiert

Stadtrat

«Ab 1984 war ich dann wieder im Quartier unterwegs – erst in Vonwil/Lachen, dann in Rotmonten und in Heiligkreuz. Ein Vorgesetzter erinnerte sich daran, dass ich schon lange fotografierte, weshalb ich für eine Broschüre zum 25-jährigen Bestehen der Kontaktbeamten 2005 interessante Bilder ausgraben konnte. Das war der Anstoss, mich fortan mit der Geschichte der Stadtpolizei zu befassen und Örtlichkeiten und Fakten von 23 Aussenposten zu eruieren.» Der erste wurde 1882 eingerichtet.

sogar ein Teil der Originaleinrichtung ist noch vorhanden. Eberhard plant, diesen zusammen mit Gesinnungsgenossen originalgetreu herzurichten und der Öffentlichkeit

am 23. Sept. in den

dünnen Strichen vorgezeichnet, dann mit prägnantem Farb- und Bleistift in Reinzeichnung nachgezogen.

Markus Straub markusstraub.ch

als «historischen Polizeiposten» zur Verfügung zu stellen. In der Regel waren diese Posten nämlich in einer normalen 3- oder 4-Zimmer-Wohnung eingerichtet. Der jetzt entdeckte wurde aber 1907 als Polizeiposten gebaut, mit einer Wachstube, einem Büro, einem Schlafraum – und vier Zellen. Die waren anfangs des 20. Jahrhunderts auch nötig, weil sich die Hauptwache nur um die Angelegenheit der Innenstadt kümmerte, während die Aussenposten für ihre Gebiete verantwortlich waren. Türen, Zellenfenster, Garderobenschränke, Schlösser, sogar ein altes Dienstvelo – alles original. Jetzt sucht Eberhard noch weitere Einrichtungsgegenstände wie Tische und Stühle, Schreibtische, ein Eisenbett und Passendes mehr aus der Zeit ab 1907. Angebote und Anfragen sind unter hist.polizeiposten@ bluewin.ch oder 071 277 68 82 willkommen. Wo genau sich der historische Polizeiposten befindet, sei hier noch nicht verraten – sobald er fertig restauriert ist, berichtet das StadtMagazin wieder exklusiv.

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Kunst & Kultur

«Moore – bedrohte Kleinode unserer Landschaft»

Sonderausstellung im Naturmuseum St. Gallen • Moore spielen eine wichtige Rolle im Wasserhaushalt und, was immer deutlicher wird, auch beim Klimawandel. • Moore sind ganz besondere Lebensräume: Hier finden sich unter Pflanzen und Tieren viele Spezialisten wie etwa der Sonnentau oder die Mooreidechse. • Moore sind wichtige Naturarchive, denn sie speichern in Form von Pollen Informationen über die letzten Jahrtausende der Landschaftsgeschichte. • Moore spielten in der Kulturgeschichte und in der Heilkunde eine wichtige Rolle. Einzelne Produkte finden sich auch im heutigen Wellness-Bereich. • Moore sind vielfach bedroht und stehen unter Druck. Durch Renaturierungen können viele von ihnen langfristig erhalten werden.

Die Ausstellung «Moore bedrohte Kleinode unserer Landschaft» ist eine Sonder-ausstellung des Naturmuseums St. Gallen. Sie ist Teil des grenzüberschreitenden interreg IV-Projektes «Nachhaltiges Moormanagement». Eine vereinfachte Version der Ausstellung wird zwischen dem 8. Mai und dem 14. Oktober an verschiedenen Standorten im Kanton St. Gallen und Appenzell Ausserrhoden zu sehen sein. Weitere Informationen zu diesem Projekt finden sich unter www.moormanagement.net. Zur Ausstellung liegen Arbeitsunterlagen für Kindergarten und Schule sowie ein reichhaltiger Museumskoffer vor. Als Rahmenprogramm finden eine Einführung für Lehrkräfte aller Stufen, Führungen, Gespräche und Vorträge statt. Nähere Angaben dazu finden sich auf der Website des Naturmuseums www.naturmuseumsg.ch. Die Sonderausstellung «Moore – bedrohte Kleinode der Landschaft» im Natur¬museum St. Gallen dauert bis am 21. Oktober 2012

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Sportsplitter

Alles beginnt wieder bei Null Die Sommerpause ist in den meisten Clubs vorbei, die St. Galler Teams starten in eine neue Saison. Der FC St. Gallen bestreitet seine Spiele wieder in der Super League, der SC Brühl hingegen geht in einer tieferen Liga an den Start.

