Urban Cycling I 2013 by pedaliero Magazin

Nr. 08 | Ausgabe 01/2013

WIR BEWEGEN SIE.

ALLDAY BESORGUNGSHELFER

DAILY

Dinge bequem transportieren zu können ist nur ein Aspekt, den die -Fahrer an ihrem Rad lieben. Sie genießen ebenso den Spaß und die Freiheit mit diesem praktischen, vielseitigen und vor allem zeitlos schicken Rad in der Stadt umher zu fahren. Es ist das perfekte Gerät, um durch die City zu pendeln, Einkäufe zu erledigen oder sich mit Freunden zu treffen.

www.globebikes.com

Editorial Lass rollen!

Da sind sie ja wieder. Ähnlich wie der Krokus auf der Wiese, die Blätter an den Ästen oder die Jogger im Park sind auch unsere Fahrräder echte Frühlingskinder. So manches hat sich in der langen und grauen Jahreszeit im dunklen Keller oder in einer staubigen Zimmerecke verkrochen und Winterschlaf gehalten. Einige wenige haben dem verhassten Winter und seinen Ausläufern getrotzt und sich durch verschneite, nass geregnete und aufgeplatzte Asphaltlandschaften gekämpft. Aber jetzt sind sie alle wieder da. Die Straßen sind voll mit bereiften Bewohnern und ihren fröhlich singenden Klingeln und ihren fleißig arbeitenden Schaltarmen. Und wer kann es ihnen und ihren Besitzern verübeln. Gibt es etwas geileres, als nach einem langen Tag das Büro zu verlassen und nach Hause zu rollen? Ein warmes Lüftchen um die Nase und genügend Schwungkraft auf den Reifen. Herrlich. Auch wenn der Frühling dieses Jahr, ähnlich wie die Deutsche Bahn, eine ganze Ecke zu spät eingetroffen ist, freue ich mich trotzdem über seinen Besuch. Sei willkommen, du treulose Tomate. Aber Rad fahren muss nicht zwangsläufig mit einem Sattel zusammenhängen. Auch auf der Couch, der Decke im Park oder dem Porzellanthron könnt ihr mit den folgenden Seiten jede Menge Zweiradspaß genießen. Wir haben uns auch für diese Ausgabe wieder durch die Stadt und ihre Kilometer gefressen. Dabei sind wir einige der edelsten Speichenrösser geritten und haben euch unsere Meinung dazu in die Tasten gehauen. Außerdem sprachen wir mit Fotografen, Kurieren und Bikebauern über ihre Liebe zum Fahrrad und die Gründe, diese mit dem Beruf zu verknüpfen. Natürlich kommt auch diese Ausgabe nicht ohne eine Städtetour daher. Wir waren im Wilden Wesergebiet. In der Hansestadt Bremen, um genauer zu sein. Rad fahren dreht sich allerdings nicht nur um seine Reifen, sondern auch um Lifestyle und Sexappeal. Daher findet ihr die heißesten Sonnenbrillen und lässigsten Fahrradoutfits, die es für bare Münze zu kaufen gibt auf den folgenden Seiten. Wir hoffen, ihr habt viel Spaß beim Schmökern, Luschern und Staunen. In diesem Sinne: Füße auf die Pedale, Hintern auf den Sattel und ein Lächeln ins Gesicht. Euer Knoppi

©Urban Cycling #01/13

^Text: Marco Knopp

Inhalt Extras

Editorial ��3 Neues zum Liebhaben ��6 Sonnenbrillen-Special: Die Sonnentöter �� 36 Der Shop in deiner Nähe! �� 62

Fahrbericht: Ausprobiert!

Neun Bikes im Test: Da ist für jeden was dabei �� 49

Report

Zweiradportraits: Zwei Bücher mit vielen Menschen und ihren Bikes �� 26 Werkspionage: Rumgeschnüffelt bei Hartje ��40 Im Plausch mit einem Kurierfahrer �� 72 Alleycat: Ein verflixtes Rennen durch Rostock �� 74

reise

Städtetrip Bremen! Auf zwei Rädern durch die Hansestadt ��14

Rubriken

Fahrradkluften: Frisches Blut für deinen Kleiderschrank �� 58 Abo ��81 Impressum �� 82

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Der neue ST1 iST Da! stromer.ch | facebook.com/mystromer 째Titelbild: Marco Knopp

FINN - Lenkerhalter

Neues

er kennt es nicht: Die Reifen rollen lustig auf der Straße, und plötzlich klingelt das Telefon. Wo ist es nur? Am Lenker! Tja, wenn man die Lenkerhalterung „Finn“ besitzt. Aus elastischem Silikon, passt an jeden Lenker und hält die Kommandozentrale immer im Blickfeld. Und selbst große Handys wie das Samsung Galaxy S4 passen locker rein. Gibt es für € 12,- inklusive Versand hier: http://getfinn.com!

White Industries ENO Eccentric Nabe

zum Liebhaben

einhart wie ein Shopper... was in den 90ern lauthals von der Band Torfrock verkündet wurde hat auch heute noch seine Daseinsberechtigung. Diese wasserdichte Fahrradtasche, mit dem großartigen Quick-Lock2 Befestigungssystem, bietet 18 Liter Fassungsvermögen und die bewährte Ortlieb Qualität, was Material und Verarbeitung angeht. Netter Clou: Ein Magnet-Schnappverschluss, zum leichten Öffnen und Verschließen des Deckels. Preis: € 94,95. Infos: www.ortlieb.de!

Fahrer - Ganove

as ist doch alles Jacke wie Hose, was es da von Surface gibt! Die Jacke: Atmungsaktiv, wasserresistent, mit pedalierfreundlichem Kordelzug an der Hüfte ausgestattet und vielen weiteren netten Details. Preis: €129,95. In grün oder blau. Die Hose: aus schnell trocknendem Material, mit Stretcheinsätzen, Gürtelschlaufen, belüfteten sowie per Reißverschluss verschließbaren Taschen, in den Farben grau und schwarz. Preis: € 74,95. www.surface-clothing.com!

ür alle Liebhaber feiner Details bietet White Industries eine exquisite Nabe an. Die Eccentric ENO Singlespeed Hinterradnabe ist für verikale Ausfallenden erdacht, über einen Exzenter kann die Kettenspannung eingestellt werden. Die Nabe kann fixed oder mit Freilauf betrieben werden, als Einbaubreiten stehen 126, 130 und 135mm zur Wahl. Gewicht: 322gr, der Preis: € 179,- (silber), € 189,- (schwarz). www.cosmicsports.de!

Ortlieb - Velo-Shopper

Surface - Parka Jacket & Liquistretch Trousers

ahrelang war er nur im Untergrund unterwegs, jetzt ist der „Ganove“ auch für die Öffentlichkeit zu haben. Gemacht aus gebrauchten LKW-Planen und ausrangierten Autogurten zeigt sich jeder Ganove als robustes Unikat. In insgesamt sechs Innenfächer kann man sein Zeug einsortieren, eines nimmt sogar ein Laptop bis zu einer Größe von 15‘‘ auf. Zwei Reißverschlüsse sind waterproof, der Preis liegt bei € 169,-, Made in Berlin! www.fahrer-berlin.de!

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Knog - Blinder Road

iese kleinen Teile sind echte Powerzwerge. Das Vorderlicht wiegt nur 75 Gramm, bietet aber 200 Lumen Licht. Damit ist man noch in einer Entfernung von einem Kilometer zu sehen. Es ist 100% wasser-, schnee- und schlammdicht, Strom erhält es über einen LithiumPolymer Akku mit Akkupflegeprogramm. Passend dazu: das Rücklicht mit roter LED mit 60 Lumen. Brenndauer im Ecoflash Modus: 20 Stunden. Preis: Vorderlicht € 79,90, Rücklicht € 54,90. www.knog.dk!

Kali - Chakra Plus

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avigations-Spezialist Falk hat das bewährte IBEX überarbeitet und schickt nun das IBEX 32 ins Rennen. Konzipiert vor allem für den Touren-, Trekkingoder E-Bike-Bereich bietet es ein 3,5 Zoll Touchdisplay für gute Übersicht auf einer entspannten Tour oder beim Geocaching. Mit 8-9 Stunden Laufzeit und über 1,4 Millionen Kilometer zusätzlichen Rad-, Wander- und Feldwegen kann es auch ruhig mal etwas weiter ins Grüne gehen. Preis: ab € 379,95. Infos: www.paul-lange.de!

Shimano - Osaka

eine Kette quietscht, knarrt und sieht müde aus? Dann besorg dir das C3 Dry Ceramic Lube von Muc-Off. Dieses Lifting für die Kette sorgt dank Keramikzusatz für eine bessere Schmierdichte und Top-Performance. Außerdem wird die Reibung herabgesetzt und der Verschleiß verringert. Besonderes Highlight: Durch UV-Farbstoff und mitgelieferte Lampe kann die Behandlung kontrolliert werden! Preis: € 14,99 (50ml) - € 19,99 (120ml). Infos: www.sportsnut.de!

ie Helmfabrik Kali setzt mit dem Chakra Plus einen günstigen, leichten und sicheren Helm auf die Köpfe der Radfahrer. Der Preis: € 49,90, das Gewicht: ca. 290gr. Die Schale aus Polycarbonat in Kombination mit dem EPSSchaum erfüllt die Sicherheitsstandards EN 1078 und CPSC. Für Frischluft sorgt das integrierte Belüftungssystem, ein Insektennetz hält unliebsame Besucher fern. Weitere Infos: www.sportsnut.de!

Muc-Off - C3 Dry Ceramic Lube

Falk - IBEX 32

ür Fotofreunde, die häufig mit dem Bike unterwegs sind, gibt´s von Mantona eine neue Fototasche. Mittels eines Klickfix-Adapters kann sie mühelos am Lenker montiert werden und bietet sichere Herberge für eine DSLRKamera sowie ein weiteres Objektiv und Zubehör. Mehrere Fächer sorgen für Ordnung, die Innenwände können dank Klettsystem angepasst werden. Der Preis liegt bei praktischen € 69,99. Mehr Infos unter: www.mantona.de!

enannt wurde die Kuriertasche Osaka nach der Heimatstadt des Zweiradgiganten Shimano. Genau wie sein Namensgeber glänzt sie mit Vielfalt und modernem Look. Das Schnelleinstellsystem sorgt für fixes Um- und Abhängen sowie sicheren Sitz. Das Gepolsterte Laptopfach, die atmungsaktive Rückenbahn und reflektierende Elemente sind weitere Pluspunkte. Preis: € 89,95 (25L) oder € 99,95 (35L). Infos: www.paul-lange.de!

