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Almhütten damals und heute

Zu einem perfekten Tag in den Bergen gehört der Besuch einer Almhütte dazu wie die Butter aufs Brot. Während im Winter unter anderem bodenständige regionale Gerichte und auch leckerer Glühwein oder Jagatee für Genuss hoch droben sorgen, sind es im Sommer vor allem herzhafte Schmankerl oder deftige Jausen, die dafür sorgen, dass der Urlaub auch zum kulinarischen Erlebnis wird. Mit ihren modernen Liftanlagen und bestens präparierten Pisten im Winter sowie einem umfassenden Streckenangebot für Wanderer und Biker im Sommer legen die Bergbahnen einen wichtigen Grundstein für die Einkehrmöglichkeiten am Berg.

Vom Museumsrestaurant über die familienfreundliche Erlebnisalm bis hin zur jahrhundertealten Hütte – auf den Bergen in Saalbach Hinterglemm und Leogang gibt es die verschiedensten Formen zünftiger Gaststätten zu erleben. Im Interview erzählen drei Hüttenwirte über ihre Anfänge und darüber, was ihre Almen zu etwas Besonderem macht.

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Im Interview:

Lois Riedlsperger, Hüttenwirt & Unikat, Pfefferalm, Hinterglemm, 1.360 Meter

Was kannst du uns zur Geschichte deiner Alm erzählen?

Das Anwesen wurde 1717 errichtet, ist also mit seinen fast 300 Jahren besonders traditionsreich. Anfangs wurde die Alm als einfache Sennerhütte genutzt. 1975 entschloss ich mich, das Gut zu pachten und eine Jausenstation daraus zu machen.

Wie hat das damals ausgeschaut?

Freilich waren die Zeiten damals noch andere: Das Bier habe ich mit dem Rucksack bergwärts geschleppt, die „Speisekarte“ bestand anfangs nur aus einem Gericht, nämlich Speck mit Ei und Brot – zubereitet auf offenem Feuer. Das Gericht gibt es übrigens heute noch und es ist außergewöhnlich beliebt.

Wie hat sich dein Betrieb entwickelt?

Bis zum heutigen Tag wurde in kleinen Bauetappen stets in die Qualität der Alm investiert. Oberstes Credo war dabei aber immer, die Ursprünglichkeit, die Unverfälschtheit und die heimelige Atmosphäre zu erhalten. Wer über die Türschwelle tritt, der macht eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit. 1985 erfolgte ein größerer Zubau, der vor allem Platz für mehr Besucher geschaffen hat.

Was zeichnet die Alm aus?

Das Anwesen erstreckt sich über 14 Hektar – mit Wald, Wiesen und eigener Wasserquelle. Zudem gibt es einen Fischteich mit rund 40 Quadratmeter Wasseroberfl äche. Im Sommer kann man so stets fangfrische Forellen genießen. Die imposante Kulisse mit Zwölferkogel, Schattberg, Penhab, Geißstein, Wildenkarkogel oder auch der Schwalbenwand ist ein Traum. Rösser nutzen die saftigen Almwiesen, um dort zu weiden, und neben dem alten Stallgebäude tummeln sich rund 30 Hasen.

Wie steht es um die Zukunft der Alm?

Im Jahr 2007 habe ich den Betrieb an meinen Sohn Alois übergeben, der die Alm mit seiner Frau Sonja und seinen Kindern mit viel Leidenschaft weiterführt. Natürlich bin ich noch ab und an auf der Alm, immerhin ist sie für mich der schönste Platz der Welt. immerhin ist sie für mich der schönste Platz der Welt.

Alexander Röck, Hüttenwirt, Panorama-Alm, Saalbach, 1.650 m Panorama-Alm, Saalbach, 1.650 m

Wie hat sich die Panorama-Alm entwickelt?

Wir haben die Hütte 1979 von Familie Döring übernommen. Im Laufe der Jahre wurde aus der Jausenstation eine Alm mit großem kulinarischen Angebot und vielen Attraktionen. Während in den ersten Saisonen nur zwei, drei Leute zur Betreuung vor Ort waren, sind es heute im Winter bis zu 20 Personen, die sich um die Gäste kümmern. Vor einigen Jahren habe ich die Alm von meinem Vater übernommen und führe sie jetzt in zweiter Generation.

Was zeichnet euch heute aus?

Das Anwesen ist langsam, aber stetig gewachsen – das Flair blieb so stets authentisch. In den vergangenen drei Jahrzehnten wurden unter anderem die Jägersruh – ein uriges, aber sehr komfortables Gästehaus –, die Edelweiß-Alm, eine Schirmbar, ein kleines Bergbaumuseum und ein Badeteich realisiert. Hinzu kommen Wildgehege, Greifvogelschau und der Streichelzoo – so ist ein spannender Einblick in die hiesige Tierwelt geboten. Im Winter sind wir eine klassische Skihütte mit allem, was dazugehört, im Sommer ein Ausfl ugsziel, das vor allem bei Familien hoch im Kurs steht.

