motorsport-guide
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Magazin für Rennsport-Technik und -Business www.motorsport-guide.com
September/Oktober 2009 ISSN 1866-7309 Einzelpreis 7,50 € / Abonnement 6,50 €
in Kooperation mit
Schwarze Magie Ein Blick auf den Einsatz von Carbonfaserverbundstoff
Ins Leichtgewicht gebracht"
Kundensport"
randvolle Seiten mit Neuheiten aus der
Projekte und Produkte"
Faserverbundwerkstoffe sind im Motor-
R8 LMS erstmals ein Kundenprogramm,
Motorsport-Branche. S. 4
sport heute vielfach Standart. Michael
und das sehr erfolgreich. Mehr über den
Hackethal wirft einen Blick auf Glasfaser,
GT-Renner hat Wolfgang Sievernich
Carbon und Co.
zusammengetragen.
Acht
Audi startet mit dem
Strategien fur die Krise
NEUE SERIE: Aerodynamik
Knallharte Seide"
Einbrüche in der Auftragslage, wirtschaft-
Erster Teil: Einflüsse von Auf- und Abtrieb
Way Rallye wurde als Test für die Dakar gut
liche Verluste, sinkende Starterzahlen -
auf das Fahrverhalten von Rennfahrzeugen.
angenommen. Mehr über diese Asientour
Wolfgang Sievernich analysiert die aktuelle
Von Joachim Wenzkus und Marc Fiedler
der Extreme durch unbekanntes Terrain
Lage und zeigt Lösungen für die Krise auf.
auf S. 32
von Stefanie Szlapka auf S. 38.
Die erste Silk
3
Vorwort Liebe Leserinnen, liebe Leser, die Automobilindustrie ist einem Umbruch ausgesetzt,
Inhalt
wie er in dieser Gewalt für niemanden vorhersehbar war.
Ausgabe Oktober/November/Dezember 2009
Innovationen sind jetzt die Währung für Erfolg – und da könnte die Motorsportindustrie eine Rolle spielen: Leichtbau mit Verbundfaserwerkstoffen, Stahl und Aluminium sind gerade im
Projekte und Produkte
04
Aktuelle technische Neuheiten
Sport bis an die Grenze des Machbaren vorangetrieben worden. Fahrdynamikprüfstand Wie lange können wir zusehen, wie sich die gewohnten Verhältnisse
aus der Formel 1
ändern, ohne angemessen darauf zu reagieren? Und wie sieht eine
KW bietet einen 7-Stempel-Prüfstand
10
angemessene Reaktion aus? In Enland, Dänemark und den USA werden neue Wettbewerbe ausgeschrieben, bei denen die Effizienz im Mittel-
Unternehmen
punkt des Reglements steht, der ACO nimmt Hybridantriebe auf, die
Krafft Walzen, G+H ISOLITE GmbH,
BTCC fährt gar einen eigenen CO2-Zyklus für ihre Fahrzeuge, um nicht
MH-Sportpromotion
12
irgendwann am Pranger zu stehen. PMW Expo 2009 und Race
16
Wir laden Sie herzlich ein, im Rahmen der PMW Expo die Podiums-
Circuit Owners’ Conference
diskussion zum Thema »Reglements der Zukunft – wie kann Effizienz
Vorschau auf die wichtigste Messe
im Motorsport gefördert werden?« zu verfolgen und Fragen zu stellen.
des Jahres
Dass wir in der Motorsportbranche viel Innovationswissen finden und
Aus den Rennserien
18
Kundensport: Audi
20
gerade die mittelständischen Betriebe die ersten sind, die Lösungen suchen, wo andere betteln gehen, darf uns mit Zuversicht erfüllen.
Ausblick auf Audis erstes Mit herzlichen Grüßen
Kundensport-Modell Ins Leichtgewicht gebracht
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Details zu Carbon & Co
Wolfgang Sievernich und Michael Hackethal, Herausgeber
Fahrphysik im Motorsport
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Physikalische Gesamtzusammenhänge eines Rennfahrzeugs: Aerodynamik Rennstrategie
Impressum Redaktion: motorsport-guide.com; Jörg Austen (ja), Gustav Büsing (gb), Harald Gallinnis (hg), Michael Hackethal (mh), Annette Laqua (al), Wolfgang Monsehr (wm), Jörg Sand (js), Wolfgang Sievernich (ws) Technischer Beirat: Dipl.-Ing. Knut Wartenberg Verlag / Hrsg.: motorsport-guide Michael Hackethal, Wolfgang Sievernich Parscheider Straße 49, 53567 Asbach Tel. +49(0)2683 938 222, Fax 938 223
Le Mans 2009 Anzeigen: Wolfgang Sievernich Stiftsstraße 13–15, 50171 Kerpen Tel. +49(0)2237-56 17 88 Fax +49(0)2237-56 17 89 anzeigen@motorsport-guide.com
Knallharte Seide
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Silk-Way Rallye
Fotos: Unternehmensarchive, Horst Bernhardt, Michael Hackethal, Manfred Muhr, Dirk Reiter, Jürgen Schlegelmilch, Jörg Hildebrand und weitere
Jenseits der Grauzone
Auflage: 8000 Exemplare
Fallstudie
Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/09 vom 1.12.2008. Ältere Preislisten sind nicht länger gültig.
Akdemischer Motorsport
Leserbriefe / Kommentare bitte an: news@motorsport-guide.com Layout: Claudio Fugenzi, Michael Hackethal
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46
Renault Skandal
Wirtschaft
50
54
die Lage ist schwierig in Kooperation mit
Leserumfrage, Gelbe Seiten
56
4
Projekte und Produkte
Neuer Infrarot-Temperatursensor von B+L
x 12 mm ist der Sensor sehr kompakt, wiegt
Lotus unter neuer Führung
Messbereiche bis 800 °C, klein, leicht und
lediglich 26 Gramm und liefert je nach Aus-
Der britische Automobilhersteller Lotus
schockbeständig
führung Daten für Messbereiche von 0 bis
hat Dany T. Bahar zum neuen CEO der
B+L Industrial Measurements
150° C, bis 200° C oder bis 800° C.
Lotus Group benannt. Bahar tritt seine
Mit kompakten Abmessungen von 20 x 16
Der Sensor arbeitet bei einem Messab-
bietet mit dem neuen ETIS
stand von 30 bis 70 mm in Umgebungs-
Infrarot-Temperatursensor ein
neue Position zum 1. Oktober an. Er folgt auf Michael J. Kimberley, der aus
äußerst robustes Modul für
temperaturen von 0 bis 40° C bei ± 2 %
kontaktlose Messungen in
Abweichung, die Messfläche beträgt 2,5:1
schwierigen Umgebungen
(20 mm im Durchmesser bei 50 mm
an. Er wurde für schnelle Daten-
Abstand), das effektive Messfeld beträgt
zuständig für After Sales, Marketing und
erfassung konzipiert und lässt
14°. Das Gehäuse besteht aus Aluminium,
Lizenzen, davor bei Red Bull. Dort war der
sich bestens in Motorsport-Anwendungen
ist stoßfest bis 1000 g und verträgt Vibratio-
Schweizer am Aufbau des Formel-1-Engage-
integrieren.
nen bis zu 20 g pp 5'. In Fahrzeugen der Formula Student wird der Sensor für die Überwachung der Reifentemperaturen genutzt, je Rad kom-
Bahar arbeitete zuletzt bei Ferrari,
ments beteiligt gewesen und hatte das NASCARTeam betreut. Lotus Group gehört zum malaysischen Hersteller
B+L Industrial Measurements GmbH
Proton, an dem auch Mineralölkonzern Petronas
Carsten Walther, Tel. 06221 772-165
beteiligt ist. Die malaysischen Eigentümer
sensor@variohm.de, www.variohm.de
wollen mit Lotus in der Formel 1 antreten.
Aus der Wissenschaft zurück in die Wirtschaft Stefan Gies leitet Fahrwerksbau bei VW – Wechsel von der RWTH Aachen zur Fahrwerksentwicklung in Wolfsburg Vor seiner Professur hat Gies
fan Gies, der seit
bei Ford und Audi Fahrwerke
2008 das Institut
entwickelt, am ika war er seit
für Kraftfahrwesen
2007 tätig. Daneben ist er Vor-
der RWTH Aachen
sitzender des Beirats der For-
leitete, wechselte
schungsgesellschaft Kraftfahr-
zum 1.10. zu
wesen (fka) in Aachen. Gies ist
Volkswagen. Dort übernahm er
als Motorsportler mit dem ika-
die Leitung der Fahrwerksent-
Audi aktiv.
wicklung.
Ausstellung: 100 Jahre Bernd Rosemeyer Museum PROTOTYP zeigt Sonderausstellung »100 Jahre Bernd Rosemeyer« anlässlich des 100. Geburtstags des Rennfahrers. Bernd Rosemeyer war in den 1930er Jahren einer der berühmtesten deutschen Automobilrennfahrer und erzielte mit den 16-Zylinder-Mittelmotorwagen der AUTO UNION zahlreiche Erfolge. Im Wettbewerb mit dem auf Mercedes-Benz fahrenden Caracciola stellte er mehrere Geschwindigkeitsrekorde auf und fuhr als erster Rennfahrer schneller als 400 km/h. Am 28. Januar 1938 jedoch verunglückte Rosemeyer bei einem erneuten Rekordversuch im Alter von 28 Jahren tödlich. PROTOTYP wird den Kurzfilm »Elly und Bernd in Südafrika« und zum ersten Mal Filmaufnahmen von Rosemeyers Schicksalsfahrt am 28. Januar 1938 sowie Fotosa aus dem Familienarchiv zeigen. Die Sonderausstellung läuft bis Mitte 2010.info@prototyp-hamburg.de
stand geht.
men drei Einheiten zum Einsatz. A Variohm Holdings Company
Prof. Dr.-Ing. Ste-
gesundheitlichen Gründen in den Ruhe-
5
Projekte und Produkte
Neue Rennstrecke an der Algarve Ende 2008 wurde an der portugiesischen Urlaubsregion Algarve eine Rennstrecke eröffnet, die auf Anhieb die Begeisterung aller Motorsportler auf sich zog: das Autódromo Internacional do Algarve nahe Portimão. Die Piste ist in die hügelige Landschaft eingebettet und hebt sich wohltuend ab von den vielen Tilke-Rennstrecke, die in der heutigen Zeiten in aller Welt aus dem Boden gestampft werden. Das Layout der Piste wurde zum großen Teil
Dieser beläuft sich auf 200 Millionen Euro,
von Paulo Pinheiro entworfen, einem 38-
ohne den angeschlossenen Technologiepark
jährigen Ingenieur, der in jungen Jahren
sind es 115 Millionen Euro. »Unser Plan ist,
mäßig erfolgreich Motorradrennen fuhr und
diese Summe in sieben bis zehn Jahren
nun als Chef der Strecke fungiert. Typisch für
erwirtschaftet und den Banken zurückgezahlt
einen Ingenieur, denkt er sehr pragmatisch:
zu haben. Im Moment schaut es ganz gut
»Wir hatten ein Budget und das konnten wir
aus, denn die Piste ist zurzeit besser ausge-
nicht überschreiten. Also mussten wir auf
bucht, als wir es uns erträumt hatten.«
überflüssigen Luxus verzichten. Zum Beispiel
Das gesamte Projekt beinhaltet neben der
findet man hier keine protzige Eingangshalle.
4,692 Kilometer langen Rennstrecke (F1-Ver-
Wir wollten nach außen nichts darstellen,
sion, es gibt aber noch 15 weitere Layouts)
was wir nicht sind.«
48 unterschiedliche Shops und Angebote für Kinder, eine Kartpiste, einen Technologiepark
Technologiepark hat sich unter anderem die
haben beim Bau weder den Zeit- noch den
sowie Hotelanlagen und wird insgesamt bis
A1GP-Serie als neue Heimat ausgesucht, aber
Finanzrahmen gesprengt.«
zu 2000 neue Arbeitsplätze schaffen. Den
auch das einheimische GP2-Team Ocean
Zum Projektmanagement sagt er: »Wir
Racing Technology von WTCC-Pilot Tiago Monteiro wird dort einziehen. Die Strecke ist 365 Tage im Jahr geöffnet, täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr, bei Bedarf können auch Nacht-Trainings absolviert werden, um 24h-Rennsimulationen zu testen. Ideal für eine Winterteststrecke, verfügt die Region über eine Jahresdurchschnitts-Temperatur von rund 18°C, an der Algarve fällt das Thermometer in der Regel auch in den Wintermonaten nicht unter 9°C. Autódromo Internacional do Algarve, Nuno Cerqueira , Tel. +351 282 - 405 622 nunocerqueira@parkalgar.com www.autodromoalgarve.com.pt
Göke liefert Carbon-Bodykit für Aston Martin Vantage N24 Katalogware und Einzelanfertigung lieferbar Carbon-Göke aus Pfinztal hat für den Aston
riert, sowie einen Diffusor mit auswechsel-
Martin Vantage N24 V8 ein neues Leichtbau-
baren Finnen.
Neben den bereits entwickelten KatalogTeilen, können auch Einzelanfertigungen mit
Bodykit erstellt. So wurden in
Modifikationen produ-
Vakuum-Sandwich-Technik
ziert werden. In der
Anbauteile in CFK Handlaminat
Langstrecke setzen die Rennteams von Team
hergestellt und können vom Endkunden als Standardware bezogen werden. Göke liefert die Carbon-Motor-
Schrick und GRC-Racing bereits erfolgreich auf die Aston Martin-
haube mit Luftauslässen, Türen, Front-
Bodykits von Carbon-Göke. Für
schürze mit integrierter Bremsluftfüh-
eine passgenaue Anfertigung
rung,
empfiehlt das Unternehmen die
Heckschürze, Seitenspiegelgehäuse,
Fahrzeuge in Pfinztal anzulie-
Kotflügel mit integrierter Radhausent-
fern.
lüftung, einen speziellen Frontspoiler
Göke Carbon Technik GmbH,
mit integrierter Bodenplatte die erheb-
Jens Göke, +49 (0) 721-453
lich mehr Abtrieb Vorderachse gene-
8060, info@carbon-goeke.de
6
Projekte und Produkte
Urteil: Carbonräder müssen in Deutschland zugelassen werden VG Stuttgart sieht geltendes EU-Recht auch in Deutschland für zwingend, Fahrzeughalter darf Carbonräder an seinem Motorrad fahren.
Lotus startet mit Evora 124 Endurance Racecar bei 24h Nürburgring 2010
Motorradräder aus endlosfaserverstärktem
Werksprojekt soll
Carbon müssen in Deutschland für den
Kundensportprogramm einleiten.
allgemeinen Straßenverkehr zugelassen werden. Das hat das Verwaltungsgericht Stuttgart in einem Urteil vom 01. Juli 2009 – Az.: 8 K 1815/08 – entschieden. Die Stuttgarter Richter gaben damit der Klage eines Motorradhalters aus dem schwäbischen Ludwigsburg gegen das Land Baden-Württemberg statt.
Der englische Sportwagenhersteller
Der Kläger hatte beim Landratsamt Lud-
Lotus hat den erst jüngst vorgestellten
wigsburg eine Betriebserlaubnis für sein mit
Deutschland erst zuzulassen seien, wenn für
Evora als Rennfahrzeug aufgebaut.
Fünf-Speichen-Carbon-Kunststoffrädern des
sie verbindliche Prüfkriterien entwickelt wor-
Nach dem Reglement des 24h-Rennens
britischen Herstellers DYMAG ausgestattetes
den sind. Es betont zu Recht die überragende
am Nürburgring, und damit auch für
Motorrad der Marke MV Augusta beantragt.
Bedeutung der europäischen Warenverkehrs-
die VLN, geht der Lotus Evora als 124
Die Behörde hatte diesen Antrag ebenso wie
freiheit und ist deshalb uneingeschränkt zu
(one twenty four) mit über 400 PS an
das Regierungspräsidium Stuttgart mit dem
begrüßen.«
den Start.
Argument abgelehnt, es existierten in
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Deutschland keine anerkannten Prüfkriterien
Dymag Deutschland, Norbert Backes,
einem V6-Mittelmotor aus dem Hause
für derartige Räder. Deshalb könnten sie
Tel. 02157 872454 Email: info@dymag.de
Toyota, ein sequenzielles Sechsgangge-
nicht für den Straßenverkehr zugelassen
triebe mit Paddleshift-Schaltung sorgt
werden. Die Verwaltungsrichter gaben nun hingegen dem Motorradhalter Recht. Die Weige-
Angetrieben wird der Renner von
für kurze Schaltzeiten. Das Tankvolu-
Neues Carbonrad für den Motorsport erhältlich
rung deutscher Behörden, solche Räder, die
men beträgt 120 Liter. Bei der Konstruktion setzt Lotus auf Leichtbau: geschmiedete Aluminium-
in Großbritannien und den Niederlanden im
DYMAG liefert Größen von 16“ bis 22“,
radträger und ein sehr steifes Chassis,
öffentlichen Straßenverkehr benutzt werden
Reduzierung des Trägheitsmomentes
ebenfalls aus Aluminium, tragen zum
dürfen, auch in Deutschland zuzulassen,
geringen Gewicht von knapp unter
verstoße gegen die europarechtliche Waren-
Nicht nur im Motor-
1.200 kg bei. Der Einsatz im Rennsport
verkehrsfreiheit. Wenn die Behörden eines
radsport werden
sei bereits bei den ersten Entwürfen des
EU-Mitgliedstaates die Zulassung eines in
Carbonräder
Evora berücksichtigt worden, sagt Lotus
anderen EU-Staaten legalen Produkts verbie-
immer bedeutsa-
dazu. Heckflügel, Diffusor und Front-
ten wollten, müssten sie beweisen, dass das
mer seit das
splitter sowie Karosserieteile sind aus
Produkt gefährlich ist. Diesen Nachweis
Thema Gewichts-
Carbonwerkstoff gefertigt. Die Rennver-
konnte das Land Baden-Württemberg im
reduktion bei den
Falle der DYMAG-Carbonräder, die seit vielen Jahren völlig problemlos im Einsatz sind, nicht führen. Das Verwaltungsgericht urteilte
sion ist etwa 200 kg leichter als das
heutigen zumeist
Straßenfahrzeug, Gewicht und Leistung
übergewichtigen Fahr-
werden im Detail noch auf das endgül-
zeugen immer entscheidender
tige Reglement abgestimmt.
hierzu:
wird. Der britische Carbonradhersteller
»Der jahrelange problemlose, unfallfreie
DYMAG hat ein neues Produkt vorgestellt,
AP-Anlage mit 6-Kolben-Sattel vorne
Einsatz in Großbritannien und Holland im
dass im Gegensatz zu OE-Rädern ein redu-
und hinten, das Renn-ABS stammt von
öffentlichen Straßenverkehr und bei interna-
ziertes Trägheitsmoment von 40-60% vor-
Bosch, die Dämpfer sind vierfach ver-
tionalen Motorradrennen machen derartige
weisen soll.
stellbar. Die 18"-Felgen kommen mit
Nachweise wenig wahrscheinlich.«
Damit will man neben der Gewichtserspar-
Pirelli-Slicks, mit 9,5J vorne und 11J
Nach Ansicht der Verwaltungsrichter hat die-
nis im Motorsport auch bei der Ver-
hinten. »Wir erwarten, dass der Evora
ses Urteil grundsätzliche Bedeutung. Dieser
brauchsreduzierung bei Hybrid- und Elek-
124 ein wettbewerbsfähiges Auto ist,
Einschätzung stimmen die Rechtsanwälte
trofahrzeugen punkten. Die Carbonräder
wenn wir nächstes Jahr an diversen
des Ludwigsburger Klägers, Andreas Haak
verfügen über ein neues Sterndesign in
Langstreckenrennen teilnehmen.« Außer
und Dr. Oliver Klöck von der internationalen
geschmiedetem Aluminium und sind in
dem Eifelklassiker stehen die 12 Stun-
Wirtschaftskanzlei Taylor Wessing, nach-
den Größen 16-22 Zoll erhältlich.
den von Sepang im August 2010, Brit-
drücklich zu. Oliver Klöck:
Norbert Backes Carbon Composites
Car 24 hours in Silverstone im Oktober
»Diese Entscheidung räumt mit dem
Tel. 49 (0) 2157-872 454
und die 24 Stunden von Dubai im Janu-
gängigen Irrtum auf, dass neue Produkte in
info@carbon.de, www.dymag.de
ar 2011 auf dem Programm.
Gebremst wird der Renner von einer
7
Kurzmeldungen
Projekte und Produkte
USF1 holt Bernard Ferguson Früherer Motorsportdirektor von Cosworth jetzt im neuen US-Team
ADAC listet 51 Automuseen und
Das amerikanische Team USF1 hat den früher bei Cosworth für Rennmotoren verantwort-
Sammlungen auf
lichen Bernard Ferguson verpflichtet. Da das US-Team mit Cosworth-Motoren fahren will, ist Der ADAC hat 51 der
es zuversichtlich, einen guten Kontakt zum wichtigsten Lieferanten zu haben. Ferguson hatte
schönsten Museen
Cosworth Ende 2007 verlassen, nachdem das Unternehmen in der Formel 1 nicht mehr
und privaten Samm-
vertreten war. Noch Ende Oktober wollen die Amerikaner ein rolling chassis präsentieren.
lungen in einer Übersicht zusammengestellt. Deutschlandweit präsentieren zahlrei-
Engineering-Stammtisch im Fahrerlager
che Museen die
Am Abend vor dem 32. RCM DMV Grenzlandrennen am vergangenen Wochenende lud das
Geschichte der Mobi-
Team Herrmann Racing ins Hospitality-Zelt zum lockeren Ideen-Austausch.
lität in Form von Oldtimern, Youngtimern sowie ganz neuen
Am Abend vor dem 32. RCM DMV Grenz-
Vorträge, so Herrmann, sollen den Teilneh-
Auto- oder Motorradentwicklungen. Oldtimer
landrennen lud das Team Herrmann Racing
mern Anregungen und neue Ideen vermit-
und Youngtimer nicht nur sehen und bestau-
ins Hospitality-Zelt zum lockeren Ideen-Aus-
teln. Auch kleine Firmenpräsentationen
nen, sondern diese auch kaufen, verkaufen
tausch. Die Initiatoren bzw. Hauptsponsoren
seien denkbar, schließlich wolle jeder gerne
oder restaurieren lassen, können Autofans
von Herrmann Racing aus den Bereichen
neue Geschäftspartner kennenlernen und
beispielsweise im Zentrum für mobile Classic,
Automotive und Consulting, bestehend aus
Konzepte, Ideen und Optionen vorstellen.
dem Ofenwerk in Nürnberg. Vieles zu bewun-
VETYS (vehicle tyre setup), Breuer Technical
dern gibt es in der Dauphinsammlung in
Development, Böhm + Wiedemann und
Abend waren über zwanzig geladene Gäste
Hersbruck, mit über 100 Renn- und Sportwa-
Driving Experts wollen im Rahmen dieses
im Zelt, die Stimmung war entspannt und
gen, sowie Motorrädern, die in der Geschichte
Engineering-Stammtischs Professionals aus
locker. Gleichwohl waren die Themen
des europäischen Motorsports für Furore
dem Bereich Engineering zusammenführen
anspruchsvoll: Effizienz im Motorsport,
gesorgt haben. Für kleine Besucher bietet das
und eine Plattform
Motoren und -ent-
kleine aber feine Unimog-Museeum in Gagge-
für gemeinsame
wicklung, Fahr-
nau mit spannendem Außenparcours aller-
Fachgespräche bie-
werks- und Reifen-
hand zu entdecken.
ten.
technologie und
Gastgeber Björn
Die Idee kommt an: Gleich am ersten
Anderes wurden
Die nächste Autogas-Tankstelle ist nur eine
Herrmann, der bei
intensiv und humo-
SMS entfernt
der VLN einen Ford
rig zugleich disku-
Die Firma InterMedia aus Ratingen stellt
Focus in der SP4T
tiert.
einen SMS-Tankstellenservice für Autogas-Fah-
einsetzt, über Sinn
rer bereit. Eine SMS mit dem Kennwort »auto-
und Zweck des Gan-
gas« und dem Autokennzeichen eines Kreises
zen: »Wir wollen einfach eine Gelegenheit
Engineering-Stammtisch im Rahmen der
(z. B. »f« für Frankfurt) oder mit einem Ort (z.
bieten, sich zwanglos bei Bier und Soft-
nächsten VLN Rennen laufen auf vollen
B. »ratingen«) an die SMS-Service-Nummer
drinks mit Sponsoren, Partnern und Gästen
Touren. Interessenten aus dem Bereich Auto-
83283 genügt. Die Antwort kommt wenige
aus der Industrie zu treffen, zu plaudern,
motive können sich via E-Mail anmelden.
Sekunden später , inkl. Telefonnummern und
neue Ideen zu entwickeln und Netzwer-
Öffnungszeiten. Die Daten von bis zu 3 Tank-
ke zu bilden.«
stellen kosten 0,99 Euro je Anfrage zzgl. SMSGebühr.
