dance for you magagzine Mai-Juni 2009

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for you!

ERIC BRUHN COMPETITION

MARIJN RADEMAKER TROUBLESHOOTINGS PIROUETTES & TURNS

HEINZ SPOERLI and YEN HAN: CHOREOGRAPHER AND DANCER

REID ANDERSON WURDE 60!

SOMMER WORKSHOPS & KURSE 30

www.danceforyou-magazine.com

MAI / JUNI 2009 • ISSN 1613 - 8988

magazine

D € 4,50 • L € 4,50 • A € 4,70 • CH Fr.7,70 • HU 1600 HUF • RO 24 RON


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Inhalt Contents

contents

On the cover: Elena Lobsanova in Le Corsaire, The Erik Bruhn Prize 2009 © Bruce Zinger

PEOPLE

The Royal Danish Ballet, B for Balanchine © Kyle Froman

6. Heinz Spoerli and Yan Han - about the Profession of a choreographer and dancer

12. Begegnung mit

Marijn Rademaker: “Tänzer brauchen keine Ablenkung”

17. Reid Andersons

wurde 60! Happy Birthday Super-Gala in Stuttgart

EVENTS

14. The Eric Bruhn Prize 2009 in Toronto

SPEZIAL

22. Kein Gipfel ohne Berg

2/Tanzhommage an Queen Aalto Ballett Theater © Björn Hickmann

Mihaela Vieru im Gespräch mit dem Stiftunsvorstand, Dance for You-Autor und Iwanson-Chef Stefan Sixt zum Thema Junger Tanz München

28. Stefan Sixt Spezial - Der Intendant und seine Quote

WORKSHOP

30. Troubleshooting

Pirouettes & Turns with Jason Beechey, Rector of the Palucca Schule Dresden

REPORT

33. Besuch beim Mazedonisches National Ballet in Skopje

36. The Royal Danish Ballet in

Der Spiegel m Spiegel © Theater Regensburg

Foto 1/2 Davit Jeyranyan © Björn Hickmann

SZENE INTERNATIONAL Copenhagen - Balanchine Program

37. „Largo“ Uraufführung von Ingun

Bjørnsgaard am Theater Bremen

38. Jo Fabian inszeniert am Theater

Konstanz „Den Drachen“ von Jewgeni Schwarz „Don Quijote“ als zeitkritisches Tanztheater in Braunschweig

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„Der Spiegel im Spiegel“ von Olaf Schmidt in Regensburg

impressum

44. London Bericht: Thomas Noone Dance aus Barcelona

45. Das Erbe von Tanja Liedtke 2. Editorial

ISSN 1613-8988

2. Start-Up

Herausgeber / Publisher: MIVI Verlag Mainberger Str. 12, 97422 Schweinfurt, Germany Tel: +49 9721/7309595 Fax: +49 9721/188001

20. Tanzkalender/ Performance Calender

39. „Four Play“ Premiere

von Gauthier Dance im Theaterhaus Stuttgart

40. „Three Faces“ von Ricardo Fernando in Hagen

Redaktion / Editor: Mihaela Vieru, Isabell Steinböck redaktion@danceforyou-magazine.com

46. Sommer Workshops und Kurse, News 47. Nachruf: Die Ballerina Eva Evdokimova ist gestorben 48. Schulindex

41. National Ballet of Canada: Innovation. Four Seasons Centre

42. Mauro de Candia „Stillness of an empty move“ beim Ballet Festival de Flandre

43. „Tanzhommage an Queen“ im Aalto Ballett Theater in Essen

editorial „TraumtänzerIn“, einzig die Bezeichnung lockt viele schon im Kindesalter, einer Tanzausbildung nachzugehen. Zum Einen ist der Wunsch da, sich besonders seinen Körper zu modellieren, oder auch in verschiedenen Aufführungen der Ballett-oder Tanzschulen mitzumachen. Zum Anderen träumt jeder Teenie, der mit Ballett aufgewachsen ist von einer Karriere á la Lucia Lacarra, Darcey Busell & Co. Stellt man sich überhaupt die Frage, wie das Leben, der Alltag eines Tänzers aussieht? Denn das Leben eines Tänzers, überhaupt eines Künstlers, gleicht dem eines Zigeuners, behaupten viele. Und wie sieht das Leben eines Choreografen aus? Was der Ballettchef des Zürcher Balletts, Heinz Spoerli und seine Primaballerina Yen Han darüber denken, möchten wir Ihnen in dem spannenden Interview von Christine Lehmann, vorstellen. Der große Meister, der Ende März mit dem Deutschen Tanzpreis 2009 für seine großen Verdienste in Dienste des Tanzes ausgezeichnet wurde, liebt Tanz über alles und betrachtet ihn nicht nur als Job. Weil ihn Tanz glücklich macht, jeden Tag, zu jeder Minute seines Lebens. Und nur darauf kommt es an. „Wenn man Tanz liebt, braucht man keine Ablenkung“ meint auch Marijn Rademaker, der Erste Solotänzer des Stuttgarter Balletts. Marielusie Jeitschko traf den Jungstar bei der

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28. Auditions & Jobs

Verleihung des Deutschen Tanzpreises „Zukunft“ in der Aalto Oper in Essen. Lesen Sie das „Begegnungsbericht“ auf der Seite 12. In Toronto, Kanada fand vor wenigen Wochen der vielbeachtete Ballettwettbewerb „The Erik Bruhn Prize“ statt. Was unser Kanada-Korrespondent, Michael Crabb darüber denkt, lesen Sie in dem interessanten Bericht auf Seite 14. Ein Highlight erlebte Stuttgart am 1. April 2009: Reid Anderson, der Intendant des Stuttgarter Balletts feierte seinen 60. Geburtstag! Eine Super-Gala barocker Ausmaße bot sich dem von nah und fern gereisten Publikum. Den Bericht von Vesna Mlakar, die bei diesen besonderen Abend dabei war, lesen Sie auf Seite 17. Und auf noch einen interessanten Artikel möchte ich Sie aufmerksam machen: „Der Intendant und seine Quote“ heißt das neue Spezial von Stefan Sixt, der sich mit dem Thema ´Quote/Zuschauerauslastung Tanz´ beschäftigt. Lesen Sie dazu den Beitrag auf Seite 28. Sie sehen, liebe LeserInnen, in dance for you ist immer wieder Spannendes und Vielfältiges zu entdecken. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre

National Ballet of Canada, In Colour © Cylla von Tiedemann

Yen Han, Iker Murillo, In den Winden im Nichts, Zürcher Ballet © Peter Schnetz

mai juni 2009

Assistenz: Alexander Bamberg Ständige Korrespondenten, Permanent correspondents: Jason Beechey, Celi Barbier, Volkmar Draeger, Julia Gaß, Claudia Gass, Malve Gradinger, Oliver Peter Graber, Dagmar Klein, Thomas Kirchgraber, Ute Fischbach-Kirchgraber, Michael Crabb, Marieluise Jeitschko, Lucia Lacarra, Christine Lehmann, Silvia Plankl, Vesna Mlakar, Stefan Sixt, Hartmut Regitz, Gunild Pak-Symes, Jane Simpson, Nicolae Vieru, Patricia Weiss, Hans-Theodor Wohlfahrt. Anzeigen/Advertising: ads@danceforyou-magazine.com Leser-Service, Info/ subscription, info Tel: + 49 9721/7309595; Fax: +49 9721/188001 E-Mail: info@danceforyou-magazine.com Abo online ganz einfach unter: www.danceforyou-magazine.com Abo & Service Erscheinungsweise / frequency: Jahresabonnement: dance for you magazine erscheint alle zwei Monate mit 6 Ausgaben pro Jahr. Das Jahresabo kostet 35,00 Euro (D), 45,00 Euro Europa und 55,00 Euro Welt. Die Kündigung beträgt 6 Wochen zum Ende des Bezugszeitraums, ansonsten verlängert sich das Abonnement um ein Jahr. Subscription: dance for you magazine is issued 6 times a year. One year subscription costs 35,00 Euro (Germany), 45,00 Euro Europe, 55,00 Euro World. The subscription may be cancelled 6 weeks before end of the year. Distribution: UMS Press Limited Verkauf und Abo: MIVI Verlag, Presse-Grosso Mende Karlsruhe, Pro Danse Ballettshop Berlin, Morawa (Wien, Österreich). Verbreitung im In-und Ausland. Distributed: national and international Druckunterlagen und Anzeigenschluss: der 5. des Vormonats vor Erscheinung Printing data and deadline for adverts: the 5th of the previous month Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages und unter voller Quellenangabe. Für eingesandte Manuskripte und Bildmaterialien, die nicht ausdrücklich angefordert wurden, übernimmt der Verlag keine Haftung. Die mit Namen gekennzeichneten Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Please do not send original photographic material by post. Photos sent by email need to be 300 dpi and should be clearly captioned in File Info. We cannot be held responsible for items which go astray in transit.

Ihre Mihaela Vieru

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© MIVI Verlag • Alle rechte vorbehalten.


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„4 Farben Rot“

Principal Dancer Chan Hon Goh

ein vierteiliger Ballettabend voller Energie, Feuer, Kraft und Leidenschaft. Vier Ideen, vier Emotionen, vier Beziehungen zur Musik, vier Energien – vereint in einer Leidenschaft: dem Tanz.

will retire in June 2009 after 20 years with The National Ballet of Canada. During her remarkable career she danced almost all the lead female roles in the classical repertoire, including Juliet in Romeo and Juliet, Odette/Odile in Swan Lake, Princess Aurora in The Sleeping Beauty, Tatiana in Onegin and title roles in Giselle, Madame Butterfly and La Sylphide.

Das Dresden SemperOper Ballett präsentiert mit der Premiere am 3. Mai von „4 Farben Rot“ George Balanchines Werk „Rubine“ und seinen Pas de Deux „Tarantella“, sowie zwei Weltpremieren: „Self Portrait“ des französisch-kanadischen Choreografen-Duos Francois Chirpaz & Kristen Cere, und „The World According to US“ des Hauschoreografen des Dresden SemperOper Balletts David Dawson. Weitere Vorstellungen am 03., 7., 9. und 10. Mai 2009 Karten unter 0351-49 11 336 erhältlich.

“Goh is at the height of her powers, where technical ability and dramatic insight converge. Her dancing these days feels freer than ever; she is totally present and committed to what is unfolding on stage” said Artistic Director Karen Kain. Goh is the founder of Principal by Chan Hon Goh™, a manufacturer and distributor of ballet footwear.

Chan Hon Goh © Sian Richards/Handout

Tanzfestival Thüringen

Das Internationale Tanzfestival Thüringen findet in diesem Jahr zum 30. Mal statt. Die 30. Geraer Ballett-Tage bekennen sich zum klassischen Ballett, indem sie die zeitgenössische Auseinandersetzung mit seinen Formen, Themen und Körpern sichtbar machen. Das Spektrum der künstlerischen Positionen wird daher vom Ballett der Lettischen Staatsoper mit „Le Corsaire“ bis hin zu Raimund Hoghe, dem „Tänzer des Jahres 2008“, mit seinem minimalistischen „Swan Lake, 4 Acts“ reichen. Zwischen diesen beiden Polen rangieren weitere Gastspielhighlights wie die junge Truppe der spanischen Compañía Nacional de Danza (Foto), das Tanztheaterstück „ZeitSprünge“ von Heike Hennig und ein „Sommernachtstraum“ der Staatlichen Ballettschule Berlin. Eröffnet werden die Ballett-Tage wie immer mit einer Premiere des ThüringenBallett: „Le Sacre du Printemps“ und „Der Feuervogel“, zwei Meilensteinen der Tanzgeschichte. Ausführliche Informationen unter www.tpthueringen.de

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mai juni 2009

Krzysztof Pastor becomes the new director of the Polish National Opera ballet company in Warsaw

Krzysztof Pastor, resident choreographer of the Dutch National Ballet in Amsterdam, was appointed the new director of the Polish National Opera ballet company in Warsaw on 15 March 2009. Born in Poland, he was educated in Gdansk, and began his career as a dancer in 1975 when he joined the Polish Dance Theatre in Poznan. Starting in 1983, he danced as soloist with Le Ballet de l’Opéra of Lyon, and from 1985 to 1995 with the Dutch National Ballet.

Krzystof Pastor © Ewa Krasucka

He debuted as a choreographer in Amsterdam in 1987, and in 2003 was appointed resident choreographer of the Dutch National Ballet. He has also worked as a choreographer with the Washington Ballet, Royal Swedish Ballet, Scottish Ballet, Israel Ballet, Australian Ballet and West Australian Ballet, Royal New Zealand Ballet, Lithuanian National Ballet, Latvian National Ballet, Semper Oper Dresden, Royal Flemish Ballet, and Donau Ballet, and also for Svetlana Zakharova and Andrei Mercurev at the Moscow Bolshoi Ballet.

Palucca -Die Biografie

Der Titel macht diese Lebensbeschreibung zurecht singulär.

Die Journalistin Susanne Beyer konnte für ihr Buch erstmals die bis vor kurzem gesperrte Privatkorrespondenz (1000 Briefe) der charismatischen Tänzerin und Tanzpädagogin des modernen Tanzes in der Akademie der Künste Berlin sichten und mit anderen, teils neuen Quellen aus Privatarchiven und Interviews in Bezug setzen. In diesem Fokus beschreibt die Autorin den Lebensweg der Margarethe Paluka, die als Palucca (1902-1993) zur Jahrhundertfrau des modernen Tanzes im Spannungsfeld deutsch-deutscher Geschichte von der Kaiserzeit bis zum Ende der DDR werden sollte, mit akribischer Entdeckerfreude und Respekt. Nach dem künstlerischen Bruch mit Mary Wigman 1923 wird Palucca, mit sprühendem Optimismus und körperlicher Höchstleistung“ (S. 75) die tanzende Vertreterin der Neuen Sachlichkeit „ohne sich zu einer Weltanschauung zu bekennen“ (S. 78), deren sportlich energiegeladene Ausdruckskraft das Publikum seit 1930 begeistert. Palucca repräsentiert den Zeitgeist und diese Anerkennung machte sie anfällig für das Hitlerregime. Nach dem Kapitel „Aufstieg im Nationalsozialismus“ spiegelt die Autorin genau so detailgenau Paluccas „Abstieg im Nationalsozialismus“. Sie spricht von Palucca als „Zwischenfigur“ (S.190), die ihren durch Sondergenehmigung (Mischling 1. Grades/Halbjüdin) eingeschränkten Handlungsspielraum im NS-Staat (Auftrittsverbot an Staatlichen Bühnen, Schließung ihrer Schule 1939) dennoch zu nutzen weiß. Dresden blieb trotz mancher Verlockungen Paluccas künstlerische und private Heimat.

zu Dresden erwuchs aus einem Gefühl des Gebrauchtwerdens und der Verehrung durch Schüler, Mitarbeiter und Öffentlichkeit. Die recherchierten Dokumente unterstreichen, wie sie ihre Kontakte und ihr künstlerisches Renommee (bei Ausblendung ihres Engagements zwischen 1933-1936) mit hohem Einsatz in der kulturpolitischen Neuorientierung der SBZ und in der DDR flexibel zu nutzen verstand. Paluccas unbändige Rastlosigkeit, künstlerische Kreativität, Entscheidungsfreude, ihr Verhandlungsgeschick und ihr cleverer Geschäftssinn, ihr internationaler Ruf in Ost und West, ihre fordernde Leidenschaft den Freunden (insbesondere ihren wechselnden Lebenspartnern Friedrich Bienert, Will Grohmann, Marianne Zwingenberger, Irmgard Schönigh) gegenüber und ein Geflecht aus privaten und künstlerischen Kontakten über Ländergrenzen hinweg in Zeiten des Kalten Krieges und der deutschen Zweistaatlichkeit erlaubten ihr ein unangepasst angepasstes Leben auf Hochtouren.

Nach 1945 steht Paluccas Kampf um und jahrzehntelanges Engagement für ihre Schule im Mittelpunkt. Paluccas Bekenntnis dance for you ! magazine

Wie erfolgreich und schwierig es für Palucca war in den wechselvollen gesellschaftlicher Umbruchzeiten nicht nur „durchzukommen“, sondern sich auf diese immer neuen politischen und gesellschaftlichen Konstellationen einzulassen und in ihrer langen Dresdener Lebenszeit aktiv mitzugestalten, erfährt der Leser auf 400 Seiten. „Palucca – Die Biografie“ – ist ein ungemein bewegendes Buch über (mehr als) ein bewegtes Leben! Karin Schmidt-Feister Susanne Beyer Palucca – Die Biografie 432 Seiten, ca. 60 Abbildungen 24,80 EUR / 43,60 SFr ISBN 978-3-932338-35-9


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LudwigsburgDance 09 Zum Jubeljahr der Stadtgründung 1709 bietet Ludwigsburg dem Tanzpublikum in der Region eine ganz besondere Veranstaltung: LudwigsburgDance 09. Die Partner des neuen Festivals sind die Stadt Ludwigsburg mit dem TanzForum, die Ludwigsburger Schlossfestspiele, das Kunstzentrum Karlskaserne mit der Tanz- und Theaterwerkstatt, der Jungen Bühne Ludwigsburg und der Jugendkunstschule Labyrinth sowie zahlreiche Aktive aus der Region. LudwigsburgDance bündelt dabei nicht nur internationale Gastspiele der Extraklasse – darunter allein fünf Deutschlandpremieren und eine Uraufführung – sondern demonstriert mit Partynächten und dem Special “HipHop on Stage” die TanzPower der örtlichen Szene. www.ludwigsburg-dance.de

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David Dawson becomes permanent guest choreographer of the Dresden SemperOper David Dawson will continue his work with the Dresden SemperOper Ballett as permanent guest choreographer as of the upcoming season 2009 | 2010. Since the 1st of August 2006 Dawson has been Resident Choreographer at the Sächsische Staatsoper Dresden and has worked with the Dresden SemperOper Ballett. Together with Artistic Director Aaron S. Watkin he built the ballet company and contributed fundamentally to its success and international reputation.

Carte Blanche, Ch. Sharon Eyal ©

As of next season Dawson will no longer be bound to the Sächsische Staatsoper as Resident Choreographer although in the future he will still play an important role in the artistic development and in creating the image of the ballet company. Artistic Director Aaron S. Watkin’s vision of the artistic identity of the Dresden SemperOper Ballett is to a great extent connected to the work of the English choreographer. Watkin appreciates his creative energy and the strong artistic impulses with which Dawson inspires the dancers. “It is very important to me that the special relationship with David Dawson continues”, Watkin said.

Benois International Prize Gala in Vicenza, Sat.23 May Living legends and famous personalities of the dance world will be on stage at Teatro Comunale Città di Vicenza the coming May 23, 2009 for the Grand Gala of the Stars of Benois de la Danse, a starstudded showcase performance of recent winners of the world renowned Benois de la Danse prize.

The first public awards and performances for Benois de la Danse were held at the Bolshoi Theatre on April 29 1992 under UNESCO patronage. Since then it has become an annual event and has gained recognition throughout the world as the “Ballet Oscars”. This is the first time such an event will be staged in Italy and will highlight the profile of this prestigious prize which celebrates and honours the achievements of dance creators worldwide. After appearances on international stages as London Sadler’s Wells, Stuttgart StaadtTheater, Paris Unesco Center, Warsaw National Theatre, Berlin Deutsche Staatsoper Unter den Linden, the event arrives to Italy following the will of Veneto Regional Government and Arteven, leading organization for promotion and diffusion of Art and Culture of Dance in Italy, with the support of the National Culture and Performing Arts Department ( Ministero per I Beni e Attività Culturali), in collaboration with International Dance Union – president Professor Yuri Grigorovich- that has founded the International Prize in 1991.