Curling. Der St. Galler Stadtrat sagt Ja zu einem «5Rink Curling Center St. Gallen». Nach langen Jahren der Planung und nach vielen Richtungswechseln hat der Stadtrat St. Gallen ein klares Bekenntnis zu einem kombinierten einheitlichen St. Galler Eissportzentrum abgegeben – und einen städtischen Baubeitrag von 400 000 Franken gutgeheissen. Von den geplanten Verbesserungen profitieren die Curler, aber auch die Badegäste im Lerchenfeld – und nicht zu vergessen vor allem die Mitglieder des neu gegründeten Rollstuhl Curling Clubs St. Gallen. Die Vorlage geht nun zur Beratung und Abstimmung ins Stadtparlament und untersteht bei positivem Entscheid dem fakultativen Referendum. Läuft alles nach Plan, wäre eine Eröffnung frühestens im Spätsommer 2014 realistisch. Curling. Und noch eine Meldung vom Curling: Der St. Galler Marco Battilana ist neuer Nachwuchschef bei Swiss Curling. Battilana ist der zweite St. Galler mit einer wichtigen Position im Verband: Urs Oehninger ist bereits seit Jahren bei Swiss Curling für diverse Ausbildungen verantwortlich.

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Handball. Die Handballerinnen des LC Brühl bestreiten in der Champions League Qualifikation ein sogenanntes Final4-Turnier. Die beste der vier daran teilnehmenden Mannschaften qualifiziert sich für die Gruppenphase der Champions League. Das Turnier mit Halbfinal und Final findet am Wochenende vom 22./23. September im dänischen Viborg statt. Aufgrund der zahlreichen Umstrukturierungen im Team ist eine Qualifikation des St. Galler Stadtclubs eher unwahrscheinlich. Handball. Der TSV St.Otmar startet mit einem neuen Hauptsponsor in die Saison 2012/13: Das Oberwaid Kurhaus & Medical Center St. Gallen übernimmt das Hauptsponsoring. Mit dem Engagement möchte das Unternehmen seine Verbundenheit zu St. Gallen dokumentieren und einen wichtigen Beitrag für den Handballsport leisten, heisst es in einer Mitteilung des Clubs. Der TSV St.Otmar startet Anfang September in die neue Saison.

Fussball. Der FC St. Gallen überrascht in den ersten Runden der neuen Super-League-Saison. Der Aufsteiger bleibt in den ersten fünf Meisterschaftsspielen ungeschlagen. Die Mannschaft von Trainer Jeff Saibe- Die Mannschaft des FCSG überzeugt ne überzeugt mit schönen Spiel- in der Super League. zügen und gibt sich stets kämpferisch. Das Heimpublikum dankt es mit zahlreichem Erscheinen und einer ausgelassenen Stimmung in der AFG-Arena. Fussball. Der SC Brühl bestreitet seine Spiele nach dem Abstieg aus der Challenge League in der neu geschaffenen Ersten Liga Promotion. Die Erste Liga Promotion ist vergleichbar mit der 3. Bundesliga in Deutschland. Sie wird national ausgetragen und verspricht fussballerisch ein gutes Niveau. Der SC Brühl trifft in dieser Liga auf einen weiteren Stadtclub: den FC St. Gallen II (U21-Team des FCSG). Ziel des SC Brühl in der Ersten Liga Promotion ist eine Etablierung unter den besten 30 Clubs der Schweiz und ein Platz unter den ersten vier, wie der Club in einer Mitteilung schreibt. Trainiert werden die Kronen nach wie vor von Erik Regtop. Beim FC St. Gallen II steht weiterhin Patrik Winkler an der Seitenlinie. Schweizer Cup. Der SC Brühl startet souverän in den Kampf um den Schweizer Cup. In der Qualifikationsrunde gewinnen die Kronen im bernischen Breitenrain mit 3:0. Die erste Hauptrunde findet am 16. September statt. Mit dabei sind dann auch die Super- und Challenge-League-Teams. Fussball. Neue Liga, neue Saison, neuer Trainer: Nach zehn Jahren in der 3. Liga spielt der FC Fortuna in der neuen Saison erstmals wieder in der 2. Liga. Neu an der Seitenlinie steht Pascal Vollmeier. Zudem verstärkt sich die erste Mannschaft mit acht neuen Spielern. Das Team des FC Fortuna spielt erstmals wieder in der 2. Liga.