Die Anmeldung für den zweiten
Herrmann, der als Entwicklungsingenieur arbeitet, sieht in der Idee viel Raum für Entfaltung: »Der Gedanke für
F1-Technik im Alltag
uns als Rennteam ist natürlich, unseren
Das Science Museum in South Kensington,
Sponsoren etwas zu bieten. Wir wollen
London, zeigt in der Ausstellung »Fast For-
vor allem auch die Gelegenheit schaffen,
ward: 20 ways F1 is changing our world« Ein-
neue Kontakte zu knüpfen. Das funktio-
flüsse der Formel-1-Technik auf andere Berei-
niert besonders gut für Business-to-Busi-
che des Alltags sowie wissenschaftliche und
ness-Kontakte.«
wirtschaftliche Entwicklungen. Es präsentiert
Wesentlicher Eckpunkt des Engineering-
20 Ideen für Anwendungen, die für die Formel
Stammtischs wird für interessierte Firmen,
Der Engineering-Stammtisch ist eine schö-
1 entwickelt wurden, von Carbon über Senso-
Institute oder Einzelpersonen die Möglich-
ne Idee und zugleich eine interessante Basis
rik bis hin zu Software. Die Ausstellung läuft
keit sein, sich mit einem Kurzvortrag rund
für Kontakte, die sicher viele Freunde und
bis zum 5. April 2010, Infos unter
um das Thema »Automotive« zu präsentie-
Interessenten finden wird.
www.sciencemuseum.org.uk/visitmuseum/
ren. Maximal zwei Vorträge à 20 Minuten
Herrmann Racing, Björn Herrmann
galleries/fast_forward.aspx
pro Stammtisch sind dabei vorgesehen. Die
bjoern@herrmann-racing.de
8
Projekte und Produkte
Bücher
Redaktionen, Sender, Pressestellen und alle wichtigen Behörden. Alle Adressen
Reiter Engineering stellt neuen Lamborghini GT1 vor
Im Verlag McKlein
wurden vor Drucklegung auf Aktualität
Neuer Murcielago RSV soll für neues GT1-
Publishing erschien
geprüft. 664 Seiten,
Reglement homologiert werden.
Ende August ein Buch
Format DIN A6, Preis 32 Euro.
über den Audi quattro
www.kroll-verlag.de
von John Davenport und Reinhard Klein.
Lamborghini-Tuner Reiter Engineering aus Bayern hat seinen neuen Lamborghini Murcielago RSV nach dem neuen GT1-Reglement für
Auch das Buch Who works in Motorsport
2010 vorgestellt. Der LP670 R-SV genannte
Das Buch beschreibt Rallye für Rallye die
ist in der aktuellen Ausgabe 2009 mit
Sportwagen wurde der Öffentlichkeit im belgi-
Einsätze des Ingolstädter Werks, das in
über 800 Seiten für 66 Euro lieferbar.
schen Spa im Rahmen des 24h-Rennens der
den 80er Jahren den Rallyesport revolu-
Bestellung: michael.sonnick@ksb.com,
FIA GT erstmals präsentiert und basiert auf
tionierte. Autor John Davenport hat für
Michael Sonnick, Dieselweg 5,
dem Serienmodell LP670-4. Angetrieben wird
sein neues Werk umfangreiche Recherche
67117 Limburgerhof,
der flache Donnerkeil von einem 6,5 V12-
betrieben, die vielen großformatigen
Tel. 06236 8942, Fax 06236 67245
Fotos von Reinhard Klein machen es für Freunde des Rallyesports zu einem opti-
Ungewohnte Ansichten vom Nürburgring
schen Leckerbissen. Das Vorwort stammt
versammelt der Band
von Walter Röhrl, der das Auto ja bestens
Stille Eifel – schneller
von innen kennt. Das zweisprachige
Ring von Michael
Buch (Deutsch und Englisch) wird 49,90
Behrndt und Jörg-Tho-
Euro kosten.
mas Födisch auf 160
Hardcover, 30 x 32 cm, 252 Seiten,
Seiten. Postkartenmoti-
über 400 Farbfotos. Preis: 49,90 Euro.
ve ab 1925 zeigen den
www.rallyandracing.com
Ring in zahlreichen Motiven. Preis: 19,95 Euro
Na bitte, geht doch: Mit lockerem Stil erklärt Wolfgang Weber in seinem Buch
Zum 80. Geburtstag
Aggregat mit 670 PS/493 kW (ohne Restrik-
Fahrdynamik in Perfektion, wie man
des am 4. Mai 1928 in
tor), das Drehmoment liegt bei 660 Nm (6.500
selbst mit begrenz-
Köln geborenen Renn-
U/ min). Die Steuerung übernimmt eine FIA-
tem Budget aus sei-
fahrers Wolfgang Graf
ECU Einheit von Magneti Marelli.
nem Fahrwerk das
Berghe von Trips
Maximum heraus-
erscheint ein neues
soll das neue Modell über eine effizientere
holen kann. Er ver-
Buch von Reinold
Aerodynamik verfügen, die Außenhaut des
mittelt anschaulich,
Louis. In Tagebüchern
RSV wurde komplett in Carbon gestaltet.
wann man wo in
und auf Tonbändern,
Durch eine geänderte Spurbreite, ein verbes-
Im Gegensatz zum Vorgängermodell R-GT
welche Richtung
in Briefen und Notizen, auf Fotos und
sertes Rollzentrum und überarbeitete Fahr-
drehen sollte, um
Filmen hat der weltbekannte Rennfahrer,
werkskomponenten soll der neue GT1 über
das Fahrverhalten auch wirklich zu ver-
Idol der 60er Jahre und bis heute unver-
eine optimierte Fahrwerkskinematik verfügen.
bessern. Ganz pragmatisch. Denn nicht
gessen, von frühester Jugend an alle Pha-
Die Rennbremsanlage aus Karbon und das
immer gilt: Tief und hart ist schnell,
sen seines bewegten und kurvenreichen
Bremskühlsystem wurden überarbeitet und
noch tiefer und härter ist noch schneller.
Lebens festgehalten.
runden das Paket ab.
Die Zusammenhänge des Fahrverhaltens
202 Seiten, 19,95 Euro
Reiter Engineering, Hans Reiter
werden klar und verständlich beschrie-
+49 (0)8685 7792-0
ben. Dieses Buch hilft jedem ambitionier-
Mit dem Buch »Grüne
ten Rallye- und Rennfahrer, ein gründli-
Hölle 2009« erscheint
ches Setup seines Fahrzeugs durchzufüh-
der zehnte Band der
ren. 340 Seiten, Preis 24,90 €,
Jahrbuchreihe über die
ISBN 978-3613031289
Läufe der VLN und das 24h-Rennen am Nür-
Auch in diesem Jahr ist
burgring. Wie immer
info@reiter-engineering.com
Luca Marmorini wieder bei Ferrari Nach zehn Jahren
das Adressverzeichnis
mit über 350 packenden Fotos reichlich
Taschenbuch Motorpresse
ausgestattet, wirft das Buch von Autor
im Kroll-Verlag erschie-
Hasso Jacoby einen Blick auch auf die
Luca Marmorini, Direktor Motor und Elek-
nen. Das Standardwerk für
kleinen Geschehnisse am Rande der
tronik bei Toyota F1, wechselt zu seinem
Kontakte zu Pressevertre-
Rennen. Mit technischem Anhang zu
früheren Arbeitgeber Ferrari. Er nimmt die
tern der Automobilindustrie listet über
Fahrzeugen diverser Klassen, Tabellen
Stelle von Gilles Simon ein, der die Scude-
14.000 persönliche Ansprechpartner, Fir-
und zahlreichen Fahrerportraits.
ria verlässt. Bereits im Januar hatte der
men und Institutionen auf: Journalisten,
144 Farbseiten, 29,80 Euro
Italiener bei Toyota gekündigt.
Abschied von Toyota
9
Projekte und Produkte
Die Wethje feiert 30-jähriges Firmenbestehen Reinhard Wethje, einer der bekanntesten Spezialisten für Carbonwerkstoffe in Deutschland, gründete im Januar 1979 sein Unternehmen. Was er macht, das macht er mit Leidenschaft:
men in Grafing bei München, zog drei Jahre
Reinhard Wethje gründete vor 30 Jahren
später nach Riggerding, hat heute zwei Stand-
gemeinsam mit Bruder Reimer sein Unterneh-
orte in Hengersberg und Pleinting bei Passau. Was mit Carbonteilen für den Audi Quattro
ging, erwarb KTM-Tochter Cross Motorsport
Renault erweitert RallyeModellpalette mit Twingo R2 nach unten
begann, hat sich zu einem der profiliertesten
Systems dessen Anteile, um einen eigenen
Produktionsbetriebe in Deutschland mit rund
Fertigungsbetrieb für den X-Bow zu haben.
zen zählen BMW F1, Brabham, Benetton,
immer: So entwickelte und baute er 1987 ein
Neues Basismodell soll Palette für Ama-
Arrows, Recaro und andere.
Voll-Carbon-Rennchassis, 2005 folgte ein Lkw-
teur-Piloten ergänzen
270 Mitarbeitern entwickelt. Zu den Referen-
Vor der Selbstständigkeit arbeitete Wethje
Experimentierfreudig war Reinhard Wethje
Auflieger aus Carbon, der rund die Hälfte
als technischer Zeichner bei Siemens, aber
üblicher Stahlauflieger wiegt. Dafür erhielt er
Renault Sport hat ein neues Basismodell
schon 1970 machte er sich selbstständig,
den Materialica Design Award. »Wir arbeiten
für den Rallyesport bereit gestellt. Mit dem
baute für Alpina die Abteilung für Kunststoff-
eng mit unseren Lieferanten zusammen, um
Twingo R2 hat man ein Einstiegsmodell
verarbeitung auf. Der 57-Jährige ist einer der
das Bestehende zu verbessern und ständig
unter dem Clio R3 geschaffen, der insbe-
Pioniere für den Beruf Kunststoffformgeber
Neues zu entwickeln«, sagt Wethje. »Deshalb
sondere für den engagierten Amateur-
und engagierte sich immer schon stark in der
sind wir der Konkurrenz immer ein bisschen
Ausbildung seiner Mitarbeiter. 2002 gründete er die Wethje Entwicklung
voraus.« Wir gratulieren! Die Wethje GmbH, Reinhard Wethje
GmbH in Pleinting, zwei Jahre später wurde
Tel. +49 (0)9901 93 33-0
eine Produktionshalle von 130 x 30 m gebaut.
Fax +49 (0)9901 93 33-77
Als 2007 Reimer Wethje in den Ruhestand
info@wethje-gmbh.de, www.wethje-gmbh.de
Porsche bietet RennsportTeile für GT3 und RS
Ab September bietet Porsche eine neue Pro-
wurde die Motorsteuerung optimiert, ein
Leichtbauteile für 911 GT3 und GT3 RS
des Typs 997. Gewichtsoptimierte Materia-
sequentielles Getriebe, ein einstellbares
zur individuellen Nachrüstung
lien wie Titan und Carbon wurden von der
Rennfahrer entwickelt wurde. Gemäß dem sogenannten »R2«-Reglement der FIA
duktlinie zur Nachrüstung an: MotorsportZubehör für alle GT3- und GT3 RS-Modelle
Fahrwerk und eine größere Bremsanlage
Motorsportabteilung in Weissach entwickelt
verbaut. Aus dem serienmäßigen 1,6 Liter
und sollen echte Vorteile auf der Rennstre-
Motor holt der Rallye-Twingo 133 PS, bei
cke erwirken. So reduziert das neu konstru-
einem Leergewicht von 1.124kg.
ierte Doppelendrohr aus Titan das Gewicht
»Der Twingo Renault Sport R2 ist das neue Einstiegsmodell unserer Rallye-
im Heckbereich. Für eine weitere Gewichtsreduzierung und
Modellpalette, die bislang aus dem Clio
eine markante Optik sorgen die Spoilerlippe
Renault Sport R3 in den Versionen Access
am Heckflügel (Gurney Flap) und die Stau-
und Maxi bestand«; erklärt Frédéric Bert-
lufthutze (Ram Air) auf dem Heckdeckel.
rand, Leiter Marketing & Entwicklung
Beide sind aus leichtem und stabilem Car-
Renault Sport Technologies. »Der Wagen
bon gefertigt. Ebenfalls in Carbon lieferbar
tritt das Erbe des legendären Clio Renault
sind der vordere Luftauslass oberhalb des
Sport Ragnotti an. Ebenso kostengünstig
Stoßfängers sowie die Außenspiegel. Auf-
wie konkurrenzfähig richtet er sich an
grund der hohen Steifigkeit des Materials
ambitionierte Amateur-Piloten. Neben der
konnte der Auslass noch offener konstruiert
reinen Performance lauteten die Entwick-
werden. Statt drei Verstärkungsstreben ver-
lungsziele: niedrige Anschaffungs- und
fügt das Motorsport-Bauteil lediglich über
Unterhaltskosten, hohe Zuverlässigkeit und
einen Mittelsteg.
maximale Sicherheit.« Die offizielle Präsen-
Neu im Angebot von Porsche ist auch der
tation des Twingo Renault Sport R2 erfolgt
titanfarbene 19-Zoll GT3 Radsatz der zwei-
im Oktober. Wie beim Clio R3 sind auch
ten Generation mit Zentralverschluss. Die
für den Twingo R2 nationale Sonderwer-
Radschrauben sind aus Aluminium ge-
tungen in verschiedenen europäischen
schmiedet und rot eloxiert. Alle Produkte
Ländern geplant.
des Motorsport-Zubehörs sind ab sofort
Renault Sport, Bernd Hütter,
weltweit in allen Porsche-Zentren (außer in
Tel: +49 (0) 22 32 - 73 92 71,
China) verfügbar.
bernd.huetter@renault.de
www.porsche.com
10
Messtechnik
Fahrdynamikprüfstand aus der Formel 1 KW betreibt als einziger Fahrwerkshersteller in Deutschland einen 7-Post-Rig, der Abstimmungen auf höchstem Niveau erlaubt, unabhängig vom verwendeten System. Immer mehr Kunden aus WTCC, GT und anderen Serien nutzen den Prüfstand für die Fahrzeugoptimierung. Text: Michael Hackethal
ie KW automotive GmbH im schwä-
D
Fahrdynamikprüfstand, der zunächst für die
zise Testläufe mit simulierten Straßen oder
bischen Fichtenberg ist bekannt als
eigenen Entwicklungsarbeiten genutzt wurde,
Rennstrecken, auch unter Berücksichtigung
Lieferant von modularen Gewinde-
mittlerweile aber auch an Hersteller und
von Aerodynamiklasten. Und mit unserem
fahrwerken für den Motorsport. Als Sponsor-
Teams vermietet wird. »Unseren Servotest 7-
Know-how können wir unsere Kunden bei der
partner der WTCC und Ausrüster diverser
Post-Rig haben wir von Honda F1 gekauft,«
Fahrwerksoptimierung unterstützen, wenn sie
Top-Teams hat das Familienunternehmen aus
sagt Geschäftsführer Jür-
dem Ländle international Anerkennung gefun-
gen Wohlfarth.
den. Zusätzlich bieten die findigen Schwaben
»Diese Technik
einen Fahrdynamikprüfstand vom Feinsten für
erlaubt uns sehr prä-
Testläufe an. Seit 2006 betreibt KW einen eigenen, hochmodernen
High-Tech für drunter Auf dem zuvor von Honda in der Formel 1 eingesetzten Fahrdynamikprüfstand liefern Tests hochpräzise Daten für die Abstimmung des Fahrwerks
das wünschen.«
Messtechnik
Pulsschlag Die Aktuatoren arbeiten mit Stempelgeschwindigkeiten von bis zu 2 m/s
Das System misst die Radaufstandskräfte, Aufbaubeschleunigungen, Radnabenbeschleuni-
Die vier Radstempel werden ergänzt um drei
gungen und Dämpferwege. Beschleunigungen
Aerodynamikstempel, mit denen sich Auf-
bis 5
m/s2
sind möglich, bei maximalem
und Abtrieb simulieren lassen. So können
Stempelhub von 150 mm sind bis zu 2 m/s2
Tests mit konstanten, exakt reproduzierbaren
realisierbar. Grundsätzlich lassen sich alle
Bedingungen gefahren werden, und das
Fahrzustände darstellen, die das vertikale Ver-
wesentlich genauer und schneller als auf der
halten des Fahrzeugs charakterisieren, übli-
Rennstrecke. Dadurch ist weniger Personal
cherweise im Bereich von 1 bis 20 Hz. Bei
erforderlich, der Verschleiß ist minimal, es fal-
Track-Replays wird eine Genauigkeit von über
len keine Transport- und Streckenkosten an.
98% für die gemessenen Daten erreicht. Aus den Messergebnissen lassen sich konkrete Einziger deutscher Fahrwerkshersteller
Rückschlüsse auf die optimalen Einstellungen
mit 7-Post-Rig
erzielen. Dabei werden Parameter wie Gewicht, Steifigkeit des Fahrzeugs, der Anbau-
Dass die Tests auf dem Prüfstand echte Fort-
teile, der Reifen und anderer Aufhängungsteile
schritte bringen, zeigt sich an den Erfolgen
berücksichtigt. Schwächen in der Chassisstei-
der Kunden: Manthey holte vier 24h-Gesamt-
figkeit werden dabei schnell offensichtlich.
siege in Folge, Raeder mit dem Ford GT 2009
Die Ingenieure von KW lesen selbst Einflüsse
die 24h-Pole, in der WTCC fahren die Privat-
von Reibung oder Verspannungen in der Auf-
teams von Engstler und Wiechers mit den
hängung aus den Messdaten.
Werken um die Wette. Die Anlage steht Kunden und Rennteams zur Verfügung – unab-
Der Prüfstand steht Fahrzeugen mit vier
hängig von den verwendeten Stoßdämpfern.
Rädern bis zu einem Gesamtgewicht von 5 to
So konnte der Alpina B6 GT3 durch Test und
zur Verfügung, bei Radständen zwischen 1100
Analyse in der Abstimmung optimiert werden.
und 4200 mm und Spurweiten von 600 bis 1900 mm. Er ist separat von den Produktions-
Auch für die Entwicklung von OE Fahrwer-
stätten installiert und kann völlig diskret an
ken, wie z. B. die AMG Black Series Modelle,
Entwicklungskunden vermietet werden, die
die ACR Viper oder auch den Gumpert Apollo
ihr eigenes Team von Ingenieuren mitbringen.
Speed, der für seinen neuen Rekord auf der
KW automotive GmbH, Martin Malinowski
Nordschleife die Abstimmungsarbeit mit
74427 Fichtenberg, Tel: +49 (0)79 71 96 30-0
Erfolg nutzen konnte, hat sich die topmoder-
martin.malinowski@kwautomotive.de
ne Technik bewährt.
www.kw-suspensions.de
Messbare Fortschritte Die Ingenieure von KW unterstützen ihre Kunden auf Wunsch bei der Datenanalyse und der Fahrwerksoptimierung
Erfolgsgeschichte
Jürgen Wohlfarth kennt
seine Produkte aus eigener Erfahrung vom Einsatz auf der Rennstrecke
»Der Prüfstand bietet laborä hnliche Bedingungen« motorsport-guide: Welchen Nutzen bringen Tests auf Ihrem Prüfstand? Jü rgen Wohlfarth: Einiges! Sie können bei Neuentwicklungen das Fahrwerk auslegen, die Performance bestehender Entwicklungen noch einmal verbessern und generell das Feder-/Dämpfer-Setup optimieren, finden die ideale Gewichtsverteilung im Fahrzeug und die optimale Radaufstandskraft heraus. msg Das kann ich auch auf der Rennstrecke. JW Ja, aber da haben Sie viel weniger konstante Bedingungen. Auf dem Prüfstand fahren Sie genau die Streckendaten, die Sie aufgezeichnet haben. Sie werden nicht gestört, reduzieren die Komponentenlaufzeiten und können auch keinen Unfall bauen. Und Sie können in der zur Verfügung stehenden Zeit viel mehr Simulationsläufe fahren. Am Ende sparen Sie dadurch Zeit und Geld. msg Welche Werte sind für die Analyse wichtig? JW Z. B. das Pitch-Verhalten, bei dem wir das Nickverhalten über die Phasenverschiebung zwischen Anregung der Vorder- und Hinterachse eines Fahrzeugs bestimmen, mit dem Ziel, die Neigung zum Nicken zu reduzieren. Aber auch das Dämpfungsmaß, für das eine Aufbaubeschleunigung und eine relative Beschleunigung herangezogen werden. Auch Werte zu Aufbaueigenfrequenz und Radlastschwankungen helfen weiter. Wir versuchen ja, über den gesamten Frequenzbereich die Radlastschwankungen möglichst gering zu halten. In den Testdurchläufen können die Auswirkungen jeder Änderung optimal miteinander verglichen werden. Zusätzlich können wir durch gezielte Anregung der Stempel (diagonal, gleichzeitig, vorne/hinten) individuelle Frequenzdurchläufe fahren. Und durch die Aero-Stempel können auch die aerodynamischen Lasten berücksichtigt werden, was auf den üblichen 4-Stempel-Prüfständen nicht möglich ist.
12
Unternehmen
Windeseile in allererster Güte Krafft Walzen liefert weltweit Spezialwalzen für Windkanäle und Motorenprüfstände
Text: Wolfgang Sievernich
D
ie Carl KRAFFT & Söhne GmbH & Co. KG aus Düren bei Köln liefert seit fast 140 Jahren Maschinendreh-
teile, Walzen und Zylinder. Das Familienunternehmen wird heute von Eberhard Hess und Michael Hess geleitet und liefert rotationssymetrische Körper für den Anlagenbau. Ob Turbinenwellen, Seiltrommeln für Kräne oder Laufrollen für KFZ Prüfstände – der Individualität und Materialbeschaffenheit sind dabei Handarbeit Erfahrung lässt sich nicht durch Roboter ersetzen
kaum Grenzen gesetzt.
Die Walzen bestehen meist aus Kohlenstoff-
größer wird, stellen alle kleineren Teile kein
stahl, selten aus Aluminium, Edelstahl oder
Problem dar. Alleine 50 % des Gesamtumsat-
nichteisenhaltigen Metallen. Entscheidend für
zes macht das Familienunternehmen derzeit
die hohen Geschwindigkeiten der Prüfstand-
mit Walzen für die Papier erzeugende und
walzen ist eine nahezu perfekte Auswucht-
verarbeitende Industrie.
güte. »Da die Walzen sehr schnell laufen, dür-
Kraftpaket Windshear Windkanal, Arbeitsplatz für Krafft Walzen
fen sie nicht schlagen, was sich sonst auf das
Die weltweite Wirtschaftskrise hat auch Krafft
gesamte Gebilde übertragen würde«, weiß
Walzen zu spüren bekommen, doch geht
Michael Hess, weswegen bereits bei der Pro-
Geschäftsführer Michael Hess nicht davon
duktion die konstruktiven Vorgaben pedan-
aus, dass ausländische Hersteller in der Spe-
tisch eingehalten werden müssen. Computer-
zialsparte der Walzenproduktion Fuß fassen
gesteuerte Drehmaschinen, erfahrene Mitar-
werden. »Hier ist immer noch viel handwerk-
beiter und riesige Auswuchtmaschinen stellen
liches Geschick gefragt, und die Massenpro-
Das Unternehmen mit dem markant schwarz/
bei der 100%-igen Kontrolle am Schluss
duktion überlassen wir gerne den anderen.«
gelben Logo tauchte bereits vor vielen Jahren
sicher, dass die Produkte einwandfrei ausge-
im Sportsponsoring auf und hat sich im
liefert werden.
Motorsport schnell einen Namen gemacht.
Carl KRAFFT & Söhne GmbH & Co. KG Michael Hess, Tel. +49 (0) 2421 - 9360-0
»Wir betreiben Werbung wie für ein indus-
Rund 100 Mitarbeiter
trielles Konsumgut«, erklärt Eberhard Hess,
stellen jährlich
der Senior des Unternehmens, und weist
eine Reihe an
damit auf eine erfolgreiche Methode der Auf-
Sonderanferti-
tragsbeschaffung und Neukundenakquise hin.
gungen her,
mail@krafft-walzen.com
meistens Mit ähnlichen Mitteln startete man Mitte der
Einzelan-
achtziger Jahre auch eine bis heute andauern-
fertigun-
de Geschäftsbeziehung mit einem US-ameri-
gen oder
kanischen Prüfstandhersteller, der aufgrund
Kleinseri-
einer kurzfristigen Panne eines deutschen
en. »Wir
Windkanals für schnellen Ersatz sorgen muss-
stellen Wal-
te. Die Werbung auf einem zufällig vorbeifah-
zen bis 15
renden Firmen-LKW von Krafft Walzen
Meter Länge,
bescherte dem rheinländischen Unternehmen
5 Meter Durch-
eine Vielzahl an Aufträgen für Windkanal-
messer und 100
anlagen auf der ganzen Welt. »Das Gros der
Tonnen Stückge-
Formel-1-Kanäle wird aktuell mit unseren
wicht her«.
Walzen betrieben«, erläutert Michael Hess.
Solange es nicht
Heavy metal Bis zu 100 Tonnen wiegen die Industrie-Walzen – bei höchster Präzision
13
Unternehmen
High Performance, low temp
Enddämpfer des
Audi R8, der nur leicht modifiziert auch in der Rennversion zum Einsatz kommt
»Hitze dort halten, wo sie hingehört« Mit einem Problem haben fast alle Hochleistungsmotoren zu kämpfen: Wo auf engstem Raum viele Aggregate verbaut sind, staut sich die Hitze. Mit mehr Kühlung allein ist es oft nicht getan, besser ist es, überschüssige Wärme abzuleiten. Dazu bietet G+H ISOLITE GmbH aus Ludwigshafen bewährte Lösungen für Automobil-, Rennsport- und Luftfahrtanwendungen an. Text: Michael Hackethal
ir lassen einen Großteil der
W
Konzept. Dabei werden bei Bedarf nicht nur
»Im Motorsport kommen spezielle Leichtbau-
Wärme erst gar nicht in den
thermische, sondern auch akustische Proble-
stoffe und -verfahren zum Einsatz, auch
Motorraum,« sagt Matthias Kroll,
me behoben. Die geschickte Kombination von
Titan«, sagt Automotive-Spezialist Armin
Geschäftsführer der G+H ISOLITE Auto-
Dämmstoffen, Ummantelung und Verarbei-
Buchsteiner. »Das ist zwar aufwendiger in der
motive GmbH. »Mit unseren leichten und
tung sorgt für deutlich reduzierte Wärmeab-
Bearbeitung als Edelstahl oder andere Werk-
extrem kompakten Isolierungen halten wir sie
strahlung und optimierte Schallemissionen. In
stoffe, aber wir haben die Prozesse sehr gut
im Abgasrohr, das verringert die Abstrahlung
der Serie werden Dämmstoffe sogar direkt in
im Griff.«
erheblich.« Die thermische Belastung der
die Zylinderköpfe eingebaut. Mit nur wenigen Millimetern Bauraum lassen
Aggregate im Motorraum, aber auch der Karosserie und tragender Teile lässt sich
Krümmerdämmung
durch diese Maßnahme deutlich reduzieren.
sind kein Problem für die Spezialisten von G+H
Auch komplexe Bauformen
sich bereits mehrere hundert Grad Celsius Temperaturdifferenz realisieren, doch man muss das Konzept auch zuende denken: Was
Mit einer breiten Palette spezieller Werkstoffe
vorne isoliert wird, führt weiter hinten im
für Isolierung und Ummantelung begegnet
Abgasstrang zu höheren Temperaturen, die
G+H den diversen Herausforderungen. »Am
ebenfalls bedacht sein wollen, sonst wird das
meisten holen wir am Krümmer heraus, dazu
Problem lediglich verlagert. Daher stehen die
arbeiten wir eng mit den OEMs zusammen,«
Spezialisten von G+H ISOLITE ihren Kunden
erläutert Kroll. Das Unternehmen mit 160 Mit-
von Anfang an für das gesamte Wärmemana-
arbeitern ist an Projekten für Le Mans und die
gement beratend zur Seite.
