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Teamarbeit auf höchster Ebene

auf höchster Ebene

Vom Raupen-Fahrer, Pistenretter und Schneiber am Berg bis zum Mitarbeiter in der Liftstation, im Kartenbüro oder im Marketing-Team im Tal – bis zu 480 Bergbahnen-Bedienstete im Winter und rund 220 im Sommer sorgen dafür, dass die Gäste die Berge in Saalbach Hinterglemm und Leogang in vollen Zügen genießen können.

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Eine bestmögliche Ausbildung, aber auch eine langjährige Zugehörigkeit zum Unternehmen sind die Basis für professionelle Arbeit auf höchstem Niveau. Den jungen Mitarbeitern alle Chancen eröffnen und auf die Erfahrung der altgedienten zählen ist oberstes Credo im vielfältigsten Skigebiet der Alpen.

Der Einsatz und die Motivation der Mitarbeiter werden bei den Bergbahnen in Saalbach Hinterglemm Leogang als wesentlichster Faktor für den Erfolg des Unternehmens gesehen. Auszeichnungen für besondere Verdienste, MitarbeiterEhrungen, aber auch gemeinsame Aktivitäten und Feiern stärken den Teamgeist in der „großen Familie“. In dem Unternehmen sind mehrere Generationen vertreten – der Mix aus langjähriger Erfahrung und frischem Wind macht die Bergbahnen zu einem traditionsbewussten wie modernen, vor allem aber erfolgreichen Unternehmen.

Ein Generationenwechsel ging kürzlich in der kaufmännischen Betriebsdirektion der Hinterglemmer Bergbahnen über die Bühne. Peter Kröll hat nach 42 Jahren Dienst den wohlverdienten Ruhestand angetreten. Nach wie vor ist er aber oft in seinem „zweiten Wohnzimmer“ anzutreffen, um seiner Nachfolgerin Kathrin Mitterer durch seine lange Erfahrung mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Über vier Jahrzehnte Bergbahnen-Mitarbeiter, da hat sich von damals bis heute wohl eine Menge getan.

Das kann man wohl sagen! Als ich am 1. Jänner 1971 meinen Dienst antrat, war natürlich alles ganz anders. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Büroarbeiten, die Buchhaltung und der Schriftverkehr – sprich die ganze Verwaltung – von Hannes Margreiter neben seinem Hauptberuf als Volksschuldirektor erledigt. In Hinterglemm war das Angebot an Liften noch recht überschaubar: Am Zwölferkogel waren zwei Einser-Sessellifte parallel bis zur heutigen Mittelstation und danach noch einmal zwei Einser-Sessellifte bis ganz nach oben. Damals galt der Lift als einer der am besten ausgelasteten in ganz Österreich. Zudem gab es noch den Zehner-Schlepplift bis zur Breitfußalm und die Übungslifte im Ort. Im Vergleich zu heute war die Förderleistung minimal und die Ausführung der Lifte vom jetzigen Standard weit entfernt. Damals ging es beim Großteil der Leute darum, Ski fahren zu lernen, heute geht es den meisten darum, einen Sport aktiv zu betreiben.

Was waren die wichtigsten Meilensteine?

Als Turbo für den Skisport in Hinterglemm entpuppte sich der erste Doppelsessellift auf die Hochalm, der im Sommer 1971 errichtet wurde. Ein wichtiger Meilenstein war auch die Entstehung der Verbindung von Saalbach und Hinterglemm über Westgipfel und Schattberg mittels eines Doppelsessellifts im Jahr 1983. Damals wurde erstmals damit geworben, dass sich „der Skicircus dreht“. Zu dieser Zeit wurde auch das Thema technische Beschneiung aktuell, um dem Wettergott, wenn nötig, etwas unter die Arme zu greifen. Nachdem in Saalbach bereits die ersten Schneekanonen im Einsatz waren, wurde in Hinterglemm in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre begonnen: beim Bergfried-Übungslift und auf dem Zwölferkogel.

Worauf liegt derzeit der Fokus, was die Infrastruktur angeht?

In den vergangenen Jahren wurde im gesamten Skicircus vor allem in die Komfortverbesserung investiert. Die etwas abgelegenen Skilifte Seekar und Spieleck, die Übungslifte sowie ein Lift am Bernkogel sind noch Schlepplifte. Mit der neuen 6erRosswaldbahn wurde also einer der letzten wichtigen Schritte in Sachen „schleppliftfreies Skigebiet“ gesetzt. Anfangs dachten wir nicht, dass es bei den Sesselbahnen Sitzheizungen braucht. Als es dann aber den ersten so ausgestatteten Lift gab, war dort die Frequenz am stärksten, wir wussten also: Mehr Komfort ist gefragt.

Wie verbringst du künftig deine Freizeit?

(lacht) Man mag es kaum glauben, aber obwohl ich so lange bei den Bergbahnen gearbeitet habe, bin ich im Winter vielleicht zwei- bis dreimal so richtig zum Skifahren gekommen. Das möchte jetzt natürlich ändern und genießen, was ich in den vergangenen 42 Jahren mit aufgebaut habe.

