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Fokus Peru

Überleben im Lockdown: vom Acker auf den Tisch

Peru vermeldete 2020 zeitweise die höchste Zahl an Corona-Toten weltweit, gemessen an der Bevölkerungszahl. Die Menschen in der Andenregion traf die Pandemie hart. Viele Kleinbauern konnten ihre Ware nicht mehr auf den Märkten verkaufen. Dennoch hatten viele Glück im Unglück: Dank ihrer Gärten hatten sie genug zu essen. Die Partner von Mission 21 fördern seit vielen Jahren den Anbau von Gemüse in den hochgelegenen Dörfern – ein Engagement, das jetzt buchstäblich zum Überleben beigetragen hat.

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Text Hildegard Willer, freie Journalistin in Peru

Dario Brühlmann/Mission 21

Am 15. März 2020 änderte sich das Leben aller Peruanerinnen und Peruaner abrupt. An jenem Tag ordnete Präsident Martin Vizcarra die Zwangs-Quarantäne wegen der CoronaPandemie an. Schulen, Universitäten und Geschäfte mussten schliessen. Nur für Lebensmittelkäufe und Arztbesuche durfte man auf die Strasse. «Wir waren auf einmal alle zu Hause

Beitrag zur Ernährungssouveränität in den Südanden

Die karge Höhenregion in den Südanden ist von den Folgen des Klimawandels stark betroffen. Die Bedingungen für landwirtschaftliche Selbstversorgung werden immer schlechter. Rund 16 Prozent der Kleinkinder in der Region Arapa sind chronisch unterernährt. In den extremen Höhenlagen gedeihen kaum Obst und Gemüse. Doch mit den richtigen Methoden ist vieles möglich. Unsere Partner vermitteln Wissen zur Gemüse-Produktion auf fast 4000 Metern über Meer. Gerade in der Corona-Krise hat sich gezeigt, wie wichtig die kleinbäuerliche Landwirtschaft ist. Mehr unter: www.mission-21.org/peru und hatten Angst vor der unbekannten Krankheit», berichtet die 36-jährige Irene Pallqui aus dem Dorf San Mateo de Cuturi. Ihre 19-jährige Tochter Rosmery konnte ihren Unterricht für die Aufnahmeprüfung für die Universität nicht fortsetzen. Und der achtjährige Tairo erhält seine Schulstunden nun am Radio statt in der Grundschule des Dorfes.

Glück im Unglück

Auf dem Markt im nahen Ort Arapa hatte Irene Pallqui sonst Lebensmittel eingekauft, andere Frauen getroffen und selber Gemüse oder Kartoffeln verkauft. Das alles hatte am 15. März ein jähes Ende.

Dabei hatten Irene Pallqui und die Menschen im Dorf Glück im Unglück. Anders als die Stadtbevölkerung in den Armenvierteln mussten sie keinen Hunger leiden. Denn wie alle im Dorf bauen Irene Pallqui und ihr Mann Edy auf einem halben Hektar Lebensmittel für den Eigenbedarf an: Kartoffeln, Quinoa, Saubohnen und Erbsen wachsen selbst in ihrem 3800 Meter hoch gelegenen Dorf.

San Mateo de Cuturi gehört zum Distrikt Arapa und liegt an einem Nebensee des Titicaca-Sees. Die Hochebene, auch Altiplano genannt, war einst die Wiege der Aymara- und Inkakultur. Irene Pallqui spricht mit ihrer Familie Quechua, die am meisten gesprochene indigene Sprache Perus. Das Leben in San Mateo de Cuturi ist hart und einfach. Es gibt wenig Arbeit, mit der man Geld verdienen kann. Aber zu essen gibt es fast immer. Das liegt auch an der Gewohnheit, immer etwas aufzubewahren für schlechte Zeiten. Jedes Jahr wird ein Teil der Kartoffel-Ernte zerstampft und in den kalten Nachttemperaturen «gefriergetrocknet». Diese Kartoffeln, die «Chuños» halten sich jahrelang und haben so manche Familie des Altiplano vor dem Hungertod bewahrt, wenn der Regen ausblieb. Im Jahr 2020 halfen sie mit, die Familien durch die Corona-Quarantäne zu bringen.