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Für jeden Traum das passende Zuhause

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SQlab - 602LE active

cosmic Katalog 2013

nser Allerwertester ist uns allerhand wert. Manchem bringt er bewundernde Blicke und anerkennende Pfiffe ein. Zugegeben, beim einen mehr, beim anderen weniger. Und trotzdem pflegen ihn viele Leute nicht so wie er es verdient hätte. Damit dieses Dilemma ein Ende hat stellen wir euch hier den „602LE active“ der Gesundheits- und Komfortprofis von SQlab vor. Mit seiner rückenschonenden active-Technologie garantiert er optimale Druckverteilung und eine entspanntere Fahrt. Durch die gedämpfte seitliche Bewegung folgt der 602LE active-Sattel der natürlichen Tretbewegung seines (Achtung: Wortwitz!) „Besitzers“. Warum das rückenschonend ist? Es reduziert den unangenehmen Satteldruck und mobilisiert die Bandscheiben. Da freut sich also nicht nur der Poschi sondern auch der Rücken. Die tieferliegende Sattelnase des SQlab Stufensattelkonzepts bietet darüber hinaus mehr Platz und Freiraum für den Dammbereich. Ihr merkt schon, der SQlab 602LE active ersetzt quasi den Physiotherapeuten. Diese wohltuende Sattelpraxis gibt es für €119,95 im gut sortierten Fachhandel. Dort werden dann auch gleich eure Sitzknochen vermessen, damit ihr auch wirklich die optimale Sattelbreite mitbekommt. Wer seinem Körper und der Gesundheit noch mehr Gutes tun möchte, der surft mal fix auf www.sq-lab.com! Hier findet ihr neben Sätteln auch Griffe, Lenker, Pedalen oder ihr lernt etwas über gesundes Rad fahren. Wir zum Beispiel wissen jetzt, was es mit der kontralateralen Verschaltung zu tun hat! Danke SQlab!

^Text: XXX °Bild: XXX

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Winora - Renaissance

s braucht schon mehr als ein, zwei Blicke um festzustellen, dass es sich beim Electrolyte Straßenfeger II um ein waschechtes Pedelec handelt. Sofort ins Auge springt die fette Einarmschwinge – und genau hier verstecken sich Motor, Akku und Controller. Durch das patentierte gekapselte System sind die einzelnen Komponenten gut vor Schmutz und Feuchtigkeit geschützt, die gesamte Einheit ist dadurch besonders wartungsarm. Mit einer Reichweite von bis zu 100 km eignet sich der Antrieb optimal für Fahrten in der Stadt sowie zur Unterstützung bei anspruchsvolleren Touren. Mit knapp 17 kg ist das Pedelec ausgesprochen leicht, der Preis startet bei € 3.999,-. Mehr unter: electrolyte.newsroom.eu !

Sam fährt ab auf Verlässlichkeit gepaart mit Coolness. Auch bei seinen Bikes.

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as haben Leonardo da Vinci, Albrecht Dürer und Winora gemeinsam? Richtig: Sie sind eng verbunden mit der Renaissance. Ok, die Winora- Designer malen ganz gewiss nicht so schöne Bildchen, dafür bauen sie aber umso schönere Bikes. Dieser Cappuccino auf zwei Reifen lässt jedes stylebewusste Herz kurz aussetzen. Die Shimano 7-Gang Nexus Nabenschaltung sorgt für butterweiche Schaltvorgänge und ist zudem sehr wartungsarm. Standardmäßig gibt es V-Brakes vorne und hinten sowie eine Rücktrittbremse und ein komplettes Sicherheitspaket mit Lampen und Schutzblechen. Ehrensache bei Winora. Preis: € 649,-. Infos: www.winora.de!

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°Bild: Marco Knopp

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Bremen auf dem Fahrrad Von glücklichen Eseln und schiefen Häusern

Eine starke Vibration brachte mich aus dem Gleichgewicht. Ich spürte sofort, dass etwas nicht mehr stimmte. Hätten nicht die Schweißtropfen auf der Stirn meines besten Freundes mir dies signalisiert, wären spätestens die Schreie der Anwesenden ein unüberhörbares Zeichen dafür gewesen. Alles drohte unter mir einzustürzen. Panik peitschte über meinen Verstand hinweg wie eine Sturmflut über die Hallig. Ein Sturz aus solchen Höhen zerschmettert einem sämtliche Knochen im Körper. Ich tat das Einzige, was ich tun konnte. Ich schrie. Dann verließen den dicken Klaus die Kräfte und seine Arme knickten ein. Der ganze Menschenturm kippte nach links. Ich sah den Bühnenboden auf mich zurasen und wusste, gleich ist alles vorbei. Ich sah schon die Inschrift meines Grabsteins vor meinem inneren Auge „Sei niemals der Hahn“. Dann schlug ich auf, und tiefe Dunkelheit zog mich in ihre kalten Fänge.

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^Text: Marco Knopp

„Ach du meine Güte! Wie kann man nur so einen Aufriss wegen einer schief gelaufenen Grundschulaufführung und einem angebrochenen Arm machen?“ fragt Sina mit rollenden Augen. Ihr Lächeln verrät, dass sie mein traumatisches Erlebnis aus der dritten Klasse nicht ganz ernst nimmt. „Noch heute wache ich schweißgebadet auf und höre die Schreie der Eltern!“ Sina tätschelt mir sanft die Schulter. „Und deswegen hast du seit frühester Kindheit Angst vor den Bremer Stadtmusikanten?“ Die Betroffenheit in ihrer Stimme wird durch das breite Grinsen im Gesicht komplett ihrer Glaubwürdigkeit beraubt. Im nächsten Moment boxt sie mir auf den Oberarm und setzt ihren Helm auf. „Stell dich nicht so an Axel. Ich bin doch nicht nach Bremen gekommen, um von deinen Grundschultragödien gelangweilt zu werden. Zeig mir lieber Bremen!“ Während ich ebenfalls meinen Helm aufsetze, zeige ich auf den Hauptbahnhof, der hinter uns liegt. „Fangen wir doch gleich mal hier an. Dieser im Historismus

^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp

erbaute Reisetempel wurde 2012 vom Verband ,Allianz pro Schiene‘ zum Großstadtbahnhof des Jahres prämiert. Toll oder?“ Ich steige auf mein Fahrrad. „Und außerdem beherbergt er die wichtigste und am besten ausgestattete Radverleihstation der Stadt.“ Sina sitzt bereits ungeduldig auf dem Sattel. „Buuuh! Den Bahnhof kenne ich schon, da komm ich ja gerade her“, reicht sie Beschwerde ein. Damit ich als Reiseführer nicht schon von Anfang an total versage, schwinge ich mich schnell auf mein Rad und lotse uns beide südwestlich in Richtung Stadtkern. Historische Gebäude, aber auch moderne Einkaufspassagen und Kaufhäuser flankieren die mit Kopfstein gepflasterte Bremer Fußgängerzone. Wir steigen ab und schieben unsere edlen Stahlrösser über die Sögestrasse ins Herz von Bremen. „Söge“ ist der plattdeutsche Ausdruck für Sau. Früher haben die Bremer ihre Schweine auf diesem Weg hinaus aus der Stadt auf die Weserweiden getrieben. Heute erinnern nicht nur der Name, sondern auch einige Skulpturen an diesen schweinischen Wanderweg. Ein paar Momente später

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stehen wir auf der Rückseite des Bremer Doms. Der Platz vor uns ist übersät mit Marktständen und umherschlendernden Besuchern. Trotz der schönen Gebäude und Cafés drumherum ist der Domshof allenfalls der etwas unbeachtete Bruder des gerade einmal 200 Schritte entfernt liegenden weltberühmten Bremer Marktplatzes. „Wow!“ stößt Sina hervor, als wir aus dem Schatten des Doms auf die freie Fläche der „Guten Stube“, wie die Bremer ihren Marktplatz gerne bezeichnen, treten. „Das ist ja mal richtig schön“, bewertet meine blonde Begleitung die Umgebung und lässt den Blick dabei umher wandern. „Hab ich dir zuviel versprochen?“ frage ich stolz. Wir stellen uns in die Mitte der fast 3.500 Quadratmeter großen Freifläche des Marktplatzes. Rund um eben diesen stehen die bedeutendsten Baudenkmäler der Hansestadt. Auf der Westseite liegen die prächtigen Giebelhäuser der Sparkasse und der Rats-Apotheke mit ihren Schmuckfassaden. „Aber fangen wir hier gleich beim wichtigsten Bauwerk an.“ Ich deute mit der Hand auf das Rathaus. Groß und wuchtig ragt es mit seinen

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Dreiecksgiebeln, Portalen und geschmückt von mehr als 300 Figuren vor uns auf. „Weser-Renaissance. Ganz klar zu erkennen. Der Architekt hat einen guten Job gemacht“, meint Sina und nickt dabei anerkennend. Mein verwirrter Blick bringt Sie zum Lachen. „Denkst du vielleicht, ich habe mich gar nicht auf diesen Trip vorbereitet?“ fragt sie. „Aber ich will dir auch deine Führung nicht vermasseln. Erzähl‘ also ruhig weiter.“ Ich räuspere mich kurz und setze dann erneut an. „Besonders spannend ist die Geschichte wie man sich auf die Grundfläche des zwischen 1405 und 1410 erbauten Rathauses einigte. Man stellte einfach alle wahlberechtigten Bremer im Rechteck auf einer Wiese auf und maß dann die Außenmaße ab. Deshalb betragen die Abmessung der Grundmauern genau 40 mal 13 Meter.“ Ich gehe ein paar Schritte nach vorne und deute nun auf den fünfeinhalb Meter großen Steinkollegen, der vor dem Rathaus wache steht. „Das ist der Bremer Roland. Er ist der größte, älteste und wohl auch wichtigste Bremer, den es gibt. Würde es mich nicht geben, wäre er vielleicht auch der Schönste“, zwinkere

^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp

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Die heiSSen Schietgänge, das ist plattdeutsch für ... ähh... Exkremententransportwege

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°Bild: Marco Knopp

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ich Sina zu. Ihr Augenrollen zeigt mir deutlich, dass meine kleine Selbstbeweihräucherung nur medium gut angekommen ist. „Unser Roland wurde als Symbol für Freiheit und Marktrecht errichtet. Gemeinsam mit dem Rathaus gehört er seit 2004 zum UNESCO Welterbe der Menschheit“. Ich lege eine kurze Pause ein, um die Gebäude und meine wohl formulierten Worte auf Sina wirken zulassen.

Stadt: Die Böttcherstraße. Ein großes mit Blattgold veredeltes Relief begrüßt jeden Besucher schon am Eingangsportal. Optisch bestimmen expressionistische und historisch norddeutsche Backsteinbauten die enge Gasse. Wo früher die Fassmacher, oder auch Böttcher genannt, ihre Werkzeuge schwangen locken heute kleine Geschäfte, Restaurants und Museen zahlreiche Besucher an.

Dann lotse ich uns zur nordwestlichen Seite des Rathauses. „Und hier stehen sie, die Gründe meiner von tierischen Alpträumen durchzogenen Kindheit.“ „Was?“ „Na, mein Nemesis. Die Bremer Stadtmusikanten.“ „Wo?“ „Na da vorne! Direkt vor uns.“ Sina reibt sich ungläubig die Augen. „Die hatte ich mir viel größer vorgestellt“, sagt sie ein wenig enttäuscht. „Ja, das sagen alle! Aber die Bremer lieben sie trotzdem über alles.“ Wir stellen die Fahrräder an eine Mauer und treten vor die Bronzeskulptur. Ich halte dabei bedächtigen Sicherheitsabstand. „Hast du einen Wunsch?“ frage ich. „Auf jeden Fall! Was muss ich machen?“ fragt Sina. „Du musst nur beide Vorderbeine des Esels umfassen und dir was wünschen. Aber es müssen beide sein. Wenn du nur ein Bein umfasst sagen wir hier: Ein Esel sagt dem anderen guten Tag.“ „Ihr seid ja gemein“, lacht Sina. Nachdem sie sich leise murmelnd etwas gewünscht hat schieben wir unsere Räder weiter über den Marktplatz.