StadtMagazin · September 2012


Sport

Im Wasser zu Hause Seit über 100 Jahren engagiert sich der Schwimmclub St. Gallen für den Spitzen- und den Breitensport. Trainiert wird im Hallenbad Blumenwies im Osten der Stadt. An der Spitze des Vereins steht mit Markus Grüter ein erfolgreicher Wasserspringer. Text: Daniela Winther

Der Schwimmclub St. Gallen (SCSG) liege ihm am Herzen, sagt Markus Grüter. Über 20 Jahre sitzt er schon im Vorstand des SCSG, sieben Jahre davon als Präsident. «Ich möchte dem Club etwas zurückgeben und etwas für die Jungen tun.» Denn: Schwimmen sei nach wie vor eine der schönsten und gesundesten Sportarten, ist Grüter überzeugt. Der 46-Jährige weiss, wovon er spricht: Er selbst ist x-facher Schweizermeister vom Brett und vom Turm sowie ehemaliges Mitglied der Schweizer Nationalmannschaft der Wasserspringer. Arbeit im Hintergrund Das Amt des Präsidenten hat es in sich, auch wenn Grüter in erster Linie Hintergrundarbeit leistet, damit «die Aktiven aktiv sein können», wie er sagt. Bei ihm laufen alle Fäden zusammen: Er ist verantwortlich für das Sponsoring, die Finanzen, die Organisation von Anlässen wie beispielsweise dem jährlich stattfindenden «Gallusfisch», die Kommunikation mit dem Verband und den internen Fachpersonen. Und gerade intern gibt es immer einiges zu tun: Der SCSG zählt rund 120 Mitglieder, allein 70 in der Schwimmabteilung, der Rest in den Bereichen Wasserspringen und Wasserball. Dazu kommen rund 400 bis 500 Kinder

pro Jahr, die die Schwimmschule des SCSG besuchen. «Die Zahlen im Schwimmschulbereich sind stabil, die Leistungsgruppen sind stärkeren Schwankungen ausgesetzt», so der Präsident. Letzteres sei vor allem auf die eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten zurückzuführen. Im Becken wird’s eng «Im Bereich Wasserspringen verfügen wir mit dem Sprungbecken im Blumenwies über eine ausgezeichnete Anlage. In den Abteilungen Schwimmen und Wasserball haben wir zu wenig Wasserfläche, um optimale Trainings- und Wettkampfbedingungen zu bieten», so Grüter. Um die Trainingsbedingungen zu verbessern, setzt sich der SCSG für den Umbau des Hallenbades Blumenwies ein. Die Umbaupläne in Höhe von über 20 Millionen Franken sind im Parlament hängig. Das letzte Wort hat wohl das Volk. Engagement im Nachwuchsbereich In der Zwischenzeit engagiert sich der SCSG weiter im Nachwuchsbereich. Anlässe wie der «Gallusfisch» (Schwimmmeisterschaft für Schüler) oder der Kombikurs «Schwimmen, Wasserball und Wasserspringen für Kinder» seien Angebote für die Breitensportler. Nicht ganz uneigennützig, versteht sich. «Wir sind immer auf der Suche nach Talenten und Nachwuchssportlern» sagt Grüter. Vor allem im Bereich Wasserball würden drin-

Rund 70 Mitglieder zählt die Schwimmabteilung des SCSG.

