dance for you nov.dec.2009

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for you!

Dawn Weller Die Story

BalletT Star Chi Cao Leinwanddebüt in Mao’s Last Dancer

Interview mit Daniel Goldin

Royal Winnipeg Ballett feiert 70. Jubiläum

Spezial: Männertänze (re)discover: your own dance Christmas

Brandstrup-Goldberg Project 33

www.danceforyou-magazine.com

NOVEMBER / DEZEMBER 2009 • ISSN 1613 - 8988

magazine

D € 4,50 • L € 4,50 • A € 4,70 • CH Fr.7,70 • HU 1600 HUF • RO 24 RON


Liebe Leserinnen und Leser, liebe Kunden, das dance for you Team und ich danken f端r Ihre Treue und w端nschen Ihnen ein frohes, friedliches Fest und einen inspirierenden Start ins Neue Jahr 2010!

Dear readers, the dance for you team and me, wishes you a Merry Christmas and a Happy New Year! Let us all celebrate the true meaning of this wonderful time with our family and friends. Thank you for being a part of our lives.

Ihre | Yours Mihaela Vieru Verlegerin | Editor


PEOPLE

6. From ballet prince to movie heartthrob. Birmingham Royal Ballet star Chi Cao makes an impressive big-screen debut in Mao’s Last Dancer.

10. „Etwas muss sich bewegen“, Daniel Goldin, Chef des Tanztheaters Münster, spricht über seine Arbeit am Stadttheater

12. Dawn Weller – wie definiert man Glück?

16. Ballet for the people, Canada’s Royal Winnipeg Ballet celebrates 70 years of survival

SPEZIAL

26. Stefan Sixt Spezial Männertänze 28. CHRISTIMAS SPECIAL - 24 ways to

contents On the cover: Chi Cao in The Sleeping Beauty, photo by Bill Cooper

NEU IN DANCE FOR YOU:

31. dance for you - for kids - Der Weg

zum Klassischen Ballett für den Nachwuchs

WORKSHOP

32. Workshop - Trouble Shooting. Allegro SZENE INTERNATIONAL

34. Royal Danish Ballet - Dances at a Gathering and West Side Story Suite

35. Starke Momente

- Das Tanztheater Bielefeld begeistert mit „Just in time“

36. Triumphaler Einstand von Martin Schläpfers „Ballett am Rhein“ „Musizieren mit dem Körper“

(re)discover your own dance Christmas

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Inhalt Fotos: Bill Cooper, Matthias Zölle, Nigel Etherington, Morten Abrahamsen, Johan Persson, Bruce Monk

Inhalt Contents


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dance for you! magazine

impressum ISSN 1613-8988 Herausgeber / Publisher: MIVI Verlag Mainberger Str. 12, 97422 Schweinfurt, Germany Tel: +49 9721/7309595 Fax: +49 9721/188001 www.danceforyou-magazine.com Redaktion / Editor: Mihaela Vieru, Isabell Steinböck redaktion@danceforyou-magazine.com Assistenz: Alexander Bamberg Ständige Korrespondenten, Permanent correspondents: Jason Beechey, Judith Cruickshank, Volkmar Draeger, Julia Gaß, Claudia Gass, Oliver Peter Graber, Dagmar Klein, Thomas Kirchgraber, Ute FischbachKirchgraber, Michael Crabb, Marieluise Jeitschko, Lucia Lacarra, Christine Lehmann, Silvia Plankl, Vesna Mlakar, Stefan Sixt, Hartmut Regitz, Gunild Pak-Symes, Jane Simpson, Karin Schmidt-Feister, Nicolae Vieru, Hans-Theodor Wohlfahrt. Anzeigen/Advertising: ads@danceforyou-magazine.com Leser-Service, Info/ subscription, info Tel: + 49 9721/7309595; Fax: +49 9721/188001 E-Mail: info@danceforyou-magazine.com

38. Tanz und Vergnügen pur - Mit

Abo online ganz einfach unter: www.danceforyou-magazine.com Abo & Service

„Schwarz, ohne Zucker“ feiert die Berliner wee dance company ihr zehnjähriges Bestehen

Erscheinungsweise / frequency: Jahresabonnement: dance for you magazine erscheint alle zwei Monate mit 6 Ausgaben pro Jahr. Das Jahresabo kostet 35,00 Euro (D), 45,00 Euro Europa und 55,00 Euro Welt. Die Kündigung beträgt 6 Wochen zum Ende des Bezugszeitraums, ansonsten verlängert sich das Abonnement um ein Jahr. Subscription: dance for you magazine is issued 6 times a year. One year subscription costs 35,00 Euro (Germany), 45,00 Euro Europe, 55,00 Euro World. The subscription may be cancelled 6 weeks before end of the year.

39. Das Karttunen Kollektiv aus

Finnland mit ”My Imaginary Friend is with Me” beim Nordwind Festival in Berlin

40. Brandstrup-Goldberg Project. Kim Brandstrup’s new work with Royal Ballet principal Tamara Rojo

42. Neue Verwandtschaften Ballettmainz

Distribution: UMS Press Limited Verkauf und Abo: MIVI Verlag, Presse-Grosso Mende Karlsruhe, Pro Danse Ballettshop Berlin, Morawa (Wien, Österreich). Verbreitung im In-und Ausland. Distributed: national and international

orientiert sich unter seinem Direktor Pascal Touzeau an Forsythes Neoklassik

44. Gegen Frauenfeindlichkeit.

Druckunterlagen und Anzeigenschluss: der 10. des Vormonats vor Erscheinung

Nürnbergs Ballettchef Goyo Montero prangert mit seinem Tanzstück „Desde Otello“ Eifersucht und Gewalt an.

46. Von Galas, Stars & Co. XIV. Ballett-Gala in Miami

3. Editorial – Start-Up 20. Kalender – Performance Diary 25. Auditions & Jobs 30. Schulindex 48. News 48. Buch-Neuerscheinung: Laurence Louppe Poetik des Zeitgenössischen Tanzes

Printing data and deadline for adverts: the 10th of the previous month

Inserenten-Index Ausgabe 6/2009 Benz-Sport www.benz-sport.de Centre de Danse du Marais www.parisdance.com Ellen Cleve-Kreis e.V. www.kigt.de Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim, Akademie des Tanzes, www.muho-mannheim.de Palucca Schule Dresden, Hochschule für Tanz www.palucca.eu Roch-Valley Dancewear www.roch-valley.co.uk SANSHA Dancewear and shoes, www.sansha.com Staattliche Ballettschule Berlin, www.ballettschue-berlin.de Theater Stuttgart - Gauthier Dance, www.theaterhaus.com Zürcher Ballett, www.opernhaus.ch www.danceforyou-magazine.com

Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages und unter voller Quellenangabe. Für eingesandte Manuskripte und Bildmaterialien, die nicht ausdrücklich angefordert wurden, übernimmt der Verlag keine Haftung. Die mit Namen gekennzeichneten Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Please do not send original photographic material by post. Photos sent by email need to be 300 dpi and should be clearly captioned in File Info. We cannot be held responsible for items which go astray in transit.

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start-up

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Canada’s

Drei Kalender für 2010: Bewegende Momente aus dem Lebenswerk von Pina Bausch

Als Titelbild für seinen Kalender 2010 hat Jochen Viehoff eine eindrucksvolle Studie von Pina Bausch in „Danzón“ gewählt. Das Dezember-Blatt zeigt die Ende Juni 68-jährig Verstorbene in diesem unvergesslichen Auftritt an der Bühnenrampe vor der Projektion eines gigantischen Goldfischs. Szenen aus Stücken von frühen Choreografien wie „Sacre“ und „Komm tanz mit mir“ bis zu aktuellen wie „Kontakthof mit Teenagern“ (2008) und dem nun also traurigerweise letzten „Neuen Stück“ (uraufgeführt Anfang Juni 2009) zieren die anderen Monate – leider ohne Angabe der Jahre, in denen die Aufnahmen entstanden. Das ist anders bei Ursula Kaufmann. Auch sie zeigt

Der 31-Jährige spielt und tanzt die Hauptrolle des Li Cunxin in „Mao`s last Dancer“ und hat sich damit selbst übertroffen. Regisseur Bruce Beresford erzählt die Geschichte eines begabten Balletttänzers, seine Ausbildung in der Kaderschmiede von Madame Mao´s Beijing Dance Academy und seinen schwierigen Weg in die Freiheit. Für den Darsteller, Chi Cao, schien das Leben nach dem Dreh geradezu langweilig zu sein; ein neues, anspruchsvolles Betätigungsfeld fand er im Boxen. Mehr über Chi Cao, Li Cunxin und den Film „Mao`s last Dancer“ lesen Sie auf den Seiten 6-9.

closes its doors

die Bausch auf dem Titel in „Danzón“. Ihre Auswahl für die zwölf Blätter ist im Ausdruck enorm dynamisch und besonders aktuell mit Szenen vorwiegend aus „Bamboo Blues“ von 2007 und „Sweet Mambo“ von 2008. Mit zwei Motiven – auf dem Titel aus „Nelken“ in der Neueinstudierung von 2008 und für September aus „1980“ - erweist Matthias Zölle in seiner Auswahl „Bewegende Momente“ aus Stücken verschiedener Choreografen Pina Bausch Reverenz. jei

By Michael Crabb

Jochen Viehoff: „Pina Bausch - Tanztheater Wuppertal“ im Verlag HP Nacke KG Wuppertal (€ 16,90)

Boneham had been associated with the company from its beginnings as an avant-garde performing troupe, Le Groupe de la Place Royale, in mid-1960s Montreal. The company moved to Ottawa in 1977. In 1988, Boneham decided to reinvent the organization under a new name as a centre for choreographic experimentation and research. Choreographers from across Canada and overseas visited Ottawa to engage in a creative “process” lasting three weeks or more. They would have access to Le Groupe’s studios, small troupe of welltrained contemporary dancers and to technical and production support. They also had the benefit of an outside eye, a mentor or “monitor,” often Boneham himself.

Ursula Kaufmann: „Pina Bausch und das Tanztheater Wuppertal“ im Dumont Kalenderverlag Köln (€ 24,95) Matthias Zölle: „Bewegende Momente“ VG Bild-Kunst, zu beziehen über www.matthias-zoelle.de (€ 29,95)

editorial Der Beruf des Bühnentänzers stellt hohe Anforderungen. Nicht nur Technik und Figur müssen stimmen, auch künstlerischer Ausdruck und Bühnenpräsenz sind gefragt. Ein wenig schauspielerisches Talent gehört immer dazu, nicht nur im klassischen Handlungsballett. Als Tänzer in einem Kinofilm zu spielen, ist dennoch eine ganz besondere Herausforderung. Der chinesische Tänzer Chi Cao, Star des Birmingham Royal Ballets, hat sie angenommen.

Le Groupe Dance Lab

Flexibel musste vor sieben Jahren auch Ballettdirektorin Dawn Weller sein - allerdings unfreiwillig. Nachdem sie ihr ganzes Leben in Südafrika verbracht hatte, dort als Ballerina getanzt und später das State Theatre Ballet in Johannesburg geleitet hatte, wurde ihr förmlich der Boden unter den Füßen weggezogen. Die Kunst wurde zu teuer, Schule und Theater mussten schließen. Eine neue Aufgabe fand Dawn Weller als Direktorin des Graduate College of Dance in Perth (Australien). Mehr über diese starke Tänzerin und Pädagogin lesen Sie ab Seite 12. Weihnachten steht vor der Tür. Für alle, die jedes Jahr wieder schwer in festliche Stimmung kommen, haben wir einen Kalender zusammengestellt, der die Adventszeit schöner machen soll. Wir wünschen allen Lesern ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2010! Ihre dance for you - Redaktion

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After more than 20 years as an incubator of dance creativity, Canada’s Ottawabased Le Groupe Dance Lab has closed forever. According to John Manwaring, chairman of Le Groupe’s board of directors, it proved “too difficult” to make a transition from the company’s founding artistic director, 74-year-old Peter Boneham, to new leadership.

Boneham’s goal was to offer both emerging and established choreographers an opportunity to explore new ideas without worrying about a finished product. Even so, each process included an informal public showing after which choreographers would discuss their work and receive audience feedback. Le Groupe’s success may have been part of its undoing. The benefits of Boneham’s concept were widely acknowledged and analogous programs have sprung up in many other centres. Ultimately, however, Le Groupe closed because it was unable to present a convincing artistic vision for a future beyond Peter Boneham.


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Die erste Ballett-Premiere der Spielzeit 2009-2010 „Schwanensee“ – das Ballett der Ballette in der Choreografie von Aaron S. Watkin nach Marius Petipa & Lew Iwanow mit dem Dresden Semperoper Ballett und der Sächsischen Staatskapelle Dresden.

Elena Vostrotina in Schwanense © Dresden Semperoper Ballett

„Schwanensee“ – das Ballett der Ballette, unerschöpflicher, zeitloser Zauber. Inbegriff des Balletts. Kaum zu glauben, dass ausgerechnet »Schwanensee« für den Komponisten Tschaikowsky zur größten Enttäuschung seiner Karriere wurde: Die Moskauer Uraufführung von 1877 fiel bei Presse und Publikum komplett durch. Erst 1895, achtzehn Jahre nach der unglücklichen Uraufführung, sorgten zwei Visionäre aus St. Petersburg für die Unsterblichkeit von Ballett und Musik: Marius Petipa und Lew Iwanow. Petipa blieb seinem erprobten Schema mit einer klaren Trennung in pantomimische und getanzte Passagen treu, Iwanow betonte das lyrische Element. Petipa schuf die »Gesellschaftsbilder«, Iwanow die »Schwanenbilder«. In ersteren dominieren Pracht und Virtuosität, in letzteren steht lyrisch-elegischer Ausdruck im Vordergrund. Beide Elemente manifestieren sich in den beiden weiblichen Hauptpartien: Odile, der schwarze Schwan, eine Verkörperung der machtvoll-verführerischen, extrovertierten Frau. Odette, der weiße Schwan, als poetisch überhöhter Ausdruck introvertierter weiblicher Zartheit und Verletzlichkeit. Dazwischen die Liebe eines Mannes, der im entscheidenden Moment versagt und alles verliert!

Am 18. November 2009 wird der neueste Gauthier Dance Abend

Gezeigt wird außerdem Gauthiers Pas de Deux Quilt und Ben van Cauwenberghs Les Bourgeois. Die Deutsche Erstaufführung von M.M. & MORE findet am 3. Dezember 2009 im Theaterhaus Stuttgart statt. Mit M.M. kreiert der Choreograph und Leiter und von Gauthier Dance Eric Gauthier eine Hommage an den berühmten französischen Pantomimen Marcel Marceau (1923-2007). Das Stück ist gleichzeitig eine Hommage an den renommierten dänischen Tänzer Egon Madsen, der Marceau verkörpern wird. www.danceforyou-magazine.com

Egon Madsen© R. Brocke

M.M. & MORE im Grand Théâtre de Luxembourg Premiere feiern. Der Abend besteht aus fünf Stücken, darunter zwei Uraufführungen von Eric Gauthier – M.M. und Orchestra of Wolves – sowie der Uraufführung Weird Fishes von dem italienischen Choreographen Francesco Nappa.


start-up

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Menschensohn

Uraufführung an den Bühnen der Stadt Gera am 20. November 2009

Gregor Seyffert ©

Eines der größten Idole aller Zeiten wäre im Dezember 83 Jahre alt geworden. Im November 1971 rezitierte der weltweit gefeierte Schauspieler Klaus Kinski in Berlin einen selbst geschriebenen Text: „Jesus Christus Erlöser“. Was als persönliche dichterische Auseinandersetzung mit dem Neuen Testament gemeint war, ging als „verbaler Amoklauf“ in die Geschichte ein. 3000 Zuhörer störten und randalierten, der Künstler antwortete mit wütenden Tiraden. Mit

Priyadarsini Govind ©

ZWART OP WIT © Introdans, Yvonne van de Ven

Meaning ‘dreaming’ in Sanskrit, Svapnagata is a truly unique twoweek festival of Indian music and dance curated by two of the UK’s most exciting artists, the multi award-winning composer Nitin Sawhney and Sadler’s Wells associate artist, dancer-choreographer Akram Khan. Svapnagata presents classical work in a contemporary context and features over 60 performers in a dazzling array of presentations at Sadler’s Wells in November 2009. Monday 16 - Saturday 28 November 2009

einer Distanz von fast vierzig Jahren und den Mitteln des Tanzes lässt sich nun Gregor Seyffert, Tänzer, Choreograf und Tanzpädagoge, auf einen Dialog mit Kinskis Text ein. Für das ThüringenBallett entwickelt Seyffert einen Abend über das Schicksal eines Auserwählten, der dazu bestimmt ist, die Menschen zu leiten, zu inspirieren, zu erlösen. Tiefe Zweifel und unerschütterliche Hoffnung prägen seinen Weg.

To mark its 20th jubilee Introdans Ensemble for Youth has presented in October a ‘best of’ show. Besides top pieces from the repertoire of internationally famed choreographers such as Paul Lightfoot & Sol León and William Forsythe, this programme also contains the energetic work of Robert Battle and the humorous work of Fernando Melo. After the interval you can look forward to a dazzling finale in black and white scenery: In the Future by Hans van Manen in which the breathtaking dance is further amplified by the fiercely coloured red and green costumes. ZWART OP WIT unites all the attractive elements of the alluring repertoire of Introdans Ensemble for Youth. Pure enjoyment of top-quality dance for young and old(er) aged 8 and upwards, for the last 20 years. www.danceforyou-magazine.com


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From ballet prince

to movie heartt

Filmphotos: Courtesy of Roadshow Films

Birmingham Royal Ballet star Chi Cao makes an impressive big-screen debut in Mao’s Last Dancer By Michael Crabb

Y

et, that’s what 31-year-old Birmingham Royal Ballet star Chi Cao has successfully achieved in his first feature movie role, portraying Chinese-born former premier danseur Li Cunxin in the Australianproduced film, Mao’s Last Dancer. The movie, given its premiere at the Toronto International Film Festival in September, is director Bruce Beresford and screenwriter Jan Sardi’s adaptation of Li Cunxin’s samename, best-selling autobiography, published in 2003. Li Cunxin, now 48, was one of seven brothers raised in a desperately poor peasant commune near the Chinese city of Quingdao. www.danceforyou-magazine.com

Almost by chance, at age 11, he was chosen to attend Madame Mao’s Beijing Dance Academy. There he endured a rigidly militarist training — and thorough indoctrination in Communist principles. His fortunes changed unexpectedly when British-born choreographer Ben Stevenson, then artistic director of Houston Ballet, arrived in Beijing to teach master classes. Li Cunxin was invited and given permission to attend Stevenson’s 1979 summer school in Houston. It was the first step in a path to freedom that included an unsuccessful first marriage to a young American dance student


people

throb.