Im Interview:

Peter Kröll, ehemaliger kaufmännischer Betriebsdirektor und Urgestein der Hinterglemmer Bergbahnen

Kathrin Mitterer, neue kaufmännische Betriebsdirektorin der Hinterglemmer Bergbahnen

Wie bist du zu den Bergbahnen gekommen?

Als Einheimische bin ich von Kindheit an mit dem Tourismus aufgewachsen und die Branche hat mir schon immer gefallen. Die Bergbahnen im Glemmtal zählen zu den größten Arbeitgebern im Pinzgau, nach meiner Matura im Jahr 2000 hatte ich Glück, dass gerade eine Stelle im Büro frei war. Nachdem ich vier Jahre in der Verwaltung als Assistentin von Peter Kröll tätig war, habe ich mich entschlossen, das Studium „Unternehmensführung in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft“ zu beginnen – schweren Herzens habe ich dann den Job aufgegeben. Doch noch während des Studiums kehrte ich ins Unternehmen zurück. Ich konnte als Leiterin der Marketingabteilung wieder anfangen. Eine sehr schöne, abwechslungsreiche Aufgabe, und als patriotische Glemmtalerin konnte mir natürlich nichts Besseres passieren als die Möglichkeit, unsere Region zu bewerben.

Was ist heute deine Aufgabe?

Nach fünfeinhalb Jahren im Marketing ergab sich die Chance, die Agenden von Peter Kröll zu übernehmen. Keine einfache Aufgabe, denn er hat als kaufmännischer Betriebsdirektor das Unternehmen zu einem Top-Betrieb geformt. Große Fußstapfen also, in die ich da getreten bin. Aber Peter hat mich mit viel Geduld an meine neue Aufgabe herangeführt und ist auch heute – obwohl er in Pension ist – oft im Unternehmen und steht mir mit Rat und Tat zur Seite. Das steht wohl für sich. Allgemein ist das Verhältnis der Mitarbeiter in der Firma herzlich und familiär. Jeder kann seine Ideen einbringen und so aktiv eines der besten, modernsten und größten Skigebiete in den Alpen mitgestalten. All das spornt mich an und es macht mich zugegebenermaßen auch stolz.

Es arbeiten doch überwiegend Männer im Betrieb, wie gehtʼs dir damit?

Eigentlich sehr gut. Natürlich war es anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, bei Sitzungen und Veranstaltungen eine der wenigen Frauen zu sein – aber ich wurde sehr nett aufgenommen und akzeptiert. Als Frau hat man natürlich auch seine Vorteile, die jährliche Seilbahn-Tagung etwa ist die einzige Veranstaltung, die ich kenne, wo bei den Toiletten die Warteschlange bei den Herren länger ist als die bei den Frauen (lacht). Im Ernst: Beweisen muss man sich so oder so – da spielt das Geschlecht wirklich keine Rolle.

Verbringst du viel von deiner Freizeit in den Bergen?

Ich fi nde unsere Bergwelt traumhaft – im Sommer wie im Winter bin ich dort auch so oft wie möglich unterwegs. Außerdem fi nde ich es wichtig, dass man sich selbst ein Bild macht und das Ski-, Bike- und Wandergebiet unmittelbar erlebt. Entgegen vielen Meinungen bleibt uns „Liftlern“ aufgrund der Arbeit meist gar nicht so viel Zeit, um die Berge selbst so richtig zu genießen.

verbunden

Der Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang ist ein wichtiger Bestandteil mehrerer Verbundskigebiete. Es gibt dahingehend mehrere Ticketvarianten.

Die Salzburger Super Ski Card ist im Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang und in weiteren 21 großen Skigebieten des gesamten Salzburger Landes gültig. Das Ticket zu über 2.550 Pistenkilometern ist in Form von 3- bis 14-Tages-Tickets sowie als Saisonkarte erhältlich.

Mit der Kitzbüheler Alpen AllStarCard können Wintersportler 356 Seilbahnen und Lifte sowie rund 1.000 Kilometer Pisten in Top-Skigebieten in Salzburg und Tirol nutzen. Dazu zählen neben dem Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang auch das Kitzsteinhorn bei Kaprun, die Schmittenhöhe in Zell am See, das Skigebiet Kitzbühel, die SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental, Wildschönau, Alpbachtal oder der Skiverbund Schneewinkel mit St. Johann in Tirol, Fieberbrunn, die Bergbahn Pillersee und die Steinplatte. Die Ski Alpin Card ist eine Saisonkarte und bietet sechs Monate lang grenzenlosen Skispaß im Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang, auf der Schmitten und am Kitzsteinhorn – 345 Pistenkilometer sowie 122 Seilbahnen und Lifte inklusive.

Tipp: Bis zum 5. Dezember 2013 sind die Tickets noch zu den Vorverkaufstarifen erhältlich, danach gelten die regulären Verkaufspreise.

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