Buben begegnen und verstehen

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Serie – Männer

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Buben begegnen und verstehen 5

Einblicke in Männer-Welten

Männerinitiative Pustertal, Schulverbund Pustertal, Pädagogisches Beratungszentrum Bruneck, Jugendhaus Kassianeum, Jugend- und Kulturzentrum UFO sowie der Beirat des Sozialsprengels Bruneck/Umgebung haben gemeinsam ein Seminar zum Thema Buben veranstaltet. Die Teilnehmer aus Schule, Jugend- und Sozialarbeit haben sich dabei mit Lebenswelten und Themen von Buben und jungen Männern auseinandergesetzt. Die MIP im Gespräch mit Martin Oberthanner und Karl-Heinz Stark von der Innsbrucker Männerberatungsstelle „Mannesbilder“.

Buben wachsen in einem weiblichen Umfeld auf: Männer gehen ja kaum in Vaterzeit. Andererseits engagieren sich immer mehr Väter: Sie unternehmen viel mit ihren Kindern, sind toll drauf, vermitteln, dass sie alles im Griff haben. Wo aber erleben junge Männer die schwachen, ängstlichen, traurigen und wütenden Seiten von Männern? Buben kennen diese Gefühle bei sich selber, sehen aber kaum wie andere Männer damit umgehen.

Welche Bedeutung haben männliche Bezugspersonen für Buben?

Buben brauchen männliche Vorbilder, die ihnen Orientierung bieten. Sie brauchen „ganze“ Männer, die sich mit ihren starken, aber auch zerbrechlichen Seiten zeigen. Wenn keine „konkreten“ Männer da sind, basteln sie sich ihr Männerbild nach den von den Medien vermittelten Leitbildern. Buben leiden an diesen Lei(d) bildern, weil diese sich nur stark, schön und allem gewachsen geben: Kaum ein Mann fühlt sich jedoch so!

Mit welchen Themen sind heranwachsende Männer konfrontiert?

Buben haben viele Ressourcen und können Einiges: Sie bringen sich in Gruppen ein, sind solidarisch, neugierig, kräftig, gehen an Grenzen und oft auch darüber. Buben haben aber auch viele Probleme: Sie sind öfters gewalttätig, haben häufiger schulische Schwierigkeiten, leiden unter Gruppendruck, sind öfters krank. Junge Männer

überschätzen sich oft und gefährden sich und ihre Gesundheit. Buben sind außerdem Hauptopfer von gewalttätigen Übergriffen.

Braucht es neue Männer?

Die Gesellschaft braucht nicht neue, sondern authentische Männer, die sich zeigen. Die Vielfalt von männlichen Lebensentwürfen muss für Buben sichtbar und erfahrbar sein.

Welche Unterstützung bieten die „Mannsbilder“?

Unsere Beratungsstelle in Innsbruck bietet Unterstützung für Männer und Buben in allen Lebensfragen. Junge Männer kommen mit dem Thema Gewalt (sowohl als Täter als auch als Opfer), mit schulischen und familiären Problemen, aber auch mit sehr persönlichen und intimen Fragen zu uns. Wir bieten Einzelberatung, Gruppenberatung und seit Kurzem auch Onlineberatung an.

Gibt es Angebote für Bubengruppen?

Unser spezielles Angebot für Buben an Schulen und Jugendeinrichtungen nennt sich „Krafträume“: Dabei geht es um Fragen des Mannwerdens, um den Umgang mit verschiedenen, oft auch widersprüchlichen Rollenbildern sowie um die Themen Gewalt, Gefühle und Sexualität.

Weitere Informationen beim Arbeitskreis „Buben und Väter“ der Männerinitiative Pustertal.

TIPP:

www.mannsbilder.at mit weiteren Informationen und Onlineberatung

Quelle: Dr. Hannes Reichegger

Wie wachsen Buben heute auf?

Martin Oberthanner und KarlHeinz Stark

„Genau meine Wahl!“

Jetzt auch im Internet unter www.neumairshoes.it „Do Puschtra” Nr. 21/28. Oktober 2010


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