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It’s one thing to be a fairy-tale ballet prince on stage but quite another to embody on the big screen the real-life story of a man who escaped the horrors of Communist China’s Cultural Revolution. Chi Cao, Amanda Schull, Bruce Greendwood © Courtesy of Roadshow Films

and a headline-making confrontation with Chinese consular officials who tried to kidnap Li Cunxin and hustle him back home. Li Cunxin became a star at Houston Ballet and his subsequent marriage to Australian ballerina Mary McKendry has endured. The couple, who have three children, are both long retired from the stage and live in Melbourne. Li Cunxin is now a successful stock broker — and, hardly surprisingly, a popular inspirational speaker. Beresford’s movie concentrates on Li Cuxin’s arrival in the United Sates and the events that followed. The story of his Chinese upbringing is related in often

harrowing flashback sequences. Casting the right person to portray the young adult Li Cunxin - someone who could dance like a god and act convincingly in both Chinese and English - was therefore crucial. Fortunately, Li Cunxin already had someone in mind he could recommend. He knew that one of his own teachers at the Beijing Dance Academy had a son, 17 years younger than Li Cunxin, who’d also trained there and become an accomplished dancer abroad after winning the Prix de Lausanne and four years later, in 1998, the gold medal at Varna. He’d become a popular leading man www.danceforyou-magazine.com


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Whatever happened behind the scenes clearly paid off in terms of the finished movie. Chi Cao’s dancing sequences, choreographed by Australian Graeme Murphy, are predictably sensational. Even more arresting is Chi Cao’s firm grip of the character. The emotions that chart the course of Li Cunxin’s rag-to-riches story are convincingly conveyed, even when the screenplay burdens Chi Cao with some groaningly corny lines. Chi Cao’s trump card in such awkward situations is his ability to transcend words with his steely yet expressive eyes or with a slight inflection of the body. Even in the non-dancing parts of the film, Chi Cao still expresses himself through the instrument he knows best. Perhaps he was helped by the fact that his own experience, though less austere than Li Cunxin’s, also contained it share of emotional tsunamis. He suffered the same rigid discipline at the Beijing Dance Academy and pangs of loneliness once he’d decided to pursue his career in Britain. At one point, in

at a ballet company in Britain. His name, as you’ve doubtless guessed, was Chi Cao. He had already put a personal stamp on most of the major dramatic, full-length ballet roles but soon discovered that the screen, with its intimate close-ups, demands a rather different acting style. And, of course, he had to speak.

Chi Cao was given special coaching but also had the benefit of direct access to Li Cunxin. “Whenever I wanted to understand the emotion of a particular scene,” he explains, “I could phone and ask Li about it.”

Chi Cao in Romeo and Juliet Photo - Bill Cooper

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2002, not long after being promoted to principal rank at Birmingham Royal Ballet, Chi Cao even found himself gripped by crippling self-doubt. He had always been goal-oriented and then, at age 23, discovered that his ultimate ambition, to be a principal dancer in a major classical ballet company was, in its titular self, a hollow achievement. After the initial elation, Chi Cao was asking the difficult question: “What next?” He entered what he calls “a dark, depressed period.” His improbable salvation was boxing! A friend persuaded Chi Cao to attend a match. He was taken aback by the way the champion-rank boxers continued round after round, refusing to give up, battling to the end. It was an epiphany. “I wanted,” he recalls, “to take that spirit into my own life.” So, he signed up with a boxing club. Chi Cao continues to train as a boxer; not of course with actual combat in mind — ballet directors generally do not appreciate dancers with broken noses and swollen lips — but as an upper-body conditioning regime and for what he describes as boxing’s spiritual benefits. He says the strength training, intricate coordination and mental focus required feed naturally into his work as a ballet dancer, whether it’s lifting his partner or striving to surmount each fresh artistic challenge. The wide exposure he’s gained from Mao’s Last Dancer has already led to a number of tempting offers but Chi Cao has no immediate plans to abandon either Birmingham Royal Ballet or a dance career; yet, he’s also a realist. Chi Cao knows he cannot dance forever. Now, however, he has options. www.danceforyou-magazine.com

Chi Cao in Mozartiana photo - Bill Cooper


Matthias Schikora und Antonio Rusciano © Matthias Zölle

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Daniel Goldin, Chef des Tanztheaters Münster, spricht über seine Arbeit am Stadttheater Von Isabell Steinböck

Im November feiern Sie mit einer neuen Produktion Premiere, „Kammertanz“. Worum wird es gehen? Es ist die Idee eines Sonatenabends: Kammertanz auf die Bühne zu bringen, mit wenigen Tänzern und Musikern diese intime Atmosphäre zu schaffen, die der Kammermusik zueigen ist. Ich möchte übersetzen, was jede dieser Sonaten atmosphärisch, erzählerisch oder emotional in sich trägt. Ohne eine Geschichte zu haben, sondern diese Empfindungen zu choreografieren, die Musik in uns erweckt.

„Etwas muss sich bewegen“ www.danceforyou-magazine.com


Daniel Goldin © Klaus Reinelt

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Haben Sie trotzdem nie daran gedacht, hier wegzugehen? Doch, jede Vertragsverlängerung war eine große Überlegung. Trotzdem bin ich geblieben, weil ich es auch schade fand, für die Arbeit, die wir reingesteckt haben. Für die Kompagnie, die sich in den Jahren wunderbar entwickelt hat.

Warum gerade diese drei Sonaten? Die Sonate für Flöte und Klavier (D-Dur, op. 94) von Sergej Prokofjew und die Sonate für Violine und Klavier (A-Dur) von César Franck kenne ich schon sehr, sehr lange. Diese Musik war mir ein Wegbegleiter. Schon als Jugendlicher in Argentinien habe ich die Kompositionen lieben gelernt. Seitdem hatte ich immer den Wunsch, die Sonaten einmal in Tanz zu übersetzen. Und dann habe ich als Ergänzung eine Cello-Sonate gesucht und sie in der wunderschönen Rachmaninow-Sonate (g-Moll op. 19) gefunden. In Ihren Stücken geht es viel um Empfindungen. Bilden Gefühle, Stimmungen den Ausgangspunkt, wenn Sie Neues choreografieren? Ja. Musik generell bewegt uns. Für mich ist Musik eine Form von Energie, ebenso wie Bewegung. Der menschliche Körper kann gar nicht anders. Es ist das Gleiche, als wenn es draußen kalt ist, und der Körper sich zusammenzieht. Das zu kommunizieren, diese Emotionen darzustellen, darum geht es mir. Sie sind jetzt im 14. Jahr am Stadttheater Münster. Was hat sich in dieser Zeit verändert? Die Angst vor jeder neuen Premiere ist geblieben: Schaffen wir das, oder nicht? Aber

natürlich habe ich mich künstlerisch verändert. Es ist ein Prozess, und jedes neue Stück ist Teil dieses Prozesses. Wir haben in diesen 14 Jahren etwas entwickelt, viel mehr als wir eigentlich sollten oder könnten. Wir waren immer sehr wenige Tänzer, hatten immer ein kleines Budget, und trotzdem haben wir ein Tanztheater in Münster etabliert, von dem am Anfang keiner glaubte, das es klappen könnte. Heute gehören wir zu den wenigen, die ein Repertoire aufgebaut haben, das den deutschen Ausdruckstanz auf die Bühne bringt. Wo gibt es das sonst noch? In Wuppertal, in Bremen vielleicht – aber wo sonst? Die Arbeitsbedingungen werden dem aber nicht gerecht? Nein, die Strukturen sind gleich geblieben, ich habe immer noch nur neun Tänzer, aber die Stücke sind komplizierter geworden. Wir arbeiten mit Tänzern, die seit 14 Jahren dabei sind, und mit Tänzern, die ganz frisch hinzukommen. Wenn wir als Kompagnie so klein bleiben, haben die erfahrenen Tänzer nicht die Möglichkeit, sich unbelastet weiterzuentwickeln. Für die Neubesetzungen müssen wir immer wieder bei 0 anfangen, jeder Einzelne muss zu viele Rollen auf einmal (neu) übernehmen. Und wenn ein Tänzer krank wird, habe ich keine Zweitbesetzung. Das ist teilweise sehr frustrierend und macht müde. Denn für mich ist ganz klar: das Tanztheater ist etabliert, hat ein Publikum. Aber niemand hat mich bis jetzt gefragt: Herr Goldin, was brauchen Sie noch? Weil es ja trotzdem funktioniert… Das ist das Problem. Es funktioniert eben nicht mehr. In der vergangenen Spielzeit war es das erste Mal, dass wegen Krankheit fünf Vorstellungen ausgefallen sind.

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Was ist das schwierigste, wenn Sie neue Stücke choreografieren? Das Schwierigste ist, zu wissen: Was möchte ich? Nur dann kann ich ehrlich auf der Bühne sein. Wenn ich mich danach richte, was gerade modern ist oder gut ankommt, funktioniert das nicht. Oft bräuchte ich für diesen Prozess mehr Zeit. Glücklicherweise haben wir es geschafft, in der nächsten Spielzeit die Finanzierung für einen Gastchoreografen zu bekommen. Dann habe ich vielleicht auch mal etwas mehr Luft. Und ein anderer Choreograf bringt für das Publikum etwas Neues. Sie bleiben noch bis 2012. Wo sehen Sie sich danach? Ich weiß es noch nicht. Für mich ist klar: 2012 ist ein Schnitt. Etwas muss sich bewegen. Es ist so, als wenn ein Kind wächst. Die Klamotten sind zu klein geworden. Die Frage ist: Können wir das Niveau halten? Wenn sich die Bedingungen nicht ändern, hat es keinen Sinn weiterzumachen. Wenn in einer Firma ein Produkt 14 Jahre aufgebaut worden ist und gut läuft, investiert man. In der Kulturpolitik, am Stadttheater, nicht.

Daniel Goldin © Isabell Steinböck

Ensemble © Matthias Zölle

Sie haben die Stücke ja vermutlich auch mit den Tänzern gemeinsam kreiert… Ja, es ist ein ständiges Feedback von Improvisation. Teilweise kommt alles von den Tänzern, manches kommt nur von mir. Es ist ein Prozess, in dem jeder Tänzer meine Bewegung auf eigene Art interpretiert, eine ständige Auseinandersetzung miteinander. Manchmal ist es auch so, dass die Tänzer etwas lernen, dabei Fehler machen, und im Endeffekt ist es genau das, was wir brauchen.


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interview

Dawn Weller photographed with faculty and students of The Graduate College of Dance and guest of honor, internationally acclaimed ballerina Irina Baronova © Nigel Ethrington

Dawn Weller – wie definiert man Glück?

U

nser Leben verläuft in Zyklen. So wie es Winter und Sommer, Tag und Nacht gibt, haben wir in unserem Leben auch gute und schlechte Zeiten. Will man im Leben glücklich und erfolgreich sein, muss man verhindern über längere Zeit in einem Tief gefangen zu bleiben und möglicherweise den Glauben an sich und seinen Traum zu verlieren. Und vor allem kämpfen. Es gibt allerdings Menschen, die im Leben die Rückschläge, weniger der Erfolg, stärker macht. So auch Dawn Weller, Direktorin des Graduate College of Dance in Perth, einer Großstadt am Rande Westaustraliens. Dawn Weller ist eine starke, einfühlsame und charismatische Person. Ihr offenes Lächeln wirkt dezent, die Augen emanieren Stärke des Charakters und Entschlossenheit. Eine Frau mit Stil, sehr kultiviert, diszipliniert. Eine Pädagogin mit Leib und Seele. Man kann ihre Motivation für die Studenten, die sie unterrichtet, förmlich sehen. Sie vermittelt ein Wissen, das sie aus über 35 Jahren als Ballerina und Ballettdirek-

Von Mihaela Vieru

torin mitbringt. Ich traf sie bei der SommerAkademie 2009 in Sibiu, Rumänien, wo sie mit anderen namhaften internationalen Pädagogen junge Tänzerinnen und Tänzer trainiert. Die große Entfernung von Australien nach Europa? Das hindert sie nicht, ist glücklich zum zweiten Mal hier zu sein, vor allem in einem Land, wo Ballett wenig Zugang zur privaten, qualifizierten Weiterbildung hat. Das weiß sie besser als andere, denn ihre Geschichte ist einzigartig. Auf dem schwarzen Kontinent, in Südafrika geboren, wird sie als junges Mädchen von Iris Manning and Arlene Speark ausgebildet. 1963, im Alter von 19 Jahren, erhält sie ein Engagement als Ballerina und später als Erste Solotänzerin am State Theatre Ballet, ehemals Performing Arts Council of the Transvaal (PACT), in Johannesburg und später in Pretoria. „Die erste Ballettaufführung des Theaters wurde von der französischen Ballerina Yvette Chauviré mit Giselle gegeben“ erzählt sie mir mit bewegter Stimme. Während ihrer

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Israel Summer School 2008

The Graduate College of Dance, The Nutcracker, Final © Nigel Ethrington

interview

Tanzkarriere tanzt sie beinahe alle großen Rollen des klassischen Repertoires sowie zeitgenössische Ballette. Viele Rollen wurden eigens von bedeutenden Choreografen für sie kreiert. Sie ist die erste südafrikanische Ballerina, die das Thema eines Buches wird: “Portrait einer Ballerina“. Über ihr künstlerisches Schaffen dreht man viele Dokumentarfilme und sie ist ständiger und gern gesehener Gast in TV- Kultur-Sendungen. Man ehrt sie und ihre großen Verdienste im Tanz mit Auszeichnungen wie Order of Meritorious Service Silver (O.M.S.S.) oder 1996 The Nederberg Award für ihr künstlerisches Schaffen und ihre Mitwirkung daran, eine Ballett Kompagnie von internationalem Rang in einem Land wie Südafrika mitzugestalten. Sogar eine Rose wird 1994 nach ihr ernannt – die „Floribunda Rose“. In den mehr als 17 Jahren, in denen sie Ballettdirektorin des State Theatre Ballet ist, schafft sie jährlich über 80! Ballettaufführungen auf die Bühne zu bringen, da steckt viel Arbeit und Engagement drin. Die Kompagnie tanzt klassisches Repertoire wie auch zeitgenössische Choreografien. Während ihrer Tätigkeit als Ballerina und Ballettdirektorin arbeitet sie in Südafrika mit vielen international bekannten Tänzer und Gast-Choreo-

grafen unserer Zeit: Natalia Makarova, Dame Margot Fonteyn, Sir Anthony Dowell, Dame Merle Park, Sir Frederik Ashton, Sir Robert Helpmann, Stephen Jeff Ries, Patricia Neary, David Bintley oder Val Caniparoli. Nach der Abschaffung des Apartheid Regimes gründet sie die Contemporary State Theatre Dance Company und die State Theatre Ballet School mit Hilfe des Präsidenten Nelson Mandela und seinen „Art´s and Culture Trust“. Eine große Rolle spielt zu dieser Zeit ihr großes, soziales Engagement für unheilbar kranke und sozial schwache Kinder, die sie kostenfrei unterrichtet. Doch Anhänger der neuen Regierung kritisieren die kostenintensive, eurozentrische Kunstform; das hat in einem Land wie Südafrika keinen Stellenwert. Ein großer, persönlicher Rückschlag ist die Schließung des Theaters sowie der Ballettschule im Jahr 2000, die praktisch alle Bemühungen der letzten 37 Jahre des Bestehens zunichte macht. Über 60 Tänzer samt Ballettdirektorin, Orchester und Sänger werden gekündigt. Die Musik- und Ballettkunst stürzt in Südafrika in eine ungewisse Zukunft. „Ich habe mich 2001 zusammen mit meinem Mann schweren Herzens entschieden, Südafrika zu verlassen. Wenn man sich so hin und her katapultiert und von einem Tag auf den anderen seinen Traum zerstört sieht, hat man den Eindruck, die Zeit wäre stehen geblieben und bekommt keine Luft mehr. Wir hatten die Wahl zwischen Kanada und Australien. Wir wählten Australien, dort kannte ich viele Tanzschaffende, zu denen ich ständigen Kontakt während der Jahre gepflegt hatte. Australien hat wunderbare Ballett-Tänzer und Kompagnien, das interessierte mich sehr. Zunächst arbeitete ich als Professorin für Klassischen Tanz an der Queensland Univer-

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interview

Dawn Weller

Dawn Weller © Künstlerarchiv

– wie definiert man Glück?

sity. Es war endlich wieder eine Zeit, die mich glücklich machte. 2002 ergab sich die Chance als Direktorin an das Graduate College of Dance engagiert zu werden. Ein Glück, weil Perth einen eigenen internationalen Flughafen hat, so kann man von dort direkt in alle Welt reisen. Die Schule in Perth ist einzigartig in Australien. Ich habe diese Stelle angenommen, weil dort die Ballett-Ausbildung ihren sozusagen „normalen Weg“ geht. Das bedeutet, dass Ballett-Schüler ab der fünften Klasse durch eine Eignungsprüfung zugelassen sind. Es gibt jährlich Prüfungen bis zur zwölften Klasse, wenn die Studenten neben den Abiturprüfungen die Fach-Abschlussprüfungen bestehen müssen, um ein Diplom als Ballett-Tänzer zu erlangen. Das erleichtert den frühen Einstieg in den Beruf, was sich positiv auf ihre Karriere auswirkt. Ich glaube, Tanz ist eine Profession, die man nur in einer Kompagnie vervollständigen kann.“ Meiner Frage, welches Ausbildungssystem dort besteht, begegnet sie mit einem Lächeln: „Interessanter Punkt, lassen Sie mich bitte kurz berichten. Als ich in Perth meine Tätigkeit begann, pflegten die Lehrkräfte dort nach der „Waganova-Schule“ zu unterrichten. Alle sprachen von Waganova. Für mich erschien das ein wenig psychologisch zu wirken. Waganova ist ein spezielles Trainingssystem für vollendete Tänzern, nicht

etwas, was man in St. Petersburg in drei Monaten lernen kann. Es ist ein „Weg“. Man darf nicht vergessen, dass in Russland eine riesige Bevölkerung lebt, aus der man die künftigen Tänzer auswählt, während wir in Australien nur 22 Millionen Einwohner haben. Eine einzige Stadt in China hat so viele Einwohner! (lacht herzlich). Das erste, was ich machte, war zu beobachten, in was für einem Umfeld ich mich bewegte. Das nächste war, das Ausbildungsprogramm schrittweise zu ändern, indem ich das Beste aus dem bisherigen Ausbildungssystem nahm und mit meinen Kollegen anfing, die Schüler komplexer zu unterrichten. Es war wichtig, und stand für mich im Vordergrund, eine sichtbare Weiterentwicklung zu bewirken. Es war ein großes Glück für mich, dass meine Kollegen vom Australian Ballet mir erlaubten, mit meinen Studenten dort zu assistieren und sogar das Training mitzumachen. In Australien habe ich gelernt, dass sich dieses Volk deshalb so großartig entwickelt hat, weil es unermüdlich nach Fortschritt strebt. Australier sind sehr stark im Lernen, Begreifen und Austauschen von Information. Wenn man offen ist, kann man dort viel für sich mitnehmen.“ Wie konnte sich in Australien die Kunst, auch die Tanzkunst, so gut entwickeln?, frage ich neugierig. „Nun, Australien ist ein sehr junges Land, erst 200 Jahre jung. Doch lange Zeit vor der Ankunft der ersten europäischen Siedler, haben die Uraustralier bereits einzigartige Kunstformen hervorgebracht. Sand-, und Höhlenmalereien oder Schnitzarbeiten und Gravuren in Holz besaßen eine kultische und rituelle Bedeutung. Bei den australischen Ureinwohnern stellten Tanz und Musik die wichtigsten Elementen dar. Später, im 19. und 20. Jahrhundert, gelang der ersten Generation weißer, australischer Künstler, unter denen sich Maler und Musiker befanden, erste große Erfolge von internationalem Rang. Die britischen Einwanderer brachten mit der Besiedlung des Landes auch die Grundlagen europäischer Musik nach Australien. Heute verfügt dort jede größere Stadt über ein eigenes Theater und Sinfonieorchester, das mit einer Rundfunkanstalt assoziiert ist. Das Land selbst hat einen beträchtlichen Beitrag zur in-