Ein Traditionsverein Der Schwimmclub St. Gallen (SCSG) wurde im August 1909 gegründet und gilt damit als einer der ältesten Sportvereine der Schweiz. Bis 1906 hatte St. Gallen kein eigenes Hallenbad, Schwimmen war deshalb nur im Sommer und in natürlichen Gewässern möglich. Mit der Eröffnung des Volksbads 1906 boten sich jedoch erstmals Trainingsmöglichkeiten im Winter. Von diesem Vorteil profitierte der SCSG, der schon bald eine Spitzenstellung im Schweizer Schwimmsport einnahm und nationale sowie internationale Erfolge verbuchen konnte. Seit den 1980er Jahren ist der SCSG national und international vor allem dank starker Leistungen im Wasserspringen ein Begriff. Vielfache Europa- und Schweizermeister trainieren im SCSG, darunter der Rekordinternationale Peter Roseney. Im Bereich Wasserball unterhält der SCSG eine Spielergemeinschaft mit dem SC Romanshorn und dem SC Arbon. Die erste Mannschaft spielt in der NLB. www.scsg.ch gend junge Kräfte gesucht – egal ob männlich oder weiblich. «Wer Freude am Spiel mit dem Ball hat und sich über Wasser halten kann, der ist im Wasserball richtig, den Rest lernt man automatisch.» ANZEIGE

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StadtMagazin · September 2012

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Stadtgeschichte

Das alte St. Gallen in Bildern, 2. Teil

Johann Jacob Rietmann, 1808 in St. Gallen geboren, wurde 1825 Lehrer für Zeichnen und Formenlehre an der Primarschule, weilte sodann von 1829 bis 1831 in München und nahm noch in diesem Jahr seine Unterrichtstätigkeit in St. Gallen wieder auf. Text:

Ernst Ziegler

Bilder: Stadtarchiv

1834 wurde Rietmann der «Erwerbszweig» entrissen, «welchem er mit Liebe und mit großer Kenntniß der Sache zugethan war». Grund war eine «neue Schuleinrichtung» die angeblich «wegen Armuth der Schulkasse» und der «Krisis im Schulwesen» damals hatte vorgenommen werden müssen; er war also ein Opfer von Schulorganisation und Reform der Schulen (was offensichtlich bis heutzutage fortdauert). Rietmann war dann Privatlehrer,

bis er im April 1836 wieder eine provisorische Anstellung fand. Im Frühjahr 1842 wurde er endlich fest angestellter Lehrer für Schreiben und Zeichnen an der Mädchenschule, und es wurde ihm «auch der Schreibunterricht in der obern Töchterschulklasse übergeben». Wir erwähnen diese Lebensdaten darum so ausführlich, weil Rietmanns Skizzenbuch (siehe Stadtmagazin Nr. 7) Zeichnungen von 1835 bis 1841 enthält, er also vermutlich während dieser Periode als Privatlehrer oder nur provisorisch angestellter Lehrer viel Zeit hatte, mit seinem Skizzenbuch unterwegs zu sein.

St.Georgen, April 1840.

Auf Peter und Paul, Mai 1840.

Schönenwegen mit Tröckneturm, Fabrikgebäude und Kapelle «Maria Einsiedeln» (1770), 1856.

Tröckneturm, Fabrik und Kapelle, 1917.

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StadtMagazin · Juni 2012


Stadtgeschichte

Im Juni 1835 war er im Alpstein und zeichnete den Rossfall, aber auch das St.Annaschloss bei Rorschach und die Kräzerenbrücke. Im Sommer 1836 zog es ihn wieder ins Appenzellerland, und er skizzierte im Juli die Seealp und Rossmad, den Säntis, die Hüttenalp, Gonten, die Schwägalp, Appenzell, Weissbad, das Wildkirchli und vielleicht auf dem Heimweg noch die Kirche von St.Georgen. 1837 war er in Niederteufen unterwegs und 1839 wieder im Alpstein: Gätteri, Seealp, Hütten, Ebenalp, Schäfler, Öhrli. Im Sommer 1841 weilte Rietmann im Sanktgaller Oberland, in Ragaz, Pfäfers, im Weisstannental und in

Walenstadt entstanden ein halbes Dutzend Skizzen. Von etwa 1830 bis zu seinem Tod 1868 durchwanderte dieser Künstler also die weitere Ostschweiz und schuf Zeichnungen mit Bleistift und Feder, Aquarelle, Lithographien, Stahl- und Kupferstiche: Burgen und Ruinen, Kirchen und Kapellen, Schlösser und Dörfer, Bauernhäuser und Alphütten, Baum- und Landschaftsstudien: Stadt St. Gallen, Thurgau, Toggenburg, Appenzellerland, Rheintal und Werdenberg, Vorarlberg und Liechtenstein, Sarganserland, vor allem Ragaz und Pfäfers.