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David Dawson © Costin Radu

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mai juni 2009

I am used to see all kinds of dancers Heinz Spoerli and Yen Han about the profession of a choreographer and dancer, being a gipsy and daily rigorous training By Christine Lehmann After climbing several stairs in the building complex of the Zurich Opera House at Falkenstrasse 1, there it is, Heinz Spoerli’s office. It is a small room, filled with books, magazines and folders. The desk is situated next to the windows from where Mr Spoerli enjoys a marvellous sight on the Lake of Zurich. At first sight it is rather an inconspicuous office but one soon breathes in the artistic air that fills every corner of the room. Portraits of some of the 20th century’s most important choreographers such as George Balanchine, Mats Ek and Jiří Kylián decorate the walls – choreographers for whom Heinz Spoerli has a high regard. There is a computer and a DVD player – essential technical devices for the work outside the dance studio. Together with the Bauhaus furniture Heinz Spoerli’s office represents an interesting mixture between tradition and futuristic vision. Exactly in this room, Dance for you Magazine had the great opportunity to meet Mr Spoerli, one of the world’s most renowned choreographers, together with Yen Han, a soloist of the Zurich Ballet, to talk about the profession of a choreographer and dancer, daily habits and artistic “philosophies”. Dance for you Magazine: People often say, artists live the life of a gipsy with no real duties or routines. Are you a gipsy or do you follow any daily routines? Heinz Spoerli: I think dancers have a daily routine and they have to have one. It starts with a class in the morning followed by rehearsals and then they have the evenings. On the other hand, they certainly have gipsy feelings because their life is always happening somewhere else. Generally, they always travel around the world. Yen, for instance, learnt to dance in America and then she attended the Royal Ballet School. One is always moving, one is always going somewhere else. You always meet new people and nearly evHeinz Spoerli © Suzanne Schwiertz

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and nothing shocks me anymore

ery third year the company consists of many new dancers. Yes, our life has similarities with the one of a gipsy. As a choreographer I also work outside – it is rather more difficult. For instance, I visited several places around Europe and last November, we went to participate with A Midsummer Night’s Dream in the Shanghai Arts Festival. Dance is global because we do not have any language problems. Yen Han: I very much agree with what he says. DFY: Can you describe a typical day of Heinz Spoerli or of Yen Han? Y.H.: My day starts early. Perhaps not early for other people. I am up at 8am. At 10am, I take the daily ballet class and after that, we have rehearsals until 1.30pm. Then, we have a break for three hours and we return for another three hours rehearsals. This is a typical day for a dancer. On Saturday, we work half a day. Daily training is very important. The body needs it to get in shape, it is to maintain the “instrument”. DFY: How long does a training of the Zurich Ballet take? Y.H.: The class takes one hour and 15 minutes and the rehearsals depend on what we are working on. It is always a classical training. H.S.: There is also a structure or let us say a rehearsal schedule. Sometimes, Yen does not have rehearsals or as a soloist, she sometimes has rehearsals before the real rehearsals start. The schedule varies from hour to hour. This means that she has, for example, nothing for three hours but also two hours a of full programme are possible. My typical day is completely different. My day starts at 9am and I get here [to Falkenstrasse 1] around 10am. I have several letters to open, to see what comes in and what we have to answer. After that, I attend meetings about productions and of course I have to prepare the rehearsw w w.dancefor you-magazine.com


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„One always finds new challenges

Heinz Spoerli and Yen Han rehears

In den Winden im Nichts © Peter Schn

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Yen Han in La Sylphide © Peter Schnetz

als. I speak to my ballet masters and we discuss what comes next, where we will be going on tour, who will be going on tour, where we can save money – these kind of “things”. Then, I have a quick lunch. After lunch, I have to answer mails, I have to organise a lot for future tours like the set and where we are going to have a performance, then I have to see the conductor of the orchestra and make sure there will be enough time to rehearse for the dancers. Is the pianist available on that day? As a manager I also have to look for jobs. I go home at night. Before I go to bed at midnight, I listen to music, usually the music for the next production and I also watch the news for one hour every night. I have to know what is going on in the world outside. DFY: Do you have a daily tradition you do not want to miss? For instance, reading in your favourite book or drinking an orange juice in the morning? Y.H.: In my case it is the ballet class because for me it is like a wake-up thing in the morning. H.S.: That is true for all dancers. It is an hour for them to keep in shape, to correct something, to get corrections and this way, they can avoid injuries. I only have time to read on holidays but of course artists also have a private life. On Saturday afternoons I go shopping in the city for one hour or one and a half and in the evenings, if I am free, I go out to have dinner with friends or with other artists. Of course we have a private life so that we can go to an exhibition. However, when you go to an exhibition it is work. You get new ideas. Moreover, I am very good friends with the circus Knie. I often go to see the Knies. We always talk about the artistic field. dance for you ! magazine

Y.H.: Yes, I do a ballet class also when I am on vacation. You feel weird when you wake up and you do not do anything the whole day. Of course it is ok if you do not have to go to classes for a while but I think the body gets used to have this kind of work every day. I do not think that I speak only for myself. It is a normal thing for dancers. We need to take ballet classes. For me dance really means a lot and I always think that it is so nice that I can do something that I really, really like. I never feel that ballet is a job because it is something that I love to do. This is why I do not need to have anything else to achieve happiness. Dance is what makes me happy. I enjoy dancing every day and every minute. DFY: Mr Spoerli, do you often go to your dancers’ trainings or rehearsals? H.S.: Yes. Actually, I go there every day. You know maybe not for the whole class but at least the last ten minutes or a span in between. DFY: After which criteria do you select your choreographies/ballets/ballet versions? Why Coppélia? Why Don Quijote? H.S.: If you are a director of a ballet like the Zurich ballet, you need to have a variety of ballets. I can work on experimental ballets but I also have to show traditional ballets for older ballet amateurs who come to the Opera House since a very long time. I do a mixture: I try to show new “things” but then I also bring the classics like Coppélia. Working on a ballet that I have already staged signifies contemporarily having more time left to work on a new ballet. DFY: What about creating a version of Winter Dreams or staging Kenneth McMillan’s Winter Dreams based on Anton Chekov’s The three sisters?


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and you should always question yourself „ H.S.: If I still have the sources, I surely do not create my own ballet and yes, I would be interested in staging Kenneth Mc Millan’s version. For example, I would not like to do a ballet like Pina Bausch. I would rather take a ballet from Pina Bausch. That is important. Staging a ballet that is based on an important literary work is certainly a challenge. This is a different story and I would have to find another approach. Of course it would be tempting to create a ballet on a literary work. DFY: Do you still take classes? H.S.: It does not look like it, does it? [Laughs] Today, I also have too many little injuries in order to attend a class but I still walk around and lift people during rehearsals. DFY: Does Alain in your 1987 DVD Version of La fille mal gardée and you have anything in common? How was the young Heinz Spoerli?

DFY: After your career as a ballet dancer, where would you be now if you did not go into choreography? H.S.: I always assumed myself to be in choreography. When I started to dance I did not go directly into choreography but I knew that I did not want to become a teacher after my dance career. Well, I think I can teach but I am too tough for a teacher. I am not a very political person. I am very direct and tell the dancers immediately what is wrong. As a teacher you have to be more diplomatic. I could give a very decent company class and I know a lot about dancing. You know as a choreographer you do not have so much time to prepare a class. Because a class is not choreography. You have to find other ways. As a choreographer your mind is always set on new choreographies. It is another job. Y.H.: [Laughs heartily] I think so too. No, he is a very good teacher but being a teacher means that sometimes you should not be too direct and he tends to be very honest with what he wants to say. This could make the students feel bad. However, he gives very nice com-

Heinz Spoerli, Deutscher Tanzpreis Gala in Essen 2009 © Ursula Kaufmann

H.S.: You know I think it has a lot to do with Patrick Dupont because Alain was just like him. He was so stubborn and always questioning why he had to do this or that. However, I was probably similar and you are right

saying that the part of Alain is very special.

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pany classes/rehearsals. But being a choreographer means being creative. Heinz Spoerli is very creative. When we take the class, the teacher in charge gives us corrections but Heinz Spoerli is creating something new for us dancers. DFY: Yen Han, you are a very gifted ballet dancer. Do you still need to work on improving your technical skills? Y.H.: I think as a dancer there is always something to improve. It is a never ending challenge. One should never be satisfied because then you just get lazy and you also loose your motivation. One always finds new challenges and you should always question yourself. I never think “ok that is good enough”. There is always something new to find, something new to discover, to learn. I always feel that I have something to work on. I do not have the easiest body. In general, I really think that it is not good to feel too comfortable. If you let yourself go mentally, you do not give yourself enough challenge. Dance is a physical challenge but it means also to perform and to be on stage. Work always the best that you can. It just does not work otherwise.


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„I like classical and modern ballets because they offer different things.“ Yen Han und Arman Grygorian in In den Winden im Nichts © Peter Schnetz

I am here. Other companies, maybe, do not have good house choreographers and you would never know what kind of repertory you will dance. Here we always have beautiful repertoires. DFY: Is there any special ballet/choreography in which you would like to dance?

DFY: What does a Spoerli dancer need to have? Are you looking for individuality? What kinds of dancers get invited to your auditions? H.S.: I am looking for talents and for personalities that fit into the group. First of all, you need to have certain physical characteristics. Sometimes, we have to replace dancers who are sick and bring new dancers on stage. The group should always stay in harmony. It is really difficult to choose the dancers. I see a lot of talented dancers who have difficulties handling their talent. You can only guide them to a certain extent. Then, sometimes, you have to let people go who are quite nice and handsome dancers. I need people that I can form into something. I also need people with whom I can have a dialogue. I do not need dancers who are satisfied with dancing in the corps de ballet. I need more: I need artists. This means that my dancers have to have devotion for their profession. I need dancers

who want to dance, who love to dance. It is a profession that needs love. If you do not have enough dedication and love for your job as a dancer, then you should probably make more money in another profession. Sometimes it is just destiny and it happens all the time. I am used to seeing all kinds of dancers and nothing shocks me anymore. I just take decisions that are right for me as well as for the company. DFY: You can look back on a quite long and very successful career with Zurich Ballet. What makes the Zurich Ballet / Zürcher Ballett so attractive to stay there for such a long time? Y.H.: I like to work with Mr Spoerli and I feel very comfortable here in the company. I like the audience here and I like the Opera House. I am just happy here. Yes, I am just happy here. That is all. We always have very nice creations. We always look forward to Mr Spoerli’s new creations. I think that is the main reason why

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Y.H.: This is hard to say because when I am involved into a part, I always like it very much. I always get involved a lot with my parts. So I have no real favourite. I am just happy with my current situation. I think it is also good to be very open and versatile because this is refreshing. There was one ballet from a guest choreographer that I did not like very much. This was the first time for me that I really was not happy with what I had to dance. But usually, I always feel happy with the pieces and I always think, this is exactly what I want to do. I like classical and modern ballets because they offer different things. Being able to dance is the most important thing for me. It is what I enjoy. I do not see myself doing a ballet like Swan Lake. That is for sure. But I really love to dance Sylphide. I feel very comfortable there. I like modern works only to a certain degree. Sometimes, they are a bit too weird for me. Fortunately, everything we dance with the Zurich Ballet is very nice, its neo classical pieces, too. Mr Spoerli never chooses choreographies that are not decent. I do not like these modern choreographies where you hardly recognize some dancing being involved. You just do not get what they are trying to say and then, you do not get the sense. I would not enjoy doing that but here, we never have this problem. We always have very good choreographers. DFY: Have you danced in other than classical companies? Any musicals or contemporary companies? Y.H.: No. Before my current contract with the Zurich Ballet, I danced in France for two years but it was not a contemporary company. I

Michael Banzhaf © Maria-Helena Buckley


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For every prima ballerina assoluta, there are several dozen members of the corps. But if you want to dance you don’t care if you never even get to be a cygnet. Jesse O’Neil

When you perform…you are out of yourself – larger and more potent, more beautiful. You are for minutes heroic. This is power. This is glory on earth. And it is yours nightly. Agnes de Mille imagine that if I could sing in a musical, that could be fun but if I just had to dance in a musical, I would not be challenged enough. I think if I had to sing and speak, it would be fun. This would be something new for me. I cannot imagine just dancing in a musical [laughs]. I really like to be a ballet dancer. My heart is very much beating for the classics. I think this is why I am so happy with the Zurich Ballet. It is a classical trained company but at the same time we also dance new works and creations. I would not be happy in an extremely modern company with modern training and modern classes. Of course I do not mind dancing modern choreographies – I just do not wish to belong to a modern company. I would miss the classical ballets there. DFY: Please give us three keywords describing Mr Spoerli as a choreographer and head of company.

All that is important is this one moment in movement. Make the moment important, vital, and worth living. Do not let it slip away unnoticed and unused. Martha Graham

The value of the dance, its greatest value, is in the intangibles. Success in the dance cannot be measured by a tape, weighed on scales, nor timed with a stopwatch. It demands an awareness and sensitivity in the dancer’s soul and in the soul of the beholder who partakes, vicariously, empathetically, in the dance. Ted Shawn.

Yen Han did not have to think over her choice for a long time. Immediately, she chose Jesse O’Neill’s quotation. “I enjoy dancing so much – I fully agree with Jesse O’Neill. As long as you can dance, you should be happy and not care too much about your part.” Yen Han’s answer demonstrates once again her gentle nature. Even though she pursues a fascinating career as a soloist, she is modest. Whenever she talks about her profession as a ballet dancer, her beautiful dark eyes are shining. Whoever has already seen her on stage realizes that Yen Han lives for ballet. Her soft and delicate movements are outstanding. To put it in Heinz Spoerli’s words, Yen Han is not “only” a ballet dancer, she is a great artist. “These quotations are all very good – this is a hard decision”. Heinz Spoerli discovered a truth in both of his two quotations. Furthermore, he wished to read all four quotations, which he did with eager. He told Dance for you Magazine that he has already worked with Agnes de Mille. Nevertheless, he chose the quotation by Ted Shawn because “it gives more space and widens the possibility”. His answer reflects his choreographic nature well. Heinz Spoerli recognizes the importance of the classics but is always ready to experiment. He has an open mind and a great sense of humour. Up there, in a traditional and yet stylish room in this large complex of the Zurich Opera House works Heinz Spoerli, one of the globe’s most renowned ballet choreographers. The world is craving for his new creations.

Y.H.: He is a very good director. It is not an easy job to be a director. Mr Spoerli has to do so many things – as a dancer you just have to take care of yourself and to have to get your job done. Therefore, I respect the job of a director very much. As a choreographer I think Mr Spoerli is very sensitive and imaginative. I really love to work with him. He is very talented in bringing out the best in us. DFY: Mr Spoerli, could you please describe Yen Han now limiting yourself to three keywords? H.S.: Yen is a genuine dancer. She has a wonderful dedication. Moreover, she is a great artist. Before our interesting meeting came to a conclusion, Heinz Spoerli and Yen Han had to decide which of the following quotations describes best, what dance means to them. Yen Han had to choose between Jesse O’Neil’s and Agnes de Mille’s quotation and Heinz Spoerli between the one of Martha Graham and Ted Shawn: Yen Han und Iker Murillo in In den Winden im Nichts © Peter Schnetz w w w.dancefor you-magazine.com


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Marijn Rademaker

Marijn Rademaker in Pierrot lunaire © Stuttgarter Ballet

Begegnung mit

n e h c u a r b r e z “ „Tän g n u k n e l b A keine „Wenn man Tanz liebt, braucht man keine Ablenkung“, behauptet Marijn Rademaker sehr bestimmt auf die Frage nach seinen Hobbies. Fast trotzig klingt das. Wir sitzen in einer stillen Ecke des Sheraton Hotels im Essener Stadtgarten, nur ein paar hundert Meter entfernt vom Aalto-Musiktheater, wo der elegante blonde Jungstar des Stuttgarter Balletts abends den Deutschen Tanzpreis „Zukunft“ des Vereins zur Förderung der Tanzkunst in Deutschland entgegen nehmen wird. Die Vorfreude auf seinen Auftritt mit Ausschnitten aus Heinz Spoerlis „Peer Gynt“ sei gigantisch, sagen wir ihm. Ernst schüt-

telt der Holländer den Kopf und sagt leise: „Ich tanze nicht!“ Das ist kein Scherz, sondern eine der vielen Tücken einer Tänzerkarriere. Wegen eines Ödems darf er auf unabsehbare Zeit nicht tanzen. Eine Videoeinspielung des 1. Akts von Spoerlis Ballett kann nur sehr bedingt entschädigen – den Tänzer selbst ebenso wie Spoerli, der bei der Gala den „Deutschen Tanzpreis 2009“ erhält, und das weit über tausend-köpfige Publikum. Rademaker gibt sich gelassen. „Das geht vorbei. Das gehört dazu. Ich war schon sooft verletzt, hatte fünf Knieoperationen, einen gebrochenen Fuß, Bänderrisse.....“ Ein ganzes Jahr

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fiel er aus. Reid Anderson schickte ihn damals zu einer Physiotherapeutin nach New York. „Die hat mir wirklich sehr geholfen. Zwei-einhalb Jahre war ich nicht verletzt, und auch jetzt sind es ja nicht schwache Muskeln oder gezerrte Bänder, einfach wohl nur allgemeine Überbeanspruchung des Körpers“. Seinen „Boss“, wie er den Stuttgarter Ballettintendanten verschmitzt tituliert, kann er nicht hoch genug rühmen: „Ohne sein riesiges Vertrauen und seine unglaubliche Geduld wäre ich heute nicht der, der ich bin“, erkennt der gerade 27-Jährige unpathetisch an. Mit 18 Jahren, unmittelbar nach der Ausbildung in Holland, trat Rademaker sein Engagement im Stuttgarter Corps de ballet an. Knapp vier Jahre später avancierte er zum Halbsolisten. Da tanzte er bereits den Lenski in Crankos „Onegin“ und einen kleineren Part in Neumeiers „Endstation Sehnsucht“. Christian Spuck hatte schon den Alwa Schön in seiner „Lulu“ für ihn kreiert, Mauro Bigonzetti den Rocco in „I Fratelli“. 2006 stand die Ernennung zum Solisten an. Es kam etwas anders. John Neumeier zeigte sich derart beeindruckt von der natürlichen Ausstrahlung und dem grandiosen Können des jungen Tänzers, dass er ihm die Rolle des Armand in seiner „Kameliendame“ als Partner von Primaballerina Sue Jin Kang anvertraut hatte. Der Premierenerfolg war so überwältigend, dass Reid Anderson auf die Bühne stürmte und ihn spontan zum Ersten Solisten ernannte. „Ich war völlig perplex“, erinnert sich der noch immer jungenhaft wirkende Rademaker. Den brutalen Jago in Neumeiers „Othello“ erkennt nicht wieder, wer diesem bescheidenen, offenen „Künstler, dessen Mittel der Tanz ist“ - so Neumeier – gegenüber sitzt. Nun würde er sich sehr intensiv auf die großen Rollen vorbereiten können, sie darstellerisch durchdringen, technisch noch akribischer ausfeilen – wo immer möglich gemeinsam mit dem Choreografen. „Der kann mir ja als einziger wirklich sagen, was er meint und wie er es will“. Die Zusammenarbeit mit Neumeier sei besonders schön. „Er sieht den Tänzer als Individuum und lässt ihm viel Freiheit“. Für den Hamburger Ballettintendanten tanzte Rademaker mit Kang den großen Pas de deux aus dem 2. Akt der „Kameliendame“ in Essen, als Neumeier im vorigen Jahr für sein Lebenswerk geehrt wurde. Nun ist er selbst dort „Zukunft“-Preisträger. Was bedeutet ihm dieser Preis – sein Dritter nach 1999 als Bester Holländischer Nachwuchstänzer und 2006 mit dem „Faust“ des Deutschen Bühnenvereins für „Äffi“, sein Paradestück, das Marco Goecke 2005 mit ihm zusammen „ruck-zuck in zwei Wochen“ für eine Gala kreiert hatte. „Ich finde es ganz wunderbar, dass man mir offenbar noch eine Zukunft zutraut. Eine Tänzerkarriere dauert ja nicht so lange, und ich bin nun schon 27. Dieses Vertrauen macht mich sehr glücklich“. Ein bisschen erinnert der schmale, hoch gewachsene Beau an das „andere“ Stuttgarter „Wunderkind“, Uwe Scholz. Nur wechselte der ziemlich bald vom Tanz zur Choreografie. Wäre das eines Tages auch etwas für Marijn? „Ganz sicher nicht. Es käme nur Kitsch dabei heraus, und Gutes würde ich von anderen klauen.


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Sue Jin Kang und Marijn Rademaker in Die Kameliendame © Stuttgarter Ballett

Nein – es gibt genug Miserables, da muss ich nicht auch noch mitmischen“. Tanzen, tanzen, tanzen will er. Immerhin: Verletzt sein bedeutet nicht ganz weg sein vom Tanz. Man lernt auch mit den Augen und durch Gespräche. Ein bisschen mehr Zeit wird er während der Zwangspause haben für Freund Evan McKie, vielleicht ein bisschen mehr Fußball ansehen - „aber nur, wenn Holland spielt“, schränkt er gleich ein, da er als kleiner Junge leidenschaftlicher Kicker war, oder vielleicht einen Film – so etwas wie „Milk“ oder „Doubt“ aus der Homo-Szene - oder mal wieder ein Madonna-Konzert besuchen. Ihre Musik „mag“ er – die von Chopin, Rachmaninoff, Tschaikowsky und Bach liebt er. Was wünscht er sich weiter? „Ich möchte zu gern mit vielen großen Choreografen arbeiten – mit Mats Ek und Jiri Kylian zum Beispiel. Und unbedingt einmal in Amsterdam mit Het Nationale Ballett tanzen!“ Auf der Bühne der Nederlandse Opera hat er schon gestanden, als das Stuttgarter Ballett beim Hans van Manen-Festival dort gastierte. Aber das ist nicht dasselbe als mit dem Nationalballett seiner Heimat, nach der er sich immer ein bisschen sehnt, zu tanzen. Welche Menschen sind ihm wichtig? „Meine Eltern!“ kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen. Das vorbeigehende Paar bleibt abrupt stehen, blickt den jungen Mann an. Alle schütten sich förmlich aus vor Lachen. Marijn Rademaker weist mit ausladender Geste und strahlendem Lächeln auf den hochgewachsenen Herrn und die so sympathische Dame:

Geburtsort Nijmegen, Holland Tanzausbildung 1990 - 1991 Tanzzentrum „De Lindenberg“, Nijmegen 1991 - 1992 Nationale Ballettakademie, Amsterdam 1992 - 1996 Hochschule der Künste, Arnheim 1996 - 2000 Königliches Konservatorium, Den Haag Auszeichnungen 1999 Wettbewerb der Stiftung für junge Tänzer von Alexandra Radius und Han Ebbelaar, Anmutspreis 2005 Nennung in der Kategorie „Beachtlicher Nachwuchstänzer“ Kritikerumfrage, Ballettanz Engagements 2000/01 Corps de ballet, Stuttgarter Ballett 2004/05 Beförderung zum Halbsolisten, Stuttgarter Ballett 2006/07 Beförderung zum Ersten Solisten, Stuttgarter Ballett Tragende Rollen beim Stuttgarter Ballett Strawinsky Violinkonzert (George Balanchine): Toccata, Aria I, Capriccio

Die vier Temperamente (George Balanchine): 2. Thema, Phlegmatisch Gaîté parisienne (Maurice Béjart) : Freund Ein Sommernachtstraum (Jean Christophe Blavier): Lysander Carmen (John Cranko, Neuinszenierung: Reid Anderson und Georgette Tsinguirides): Don José Initialen R.B.M.E. (John Cranko): E. Onegin (John Cranko): Lenski Pas de deux (John Cranko) Romeo und Julia (John Cranko): Romeo, Benvolio Schwanensee (John Cranko): Prinz Siegfried und Benno, Begleiter des Prinzen Der Widerspenstigen Zähmung (John Cranko): Lucentio Dornröschen (Márcia Haydée nach Marius Petipa): Prinz Desiré, Prinz des Ostens, Ali Baba, Der gestiefelte Kater, Begleiter der Feen No more play (Jiří Kylián) Rückkehr ins fremde Land (Jiří Kylián) Skew-Whiff (Paul Lightfoot, Sol León) Endstation Sehnsucht (John Neumeier): Allan Gray, Allans Freund Dances at a Gathering (Jerome Robbins): Rolle in Ziegelrot Afternoon of a Faun (Jerome Robbins) La Sylphide (Peter Schaufuss, nach August Bournonville): James Siebte Sinfonie (Uwe Scholz) melodious gimmick to keep

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„Das sind meine wunderbaren Eltern!“ - gerade aus Nijmegen angereist, um die Ehrung ihres Sohnes mitzuerleben. Marieluise Jeitschko

© die arge lola, Kai Loges und Andreas Langen

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Karriere the boys in line (Marc Spradling) das siebte blau (Christian Spuck) ..., la peau blanche ... (Christian Spuck): Bellegarde Carlotta’s Portrait (Christian Spuck) Der Sandmann (Christian Spuck): Nathanael Pierrot lunaire (Glen Tetley): Pierrot Le sacre du printemps (Glen Tetley) Corps (Hans van Manen) Die Kameliendame (John Neumeier): Armand Duval Othello (John Neumeier): Jago Poème de l’extase (John Cranko): Jüngling Theme and Variations (George Balanchine): Hauptrolle Eigens für ihn kreierte Rollen I fratelli – Die Brüder (Mauro Bigonzetti): Rocco Sirs (Bridget Breiner) Gambling, x 5 (Nicolo Fonte) Äffi (Marco Goecke) EDEN / EDEN (Wayne McGregor) Avatar (Matjash Mrozewski) The Shaking Tent (Marc Spradling) Lulu. Eine Monstretragödie (Christian Spuck): Alwa Der Sandmann (Christian Spuck): Siegmund Sleepers Chamber (Christian Spuck) Songs (Christian Spuck) palpable leers (Demis Volpi)


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THE ERIK Erik Bruhn ©

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ory Stearns, 23, a recently promoted American Ballet Theatre soloist, and National Ballet of Canada corps de ballet member Elena Lobsanova, 22, emerged as the hotly contested winners of the eighth International Competition for The Erik Bruhn Prize, held in Toronto’s 2,000-seat opera house before an enthusiastic audience on March 18. Stearns gave a dazzling performance, partnering the lovely and formidably strong 22-year-old ABT corps member, Isabella Boylston, in the Act III pas deux from Swan Lake. Both were equally impressive in an otherwise prosaic “contemporary” pas de deux—Antony Tudor crossed with Jerome Robbins and seasoned with a dash of Eliot Feld—choreographed by ABT star dancer Marcelo Gomes.

