2011 | Ausgabe 12 MTP – Marketing zwischen Theorie und Praxis e. V.
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Informationsflut Eine Frage der Effizienz Entwicklung der Massenmedien
M Jubilä it „30 J umsteil ahre MTP“
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Massen bewegen.
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30 jahre mtp – 30 jahre massen bewegen! der jubiläumskongress. dÜsseldorF, 25.–29. mai 2011 www.massenbewegen.de
ÜBERBLICK //
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v.l.: Anneke Schönherr, Jan Stromberg, Barbara Kolocek
Liebe Leser, in diesem Jahr gibt es einen ganz besonderen Grund zu feiern: Der MTP – Marketing zwischen Theorie und Praxis e.V. darf nunmehr bereits auf 30 spannende und erfolgreiche Jahre zurückblicken. Drei Jahrzehnte, in denen der MTP e.V. Praxis in die Hörsäle gebracht und Unternehmen und Studenten zusammengeführt hat. Drei Jahrzehnte, in denen wir unser Ziel nie aus den Augen verloren haben: „Marketing leben“. Und das ist für uns nicht nur ein Slogan, sondern eine Botschaft. Die vergangenen 30 Jahre machten MTP zum größten generationsübergreifenden Netzwerk aus Studenten, Unternehmen, Professionals und Wissenschaft, das durch viel Engagement und Leidenschaft für Marketing geeint wird. Dies bestätigt auch unsere Jubiläums-Schirmherrin Frau Prof. Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Forschung und Bildung. Gemeinsam können wir Massen bewegen. Passend dazu widmen wir uns in dieser Ausgabe des MTP.Mehrwert dem Thema „Massenmedien“. Die rasanten Entwicklungen des Web 2.0 und die sich damit etablierte Online-Kommunikation bieten uns zahlreiche Möglichkeiten der Interaktion. Klassische Massenmedien verlieren an Bedeutung, neue Kommunikationsformen wie Soziale Netzwerke und Blogs nehmen einen immer größeren Raum ein. Wir haben uns daher die Frage gestellt: „Werden aus Massenmedien Medienmassen“? Inwiefern verändert sich unser Mediennutzungsverhalten? Wie gelingt es Unternehmen, in einer differenzierten Gesellschaft ihre Zielgruppe zu erreichen? Eines ist klar: Wir befinden uns im Mitmach-Web und das wird sich vermutlich auch nicht ändern. In Zeiten, in denen Facebook zugleich Zeitvertreib und Zeitraub darstellt, gibt es jedoch nichts Schöneres als zum Ursprung der Medien zurückzukehren und ein Magazin in den Händen zu halten, das alles überdauert. Um Sie und Euch auch in vielen Jahren noch an die erfolgreiche Arbeit des MTP e.V. zurück zu erinnern, beinhaltet dieses Heft einen Sonderteil zu unserer 30-jährigen Vereinsgeschichte. Viel Spaß beim Lesen – Kommentare und „Gefällt mir“- Klicks auf www.mtp-mehrwert.de sind erwünscht!
Barbara Kolocek 1. Nationale Vorsitzende MTP e.V.
Anneke Schönherr 2. Nationale Vorsitzende MTP e.V.