Fridolin Trüb hat darüber anlässlich einer Ausstellung in der Kunsthandlung Raubach 1972 geschrieben und als ausgewiesener Fachmann die Werke seines Kollegen gewürdigt: «Sie sind künstlerisch wie dokumentarisch von höchstem Wert, sie zeugen von unvergänglichen Werten wie von vergangener Pracht und sind darum auch für die Bau- und Kunstgeschichte wie für die topographische Forschung von Bedeutung.»

Die «Chräzerenbrugg» von 1811, August 1835.

«Die Sitterbrücke mit der Ruine Rosenberg», aus dem Gruppenstich «St. Gallen», Johann Baptist Isenring, 1831.

St.Josefen, Juli 1856.

Schloss Oberberg bei Gossau, 1845.

StadtMagazin · Juni 2012

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Freitag, 5. Oktober 2012 bis Sonntag, 7. Oktober 2012 Mit Brezelkönig DJ Paddy (Freitag+Samstag ab 19.00 Uhr) Restaurant Golf 36 Moos, CH-9205 Waldkirch Telefon +41 (0)71 434 67 60 restaurant@golfwaldkirch.ch, www.golfwaldkirch.ch

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So gewinnt St.Gallen

der heilige gallus oratorium von c. greith mit theaterszenen von r. schneider

Markus Buschor

So 9. September 2012, 19.00 Uhr, Arbon, kath. Kirche St. Martin Vortrag: Mi 05. September 2012, 19.30 Uhr, Arbon, Galluskapelle Hans Geisser: «Gallus – berühmter und liebenswerter Heimweh-Arboner»

Mi 26. September 2012, 19.30 Uhr, St. Gallen, St. Laurenzenkirche Vortrag im Rahmen der Gallusfeier: Di 16. Oktober 2012, 18.30 Uhr, St. Gallen, Pfalzkeller, Prof. Dr. Werner Wunderlich: «Gallus – Ein Mythos lebt»

in den Stadtrat

Medienpartner:

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Kammerchor Oberthurgau Arbon, Collegium Musicum St. Gallen, Leitung: Mario Schwarz Vorverkauf und Informationen: www.collegium-musicum.ch, Ticketportal, Tagblatt Medien Center, SBB Stationen, Manor


Online

Wo sich St. Gallen online trifft Ab sofort finden Sie das StadtMagazin auch online – unter www. sanktgallen24.ch, der neuen St. Galler Plattform für Kleininserate, Veranstaltungshinweise und Schnäppchen aus Stadt und Region St. Gallen. Mit Gutschein-App und zwei Gratiseinträgen pro Person.

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StadtMagazin · September 2012

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schläpferagst.gallen ŠKODA Fabia «Monte Carlo» ŠKODA erweiterte letztes Jahr aus Anlass des 110-Jahre MotorsportJubiläums die Modellreihe Fabia um das Sondermodell «Monte Carlo». Der Fabia «Monte Carlo» wird ausschliesslich als Kurzheck angeboten und verfügt serienmässig über ein Sport-Fahrwerk. Zudem kennzeichnen eine dynamische Optik mit schwarzen Verzierungen und das bekannte RS-Interieur den Fabia «Monte Carlo». Der sportlich abgestimmte «Monte Carlo» ist eine echte Hommage an die grossen Erfolge von ŠKODA Auto im Rallyesport. Charakteristisch für das Exterieur des Fabia Monte Carlo ist die schwarz lackierte Kunststoffbeplankung im unteren Bereich der Karosserie. Auch das Dach des Modells, die Rückspiegelgehäuse, die 16-Zoll-Leichtmetallfelgen «Comet» und der Kühlergrill sind in schwarz gehalten. Sportlichkeit vermitteln die dunkel getönten Scheinwerfer. Das Interieur des Sondermodells ist entweder komplett in schwarz oder in schwarz-rot mit roten Einlagen in den Sitzen und Türverkleidungen gestaltet. Beide Varianten verfügen über einen schwarzen Dachhimmel. Zudem besticht das Sondermodell mit