Cory Stearns of American Ballet Theatre and Elena Lobsanova of The National Ballet of Canada, winners of The Eighth International Competition for The Erik Bruhn Prize © Bruce Zinger

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BRUHN PRIZE Stearns - tall, well-proportioned, handsome and with a warm, open-hearted stage presence that could melt Antarctica - dances with an ease and naturalness that is utterly captivating. He never tries to upstage his ballerina yet, for all his unassuming modesty, cannot help but attract attention. As far as the audience was concerned, Lobsanova was very much a surprise winner. Born in Russia, raised in Canada and trained at the National Ballet School, she is a stunning beauty. Lobsanova has that ineffable quality of poise and grace that marks a true ballerina. Perhaps it was an apprehension of that all-too-rare rare attribute that persuaded the judges—the artistic directors or delegates of the competing companies—to award her

the prize, despite a flawed performance in the Pas de Deux from Le Corsaire, in which she was admirably partnered by fellow NBC corps member, Toronto-born, Noah Long. Lobsanova appeared more confident and displayed her dancing talent to much better effect in Canadian choreographer Matjash Mrozewski’s prize-winning commissioned pas de deux, Dénouement. The NBC-hosted competition - held irregularly since 1988 - honors the memory of its namesake - the late, great Danish-born premier danseur. Although competitors, aged from 18 to 23, are obliged to perform a classical pas de deux and variations, they may appear in a solo or pas de deux for the subsequent round of contemporary choreography. How-

By Michael Crabb

ever, the winners - one male, one female - are judged individually. There is no separate pas de deux prize. They are rewarded with a commissioned, trophy sculpture and a cheque for CDN$7,500 (approximately €4,545). Erik Bruhn’s connection with NBC as dancer, choreographer and teacher, spanned three decades. It culminated in his role as the company’s artistic director, from 1983 until his sadly premature death from lung cancer in April, 1986. It was Bruhn’s dying wish - appended as a codicil to his will - to create, within the context of a friendly, invitational competition, a celebration of young talent from four companies with which he felt a strong association:

Matjash Mrozewski at the Awards Ceremony for The Eighth International Competition for The Erik Bruhn Prize © Bruce Zinger

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Cory Stearns (ABT) in Swan Lake Pas de Deux Act III © Bruce Zinger

The Royal Danish Ballet, American Ballet Theatre, Britain’s Royal Ballet and NBC. The exact terms of the codicil have never been made public, a circumstance that has conveniently allowed NBC to interpret Bruhn’s intentions broadly by amending the rules, introducing new elements and inviting companies, such as Stuttgart Ballet and San Francisco Ballet, as occasional participants. This year, for example, NBC resolved a conundrum that blights many ballet competitions. Almost all require dancers to compete in both classical and “contemporary” ballet choreography. But what qualifies as “contemporary”? Ashton, Balanchine, Forsythe, Kylián, Neumeier? Depending on the choice, the distinction between “classical” and “contemporary” is often indiscernible. To its credit, NBC has most often fielded its entrants in specially commis-

sioned works by Canadian choreographers. Now it has made the commission of new choreography mandatory—a bonus for audiences, dancers, choreographers and judges alike—and added a prize to recognize that important contribution.

Considering the talent displayed at the 2009 competition we will probably see and hear much more of the latest event’s non-winners. The standard of dancing, both in terms of technique and artistry, was admirable and inspiring.

Although it is not an open competition, the standard of dancing, as this year’s event reiterated, has always been first rank. Previous winners include such distinguished artists as Julie Kent (American Ballet Theatre), Johan Kobborg (Royal Danish Ballet, now Britain’s Royal Ballet) and Gennadi Nedvigin (San Francisco Ballet). Many non-winners - such as Lloyd Riggins, Greta Hodgkinson, Robert Tewsley, Viviana Durante, and Thomas Lund - have moved on to equally distinguished careers with leading international troupes.

ABT’s Boylston is one to watch. What she lacks in classical purity she more than makes up in sheer theatrical magic. Stuttgart Ballet’s 23-year-old, British-born demi-soloist William Moore partnered the somewhat nervous Italian, Rachele Buriassi, with confident aplomb. Their performance in young choreographer Bridget Breiner’s excellent La Grand Parade du Funk would have done credit to the most exalted of international ballet galas; except those galas routinely feature established stars. The Erik Bruhn competition beckons the future; and the future is bright.

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Reid Anderson Gala, Stuttgart, 1. April 2009 © Stuttgarter Ballett

Tu felix, Reid Anderson!

Das Stuttgarter Ballett schmeißt für seinen Intendanten zum 60. Geburtstag eine Super-Gala barocker Ausmaße. Mal angenommen, Sie laden Gäste in ihr Haus und wissen nicht, was dann passiert. So oder so ähnlich muss es Reid Anderson, seit 1996 Ballettchef an der Stuttgarter Oper, am 1. April gegangen sein. Den Termin – Andersons 60. Geburtstag – hatte Tamas Detrich, stellvertretender künstlerischer Leiter, dem Intendanten schon frühzeitig abgerungen: unter der Bedingung, keinerlei Fragen zu stellen und vor der Vorstellung ein zweiwöchiges Hausverbot zu akzeptieren. Anderson, an sich alles andere als ein Mensch, der das Ruder oder die Kontrolle einfach so aus der Hand gibt, sagte: „Ja“. Bereut hat er sein blindes Vertrauen sicher nicht, auch wenn er auf den festlichen Empfang mit Größen aus Politik und Kultur, privaten Freunden und natürlich

vielen Kollegen der Tanzwelt (Hans van Manen, John Neumeier, Itzik Galili, Kevin O’Day, Mauro Bigonzetti, Ray Barra, Konstanze Vernon, Ivan Liška, Oliver Mats oder Monica Mason von Royal Ballet London – um nur einige zu nennen) fast bis Mitternacht warten musste. Erst nach über vier Stunden Programm – mit einem furiosen finalen Rundumschlag auf die Kindheit des Jubilars – regnete es Ballons und Konfetti vom Bühnenhimmel und die Sektkorken knallten über den Brettern, die für Anderson die Welt bedeuten. Geboren wurde Reid Anderson 1949 im kanadischen New Westminster. Dort schlitterte der Sohn passionierter Gesellschaftstänzer eher zufällig


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Tu felix, Reid Anderson!

Das Stuttgarter Ballett schmeißt für seinen Intendanten zum 60. Geburtstag eine Super-Gala barocker Ausmaße.

hinein ins Metier, weil er seine steppende Schwester Susan zum Unterricht begleitete, ein wenig partnerte und schon bald die Aufmerksamkeit der Dozenten auf sich zog. Eine klassische Ausbildung an der Dolores Kirkwood Academy in Burnaby (British Columbia) folgte und brachte den begabten Jungen schnell vom Weg einer Broadway-Karriere à la Fred Astaire und Ginger Rogers ab. Was ihn später jedoch nicht daran hinderte, dem Traumpaar eine Choreografie zu widmen, die Detrich ausgrub und im Rahmen der Festgala im Anschluss an die fetzig-verjazzte Uraufführungshommage The Broadway Baby von Bridet Breiner und Demis Volpi präsentierte.

1974 avancierte Reid – laut seiner früheren Partnerin in zahlreichen Balletten und Vorgängerin im Direktorenamt Márcia Haydée ein niemals müder Tänzer – zum Solisten, 1978 zum Ersten Solisten. Crankos unverwüstliche Muse, die ihre Glückwünsche (gemeinsam mit Egon Madsen, Foto rechts) als kratzbürstige, blumenverliebte Hausfrau in Hans van Manens parodistisches „Altenstück“ Sonntag packte, war eigens aus Santiago de Chile angereist, um „einem der Besten“ in schönster Monroe-Manier „Happy Birthday, Mister Intendant“ zuzuhauchen. Doch damit nicht genug. Ohne viel Federlesens, sprach sie ihrem Freund, der zuletzt selbst ein un-

glaubliches Festprogramm zu Crankos 80. Geburtstag gestemmt hatte, den Titel „König der Galas“ zugunsten von Tamas Detrich ab: Ein schönes Lob für die rundum gelungene Überraschungsparty, deren in heimlichen Abendstunden vorbereitete Highlights unter lautstarkem Ah! und Oh!-Gemurmel erst im Saal, Stück für Stück, über die Surtitles-Anlage, verraten wurden. Bedauerlicher Weise reichte die Qualität der einzigen Filmeinspielung des Abends aus dem Jahr 1982 im Vorfeld des von Elizabeth Mason, Anna Osadcenko und Jiří Jelinek vorgeführten Pas de trois aus William Forsythes

Mit 17 Jahren führte ein Stipendium Reid Anderson nach London, wo er im September 1967 – am selben Tag wie Jiří Kylián, dessen Bella Figura Maria Eichwald und Friedemann Vogel mit einem Pas de deux anzitierten – sein Studium an der Royal Ballet School begann. Im Jahr darauf holte John Cranko beide Tänzer nach Stuttgart, wo sie Teil des legendären Ballettwunders wurden. Stellvertretend für dessen Œuvre, das Anderson sorgfältig verwaltet, zeigten Sue Jin Kang und Jason Reilly den mit kniffligen Hebungen gespickten Pas de deux Legende.

Traum des Galilei (UA: Stuttgart 1978) nicht aus, um Andersons vielgepriesene Charakterinterpretationen, seine Eleganz oder Qualitäten als Partner in Erinnerung zu rufen. Fast ebenso ausgeblendet blieb sein Wirken in Kanada, wo er nach Ende einer erfüllten, 17 Jahre währenden aktiven Stuttgarter Tanzkarriere von 1987 bis 1989 Ballettdirektor des Ballet British Columbia in Vancouver war. Anschließend übernahm er den gleichen Posten beim National Ballet of Canada in Toronto. Es muss Anderson berührt haben, dass zwei der Stars, die er bei seiner Rückkehr an die Spitze des Stuttgarter Balletts aus der Heimat mit sich dance for you ! magazine


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Jason Reilly und Julia Krämer in Le Grand Pas de Deux © Stuttgarter Ballett

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Márcia Haydée und Egon Madsen in Sonntag © Stuttgarter Ballett

und Jason Reilly als geplagt-genervtem Partner Christian Spucks Le Grand Pas de Deux (Foto oben) im wahrsten Sinn des Wortes „zu schmeißen“. Dieser wahnwitzigen Persiflage hatte Andersons Hauschoreograf noch eine Uraufführung vorangestellt, die an sämtlichen Lachmuskeln zerrte: Ständchen.

gebracht hatte, als Gäste mitwirkten: Robert Tewsley an der Seite von Sue Jin Kang im Pas de deux aus Die Kameliendame als Monsieur Duval – eine Rolle, die Neumeier 1978 für den 29-jährigen Reid kreiert hatte! - und Yseult Lendvai. Sie, die seit zwei Jahren in Augsburg das Ensemble ihres Ehemanns Robert Conn coached, tupfte Jerôme Robbins kurzes Solo in Grün aus Dances at a Gathering mit immer noch atemberaubender Leichtigkeit in den Raum. Von der alten Riege hatte auch Julia Krämer zum großen Vergnügen aller ihre Spitzenschuhe wieder angezogen, um als kurzsichtige Ballerina mit Handtaschentick

Dazu schickte Spuck drei skurril-verschämte Burschen (Stefan Steward, Roland Havlica und Alexander Zaitsev, Foto S. 18 ) mit Karnevalshütchen und Stangenmikrofonen ins Rennen, die sich langsam unter diversen Körpergeräuschen, Bach und The Swingle Singers abseits jeglicher Ballettkonventionen in Stimmung schwooften, bevor sie nach kollektivem Abhusten endlich das unvermeidliche „Happy Birthday, Mister Anderson“ über die Lippen brachten. Alt und neu, Gespür für Komik, technische Virtuosität, Sinn für Dramatik, muntere Spielereien und große Variationen gehen in Stuttgart seit Crankos Zeiten Hand in Hand. Und daran will Reid Anderson, dessen Intendantenvertrag noch bis 2011 (mit Option auf Verlängerung bis 2013) läuft, auch nichts ändern. Schlüssig fügten sich deshalb der behutsame, leidenschaftliche Pas de deux zwischen Othello (Alexis Oliveira) und Desdemona (Elisabeth Mason) aus Neumeiers w w w.dancefor you-magazine.com

jüngst ins Repertoire übernommenem Othello, Goeckes Uraufführung Fancy Goods für Friedemann Vogel, Ben van Cauwenberghs sprunggewaltiges Männersolo Les Bourgeois (Filip Barankiewicz als beschwipster, vergnügungsfreudiger Franzose) sowie van Manens auf drei Solisten verteiltes, dahinrauschendes Bachstück Solo (in brillanter Höchstform: Ivan Gil Ortega, Alexander Zaitsev, Thomas Lempertz) oder Douglas Lees nagelneues, dynamisch-explosiv-famoses Duett Fanfare LX in den dichten Ablauf ein. Selbst Anderson, dem „Vater der Kompanie“ und Förderer jünger Nachwuchschoreografen müssen die Augen übergegangen sein. Seine Tänzerinnen und Tänzer funkelten bei all dem „Stilhopping“ wie feingeschliffene Diamanten. Vesna Mlakar


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KALENDER - PERFORMANCE DIARY

MAI - JUNI 2009

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Deadline für die Ausgabe Juli – August 2009: 1. Juni 2009 Infos bitte an performance@danceforyou-magazine.com senden

Deutschland Bayerisches Staatsballett www.bayerisches.staatsballett.de 5,29,30.05 ;4,13,14.06 : 7.05 : Le Corsaire 7.05 : Terphsichore Gala VIII 8,13,14,26,27.05 ;7,10,11.06 : Schläpfer / van Manen / Sandroni 9.05 : Die Kameliendame 24-27.06: Raymonda Ballett Schindowski www.musiktheater-im-revier.de Staatsballett Berlin www.staatsballett-berlin.de 6,17,19,22.05;12,13.06 : Schneewittchen 15.05;1,3,27.06 : Dornröschen 21,23,24,30,31.05;8.06 : Onegin 20,22,25,28.06 : Das flammende Herz Theater Bielefeld www.theater-bielefeld.de 13,22.05: Ein Sommernachtstraum 7.06: Erste Symphonie von J. Brahms 19,26.06: Zeitsprung zu Brahms tanzen Theater Bremen www.theaterbremen.de 8,10,19,30.05;7.06: Final Fiction 12,19.05: Wohin 5.06: Metro Cadence Staatstheater Braunschweig www.staatstheater-braunschweig.de Stadttheater Bremerhaven www.stadttheaterbremerhaven.de 9,16,20,29.05;7,11.06: Galatea / Sieben Samurai und die Dame Kokoro

Theater Chemnitz www.theater-chemnitz.de 10,15,28.05;1.06: Beethoven Fünf und Sieben 13,19,27.06: Exercises for Dancer

Landestheater Eisenach www.theater-eisenach.de 9,10,30.05: Die Schlümpfe 23, 29. 05;14,20.06: Felix Mendelssohn Bartoldy

Deutsche Oper am Rhein www.deutsche-oper-am-rhein.de 7,23.05;13,20.06 : Giselle 17,21.05 : Spartakus 1.06 : Ein Abend für Youri Vamos 11,14,21,25,26,30.06 : Julien Sorel 18.06 : Carmina Burana

The Forsythe Company www.theforsythecompany.de 13-15.05: Heterotopia 24-28.06: Neuproduktion

Staatstheater Darmstadt www.staatstheater-darmstadt.de 7,12.05 : Das Auge der Welt 15.05 : Der dritte Sinn – Deflorage a Froid 23,29.05 : Hotel du Nord 28.05 : Giselle Gregor Seyffert Compagnie Dessau www.anhaltisches-theater.de 19.05 : In 80 Tagen um die Welt Sächsische Staatsoper Dresden www.semperoper.de 7,10.05 : 4 Farben Rot 13,15,17,21.06 : Reverenzen 13,14,19,20,21.06 : Tanzplan Dresden Theater Dortmund www.theaterdo.de 8.05 : Romeo und Julia 15,20,28.05;18,24.06 : In the Mood Theater & Philharmonie Essen www.theater-essen.de 21,23,27.05;1,12,25.06 : Tanzhommage an Queen 21,27,30.06 : Coppelia

Theater Freiburg www.theater.freiburg.de 9.05: PVC –Food Chain 6.06: PVC – Void Theater & Philharmonie Thüringen Bühnen der Stadt Gera www.tpthueringen.de 7,17.05 : Deja vu : Mensch und Form 9.05;24.06 : Fado = Schicksal 23.05 : Coppelia 19.06 : Le Sacre du Printemps / Der Feuervogel 20.06 : Zeitsprünge 21,22.06 : Coregraphien von Duato und Fabre 21.06 : Welt der Engel 23.06 : Swan Lake 25.06 : Ein Sommernachtstraum 26.06 : Le Corsaire Staatstheater am Gärtnerplatz www.gaertnerplatztheater.de 6,14,29.05;10,16,26.06 : Körpersprachen II 25,26.06 : Romeo und Julia 11.06 : Copy Coppelia Stadttheater Gießen www.stadttheatergiessen.de 10.05 : Don Quixote

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28.05 : Zwege 30.05 : Tanz Gala Hamburg Ballett www.hamburgballett.de 6,7.05 : Sylvia 19.05 : Nijinsky 23.05;3,4.06 : Die Kammeliendame 28.05;10,11.06 : Die Kleine Meerjungfrau 28,30.06 : Hommage an Ballets Russes Opernhaus Halle www.opernhaus-halle.de 8,30.05 : Petrschka / Daphnis und Chloe 10,11,17,18.05 : von Märchen zu Märschen 14,16.05 : Peter Pan Ballett der Staatsoper Hannover www.oper-hannover.de 23.05;1,5,14,18.06 : Lux / Rossinu Cards Theater und Philharmonisches Orchester der Stadt Heidelberg www.theater.heidelberg.de 8.05 : 1001 / flasch of civilization 9,11.05: Food Chain 30.05 : Milonga 6,18,28.06 : Void 30.06 : Herr der Fliegen / Der Inselefekt Badisches Staatstheater Karlsruhe www.staatstheater.karlsruhe.de 13.06 : Tanz-Raum-Licht 16,26.06 : La fille mal garde 17.06 : Carmen 18.06 : Ein Sommernachtstraum


Kalender

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100 ballet class every week

Centre deD anse du Marais 41 Rue du Temple, Paris 75004 mail : info@parisdanse.com Tel: +33 1 42 77 58 19 Programs on www.parisdanse.com

ANZEIGENSCHLUSS FÜR DIE AUSGABE Juli/AUGUST 2009 Erscheint Anfang Juli 2009

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JUNI

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mai juni 2009

Kein Gipfel ohne Berg Mihaela Vieru im Gespräch mit dem Stiftunsvorstand, dance for you-Autor und Iwanson-Chef Stefan Sixt zum Thema Junger Tanz München

Sind Sie der geistige Vater von ‘Junger Tanz’, Herr Sixt? Nein, “jungen” Tanz gab es schon immer; sonst hätten wir ja auch keinen “erwachsenen” Tanz auf unseren Bühnen. Aber was wir in München jetzt für den modernen Tanz neu auf den Weg gebracht haben, ist eine durchstrukturierte Förderung von Teenies bis hin zur Professionalität. Aber Förderung der freien Szene ist ja in München nichts Neues? Im Gegenteil, unabhängige Choreographen werden von der Stadt München seit 30 Jahren gefördert. Kürzlich hat das Kulturreferat Politiker aus Hamburg, Berlin, Zürich und Wien zum Symposion über Tanzförderung eingeladen. Und aus meiner Sicht braucht sich München da nicht zu verstecken. Aber was

wirklich überall fehlt, das ist konsequente Nachwuchsförderung. Denn es gibt eben keinen Gipfel ohne Berg darunter. Gibt es denn nicht allerorts Tanz-undSchule-Projekte? Genau die gibt es. Jedoch haben jene überhaupt nichts mit Nachwuchsförderung zu tun. Das sind tolle Projekte um Kinder und Jugendliche mit Tanz als Kunstform in Verbindung zu bringen. Das Staatsballett macht ja schon lange und mit großem Erfolg das Projekt ‘Anna tanzt’ und der Tanzplan München bringt Tänzer als Lehrer in öffentliche Schulen. Großartig! Aber eben keine professionelle Nachwuchsförderung. Haben Sie Vorbilder für den ‘Jungen Tanz’? Klar! Der Sport macht es uns vor. Vom Bolzplatz in die Champions- League. Leistungszentren, U16, U18, U21, Jugendnationalmannschaft etc. etc. Und denken Sie nur an das Bild, wie bei der Fussball-WM die kleinen Jungs die großen Stars ins Stadion geleitet haben. Besser kann man die Idee nicht rüberbringen. Wir müssen nur genau hinschauen. Und wie setzen Sie das für den Tanz um? Naturgemäß eine Nummer kleiner, aber wir versuchen ähnliche Strukturen zu schaffen. Vor ein paar Jahren haben wir eine Stiftung gegründet und konnten den Münchner Kulturreferenten Küppers für die Idee ‘Junger Tanz’ begeistern. Er sieht als Politiker den interkulturellen Wert des Tanzes und weiß aus seiner Erfahrung als Kulturmanager, dass nur gut verkettete Strukturen nachhaltigen Erfolg liefern. Die schönste Leiter nützt nichts, wenn in der Mitte ein paar Sprossen fehlen. Und die fehlen? Nicht mehr viele. Das wichtigste war ein Raum. Da machen wir Leistungstraining für Jugendliche wie z.B. die Sommerakad-

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emie. Vor allen Dingen aber haben unsere Tanzstudenten und ganz junge Choreographen, die noch außerhalb der kommunalen Förderung stehen jetzt Raum für kreatives Arbeiten. Das ist ja das spezielle am Tanz: Kein Tanz ohne Raum. Man kann am Keyboard komponieren und auf kleinen Zetteln große Literatur schaffen. Aber Tanz braucht Raum und der wäre ohne einen Mietzuschuss der Stadt nicht bezahlbar. Und das Zweitwichtigste? Wieder Raum: Theaterraum. Über 30 KurzChoreographien sind im letzten Jahr im Stiftungsraum entstanden: Wettbewerbsbeiträge, studentisches Tanztheater, eine Arbeit mit der Kinderleistungsgruppe, Meisterschüler in Arbeiten von großen Choreographen. Ein riesiges Programm, das wir jetzt in insgesamt 8 Vorstellungen im Gasteig Kulturzentrum zwischen 4. und 24. Mai in professionellem Rahmen auf die Bühne stellen. Welche Sprossen fehlen noch in der Leiter? Ein Tanzgymnasium zum Beispiel. Damit die Jugendlichen intensives Leistungstraining mit dem Abitur verbinden können. Ich sehe das an unseren skandinavischen Studenten. Die haben dem Großteil der deutschen Studenten einfach einiges an Training voraus. Aber auch da sind wir mit Herrn Küppers im Gespräch. Wenn wir das hinbekommen steht München auch international top da. Dann gibt es eine durchgehende Linie von ‘Tanz und Schule’ über ‘Junger Tanz’ bis in die professionelle Projektförderung. Was wünschen Sie sich jetzt für den Jungen Tanz? Jetzt erst einmal für den Mai ein tolles Publikum. Wir erwarten insgesamt an die 3000 Zuschauer; das ist für die jungen Tänzer natürlich grandios, vor so einem Forum aufzutreten. Karten gibt es am einfachsten über muenchenticket.de - und wer mit einer größeren Gruppe kommen will kontaktiert mich am besten über www.iwanson.de persönlich.