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ternationalen Kunstwelt geleistet, denkt man nur an die Sängerin Joan Sutherland und Nelie Melba oder Komponisten wie Arthur Benjamin. Das klassische Ballett wurde durch den international bekannten Tänzer und Choreografen Sir Robert Helpmann eingeführt, der sich 1961 maßgeblich an der Gründung der Australian Ballett Company beteiligte. So zog er Tänzer und Choreografen, wie Graeme Murphy, Mariliyn Jones und Garth Welch, nach. Viele Tänzer, die international tätig waren, kehrten dorthin zurück, um zu unterrichten und ihre Erfahrungen weiterzugeben. Sie haben so eine Tradition etabliert und das System sehr klug ausgerichtet. Sie veranstalten zum Beispiel Auditions in ganz Australien, nehmen sehr junge Schüler auf und machen sie zu „Associate Members of the Australian Ballet School“. Jedes Jahr gehen diese jungen Schüler fort und trainieren in Melbourne. Die Nationalen Schulen erhalten Berichte darüber, wie gut sich die/der Schülerin/er entwickelt. Und wenn die Kinder ein geeignetes Niveau erreicht haben, werden sie in die Australian Ballet School aufgenommen. Was die dortigen Pädagogen betrifft, ist absolut bemerkenswert, dass sie im ganzen Land reisen, um Informationen weiterzugeben und sich mit Kollegen auszutauschen. Als Pädagoge muss man immer up to date sein und wissen, dass der Beruf, die Technik, sich ändert. Man muss offen sein, um weiter zu lernen.“ Der Neuanfang tat Ihnen gut. Sie werden bestimmt viel Neues bewegen, dort wo Sie jetzt leben. „Was für mich sehr wichtig ist, jetzt eine sehr

gute, starke Schule im Westen Australiens aufzubauen, die internationale Beachtung findet. Unsere Schüler sollen jederzeit entweder vom Australian Ballet oder Kompagnien weltweit engagiert werden können. Darum lade ich jedes Jahr neue Gast-Lehrer ein, die den Schülern so viele Kenntnisse wie möglich vermitteln. Ein wichtiger Punkt ist, den Schülern regen Kontakt zur internationalen Tanzwelt zu ermöglichen. Daher nehmen sie seit einiger Zeit auch an internationalen Wettbewerben teil oder reisen zum Studentenaustausch nach Singapore, Europa oder Kanada. Ich hoffe auch, dass unsere Studenten von heute nach ihrer tänzerischen Karriere wieder zu uns finden, um dort den Nachwuchs zu unterrichten. Sind Sie glücklich in Australien? „Wissen Sie, ich hatte eine wunderbare Karriere in Südafrika, als Ballerina und Ballettdirektorin, wofür ich sehr dankbar bin. Ich habe so viel erlebt und mit wunderbaren Künstlern Großartiges geschaffen. Ich kam vor sieben Jahren in ein neues Land und konnte sofort meine Tätigkeit weiterführen. Das ist fantastisch. Ich betrachte meinen jetzigen Lebensabschnitt als einen Neubeginn. Wenn man Pädagoge ist, möchte man die Dinge besser machen und den Schülern so viele Kenntnisse wie möglich auf den Weg geben. Ob ich glücklich bin? Es steht in der Natur des Menschen, dort zu leben, wo er etwas Besonderes bewirken kann, und wo er geliebt und beachtet wird. Der Mut zum Neuanfang, das ist, was ich anderen Menschen raten kann. Jedes Ende ist auch ein Neuanfang.“

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Ballet

dance dance for for you! you! magazine magazine

for the

By Michael Crabb

people

Moulin Rouge – The Ballet © Bruce Monk

G

weneth Lloyd, the feisty Englishwoman who founded Canada’s Royal Winnipeg Ballet, firmly believed that her art form should be accessible. “Beer and skittles for the people,” was how Lloyd idiomatically described her philosophy. Her fledgling company’s first commission was from Winnipeg city council. On the occasion of a 1939 visit by King George VI and his queen, Lloyd was asked to choreograph two short works relevant to the province of Manitoba - grain and hydro-electricity were the favoured subjects - and make sure, said the city fathers, to include “plenty of leg.” As the RWB launched its 70th anniversary season on October 21, the 26-dancer troupe clearly had both prescriptions in mind. Moulin Rouge – The Ballet, commissioned from choreographer Jorden Morris, a former RWB principal dancer and now associate director of the company’s residential school, is unwww.danceforyou-magazine.com

ashamedly populist and offers lots of tantalizing, high-kicking female leg in its repeated Cancan sequences. The delighted Winnipeg audience gave the two-act ballet a standing ovation. Whether audiences in London, St. Petersburg, Moscow or Paris, where in its golden era the RWB performed, would react with similar enthusiasm is questionable. In order to survive in today’s challenging environment, the RWB has to make artistic compromises. Denied the kind of generous government subsidies enjoyed by European companies in cities of comparable size, the RWB must focus on box-office appeal and present works with recognizable titles that will entice audiences who care little about choreographic sophistication. The RWB has been forced to return to its beginnings.


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years of survival

Royal Winnipeg Ballet in Moulin Rouge – The Ballet © Bruce Monk

The Canadian troupe claims to be North America’s longest, “continuously operating” ballet company. San Francisco Ballet, dating from 1933, might challenge that assertion but if the issue came to court the RWB could put up a good case. Both troupes endured near-death experiences in their early years. The arguments would mostly hinge on what constitutes “continuously operating.” In the end, it is of little consequence. Putting aside claims of seniority, the RWB’s is by any standard a remarkable success story.

rally, to quit England for an adventure on the Canadian prairies, there would be no ballet company in Winnipeg.

Who could have guessed that a ballet company would take root in a remote Canadian city, a trading and commercial centre hundreds of miles from anywhere of consequence, that endures long, unimaginably cold winters and hot, mosquito-blighted summers? If it hadn’t been for the almost capricious decision of Lloyd and her younger assistant, Betty Far-

Lloyd and Farrally, hitherto proprietors of a private enterprise, soon parted ways with the restructured company. Artistic directors came and went. By the late 1950s, the Royal Winnipeg Ballet - it had gained the “Royal” title in 1953 - was on the verge of collapse. Its salvation was a former company dancer, Winnipeg-born Arnold Spohr. At short notice,

They struggled to gain a foothold but with formidable determination succeeded in winning supporters. What for its first decade was essentially a community dance club had by 1949 become a professional company with a board of directors to function as trustees of the money donated to further the organization’s activities.

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Royal Winnipeg Ballet in Moulin Rouge – The Ballet © Bruce Monk

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Ballete for th people after its then American director, Benjamin Harkarvy, had unexpectedly resigned, Spohr stepped in to help the company stage a 1958 performance. He rallied the demoralized troupe. The performance was a success and, despite misgivings - both on his part and the board’s - Spohr became artistic director. He remained for 30 years. Spohr worked fanatically to turn the RWB into a truly professional organization. He was an inspirational teacher and artistic coach. He knew how to goad dancers to excel and he perfected Lloyd’s programming strategy of varied three-act bills. “Something for every taste,” was Spohr’s mantra. And it worked. He had an uncanny ability to sniff out gifted www.danceforyou-magazine.com


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Royal Winnipeg Ballet in Moulin Rouge – The Ballet © Bruce Monk

international choreographers before, as he said, “they became too expensive.” By the time the North American “Ballet Boom” began in the mid-1960s, Spohr had positioned the RWB to ride the crest of the wave. The company was compact. It had an incredibly diverse repertoire and its dancers were incandescent. The RWB became Canada’s cultural ambassador to the world. It toured everywhere, often leaving little time to dance in Winnipeg. By the late 1970s, the RWB’s school had graduated a woman whose unique talent persuaded Spohr to shift course. With a Varna gold medal-winning prima ballerina of Evelyn Hart’s calibre at his disposal, Spohr began

to stage the full-length classics. He retired in 1988, loaded with honours and accolades. His successors - and there were several before current artistic director André Lewis was appointed in 1996 - faced the challenge of matching Spohr’s legendary achievements; but in a radically different context.

Ballet survives and prospers. It is the most financially secure ballet company in Canada. Its school graduates dancers who perform all over the world. Compared with many other North American companies, it still tours more than most - albeit no longer to the great centres of dance.

By the early 1990s popular enthusiasm for ballet was waning. The “boom” was finished. The touring markets upon which the RWB had thrived were shrinking. The company had to sustain longer seasons in its hometown and attract audiences bombarded with other entertainment options. Despite altered circumstances, however, the Royal Winnipeg

Moulin Rouge - The Ballet, would be laughed off stage in Paris, New York or London as a crowd-pleasing trifle. So too, one suspects, would have been Gweneth Lloyd’s An American in Paris (1943) and The Shooting of Dan McGrew (1950). In the battle for survival, a ballet company must do what it must do - as in days past, so now.

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KALENDER - PERFORMANCE DIARY

November-Dezember 2009

11/12

Deadline für die Ausgabe Januar - Februar 2010 : 5. Dezember 2009 Infos bitte an performance@danceforyou-magazine.com senden

Deutschland

www.anhaltisches-theater.de 7,13.11;22.12 : Lulu

Bayerisches Staatsballett www.bayerisches.staatsballett.de 5,20,24.11;3.13 : Die Kameliendame 15,29,30.11 : Zugvögel 23,26,28.12 :Vielfältigkeit. Formen von Stille und Leeren

Sächsische Staatsoper Dresden www.semperoper.de 21,23,28,29.11;8,10,14.12 : Schwanensee 20,25,26,30.12 : Nussknacker

Staatsballett Berlin www.staatsballett-berlin.de 6.11 : Das flammende Herz 13,21,27,30.11;3.12 : Schwanensee 20,22.11;2,5,17,19,23.12 : Caravaggio 11,15,26,29.12 : Nussknacker Theater Bielefeld www.theater-bielefeld.de 24.11 : 5 Jahre Tanztheater Bielefeld 9,17, 29.12 : Just in time Theater Bremen www.theaterbremen.de 14,21,22,27,29.11;6,10,11.12 : Dividendo Staatstheater Braunschweig www.staatstheater-braunschweig.de 5,6,8,11,12.11 : Geschlossene Gesellschaft 20,22.11 : Don Quijote 14.11. : And I love you so…

Theater Dortmund www.theaterdo.de 7,12,22.11;5,16,20,26,27,30.12 : Carmen 28.11;12.12 : Krieg und Frieden Theater & Philharmonie Essen www.theater-essen.de 6, 26.11.,9, 29,31.12 : Tanzhommage an Queen 14,17,19, 29.11;2,5,13,17.12 : La Sylphide 21.11;11,12. : Coppelia 21,28.12 : Leonce und Lena Landestheater Eisenach www.theater-eisenach.de 12,25.12 : Romeo und Julia The Forsythe Company www.theforsythecompany.de 5-8.11: Radio Mithic Theater 21.11: The Fact of Matter

Stadttheater Bremerhaven www.stadttheaterbremerhaven.de 12,21.11;5,26.12 : Pique Dame

Theater Freiburg www.theater.freiburg.de 15, 21.11 : Bruder, Bruder

Theater Chemnitz www.theater-chemnitz.de 4,18,21.12 : Schwanensee

Theater & Philharmonie Thüringen Bühnen der Stadt Gera www.tpthueringen.de 20,28.11;4.12 : Menschensohn 27.11.: Deja vu. Mensch und Form 8.12 : Fado 13,25.12 : Romeo und Julia

Deutsche Oper am Rhein www.deutsche-oper-am-rhein.de 6,12,17,21,26,28.11 : b. 01 6,6,10,12,13,19,21,23,26,28,30.1 2 : b.02 Staatstheater Darmstadt www.staatstheater-darmstadt.de 6,10,21.11;5,13,18,20,30.12 : Schwanengesang 1,21.12 : Merry Christmas? Anhaltisches Theater Dessau

Staatstheater am Gärtnerplatz www.gaertnerplatztheater.de 7,13,27.11;3,9.12 : Der Kleine Prinz 5.12 : III Münchener Aids Tanz Gala 7,18,25.12 : Romeo und Julia Stadttheater Gießen www.stadttheatergiessen.de

5.11;11,27.12 : Clandestino 6.11 : Zwerge 29.11;13.12 : C´est la vie Hamburg Ballett www.hamburgballett.de 4.11 : Die Kleine Meerjungfrau 14,18,22.11 : Endstation Sehnsucht 6,8,10.12 : Orpheus 22,26,30.12 : Der Nussknacker Opernhaus Halle www.opernhaus-halle.de 14,20,22,29.11;30.12 : Die Geschichte vom Soldaten / Carmina Burana 4,6,7,10,16,17,20,22,26.12 : Der Nussknacker-Eine Weihnachtgeschichte Ballett der Staatsoper Hannover www.oper-hannover.de 13.11.: Cindarella 26.11 : Lux / Rossini Cards 5,9,15,16,25.12. : Nussknacker und der Mausekönig Italienischer Theaterherbst in Berlin www.teatrotheater.de 31.10-1.11 : a elle vide 2,3.11 : Lev 12,13.11 : Homo turbae Badisches Staatstheater Karlsruhe www.staatstheater.karlsruhe.de 15,21,24.11;4,9,19,23,25.12 : Schwanensee 11,17.12 : Tanz-Raum-Licht Ballett Kiel www.theater-kiel.de 6.12 : Ballett I 12.12 : Different Stories Oper Leipzig www.oper-leipzig.de 6.11 : Giselle 2,4,12,13,21,23,31,31.12 : Der Nussknacker Theater Magdeburg www.theater-magdeburg.de 13,15, 26.11;11.12 : Heilig !

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5,23.12 : Aschenbrödel 26,26.12 : Giselle ballettmainz www.staatstheater-mainz.de 6,11,30.11 : Related 19.12 : Rebound Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin www.theater-schwerin.de 7.11 : Impressionen 13,29.11: Viel Lärm um nichts 21.11: Frühlingsopfer Tanztheater Städtische Bühnen Münster www.stadttheater.muenster.de 14,18,20,28.11 : Kammertanz Theater Nordhausen www.theater-nordhausen.de 11,20.11.;13,20,27.12 : Dornröschen Nordharzer Städtbundtheater www.harztheater.de 21,29.11;1,3,5,8,10,12,14,16,18,25,26 .12 : Dornröschen Theater Osnabrück www.theater.osnabrueck.de 28.11;4,8,12,18.12 : Synthetic Twin Pfalztheater Kaiserslautern www.pfalztheater.de 6,20.12 : Rumpelstilzchen fabrik Potsdam Internationales Zentrum für Tanz und Bewegungskunst www.fabrikpotsdam.de 12, 13.11 : Alle auf einmal / Auf ein mall Alle 26,27,28.11 : Oxyromon Dance Company 4,6.12 : Harlekin Theater im Pfalzbau www.theater-im-pfalzbau.de 3.12: Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss 6.12 : Bahok


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AUDITIONS · HEINZ SPOERLIS ZURICH BALLET

12 December 2009, 14.00 h / 1 February 2010, 14.00 h

ZURICH BALLET is offering positions for young female/male dancers with strong classical technique; female: 1.68 m / male: 1.75 m The Auditions will be held at the Zurich Opera House. Please, send your application and CV with photo to: Zurich Ballet, Heinz Spoerli, Falkenstrasse 1, CH-8008 Zurich, Phone +41 44 268 64 63, Fax +41 44 268 65 84, zuercherballett@opernhaus.ch

Theater Pforzheim www.theater-pforzheim.de Theater Regensburg www.theaterregensburg.de 7,10,12,25,26.11;28,30.12 : Pulcinela - Feuervogel Rotebühl Theater www.treffpunkt-rotebuehlplatz.de Saarländisches Staatstheater www.theater-saarbrücken.de 6,17,26.11;3,8,12,22.12 : Casa Azul 20,22,29.11;6,13.12 : Der Nussknacker 20, 26.12 : Schwanensee- Aufgetaucht Stuttgarter Ballett www.stuttgart-ballet.de 4,6,7.1 : Giselle 13,20,21.11 : Oneghin 27,29.22 : Lieder von Leben und Tod Schleswig Holsteinische Landestheater www.sh-landestheater.de 10. 11 : Blendend Schwartz 17,19,23.12 : Violin Concert / Die Toteninsel / Bolero Tanzhaus nrw www.tanzhaus-nrw.de 4. 11 : Nomades 7, 8.11 : The Assasination of Omar Rajeh 14, 15.11 I’s s a mann’s world 26.11: A,A!,A?,AA – Solo für 4 Stimmen Theater Ulm www.theater.ulm.de 4, 6,13,17,20 : Cindarella Hessisches Staatstheater Wiesbaden www.staatstheater-wiesbaden.de 5,13,27.11;1.12 : Labyrint 10, 20.11 : tanzXtra 18,26.12 : Zwischen Mitternacht und Morgen : Schwanensee

Tanzspeicher Würzburg www.tanzspeicherwuerzburg.de 28.11 : Les Sylphides 5.12 : Gegenwartsmomment / Bordered Tanztheater Wuppertal www.pina-bausch.de 4-8.11 : In Tourne Madrid 11-13,15-17 : In Tourne Paris 10-13.12 : Die Sieben Todsünden

Österreich Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper www.dasballett.at 3,13,17,30.11;2.12 : Schwanensee 8,14.11;8.12 : Max und Moritz 21,25,28.11;15.12 : Ballett : Carmen 4.12 : Die Fledermaus 17,20,25,28,30.12 : Der Nussknacker St.Pölten Festspielhaus St. Pölten www.festspielhaus.at 5,6.11 : Rabbit is Dancing 13,14.11 : Bahok 27.11 : Laborpräsentation Beschwerdechor 5.12 : Tango X Innsbruck: Tiroler Landestheater und Orchester GmbH Innsbruck www.landestheater.at 6,11,13,15.11 : Ole ! Es leben das Leben 16.12 : Wie es euch gefällt / Shakers Landestheater Linz www.landestheater-linz.at 6.11; 6.12 : Ich tanze mit dir in den Himmel hinein 9.11;2.12 : Kafka America

Belgien Brussels Kaaitheater

www.kaaitheater.be 16-19.12 : Zeitung Royal Ballet of Flanders www.koninklijkballetvanvlaanderen.be

On Tour

Canada Compagnie Marie Chouinard www.mariechouinard.com On Tour National Ballet of Canada

www.national.ballet.ca 13-15,18-22.11 : The Sleeping Beauty 25-29. 11 : The Four Temperaments & Glass Pieces 12, 13,16-20,22,23,27-30.12 : The Nutcrcker Les Grands Ballet Canadien de Montreal www.grandsballets.com 12,13, 17,19,20,26-30.12 : Casse Noisette

UNIVERSITY OF MUSIC AND PERFORMING ARTS

STAATLICHE HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND DARSTELLENDE KUNST MANNHEIM – Akademie des Tanzes – Leitung: Prof. Birgit Keil

Aufnahmeprüfung 2010/11 Bachelor of Arts Tanz Bachelor of Arts Tanzpädagogik am 16. April 2010 Anmeldeschluss: 15. Februar 2010

Master of Arts Tanz

am 10. Juli 2010 Anmeldeschluss: 15. Februar 2010

Master of Arts Tanzpädagogik nach Vereinbarung

Onlinebewerbung: www.akademiedestanzes.de ab 15. Dezember 2009 möglich

Vorstudium (mit Internat): Infotag am 17. April 2010 und nach Vereinbarung (Anmeldeformular im Internet: www.akademiedestanzes.de)

Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim – Akademie des Tanzes – N 7, 18 • 68161 Mannheim Tel.: +49 621 292-3515 • Fax: +49 621 292-2238 E-Mail: adt@muho-mannheim.de

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Dänemark The Royal Danish Theater www.kglteater.dk 5, 7.11: Giselle