Sportsitzen und einem Lederpaket. Das Lenkrad ist mit perforiertem Leder bezogen. Auch Handbremsengriff und die Schalthebel-Manschette sind aus Leder, in der Schwarz-Rot- Innenausstattung in rot bestickt. Schwellerleisten und Pedalblenden bestehen aus Edelstahl. Die Ausstattung des Fabia «Monte Carlo» basiert auf der Version «Ambition» des erfolgreichen Kleinwagens. Das Sondermodell wird in der Schweiz mit den Motoren 1.2 TSI 86 PS (63 kW), 1.2 TSI 105 PS (77 kW), 1.6 TDI 90 PS (66 kW)

sowie 1.6 TDI 105 PS (77 kW) mit einem 5-Gang manuell Getriebe angeboten. Der 1.2 TSI 105 PS kann neu optional auch mit einem 7-Gang-DSG Automatikgetriebe geordert werden. Die beiden manuell geschalteten Benziner-Varianten verfügen zudem serienmässig über ein Stopp- /StartSystem sowie über Brems-Energie-Rekuperation. Das Sondermodell Fabia «Monte Carlo» 1.2 TSI (86 PS/63 kW) gibt es bereits ab CHF 18‘630.– (netto, inkl. Euro-Bonus). Mehr Infos bei der Garage Fritz Schläpfer & Co. AG St. Gallen oder unter www.skoda.ch.

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September 2012

Late Night Dinner, jeden Freitag und Samstag Vision Sommer 2013 Herrlichkeiten - Textile Kirchenschätze aus St. Gallen Gallusjubiläum 2012 AD 612-ein Bärenleben zu Galluszeiten und heute Gallus-Kult, Kitsch, Karikatur Moore - Bedrohte Kleinode unserer Landschaft Pipilotti Rist Traum & Realisation - Stoffe aus der Ostschweiz Quar-Tier Over the Rainbow: Über die Glückseligkeit der Kunst Kunst: Petrit Halilaj Galerie: Malgorzata Jankowska Galerie: Mirjam Kradolfer

07.08.2012

Bauernmarkt Kinderkonzert: Der Mistkäfer Dunkelrosen der Nacht

08.08.2012

Italienische Erzählstunde für Kinder Museumsnacht Musical: Chicago Vortrag: Mark Benecke

09.09.2012

Familiensonntag Matinée zu "Rigoletto" Familienkonzert: Der Mistkäfer Gallusjubiläum 2012: Festgottesdienst in der Kathedrale

10.09.2012

Schauspiel: Der Verdacht

11.09.2012

Französische Erzählstunde für Kinder Schauspiel: Der Verdacht

12.09.2012

Kinder Kunst Club Geschichtenzeit Eine Runde Deutsch Christine Lather & Jean Hoffmann: Heute Abend, Lola Blau von Georg Kreisler

14.09.2012

Gallusjubiläum 2012: Genussdinner El Duende: Flamenco in der Spiservorstadt Weihern Unplugged Festival 2012

15.09.2012

Englische Erzählstunde für Kinder Oper: Rigoletto - Premiere Schauspiel: Der Verdacht Willy Astor: Nachlachende Frohstoffe – Neues vom Oral-Apostel

16.09.2012

Matinée zu "Ja Schatz" Salonorchester St. Gallen

17.09.2012

Schauspiel: Der Verdacht Flurin Caviezel: Wia gsait!

