Moviebeta dezember 13

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Kultur/kino/Aachen Monatlich + Kostenlos

only lovers left alive ein film von jim jarmusch

"Haste mal 'ne Billion" –

Himbeerreich das Stück der Stunde im Theater Aachen – S.12


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RUMMELSNUFF FR. 13.12., MUSIKBUNKER Ein Konzert von Roger Baptist ist immer einen Besuch wert. Nie wird man enttäuscht, tritt der Brachialtyp auf die Bühne, denn seine Auftritte sind stets mehr Performance als bloße Darbietung. Die 2005 aus der Taufe gehobene Kunstfigur des Rummelsnuff geisterte vor ein paar Jahren durch die Feuilletons und evozierte auf Seiten einiger Blätter selten blöde, dafür auch selten amüsante Fragen (hohl, rechts oder schwul? Danke für diese schöne Reihung, lieber Sp….), sodass mittlerweile wohl schon alle mal von ihr gehört haben. Rummelsnuffs provozierend simple Schunkelsongs zwischen Posaune, EBM und Drumcomputer (die er „derbe Strommusik“ nennt) inklusive skurriler Komik in Texten („Wir drehen die Wurst genügend lange / Wir brauchen keine Bratwurstzange / Männer hier im Thüringer Land / Wenden scheulos mit der Hand“) und Videobegleitung (Gewichte stemmend, Wurst essend, Schnaps trinkend und Zungen küssend versammelt sich die tätowierte TangaFraktion vorm Grill) sind Selbstironie in Reinform. Die schamlose Karikatur von als männlich markierten Stereotypen und Idealbildern – von überzeichneter

Seebär-Romantik bis zur Hommage an den KFZ-Mechaniker – treibt das wandelnde Reibeisen auf die Spitze: Der Künstler parodiert das Abziehbild traditioneller Männlichkeit, das er auf der Bühne darstellt, bis zur Absurdität. Damit untergräbt er ja schon fast, quasi im Butler’schen Sinne, die Illusion von GenderRealität: Seine überzeichnete Performance von Maskulinität destabilisiert selbige, führt sie als Fiktion vor. Zugleich bietet er die perfekte Projektionsfläche für homoerotische Male-Bonding-Fantasien, ist idealer Pin-Up-Man für die Spind-Poster in (von der Autorin imaginierten) Leatherclubs. Mal wirkt das alles wie Nonsense, mal wie in Nonsense verkleideter Spott, mal nimmt das aber auch Ernsthaftigkeit und Tiefe an. Zum Beispiel in „Chihuahua“, diesem von Klaviersamples getragenen Drogen-Alptraum, in der die Einfachheit der Paarreime und des monoton grimmigen Sprechgesangs das Höllenszenario greifbar werden lässt. Das Musikerkind kann eben nicht nur Persiflage, sondern auch Schwermut, und auch viel dazwischen. Eben das, was das Leben so ausmacht. Und das ziemlich gut. Anne Mußbaum

Release me! Neuerscheinungen

KOMPLIKATIONS – POVERTY Die internationale Lärmbrigade um Sänger Alen Micuglian schlägt wieder zu. Das Belgo-Kroatische Projekt KOMPLIKATIONS ist somit bei seinem zweiten Album angelangt und zeigt erneut, dass Punkrock nicht immer nach Schema A, B oder C laufen muss. Klar, wenn Belgier mit im Spiel sind, rechnet man meistens damit, dass es etwas experimenteller und weniger mainstreamig zugeht. Insgesamt ist die Punkrock- Musikszene nämlich schon lange extrem normiert. KOMPLIKATIONS überrascht hin-

gegen ein zweites Mal mit einem sehr individuellem, energischen Sound, bestehend aus einer wildgewordenen Heimorgel und dem unverkennbaren Streetpunkgesang, der mich immer etwas an den frühen Wattie von Exploited erinnert. Als Bonbon befindet sich diesmal ein deutsprachiges Stück, das an mansche ältere NDW/Punksongs härterer Gangart erinnert. Hans-A-Plast und ZK kommen mir spontan ins Gedächtnis. Das Album kann man sich unter rockstarrecords.bandcamp.com anhören und für einen frei wählbaren Preis erwerben. Gibt es noch einen Grund, das nicht abzuchecken? mat

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Kleine Verlosung der Reste aus anderen Verlosungen zum Jahresende: wer mir verraten kann, welches Motiv den Hintergrund dieser Seite ziert, gewinnt eine Vinyl-EP von Elektro-Willi & Sohn (Sauna Suit). Einsendungen unter: verlosung@moviebeta.de ...die erste richtige Antwort gewinnt. Kein Versand: Preis muß in Aachen abgeholt werden.

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PABLo heLD TRio + KiT DoWneS TRio

Zappa: Musikgenie, Parodist seiner Generation und Provokateur. Hier kommen die Einzigen, die sein Werk originalgetreu vorführen können: seine ehemaligen Musiker!

Mo. 02.12, 20.30, DUMONT 7

Di. 03.12, 20.00, SPIRIT OF 66, VERVIERS 7

ZÉRo TALenT, SKAPANSKA, SKA ALLÜREN

"Haunting" ist wieder mal das Wort, das mir fehlt, um die himmlische Musik zu beschreiben, die mich gleichsam an Nick Cave und Rufus Wainwright erinnert. (Geisterhaft?)

[EAR]

JennY SCoTT FOTO: FRANK LORSCHEID

uRiAh heeP

Hier kommt Lärm! Uriah Heep gehören mit Black Sabbath und Deep Purple zu den Gründern "Metal" und: ja, sie bringen's noch richtig! Easy Living, Lady in Black... La, lala lalala lalala...

vive LA FÊTe

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The TiDeLine

Das doppelte-Geschwistergespann-plus-eins liefert kräftige, folkgefärbte Rockmusik mit Geige und Frauenstimme. Trotz Stadtfesttauglichkeit weder flach noch uninteressant.

Sa. 21.12, ab 19.30, WILD ROVER

hAnDS uP - eXCiTeMenT

Do. 12.12, 19.30, NIEUWE NOOR, HEERLEN 13

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SToPPoK

Bin nur ich das nur oder sieht der typ immer mehr aus wie Bono, mit seiner orangenen Brille und diesen Haaren? Egal! Stoppok ist sich seit 30 Jahren treu geblieben! Gut so!

KAToRTZ: ReLeASe

Ähm, ja. Falsch angekündigt, nä. Hm, hm, hm. Die Releaseparty von Katortz ist natürlich in diesem Monat: Kräftiger, hochwertiger Crossover-Rock mit deutschen Texten.

So. 15.12, 19.00, FRANZ 21

ShoT DoWn in Reno

Fr. 13.12, 20.00, SCHLÜSSELLOCH

Fr. 13.12, 20.00, RASTSTÄTTE 15

The oPPoSiTeS

Die beiden Rapper begannen im Jahre 2003 [...], als Willem de Bruin als Strafarbeit in der Schule einen Rap schreiben musste. (Wiki) Inzwischen Kult und mehrfach ausgezeichnet.

Hmmm.... ist das 'ne Malocherband aus Nordengland? Nein! Aber sie sehen so aus und klingen auch so ähnlich. Rock, Ska und eine leichte Prise Oi!; wenig Allüren, viel Herz!

Ein Jahr schon, dass Putin der Welt zeigte, wie groß und Mächtig er ist, als er drei Punkmädels ins Arbeitslager stecken ließ. Tribute-Abend für Pussy Riot mit Band und Film.

Sa. 14.12, 20.30, NIEUWE NOOR 21

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neCRonoMiCon

Die Aachener Prog-RockBand, die zwei DoppelLPs im Abstand von 40 Jahren produzierte im absoluten Ur-Kult-Laden in Würselen. Auf keinen Fall verpassen!

Sa. 21.12, 20.00, HOUBEN, WÜRSELEN

Fr. 20.12, ab 20.00, MUSIKBUNKER 30

JAnCie'S PoRniCK CASino

Does humor belong in music? Entscheidet selbst! Aber trinkt vorher mal einen oder Zwei. Wodka natürlich. Und nehmt euch am nächsten Tag nichts vor! Nazdrowje!

Mo. 30.12, ab 20.00, AUTONOMES ZENTRUM

Alle Musiktexte, falls nicht anders angegeben, von Mathias Dubois

FOTO: GABOR BAKSAY

Bittersüßer Elektroclash aus Belgien. Der ehemalige dEUS-Bassist Danny Mommens gründete das Erfolgsduo vor 15 Jahren zusammen mit Sängerin und Partnerin Els Pynoo.