Dakar beteiligt, rüstet mehrere Porsche-Modelle aus sowie diverse High-Performance-Cars
Matthias Kroll, Armin Buchsteiner
bis hin zum Bugatti Veyron.
Tel. 0621 6903-411/ 412 matthias.kroll@guh-isolite.de
Die Spezialisten aus Ludwigshafen erstellen
armin.buchsteiner@guh-isolite.de
für jeden Anwendungsfall ein individuelles
www.guh-isolite.de
[•]
14
Unternehmen
Firefighter auf Rädern MH-Sportpromotion bietet ab Herbst selbst entwickelte Feuerwehr-Pickups zum Kauf an, Präsentation auf der PMW-Expo
Text: Wolfgang Sievernich
enn bei der DTM, FIA GT oder
W
1500 4x4. Ausgerüstet wird das Fahrzeug von
Auch für die Teilnehmer ist das Wasser-
der Langstreckenmeisterschaft
MH-Sportpromotion mit zahlreichen selbstent-
System weitaus ökonomischer, greifen Pulver
Rennfahrzeuge verunfallen, bren-
wickelten Features, wie einer 200bar Hoch-
und Aerosol-Schäume der herkömmlichen
nen, oder aus schwierigen Situationen schnell
drucklöschanlage, einem 350 Liter Wasser-
Feuerwehr Materialien aggressiv an und
geborgen werden müssen, sind herkömmliche
tank, einem 25m langen Schlauch-Reservoir,
beschädigen Komponenten dadurch oftmals
Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge technisch
einem 700bar hydraulischen Rettungssystem
irreparabel.
fast immer überfordert. Gründe liefern
bestehend aus Schere und Spreitzer-Kombige-
Gewicht und insbesondere für die Berg- und
rät, 200 kg Bindemittel für Ölspuren, einer
»Doch man muss Sicherheit nicht nur verkau-
Talbahn der Nürburgring Nordschleife viel zu
hydraulischen Vier-Tonnen-Winde, einem
fen, sondern auch vorleben« weiß Domagalla.
geringe Leistungsreserven. Hier kommen die etwas anderen Feuerwehrfahrzeuge der E-Unit zum Einsatz. Schnelle amerikanische Pickups mit 400 PS und einem Topspeed von bis zu 180 km/h, bergauf versteht sich. Die von Inhaber Heinz Domagalla aus Meuspath hergestellten und vertriebenen Feuerwehrfahrzeuge sind nicht nur als Feuerwehrfahrzeuge genormt, sondern auch für Rennstrecke und Straße gleichermaßen zugelassen. In den letzten Jahren machte sich Domagalla mit seiner Firma MH-Sportpromotion vor allem einen Namen mit der Vermietung der einzigartigen Fahrzeuge an internationale Rennserien- und Rennstreckenbetreiber, ab 2009 soll die neueste Entwicklung auch als kauffertiges Produkt veräußert werden. Entwickelt, konstruiert und gebaut werden
Löschübung Feinster Wassernebel erstickt das
die Pickups auf der Basis des Dodge RAM
Feuer in Sekunden
Hochleistungskompressor und Luftwerkzeugen zum Schneiden in schwer zugänglichen
Rennschalensitze, 6-Punkt-Gurte, Rennbrem-
Bereichen. »Um Formel-Piloten aus ihren Car-
sen, Zusatzfahrzeugmodule, deutsch/engli-
bon-Monocoques rauszubekommen, verwen-
sche Workshops für die Käufer, die Liste der
den wir einen Vibrationsschneider. Wir müs-
Produkt- und Dienstleistungsoptionen sind
sen für alle Einsatzgebiete sofort das passende
schier endlos, weswegen auch der Verkaufs-
Gerät dabei haben, denn wir haben alles,
preis nicht so einfach zu bestimmen ist. »Wir
außer Zeit!« erklärt Domagalla.
gehen von ca. 140 bis 150.000 Euro aufwärts aus.«
Während herkömmliche Feuerwehr- und Rettungsstaffeln Fahrzeugbrände mit Schaum
Die erste Präsentation des neuen Fahrzeugs
oder Pulver löschen, nutzt die E-Unit einen
und des Unternehmens erfolgt im November
fein justierbaren Wassersprühnebel. »Der in
auf der PMW Expo in Köln.
seiner Intensität einstellbare feine Nebel verSicher und schnell 200kg Bindemittel reichen für eine Menge Öl
hindert, dass der Sauerstoff bis zum Feuer
MH Sportpromotion e.K, Heinz Domagalla
durchdringt. In den meisten Fällen ist das
Tel. + 49 (0)2691 933 080
Rennfahrzeug innerhalb Sekunden gelöscht«.
info@mh-sportpromotion.de
Einladung
motorsport-guide Magazin für Rennsport-Technik und -Business www.motorsport-guide.com
zur Podiumsdiskussion
»Reglements der Zukunft« Wie kann Effizienz im Motorsport gefördert werden? Downsizing, Effizienzsteigerung, CO2-Reduktion – Automobile müssen in naher Zukunft höchste Anforderungen erfüllen. Wie können Veranstalter und Teilnehmer im Motorsport auf die neuen Rahmenbedingungen reagieren, ohne dass der Sport an Attraktivität verliert? Diskutieren Sie mit Experten über die Möglichkeiten, Effizienz im Motorsport stärker in den Mittelpunkt zu rücken: Dienstag, 3. November 2009, 14 bis 16 Uhr, im Rahmen der PMW Expo Die Teilnahme ist für Besucher der PMW Expo kostenlos, eine Anmeldung ist online unter www.pmw-expo.com möglich. Teilnehmer der Podiumsdiskussion: • Ulrich Baretzky, Audi Sport • Prof. Georg Brasseur, FIA Alternative Energy Commission • Prof. Frank Herrmann, FH Köln • Thomas Laudenbach, Porsche Motorsport • Christian Schacht, DMSB
16
Messe
PMW Expo 2009 und Race Circuit Owners’ Conference Rund 230 Aussteller kommen am 3. bis 5. November in Köln zusammen. Die Professional Motorsport World Expo wird in diesem Jahr wie gewohnt in Köln stattfinden, wenn auch diesmal in Halle 4. Was bleibt, sind die guten Dinge: Kostenlose Workshops und Vorträge auf der Messe, viele Neuheiten in den Displays der Aussteller und ein kommunikatives Gala-Dinner mit Verleihung der PMW Awards.
P
lanen Sie schon mal die Workshops
welche Informationen
ein, die Sie interessieren. Am besten
sich aus den gewon-
melden Sie sich schon vor der Messe
nenen Daten ableiten
online dazu an, denn die Teilnahme ist kos-
Forum für neue Produkte Die PMW Expo bietet den Besuchern wieder viele Neuheiten von rund 230 Ausstellern
lassen.
tenlos und die begrenzt verfügbaren Plätze sind entsprechend begehrt:
Einführung in Reparaturen von
Messung von Drehmoment und Kräften in
nicht-strukturellen
Motorsport-Applikationen
Faserverbund-
NCTEngineering GmbH informiert über den
Bauteilen für
Einsatz von Sensoren zur Messung von Dreh-
Rennmechaniker
momenten und Kräften an Getriebe, Antriebs-
SC Solutions demons-
wellen, KERS-Komponenten, Servolenkung,
triert, wie Reparatu-
Feder- und Dämpfereinheit, Aufhängungen
ren an Faserverbund-
von Motor und Getriebe sowie aerodynami-
bauteilen aus Kevlar-, Carbon- und Glasfaser
kommen Materialbestimmung, Vorbereitung,
schen Elementen. Lutz May und Johannes
in professioneller Qualität und schnell
Materialauswahl, Verarbeitungstechniken
Gießibl zeigen anhand praktischer Beispiele,
zugleich durchgeführt werden können. Dabei
sowie Oberflächenbearbeitung zur Sprache.
17
Messe
Rennstrecken planen und betreiben Die Konferenz begleitend zur Messe wendet sich an Planer, Dienstleister und Betreiber von Motorsportanlagen weltweit
Mentale Vorbereitung von Boxencrews für Rennwochenden Die LMP-Teams von Peugeot und Audi wissen, dass manches Rennen an der Box entschieden wird. Der renommierte Sportpsychologe Dr. Victor Thompson zeigt auf, dass zu einer professionellen Vorbereitung des Teams auf ein Rennen mehr gehört als ein volles Ersatzteillager. Mentale Fähigkeiten sind unter Stress besonders wichtig. Rennen lassen sich sogar im Geiste simulieren. Worauf es dabei ankommt, lernt man in Grundzügen auf diesem Workshop. Reglements der Zukunft – wie kann Effizienz im Motorsport gefördert werden? Diese Podiumsdiskussion, veranstaltet von
Dienstleister und Zulieferer der Rennstrecken-
Asphaltierung und Instandhaltung
motorsport-guide, geht der Frage nach, auf
betreiber an. Die Vortragsthemen:
der Fahrbahn Sprecher: Alex Wright, Alan Wilson
welchem Weg Veranstalter und Ingenieure effiziente Motorentechnik per Reglement
Planung und Gestaltung von
belohnen können, ohne den Wettbewerbsge-
Motorsportrundkursen
Sicherheit an Rennstrecken
danken ad absurdum zu führen.
Sprecher: Guy Austin, John Rhodes, Mike
Sprecher: Jarno Zaffelli, Hubert Gramling,
Wells, Stephan Cimbal, Arno Bosch, Peter
Chris Hobson, Ronald K. Faller, Jochen
Wahl
Braunwarth
sehen. Was also tun? Unsere Expertenrunde
Sozial verträgliche Rennstrecken gestal-
Workshop zu Rechtsfragen
aus Ingenieuren, Wissenschaftlern und Orga-
ten und betreiben
und Versicherungen
nisatoren wägt Vorschläge ab und beantwor-
Sprecher: Dr Walter Kafitz, Andy Watson,
Robert Cain, Jonathan Lux
ten Fragen zu diesem spannenden Thema.
John Symes, James Tingay, Alec Arho Havrén
Circuit Owners’ Conference
Sponsoring, Marketing und
Sprecher: Alan Wilson, Huub Vermeulen, Gill
Erschließung von Geschäftsfeldern
Campbell
Auch Motorsport muss umweltfreundlicher werden, aber Schleichrennen will niemand
National and Regional Track Seminar
Wie bereits 2008, findet auch in diesem
Sprecher: John Barrow, Dr. Karl-Josef
November wieder der begleitende Kongress
Schmidt, Ron Simons, Christopher Tate, Andy
Technik und Innovation
der Rennstreckenbetreiber statt. Diese ein-
Lürling, Julian Thomas
für Rennstrecken und Anlagen
zigartige Veranstaltung spricht besonders
Sprecher: Kelvin Austin, Richard Milano
Serien
Chevrolet Cruze ersetzt Dacia Logan Cup
18
ALMS experimentiert mit Bio-Butanol Neuer Kraftstoff soll mehr Leistung als Ethanol bieten, ab 2010 erlaubt?
Erstmals Werksunterstützung, vorerst nur in Deutschland Bio-Butanol wird nach einem von DuPont patentierten Verfahren Aufgrund des Modellwechsels des Dacia Logan haben sich der
ähnlich wie Bio-Ethanol aus der Fermentierung von Landwirt-
ADAC Weser Ems und Sicherheitszellen-Hersteller Wiechers bereits
schafts-Erzeugnissen und -Abfällen gewonnen. Der Vorteil von
im letzten Jahr Gedanken über eine Nachfolger der Low-Budget-
Bio-Butanol liegt im höheren Kohlenstoffgehalt, der einen höheren
Rennserie des Dacia Logan Cup gemacht. Dazu wünschten sich die
Brennwert als Ethanol und einen dem Benzin vergleichbareren
Teilnehmer ein besseres Leistungsspektrum, auch wenn damit ein höherer Kostenanteil verbunden sein würde. Jetzt haben Peter Rumpfkeil (ADAC) und Wiechers mit dem Chevrolet Cruze LT den Nachfolger präsentiert, der ab 2010 als Motorsporteinsteiger-Serie in Deutschland starten soll.
Low Budget Der neue Cruze-Cup bildet die Basis für den Breitensport
In enger Zusammenarbeit mit Chevrolet Europa und Motorsportleiter Eric Nève entstand ein auf dem Serienmodell des Mittelklasse-Fahrzeugs basierender Rennwagen mit 1.796 ccm und 104kW/141 PS der sich an die Rennversion des Chevrolet Cruze in
Prototypen-Entwicklung In der ALMS wird auch mit Kraftstoffen experimentiert
der Tourenwagen-WM anlehnt. Aufgebaut werden die Fahrzeuge bereits wie der Vorgänger von Wiechers Sport. Enthalten sind
Dampfdruck zur Folge hat. Demnach liesse sich Butanol in höhe-
neben einer verschraubten Sicherheitszelle auch ein KW-Rennfahr-
ren Konzentrationen als Ethanol mit Benzin verblenden. Die Nach-
werk, 6-Punkte Gurte von Schroth, Rennbremsbeläge, Rennsitz,
teile sind allerdings dieselben wie bei Ethanol: Bei Verwendung
Feuerlöscher und Dunlop-Sportreifen auf ATS-Alufelgen.
von Nahrungsmittelüberschüssen (Weizen, Zuckerrohr, Zuckerrü-
Dominik Greiner von Wiechers plant für 2010 mit einem Volu-
ben) steht Bio-Butanol, das auf landwirtschaftlichen Flächen
men von 50 Fahrzeugen und zielt damit auf eine ähnliche Erfolgs-
gewonnen wird, unter ethischen Gesichtspunkten im Kreuzfeuer
bilanz ab die auch bereits der Dacia in seiner ersten Saison erzielen
der Kritik.
konnte. Das Fahrzeug kostet 17.500,- Euro zzgl. MwSt., für Teilneh-
Da der neue Treibstoff als Weiterentwicklung des Bio-Ethanols
mer des Cruze Cup gibt es die sportliche Limousine zum Vorzugs-
schon jetzt vom britischen Kraftstoffhersteller BP getestet werden
preis von 15.750 Euro. Der Preis liegt damit höher als beim Vorgän-
sollte, liess die IMSA den Treibstoff jetzt schon für die beiden letz-
germodell aus Rumänien, „das liegt am Grundpreis und auch an
ten Saisonrennen testweise zu - unter der Bedingung, dass die
der höheren Leistung des Serienmodells“ so Greiner gegenüber
betroffenen Wagen nicht die Punktewertung verfälschen. Der von
motorsport guide.
Dyson Racing eingesetzte Lola LMP2-Prototyp gewann das Rennen
Die ersten Testfahrten sollen ab März 2010 erfolgen, das erste Rennen ist für April geplant.
des Petit Le Mans mit dem neuen Kraftstoff, doch ist ein realer Vergleich der Treibstoffe nach Rennabbruchs wegen Regens nicht hundertprozentig möglich. (hg)
Wiechers Sport, Dominik Greiner Tel.: +49 (0) 5021 – 601360, dominik.greiner@wiechers-sport.de ADAC Weser-Ems e.V., Peter Rumpfkeil Tel.: +49 (0) 39 49 - 920-500, p.rumpfkeil@motorsportarena.com
www.americanlemans.com
19
DTM-Reglement für 2010 eingefroren Kosteneinsparungen Grund für Entwicklungsstopp, ab 2011 neues Regelwerk
Entwicklungsstopp In der DTM ist Kostensparen angesagt
Die Automobilhersteller müssen dieses Jahr den Gürtel enger schnallen und das gilt in dem Fall auch für die DTM. Die Serie von Audi und Mercedes wird im kommenden Jahr mit identischen 2009er Fahrzeugen antreten. Aerodynamikbauteile, Sicherheitszelle, Radträger, Lenkungssystem und Motoren wurden ab dem 17. August 2009 festgeschrieben und dürfen nicht mehr verändert werden. Bisher wurden diese Maßnahmen bei den Jahreswagen eingesetzt und gelten jetzt auch für alle Werkswagen. Unmittelbar nach dem DTMLauf auf dem Nürburgring wurden von den beiden beteiligten Herstellern Referenzteile an den DMSB übergeben, im Detail fotografiert und dokumentiert, um dann bei den technischen Überprüfungen die Basis zu bilden. Wie das Reglement für 2011 ausschauen wird, ist aktuell noch unklar, auch ob mit dem scheidenden F1-Team BMW ein weiterer Hersteller einsteigen könnte. www.dtm.com
A1 Grandprix-Serie finanziell abgesichert Dreijahresplan bis 2012, neue Sportmedia-Agentur zur Vermarktung Die in finanzielle Schwierigkeiten geratene A1-Grandprix-Rennserie hat sich eigenen Angaben zufolge langfristig eine Zukunft im Motorsport gesichert. A1 GP-Präsident Tony Teixeira hat infolge einer finanziellen Umstrukturierung einen Sicherungsplan für die nächsten drei Jahre geschaffen, bevor er der Serie zutraut unabhängig agieren zu können. IMG Sports Media wurde vor Kurzem die Aufgabe zuteil die Serie weltweit zu vermarkten, auch hier wurde ein Dreijahresplan bis 2012 vereinbart. Die US-amerikanische Sportmedia-Agentur vertritt im Motorsport auch die Nascar, LMS und andere. www.a1gp.com, www.imgworld.com
20
Kundensport
Audi Kundensport: Symbiose aus Serie und Rennsport Audi entwickelte mit dem R8 LMS-Sportwagen das erste Kundensportmodell des Unternehmens. motorsport guide sprach mit
Text: Wolfgang Sievernich
Gesamtfahrzeugleiter Romolo Liebchen über die Verflechtung von Serie und Motorsport, Technik und wirtschaftliche Interessen.
Z
um ersten Mal in der Geschichte des bayrischen Automobilherstellers Audi hat sich
das Unternehmen entschlossen nicht nur einen Mittelmotor-Sportwagen für die Straße zu entwickeln, sondern damit auch als Kundensport-Modell in den Rennsport ein-
Donnerkeil Der R8 soll bei den Käufern wie der Blitz einschlagen
zusteigen. ungarischen Györ befindet sich die MotorenSportliche Fahrzeuge hat Audi schon seit lan-
produktion, in Neckarsulm die Fahrzeugpro-
den Komforteigenschaften deutlich zugute-
gem im Programm, herausragend in der
duktion und in Ingolstadt wiederrum die Ver-
kommt.
Geschichte fällt das Quattro-Coupé auf, das in
bindung zu Audi Sport. Desweiteren nutzte
den 80er Jahren zahlreiche Rallye-Erfolge ein-
das Produktplanungsteam noch die Techni-
fahren konnte. Sowohl in den USA als auch in
sche Entwicklungsabteilung der Audi-Gruppe.
Deutschland feierte Audi Meisterschaften in
GT3-Entwicklung von Anfang an geplant
Die Entscheidung den R8 für die GT3-Katego-
der IMSA und der ersten DTM, später bei den
Als Projektleiter
rie zu entwickeln, beruht auf den technischen
Supertourenwagen Ende der 90er Jahre. Seit
GT- und Kunden-
Möglichkeiten in Bezug auf das Reglement
Beginn des 20. Jahrhunderts prägt das Mar-
sport wurde Romo-
und die zu erwarteten Absatzzahlen der
ken-Logo mit den vier Ringen den Gewinn
lo Liebchen einge-
attraktiven GT3-Serien. Während sich die
verschiedener 24h-Rennen in Le Mans mit der
setzt, der seit 1989
GT2-Klasse stark am Serienfahrzeug orientiert
FSI und TDI-Technik sowie Meisterschaftser-
für die Rennsport-
und die Fahrwerksgeometrie dadurch zwin-
folge in der neuen DTM.
entwicklung bei
gend erhalten bleiben muss, kommt den Teil-
Audi tätig ist. So
nehmern die FIA in der GT3 deutlich entge-
nahm das Entwick-
gen. So lässt das technische Regelwerk Ände-
lungsteam beim
rungen an der Fahrzeugbreite zu, sodass die
Serienfahrzeug
Anlenkpunkte des Fahrzeugs verschoben wer-
bereits Bezug auf
den können, dadurch Fahrwerkskomponenten
Wurden im Laufe der Zeit zwar ehemalige Werkswagen an Importeure zum weiteren Einsatz verkauft, so hat Audi doch nie ein reines Kundensport-Programm mit Entwicklung,
Projektchef Romolo Liebchen betreut den Kundensport
aerodynamische- und fahrwerksspezifische
vom Serienfahrzeug übernommen werden
Anforderungen die beim späteren Rennfahr-
und eine renntaugliche Kinematik hergestellt
Als sich 2002 die Audi-Verantwortlichen für
zeug entscheidend sein sollten. Aufgrund der
wird. Im GT2-Reglement dagegen müssen auf-
die Entwicklung eines Sportwagens entschie-
Konzerninternen Verflechtung zum italieni-
wändig hergestellte Spezialteile auf die Serien-
den, wurde das Rennsportmodell des R8 in
schen Unternehmen Lamborghini nutzte man
vermassung Anwendung finden was zur Ver-
das Projekt von Anfang an mit eingeplant. Als
zudem das Modell Gallardo um bereits ausge-
teuerung der Bauteile führt. „Aufgrund der
Profitcenter geplant bekam ein Produktpla-
testete Komponenten in die Entwicklung des
technischen Freiheiten des GT3 Reglements
nungsteam bestehend aus Serien- und Motor-
R8 einfließen zu lassen. Allerdings ist der R8
lassen sich die erforderlichen Änderungen zur
sportmitarbeitern den Auftrag zur Entwick-
keine Kopie des Gallardo, sondern eine eigen-
Anpassung an den Renneinsatz kostengünstig
lung eines Mittelmotor-Sportwagens. Während
ständige Interpretation des Mittelmotor-Sport-
umsetzen“ erklärt Liebchen. Auch konnte die
in Ingolstadt die Projektleitung ihren Sitz hat,
wagenkonzepts aus deutscher Feder. So
zentrale Kühleranordnung konnte umgesetzt
bekamen die europäischen Audi-Standorte die
wurde der Radstand um 60mm verlängert, die
werden. Durch diese Maßnahme wurde die
Aufgabe der Entwicklung und Produktion. Im
Spurlänge und Raumhöhe vergrößert, was
Kühleinheit erheblich vereinfacht und zusätz-
Vertrieb, Logistik und Marketing betrieben.
21
Kundensport
lich die Crashempfindlichkeit deutlich verbessert. Seit der Vorstellung des R8 LMSRennfahrzeugs auf der Essener Motorshow 2008 wurden 12 Entwicklungs-Fahrzeuge verkauft die von Phönix Racing, Team Rosberg, Abt Sportsline, Oreca, ARGO Racing und Audi Sport Italia in der FIA GT3, ADAC GT Masters, Italienische GT, der VLN, dem 24h-Rennen Nürburgring und Spa, eingesetzt werden. Zwei weitere Fahrzeuge gehören der Audi Driving Experience Lediglich ein Jahr hat sich Audi zum Ziel gesetzt die R8 LMS-Renner auf einen weltweit verkaufsfertigen Maßarbeit Die R8-Produktion erfolgt in der Serienfertigung
Stand zu bringen. Bevor die ersten Fahrzeuge ab 2010 in weltweite Kundenhände abgegeben werden, erarbeitet man
2011 aus, um sich 2010 auf Europa zu konzen-
24-Stunden Rennen von Le Mans mit dem
noch eine Evo-Variante die den Wagen in vie-
trieren. Liebchen prognostiziert, dass ab 2011
LMP1-Prototypen und der DTM mit dem Audi
len Punkten weiter verbessen soll. Unter
mit einer Rennfahrzeugproduktion von 30 bis
A4 soll der Kundensport-R8 LMS die Basis
anderem stehen Getriebe und Elektronik im
40 Stück pro Jahr geplant wird und geht für
bieten. Auch den Clubsportmarkt hat man im
Lastenheft der Entwickler.
2010 von der Hälfte aus.