18.09.2012

Schauspiel: Der Verdacht

19.09.2012

Kindertheater: Das kleine Ich bin Ich - Premiere Kindernachmittag Ungarische Erzählstunde für Kinder Natur am Sibni Schauspiel: Der Verdacht Michael von der Heide: Lido

20.09.2012

Kunst über Mittag Geschichtenzeit

30

22.02.12–31.12.12 09.03.12–31.10.12 09.03.12–30.12.12 19.04.12–20.10.12 20.04.12–30.12.12 20.04.12–21.10.12 05.05.12–21.10.12 02.06.12–25.11.12 15.06.12–31.12.12 16.06.12–30.11.12 07.07.12–28.10.12 21.07.12–23.09.12 18.08.12–29.09.12 31.08.12–06.10.12

Radisson Blu Hotel, St. Gallen Textilmuseum St. Gallen Textilmuseum St. Gallen St. Gallen Naturmuseum, St. Gallen Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen Naturmuseum, St. Gallen Kunstmuseum, St. Gallen Textilmuseum St. Gallen 14 Quartiere der Stadt, St. Gallen Kunstmuseum, St. Gallen Kunsthalle, St. Gallen Galerie Christian Roellin, St. Gallen Galerie Paul Hafner (Lagerhaus), St. Gallen

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07.30–13.00 Uhr 10.00 Uhr 20.00 Uhr

Marktplatz, St. Gallen Tonhalle, St. Gallen Lokremise, St. Gallen

www.sinfonieorchestersg.ch www.lokremise.ch

10.00 Uhr 18.00–01.00 Uhr 19.30 Uhr 20.00 Uhr

Freihandbibliothek, St. Gallen St.Galler Museen Theater St. Gallen, Grosses Haus, St. Gallen Regierungsgebäude, Pfalzkeller, St. Gallen

www.freihandbibliothek.ch www.museumsnachtsg.ch www.theatersg.ch www.sg.ch

10.15–11.15 Uhr 11.00 Uhr 11.00 Uhr 11.00 Uhr

Naturmuseum, St. Gallen Theater St. Gallen, Foyer, St. Gallen Tonhalle, St. Gallen Kathedrale, St. Gallen

www.naturmuseumsg.ch www.theatersg.ch www.sinfonieorchestersg.ch www.bistum-stgallen.ch

20.00 Uhr

Lokremise, St. Gallen

www.lokremise.ch

16.00 Uhr 20.00 Uhr

Freihandbibliothek, St. Gallen Lokremise, St. Gallen

www.freihandbibliothek.ch www.lokremise.ch

14.00–16.00 Uhr 14.15 Uhr 19.30–20.30 Uhr 20.00 Uhr

Kunstmuseum, St. Gallen Freihandbibliothek, St. Gallen Freihandbibliothek, St. Gallen Kellerbühne, St. Gallen

www.kunstmuseumsg.ch www.freihandbibliothek.ch www.freihandbibliothek.ch www.kellerbuehne.ch

18.30 Uhr 20.00 Uhr 20.00 Uhr

Restaurant zum Schlössli, St. Gallen Kaffeehaus, St. Gallen Dreiweieren, Frauenbadi, St. Gallen

www.schloessli-sg.ch www.kaffeehaus.sg

10.00 Uhr 19.30 Uhr 20.00 Uhr 20.00 Uhr

Freihandbibliothek, St. Gallen Theater St. Gallen, Grosses Haus, St. Gallen Lokremise, St. Gallen Tonhalle, St. Gallen

www.freihandbibliothek.ch www.theatersg.ch www.lokremise.ch www.sinfonieorchestersg.ch

11.00 Uhr 17.00 Uhr

Lokremise, St. Gallen Tonhalle, St. Gallen

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20.00 Uhr 20.00 Uhr

Lokremise, St. Gallen Kellerbühne, St. Gallen

www.lokremise.ch www.kellerbuehne.ch

20.00 Uhr

Lokremise, St. Gallen

www.lokremise.ch

14.00 Uhr 14.00–16.00 Uhr 16.30–17.30 Uhr 19.00 Uhr 20.00 Uhr 20.00 Uhr

Theater St. Gallen, Studio, St. Gallen Naturmuseum, St. Gallen Freihandbibliothek, St. Gallen Naturmuseum, St. Gallen Lokremise, St. Gallen Kellerbühne, St. Gallen

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StadtMagazin · September 2012