KALENDER - PERFORMANCE DIARY

19.06 : Romeo und Julia 20.06 : Ballett Gala Ballett Kiel www.theater-kiel.de 19.05;5,12.06 : West Side Story 7,24,30.05;6,16,25.06 : Schift / Ten Poems / Rooster 10.05 : Dans -Art- Endlichkeiten 16,28.05 : Bye, Bye Piroska Oper Leipzig www.oper-leipzig.de 9.05;14.06 : Giselle 21,24,30.05 : Für Uwe Scholz 4,5,11,12.06 : Weltbummler 20,24,28.06 : Strawinsky – Projekt II Theater Magdeburg www.theater-magdeburg.de 16.05 : Ginko(warum ?) 23,30.05;13.06 : Manon Lescaut 14.06 : Ballett Gala ballettmainz www.staatstheater-mainz.de 20,25,31.05 : Program XXX 9,23,29.05 : Solo I Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin www.theater-schwerin.de 16.05 : Impressionen 23.05 : Trias / Bolero Tanztheater Städtische Bühnen Münster www.stadttheater.muenster.de 6.06 : Orchestra Theater Nordhausen www.theater-nordhausen.de 10,16.05;19,27.06 : Camile Claudel. Bildhauerin 10.06 : Horizonte getanzte Art Nordharzer Städtbundtheater www.harztheater.de 8,16.05 : Alexis Zorba 5.06 : Messe –Ballett Theater Osnabrück www.theater.osnabrueck.de fabrik Potsdam Internationales Zentrum für Tanz und Bewegungskunst

www.fabrikpotsdam.de Theater Pforzheim www.theater-pforzheim.de 10,19.05;3,21.06 : Schwanensee Theater Regensburg www.theaterregensburg.de 12.05 : Hundert Jahre Einsamkeit 19.05;6,14,20.06 : Der Spiegel in Spiegel 29.05;4,27.06 : Creative attack Junge Choreografen V Rotebühl Theater www.treffpunkt-rotebuehlplatz.de 9,10.05 : Tommi Kitti & Co 25,28,29.05 : Die Überquerrung des großes Flusses 20,21.06 : Agatha Saarländisches Staatstheater www.theater-saarbrücken.de 5,14.05 : Schwanensee- Aufgetaucht 17.06 : Splasch Stuttgarter Ballett www.stuttgart-ballet.de 5,21,24,29.05 : La fille mal garde 11-16.05 : Tournee 26,27.05;5,10.06 : Goecke,Lee und Clug 1,3,8,12,19,28.06 : Der Wiederspänstigen Zähmung Schleswig Holsteinische Landestheater www.sh-landestheater.de 14.06 : Violin Concert / Die Toteninsel / Bolero Tanzhaus nrw www.tanzhaus-nrw.de 7,8,16.05 : Tanz NRW 09 10.05 : Der Seelenvogel 14.05 : In Fluid Times 21.05 : 2 cross not line the do 28.05 : Wilde Zeiten 4-6.06 : Mortal engine 12,13.06 : Tanz Tank 31 23.06 : Balett Schindowsksi Theater Ulm www.theater.ulm.de Hessisches Staatstheater Wiesbaden


mai juni 2009

KALENDER - PERFORMANCE DIARY www.staatstheater-wiesbaden.de 4.05 : Les Ballets C de la B 10,11.05 : Les Ballets de Monte Carlo 30,31.05 : Nederlands Dans Theater II

15,24.05;18,27.06 : Carmen – Don Juan 30.05;4,19,26.06 : Tanz! die Zweite 6,13,20,28.06 : Tanzen und Wandern

Tanzspeicher Würzburg www.tanzspeicherwuerzburg.de 8-10.05 : Lucy und die Königin 15,16.05 : Gegenwartsmoment

Landestheater Linz www.landestheater-linz.at 4,12,20.05;6,28.06 : Ich tanze mit dir in den Himmel hinein 9,16,17,21,22,24.05;19,24.06 : Dornröschen

Tanztheater Wuppertal www.pina-bausch.de 12-14,16,17,19,20,21.06 : Neues Stück 2009 28-30.06 : Nefes

Österreich Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper www.dasballett.at 12,28.05;18,28,30.06 : Der Nussknacker 14,31.05 : Romeo und Julia 8,10,12,14,15,17.06 : Anna Karenina

Royal Ballet of Flanders www.koninklijkballetvanvlaanderen. be 22-25,27,28.05 ;26-28.06 : Artifact 5,6,10.06 : The Return of Uliysses

Innsbruck: Tiroler Landestheater und Orchester GmbH Innsbruck www.landestheater.at

Dänemark

England

Canada Compagnie Marie Chouinard www.mariechouinard.com 12-16,18,19.05 : Orphee et Euridice 22,23,27,30.05 : Prelude a la apres midi d’une faune/ Le sacre du printemps 3,4.06 :bODY-Vemix/les-vARIATIONgOLDBERG National Ballet of Canada www.national.ballet.ca

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Les Grands Ballet Canadien de Montreal www.grandsballets.com 7-9,14-16 : La Belle aux bois dormant

The Royal Danish Theater www.kglteater.dk 5-7,9,11.05 : Director´Choice

Belgien Brussels Kaaitheater www.kaaitheater.be 11,12.05 : Un spectateuer

St.Pölten Festspielhaus St. Pölten www.festspielhaus.at 15,16.05 : Compania Nacional de Danza 6.06 : Triumph des Tanzes 15-21.06 : Österreich TANTZ

27-31.05 : Giselle 6-14.06 : Carmen 18.06 : Gala Performance

The Royal Ballet www.royaloperahouse.org 9,13,16,17.03 : Swan Lake 15.03 : Young British Dancer of the Year Award English National Ballet

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Scottish Ballet www.scottishballet.co.uk 6-9.05 : Carmen

Finnland

English National Ballet www.ballet.org.uk 8-10,13,14.06 : On Tour – Italy : Manon 16-20.06 : Ballts Russes

Finnisch National Opera www.operafin.fi 8,9,11,13,15,19,23.05 : The Taming of the Shrew

Rambert Dance Company www.rambert.org.uk 12-16.05 : A Lihna Curva/ Hush / Scribblings 22.05 : Season of New Choreography 4-6.06 : Eternal Light / Hush / Infinity Birmingham Royal Ballet 9:38 Uhr

www.brb.org.uk 12-23.05 : On Tour 17-20.06 : Sir Fred and Mr. B 24-27.06 : Love and Loss Sadler‘s Wells www.sadlerswells.com 8–10.05 : William Forsythe - Focus on Forsythe 9-16.05 :The Could Ensemble 12-16.05 : Rambert Dance Company 19-23.05 : Northen Ballet Theater 29-30.05 : Bruno Beltao – H3 4-6.06 : W.Gregor / Random Dance 16-20.06 : Englisch National Ballet 23.27.06 : S.Guillem / R.Lepage / R.Maliphant 30.06 -4.07 : Chercaoui / Gormley / monks of the Shaolin Temple

Alexanders Theatre Helsinki www.nomadi.fi

Frankreich Aix-en-Provence Centre Choréographique National www.preljocaj.org

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4,5.05 : L´Amoureuse de Monsieur Muscle 14- 16.05 : Chaussard/ « La Maison » / Finn / Gustafsson / Jackson Lyon Maison de la danse www.maisondeladanse.com 5-7.05 : Jeun Ballet du CNSMD de Lyon 14-16.05 : S.Teshigawara + Karas 26,27.05 : L´Amoureuse de Monsieur Muscle Marseille Ballet National de Marseille www.ballet-de-marseille.com 05 / 06 : En Tourne Paris Ballet de L´Opera www.opera-de-paris.fr 6,7,11,12,14,15,18,20.05 : Onegin 17.05 : Gat / Duato / Preljocaj 27-29.05;1-6,8.06 : Proust ou les intermittences du coeur 27-30.06 : La fille mal garde Strasbourg/Mulhouse/Colmar Opera National du Rhin www.opera-national-du-rhin.com 6,7,10,16,17,24,26-29.05 : Le mandarin merveilleux/La stirpe de Leonardo Theatre du Capitole www.theatre-du-capitole.org 13,14.06 : 3x3

Italien Mailand Teatro alla Scala www.teatroallascala.org 6,9,11,13,15,17.06 : A Midsummer Night´s Dream 29,30.06 : Pink Floyd Ballet Aterballetto www.aterballetto.it 6-8.05 : In canto dall’Orlando Furioso Compagnia Zappala Danza www.scenariopubblico.com 29-31.05 : Modem flow

Niederlande

Amsterdam Het Nationale Ballett www.het-ballet.nl 6-27.05 : On Tour : Giselle 19,20,23,24,26,27.06 : 1oo years of les Ballets russes Arnheim Introdans Ensemble for Youth www.introdans.nl in Tour 3.05 – 27.06 Maastricht Theater aan het Vrijthof www.theateraanhetvrijthof.nl 8.5 : Giselle 26.06 : Heroine 10.6 : The Return of Ulisses Rotterdam Scapino Blallet www.scapinoballet.nl 6-8,11,12.05 : 4 x 20 Storyproof 3-6.06 : Twools -11-2009

Portugal

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Kieler Akademie für moderne Gymnastik, Rhythmik und Tanz 2009 20.06. – 24.06. Jazztanz Jazztanz Musical Hip Hop Modern Dance Steptanz Ballett Improvisation

Richard Havey Sam Watson Saba Pedük Hoang Le Ung Tomislav Jelicic Ray Lynch John Bliekendaal Martina Sagmeister

Las Vegas Arizona Hamburg Stuttgart Hamburg Stuttgart Arnheim Wien

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information: ellen Cleve-Kreis e.V., Boninstr.10, 24114 Kiel Tel.: 0431/62140 FaX: 0431/678487 e-Mail: info@kigt.de

National Ballet of Portugal www.cnb.pt 28-30.05 ;3-6.06 : 4 Coregrafos UNIVERSITY OF MUSIC AND PERFORMING ARTS

Polen Teatr Wielki-National Opera www.teatrwielki.pl 16,17.05 : Onegin 28,30.05 : La Bayadere 10,12.06 : Anna Karenina 14.06 : Tristan

Rumänien Opera Nationala Bucuresti www.operanb.ro 8.05 : Simfonia Fantasticä 13.05 : Carmen 17.05 : Giselle 21.05 : Corsarul

Russland Mariinsky Ballet www.mariinskiy.com 21.05 – 19.07 : The Stars of the White Nights 2009 Bolschoi Ballet www.bolshoi.ru 5,6.05 : Benois de la Danse 2009

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Onlinebewerbung: www.akademiedestanzes.de Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim – Akademie des Tanzes – N 7, 18 • 68161 Mannheim Tel.: +49 621 292-3515 • Fax: +49 621 292-238 E-Mail: adt@muho-mannheim.de

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Gala 7.05 : Spartacus 9.05 : Anyuta 10,12.05 : Giselle 13,14.05 : La fille mal garde 16,17,31.05 : La Sylphide 21,22.05 : Raymonda 23,24.05 :Swan Lake 19,20.03 : Flames of Paris 9,10.04 : Gala in Honor of 100 of Dyagilev’sRussian Seasons

Spanien Teatro de Madrid www.teatromadrid.com Compania National de Danza www.cndanza.mcu.es 05 - 06 : On Tour

Schweiz Theater Basel www.theater-basel.ch 6,7,22.05;2,3,14,20.06 : Momentary Moves

24-28.06 : Plateforme

Türkei

Symphony

Bejart Ballet Lausanne www.bejart.ch 19-30.05 : Le Concurs 5-13.06 :Tournees

Ankara State Opera and Ballet www.dobgm.gov.tr

Cedar Lake www.cedarlakedance.com On Tour

Antalya State Opera and Ballet www.dobgm.gov.tr

Compagnie Linga www.linga.ch

USA

Geneva www.geneveopera.ch 5-10.05 : Romeo et Juliette Zürich Opernhaus www.opernhaus.ch 8,28.05;12,18.06 : Wäre heute morgen und gestern Jetzt 17.05;1.06 : Junior Ballett 29.05;5,25.06 : La Sylphide 16.06 : Artifact

Schweden The Cullberg Ballet www.cullbergballet.se 05/ 06 : On Tour

Kurtheater Baden www.kurtheater.ch 19-21.06 : Scheewittchen

Göteborg Ballet www.opera.se 8-10,13,15.05 : Alaska 14,22,24.05 : 3x Bolero 5,6.06 : Framtid

Theater St. Gallen www.theatersg.ch 5,6.05 : Silence.Now 6.05 : Der Zauberlehrling Lausanne Theatre Sevelin 36 ch www.theatresevelin36 29.05 : Le Marchepied 4-6.06 : Reve(r)

Royal Swedish Ballet www.operan.se 12,14.05: The Hunch Back of Notre Dame 06: Swan Lake

New York City Ballet www.nycballet.com 5,8.05 : Divertimento No. 15 /After the Rain/Firebird 7.05 : Divertimento No. 15 / La Stravaganza / Symphony in Three Movements 8.05 : The Four Temperaments / La Stravaganza Chaconne 9.05 : Concerto Barocco / La Valse Tschaikovsky Pas de Deux The Four Temperaments 10.05 : Symphony in Three Movements Tschaikovsky Pas de Deux After the Rain / La Valse 12.05 : Divertimento No. 15 Monumentum pro Gesualdo Movements for Piano and Orchestra Tarantella / Firebird 14.05 : Scotch Symphony /Tarantella / Monumentum pro Gesualdo Movements for Piano and Orchestra / Concerto DSCH 15,17,19,21.05 : Romeo + Juliet 23.05 : New Bubenicek Ballet/After the Rain/ Chaconne 27,31.06 : Swan Lake / Opus 19/The Dreamer / Vienna Waltzes 30.05 : Donizetti Variations / Swan Lake Hallelujah Junction / A Simple

Pacific Northwest Ballet www.pnb.org 28-30.05;4-7.06 : Director’s Choice The Georgia Ballet www.georgiaballet.org Miami City Ballet www.miamicityballet.org

Ungarn Nationales Tanztheater Budapest http://www.dancetheatre.hu 5,30.05 : Measure for Measure 8.05 : Tree in One 9.05 : The Dance Master 10,19.05 : Fairy Tale 15.05 : Flabbergast 29.05 : Sleeping Beauty

Australien The Australian Ballet www.australianballet.com. 5-17.05 : Nutcracker - The Story of Clara 27-30.05 : 2009 Bodytorque

Neuseeland Royal New Zealand Ballet www.nzballet.org.nz On Tour

Ballett-Zentrum Wolfsegg - 2. bis 30. August 2009

35. INTERNATIONALES BALLETT-SEMINAR Unter den Auspizien des Internationalen Tanz-Komitees im iTi der UNESCO

Beginn eines neuen Ballettpädagogen-Lehrgangs

nach der Tradition des Moskauer A. V. Lunatscharskij-Instituts für Theaterkunst (GITIS)

Klassisches Training für Tänzerinnen und Tänzer, Eleven und Ballettschüler

Pas-de-deux-Training, Repertoire, Graham-Technik, Bühnenpraxis (Aufführungen mit den Seminar-Teilnehmern) Historischer Tanz, Ballettgeschichte, Rythmisch-musische Tanzerziehung für Kinder, Hip Hop, Gesellschaftstanz

Pädagogische Leitung: Prof. John Bliekendaal

Dozenten: Prof. John Bliekendaal, Alexej Anatolijewitsch Borsow, Alain Christen, Phyllis Gutelius, Jens Hellemann, Gertrude Huber, Iris Huber, Prof. Dr. Dr.h.c. Henrik Neubauer

Prospekte und Anmeldungen: Gesellschaft für Musiktheater

A-1090 Wien, Türkenstraße 19, Telefon (#43-1) 317 06 99, Fax: (#43-1) 310 82 92 e-mail: office@iti-arte.at, www.iti-arte.at/musiktheater

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INTERNATIONAL SCHOOL OF CONTEMPORARY DANCE

Auditions & Jobs

Please send your dance jobs only in text format to redaktion@ danceforyou-magazine.com. Deadline for Juli-August 2009: 5 June. Listings are subject to space available.