„Jetzt haben wir aber auch mal genug geschoben oder? Das sind schließlich Fahrräder und keine Schiebräder“ beschwert sich Sina. Auch wenn der Marktplatz und die Böttcherstraße definitiv zwei Orte sind, an denen man nicht einfach vorbei huschen sollte, juckt es auch mich wieder unter den Fußsohlen. „Da hast du Recht, geben wir unseren Reifen mal kräftig Asphalt zu fressen.“ Aus der Böttcherstraße heraus halten wir uns links, über eine Zufahrt kommen wir ans Wasser.

„Hast du die ganzen Infos extra auswendig gelernt?“ grinst mich mein Einfrau-Publikum an. „Egal. War trotzdem interessant.“ „Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber ich könnte langsam mal eine kleine Pause einlegen.“ Sinas strahlendes Gesicht beantwortet meine Frage besser als Worte es je könnten. „Dann tigern wir jetzt runter zur Weser, an die Schlachte.“ Sina schaut mich fragend an. „Keine Sorge, das hat nichts mit Schlachten zu tun. Was die Rheinterassen für Düsseldorf oder die Binnenalster für Hamburg, ist für uns Bremer die Schlachte.“ Auf dem Weg zu Bremens berühmter Gastronomieund Biergartenmeile direkt an der Weser durchqueren wir ein weiteres kleines, verstecktes High-Light der

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Bei dem herrlichen Wetter sind unzählige Spaziergänger, Jogger und Touristen an der Weser unterwegs. Der breite Weg direkt am Ufer bietet genug Platz für uns und diverse andere Radfahrer, um bequem und schnell in Richtung Schlachte voranzukommen. Dieser Platz für Radfahrer ist aber keinesfalls ein Einzelkind in der Hansestadt - die Fahrradfreundlichkeit Bremens erkennt man an jeder Ecke. Kein Wunder, etwa 25 % des Personenverkehrsaufkommens entfallen hier auf den Radverkehr. Eine erstaunlich hohe Zahl. Damit ist Bremen, unter den Städten ihrer Größe, die mit dem höchsten Radverkehrsanteil. Mehr als 690 Kilometer ausgebaute Strecke bietet das Bremer Radwegenetz, und das ist noch nicht das Ende. Geplant sind diverse neue Projekte zur Förderung des Radverkehrs. Bremen soll also nicht nur zweiradsexy sein, sondern es auch bleiben. Mittlerweile haben wir unseren Städtetour-Checkpoint erreicht und steigen von unseren Bikes ab. Seinen heutigen Namen verdankt die historische Uferpromenade in der Bremer Altstadt der Tatsache, dass Worte über Jahrhunderte oft in Begrifflichkeit und Aussprache verschliffen werden. So entwickelte sich mit der Zeit aus dem damaligen „Slagte“, dem Einschlagen der Pfähle der Uferbefestigung, der herzerwärmende

^Text: Marco Knopp

Name „Schlachte“. Wir stellen unsere Räder ab und setzten uns an einen Tisch. Circa vier Meter unter und 20 Meter neben uns tuckern große und kleine Schiffe die Weser rauf und runter. „Das ist toll! So hatte ich mir Bremen vorgestellt“, freut sich Sina über den Ausblick. Wir genießen die Sonnenstrahlen, den Wind und das Geräusch der Wellen, die von den Schiffen an die Ufermauer geworfen werden. Nachdem wir die benötigte Ration Koffein, Kohlenhydrate und ein kaltes Alster im Körperinneren verstaut haben, hüpfen wir erneut auf unsere Fahrräder und fahren die maritime Uferpromenade wieder ein kleines Stückchen zurück. „Jetzt geht´s in mein Lieblingsviertel“, kündige ich das nächste Etappenziel an. Ein paar Momente später schlendern wir durch viele schmale Häuschen, die sich krumm und schief aneinander schmiegen. Der Gang durch das Schnoorviertel ist ein wenig wie eine Zeitreise. „Du hast hoffentlich auch etwas zu dieser Gegend vorbereitet?“ werde ich gefragt. „Aber sicher doch“, ich räuspere mich bedeutungsschwer. „Kommen wir zunächst zum Namen. ,Schnoor‘ ist plattdeutsch für Schnur. Und genau wie die Perlen an einer Schnur reihen sich die schmalen Häuser hier aneinander. Aber warum sind die Häuser eigentlich so schmal und hoch?“ frage ich Sina mit erhobenem Zeigefinger und besserwisserischer Mimik. „Ich fühle mich ein bisschen in meine Kindheit zurück versetzt. Damals hat mir Peter Lustig die Welt erklärt. Heute tust du selbiges mit Bremen“, wirft Sina ein. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Spott oder Bewunderung in ihrer Stimme mitschwingt. „Zurück zum Thema, junge Dame!“ Ich deute erneut auf die Häuserschlucht vor uns. „Die Antwort ist ganz einfach“, sage ich, „Steuern! Damals hing die Höhe der Steuern von der Breite des Hauses ab. Da der Bremer an sich ja ein plietscher, also schlauer, Bursche ist, hat er eben schmal und hoch gebaut“. „Aber schau dir die Häuser noch einmal genauer an. Fällt dir noch was auf?“ möchte ich wissen. „Ja, die Häuslebauer in Bremen haben damals wohl gerne mal einen getrunken bei der Arbeit“, stellt Sina lachend fest. Ich nicke anerkennend. Auch wenn das so nicht stimmt hat meine Kopilotin doch erkannt, worauf ich hinaus will. „Genau! Viele Häuser sind schief. Der Grund dafür ist zwar flüssig, aber

^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp

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°Bild: Marco Knopp

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alkoholfrei. Früher lief ein Nebenarm der Weser durch dieses Viertel, die Balge. Im 19. Jahrhundert wurde sie zugeschüttet, um Platz für Bauland zu generieren. Das Resultat dieser Maßnahme durchwandern wir gerade. Doch dieser Eingriff in die Natur hat auch seine Schattenseiten: das Boden sackte im Laufe der Jahrzehnte ab, und so stehen viele Häuser seit dem schief im Wind.“ Unsere Reifen rollen langsam weiter über das abgewetzte Kopfsteinpflaster der kuscheligen Straßen im Schnoor. „Das ist wirklich schön hier. Könnte glatt die Kulisse aus einem Harry Potter Film sein“, bemerkt Sina. „Aber was sind das für winzig kleine Gänge zwischen den Häusern?“ „Die heißen Schietgänge, das ist plattdeutsch für ... ähh... Exkremententransportwege“, stottere ich um das unappetitliche Wort herum. „Das hast du sehr elegant übersetzt. Aber ich kann mir schon denken, was Schietgänge heißt“, wirft Sina ein. „Auf jeden Fall wurden diese schmalen Gänge damals genutzt, um den Müll und die Toilettenspenden schnell und ohne die hochfrequentierten Hauptstraßen benutzen zu müssen aus dem Viertel zu schaffen.“ Sina nickt zufrieden. „Hat auch etwas von Zauberei, wie ich finde. Harry Potter wäre stolz auf die Bremer aus vergangenen Zeiten.“ Dieses Mal bin ich es, der laut lachen muss. Mittlerweile haben wir unsere Hinterteile erneut auf den Sätteln platziert und verlassen das Schnoorviertel. „Ich würde sagen, wir bewegen uns jetzt mal raus aus der Innenstadt und fahren runter zum Osterdeich. Das Wetter ist zu schön, um nur im Asphaltdschungel zu spielen. Am Deich kann man sich überall auf den Wiesen ins Gras legen und die Sonne genießen. Und das alles mit der Weser in Reichweite“, schlage ich vor. Die Sonne verlässt langsam den Zenit. Warm bleibt es trotzdem, und wir lenken unsere Räder in „Das Viertel“ zwischen Ostertor und Steintor. Hier finden sich unzählige kleine Straßen, in denen man sich ohne Navi oder ortskundigen Spurenleser leicht verfährt.Der Charme dieser bunten Gegend kommt zum Großteil von den typischen Bremer Häusern. Diese zweistöckigen alten Häusern mit ihren treppenbesetzten Aufgängen sind ein echtes Bremer Wahrzeichen. Der spezielle Look erinnert stark an Gegenden wie den Londoner Stadtteil

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Notting Hill oder auch Greenwich Village in New York. Ein weiterer Pluspunkt ist die kulturelle und gastronomische Vielfalt. Besucher und Viertel-Bewohner lieben das bunte Treiben gleichermaßen. Da liegt die Designer-Boutique neben dem Second-Hand-Palast und der Dönermann gegenüber vom Öko-Wochenmarkt. Nachdem wir unsere Bikes durch diese lebendige und pulsierende Bremer Szenegegend pedaliert haben kommen wir am Osterdeich an. Wir lotsen unsere Bike einen sandigen Weg den Deich hinauf und bleiben stehen, um den Blick zu genießen. Die Weserlandschaft breitet sich weit und flach vor uns aus. Die Südseite der Weser wird nicht bebaut, was noch mehr den Eindruck vermittelt, irgendwo weit außerhalb der Stadt gestrandet zu sein. „Toll! Ich hab das Gefühl, wir haben die City komplett hinter uns gelassen, und das obwohl sie ziemlich genau 50 Meter hinter uns liegt“, strahlt Sina. Es war ein langer Tag, und wir sind beide kaputt. Wir treiben unsere Räder noch einmal die Weser entlang, dann suchen wir uns ein schönes Stückchen Grün und lassen uns ins Gras fallen. „Was hältst du von einem schönen kalten Bier?“ frage ich Sina. „Das ist die beste Idee des Tages“, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen. Ich lege mich auf den Rücken, schiebe die Arme unter den Kopf und schließe die Augen. „Dann hol uns doch mal zwei Flaschen“, sage ich gähnend. „Ich glaub ich spinne! Vom Gentlemann hast du wohl noch nichts gehört, oder?“ protestiert Sina. Ich deute mittlerweile ein leichtes Schnarchen an. Sina steht auf und klopft sich das Gras von ihrer Kleidung. „Becks bitte. Das ist nämlich eine Bremer-Brauerei und damit ein würdiger Abschluss dieses Tages“, bestelle ich mit erhobenem Zeigefinger. „Aber nur, weil du so ein guter Reiseführer warst und ein traumatisches Grundschulerlebnis deine Theaterkarriere schon früh zerstörte.“ Bevor sie sich zum nahliegenden Kiosk aufmacht wünscht sie mir noch ein gutes Nickerchen. „Und träum nicht vom freien Fall im Gockelkostüm“, fügt sie böse lächelnd hinzu. Die sich sofort bildenden Schweißtropfen auf meiner Stirn haben mit der Sonne nichts zu tun. „Sei niemals der Hahn“ flüstert eine gruselige Stimme in meinem Kopf, bevor ich einnicke.

^Text: Marco Knopp

INFOS

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................ Der wilde Axel un d die bezaubernde Sina rollten auf dem Positano Cross und dem Ec on omia der Firma Contoura du rch die schöne Wes erstadt. Unsere Empfehlu ng, um in Bremen Nacht oder auch m eine ehr zu verbringen ist das Best Wester Hotel Schaper-Sied n enburg: Fahrradk eller, zentrale Lage un d tolle Ausstattung. Infos: www.bestwestern.de /hotels/Bremen/ BEST-WESTERN-H otel-Schaper-Siede nburg Leckeres Essen, se nsationeller Blick. Mehr gibts da nich t zu sagen: www.muehle-brem en.de Alle Infos zu Radt ouren, Sehenswürd igkeiten oder was sonst in Brem en los ist findet ih r unter: www.bremen-touri smus.de ......... .........