England

The Royal Ballet www.roh.org.uk 6, 7,11,14,16,21.11 : The Sleeping Beauty 9, 13,18.11 : Agon / Sphinx / Limen 10.11 : Mayerling 26,27,30.11;2,5,9,11,12,16,23,2831.12 : The Nutcracker 14, 17-19, 21, 31.12 : Le Patineurs / Tales of Beatrix Potter English National Ballet www.ballet.org.uk On Tour Rambert Dance Company www.rambert.org.uk On Tour Birmingham Royal Ballet www.brb.org.uk On Tour Sadler‘s Wells www.sadlerswells.com 10-14.11 : Birmingham Royal Ballet Scottish Ballet www.scottishballet.co.uk On Tour

Finnland Finnisch National Opera www.operafin.fi 6,11, 20,24,27.11 : Swan Lake 5, 7,9,12,15,17,19,22,26,28,31.12 : The Nutcracker and the Mouse King Alexanders Theatre Helsinki

10-13,16-20,22,23,29,30.12 : Giselle

www.malandainballett.com En Tourne

Frankreich Aix-en-Provence Centre Choréographique National www.preljocaj.org Tourne Lyon Maison de la danse www.maisondeladanse.com 10-15.11 Danses Concertates B.Millepied 18-21.11 : T.Guerry,C.Rocailleux 18- 22.11 : Hafesh Schechter Company 24, 25.11 : K.Augustijnen 29.11 -5. 12 : A.Preljokaj 8-13.12 : Africa Umoja 10-12.12 : V.Sieni 16-19.12 : CIA T.P.O 16-21.12 : Stomp Marseille Ballet National de Marseille www.ballet-de-marseille.com On Tour Paris Ballet de L´Opera www.opera-de-paris.fr 5,8,9,12,16,17,18.11 : Joyaux 7,10,11,13-15,19,22.11 : Amoveo /Replique/Genus 11,14,16,17,19,22,23,25,28-30 : Casse Noisette 12,13,15,18-20,23,26,28.12 : Ballet Russe Strasbourg/Mulhouse/Colmar Opera National du Rhin www.opera-national-du-rhin.com 14,15,17-19.11 : Rameau –Richter Project Theatre du Capitole www.theatre-du-capitole.org 4-7.11 : Maitre du XX-e Siecle 23-27.12 : Saison Russe

www.nomadi.fi Malandain – Ballett Biarritz 11_Anz_Benz_Braig_bw_186x74_2008:Layout 1 /21.11.2008

w w w. b e n z - s p o r t . d e

Polen

Italien Mailand Teatro alla Scala www.teatroallascala.org 16,17,19,29-31.12 : Serata Bejart Aterballetto www.aterballetto.it On Tour

Niederlande Amsterdam Het Nationale Ballett www.het-ballet.nl Nov. : On Tour 11-3, 18, 19,21-25,27,29-31.12 : Coppelia Arnheim Introdans Ensemble for Youth www.introdans.nl Nov / Dez. On Tour Maastricht Theater aan het Vrijthof www.theateraanhetvrijthof.nl 7.11 : Ruis 19.11 : Concerto 21.11 : Singular Sensation 27.11 : We solo men 4.12 : Spectatorship 12.12 : Nude Rotterdam Scapino Blallet www.scapinoballet.nl Nov. On Tour : Holland Dez. On Tour : The Nutcracker

Portugal National Ballet of Portugal

www.cnb.pt 9:38 Uhr Seite 1

Teatr Wielki-National Opera www.teatrwielki.pl 20-22.11 : Kurt Weill 3,4,17-20,22,23.12 : The Nutcracker

Rumänien Opera Nationala Bucuresti www.operanb.ro 15. 9.12 : Schwanensee 28.11. Anna Karenina 17.12. Cinderella 20.12. Der Nussknacker

Russland Mariinsky Ballet www.mariinskiy.com 5,8,15,22,28.11;13,24,25,27,29,30.12 : The Nutcracker 6, 8,29.11;20.12 : Stars of Stars 7. 11 : Chippolino 7, 22.11;6,9.12 : Le Corsaire 11.11; 3,4.12 : Romeo and Juliet 13, 15,17,20,24,26.11 : Ballet Gala 14, 15.11 : King of the Dance 18. 11 : Spartacus 19, 25, 29.11;17.12 : Giselle 21.11;1,3, 28.12 : La Sylphide 22.11;11.12 : The Fontaine of Bakhchisarai 23, 27.11 : Don Quixote 25.11;4,5,11,12,18,19,24,26,27,29,30 .12 : Swan Lake 13, 14.12 : Parsons Dance 16. 12 : Cindarella 31. 12 : New Year Gala of Ballet Bolshoi Ballet www.bolshoi.ru 6,7.11 : La fille mal gardee 5,6.11 : Don Quixote 8,9.11 : Symphonie in C / Serenade 4,5,11,12,31.12 : The Nutcracker 10.12 : Swan Lake

– BALLETTSAAL-EINRICHTUNGEN

BRAIGBARRE

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UNIVERSITY OF MUSIC AND PERFORMING ARTS

+(5*, *647(5@ ;/,(;,9/(<: :;<;;.(9;

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An der STAATLICHEN HOCHSCHULE FĂœR MUSIK UND DARSTELLENDE KUNST MANNHEIM ist zum nächstmĂśglichen Zeitpunkt folgende Stelle zu besetzen:

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Akademischer Mitarbeiter (m/w) fĂźr Ballettkorrepetition in der Akademie des Tanzes Es kommen ausschlieĂ&#x;lich Pianisten/innen in Frage, die die spezielle Literatur fĂźr Tanzbegleitung einschlieĂ&#x;lich tänzerischer Originalkompositionen gut vom Blatt spielen sowie improvisieren kĂśnnen. Der Umfang der Lehrverpflichtung richtet sich nach der Lehrverpflichtungsverordnung und beträgt zur Zeit 30 Stunden Ă 60 Minuten wĂśchentlich.

+HUJLY! ,NVU 4HKZLU 7OV[V! 9LNPUH )YVJRL

Die Mitwirkung in der Selbstverwaltung der Hochschule gehÜrt ebenfalls zu den Dienstaufgaben (mit entsprechender Dienstaufgabenbeschreibung). Die Vergßtung richtet sich nach Entgeltgruppe E 12 TV-L. Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei entsprechender Eignung bevorzugt eingestellt. Frauen werden nachdrßcklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen mit ausfßhrlichen Unterlagen (bitte nur Kopien, da eine Rßcksendung nicht erfolgt), insbesondere mit Angaben zum kßnstlerischen und pädagogischen Werdegang werden bis zum 15.01.2010

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erbeten an die Staatliche Hochschule fßr Musik und Darstellende Kunst Mannheim Präsidium N 7, 18 68161 Mannheim

Spanien

Bejart Ballet Lausanne www.bejart.ch 19-23.12 : Ce que l’Amour me dit

Nutcracker 31.12 : Dance evening New Year celebration

Teatro de Madrid www.teatromadrid.com 12-15.11 : Carmen, de Merime

Compagnie Linga www.linga.ch Nov. : On Tour

TĂźrkei

Compania National de Danza www.cndanza.mcu.es On Tour

Geneva www.geneveopera.ch

25-27.12 : Esmeralda

Schweiz Theater Basel www.theater-basel.ch 4, 13,26.12 : Crescendi 7, 21.12 : Swan Lake Kurtheater Baden www.kurtheater.ch 10.12 : Tanz / Faktor / Interregio 09 16.12 : Zol – hommage an frederic chopin Theater St. Gallen www.theatersg.ch 6,8,10,14,15,18,20,22,24.12 : Silber Tanz Lausanne Theatre Sevelin 36 ch www.theatresevelin36 4- 22.11. : Lonesome Cowboy

Ankara State Opera and Ballet www.dobgm.gov.tr

ZĂźrich Opernhaus www.opernhaus.ch 7, 8, 14,15,25.11 : Raymonda 11, 18. 11 : Letre Intimes / In the Uppen Room 20, 27,29.11;11.12 : Goldberg- Variationen

Schweden

Antalya State Opera and Ballet www.dobgm.gov.tr

USA New York City Ballet www.nycballet.com 27,28.11 ;1-6,8-13,15-24,26-31.12 : G.Balanchine’s The Nutcracker Cedar Lake www.cedarlakedance.com On Tour

The Cullberg Ballet www.cullbergballet.se On Tour GĂśteborg Ballet www.opera.se 12,13,16,17,29,30.12 : Mozart. Requiem Royal Swedish Ballet www.operan.se 7,10,11,18,21.11 : Coppelia 28,30.11;3,6,7,14,17,18.12 : The

6,8,20-22.11 : Company B

Ungarn Nationales Tanztheater Budapest http://www.dancetheatre.hu 8,13.11;13.12 : Love,Love 11.11 : Dance,Dance,Dance 20.11;16.12 : Group Therapy 24.11;6,15.12 : Anout Holle 25.11 : The Carnival of Animals 28.11 : Dracula 29.11 : Gulliver’s Travel to Lilliput 2.12 : Inacesibile Areas 4.12 : Graffiti 8.12 : Measure for Measure 9.12 : Inpraise of Zsuzsa Kun 10,11.12 : The Sleeping Beauty

Australien

Pacific Northwest Ballet www.pnb.org 5-15.11 : Director’s Choice 27-30.12 : Nutcracker

The Australian Ballet www.australianballet.com. 10-14,16-21,23-28,30.11 :Concord 4,5,7-12,14-19,21-23.12 : The Sleeping Beauty

The Georgia Ballet www.georgiaballet.org 4- 6. 12 : The Nutcracker

Neuseeland

Miami City Ballet www.miamicityballet.org

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Royal New Zealand Ballet www.nzballet.org.nz On Tour

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magazine

dance for you! magazine

for you!

Subscription form dance for you magazine is published 6 times a year Subscription price per year Please check whatever applies to you:

 35,00 Euro (Germany only)  45,00 Euro Europe  55,00 Euro all other countries If you want to cancel the subscription, you have to do so 6 weeks before

GESCHÄFTSVERBINDUNG

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Auditions & Jobs Please send your dance jobs only in text format to redaktion@danceforyou-magazine.com. Deadline for Januar/Februar 2010: 10 December 2009 Listings are subject to space available.

Audition Saturday 23rd January 2010. Scapino Ballet Rotterdam is looking for experienced male/female dancers with strong classical and contemporary technique. For the female dancers a strong pointe technique is a must. Audition is by invitation only. Please send your resumé, DVD and photographs before January 12th to: Scapino Ballet Rotterdam, re:Audition Eendrachtsstraat 8, 3012 XL Rotterdam, The Netherlands Das Dresden Semperoper Ballett - Ballettdirektor Aaron S. Watkin sucht für die Spielzeit 2010|2011 männliche und weibliche Solisten und Corps de Ballet-Tänzer. Die Tänzer sollten vielseitig einsetzbar sein sowohl im klassischen als auch zeitgenossischen Repertoire und eine starke klassische Technik aufweisen. Bitte senden Sie Ihre Bewerbung mit Lebenslauf (Angabe der Größe) und Fotos (Porträt und Ballettfoto) an: Sächsische Staatsoper Dresden, Dresden Semperoper Ballett, Frau Christina Zimmermann, Theaterplatz 2, 01067 Dresden, Deutschland. Weitere Information über: +49 (0) 351 4911 469 • info.ballett@semperoper.de Artistic Director Vladimir Malakhov is seeking male | female dancers with strong classical technique. body height women: 1.65 - 1.75 m | body height men: 1.75 - 1.95 m for positions in the Corps de ballet beginning in the 2009|2010 season Sunday, 17 January 2010: women at 12 noon | men at 3 p.m. Staatsoper Unter den Linden, ballet studio Contact: ballett@staatsballett-berlin.de Manuel Legris, designated Ballet Director of The Ballet of the Vienna State Opera and Volksoper will hold an Audition for THE BALLET OF THE VIENNA STATE OPERA AND VOLKSOPER. Requested are female and male dancers aged 18 to 28 years with strong classical technique for the season 2010/2011. (female dancers not smaller than 1.65 m and not taller than 1.72 m, male dancers not smaller than 1.75 m. Please prepare a classical variation, for girls on pointe, and bring along a CD with the music) Sunday, January 10th 2010, class starts at 10.00 a.m. Place: Vienna State Opera. Please send your application by November 30th 2009 including

curriculum vitae and photo to DAS BALLETT DER WIENER STAATSOPER UND VOLKSOPER, Ballettdirektion, Opernring 2 A-1010 Wien, EMail: audition@dasballett.at

and Photo to Gisella Phillips, dance for you magazine, Mainberger Str. 12, 97422 Schweinfurt, Germany, or per E-Mail to ads@danceforyou-magazine.com

Bavarian State Ballet Munich/Audition Ivan Liška – Artistic Director. We are looking for dancers with strong classical technique. Please send your CV indicating height and date of birth, together with full-length body photo in leotard and portrait to below mentioned address. Incomplete applications cannot be processed. Audition: February 7, 2010 Ladies Group 11 am/minimum 1.65 m/5’5’’ , Gentlemen Group 2 pm/minimum 1.80 m/5’11’’ Nationaltheater München, Stage Entrance – Maximilianstrasse. Contact: bettina.kraeutler@ st-oper.bayern.de

Ballet National de Marseille - director Frédéric Flamand – looks for a ballet master (male or female) for a fixed term one year contract with the possibility of conversion to an openended contract. Applications, including letter in support of your application, CV and photo, should be submitted by 15 November 2009 to Frédéric Flamand, General Director, Ballet National de Marseille, 20 boulevard de Gabès, 13417 Marseille, Cedex 08, France or by email to b.degroote@ballet-de-marseille.com

Wayne McGregor is seeking 1 male or female dancer with strong classical and contemporary technique for freelance contracts in 2010. Please send CV, photo and cover letter to: Odette Hughes, Auditions, Wayne McGregor | Random Dance, Sadler’s Wells, Rosebery Avenue, London EC1R 4TN. Auditions in December 2009 by invitation only. www.randomdance.org Ballett Chemnitz - Director: Dir. Lode Devos - is looking urgently for a male dancer. Minimum height 178 cm. Good classical and modern technique required. Email with CV and picture to: ballett@theater-chemnitz.de MaggioDanza, Florenz, Artistic Director Vladimir Derevianko is looking for dancers, corps de ballet. Audition 29 and 30 November 2009. Application to be send to Teatro del Maggio Musicale Fiorentiono, Servizio Personale, fax +39 055 2779307, E-Mail serper.ballo@ maggiofiorentino.com Adress: Via Solferino 15, 50123 Florenz, Italy. dance for you magazine is seeking for Advertising Representative (English/ Italian/Spanish/ Russian-speaking) with interest and knowledge in dance, strong communication skills, high energy, self-motivated, who enjoy selling solutions for our customers business or personal needs. Please send your Applications with CV www.danceforyou-magazine.com

Lisbon Contemporary Ballet Company (CPBC) is looking urgently for a male dancer with strong classical and contemporary dance technique, with minimum height 1.75m to start immediately. Please contact the Direction: geral@cpbc.pt or by phone: +351-2139 41000 Große Ballettschule in der Pfalz zu verkaufen. Seit über 30 Jahren mit festem Kundenstamm. Sollten Sie interessiert sein, melden Sie sich bitte unter Chiffre DFY 32 bei MIVI-Verlag, 97422 Schweinfurt, Mainbergerstr. 12, per Fax 09721-188001 oder Mail an info@danceforyoumagazine.com

Zu verkaufen Tanz/Ballettschule in Berlin 2 Säle/Cafébereich/430 m³ Ciffre ZV-1109dfy Anfragen bitte an MIVI Verlag Mainberger Str. 12, 97422 Schweinfurt Info@danceforyou-magazine.com Fax: 09721-188001


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dance for you! magazine

Stefan Sixt Spezial

Männertänze „Meine Tochter tanzt immer vor dem Fernseher, da dachte ich, ich sollte mal ins richtige Ballett mit ihr“. Kennen Sie das?

I

m Grunde sind wir ja dankbar, wenn Leute sich für Tanzunterricht interessieren. Egal ob sie vor dem Fernseher tanzen oder nicht. Also wird die junge Dame angemeldet. Schließlich war die Mutter auch im Ballett, als sie klein war und die Oma vermutlich auch. Ballett gehört ganz einfach dazu, schon weil man so eine gute Haltung davon bekommt.

licher) junger Choreograf auf dieselbe Idee. Auch er hält sie verständlicherweise für neu und revolutionär, und auch ihm gelingt es merkwürdigerweise, stets den Beifall von Presse und Umfeld zu gewinnen. Allein der Gedanke an diese Mischung aus oberkörperfreier Waschbrettbauch-Erotik und schwarzeneggernder Macho-Dramaturgie kommt an. Nicht nur bei der weißen Massai.

Und was sagt der Vater? Der ist total einverstanden. Ist ja auch irgendwie elegant, das Ballett. Außer natürlich, es handelt sich um seinen Sohn. Dann heißt es: Was Ballett? Mein Sohn? Von wegen elegant und gute Haltung! Eher affig und irgendwie schräg, also jedenfalls für den Sohn. Ballett? Mein Sohn? Niemals!

Aber lassen Sie mich von einem renommierten internationalen Tänzerwettbewerb berichten. Kategorie Frauen: 200 Bewerber, Kategorie Männer: 20 Bewerber. Wie mir aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen zugetragen wurde, stritt die Jury bis tief in die Nacht, ob nun Max* oder Moritz* (*Namen von der Redaktion geändert) den ersten Preis bekommt. Schließlich einigt man sich auf Max, und bricht auf. Es ist spät geworden. Da fällt jemandem ein, dass über die Frauen ja noch gar nicht gesprochen wurde. „Warum nehmen wir nicht die mit den blonden Haaren? Weiss jemand wie die heißt?“ Man einigt sich rasch auf die mit den blonden Haaren. Während das Sekretariat den Namen heraussucht, trifft sich ein Teil der Jury noch an der Bar zu einem Absacker und nimmt die Debatte „Max oder Moritz?“ wieder auf. Die Kritik berichtet später begeistert von den gut gebauten Männern, von ihrer Kraft und Dynamik, von ihrer Präsenz und Würde und erwähnt nebenbei, dass der Preis für die junge Solistin, die offenkundige Schwierigkeiten mit den Fouettées hatte, nicht gerechtfertigt war.