Auge, sportliche Straßenmodelle hat das
Weltweites Vertriebsnetz geplant
Aktuell liegt der Preis für den Audi R8 LMS
Unternehmen einige im Programm. bei 262.000 Euro zzgl. MwSt., für die verbes-
Die bisherige Vorstellung auf der Strecke
Um die Erfolgsgeschichte des R8 LMS auch
serte Evo-Variante wird der Preis noch stei-
zeigt, dass Audi mit dem R8 ein großer Wurf
generalstabsmäßig innerhalb und außerhalb
gen. Porsche verlangt für den aktuell ver-
gelungen ist. Bereits im ersten Jahr konnte
des Konzerns vorzubereiten, sollen die 14
gleichbaren Heckmotor-911 GT3 Cup S ganze
Phönix Racing mit dem von Bilstein unter-
beteiligten Mitarbeiter des Kundensportpro-
250.000 Euro, Reiter Engineering für den
stützten R8 LMS in der VLN den ersten Sieg
gramms alle Länder mit GT3-Meisterschaften
Lamborghini Gallardo in der 2009er Version
verzeichnen, ihm folgten weitere in anderen
und Klassen ins Auge nehmen. Für Europa
knapp 200.000 und in der 2010er Version
Serien, ein herausragender dritter Gesamtrang
wird das Programm aus dem bald fertig
265.000 Euro. Von der Leistung auf der Renn-
beim 24h-Rennen von Spa gegen GT1 und
gestellten Kundensportzentrum in Ingolstadt
strecke abgesehen, wird sich Audi auch mit
GT2-Sportwagen und der zweite Platz im 24h-
aus betrieben. Für den wichtigen US-Markt
dem Preis am Wettbewerb messen lassen
Rennen auf dem Nürburgring. Eine Fortset-
aber müssen eigene Vertriebsgesellschaften
müssen.
zung der Erfolgsstatistik scheint auch in Zukunft nicht ausgeschlossen.
auf der anderen Seite des großen Teiches aufgebaut werden. Sowohl die IMSA mit der American Le Mans
Für die Zukunft planen die Ingolstädter das
Audi AG, Abteilung Kundensport
Motorsport-Programm auf drei Säulen aufzu-
Romolo Liebchen
bauen. Neben den beiden Werksprojekten im
Tel. +49 (0) 841 – 89 56 156
Serie (ALMS), als auch die Grand Am befas-
romolo.liebchen@audi.de
sen sich intensiv mit dem Gedanken die GT3 in ihre Serien mit Modifikationen zu integrieren. Das würde Audi einen politisch wichtigen Markt eröffnen, den man mit dem LMP1-Diesel-Prototypen in der ALMS jahrelang erfolgreich bearbeitete, und jetzt mit dem Kundensport-R8 auch nach unten hin ausweiten möchte. Porsche ist in beiden Märkten schon seit vielen Jahren integriert und nutzt das Motorsport-Programm intensiv zur Imagepflege der Marke in den USA. Doch dafür muss Audi erst noch seine Hausaufgaben in Punkto Ersatzteillagervorhaltung, Kundenberatung, Logistiknetz und Marketing erledigen. Aus diesen Gründen gehen die Ingolstädter von einer Marktoffensive Richtung USA nicht vor
Siegertyp In der VLN gelang Audi in diesem Jahr der erste Sieg mit dem Sportwagen
22
Leichtbau
Ins Leichtgewicht gebracht Faserverbundwerkstoffe sind seit über vierzig Jahren im Einsatz und im Motorsport heute vielfach Standard. Ihre Vielseitigkeit und immer neue Anwendungsfelder machen die Wunderfasern zu begehrten High-Tech-Materialien. Ein Blick auf die Eigenschaften von Glasfaser, Carbon & Co. Text: Michael Hackethal
eichtbau, Energieeffizienz – einige der
L
Glas- bzw. Carbonfaser verstärkte Kunststoffe
schaften, besonders bei geringem Gewicht.
Anforderungen aus der Serie sind
(GFK und CFK) erste Wahl für Leichtbaumaß-
Auch Korrosionsbeständigkeit und Formstabi-
wahrlich nichts Neues im Motorsport.
nahmen. Welchen Vorteil sie bringen, zeigt
lität sprechen für Faserverbundwerkstoffe.
Es ist allerdings meist eine Frage der Finan-
schon ein Blick auf die physikalischen Eigen-
zen, welche Grenzen gesetzt sind, um ein
schaften der Kandidaten
Der Einsatz im Auto-
Fahrzeug leichter zu bauen. Faserverbund-
(Tabelle 1). Hohe spezifi-
motivebereich
werkstoffe sind zwar nicht mehr neu, kom-
sche Festigkeit und
men aber (auch dank teurer werdendem Öl)
Steifigkeit sind
zeit allerdings
immer mehr zum Einsatz.
begehrte Eigen-
noch beschei-
nimmt sich der-
den aus, verKeine andere Maßnahme senkt Treibstoffverbrauch und CO2-Bilanz besser als Gewichtsreduzierung. Daher sind mit
Stand der Technik Der KTM X-Bow wurde von Beginn an auf extremen Leichtbau konzipiert. Das günstige Leistungsgewicht von 3,5 PS/kg und eine konsequent auf Abtrieb ausgelegte Aerodynamik machen die Flunder zum Porscheschreck
glichen mit den Hauptkunden
23
Abb. 1 [1]
Faserarchitekturen und Verbundstoffe
der Kohlenstofflieferanten. Erst seit die Luftfahrtindustrie Carbonbauteile in gro-
Leichtbau
Abb. 2 Beispiele für unidirektionale (links) und multidirektionale Anordnung (rechts) der Gewebe. Durch unterschiedliche Faserausrichtung entsteht ein quasi-isotroper Werkstoff. (Quelle: Akzo Nobel)
ten. Bei Rotorblättern bis zu 50 m Länge zählt jedes Kilogramm bewegte Masse für die Stromausbeute.
ßem Maßstab verwendet (Airbus
– 3,5 g/km) auch Sekundäreffekte wie kleineren Tank, weniger Bremsenverschleiß etc. einrechnet.
A3xx, Boeing Dreamliner), sind Vom Rennsport abgese-
denn auch die Produktions-
hen, werden Carbonteile
kapazitäten stark erweitert
in der Automobilindustrie
worden, das Material steht in
heute überwiegend aus opti-
ausreichenden Mengen zur
schen Gründen verwendet.
Verfügung. Die Automobil-
Seine eigentliche Leistungsfähigkeit zeigt CFK aber erst, wenn es nicht in der Außenhaut, sondern in Strukturelementen zum Einsatz kommt. Was in Kategorien wie Formel 1, LMP1, LMP2, GP2, A1GP und anderen Top-
industrie spielt da zwar
Lediglich in Sonderbaurei-
Serien längst Standard ist, bleibt für den Brei-
noch eine untergeordnete
hen und Kleinserien wie
tensport allerdings (noch?) aufgrund der
Bugatti Veyron, Porsche
Reglements meist außen vor: Strukturbauteile
Carrera GT, KTM X-Bow
aus CFK ersetzen immer häufiger metallische
und anderen Supersportwa-
Komponenten. So wurden in der Formel 1 die
Rolle, arbeitet aber mit Hochdruck an serientauglichen Herstellungsverfahren.
Abb. 3 F1-Getriebegehäuse von Arrows aus CFK
gen kommen sie in größerem Umfang zum
ersten Kohlefaser-Getriebegehäuse bereits im
Mit der Windanlagenindustrie
Einsatz. Das wird sich allerdings bald ändern,
Jahre 1998 von Arrows, 2000 von Minardi ein-
steht die nächste Branche in
denn die CO2-Vorgaben der EU werden in
gesetzt. Komplexität und Stabilität der Werk-
den Startlöchern, um von
Zukunft ohne deutlich leichtere Fahrzeuge
GFK auf CFK umzurüs-
kaum einzuhalten sein. Die Automobilhersteller rechnen damit, dass 100 kg weniger Masse im Fahrzeug rund 8,5 g/km an CO2 einsparen, wenn man neben der Verbrauchsminderung (ca.
Begriffe Filament: einzelne Faser von 5 bis 8 µ
Durchmesser, mit bloßem Auge nicht oder kaum sichtbar Roving: Faserbündel aus 1000 bis über 20000 Filamenten, die Zahl der Filamente wird in K angegeben Gewebe: aus Rovings gewebte Matte Gelege: aus parallelen Rovings zusammengenähte Matte Prepreg: mit Harz vorimprägniertes Gewebe (pre-impregnated), das durch Wärmeeinwirkung aushärtet, meist Expoxidharz. Die Verarbeitung erfordert einen hohen Investitonsaufwand z. B. für Autoklaven, Legeroboter, Kühlhaus für Rollenlagerung. Trennfolie: verhindert das Verkleben des Bauteils mit der Form. Trennmittel: Spray oder Flüssigkeit, das ein Verkleben des Bauteils mit der Form verhindert Ondulation: Abweichung der Faser von der Ausrichtung durch das Gewebe, z. B. wird der Schussfaden vom Kett-Faden gebogen. Die Ondulation führt zu einer Abnahme der faserparallelen Festigkeit des Gewebes.
24
Leichtbau
»Serienfertigung von Carbonteilen in den nächsten fünf bis zehn Jahren« Theodore H. Breyer, Vorstand SGL Group für Carbon Fibers & Composites, über die Perspektiven des Werkstoffs im Automobilbau motorsport-guide Carbon wird zunehmend populär im Rennsport und auch in Serienfahrzeugen. Wird der Preis in naher Zukunft im Vergleich zu anderen Leichtbaumaterialien wettbewerbsfähiger werden? Breyer Der Preis eines Verbundwerkstoffs auf der Basis von Carbonfasern macht nur einen geringen Teil der Fertigungskosten eines Bauteils aus. Nur 20 bis 30 Prozent der Gesamtkosten eines Verbundteils entfallen üblicherweise auf die Materialkosten; die restlichen Kosten verteilen sich auf Formgebung, Laminierung, Einspritzung oder sonstige Abläufe zur Verarbeitung und Endfertigung. Insbesondere die Herstellung von Verbundteilen für Rennwagen erfolgt noch zu einem großen Teil in Handarbeit. Die Preise von Verbundteilen lassen sich somit nur durch eine stärkere Automatisierung der Fertigung senken. Diese ist auch absolut notwendig, um den Einsatz von Carbonfaser-Verbundteilen in Serienwagen rentabel zu machen. Ist SGL in die Entwicklung von Carbonverbundwerkstoffen involviert? Die SGL Group hat zwei Joint Ventures insbesondere mit dem Ziel gegründet, die Anwendung von Carbonfaserwerkstoffen weiter voranzutreiben. Eines dieser Joint Ventures ist die SGL Kümpers, die spezielle Gelege für die Windenergie- und Automobilindustrie entwickelt und herstellt. Bei dem anderen JV handelt es sich um die Benteler SGL, die Automobilteile auf Basis von Carbonfasergeweben und unidirektionalen Materialien fertigt. Beide Unternehmen sind zudem in der Entwicklung von automatisierten Fertigungstechniken tätig, um Carbonfaserwerkstoffe wettbewerbsfähiger zu machen. In welcher Form kooperiert die SGL Group mit Unternehmen, die Strukturbauteile für Rennfahrzeuge entwickeln? Können Sie aus diesen Anwendungen Know-how für weitere Entwicklungen gewinnen? Schon seit 1997 hat die SGL Group mit HITCO, einer 100%-igen Tochtergesellschaft, ihre Zusammenarbeit mit führenden Herstellern von Materialien und Produkten für den Hochleistungssport begonnen. HITCO Racing ist seit fast 30 Jahren ein führender Hersteller von Bremsscheiben aus carbonfaserverstärktem Kohlenstoff (CFC) und von weiteren Hochleistungs-Reibmaterialien, mit denen das Unterneh-
men die Motorsportindustrie weltweit beliefert. HITCO Racing beliefert Formel-1-Teams mit Bremsmaterialien und ist zusätzlich sowohl Exklusivlieferant der DTM als auch Lieferant von Bremsmaterialien an diverse GTs und Langstreckensport-Teams in aller Welt. Weiterhin ist HITCO exklusiver Bremsmaterialien-Lieferant der GP2-Rennserie. 2007 folgte das Joint Venture »Benteler-SGL-Automotive-Composite GmbH«. Benteler ist ein führender Automobilzulieferer mit Erfolg und Know-how in den Bereichen Produktentwicklung und Prozess-knowhow bei der Serienproduktion sowie mit Erfahrungen auf dem Automobilmarkt. Benteler SGL produziert u. a. die Porsche 997 GT2 Cup Tür aus kohlenstoffverstärktem Kunststoff. 2009 gründete die SGL Group das Joint Venture »Brembo SGL Carbon Ceramik Brakes«. Brembo hat als führendes Unternehmen in der Entwicklung und Produktion von Hochleistungs-Bremssystemen bereits Carbon- und Carbon-Keramik-Materialien für die Formen 1 entwickelt. Hier arbeiten wir u. a. an der Entwicklung der nächsten Generation von CarbonKeramik-Bremsscheiben für die automatisierte Großserienfertigung. Sehen Sie eine Möglichkeit für Carbonstrukturen in der Massenproduktion? Die Nachfrage nach Carbonfasern steigt, besonders in der Luftfahrt- und Windindustrie. Sie werden auch die Beschleuniger für die Serienfertigung in der Automobilindustrie sein. Mit dem steigenden Bedarf sinken die Produktionskosten, zugleich wächst die Erfahrung mit dem leichten Werkstoff. Die Automobilindustrie wird nicht auf dieses Material verzichten können, da es hilft, stabilere und deutliche leichtere Fahrzeuge zu bauen, die somit ihren Verbrauch reduzieren. Wie in unserem JV Brembo SGL steht bei der SGL Group mittelfristig die Entwicklung und Einführung von Produkten für eine Serienfertigung im Vordergrund, die vollautomatisiert in einer deutlich höheren Stückzahl produziert werden können. Mit weiterer Optimierung der Herstellungsprozesse und Steigerung der Produktionsmenge werden die Herstellungskosten und damit auch die Preise sinken. Wir sehen einen Serienfertigung von Carbonteilen in den nächsten fünf bis zehn Jahren. [•]
stücke waren eine enorme Herausforderung
dem Schwerpunkt auf Vermeidung von Ris-
sind. Gestapelt zu einem Laminat wer-
für die Konstrukteure.
sen, die die Lebensdauer herabsetzen, oder
den die Schichten als fest
eher auf Festigkeit, also auf Haltbarkeit unter
miteinander verbun-
Auch heute noch, so die Mehrheit der CFK-
maximaler Beanspruchung. Dabei kann für
den angenom-
Spezialisten, wissen Konstrukteure oftmals zu
Einsätze von geringer Dauer auch das Versa-
men.
wenig über die Anforderungen, die bei der
gen einzelner Schichten in Kauf genommen
Auslegung von Werkzeugformen und Bautei-
werden, solange das Bauteil nicht
len zu beachten sind, um das Maximum aus
zerstört wird.
dem Werkstoff herauszuholen. Im Studium kommen Faserverbundstoffe gegenüber den
Die für Analysen
Metallen meist zu kurz. Wer fasergerecht kon-
herangezogene
struieren will, muss manches anders angehen:
klassische Lami-
geringere Wandstärken anstreben, Massean-
nattheorie nimmt
häufungen vermeiden, zulässige Radien für
für Verformun-
Fasern betrachten, Hinterschneidungen ver-
gen an, dass die
meiden, Entformungsschrägen vorsehen,
einzelnen
werkstoffgerechte Verbindungen vorsehen,
Schichten als
erreichbare mechanische Eigenschaften
kleinste Berech-
berücksichtigen. [3]
nungseinheiten miteinander »verschmiert«
Die Dimensionierung erfolgt entweder mit
und somit homogenisiert
25
Leichtbau
Abb. 4 Software und Support für die Auslegung von Carbonfaserwerkstoffen verhalf dem Renault-F1-Team bei der Konstruktion des R29 zu einer Zeitersparnis von 30 % (Quelle: Vistagy)
le 1), hergestellt aus kontrolliert verkohltem
Woraus besteht CFK?
Polyacrylnitril, werden zu so genannten Rovings gebündelt und diese zu
Carbonfaserverstärkter
Geweben verwoben (woven) oder
Kunststoff ist
zu Gelegen ver-
ein Gebinde
oder verschiedene Filamente kombiniert (Multifilament, Monofilament). Die linearen Rovings können flach, verdreht oder texturiert sein.
aus sehr unterschiedlichen Stoffen. Die Fasern
Aus den Rovings entsteht das zweidi-
sind eingebettet in
mensionale Gewebe oder Gelege. In Verbindung mit Kunstharz, in der
die Matrix des Kunst-
Regel Epoxidharz, wird daraus ein
harzes, je höher ihr
dreidimensionaler Werkstoff, der in
Anteil, desto hochwertiger der
seinen Eigenschaften die Ausgangsmaterialien
Verbund. Die hervorragenden Eigenschaften von Carbonfasern liegen in ihrer hohen Zugfestigkeit. Die nur wenige Tausendstel Millimeter feinen Filamente (siehe Tabel-
Jede Menge Kohle Die Karosse des Stohr-Racers aus dem Jahre 2000 (oben) ist aus CFK gefertigt. Auch der Mercedes SLS (links) setzt auf tragende Chassiselemente aus Carbon, ebenso der Bugatti Veyron (hier in einer Version von Tuner Mansory, rechts), beide mit einer Außenhaut in Mischbauweise aus Aluminium und Carbon
näht (non-woven). Die Faser-Architektur
weit übertrifft. Zusätzliche Versteifung ist
bestimmt zum großen Teil die Leistungsfähig-
durch Einlegen von Wabenstrukturen aus Alu-
keit des Materials. Es werden gleichartige
minium, harzverstärktem Papier oder Kunststoffen oder von Schäumen
26
Leichtbau
Materialeigenschaften im Vergleich
Abb. 6 Berechnung einer Gewebelage im F1Monocoque mittels FiberSim von Vistagy. Der Bedarf an Carbongewebe allein für das Monocoque liegt bei rund 30 m2.
Typische Eigenschaften von
HT-Carbonfaser
Glasfaser
Aluminium (legiert)
Dichte
1,7–1,9 g/cm3
2,7 g/cm3
2,7 g/cm3
Filamentdurchmesser
≥7µ
≥9µ
–
Zugfestigkeit
2400–7000 MPa
1800–3000 MPa
300–700 MPa
Zug-E-Modul
230–700 GPa
72–83 GPa
70 GPa
Bruchdehnung
1,4–1,5 %
3,5 %
10–22 %
Reißlänge
150–380 km
70–120 km
–
Wärmeausdehnungskoeff.
-0.1 x 10-6 K-1
5 x 10-6 K-1
23,8 x 10-6 K-1
g/cm3
Tabelle 1 Die einzelnen Materialien weisen höchst unterschiedliche Eigenschaften auf
möglich. Crashelemente nutzen die Waben-
einer Dichte von nur 1,2
einlagen, um Aufprallkräfte zu resorbieren.
leichter als die Fasern. Seine Aufgabe ist es,
Das Harz muss sich mit den Fasern verbin-
die Fasern räumlich zu fixieren, die Kräfte auf
den, um ein belastbares Gefüge zu schaffen.
Die Gewebestücke werden von Hand oder per
die Fasern zu übertragen, die Fasern bei
Dazu ist die vollständige Durchtränkung der
CNC-gesteuertem Plotter auf Maß geschnitten,
Druckbelastung zu stützen und sie vor Ein-
Gewebestrukturen erforderlich, andernfalls
wobei Faserausrichtung, Materialüberstände
wirkung der Umgebung zu schützen. Die
besteht unter Belastung die Gefahr von Dela-
an den Kanten und Faltenwurf in der Form
Matrix sollte immer eine höhere Bruchdeh-
mination (Abheben einzelner Gewebeschich-
vorab zu berücksichtigen sind.
nung aufweisen als die Faser.
ten infolge mangelnder Verbindung).
Das Harz, auch Matrix genannt, ein duroplas-
Vor allem dort, wo häufige Biegewechsel auf-
Für optimale Haftung an der Faser sorgen
tischer Kunststoff, bildet auf Molekülebene
treten, ist eine gute dynamische Festigkeit
Haftvermittler: Silane bei Glasfasern, Epoxid-
ein dreidimensionales Netzwerk. Als duro-
erforderlich. Epoxidharze zeigen selbst bei
harzschlichte bei Carbon. Aramid haftet auch
plastischer Werkstoff ist es nach der Aushär-
mehreren zehntausend Lastwechseln den
ohne Vermittler gut am Harz. Die Durchträn-
tung nicht erneut plastisch verformbar. Es ist
geringsten Festigkeitsabfall und damit die
kung wird durch den Einsatz von Vakuum
unlöslich, unschmelzbar, nicht schweißbar
größte dynamische Festigkeit.
und Druck unterstützt.
ist es sogar
und verkohlt bei hohen Temperaturen. Mit
Crashtests in der Formel 1 Die Materialkombinationen der Crashbox bauen Kräfte auf kürzestem Weg ab. werkstoffen nur mit Multimaterialkombinationen lösen. Dazu werden Wabenstrukturen, Teillagen aus Kunststoffschäumen und Kevlar-Gewebe verarbeitet. Das Ergebnis ist ein Bauteil, das die Aufprallenergie auf kürzesten Distanzen ableiten kann. Um die geeigneten Strukturen zu ermitteln, wird üblicherweise mit der Finite-ElementeAnalyse die gewählte Auslegung geprüft. Da (Faser-)Verbundwerkstoffe aber im Gegensatz zu Metallen anisotrop sind (nicht homogen), sind sie mathematisch schwieriger zu definieren, die Modelle benötigen mehr Dateninput als bei Metallen. Faserrichtung, Harzsystem, Ausrichtung der einzelnen Lagen zueinander, verwendete Fasertypen – all diese Faktoren spielen eine Rolle für die Qualität des Endprodukts. Auch jeder Schritt der Verarbeitung selbst ist entscheidend: Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit, Verarbeitungsdauer, Sauberkeit bei der Handhabung usw. wirken sich unmittelbar auf die Qualität des Werkstücks aus. Daher ist enormer technischer Aufwand für die Produktion von Autoklavteilen nötig. Wie schwierig die optimale Auslegung zu finden ist, zeigte sich zuletzt bei Renault Anfang 2009, als der R29 zunächst zweimal
Wandstärken Ein Formel-1-Monocoque mit den verschiedenen Schichtdicken (oben), im Crashtest (Mitte, aus einem Video), im Einsatz (unten). Robert Kubica überstand diesen Crash wohl nur dank der ausgefeilten Sicherheitstechnik; das Monocoque wurde beim Aufprall von den hohen Kräften vorne dennoch aufgerissen.
Foto: panoramio
Seit 2000 schreibt das Reglement der Formel 1 ein Carbon-Monocoque mit mindestens 3,5 mm Wandstärke vor, darin muss mindestens eine 2,5 mm starke Schicht KevlarFasern enthalten sein. Die Kombination dieser extrem reißfesten Aramid-Faser mit Carbongewebe sorgt für größtmögliche Sicherheit bei seitlich wirkenden Kräften, denen reine Carbonfaserwerkstoffe wenig entgegenzusetzen haben. Zusätzliche Lagen aus Aluminiumwaben versteifen die Konstruktion, erhöhen die Wandstärke und ergänzen die spröden Laminatschichten um eine plastische Komponente. Aufgrund dieser Sandwichbauweise baut die Crashbox bei einem Aufprall deutlich höhere Kräfte ab. Die Crashtests der FIA sehen für die Formel 1 eine Aufprallgeschwindigkeit von »nicht weniger als 15 m/s« vor (ca. 54 km/h), gemessen mit 780 kg. Für die Berechnung der auf die Crash-Struktur einwirkenden Energie gilt die Formel 0,5 m v2 = 0,5 x 780 kg x (15 m/s)2 = 87.750 J Die Absorption dieser Energie über die Crashstrukturen lässt sich bei Faserverbund-
durch die FIA-Crashtests fiel. Danach hatte das Team das Problem im Griff.
27 Von der Rolle Carbonwerkstoffe werden in einer Vielzahl von Gewichten und Geweben angeboten. Wie die verschiedenen Varianten optimal eingesetzt werden, behalten die Spezialisten lieber für sich
Leichtbau
fasern ziehen sich zusammen. Entsprechend ist die Schrumpfung beim Formenbau zu berücksichtigen. Bei Formen aus dem gleichen Material entfällt das Problem. Das Einlegen in die Form geschieht meist manuell, bei höchsten Ansprüchen an Genauigkeit und Prozesssicherheit oder bei Kleinserienfertigung sind auch programmierte Roboter im Einsatz. Der Lagenaufbau erfolgt gemäß Vorgabe des Lagenbuchs (»Plybook«), auch laserunterstützt (s. Abb. 7), für die ersten 1 bis 2 Schichten werden feine Gewebe genommen, darüber legt man 8 bis 12 grobere mit höheren Flächengewichten, um die gewünschte Wandstärke zu erreichen. Prepregs werden vor der Härtung zur besseren Verdichtung mehrfach vakuumiert. Grundsätzlich sind drei Arten der Laminatverarbeitung zu unterscheiden: Handlaminat
Die Verbindung des Harzes mit dem Härter ist
60° C) um 20 bis 25° C über die maximale
Die einzelnen Gewebe-/Gelegeschichten wer-
eine exothermische Reaktion, die genaue
Warmhärtungstemperatur an. Dabei wird die
den von Hand in die Form geleget und mit
Dosierung und kontrollierte Verarbeitung er-
Temperatur im Temperofen um 10 bis 20° C
der Harz-/Härterlösung eingestrichen bzw.
fordert. Zu viel oder zu wenig Härter beein-
pro Stunde angehoben. Dadurch wird die
getränkt. Bei dieser Vorgehensweise ist der
trächtigt die Bindekraft des Harzes. Die Visko-
Matrix weniger spröde und die mechanischen
Faseranteil am Ende relativ gering (35 bis
sität des Harzes steigt während der Verarbei-
Eigenschaften insgesamt werden verbessert.