Irene Pallqui kann ihrer Familie nicht nur Kartoffeln und Quinoa, sondern auch Gemüse anbieten. Vor vier Jahren baute die Gemeinde ein Treibhaus. Dort wachsen gelbe Rüben, Kopfsalat, Zwiebeln, Gurken und sogar Tomaten. Agraringenieur Crisanto Fabian sagt: «Als ich den Menschen in San Mateo erzählte, dass hier auf fast 4000 Meter Höhe Tomaten wachsen würden, hielten sie mich für verrückt.» Crisanto Fabian ist Agraringenieur und selbst in einem Dorf in den Zentralanden aufgewachsen. «In meinem Elternhaus gab es auch nie Gemüse», erinnert er sich. «Erst auf der Uni lernte ich, Gemüse anzubauen».

Hilfe per Handyvideo

Crisanto Fabian arbeitet für die Nichtregierungsorganisation CEDEPAS Centro, Partnerorganisation von Mission 21. Seit fünf Jahren tut er dies am südlichsten Ende Perus, in Arapa im Departament Puno. «Als die Leute die ersten Zwiebeln und Karotten aus dem Treibhaus probierten, wollten auf einmal alle eines haben». So wie Irene Pallqui. Sie ist dankbar für die Kurse: «Dort lernte ich, wie man einen Garten anlegt, wie lang die Furchen sein müssen, in welchem Abstand ich pflanzen muss.»

Aber auch für Crisanto Fabian und seine Kollegen bedeutete das Corona-Virus erstmal einen

Die richtigen Methoden sind entscheidend: Die Bäuerinnen und Bauern in der Region Arapa stellen biologischen Trockendünger selbst her.

Ruben Apaza baut für seine drei Kinder Gemüse an. Irene Pallqui bei der Produktion von Biodünger (v. l.).

Projekt-Stopp. Es fuhren keine Busse mehr nach Arapa, und Crisanto Fabian gehörte mit seinen 65 Jahren zur Risikogruppe und sollte zu Hause bleiben. Doch die Menschen in den drei Dörfern, die Crisanto Fabian im Auftrag von CEDEPAS in ihren landwirtschaftlichen Vorhaben berät, riefen immer wieder an: was sie tun sollten, ihr Salat sei von Schnecken befallen.

Am Telefon und per WhatsApp schickte der Ingenieur Ratschläge und Anleitungen für eine Schneckenfalle. Die selbstgedrehten Handyvideos ersetzten mehrere Monate lang die Präsenzkurse. Erst ein halbes Jahr nach Beginn des ersten Lockdowns hielten Crisanto Fabian und sein Team wieder Kurse in den Dörfern ab. «Wir liessen nur 12 Personen zu, und alle mussten Mundschutz tragen», erklärt Crisanto Fabian.

Denn inzwischen hatte das Virus auch in den Dörfern des Altiplano zugeschlagen. Zunächst schien es, als ob die Andenbevölkerung aufgrund der Höhenlage vor dem Virus gefeit sei. Während an der Pazifikküste ein Krankenhaus nach dem anderen kollabierte, war aus den Anden kaum ein Infektionsfall zu vermelden. Doch sobald Busse und Autos wieder fuhren, kam das Virus auch im Altiplano an und traf auf unvorbereitete Krankenhäuser und Gesundheitsposten. Trotz des harten Lockdowns vermeldete Peru gemessen an der Bevölkerungszahl im Sommer 2020 die weltweit höchste Zahl an Corona-Todesfällen.

Zum Jahresende beruhigte sich die Lage, spitzte sich aber im Januar wieder zu. «Auch in Arapa starb mindestens eine Person an Corona», sagt Richard Garambal. Er ist Ernährungsberater in Arapa und arbeitet eng mit CEDEPAS zusammen. Gemeinsam wollen sie dem Übel der Blutarmut und der chronischen Unterernährung abhelfen.

zVg

Helfen Sie mit!