Jan Stromberg 2. Nationaler Vorsitzender MTP e.V. // Ausgabe 12
// MASSEN MEDIEN
INHALT
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// ÜBERBLICK
3 Vorwort 4 Inhalt // MASSEN MEDIEN
5 Massenmedien vs. Medienmassen 8 Kurz und knapp 9 Interview mit Prof. Dr. Jörg Müller-Lietzkow 10 Entwicklung der Massenmedien 12 Informationsflut 14 Konzerte 2.0 16 Orientierungslose Massen 17 In aller Munde 20 Micropayment als Trinkgeld im Netz 22 Mediennutzung aktuell 23 Eine Frage der Effizienz 24 Wahlkampf interaktiv // 30 Jahre MTP
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Jubiläumssonderteil ,,MTP 30”
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MASSEN MEDIEN //
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Massenmedien vs. Medienmassen
Ersetzt die massenhafte Individualkommunikation die Massenkommunikation? von Dejan Latinović Massenmedien sind seit der Erfindung des Buch- Menge im Jahr 2000, so ergibt sich folgendes Bild: drucks im Jahre 1440 ein wichtiger und fester Bestandteil der menschlichen Kom2000 2010 munikation. Doch nun, in Zeiten des Web 2.0, beginnt ihr Status zu bröckeln. KönTageszeitungen 28 Mio./Tag 22 Mio./Tag nen Internetuser über Onlineplattformen Wochenzeitungen 1,9 Mio./Woche 1,9 Mio/Woche wie Twitter und Facebook die seit über fünf Fachzeitschriften 18 Mio./Quartal 12 Mio./Quartal Jahrhunderten bestehende Vorherrschaft der Massenmedien zu Fall bringen? Absatzentwicklung von Printmedien nach www.ivw.de Seit dem Druck der ersten Bibel durch Gutenberg haben sich die Massenmedien immer wei- Das sind dramatische Einbrüche bei den Tageszeitunterentwickelt. Im 19. Jahrhundert kam die Massenpro- gen und Fachzeitschriften, die Absatzzahlen sackten duktion von Zeitungen und Schallplatten hinzu. Die innerhalb von zehn Jahren um 23 Prozent bzw. 33 Prowichtigsten Entwicklungen in Deutschland waren 1923 zent ab. die Einrichtung des ersten Rundfunksenders und 1929 die Einführung des Fernsehens. Doch die Freigabe Gleichzeitig ist der Trend beim Zugang zum Interdes Internet für die allgemeine Nutzung 1993 verhieß net klar erkennbar: Mittlerweile besitzen drei von vier für die etablierten Medien aus heutiger Sicht nichts Haushalten in Deutschland einen Internetanschluss. Gutes: Nach wenigen Jahren der Weiterentwicklung und Benutzung des Internet durch die Allgemeinheit Und immer mehr Menschen greifen zum mobilen haben die Empfänger von Nachrichten die Möglich- Internet. Das Geschäft boomt so sehr, dass es nicht keit, mit dem Sender der Nachricht in direkten Kontakt mehr genug IP Adressen für neue Endgeräte gibt. zu treten und mit diesem über Inhalte zu diskutieren. Folglich muss hier auf ein neues System umgestellt Diese Möglichkeit gab es früher, trotz zaghafter Ver- werden, um genug Kapazität für so viele neue Nutzer suche wie Leserbriefe in Zeitungen und Zeitschriften zur Verfügung stellen zu können. Die Anbieter digisowie Telefonanrufe in laufende Sendungen, nicht talisierter Nachrichten sehen ihre Chance in diesem annähernd. Die Kluft zwischen Sender und Empfänger noch relativ neuen Markt und bieten extra auf mobile ist überwunden. Und es geht noch weiter: Jeder kann Endgeräte ausgerichtete Internetseiten an. Doch wie heutzutage im Internet Inhalte veröffentlichen und steht es um die Vermarktung? Einige wenige Versumit Anderen darüber diskutieren. Durch diese bahn- che, aus dem Markt des mobilen Internets Kapital brechenden Neuerungen ist unsere Medienlandschaft zu schlagen, sind bisher dokumentiert und sie falmehr denn je im Umbruch. len bescheiden aus. Selbst das Massenblatt „Bild“ erreichte mit seiner Bild-App im vierten Quartal 2010 Wir stellen uns die Frage: Inwieweit wirken sich nur 785 Abonnenten. diese Änderungen in der Medienlandschaft auf das Geschäft der Medienunternehmen aus? Diese Zahl ist ernüchternd und wirft die Frage auf, wie es mit dem Thema Paid Content weiter gehen Unser Interesse sollte zunächst der gegen- wird. Der mittelfristige Erfolg von Paid Content wird wärtigen Nutzung der Medien gelten. In 2010 ausschlaggebend sein für das Geschäftsmodell vieler wurden täglich 22 Mio. Tageszeitungen, 1.9 Mio. Medienhäuser. Wie viel Geld lässt sich auf diese Art Wochenzeitungen sowie 12 Mio. Fachzeitschrif- und Weise im Internet verdienen? Es ist unabdingbar, ten pro Quartal in Deutschland abgesetzt. Setzt deutlich mehr Nutzer für dieses Format zu gewinnen. man diese Zahlen in Relation zur abgesetzten Trotz rasant wachsender Zahlen von Nutzern des // Ausgabe 12