Das ThüringenBallett von Theater und Philharmonie Thüringen unter der Leitung von Ivaylo Iliev sucht ab sofort 1 Trainings u.- Ballettmeister/in mit Erfahrung im klassischen und modernen Repertoire. Bitte Anmeldungen mit Lebenslauf und Foto an: Theater und Philharmonie Thüringen, Ballettdirektion Theaterplatz 1, 07548 Gera, Tel: 0049 (0) 365 8279130 Fax 0049(0)365 8279194 email: ballett@tpthueringen.de website: www.tpthueringen.de Das Ballett Magdeburg, Ballettdirektor und Chefchoreograf Gonzalo Galguera sucht für die Spielzeit 2009/2010 weibliche und männliche Tänzer mit guter klassischer Technik. Bewerbung mit CV und zwei Fotos an: theater Magdeburg Dana Dopheide, Universitätsplatz 9, 39104 Magdeburg Tel.: + 49 – 391 – 540 64 85 Dana.Dopheide@theater. magdeburg.de Anhaltisches Theater Dessau require a ballet pianist (répétiteur) for the 2009/2010 season. Position commences August 2009. To apply, please send C.V. to: ballettdirektiondessau@ymail.com Mystic Ballet, USA sucht junge Tänzer und Tänzerinen (18-21 Jahre alt) für ein 1 bis 2 Jahre Program mit Mystic Ballet Academy. Die gewählten Studenten werden täglich trainieren (Ballet, Modern, Jazz, Pas de Deux, Variationen und anderes) und bei Mystic Ballet Company Vorstellungen mittanzen. Vortanzen, nur bei Einladung am 5. April 2009, um 12Uhr, im Stadttheater Bremerhaven, Deutschland. Zum anmelden, bitte ein DVD und ein Lebenslauf an Mystic Ballet zusenden. Mystic Ballet, P.O. Box 429, Mystic, CT, 06355, USA. Stipendien werden nach Verdienst ausgegeben. Kontact: +1-860-5363671 oder info@mysticballet.org. Web: www. mysticballet.org Aterballetto, Reggio Emilia, Italy, artistic director Cristina Bozzolini and resident choreographer Mauro Bigonzetti is looking for male soloists with strong classical and contemporary technique to start from September 2009. Please send Curriculum Vitae to Giuseppe Calanni g.calanni@aterballetto.it

sical ballet “Cinderella”. Please send your C.V. (indicating height and weight) together with a ballet photo by e-mailing it to: europeanballet@gmail.com or by post to: Stanislav Tchassov, Artistic Director, European Ballet, 18 Lynton Gardens, London N11 2NN Antwerp Royal Ballet School is looking for an artistic director to start on 1 September 2009. Professional experience as a dancer and teacher is required. For further information contact: info@koninklijkeballetschool.be. www.koninklijke-balletschool-antwerpen.be Zürcher Ballett - director Heinz Spoerli - requires an experienced ballet pianist. Please send your detailed application to: Zürcher Ballett, Heinz Spoerli, Falkenstrasse 1, 8008 Zürich, Switzerland. Tel: +41 44 268 64 63. Fax: +41 44 268 65 84. zuercherballett@opernhaus.ch “dance for you” magazine is looking for English dance writers in Europe. We are looking for individuals with creative vision and excellent writing skills to be part of the “dance for you” magazine team. Please send your article or short review accompanied by a CV to: redaktion@danceforyou-magazine.com or Fax +49 9721/188001 Lisbon Contemporary Ballet Company (CPBC) is looking urgently for a male dancer with strong classical and contemporary dance technique, with minimum height 1.75m to start immediately. Please contact the Direction: geral@cpbc.pt or by phone: +351-2139 41000 Ballet Biarritz, Artistic Director Thierry Malandain is looking for a male dancer. Please send C.V. + photos to: Malandain / Ballet Biarritz, 23 avenue Foch, Gare du Midi, F-64200 Biarritz, France. Email: ccn@malandainballet. com. Contact: Tél : +33 (0)5 59 24 67 19.Fax : +33 (0)5 59 24 75 40. www.malandainballet.com

European Ballet is looking for dancers for their Spring ’09 U.K. and Ireland tour of clas-

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Der Intendant und seine Quote

for you!

magazine

mai juni 2009

dance for you ! magazine

Stefan Sixt Spezial

Der “Ballettchef als Dienstleister” titelte vor

geraumer Zeit die SZ und meinte das ganz offenbar nicht als Kompliment. Warum eigentlich? Letztendlich wird er doch tatsächlich für seine Dienste bezahlt. Ebenso wie Köche, Englischlehrer, Tanzkritiker und Automechaniker; da geht es uns allen gleich. Aber manche sind eben doch etwas gleicher. Der Papst zum Beispiel, der kürzlich davor warnte, die Kirche dürfe sich nicht in die Rolle des Spiritualitätsdienstleisters drängen lassen. Daran muss die SZ gedacht haben. Zu diesem Thema habe ich mich mit Staatsintendant Dr. Ulrich Peters, Hausherr am Münchner Gärtnerplatztheater und Dienstherr für fast 200 künstlerische Mitarbeiter unterhalten. Sind Sie ein Dienstleister, Herr Peters? “Klar und ich träume von einer Quote von 100 Prozent!” Es gibt tatsächlich Produktionen die in Richtung 100 Prozent marschieren: Vor allen Dingen die großen Musicals aber z.B. auch die Tanzproduktion ‘der kleine Prinz’ von Hans-Henning Paar. Doch der ‘Prinz’ ist eine Ausnahme. Ansonsten tut sich der Tanz, klassisch oder modern, schwer mit der 70 % Marke. Aber kann es denn wirklich nur um die Quote gehen? Nein meint Peters – aber eben auch. Der Durchschnitt muss stimmen. Hat man einen ‘Prinz’ im Repertoire, kann man auch einen avantgardistischen Tanzabend wagen, der naturgemäß nicht das große Publikum anspricht. Hauptsache, es ist qualitativ eine hochwertige Produktion, auf die Choreograph und Ensemble stolz sein können. Schließlich hänge auf lange Sicht auch die Quote wieder an der Qualität. Die Förderung von Kunst und Kultur leitet sich aus Artikel 5 des Grundgesetzes, also der Freiheit der Kunst ab. Es geht darum, Kunst zu produzieren und diese Kunst einem Publikum sichtbar zu machen. Für Peters ist dann auch “das Wichtigste am Theater das Publikum; denn wo niemand zusieht, gibt es auch kein Theater.” Der Staat fördert genaugenommen nicht die Produktion von Vorstellungen sondern die Möglichkeit, bezahlbare Eintrittskarten anzubieten.


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Wenn diese Eintrittskarten dann aber am Kassenschalter liegen bleiben, fragt sich der Intendant zu Recht, ob er sein Budget verantwortungsvoll verwaltet. Nicht nur am Theater taucht diese Frage auf. So sagte Max Hollein, marketingbegeisterter Direktor des Frankfurter Städel Museums kürzlich in einem Interview, es gäbe nichts Frustrierenderes, als drei Jahre lang intensiv an einer Austellung zu arbeiten und dann gehe keiner hin. Und er verteidigt sich höchst vorsorglich für seine Vermarktungsstrategien, weil man dafür “im Kulturbereich jedoch auch kritisiert” würde. Woher kommt dieser Druck? Vielleicht ist es ja das Feuilleton selbst, das sich zwischen Publikum und Theater zu profilieren sucht, wenn es, wie kürzlich die FAZ in einem geradezu hellseherischen VorabVerriss des neuen NDT-Chefs Jim Vincent den Marketing-Erfolg eines Tanzensembles geisselt?

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Auch Protagonisten der ‘freien Szene’, vom Mainstream des Publikums ohnehin nicht verwöhnt, pflegen ihren künstlerischen Ruf oft gerade damit, vor scheinbar handverlesenem Publikum zu spielen. Doch das Publikum lässt sich nicht für dumm verkaufen, es weiß was es will: Große Qualität UND großen Tanz – und es stimmt mit den Füßen ab. Zuletzt hat man dies in München beim internationalen Festival DANCE 2008 beobachten können. Ausverkauftes Haus für Hofesh Shechter, Wim Vandekeybus, Junger Tanz und Grupo de Rua de Niterói, lichte Reihen für eine ganze Reihe anderer Produktionen.

Eva Steinbrecher

ehemals langjähriges Mitglied des Stuttgarter Balletts, Diplom-Ballettpädagogin, Waganowa-Akademie, St. Petersburg

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ANZEIGENSCHLUSS FÜR DIE AUSGABE Juli/August 2009 Erscheint Anfang Juli 2009

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Im wahrsten Sinne des Wortes also: Gute Karten für das große Münchener Haus. Wir wünschen Peters auch im eigenen Interesse eine 100-prozentige Tanzquote. Denn wo Ballett und moderner Tanz am Theater blühen, da gibt es auch für Tänzer, Ballettschulen und Tanzstudios blühende Landschaften.

Leitung:

In dieser Grauzone bierernst-deutscher Bedenkenträger finden sich dann glücklose Regisseure, Choreographen und Rezensenten mit erhobenem Zeigefinger zum Umkehrschluss: Kleines Publikum, große Kunst!

Advertising Deadline for our July/August Issue PUBLISHED Begin of July 2009

Intendant Peters hat diese Erkenntnis nicht erst in München gewonnen, denn für ihn sind Quote und Qualität keine Gegensätze sondern zwei Seiten der gleichen Medaille. Das hat ihm auf seiner bisherigen Laufbahn den Respekt von sowohl Kultur- als auch Finanzministern eingebracht.

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Fortbildung für Ballettpädagogen nach der Waganowa-Methode

Professioneller Ausbildungslehrgang Methodikseminare Lehrplan für Kinderballett ab 4 Jahre Tänze für den Ballettunterricht

Nähere Informationen:

Tel./Fax 07 11 - 74 51 064

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by Jason Beechey, Rektor of the Palucca Schule Dresden

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n a recent trip I was waiting in a departure lounge and there was a group of young figure skaters waiting for their plane. These children who looked no more than twelve years old consistently marked out fiqures and tossed off perfect double tour en l’aires effortlessly – the boys and girls alike. I was speechless. They had no fear. Perfectly coordinated they were doing steps that many ballet dancers struggle with even after years of training. Turning, both on the ground and in the air, is one of the most fragile technical aspects in dance. Very often when nerves hit in a performance or class, the turns are the first technical aspect to fall apart. What exactly is a turn? Is it simply a position that rotates or is it the resulting action of an élan? Where does it begin and what can one do to ensure a greater chance of your turns working?

Pas de Deux © Bettina Stöß

If you ask someone why their turn didn’t work you will hear all sorts of answers. From I wasn’t on my leg, I was back, I didn’t spot, it was my bad side, I was nervous, etc. Ask someone who just completed a turn successfully why it worked and often they will crack a smile and are not able to explain it. Some might put it down to luck others are not quite sure why it worked. Unfortunately not everyone has such a natural sense of turning.

Troubleshooting - Pirouettes & Turns dance for you ! magazine

Start with the idea of what a turn is in your mind. It is an action, a spiral, a rotation that involves the mind and body. A turn is a feeling. Think about actions such as turning a page in a book, or turning around a corner, there is a reason, a thought and this results in an action. If you have trouble turning, I would suggest to go back to find the basic feeling of turning. Try to work on a spin board or even on a slippery surface with socks on to get the feeling of turning. See just how much force you really need, or don’t need. How strong a sense of your centre, you require, where is your axe, your centre of gravity and can you find a feeling for élan and momentum. On a slippery surface you will see just how little force you require, it comes down to almost a feeling of a boat with a strong wind it the sails on a smooth ocean, a turn should just sail around.


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Jason Beechey © Bettina Stöß

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Especially for turning on pointe, where there is very little friction, you need very little force. Experiment also with various types of turns, on one leg, on two legs, travelling turns, try to focus on the feeling of turning as this is often the key aspect that gets lost when trying to execute more complex turns. In ballet training, where a great deal of focus is given to having clear positions, this turn feeling can be left out and it is then even harder to bring this turn feeling back into a static position, it can make it overly complicated. Ask yourself how do you feel as you turn and what do you think about? Are you worried it might not work? Anxious, or do you enjoy it? You must conquer any feelings of fear or panic to control your turns, actively think as you go around. Take a clear push off, and find a rhythm to your turn. Some people have a slower natural rhythm and others much faster – they are both correct, just make sure you are aware of your natural rhythm so that you can adapt and control this to the desired musicality.

has all to do with how you begin and where you initiate it from. You can also spot the look of fear in students’ eyes that will not help them.

Turning in the air, such as saut de basques, or tour en l’aire requires the same feeling. Often the rhythm in aerial turns needs to be faster and you can’t do as many rotations as when you are doing a turn in which you have contact with the floor. But just as all turns, you require a clear push off and controlled landing. As a teacher, you can see immediately in the preparation if the turn will work or not, as it

Make sure that with every turn you do, actively choose when and where to finish – otherwise the turn will choose for you and it might not be what you want!

Try to keep this feeling in all turns, be it simple pirouettes en dedans or en dehors, all the way into fouettés and grand pirouettes. Every rotation requires the same quality, think not of turning “one, two, three” but rather “one and one and one” as this gives a turn rather than a spin.

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mai juni 2009

von Celi Barbier

Skopje, die Hauptstadt von Mazedonien, ist reizvoll. Ein moderner Teil der Stadt lässt uns das Erdbeben von 1963 vergessen, das vieles vernichtet hat. Heute sehen wir hier geschmackvolle Shoppingcenter, moderne Restaurants, die neue Philharmonie, Kunstgalerien und das neue „Mutter-Teresa-Haus“. Auf der anderen Seite des Flusses Vardar befindet sich das mittelalterliche Viertel. Ein Traum, wenn man bedenkt, dass jedes Pflaster dort Geschichten aus vielen hundert Jahren erzählt. Dort befindet sich das Paläontologische und Ethnologische Museum, das über eine Kultur von 5500 Jahren berichtet. Um uns mit den irdischen Zweifeln zu versöhnen, segnet uns das mächtige Kreuz über dem Vodno Berg – Orthodoxe, Katholiken, Moslems, Protestanten und Juden leben hier friedlich zusammen. Fahren wir zur Oper und dem National Ballett von Mazedonien, und sehen wir Schwanensee in der Choreografie von V. Jaremenko (Ukraïne) nach Marius Petipa und Lev Ivanov.

Mazedonischen Nationalballett

Nationalballett

Raymonda

Besuch beim Mazedonischen

Mazedonischen Nationalballett

Shéhérazade

Textbearbeitung: Isabelle Steinböck und Mihaela Vieru

Die Premiere von Shéhérazade wurde am 4. Juni 1910 an der Pariser Oper von „Les Ballets Russes de Diaghilev „, aufgeführt, mit einer Traumbesetzung: Ida Rubinstein als Zobaïde, Anton Bulgarov (Shariar), Vaclav Nijinski (Der Goldene Sklave) und Enrico Cechetti als „Großer Eunuch“. Shariar, der Sultan, fürchtet die Untreue seiner Geliebten des Harems, Shéhérazade. Er täuscht vor zur Jagd zu fahren. Die Odalisken laden schwarze Sklaven zu einer Orgie im Harem ein. Shéhérazade sucht sich den Schönsten aus, den Goldenen Sklaven. Für beide wird es tödlich enden. Dieses Ballett verkörpert das Ideal des Klassizismus und der Romantik, gibt Raum für Erotik und Laszivität. Die Choreografie erlaubt eine Freiheit der Bewegung der Oberkörper, die im klassischen Handlungsballett in der Form einzigartig ist. Den Bühnenbildner Léon Bakst und den Choreografen Michail Fokin vereint die Liebe zur Antike. Beide beziehen sich auf die Gestik alter griechischer Skulpturen. Für Shéhérazade hat sich Bakst besonders in die Haltung der persischen, chinesischen und türkischen Miniaturen vertieft. Die Produktion des Mazedonischen Nationalballetts ist sicherlich keine genaue Rekonstruktion, hält sich aber sehr gründlich an die Überlieferung des Werkes.

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Zu kritisieren ist die unendliche Ouvertüre, in der alle Motive des fantastischen Werks von Rimski Korsakow gespielt werden. Ein sehr schön ausgestattetes Bühnenbild, das in den edlen Farben Rot und Gold gehalten ist, erscheint nach dem schweren Vorhang. Die Nostalgie von Léon Bakst in schweren Stoffen verstärkt die Emotionen, ausgelöst durch Musik und Choreografie. Seine traumhaften Kostüme betonen die Tänzerfiguren. Das mazedonische Corps de Ballet, präzise und feurig, hat sehr zum Erfolg der Produktion beim Biarritz Festival „Le Temps d’Aimer“ beigetragen. Ivana Kocevska, sowie Aleksandra Mijalkova (Shéhérazade) und einer der besten Goldenen Sklaven überhaupt, Dmitro Chebotar, waren Weltklasse. Alexandra Mijalkova eroberte mit Ihren „Spiralgang“ und ungeheurer Sinnlichkeit das Publikum. Gemeinsam mit Chebotar steht hier ein wundervolles Paar auf der Bühne. Beide verstricken sich in ihren Emotionen, bis man nicht mehr so recht weiß, wer hier wem unterworfen ist. Als der Sultan am Ende zurückkommt und alle Sklaven umbringen lässt, auch den goldenen, weiß Shéhérazade, dass Ihr Leben keinen Sinn mehr hat. Sie reiht sich somit ein in die Reihe der Figuren aus der antiken Tragödie; die Leidenschaft führt zum Unvermeidlichen.


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Aleksandra Mijalkova und Sergej Sidorski in Raymonda © Privat

Nach Shéhérazade folgte ein überraschender zweiter Teil des Abends: „Da Nobis Pacem“, choreografiert von Raphael Bianco (Musik: Arvo Pärt). Nach der Sünde also die Seligkeit. Das Nobis Pacem ist eine Ode aus Licht an unsere irdischen Körper, eine weitere Antwort auf die Frage nach der Entstehung von Spiritualität. Gebürtig aus Mumbai (früher Bombay) wurde er in früher Kindheit von einer italienschen Familie adoptiert und danach von einer weltberühmten Persönlichkeit des Tanzes, Susanna Egri, künstlerisch erzogen. Kaum 30 Jahre alt, besitzt Raphael Bianco ein geradezu enzyklopädisches Wissen von Kultur - ein analytischer Denker, aber auch sensibel und sehr humorvoll. „Da Nobis Pacem“ einzustudieren ist für ein rein Klassisches

den zum Kreuzzug ausgezogenen Verlobten Jean de Briennes. Dame Blanche erscheint plötzlich, um vor dem Plan des Sarazenen Abderakhman zu warnen, Raymonda zu entführen. Als dieser mit seinen Sklaven und vielen kostbaren Schmuckstücken eintritt, knistert es vor Sinnlichkeit. Doch Abderakhman wird scheitern. Die ausgezeichnete Musik und Ausstattung ist der darstellerischen Kunst der Tänzer ebenbürtig – Ivana Kovacevska (Dame Blanche) ist eine lyrische, wunderschöne Solistin mit Traumproportionen und mit einer spezifischen Art der Darstellung, die sie von allen anderen unterscheidet. Sergej Sidorski, der einen Tag zuvor noch in Kiev den Basilio getanzt hat (Don Quixote), ist ein sehr eleganter, hoch musikalischer, charismatischer Tänzer, ein perfekter Partner. Dieses Stück ist kein Bravourwerk für den männlichen Solisten, aber die technische Qualität ist so entscheidend wie die Noblesse, was hier der Fall ist. Alexandra Mijalkova als Raymonda ist eine wunderschöne Ballerina, eine Étoile wie man sie sich nur vorstellen kann, auch hinter der Bühne - ein „Arbeitstier“ mit einem Lächeln wie der Sonnenschein.

Ensemble, das gleichzeitig „Schwanensee“, „Raymonda“ und „Shéhérazade“ zu proben hatte, keine leichte Aufgabe. In zehn Tagen einstudiert, wurde es allerdings hoch konzentriert und ausdrucksvoll interpretiert. In diesem Stück geht es um Raum und um die Beziehung von der Bewegung zum Körper. Aber es geht auch noch um viel mehr: um die Suche nach unserem Dasein auf der Erde, um Antworten auf seelische Schmerzen. Es geht um die Suche nach dem Moment der Stille und die Antwort: „Lang genug diese Leere zu atmen. Es kennenzulernen, das Glück“ (Samuel Beckett)

Da Nobis Pacem von Raphaela Bianco © Privat

Mazedonischen Nationalballett

Raphael Bianco

Es ist das wichtigste Ballett von Alexander Glasounov, eines der letzten Meisterwerke, das von Marius Petipa in 3 Akten und 4 Bildern am Mariinski Theater 1889 aufgeführt worden ist, mit Pierina Legnani als Raymonda, Sergej Legat als Jean de Briennes, Pavel Gerdt als Abderakhman, und als Dirigent Riccardo Drigo, der ab 1886 die Stelle des Musikdirektors des Mariinski würdig besetzte, nachdem er von 1879 bis 1885 die Stelle als Hausdirigent hatte. Die Partitur ist sicher einer der Gründe für den Erfolg dieses Werkes, als Fragment wird sie auch immer wieder von zeitgenössischen Choreografen verwendet. Die Produktion des Mazedonischen National Balletts ist wundervoll ausgestattet, von G. Ipatieva (Kostüme) und A. Zlobin (genial), der dieses Mal einen breiteren Raum für die Tänzer erlaubt als bei Schwanensee. Die Choreographie, auch dramaturgisch gepflegt gekürzt, und ein Corps de Ballet, selbstsicherer im Vergleich zu Schwanensee, hat eine hervorragende Vorstellung auf die Bühne gebracht. Das Haus des Grafen Doris wird von Dame Blanche geschützt, einer „guten Fee“, die jede bedrohliche Situation vermeidet. Raymonda, die wunderschöne Tochter des Hauses, erwartet


mai juni 2009

Am Anfang hebt sich der Vorhang etwas zu schnell, mitten im wunderbaren musikalischen Thema des Werkes. Dann folgt ein beeindruckender Zwischenvorhang: dämonische Schwäne fliegen zwischen teuflischen Figuren, die eine nackte, weibliche Gestalt umkreisen. Zwischen Hieronymus Bosch und den Symbolisten wagt der ukrainische Bühnenbildner Anton Zlobin mit dieser fantastischen Aussage eine neue Version des Werkes. Zwischenvorhang auf: Prinz Siegfried in grauer Hose und romantischem, weißem Hemd liest und träumt zur atemberaubenden Adagiomusik von Tschaikowsky. Ein junges Mädchen erscheint, bezaubernd, ätherisch.

Ensembles, ebenso wie Chebotar, aber in einer anderen „Tonlage“ – lyrisch und sehr gut proportioniert, gut in der Steigerung der Technik und etwas schüchtern. Diese Kombination bringt das Herz der Damenwelt zum Beben. Sacha Evtimova und Biljana Basmadzieva, die Igor Velanoski begleiten, sind sehr verschieden, entsprechend der musikalischen Variationen. Sacha Evtimova hat eine unwahrscheinliche Dynamik, Ausstrahlung, Schnelligkeit, eine persönliche Phrasierung; Biljana Basmadzieva zeigt leichte Arme, ein schönes romantisches Gesicht, mit leichten Schwächen in der Noblesse der Füße und Linien.

Es ist nicht leicht, dieses „mythische“ Adagio auszufüllen, trotzdem hat Boban Kovachevski es mit Ehrlichkeit und Sensibilität interpretiert. Der Auftritt von Rotbarth zeigt schon die immense Qualität von Dmitro Chebotar, unter seiner schwarzen Kappe Odette / Odile. Noch eine interessante Idee der Kostümbildnerin G. Ipatieva: das Tutu auf einer Seite weiß, auf der anderen schwarz zu gestalten. Durch die gedrehten bourrés erschienen so beide Personen gleichzeitig. Der erste Akt ist mit prachtvollen Kostümen gestaltet, altgold und hell-rosa für das Corps de Ballet. Bei dem berühmten pas de trois hat Igor Velanoski die Variation des Prinzen zu tanzen. Velanoski ist eines der außergewöhnlichsten jungen Talente des

In der zweiten Szene sehen wir weiße und schwarze Schwäne als Hintergrundprojektion über einen blauen Himmel fliegen. Odile tritt auf mit dem Corps de Ballet und Siegfried, der Poet. Es folgt das berühmte pas de deux. Obwohl von Mimi Pop Aleksova mit großer Sensibilität interpretiert, scheint am Orchester die erste Geige eingeschlafen zu sein. Mimi (Odette / Odile) ist 21 Jahre alt, kommt von der Kunstgymnastik und hat mit Recht in zwei Jahren einen Platz als Solistin im Mazedonischen National Ballett erreicht. Hochtalentiert und sehr fleißig, ist sie als weißer Schwan noch nicht so lyrisch wie man es sich beim Mariinski Ballett oder der Pariser Oper vorstellt. Aber sehr fein, sensibel, sehr edel. Odile ist fabelhaft. Geheimnisvoller Charme (ohne Übertreibung), perfekte Technik und das furchtbare Erbe der Pierina Legnani: Die 32 Fouettes absolut perfekt gedreht. Das Ensemble (Schwäne) hat sich dem Werk würdig, wenn auch etwas oberflächlich gezeigt, nicht zu vergessen die wunderbare Solistin Ivana Kocevska sowie Z. Dimkoska und N. Nikolova. Die Divertissements sind mit viel Lust und Laune getanzt (herausragend beim Ungarischen Tanz: Olga Pango). Die kleinen Schwäne tanzen gut musikalisch zusammen, aber die Brillanz der „petits jetés“, die Arbeit des „bas de jambe“ fehlt noch etwas. Insgesamt ein sehr junges, talentiertes Ensemble mit Solisten von größter Qualität. Nachdem Prinz Siegfried alle Prinzessinnen, die ihm vorgestellt wurden, abgelehnt hat und das junge Mädchen im langen weißen Kleid wieder findet, einen Blumenstrauß im Arm (den sie nach hinten wirft), wissen wir, dass bei dieser Version die Liebe nicht unbedingt tragisch ausgeht.