45 %), sie ist ideal für Einzelanfertigung und
tung (Topfzeit) nichtlinear an, bis die begin-
Kleinstserien.
nende Verhärtung die weitere Verwendung
Zur Erstellung eines Bauteils ist immer eine
unmöglich macht. Fließmittel können die Vis-
Negativform erforderlich, in die die einzelnen
kosität gezielt beeinflussen. Andere Zu-
Lagen des Werkstoffs eingelegt werden. Dabei
schlagstoffe machen die Oberfläche weniger
ist der Wärmeausdehnungskoeffizient der ver-
empfindlich oder verbessern Brandverhalten
wendeten Materialien zu beachten: Alumini-
und Temperaturbeständigkeit.
um dehnt sich bei Erwärmung aus, Carbon-
Durch Tempern (Warmhärten) steigt die Glasübergangstemperatur (etwa
Auf der Matte Der größte Teil moderner Faserverbundwerkstoffe wird mit Glasfasern verstärkt. Wenn nicht jedes Gramm zählt und nicht höchste Zugfestigkeit gefordert ist, sind sie erste Wahl. Die Rovings sind hier gut zu sehen
Abb. 5 Ein Carbon-Filament neben einem menschlichen Haar, das fast zehnmal so dick ist
28
Leichtbau
Autoklav Nur zur Demonstration wurde die Außenhaut des Audi R8 auf das Gestell gelegt – die Lackierung erfolgt später. Bei den Nachfolgern des R8 besteht die Karosserie aus getrennten Elementen, die schneller zu demontieren sind. (Bild: Die Wethje GmbH Kunststofftechnik)
Autoklav-Technik
Erhebliche Investitionen in die Technik erfordert die Autoklavanwendung. Verarbeitet werden vorimprägnierte Gewebe, die nur gekühlt (Kühllager mit –18° C) und zeitlich begrenzt gelagert werden können. Da die Oberflächen
Abb. 10
Darstellung des Autoklav-Zyklus (Quelle: Crosslink Fibretech)
klebrig sind, erfordert die Verarbeitung einiges Geschick. Sind alle Lagen aufgebaut, wird das Modell zusammen mit den Prepregschichten
belastet wurden. Fällt beispielsweise ein Car-
aufwendigen Verfahren wie Ultraschall, REM
vakuumdicht verpackt und im Autoklaven
bon-Fahrrad auf einen spitzen Stein, so kann
(Rasterelektronenmikroskop) oder Schallana-
ausgehärtet. Anschließend beträgt der Faser-
es bereits zu strukturellen Schäden kommen,
lysen bei Belastungstests im Labor lassen sich
anteil ca. 70 %. Autoklaven erlauben Tempe-
die äußerlich nicht erkennbar sind. Nur mit
Schäden feststellen.
raturen bis 400° C und Drücke bis etwa 20 bar, üblicherweise wird ein Bereich von 120 bis 180° C bei 2 bis 8 bar genutzt. Der Energiebedarf ist mit 200 bis 300 kW recht hoch. RTM-Verfahren
RTM steht für »Resin Transfer Moulding«, das meist mit Harzinjektionsverfahren übersetzt wird. Dabei wird das mit Härter vermischte Harz über eine oder mehrere Zuleitungen in das Gewebe eingebracht, auch hier sorgt eine
7
Vakuumpumpe für gleichmäßige Verteilung und zieht überschüssiges Harz aus dem Werkstück ab. Diese Technik ist besonders für Serienfertigung in hoher Qualität geeignet, da
10
sich hier die Produktion stärker (teil-)automatisieren lässt. Die Großserienproduktion mit dieser Technik ist jedoch noch einige Jahre entfernt (siehe Interview). Mit einem Problem haben jedoch alle CFKTeile zu kämpfen: Ihre geringe Schlagzähigkeit
8
macht einen Austausch erforderlich, sobald die Fasern seitlich durch Stoß oder Schlag Abb. 7 bis 11 Eine FEM-Berechnung dient zur Analyse der Belastbarkeit des Werkstücks (7). Ein Plotter schneidet die Einlegestücke aus dem Gewebe, hier ein Prepreg (8). Die Projektion des Einlegestücks per Laserstrahl unterstützt den Laminierer bei der Arbeit (9). Das Einlegen in die Form kann auch per programmiertem Roboter geschehen (10). Fertiges Werkstück mit Class-A-Oberfläche (11). (Bilder: Carbotech)
9
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Leichtbau
Bei der Schallanalyse [2] werden zunächst unter verschiedenen Bedingungen an Einzelteilen die Schallemissionen bei Frakturen gemessen. Aus den Ergebnissen wird eine Datenbank erstellt, die dann als Grundlage für Tests an ganzen Baugruppen dienen kann. Hinzu kommt, dass die Auslegung von Carbonfaserteilen viel Erfahrung erfordert: Krafteinlenkungspunkte müssen durch korrekte Ausrichtung der Fasern so eingebunden sein, dass alle Kräfte ohne Bruchgefahr abgeleitet werden können. Wer kann, der greift auf Software zurück, die bei der Berechnung der optimalen Anordnung der einzelnen Lagen (engl. »layer« oder »ply«) unterstützt. Doch selbst Formsache RTM-Form für die Produktion einer Frontschürze (Quelle: Rhein Composite)
dann ist Beratung durch Spezialisten hilfreich. Aerodynamische Teile wie Flügel enthalten
niker an, die diese Lücke füllen«, sagt Martin
meist ebenfalls Schaumkerne, die zudem keil-
Eversmann vom Süddeutschen Kunststoffzen-
förmig angeschnitten sind. Diese Schäume
trum SKZ in Halle. »Hier können alle Schritte
sind trotz ihrer geringen Dichte von rund
zur Verarbeitung von GFK und CFK in der
0,3 g/cm3 sehr formstabil. Sie erlauben damit
Praxis erlernt oder vertieft werden.« Mittler-
die Fertigung hochvolumiger und zugleich
weile werden in Halle etwa 90% aller nach
leichter Bauteile. Ein LMP-Heckflügel etwa
DVS-Richtlinie 2220 geprüften Laminierer aus-
muss Belastungen von etwa einer Tonne
gebildet.
Druck aushalten können. Auch Forschungsprojekte für Luftfahrt und Und auch das macht Carbonteile, die nicht
Militär, in denen CFK immer mehr eingesetzt
einzeln als Handlaminat gefertigt werden,
wird, und Diplomarbeiten zum Thema wer-
teuer: Jeder einzelne Arbeitsschritt wird im
den dort durchgeführt. Thoralf Krause, Stand-
Zuge der Qualitätssicherung akribisch doku-
ortleiter Halle: »Das SKZ hat beim Aufbau
mentiert, damit im Falle des Versagens die
einer Produktionsanlage für einen Militärhub-
sorgt für ein hohes Niveau.« Schnura baut
Ursache ermittelt werden kann.
schrauber in Griechenland viel Know-how
Teile für die Formel 1, ist aber auch im
beisteuern können, die Mitarbeiter der Ferti-
Fahrradsektor für Rekorde bekannt. Seine
gung wurden bei uns monatelang geschult
Lenkervorbauten, Sattelstützen und Sättel
und auch später noch beratend betreut.«
sind die leichtesten weltweit.
land die Ausbildung zum Laminierer noch
»Wir bilden unsere Mitarbeiter fast immer
Auch Reinhard Wethje, der in diesem Jahr das
immer kein eigener Lehrberuf ist. Wer sich
selbst aus,« sagt Axel Schnura von ax light-
30-jährige Firmenbestehen feiert, bildet seine
spezialisiern will, ist auf Schulungsangebote
ness. »Dazu kommen Saisonkräfte mit Formel-
Mitarbeiter überwiegend selbst aus. »So weiß
angewiesen, von denen es nur wenige gibt.
1-Erfahrung, die bringen ihr eigenes Wissen
ich, was sie können, und sie wissen, was bei
»Wir bieten Fortbildungen für Kunststofftech-
ein und nehmen neue Erfahrungen mit, das
uns erwartet wird.«
Berufliche Ausbildung
Flügelhalter Der Heckflügel des Audi R15 TDI ist von oben befestigt, die Konstruktion muss einem Druck von rund einer Tonne standhalten
Dabei ist es verwunderlich, dass in Deutsch-
[•]
Auto-Spezialtransporte weltweit Neutrale Fahrzeugtransporte von Rennfahrzeugen und Oldtimern Terminfracht • geschlossene und offene Transporte Zollabwicklung • Komplettservice PBA ist Transportspezialist mit einem weltweiten Netz an Logistikpartnern. Wir erfüllen selbst ausgefallene Transportwünsche, wenn es um Fahrzeuge geht – auch, wenn es mal schnell gehen muss. Showcars, DTM-Fahrzeuge, Museumsstücke und andere wertvolle Exemplare sind bei uns in guten Händen.
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31
Leichtbau
Webarten Die Webart oder Bindung entscheidet stark über die Eigenschaften des Gewebes. Die Leinwandbindung ist die einfachste Bindungsart, bei der sch Schuss- und Kettfaden abwechselnd kreuzen. Sie gibt dem Gewebe guten Halt gegen seitliches Verziehen. Eine Köperbindung ist am schräg verlaufenden Grat zu erkennen. Kette und Schuss kreuzen jeweils zwei Fäden. Sie gibt dem Gewebe die Möglichkeit, sich zu verziehen und macht es damit leichter drapierfähig – besonders wichtig bei dreidimensionalen Formen. So neigt es weniger zu Faltenbildung. Die ebenfalls bekannte Atlasbindung ist seltener anzutreffen, weil sie das Gewebe noch lockerer macht. Gelege sind nicht gewebte Materialien, bei denen mehrere Lagen von jeweils gleichgerichteten (unidirektionalen) Fasern miteinander vernäht werden. Dadurch lassen sie sich sehr gut drapieren. Die einzelnen Lagen sind zur Steigerung der Stabilität um 45 oder 90° versetzt.
Verfahrensfrage CS Interglas)
Die verschiedenen Verfahren im Überblick (Bild:
Literatur
[1] E. Fitzer, L. M. Manocha: Carbon Reinforcements and Carbon/Carbon Composites. Springer-Verlag. [2] Butler, Preston, Rowland: Acoustic Emission Technique To Assist The Formula One Designer in Structural Design. [3] R&G GmbH: Handbuch Faserverbundwerkstoffe 06/2009.
Monocoque Die Fahrgastzelle des Porsche Carrera GT besteht aus einer CFK-Konstruktion mit Anbindung der Fahrwerkselemente. Die Krafteinleitungspunkte als die kritischen Punkte sind besonders sauber auszuführen. (Bild: Porsche)
Fahrphysik im Motorsport Physikalische Zusammenh채nge eines Rennfahrzeugs sind ein komplexes Thema, bei dem das Gesamtfahrzeug als ein System betrachtet wird, das statischen und dynamischen Krafteinwirkungen auf seine Komponenten ausgesetzt ist. Diese Reihe lenkt den Blick auf einige Detailaspekte, beginnend mit der Aerodynamik. Text: Hans Fiedler, Joachim Wenzkus
Aerodynamik
N
eben Glück und fahrerischem
Talent ist ein solides Verständnis der technischen Zusammenhänge
am Fahrzeug notwendig, um erfolgreich Motorsport zu betreiben. Auch dem interessierten Zuschauer erschließt sich durch die Kenntnis der wichtigsten physikalischen Abhängigkeiten eine zusätzliche Facette dieses faszinierenden Sports. Ziel der mit diesem Artikel beginnenden Serie soll es sein, dem Leser diese Zusammenhänge vorzustellen. Der Autor will Mut machen, sich intensiver mit den physikalischen Gegebenheiten auseinander zu setzen und gegebenenfalls auch selbst mit verschiedenen technischen Lösungen zu experimentieren. Eine der größten technischen Herausforderungen des Motorsports ist die Beherrschung der hohen Geschwindigkeit. Die Geschwindigkeit hat direkten Einfluss auf die Kräfte, die auf Fahrzeug und Fahrer wirken. Diese Kräfte sind im Wesentlichen der Rollwiderstand, der Beschleunigungswiderstand und natürlich der aerodynamische Widerstand. Speziell dem aerodynamischen Anteil kommt eine besondere Bedeutung zu, denn dieser steigt mit der Geschwindigkeit quadratisch an. Deutlicher wird dieser Einfluss an einem einfachen Beispiel: Beträgt der Anteil der Aerodynamik am Gesamtfahrwiderstand bei einer Geschwindigkeit von 60 km/h nur etwa 10 %, so sind es bei einer Geschwindigkeit von 200 km/h bereits etwa 60 %. Die Geschwindigkeitsabhängigkeit der Aerodynamik ist somit die Ursache, warum diesem technischen Aspekt gerade im Motorsport eine sehr hohe Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Ausgehend von den Zusammenhängen der Aerodynamik sollen in dieser Artikelserie die Abhängigkeiten zu weiteren technischen Aspekten, wie beispielsweise der Fahrwerksauslegung, aufgezeigt werden. Es gilt unter anderem diese Fragen zu klären: • Wie genau entsteht der aerodynamische Widerstand? • Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen aerodynamischem Auf- bzw. Abtrieb und dem Fahrverhalten des Fahrzeugs? • Wie stark ist der Einfluss von Kühlluftöffnungen und Anbauteilen wie Flügel oder Splitterplatten auf die Performance des Fahrzeugs? Der vorliegende einführende Artikel gibt einen ersten Überblick über den Bereich der
34
Aerodynamik
Motorsportaerodynamik, verweist auf Abhängigkeiten zu anderen Teilaspekten wie Motor
A
und Fahrwerk und spannt allgemein den Rahmen auf, der dann in den folgenden vier Artikeln im Detail ausgeleuchtet wird. Grundlagen der Aerodynamik im Motorsport
W
Der Begriff Aerodynamik setzt sich aus den
S
Teilbegriffen Aero (Luft) und Dynamik (Bewegung unter dem Einfluss von Kräften) zusam-
A = aerodynamischer Auftrieb W = aerodynamischer Widerstand Y = aerodynamische Seitenkraft V = Anströmgeschwindigkeit
men. Die Aerodynamik ist Teil der Fluiddynamik und betrachtet speziell das Verhalten von Körpern, die sich durch die Luft bewegen
8
oder von der Luft umströmt werden. Die Vorhersage der an dem jeweiligen Körper angreifenden Kräfte ist ein wesentlicher Untersu-
Abb. 1 Kraftkomponenten an einem Fahrzeug
chungsschwerpunkt dieser Wissenschaft.
Als Erstes zu nennen sind hier der aerodyna-
Dazu ist es das Ziel, die Bewegung der Luft-
mische Widerstand, der Auftrieb und die
partikel beim Umströmen des Körpers mög-
aerodynamische Seitenkraft.
schnittsfläche des Fahrzeugs (F) und Geschwindigkeit (v) bezogen.
lichst exakt zu beschreiben. 1/ ·ρ·v ·c ·F 2 2 W 1/ ·ρ·v ·c ·F 2 2 A 1/ ·ρ·v ·c ·F 2 2 Y
W
=
Wenn soeben von angreifenden Kräften
A
=
gesprochen wurde, so muss dies etwas präzi-
S
=
eine Luftkraft R1, welche aus den sich einstel-
A
= Aerodynamische Auftriebskraft (N)
die anliegende aerodynamische Widerstands-
lenden Druckverhältnissen am Körper resul-
W
= Aerodynamischer Widerstand (N)
(Auftriebs-, Seiten-)kraft berechnen möchte,
tiert. Die bekannten aerodynamischen Größen
S
= Aerodynamische Seitenkraft (N)
muss der im Windkanal ermittelte Beiwert
Auftrieb (A) und Widerstand (W) sind wie
ρ
= Luftdichte (kg/m3)
nur mit dem dann herrschenden Luftdruck,
auch die Seitenkraft Komponenten dieser
v
= Strömungsgeschwindigkeit (m/s)
der interessierenden Geschwindigkeit und der
resultierenden Luftkraft R1, parallel, senkrecht
cA
= Auftriebsbeiwert (dimensionslose
Bezugsfläche multipliziert werden (siehe
cW
= Widerstandsbeiwert (dimensionslose
cY
= Seitenkraftbeiwert (dimensionslose
F
= Bezugsfläche (m2), häufig die Quer-
F1.1 F1.2 F1.3
siert werden. Genau genommen gibt es nur
2·W ρ·v2·F
F1.5
F1.1).
Größe)
Die sich einstellende Luftkraft R1 hängt in
Doch wie entsteht nun eigentlich die ange-
Größe)
tern des Körpers und auch der umströmenden Luft ab. So üben beispielsweise die Geometrie
=
Wenn man dann später (an der Rennstrecke)
und quer zur Bewegungsrichtung des Körpers.
komplexer Weise von verschiedenen Parame-
cW
Größe)
des Körpers und auch seine Oberflächenbe-
sprochene Luftkraft R1? Dies lässt sich am besten mit Hilfe der sogenannten Bernoullischen Gleichung erläutern.
schnittsfläche des Fahrzeugs
schaffenheit einen Einfluss aus. Gleichzeitig
g
= pstat+1/2·ρ·v2 = Gesamtdruck
sind verschiedene Eigenschaften der Luft, wie
Der erste Teil der Formeln wird im Allgemei-
die Temperatur oder die Dichte, mitbestim-
nen auch als Staudruck oder dynamischer
g
mend für die auftretenden Kräfte.
Druck (pdyn) bezeichnet und beinhaltet neben
pstat = statischer Druck
der Dichte das Quadrat der Geschwindigkeit.
1/ ·ρ·v2 = 2
F1.6
dynamischer Druck (Staudruck)
Sogenannte Kompressibilitätseffekte der Luft, die auftreten, wenn am Fahrzeug lokale Über-
pdyn =
1/ ·ρ·v2 2
F1.4
geschwindigkeiten ab etwa 360 km/h erreicht
Sie stellt einen Zusammenhang zwischen den Größen Druck (pstat) und Geschwindigkeit
werden, können vorerst vernachlässigt wer-
Um final auf eine Kraft zu kommen, muss
(v) her und besagt, dass entlang einer Strom-
den. Nur in bestimmten Sonderfällen oder
dieser Druck noch mit einer Fläche (F) und
linie die Summe aus statischem Druck und
beispielsweise bei der Betrachtung von
dem so genannten Beiwert (cW, cA, cY) multi-
dynamischem Druck (Staudruck) konstant
Geschwindigkeitsrekordfahrzeugen muss die-
pliziert werden.
und gleich dem Gesamtdruck bleibt. In Berei-
ser Aspekt berücksichtigt werden.
chen des Fahrzeugs, wo eine hohe lokale StröDie Beiwerte müssen vorab beispielsweise in
mungsgeschwindigkeit vorliegt, herrscht ein
Für die Beschreibung und Vorhersage der sich
Windkanalversuchen individuell für jedes
geringer statischer Druck und umgekehrt.
ergebenden Luftkraft(-komponenten) und
Fahrzeug (bzw. jede Fahrzeugkonfiguration)
Strömungsverhältnisse nutzt die Aerodynamik
bestimmt werden. Hierfür werden die Kraft-
Es gibt Bereiche des Fahrzeugs, wie beispiels-
viele verschiedene Kennzahlen und Formeln.
komponenten (Auftrieb, Widerstand und Sei-
weise die Fahrzeugfront, an welchen die Strö-
Im Rahmen dieser Artikelserie wollen wir uns
tenkraft) über die Windkanalwaagen gemes-
mungsgeschwindigkeit auf Null abfällt. An
auf die wichtigsten und wesentlichen Größen
sen. Diese gemessenen Kräfte werden dann
diesen sogenannten Staupunkten ist der stati-
konzentrieren.
auf die bekannten Größen Staudruck, Quer-
sche Druck gleich dem Gesamtdruck (gleich
35
Aerodynamik
hierbei ist die Anpresskraft, mit welcher die Räder auf die Fahrbahn gepresst werden. Neben dem Fahrzeuggewicht ist hier der beschriebene aerodynamische Auftrieb des Fahrzeugs von entscheidender Bedeutung. Zusätzlich zu diesen offensichtlichen Kopplungen zwischen Aerodynamik und Antrieb bzw. Fahrwerk existieren noch weitere Abhängigkeiten. Bedingt durch den Wirkungsgrad des Verbrennungsmotors entsteht neben der Antriebsleistung auch ein sehr hoher Anteil an Verlustwärme, die im Renn- und Fahrbetrieb abgeführt werden muss. Neben Wärmestrahlung und Wärmeleitung ist die Konvektion eine wichtige Komponente, die zur Kühlung beiträgt. Konvektion ist nichts anderes Ein wesentliches Ziel im Motorsport ist es
als der Übertrag der thermischen Energie auf
allerdings, genau dies zu verhindern. Das
ein Fluid (z. B. Luft). Die richtige Positionie-
Fahrzeug soll mit einer hohen Kraft auf die
rung und ausreichende Dimensionierung von
dem Ruhedruck der Umgebung), welcher
Fahrbahn gepresst werden, um hohe Kurven-
Kühlluftöffnungen ist somit ein wesentlicher
gleichzeitig den maximal erreichbaren Druck
geschwindigkeiten zu ermöglichen. Aus die-
Aspekt der Aerodynamik von Rennfahrzeu-
darstellt (siehe F1.5 mit v=0 km/h).
sem Grund versucht man mit Splitterplatten
gen. Hierbei spielt beispielsweise die bespro-
im Frontbereich, Diffusoren, Heckflügeln und
chene Druckverteilung um das Fahrzeug eine
verschiedenen anderen technischen Lösungen
Schlüsselrolle. Idealerweise sind Kühlluftein-
Abb. 2 Druckverteilung an einem Fahrzeug
Aufgrund der Fahrzeuggeometrie ergeben sich allerdings auch
eine möglichst hohe, nach
tritte an der Außenhaut des Fahrzeugs so zu
Bereiche, an
Unten gerichtete Kraft zu
positionieren, dass sie sich in Bereichen eines
erzeugen.
hohen statischen Drucks befinden (dies
welchen sehr hohe Strömungsgeschwindigkeiten auftreten. Der dynamische
Richtige Positionierung und Dimensionierung von Kühlluftöffnungen ist ein wesentlicher Aspekt der Aerodynamik von Rennfahrzeugen
erleichtert das Einströmen). Kühlluftauslässe Es kann also folgendes
hingegen sollten so positioniert und gestaltet
zusammengefasst werden:
werden, dass sie eher einen niedrigen stati-
Aufgrund der Fahrzeugform
schen Druck aufweisen (dies erleichtert das
stellt sich eine gewisse
Ausströmen).
Druckverteilung um das
Druckanteil wird somit sehr groß, was dazu führt, dass
Fahrzeug herum ein, welche zu einer resultie-
Wie sich zeigt, ergeben sich vielfältige Abhän-
der statische Druck an der Fahrzeugoberfläche
renden Luftkraft R1 führt, die wiederum in
gigkeiten und technische Zusammenhänge,
niedriger wird, als der statische Druck der
einzelne Komponenten (Widerstand, Auftrieb,
die sukzessiv in den nächsten Artikeln dieser
freien Anströmung. (man spricht dann auch
Seitenkraft) aufgeteilt werden kann.
Serie dargestellt und ausführlich erläutert werden. Im nächsten Heft werden wir uns
von einem Unterdruck). Die Aerodynamikabteilungen der Automobil-
ausführlich dem Thema Widerstand widmen
Der statische Druck ist immer senkrecht zu
hersteller oder auch die Rennsportabteilungen
und neben dem aerodynamischen Anteil auch
der Fläche gerichtet, auf welcher er wirkt
setzen seit vielen Jahren neben den Wind-
Aspekte des Rollwiderstands und des
(siehe Abb. 2). Wenn also von einem Unter-
kanaluntersuchungen zusätzlich auch auf die
Beschleunigungswiderstands beleuchten.
druck gesprochen wird, dann bedeutet dies
Möglichkeiten der numerischen Strömungs-
nichts anderes, als dass der Druck nicht senk-
simulation (CFD). Mittels Simulationspro-
Möglicherweise erschließen sich dem Leser
recht auf die Oberfläche »drückt«, sondern an
grammen wird versucht, ein realistisches Bild
dann beim nächsten Besuch an der Renn-
ihr »saugt«.
der Druckverteilung um ein Fahrzeug zu
strecke oder bei der nächsten Übertragung im
erzeugen. Ziel ist es, die aerodynamischen
Fernsehen schon Details des Motorsports, die
Am Beispiel des Auftriebs kann nun sehr ein-
Kräfteverhältnisse am jeweiligen Fahrzeug
ihm zuvor nicht aufgefallen sind.
fach verdeutlicht werden, wie aus dem Druck
möglichst genau vorherzusagen und zu
eine Kraft entsteht. Die in Abb. 2 dargestellte
beschreiben. Dies ist eine wesentliche Voraus-
Joachim Wenzkus ist Eigentümer, Hans Fiedler
Druckverteilung zeigt, dass die Drücke auf der
setzung für die optimale Abstimmung aller
Mitarbeiter der Firma aem-GmbH, die Schu-
Oberseite des Fahrzeugs sehr viel kleiner sind
Fahrzeugkomponenten. Nur so kann beispiels-
lung und Dienstleistungen für aerodynamische
als auf der Unterseite. Das Fahrzeug wird also
weise eine optimale Abstimmung zwischen
Entwicklung anbietet.
nach Oben gesaugt. Dieser »saugende« Diffe-
Fahrwiderständen und Antriebsleistung erar-
renzdruck zwischen Fahrzeugober- und
beitet werden.
-unterseite wird mit der Fläche auf welcher er
Ausblick auf die weiteren Themen: Teil 2: Fahrwiderstände
wirkt multipliziert (Druck x Fläche = Kraft).
Die Antriebsleistung muss natürlich auch
Teil 3: Abtrieb, Balance und Fahrverhalten
Es ergibt sich eine Kraft, welche nach Oben
über Fahrwerk und Räder auf die Straße
Teil 4: Anbauteile und Kühlung
gerichtet ist.
gebracht werden. Ein wesentlicher Aspekt
Teil 5: Versuchs- und Messtechnik
[•]
Le Mans 2009: Audi R15 TDI ohne Chance Nach dem glücklichen Sieg in Le Mans 2008 schickt Audi in diesem Jahr mit dem R15 TDI einen komplett neu konstruierten LMP1-Prototyp an die Sarthe. Das innovative Konzept des neuen Modells bricht mit vielen traditionellen Konstruktionsmerkmalen der Sportwagen-Welt.