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Internet gelingt es zurzeit nicht, Ideen in ertragreiche Geschäftsmodelle umzuwandeln. Gleichzeitig kommunizieren Massen von Internetusern über Facebook und ähnliche Plattformen. Diese Unternehmen generieren ihre Einnahmen über klassische Bannerwerbung und bieten den Vorteil, dass sie durch personalisierte Werbung geringe Streuverluste aufweisen. Unternehmen und Privatpersonen können beispielsweise bei Facebook kinderleicht über die Einstellungen Reichweite, clicks per rate und Maximalbudget in wenigen Minuten eine eigene Werbeanzeige entwerfen und sie umgehend online schalten. Per Twitter und Blog ist jeder Internetnutzer in der Lage, selbst Inhalte zu veröffentlichen, sie positiv oder negativ zu bewerten und zu kommentieren. Das eröffnet viele Spielräume: Mittlerweile sind Nachrichten zuerst bei Twitter und dann erst aus den Angeboten der Massenmedien zu erfahren. Die Nachricht, dass der ägyptische Präsident Husni Mubarak zurückgetreten ist, wurde tausendfach bei Twitter gepostet, bevor man den ersten Artikel hierzu auf tagesschau.de finden konnte. Schnell stellt sich die Frage nach dem Qualitätsjournalismus. Können wir uns in der heutigen Zeit diesen Qualitätsjournalismus finanziell und zeitlich überhaupt noch leisten? Oder geht an diesem Punkt Quantität vor Qualität? Peter Klöppel, Chefredakteur von RTL, beantwortete diese Fragen in der Horizont: „Ich bin optimistisch gestimmt, weil ich sehe, dass die Marken, die im Fernsehen und im Print oder wo auch immer eine feste Größe sind, auch online die deutlich höchsten Zugangszahlen haben. Es muss jedem klar sein, dass seriöse und gut gemachte Information nicht kostenlos sein kann.“ Dass das Fernsehen in Deutschland noch immer einen großen Stellenwert als Kommunikationskanal // Ausgabe 12
genießt, belegen die Werbeeinnahmen. 3,64 Milliarden Euro netto konnten die Sender 2009 verzeichnen. Dies verwundert nicht, hat TV doch die größte Reichweite: In 95% der Haushalte in Deutschland steht mindestens ein Fernsehapparat. Das macht die Werbefenster der TV-Sender attraktiv. Doch wie sieht es mit dem Konsumverhalten der Jugendlichen aus? Die meisten Jugendlichen lassen die „Glotze“ nebenher laufen, während sie im Internet surfen, mit Freunden telefonieren oder etwas essen. Das bedeutet, die Aufmerksamkeit ist nicht zu 100% auf das TV-Programm und schon gar nicht auf die Werbung gerichtet. Das „Zappen“ ist nicht nur integrativer Bestandteil des jugendlichen Wortschatzes, sondern auch des Konsumverhaltens. Bei lästigen Werbeblöcken ist die Fernbedienung schnell zur Hand und ein anderer Sender ausgewählt, bis das laufende Programm wieder aufgenommen wird. Eine der wenigen Ausnahmen, die nicht zu diesem Verhalten führen, sind Massenevents wie Weltmeisterschaften oder der Super Bowl in den USA. Immerhin 2,5 bis 2,8 Millionen Dollar ist den Unternehmen ein 30 Sekunden umfassender Werbeplatz in diesem Umfeld wert. Über 100 Millionen Zuschauer verfolgten das Spektakel, welches in 2010 Einnahmen in Höhe von 205 Millionen Dollar an TV-Werbeeinnahmen generierte, allein in den USA. In den Werbepausen wurden zahlreiche neue Spots von namhaften Unternehmen wie Nike und Coca Cola gelauncht, die die Zuschauer auch während der Werbepausen an die Bildschirme fesselten – im Gegensatz zum täglichen Werbeangebot. TV Werbung erreicht also viele Nutzer, diese sind jedoch sehr unterschiedlich aktiviert. Allgemein kann man sagen, dass die Aufmerksamkeit für TV-Werbung vor allem bei den jungen Nutzern nachlässt und somit insgesamt mittelfristig sinkt.
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Das Fazit: Die Medienwelt ist im Umbruch. Wir sehen deutliche Auflagenrückgänge bei Zeitungen und Zeitschriften, gleichzeitig verwenden ihre Zielgruppen das Internet und seine Web 2.0-Dienste immer mehr und immer länger. Insbesondere die Zielgruppe der unter Dreißigjährigen legt einen neuen Medienkonsum an den Tag. Diese Argumente bekräftigen die Position derer, die behaupten, dass aktuelle Massenmedien ausgedient haben und die Gegenwart sowie die Zukunft dem Web 2.0 gehört. Gleichzeitig sehen wir, dass die Monetarisierungsversuche der Anbieter im Internet noch nicht in allen Segmenten vom Verbraucher angenommen werden. TV ist als Massenmedium mit der größten Reichweite unangefochten die Nummer eins.