Mo. 09.12, 20.00, SPIRIT OF 66, VERVIERS

SHORT SHARP SHOTS

Do. 12.12, 21.00, AUTONOMES ZENTRUM 14

The BReW

Das Trio aus Brimsby (UK) wurde '06 vom Magazin It's Only Rock'n'Roll zur besten Band gewählt. Erinnert an The Cream, die frühen The Who... you name it!

Sa. 07.12, 20.00, MUSIKBUNKER

Mi. 11.12, 20.00, FRANZ 12

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SCoTT MATTheW

Sa. 07.12, 20.00, AUTONOMES ZENTRUM

Die kölner Singer- Songwriterin singt nicht nur schön, sie hat auch tolle Gitarren. Erinnert mich spontan an Ricky Lee Jones. Hmmm.... vergleiche ich vielleicht zu viel?

Mi. 04.12, 21.00, HOTEL EUROPA

FOTO: MICHAEL MANN

Frischer, kraftvoller französischer Ska. Gesang ein Bißchen wie Saez oder Louise Attaque. Dazu zwei deutsche Skabands aus Xanten und Darmstadt. Gerichtkostensoli!

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SeBASTiAn ARnoLD

KRAFTWERK als OneMan-Band; MÚM als berliner Hutträger; quasi die ganze Geschichte der elektronischen Musik als Soloakt. Der Mann ist ein Phänomen!

FOTO: MATHIAS DUBOIS

Kennern der modernen Jazzszene braucht man diese beiden Ensembles wohl kaum mehr vorzustellen. Allen anderen seien sie hiermit wärmstens empfohlen!

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gRAnDMoTheRS oF invenTion


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Hersteller: Firaxis Verlag: 2K Preis: rund 30 Euro Plattform: PC, Playstation, XBox USK: 16 Jahre

Es gibt mehr als genug Spiele, die spielt man, wenn überhaupt, dann ein Mal durch, um dann eventuell auf Zusatzmodule zu warten, die einem 3-4 Stunden zusätzlichen Spaß bescheren. XCOM ist durch sein rundenbasiertes Strategieprinzip ein Spiel, dass sich kaum verbraucht. Mit dem Zusatz XCOM: ENEMY WITHIN zeigt Hersteller Fireaxis, dass sie sich nicht auf ihren Loorbeeren ausruhen.Vielmehr als ein simpler Download-Zusatz, das einem ein paar weitere Maps, Missionen oder Klamotten und Figuren beschert, ist das hier eine Erweiterung, die aus dem nun ein Jahr alten XCOM ein ganz neues Spiel macht. Kaum ein Bereich, in dem keine erheblichen Verbesserungen stattfanden: eigene Soldaten lassen sich jetzt in Mech-Krieger umwandelt oder wahlweise biologisch verbessern. Eine dritte Kampffraktion ist hinzugekommen: EXALT, menschliche Rivalen der vom Spieler geführten, Alienabwehrenden Armee und es scheint mir, als hätte sich die AI* auch etwas verbessert. Kann aber eine Illusion sein. Die kämpfen jedenfalls gefühlt härter und schlauer, als die Aliens. Zusätzlich zwingt einen das Spiel, die eigene Spielweise dreister und offensiver zu gestalten, indem eine Ressource namens MELD hinzugefügt wurde, die es in jedem Kampfszenario zu bergen gilt. Diese MELD-Kanister verfallen allerdings nach wenigen Runden, was einen zwingt, dreister und schneller zu agieren, statt rundenlang zu “campen”, bis die Gegner aufkreuzen. Dieses MELD wird benötigt, um besagte mechanische und biologische Modifikationen an den eigenen Leuten durchzuführen. Da das gesamte Spiel um einiges härter geworden ist, versteht man schnell, dass *Künstliche Intelligenz

DUCKTALES - REMASTERED -

Hersteller: Wayforward Verlag: CAPCOM Preis; 13-15 Euro Plattform: PC, Playstation, XBox, Wii U USK: 6 Jahre

man auf den taktischen Vorteil, das einem dieses MELD verschafft, auf keinen Fall verzichten möchte! Die Umwandlung einer Kämpferin oder eines Kämpfers in einen mechanisierten Halbroboter ist allerdings etwas heikel: muß man ihr oder ihm dazu doch Arme und Beine abtrennen, um sie dann durch Maschinenteile zu ersetzen. Urgs! Hinzugekommen sind außerdem noch einen Menge neuer, zum Teil hervorragend ausgedachter Missionen, ein paar neue Aliengegner und einen Menge neuer Waffen und Accessoires. Ebenfalls neu: die Soldaten sprechen jetzt meistens in ihren eigenen Sprachen. Allerdings sind, zumindest auf Deutsch und auf Französisch, die Dialoge so ungewollt komisch, dass es eher wie eine Parodie à la Team America rüberkommt. Insgesamt erwirbt man für momentan rund 30 Euro also ein fast komplett neues XCOM-Spiel, dass seinen Vorgänger an strategischer Herausforderung deutlich übertrifft. Natürlich läßt sich nach Installation jederzeit auch die alte Version samt Spielständen starten. mat

DAS hQ von eXALT. WeR SinD DieSe neuen gegneR?

Ducktales gehörte zu den mit Abstand besten Klassikern auf dem guten alten NES und Gameboy. Wozu also das Rad neu erfinden, haben sich offenbar die WayforwardStudios gedacht, und schwupp: Ducktales Remastered läßt den alten Pogostick-Dagobert wieder aufleben. Die Levels sind dem Original sehr getreu nachempfunden und wurden um ein Intro und ein Outro erweitert. Anson-

sten ist das Spiel natürlich nicht besonders lang: unsere Testspielerin schaffte es auf einfacher Spielhärte in rund 2 Stunden, bekundete aber, Spaß gehabt zu haben. In anderen Härtestufen muß, wie beim Original, jedes Level wieder ganz von vorne gespielt werden, wenn man verendet ist: nicht so schön. Dennoch: ein netter Nostalgiespaß und für jüngere Spieler bestimmt keine schlechte Wahl. mat

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• fms13_choi__ 21.11.13 21:23 Seite 1

Die Preisträger 2013 Aachen

Apollo Capitol

Dortmund

Kino

Kino im U Schauburg Roxy Camera Sweet-Sixteen

Bad Laasphe

Residenzkino Center

Duisburg

Bielefeld

Düsseldorf

Bad Driburg

Kamera Lichtwerk Offkino Bochum

Casablanca Metropolis Endstation Bonn

Rex Kino in der Brotfabrik Neue Filmbühne Brühl

ZOOM Detmold

Filmwelt Dorsten

Central Kinocenter

Filmforum Souterrain Metropol Cinema Bambi Filmstudio Atelier Essen

Galerie Cinema Eulenspiegel Astra & Luna Filmstudio Glückauf Gelsenkirchen

Schauburg Gevelsberg

Filmriss

Gütersloh

Bambi & Löwenherz Hagen

Babylon Hennef

Kur-Theater

Herdecke

Neuss

Hilchenbach

Oberhausen

Onikon

Viktoria Hürth

Berli Jülich

Kino im Kuba Kerpen

Capitol 2 Köln

OFF-Broadway Filmpalette Metropolis Cinenova Theater am Weißhaus Odeon Lemgo

Hansa Kino Lennestadt

Lichtspielhaus Leverkusen

Scala Cinema Mettmann

Studio & Smoky Mülheim a. d. R.

Rio Filmtheater Münster

Schloßtheater Cinema Film- und Medienstiftung NRW GmbH Kaistraße 14, 40221 Düsseldorf info@filmstiftung.de www.filmherbst-nrw.de

Hitch Kino im Walzenlager Lichtburg Oelde

Filmzentrum Paderborn

Cineplex 4-6 Ratingen

Kino 1&2 Soest

Schlachthofkino Solingen

Cobra Spenge

Zentral-Theater Wachtberg

Drehwerk 17/19 Warburg

Cineplex Wetter

Lichtburg Winterberg

Filmtheater Wuppertal

Talflimmern Lichtblick Cinema


Classics E

rst der dritte Langfilm im neuen Jahrtausend: Indieund Punk-Ikone Jim Jarmusch macht sich zunehmend rar und richtet sich immer mehr gegen die narrativen Kinokonventionen. Ähnlich wie im direkten Vorgänger "THE LIMITS OF CONTROL", inszeniert Jarmusch gezielt gegen den Plot als stützende Säule der Kinokunst. Mit dieser im apokalyptisch anmutenden Detroit angesiedelten, ureigenen Vampirfilm-Moritat schwelgt Jarmusch in Versatzstücken seines Filmuniversums. Gleichzeitig verkleidet er die Mythen des Vampirismus mit dem im eigenen Oeuvre kultivierten Blick auf ein cooles Außenseiterdasein zwischen Beat Poetry, Rock'n'Roll und zitierter Weltliteratur. "Only Lovers Left Alive" wird damit

zum Wachsfigurenkabinett, in dem Jarmuschs persönliche Helden gleichberechtigt nebeneinander stehen. Joe Strummer und William Shakespeare stehen als aus ihrer Zeit gefallene Visionäre, die den Hauptfiguren Trost spenden in einer von menschlichen Makeln bestimmten Welt. Des ewigen Lebens überdrüssig, gestaltet sich das Nachtleben der Rockstarvampire als zeitgemäß aufgehübschtes Heroin-Chic-Update - die Fetischisierung des Bluttrinkens als animalische Sucht trägt ihren suggestiven Teil dazu bei. Ausführliche Besprechung folgt in der nächsten Ausgabe.