Sacha Evtimova und Igor Velanoski© Privat

Mazedonischen Nationalballett

Schwanensee

Mimi Pop Aleksova © Privat

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TANZ

BOLZANO 2009 BOZEN

20.07.- 01.08.

Bozen tanzt! Bolzano, la città che danza!

DANZA

25. Internationales Tanz- und Kursfestival

Wähle deinen Kurs! www.tanzbozen.it Info-Tel. 0471 313 800 Eine gemeinsame Initiative Südtiroler Kulturinstitut Stiftung Stadttheater Bozen

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TanzKreation Erfurt

präsentiert vom 20. Juli - 25. Juli 2009

18. Internationales Erfurter Sommertanzprojekt auch in diesem Jahr haben wir wieder kreative mitreißende,

faszinierende und charismatische Dozenten und Tanzpädagogen eingeladen Stargast JULIE PECQUET Jury-Mitglied aus „YOU CAN DANCE“ viele neue und auch bekannte Gesichter erwarten Euch mit aufregenden und emotionsgeladenen Choreographien

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The Royal Danish Ballet, B for Balanchine © Kyle Froman

mai juni 2009

szene international The Royal Danish Ballet: Balanchine programme Operaen, Copenhagen By Jane Simpson ‘B for Balanchine’ is a bold choice of title for a company where for the last 150 years or so ‘B’ has been very definitely for ‘Bournonville’. True, Balanchine did spend some time in Copenhagen in the 1930s, and several of his works – including two of the three in this programme – have been in the Royal Danish Ballet’s repertoire for many years. But the company’s fame rests on a very different style and Nikolaj Hübbe’s decision to include a full evening of Balanchine in his first season as director must surely have been intended to challenge his dancers as well as to celebrate the choreographer whose works have shaped his own career. The centrepiece of the programme, La Sonnambula (Søvngængersken to Danish audiences), with its Gothic plot and dramatic leading roles, is probably the most natural fit for the company, and they look completely at home in it. A new décor by Kim Witzel sets the

scene: a network of huge, blackened beams, with the battlements and arches of a dimlyseen castle appearing only as the sleepwalking heroine makes her first entrance. The divertissements in the first half of the piece were nicely done, with outstanding accounts of the Harlequin solo in the two performances I saw, by 19-year old Alban Lendorf and the only slightly older Charles Andersen: very different in both physique and style but both of them entirely convincing. I was there a couple of weeks after the first night of the run, and by then the planned leading couple, Silja Schandorff and Mads Blangstrup, were both out with injuries – especially sad for Schandorff’s admirers as these were the last opportunities to see her before her farewell performance at the beginning of April. Fortunately the young second cast stepped up to their extra opportunities in fine style. Marcin Kupinski, still in the corps de ballet, has both the looks and the character for the Poet, and soloist Christina Michanek impressed me very much as the Sleepwalker – wonderfully fast and light in the bourrées which make up most of her choreography, but also able to hold the stage just by her personality.

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The programme opened with Symphony in Three Movements, new to the company this season. The opening section is a real test for the female corps de ballet. Their famous diagonal line-up got a round of applause each night as the curtain went up, and although that was actually the only time they looked perfectly aligned, or even very near it, they had enough energy and attitude to get them through. Amongst the soloists, I liked Femke Mølbach Slot’s punchy approach; Yao Wei, who had the central female role, seemed rather too unassertive – she could have danced just like this in any number of different ballets, and although the aggression which once fired this piece has been toned down in recent years, it still needs a little more individuality. She had a different partner each night, and they made a very interesting contrast: Sebastian Kloborg, tall and classical, giving a musical and elegant but uninflected account of the choreography, Thomas Lund – much more experienced – taking it to a different level of interpretation by his ability to imbue every gesture with meaning. On the first night I was there, Symphony in C was something of a disappointment. Partnering problems in the second movement – a result, I assume,


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Yao Wei and Thomas Lund in B for Balanchine © Kyle Froman

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of a late replacement due to injury – made it nerve-racking to watch and that took the heart out of the performance despite some invigorating dancing especially from Amy Watson and Tim Matiakis (in the first and third movements respectively). A day later it looked in much better shape, revealing Gudrun Bojesen as a potentially fine exponent of the second movement. Gitte Lindstrøm, in fine form, took charge of the opening section and we also got another look at Lendorf, bounding through the third movement in perfect synchronisation with both the music and his partner, Diana Cuni. He’s obviously a talent to watch, and it was good to see another of the company’s hopefuls, soloist Ulrik Birkkjær, dancing with such dash and freedom in the finale. That sent us home happy, as Symphony in C is meant to, but didn’t erase some less happy memories. The two plotless ballets stretched some of the soloists to their limits, and the corps de ballet has a good way to go before their discipline and co-ordination can start to be compared with the best. The only way to learn how to dance Balanchine is to keep doing it, and I’m told that there had already been a noticeable improvement since the first night. Symphony in C is programmed again next year and is joined later on by Serenade: Hübbe’s challenge continues, and I look forward to seeing the results of another season’s work.

Im freien Fall

„Largo“ – Uraufführung von Ingun Bjørnsgaard am Theater Bremen

Der traumhaften Langsamkeit weicht ein fröhliches Durcheinander wie in einer Fußgängerzone. Dazu passen Kostüme, die den Einzelnen als Individuum ausweisen. Jackett und schwarze Designer-Brille, kurze Kleider, schwarzer Anzug. Die Gruppe dünnt sich aus, weicht gewaltsamen Duetten. Frauen werden unter den Arm geklemmt, an die Brust geworfen oder auf dem Bauch transportiert. Begierde treibt die Männer an, bis sie in Türen oder Wänden verschwinden.

Ein Lichtstrahl, breit wie eine Säule, wandert auf der dunklen Bühne von links nach rechts, bis hin zur Tür. Dahinter warten sie schon, eng aneinandergedrängt, treten vorsichtig ein. Zu minimalistischer Musik zeigt das Ensemble kurze, rasche Bewegungen mit weichen Armschwüngen und großen Sprüngen. Eine Tänzerin (Héloïse Fournier) sticht besonders heraus und bildet mit ihren langen, fliegenden Haaren und dem wehenden, roten Kleid den ästhetischen Mittelpunkt dieser surrealistisch anmutenden Szene.

Danach entwickelt sich kaum noch etwas. So stark Bjørnsgaard den Anfang gestaltet, so schwach vollzieht sich die Inszenierung im weiteren Verlauf. Die Individuen haben kein Gesicht, Charaktere bleiben in den Kostümen hängen. Die Dramaturgie manifestiert sich, wenn überhaupt, im Bühnenbild, das, gestaltet von Thomas Björk, im Laufe der 70-minütigen Vorstellung noch eine helle Seitenbühne bietet sowie zwei Zimmer, in der Männer zusammenhocken oder Frauen posieren. Und dann ist da noch ein großer, weißer Bär. Unbeachtet steht er in der Ecke und sinkt langsam in sich zusammen – eine Traumgestalt?

Ingun Bjørnsgaard steigt spannend, geradezu cineastisch ein. Diese erste Szene zu „Largo“, einer Uraufführung, die im Theater Bremen von der Tanzcompagnie Oldenburg und dem Tanztheater Bremen unter dem Namen „nordwest“ gemeinsam aufgeführt worden ist, schafft eine Atmosphäre, die sich, wie im Programmheft zu lesen, tatsächlich zwischen Traum und Wirklichkeit bewegt, so fantastisch unwirklich baut sie sich auf. Man erwartet Großes, und tatsächlich, die nächste Szene bietet ein weiteres Überraschungsmoment. Nach den modernen Klängen, die Per Henrik Svalastog eigens für „Largo“ komponiert hat, folgt Barockmusik.

Angekündigt als „meisterhafte Erzählerin skurriler Geschichten“ wird die Skandinavierin, die eine eigene Compagnie in Oslo leitet und unter anderem als Gastchoreografin für das Königlich Schwedische Ballett in Stockholm sowie für das Norwegische Nationalballett in Oslo arbeitet, ihrem guten Ruf nicht gerecht. Gerade Geschichten sind es, die hier fehlen. Stattdessen bietet sich ein Einheitsbrei aus immer gleichen Bewegungen im schönen Hin- und Her zwischen Abwehr und Anziehungskraft. Immerhin fordert sie die Tänzer in ihren athletisch-energetischen Choreografien. Und das Ensemble enttäuscht sein Publikum nicht.

Von Isabell Steinböck

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mai juni 2009

Jo Fabian

inszeniert am Theater Konstanz den ”Drachen” von Jewgeni Schwarz von Hartmut Regitz Es hat Zeiten gegeben, da war Jo Fabian einfach Kult. Aber wie so oft, wenn sich ein Künstler nicht an den Kommerz verkauft oder zumindest Kritiker-Erwartungen bedient, wird er für ein vermeintliches”Fehlverhalten” abgestraft. Noch schlimmer, wenn er nicht mehr die öffentliche Förderung erfährt, ohne die seine Kunst nicht existieren kann – was im speziellen Falle besonders prekär ist, weil dem Tanz damit ein ganz und gar eigenes Talent verloren geht, von dem man sich eigentlich weitere Anregungen erhofft. ”Irgendeinen Grund muss es geben”, so mutmaßt Evelyn Finger schon vor Jahren in der ZEIT, ”dass eine großflächige Verehrung seiner fantastischen Inszenierungen bislang ausgeblieben ist: Seit den achtziger Jahren choreografiert der aus Ostberlin stammende Dramatiker ein vielsagendes Bildertheater, meist mit Gesang und politischer Botschaft; aber immer beschleicht einen bei den Premieren das Gefühl, etwas Unerhörtem beizuwohnen.”

Bei Fabian sind sie alle Teil eines Gesamtkunstwerks, in dem das russische Original zwar hörbar eine Rolle spielt, aber Bild und Bühne, Licht- und Lautdesign immer in Einklang sind. Alles durchdringt sich, und das erklärt womöglich die ungebrochene Faszinationskraft des Ganzen, das so gebrochen ist. Am schönsten gelingt das, wenn sich am Ende des ersten Aktes Raum öffnet und der Fantasie freien Lauf lässt. Und einmal mehr zeigt sich, was für ein findiger Choreograf doch der “visual artist” ist: Während sich Lanzelot mit ausgreifenden Tai-Chi-Bewegungen auf den Drachenkampf vorbereitet, flattert Elsa hilflos mit gebrochenen “Flügeln” über die Bühne. “Mein lieber Schwan”, kann da Lanzelot nur sagen, der so in vielem dem “Lohengrin” Richard Wagners ähnelt. Und um den Vogel geht es wohl in “[Independent Swan]”, ein Tanzprojekt im Herbst, für das Fabian noch einen Koproduzenten sucht. Eigentlich müssten Interessenten längst Schlange stehen.

Der Ritter von der traurigen Anstalt

„Don Quijote“ als zeitkritisches Tanztheater in Braunschweig Von Volkmar Draeger An ihm kommt kein Kunstschaffender vorbei. Seit dem Ersterscheinen von Cervantes’ Ritterroman „Don Quijote“ (1605-1615) haben sich fast alle Genres an ihm gemessen. Der Tanz begann mit Hilverding und Noverre, kulminierte in der Version von Petipa und ihren Bearbeitungen. Dass auch das Tanztheater der Zugriff reizt, liegt bei der Brisanz des Stoffes auf der Hand. So wagte Mitte der 1980er Dietmar Seyffert an der Oper Leipzig in einem Triptychon Missbehagen an den gesellschaftlichen Zuständen der DDR. Nun eröffnete Eva-Maria Lerchenberg-Thöny mit „Don Quijote“ die „Tanzwelten“ genannten, hochkarätig besetzten Braunschweiger Tanztage. Griffen all ihre Vorgänger lediglich Episoden aus dem literarischen Werk auf, verzichtet die Braunschweiger Ballettchefin ganz auf konkretere Romanbezüge. Ihre Version spielt in der Anstalt, in die der Ritter eingeliefert wird und in der ihn ein reiches Betätigungsfeld erwartet: bei denen, die hier vegetieren, weil sie sich draußen nicht einzugliedern wissen. Zu beiden Seiten der Gaze, mit der Ausstatter Thomas Pekny zunächst die Bühnenmitte verbirgt, sieht man bereits das Gerüst des vergitterten Umgangs, von dem aus Wärter und Ärzte beobachten werden, was sich im Parterre tut. Dort nehmen in weißen Hemden die Insassen aberwitzige Verrenkungen ein, über ihre Metallbetten hängend, verkrümmt, lachend, im Dauerkopfstand. Streicher wimmern, als der Starre manische Stupidität folgt. Das Personal trägt den Neuen, verwickelt in die langen Ärmel seiner Zwangsjacke, nach unten. Wird dieser Quijote von den elf Kranken erstaunt begafft, wie er zu barocker Musik höfisch tanzt und im Kratzfuß endet, so findet er in einem der Männer, Sancho Pansa, einen anbetenden Bewunderer. Quijote drapiert sein Bett mit einer Rose, lässt sich von den Wächtern nicht aus seiner stolzen Weltentrücktheit treiben. Aus 24 Kurzteilen montiert Lerchenberg-Thöny 80 Minuten lang, was sie über die Taten jenes Ritters aus der traurigen Anstalt erzählen möchte. Dass sie den Schauplatz unverändert lässt, konzentriert den Zuschauerblick, zwingt ihr selbst indes choreografische Varianz ab. Wiewohl sie jeden Insassen mit Namen be-

Der Drache © Theater Konstanz

Sie hätte auch sagen können: etwas nie zuvor Gesehenem. Egal, ob es sich um ein ”Stillleben” wie ”Polka Dot” handelt, das Fabian vor wenigen Monaten auf einer Bühne in Berlin-Mitte vorgestellt hat, oder um den ”Drachen”, den er abseits vom Dickicht der Städte, im ältesten, dauerhaft bespielten Theater Deutschlands zeigt: immer hat man den Eindruck, als ob einen Abend lang einen Blick in eine Welt erhascht, die im ersten Moment so ganz anders erscheint als unsere und dennoch unsere Wirklichkeit bespiegelt.

Das ist bei dem Märchentheater nicht anders, das sich choreografierende Regisseur auf wundersame Weise anverwandelt. Jewgeni Schwarz hat es sich mitten im Zweiten Weltkrieg einfallen lassen. Doch Fabian inszeniert es in Konstanz so, als wär’s ein Stück von ihm – mit seinem Spezi Jörg Steinberg in unvermeidlichen Magritte-Manier, der sich erst später als sprechender Kater zu erkennen gibt, mit Nico Selbach, der aus der Lichtgestalt Lanzelot lässig einen schwarzen Engel à la Manson macht, mit einem allzu menschlich unmenschlichen Drachen, dem Otto Edelmann eine genmanipulierte Stimme leiht.

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Neues Spiel, neue Regeln

Die Premiere von „Four Play“, dem dritten Programm von Gauthier Dance, im Stuttgarter Theaterhaus von Claudia Gass legt, ihm spezifisches Bewegungsmaterial zuordnet, ist mindestens während der ersten Szenen eine gewisse Einförmigkeit nicht zu verkennen. Auch ihr Bauprinzip, das regelmäßig von Wärterwillkür unterbrochene tastende Miteinander der Patienten, droht sich zu verbrauchen. Es ist der unerschrockene Quijote, der Mut macht, an ihm prallt das Ordnungsstreben der Wärter ab. In ungebrochener Fantasie wird sein Rollbett zum Schiff, auf dem mehrere das Meer durchpflügen. In einer Frau entdeckt er Dulcinea, der er die Rose schenkt und den Fuß küsst. Das weckt in den anderen das verschüttete Bedürfnis nach Liebe, freilich auch die Wut der Selbstzerstörung. Nach knapp einem Drittel der Bilder, als die bislang Isolierten einander wahrzunehmen beginnen, erobert Tanz die Szene. Die Choreografin verknüpft ihn mit extrem gegensätzlicher Musik: Kompositionen von Krzysztof Penderecki hauptsächlich aus den 1960ern mit ihren Schraffuren und spannungsvollen Pausen begleiten die Angstpassagen, Teile aus Georg Philipp Telemanns „Don Quixote Suite“ sind dem Don zugeteilt, Gitarrenmusik von Vivaldi und Tarrega zeichnet spanisches Kolorit in den Visionen.

Die abstrakte, intellektuelle Bewegungskunst eines William Forsythe, die berührende Innerlichkeit von Jírí Kyliáns Stücken, Modern Dance im zeitgenössischen Gewand von Philip Taylor: Eric Gauthier hat in „Four Play“, dem neuen Tanzabend von Gauthier Dance, Werke von Choreografen mit sehr unterschiedlichen künstlerischen Handschriften zusammengestellt. Und da der ehemalige Solist des Stuttgarter Balletts in der Tanzszene sehr

Wenn der Mann auf der Bühne den Körper vorsichtig tastend dehnt, die Hände nach

Armando Braswell in Seasons © Theaterhaus Stuttgart

Quijotes Aufrührertum trägt Früchte. Die Insassen werden ihrer Kraft gewahr, strafen einen peinigenden Wächter, wollen ausbrechen. Wie sie unter Quijotes Führung in Zeitlupe über die Diagonale der Treppe zurollen, mit schwebenden Dauertransporten, das gehört zu den stärksten Momenten des Abends. Noch vereitelt das Personal den Ausbruch, erdrückt den gepanzerten, behelmten Don. Ob real oder visionär: Sancho Pansa übernimmt Führung, Schrittmaterial, Idee seines toten Meisters, die Wände werden transparent, die Tür tut sich auf, alle streifen die Zwangsjacken ab, ziehen mit verknoteter Kleidung Quijote übers Gerüst der Hoffnung entgegen. Überraschend leicht löst Lerchenberg-Thöny ihr bisweilen sprödes Werk ins Heitere auf, wissend, dass am Ende häufig das Lachen siegt. Günter Pick als Gast in der Spielrolle des Quijote, Ferdinand Holeva als sein offenen Mundes folgsamer Adlatus und die gesamte Compagnie engagieren sich mit vollem Einsatz für das Konzept und seine Umsetzung in zeitgenössischen Tanz.

geschätzt wird, sagen viel gerühmte Meister wie eben ein Forsythe oder ein Kylián nicht nein, wenn er um ein Stück anfragt. Für sein kleines, aus sechs Tänzerinnen und Tänzern bestehendes Ensemble ist das auf jeden Fall ein Gewinn, ebenso aber für das Publikum. Die Dance Company des Stuttgarter Theaterhauses hat gerade einmal ihre dritte Produktion vorgelegt und steht wie ihr mit 32 Jahren recht junger Direktor am Anfang des gemeinsamen künstlerischen Wegs. Aber man merkt deutlich, dass die Compagnie erwachsener, reifer geworden ist. Das Popbunte, manchmal auch zu vordergründig theatralisch Schaumschlagende der ersten beiden Programme ist einer neuen Ernsthaftigkeit gewichen.

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vorne streckt wie um etwas zu greifen, den Mund aufreißt als wolle er sprechen, dann wieder dynamisch den Raum erobert, schauen wir mit ihm auf sein Leben zurück. Jirí Kylián hat das Solo „Double you“ zu Musik von Bach, das in der unnachahmlichen Art des Choreografen Bewegungskunst und Emotion verbindet, ursprünglich für einen älteren Tänzer kreiert. Eric Gauthier interpretiert dies auf seine eigene Weise sehr expressiv. Um die Erforschung und Dekonstruktion reiner Bewegung geht es in „Duo“ von William Forsythe. Anja Behrend und Lisa May bringen die virtuose Exaktheit wie die hintersinnige Intellektualität des Duetts auf den Punkt. Philip Taylor hat „What it is“ zu Songs von Amy Winehouse eigens für Gauthier Dance kreiert. Immer wieder stehen Armando Braswell, Anja Behrend und William Moragas mit lässig ausgestrecktem Arm da, als würden sie an einem imaginären Tresen lehnen. Zu Stroboskop-Licht-Geflacker wird mit den Körpern gezuckt wie in der Disco. Genauso jedoch entwirft Taylor Soli, Duette und Trios, die wie die Verletzlichkeit hinter einem schnodderigen Ton verbergenden Lieder der Soul-Diva von der Einsamkeit und der Unzulänglichkeit handeln, die man oft in Bezug auf sich selbst und in Liebesdingen empfindet. Eric Gauthier, der zwei eigene Stücke zum fünfteiligen Programm beisteuert, ist nach wie vor kein Choreograf der großen Bewegungserfindungen und des Erzählens ganz aus dem Tanz heraus. Aber sowohl in den treffend die schräge Musik der isländischen Gesangsexzentrikerin aufgreifenden „Björk Duets“ als auch in der Uraufführung„Seasons“ gelingt es ihm immer wieder eindringlich, im Tanz emotionale Räume aufzumachen. Obwohl Gauthier in der für das ganze Ensemble kreierten Szenencollage „Seasons“ auf sehr persönliche Weise anhand der vier Jahreszeiten über wichtige Stationen seines Lebens nachsinnt, bringen insbesondere die berührenden Soli im letzten Teil die Qualitäten und Individualitäten seiner ausgezeichneten Tänzer (zu denen außer den genannten noch Marianne Illig zählt) zum Ausdruck. Der für Eric Gauthier typische Witz fehlt bei aller Ernsthaftigkeit jedoch auch nicht, etwa wenn Alexis Dupuis-LeBlanc neckisch die Blöße seines Körpers mit einen Handtuch bedeckt und dabei in feinster Ballettmanier tanzt. Humor sowie Unterhaltsamkeit im besten Sinne gehören nach wie vor zu den Markenzeichen von Gauthier Dance. Und das ist gut so.