Fall sein: Durch das nun entstehende Vakuum bei der Informationsqualität könnte das Bedürfnis nach professionell recherchierten, überprüften Informationen steigen. Wie sich die Entwicklung weiter abspielen wird, ist aus heutiger Sicht nicht eindeutig zu prognostizieren. Sicher ist, dass sich nur die Anbieter im Markt halten werden, die früh genug Trends und Potenziale erkennen und diese in ertragreiche Geschäftsmodelle umsetzen können. Wie diese bei den Nutzern ankommen und welche Erfolge die Unternehmen erzielen, möchten wir gerne mit Ihnen diskutieren. Teilen Sie uns bitte Ihre Meinung auf unserem Blog mit unter www.mtp-mehrwert.de.
Einerseits kann die Situation dazu führen, dass immer mehr klassische Massenmedien aus dem Markt ausscheiden müssen und dass langfristig die Web 2.0 Angebote vorne liegen. Qualitätsjournalismus wäre dann entweder gegen Bezahlung oder aber in vermarktungsstarken Formaten, die genügend Werbeanzeigen generieren können, abrufbar. Dies würde dazu führen, dass Redaktionen schrumpfen und aktuelle Informationen eher über Anbieter wie Twitter bezogen werden. Es kann aber auch das Gegenteil der
Quellen: http://www.ivw.de http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/ Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2009/12/ PD09__464__IKT,templateId=renderPrint.psml http://www.bitkom.org/66807_66799.aspx http://meedia.de/nc/details-topstory/ article/springer-meldet-ern-chternde-epaperzahlen_100032770.html
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Kurz und knapp
Die relativierte Meinungsfreiheit von Julian Valkieser Ist ein Gut gut, weil es knapp ist? Oder ist es gar besser? Und wie frei ist der Mensch, wenn es einmal knapp wird? Alle reden über Social Media. Oder ist Social Media nur der Raum, in dem alle reden? Fragen und Überlegungen, die bereits massig durchgekaut wurden.
Doch Stimmen, die sagen, dass Stumpfsinn und niveaulose Mundpropaganda im Web herrschen sollen, werden immer Lauter.5 Diese Stimmen sprechen damit gegen die These, es gäbe die „Intelligenz der
Die Wahrheit wird der Masse überlassen
Wenn es knapp im Portemonnaie wird, grenzt dies für einige die eigene Freiheit ein. Ein Autor eines knappen Mediums ist ebenfalls in seiner Freiheit eingeschränkt, wenn er sich nur so weit aus dem Fenster lehnen darf, wie die politischen Beziehungen seines Arbeitgebers ihn noch auffangen.1 Wenn ein kleines Kind auf die Straße läuft, kann es schnell knapp werden. Ist ein Autor druckbedingt auf 2500 Zeichen begrenzt, so ist es auch seine Freiheit sich auszudrücken. Und schließlich begrenzt ein Fotograf die Freiheit des Models, sich zu entfalten, wenn er knapp in der Zeit liegt.
Masse“6, die schon Anfang des 20. Jahrhunderts von Francis Galton als „Vox populi“7 beleuchtet wurde. Es gibt also zwei Standpunkte. Ob nun aber kontrollierte oder verknappte Inhalte besser sind als frei publizierte, sollte kein Gremium entscheiden, da dieses im Sinne eines kontrollierenden und verknappenden Mediums handeln würde. Daher liegt die Findung und Kontrolle des Richtigen vielleicht besser bei jedem Einzelnen für sich selbst. Die Wahrheit wird der Masse überlassen. Ob das dann gut ist oder nicht, muss wiederum jeder für sich selbst entscheiden. Zwickmühle.
Ist etwas gut, weil es knapp ist? Oder ist es gar besser?
Die Frage nach dem Gut 12.000 Zeitungen gibt es weltweit. Täglich werden über 500 Millionen Exemplare2 gekauft und von 1,7 Milliarden Menschen gelesen. Noch. Denn die Auflagen fallen. Nichtsdestotrotz eine respektable Anzahl an Berichten, Meinungen, aber auch Propaganda. Demgegenüber stehen schätzungsweise 200 Millionen3 Blogs, die oft gar nicht, teils aber sehr reichweitenstark sind. Allein in China sollen regelmäßig 150 Millionen4 über ihr tägliches Essen, ihre Erfahrungen oder politische Unstimmigkeiten bloggen. Wieso sie das tun? Hier können sie sich frei entfalten. Keine Agenda oder Vorschrift. Die Kommunikation ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis. Blogs und das Social Web als Platz der Medienmassen stillen dieses.