25.12.

Only Lovers Left Alive

USA 2013 / Regie: Jim Jarmusch / Mit: Tilda Swinton, Tom Hiddleston, Mia Wasikowska, John Hurt / 123 Minuten

SPA 2012 / Regie: Fernando Trueba / Mit: Jean Rochefort, Aida Folch / 105 Minuten

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943: Enttäuscht von der Menschheit, lebt der 80-jährige Bildhauer Marc Cros zurückgezogen und mit großem Abstand zu seiner einstigen künstlerischen Popularität. Zeitlebens suchte er nach dem idealen Model, das sich nun am Ende seines Lebens - für ihn zu offenbaren scheint. Seine Ehefrau Lea (gespielt von der altehrwürdigen Claudia Cardinale) entdeckt im nahe gelegenen Dorf die junge Schönheit Mercé, die sich auf der Flucht vor den Truppen Francos befindet und in dem Angebot die Möglichkeit einer für sie sicheren Zuflucht sieht. Fernando Trueba zeigt sich nach seiner Co-Regie beim Animationsfilm "CHICO & RITA" mit den klar angeordneten Schwarz-Weiß-Bildern in "Das Mädchen und der Künstler" erneut als traditionell geschulter Klassizist. Das Period Piece könnte tatsächlich kaum konventioneller und stromlinienförmiger erzählt sein, wird dazu getragen vom ebenfalls sehr kontrollierten Spiel von Jean Rochefort, das den Film über weite Strecken kontrolliert. Dennoch - oder gerade deshalb - macht Truebas neuer Film deutlich, mit welch sicherer Hand der Oscarpreisträger und spanische Kanonregisseur zu inszenieren versteht, wie klug und übersichtlich hier Filmgeschichte neu angeordnet wird. Poetischer Kinorealismus war selten schöner in den letzten Jahren auf hiesigen Leinwänden zu sehen. KINOSTART: 25.12.

DAS MÄDCHEN UND DER KÜNSTLER

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BLAU IST EINE WARME FARBE FRA 2013 / Regie: Abdellatif Kechiche / Mit: Adèle Exarchopoulos, Léa Seydoux / 179 Minuten

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dèle und Emma verlieben sich ineinander – für die beiden jungen Frauen bedeutet dies nicht nur eine neue Erschließung der eigenen Sexualität, sondern auch ein nie gekanntes, weltumstürzendes Begehren. Entgegen den Konventionen ihres Umfelds beschließen sie, ihre Liebe, ungeachtet des Klassenunterschiedes zwischen ihnen, frei auszuleben. Es ging ein Aufruhr durch die lesbische Kulturszene bezüglich der recht expliziten gleichgeschlechtlichen Sexszenen im diesjährigen Gewinner der Goldenen Palme von Cannes. Abgesehen von solch eher lächerlichen Öffentlichkeitsdebatten schließt das neue Werk von Abdellatif Kechiche relativ gekonnt und ohne große Durchhänger an die epischen Spielfilme von Jacques Rivette an und verschränkt dessen langsam fließendes Erzähltempo mit

DAS MUSIKZIMMER

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der natürlichen Erotomanie eines Eric Rohmer. Kechiche erzählt keinen Film über lesbische Sexualität oder Lebensart im Allgemeinen, sondern konzentriert sich auf eine radikal subjektive Darstellung, eine penibel ausgearbeitete und fantastisch gespielte Charakterstudie. Sichtbar bleibt dennoch eine

fast schon akademische Distanz zu den Figuren, die "BLAU IST EINE WARME FARBE" auch immer den Charakter einer intellektuellen Versuchsanordnung verleiht; letzteres unterstreicht der Regisseur in seinen stets etwas prüden Interviews. Marco Siedelmann VORAUSSICHTLICH AB 19.12.

an kann dem Kaleidoskop-Verein Aachen nicht genug danken, für diese "Filme mit Gabel"-Ausgabe - immerhin gehört Satyajit Ray zu jenen anerkannten Autorenfilmern des Weltkinos, deren Werk hierzulande fast gänzlich unsichtbar bleibt. Obwohl sich das am Neorealismus geschulte Kino von Ray einem westlichen Publikum gerade so leicht erschließt, weil es sich eben gegen die Bollywoodkonventionen richtet und ein eigenständiges indisches Kunstkino abseits von Eskapismus und Spektakel etabliert hat. Anders als in der berühmten APU-TRILOGIE, widmet sich Ray in diesem überragenden frühen Meisterwerk nicht den Ärmsten der Armen, sondern der großbürgerlichen Oberschicht, welcher der Regisseur auch selbst entstammt. Roger Ebert hat 1999 ein selten euphorisches Loblied auf "DAS MUSIKZIMMER" angestimmt, in das man angesichts der gleißenden formalen Perfektion und der herzzerreißenden Tragik ungehemmt einstimmen möchte. Erzählt wird, mittels langer, geschickt arrangierter Rückblenden, die bittere Geschichte des verarmten Adeligen

BEL/FRA/SPA 2012 / Regie: Pablo Berger / Mit: Daniel Giménez Cacho, Ramón Barea, Ángela Molina / 104 Minuten /

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er Grimm‘sche Klassiker Schneewittchen hat im Kino eine lange Reihe von Bearbeitungen und Interpretationen erfahren, zuletzt erst mit einigen schwergewichtigen Blockbustern, welche, trotz aller Schwächen, die Universalität des Stoffes untermauern. Diese wohl ungewöhnlichste Adaption des Märchens verpflanzt das Grundgerüst der Handlung in die jüngere spanische Geschichte, ohne aber zur politischen Allegorie anzuschwellen. "BLANCANIEVES" ist eine Wohltat für alle, die mit der Glätte und oberflächlichen Vergangenheitsverklärung des Oscarfilms "THE ARTIST" nichts anfangen konnten. Ohne um seine Stummfilmästhetik allzuviel Aufhebens zu machen, erzählt das in blitzsauberen Digitalbildern gefasste Neomär-

Indien 1958 Regie: Satyajit Ray Mit: Chhabi Biswas, Gangapada Basu, Kalil Sarkar

chen weder explizit von der Geschichte noch von der Materialität des Mediums. Die über mehrere Jahre hinweg gedrehte spanische Produktion wirkt ganz so, als hätte sich der Stummfilm als besonders expressives Nischengenre im aktuellen Kinobetrieb gehalten. Oneironautisches Wabern und gestochen scharf ausgestanztes Stilbewusstsein ergeben ein höchst aufregendes Aufflackern im späten Kinojahr und einen Film, den man tatsächlich nach Möglichkeit auf der Leinwand sehen sollte. Auch die sexuelle Komponente des Märchens kommt in dieser Version angenehm schwergewichtig zur Geltung. Marco Siedelmann VORAUSSICHTLICH AB 28.11.

Biswambhar Roy, der am Ende eines üppigen Lebens in den Trümmern einer vergangenen Epoche steht. Stolz auf das edle Blut in seinen Adern, muss Roy hinnehmen, dass sein Denken abgelöst wurde von einem neuen Zeitgeist. Mit den kümmerlichen Resten seines Vermögens organisiert er noch regelmäßig Konzerte, zu denen er erlauchte Virtuosen in seinem Musikzimmer auftreten lässt - doch der nach außen so mühsam gewahrte Schein bröckelt immer weiter, der angeschlagene Stolz des einsamen Egozentrikers gestattet ihm jedoch kein vernunftorientiertes Handeln. Immer weiter bewegt sich der dekadente und verschwendungssüchtige Aristokrat in Richtung Ruin – kopfschüttelnd über den Gezeitenwechsel, der ihm den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Unter den zahlreichen frühen Großtaten von Satyajit Ray, dem kurz vor seinem Tod der Ehrenoscar fürs Lebenswerk verliehen wurde, ist "DAS MUSIKZIMMER" vielleicht der schillerndste, traurigste, unversöhnlichste seiner Filme. Eine seltene Gelegenheit und daher meine Cine-Empfehlung des Monats, auch wenn es sich lediglich um eine DVD-Projektion handeln wird.Marco Siedelmann