°Bild: Marco Knopp

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Björn Lexius

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und Till Glä

gelbrecht

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°Bilder links unten: Bicycle Portraits, links oben und mitte: We are Traffic

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Vier Manner, zwei Lander, zwei Leidenschaften! „Bicycle Portraits“ meets „We Are Traffic“!

Stan Engelbrecht, Nic Grobler, Björn Lexius und Till Gläser teilen sich zwei Leidenschaften: Rad fahren und fotografieren. Zwei Bücher sind aus dieser Leidenschaft entstanden, das von Stan und Nic trägt den Titel „Bicycle Portraits“, das Buch von Björn und Till heißt „We Are Traffic“! Was sie trennt sind 9.700 Kilometer - das ist die Entfernung von Hamburg nach Kapstadt. Während Stan und Nic die Radfahrer Südafrikas porträtierten, holten sich Björn und Till die Biker der Hansestadt Hamburg vor die Kamera. So entstanden parallel zwei bemerkenswerte Werke, mit erstaunlichen Ähnlichkeiten und ebenso erstaunlichen Unterschieden. Faszinierend ist der Vergleich der beiden Bildbände. Er zeigt zwei unterschiedliche Welten mit ihren unterschiedlichen Radfahrern, mit einer Aussagekraft, die weit über das Rad fahren hinausgeht. Wir haben beide Autorenteams um ein Interview gebeten und ihnen dieselben Fragen gestellt. Südafrika meets Germany oder “Es lebe der feine Unterschied!“

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^Text: Andreas Sawitzki

°Bild: We are Traffic

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Björn Lexius und Till Gläser Was bedeutet das Fahrrad für euch? Wir sind beide begeisterte Fahrradenthusiasten. Für Björn, der nicht mal einen Führerschein hat, ist es nicht nur ein Fortbewegungsmittel, sondern Lebensgefühl und ein Weg, die Welt mal auszublenden. Till fährt gerne viel und schnell auf dem Rad. Meist um fix und umweltfreundlich von A nach B zu kommen, oder um Sport zu machen. Björn fährt seit Jahren diverse Fixies und ein Rennrad und Till sein Rennrad. Welche Leidenschaft war zuerst da, fotografieren oder Rad fahren? Bei uns beiden war wohl das Rad fahren zuerst da. Nicht so eine große Leidenschaft, wie es heute ist, aber natürlich fahren wir beide deutlich länger mit dem Rad, als wir fotografieren. Aber dass die Leidenschaft zum Fahrradfahren sich gesteigert hat entwickelte sich bei uns beiden in etwa gleichzeitig mit dem fotografieren. Wenn ihr euch entscheiden müsstet: auf dem Rad sitzen oder hinter der Kamera stehen? Das hängt ganz stark von der Gemütslage ab. Braucht man es gerade, sich auszupowern oder ist man gerade in der Stimmung, sich kreativ auszutoben? Wenn wir nicht gerade Fahrradfahrer fotografieren, ist die Fotografie für uns beide ja auch der Weg, unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Das Fahrrad fahren ist reine Freizeit, das macht man, wenn man Zeit und Bock hat. Entstehen eure Bilder spontan oder plant ihr sie? Die Fotoserien, die wir machen, sind schon geplant. Die Leute melden sich bei uns per Mail oder noch öfter via Facebook und wir verabreden dann Termine mit ihnen. Die Orte, an denen wir fotografieren, dürfen sich die Leute aussuchen und haben im Idealfall etwas mit ihnen zu tun. Allerdings ist nur der Ort und die Zeit geplant. Wir kennen weder die Leute, noch die Art der Fahrräder, die wir fotografieren. Das ist ideal, da wir uns so die Begeisterung aus der Spontanität bewahren. Wie kommt ihr zu euren Modellen? Sprecht ihr sie auf der Straße an, oder kennt ihr sie schon vorher? Die ersten zehn Fahrradfahrer haben wir noch angesprochen. Als wir das Projekt dann im Oktober online gestellt und auch die Facebookseite erstellt hatten wurden wir sofort von Anfragen überschüttet. Wir hatten praktisch nach der ersten Woche schon weit über einhundert Leute auf der Warteliste, und die Anzahl bleibt relativ konstant. Ganz selten sprechen wir auch Leute an und erzählen ihnen vom Projekt. Einmal

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hatte Björn ein Mädel auf der Straße gesehen und kam nicht mehr dazu, sie anzusprechen. Nachdem er über unsere Facebookseite einen Aufruf startete, hatten wir noch am selben Abend einen Shootingtermin für den nächsten Tag. Habt ihr spezielle Typen von Bikern, die ihr gerne vor der Kamera habt? Nein, wir wollen keinen Cycle Chic oder Cycle Style Blog haben oder der zweihundertste Fixie-Blog sein, unsere Idee ist, die Fahrradkultur in Gänze mit all ihren Facetten abzubilden. Wir haben alle Arten von Radfahrern vor der Kamera gehabt und das ist auch genau das, was wir wollen. Welchen Prominenten würdet ihr gerne mal mit einem Fahrrad ablichten? Bela B. oder Jan Delay sind zwei, die wir auch schon mal angeschrieben haben. Soweit wir wissen, hat Jan Delay nicht mal einen Führerschein. Es geht uns dabei aber nicht um den Promifaktor, sondern eher darum, dass sich diese beiden positiv zum Radfahren geäußert haben. Prinzipiell fotografieren wir jeden, der gerne Rad fährt und der sich für Radfahrer stark machen möchte. Ob derjenige jetzt prominent ist oder nicht, ist dabei völlig egal. Wie wichtig ist das Equipment? Beim Radfahren? Beim Fotografieren? Beim Radfahren und beim Fotografieren ist es vor allem wichtig, dass es funktioniert. Ob jetzt teuer oder nicht, ob alt oder neu, das kommt ganz auf das Einsatzgebiet und die Bedürfnisse an. Jeder fährt das Fahrrad, das am besten zu ihm passt. Sowohl bei der Kamera, als auch beim Fahrrad ist es vor allem wichtig, dass man sich mit dem Equipment wohl fühlt. Woher kam die Idee, einen Bildband mit Portraits von Radfahrern und ihren Bikes zu machen? Gab es eine Schlüsselszene oder einen besonderen Moment? Am Anfang war es eher eine Spinnerei... „Am Ende machen wir einen Bildband.“ Das haben wir schon beim ersten Treffen gesagt, und es schien für uns mehr als unrealistisch, es war nur so dahingesagt. Aber als wir nach dem Start ein so unglaubliches Feedback hatten, war das Projekt „Buch“ plötzlich gar nicht mehr so utopisch. Genau wie „Bicycle Portraits“ haben wir uns dann für eine Crowd Funding Lösung entschieden, um die Produktion zu finanzieren.

^Text: Andreas Sawitzki

Möchtet ihr mit „We Are Traffic“ etwas vermitteln oder ist es rein zur Unterhaltung entstanden? Unsere Idee war es, den Fahrradfahrern ein Gesicht zu geben. Oft wird der Radfahrer in den Medien oder von Politikern als Radrambo oder Kampfradler beschimpft, was sich auch auf das allgemeine Bild der Radfahrer auswirkt. Obwohl sie das umweltfreundlichste Verkehrsmittel nutzen, das weder Dreck noch Lärm produziert und viel weniger Platz in Anspruch nimmt, werden sie überall als störender Faktor im Straßenverkehr wahrgenommen. Unser Ziel mit den Fotos ist es, auf Fahrradfahrer aufmerksam zu machen und im Rahmen unserer Möglichkeiten deren Situation zu verbessern. Was haltet ihr von den Aufnahmen des „Bicycle Portraits“-Buches? Großartig! Nicht ohne Grund haben uns die Fotos von „Bicycle Portraits“ maßgeblich dazu inspiriert, unser Fotoprojekt überhaupt zu starten. Es ist total spannend zu sehen, was für einen Stellenwert

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: We are Traffic

die Räder in Südafrika haben. Ohne Fahrrad können in Südafrika viele weder zur Schule, noch zur Arbeit gelangen. Bei uns ist das ja schon anders, Autos sind so verbreitet, dass es viel zu viele davon gibt. So viele, dass die Stadt Hamburg Strafzahlungen an die EU leisten muss, weil zu viele Autos zu viel Dreck in die Luft pusten und so die Grenzwerte jedes Jahr überschritten werden. Wo seht ihr den Unterschied zwischen euren Fotografien und denen des „Bicycle Portraits“-Buchs? Von der Bildgestaltung her sind die Fotos schon relativ ähnlich. Anders ist, dass wir zu jedem Radfahrer eine ganze Serie fotografieren. Meist mehrere Fotos vom Radfahrer mit seinem Bike und dann noch die Detailfotos vom Rad selber. Da wir uns mit Radfahrern in Städten beschäftigen sind unsere Fotos natürlich deutlich urbaner. „We Are Traffic“ ist so eine Art Mischung aus den Fotos von „Bicycle Portraits“ und dem BikeNYC Projekt von Dmitry Gudkov in New York.

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°Bild: We are Traffic

°Bild: Bicycle Portraits

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Stan Engelbrecht und Nic Grobler Was bedeutet das Fahrrad für euch? Wir beide, Nic und ich, sind Fahrradverrückte! Wir fahren täglich mit dem Bike zur Arbeit und erledigen viele Wege mit dem Rad. Manchmal machen wir Sachen auch nur, um zu beweisen, dass es möglich ist. Wir lieben unsere Räder, genauso wie das Rad fahren im Allgemeinen. Für uns ist es ein starkes Symbol der Freiheit, Emanzipation und Selbstbestimmung – jeder sollte Rad fahren! Welche Leidenschaft war zuerst da, Fotografieren oder Radfahren? Das Rad fahren – oder besser gesagt das Fahrrad. Ich erinnre mich sehr gerne an mein erstes zurück, es entfachte meine Leidenschaft zu Fahrrädern. Inzwischen ist es so weit gewachsen, dass es beinahe zur Obsession geworden ist. Aber in meinen Augen haben Fotografie und Fahrräder viel gemeinsam. Beides ermöglicht dir Interaktion mit deiner Umwelt auf neugierige und abenteuerliche Art und Weise. Mit dem, was du tust, tauchst du tief in die Dinge ein. Wenn ihr euch entscheiden müsstet: auf dem Rad sitzen oder hinter der Kamera stehen? Ich will auf meinem Rad sitzen, am besten immer. Die Kamera hält mich manchmal davon ab. Ich wünschte ich könnte fotografieren, ohne eine reale Kamera benutzen zu müssen. Entstehen eure Bilder spontan oder plant ihr sie? Unsere Bike Porträts planen wir so gut wie gar nicht. Alles geschieht sehr spontan. Wir sprechen in der Regel die Menschen an, die wir unterwegs antreffen. Manchmal ist es auch jemand den wir persönlich kennen, Freunde, Familienmitglieder. Meistens ist es aber sehr spontan und zufällig. Habt ihr spezielle Typen von Bikern, die ihr gerne vor der Kamera habt? Na klar! Ein schöner handgefertigter Colnago Stahlrahmen ist immer eine großartige Entdeckung und ein Vergnügen für den Fotografen. Während unseres Projektes haben wir aber Begeisterung für die verschiedensten Arten entwickelt – egal ob handgemachte Edelbikes oder aber auch Trashbikes aus dem Supermarkt. Solange sie gefahren und benutzt werden haben sie alle ihren Reiz. Auf eine besondere Art sind sie alle schön und verdienen es, beachtet zu werden.