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Quellen: 1 siehe Diskussionen/TV-Berichte um http:// wikileaks.org/ 2 http://www.wan-press.org/worldpresstrends2010/ home.php *2010 3 http://www.heise.de/newsticker/ meldung/Medienexperte-Zeitungen-werdenverschwinden-908468.html *2010 4 http://www.ksta.de/html/artikel/1243453917705. shtml *2009 5 http://www.sueddeutsche.de/kultur/frankfurterbuchmesse-das-meiste-ist-muell-1.1008066 *2010 6 http://de.wikipedia.org/wiki/Francis_ Galton#Intelligenz_der_Masse
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Interview mit Jörg Müller-Lietzkow,
Leiter des Instituts für Medienwissenschaften an der Uni Paderborn“ von Yvonne Gottschlich Herr Müller-Lietzkow, obwohl Sie eigentlich aus den Wirtschaftswissenschaften kommen, sind Sie nun geschäftsführender Direktor des Institutes für Medienwissenschaften an der Universität Paderborn. Sicherlich haben Sie im Laufe der Jahre gesehen, wie sehr sich Massenmedien durch das Web 2.0 verändert haben. Wie bewerten Sie diese Entwicklungen im Hinblick auf öffentliche Kommunikation? Inwiefern hat das Web 2.0 unser Verständnis von Massenmedien verändert/erweitert?
das kommunizierte auch rezipiert wird – oder gar in Reinkultur eine Reaktion erfolgt. Einer der zentralen Gratifikationsmechanismen des Netzes liegt ja in der Interaktion bzw. dem Wechselspiel der Rollen aus Kommunikator und Rezipient.
Das Web 2.0 ist ja eigentlich weit weniger als es der voluminöse Titel erwarten lässt. Web 2.0 ist eigentlich nur die konsequente Weiterentwicklung zahlreicher Modelle, die in den Jahren 1995-2000 entwickelt wurden. Breitbandzugang, höhere Diffusion bzw. Penetration der Haushalte sowie „Normalisierung“ im Umgang mit dem Web führen nur dazu, dass heute weit mehr Menschen das Netz ganz natürlich nutzen und auch bereit sind, das breite Spektrum auszuprobieren. Sicherlich hat das Web insgesamt die Frage von traditionellen 1:n-Medien, wie dem Fernsehen oder auch dem Hörfunk zu den m:n-Medien gelenkt. Heute geht es um eine multidirektionale Betrachtung der Dinge.
Dies ist keine Glaubensfrage sondern Realität. Vor allem in sozialen Netzwerken differenziert das Publikum immer weiter aus und ich bin mir längst nicht mehr im Klaren darüber, wer meine persönliche Botschaft alles liest. User Generated Content hat somit das Kernziel der Entgrenzung. Umgekehrt müssen sich traditionelle Medienanbieter über diese Veränderung nicht ärgern, sondern lernen, welche Chancen darin liegen. Zugegeben, dies ist ein ziemlich komplizierter Weg, aber gerade die Social Game Anbieter beweisen, wie auch hier eine Marktkapitalisierung gestaltet werden kann.
Glauben Sie, dass sich der öffentliche und der private Charakter von Medien im Bezug auf Kommunikation durch diese Erweiterung der Möglichkeiten vermischen?
Was glauben Sie, welche Anreize Menschen haben, öffentlich im Internet zu kommunizieren? Die Frage birgt zwei Aspekte: Erstens, warum Menschen überhaupt öffentlich kommunizieren und zweitens, ob es hierzu tatsächlich auch Anreize gibt. Zunächst kann man beobachten, dass es offenkundig ein hohes Mitteilungsbedürfnis bei vielen Menschen gibt, welchem durch das Web leicht Abhilfe geschaffen werden kann. Der Anreiz liegt aber viel mehr in der Erwartungshaltung, dass
Den zweiten Teil des Interviews gibt es unter: www.mtp-mehrwert.de // Ausgabe 12
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// MASSEN MEDIEN
Entwicklung der Massenmedien Vom Buchdruck zum World Wide Web von Anna-Lina Meyer
Die E-Mail und soziale Onlinenetzwerke wie Facebook haben den Brief als Überbringer persönlicher Nachrichten längst abgelöst. Auch im Geschäftsleben wird überwiegend auf die elektronische Nachrichtenübertragung zurückgegriffen. Dementsprechend hat die Post als Nachrichtenüberbringer an Bedeutung verloren, obwohl sie die Entwicklung der Massenmedien, wie wir sie heute kennen, maßgeblich beeinflusst hat.