FESTTERMIN: SO, 08.12. SUERMONDTLUDWIGMUSEUM


TERMIN: , 08.12. MONDTUDWIGMUSEUM

GANZ WEIT HINTEN USA 2013/R.: Nat Faxon, Jim Rash/D.: Liam James, Steve Carell, Toni Collette, Sam Rockwell

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ANZ WEIT HINTEN ist eher unnötig als sympathisch. Sympathisch ist er bedingt dadurch, dass man Außenseiterballaden wie BREAKFAST CLUB oder FERRIS MACHT BLAU keinesfalls nicht mögen darf, um nicht als schlechter Mensch zu gelten. Entsprechend versucht man sich hier mit dem introvertierten Duncan (Liam James) zu identifizieren, der mit der neu entstandenen Patchwork Familie (u.a. Toni Collette, Steve Carell) in den Strandurlaub fahren muss. Horror ohne weißen Hai. Trotzdem spielt Liam James von Anfang an so unverstanden, bräsig und misanthropisch, dass man sich recht schnell fragt, ob der Knabe nicht selbst Schuld an seiner Lage hat. Erst als Wasser-

DER HOBBIT – SMAUGS EINÖDE (THE HOBBIT – THE DESOLATION OF SMAUG)

NZ, 2013/ Regie: Peter Jackson mit Martin Freeman, Ian McKellen, Richard Armitage, Benedict Cumberbatch.

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ünktlich vor Weihnachten geht die Epochalausschlachtung des Ringtrilogie-Vorgängers ins zweite Drittel. Auf den Stirnpartien altgedienter wie frisch geschlüpfter Nerds versammeln sich bereits daumennagelgroße Ölperlen eifriger Erregung – denn sobald sich die Tür zur phantastischen Welt der tollkienschen Zwergwüchsigen eine handbreit auftut, lüftet sich der Schleier allgegenwärtiger Winterdepression für eine handvoll goldener Stunden der Erquickung. Dass letztere zu knapp ausfallen ist kaum zu erwarten, da Peter Jackson bislang keine Eile an den Tag legt, die zentrale Abenteuergeschichte zielstrebig abzuwickeln, sondern vielmehr einen

Ausflug nach Mittelerde samt Auskostung sämtlicher charmanter Rahmenkuriositäten feilbieten will. Wer schon den Vorgänger für zu langatmig befand und für die Einbettung diverser Schauplätze und Figuren abseits der Originalhandlung kein Verständnis aufbringen mochte, wird mit der drohenden Detailverliebtheit des Nachfolgers auch seine Probleme haben. Doch zum Trost für jene püriert Hollywood in erbarmungsloser Taktfrequenz andere klassische Stoffe zu einem blutleeren Smoothie, der im Handumdrehen abgefrühstückt ist wie ein Zyankali-Riegel. Bei Jacksons ausschweifender Hommage an den Kinderbuchklassiker hingegen ist der Weg bis zum hinlänglich bekannten Ende das Ziel – je länger, desto besser also. Bich Roy

park-Betreiber Owen (Sam Rockwell) ihn unter seine Fittiche nimmt, kommt der Film in Fahrt und der Pubertierende aus sich heraus. GANZ WEIT HINTEN ist für sich genommen ein guter Film, er bringt nur rein gar nichts Neues zu Tisch. Auch gibt es viele andere Filme – auch in jüngster Vergangenheit (VIELLEICHT LIEBER MORGEN), die sensibler an unseren Knöpfen gespielt haben, um unseren weichen Punkt zu finden. GANZ WEIT HINTEN betreibt dagegen Malen nach Zahlen auf dem Rücksitz. Das reicht, um sich auf einer langen Fahrt die Zeit zu vertreiben, verpasst uns aber nicht die erhoffte Retrogefühlswelle der eigenen Jugend. Solange aber nur ein einziges verpeiltes Mauerblümchen einen Fingerhut Hoffnung aus dem Film schöpft, hat GANZ WEIT HINTEN doch irgendwie seine Schuldigkeit getan. Thomas Glörfeld

Dezember 13 Moviebeta

VORAUSSICHTLICH AB 05.12., EDEN PALAST

TORE TANZT DE 2013/R.: Katrin Gebbe/D.: Julius Feldmeier, Sascha Alexander Gersak, Swantje Kohlhof

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er tut sich so etwas an? Im Kino? Es ist doch bald Weihnachten! Es gibt Filme, die man nur einmal schaut, weil sie so unangenehm sind. Dazu zählt Kevin Costners THE POSTMAN (1997) und TORE TANZT. Wobei zwischen unangenehm schlecht (The POSTMAN) und unangenehm sehenswert (TORE TANZT) unterschieden werden muss. Auch sonst haben beide Filme weniger gemeinsam als niemand dachte. Der streng gläubige Tore (Julius Feldmeier) will in Hamburg mit seiner Punkerclique ein neues Leben beginnen. Auf dem Weg dorthin kommt er bei Benno (Sascha Alexander Gersak) und dessen junger Familie unter, die ihn in ihrem Schrebergarten zelten lassen.

Mit der Zeit entpuppt sich Benno immer mehr als gewalttätiger Tyrann, der Mitmenschen und Katzen quält. Obwohl Letzteres die unmittelbare Disqualifikation von uneingeschränkter Nächstenliebe bedeuten sollte, begreift Tore die Misshandlungen als göttliche Herausforderung. TORE TANZT ist eine geglückte Mutprobe. Ein Film, der eigentlich zu spezifisch ist, um auf der großen Leinwand zu laufen, aber viele der positivsten negativen Adjektive sammeln kann: beklemmend, sperrig, kontrovers, realistisch. Brrr. Thomas Glörfeld

VORAUSSICHTLICH AB 28.11., APOLLO

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KURZER PROZESS///KURZER PROZESS/// 10

CARRIE

TAGE AM STRAND

USA 2013/R.: Kimberly Peirce/D.: Chloë Grace Moretz, Judy Greer, Portia Doubleday/Nach einem Roman von Stephen King

Frankreich/Australien 2013/R.: Anne Fontaine/D.: Naomi Watts, Robin Wright, Xavier Samuel

Das Remake von Brian de Palmas Horrorklassiker CARRIE (1977) geht in Ordnung, ohne jemals selbst Gefahr zu laufen, zu einem Klassiker des Genres zu avancieren. Julian Moore und Chloë Grace Moretz geben solide Arbeitsproben ihres Könnens ab. Die CGI-Effekte werden sparsam und pointiert eingesetzt. Okay, man mag sich nicht zu unrecht fragen: warum ein Remake? Bei Stephen King kann man momentan leider nicht um Auskunft bitten, denn der ist leider aus Langeweile bei seinem Markus-Lanz-Auftritt ins vorläufige Koma gefallen.

Was hätte diese Geschichte für ein Potential! Zwei Frauen (Naomi Watts, Robin Wright), die in einem gemeinsamen Urlaub eine Affäre mit dem Sohn der jeweils anderen eingehen. Nobelpreisträgerin Doris Lessing lieferte die literarische Vorlage, und das Ergebnis ist: eingeölte Waschbrettbäuche und brausende Meereswogen vor schwülstigen Sonnenuntergängen. Ein wirklich ärgerlicher Fall von verschenkten Möglichkeiten. VORAUSSICHTLICH AB 28.11., APOLLO

VORAUSSICHTLICH AB 05.12., CINEPLEX

MACHETE 2: MACHETE KILLS USA 2013/R.: Robert Rodriguez/D.: Danny Trejo, Michelle Rodriguez, Mel Gibson

GRINDHOUSE (2007) ist nicht tot zu kriegen. Immer mehr Filme entstehen unter der vermeintlichen Prämisse, Trash sein zu wollen, um sich im Vorhinein normalen Ansätzen der Kritik entziehen zu können. Das ist so ärgerlich wie falsch. SHARKNADO und Co. sind kein Trash, es sind sehr kalkulierte Filme, die darauf spekulieren, dass das Publikum sich für schlauer hält als die Filmschaffenden. Dem ist nicht so. Auch MACHETE KILLS sollte nicht mit der Fortsetzung eines Kult B-Films verwechselt werden, sondern als ein lauer Aufguss einer Gelddruckmasche. VORAUSSICHTLICH AB 19.12., CINEPLEX

DER MEDICUS USA/Deutschland 2013/R.: Philipp Stölzl/D.: Tom Payne, Ben Kingsley, Stellan Skarsgård

Endlich! Der Film zur Urlaubslektüre vom All-Inclusive-Urlaub 1991 auf Lanzarote! Jemand ein Aspirin?