Analyse: Norbert Singer Text: Gustav Büsing
eim einzigen öffentlichen Probegalopp
B
So umfasst die Sektion
gelang Audi gegen den in zahlreichen
2 die Hochgeschwin-
Details überarbeiteten Peugeot 908
digkeitspassage vom
HDI in Sebring ein hauchdünner Erfolg. Doch
Eingang der
in Le Mans feierte Peugeot einen unangefoch-
Hunaudières-Geraden
tenen Doppelsieg. Die exklusive Analyse von
mit ihren beiden
Norbert Singer für Motorsport-Guide zeigt,
Bremsschikanen bis
dass Audi diesmal ohne Sieg-Chance war.
zum Anbremspunkt der nahezu rechtwinkligen
Zum besseren Verständnis der Grafiken ist ein Blick auf die Karte mit dem 13,629 Kilometer langen Kurs hilfreich. Die Rundenzeiten auf dem Gesamtkurs – dank der geänderten Technik-Regeln in allen Klassen deutlich über dem Niveau von 2008 – vermitteln bereits das Gesamtbild. Aber die unterschiedlichen Streckenabschnitte eignen sich ideal, um Stärken und Schwächen der verschiedenen Fahrzeuge besser zu verstehen.
Mulsanne-Kurve. Effiziente Aerodynamik und Motorleistung sind hier wesentliche Kriterien.
Porsche-Kurven und schließlich die langsame Ford-Schikane bis zur Ziellinie. Zusätzlich zu
Die Sektion 3 schließt die Mulsanne-Kurve ein
Aerodynamik und Motorleistung kommen hier
und reicht dann über die Indianapolis-Kurve,
auch noch die Qualität des Fahrwerks und die
die langsame Arnage-Kurve, die selektiven
Traktion ins Spiel. Die Sonderauswertung für die Porsche-Kurven und die Ford-Schikane betrachten Fahrwerksqualität bzw. Traktion darum noch einmal wie unter einer Lupe. Denn die Porsche-Kurven sind die wohl anspruchsvollste Passage der gesamten Strecke und offenbaren die Qualitäten der Chassis, das enge Links-Rechts-Geschlängel vor Start und Ziel lässt auch die Traktion der Fahrzeuge erkennen. Auf der Y-Achse der Schaubilder sind die Rundenzeiten aufgetragen, auf der X-Achse die Rundenzahlen. Die Zeiten sind jeweils Mittelwerte der entsprechenden Rundenanzahl, d. h. bei Runde 100 liest man den Mittelwert der schnellsten 100 Runden des betreffenden Fahrzeugs ab, gleichgültig, wann sie im Rennen gefahren worden sind. Die Kurven wurden in 10-Runden-Schritten erstellt. Damit werden die Einflüsse von Verkehr, Wetter oder eventuellem Safety-Car-Einsatz ausgefiltert.
39
Rennstrategie
1
2
3
4
5
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Die 24 Stunden 2009 unter der Lupe Schnellstes LMP1-Fahrzeug ist der Peugeot #8, ähnlich schnell unterwegs ist das Schwesterauto #7, das aber durch eine Kollision in der Boxengasse früh zurückgeworfen wurde (Bild 1). In Sektor 1 kommt der Audi #1 besser zurecht als der Peugeot #9, doch den überlegenen Speed hat der Peugeot #8. Der Abstand des besten Benziners Aston Martin #007 ist augenfällig (2). Sektor 2 ist das Schlaraffenland für Peugeot: Effiziente Aerodynamik und gute Antriebsleistung bedeuten rund eine Sekunde pro Runde Differenz zu Audi allein in diesem Abschnitt (3). Sektor 3 präsentiert sich ausgeglichener, der Audi #1 schneidet hier sogar besser ab als der spätere Sieger Peugeot #9. Auffällig: der erhebliche Abstand zwischen den drei Audi R15 TDI (4). Die Momentaufnahme aus den Porsche-Kurven zeigt die Audi-Stärke: hervorragendes Handling in der anspruchsvollsten Kurvenkombination dank dort passender Fahrwerksabstimmung und Abtriebswerte. Nur: Der Peugeot #8 ist hier keinen Deut schlechter (5). Vorteil Audi in der Ford-Schikane dank guter Traktion, doch diesen Abschnitt durcheilen die Prototypen in fünf bis sechs Sekunden (6). Der Kampf ums Podium: Nach 100 Runden ist der Traum der Besatzung des Peugeot #8 eigentlich schon ausgeträumt, den sich anbahnenden Bruderkampf (ca. Runde 300) verhindert die Teamregie. Für den Audi #1 ging’s fast kontinuierlich bergab (7).
40
Rennstrategie
Logischerweise ist deshalb bei Runde 1 auch die jeweils schnellste Runde abzulesen. Entsprechend sind auch die Sektionszeiten zu verstehen. Die Darstellung für die LMP1 über die Gesamtdistanz, in die auch die Daten der Spitzenfahrzeuge von 2008 einbezogen sind (gestrichelte Linien), macht als erstes einmal deutlich, dass die Änderungen im technischen Reglement die Geschwindigkeiten und damit die Rundenzeiten effektiv gebremst haben. Das gilt übrigens für alle vier Klassen. Zugleich zeigt sich, dass alle drei Audi das Tempo der Peugeot #8 und #9 nicht mitgehen
Premiere Der Audi R15 TDI setzt u. a. auf ein innovatives Aerodynamik-Konzept mit kanalisierter Durchströmung des gesamten Fahrzeugs. 2009 ging das Auto mit Vorbereitungsrückstand in das 24 Stunden Rennen in Le Mans.
können. Nur der Audi #1 (McNish/Kristensen/Capello) kann die Partie lange offen halten. Das erfahrene Trio ist den Jungstars von Audi zum Teil sehr deutlich überlegen. Die Sieger #9 (Brabham/Wurz/Gené) gehen das Rennen vorsichtiger als die Teamkollegen mit der #8 (Sarrazin/Montagny/Bourdais) an, im Schlussdrittel hilft wahrscheinlich ein »Nichtangriffspakt«. Die Benziner, angeführt vom Aston Martin #007, sind nach wie vor chancenlos. An der Schlüsselstelle Porsche-Kurven hat Audi 2009 die große Lücke zu Peugeot aus dem Vorjahr schließen können, vor allem die #1 fährt hier auf Augenhöhe, was auf eine besser gelungene Abstimmung des Fahrwerks und der Aerodynamik schließen lässt. In der
Standzeit Viele Kleinigkeiten sowie Überhitzungserscheinungen dank sich zusetzender Kühler kosteten
Ford-Schikane hat Audi sogar deutlich die
den Audi #1 eine Menge Extra-Zeit in der Obhut seiner Boxen-Mannschaft. Fast 22 Minuten mehr Stand-
Nase vorn, doch ist Le Mans eben kein Kurs,
zeit als der Siegerwagen waren ein unüberwindliches Handikap.
wo gute Traktion ein Rennen gewinnt. Wie gut Peugeot die Schwachpunkte des Jah-
Fahrzeug
res 2008 eliminiert hat, macht auch die
Stopps
Betrachtung der Standzeiten an der Box für
Gesamtzeit
die ersten Drei des Gesamtklassements deut-
Rückstand
Peugeot #9 35 39.90 Min
Peugeot #8 Audi #1 32
33
Fast 22 Minuten mehr Standzeit hätten sich auch mit einem überlegenen Fahrzeug kaum
48.27 Min
61.68 Min
kompensieren lassen. Der überarbeitete und
8.37 Min
21.78 Min
ausgereifte 908 HDI ist beim entscheidenden
lich:
Aufeinandertreffen dem neuen, aber noch nicht optimal aussortierten Audi R15 TDI überlegen.
[•]
Reifezeit Durch Unfälle und Budget-Einschränkungen reduzierte Tests, kein Vortest in Le Mans und ein verregneter Trainingstag sorgten bei Audi für nicht perfekt erledigte Hausaufgaben. Beim Petit Le Mans in den USA sah Audi schon besser aus.
Norbert Singer war bei Porsche an allen 16 bisherigen Gesamtsiegen der Marke bei den 24 Stunden von Le Mans beteiligt.
42
Rallye
Unter den Auge des Gesetzes Nasser Al Attiyah vor den Plattenbauten in Kasan
Knallharte Seide Kamele, Sand, weite Pisten, hohe Geschwindigkeiten, aber auch eine schwierige Navigation – das waren die Zutaten der »Silk Way Rallye«, die Anfang September zum ersten Mal veranstaltet wurde. Regionale und internationale Interessen trafen aufeinander.
Text: Stefanie Szlapka
W
ir wussten so gut wie nichts über
studiert, trotzdem wussten wir nicht, was uns
Austragende Länder waren die russische Teil-
diese Länder«, erzählt Volkswa-
erwartet.« Aber genau das sorgte bei den Pilo-
republik Tatarstan, Kasachstan und Turkme-
gen Motorsportchef Kris Nissen.
ten auch für große Vorfreude und für das
nistan. Die meisten Teilnehmer betraten damit
Gefühl von Abenteuer.
unbekanntes Territorium. Sportlich hatte die
»Im Vorfeld haben wir zwar Kartenmaterial
43
Rallye
»Silk Way Rallye« schon im Vorfeld ein Problem: Das BMW X-Raid Team hatte seine Teilnahme aus Kostengründen abgesagt. Damit fehlte der härteste Konkurrent für das Volkswagen Motorsport Team, das mit allen vier Race Touaregs und fast der kompletten Mannschaft angereist war. Im Teilnehmerfeld war allen klar: Die Duos Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz, Carlos Sainz/Lucas Cruz, Nasser Al Attiyah/Timo Gottschalk und Mark Miller/Ralph Pitchford würden den Sieg und die vorderen Plätze unter sich ausmachen. Der Rest kämpfte um die Ränge hinter den vier Touaregs. Dazu gehörte unter anderem das deutsche Duo Matthias Kahle und Thomas Schünemann im Honda-Buggy. Ebenfalls ein potenzieller Anwärter für den Platz eins
Nass gemacht Matthias Kahle ließ die
hinter den VW war der Franzose Christian
Konkurenz hinter sich
Lavieille im Nissan Patrol. Allerdings fiel Lavieille durch Motorprobleme frühzeitig
Team zu kämpfen und gingen während der
zurück und auch Kahle kam nicht unfallfrei
Rallye mehr als einmal ans Limit. Der Hang
und extrem weitläufig und forderte dadurch
davon. Er kippte unglücklich über eine Düne
zu hohen Geschwindigkeiten kam bei den
oft ein extrem hohes Tempo heraus. »Mir ist
und landete auf dem Dach. Zwar war sein
Teamkollegen Giniel de Villiers und Mark Mil-
die Rallye zu schnell«, gab Dakar-Sieger Giniel
Renntruck mit Ersatzteilen schnell zu Stelle,
ler nicht immer gut an. So passierte in der
de Villiers zu.«Ich brauche Strecken, auf
trotzdem kam der Deutsche erst Stunden spä-
letzten gezeiteten Etappe genau das, womit
denen man taktisch vorgehen muss.« Durch
ter im Biwak an.
fast das halbe Biwak gerechnet hatte: Der
die hohe Geschwindigkeit stieg auch der
Zweikampf wurde durch einen Ausfall ent-
Schwierigkeitsgrad der Navigation. »Auf dem
Langweilig wurde es an der Spitze trotzdem
schieden. Al Attyiah war zu schnell in eine
harten, flachen Boden sieht man die Wege
nicht. Zwar sicherte sich der Spanier Carlos
Senke gefahren und überschlug sich.
sowieso nur sehr schlecht«, erklärte Lucas Cruz, Co-Pilot von Carlos Sainz. »Jetzt fahren
Sainz und damit VW den Sieg, dies allerdings erst nach einem harten und spannenden
Insgesamt war vielen Piloten die gewählte
wir auch noch so schnell, dass man kaum
Zweikampf mit seinem neuen Teamkollegen
Route zu schnell. Das Gelände zeigte sich
Zeit hat zu reagieren.« Doch es war nicht nur
Nasser Al Attiyah aus Katar. Die beiden Piloten scheinen derzeit um die Vorherrschaft im
Heimspiel Das Team Kamaz mit Sitz in Tatarstan hatte bei den Trucks die Nase vorne
zum großen Teil sehr flach
flach. Auch gewaltige Canyons und ein 20 Kilometer langes Dünenfeld mussten von
Multitalent Der Spanier Carlos Sainz sammelt jetzt auch im Off-Road-Rallyesport Erfolge
ten der Piloten nichts auszusetzen.
Austragung der Rallye in ihren Ländern inter-
den Teilnehmern durchquert werden. »Leider
»Das Biwak ist absolut in Ordnung«, stellte
national eine höhere Aufmerksamkeit. Aller-
gab es von solchen Highlights zu wenig«,
der Deutsche Matthias Kahle fest. Auch auf
dings hatte man bei der Begrüßung der Teil-
meinte Co-Pilot Dirk von Zitzewitz.
das Roadbook wurde hohen Wert gelegt.
nehmer nur Augen für das turkmenische
»Jeden Abend kommen zahlreiche Änderun-
Team und das Team Kamaz, die in Tatarstan
Professionelle Organisation
gen für das Roadbook des kommenden Tages«, so Kahles Beifahrer Thomas Schüne-
Organisatorisch lag die Silk Way Rallye auf
mann. »Das zeigt, dass bei der Kontrollfahrt
einem sehr hohen Niveau. Nach der Entschei-
am Vortag genau gearbeitet wird.«
ihren Firmensitz betreiben. VW bzw. Sainz, der schon als Sieger feststand,
dung für die Durchführung der Rallye ging das russische Organisationsteam auf die
Während die Rallye am westlichen Europa
Suche nach Experten, die ihnen bei der
fast ungehört vorbeiging, schien man in den
Umsetzung zur Seite stehen sollten. Fündig
austragenden Staaten umso mehr davon zu
wurden sie bei der ASO, die auch die Rallye
erwarten. Die Regierungen aus Russland,
Dakar organisiert. »Wir waren zu Beginn über
Kasachstan und Turkmenistan standen hinter
diese Anfrage sehr überrascht und wussten
dem Projekt. So verliefen die beiden Grenz-
nicht, ob man hier wirklich eine Rallye durch-
übertritte ohne Probleme und auch die Präsi-
führen kann«, gab Frédéric Lequien von der
denten erhofften sich einen wirtschaftlichen
ASO und Berater des Organisationsteams zu.
Nutzen aus der Veranstaltung. Tatsächlich
»Doch nach der ersten Besichtigung waren
besuchten die Staatsoberhäupter von Russ-
wir überzeugt.«
land, der russischen Teilrepublik Tatarstan, Kasachstan und Turkmenistan den Start zur
Die ASO übernahm den technischen Part
letzten Etappe. Das erstaunte auch Lequien:
sowie Routen- und Roadbookerstellung, wäh-
»Erst in dem Moment wusste ich, welche
rend das russische Team für die Biwaks und
Bedeutung die Rallye für diese Region hat.«
die Organisation im Hintergrund zuständig war. An der Organisation gab es auch von Sei-
Besonders auf dem Automobilsektor erhoffen sich die Verantwortlichen durch die
Hoher Besuch Für die Reden der vier Präsidenten wurde extra ein komplettes Veranstaltungsgelände aufgebaut
Irgendwo im Nirgendwo Mehrere Stunden warteten diese Kinder auf den Sieger
blieben außen vor. Ob es auch 2009 eine Silk Way Rallye geben wird, steht noch nicht fest. »Das haben wir nicht zu entscheiden«, so Frédéric Lequien von der ASO. »Da haben Regierungen und Sponsoren das letzte und entscheidende Wort. Wir von der ASO würden gerne weitermachen.« Auch für die Teams und Fahrer war das Projekt, vor allem als Vorbereitung auf die Rallye Dakar im Januar, gelungen. Dieser Meinung ist auch Kris Nissen: »Wer hier nicht dabei war, hat im Januar einen Nachteil.«
Weites Land Dieses Dünenfeld liegt nicht in Afrika, sondern in Kasachstan
Mythos Seidenstraße
bashi führen entlang der weniger bekannten Der Begriff Seidenstraße bezeichnet nicht eine
Goldroute. Auf ihr verkehren Händler seit
Projekt«. Bislang bremsten die hohen Kosten
einzelne Route, sondern ein ganzes Netz aus
Jahrhunderten zwischen den skandinavischen
für Erschließung und Straßenbau das Groß-
Karawanenwegen. Die Hauptroute verband
Ländern und dem Iran.
projekt immer wieder ein. Doch in Zukunft könnte eine Durchquerung des gesamten asia-
den Mittelmeerraum mit Ostasien. Die Silk Way Rallye folgte jedoch nicht nur der berühmten Handelsroute. Die Etappen von Kasan nach Turkmen-
Nun könnte die »Seidenstraße« wieder auf-
tischen Kontinents bis nach Sankt Petersburg
leben. Durch die Entdeckung von Bodenschät-
möglich sein. Dann wäre Turkmenistan viel-
zen und des Tourismus entwickelte sich ein
leicht bald nicht mehr ganz so unbekanntes
umfangreiches Fernstraßennetz. 32 asiatische
Gelände.
Staaten und die Vereinten Nationen beteiligten sich am »Asiatischen Fernstraßen-
[•]
Management
Jenseits der Grauzone Dem Renault-Team wurde vorsätzliche Unfallstrategie beim SingapurRennen 2008 nachgewiesen. Ein Blick auf Piquets ungewöhnliche Telemetriedaten der Unfallkurve. Text: Michael Hackethal
D
ie FIA ist in ihrer Untersuchung des
den. Das Protokoll zu der Befragung wurde von
Rennunfalls von Nelson Piquet jr. beim
Lars Österlind und Vassilis Despotopoulos am 4.
Grand Prix von Singapur 2008 zu dem
September 2009 erstellt. Ihr 17-seitiges Doku-
Ergebnis gekommen, dass Teamchef Flavio Bria-
ment zeigt auf, wie präzise die Beweislage war.
tore und Chefingenieur Pat Symonds ihren Fahrer Piquet damals angewiesen haben, vorsätzlich
Die Offenlegung des vorsätzlichen Unfalls ist
einen Unfall herbeizuführen, um dem Teamkolle-
ganz offensichtlich eine Retourkutsche des brasi-
gen Fernando Alonso bessere Siegchancen zu
lianischen Fahrers auf die Entlassung durch
ermöglichen.
Renault im Sommer dieses Jahres. Sein Vertrag
wenig Freude bereiten. Felipe Massa fühlt sich
wurde während des Singapur-GPs 2008 noch
im Nachhinein von Piquet um den Sieg betrogen
Sieger mit Hilfestellung
Der strategisch ge-
plante Sieg Fernando Alonsos dürfte ihm heute
Die Trennung des Teams von seinen wichtigsten
verhandelt, das spätere Angebot von Renault sah
Angestellten war somit unvermeidlich, der
statt der 1,5 Millionen eine Summe von einer
Renault-Vorstand komplimentierte die beiden
Million vor. Der Abgang bei Renault sorgte für
Das Gespräch mit Briatore und Symonds habe
denn auch kurzerhand hinaus, nachdem er
einen verbalen Schlagabtausch zwischen Piquet
höchstens zehn Minuten gedauert und in Briato-
ihnen die Leviten gelesen hatte.
jr. und seinem ehemaligen Manager Briatore.
res Büro stattgefunden. Kurve 17 sei ausgewählt
Es gab auch nichts mehr zu vertuschen, die
Beweislage eindeutig
worden, weil an dieser Stelle keine Kräne stanSachlage war nach Piquets Geständnis klar er-
den, die eine schnelle Räumung der Strecke ermöglicht hätten. Auch seien dort keine Seiten-
sichtlich. Und wo noch Aussage gegen Aussage
Piquet jr., der zweimal von der Sportbehörde
eingänge zur Strecke, die einem Streckenposten-
hätte stehen können, räumten die Datenauf-
befragt worden war, hatte der FIA auch schrift-
fahrzeug Zugang hätten geben können.
zeichnungen vom Singapur-Rennen letzte Zwei-
lich in klaren Worten berichtet, dass er den
fel aus. Die Dokumente wurden später, gegen
Unfall absichtlich herbeigeführt habe, und dies
Symonds habe ihm auch gesagt, in welcher
den Willen der FIA, den Medien zugespielt.
auf Anweisung von Briatore und Symonds: »...
Runde der Unfall erfolgen solle, weil dann die
ich wurde von Mr. Flavio Briatore, der sowohl
Strategie für Alonso mit dem Tankstopp kurz vor
Dabei hatte Briatore sich noch in einem Brief an
mein Manager als auch der Teamchef des ING
Einsatz des Safety-Cars ideal greifen würde.
Piquet senior über die Unterstellung empört, er
Renault F1 Teams ist, und von Mr. Pat Symonds,
Alonso startete daher mit einer leichten Tankfül-
habe das Rennen manipulieren wollen, und warf
dem Technischen Direktor des Renault F1 Teams,
lung, die nur bis zum Unfallzeitpunkt reichte. So
Piquet vor, er wolle das Team erpressen. Auch in
angewiesen, mit meinem Fahrzeug absichtlich
konnte er dank des geringen Gewichts aggressiv
der Befragung durch die FIA, durchgeführt wäh-
einen Unfall herbeizuführen, um das Abschnei-
fahren und andere Fahrzeuge überholen. Mit die-
rend des Belgischen Grand Prix 2009 in Spa,
den des ING Renault F1 Teams bei der in Frage
ser Strategie gewann Alonso das Rennen.
leugnete Briatore gegenüber der FIA, Piquet die
stehenden Veranstaltung positiv zu beeinflussen.
Crash-Order erteilt zu haben. Symonds verwei-
Ich war mit dem Vorschlag einverstanden und
Allerdings war der Unfall vielen Beobachtern
gerte mehrmals die Aussage, weil er, wie er den
brachte mein Fahrzeug dazu, gegen eine Mauer
suspekt gewesen, da Piquet weiter beschleunigt
Stewards sagte, »Sie nicht anlüge«. Er behaupte-
zu prallen und in Runde 13/14 einen Unfall zu
hatte, obwohl er hätte bremsen müssen. Dies
te, die Idee wäre von Piquet angesprochen wor-
verursachen.«
wird auch aus den Telemetrieaufzeichnungen
47
Fertigung von
- Einschweisszellen Alles im Grip
Alonsos Aufzeichnung der Kurve 17 zeigt, wie er vom Gas ging,
- Überrollkäfigen
um den Gripverlust auszugleichen. Der anschließende Druck aufs Gaspedal erfolgte vorsichtig.
- mit tragende Sicherheitszellen Rennfahrzeugbau • Motorenbau Rennteile
Kontrollierter Kontrollverlust
Piquet trat selbst dann noch aufs Gas, als der
Reifen schon Schlupf aufwies. Das Ausbrechen des Hecks war somit nicht zu vermeiden.
deutlich: Die Daten von Piquets Fahrzeug zeigen,
zu haben. »Ich glaube«, kommentierte Piquet,
dass er in Kurve 17 Gas gab, obwohl die Räder
»ein cleverer Ingenieur würde aus der Telemetrie
dort nur wenig Grip hatten. Symonds musste
erkennen, dass ich den Unfall mit Absicht verur-
zugeben, dass die Aufzeichnungen von Piquets
sacht habe, weil ich weiter beschleunigte, wäh-
Fahrt »ziemlich ungewöhnliche Daten« sind: »Bei
rend die normale Reaktion gewesen wäre, mög-
so viel Schlupf am Rad ist das gegen die Intuiti-
lichst früh zu bremsen.« Auch die FIA-Kommis-
on.« Im direkten Vergleich zu Alonsos Daten
sare waren clever genug, das zu bemerken.
sind die Unterschiede im Fahrverhalten an dieser Stelle eklatant.
Vater Piquet hatte bereits 2008 den Vorfall der FIA mitgeteilt, doch es sollte aufgrund fehlender
Sein Renningenieur habe ihn anschließend über
Beweise bis zu Juniors Entlassung als Fahrer
den Unfall befragt, sagte Piquet, weil der ihm so
dauern, bevor konkrete Aussagen vorlagen. Nun
ungewöhnlich vorgekommen sei. Er habe geant-
hat die FIA deutlich gemacht, dass Manipulatio-
wortet, die Kontrolle über das Fahrzeug verloren
nen wie diese keinesfalls akzeptabel sind.
[•]
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48
Management
Sturz einer Motorsport-Ikone Nach 19 Jahren als Direktor und CEO einer der berühmtesten Rennstrecken der Welt, des Indianapolis Motor Speedway, wurde Tony George durch eine »Palastrevolution« entmachtet. Text: Wolfgang Monsehr
W
as sich während des diesjähri-
ner Gründung vor knapp fünf Jahren konnte
leur der Finanzen des Indianapolis Motor
gen Indy 500-Weekend bereits in
sich Vision Racing zwar in der IndyCar-Szene
Speedway und ist der totale Gegenpol zu Tony
Gerüchten abgezeichnet hatte,
etablieren, schaffte es aber nie, aus dem Mit-
George. Während Tony mehr oder weniger
wurde wenig später Realität: Georges Mutter,
telfeldstatus herauszutreten. In diesem Jahr
das Geld ohne groß zu überlegen verschleu-
Mari Hulman-George, und seine drei Schwes-
sind die Finanzen so extrem angespannt, dass
dert hat, ist Jeffrey Belskus ein Erbsenzähler,
tern, die im Aufsichtsrat der Speedway Corpo-
Visions Topfahrer Ryan Hunter-Reay an die
der überall den Sparstift ansetzt. Auf längere
ration sitzen, war der etwas zu großspurige
Equipe von A. J. Foyt »ausgeliehen« wurde –
Sicht ist auch das nicht unbedingt gut, denn
Umgang von Tony George mit den Finanzen
gegen eine saftige Gebühr.
der Speedway benötigt Investitionen und mit einem strengen Sparkurs kann man nicht
schon lange ein Dorn im Auge gewesen, nun zogen sie die Reißleine. In Zukunft soll sich
Nachfolger von Tony George als oberster Chef
gegen die Konkurrenz bestehen«, so ein Mit-
George nur noch um sein eigenes IndyCar-
des Indianapolis Motor Speedway ist Jeffrey
arbeiter der Indianapolis Motor Speedway-
Team Vision Racing kümmern.