Die Branche sieht das anders. Sollte es wider erwarten doch einmal gelingen, einen Jungen in die Ballettstunde zu locken, wird er bewundert wie ein kleiner Dalai Lama. Die Männerfixierung der Tanzwelt stellt sogar die afghanischen Taliban in den Schatten. Selbst die Kinderballettlehrerin aus Spitztanzhausen gerät völlig außer Fassung, wenn sie neben 100 Mädchen endlich auch einen Jungen bekommt. „Der ist ja so süß! Und so begabt. Und so musikalisch. Und überhaupt! Gestern hat er sogar ein Plié gemacht. Das hättest du sehen sollen.“ Die exaltierte Lehrerin ist nahe daran, eine unbezahlte Extrastunde Männertraining auf den Stundenplan zu setzen, auch wenn der kleine Mann noch jung an Jahren ist. Als sich Mitte der 80-er Jahre die freie Münchner Tanzszene formierte, kam ein ziemlich selbstbewusster, vor allen Dingen aber unerfahrener Choreograf auf die seiner Ansicht nach revolutionäre Idee, einen Abend unter dem Titel „Männertänze“ zu gestalten. Der Abend ist zwar nicht in die Tanzgeschichte eingegangen, war aber ein PR-mäßiger Volltreffer. Bis heute verfällt alle paar Jahre ein (männwww.danceforyou-magazine.com

In De Keersmaekers jüngster Arbeit, „The song“, tanzen neun Männer und eine Frau. Der über meinem Schreibtisch prangende Pina-Bausch-Tanzkalender zeigt auf dem Septembermotiv (Frühlingsopfer) ausschließlich Männer. Gerade bekomme ich mit der Post das neue Audition-Poster der New Yorker Juilliard School: Ein in akrobatischer Pose


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100 ballet class every week

waagerecht daherfliegender Mann, dahinter in der Unschärfe am Boden sitzend ein paar junge Mädchen. Und wer tanzte stets hinter Michael Jackson? Und wer hinter Madonna? Na ja, da hab ich zumindest im letzten Video eine als Mann verkleidete Frau entdeckt. Madonna muss eben doch eine Feministin sein. In Wim Vandekeybus jüngstem Münchner Gastspiel ‚Menske‘ in der Muffathalle habe ich 11 Darsteller gezählt. Sechs davon Männer. Die hatten die guten Rollen und die physisch attraktiven Tanzelemente. Die

WORKSHOP

VORANKÜNDIGUNG 2009/2010 21.11 + 22.11.2009 Jazz Dance Sam Watson – Arizona Modern Dance J.-H. Assohoto – Berlin 14.01. – 17.01. Antonio El Pipa - Jerez Flamenco - Workshop 06.02. + 07.02. Internationale Folklore B. + J. Loneux März /April Jazz Dance / Hip Hop / Steptanz / Improvisation / Kindertanz 19.06. – 23.06. Kieler Akademie für Moderne Gymnastik, Rhythmik und Tanz 21.06. – 23.06. 52.Internationales Gymnastiktreffen - Vorführungen in Gymnastik und Tanz Anmeldungen möglich Information: Ellen Cleve-Kreis e.V. Boninstr.10, 24114 Kiel tel.: 0431/62140 E-Mail : info@kigt.de

Frauen durften das martialische Bühnenbild beleben, sich herumschubsen lassen und sich (surprise!) ausziehen. Aber ich will nicht ungerecht sein. Zumindest eine der Frauen hatte eine Rolle: Sie erzählte lang und breit, minutiös und detailliert von ihren sexuellen Vorlieben. Nicht aus dem Sinn geht mir auch eine Arbeit von Stephan Thoss, die ich im Gärtnerplatztheater gesehen habe: Kraftstrotzende, dynamische Soli und Duette für die Männer, während die Frauen in transparente Trikots gehüllt, vermutlich den Sinnen der männlichen Zuschauer schmeicheln sollten. Irgendwie kommt mir dieses stets wiederkehrende Motiv aus dem italienischen Fernsehen bekannt vor: Power-Männer in Aktion, elegante Herren in der Moderation und zwischendurch ausgesprochen spärlich bekleidete junge Damen, die als Nummerngirl in die Kamera strahlen. Die italienische Variante von „wer wird Millionär“ leistet sich sogar ein eigenes Ballett: Vier attraktive Tänzerinnen in knapp sitzenden Bodys, die sich auf hochhackigen Schuhen zwischen den Fragerunden für 4 x 8 Takte die Seele aus dem Leib tanzen. Tusch, Zoom aufs Dekolleté und Schnitt zurück auf den Herrn Moderator. Sie sehen: Wenn Sie wieder mal mit einer Mutter zu tun haben, die ihren Sohn ins Ballett anmelden möchte und der zugehörige Vater kurz davor ist, mit hochrotem Kopf „NEIN!“ zu brüllen – geben sie ihm meine E-Mail-Adresse. Ich werde ihm erklären, dass gerade wieder ein Wunder passiert ist: Dass ein kleiner Dalai Danza auserwählt wurde, um die Welt mit seinem erhabenem Talent zu erfreuen. www.danceforyou-magazine.com

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DEZEMBER

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dance for you! magazine

Christmas Special

1st December Wear your favourite leotard in your ballet class. Maybe, you even have one in red? This can be the beginning of a colourful Christmas time!

2nd December Pay your dance colleagues a compliment. As you they may feel excess stress during Christmas time. Cheering them up may cheer yourself up.

24 ways to (re) discover your own dance Christmas

3rd December “There was simply from this quite early age the awareness that the only thing I wanted was to dance.” Rudolf Nureyev

4th December “Dance is fun! It lifts the spirit, strengthens the body, and stimulates the mind…”

By Christine Lehmann

“It’s the most wonderful time of the year” – who does not know this popular Christmas song written by Edward Pola and George Wyle in 1963? The most wonderful time? Performing night after night, dealing with injuries and maybe already worrying about getting a next engagement, Christmas may have lost its magic for many a dancer. When the days get shorter and the nights darker, you probably think rather of the most hectic time of the year. The immense joy you felt as a child around Christmas time is long gone. At “dance for you Magazine”, we strongly believe in Christmas. This is why we would like to share with you 24 ways to (re)discover your own dance Christmas. For each December day until Christmas Eve, you will find either inspiring dance quotations or ideas that should help you experience the peace, hope and happiness that comes with the holiday season. Have fun!

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Wayne Sleep, b. 1948

5th December Jot down what you like about Christmas on a scented sheet of paper. Who knows, perhaps you are a Christmas lover after all?

6th December If you are not performing tonight, Sunday afternoon is the perfect time to relax with a DVD. We highly recommend Kenneth MacMillan’s Winter Dreams performed by The Royal Ballet. Winter Dreams is based on Anton Chekhov’s play Three Sisters. It tells the story of how the three sisters Masha (Darcey Bussel), Irina (Viviana Durante) and Olga (Nicola Tranah) pass an especially hard winter in a Russian provincial town at the turn of the 20th century.


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7th December

14th December

20th December

“Every day I count wasted in which there has been no dancing.”

Have a cup of tea together with friends after your ballet class.

“Dance till the stars come down from the rafters; dance, dance, dance till you drop.”

Friedrich Nietzsche

8th December “To me dance represents life – and because life is a rhythm, that of the heartbeat – dance is inseparable from rhythm. It interprets our existence, to the extent that it represents all the rhythms, all the human pulsations.” Maurice Béjart, b. 1927

10th December Whether you are a dance teacher, a dancer or yet a dance student use Christmas music in your daily training. Executing dégagés to Jingle Bells, frappés to Jingle Bell Rock or grands battements to Rudolph the red-nosed reindeer will lift up the spirit in children’s ballet as well as in adult dance classes.

11th December “I don’t want people who want to dance, I want people who have to dance.” George Balanchine

12th December “I see the dance being used as means of communication between soul and soul – to express what is too deep, too fine for words.”

15th December “There is room in dance for everyone – from walking to music in someone’s arms to the Rose Adagio.” Pamela Brown, b. 1928

16th December Still not in the mood for Christmas? Mark Morris’ 2007 DVD version of Nutcracker, The Hard Nut, will surely raise a smile of you. Based on Nutcracker and Mouse King by E.T.A. Hoffmann, Morris’ choreography is full of irony and yet bittersweet.

17th December Lights of every size take centre stage during Christmas time. Suggested cool down after your classes: have a walk through the city centre admiring the Christmas decorations.

18th December Eat your favourite Christmas cookies as a snack between two classes. However, do not exaggerate!

W.H. Auden from Death’s Echo.

21st December Make a spontaneous phone call to a friend wishing her/him a Merry Christmas.

22nd December “You can dance anywhere and you can dance in your mind, in your heart.” Jacques d’Amboise

23rd December “The real reason I dance is because I want to explode.” Bill Evans

24th December Get the true message of Christmas by watching “A Christmas Carol” performed by The Northern Ballet Theatre. Massimo Morricone’s choreography renders Dickens’ novel so impressively that no one can remain untouched.

19th December Shake a snow globe, close your eyes and count to 24. Your wishes might come true…

Ruth St. Denis

13th December Are you tired of performing the Nutcracker year after year? Read Jennifer Fisher’s Nutcracker Nation. It does not only give you a historical background of the most popular Christmas ballet but also reveals interesting details you may not have known before. It surely helps you to see the Nutcracker with other eyes.

May you all have a wonderful Christmas time! www.danceforyou-magazine.com


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dance for you! magazine

schulindex

7 Postleitzahlbereich New York City Dance School Leitzstr. 4, 70469 Stuttgart (Tanzhaus Stuttgart); Tel.: 0711-856316 Fax: 0711-857816; dance@nycds.de www.nycds.de DanceEmotion - freiburger akademie für tanz Bühnentanz und Tanzpädagogik / BaföG; Humboldtstr. 3; 79098 Freiburg Tel.: 0761/72524 Fax: 0761/7071238 akademie@danceemotion.de; www.danceemotion.de

0 Postleitzahlbereich

HOCHSCHULE FUR TANZ

PALUCCA SCHULE DRESDEN Hochschule für Tanz, Basteiplatz 4, 01277 Dresden Tel. +49 (0)351-25906-0, Fax + 49 (0)351-25906-11 einzige eigenständige Hochschule für Tanz in Deutschland mit Studiengängen Bühnentanz, Choreografie und Tanzpädagogik www.palucca.eu

1 Postleitzahlbereich

Infinnity Tanzhaus Bodensee Private angezeigte Ergänzungsschule 3-jährige Ausbildung Tanzpädagogik, Walchner Str.3; 78315 Radolfzell am Bodensee, Tel:07732-988299, Fax:07732/941024; E-Mail: info@infinnity-tanz.de; www.infinnity-tanz.de Tanz- und Theaterwerkstatt e.V. Kurse, Projekte, Produktionen, Hindenburg Str. 29; 71638 Ludwigsburg, Tel. 07141-92 05 14, info@tanzundtheaterwerkstatt.de, www.tanzundtheaterwerkstatt.de

8 Postleitzahlbereich

Staatliche Ballettschule Berlin Erich-Weinert-Straße 103, 10409 Berlin Tel. +49 030-405779-70; Fax +49 030-405779-19 Berufsbildung mit integrierter Schulausbildung Klasse 5 bis Abitur und Studiengang Bühnentanz

IWANSON SCHULE Ausbildung für Bühnenreife und Tanzpädagogik, Fortbildung, Adi Maislinger Str. 12 – Tel:089-7606085, 81373 München www.iwanson.de/schule@iwanson.de

2 Postleitzahlbereich LOLA ROGGE SCHULE Leitung: Christiane Meyer-Rogge-Turner - Staatlich anerkannte Berufsfachschule f. Tanz und Tänzerische Gymnastik im Lehrberuf. Dauer 3 Jahre; 1jährige berufsbegleitende Weiterbildung T-an-S Tanz an Schulen. D-22087 Hamburg, Landwehr 11-13, Tel.+49-40-444568, Fax 4103341 und Elbchaussee 499, Tel. +49-40-863344, www.lolaroggeschule.de TANZPARTERRE Himmelstr. 10-16, 22299 Hamburg, Tel. +49-40-475865 Leitung: Mona Brandenburg, Prof. Training täglich 11-13 Uhr in Modern und klass. akad. Tanz CONTEMPORARY DANCE SCHOOL HAMBURG Berufsfachschule für zeitgenössischen Tanz. 22765 Hamburg, 3-jährige Ausbildung; Tel: +49 40 41924560 Fax: +49 40 28053310 info@cdsh.de; www.cdsh.de Ballettschule des HAMBURG BALLETT Caspar-Voght-Str. 54; 20535 Hamburg, Tel: +49 40 21118830/31; Fax: +49 40 21118888, E-Mail:Schule@hamburgballett.de; www.hamburgballett.de Schule f. Theatertanz und Tanzpädagogik Erika Klütz Hamburg, staatl. anerk. 3-jähr.Ausb.z.Lehrer(in) f. Tanz u. Tänzerische Gymnastik, www.kluetzschule.de

3 Postleitzahlbereich BALLETTSCHULE ILONKA THEIS Staatlich anerkannte Berufsfachschule für Bühnentanz und Tanzpädagogik; Georgstraße 20, 30159 Hannover, Tel/Fax+49-511-323032

4 Postleitzahlbereich

BALLETTAKADEMIE ROLEFF-KING · Bühnentanz u. Tanzpädagogik Enhuberstr. 8 · 80333 München · Tel. 089/521207 · Fax 089/3105231 www.ballettschule-roleff-king.de · roleff-king@arcor.de OTEVREL BALLETT und TANZFORUM AUGSBURG Morellstr. 33, 86159 Augsburg; Tel.: +49 (0)821 38115, Fax.: +49 (0)821 314186, E-Mail: otevrel.d@hotmail.com, Webseite: www.otevrel.de

9 Postleitzahlbereich Berufsfachschule für Bühnentanz Staatl. Ang. Ausbildungsschule Ballettschule Vieru, Mainberger Str. 12, 97422 Schweinfurt Tel.Fax: 09721/16800, E-Mail: vieru@ballettvieru.de, www.ballettvieru.de TANZWERKSTATT Th. Kopp Innere Aumühlstr. 7, 97076 Würzburg; Tel.Fax: 0931/286070 info@kultur-tanzwerkstatt.de; www.kultur-tanzwerkstatt.de BALLETTFÖRDERZENTRUM Nürnberg e.V. Gleißbühlstr. 12; 90402 Nürnberg Tel:0911/992399 Fax:0911/24655 BallettNuernberg@t-online.de; www.ballettförderzentrum.de IMMA BUHL DANCERS-SCHULE, Tanzausbildung u. Fortbildung, Haidplatz 7, D-93047 Regensburg, Büro: Seestr.10, 92355 Velburg, Tel.: +49(0)9182-931 981, www.imma-buhl-dancers.de

Schweiz Züricher Hochschule der Künste, Tanz Akademie Zürich Baslerstrasse 30; CH-8048 Zürich; Tel: 0041 (0)43 446 50 30; Fax: 0041 (0)43 446 50 39; E-Mail: info.tanz@zhdk.ch; www.tanzakademie.ch

OFF THEATER NRW Akademie für Tanz, Theater und Kultur Salzstr. 55 41460 Neuss/Düsseldorf Tel.: 02131/83319; www.off-theater.de; info@off-theater.de

Zürcher Hochschule der Künste ZHdK Departement Darstellende Künste und Film, Bachelor of Arts in Tanz, Neuer Vollzeitstudiengang (3 Jahre) für Zeitgenössischen Tanz Seefeldstr. 225, CH-8008 Zürich, +41-43-4465322 E-Mail: nadine.faessli@zhdk.ch Internet: www.zhdk.ch

5 Postleitzahlbereich

Österreich

Ballett + Tanz Akademie NRW staatlich anerkannte Ergänzungsschule für Bühnentanz + Tanzpädagogik / www.ballettakademie.com / Tel.: 02371 / 5844 Grüner Weg 2, 58644 Iserlohn

BALLETTSCHULE DER WIENER STAATSOPER Mit Internat/Kinder ab 10 Jahren, Gymnasium/Abitur; Künstl. Leitung: Gyula Harangozó Geschäftsf. Leitung: Jolantha Seyfried, Admin. Leitung: Frau Dr. Gabriele Schacherl; A-1010 Wien, Goethegasse 1 Tel.+43-1-51444-2641, Fax -2631; www.opera-balletschool.com

6 Postleitzahlbereich Staatliche Hochschule für Musik und Darstellenden Kunst Mannheim Akademie des Tanzes - N7, 18 - 68161 Mannheim, Tel. 0621/292-3515 , Fax 0621/292-2238, adt@muho-mannheim.de; www.akademiedestanzes.de

EUROPA BALLETTKONSERVATORIUM ST.PÖLTEN und Youth company BALLETT ST.PÖLTEN; Leitung: Michael Fichtenbaum, Tel.+ 43 2742/230000 Fax+20; 3100 A, St. Pölten, Oriongasse 4; st.poelten@ballett.cc, www.ballett.cc

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dance for you for kids

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Zeichnung © Kikifax/Christian Badel

der Weg zum Klassischen Ballett für den Nachwuchs

Hallo Kinder! Wer war Margot Fonteyn? Weshalb tanzen im Ballett fast nur Frauen auf der Spitze? Und worum geht es eigentlich in „Giselle“? Das sind nur einige wenige Fragen von denen, die wir euch auf unserer neuen Kinderseite beantworten möchten. Dazu findet ihr tolle Tipps rund um Tanz und Musik. Heute geht es um das berühmte Ballett „Der Nussknacker“. Sicher habt ihr alle schon davon gehört, aber wisst ihr eigentlich, worum es in dieser Weihnachtsgeschichte geht? Und wer in diesem wunderschönen Ballett schon als 15-Jährige getanzt hat? Hier erfahrt ihr es. Außerdem lest ihr, weshalb das Training an der Stange so wichtig ist, und ihr findet hier einen Buchtipp mit CD. Viel Spaß! Eure Isabell Der Nussknacker. Mit CD: Märchenballett von Susa Hämmerle, Musik: Peter Iljitsch Tschaikowsky 32 Seiten, EUR: 19,95, ISBN: 978-3-219-11258-0 Verlag Carl Ueberreuter, Wien

Das Russische Staatsballett ist im Dezember und Januar in Deutschland auf Tournee. Die Aufführungsdaten findet ihr unter: www.russisches-staatsballett.com/tour.html

Tanztechnik Ballett-Geschichte:

Der Nussknacker

Klara und ihr Bruder Fritz sind ganz aufgeregt, denn es ist der 24. Dezember: Weihnachten! Der Christbaum ist schon geschmückt, darunter liegen die Geschenke, da kommt ihr Patenonkel Drosselmeyer zur Tür herein und schenkt den Kindern Puppen. Klara bekommt einen Nussknacker, legt ihn ins Puppenbett, unter den Weihnachtsbaum, und kann sich gar nicht von ihm trennen. Als die Uhr um Mitternacht schlägt, sieht sie nach ihm, und traut ihren Augen kaum: Drosselmeyer schwingt mit jedem Schlag seinen Mantel. Da krabbeln plötzlich Mäuse um sie herum und die Puppen und Spielzeugsoldaten werden lebendig. Als Klara ihren Nussknacker gegen die Mäuse verteidigt, verwandelt sich die Holzfigur in einen wunderschönen Prinzen. Er reist mit ihr in das Land der Süßigkeiten und die beiden feiern mit der Zuckerfee ein traumhaftes Fest. Die tolle Musik hat der Russe Pjotr Iljitsch Tschaikowski komponiert. Nach „Schwanensee“ und „Dornröschen“ war es sein letztes Ballett. Es wurde 1892 am Mariinski-Theater in Sankt Petersburg uraufgeführt. www.danceforyou-magazine.com

Warum beginnt jedes Ballett-Training an der Stange?

Weil man sich erst aufwärmen muss, bevor man richtig tanzt, sonst kann man sich verletzen. Das Stangen-Training ist auch wichtig für eine gerade Haltung und für die Auswärts-Platzierung. Ihr lernt, die Füße nach außen zu drehen, ohne umzufallen, Beine und Füße zu strecken, den Po anzuspannen, die Arme gerade zu halten, den Hals zu strecken, und, und, und...

Margot Fonteyn Sie war erst 15 Jahre alt, da stand sie zum ersten Mal auf der Bühne. Margot Fonteyn hieß die junge, britische Tänzerin, die beim Vic-Wells Ballet in London im Rampenlicht stand. Es war das Jahr 1934 und Margot, die heute als eine der größten Ballerinen Europas gilt, tanzte eine der Schneeflocken im „Nussknacker“.