OLDBOY USA 2013/R.: Spike Lee/D.: Josh Brolin, Elizabeth Olsen, Samuel L. Jackson

Stop! Hammertime! Hat irgendjemand das 2003er Original von Park Chan-wook noch nicht gesehen? Das Remake fügt dem südkoreanischen OLDBOY nicht viel hinzu. Hier das Wichtigste: Josh Brolin sah das letzte Mal in GOONIES (1985) jünger aus, Elizabeth Olsen ist die ältere und tatsächlich talentierte Schwester der Olsen-Zwillinge und Samuel L. Jackson sieht aus wie Mario Balotelli. Irgendwie gut. VORAUSSICHTLICH AB 05.12., APOLLO

45 MINUTEN BIS RAMALLAH Deutschland 2013/R.: Ali Samadi Ahadi D.: Karim Saleh, Navid Akhavan, Julie Engelbrecht

Rafik und sein Bruder Jamal wollen ihrem herrischen Vater den letzten Wunsch erfüllen und seinen Leichnam in Palästina begraben. Dafür schmuggeln sie seinen Leichnam durch Jerusalem nach Ramallah… Ginge es wirklich in nur 45 Minuten nach Ramallah, die Nahost-Satire wäre besser geraten. So gehen der gelungenen letzten Hälfte gut eine Stunde seichter Nonsens und Klamauk vorher. VORAUSSICHTLICH AB 05.12., APOLLO

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Dezember 13 Moviebeta

Kaleidoskop Filmvorum in Aachen e.V. So 08.12. 10:30 Uhr Das Musikzimmer Suermondt-Ludwig-Museum, von Satyajit Ray, Indien 1958 - in der Reihe Film mit Gabel: Mus!k (s. Besprechung)

Di 31.12. 21:00 Uhr Das war 2013 Antenne AC 100,1, Mit Filmmusik ins neue Jahr

16.12., 20:00 Uhr (Filmschätze) King Kong und die weiSSe Frau (OmU)

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11.12. 20:45 Der Hobbit Double Feature Eintritt: 19,50 euro Die METROPOLITAN OPERA - live 14. Dezember 2013, 19 Uhr Eden Palast Verdi FALSTAFF (ca. 200 Min.)

Fr 13.12.2013, 20.00 Uhr HANDS UP FOR PUSSY RIOT Film + Konzert Film: Pussy versus Putin (R 2013) Band: Hands up – Excitement! (Berlin)

D

Sa 14.12.2013, 20.00 Uhr Wunderkinder – Frühwerke bekannter Regisseure

rer, der es mit seinem Hausmädchen treibt, ist mörderisch spannend, voller böser Wendungen und atemberaubend fotografiert. (Hier könnte jetzt ein Hitchcock-Vergleich stehen, würde ich Hitchcock-Vergleiche nicht kategorisch ablehnen.) Der Regisseur drehte 1970 und 1982 selbst zwei Remakes, 2010 durfte auch mal ein anderer ran. Am Original ist aber schon alles drin und alles dran, und dank dem Youtube-Kanal des Korean Film Archives kann man dieses nebst anderen koreanischen Klassikern auch ganz legal und englisch untertitelt für lau im Netz anschauen. Relativ obskur dagegen, aber nicht minder sehenswert ist SALINMA/A DEVILISH MURDER (1965): Nach einem grandiosem Anfang, der den Protagonisten in eine menschenleere Galerie führt, in dem nur ein Bild seiner toten Frau zu hängen scheint und wie eine Traumsequenz aussieht, aber gar keine ist, entfaltet sich eine aus dem japanischen Horrorfilm bekannte „Katzengeistergeschichte“ (Vgl. MOVIEbeta 04/09) mit tollen Bildern und dichter Atmosphäre.

KOLUM IE

NE

In der westlichen Hemisphäre wurde Südkorea als Filmnation in der Tat erst mit den Filmen von Park Chan-wook und Kim Ki-duk wirklich wahrgenommen, aber die kamen keineswegs aus dem Nichts. Als großer Klassiker des Koreanischen Kinos gilt z.B. Kim Ki-youngs HANYO/ THE HOUSEMAID (1960), und das vollkommen zurecht: Der Thriller über einen verheirateten Klavierleh-

Mi 04.12. Paranoia – Riskantes Spiel Di 10.12. White House Down Mi 11.12. Elysium Di 17.12. Blues Brothers Mi 18.12. Rare Exports: Eine Weihnachtsgeschichte

Sa 07.12.2013, 20.00 Uhr Plastic Planet (2009) von Werner Boote

SEOUL FOOD Auf der Suche nach einem Thema für diese Kolumne klapperte ich noch einmal den Globus ab und stellte fest, daß ich zwar einige Filme aus Südkorea erwähnte, dem Land selbst aber noch keine eigene Kolumne gönnte. Dies soll sich hiermit ändern, und der Zeitpunkt passt auch ganz gut, startet doch diesen Monat mit Spike Lees OLDBOY das US-Remake einer der größten internationalen Hits des Landes.

Filmstudio

Raststätte

Fr 13.12. 20:30 Uhr You The Living Haus Matthéy

09.12., 20:00 Uhr (alle(r)weltskino Medianeras (OmU)

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Ebenfalls an japanische Beiträge KL O T Z zum Genre erinnert WOLHAUI GONGDONGMYOJI/PUBLIC CEMETERY UNDER THE MOON (1967), der auch über zahlreiche stilvolle Geistererscheinungen enthält, diesmal in Farbe. Hier kehrt eine ehemaligen Kurtisane, die von ihrer Schwiegermutter und dem Hausmädchen (schon wieder!) ermordet wurde, aus gutem Grund aus dem Grabe zurück. Wie auch die beiden letztgenannten Filme glücklicherweise aus dem Grabe gerissen und auf DVD veröffentlicht wurden, was gerade verstärkt mit älteren Filmen aus Südkorea geschieht. Das ist schön. Alex Klotz


Foto: Marie-Luise Manthei

HAste mal ’ne Billion?

B ü h n e

Haifischfütterung im Herrenzimmer: v.l.: Katja Zinsmeister, Tim Knapper, Torsten Borm, Benedikt Voellmy und Karsten Meyer haben noch Apettit

Andreas Veiels Lehrstück DAS Himbeerreich schwelgt in üppigem Reichtum an Informationen und szenischen Ideen Die vorbereitenden Interviews mit 25 Top-Managern deutscher Banken führte Autor Andreas Veiel generalstabsmäßig unter quasi Hochsicherheitsbedingungen. Dass der Inhalt des raffiniert collagierten Rohmaterials brisant werden wird, ist nach Veiels Dokumentarfilmen: Black Box BRD und Der Kick keine Überraschung. Dass er aber auch als Theaterstück funktioniert, schon – und das ist in erster Linie das Verdienst der Regisseurin Bernadette Sonnenbichler (In Aachen: Woyzeck, Die Verwandlung). Nachdem Das Himbeerreich sowohl in Berlin als auch in Stuttgart als theorielastige Talking-Heads-Darbietung durchgefallen ist, nimmt es in Aachen endlich Fahrt auf. Strenggenommen im Rückwärtsgang, denn der erste Regieeinfall, mit dem Sonnenbichler die Zuschauerherzen auf ihre Seite zieht, ist das stummfilmreif zappelnde Ensemble im schnellen Rücklauf. Können Sie sich nicht vorstellen? Macht nichts. Einfach reingehen. Dafür sind Rezensionen ja da. Die mätzchenfreie Quirligkeit der Inszenierung sorgt dafür, dass die komplexen Inhalte gut reinrutschen, und am Ende ist man tatsächlich schlauer. Die normalerweise nur gefühlte Antipathie gegen Banker erhärtet sich durch Erkenntnis. So wird z.B. das zur Desinformation erfundene Bankerparlando durchschaubar als Mystifizierung relativ einfacher Sachverhalte. Credit Default Swap? Kreditausfallversicherungen, die von Spekulanten aufgekauft werden können, um am Bankrott des Kreditnehmers zu verdienen. Im großen Stil geschehen in Griechenland. Derivate? Wetten auf Entwicklungen am Finanzmarkt. Beinhaltet auch die wenig ehrenhafte Option, auf den Untergang der eigenen Pakete zu wetten und damit Gewinn zu machen. Kein Wunder, dass die Herrschaften gerne unter sich bleiben. Selten geben sie wie hier Essentielles über ihre Insider-, Styling- und Sprachcodes preis. Dem Ensemble bereitet das offensichtlich eine diebische Freude. Sie fühlen sich so pudelwohl in ihren smarten Mohair-Anzügen (hervorragende Bühne und Kostüme: Tanja Kramberger), dass sie