Durchbruch zur Massenpresse erreicht. Spektakuläre Berichte, viele Anzeigen und günstige Preise trugen dazu bei, dass sich die Generalanzeiger als „Zeitung für alle“ schnell verbreiteten. Mit dem 20. Jahrhundert begann das Zeitalter der Plurimedialität.
Dank der Erfindung der Telegrafie und des Telefons wurde eine schnellere Übertragung von Informationen möglich. Die Zeitungen konnten mit noch aktuelleren Nachrichten versorgt werden. WeiterentDenn bereits im 14. Jahrhundert, als mit zuneh- wicklungen der Telefontechnik und die Entdeckung menden Handelsbeziehungen das Interesse an der Wellen ermöglichten in den 20er-Jahren den HörNeuigkeiten größer wurde, liefen bei den Postmeis- funk. Von nun an konnte die breite Öffentlichkeit in tern Informationen und Neuigkeiten aus aller Welt bisher ungekannter Geschwindigkeit informiert werzusammen. Die Meldungen wurden gesammelt und den. Gleichzeitig entwickelte sich ab 1895 aus der in individuellen Briefen zusammengeschrieben. Die Fotografie heraus der Film. Die Sensation des bewegsogenannten Briefzeitungen waren allerdings nur ten Bilds wurde in Wanderkinos auf Jahrmärkten zur Schau gestellt. Als die erseinem exklusiven Kreis sind Maschinen der ten abendfüllenden Langfilme zugänglich und nicht Medien öffentlich. Erst mit der Erfin- gesellschaftlichen Vernetzung und gedreht werden konnten, zogen die Kinovorstellungen in große dung des Buchdrucks durch überwinden Raum und Zeit und prunkvolle Filmpaläste um. Johannes Gutenberg um 1450 wurde es möglich, Druckmaterial schneller und 1928 gab es die ersten Fernsehübertragungen in günstiger zu vervielfältigen. Die Massenkommunika- Berlin. tion, die Verbreitung kommunikativer Botschaften Eine tiefgreifende Veränderung setzte mit der von einem Sender an eine größere und unbestimmte Zahl von Empfängern, war damit denkbar. Im 16. Jahr- Erfindung des Computers ein. Zunächst als Rechenauhundert verbreiteten sich vor allem Flugblätter und tomat und für militärische Zwecke erfunden, hielt der fliegende Zeitungen, die zur Befriedigung der Sensa- Computer als Universalmedium in den 1970er-Jahren tionslust dienten und für Propagandazwecke genutzt Einzug in die Wirtschaft und später auch in das Privatleben der Menschen. Nachdem in den 1960er-Jahren wurden. die Grundsteine für das Internet gelegt wurden, etabIn der Zeit des Dreißigjährigen Krieges und mit lierte es sich in den 1990er-Jahren in der Gesellschaft. dem Erstarken des Bürgertums nahm der Hunger Die ursprünglichen Massenmedien, in denen die Rolnach aktueller Information zu. 1609 wurden die ers- len von Sender und Empfänger klar definiert waren, ten Wochenzeitungen herausgegeben. 1650 folgte wurden revolutioniert um eine Form, in der der bisher die erste Tageszeitung. Die Zeitungen erreichten ihre passive Adressat auch als aktiver Beteiligter auftreten Empfänger auch weiterhin mit den Postkutschen. und Inhalte in Blogs und sozialen Onlinenetzwerken Mit den Generalanzeigern im 19. Jahrhundert war der selbst gestalten kann.
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Timeline
MASSEN MEDIEN //
um 1450
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Buchdruck
Wochenzeitung 1609
Tageszeitung 1650 Fotografie 1826
Telefon 1876 Stummfilm
1895
1919
Hรถrfunk
Fernsehen 1928
Tonfilm 1929 vollelektr. Computer 1946
Internet 1969 World Wide Web 1986
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// MASSEN MEDIEN
Informationsflut
Ungefähr 17.500 Ergebnisse in 0,18 Sekunden von Christin Bock Zum Begriff „Informationsüberflutung“ listet die Suchmaschine Google über 17.000 verschiedene Einträge im Internet. Eine Variation des in der Suchleiste eingegebenen Wortes führt zu 10.000 weiteren Ergebnissen. Nützt es dem Internetnutzer wirklich, dass er aus einem solchen Sortiment auswählen kann, oder sieht er bei dieser Fülle den Wald vor lauter Bäumen nicht?