„Three Faces“

in Hagen unter‘m Damoklesschwert gefeiert

Die 14 so sympathisch frischen, hoch motivierten Tänzerinnen und Tänzer und ihr brasilianischer Chef kämpfen ums Überleben und steigern dabei ihr Niveau in beachtlichem Umfang.

von Marieluise Jeitschko Kampfszenen von archaischer Kraft hat Ricardo Fernando für seinen jüngsten Hagener Ballettabend choreografiert. Wuchtig hämmert die motorische Musik, in wenigen Passagen zu lyrischer Streicher- und Holzbläserkantilene wechselnd. Grelles, hartes Licht aus Scheinwerfern direkt auf der Bühne blendet die Zuschauer. Poppig-bunte geometrische Neongebilde schweben im Raum. Weltall-Projektionen auf dem Gazevorhang transportieren den Zuschauer sogartig in eine andere Welt. Glutrot glänzen auf erhöhtem Podest hinter der Spielfläche drei mächtige japanische Taiko-Trommeln (von dem Percussion-Trio stixxx&soundzzz zum

Die Bandbreite ihres Könnens zeigen sie an diesem Abend eindrücklich. „Three Faces“ heißt der Dreiteiler, zu dem Fernando erstmals zwei hochrangige Gastchoreographen einlud: Sein Landsmann Henrique Talmah überzeugt mit einer vorzüglichen Auswahl von Sätzen aus Beethovens 7.,2. und 1. Sinfonie. Unschwer entschlüsselt sich bei der Aufführung die Titelchiffre „L.v.B. 721“ als Hommage auf den Titan unter den Komponisten. Eine anrührende Geschichte erzählt Young Soon Hue in ihrem „Glashaus“ auf eine klassische Musikfolge - Erinnerungen und schmerzvolle Gefühle erwachsen gewordener Waisenkinder sind das sehr menschliche Thema dieser originellsten, ausgereiftesten Choreografie des Abends.

Fotos: Three Faces © Theater Hagen

Klang des Orchesters unter Bernhard Steiners Leitung perfekt geschlagen). Vorn tanzt die Hagener Ballettcompagnie in roten Tops, schräg auslaufenden schwarzen Röcken und Stiefeln so konzentriert und leidenschaftlich als gelte es, das römische Reich vor dem Untergang zu retten. Es ist ein gewaltiges Szenario, das Künstler und Techniker auf die Bühne gehievt haben – und ein Höhepunkt in der Tanzgeschichte der kleinen westfälischen Industriestadt aus einem weiteren Grund: als Hagener Auftragswerk adaptierte der amerikanische Film- und Fernsehkomponist Bear McCreary neun Episoden seines Soundtracks für die Kult-Science Fiction-Serie „Galactica“. „Prelude to War“ nennt er die Komposition, zu deren Uraufführung er persönlich aus Los Angeles anreiste. Der Titel klingt fast wie eine zynische Referenz an die bedrohliche Realität der Ballett-Sparte am Hagener Theater. Einsparungen von 500 000 Euro im bereits drastisch auf 15 Millionen Euro reduzierten Theateretat verlangt der Rat. Ein Gutachten soll letzte Gewissheit und Empfehlungen bringen. Über der Sparte Tanz schwebt das Damokleschwert.

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Nein, eine „Abwicklung“ hat diese Truppe, hat auch das engagierte Publikum keineswegs „verdient“. Der minutenlange Applaus nicht nur am Ende der jüngsten Premiere, sondern nach jeder Vorstellung trägt ebenso demonstrativ loyale Züge wie die Initiative zur Förderung des Balletts am Theater Hagen.


szene international National Ballet of Canada: Innovation Four Seasons Centre by Michael Crabb

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Spurred by ideas from late film director Derek Jarman’s Chroma: A Book of Colour, and with the soloists costumed in rainbow colours by Michael Gianfrancesco, Quanz, not always clearly, tried to assign different qualities and temperaments to each. A man in yellow (James Shee) was playfully buoyant. A woman in red (Jillian Vanstone) hurtled on stage, born aloft like a belligerent leader. A melancholy, central pas de deux featured Bridgett Zehr in pink and Guillaume Côté in

National Ballet of Canada Emerge © Cylla von Tiedemann

North American ballet companies, with their heavy reliance on box-office revenue, often

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favour works with name recognition. Experimentation is considered risky. It was therefore an act of courage—particularly in a gloomy economy—for National Ballet of Canada artistic director Karen Kain to present a triple bill of newly commissioned works by a rising generation of Canadian choreographers.

purple in an encounter of fraught romance. Quanz brought all the colors together in a grand finale and reintroduced the heartbroken girl in pink—now costumed in pure white—to suggest a message of reconcili-

Pite’s Emergence, the audience favorite, offered the Béjartesque thrill of mass unison and syncopated movement for a sexily-clad, 38-member cast, enlivened by an electronically processed score commissioned from Canadian Owen Belton. Jay Gower Taylor’s underground, hive-like set and Linda Chow’s costumes suggested an insect colony. They supported Pite’s theme of powerful, even predatory women in a tightly ordered social context. The National Ballet’s dancers embraced Pite’s unfamiliar movement vocabulary—full of intricate body isolations and complex gestures—with powerful commitment. After such visceral excitement, Sabrina Matthews’ Dextris ended the program on a disappointingly limp note. In her setting of Vivaldi’s Dixit Dominus, RV594—sung by the Toronto Mendelssohn Choir with chorus positioned, disadvantageously, upstage on two high scaffolds—Matthews essentially ignored the sentiment of the biblical text and focused on the music’s contrasting mix of disquietude and exhortation instead. With pas deux work as her main compositional device, Matthews pushed her cast of five couples to athletic extremes with soaring lifts and lunging, offcentre movement; yet to what ultimate purpose? Beyond its superficial emotions—grief, rapture and emotional conflict—Dextris ended up delivering a work that was more form than content and considerably less than the sum of its parts.

Guillaume Côté and Bridgett Zehr in In Colour © Cylla von Tiedemann

Crystal Pite, 38; Sabrina Matthews, 32; and Peter Quanz, 29, have already choreographed for leading European troupes, are comfortable with utilizing pointe work, yet have individually distinctive choreographic identities. Quanz, who has choreographed for the Kirov Ballet, commissioned an impassioned—and sometimes shockingly derivative—score from 23-year-old Russian Anton Lubchenko. In Colour, the resulting ballet, though nonnarrative, resounded with emotion, driven along by Lubchenko’s fevered, bombastic score. Quanz is a persuasive advocate for the continuing validity of academic ballet. Bravura steps—some conventional, others inventive—for nine soloists were matched by complex diagonal and circling geometries for an 18-member corps.

ation emerging from refracted tumult. Pite was also inspired by a book, in her case popular American science writer Steven Johnson’s Emergence: The Connected Lives of Ants, Brains, Cities and Software.

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Mauro de Candia

Festival Ballet National de Flandres von Celi Barbier

“Nati per la Tanza“ (für dem Tanz geboren) ist ein weiteres Projekt von Mauro de Candia, das jetzt, Dank der Regierung von Apughlia und dem Lyons Club De Nittis, verwirklicht wurde. Jedes Jahr dürfen Kinder aus Ballettschulen unter der Oberaufsicht von Mauro de Candia, der in den Ferien dort unterrichtet, bis zu sechs Jahre lang in Monte Carlo bei Marika Besobrasova weiter lernen. Auf der Biennale de Venezia zeigt Mauro de Candia das ernste, fremdartig wirkende Stück „Chain of Feathers“. „Optical Identity“ folgt für das berühmte Introdans Ensemble. Beim Festival Ballet National de Flandres wurden von 300 Kandidaten wurden 5 von der Jury ausgewählt: Craig Davidson (Royal Ballet of Flandres), Mauro de Candia (Italien), Jonas Vlerick (Belgien – aber Tänzer des Royal Ballet of Flandres), Terence Kohler (Deuschland / Australien), André Mesquita (Portugal). Der 1. Preis ging zur Hälfte an Mauro de Candia („Stillness of an empty move“) und an André Mesquita („Echoes from Elswhere“).

Stilness of an empty move Ch. Mauro de Candia © Privat

Mauro de Candia ist einer der bedeutendsten Choreografen seiner Generation. Ausgebildet in der berühmten Academie de Danse Marika Besobrasova, hat de Candia dort schon mit 16 Jahren seine erste Choreografie mit Erfolg präsentiert. Jahre später konnte er sich am Staatstheater Hannover unter der Direktion von Stephan Thoss weiter entfalten. Werke wie der hervorragende „Casanova“, „Othello“, „Femine“ und andere sind dort entstanden. Mauro de Candia besitzt eine ungeheuere Energie und sprudelt vor Ideen. Das Tanzen und Choreografieren genügt ihm aber nicht! Gebürtig aus Barletta Apulia (Süditalien) veranstaltet er das Apulia Arte Festival, wo er nicht nur seine „Pneuma Tanz Companie“ vorstellt, sondern auch wunderbare, originelle junge Ensembles, zeitgenössisch wie klassisch, sowie das umwerfende “The Chaos Quartet“ von der Katalanischen Companie Thomas Noone Danse. Er gründet zudem den Internationalen Apuli Arte Preis, mit der Unterstützung des Bürgermeisters Nicola Mafei. Seit 2005 wurden Choreografen, wie Divas del Belcanto, Opernintendanten und

Tänzer am Hof des prachtvollen Schloss Svevo ausgezeichnet. Nebenbei kreiert er zwei neue Stücke „Lost Paradise“ (Musik: Antonio Vivaldi) und „La Stanza dei Fanciulli“, ein stark autobiografisches Werk über den Übergang von der Kindheit zur Pubertät.

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„Stillness“ - eine Komposition von M. Schwefelhelzern, die normalerweise zwei Stunden dauert, wurde von Mauro de Candia auf 14 Minuten gekürzt. Vier Tänzer in der Dunkelheit, keine Kulisse. Bühnenarbeiter, weiße Bühnenteppiche in Linoleum, alles ist „Material“ für den Tanz. Darsteller von unterschiedlicher Persönlichkeit zeigen, dass Leben ein Traum sein kann (etwas nüchterner als der spanische Calderon de la Barca, Maestro des Barocktheaters in einem seiner Werke „Das Leben ist Traum“ von 1636). Grimassen, Wörter, die wir kaum verstehen, groteske Gesten. Und alles geht sehr schnell, wie das Karussell des Lebens mit seiner surrealen Furcht. Trusdeale, eine wunderbare Tänzerin mit wunderschönen Körperproportionen, berührt mit ihrem Fuß ein kleines Linoleumstück, und die Musik explodiert. Das Schreien der „Fantasie de la Peur“ (Fantasie der Furcht). Ein kaltes Licht leuchtet auf, erblindet die Seele. Alles ist leer. War es ein Traum? Oder mit Maurice Béjart gesprochen : „Serait-ce la Mort?“ - War es der Tod?


szene international „Tanzhommage an Queen“ im Aalto Ballett Theater Von Isabell Steinböck

Adeline Pastor, Denis Untila© Björn Hickmann

Sie wippen im Takt, die Beine breit auseinander, reißen ihre Arme hoch. In ihren schwarzen Anzügen mit den rot-gelben Streifen an

den Seiten der Hosenbeine wirkt das Corps de Ballet geradezu militärisch. Das Bühnenbild bietet dazu eine überdimensionierte, leuchtende Krone und rote Samtvorhänge, pompös, glamourös wie das englische Königshaus - oder wie die Queen der Popmusik. Freddie Mercury und seiner legendären Band ist Ben Cauwenberghs Abend am Aalto Ballett Theater in Essen gewidmet, so auch der Titel: „Tanzhommage an Queen“.

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im sozialistischen Stil darstellt: Überdimensional groß ragen Arm und Bein aus dem Bühnenboden, die Hand hält ein riesiges Mikrofon. Die passenden Lichteffekte rücken den Abend stilistisch in Richtung Musical, dazu gelingen Cauwenbergh Szenen, die so verschieden sind wie die Musik selbst. Überwiegen im ersten Teil des Abends lyrische Choreografien mit wunderschönen Liebesduetten, mal zwischen Mann und Frau, mal zwischen zwei Männern - herausragend dabei Yulia Tsoi und Tomás Ottych sowie Nwarin Gad und Davit Jeyranyan – so spiegelt der zweite Teil die homosexuelle Seite des Leadsängers in grotesken, komischen Szenen. Ben Cauwenbergh lässt Cleiton Diomkinas als eifrige Hausfrau mit Lockenwicklern auftreten; zu „I want to break free“ probt Ana Sánchez Portales den Aufstand am Küchentisch. Virtuos und ausdrucksstark ist auch Denis Untila, wenn er als kurioser Clochard („Fat bottomed girls“) einem Mädchen aus dem Nachtclub (Adeline Pastor) auf den Leim geht. Dazu bringt Cauwenbergh Schülerinnen und Schüler des Ballettgymnasiums Essen-Werden auf die Bühne, die überraschend professionell auftreten und regelrecht für Stimmung sorgen. Queen unterliegt eben keiner Altersbegrenzung. Zum Ende hin wird es, wie soll es auch anders sein, melancholisch. „Who wants to live forever“ ist ein herzzerreißendes Duett von Ivan Korneev und Marat Outaev, aber „The show must go on“.Ben Cauwenbergh zitiert Freddie Mercury, wenn er das Ziel dieses Ballettabends formuliert: „Ich möchte, dass die Leute aus einem Queen-Konzert gehen und sich gut unterhalten fühlen“. Es ist ihm gelungen.

Kollage surrealer Phantasie-Visionen von Vesna Mlakar Olaf Schmidt schickt in Regensburg seine Tänzer auf eine bizarre Reise, wo sie Motiven von Michael Endes Geschichtensammlung Der Spiegel im Spiegel nachspüren. Literatur treibt Olaf Schmidt an. Sie ist jene treibende Kraft, die seinen Choreografien immer wieder neuen Zündstoff gibt und den Tanzdramatiker in ihm zu narrativen Balletten inspiriert, ohne sie deshalb zu puren „Vertanzungen“ von bereits in Buchform vorliegenden Werken werden zu lassen. Für die zweite Premiere der Spielzeit am 7. März 2009 wagte der Choreograf einen „Vorstoß ins Unbekannte“. Als Grundlage dienten Schmidt die 30 unter dem Titel Der Spiegel im Spiegel zu einem Buch zusammengefassten surrealen, scheinbar traumhaft irrationalen und dennoch einer geheimnisvoll stringenten Logik folgenden Geschichten von Michel Ende. Einen durchgehenden Erzählstrang (wie z. B. in Endes Unendlicher Geschichte oder Momo) gibt es nicht. Womit wir beim Kernproblem des Tanzabends bzw. dem Clou des sich über zwei Stunden im schnellen Szenenwechsel drehenden Nummernkarussells angelangt wären. Und das umso mehr, als Tanz nicht unbedingt eindeutig sein muss, sondern im Betrachter vielmehr assoziative Prozesse in Gang zu setzen und mittels seiner abstrakten Kraft zu wirken vermag. Doch genau darauf zielt Olaf Schmidt ab. Einerlei, ob man Endes Vorlage parat hat oder sich unvorbereitet in die Aufführung

Alister Noblet und Julia Leidhold in Spiegel in Spiegel © Theater Regensburg

Unterhaltsam und virtuos

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Große, fließende Sprünge, schnelle Pirouetten und glitzernde Kostüme setzen die Kraft der Rockmusik in klassisches Ballett um. Der erste Song wird live gesungen: Adeline Pastor röhrt „We will rock you“ ins Mikrofon und glänzt anschließend durch atemberaubend schnelle Fouettés; das Ensemble, gerade noch im Gleichschritt, brilliert. Die Tänzer fliegen über die Bühne, immer neue, großartige Solisten spuckt der Pulk des Ensembles aus, um sie anschließend wieder zu verschlingen. Freddie Mercury ist nicht nur in seiner Musik, sondern auch in Videoprojektionen gegenwärtig. Dazu hat Dmitrij Simkin eine Bühne entworfen, die mitunter so übertrieben und bombastisch wirkt, wie der Sänger selbst, etwa, wenn er Mercury als gefallenen Krieger w w w.dancefor you-magazine.com


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begibt: Dieser Tanzabend ist – auch wenn er manchmal etwas dahinplätschert – unterhaltsam, aber keine leichte Kost! Erwartungshaltungen werden ad absurdum geführt, Figuren gemeuchelt, Illusionen zum platzen gebracht und die Düsternis der Entmenschlichung vorgeführt. Das Einlassen auf fremdartige Gedankenwelten, wo Menschen zu Schafen mutieren und vergessen, ob sie Jäger oder Gejagter sind, ist ein Muss. Denn die sechs Tänzerinnen und fünf Tänzer schlüpfen Szene für Szene in neue Rollen und Kostüme (Heide Schiffer-El Fouly), versuchen sich in einer phantastischen Welt von verschiebbaren Labyrinthwänden und Spiegeln (Bühne: Manuela Müller, Licht: Wanja Ostrower) zu behaupten und verkörpern – die Grenzen zwischen Klassik und Modern Dance verwischend – melancholisch (der niedergeprügelte Clown) bis stereotyp (der Holzhacker, der seine stetig gebärende Frau mit einem Scheit verwechselt) oder märchenhaft (Hurenkönigin, Bettelkönig, Prinzessin und Matador) angelegte Gestalten: Da ist z. B. ein Brautpaar, das die Zeit gegeneinander ausspielt, indem diese bei jeder Annäherung entweder die Frau oder den Bräutigam zum Greis macht. Dafür hat Schmidt ein wunderschönes Quartett choreografiert, das zu den Highlights des Abends zählt. Nicht alles ist so schlüssig. Am Ende jedoch gelingt es Schmidt den Kreis loser Episoden zu schließen, obwohl Ikarus’ (Tiberiu Voicu) Versuch, sich mit seinen schwarzen Flügeln in die Lüfte zu erheben, am Ballast scheitert, den die anderen ihm aufbürden. Eine Metapher, symbolhaft wie vieles, was der Abend in seiner visuellen wie musikalischen Reichhaltigkeit (Klassik, Jazz und Pop von Bach bis zur Gegenwart) zu bieten hat.

London Bericht von Hans-Theodor Wohlfahrt

Wie verhalten wir uns zueinander. Thomas Noone Dance aus Barcelona Als Folge einer Konkurrenz überteuerter Bühnen steht London für die großen europäischen Ballett- und Tanzensembles, beziehungsweise deren Agenten, ebenso selten zur Debatte wie für die kleinen, häufig jedoch extrem fruchtbaren Gruppierungen. Man fühlt sich hier in der Tat auf einer Insel, die nur von jenem Schiffsverkehr befahren wird, der gewissen Veranstaltern lukrativ erscheint. So bin ich dem Southbank Centre immer wieder dankbar, wenn dort hierzulande unbekannte Raritäten ihr Englanddebut geben – meistens versprechen sie viel. So auch Thomas Noone Dance aus Barcelona, eine tänzerisch wie darstellerisch animierende sechsköpfige Gruppe aus Barcelona, die 2001 von dem Engländer und Rambert School-Absolventen Thomas Noone ins Leben gerufen worden ist und die sich im Purcell Room vorstellte. Die am Sant Andreu Theater von Barcelona residierende zeitgenössische, aber von einer starken klassischen Ausbildung und persönlichkeitsstarken Tänzern geprägte Compagnie hat in Europa bereits vielfach für Furore gesorgt – und dies mit Recht, wie das kurze Gastspiel mit zwei Choreografien von Thomas Noone bewies.

Weitere Vorstellungen: Theater am Bismarckplatz, 19. Mai, 14., 20. Juni, 10. Juli (jeweils 19.30 Uhr)

Thomas Noonce Dance, Fútil ©

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Crush für zwei Paare kam 2006 anlässlich der Wahl zur Hauskompagnie des saT zur Uraufführung. Bei der Vergabe der ersten Ebreo Guglielmo Preise im italienischen Pesaro gewann das Stück im gleichen Jahr nicht nur den Preis für die beste Produktion, sondern zugleich auch den Publikumspreis. Fútil, ein 50-minütiges Duett für Thomas Noone und seine nicht minder überzeugende langjährige Partnerin Núria Martínez war bereits 2004 entstanden und hat als eines der mitteilungswirksamsten und an Intensität schwer überbietbaren gewichtigsten Duette innerhalb der jüngeren zeitgenössischen Szene längst Europa erobert. Crush, zu einer Komposition von Diego Dall´Osto, trägt den Untertitel „Dialolge zwischen Beckett und George Duthuit“. The expression that there is nothing to express, nothing with which to express, nothing from which to express, no power to express, no desire to express, together with the obligation to express führt bei ernüchternder Enthaltsamkeit und strenger Konzentration auf die Beschreibung unendlich vieler Varianten zwischenmenschlicher Verhältnisse zu einem nuancenreichen Konglomerat aus Ansätzen. Thomas Noone verarbeitet ein nahezu unendliches und so sicher beobachtetes Bewegungsvokabular für das ständig wechselnde,


szene international

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Das Erbe von Tanja Liedtke

Die Flucht vor uns selbst

Auch Fútil handelt von der unweigerlichen gegenseitigen Verhaltensabhängigkeit zweier gleich starker, doch unterschiedlich polarisierter Persönlichkeiten, die erst liebend zu einander fanden, um letztlich den Verlust der Gemeinsamkeit akzeptieren zu müssen. Allerdings wird diese von Zartheit und Verspieltheit bis zu quälender Zerstörung, nie aber brutaler Aggressivität getragene Entwicklung hier von hinten aufgerollt. Aus der Erkenntnis des Versagthabens und der erneuten Einsamkeit entwickelt sich das Geschehen zurück zur ersten glücklichen Begegnung – eine hemmungslose, fesselnde Tour de Force voller Gefühle, Abhängigkeiten und Hoffnungslosigkeit, der sich die beiden Protagonisten mit einem Engagement ohnegleichen ausliefern. Ein Zitat aus den Feirades 3 von Samuel Beckett ist dieser Explosion aus Sinnlichkeit und explosiver Realität vorangestellt: „You ´ll be on me, it will be you, it will be me, it will be us, it was never us. It won´t be long now, perhaps not tomorrow, more the day after, but too late. Not long now, how I glaze on you, and what refusal, how you refuse me, you so refused....”.