Habt ihr Fragen zu m Thema Ballett un d Tanz? Dann schickt eine n Brief an:

dance for you mag azine Kinderredaktion MIVI Verlag Mainberger Str. 12 D-97422 Schwein furt e-mail: info@danc efor you-magazin e.com


dance for you! magazine © Bettina Stöß

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Trouble Shooting Allegro

by Prof. Jason Beechey Rector of the Palucca School Dresden

Have you ever had that sinking feeling, when in a grand allegro combination the other dancers seem to fly by, and hover in the air while you have made a resounding thump landing before the end of the phrase? Or how about running out of steam before the allegro part of class? Or feeling the music is just too slow or too fast to work for you? What percentage of jumping lies in an easy naturally coordinated jump and how much can one learn? Are some people just born “natural jumpers” and others not? Just how much strength and stamina is required in relation to an efficient coordination? Some dancers eagerly look forward to the allegro part of class as it is the culmination of all the elements that have been worked on, and offers a chance to soar around the room, defy gravity and later, on stage, to dazzle the public with the ultimate in technical feats. This can be especially true for men. Other dancers dread the allegro elements, why is this? It is not so common with allegro that fear comes into play as it does for

turning, when this is your weak point, but with jumps it is often a feeling of self-defeat or of inadequacy. From an anatomical and coordinative point of view, jumping is a very natural and inane concept for the human body. What does it involve and where does it begin? Is it about being strong and weak? It begins in the brain. It is an idea, a concept. The reasons can be different, to escape, to reach, to achieve something. It involves a clear idea, aim, thought, or reflex, some of them deeply embedded in our subconscious. When an object is hurtling at you at high speed it is human nature to run, jump or duck out of the way. Just as with very good news, a natural reaction is to “jump for joy”. Can you work with this idea as

you dance? Ask yourself as you jump are you working with a natural reaction? Do you have a clear idea and concept? Or are you focused on one isolated part of your body? Are you only focused on the height of your jump and perhaps neglecting your preparation or landing? Are you connecting your plié to the other steps? Are your arms helping you? Are you allowing yourself to breath? Often, more in ballet, than contemporary and modern dance, I see dancers actually working against themselves here. They are trying to jump but from such overly turned out or static positions that they hinder their own flow of movement. Sometimes, I see people holding their breath, or not using their arms to help. The focus lies too much

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on a stylised form rather than the flow of movement. Higher, bigger, faster, farther, all of these corrections are helpful, but they also represent very relative ideas. Try also to work with imagery to see what effect this has for you. If you have trouble travelling imagine you are being chased by something, pushing away from a “hot” floor, landing like a cat, landing on thin ice. There are many visual images that can translate through the body. If you place a basketball on the floor it won’t bounce back. But, if you work with a clear idea, of exactly how high you want the basketball to spring back to you, or in which direction you wish it to travel towards, you must send this energy first down into the


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STAATLICHE BALLETTSCHULE BERLIN

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Foto: Frank Heckel

K Ü N S T L E R I S C H E L E I T U N G : P R O F. G R E G O R S E Y F F E R T

Eignungstests / Aufnahmeprüfungen Eignungstest für den Einstieg in die 5. Klasse (1. Ausbildungsjahr) Eignungstest für den Einstieg in die 5. Klasse (1. Ausbildungsjahr) Eignungstest für den Einstieg in die 5. Klasse (1. Ausbildungsjahr) Zugangsprüfung zum Bachelor-Studiengang Bühnentanz Aufnahmeprüfung für den Einstieg in die 5. Klasse (1. Ausbildungsjahr)

EIN SOMMERNACHTSTRAUM Choreografie: Torsten Händler Tänzer: Yanquiel Ochoa Leiva (gr. Foto), Tamta Jashiashvili, Denislav Kanev 24.04.2010: Kleist-Forum Frankfurt / Oder 31.05.2010: Staatsoper Unter den Linden, Berlin

28.11.2009 23.01.2010 20.03.2010 15.02.2010 14. - 16.05.2010

STAATLICHE BALLETTSCHULE BERLIN L E I T U N G : P R O F. D R . R A L F S T A B E L

Erich-Weinert-Straße 103 Studiengang in Kooperation mit 10409 Berlin www.danceforyou-magazine.com info@ballettschule-berlin.de

Termine für Seiteneinsteiger nach Voranmeldung (030-40 57 79 70)


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floor so it will rebound to exactly the height or in the direction you wish. It requires a great deal of judgement and control. This is the same thought process for every preparation and plié action both before and after a jump. Analyse your preparations to see if they are really helping or hindering you. As you push off for the jump, be very aware of which muscles are active. Are you gripping, over tense, or perhaps not using your arms to help you? It has much more to do with coordination and efficiency than brute strength or force.

When working on specific technical elements in dance, try to approach them from an idea and a feeling of jumping, rather than from a series of static poses that must be achieved. For example, learning a grand jété en tournant or entrelacé, are you focused on a series of positions that you illustrate as you execute this movement, or are you focused on the spiral dynamic that is necessary? Another example is an “entrechat six”. If you try to actually think about all of the six leg movements, you will need to have a jump as big as Superman. Yes, beat with the whole leg, but try to think about just the front leg going “back and back” or the leg that started at the back going “front and front” or the rhythm of doing a “change and entrechat quatre”, or “And-A-One” rather than counting to six. Experiment with several ideas and thoughts to see what might work best for you – as it requires a very individual understanding. As you work in class, be sure to be aware of building and connecting, so when you arrive to the allegro you have been working towards this with efficiency. Some dancers work so hard at the barre, they are tired by the allegro, that will not work on stage! Remember also – you should never hear a jump. A bigger jump doesn’t mean more sound effects; it actually requires even more control. Go and watch some cats play – they often have huge jumps and almost always, soundless landings.

Nikolaj Hübbe

By Jane Simpson

director of the Royal Danish Ballet, is gradually unpacking the experiences he brought home with him from his time in New York City Ballet. Last season he showed us a Balanchine programme, this season opened with a double bill by Jerome Robbins – Dances at a Gathering and West Side Story Suite. www.danceforyou-magazine.com

Hübbe danced in both of these in New York – and sang, too, in West Side Story – but the Copenhagen stagings were done by people from the Robbins Trust. For Dances that means Susan Hendl and Ben Huys, the same pair who set it for the Royal Ballet’s recent revival, and the RDB performances show exactly the same mixture of good

The Royal Danish Ballet - West Side Story suite © Morten Abrahamsen

Another aspect that comes into play is the balance between artistic, aesthetic and athletic. If dancers could do as athletes and focus on the purely physical elements, they might achieve greater results on this level. But when the physical act is an expression of an artistic idea, it places a whole new range of criteria. You can’t scream or yell or pull the grimaces that athletes do when they are purely concentrated on beating the stopwatch or jumping that extra centimetre higher or farther. You must achieve the athletic aspects, within the desired aesthetic and all with artistry.


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and less good as we saw in London: carefully coached steps, not enough spirit. Robbins himself, setting the ballet for the RB in 1970, allowed the dancers some leeway in their interpretations and changed the allocation of the dances to suit his cast, and the result – very different from the original NYCB production – was one of the finest things the company ever did. The Trust people presumably see their main responsibility as being the preservation of the integrity of the choreography, which excludes the possiblity of any adaptation, but no company worth its salt will be satisfied with a carbon copy of what is done in New York. Robbins told us that the ballet is about ‘these dancers, dancing in this space, to this music’, and I want to see what these particular dancers can make of it, given the chance to bring their own particular talents to the stage. The company is putting out three different casts for all the leading roles. I missed the first night line-up and after that people were shuffled round so that the first ten performances had nine different casts – in itself surely not a good thing for a piece which depends so much on teamwork. Some dancers still managed to make a good impression: Jodie Thomas as the woman in Apricot had the advantage of having danced the role before, in her time at Pacific Northwest Ballet, and her energy, attack and personality were exemplary. Another newcomer, Alexandra lo Sardo, danced the woman in Pink at most of the performances: although is probably the biggest role of her career, she looked confi-

dent and happy. Of the company’s established dancers, both Tina Højlund and Susanne Grinder successfully took on the woman in Green, each of them finding a very different humour in the role. Alban Lendorf is one of the outstanding young talents in the company but even so I was surprised to see the crucial role of the man in Brown, whose quiet, reflective solo opens the ballet and sets the tone for the whole piece, given to someone so young. His reputation so far rests on his technical expertise and – apart from looking rather tired by the end of his later, virtuoso solo – he justified his casting in that respect; but he didn’t manage to convey enough of who he is, and also seemed rather short of humour both here and in another cast, where he danced the much more lighthearted man in Brick. His alternate in Brown was Tim Matiakis, a very different character who manages to bring a suitable gravitas to the role, without yet opening up enough on the emotional front. As we saw in London, a second run of Dances can produce much more relaxed and involving performances from the same dancers, and I hope that Hübbe won’t give up just yet. I assume that it was the second half of the bill that made him choose him to do this programme in the new Opera house rather than in the Royal Theatre – next time maybe he could move it to the more intimate and sympathetic surroundings of the old stage, and perhaps also think again about the po-

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sitioning of the piano, which made Julian Thurber’s spirited playing a little too loud for those at close quarters. West Side Story Suite, on the other hand, both looked and sounded good in the big modern theatre, with the DR Big Band – hired in by Hübbe instead of the ballet’s usual orchestra – making a fabulously exuberant contribution. The suite is a selection of the danced numbers from the original musical, arranged by Robbins himself, and though it’s exhilarating in parts, the overall effect is rather odd. By its nature it’s episodic, with sudden endings and changes of mood, and as there’s no real way of following the plot it’s quite hard to feel emotionally involved, especially when it comes to the rather sentimental ending. There’s plenty of entertainment to be had though: it’s fun to see the company’s two senior men, Jean-Lucien Massot and Mads Blangstrup, alternating as the tough Bernardo, and Gitte Lindstrøm has a ball as Anita in the ‘America’ number. Christopher Rickert and Alexander Stæger danced, and sang, Riff (Hübbe’s role in the first NYCB cast) and both made a decent shot at the tricky ‘Cool’. Sebastian Kloborg and Nehemiah Kish shared the role of the hero, Tony, with Kloborg – with youth on his side – being the more convincing. It’s a fun, novelty number for the repertoire but if Hübbe was relying on it to fill this big theatre for a long run, I’m afraid he will have been disappointed by the number of empty seats.

Starke Momente

Das Tanztheater Bielefeld begeistert mit „Just in time“ Tabula Rasa, eine Choreographie Gregor Zöllig © Ursula Kaufmann

Von Isabell Steinböck Ihre Arme greifen weit ins Leere; die Tänzer fallen, rollen, flüchten. So, wie sich Arvo Pärts minimalistische Musik wiederholt, tritt auch diese Tanzsequenz immer wieder auf, unterbrochen von Momenten, die zerstörte Beziehungen in Szene setzen. Ein Mann steht starr und steif da. Obwohl er wieder und wieder geküsst wird, reagiert er nicht. Eine Frau will gefallen, zerwühlt sich lasziv die Haare, und wird dafür getätschelt wie ein Hund. Selbst als sie sich eine Papiertüte über den Kopf zieht, bleibt sie unbemerkt. „Tabula Rasa“ ist die erste Choreografie des dreiteiligen Abends mit dem Titel „Just in time“. Alle drei Tanzstücke verbindet die Suwww.danceforyou-magazine.com


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che nach dem richtigen Moment. Bei Gregor Zöllig geht es darum, reinen Tisch zu machen. Der Chef des Bielefelder Tanztheaters sucht nach dem Augenblick, in dem Frust und Aggression übermächtig werden, weil Kommunikation nicht funktioniert. Dafür findet er deutliche Bilder, die mitunter humorvoll daherkommen und im Laufe der Choreografie zunehmend aggressiv werden. Die Wut steigert sich bis an den Rande der Selbstzerstörung, dem finalen Show-down, in dieser kraftvoll-ausdrucksstarken Choreografie. Geht es in „Tabula Rasa“ um den passenden Zeitpunkt, so dreht sich die zweite Choreografie um den verpassten Moment. „Tom Trauberts Blues“ handelt von einem Soldaten, der vergeblich nach Ruhe sucht. Mal vorsichtig, beinahe zärtlich, mal abrupt und mit Gewalt versucht er, die Matratze zu bezwingen. Tiago Manquinho vollführt einen rührenden Liebestanz mit seiner Schlafstätte, wenn er sie über die Bühne zieht, auf ihr herumrutscht oder sich darunter versteckt. Dazu passt Tom Waits wunderbar-schwermütige Musik „Waltzing Mathilda“. Assoziationen von verlorener Liebe und Einsamkeit - ins schier Endlose gesteigert. Für den zweiten Teil des Abends hat Gregor Zöllig einen Gastchoreografen engagiert. Simone Sandroni, ehemals Gründungsmitglied der belgischen Tanzkompanie „Ultima Vez“, und Tanzchef von Déja Donné. Für das Bielefelder Tanztheater kreierte er „The tempting innocence“ (Die verführerische Unschuld). Es geht um den Moment, ganz neu anzufangen, mit einer kindlichen Naivität und Unschuld, die das erst ermöglicht, weil kopflastige Erfahrung Spontanität verhindert. Jugendliche Lebensfreude bestimmt die Szenerie, Übermut, der schwerelos macht. Ein kleiner CD-Spieler dudelt Musik, die Tänzer blicken zurück, erzählen entwaffnend von sich selbst. Da ist viel Selbstironie dabei, peinliche Momente treten in Erinnerung, wichtige Entscheidungen. Sandroni jagt das Ensemble über die Bühne; die Tänzer feuern sich gegenseitig an, zeigen hohe Beine und große Sprünge, rennen im Kreis und beginnen wieder von vorne. Träume wahr werden lassen: so hoch springen, als würde man fliegen, Romeos Julia tanzen, auf den Dächern spazieren. Mit leichter Hand inszeniert Sandroni jugendliche Lebenswelten, und er packt das Publikum beim eigenen Gedächtnis: Wer hat sich in seiner Schulzeit nicht schon einmal blamiert, der erste Kuss – unvergessen, und das Gedenken an die Eltern. Tanztheater, dem man sich kaum entziehen kann.

Triumphaler Einstand von Martin Schläpfers

Von Marieluise Jeitschko

„Ballett

„Mu

3. Sinfonie, Ch. Martin Schläpfer , Chidozie Nzerem, Sachika Abe © Gert Weigelt

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Martin Schläpfer und sein neu formiertes „Ballett am Rhein“ sind bei den Rheinländern auf Anhieb gut angekommen. Mit Spannung war der Neuanfang des Schweizers, der ein Jahrzehnt mit seinem „ballettmainz“ für Furore gesorgt hat, erwartet worden. Drei musikalische Meisterwerke unterschiedlicher Komponisten und Kategorien – vorzüglich musiziert von den Düsseldorfer Symphonikern unter Christoph Altstaedt – fordern zu einem außergewöhnlich virtuosen Dialog mit Schläpfers extremer Körperkunst heraus – einer höchst originellen, anspruchsvollen Fortführung der neoklassischen Technik eines George Balanchine oder Hans van Manen. „Musizieren mit dem Körper“ nennt Schläpfer das. Den Auftakt bildet „Marsch, Walzer,

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Polka“, eine der wenigen „leichteren“ Choreografien des einstigen Startänzers. Ein Paradestück – ähnlich Loriots „Opa“ - bietet zum Radetzky-Marsch „Altmeister“ Jörg Weinöhl, der marschiert, salutiert, dirigiert, eifrigst parliert und paradiert. In der „Annen-Polka“ sorgt vor allem eine gespielt linkische Carolina Francisco Sorg für Heiterkeit, während Remus Sucheana Kobold und Clown markiert. Zum flirrenden Geigen-Auftakt von „Sphärenklänge“ simulieren sieben Tänzerinnen Startbereitschaft zu einem Wettlauf. „An der schönen blauen Donau“ beginnt und endet mit einem Solo (Camille Andriot). Gruppen gesellen sich mit kurzen PaarSequenzen hinzu. Unvermittelt spielt sich vorn eine kleine Dreiecks-Liebelei ab zwischen der immer wieder fulminanten,


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am Rhein“

Marsch Walzer Polka, Ensemble © Gert Weigelt

usizieren mit dem Körper“

kokettierenden Marlúcia do Amaral, dem drahtigen Bogdan Nicula und dem bedächtigen Weinöhl – der originalen Mainzer Besetzung von 2006. Wie nah sich Schläpfer in dieser vier-teiligen Choreografie noch an der Ästhetik Hans van Manens orientiert, dokumentieren dessen „Frank Bridge Variations“ auf die Musik von Benjamin Britten – einem Meisterwerk präzise abgezirkelter, strenger Neoklassik für fünf Paare auf der nackten Bühne. Nach dieser konzentrierten Askese wirkt Schläpfers erste Kreation für das gesamte neue Ensemble – mit 48 Tänzerinnen und Tänzern eines der größten in Deutschland überraschend theatralisch, vor allem durch die vergleichsweise opulente Bühnengestaltung von Thomas Ziegler. Zwei Käfige mit

Menschen baumeln wie Wiedertäuferkäfige vom Schnürboden. Eine Metallschiene durchschneidet die Leere. Im Hintergrund glüht eine lange Reihe Mohn infernalisch. Zu knappen Trikots tragen die Tänzer weitmaschige Strick-Tops (Kostüme: Catherine Voeffray). Das Licht (Thomas Diek) nimmt die Trauer, schauerliche Todesnähe und Kälte der Natur mit kreischenden Urlauten in der Musik (Bläserglissandi!) auf. Hier, in Schläpfers „3. Sinfonie“ auf die Musik des Polen Witold Lutoslawski, erfüllt sich auf eindrucksvolle Weise sein Wunsch, dass „bei all dem unmöglichen Streben ein wenig Poesie und Magie in meinen Balletten hängen bleiben möge“. Demonstrativ gibt er diesem Erstlingswerk für das „Ballett am Rhein“ einen Rahmen

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um seine choreografische Auseinandersetzung mit der Musik: er stellt seine kostbaren „Instrumente“ vor. Zu Beginn und am Ende versammeln sich alle Tänzer wie zu einer Probe im Ballettsaal. Minutenlang schreiten, stehen, sitzen, üben sie völlig lautlos ohne Musik. Voilà: NRW hat ein Ballett, das auf dem besten Weg ist, sich mit den größten Europas - wie dem Nederlands Dans Theater – messen zu können. Die ersten Hoffnungen und Erwartungen sind erfüllt. Leidenschaftlich, aber auch gelassen kann Schläpfer nun weiter daran arbeiten, dass die Deutsche Oper am Rhein für sein Ballett am Rhein „ein Ort der Kunstsuche wird und bleibt“. Vier weitere Ballettabende – prosaisch durchnummeriert bis „b.05“ - folgen in dieser Saison.