Das Programm von Mission 21 in Lateinamerika umfasst Projekte in Peru, Bolivien, Chile und Costa Rica. Wir fördern zum Beispiel ökologische Anbaumethoden in abgelegenen Regionen und tragen zur Bekämpfung von Hunger und Armut bei. Zum Programm gehören auch Bildungsprojekte und der Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit.

Unterstützen Sie unsere Arbeit in Lateinamerika! «Kooperationsprogramm Lateinamerika»: Nr.400.1001 Spenden: Konto PC 40-726233-2, oder online: www.mission-21.org/spenden

Chronisch unterernährte Kleinkinder

34 Prozent der Kinder unter fünf Jahren litten an Anämie, und 16 Prozent wiesen chronische Unterernährung auf, so Garambal. Wenn auch die wenigsten Bewohner von Arapa Hunger leiden, so ist ihre Ernährung doch einseitig und mangelhaft. Die Unterernährung ist dem Mangel an tierischem und pflanzlichem Eiweiss geschuldet, aber auch der Unkenntnis über gesunde Lebensmittel. Gemeinsam mit dem Gesundheitsposten von Arapa führt CEDEPAS deshalb Kochkurse durch. «Unser Hit sind Quinoa-Kuchen und Quinoa-Gemüse-Omelette», sagt Garambal. Gerade die Ernährung der Kleinkinder sei wichtig. «Vieles, was man in den ersten fünf Lebensjahren verpasst, lässt sich später nicht mehr aufholen».

«Meine Kinder essen gerne Gemüse und Salat», sagt Ruben Apaza. Früher hat er es auf dem Markt gekauft. Seit er, dank CEDEPAS, ein eigenes Treibhaus hat, baut er Tomaten, Zwiebeln und Salat selber an. Der 35-jährige dreifache Familienvater hat acht Milchkühe und bebaut rund drei Hektar Land. Damit gehört er in seinem Dorf Llacharapi Grande zu den grösseren Bauern. Dazu arbeitete er – vor Corona – manchmal auf dem Bau. In normalen Zeiten hätte Ruben Apaza seine übrigen Kartoffeln oder Tomaten auf dem Markt verkauft. Doch der fand wegen der Quarantäne nicht statt. «Dank unseres Feldes sind wir trotzdem durch den Lockdown gekommen», sagt Ruben Apaza.

Wenig Corona-Hilfe für Familienbetriebe

In ganz Peru blieben vor allem kleine Bauern während des Lockdowns auf ihrer Produktion sitzen, weil der Transport eingestellt wurde. Wer kein eigenes Auto hatte – und die wenigsten Kleinbauern in Peru verfügen über Autos oder Maschinen – war auf Zwischenhändler angewiesen, um die Ware zum Markt zu bringen. «Dabei war die Ernte dieses Jahr sehr gut gewesen», berichtet Eduardo Zegarra. Der Agrarsoziologe vom Thinktank GRADE in der Hauptstadt Lima hat festgestellt, wie vor allem in den Anfangsmonaten des Lockdowns die Einfuhr industrieller Lebensmittel zugenommen hat, während viele Familienbetriebe ihre Produktion mangels Transport nicht auf den Markt bringen konnten.

«Der peruanische Staat hat keine Politik für bäuerliche Familienbetriebe», sagt Zegarra. Und das, obwohl 80 Prozent der in Peru verbrauchten Nahrungsmittel von Familienbetrieben im Land produziert werden. Stattdessen fördert der Staat vor allem Grossbetriebe, die Spargel, Weintrauben oder Blaubeeren für den Export produzieren, die auch in Schweizer Supermärkten angeboten werden.

Auch von den staatlichen Coronahilfen sei auf dem Land wenig angekommen. Die Vorgabe, dass staatliche Lebensmittelprogramme mindestens 30 Prozent ihrer Zutaten von einheimischen Familienbetrieben kaufen müssen, wird laut Zegarra nie eingehalten.