schaftliche Effizienz unter dem ansteigenden Medienkonsum. So fand eine Studie von RescueTime heraus, dass ein Angestellter im IT-Bereich, der beruflich täglich vor einem Computer sitzt, während seiner Arbeitszeit durchschnittlich 50-mal seinen E-MailAccount überprüft, auf ca. 40 verschiedenen Websites surft und ungefähr 77-mal einen Instant Messenger benutzt. Die somit entstehenden Unterbrechungen der Arbeit kosten laut Basex die US-Unternehmen ca. 650 Mrd. Dollar pro Jahr. Um diesen Produktivitäts-
Der Begriff „Informationsüberflutung“ (information overload) bedeutet im Allgemeinen, dass ein Mensch zu vielen Informationen ausge- Ein Angestellter prüft täglich 50-mal seinen E-Mailsetzt ist, um alle aufnehmen zu können und Account und surft auf 40 verschiendenen Websites somit effektiv eine Entscheidung zu treffen. Besonders geprägt wurde der Begriff von Alvin Toff- und somit Finanzverlusten entgegen zu wirken, haben ler, der diesen in seinem Buch „Future Shock“ (1970) nun Unternehmen wie Google und Microsoft die Inforpopularisierte. Informationsüberflutung bezieht mation Overload Research Group gegründet. Aufgabe sich hierbei sowohl auf die verschiedenen analogen dieser Non-Profit-Organisation ist es, Wege zu finden, Kommunikationsmittel, wie zum Beispiel Zeitung, um die Unmengen an Informationen und KommunikaRadio oder einfach die Poster an den Bushaltestel- tionswiesen zu filtern und zu bündeln. Ironischerweise len, aber auch auf die digitalen Möglichkeiten. Diese kann man hinzufügen, dass gerade diese Gründungswerden aufgrund der technischen Innovationen und unternehmen mit ihren Technologien den Informader Ausbreitung des Internets immer zahlreicher tionsüberfluss fördern. Einen Weg, den Massen an und durch Internetportale wie Facebook und Twitter Informationen entgegenzuwirken, fand die Tageszeitung „Schweizer Post“. Diese testete im Jahre 2008 repräsentiert. die personalisierte Tageszeitung „PersonalNews“. Der analogen Informationsüberflutung können wir Hierbei konnten sich die Abonnenten aus einem Angeuns nicht entziehen, denn ihre Omnipräsenz bestimmt bot von 20 nationalen und internationalen Zeitungen unser Leben. Der zweiten Variante jedoch wollen wir die Rubriken aus denjenigen Zeitungen aussuchen, uns nicht entziehen. Denn das Internet macht unser die sie morgens gerne zum Frühstück lesen wollten, Leben deutlich einfacher und Social Media erweitert und konnten auf die sonst überflüssigen Informatiunsere Kontakte um ein Vielfaches. Dabei macht onen verzichten. Leider konnte sich diese Form der gerade der Teil, also das ständige Chatten, verschi- Tageszeitung vorerst nicht durchsetzen. cken von SMS und das Checken von E-Mails, den Das Phänomen der Informationsüberflutung ist Stress und die Ohnmacht aus, die Viele aufgrund der ständigen Erreichbarkeit spüren. So hat im Jahre 2005 jedoch nicht neu, denn schon Generationen vor uns die britische Zeitung „The Times“ den Artikel „Why hatten das Problem, weit mehr Informationen zu texting harms your IQ“ von Michael Horsnell veröf- einem Thema vorliegen zu haben, als möglich ist zu fentlicht, in dem der Autor das Ergebnis mehrerer Stu- lesen oder hören. Dennoch eröffnen die neuen Medien dien präsentiert, in denen gesagt wird, dass selbst der unserer Generation auch eine Vielzahl an MöglichkeiKonsum von Marihuana unserem IQ weniger schadet ten, die privat und beruflich von Millionen von Menschen weltweit genutzt werden. als das ständige Vernetztsein. Neben dem Wohlbefinden leidet auch die wirt-
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// MASSEN MEDIEN
Konzerte 2.0
Wie das Internet Massenevents verändern kann von Larissa Lenze usik wird nicht gemacht und sie sollte nie gemacht werden, damit man sie versteht, sondern damit man sie erlebt“. Diesem Zitat des spanischen Komponisten Manuel de Falla folgend, besuchen jeden Sommer Tausende von Menschen die großen Musik-Festivals dieser Welt. Auch in Deutschland erfreuen sich Veranstaltungen wie Rock am Ring, Summerjam oder Wacken einer wachsenden Beliebtheit. Darüber hinaus nehmen Live Konzerte einen immer höheren Stellenwert in der Musikindustrie ein. Seit langem übersteigen die Erlöse aus Konzerten die des CD- und Plattenverkaufs. Das Live-Erlebnis ist für viele Musikfans unkopierbar und auch auf einer DVD nicht einzufangen. Doch ist es im Internetzeitalter nicht mehr zwingend notwendig, ein Konzert mitzuerleben, indem man live vor Ort ist. Immer mehr Künstler kommen auf die Idee, ihre Konzerte im Internet zu übertragen oder ihren Fans ein ganzes Konzert exklusiv nur im Internet anzubieten.