allesamt auf der Überholspur darstellerischer Glanzleistungen durch die Inszenierung rasen. Im Gegensatz zu den isolierten Super-Egos der Finanzwirtschaft spielt sich hier ein homogenes Kollektiv mit Können und Begeisterung die trickreichsten Kombinationen zu. Katja Zinsmeister als niederträchtige Gucci-Schlange ist in hohem Maße „fuckable“, was sie überzeugend als zentrales Merkmal erfolgreicher Sozialkompetenz in besseren Kreisen glaubhaft macht. Tim Knapper hat den Ansprung aus dem Haifischbecken geschafft und ist der schärfste Kritiker des Systems, Torsten Borm als Industriekapitän der alten Schule dirigiert die Geldströme ohne Rücksicht auf Verluste, während er bedenklich tief in seine Beaujolais-Flasche schaut. Echtes Mitleid hat man eigentlich nur mit der Figur von Benedikt Voellmy, der als junger Karrierist mit Anlauf auf die Fresse fällt und wie ein Stehaufmännchen mit juvenilem Elan auf die nächste Niederlage zusteuert. Karsten Meyer gibt den elegischen Ritter von der traurigen Gestalt, der einen korrupten Milliardendeal seiner Firma durchhaut, aber nicht verhindert hat. Rainer Krause ist der loyale Domestik, der als Chauffeur Wert auf die Feststellung legt, dass er seine Edelkarosse selbst bei 190 auf der Autobahn einhändig reparieren kann. Krauses Schauspielkunst suggeriert, dass dieser naturkorrekte Dienstbote besser in die 50er Jahre gepasst hätte, in denen die Raubtiere der Big-Business-Welt ein gewisses Rest-Ethos zumindest noch vorgetäuscht hatten. Alle zusammen sind auf den Abgrund zurasende Marionetten des falschen Bewusstseins, das hier aber nicht psychologisierend entschuldigt wird, sondern durchaus subversiv kenntlich gemacht und als veränderbar erkannt wird. „Essen Sie vom Baum der Erkenntnis“ lautet der Schlusssatz des Abends. Trotz der historisch hinlänglich bewiesenen Ohnmacht von Erkenntnis und Aufklärung gegenüber dem Kalkül der Mächtigen möchte man der Aufforderung gerne glauben. Besonders, wenn sie so munter und appetitGabor Baksay anregend formuliert wird wie an diesem Abend

Klö

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Theater Aachen - Kammer | Inszenierung Bernadette Sonnenbichler | Bühne und Kostüme Tanja Kramberger Termine im Dezember: 03. | 14. | 17. | 21. Dezember 2013, jeweils 20:00 Uhr

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W a s

Moviebeta November 13 Bühne

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Foto: Marie-Luise Manthei

KAmmerspiel im Theater K.

Zum Gebildetsein gehört, dass man sowohl nachsichtig wie in gewisser Weise unerbittlich mit sich selbst verfährt. Hierzu ist es wesentlich, jedes Theaterstück, das aufgeführt wird, auch zu besuchen. Nur so schult man seine soziale Kompetenz und Menschenkenntnis. Am besten eignen sich kammerspielartige Zweipersonenstücke mit Thrillerqualitäten. Nach einem gesunden Abendmahl begibt man sich also, nach der neuesten Mode gekleidet und mit gewaschenem Hals und Händen, in die Bastei zum Theater K. Dort wird viel parliert und Geheimnissen hinterhergeschnüffelt. Von diesen Aufregungen wird man aber vorzüglichst abgelenkt durch das visuelle Faszinosum des Abends: den Beinen von Mona Creutzer. Weit davon entfernt, den bleistiftdünnen Storchenstelzen auf internationalen Modenschauen zu gleichen, ist ihnen eine urgesunde Fleischlichkeit zu eigen. Das Halbverhungerte gehört nicht zu ihren Wesensmerkmalen. Dem andächtigen Betrachter offenbart sich eine pneumatische Leichtigkeit und gleichzeitige Standfestigkeit. Zwar sind mir die Fortbewegungsorgane von

Frau Creutzer schon in zahllosen Theaterbesuchen untergekommen, aber noch nie hat mich ihr Reiz so überzeugend zu fesseln vermocht. Wahrscheinlich waren sie immer von schlecht geschneiderten Hosen bedeckt oder steckten in historischen Ritterrüstungen oder sonstigem Theaterbrimborium. Jetzt aber bewohnen sie anziehend halbdurchsichtige Seidenstrümpfe, übrigens nicht von der großmütterlichen Blauheit der hier abgebildeten Fotografien, sondern von sündhaft bräunlicher Fleischfarbe. Es gäbe noch viel zu erzählen von ihrem kessen Hin- und Hertrippeln und vom geschickten Spannungsaufbau der Aufführung, aber da gibt es als weiteren, magnetisch anziehende Ablenkung die keck himmelwärts gerichtete Stupsnase von Eva Weißenböck... Gabor Baksay Theater K. – Was wahr war von Michael Engler | Mit Mona Creutzer und Eva Weissenböck | Termine im DezemberDo. 05.12. / So.08.12. / Do. 12.12. / So. 15.12., jeweils 20:00 Uhr Anzeige

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Moviebeta Dezember 13 Kunst

KUNST OHNE KURATOR

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Ein Beitrag zur aktuellen Auseinandersetzung mit Wasserkunst Armer Aachener! An lauschigen Sommerabenden, wenn die Maastrichter entlang der Maas flanieren, Kölner und Düsseldorfer ihr Rheinufer bevölkern und die Eifler sich am Rursee aalen hockt er auf dem Trockenen. Dabei hat er doch Wasser ohne Ende! Ihm verdankt die Stadt das stolze Attribut „Bad“ und damit eine weit zurückreichende, glorreiche Historie. Das Problem ist, dass Aachens Heißwasser wohl die Knochen heilen mag, jedoch – es stinkt. Schweflig, eierig, faulig. Einfach unterirdisch. Dort gehört es hin, fand der olfaktorisch penetrierte Aachener und bunkerte seine Quellen größtenteils ein. Nun tritt der „Chevalier des Arts et Lettres“ auf den Plan und mahnt seine Mitbürger sich doch der Quellen zu erbarmen. So wie er sich jeglicher Kunst erbarmt und dabei auch manch Unterirdisches qua nie versiegender Eloquenz zum Meisterwerk erhebt. Unerschrocken wie unermüdlich fordert Dr. Wolfgang Becker: Fördern! Die Kunst und das Wasser. Oder gleich die Wasserkunst. Was a tempo unsere Phantasie beförderte. Da – so unser apodiktisches Credo – Kunst am Spannendsten ist wenn man sie im Alltag auffindet und mithilfe des verinnerlichten postmodernen Kanons als solche identifiziert, sind wir los gestolpert und mitten hinein in die temporären Kunstwerke, wie sie das Wasser schafft. Wir landeten in der PFÜTZE. Keine Frage: die prosaische Bezeichnung wird dem Facettenreichtum dieser an Formen überreichen Artefakte keinesfalls gerecht. Das lateinische „Lustrum“, das uns die badenden Römer hinterließen, macht es ebenso wenig besser wie das „Plas“ und das „Flaque“ unserer unmittelbaren Nachbarn. Wenn unser verehrter Herausgeber muttersprachlich „tócsa” artikuliert, kann unsereins den Begriff anhand der Schreibweise gerade noch opernhaft assoziieren. Dabei tut sich beim Betrachten der Exponate eine unglaubliche Fülle künstlerischer Ansätze auf, die - greifen wir doch einfach in die italienische Trickkiste mit „Arte pozza” am ehesten einen adäquaten Sammelbegriff erhält.

So banal die Feststellung ist, dass xPfützen spiegeln – sie weist in Richtung „Concept Art”. Ohne Lacan geht da folglich gar nichts. Denn nachdem sich die Wellen der ersten Verärgerung beim Hineinstolpern geglättet haben entdeckt man dank des dunklen Asphalts unter dem Wasser: „Je – est un autre“.„Mit jubilatorischer (sic!) Geschäftigkeit begrüßt das sich spiegelnde Subjekt sein visuelles Echo“. So der französische Großmotz der philosophischen Psychoanalyse. Das Spiegelstadium als Bildner der IchFunktion. Weiß der Teufel, womit sein Übersetzer beim Spiegeln konfrontiert wurde. So bleibt Vorsicht bei alledem geboten: ganz dünnes Eis! A propos - in diesem Aggregatzustand nähern wir uns glatt dem abstrakten Expressionismus. Die „Gebrauchsspuren“ vereister Pfützen erreichen durchaus die Anmut und Dichte von Twombly-Zeichnungen. Doch es geht auch ohne Eis. Abstrakt expressionistische Anmutung ist letztlich eine Frage des Untergrunds und – schon wieder – der Spiegelungen. Was aber, wenn sich ein konkreter Gegenstand, etwa eine Straßenlampe, konturenscharf in der Pfütze spiegelt? Dann begegnen wir traumhaftem Surrealismus: « ceci n’est pas un réverbère « . Gut, lassen wir also alle Fremdzutaten beiseite und reduzieren drastisch die bildnerisch-skulpturalen Elemente auf das Wesentliche: ein Erdloch im Schlamm, angefüllt mit nichts als Wasser. Minimal art ? Keineswegs. Dagegen spricht die dynamische Morphologie und haptische Anmutung des Schlamms, die bewegte Textur seiner Oberfläche, die organisch das Wasser umschmiegt . Aus « Arte pozza » formt sich « Arte povera ». Greifen wir uns spontan einen Lehmklumpen und werfen ihn mitten hinein ins Wasser, ein in seiner uferlosen Vieldeutigkeit seit dem Neolithikum gebräuchliches Ritual. Im langsamen Rhythmus der sich ausbreitenden konzentrischen Kreise können wir die geradezu atavistische Spiritualität des Elements inhalieren. Wasser ist nun mal der Stoff, aus dem Rituale sind. Man frage nach bei Klaus Rinke. Er fand zur Wasserkunst, als er in seiner Kindheit mit seinem Großvater, Küster von Beruf, regelmäßig das Weihwasser braute. Was ihm sein Spiegelbild im Weihwasserkessel da wohl Nachhaltiges suggeriert hat ? Annette Siffrin-Peters