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Welchen Prominenten würdet ihr gerne mal mit einem Fahrrad ablichten? Ich habe ehrlich gesagt kein großes Interesse daran, eine Berühmtheit auf einem Bike zu fotografieren. Und bisher ist es mir auch erfolgreich gelungen, das zu vermeiden. Wie wichtig ist das Equipment? Beim Rad fahren? Beim Fotografieren? Ich hasse Equipment. Aber na klar, es ist wichtig. Beim Fotografieren halte ich es möglichst simpel – eine feste Brennweite, ein leichtes Stativ und nur natürliches Licht. Woher kam die Idee, einen Bildband mit Portraits von Radfahrern und ihren Bikes zu machen? Gab es eine Schlüsselszene oder einen besonderen Moment? Das ist einfach so passiert. Nic und ich kannten uns schon eine Weile, bis wir feststellten, dass wir beide verrückt nach Fahrrädern sind. Und wir wunderten uns beide immer darüber, warum Menschen in Südafrika Fahrräder benutzen, wenn es nicht sinnvoll ist. Also haben wir angefangen, Fotos von diesen Menschen zu machen, um so mit ihnen in Kontakt zu kommen und ihre Beweggründe kennen zu lernen. Möchtet ihr mit „ Bicycle Portraits“ etwas vermitteln oder ist es rein zur Unterhaltung entstanden? Wir wollen mit diesem Buch erreichen, dass Südafrikaner, die denken es sei zu gefährlich, zu anstrengend, zu weit, zu verrückt mit einem Rad zu fahren sehen, dass es Menschen gibt, die genau das jeden Tag machen. Und denen es gut damit geht. Vielleicht können wir ihnen einen Anstoß geben, sich doch einmal aufs Rad zu setzen. Was haltet ihr von dem Buch „We Are Traffic“, das eurem ja sehr ähnlich ist? Es ist wundervoll, wir mögen es sehr! Technisch sehr gut, humorvoll und sehr eigenständig! Wo seht ihr den Unterschied zwischen euren Fotografien und diesem Buch? Die Umgebung, der Zustand und die Qualität der Bikes, alles unterscheidet sich schon deutlich. Es erzählt dem Leser viel über den Kontrast zwischen Europa und Afrika.

^Text: Andreas Sawitzki

°Bild: Bicycle Portraits

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INFOS

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.............. www.dayonepublic ations.com/ Bicycle_Portraits www.wearetraffic.de ............. .............

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°Bild: Bicycle Portraits

Die Parade der Sonnentoter

Sonnenbrillen sind gefühlt seit der Steinzeit eine feste Größe im Gesicht der Menschheit. Ob nun für sportliche Sichtunterstützung, Schutz vor schädlichen UV-Strahlen oder einfach als Modeaccessoire. Die schicken Sonnentöter sind von den Nasen unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Wir haben uns durch den bebrillten Produktdschungel gekämpft, um für euch die schicksten, besten, tollsten, turbomäßigsten Sonnenbrillen des Planeten zu jagen und auszustellen. Aber seht selbst: Vorhang auf und Sonne an für unsere Auswahl der „Sexiest Sunglas Alive“.

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Swisseye Freeride

Preis: € 69,90 Die Freeride ist nicht nur beim Rad fahren eine perfekte Wahl. Sie bietet dank ihrer Spezialbeschichtung „Antifog/ Antiscratch“ immer den perfekten Durchblick. Das splitterfreie Fassungsmaterial sorgt dann noch für die nötige Sicherheit. Was das Aussehen angeht? Lässig. Sexy. Swisseye Freeride! www.swisseye.com

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^Text: Marco Knopp °Bild: Fabian Frühling

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Auch mal dufte aussehen?

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Oakley Garage Rock

Preis: € 139,Diese brillige Hommage an die Ikonen der Rockmusik der 60er Jahre macht jeden zum Frontman. Die Gläser schützen dank Rundum-Filterschutz vor UV-Strahlen aller Wellenlängen und bieten außerdem ein Optimum an Klarheit. Designakzente mit Metalllogo und Tragekomfort machen die Garage Rock dann endgültig zum Headliner! www.oakley.com

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Alpina A108

Preis: € 49,95 Pilotenbrillen stehen seid jeher für Lässigkeit, Coolness und Top-Gun. Die A108 von Alpina beweist dies erneut eindrucksvoll. Die eleganten Bügel, die qualitativ hochwertigen Gläser und der appetitliche Preis komplettieren die A108 zu einer Top Sonnenbrille. www.alpina-sports.de

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^Text: Marco Knopp °Bild: Fabian Frühling

720armour Tattoo

Preis: € 54,Du brauchst eine professionelle Sportbrille mit einem urbanen Look? Dann kommt dein Gesicht an der Tattoo von 720armour nicht vorbei. Ihre kratzfeste und wasserabweisende Beschichtung sorgt für maximale Sicht und der Preis für minimale Geldabgabe. So gefällt uns das! www.hartje.de

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Alpina A63

Preis: € 29,95 Der nächste Urlaub oder Sturm kann kommen: die A63 von Alpina sieht nicht nur richtig geil aus, sondern bietet mit ihren abschließenden Bügeln auch besonderen Schutz vor Wind und sorgt so für besonders starken Halt auf der Denkermurmel. www.alpina-sports.de

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^Text: Marco Knopp °Bild: Fabian Frühling

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Arnette Dropout

Preis: € 89,Die Dropout von Arnette sitzt nicht nur perfekt auf der Nase sondern auch am Puls der Zeit. Das matte Design und die einfach zu wechselnden Bügel sorgen für Abwechslung und jede Menge Sexappeal in deinem Gesicht. www.europe.arnette.com

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POC DID

Preis: € 159,Dieses Paradebeispiel einer Lifestyle-Brille hört auf den schönen Namen DID und kommt aus dem edlen Hause POC. Der schlanke und leichte Rahmen ist nicht nur auf der Höhe der Zeit, sondern auch extrem schick. Aber Aussehen ist bekanntlich nicht alles! Sehr robuste und langlebige Brillengläser sorgen on top für die hervorragenden optischen Eigenschaften der DID. www.pocsports.com

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^Text: Marco Knopp °Bild: Fabian Frühling

°Bild: Marco Knopp

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Werkspionage! Rumgeschnüffelt bei Hartje

Der gelbe Helm sitzt tief und die Zigarette schief im Gesicht. Blaumann, Warnweste und Arbeitshandschuhe runden die Maskerade perfekt ab. Ich habe den Slang und die Bewegungen dieser speziellen Kategorie des Homo sapiens bis ins kleinste Detail seziert und verinnerlicht. Ich bin ein Bauarbeiter! Ich stapfe über die locker zwei Fußballfelder große Baustelle und verschmelze mit der Umgebung wie der Inhalt einer Flasche Mineralwasser, den man in die Ostsee kippt. „Ey Peter!“ schreie ich einem verwirrt dreinblickenden Baggerfahrer an, „Hansi sagt, du sollst die V43er nicht wieder vor dem Kranverteiler abstellen! Sonst gibt´s Ärger!“ Der nach Bahnhof schreiende Blick des angeblichen Peters lässt mich kalt. Im Weitergehen mache ich eine lässige Handbewegung, als wäre alles geklärt. Dann bin ich am Ziel. Die Hintertür zum Fort-Knox der Fahrradbranche, das Lager der Firma Hartje, liegt direkt vor mir. Schnell wie eine Cobra und elegant wie ein Aal quetsche ich mich durch die halb offene Tür in die riesige Halle. Ich drücke mich in den Schatten eines nahen Pfeilers und schaue mich um. Die von Schwerlastregalen bewachten Gänge sind leer. „Der Cobra-Aal schlägt wieder zu“, murmele ich leise und zufrieden grinsend. Dann verlasse ich meine Deckung und drehe mich um. Der Brustkorb, gegen den ich krache, ist hart wie Stahl, und doch ist er nichts gegen die Kraft der kalten Klaue, die sich in meinem Nacken vergreift und mich hochhebt.

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^Text: Marco Knopp

„Du musst dieser Agent sein, über den sich alle lustig ma... ähhh... über den alle sprechen. Ich habe schon auf dich gewartet“, sagt die mächtige Gestalt mit amüsierter Stimme. Wie ein wehrloses Kätzchen im Maul seiner Katzenmami hänge ich noch immer am ausgestreckten Arm meines Bezwingers. „Ganz genau! Ich bin der Urban-Spion und hier, um euch eure Geheimnisse zu entreißen!“ gebe ich angriffslustig Antwort. „So so. Klingt ja spannend. Aber was hältst du denn davon, wenn ich dir einfach freiwillig zeige, was wir hier so machen?“ werde ich freundlich gefragt. „Klingt fair, für euch“, nehme ich das Kapitulationsangebot an. „Ich bin Thomas Göbel, Unternehmenssprecher bei der Firma Hermann Hartje.“ Mit ausgestreckter Hand und diesen Worten stellt sich mein Gegenüber vor, nachdem er mir wieder festen Boden unter den Füßen gewährt hat. „Komm mit, ich zeige dir mal unser Herzstück. Die Manufaktur.“ Seit ihrer Gründung wird die Firma Hartje als Familienunternehmen geführt, inzwischen in der dritten Generation. Und von Beginn an befindet sich der Firmensitz im Herzen Niedersachsens, in einem Städtchen namens Hoya, gelegen zwischen Bremen und Hannover. Die Weser fließt direkt an der Haustür vorbei, nur ein Deich trennt sie von den gewaltigen Hartje Lagerhallen. Erst jetzt finde ich die Zeit, um mich aufmerksam umzusehen. Der Begriff „Lagerhalle“ ist eine grandiose Untertreibung für die neuen Gebäude, die Hartje gebaut hat. „Wenn man hier ohne Notpeilsender verloren geht ist die Chance sehr hoch zu verhungern, oder?“, möchte ich kopfschüttelnd wissen. „Zugegeben, am Anfang hab ich mich hier auch permanent verlaufen“, sagt Thomas lachend und geht voran „Aber nach einer Weile ging es dann!“ Die Dimensionen dieses „Lagerplaneten“ übertreffen meine kühnsten Vorstellungen. Zu Spitzenzeiten warten hier Fahrräder im hohen fünfstelligen Bereich auf ihre Auslieferung. Überall flitzen Gabelstapler durch die Gänge, sie grabschen sich Fahrradkartons aus schwindelerregend hohen Regalen, um diese dann zu den Verladerampen zu bringen. Von dort aus geht es hinaus ins Land, zu den vielen HartjeHändlern.