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Schwarz ohne zucker © Dan_Pelleg

Tanz und Vergnügen pur

Mit „Schwarz, ohne Zucker“ feiert die Berliner wee dance company ihr zehnjähriges Bestehen Von Volkmar Draeger

Zu beiden Seiten sitzen sie schon vor Stückbeginn in dampfiger Atmosphäre, ehe Gebrabbel vom Band und Zuggedröhn sie aus ihrer Ruhe aufstören. Paarweise und als Singles stehen sie dann unter mattem Licht auf der Szene des Tacheles, manche in einer der Grundpositionen des Balletts. Dies Spiel des zeitgenössischen Tanzes mit tradierter Form wird sich oft wiederholen. Während sich die auf der Bühne in Posenwechsel üben, tritt aus dem Saal Dan Pelleg unter sie, kommt in derselben Ballettposition zum Stillstand. Auch ein Sopran wird auf Einzeltöne gebremst.

wieder und wieder zu Boden, bäumt sich auf, bis eine Frau ihm Halt gibt. Dass bei sieben Tänzern, vier Frauen, drei Männern, alle profunde Könner, stets ein Single übrigbleibt, schließt jede vordergründige Symmetrie aus. Sensible Stimmung haben besonders die Ballungen in eingezogenem Licht, wenn sich die Menschen unverstellt geben. Manchmal siegt der Humor: Kerle lassen Muskeln spielen, Frauen posieren auf schick. Dann brechen wieder echte Gefühle hervor, verschafft sich die Sehnsucht nach Geborgenheit in körpereng artistischen Duetten voller Umhebungen und Verschlingungen Ausdruck. Musik von Lully, Hofkomponist Ludwigs XIV., setzt sich in angedeutete Menuett-Zitate um; auf den Becken langsam rückwärts rollender Männer balancieren schwankend die Frauen. Am Ende läuft das vielfach intonierte Schubert-Lied durch, dazu verfremden die Tänzer erneut Ballettformen, heben abwehrend die Hand, spreizen wie beim Messer-SchereSpiel die Finger. Pechschwarz ist der Tanzboden, zuckrig war das frische Bewegungsmaterial der wee dancers noch nie. Vielleicht erklärt das den Titel. www.danceforyou-magazine.com

Schwarz ohne zucker © Florian Bücking

Aus dieser Introduktion entwickeln sich eine Stunde lang Soli, Duos und teils synchrone Gruppenaktionen. In dichter, geschmeidiger Bewegungssprache feiern Pelleg und Marko E. Weigert, Gründer und Leiter der Berliner wee dance company, mit der Uraufführung den zehnten Geburtstag ihrer Gruppe. Bemerkenswert in Zeiten raschen Verfalls ist, wie diese kleine Company ihren Platz als eine der produktivsten Truppen der Metropole zu behaupten weiß. In zwölf Ländern von Zypern bis Simbabwe konnte sie ihre Stücke zeigen, bereiste allein in Deutschland 25 Städte, verbindet die Gastspiele häufig mit Workshops. „Schwarz, ohne Zucker“ formuliert, was es mittzuteilen gilt, rein mit Tanz. Immer wieder kommt es zu flüchtigen Begegnungen, in denen Menschen Passfähigkeit erproben: mit einem Vokabular, das die Körper sich weit öffnen lässt, sie aus der Achse lenkt, spiralig verdreht, Impulse weitergibt, skulpturale Gebilde erzeugt. Bisweilen strömt die Gruppe als vielgliedriger Corpus durch den Raum. Wie fließend und ruckfrei das geschieht, macht ebenso den Zusehgenuss aus wie die permanente Suche nach Zärtlichkeit. Umarmungen haben wenig Bestand, Machos lassen ihre Partnerinnen gesättigt fallen, finden auch allein nicht ihr Glück. Krachend stürzt etwa Florian Bücking in einem langen Solo


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Das Karttunen Kollektiv aus Finnland mit ”My Imaginary Friend is with Me” beim Nordwind Festival in Berlin Von Hartmut Regitz

Die Performance des Karttunen Kollektivs ist schließlich kein Kinderkram, sondern ein Kabinettstück, das es im wortwörtlichsten Sinne in sich hat. Denn Jyrki Karttunen gibt sich nicht die ganze Zeit über bedeckt. Vielmehr lässt er irgendwann Hasen Hasen sein und zeigt, dem fülligen Kostüm entsteigend, sein wahres Gesicht: das eines Choreografen nämlich, der an sich und an seiner Kunst zweifelt. Wie kann man einer Bewegung Bedeutung geben? Wie etwas sagen, wenn dem Tanz dafür letztlich die Worte fehlen? Ist es nicht nachgerade lächerlich, über eine Geste nachzudenken, wenn sich in der Welt ganz andere Probleme stellen? Vielleicht erschießt an einer Finnischen Hochschule ein Student gerade seine Mitschüler, weil sich ihm nicht der Sinn seines Lebens erschließt. Alles ist Zufall, konstatiert Karttunen irgendwann einmal, und möglicherweise spiegelt gerade dieses surreale Stück in seiner scheinbaren Zufälligkeit die Unvollkommen-

My Imaginary Friend Is With Me Choreographer: Jyrki Karttunen © Marko Mäkinen

Der erste Eindruck trügt: So harmlos ist die Chose nicht. Weil sich Jyrki Karttunen bei seinem Solo so einsam fühlt, hat er für seine ”Gala” der Abwechslung halber ein paar ”Besucher” zuerfunden, ”imaginary friends”, wie er im Titel sagt, die seinen Tanz auf eigenwillige Weise teilen: tragikomische Kuscheltiere, die man entweder für schlappohrige Schneehasen halten könnte oder für entferntere Anverwandte bäuchiger Teletubbies. Wie auch immer: die vier wiegen sich jedenfalls gekonnt in den Hüften, haben den Rhythmus intus, und sie tanzen gleichzeitig so in sich gekehrt und dennoch extrovertiert, dass einem nicht nur vor Lachen die Tränen kommen.

heit dieser Welt wieder. Karttunen jedenfalls reiht in „My Imaginary Friend Is with Me“ Szenen, die er in früheren Jahren für sich selbst erfand, mit denen, die er eigens seinen „imaginären Freunden“ auf den Leib choreografiert. So gleich zu Anfang eine Nummer mit dem Arbeitstitel „Arrow of Love“, die nicht so recht klappen will: Mal kniet sich der imaginäre Partner nicht leidenschaftlich genug in seinen Tanz. Mal fehlt es seinen Häschen einfach an Ausdruck. Auch die englische Version des finnischen Originals bringt es am Ende nicht. „Vielleicht ist das Stück einfach nicht stark genug“, meint Karttunen zum Leidwesen seiner Lieblinge. „Wir sollten es künftig besser www.danceforyou-magazine.com

bleiben lassen.“ Die Betretenheit der Bunnies muss man gesehen haben. Es ist nicht zuletzt dieses Widerspiel von Redseligkeit und Körpersprache, von Entfremdung und Vertrautheit, von Perfektion und Parodie, die dieses Stück Krisenbewältigung beim Nordwind Festival im Berliner HAU zu einem Ereignis machen. „Alles ist sehr interessant“, nimmt der Choreograf am Schluss das mögliche Urteil seiner (allzu wenigen) Zuschauer vorweg, „aber doch etwas eigenartig.“ Schade, dass diese Eigenart, wie sie das Karttunen Kollektiv besitzt, innerhalb dieser Kunstsparte zu den Ausnahmeerscheinungen gehört. Ich wünschte mir mehr davon.


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Brandstrup-Gold By Jane Simpson

Kim Brandstrup’s new work, Goldberg, is the outcome of three separate strands of inspiration: practical, musical and imaginative. It was made possible by an invitation from ROH2, the ‘contemporary arm’ of the Royal Opera House, for Brandstrup to make a piece for the smaller Linbury Theatre, collaborating with Royal Ballet principal Tamara Rojo who wanted to do something different, on a more intimate scale. She and Brandstrup discovered a mutual love for Bach’s great Goldberg Variations, and theatre, dancer and music combined gave the choreographer the opportunity to explore his fascination with the process and experience of rehearsal.

Tamara Rojo © Johan Persson

The result is a complex, layered work greatly enhanced – as is always the case with Brandstrup – by the close involvement of his designers. Richard Hudson, who also designed Brandstrup’s recent Rushes for the main stage here, has made the simplest possible set – a minimal representation of any rehearsal room anywhere: a bench, a door, a piano. The only additions, both of them significant to the action, are a window high up on one wall, reached by a long ladder, and an old television set, positioned so that only the dancers can see the screen. (We soon deduce that it’s showing a video of the piece the dancers are supposedly learning, though it gets switched more than once to a channel apparently showing a football match.) Lighting and video designers Paule Constable and Leo Warner bring the space to life, she with steely grey light and shadow, he with lines and patterns which both add to and comment on the action.

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dberg Project Tamara Rojo and Steven McRae © Johan Persson

Brandstrup wants us to see the studio as somewhere cut off from normal, outside life, so the piece opens with one of the dancers – a loner, who never gets involved in the day-today camaraderie of the rest - climbing up to close the single window, whilst Bach’s basic theme is slowly played out for us. The action proper starts with the arrival of the remaining six dancers, a sequence that is repeated at the beginning of each of the ‘scenes’ into which Brandstrup has divided the thirty variations of the long score. He’s developing two separate strands of thought: first, the way that – like Bach’s variation form – his dances evolve through constant small changes; second the way the dancers behave in rehearsal mode, switching instantly between their own characters and the personae of the ballet. This is the underpinning, though, and not something we are constantly made aware of: instead we are absorbed into the relationship of the characters and their approach to their dancing. Brandstrup uses Rojo and two other RB dancers as his protagonists. Rojo and Thomas Whitehead are partners, in and out of the studio; their relationship is clearly approaching breakdown, and the loner, Steven McRae, sits on the sidelines watching and waiting, intervening only towards the end. By then we’ve found out, through two technically brilliant but emotionally uncertain solos, who he is and what he’s waiting for, so it’s hardly a surprise when, to the beautiful variation #25, he finally approaches Rojo and very diffidently tries to console her. A clever

Tamara Rojo and Thomas Whitehead © Johan Persson

lighting effect hints at a happy ending, but like so much in the piece, it’s ambiguous: maybe it’s all in McRae’s imagination. Brandstrup knows how to make his dancers look like themselves, only more so, and the two men appear perfectly cast. Rojo’s collaboration (the full title of the piece is Goldberg: the Brandstrup-Rojo Project) presumably means that we see her as she wants to be seen: her intelligence and the quality of her dancing are never in doubt; only when she’s required to be light-hearted – playful even – does she look a little uncomfortable.

mances by Philip Gammon. It must be a frightening challenge to any choreographer but Brandstrup evidently accepts challenge as a necessary and desirable part of his work (his next project is Handel’s Messiah). It’s a major cause of gratitude that for me at least he’s made what I’d always imagined to be an austere and difficult piece into something far more human and approachable, that’s now part of my life. The work developed over the course of its week-long run – the dancers becoming more relaxed, their relationships becoming clearer - and it would be a real shame if this was the last we saw of Goldberg.

Unexpectedly, the other four dancers are chosen from different branches of the contemporary world. Brandstrup is exploring both the differences in styles and the similarities between them and it’s this aspect that seems to be the least well worked-out element of the piece. Tommy Franzén, a street dancer, is an irrepressible character with a virtuoso command of his own language, and makes his own impact, but the other three are more shadowy and don’t seem to be pushed as close to their own limits as the ballet trio. One of Franzén’s solos - an entertaining routine on the ladder – involves a little oddity which I’m still wondering about: we gradually notice that his shadow, projected on the wall beside him, is not following him but doing something else altogether – it turns out that it’s actually a couple of minutes ahead of him. No time to work it out then and there, think about it later. Of course, central to all this is Bach’s wonderfully rich score, played at most perforTamara Rojo and Thomas Whitehead © Johan Persson www.danceforyou-magazine.com


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Neue Verwandtschaften Ballettmainz orientiert sich unter seinem Direktor Pascal Touzeau an Forsythes Neoklassik

Von Claudia Gass

Puzzle: Andrea Mendez, Guillaume Hulot, Ensemble© Wolfgang Runkel

Die leere Bühne ist nach hinten weit aufgerissen. Nichts als Licht und Musik umrahmen wirkungsvoll den Tanz. Der Direktor und Chefchoreograf Pascal Touzeau sowie sein künstlerischer Referent und Choreograf Jacopo Godani geben mit ihren Uraufführungen „Puzzle“ und „AURA“ gleich einmal programmatisch vor, wie sie das seit dieser Spielzeit unter neuer Leitung stehende, auch in Bezug auf das Ensemble komplett veränderte Ballettmainz positionieren wollen. Im Auftaktprogramm „Related“. regiert der pure Tanz, dem höchstens über die Bewegung selbst einige dramatische Momente eingeschrieben sind, prägen klare Formen und Reduktion die Optik, eine gewisse Kühle den Ausdruck.

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AUDITIONS 2010 november / dezember 2009

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PALUCCA SCHULE DRESDEN HOCHSCHULE FÜR TANZ BACHELOR DANCE 23 JANUARY (DRESDEN) 6 MARCH (ROME) 13 MARCH (MADRID) 20 MARCH (DÜSSELDORF) MASTER CHOREOGRAPHY 16/17 APRIL + 11/12 JUNE BACHELOR TEACHER TRAINING 9/10 JANUARY + 27/28 MARCH MASTER TEACHER TRAINING 16/17 APRIL + 7/8 MAY

HAZUK I HYPOT KOJIM AND IL HETICA L STRE AN KAV DAN PHOTO AM BY C BETTIN WILLIA ING A STÖS M FOR S SYTHE

PALUCCA-STUDENTS ENGAGEMENTS 2009 ILILA CHOWN West Australian Ballet, Perth MALGORZATA CZAJOWSKA Ballet National de Marseille ISABEL DOHMHARDT Ballettmainz, Staatstheater Mainz (Apprentice) XUEBO DU Shanghai Contemporary Dance Company JENNIFER DUBREUIL Carte Blanche - Norwegian National Company of Contemporary Dance NOÉMIE ETTLIN Ballet National de Marseille TERESA FORSTREUTER Tanzplan Dresden Production with Avatâra Ayuso HELENA GLÄSER Ballettensemble, Hessisches Staatstheater Wiesbaden MARTHA HART Dresden SemperOper Ballett (Apprentice) HAZUKI KOJIMA Skåne dansteater, Oper Malmö LORÈNE LAGRENADE Donlon Dance Company - Saarländisches Staatstheater AOIFE MCATAMNEY Projekt mit Regina van Berkel, Kunstfest Weimar SANDRINE MONIN TanzTheaterMünchen - Staatstheater am Gärtnerplatz YUKI OGASAWARA Dresden SemperOper Ballett GEORGINA ROWSE Dresden SemperOper Ballett (Elevenprogramm) ANNICK SCHADECK Dresden SemperOper Ballett (Apprentice) TINE SCHMIDT Ballett Eisenach, Landestheater Eisenach ISABELLE SCHRAMM Ballet du Grand Théâtre de Génève ANNIKA SCHRÖTER Robinson Club Fuerteventura Esquinzo Playa, Tanz und Choreografie GYÖRGY BAÁN Ballett, Oper Graz CHRISTIAN BAUCH Ballett, Theater Chemnitz MAXENCE BUSH Introdans, Arnheim JUAN CORRES BENITO Ohad Naharin Project, Isreal GIACOMO CORVAIA Tanztheater, Staatstheater Kassel SAMUEL DENTON Skåne dansteater, Oper Malmö PIERRE DONCQ Royal New Zealand Ballet MIGUEL ESTEVES Introdans, Arnheim ESTÉBAN FOURMI Tanztheater, Staatstheater Kassel (Aspirant) GÁBOR HALÁSZ Ballet National de Marseille VIÊT NGUYÊN Compagnie B, Frankreich ILAN KAV Bern:Ballett, Stadttheater Bern JOHANNES SCHMIDT Dresden SemperOper Ballett (Apprentice) NAHIMANA VANDENBUSSCHE Ballet National de Marseille

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PALUCCA SCHULE DRESDEN HOCHSCHULE FÜR TANZ RECTOR PROF. JASON BEECHEY BASTEIPLATZ 4 01277 DRESDEN GERMANY TEL. +49 (0)351 259 06 21 AUDITION@PALUCCA.EU www.danceforyou-magazine.com


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Neue Verwandtschaften

Auch bei Martin Schläpfer, dem jetzt in Düsseldorf am Rheinballett tätigen Schöpfer des Mainzer Ballettwunders, stand der reine Tanz im Mittelpunkt. Aber wo der Schweizer mit seiner emotional grundierten, aufgrund des enormen Bewegungs-Erfindungsreichtums immer auch ein wenig barock-opulent anmutenden Tanzsprache die Neoklassik auf ganz ureigene Weise fortschreibt, kommen Touzeau und Godani erkennbar aus der Schule von William Forsythe, genau genommen dessen neoklassischer Phase. Beide haben bei Forsythe getanzt. Was jedoch nicht heißen soll, dass sie als Choreografen nicht ihren eigenen Stil hätten. An den Anfang des dreiteiligen Programms hat der neue Mainzer Ballettdirektor als eine Anbindung an seine künstlerische Herkunft und eine Referenz an William Forsythe dessen „Quintett“ gestellt. Zwei Tänzerinnen und drei Tänzer treffen in einem fast traumhaft anmutenden, fließenden Wechselspiel von Soli, Duetten und Trios aufeinander. Es ist ein ganz bezauberndes, für den meist so kühl-analytischen Forsythe eher untypisches Stück - poetisch, fast heiter, sensibel und sehr persönlich wirkend, in der Art wie sich die Tänzer begegnen. Die Endlosschleife von Gavin Bryars’ Jazzsong „Jesus’ blood never failed me yet“ untergräbt dabei den fröhlichen Impetus mit einer gewissen Melancholie. Die abrupten Wechsel des kalten Lichts und die mal harte, dann wieder gefährlich leise zischelnde elektro-akustische Musikkomposition von 48nord geben in Jacopo Godanis „AURA“ die Kommandos für den Tanz vor. Die vier Buchstaben des Titel stehen für „Anarchist Unit Related to Art“. Auf der Bühne herrscht jedoch kein anarchistisches Chaos. Im Gegenteil: der Choreograf hat die Aktionen der neun Tänzerinnen und Tänzer ordnend an die Zügel genommen. Die Ensembles, die oft in einem Verharren in den jeweiligen Posen enden, sind streng durchgeformt. Vor allem in den Duetten jedoch begehren die Tänzer dagegen mit individuelleren Bewegungen - manchmal fast aggressiv im Kontakt - auf und schaffen sich ihre Aura selbst, um auf die semantische Ebene des Titelworts anzuspielen. Die vertikal ausgerichteten, linearen Körperstreckungen der Ballettklassik mixt Godani in seiner an Forsythe orientierten, aber dennoch originellen Tanzsprache mit

den Isolationen und gegenläufigen Verschraubungen von Körperteilen des zeitgenössischen Stils. Zwischen Kontrolle und schöpferischer Anarchie lässt er sein Stück changieren, das mit seiner herausfordernden Dynamik und seiner effektvoll ins Licht gesetzten, existenzialistischen Düsternis in den Bann zieht. Sehr betont stellt die Tänzerin den Spitzenschuh auf, die aus dem Untergrund auf die Bühne hochgefahren wurde. Von den drei Choreografien des Abends bezieht sich Pascal Touzeaus „Puzzle“ am meisten auf die Klassik. Grand Jetés und Arabesquen sowie ein fast klassisch anmutendes Port de bras kontrastiert er mit mal vogelartigen, dann wieder eckigen Dreh- und Zuckbewegungen, die hohen eleganten Beinschwünge mit Staksen und Kriechen. Diese Gegensätze sind interessant, wirken aber manchmal artifiziell und gewollt, weil stilistische Versatzstücke eher aneinandergestückelt, denn zu einer Einheit amalgamiert werden. Seinen Reiz bezieht das für das gesamte 20-köpfige Ensemble kreierte Stück denn auch weniger aus der Tanzsprache, denn aus dem spannenden Umgang mit dem Raum sowie dem Zusammenspiel von Tanz, Licht und der orchestralen Musik von Peteris Vasks. In Diagonalen und Vertikalen, dynamisiert durch einen Bewegungsfluss in den Linien, postiert Touzeau die Tänzer, lässt alle nach vorne marschieren oder einzelne ganz nah am Publikum über eine Treppe auf die Bühne gehen. Mal dominiert die ganze Gruppe mit ihrer Präsenz die Bühne, dann wieder verleiht die Leere des Raums den Soli und Duetten etwas Anrührendes, Verletzliches und Einsames. Neue Leitung, neue - sehr gute - Tänzer, neue Tanzsprachen: die Tanzsparte am Mainzer Staatstheater hat jetzt ein anderes Gesicht. Die Verbindungen zu Martin Schläpfer hinsichtlich der Ästhetik sind gekappt, dafür die zu William Forsythe geknüpft. Und auch wenn der Meister selbst im Programm „Related“ das Maß der Dinge bleibt, der Neubeginn bei Ballettmainz ist gelungen und vielversprechend.