Was ist das Faszinierende am Almleben?

In einer schnelllebigen Zeit ist eine Alm genau das, was die Menschen brauchen, um zu entschleunigen. Die Natur, die gute Luft, das herrliche Panorama, aber auch die ungezwungene Kommunikation mit den Gästen – genau das ist es, was auch mich fasziniert und anspornt. Der Duft des frisch gebackenen Brotes, der einem in die Nase steigt, wenn man es aus dem hauseigenen Ofen holt, oder wenn man sieht, wie die Sonne langsam hinter den Bergen abtaucht – genau diese kleinen Momente sind es, die das Almleben zu etwas ganz Besonderem machen.

Seit wann gibt es die Alte Schmiede eigentlich?

Noch gar nicht so lang, wie viele vielleicht glauben. Das Ski- und Bergrestaurant wurde im Jahr 2000 errichtet. Dennoch steckt eine geballte Ladung Geschichte in dem Haus, da es ein Museumsrestaurant ist. 2008 haben wir das Anwesen großzügig erweitert. Unter anderem wurde eine nostalgische Stubn zu Ehren der Skipioniere Mathias Zdarsky und Stefan Kruckenhauser errichtet. Das Herzstück der musealen Ausstattung bildet die Galerie mit einer Mühle aus dem Jahr 1885. Das Gewölbe besteht aus 6.000 k. u. k. Wappenziegeln. Mit Schusterei und Sattlerei inklusive altem Troadkasten im Dachgeschoß bekommt man einen Einblick in die gute alte Zeit. Als Skipionier und Gründer war unser Vater Sepp Altenberger senior bereits zu Lebzeiten eine Legende. Ihm zu Ehren wurde ein Skimuseum mit Pokalen, Eschenskiern und Fotos errichtet.

Was zeichnet den Betrieb sonst noch aus?

Seit Bestehen konnten wir bereits beim internationalen Skigebietetest Gold als beliebteste Skihütte des Alpenraums sowie zwei Gabeln im Falstaff-Guide als eines der besten Restaurants Salzburgs in der Kategorie „Klassisch und traditionell“ einheimsen. Zudem fanden schon Dreharbeiten für einige TV-Produktionen bei uns statt. In den sechs Stubn ist für bis zu 550 Gäste Platz. Kultur spielt bei uns auch aus musikalischer Sicht eine tragende Rolle: Wir veranstalten im Sommer wie im Winter Konzerte verschiedenster Genres, unsere Gäste sind davon begeistert.

Zuletzt haben Sie Ihr Angebot maßgeblich erweitert, oder?

Ja. Mit der Eröffnung des AsitzBräus im Dezember 2011 haben wir Europas höchstgelegenes Brauhaus geschaffen. Dafür wurden zwei historische bayerische Brauereien bzw. Bräugaststätten samt umfassender Gerätschaft ab- und am Asitz neu aufgebaut. Der originalgetreue Wiederaufbau war mir eine Herzensangelegenheit, daher war ich auch bei allen Bauarbeiten dabei. Neben zahlreichen Schmankerln gibt es das exklusive AsitzBräu-Bier. Das Gebäude ist auf drei Ebenen aufgeteilt und bietet Platz für 500 Personen. 2012 konnten wir mit dem AsitzBräu den Salzburger Tourismuspreis gewinnen. Darüber hinaus wurden wir als Drehort für die nächste Staffel des ORF-Fernseh-Frühschoppens ausgewählt.

Nostalgie-Ski-WM 2014 – eine Zeitreise in Leogang

Vom 17. bis 19. Jänner 2014 wird in Leogang die Zeitmaschine angeworfen. Dann nämlich wird ein Teil des Skibetriebes von Wintersportlern mit historischer Ausrüssportlern mit historischer Ausrüstung und antikem Outfi t geprägt tung und antikem Outfi t geprägt sein. Knickerbocker, Lodenjacke, sein. Knickerbocker, Lodenjacke, Schnürschuhe, Holzski und HolzstöSchnürschuhe, Holzski und Holzstöcke mit Lederschlaufen gehören da cke mit Lederschlaufen gehören da zur Standardausrüstung. Im Rahmen zur Standardausrüstung. Im Rahmen der Nostalgie-Ski-Weltmeisterschaft der Nostalgie-Ski-Weltmeisterschaft wird bei mehreren Bewerben beim zentrumsnahen Schanteilift um die begehrten Weltmeistertitel gekämpft. Der Verein „Leogang Anno 1900“ empfängt dabei Nostalgiker aus Österreich, Deutschland, Slowenien und Südtirol. Organisationskomitee-Chef und Obmann Rupert Grundner: „Bereits zum sechsten Mal geht die WM in Leogang über die Bühne. Neben urig-spannenden Wettkämpfen gibt es auch wieder ein tolles Rahmenprogramm. Die drei Tage stehen ganz im Zeichen des nostalgischen menprogramm. Die drei Tage stehen ganz im Zeichen des nostalgischen Winterskisports – eine weltmeisterliche Gaudi!“

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