^Text: Marco Knopp

Ich folge Thomas durch die nächste Halle, die ebenso gewaltig ist wie die vorherige. Hier liegen nun keine kompletten Zweiräder, sondern einzelne Fahrradteile. „Und, was meinst du? Wie viele Teile liegen hier zu Spitzenzeiten?“, frage ich meinen Begleiter kopfschüttelnd. „Ich glaube, das weiß nur der liebe Gott – und unsere Lagerverwaltungssoftware!“ antwortet dieser und grinst mich an. Auf dem Weg zu unserem ersten Ziel durch das Hallenlabyrinth erfahre ich, dass Hartje schon seit 1895 existiert. „Da trifft der Begriff Traditionsfirma aber mal zu“, sage ich anerkennend. Aus einem kleinen Fahrradteilevertrieb aus dem 19. Jahrhundert ist heute ein Unternehmen mit mehr als 700 Mitarbeitern geworden. Aber schon damals war Gründer Hermann Hartje klar, in welche Richtung es einmal gehen sollte. Die Grundidee war von Anfang an nicht nur einen Vertrieb, sondern auch eine eigene Fahrradmarke auf die Beine zu stellen. „Fahrräder wurden hier eigentlich schon immer zusammengeschraubt. Vor circa 20 Jahren wurde die Nachfrage der Händler immer größer und spezieller, sodass wir die Hartje Manufaktur geschaffen haben. Vor etwa 8 Jahren ist dann auch noch unsere zweite Eigenmarke Contoura dazugekommen.“ Wir treten durch eine Tür am Ende der Halle und befinden uns plötzlich in einer gänzlich anderen Welt. Überall wuseln gut gelaunte Menschen herum, die Fahrräder montieren. So ähnlich muss es auch in der Werkstatt des Velo-Weihnachtsmannes aussehen. „Wen hast du denn da im Schlepptau?“ fragt uns ein freundlich lächelnder Mann im Karohemd, der ein Telefon am Gürtel und eine Brille auf der Nase trägt. „Nennen wir ihn mal einen interessierten Besucher unseres Unternehmens“, stellt mich Thomas vor. „Das ist Werner Wolff, der Leiter der Manufaktur“ wird mir der freundliche Herr vorgestellt. Werner steht zwischen rund 20 Einzelarbeitsplätzen, an denen Fahrradrahmen per Hand montiert werden. Während wir durch diese überdimensionale Fahrradwerkstatt schlendern erklärt er mir, welche Idee hier in der Manufaktur umgesetzt wird: die Idee des individuellen Bikes.

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°Bild: Marco Knopp

Manufakturmeister. Werner Wolff

Â°Bild: Marco Knopp

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Kein vorbeikommen. Thomas Göbel

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°Bild: Marco Knopp

„Die Händler können mittels eines Bestellformulars angeben, welche Farbe, Ausstattung oder Besonderheiten ihr Kunde gerne an seinem ausgesuchten Hartje Manufaktur oder Contoura Modell hätte. Wir setzen die Bikes nach den individuellen Wünschen zusammen und schicken es fix und fertig raus. Das erspart den Händlern viel Zeit und Arbeit.“ „Wie viele Exemplare werden hier am Tag montiert?“, möchte ich wissen. „Das hängt stark von der Jahreszeit ab, im Frühling sind es natürlich viel mehr als im Winter.“ Werner zeigt auf ein Laufband, auf dem circa 30 Fahrräder befestigt sind. Von beiden Seiten wird an den Rädern gearbeitet. Bremsen, Schaltung oder Tretlager, hier werden die Standardmodelle mit ihren vorher festgelegten Ausstattungen vereint. „Grob geschätzt werden auf dieser Fertigungsstraße und den Manufaktur Einzelplätzen mehrere tausend Fahrräder pro Monat montiert, und zwar von rund 75 ausgebildeten Zweiradmechanikern.“ Wir verlassen den Fertigungsbereich und gehen in die Laufradabteilung. Bei der Menge an Fahrrädern scheint

^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp

es nur logisch, dass Hartje seine eigenen Laufräder herstellt. An sechs automatisierten Arbeitsplätzen werden die hauseigenen Laufräder eingespeicht. Werner nickt den Mitarbeitern aus der Abteilung freundlich zu und deutet dann mit dem Zeigefinger gen Decke. „Eine Etage über uns befindet sich das Laufradlager. Dort lagern kurzzeitig bis zu 20.000 Laufräder, die alle hier unten montiert und eingespeicht wurden.“ Während ich aufgrund dieser unfassbaren Zahl erneut mit dem Kopf schüttele klingelt Werners Gürteltelefon. „Es hat mich gefreut dich kennenzulernen, aber ich muss auch wieder zurück an die Arbeit“, verabschiedet sich der Meister der Manufaktur und lässt mich und Thomas im wohlstrukturierten Chaos zurück. Ein paar Momente und Schritte später sind wir wieder von haushohen Regalsystemen umzingelt. „Warum dieser ganze Aufwand? Warum alles selber machen?“ möchte ich wissen. „Das ist ganz einfach zu beantworten: Qualitätsanspruch“, antwortet Thomas. „Durch die eigene Produktion und Fertigung mit den eigenen Arbeitern in den eigenen Hallen kann man noch einmal das letzte Prozentpünktchen an Qualität herauszuholen. Wir wollen nur absolut

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°Bild: Marco Knopp

hochwertige Räder an die Händler schicken, und nur so haben wir die volle Kontrolle über unsere eigenen Produkte.“ Dieser Qualitätsanspruch zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Unternehmen Hermann Hartje. Angefangen in der Manufaktur, in der nur ausgebildete Fahrradmechaniker arbeiten, bis hin zur hauseigenen Entwicklung der Marken. „Konzeption, Dekorerstellung, Rahmenzeichnung, Konstruktion, Designerstellung alles, was am Ende den Schriftzug Hartje oder Contoura trägt, wurde auch zu 100% von den Hartje Mitarbeitern erstellt und erdacht. Durch die kurzen Dienstwege und den regelmäßigen und kundennahen Input unserer Außendienstmitarbeiter können wir einfach sehr schnell und flexibel auf die Wünsche des Marktes reagieren. Und genau das wollen die Händler auch von uns. Dann paniert und würzt man das Ganze noch mit einem schnellen und zuverlässigen Service - et voilà, fertig ist das perfekte Zweiradmenü“ lacht Thomas. Neben einem guten Dutzend Fahrradmarken kümmert sich Hartje auch um unzählige Fahrradteile-Hersteller. Von Camelbak bis SRAM, vom Helm bis hin zum MTB-Schuh – knapp 20 Labels sind allein unter der Dachmarke „Quality-Brands“ zusammen-

^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp

gefasst. Es ist erstaunlich, dass ein Unternehmen, das so viele Marken vertreibt und selber produziert trotzdem so bodenständig und glaubhaft wirkt. Mittlerweile sind wir wieder an der kleinen Tür angekommen, durch die ich mich fast unbemerkt eingeschlichen hatte. „Das war mehr als beeindruckend Thomas, aber wo soll es denn noch hingehen in der Zukunft?“ möchte ich zum Abschluss meines Spionageeinsatzes wissen. „Es gibt immer Ziele. Natürlich wollen wir den sehr hohen Qualitäts- und Servicestandard halten, den wir uns aufgebaut haben. Aber auch im Bereich E-Bikes werden wir kräftig Gas geben. Wir haben uns da für die kommende Eurobike zwei, drei dicke Überraschungen zurechtgelegt, für die sich der aufmerksame Urban Cycling Leser schon mal jetzt den Publikums-Samstag freihalten sollte. Das wird kräftig rappeln im Karton“, verspricht Thomas und strahlt dabei wie ein Kind am Weihnachtsmorgen. Ich verabschiede mich und trete hinaus in den Sand der Baustelle. Ich setzte den gelben Bauhelm auf meine Denkermurmel und nehme mir vor, beim Verlassen der Baustelle den Baggerfahrer Peter noch einmal wegen der V43er zusammenzustauchen.

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Ausprobiert! Bike: Stromer ST1 Kategorie: Pedelec

Wow, was ist das denn? Ein Tarnkappenflugzeug? Das Motorrad von James Bond? Eine Rakete? Ha, nichts von alledem, das ist ein E-Bike, so wie es die Firma Stromer interpretiert. Das Modell ST1 gehört zu der Kategorie schnelle Pedelecs (S-Pedelecs), ist versicherungspflichtig, außerdem wird ein Mofa-Führerschein benötigt. Ein Helm ist zu empfehlen, allerdings nicht Pflicht. Hin und wieder kommt es vor, dass ein Rad aus dem Stand Begeisterung auslöst, und das Stromer ST1 gehört ganz bestimmt dazu. Das fast oberschenkeldicke Unterrohr beherbergt einen 522Wh starken Akku, der von außen geladen werden kann, aber auch zu entnehmen ist. Der Motor sitzt im Hinterrad und stellt einen Drehmoment von 30 Newtonmetern zur Verfügung. Das ST1 gibt es außerdem als 25km/h- und als 33km/h Variante, letztere mit einem brachialen Drehmoment von 40 Nm.

Du wirst dieses Bike lieben…wenn du das Muscle-Car unter den E-Bikes fahren willst!

Charakteristik

Stromer ST1

Aufsehen erregend, pfeilschnell, hochwertig

Kategorie: Pedelec Preis: € 4240,Gewicht: 27 kg Info: www.stromer.ch

Sehr gefällig kommt der Lack daher, mattes Grau, Ton in Ton mit der Karbongabel, perfekt gesellen sich elegante Schutzbleche und Gepäckträger dazu. Tritt man in die Pedale setzt sich der positive Eindruck fort. Flüsterleise und mit ordentlich Schub spurtet das Stromer los, Durchschnittsgeschwindigkeiten von 35km/h sind locker zu erreichen. Sehr angenehm ist das Handling, das Bike ist überraschend agil und wendig, aufgrund des recht hohen Gewichtes liegt es trotzdem satt und laufruhig auf der Straße. Erstaunlich die Reichweite des Kraftprotzes: In der höchsten Unterstützung, Stufe 4, sind wir bis an die 60 Kilometermarke heran gefahren, schaltet man ein, zwei Gänge zurück sind über 80 Kilometer drin. Da lohnen sich die 240,- Euro Aufpreis für den leistungsstärkeren Akku eindeutig.

Fazit Was für ein Gerät! Ausdauer, gepaart mit Kraft, gutem Aussehen und 1a Technik – das Stromer ist das ideale Bike für die weiten Wege zur Arbeit und zurück. Sitzt du auf dem Bike, stiehlst du selbst einem hinter dir fahrenden Ferrari die Show. Garantiert.

Antrieb im Hinterrad

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Karbongabel Swiss Made

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Marco Knopp

Ausprobiert! Bike: BMW Cruise e-Bike Kategorie: Pedelec

BMW und Fahrrad – passt das denn zusammen? Na klar passt das zusammen, der Fahrradbau hat eine lange Tradition in den Bayrischen Motoren Werken, einer der jüngsten Sprösslinge ist das BMW Cruise e-Bike. Fesch sieht es aus, stromlinienförmig, wie es im Automobilbau üblich ist. Bei einigen optischen und technischen Details hat man sich von der eigenen Mountainbikelinie inspirieren lassen. So ist das Cruise e-Bike vorne mit einer Federgabel ausgestattet, zudem fährt es auf 26 Zoll Laufrädern, Ballonreifen sorgen für Komfort und ermöglichen Abstecher in leichtes Gelände.

Du wirst dieses Rad lieben…wenn Fahrspaß, Qualität und Style bei dir Hand in Hand gehen sollen!