Foto Wolfgang Runkel www.wolfgang-runkel.de

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Gegen Nürnbergs Ballettchef Goyo Montero prangert mit seinem Tanzstück „Desde Otello“ Eifersucht und Gewalt an. Von Vesna Mlakar

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ie Zeichen stehen auf Erfolg. Erst ein Jahr ist es her, dass Goyo Montero als neuer Ballettchef in Nürnberg die Nachfolge von Daniela Kurz angetreten hat. Nun, zu Beginn seiner zweiten Spielzeit, wurde ihm von der IHK-Kulturstiftung am 19. Oktober der „Kulturpreis der mittelfränkischen Wirtschaft“ verliehen. Zur Tanzstadt hat sich die Frankenmetropole, wo 2010 sogar die alle zwei Jahre ausgerichtete Tanzplattform Deutschland stattfinden wird, schon längst gemausert. Und offensichtlich befindet sich der 1975 in Madrid geborene Spanier mit seinen weniger experimentierlastigen Arbeitsmethoden und einem klassisch fundierten, handlungsbejahenden Repertoire (im Dezember hat seine Neufassung von Tschaikowskys Dornröschen Premiere) auf neuem Garantiekurs für ausverkaufte Vorstellungen. Dass die 18 Mitglieder seiner jungen Kompanie in kürzester Zeit unter seiner Hand zu einer Einheit zusammenwuchsen, spricht für sich. Benditos Malditos in der Tafelhalle und seine erste Ballett-Neuproduktion für Nürnbergs Staatstheater Romeo und Julia (ab 9. Januar 2010 wieder zu sehen) überzeugten jedenfalls. Warum? Goyo Montero lässt tanzen, was ihn bewegt. 2005 waren das weit über 60 allein in Spanien von Männern – oft aus Eifersucht – getötete Frauen: Eine Problematik, die beispielhaft ist, sich quer durch alle Gesellschaftsschichten und Jahrhunderte, Länder und Kontinente zieht. Deswegen ergriff der quirlige Choreograf, dem es auch um ein Berühren des Publikums geht, schon damals Partei gegen solch gewaltsames Unrecht, indem er für das Ballettensemble Carmen Roche sein Stück Desde Otello (Seit Otello) kreierte. Shakespeares Tragödie Othello stand ihm dabei Pate – nacherzählen wollte er das Drama jedoch nicht. „Bei mir geht es allein um das Thema Eifersucht.“ Bekanntlich genau die ließ Othello, geschürt durch böses Zureden, zum Mörder einer Unschuldigen – seiner geliebten Desdemona – werden…


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Desde Otello © Bettina Stöß

Frauenfeindlichkeit

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Auch in seiner Nürnberger Neubearbeitung, die am 18. Juli Premiere hatte und als Auftakt zur Spielzeit 2009/2010 diente, bindet Montero Textpassagen des Dramatikers in seine Choreografie ein. Markante Schlüsselzitate – aus dem Off von Thomas Klenk eingesprochen – spiegeln innere Gedanken des Hauptprotagonisten wider. Sie ergänzen sinnbildlich all jene Motivationen, die Montero seinen Interpreten bewusst verweigert. Verweigern muss, will er seine Desdemona metaphorisch, stellvertretend für alle geschändeten und umgebrachten Frauen zum Opfer und seinen Otello zum selbstzerstörerischen Prototyp eines von eigenen Unsicherheiten geplagten Mannes machen. Beiden Figuren vertraut er Soli an und arbeitet ihre Zuneigung, die in Hass und Angst umschlägt, zudem in Duetten heraus. Dabei ist seine Bewegungssprache nah am Boden gebaut, kraftvoll und fließend. Wirklich Initiative ergreifen dürfen Desdemona und Otello allerdings nicht. Vielmehr übernimmt immer wieder das Corps de Ballet – eine Gruppe schwarzer Gestalten – den aktiven Part. Sie heben und tragen die beiden, führen sie einander zu oder treiben sie auseinander. Im Pulk oder in Reihen – ihre Formationen im (bis auf Licht- und wenige Farbspiele) leeren Raum schüren mal den Zusammenhalt,

mal den Zerfall der Gefühle. Und zeugen von Monteros Gespür, möglichst alles choreografisch zu lösen. Besonders gelungen ist die Sequenz, als Desdemona sich auf dem Rücken von acht nach vorn gebeugten Tänzern zu Bett legt, das Bild sich zu drehen beginnt und plötzlich in einer derwischartig bewegten Diagonale aufgeht – nach links vorne geworfen: die Frau, rechts hinten der zum Mord entschlossene Mann. Eine totale Loslösung von der Vorlage findet somit nicht statt. Das Tuch – bei Shakespeare Gegenstand des Verhängnisses – behält Montero als Requisit für ein intensives Quartett zwischen den vier Solisten bei. Dafür verzichtet er auf die Intrige Jagos. Stattdessen splittet er dessen Figur auf zwei Tänzer auf, macht diese – agil und geschmeidig verkörpert von Hirotaka Seki und Saúl Vega – zum Alter Ego Otellos, den sie wie Seelen saugende Nachtgeschöpfe eines Johann Heinrich Füssli umschwirren, mithilfe ihrer Einflüsterungen manipulieren und als treibende Kräfte gegen seine Partnerin aufbringen. Musikalisch verortet Montero Desde Otello mit Liedern des Shakespeare-Zeitgenossen John Dowland, dem eindringlichen „Ave Maria“ aus Verdis Otello und zeitgenössischen Kompositionen des Ungarn István Márta im Spannungsfeld von Vergangenheit und www.danceforyou-magazine.com

Gegenwart. Er beginnt sein Tanzstück mit Projektionen einschlägiger Zeitungsausschnitte und verteilt das Konfliktpotenzial zwischen geschlechtlicher Anziehung und Abstoßung, Hingabe und Abhängigkeit erst einmal exemplarisch auf vier Paare, wobei die Männer schwarz gekleidet mit groben Netzen, die Frauen aber in hautfarbenen Bodies (Kostüme: Verena Hemmerlein) quasi nackt auftreten: Beute, mit der man machen kann, was man will. Vom Allgemeinen ins Konkrete schwenkt das Stück, als der schwarze Hintergrund ins Rote aufreißt und Desdemona (Sayaka Kado) Otello – am 16. Oktober vom Spanier Carlos Lázaro getanzt – entgegen tritt. Eine gute Stunde später kulminiert das Stück, angetrieben vom finalem Bolero der kanadischen Postrockband Godspeed You! Black Emperor, im Tötungsakt. Konsequent lässt Montero daraufhin die aufgepeitschten Emotionen vor erneut eingeblendeten Schlagzeilen abklingen. Tänzer decken Desdemonas toten Körper mit Zeitungen ab. Ja klar! Der Nachspann ist dramaturgisch nachvollziehbar. Angesichts der vorangegangenen deutlichen wie eindrücklichen Tanzpower allerdings schlichtweg überflüssig.


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Von Galas, Stars & Co Grace Ann Powers und Carlos Lopez in „Le Corsaire“ © Carlos LLano

XIV. Ballett-Gala in Miami

von Mihaela Vieru Es ist schon erstaunlich, wenn man bedenkt, wie viele Ballett Star-Galas zurzeit weltweit veranstaltet werden. Nicht selten beansprucht so ein Event den vollen Einsatz der Veranstalter, Sponsoren und besonders der Hilfskräfte, die oft nur ehrenamtlich dafür arbeiten. Denn es bedeutet für die jeweiligen Städte tatsächlich eine Bereicherung der Kulturszene und zugleich eine willkommene Gelegenheit, weltbekannte Ballettstars in Aktion zu sehen. Ein Kunstgenuss!

internationale Ballett-Stars präsentierten. Besonders lobenswert sind auch die Auszeichnungen, die jedes Jahr an verdiente Künstler – und – Journalisten verliehen werden. In diesem Jahr wurde die legendere Ballerina und Ballettmeisterin des American Ballet Theatre, Lupe Serrano, mit dem Life Achievement Award „ A Life for Dance’’ und die hoch geschätzte, ehemalige Journalistin der New York Times, Chefin der Abteilung Tanzkritik (1997-2006), Anna Kisselgoff, mit dem „Criticism and Culture of Ballet’’ Award geehrt.

Das Internationale Ballet Festival of Miami feierte in diesem Herbst bereits seine 14. Saison. Unter der Leitung von Pedro Pablo Pena, Direktor des Cuban Classical Ballet of Miami, hat dieses Festival längst weltweite Anerkennung gefunden. Höhepunkt waren zwei Abschlussgalas, die dem Publikum zahlreiche

Weil die Miami-Galas als Schlüssel für Amerika zählen – denn dort suchen so manche Choreografen und Ballettdirektoren neue Tänzer - kommen die Solisten immer gerne. Fakt ist, dass man spätestens bei so einer Gala feststellt, nach welchen Kriterien Veranstalter Stars einladen. Die erste Gala ging www.danceforyou-magazine.com

eher unspektakulär über die Bühne, zumindest in punkto Klassisches Repertoire. Einzig der Black Swan Pas de deux aus „Schwanensee“, meisterhaft getanzt von Michele Wiles (ABT) und Sebastien Markovici (NYCB) war zufriedenstellend. Dafür wurde man bei der zweiten Gala reich belohnt durch virtuose Auftritte und erfrischende, neue Choreografien, geprägt von einem hohen künstlerischen Niveau, sehr zu Freude der Beteiligten wie auch des Publikums - ein wunderbarer Abschluss des diesjährigen Festivals. Der Auftritt zahlreicher Künstler vom Cuban Classical Ballet of Miami, Balletto di Opera in Rom, Arizona Ballett, Compania Nacional de Danza aus Mexico, Compania Nacional de Bailado, Portugal und vielen anderen sind zu erwähnen. Ein bemerkenswertes Pas de deux zeigten Krisztina Pazar und Levente Bajari, beide Erste Solotaenzer vom Unga-


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Anna Kisselgoff, Alfio Agostini, Pedro Pablo Peña, Anamargarita Martinez © Carlos LLano

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101- Gautier Dance Company, Armando Braswell © Carlos LLano

Ein wunderbares Pas de deux aus dem ersten Akt der „Kameliendame“ in der Choreografie von Val Caniparoli bot der Auftritt von Sonia Rodriguez und Piotr Stanczyk vom National Ballet of Canada. Sonia Rodriguez, eine Ballerina mit ausgezeichneten Körperqualitäten,

interpretiert eine authentische Marguerite, die mit genug Sensibilität und Charme die Top Courtisane darstellt, um den verliebten, pathetischen Armand zu verführen.

Krisztina Pazar und Levente Bajari, Way of Words © Carlos LLano

rischen National Ballett, mit „Way of Words“ zur Musik von Dario Marianelli und „Point“ zur Musik von Atilla Gergely. Beide brandneuen Choreografien stammen von Levente Bajari selbst. Die modernen Pas de deux sind eine erstaunlische Mischung von klassischen und wilden, modernen Tanzschritten, die ineinander fließen und eine intensive, herausfordende Choreografie ans Licht bringen. Krisztina Pazar besitzt eine eigenartige, ungewohnte Elastizität und Silhouette, was die beanspruchende Choreografie sehr hevorhebt.

Ebenso innig und fließend leicht, Kenneth Mac Millans Bedroom Pas de deux aus „Manon“, interpretiert von Anais Chalendar – bis vor einem Jahr uns in Deutschland noch sehr gut bekannt als Ballerina des Karlsruher Balletts – und Dimitri Gruzdeyev beide vom English National Ballet. In diesem Jahr feierte der Gauthier Dance Tänzer Armando Braswell in Miami einen großen Erfolg mit Eric Gauthiers Solo „Ballett 101“. Es war das erste Mal, dass eine Choreografie von Eric Gauthier in den USA gezeigt wurde. Mit diesem Solo gewann Gauthier den Kritikerpreis 2007 beim Internationalen Choreografen Wettbewerb in Hannover. Das Stück ist eine Persiflage auf klassische Ballettpositionen, eine ironische Choreografie, in dem der Tänzer sein Bestreben nach einer perfekten Ausführung der Ballettpositionen in ein Meer von Pliés, Tendues, Spagats, Battements und Sprünge bettet. Begeisterten Applaus erntete auch Victor Ullates Choreografie „ Jaleos“, kraftvoll und geschemeidig getanzt von Carlos Lopez vom American Ballet Theatre. Das Nederlands Dans Theatre präsentierte Jiri Kylians Choreografie „Bella Figura“, getanzt von Virginie Matinat und Francesco Nappa. Die eigentliche Überraschung des Abends bot allerdings eine junge, besonders begabte Ballerina, Grace Ann Powers, Principal beim Cuban Classical Ballet of Miami. Mit ihrem Partner Carlos Lopez (ABT New York) tanzte www.danceforyou-magazine.com

sie den fulminanten „ Le Corsaire“ Grand Pas de deux (2. Akt) mit den abschließenden 32 lupenreinen (!) Fouettés mit solcher Musikalität, Technik, Präzision und Stilsicherheit, die nur wahren Diven der Weltbühnen bestimmt ist. Kein Wunder, dass ihr spektakulärer Auftritt die Herzen der zahlreichen Zuschauer im Sturm eroberte und den Abend zu einem wahren Kunstgenuss machte.


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Stadttheater Bern:

Tanzkompagnie St. Gallen ©

Ballett-Ensemble bleibt erhalten

Vielfalt des experimentellen Tanzes bewegte St.Gallen

Anlässlich der 10. IBK-Künstlerbegegnung trafen sich Tanzschaffende aus der gesamten Bodenseeregion in St.Gallen. Im Mittelpunkt stand der zeitgenössische Tanz. Am Sonntag ging der Tanzmarathon mit intensiven Workshops für Profis und Laien zu Ende. Neben Tanzaufführungen referierte auf philosophisch-heitere Weise der Züricher Publizist und Philosoph Ludwig Hasler zum Thema „Mit der Krise tanzen. Warum der Leib beim Abheben mitkommen muss.“ Im Hinblick auf das Motto der Veranstaltung „abheben und überfliegen“ und in Bezug auf die wirtschaftliche Krise war für ihn klar, dass die Menschen lädiert am Boden säßen. Dagegen helfe nur noch tanzen, als einzigartige Chance abzuheben – und doch bei sich zu bleiben.

Neuerscheinung

Der Vorstand der Regionalen Kulturkonferenz RKK hat entscheiden, dass das Ballett-Ensemble am Stadttheater Bern erhalten bleiben soll. Ballett-Leiterin Cathy Marston zeigte sich außerordentlich erfreut über den Entscheid. „Ich bin sehr stolz, dass damit nicht nur unsere Arbeit auf der Bühne, sondern auch unsere offene Art der Kommunikation mit dem Publikum gewürdigt wird“, so Marston. Stadttheater-Intendant Marc Adam sieht im positiven Entscheid zum Ballett eine Motivation, auf dem eingeschlagenen Weg weiter zu machen.

Laurence Louppe POETIK DES ZEITGENÖSSISCHEN TANZES

„Die Poetik versucht zu umreißen, was uns an einem Kunstwerk berühren, auf unsere Sensibilität einwirken und einen Widerhall in unserer Vorstellung finden kann.“ (...) „Der zeitgenössische Tanz hat die menschliche Anatomie und sogar die elementaren Körperfunktionen neu überprüft, manchmal sogar aus dem Zusammenhang gerissen oder verfremdet, um so, jenseits der zulässigen und erkennbaren Erscheinungen, all die anderen möglichen Körper herbeizurufen, jene poetischen Körper, die durch die Transformation ihrer eigenen Materie im Stande sind, die Welt zu transformieren.“ Solche prägnanten Beobachtungen sind es, die die Tanzhistorikerin Laurence Louppe (Jahrgang 1938) in ihrer 1997 erstmals erschienenen „Poétique de la danse contemporaine“ zur Diskussion stellte, die nun endlich auch für die interessierte, deutschsprachige Leserschaft zugänglich sind. Louppe führt einen den Leser von Anbeginn einladenden Diskurs über den zeitgenössischen Tanz und seine Wurzeln „als Hin- und Herbewegung eines kognitiven und sinnlichen Austauschs zwischen zwei oder mehreren Körpererfahrungen“. Ausgehend von der Frage, „was uns an einem Kunstwerk berühren, auf unsere Sensibilität einwirken und einen Widerhall in unserer Vorstellung finden kann“, gelingt es der Autorin durch ihre Untersuchung über geteilte Erfahrungen beim zeitgenössischen Tänzer wie beim Zuschauer jene Entwicklungen und Brüche nacherlebbar zu machen, die die Bewegungsrevolutionäre insbesondere der 20er, 60-er und 80-er Jahre unternahmen, um in wütenden Versuchen Auswege aus der Mimesis zu suchen, die Kausalität abzuschaffen, die Dominanz der Musik zu zerstören und neue Formate und Bewegungsräume zu erobern.

Louppes Schreiben und Nachdenken über den zeitgenössischen Tanz gilt dem Dialog der Wahrnehmung als „Denken, das sich mittels einer Bewegung in das Bewusstsein des Zeugen überträgt“, als einem emphatischen Prozess. Bei ihren unlinearen Reisen durch die Körperzustände lenkt die Autorin den Blick auf die unterschiedlichsten Techniken und Schulen der Moderne. Louppe spricht vom dringenden Erfordernis, sowohl „dem nicht-tanzenden Leser den unermesslichen theoretischen Reichtum zur Kenntnis zu bringen“ und die Stagnation und unreflektierte Wiederholung von Bewegungen, die einst große Sprengkraft besaßen, zu Gunsten eines Wissens um die ererbten Brüche zu minimieren, die sich besonders in Frankreich (aber sicher nicht nur dort) als deutlicher Verlust zeig(t)en. Louppes „Poetik des zeitgenössischen Tanzes“ ist ein äußerst anregendes Kompendium für Praktiker, aber auch dezidiert für jeden tanzinteressierten Zuschauer und Leser gerade in unserer Gegenwart der „allgemeinen Auslöschung der Genres“, an der der zeitgenössische Tanz als offenes >schöpferisches Dispositiv< seit einem Jahrhundert seinen Anteil hat. Die Lektüre dieser Poetik des zeitgenössischen Tanzes bereichert exemplarisch das Denken in Bewegung. Karin Schmidt-Feister Laurence Louppe Poetik des zeitgenössischen Tanzes (übersetzt aus dem Französischen von Frank Weigand) Juli 2009, 340 S., kart., 29,80 Euro, ISBN 978-3-8376-1068-0 transcript Verlag, Bielefeld 2009

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Ihre | Yours Mihaela Vieru Verlegerin | Editor


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BalletT Star Chi Cao Leinwanddebüt in Mao’s Last Dancer

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Spezial: Männertänze (re)discover: your own dance Christmas

Brandstrup-Goldberg Project 33

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NOVEMBER / DEZEMBER 2009 • ISSN 1613 - 8988

magazine

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