Fotos: Bert van Londen

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Henk Visch

TOR

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Warum es so ist und nicht anders

Kunst- und Kulturzentrum Monschau, Austraße 9 Bis 22.12.13

Moviebeta Dezember 13 Kunst

Es ist die alte Geschichte: Kunst machen gegen etwas. Junge Künstler bauen ihre Kunst als Anti-Position zu anderen Künstlern, vorzugsweise ihren Lehrern auf. Henk Visch macht das Gegenteil: Seine Dialoge mit dem Betrachter handeln alle von einem leidenschaftlichen Ja. „Jedes kommunikative Element sollte ein „ja“ sein, ein Geschenk“, sagt Visch. Mit Naivität hat das nichts zu tun, eher damit, wieder kindlich zu werden. Als Märchenerzähler, „Skulpturenerzeuger und Raumpoet“ liebt er die Irritation und das Bilderrätsel. Der „Witz“ seiner Arbeiten entsteht aus seiner unbedingt positiven Einstellung zur Welt. Visch: „Die Vorstufe der Bejahung ist vielleicht die Ironie. Ironie nimmt zwar noch eine Gegenposition zu etwas ein. Aber sie hat den Vorteil, dass sie schon halb für etwas sein kann.“ Seine Arbeit duldet keine Autorität, sie schafft totalen Zugang und verunmöglicht hierarchisches Denken. Dazu eine Anekdote über Vischs Erweckungserlebnis als junger Mann: „Als ich Ende 20 war, fand ich immer, dass ich zu eitel war und gedacht habe, ich sei etwas Besseres, weil ich so viel lese und mir Gedanken mache. Mein Ego war zu groß. Dann habe ich mein Auto verkauft, und mit diesem Geld bin ich nach New York gegangen. Ich war da um Weihnachten, 1979/80. Ich habe mit vielen Leuten gesprochen, die ich auf der Straße sah, eigentlich mit jedem. Das ist sehr gut möglich in New York. Und ich habe dann auch immer gesagt, wenn man mich gefragt hat, warum ich nach New York gekommen bin: „I want to become unimportant.“ Und dann haben die Leute immer so geblickt ... o.k. Keiner ist darauf eingegangen. Ich habe das viele Male gesagt. Und eines Tages sprach ich auf der 3. Avenue mit einer Frau, und die Frau hat mich auch wieder gefragt, warum ich in New York sei. Und dann habe ich wieder geantwortet: „Ich will unwichtig werden“. Und die Frau hat mich angeschaut und gelacht und hat gefragt: „Are you a prince then?“ Das war eine Befreiung, und ich war dann auch total verliebt. Gabor Baksay Anzeige

Mein Zuhause. sluMs: Orte Ohne rechte, Ohne GrundversOrGunG und Ohne sicherheit.

Junge in Kibera / Nairobi, März 2009, © Amnesty International

Fotos: Bert van Londen

Wir setzen uns für die Rechte dieser Menschen ein. Mitmachen. www.amnesty.de/wohnen

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Dezember 13 Kulturkalender

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SO. 1.12 / 20.00 / Apollo

SO. 1.12 / 20.00 / Grenzlandtheater

Kino im Alltag: Welt Aids Tag

Tief in einem dunklen Wald

In Zusammenarbeit mit dem Filmblog Hard Sensations und der AIDS Hilfe Aachen ist der selten gezeigte "...und das Leben geht weiter" von Roger Spottiswoode zu sehen, der als einer der wenigen Hollywoodfilme, die Geschichte der Krankheit zum Thema macht. Mit Einführung und Publikumsgespräch.

Neil la Butte, einer der wichtigsten amerikanischen Theaterautoren der Gegenwart, schickt seine Figuren in den Wald. Dort geben sie sich als die bekanntesten Märchenfiguren der Gebrüder Grimm ein Stelldichein und erleben ein gemeinsames Abenteuer – natürlich mit Happy End. Doch was geschieht, nachdem alle Wünsche erfüllt sind? Finden Sie es heraus und folgen Sie mit diesem märchenhaften, tiefsinnigen und humorvollen Musical den Märchenfiguren „Ab in den Wald“. MEHR TERMINE: www.grenzlandtheater.de

SO. 1.12 / 19.00 / Franz

DO. 5.12. / 20.00 / Raststätte

Marek Fis: Ein Pole packt ein

Zappalot: Ein Abend für den Meister

Irgendwo zwischen Kabarett und massentauglichem Stand-UpComedyprogramm hat sich Marek Fis klammheimlich nach oben gearbeitet. Mit seinem zweiten Solo-Programm gastiert er erneut in Aachen.

MO. 2.12 / 20.00 / Domkeller White Boots (Lizusha) Die integrationswillige Russin Lizusha, mittlerweile eine Konstante des lokalen Kulturrepertoirs, wird im Montagskonzert von der dazugehörigen Band in frischen Balkan-Reggae und flotte Gipsy-Beats eingebettet.

Vor zwanzig Jahren starb Frank Zappa, einer der einflussreichsten und innovativsten Komponisten und Musiker des letzten Jahrhunderts. Zu seinen Ehren spielen am 5. Dezember in der Raststätte zwei Aachener Koryphäen und Zappateers mit ihren Bands auf: Peter Sonntag, Ausnahmebassist und Chef des Jazzrockhardcorefusionprojekts oder wie immer man diese sensationelle Formation namens „Final Virus“ nennen soll, sowie Paul Hubweber, Zauberposaunist und Initiator unter anderem der „Yellow Snow Crystals“, der merkwürdigst besetzten Zappawürdigungsband mindestens Deutschlands. Die beiden stehen das erste mal gemeinsam auf der Bühne. Das wurde aber mal Zeit!


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Dezember 13 Kulturkalender

FR. 6.12. / 20.00 / Raststätte Satznachvorn Der westlichste Poetry Slam Deutschlands, wie immer am ersten Freitag des Monats. Immer sehr begehrt und traditionell bis zum Bersten gefüllt, also im eigenen Interesse frühzeitig erscheinen.

FR. 6.12. / 20.00 / Jakobshof Götz Widmann - 20 Jahre Die Mutter aller Cafés Pontstraße 39 · Telefon 36560

Die nächste kostenlose Einführung in die chinesische Bewegungskunst Tai Chi Chuan ist am Freitag, 06.12.2013, um 20.00 Uhr. Der Einstieg in den Anfängerkurs ist noch möglich.

Widman blickt auf zwei Jahrzehnte Bühnenpräsenz zurück und präsentiert einen persönlichen Querschnitt durch das bisherige Schaffen, von den Anfängen mit Joint Venture über die Solowerke bis hin zu ganz neuen Songs, die noch nicht auf Tonträgern verfügbar sind.

FR. 6.12. / 18.30 / Galerie 18.30 Gruppenausstellung: Miniaturen Kleine, in sich funktionierende Kunstwerke sind das Thema des Monats in der stets verlässlichen Galerie 18:30 - diesmal mit speziellem Augenmerk auf einen eng mit der Geschichte der Galerie verwoben Künstlerkreis.