Dabei hat gerade Corona gezeigt, wie sinnvoll es ist, wenn die Menschen eigene Lebensmittel anbauen und damit ein Stück weit unabhängig vom Markt werden. Die fehlende staatliche Förderung ist auch ein Grund, warum immer mehr junge Menschen ihre Dörfer verlassen und in der Stadt nach Arbeit suchen. Auch Ruben Apaza möchte gerne, dass seine Kinder eine bessere Ausbildung und mehr Chancen erhalten, als er es hatte. «Aber wenn sie es brauchen, dann ist ihr Stück Land immer da, um sie zu ernähren.»

Kampf gegen häusliche Gewalt in Zeiten der Corona-Pandemie

Die Corona-Quarantäne hatte nicht nur Auswirkungen auf das Budget, sondern auch auf das Familienleben. Die Anzeigen wegen häuslicher Gewalt seien gestiegen, sagt Luzmarina Quispe. Sie wohnt in Ilave, einer Kleinstadt im Departament Puno, direkt am Titicaca-See. Die 62jährige ist seit vielen Jahren in verschiedenen Frauengruppen engagiert und Mitglied einer lokalen Kommission zur Verhinderung von Gewalt gegen Frauen. «Wegen der Quarantäne sind die Männer mehr zu Hause, sie fühlen sich minderwertig, weil sie kein Geld verdienen und werden gewalttätig» beklagt Luzmarina Quispe. Sie hat Führungskurse von ISAIAS besucht, einer Partnerorganisation von Mission 21. Dort hat sie gelernt, welche Rechte Frauen haben, um zum Beispiel einem gewalttätigen Mann den Kontakt zu verbieten oder auch, um Alimente einzuklagen.

ISAIAS engagiert sich in der Aus- und Weiterbildung von Leitungspersönlichkeiten, insbesondere von Frauen. Die Teilnehmenden setzen sich für eine aktive Bürgerbeteiligung und für ein gesellschaftliches Engagement im Kampf gegen die Gewalt an Frauen ein.

Trotz Corona hat Luzmarina Quispe selber drei Kurse in entlegenen Gemeinden für die Frauen abgehalten. Mit Nancy Astete, der Koordinatorin der Frauenarbeit von ISAIAS, verständigt sie sich dagegen vor allem übers Handy. «Während der Corona-Quarantäne haben wir Frauen uns auch in persönlichen Fragen gegenseitig unterstützt», berichtet Nancy Astete. Zwar hatten die ISAIAS-Frauen dank ihrer Felder immer zu essen. Aber Geld war rar, denn Märkte, Tourismus und das Geschäftsleben standen still. Zudem wütete das Virus in vielen Familien. «Da Infizierte gemieden wurden, haben viele gar nicht gesagt, dass sie krank sind, und damit die Ausbreitung gefördert», berichtete Luzmarina Quispe. Die Krankenhäuser in Puno konnten bald keine Corona-Patienten aufnehmen, viele Familien griffen auf traditionelle Heilkräuter zurück. «Wir haben sogar eine kleine Zeitschrift über Heilkräuter herausgebracht», sagt Nancy Astete.

Für Luzmarina Quispe hat das neuartige Virus einen direkten Bezug dazu, wie die Menschen mit der Pachamama, der Mutter Erde, umgehen. «Wir haben ihr viel Schaden zugefügt, jetzt ist sie verärgert». Krankheit bedeutet in der indigenen Kosmovision der Andenbewohnerinnen, dass die Erde aus dem Gleichgewicht gekommen ist. Auch sie selber hätten daran einen Anteil, sagt Luzmarina Quispe selbstkritisch. «Schau Dir den ganzen Plastikmüll an, oder wie der Titicaca-See verschmutzt ist. Das gibt mir viel zu denken.» | Hildegard Willer

zvg

«Diese Nähe zu erleben, ist unbeschreiblich»

Johanna Drach war als Projektkoordinatorin von Mission 21 in Peru. Im Rückblick berichtet sie von berührenden Begegnungen und von ihrer überstürzten Rückkehr.