Charakteristik

BMW Cruise e-Bike

Edel, hochwertig, kultiviert

Kategorie: Pedelec Preis: € 2.599,Gewicht: 23 kg Info: shop.bmwgroup.com

Als Antrieb kommt ein bewährter Bosch Mittelmotor zum Einsatz. Er ist unterhalb des Tretlagers in den Rahmen integriert und bringt 250 W Leistung und 50 Newtonmeter Drehmoment mit. Gefüttert wird der Elektromotor von einem 300 Wh Akku, der praktischerweise nur mit Schlüssel heraus zu nehmen ist – Stichwort Langfinger. Wie sich der Antrieb auf der Straße schlägt, das wollen wir direkt einmal ausprobieren. Zunächst einmal nimmt man sehr bequem Platz, die Sitzposition kann dank verstellbarem Vorbau leicht angepasst werden. Sehr elegant und homogen entfaltet sich die Elektrokraft des Motors, es schiebt ordentlich los, ohne dabei ruppig zu Werke zu gehen. Diese Homogeniät behält es, bis sich der Antrieb bei ca. 25 km/h automatisch abschaltet. Auch das passiert angenehm sanft, insgesamt eine sehr schöne Abstimmung. Die Reichweite bei höchster Unterstützung betrug in unserem Test immerhin 50 Kilometer, positiv zu erwähnen ist zudem, dass das Bike auch ohne Elektrounterstützung sehr leicht zu fahren ist.

Fazit Kultiviert und edel schiebt das BMW-Bike los, es fällt schwer, bei diesen Attributen nicht an die Automobile aus gleichem Hause zu denken. Ein durchdachtes und sehr hochwertiges Rad - und eine exzellente Ausrede, das Auto einfach mal stehen zu lassen!

Übersichtlicher Bosch Tacho, verstellbarer Vorbau

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Marco Knopp

Logo, BMW!

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Ausprobiert! Bike: Haibike XDURO Cross Kategorie: Pedelec

Pedelecs haftet ein bisschen der Ruf der Gemütlichkeit an. Dass es auch ganz anders geht zeigt Haibike mit ihrem XDURO Cross. Hier ist nichts auf die ruhige Gangart ausgelegt, konzeptionell soll das Bike Radfahrer ansprechen, die auf ihrer Fitnessrunde nicht auf die Unterstützung eines E-Motors verzichten wollen. Die Gründe können vielfältig sein, sei es um fiesen Steigungen den Schrecken zu nehmen, weil Trainingsgrundlagen geschaffen werden sollen, oder aber um den Aktionsradius zu erweitern. Folglich bietet das Bike keinerlei Straßenausstattung, Schutzbleche, Beleuchtung, Reflektoren etc. sucht man vergebens. Das XDURO Cross rollt auf 28 Zoll Laufrädern mit sportiver Bereifung und wird von einem Bosch Mittelmotor angetrieben. Gespeist wird dieser von einem großen 400 Wh Bosch Akku, mit dem wir in unserem Test eine Reichweite von beachtlichen 60 Kilometern erzielt haben – und das im höchsten Modus. Vier Modi stehen zur Wahl, der Eco Modus brachte uns sogar über 100 Kilometer weit. Die Abstimmung des Antriebs ist sehr sportlich ausgefallen. Spritzig spurtet das Bike auf der Straße los, gemütlich geht anders, das hier ist ein Sportler - und zwar durch und durch. Dass dieses Bike gerne einen Abstecher ins Gelände unternimmt impliziert ja schon der Name, der im Rahmen positionierte Motor verschafft viel Bodenfreiheit, die Suntour Federgabel schluckt grobe Stöße, da kann man es auf dem Wald- und Feldweg schon mal laufen lassen. Die Ausstattung bewegt sich auf mittlerem Niveau, ist aber zweckmäßig. Das Gewicht liegt bei 21,4 Kilo – insgesamt eine beachtliche Vorstellung.

Du wirst dieses Rad lieben…wenn du deine Fitnessrunde über Stock und Stein mit der süßen Unterstützung eines Elektroantriebes genießen willst!

Charakteristik

Haibike XDURO Cross

Sportlich, sprintstark, große Reichweite

Kategorie: Pedelec Preis: € 2.799,Gewicht: 21,4 kg Info: www.haibike.de

Fazit Das Haibike ist ein sportlicher Geselle, hier wird nicht gemütlich gecruised, sondern tüchtig Gas gegeben. Der qualitativ hochwertige Bosch Antrieb ist spritzig abgestimmt und erreicht eine erstaunliche Reichweite. Ein Top-Begleiter für die Fitness-Runde!

Im Rahmendreieck platziert: Bosch Mittelmotor

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Übersichtlich und funktionell: Bosch Schaltzentrale

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Marco Knopp

Ausprobiert! Bike: Rose Pro DX Cross Runner-2000 Kategorie: Crossbike/Citybike

Wir Menschen sind manchmal ja schon kompliziert. Können uns einfach nicht entscheiden, wollen alles, und von allem nur das Beste. Ein Fitnessbike, um richtig Gas geben zu können? Oder lieber ein Citybike, für die Radtour mit der Familie? Oder doch ein Crossbike, für Abstecher ins Gelände? Anscheinend wissen die bei Rose ganz genau um diese kleine Schwäche der Menschen und haben kurzerhand ein Bike gebaut, das alles kann, das Rose Pro DX Cross Runner-2000. Herzstück ist ein wunderschöner 7005 T6 Ultralight Alurahmen, den man sich - schwuppdiwupp – einfach beim hauseigenen Crossbike „geliehen“ hat. Passend dazu gesellen sich Shimano 105er Schaltwerk, Umwerfer und Kurbeln – Parts, die man üblicherweise an einem Rennrad findet. Konsequent geht es weiter – Sattelstütze aus Karbon, Prologo Scratch Pro T2.0 Ledersattel mit Titangestell, tapered Karbongabel mit Aluschaft. Hier schreit alles nach High-Speed und Renneinsatz, aber Halt, Moment – was ist das? Gepäckträger? Schutzbleche? Jawoll meine Herrschaften, und trotzdem bringt das Bike nur 9,9 Kilo auf die Waage! Es ist eine eierlegende Wollmilchsau, relativ aufrecht und bequem nimmt man Platz, der Vorbau lässt eine Anpassung um +/- 20° zu. Und dann explodiert es, man schießt über den Asphalt wie mit einem Rennrad, der Rahmen ist sehr verwindungssteif, Vortrieb, wie wir ihn uns wünschen. Scheibenbremsen stoppen die schnelle Fahrt, ein extrem sinnvolles Sicherheitsfeature, gerade bei Nässe oder im Stadtverkehr. Denn dort fühlt es sich wie zuhause, elegante Schutzbleche und der extrem stabile Gepäckträger prädestinieren das Rose zum 1a Citybike.

Du wirst dieses Rad lieben wenn... du das schnellste Citybike auf dem Planeten fahren willst!

Charakteristik Leicht, vielseitig, pfeilschnell

Rose Pro DX Cross Runner-2000 Kategorie: Crossbike/Citybike Preis: € 1.429,Gewicht: 9,9 kg Info: www.roseversand.de

Fazit Der Traum vom schnellen, bequemen, leichten, alltagstauglichen Allroundbike könnte mit dem Rose Pro DX Cross Runner-2000 in Erfüllung gehen. Edel verarbeitet und elegant im Auftreten macht es in der Stadt und auf Überlandfahrten eine ausgezeichnete Figur. Ich glaub‘ ich bin verliebt.

Mountainbike Cockpit

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Marco Knopp

Schönes Steuerrohr mit innenverlegten Zügen

©Urban Cycling #01/13

Ausprobiert! Bike: Gepida S5 Kategorie: Singlespeed

Endlich Sommer! Endlich raus an die frische Luft! Da will man natürlich gesehen werden. Vor allem vor der Eisdiele oder im Biergarten. Der klassische Singlespeeder S5 des ungarischen Herstellers Gepida ist wie gemacht für diese Paradedisziplin des Sommers in der Stadt. Schon im Vorbeifahren bleiben die Blicke der Umstehenden an den goldenen Muffen hängen, die den dunkelgrünen Rahmen zieren. Und weil das S5 in der Retrolinie von Gepida erscheint, haben die Ungarn die zum gemufften Rahmen passenden Anbauteile aus dem Regal gezogen. Zum Sattel im typischen BrooksLook gesellen sich die an den Pedalen montierten Doppelriemenkörbchen und das braune Lenkerband, das den großzügig geschwungenen Bahnlenker umspannt. Die beigen Felgen warten mit goldenen Speichennippeln auf und kreisen um verchromte Hochflanschfelgen, die dank ihrer Lochung sowohl einige Gramm Gewicht verlieren als auch ein weiteres stimmiges Detail am S5 darstellen. Für Experimentierfreudige hat Gepida eine Flip-Flop-Nabe verbaut, die es ermöglicht, den Retrorenner ganz einfach zu einem waschechten Fixie umzubauen. Beim Rahmen macht Gepida keine Experimente: Die Sitzposition ist rennradmäßig sportiv, aber dank des relativ langen Radstandes fährt sich der grüne Eyecatcher unaufgeregt und spurstabil.

Du wirst dieses Rad lieben wenn... du auffallen willst, ohne unvernünftig zu werden.

Charakteristik

Gepida S5

Retrolook, fairer Preis, leicht

Kategorie: Singlespeed Preis: € 699,Gewicht: 10,2 kg Info: www.gepida.de

Pfiffig: die Bremshebel sind für den Oberlenkergriff montiert, so dass man beim entspannten Fahren jederzeit bremsbereit ist und nicht zum Umgreifen genötigt wird. Wer keine Lust mehr auf Cruisen hat oder vor einem Sommergewitter fliehen muss, kann mit dem S5 mit Hilfe der Pedalkörbchen standesgemäß sprinten oder sich das Eis mit Sahne auf einer schnellen Runde abstrampeln.

Fazit Das Gepida S5 ist das optimale Bike für den Sommer: Es ist grundsolide, funktional und bietet mehr erschwingliches Hinguck-Potential als jeder andere Singlespeed-Renner im Retrolook.

Schick zum Stehen kommen: Cross-Bremshebel

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Schöne Muffen. Schönes Fahrrad

^Text: Peter Fischer °Bild: Marco Knopp

Ausprobiert! Bike: Flik EV9 Kategorie: Faltrad

Der Fuchs aus dem Wald und das EV9 von Flik haben so einiges gemeinsam. Beide sind agil, wendig und extrem schlau. Zugegeben, was das farbliche Design angeht könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Im Gegensatz zu den langweiligen Brauntönen des Fuchses ist man auf dem strahlenden Cyan des EV9 ein echter Hingucker im Stadtgewusel. Das Flik-Faltrad lässt dabei nicht nur die Herzen der Styler und Zweiradliebhaber höher schlagen, auch für jeden Fan der Ingenieurskunst ist dieses 18 Zoll Schmuckstück ein echter Pulsbeschleuniger. Seine innovative 1-2-3 Falttechnologie wurde speziell für die Stadt und Ballungszentren entworfen. Sie transformiert das EV9 in wenigen Sekunden vom Fahrmodus in den Shuttle- oder Transportmodus. Der Shuttlemodus halbiert die Größe des Rades, ermöglicht es aber weiterhin, das Bike zu schieben und zu lenken. Besonders für belebte Bahnhöfe, U-Bahnstationen oder Bushaltestellen ist es so perfekt geeignet. Lediglich den Main-Frame Hebel öffnen, Aluminiumrahmen nach vorne einrasten - fertig. Umbaudauer: Handgestoppte 2,4 Sekunden. Nur unwesentlich länger dauert der Umbau in den Transportmodus. Besonders im Flugzeug, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Kofferraum macht das Flik EV9 in diesem Modus eine kompakte und extrem schmale Figur. Packmaß 88 x 86 x 27 cm. Aber nicht nur der Faltmechanismus sondern auch die Ausstattung mit MCU Elastomer Hinterbaudämpfer mit 10 mm Federweg, Shimano Sora 9-Gang Schaltung und Tektro V-Brakes bieten höchsten Faltradspaß. Jede Menge Zubehör wie zum Beispiel Schutzbleche, Gepäckträger oder Transporttasche komplettieren das Flik zu einem genialen Stadt- und Platzriesen im kleinen Rahmen.