Belskus, in der Motorsportszene nicht nur
Marketing-Abteilung, der lieber nicht genannt
gänzlich unbekannt, sondern auch ziemlich
werden möchte.
Doch selbst hier scheint es nur eine Frage der
unerfahren. Der Vor-, gleichzeitig aber auch Nachteil von
Zeit zu sein, bis die Rolltore des Race-TeamShops für immer geschlossen werden. Seit sei-
Aus dem Lot geraten Stetig schwindendes Budget kostete Tony George am Ende seinen Posten, genau im hundertsten Jahr des Bestehens der Rennstrecke
»Belskus war seit Jahren der oberste Kontrol-
Tony George ist seine Familienherkunft. Als
49
Speedway 1909 Seit 100 Jahren werden in Indianapolis Ovalrennen gefahren
Management
Speedway 2009 Mit 500 000 Plätzen ist das Oval von Indianapolis die größte Arena der USA
erinnert sich rückblickend Pat Patrick, einer Enkel von Tony Hulman, der nach dem zwei-
der Gründer der CART-Serie. Die ChampCar-
die Zuschauerzahlen der IRL-Veranstaltungen
ten Weltkrieg die Indianapolis-Rennstrecke
Organisation ließ Tony George überdeutlich
alles andere als berauschend, und selbst das
von dem legendären US-Fliegerass und Renn-
spüren, dass man ihn nicht besonders ernst
Indy 500 kann kaum mehr an seine glorreiche
fahrer Eddie Rickenbacker gekauft hatte und
nahm. Das war der Auslöser für die CART-
Zeit anknüpfen – die meisten IRL-Teams
zu neuem Aufschwung verhalf, übernahm
Rivalenserie IRL Indy Racing League, die Tony
kämpfen finanziell ums nackte Überleben.
Tony George am 8. Januar 1990 die Geschäfts-
George 1994 ins Leben rief. Doch nicht alles, was Tony George während
führung von Joe Cloutier, der den Speedway jahrzehntelang erfolgreich gemanagt hatte.
»CART ist für meine Meinung schon zu sehr
seiner Amtszeit verwirklichte, war negativ.
europäisch. Es gibt zu viele Rennen auf Stra-
1994 brach er mit der langjährigen Indy-Tradi-
»Das war eigentlich schon sein Nachteil«, so
ßenkursen. Die IRL soll an die Urtradition des
tion und holte zum ersten Mal die StockCars
unser anonymer Informant. »Tony hatte nie
US-Motorsports anknüpfen und den Ovalsport
in den berühmten Nudeltopf, der bis zu die-
eine Ausbildung im Business- und Marketing-
mehr in den Vordergrund heben«, erläuterte
sem Zeitpunkt das Mekka des Formelsports
Bereich gemacht, sondern wurde sofort ins
Tony George zu jener Zeit auf einer Presse-
gewesen war. 2000 kehrte die Formel 1 nach
kalte Wasser geworfen. Ok, er hatte ein einge-
konferenz.
langer Abstinenz wieder nach Amerika zurück, Bernie Ecclestone wählte den neu
spieltes Team um sich und bekam auch viel Hilfestellung von Cloutier, bevor der sich end-
Ironie des Schicksals: Heute bestreitet die IRL
gebauten Roadcourse von Indianapolis als
gültig in den Ruhestand verabschiedete. Aber
ihre Wertungsläufe aus einem Mix von Oval,
Austragungsstätte.
gewisse Dinge musste er halt eben selbst ent-
Straßen- und Stadtkursrennen wie damals
scheiden.«
CART. Selbst in einem großen Kontinent wie
Daneben machte sich George um die Verbes-
Amerika war kein Platz für zwei Rennserien
serung der Sicherheit im Motorsport verdient
Vor seiner Ernennung zum CEO des Indy
mit so ähnlichen Fahrzeugen, die Konkurrenz
und erschuf die »Safer Barrier«, ein neues
Speedway hatte sich Tony George mit beschei-
wurde immer härter.
Leitplankensystem, das Energie weicher und noch besser absorbieren soll und heute zum
denem Erfolg selbst als Rennfahrer in diversen Klassen und Meisterschaften versucht,
Am Ende zwei Verlierer
Standard auf allen großen Rennstrecken in
auch jetzt noch ist er regelmäßiger Teilnehmer
und ein Sieger
den Staaten gehört.
Zwischen IRL und ChampCar/CART bestand
Doch mit seinem Führungsstil eckte Tony
eine Fehde, die 13 Jahre andauern sollte. Die
George immer wieder an, und als das Budget
am 24h-Rennen von Daytona. Eine Frage des Geldes
Wünsche von Fans und Medien nach einer
immer mehr schwand, wurde er von seiner
Georges Amtszeit begann mit einem Milliar-
einheitlichen Formel-Rennserie wurden konse-
Familie entmachtet. Möglicherweise zu spät:
denbudget, das jedoch schnell und stetig
quent ignoriert, bis die CART-Serie 2007 durch
Gerüchten zufolge soll die finanzielle Situati-
dahinschmolz wie Butter in der Sonne. Zu
Missmanagment total abgewirtschaftet war
on des Indianapolis Motor Speedway alles
diesem Zeitpunkt war die ChampCar- oder
und von Tony George und seiner IRL-Truppe
andere als rosig sein, potentielle Käufen ste-
CART-Serie die alleinige Top-Formel-Renn-
übernommen wurde.
hen schon Schlange. Unter ihnen auch Bruton Smith, der legendäre Motorsport-Promotor aus
sportklasse in den Staaten. Tony George hatte einen Sitz im Organisationskommittee und
»Im Endeffekt gab es zwei Verlierer und einen
Charlotte/North Carolina, der mittlerweile
brachte etliche Ideen vor; man hörte ihm zu,
großen Sieger«, so der renommierte US-Jour-
Eigentümer von elf Rennstrecken ist und jedes
aber richtig ernst genommen wurde er nicht.
nalist Tim Tuttle. »Der Krieg zwischen IRL
Jahr erneut auf »Shopping-Tour« geht, um in
und CART hat viele Fans, Sponsoren, Veran-
finanzielle Schwierigkeiten abgedriftete Renn-
»Tony verdankte seinen Job als Chef des
stalter, TV-Anstalten verunsichert und ent-
strecken übernehmen zu können. Die Ära
Indianapolis Motor Speedway seiner Familien-
täuscht und sie ins NASCAR-Lager getrieben.
Hulman-George als Eigentümer und Ausrich-
herkunft, und für die meisten ChampCar-
NASCAR ist der große Sieger dieser Fehde«.
ter der berühmtesten Rennstrecke Amerikas und des berühmtesten Rennens der Welt
Teambesitzer war er nur ein reicher und verspielter Junge. So dachten wir damals alle«,
Mit Ausnahme des Indy 500 sind bis heute
könnte demnach schon bald ein Ende haben. [•]
50
Fallstudie
Akademischer Motorsport Ein Team der RTWH Aachen tritt in der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft und beim 24h-Rennen am Nürburgring mit einem umgebauten Audi A4 TDI quattro an. Was sich unter der Haube getan hat und welche Aufgaben es sich stellt, beschreibt das Team im Detail. Text: Stefan Gies, René Henn, Leif Ickert, Thomas Hanisch, Michael Kühne
D
as Institut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen University möchte junge Menschen für die Aufgaben rund um die Fahrzeugentwicklung und -forschung begeistern. Deshalb entstand im Jahr 2007 die Idee, ein Fahrzeug für den Motorsport zu entwickeln und bei Langstreckenrennen auf dem Nürburgring einzusetzen. Das Rennfahrzeug, ein Audi A4 quattro mit einem 3,0 l TDI-Motor, wurde von Studenten und wissenschaftlichen Mitarbeitern des ika in Kooperation mit der Tuning Akademie (Ingolstadt) aufgebaut. Eine Vielzahl von Firmen und Industriepartnern haben mit der kostenlosen Bereitstellung von Komponenten und Know-how das Projekt gefördert und in dieser Form erst ermöglicht. Nach dem Aufbau des Fahrzeugs beginnend mit einer Rohkarosserie und vielen Einzelteilen, wurde es 2008 bei diversen Rennen im Rahmen der BF-Goodrich Langstreckenmeisterschaft erprobt und weiterentwickelt. Im Winter 2008/2009 wurden Aerodynamik, Leichtbau, Motorkühlung und Fahrwerksabstimmung verbessert. Die ersten Ergebnisse der Saison 2009 zeigten das Potenzial des Fahrzeugs. Im Auftaktrennen fuhr das Team den ersten Klassensieg ein und beim wichtigsten Event, dem 24hRennen, konnte das Team nach knapp 2800 Rennkilometern das Ankommen und sogar den 3. Platz in der Klasse D3T feiern. Aufbau des Fahrzeugs Das Fahrzeug basiert auf der Rohkarosserie eines Audi RS4 (B7) mit einem FIA-homologierten Sicherheitskäfig. Der Käfig wurde speziell angefertigt und gemäß den Anfor-
derungen des Automobil-Sportgesetzes der FIA zertifiziert. Zum Aufbau des Rennwagens wurden Komponenten eines Audi RS4 (B7) mit dem Antriebstrang eines Audi A4 3.0 TDI kombiniert. Ein Schwesterfahrzeug stand während des Aufbaus als Applikationsfahrzeug zur Entwicklung der ABS/ESP Software und des Einsatzfahrwerks zur Verfügung. Modifikationen am Antrieb Das Fahrzeug konkurrierte bezüglich der Gesamtplatzierung auch mit klassenfremden, deutlich leistungsstärkeren Fahrzeugen, während der Wettbewerb innerhalb der Klasse D3T daher die konsequente Ausnutzung von Verbrauchsvorteilen des alternativen Treibstoffkonzeptes forderte. Die Auslegung des Antriebskonzeptes und die Definition der Fahrzeugparameter basieren auf der im Reglement vorgesehenen maximalen Fahrzeit von 2,5 h pro Fahrer ohne Zwischenstopp. Unter diesen Rahmenbedingungen gilt es, eine Abstimmung mit maximaler Leistung bei optimalem Verbrauch zu entwickeln und das zulässige Tankvolumen vollständig auszuschöpfen. Dazu wurde von Contitech ein FT3-Tank mit einem Fassungsvermögen von 100 l hergestellt, der in die Reserveradmulde integriert ist. Durch die Reglement-
anpassung für 2009 musste dieser Tank mit Füllkörpern auf 70 l reduziert werden, was noch eine Distanz von zehn Runden Nordschleife plus GP-Strecke ermöglicht. Dies verkürzt die Fahrzeit pro Stint auf etwa 110 min. Die Getriebeübersetzungen und das Motorkennfeld wurden für den Einsatz auf der Nürburgring-Nordschleife in Zusammenarbeit mit der Firma mtm optimiert. Bei der Getriebeabstufung wurde berücksichtigt, dass in der Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring (VLN) und auch während des 24h-Rennens ein fliegender Start erfolgt. Der langsamste Punkt auf der Strecke (Wehrseifen) wird im 2. Gang gefahren.
Limousinen-Kombi Das Rennfahrzeug kombiniert Technik aus zwei A4-Varianten
Um nach dieser Kurve die optimale Beschleunigung zu erreichen und nicht im Scheitelpunkt der nachfolgenden Rechtskurve schalten zu müssen, wurde der 2. Gang von i = 2,050 auf i = 1,462 verlängert und die Spreizung der Gänge 3 bis 6 reduziert. Zusätzlich wurden alle Gänge mit karbonverstärkten Synchronringen versehen, um auch bei schnellen Schaltvorgängen eine saubere Synchronisierung zu gewährleisten. Im Antriebsaggregat kommt ein speziell entwickeltes Motoröl von Rowe Mineralöl zum Einsatz, welches auf optimale Schmierung bis zur zulässigen Höchstdrehzahl und den 24h-Rennbetrieb angepasst wurde. Der in die eigens von BN Pipes angefertigte Edelstahl-Abgasanlage integrierte HJS-Dieselpartikelfilter berücksichtigt die DMSBAbgasvorschriften. Fahrwerksoptimierung Das Fahrwerk des Rennwagens basiert auf dem Serienfahrwerk des Audi RS4 der Baureihe B7. Die Kombination aus der über
Hochschultuning Das ika betrieb die Entwicklung des A4 quattro gezielt als Studienobjekt für Fahrwerk, Software und Werkstoffe
Fein abgestimmt Die Übersetzung der Gänge ist auf die Charakteristik der Strecke abgestimmt
Jahre beim Ingolstädter Autobauer weiterentwickelten Vierlenker-Vorderachse und der spurgesteuerten Trapezlenker-Hinterachse stellt dabei hinsichtlich Einstellbarkeit und Performance eine gute Basis für ein Rennsportfahrwerk dar. Um die Fahrwerksteile bezüglich der Haltbarkeit auf den Einsatz bei Langstreckenrennen zu optimieren, wurden alle bewegten Fahrwerksteile (Führungslenker, Traglenker, Trapezlenker und Radträger) bei der Firma Metal Improvement kugelbestrahlt. Bei diesem so genannten Controlled-Shotpeening-Verfahren werden die Oberflächen der Bauteile mit kleinen, kugelförmigen Glasteilchen beschossen, um die Widerstandsfähigkeit des Materials gegen Ermüdungsbruch, Korrosionsermüdung, Spannungsrisskorrosion und Versprödung zu erhöhen. Die Aufbaufedern und Stoßdämpfer des Fahrwerks wurden für den Renneinsatz durch ein KW-Gewindefahrwerk ersetzt. An der Hinterachse werden dabei kombinierte Feder-Dämpfer-Elemente anstatt der serien-
mäßigen, getrennt angeordneten Aufbaufedern und Dämpfer eingesetzt. Die kombinierten Feder-Dämpfer-Elemente ermöglichen neben der verbesserten Einstellbarkeit einen einfacheren Austausch der Teile im Falle eines Unfalls oder Defekts. Die Stoßdämpfer basieren auf dem Prinzip des Einrohrdämpfers, die Kennungen werden für den Rennensatz optimiert. Sie verfügen über zweifach einstellbare Druckstufen und einfach einstellbare Zugstufen. Zusätzlich zur Einstellung der Stoßdämpfer bietet das verwendete Gewindefahrwerk die Möglichkeit, durch Veränderung der Fahrzeughöhe und der Bodenfreiheit das Fahrverhalten und die Aerodynamik des Rennwagens an die jeweiligen Gegebenheiten anzupassen. An der Vorderachse arbeitet ein einstellbarer Stabilisator der Heggemann Autosport mit einem Einstellbereich von ±30% im Vergleich zum Serienstabilisator. Das optimale Fahrwerkssetup hinsichtlich Federraten und Dämpferkennungen wurde auf der Hydropulsanlage der Firma KW ermittelt. Ergänzend wurden bei der Anpassung des Fahrwerks die kinematischen und elastokinematischen Eigenschaften der Achsen untersucht und optimiert. Hierzu wurden sowohl an der Vorder- als auch an der Hinterachse die in der Serie vornehmlich aus Gründen der Akustik und des Abrollkomforts eingesetzten Gummi-Metall-Lager und hydraulisch-dämpfenden Lager zum Teil durch starre Lagerungen ersetzt. Die Einstellung der Achskinematik bezüglich Spurund Sturzkennungen erfolgt über den Einsatz verstellbarer Lenker in der oberen Führungsebene der Achsen. Die Spur- und Sturzkennungen wurden hinsichtlich opti-
maler Aufstandskraftverteilung der Reifen auch unter Berücksichtigung extremer Kurvenfahrt parametriert. Dies soll eine homogene Reifenbelastung über die gesamte Rennrunde gewährleisten. Zur Anwendung kam hierfür neben ADAMS-Mehrkörpersimulationen auch das am ika mitentwickelte OPT-Tool [1, 2] zur Berechnung und Optimierung der Achskinematik. Die Einsatzbereifung (Dunlop DTM Slick 265/660-18) wurde auf dem Reifenprüfstand des ika bei verschiedenen Betriebspunkten (Sturz, Schräglaufwinkel, Geschwindigkeit und Temperatur) vermessen. Die hier ermittelten Schlupfkennwerte und die daraus resultierenden ABS-Arbeitsbereiche wurden für Reifen gleicher Dimension bei etwa gleichen Betriebstemperaturen untersucht. Darüber hinaus konnte durch Nutzung des Reifenprüfstands und vorhandener Simulationstools die optimalen Spur- und Sturzwerte für die verwendeten Reifen im Renneinsatz ermittelt werden. Eigene ABS-Steuerung Im Bereich der Fahrdynamik wurde auch das ESP/ABS-System angepasst. Bei der Entwicklung des Serien-ABS muss der Fahrzeughersteller berücksichtigen, dass über die Fahrzeug-Lebensdauer Reifen mit verschiedenen Eigenschaften gefahren werden. Dennoch muss im Falle einer Notbremsung das Schlupfregelsystem mit diesen Reifenvarianten zu 100 % harmonieren. Unter keinen Umständen darf ein unterbremster Fahrzustand eintreten. Aus diesem Grund werden bei einem Serien-ABS die Schlupf-
Fallstudie
52 Auf der Suche nach der Ideallinie Die Modifikation des ABS für den Rennbetrieb erwies sich als komplexe Aufgabe
vorgaben tendenziell höher eingestellt, um eine Regelung bis zum maximalen Kraftschlussbeiwert der Reifen zu gewährleisten. Da aus Prüfstandsversuchen das exakte Verhalten der montierten Reifen bekannt war, konnte der Arbeitspunkt des ABS genau auf das Maximum der µ-Schlupf Kurve appliziert werden. Die bei Einsatz eines Serien-ABS in Verbindung mit Rennreifen normalerweise auftretenden großen Druckschwankungen konnten dadurch eliminiert und die Längskraftausnutzung optimiert werden. Auf Basis dieser Daten konnte der optimale Arbeitspunkt bzw. die optimale Parametrierung des Renn-ABS nach einer Verifikation im Fahrzeug festgelegt werden. Der Einsatz im Rennsport lässt eine speziell auf die eingesetzten Rennreifen und die Einsatzbedingungen zugeschnittene ESP- und ABS-Applikation zu. Der reduzierte Schlupfbedarf der Rennreifen wurde bei der Parametrierung des ABS durch eine ebenfalls reduzierte Sollschlupfvorgabe des ABS-Reglers mit Unterstützung des Automobilzulieferers Bosch entsprechend berücksichtigt. Neben der geänderten ABS-Parametrierung wurden die Eingriffsschwellen für Stabilisierungseingriffe des ESP derart modifiziert, dass nur bei hohen Gierimpulsen, beispielsweise bei Kontakt mit einem anderen Fahrzeugs, das System den Fahrer unterstützt.
aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CKF) entwickelt. Für die Auslegung dieser Bauteile wurde ein Reverse-Engineering-Ansatz gewählt, bei dem Türen und Motorhaube digitalisiert und in ein FE-Modell zur Optimierung der Struktur überführt wurden. Über verschiedene Iterationsschleifen war es möglich, die Bauteile hinsichtlich des Gewichts zu optimieren und dabei die Steifigkeiten der Serienbauteile zu erreichen. Im Einsatzfahrzeug kommen bisher Hybridtüren zum Einsatz, bei denen die Außenbleche der Stahl-Serientüren durch CFK ersetzt wurden. Bei der Herstellung der äußeren Türkontur mit dem Harzinfusionsverfahren wurde die CFK-Außenhaut der Hybridtüren mit den Stahlinnenblechen verklebt und dabei ein Gewichtsvorteil von 24 % zur konventionellen Stahltür erreicht. Eine deutlich höhere Gewichtsersparnis lässt sich durch den neuen Ansatz der Integralbauweise erreichen. Neben der virtuellen Auslegung der Türen in dieser Art wurde eine Motorhaube in integraler Bauweise aus CFK entwickelt, die aktuell gefertigt wird. Dazu wurden die Bereiche des Innenbleches unter Beachtung der zu erwartenden Belastungen optimiert. Die Auflageflächen der Dichtung am Wasserkasten wurden zur einfachen Adaption des Bauteils ins Fahrzeug übernommen.
Karosserie Das Gewicht des Fahrzeugs hat direkten Einfluss auf die Performance im Rennbetrieb. Zur Reduzierung des Karosseriegewichts wurden daher an den RWTH-Instituten IKV (Institut für Kunststoffverarbeitung) und ika Türen und eine Motorhaube
Statt der stahltypischen, doppelschaligen Konstruktion mit einem Innen- und einem Außenblech, die in einem späteren Prozess miteinander gefügt werden müssen, sieht das Konzept eine einschalige Lösung vor. Um dennoch die Anforderungen an die Steifigkeits- und Festigkeitsanforderungen
zu erfüllen, ist die Haube verstärkt. Dabei kommen abgerundete Hutprofile zum Einsatz, die zur Versteifung der Struktur aufgesetzt werden und mit CFK belegt werden. Als Verstärkungsschaum setzen IKV und ika derzeit den Hartschaumstoff Polymethacrylimid (PMI) von Evonik ein, der vor allem aufgrund seiner Festigkeit und Temperaturbeständigkeit für diese Anwendung geeignet ist. Insgesamt konnte bei der CFKHaube eine Gewichtsersparnis von 60 % erreicht werden. Die Herstellung von VollCFK-Türen, die 63 % leichter als die Stahltüren sind, ist noch in der Diskussion. Die Auslegung eines CFK-Heckdeckels, der eine Gewichtsreduktion von 72 % verspricht, wurde ebenfalls im Rahmen von Studienund Diplomarbeiten virtuell entwickelt. Hierbei werden Sandwichplatten zur räumlichen Verstärkung des Bauteils eingesetzt. Die Herstellung dieses Bauteils ist für die Zukunft geplant. Um weiteres Gewicht zu sparen, wurden Seitenscheiben und Heckscheibe aus Hartkunststoff von Evonik Röhm gefertigt. Diese wurden mit den entsprechenden Bauteilen verklebt, wodurch sich die Anzahl der Materialpaarungen und somit die Anforderungen an den benötigten Klebstoff erhöhte. Zum Einsatz kommt ein neuer Einkomponenten-Klebstoff von Henkel auf Basis silan-modifizierter Polymere (MSKlebstoff). Zum Nachweis der Haltbarkeit der Klebstoffe wurde im Labor unter Berücksichtigung von Langzeit-Haftungs-
Abgeformt Eine Türe wird abgeformt und Carbonwerkstoff nachgebaut
53
Fallstudie
einer kleiner dimensionierten Batterie kann Gewicht gespart werden, die eingesetzte Renn-Batterie ist 38 % leichter. Die Auslegung erfolgte für den Fall »Wieder-Start« eines betriebswarmen Motors bei einem Zwischenfall im Rennbetrieb. Strömung
CFD-Berechnung der Karosserieteile
Tests das Verhalten der Klebstoffe unter Bewitterung und Temperaturverhalten überprüft. Zur Optimierung des Kraftstoffverbrauchs wurde die Aerodynamik nicht auf maximalen Abtrieb, sondern auf einen reduzierten Luftwiderstand ausgelegt. Dabei wurde im Rahmen von Studien- und Diplomarbeiten eine Unterbodenverkleidung zur Senkung des Luftwiderstands für das Fahrzeug konstruiert. Im vorderen Fahrzeugbereich kommt ein Kunststoff-Sandwichmaterial zum Einsatz, dass auch für die geeignete Luftzufuhr in den Kühler sorgt. Im hinteren Fahrzeugbereich kommt ein AluminiumSandwichmaterial der Fa. Metawell zum Einsatz, das neben einer geeigneten Luftführung unter dem Fahrzeug auch Luftöffnungen zur Kühlung der hinteren Abgasanlage und des Differentials beinhaltet (Bild 4). Durch die nachträgliche Einbringung der Lüftöffnungen konnten die Temperaturen des hinteren Differentials um 30°C gesenkt werden. Zur Simulation mit Hilfe der Computational-Fluid-Dynamics (CFD)-Methode wurde ein Modell zur Berechnung der Fahrzeugaerodynamik mit Hyperworks von Altair und SC/Tetra von Cradle erstellt. Dazu wurde neben der Außenhaut auch ein Ersatzmodell des Motors vorgesehen, um bei der Durchströmung des Motorraums ein geeignetes Design für die Entlüftung zu ermitteln (Bild 5). Außerdem wurden die Radhäuser modifiziert und ein angepasster Heckflügel entwickelt.
Basis für den Aufbau war der Serien-Kabelbaum, der aus Gewichtsgründen auf den notwendigen Umfang reduziert und an die Anforderungen des Rennwagens angepasst wurde. Als Grundkomponenten waren Scheinwerfer, Scheibenwischer und Motorelektronik in das Fahrzeug zu integrieren. Die Vernetzung (zusammengeschaltete Steuergeräte/Elektroniken) basiert auf Serienkomponenten. Damit beispielsweise der Motor fehlerfrei läuft, müssen Informationen anderer Steuergeräte vorhanden sein. Die Anzahl der verwendeten Komponenten bei Sicherstellung der erforderlichen Kommunikation wurde minimiert. Basierend auf Messungen im Schwesterfahrzeug wurde Schritt für Schritt die Vernetzung des Rennwagens aufgebaut und in Betrieb genommen. Neben Motor-, Bremsenelektronik und Kombiinstrument wurden auch Teile der Komfortelektronik (z.B. Lampenansteuerung) in den Rennwagen übernommen Während des Rennens werden relevante Fahrzeuggrößen überwacht, die einen Hinweis auf mögliche Schädigungen gewisser Komponenten geben können. Zu diesen Größen gehören Motordrehzahl, Gangwahl, Ladedruck sowie Öl-, Wasser- und Ansauglufttemperatur. Kommt es hier zu Auffälligkeiten, kann der Fahrer bereits auf der Strecke durch angepasste Fahrweise reagieren., Die Datenauswertung beim Boxenstopp bietet zudem die Möglichkeit der detaillierten Offline-Analyse und Ableitung entsprechender Maßnahmen.