Interview: Miriam Glass, Mission 21

Johanna Drach arbeitete von Juni 2018 bis März 2021 als Koordinatorin der Projekte in Lateinamerika für Mission 21 und lebte in Puno und Arequipa, Peru. Was fehlt Dir, wenn Du an Peru zurückdenkst?

Der immer leuchtend blaue Himmel! Und die Details, die den Alltag ausmachten. Der Weg zur Kindertagesstätte meines Sohnes zum Beispiel: einen steilen Hang hinauf, vorbei an weiss getünchten Häusern mit Terrassen und Blumen. Auf dem Rückweg hielten wir immer an einem kleinen Laden und die Inhaberin schenkte meinem Sohn Deckel von Getränkeflaschen für seine Sammlung. Ein wunderbares Ritual.

Was waren die schönen Seiten Deiner Arbeit?

Der schönste Teil waren die Projektbesuche. Bei Besuchen in den Projekten wurde greifbar, was aus der Arbeit und den Mitteln entsteht, die investiert werden. Ich bin gerührt von der Dankbarkeit der Menschen, die ich kennengelernt habe. Aber ich bin auch dankbar, dass ich an ihren schwierigen Lebensumständen teilhaben konnte, sie verstehen gelernt habe. Diese Nähe zu erleben, ist unbeschreiblich.

Wo lagen die Herausforderungen?

Neuerungen einzuführen war oft ein zäher Prozess. Und natürlich die Arbeit nach Ausbruch der Corona-Pandemie.

Johanna Drach im Alphabetisierungskurs für indigene Frauen in Chupa. Wegen der Pandemie bist Du früher zurückgekommen. Wie hat sich die Situation verändert?

Die Situation im Frühjahr 2020 war dramatisch. Noch eine Woche vor der Ausreise ging ich fest davon aus, dass wir in Peru bleiben. Doch dann ging es Schlag auf Schlag. Das Gesundheitssystem ist kollabiert. Es gab nicht genügend Sauerstoff und Intensivbetten. Enorm viele Menschen sind gestorben, Ende Januar waren es über 40000. Unter anderem, weil unser Sohn wegen Pseudokrupp schon Sauerstoff benötigte, haben wir uns zur Ausreise entschieden.

Wie war das für Dich persönlich?

Sehr belastend. Wir haben von einem Tag auf den anderen alles hinter uns gelassen. Sieben Monate hatten wir nach der Rückkehr kein festes Zuhause. Es war auch schwer, aus der Ferne zu sehen, wie schlecht es den Menschen ging. Manche weinten in den Besprechungen.

Was ist dir besonders in Erinnerung geblieben?

Ich hatte das Glück, einen Alphabetisierungskurs indigener Frauen in Chupa zu besuchen. Es war überwältigend, mit welcher Freude diese Frauen am Unterricht teilnahmen. Viele haben einen harten Arbeitsalltag, schmeissen Haushalt, Kindererziehung und bestellen die Felder. So ein Nachmittag bietet eine herrliche Abwechslung. Gleichzeitig ist die Vermittlung der spanischen Sprache essentiell. Die Frauen sprechen Quechua, doch Amtssprache ist Spanisch. Der Unterricht ermöglicht den Frauen, mehr am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Was hast Du von Deinen Kolleginnen und Kollegen in Peru gelernt?

Fast alle haben unglaubliche rhetorische Fähigkeiten. Sie können zu jeder Gelegenheit spontan eine ergreifende Rede halten. Ein wenig habe ich von ihnen gelernt, aber ich übe noch (lacht).

Was nimmst Du mit auf Deinen weiteren Weg?

Ich habe erlebt, wie es ist, mehr im Hier und Jetzt zu leben. In Peru wird wenig über die Zukunft nachgedacht. Die meisten Menschen müssen schauen, wie sie ihren Tag bestreiten. Hier überlegen wir schon heute, was in zwei Jahren sein wird, statt jede Minute auszukosten. Das möchte ich mitnehmen für die Zukunft.

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