In ihrer nach England zweiten Wahlheimat Australien choreographierte die in Stuttgart gebürtige Tanja Liedtke 2004 die abendfüllende absurde Tanztheaterparabel 12th Floor. Sie wurde nach einer umfangreichen Australientournee im Jahr 2006 mit dem Australian Dance Award for Outstanding Choreography ausgezeichnet, was u.a. dazu führte, daß die erst 29jährige Tanja Liedtke Anfang 2007 überraschend zur neuen künstlerischen Direktorin der Sydney Dance Company gewählt wurde. Es war ihr und uns nicht vergönnt, diese Position anzutreten; sechs Wochen zuvor war sie beim Kreuzen einer Straße tödlich verunglückt. Ihrem Partner Solon Ulbrich, sowie der Australischen Produktions- und Tourneeorganisation Performing Lines und Dance Touring Partnership, einer britischen Organisation, die sich der Aufführung bedeutender, hier bisher nicht gesehener Choreographien verpflichtet sieht, verdankte 12th Floor in der Originalbesetzung am 7. März in der Queen Elizabeth Hall die begeisternde Londonpremiere. Beim Betreten des bereits nahezu eingedunkelten Zuschauerraums sah man sich mit zwei mattgrünen, in einem weiten Winkel den Aktionsraum abgrenzenden Wänden konfrontiert. Drei Tänzer tummelten sich in aggressiver, gelangweilter oder hilfloser Gestik – der 12. Stock einer sicheren Anstalt, ein Raum, aus dem es kein Entrinnen gibt, in dem eine derbe Wärterin die Angst schürt, sich an einem jungen weiblichen Neuzugang verlustiert, später selbst vergewaltigt wird und letztlich einen der ihr unterstellten Männer umbringt,

Spiegelungen eigener Fluchtversuche, Sehnsüchte, Fehlinvestitionen und Unvermögen, eine kafkaeske Ausweglosigkeit, die zugleich Alfred Kubins genialen Roman „Die Andere Seite“ und die Schriften Samuel Becketts widerspiegelte. Dieser ständige Fluchtversuch führte ebenso zu ätzendem Humor, hinter dem sich die Sinnlosigkeit dieses in solcher Vielseitigkeit exerzierten Ausbruchsdrangs verbarg. Tanja Liedtkes Palette beinhaltete selbst Hieronymos Bosch und William Blake. Wenn sich in diesem Dschungel aus Hilflosigkeit, Gefühlen, Abhängigkeiten und Selbstbesessenheit immer wieder das sog. Magritte-Fenster in der Bühnenwand öffnete und die Illusionen eines lichtdurchfluteten blauen Sonnenhimmels mit weißen Schafswolken weckte, spürte man, dass es nicht nur aus diesem 12. Stockwerk, sondern aus dem ganzen Wolkenkratzer unseres Daseins kein Entrinnen gibt. Das einzige, was ich persönlich begrüßt hätte, wäre zum Auftakt und am Ende ein Commedia dell´Arte-Vorhang gewesen nach dem Motto „Tretet ein in die Menagerie, tretet ein in euer eigenes Spiegelbild“, um diese Reflexionen auf dem Bühnenboden zu belassen. Ein choreographischer Geniestreich, der Anregungen und so viele nur angedeutete Details bot, dass eine ganze Choreographengeneration motiviert sein sollte.

Amelia McQueen, Christina Chan in Twelfth Floor © Chris Herzfeld

nie ausgetanzte innere Verhältnis des jeweiligen Tänzers zu sich selber oder zu einem Partner, ohne dass dies je eine konkrete Form annimmt – man spürt, ist bestürzt, doch wird man schon im nächsten Moment mit einem völlig andersgearteten Verhaltenstrieb konfrontiert. So handelt es sich faktisch um ein an Spannung reiches Lexikon aus dem eigentlichen Zusammenhang gelöster Verhaltensweisen, die hier einmal nicht ausgebadet und verzerrt das Geschehen diktieren, sondern in ihrem unaufhaltsamen Wechsel faszinieren und nachwirken.

nur weil er ihrer lesbischen Neurose im Weg steht. Nein – derartige Banalitäten und Platitüden dienten lediglich als Mittel zum Zweck eines Spiegelbilds unseres Lebens, der inneren und äußeren Räume, denen wir zu entfliehen versuchen, weil wir mit unserer Geburt und mangels untrügerischer Instinkte den Zwang zur Flucht in uns tragen und uns dem unweigerlichen Tod entziehen wollen. Hier entstand ein Meisterwerk, dessen Vokabular dem Betrachter unendliche Freiräume für seine eigenen Erfahrungen mit sich und seiner Umwelt bot.

Eine besondere Rolle spielt dabei das differenzierte und choreografisch genial umgesetzte musikalische Konzept aus Joan Chic, Atisbo 1, Gene Carl, Candystripe, Thomas Ades Darkness Visible, Ernst Reijseger, SIA, Tito Puente, Worksong, Eddie Palmieri, Muneca und György Ligeti, Sonate für Solocello “Dialgue”. Dieser Mammutdialog verdient die weitest mögliche Verbreitung, verdient es aber auch, von anderen Tänzern realisiert zu werden – eine beispielhafte moderne Choreografie, die ihresgleichen sucht.

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mai juni 2009

Deutschland

Sommer Workshops & Kurse 2009

TANZFESTIVAL BIELEFELD Workshops und Performances 5.-18. Juli Info: www.tanzfestival-bielefeld.de Tel: +49 0521 513962 TANZKREATION ERFURT, 18. Int. Erfurter Sommertanzprojekt Erfurt, 20. – 25. Juli Hip-Hop, Break Dance, Ballett, Musical, Jazz ab10 Jahren Info : www.tanzkreation-erfurt.de Tel: +49 0361 5559216 30. GERAER BALLETT TAGE INTERNATIONALES TANZFESTIVAL THÜRINGEN Thüringen,19. Juni – 26. Juni www.tpthueringen.de Tel : + 49 0365 8279105 KIELER AKADEMIE FÜR MODERNE GYMNASTIK, RHYTMIK UND TANZ Kiel, 20. - 24. Juni Jazz Tanz, Musical, Hip Hop, Modern Dance, Stepptanz, Ballett, Improvisation 22 Juni – 24 Juni : 51. Internationales Kieler Gymnastiktreffen Info: info@kigt.de Tel : + 49 0431/ 62140 TANZPLAN DRESDEN Palucca Schule Dresden – Hochschule für Tanz Sommerwerkstatt für professionelle und fortgeschrittene Tänzer sowie Bildende Künstler 6.-17. Juli Info: www.tanzplan-dresden.de Tel: + 49 351 25906 80

Frankreich Centre de Danse du Marais 100 ballet class every week 41 rue du Temple, 75004 Paris Info: www.parisdanse.com e-mail: info@parisdanse.com Tel: + 33 142 775819

Italien DANCE MASTER CLASS Urbania, 18 July – 14 August Ballet, Contemporary, Jazz, Jazz Special Adult Program for dancers, dance students, intermediate and advanced levels from age of 14. Info: www.dancemasterclass.com

ademello@dancemasterclass.com Tel: Angela DeMello on: +44 7950266523 (UK) or +393332059563 (Italy) BOLZANO DANZA 25. Tanz- und Kursfestival Bozen, 20. Juli – 1. August Ballet, Contemporary, Jazz, Flamenco, Spanischer Tanz, Modern Dance, Pilates, Afro-Carribean Dance, HipHop, Orientalischer Tanz, Gyrokinesis, Salsa, Stepp, Afro Brazil, Improvisation. Tanzwettbewerb und Performance. Info: www.tanzbozen.it e-mail: info@tanzbozen.it Tel: + 39 0471 313800

Österreich 35. INTERNATIONALES BALLETT SEMINAR Ballett-Zentrum Wolfsegg, 2. August – 30. August Ballettpädagogen – Lehrgang Klassicher Tanz für Tänzer/innen / Eleven /Ballettschüler Info: office@iti-arte.at www.iti-arte.at/musiktheater Tel : + 43-1 3170699 BALLETTFERIEN in Chalet Massenberg Für Profis und Amateure, 12.-18. Juli Kinder: 26. Juli -1. August und 2. -8. August Info: office@ballettferien.at www.ballettferien.at Tel: +43 316 827470 ALL YOU CAN DANCE 2009 Lyrical Jazz, Latin Jazz, Jazz Technique, Hip Hop, Broadway Jazz, Stretch Class, Contemporary Jazz, Westcoast Jazz, Leaps & Turns Info: amy@allyoucandance.eu, +43-(0)650-5162342 www.allyoucandance.eu

Rumänien 2. International Ballet Summer Workshop Sibiu 6 July – 2 August Ballet, Pas de deux, Modern, Repertoire, Jazz, Street Dance, Afro, Pilates, Yoga, Charakter Dance, Therapy for dancers Info: www.aform-ballet.com

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Spanien VICTOR ULATE SOMMER COURSES Alcobendas, 29 June – 14 August Classical Ballet, Flamenco, Funky und Pilates Floor Info: escuela@victorullateballet.com Tel : +34 914 901290

Internet-Tanzfestival SideBySide-net 2009 Innovative Kunst verdient innovative Wege der Präsentation: Choreografen, die am fünften internationalen Internet-Tanzfestival SideBySide-net 2009 teilnehmen, erhalten die einmalige Chance, sich und ihre Kunst per Kurzfilm online über längere Zeit einem breiten internationalen Publikum zu präsentieren. Die Favoriten des Publikums erhalten Preisgelder von insgesamt bis zu 3.000 Euro. Die Videos der Teilnehmer der ersten vier Internet-Tanzfestivals wurden von insgesamt knapp 100.000 Menschen aus aller Welt gesehen und bewertet. Bewerbungsunterlagen: www.side-by-side.org Einsendeschluss ist der 31.07.2009.

Marguerite Donlon verlängert Vertrag Marguerite Donlon hat ihren Vertrag als Ballettdirektorin am Saarländischen Staatstheater letztmalig um weitere drei Jahre bis zur Saison 2011/2012 verlängert. Marguerite Donlon, die seit 2001/2002 als Choreografin und Ballettdirektorin am Saarländischen Staatstheater engagiert worden ist, konnte sich durch die hohe künstlerische Qualität ihrer Arbeit und die Verbindung unterschiedlicher Kunstformen zusammen mit ihrer Compagnie einen festen Platz in der deutschen, aber auch internationalen Tanzszene erobern. Zu ihren größten Erfolgen gehören „Giselle: Reloaded“ (nominiert für den Prix Benois) und „Romeo und Julia“ (nominiert für den Deutschen Theaterpreis, „Der Faust“), das über 25.000 Zuschauer innerhalb und außerhalb des Saarlandes gesehen haben. Im Jahr 2007 wurde Marguerite Donlon mit dem Saarländischen Verdienstorden ausgezeichnet.


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E va Evdokimova ist gestorben

Prima Ballerina Assoluta EVA EVDOKIMOVA in „Litanei & Frühlingsglaube“ Ch. Henning Rübsam, © Richard Termine) Gastauftritt bei Henning Rübsam‘s SENSEDANCE „Tenth Anniversary Gala“ in Februar 2002 in New York City.

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Sie war eine echte Primaballerina, und das nicht bloß dem Titel nach: Eva Evdokimova, die am 3. April noch nicht 60-jährig in New York einer Krebserkrankung erlegen ist. In Genf als Kind eines bulgarischen Vaters und einer amerikanischen Mutter geboren, machte die kosmopolitische Künstlerin vor allem in der Bundesrepublik Karriere. Gerade mal 22, debütierte sie 1970 an der Deutschen Oper als ”Giselle”, die keine verkörperte wie sie: durchdrungen vom Geist der Romantik, voll erlesenster Poesie, hochmusikalisch und bei aller Fragilität von einer Fraulichkeit, die dieses Ballett erst begreifbar macht. Eva Evdokimova war in jeder Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung. Ausgebildet an der Royal Ballet School in London und am Königlich Dänischen Ballett im ersten Engagement, ermöglichte ihr Galina Ulanowa nach einem triumphalen Erfolg beim Ballettbewerb im bulgarischen Varna ein Zusatzstudium in Leningrad und schuf damit die Voraussetzung eines Virtuosentums, das sich auf den Erkenntnissen ganz unterschiedlicher Schulen gründete. Doch dieses Virtuosentum verlor sich nie in Äußerlichkeit, sondern stand stets im Dienst des Balletts, das Eva Evdokimova auf selbstlose und doch persönlichkeitsstarke Weise erfüllte. Durch ihr Dasein, schrieb Klaus Geitel einmal in einem der Ballettjahrbücher, gab sie der ”Rolle des Partners neue Wahrhaftigkeit”, und deshalb wundert es niemand, wenn ihr Tänzer wie Erik Bruhn oder Rudolf Nurejew zu Füßen lagen. Auch das Publikum machte aus seiner Bewunderung keinen Hehl, und nicht die Kritik – und so sah man Eva Evdokimova nicht nur in Rollen des romantischen Repertoires auf allen Bühnen dieser Welt. Auch in Crankos Choreografien war die Ballerina firm, und nicht wenige Zuschauer zählen ihre Julia und Tatjana zu den unvergessenen Eindrücken ihres Lebens. 1985 schied sie im Streit von Berlin, weil sie ihre Sparte stiefmütterlich behandelt sah und der Intendant der Deutschen Oper ihr die Wertschätzung verweigerte. Sie kehrte Deutschland den Rücken, gründete zeitweilig ihr eigenes Ensemble und gab als Lehrerin ihre Erfahrungen an nachfolgende Generationen weiter – nicht ohne ihnen 2002 in New York mit “Litanei & Frühlingsglaube” von Henning Rübsam noch einmal ein Beispiel ihrer ungewöhnlichen Kunst gegeben zu haben. Hartmut Regitz w w w.dancefor you-magazine.com

Hello to everybody, I do remember perfectly well, what it felt like, to be a teenager, with only one fixed idea in my head: to become a ballerina. During all that period, and even much later when I was already dancing professionally, I always had a thousand unanswered questions in my head. Why unanswered? Because my friends and family did not know the answers, and mostly because I didn’t dare to ask those questions to those ballerinas I admired...They felt too unreachable for me, and I did not believe they would even want to bother talking to me… I never did get those answers at that time, but fortunately I discovered them slowly in the following years, and now I would like to share them with you. Through the next few columns, I would like, as well and honest as I am able, to answer to those questions you might have, or to comfort you about those doubts and insecurities, that “we all” have in our profession. Just remember that I was like you one day, and that I perfectly understand everything you are going through. So, just feel encouraged to ask! Looking forward hearing from you,

Lucia Lacarra


mai juni 2009

schulindex

7 Postleitzahlbereich New York City Dance School Leitzstr. 4, 70469 Stuttgart (Tanzhaus Stuttgart); Tel.: 0711-856316 Fax: 0711-857816; dance@nycds.de www.nycds.de

0 Postleitzahlbereich

HOCHSCHULE FUR TANZ

PALUCCA SCHULE DRESDEN Hochschule für Tanz, Basteiplatz 4, 01277 Dresden Tel. +49 (0)351-25906-0, Fax + 49 (0)351-25906-11 einzige eigenständige Hochschule für Tanz in Deutschland mit Studiengängen Bühnentanz, Choreografie und Tanzpädagogik www.palucca.eu

1 Postleitzahlbereich Staatliche Ballettschule Berlin Erich-Weinert-Straße 103, 10409 Berlin Tel. +49 030-405779-70; Fax +49 030-405779-19 Berufsbildung mit integrierter Schulausbildung Klasse 5 bis Abitur und Studiengang Bühnentanz

DanceEmotion - freiburger akademie für tanz Bühnentanz und Tanzpädagogik / BaföG; Humboldtstr. 3; 79098 Freiburg Tel.: 0761/72524 Fax: 0761/7071238 akademie@danceemotion.de; www.danceemotion.de Infinnity Tanzhaus Bodensee Private angezeigte Ergänzungsschule 3-jährige Ausbildung Tanzpädagogik, Walchner Str.3; 78315 Radolfzell am Bodensee, Tel:07732-988299, Fax:07732/941024; E-Mail: info@infinnity-tanz.de; www.infinnity-tanz.de Tanz- und Theaterwerkstatt e.V. Kurse, Projekte, Produktionen, Hindenburg Str. 29; 71638 Ludwigsburg, Tel. 07141-92 05 14, info@tanzundtheaterwerkstatt.de, www.tanzundtheaterwerkstatt.de

8 Postleitzahlbereich

Bühnentänzer/in. 10969 Berlin - DIE ETAGE bietet 3jährige, staatlich anerkannte Ausbildung. Infos unter: www.dieetage.de oder 030/6912095

IWANSON SCHULE Ausbildung für Bühnenreife und Tanzpädagogik, Fortbildung, Adi Maislinger Str. 12 – Tel:089-7606085, 81373 München www.iwanson.de/schule@iwanson.de

2 Postleitzahlbereich LOLA ROGGE SCHULE Leitung: Christiane Meyer-Rogge-Turner - Staatlich anerkannte Berufsfachschule f. Tanz und Tänzerische Gymnastik im Lehrberuf. Dauer 3 Jahre; 1jährige berufsbegleitende Weiterbildung T-an-S Tanz an Schulen. D-22087 Hamburg, Landwehr 11-13, Tel.+49-40-444568, Fax 4103341 und Elbchaussee 499, Tel. +49-40-863344, www.lolaroggeschule.de TANZPARTERRE Himmelstr. 10-16, 22299 Hamburg, Tel. +49-40-475865 Leitung: Mona Brandenburg, Prof. Training täglich 11-13 Uhr in Modern und klass. akad. Tanz CONTEMPORARY DANCE SCHOOL HAMBURG Berufsfachschule für zeitgenössischen Tanz. 22765 Hamburg, 3-jährige Ausbildung; Tel: +49 40 41924560 Fax: +49 40 28053310 info@cdsh.de; www.cdsh.de Ballettschule des HAMBURG BALLETT Caspar-Voght-Str. 54; 20535 Hamburg, Tel: +49 40 21118830/31; Fax: +49 40 21118888, E-Mail:Schule@hamburgballett.de; www.hamburgballett.de Schule f. Theatertanz und Tanzpädagogik Erika Klütz Hamburg, staatl. anerk. 3-jähr.Ausb.z.Lehrer(in) f. Tanz u. Tänzerische Gymnastik, www.kluetzschule.de

3 Postleitzahlbereich

BALLETTAKADEMIE ROLEFF-KING · Bühnentanz u. Tanzpädagogik Enhuberstr. 8 · 80333 München · Tel. 089/521207 · Fax 089/3105231 www.ballettschule-roleff-king.de · roleff-king@arcor.de OTEVREL BALLETT und TANZFORUM AUGSBURG Morellstr. 33, 86159 Augsburg; Tel.: +49 (0)821 38115, Fax.: +49 (0)821 314186, E-Mail: otevrel.d@hotmail.com, Webseite: www.otevrel.de

9 Postleitzahlbereich Berufsfachschule für Bühnentanz Staatl. Ang. Ausbildungsschule Ballettschule Vieru, Mainberger Str. 12, 97422 Schweinfurt Tel.Fax: 09721/16800, E-Mail: vieru@ballettvieru.de, www.ballettvieru.de TANZWERKSTATT Th. Kopp Innere Aumühlstr. 7, 97076 Würzburg; Tel.Fax: 0931/286070 info@kultur-tanzwerkstatt.de; www.kultur-tanzwerkstatt.de BALLETTFÖRDERZENTRUM Nürnberg e.V. Gleißbühlstr. 12; 90402 Nürnberg Tel:0911/992399 Fax:0911/24655 BallettNuernberg@t-online.de; www.ballettförderzentrum.de IMMA BUHL DANCERS-SCHULE, Tanzausbildung u. Fortbildung, Haidplatz 7, D-93047 Regensburg, Büro: Seestr.10, 92355 Velburg, Tel.: +49(0)9182-931 981, www.imma-buhl-dancer.de

Schweiz

BALLETTSCHULE ILONKA THEIS Staatlich anerkannte Berufsfachschule für Bühnentanz und Tanzpädagogik; Georgstraße 20, 30159 Hannover, Tel/Fax+49-511-323032

4 Postleitzahlbereich

Züricher Hochschule der Künste, Tanz Akademie Zürich Baslerstrasse 30; CH-8048 Zürich; Tel: 0041 (0)43 446 50 30; Fax: 0041 (0)43 446 50 39; E-Mail: info.tanz@zhdk.ch; www.tanzakademie.ch Zürcher Hochschule der Künste ZHdK Departement Darstellende Künste und Film, Bachelor of Arts in Tanz, Neuer Vollzeitstudiengang (3 Jahre) für Zeitgenössischen Tanz Seefeldstr. 225, CH-8008 Zürich, +41-43-4465322 E-Mail: nadine.faessli@zhdk.ch Internet: www.zhdk.ch

OFF THEATER NRW Akademie für Tanz, Theater und Kultur Salzstr. 55 41460 Neuss/Düsseldorf Tel.: 02131/83319; www.off-theater.de; info@off-theater.de

5 Postleitzahlbereich

Österreich

Ballett + Tanz Akademie NRW staatlich anerkannte Ergänzungsschule für Bühnentanz + Tanzpädagogik / www.ballettakademie.com / Tel.: 02371 / 5844 Grüner Weg 2, 58644 Iserlohn

6 Postleitzahlbereich Staatliche Hochschule für Musik und Darstellenden Kunst Mannheim Akademie des Tanzes - N7, 18 - 68161 Mannheim, Tel. 0621/292-3515 , Fax 0621/292-2238, adt@muho-mannheim.de; www.akademiedestanzes.de

BALLETTSCHULE DER WIENER STAATSOPER Mit Internat/Kinder ab 10 Jahren, Gymnasium/Abitur; Künstl. Leitung: Gyula Harangozó Geschäftsf. Leitung: Jolantha Seyfried, Admin. Leitung: Frau Dr. Gabriele Schacherl; A-1010 Wien, Goethegasse 1 Tel.+43-1-51444-2641, Fax -2631; www.opera-balletschool.com EUROPA BALLETTKONSERVATORIUM ST.PÖLTEN und Youth company BALLETT ST.PÖLTEN; Leitung: Michael Fichtenbaum, Tel.+ 43 2742/230000 Fax+20; 3100 A, St. Pölten, Oriongasse 4; st.poelten@ballett.cc, www.ballett.cc

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MAI / JUNI 2009 • ISSN 1613 - 8988

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