Leichtbau
Auslegung eines CFK-Heckdeckels
der vergangenen Monate. Nach dem 24 h-Rennen sind nun weitere Motorsporteinsätze im Rahmen der Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring in der Klasse D3T geplant. Die kontinuierliche Verbesserung von Komponenten und Setup läuft natürlich weiter. Vor allem hinsichtlich der Auslegung von Karosseriekomponenten aus faserverstärktem Kunststoff, der Gewichtseinsparung durch weitere innovative Werkstoffe sowie bei der Optimierung des Fahrwerks bietet das Fahrzeug weiteres Potenzial. Auch im Bereich des Antriebsstrangs werden mit jedem Rennen neue Erkenntnisse gewonnen, die Ansätze für entsprechende Verbesserungen bieten. Derzeit in Diskussion ist mit Unterstützung von DiNaWa die Umstellung des Kraftstoffs auf Biodiesel der zweiten Generation, um auch im Bereich des Antriebskonzeptes innovative Akzente zu setzen. Die Teams des ika und der Tuning Akademie sowie der beteiligten Industriepartner unterstützen sich dabei gegenseitig, um Kompetenzen zu bündeln, interdisziplinäres Arbeiten zu fördern und den Studenten und Ingenieuren an der RWTH Aachen University die Faszination der Automobilentwicklung in dieser besonderen Form näher zu bringen. [•] René Henn, ika Aachen Tel +49 (0)241 80 25641 henn@ika.rwth-aachen.de
Ausblick Literaturhinweise
Elektrik/Elektronik Die Serienbatterie muss ein breites Feld an Anforderungen (Anzahl Stromverbraucher, Umgebungsbedingungen, Kaltstart, Leistungsverbraucher auch bei Motor aus etc.) abdecken. In einem Rennfahrzeug ist dieses Spektrum deutlich reduziert. Durch Einsatz
Nach dem Aufbau und ersten Erfahrungen beim Einsatz des Rennwagens wurde dieser durch die beschriebenen Maßnahmen stetig weiter entwickelt. Die Ergebnisse bei den VLN-Einsätzen in 2009 und dem erfolgreich absolvierten 24h-Rennen bestätigten das Potenzial des Wagens und belohnten das junge und motivierte Team für die Arbeit
[1] Albers, I; Elbers, C.: Berechnung und Darstellung von Gelenkwinkeln im Fahrwerk. In: ATZ 11/2005. [2] Albers, I; Elbers, C.: Use of a Virtual Product Environment for Axle Suspension System Development and Joint Angle Calculation. In: FISITA 2006 World Automotive Congress, Yokohama (Japan), 22.–27.10.2006
Was tun ohne Schub? Engpass voraus Der plötzliche Ausstieg von BMW-Sauber betrifft mehr als 180 Zulieferer
Die Wirtschaftslage hat sich seit dem Tag Eins nach dem Zusammenbruch der amerikanischen Lehman Brothers Bank für die Industrie stetig verschlechtert. Einbrüche in der Auftragslage, wirtschaftliche Verluste und sinkende Starterzahlen machen auch den Unternehmen im Motorsport zu schaffen. motorsport-guide analysiert Gründe, Folgen und Alternativen. Text: Wolfgang Sievernich
ast täglich erhält die Redaktion von
F
Luft- und Raumfahrt, Schienenverkehr, Kraft-
Fällen die sportlichen Engagements innerhalb
motorsport-guide Fragen von Unterneh-
werksbau, Medizintechnik und weitere. Die
kürzester Zeit abgebrochen, für die beteiligte
men nach der wirtschaftlichen Lage
wenigsten Spezialisten konzentrieren sich zu
Zuliefer-Industrie eine Katastrophe. Auch
des Marktes der Automobil- und Motorsport-
100 % auf den Rennsport, eine genaue Ein-
wenn die ehemaligen Werksteams in private
industrie. Während die Rekapitulation des
schätzung zur Lage der von uns betrachteten
Hände verkauft wurden, betragen die Ausga-
Gesamtmarktes aufgrund der Erfahrungen
Branche ist alles andere als einfach.
be-Budgets in Zukunft bis zu zwei hundert Millionen Euro pro Jahr weniger.
noch machbar ist, fällt die Prognose nach dem Ende der Weltwirtschaftskrise und dem
Fallende Starterzahlen
neuen Aufschwung schon schwerer.
und Werksausstiege
Eine heikle Angelegenheit, wollen sich doch
Die Engagements der Automobilhersteller sind
chen, ist die logische Folge. Für die Zulieferer
derzeit nicht einmal die führenden Wirt-
eng an die Verkaufszahlen auf der Straße
bedeutet das finanzielle Verluste, die ander-
schaftsforschungsinstitute auf klare Prognosen
gekoppelt, sowohl in der Formel 1, der Lang-
weitig aufgefangen werden müssen.
festlegen.
streckenszene für Sportwagen, bei Rallye,
Dass bei frei fallenden Budgets die Abnahmezahlen für Bauteile ebenfalls drastisch einbre-
Tourenwagen und anderen Serien. BMW und
Doch auch außerhalb der Formel 1 regiert der
Würden wir unseren Blick nur auf eine klar
Honda sind drastische Beispiele aus der For-
Rotstift. Deutliche Einschnitte musste etwa
umrissene Branche richten, fielen die Antwor-
mel 1, inwiefern sinkende Zulassungszahlen
die internationale Rallyeszene verzeichnen:
ten sicherlich leichter. Doch viele Unterneh-
und fallende Gewinne schnelle Entscheidun-
Hier stiegen nach 2009 sowohl die WRC-
men aus der Motorsportindustrie arbeiten
gen gegen langjährige Image-Zugpferde erwir-
Werksteams von Subaru und Suzuki als auch
zeitgleich für unterschiedliche Branchen, wie
ken können. Mit Blick auf die wirtschaftlichen
Mitsubishi in der Marathon-Rallye aus.
den Motorsport, die Automotive-Industrie,
Zahlen der Unternehmen wurden in beiden
Gleichwertigen Ersatz für die Werksteams ist
55
Wirtschaft
Fallende Starterzahlen 2008–2009 Le Mans Series: FIA GT3 ADAC GT Masters Porsche Carrera Cup ADAC-Procar VLN
2008
2009
46 40 21 30 27 192
42 31 19 21 24 172
Exemplarischer Auszug europäischer Rennserien, Durchschnittswerte, vereinzelt konnten Rennen nach Redaktionsschluss nicht berücksichtigt werden, Vergleichsrechnung für 2008 entsprechend
nicht in Sicht. Die deutsche DTM sucht seit
auf internationalem Parkett neue Fahrzeuge.
die deutschen Zulieferer orientieren sich an
Jahren nach einem dritten Hersteller, auch im
Auch der neue hubraumreduzierte 1,6-Liter
der Nachfrage in den Nachbarstaaten. Beson-
Prototypensport streiten mit Audi und Peugeot
Turbo-Weltmotor für die Tourenwagen- und
ders die englischen Formel-1-Teams bieten
nur zwei Werksvertreter um den Sieg des 24h-
Rallyefahrzeuge von morgen könnte neue
hier noch eine Menge Potential.
Rennens in Le Mans. Motorradhersteller KTM
Hersteller und Teams anlocken. Die aufstre-
wurde aus der Dakar-Serie vertrieben, weil
bende Plattform der GT3-Rennserien wird
Abschließend sieht die prognostizierte Kon-
die Veranstalter das technische Reglement ver-
indes für Kundensport-Projekte der Hersteller
junktur expansive Veränderungen vor. Das
änderten und seitdem rund 50 Werks- und
und Tuner interessant (siehe Audi Kunden-
Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung
Privatfahrer nur noch zuschauen können. Ein-
sport Artikel, Seite 22/23).
(DIW) geht davon aus, dass sich das Aufholwachstum im dritten Quartal beschleunigen
bußen für die Zulieferer auch hier, wenn auch aus einer unerklärlichen Entscheidung heraus.
Die drei neuen Formel-1-Teams benötigen
wird, wenn es auch mit 0,7% eher bescheide-
ebenfalls Material, auf natioAber nicht nur die Ausstiege der Werke mach-
naler Ebene gibt es zwar nur
ten sich in dieser Saison deutlich in den Brief-
wenige Neueinsteiger, aber
taschen der Zulieferer bemerkbar – zahlreiche
dennoch nicht überall Resig-
Serien mussten sinkende Starterfelder hinneh-
nation. Die sinkenden Star-
men. Einer exemplarisch durchgeführten Ver-
terzahlen müssten die Veran-
gleichsrechnung zwischen den letzt- und dies-
stalter dazu veranlassen, ihre
jährigen Starterzahlen zufolge müssen fast
in den letzten Jahren deut-
alle Rennserienveranstalter ihre Gürtel enger
lich teurer gewordenen
schnallen (siehe Tabelle).
Rennserien preislich wieder zu senken. Motorsport muss
Positive Entwicklung F&E für neue Antriebstechnk läuft dank der Elektrifizierung derzeit auf Hochtouren
In einer Studie der Beratungsgesellschaft
bezahlbar bleiben, Low-Bud-
Roland Berger unter 500 Unternehmen aus
get-Rennserien wie der neue Chevrolet Cruze
der Automobilzulieferer-Industrie prognosti-
Cup geben eine von mehreren Richtungen
zieren die Berater, dass bis zum Jahresende
vor. Auch die Hightech-Serien verstehen, dass
ne Auswirkungen hat. Das Ende des freien
2009 jeder zehnte Zulieferer insolvent sein
die Kosten runter müssen, wenn man sich
Falls prognostizieren die Institute für Mitte
wird. Trotz Anzeichen einer leichten konjunk-
Rennsport auf die Dauer noch leisten will.
2010. »Diese positive Nachricht darf über eines nicht hinwegtäuschen: Nach dem her-
turellen Erholung leiden die globalen Zulieferer unter der weltweiten Wirtschaftskrise,
Weitere Lichtblicke: Die Entwicklungs-Dienst-
ben Einbruch in der Krise bewegt sich die
80 % sollen laut Studie das Jahr mit einem
leister aus den Profi-Serien und der Automo-
ökonomische Aktivität in der Industrie immer
Verlust beenden. Mehr als 70 Unternehmen
bilindustrie verzeichnen geringe oder gar
noch auf dem Niveau von vor zehn Jahren«,
mussten bereits Insolvenz anmelden, laut
keine Verluste. Ihre Entwicklungsergebnisse
erklärt DIW-Konjunkturexperte Stefan Kooths.
Prognose soll sich diese Zahl noch erhöhen,
betreffen die Technik der Zukunft, und da
da viele Zulieferer aus Mangel an Liquidität
wird zurzeit vor allem an effizienten und
Auch wenn die »goldenen Jahre« erst einmal
ihre stillgelegten Anlagen nicht mehr hochfah-
alternativen Antrieben für die Serie gearbeitet.
vorbei sind und die fortwährenden Gewinn-
ren wollen und die zur Herstellung notwen-
Auch in den Bereichen Leichtbau und Aero-
zuwächse der jüngsten Vergangenheit dersel-
digen Produkte nicht bezahlen.
dynamik gibt es noch genügend Spielraum;
bigen angehören: Wer jetzt bis zum Ende der
wer sich darauf spezialisiert hat, wird auch in
Krise durchhält, sich frühzeitig Gedanken um
Lichtblicke am Horizont
der Zukunft noch genug zu tun haben.
neue Geschäftsfelder macht und sein Netz-
Aber es gibt auch gute Aussichten: Neue
Einige Unternehmen aus der deutschen Renn-
am Ende die Trümpfe in der Hand zu halten,
Rennserien und Rennfahrzeuge bringen neue
sportindustrie erweitern ihre Geschäftsfelder
wenn es wieder losgeht.
Umsätze. Mit der Formel 2 und GP3 starten
im Ausland. Ob England, USA oder Europa –
werk weiter ausbaut, der hat gute Chancen, [•]
56
Rubrik
motorsport-guide mit neuen Dienstleistungen Recherche-Service auf Auslandsmessen, Leserumfrage auf der PMW-Expo in Köln – die Redaktion von motorsport-guide bietet ab sofort weitere Dienstleistungen für Unternehmen der Motorsportbranche an.
Der Herbst ist für die Redaktion die Zeit des
Auftragsrecherchen auf Auslandsmessen
Damit wollen wir unseren Lesern helfen, eine bessere Marktübersicht zu gewinnen. Mit
Jahres mit den engsten Terminen: Zu den aktuellen Meldungen für den Onlinedienst
Unser Service für die Leser von motorsport-
unserer B2B-Ausrichtung wissen wir, worauf
und die Arbeit am Magazin kommen Besuche
guide: Die Redaktion nimmt gerne Anfragen
es der Zuliefererindustrie ankommt. Fragen
zahlreicher Kongresse und die aktive Teilnah-
zur gezielten Informationsrecherche zu spe-
Sie uns nach den Konditionen!
me an diversen Messen hinzu. In diesem Jahr
ziellen Produkten oder Wettbewerbern aus
werden wir Mitte Oktober erstmals auch als
dem Ausland entgegen.
Aussteller auf die Motorsport Expotech in
Weichen stellen Die PMW Expo ist eine hervorragende Gelegenheiten für fachlichen Austausch
Modena, Italien, gehen. An der Essen Motorshow werden wir aus Termingründen voraussichtlich nur als Besucher teilnehmen. An weiteren Fachmessen ist die Composites Europe (Stuttgart, 27. bis 29. Oktober) eingeplant sowie die BlechExpo (Stuttgart, 1. bis 4. Dezember). Zur Kölner Messe sind Sie herzlich auf ein Fachgespräch bei italienischem Espresso oder Cappuccino an unserem Stand 1015 eingeladen! Auf der Autosport International werden wir verstärkt nach neuen Produkten Ausschau halten, über die wir dann in der folgenden Ausgabe berichten.
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MBA-Sport Eventmarketing A8 OK Speed Marketing, 02691 93 20 0 Pahlke Sportsponsoring, 0911 49 99 00 Pathe Racing Promotions, 0202 80215 RACING-Promotion, 03763 780911 RacingeventTeam Saspow, 0355 4839794 RB Marketing Konzepte, 0172 717 72 71 Rennsteckencoaching.de, 0173-5252244 RTS Racing Trend Service, 02634 980043 Speed-Event, 06131 92020996
Fachjournalisten/Pressebüros ks design, 0221 9912888 Annette Laqua, 0172 263 78 77 Monsehr Motorsport-Journalismus, 06102 328854 Motorsport-Bild-GmbH, 02983 97 28 0 Pro Motion, 0221 957434-34 Redaktionsbüro Burkhard Bechtel, 02236 94 999 88 Redaktionsbüro Lars Döhmann, 05036 92260 Redaktionsbüro Arno Wester, 02132 2797 Rota Marketing, 02235 98 83 05 speedcom presse Wolfgang Sievernich, 02237 56 17 88 Team Extra3 Gustav Büsing, 0228 96 77 99 10
Fahrermanagement motioncompany, 09131 612 487 Motorsport-Seminare.de, 0173 525 2244 PAM Professional Allsport Management c/o Elmar Geulen, 02251 51404 Reiner Volk RaceManagement, 06232 700 73 Tolimit Motorsport, 04442 803013 Weber Management, 0711 726 460 Wolfgang Fousek Sportmanagement, 08663 800 550
Fahrwerkstechnik Andreas Paas (ap Sportfahrw), 02196 700070 Heinrich Eibach – Eibach Federn, 02721 511-0 KW automotive, 07971 9630-111 ThyssenKrupp Bilstein Suspension, 02333 791 4663 ZF Sachs Race Engineering, 0972 198-3258 Zupin Moto-Sport, 086-69 84 80
Fahrzeugbau Lorenz & Rankl & Co Fahzeugbau KG, 08171 43990 Matech Concepts, 02651-705969 25 Mirow Sportwagen, 06131 582161 Reiter Engineering, 08685-77 92 20 mb Autotechnik, 07473 271903
Kühler Haugg Kühlerfabrik GmbH, 0241-946290
Kupplungen LuK-Aftermarket Service oHG, 06103 753 214 ZF Sachs Race Engineering, 0972-198-3258
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Lasertechnik SL Laser, 08669 86 38 21
Leichtbauwerkstoffe ACTech, 037 31 169 106 Capricorn, 02691 93306-0 Carbontechnik Wimmer, 0861-989420 Die Wethje, 09901 9333-0 First Composites, 02638 948 342 HF Carbon, 06142 313 35 Lightweight, 02652 527 070 Niederhof Kohlefasertechnik, 08151 12191 Krause Leichtbaukonstruktionen GbR, 0711 78027 31 Sebimoto Carbon Technology, 06104 74632 Zimspeed, 0221 846 908 595
Leistungssteigerung ABT Sportsline AC Schnitzer - Automobile Technik Bassemir – Zünd- und Vergasertechnik, 07247 4727 MK-Motorsport Krankenberg, 072222 24022
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Maschinenbau Maha Maschinenbau Haldenwang, 08374 585 0 Maschinenbau Hofer, 09128 16304 Maschinenfabrik Alfing Kessler, 07361 501-0
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Nockenwellen AVL Schrick, 02191 950-0 Schleicher Fahrzeugteile, 089 785007-0
Personalberatung Management Search, 06102 36697 130 Mentis International Human Resources, 0911-92970-19 Detlef Ochel Consulting, 02738 303 318-0
Prototypenbau Michalak Prototypenbau + Design, 06131 690 022 0
Prüfstände AVL Deutschland, +49/6134/71790 AVL Emission Test Systems, 02131 5124-222 RWTÜV Fahrzeug, 0201 8250 TÜV-Automotive Test- und Messtechnik-Center (TMC), 07031 64716 TÜV SÜD Automotive, 089-32950-710
Räder AEZ Leichtmetallräder, 02242 924334 arthec Carbonrad, 0345 685 95 23 ATS Leichtmetallräder, 063 22/6 04-1 23 BBS Motorsport & Engineering, 07836 521115 Carbon Composites, 02157 872 454 Rial Leichtmetallfelgen, 06237 402129 Schmidt Felgen, 04551 96450
Reifendienste Goodyear Motorsport, 02234 98203-0 M&B Racemaster Rennreifen, 02354 14344 Michelin Motorsport, 06341 595 372 Schlag Autosport, 02691 932 159 Tyre Trade Center, 02691 935 9502 Pneu Tec – Bridgestone Motorsport, 06841 171886
Reifenhersteller BFGoodrich/Michelin Reifenwerke KGaA, 0721 5301530 Goodyear, 0221 976661 KUMHO Tire Europe, 069 94331883 Pirelli Deutschland AG, 06163 712877 Toyo Reifen, 0211 5690911
Reise-/Verkehrsdienste
Fahrzeughandel Bischoff & Scheck, 07229-186805-0 Racing Cars 24, 0241 1824 446 Rudolph Perfect Roadster, 02256 3782 Seven Cars & Parts Automobile, 0211 453424 springbok sportwagen, 05139 95 76 66 URD Rennwagenbau, 07033 432 28
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Motorenbau/-technik AMG Motorenbau, 07144 3020 Bamotec – der Motorenbauer, 09197 978 Lenz Motorentechnik e.K., 089 95 95 87 00 Mahle, 0711-501-12129 Motorentechnik Röttele, 07646 91556 mtm Motoren-Technik-Mayer, 0841 992300
Airlink Holup, 02224-901 320 Kroll Ticket & Hotel Agent, 0711 348 490 Michaela Wester, 02132 6920793 Profireisen, 09602 636921
Renndienste/Rennsporttechnik Bebek Racewear, 05531 9945 EMD Racewear, 02858 6858 GA Renn- und Rallyezubehör, 08678 246 ISA Racing, 02651 96250 LöWen-Rally, 02242 90 19 164 nimex Motorsport, 02173 51088 On Top Gellings, 02045 84622 Point Racing, 02131 660808 Pontus Handel Motorsportzubehör u. Bekleidung, 02191 5759 RSD Rennsport Service Dumke Sandtler Rallye- u. Rennsportteile, 0 2327986771 Schlüter Motorsport, 05932 903540 Schroth Safety Products, 02932 97 42 13 Stand 21, 02234 956721 Pro Motorsport High Tech Equipment, 06201 181230
Rennfahrerschulen/-trainings Formula Event – René Wolff, 0221-392664 Hegersport, 0201 17 68 913 Motopark Academy, 03949 502434 Nürburgring Rennfahrschule, 02691 2033 Rennfahrschule Münster, 0251 78 61 53 RTS Racing Trend Service, 02634 980043
Rennorganisation Aichinger Motorsport, 0711 9183713 Alfa Romeo Racing Service, 02434 7541 Hegersport, 0201 17 68 913 SAN Service-Agentur Niemann, 02173 330495 punktEins Organisations, 06404 657373
59 PCN Sportpromotion, 0261 61000
Turbo-Motors-Abgastechnik, 02684 6241 Voith Turbo, 07321 372862
Transportboxen
Rennserien Formel 3 Bertram Schäfer Racing, 06561 17046 Mini Challenge Organisation, 0180-5505666 Radical Motorsports Deutschland, 0611 97774217 Renault Deutschland Motorsport, 02232 739271 Rundstrecken-Challenge Nürburgring, 2656 952 517 Seat Sport Deutschland, 08165 948770
Rennstrecken/Teststrecken ATP Automotive Testing Papenburg, 04961 975-0 Motorsport Arena Oschersleben , 03949 920-0 Nürburgring, 02691302-0 Sachsenring, 03723 6533-0 Hockenheimring, 06205 950-0
Sicherheitstechnik MH Sportpromotion e.K., 02691 9329160
Speditionen
Stropp-Cases, 0212 53 05 59 Universal Cases, 07336 95 29 22
TV-Übertragung, Sender
Treib- und Schmierstoffe AN.BA.LUB Andreas Hesse KG, 04193 762053 Liqui Moly, 0731 1420-36 Minera Kraftstoffe Mineralölwerk Rempel, 0621 89940 MOTUL Deutschland, 02203 1700 0 Mundorf Mineralölhandels, 02241 54 08 0 OMV Deutschland, 08677 9600 Pennzoil Deutschland, 07223 96850 Rock Oil, 030 4926 629 Shell Global Solutions, 03949 501447 Shell Racing Solutions (Germany), 02241 126 0771 Sunoco Dänemark/Deutschland, 0661 933 50 945 TotalFinaElf Deutschland, 030 2027 6231 Veba Oel AG, 0209 6067671
Motorvision, 089 641610 Riedel Communications, 0202 2929-0 RTL Television, 0221 5060707 Technisat Digital, 06592 712-600 Wige Communication, 02234 18 31 500
Verbindungstechnik Krontec Fitting & Hose Systems, 09401 5253 11 Stäubli Tec-Systems Connectors, 0921 883 259 Goodridge Deutschland, 06321 60168
Vergaser/Einspritzsysteme BING Power Systems, 0911 32670 Bauer Düsendienst & Automobilbau Topham Vergasertechnik, 05474 90 11
HGP Turbonachrüstung, 07023 72462 Turbo Tapp, 06184 7100
Werkstoffhandel Böhler, 0211 522-0
Peak Werkstoff, 02053 95-1020 Tennant Metall & Technologie, 02323 184 29 Titanium International, 0211 41893 0 Titan Riedmeier, 08454 911588
Werkzeug KS Tools Werkzeuge Maschinen, 06104-4974-22 Matador Schraubenwerkzg. – Schumacher & Kissling KG, 02191 97430 Proxxon, 01 657 578 0 Snap-on Tools, 02541 981394 Stahlwille Eduard Wille & Co., 0202 4791 0
Windkanäle FKFS, 0711 685-65628 Visteon Klimakanal, 02273 595-0
Zeitnahmesysteme M.S.T.O.-Motorsporttiming & Org., 06181 21150
Wärmebehandlung Bodycote Wärmebehandlung, 02351 93 94 55
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27.01.–29.01.2010
27.10 – 28.10.2009
Motorsport Business Forum Middle East, Abu Dhabi
27.10 – 29.10.2009
Composites Europe, Stuttgart
28.10. – 01.11.2009
automechanika St.Petersburg, Russland
03.11. – 05.11.2009
PMW Professional Motorsport World Expo, Köln
03.11. – 06.11.2009
SEMA Show Las Vegas, USA
05.11. – 08.11.2009
Auto Zürich, Schweiz
18.11. – 20.11.2009
ANSYS Conference, Leipzig
19.11. – 20.11.2009
World Motorsport Symposium, Oxford
26.11. – 29.11.2009
Helsinki Motor Show, Finnland
28.11. – 06.12.2009 Essen Motorshow, Essen 30.11.– 01.12.2009
Kraftfahrzeugreifen: Reifeneigenschaften für die Fahrzeugentwicklung. Haus der Technik, Essen
01.12.–02.12.2009
Fahrwerk-Vertikaldynamik: Systeme und Komponenten. Haus der Technik, Essen
08.12. – 09.12.2009 Motorsport Business Forum North America,
Orlando 09.12. – 10.12.2009 Motorsport Business Forum Europe, Monaco 10.12. – 12.12.2009 PRI, Professional Racing Industry, Orlando
Fahrdynamik und Fahrwerk: Grundlagen und Anwendungen. Haus der Technik, Essen
14.01. – 17.01.2010 Autosport International, Birmingham 05.02. – 07. 02.2010 Automobil Messe Erfurt 07.02. – 10.02.2010 Sports Source Europe, München 08.02. – 09.02.2010 Spobis Kongress, München 06.03. – 07.03.2010 3. Motorsportmesse Österreich, Wien 13.04. – 15.04.2010 JEC Composites, Paris