September 2012

SVP Stadtparlamentkandidaten 1. Tonhallekonzert Der Mann in den Wechseljahren Gallusjubiläum 2012: Gallus_1400 – Akustische Exkursion

21.09.2012

1. Tonhallekonzert Schauspiel: "Ja Schatz" - Premiere

22.09.2012

Training für Mountainbike-begeisterte Jugendliche Arabische Erzählstunde für Kinder Gallusführung Kindertheater: Das kleine Ich bin Ich Oper: Rigoletto Schauspiel: Der Verdacht Nachtzug-Late Night Lok

23.09.2012

Führung Gallus - Kult, Kitsch, Karikatur Preisträgerkonzert CMO: der Jugend die Zukunft Schauspiel: "Ja Schatz" Führung Petrit Halilaj Sonntags um 5 Schauspiel: "Ja Schatz"

24.09.2012

Schauspiel: Der Verdacht

25.09.2012

Schauspiel: "Ja Schatz" Schauspiel: Der Verdacht

26.09.2012

Kindertheater: Das kleine Ich bin Ich Märchenstunde für Kinder Stadtlounge Oper: Die Zauberflöte Schauspiel: Der Verdacht

27.09.2012

Musical: Chicago Schauspiel: Der Verdacht St. Galler Literaturtage Wortlaut: Liebe, Lust & Leidenschaft

28.09.2012

Kinderführung Gallusjubiläum 2012: Gallus rocks Bandcontest Kabarett: Joachim Rittmeyer: Teigresten

29.092012

Musical: Rebecca

30.09.2012

Schauspiel: Der Verdacht - zum letzten Mal Oper: Die Zauberflöte

17.00–21.00 Uhr 19.30 Uhr 19.30 Uhr 20.00 Uhr

Waaghaus, St. Gallen Tonhalle, St. Gallen Oetliker – Körper und mehr Lokremise, St. Gallen

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Theater St. Gallen, Grosses Haus, St. Gallen Lokremise, St. Gallen

www.theatersg.ch www.lokremise.ch

14.00 Uhr 17.00 Uhr 18.30 Uhr 19.30 Uhr 20.00 Uhr

Theater St. Gallen, Studio, St. Gallen Freihandbibliothek, St. Gallen Kunstmuseum, St. Gallen Theater St. Gallen, Grosses Haus, St. Gallen Lokremise, St. Gallen

www.theatersg.ch www.freihandbibliothek.ch www.kunstmuseumsg.ch www.theatersg.ch www.lokremise.ch

19.30 Uhr 20.00 Uhr 20.00 Uhr

Theater St. Gallen, Grosses Haus, St. Gallen Lokremise, St. Gallen Kellerbühne, St. Gallen

www.theatersg.ch www.lokremise.ch www.kellerbuehne.ch

14.00 Uhr 19.00 Uhr 20.00 Uhr

Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen Tiffany Theater, St. Gallen Kellerbühne, St. Gallen

www.hmsg.ch www.gallusjubilaeum.ch www.kellerbuehne.ch

19.30 Uhr

Theater St. Gallen, Grosses Haus, St. Gallen

www.theatersg.ch

17.00 Uhr 19.30 Uhr

Lokremise, St. Gallen Theater St. Gallen, Grosses Haus, St. Gallen

www.lokremise.ch www.theatersg.ch

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StadtMagazin · September 2012

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SHOPPINGER IM GLÜCK. MODESCHAU AM 29. UND 30. SEPTEMBER. SONNTAGS

VERK AUF

300BIS.197.0.01U2HR AVOM N 10.0

Die Modeschau mit atemberaubenden, neuen Kollektionen startet jeweils um 11.00, 12.30, 14.00 und 15.30 Uhr. Für alle, die dann inspiriert sind: in aller Sonntagsruhe bummeln, gucken, staunen, shoppen. Am Sonntag, den 30. September, hat die Shopping Arena nämlich von 10.00 bis 17.00 Uhr für Sie geöffnet und die Gastrobetriebe bereits ab 9.00 Uhr. Willkommen im grössten Einkaufszentrum der Ostschweiz. www.shopping-arena.ch


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