Du wirst dieses Rad lieben… wenn du ein innovatives Faltrad mit Eye-Catcher-Effekt suchst.

Charakteristik

Flik EV9

Extrem agil und wendig, modernes Rahmendesign, gute Ausstattung.

Kategorie: Faltrad Preis: € 799,Gewicht: 12 kg Info: www.flikbikes.de

Fazit In Sachen Sitzposition und Fahrspaß muss sich das Flik EV9 vor keinem „großen“ Bike verstecken. Was die innovative Falttechnologie angeht ohnehin nicht. Lediglich die sehr agilen 18 Zoll Reifen und die leicht hecklastige Geometrie bedürfen einer kurzen Eingewöhnungsphase.

Das EV9 im Shuttlemodus

^Text: Marco Knopp °Bild: Andreas Sawitzki

Hinterbaudämpfer mit 10 mm Federweg

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Ausprobiert! Bike: Creme Caferacer Doppio Lady Kategorie: Citybike

Latte macchiato, Sonne und gute Laune - das alles sind Dinge, die einem beim Blick auf das Creme Caferacer Doppio Lady sofort durch den Kopf schießen. Jede Faser schreit hier nach einer Spritztour ins Café, zum Strand oder in den Park. Genau für Momente wie diese haben die Jungs und Mädels von Creme den Caferacer Doppio entwickelt. Rad fahren soll ja Freude machen, und Freude macht allein schon der Blick auf den schönen Rahmen. Tangerine nennt sich das strahlende Orangerot, na also. Es muss ja nicht immer schwarz oder weiß sein. Die eleganten Muffen verraten das Rahmenmaterial, klar, hier ist Stahl am Werke. Die ansprechende Optik setzt sich bei den braunen Ledergriffen und dem Brooks Echtledersattel fort. Schutzbleche in Hammerschlag-Optik und ein breiter Gepäckträger an der Front – fertig ist ein Bike im Look der 50er, 60er Jahre.

Du wirst dieses Rad lieben… wenn du ein Fahrrad suchst, das dich nicht nur optisch sondern auch technisch in die vorderste Reihe rollt.

Charakteristik stylischer Retro-Look, wartungsarm, schnell

Creme Caferacer Doppio Lady Kategorie: Citybike Preis: € 899,Gewicht: 15,8 kg Info: www.cremecycles.com

Aber gutes Aussehen alleine genügt nicht immer. Was kann dieses Schmuckstück also auf der Straße? „Einiges!“ will man meinen, hinter dem eleganten Äußeren verbirgt sich eine kleine Rennmaschine. Die Sitzposition ist unter anderem dank des geschwungenen Lenkers nicht nur sportlich, sondern auch bequem. Sehr spritzig geht es los, so ein Tempo hätte man dieser Schönheit gar nicht zugetraut. Für präzise und schnelle Schaltvorgänge in allen sieben Gängen sorgt die wartungsarme Nabenschaltung Nexus 7 mit Drehgriffschalter. Ebenfalls sehr alltagstauglich ist die am Schutzblech und Gepäckträger fest installierte, batteriebetriebene Lichtanlage. Da stört kein Dynamo die Optik, man sollte aber bedenken, dass es nicht der StVZO entspricht. Aber wer auf so einem hübschen Gefährt daher kommt kann bestimmt auch die Ordnungsgewalt bezirzen…

Fazit Das Caferacer Doppio ist ein farbenfrohes, schnelles und elegantes Citybike. Seine schöne Verarbeitung und die Ausstattung im Retro-Look sind an den richtigen Stellen mit moderner Zweiradtechnik gespickt. Ein echter Eyecatcher mit tollen Fahreigenschaften. Rennradbremsen umarmen das Hammerschlag-Schutzblech.

©Urban Cycling #01/13

Detailverliebt bis ins Kettenblatt

^Text: Marco Knopp °Bild: Andreas Sawitzki

Ausprobiert! Bike: FXX Cycles 1973 Pinion Kategorie: Speedbike

Das 1973 von FXX Cycles ist eine kleine Reminiszenz an die Ära, als Radrenngrößen wie Felice Gimondi, Gianni Motta oder Franco Balmamion in den Fußspuren des großen Fausto Coppi Radsport zum Volkssport machten. Gleichzeitig ist es eine echte Hightech-Maschine. Mehrfach konifizierte Columbus Airplane Rohre bilden das leichte, steife Alu-Chassis, die Front ist komplett aus exklusiven Karbon-Komponenten gefügt: Ritchey WCS Lenkzentrale und DT Swiss XR 455 Starrgabel. Schlanke 10,6 kg wiegt unser Testbike und beschleunigt wie am Katapult. Es ist eine Freude, damit durch den Stadtverkehr zu jagen und die Grenzen der Schräglage zu ertasten, wobei ein weiteres Highlight am 1973 eine nicht unwesentliche Rolle spielt: Das Pinion 18-Gang Zentralgetriebe. So direkt im Antritt wie ein Singlespeed-Antrieb bietet dieses kleine Wunderwerk Stuttgarter Ingenieurskunst eine Übersetzungsbandbreite, die alle gängigen Ketten- und Nabenschaltungen übersteigt. Die blitzschnellen Wechsel von einem oder mehreren Gängen funktionieren präzise und leichtgängig. Die Abstufung zwischen den Gängen ist ergonomisch optimal und über das gesamte Spektrum konstant. Der tiefe, zentrale Schwerpunkt sorgt für ein tolles Handling, ebenso wie die Geometrie, die mit kurzem Radstand und steilem Lenkwinkel einem klassischen MTB-Hardtail entspricht. Das 1973 ist kompatibel mit 26“ und 28“ Laufrädern. Es kann mit flinken AsphaltTrennscheiben durchs Stadtrevier ebenso wie mit dicken Stollen durchs Gelände getrieben werden. Neben der Wahl der Laufräder und Reifen bietet FXX auch die Möglichkeit verschiedener Ausstattungsvarianten und -Details, um ein individuelles Traumbike zu gestalten.

Du wirst dieses Bike lieben, wenn... Du auf High-Tech im Retrogewand stehst und Individualität für Dich mehr nur als ein Lippenbekenntnis ist.

Charakteristik

FXX Cycles 1973 Pinion

Piniongetriebe, super Verarbeitung, schnell

Kategorie: Speedbike Preis: € 3.495,-(ab € 3.295,-) Gewicht: 10,6 kg Info: www.fxxcycles.com

Fazit Wer das nötige Kleingeld aufbringt, bekommt mit dem FXX 1973 Pinion ein exklusives Technikpaket mit top Funktionen, das aus der Masse der Urban-Bikes hervorsticht, wie einst Felice Gimondi aus dem Verfolgerfeld des Giro.

Pinion - 18 Gänge im Ölbad: unverwüstlich, präzise und nahezu wartungsfrei

^Text: Alan Schmidt °Bild: Andreas Sawitzki

Lenkzentrale - Karbon, wohin das Auge blickt: Gabel, Vorbau und Lenker in Edel-Leichtbau

Ausprobiert! Bike: tout terrain Chiyoda Kategorie: Citybike

Was soll eigentlich immer diese Protzerei? Reicht es nicht, sich auf sein Fahrrad zu setzen und sich an seinen Finessen zu erfreuen, ohne dass jeder Hinz und Kunz einem hinterherglotzt? Für Freunde des gepflegten Understatements hat tout terrain jetzt ein ganz besonders exquisites Citybike mit 26“ Laufrädern im Programm. Denn auch wenn tout terrain „jedes Gelände“ bedeutet, will das Chiyoda hauptsächlich durch die Stadt gelenkt werden. Die große Stärke des Chiyoda ist die perfekte Symbiose aus schlichter Eleganz und erlesenen Komponenten, die auch höchste Ansprüche erfüllen. Fangen wir zunächst beim Antrieb an: Die Alfine 8 Gang Nabenschaltung arbeitet ebenso zuverlässig wie perfekt und bietet in Kombination mit dem Gates Carbon Drive ein nie da gewesenes Ansprechverhalten beim Antritt. Jede noch so kleine Erhöhung des Pedaldrucks wird ohne Verzögerung auf den Asphalt gebracht. Für überdurchschnittliche Verzögerung sorgt die Shimano Scheibenbremsanlage. Der hohe Alltagswert des Chiyoda gipfelt im edlen SON 28 II Nabendynamo, der die Beleuchtungsanlage bestehend aus E3 Pro von Supernova und dem in der Sattelstützenklemmung versteckten C-Light von tout terrain bei jedem Wind und Wetter zuverlässig mit Strom versorgt. Der Rahmen ist zeitlos schön und überragend verarbeitet – besonders die Aufnahme des hinteren Schutzbleches ist nicht nur praktisch, sondern auch ein dezentes optisches Highlight für Kenner. Und wie fährt sich das Chiyoda? Unspektakulär. Aber genau das will man ja! Die Sitzposition ist sportlich, aber bequem, der Rahmen extrem verwindungssteif, genau richtig für effektives Vorankommen in der Stadt.

Du wirst dieses Rad lieben wenn... der wahre Luxus für dich Understatement ist.

Charakteristik

tout terrain Chiyoda

Leicht, hochwertige Parts, extrem agil und wendig

Kategorie: Citybike Preis: ab € 1690,- (Baukastensystem) Gewicht: 11,7 kg Info: www.tout-terrain.de

Fazit Alles drin, alles dran - das tout terrain Chiyoda bietet dem urbanen Biker Effizienz in Reinkultur. Mit ihm geht’s klapperfrei, sicher und schnell durch die Stadt – und das ganz ohne prollige Effekthascherei!

Kein Knacken, kein Kettenfett, kein Kraftverlust: Gates Carbondrive

Form follows function – die Aufnahme des hinteren Schutzblechs

^Text: Peter Fischer °Bild: Andreas Sawitzki

Fahrradkluften

Genau wie im Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ dreht sich auch in dieser Rubrik alles um die Stoffe, die unseren Körper schmücken und kleiden. Damit ihr nicht am Ende des Tages, so wie der Kaiser, als kleine Nackedeis durch die Straßen düsen müsst, haben wir für euch des „Bikers neue Kleider“ gesucht. Wir riefen die Werke der feinsten Näher, edelsten Tuchspezialisten und besten Schneider an unseren Hof, um die formidabelsten Stoffe für euch zusammenzutragen. Das Ergebnis ist eine Auswahl der neuesten Urban Haute Couture und der feinsten Fahrradkluften, die es für Geld zu erwerben gibt!

^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp

SIE

Triple2 - Reest Shirt 119,95 € Barg Short 129,95 € Asics - Retro Rocket CV 60,- €

Triple2 - Rump Shirt 89,95 € Barg Short 129,95 € Asics - Tokuten SU 80,- €