SO. 8.12. / 18.00 / Theater Aachen Uraufführung: Prinzessin im Eis SCHMUCK ET CETERA JAKOBSTRASSE 45 Mo-Fr 10:30 -13:30 Uhr + 15:00 -18:30 Uhr Sa 10:00 -16:00 Uhr

Das gibt’s nicht jede Woche: Die große Uraufführung eines Aachener Komponisten. Anno Schreiers farbenreiche, sinnliche Musik konfrontiert ein Forscherteam im Ewigen Eis mit einer gefrorenen Frau aus einer anderen Epoche. Diese entpuppt sich als aus der Zeit gefallene Prinzessin und mischt die Klimatologentruppe ordentlich auf. WEITERE TERMINE: 13.12.-19:30, 22.-15:00,, 27.12., 20:00


MO. 10.12. / 20.00 / Domkeller Kissing Gourami Griffige Melodien, schnurrende Bassriffs und softbehandeltes Schlagzeug: die küssenden Fische aus Belgien beherrschen das Handwerk der entspannten Populärmusik auf eine sonnige, nahezu unbekümmerte Weise. Ein Leben in der zweiten Reihe … oder immerhin …

MI. 12.12. / 20.00 / Eurogress 3. Meisterkonzert Die Meisterkonzerte im Eurogress setzen Maßstäbe. Mozartabend mit der Philharmonie Salzburg. Adagio und Fuge c-moll, Exsultate, jubilate - Motette für Sopran und Orchester, Klavierkonzert Nr. 23 A-Dur KV 488, Ch'io mi scordi - Arie für Sopran, Klavier und Orchester Symphonie Nr. 40 g-moll KV 550

MI. 13.12. / 20.30 / Haus Matthéy You the Living

Roy Anderssons in Deutschland unter dem Titel "Das jüngste Gewitter" veröffentlichter Endzeit-Alptraum ist eine Lehrstunde in der facettenreichen Nutzung von Tiefenschärfe und Plansequenz. Für Freunde des durchkomponierten artifiziellen Kinos ein Genuss sondergleichen, auch die feine skandinavisch-tragikomische Note verleiht dem Film zusätzlichen Reiz.

DO. 14.12. / 19.00 / Eden Palast Verdi: Falstaff (MET)

Mit Lisette Oropesa, Angela Meade, Stephanie Blythe Dirigent: James Levine, Produktion: Robert Carsen Gesungen in Italienisch (mit deutschen Untertitel) Großes Kino. Die Inszenierungen der Met sind legendär und wären ein Grund, nach New York zu ziehen. In der Franzstraße ist es aber gemütlicher.

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Dezember 13 Kulturkalender 21


Das neue Programm ab 13. Dezember 2013 im Internet unter: www.vhs-aachen.de

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Volks hoch schule Aachen

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Dezember 13 Kulturkalender

DO. 14.12. / 20.00 / Altes Kurhaus Neuland e.V. - Jenseits der Perfektion Der dadaistisch/dilettantische Humor von Neuland e.V. ist legendär und kommt hier im Verbund mit einer abwechslungsreichen Mischung aus Musik aller Richtungen. Dazu mit Comedy und Witz, gekrönt durch eine Moderation jenseits aller Perfektion.

SO. 16.12. / 20.00 / Eurogress Helge Schneider LIVE Pretty Joe (Helge) versammelt „Die Dorfschönheiten“ um sich und geht ab Dezember 2013 auf Tournee. Neuer Film, neue Tour - Deutschlands einziger echter Dada-Comedystar ist wieder allgegenwärtig. Hype hin oder her, Helge bleibt eine Institution. Leider kein wirklicher Ersatz für den verstorbenen Dieter Hildebrandt aber sollte mal Alexander Dobrindt (CSU) das Zeitliche segnet könnte man drüber reden. „Diejenigen, die gestern gegen Kernergie, heute gegen Stuttgart 21 demonstrieren, agitieren, die müssen sich dann auch nicht wundern, wenn sie übermorgen irgendwann ein Minarett im Garten stehen haben“ ginge doch ohne weiteres als gehaltvolles Schneider-Apercu durch?

MO. 17.12. / 20.00 / RWTH Filmstudio Blues Brothers

WeihhnachtssGeschenkgutscheine Ein frohes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch und ein erfolgreiches Jahr 2014 wünscht Ihre VHS Aachen Peterstraße 21-25 Telefon: 0241 4792-111 Telefax: 0241 406023 www.vhs-aachen.de Volkshochschule Aachen Das Weiterbildungszentrum LebensLangesLernen

Neben den Blockbustern der letzten Monate kann man im Filmstudio-Programm auch immer wieder diese echten Kultfilm-Evergreens ausmachen. John Landis' Musikfilmklassiker mit dem mit dem drei Zentner Zelluloid-Dynamit John Belushi als echte 35mm-Kopie genießen zu können, ist keine Selbstverständlichkeit. Nur so kann man die physische Destruktivität der Actionszenen und die explosiven Musical-Bonmots in ihrer ganzen Durchschlagskraft sinnlich erfassen.

DI. 18.12. / 19.30 / Musikbunker Pro-Pain & Support: Zuul Fix & Komah NY-Hardcore-Legenden, seit über zwanzig Jahren mit brachialem Soundgewitter dabei. Die ständig wechselnde Besetzung um Mastermind Gary Muskil spielt für viele in der gleichen Liga wie die Genregrößen Sick of it all, Biohazard oder Madball. Für Puristen ein Muss.


DO. 20.12. / 20.00 / Theater K Caretaker (Premiere) Ein Stück von Harold Pinter. In der Inszenierung von Annette Schmidt werden diese drei Personen in einer neuen Konstellation aufgestellt: Es sind im Theater K nicht Brüder, sondern zwei Schwestern, die den gestrandeten Davies bei sich aufnehmen eine Situation voller Zündstoff.

DO. 20.12. / 20.00 / Leerzeichen Mund um die Uhr Lange Lesenacht: Mehr als zwölf Stunden mit mehr als 20 Interpreten. Da gibt's so einiges auf die Ohren. Unter anderem mit Robert Sukrow, Bruno K., Robert Targan, Alex Klotz und Gerhard Horriar.

Bruno K., meistfotografierter Mann der Promenadenstaße

FR. 21.12. / 20.00 / Raststätte GUZ Als Gitarrist ist GUZ ein unkaputtbares Unikum und wird bei seinen Konzerten meistens von einer alten, rumpelnden Rhythmusbox und diversen anderen, vermutlich erstaunlichen Utensilien begleitet.

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Dezember 13 Kulturkalender


Voltaire

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Dezember 13 Kulturkalender

NeueÖffnungszeiten!

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Club Nachtcafé DI. 31.12. / 21.00 / Franz Licht und Liebe 2.0

Di, Mi und Do jetzt schon ab 20 Uhr geöffnet

Silvesterparty im Franz mit 1LIVE-DJ Klaus Fiehe (der deutsche John Peel)

Sa, So und vor Feiertagen ab 24 Uhr Friedrichstr.9 52070 Aachen, Tel. 0175/1003396

SILVESTERANSPRACHE DES DAUERPRAKTIKANTEN

Liebe Leser, nachdem Sie der Unterhaltungsvielfalt im Advent schamlos frönen durften, beschwöre Ich Sie, den Silvesterabend in besinnlicher Einsamkeit zu verbringen. Meiden Sie die aufreibenden Alibizusammenkünfte am letzten Abend des Jahres, hören Sie endlich auf, wegzulaufen - damit ist jetzt Schluss! Nutzen Sie diese handverlesenen Momente, in denen sich der Rest der Welt kollektivem Rauschklamauk hingibt und ergreifen sie die Möglichkeit zur stillen Einkehr bei ihrem duftenden Schopf. Wecken Sie sanft die Demut, die schon so lang nervös in Ihnen schlummert. Konzentrieren Sie sich auf die fundamentalen Umwälzungen, die Sie sich zweifelsohne für den ersten Januar vorgenommen haben und ziehen sie es diesmal gefälligst auch durch: Hören sie auf zu Rauchen, Fleisch zu Essen, zu Trinken, zu Fluchen und zu Masturbieren. Wenn sie schon so zölibatär, nüchtern und organschonend gelebt haben, dass ihre Innereien in einem zumutbaren Zustand sind, besorgen sie sich endlich einen Organspenderausweis. Seien Sie kein Arschloch, sondern ein Gewinner! Warum ich mich als Autorität auf diesem Wissensgebiet betrachte? Erwiesenermaßen habe ich mir in den letzten Jahren die Praktikantenstelle auf Lebenszeit gesichert. So blicke ich in verschmitzter Nostalgie auf den Silvesterabend 2008 zurück, als ich noch ein einfacher Praktikant war. Warum ich Ihnen das erzähle? Um Sie zu ermutigen - auch Sie können vergleichbares schaffen.

Packen Sie es an! Verbindlichst, Ihr


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Bernd u. Julia

Lea & Timo

EXTRARAUM SAGT DANKE! An alle Vermieter, die Wohnraum geschaffen haben.

EXTRARAUM STUDENTEN-LEBEN IN AACHEN


Das Ordnungsamt informiert:

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Foto: H. Zell

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