Konzertliebhaber werden behaupten, dass ein derartiges Event nicht mit einem Liveauftritt zu vergleichen ist. Die aktuellen Zahlen spielen dem neuen Trend allerdings in die Hände. Allein im Jahr 2009 wurde 12 Prozent weniger mit Konzerten eingenommen als noch ein Jahr zuvor. Das virtuelle Konzert stellt eine preisgünstige Alternative zum herkömmlichen Konzertbesuch dar.
Musik wird nicht gemacht und sie sollte nie gemacht werden, damit man sie versteht, sondern damit man sie erlebt
Ein Beispiel ist die Band „Suboptimal“ aus dem Kreis Paderborn. Die fünf Musiker spielten Mitte 2009 das weltweit erste virtuelle Konzert in der Internetwelt „Twinity“. Vergleichbar mit der Simulation „Second Life“ können sich Nutzer mit einem virtuellen Selbst über das Internet bewegen und mit anderen „Spielern“ interagieren. In Form von dreidimensionalen Computerfiguren spielte die Band ihre Songs vor dem Brandenburger
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Tor in Berlin. Zwar war der Gesang bereits vorher im Tonstudio aufgenommen worden, die Bewegungen der Computerfiguren jedoch wurden von den Stars live gesteuert. Anschließend konnten die Konzertbesucher den Musikern Fragen stellen, die live beantwortet wurden.
Auch die berühmte amerikanische Rockband Foo Fighters hat das Internet für sich entdeckt und streamte 2010 einen Gig zum Release ihres „Greatest Hits Albums“ live ins Internet. Eine effektivere Form der Promotion ist fast nicht möglich. Die hohe Reichweite und niedrigen Kosten machen das Internet zu einem attraktiven Share point und
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Werbemedium. Die Fans, die das Online-Konzert besuchten, bekamen sogar die Chance, am rechten Bildrand ihre Reaktionen und Impressionen zu diesem Event zu posten und mit den anderen „Konzertbesuchern“ zu interagieren. Außerdem hatten sie die Möglichkeit, sich Lieder zu wünschen. Geschickt platziert konnte man unter dem Livestream das neue „Greatest Hits Album“ der Band anschauen und über eine direkte Verlinkung zum Händler vorbestellen.
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und inwieweit wird dieser neue Trend die Musikindustrie verändern? Es stellt sich die Frage, ob eine Industrie, die vom Live Event lebt, wirklich eine Bewegung fürchten muss, die versucht, dieses Erlebnis online einzufangen und über einen Bildschirm weiterzuleiten.
Die Erlöse aus dem Verkauf von CDs sind durch das Aufkommen von Internet-Tauschbörsen und MP3Downloads immer weiter zurückgegangen. Neue Technologien und Medien ermöglichen einen Demnach ist die Einnahmequelle aus dem Austausch der Erlebnisse bereits während der Verkauf von Konzertkarten wichtiger denn je für die Existenz der Musiker geworden. Veranstaltung selbst Der Erfolg von Internet-Konzerten würde Konzerte werden immer mehr zu globalen Inter- einen erneuten Wandel in den Strukturen und Zielen net-Events. Es geht nicht mehr alleine um das haut- der Musikindustrie bedeuten. Ein Ausweg wäre für nahe Erleben des Stars auf der Bühne, sondern auch die Online-Auftritte „Eintritt“ zu verlangen. Doch wie darum, die Außenwelt daran teilhaben zu lassen. wahrscheinlich ist es, dass Konzertgänger, die eigentlich an dem Live Erlebnis interessiert sind, tatsächlich Neue Technologien und Medien ermöglichen für den Auftritt via Internet bezahlen? einen Austausch der Erlebnisse bereits während der Veranstaltung selbst. So wird via Twitter in Echtzeit Musikdownloads haben der Musikindustrie vom Konzert berichtet oder es werden über Youtube bereits vor Jahren das Plattengeschäft zerstört. die ersten Handyvideos hochgeladen. Aus dem Kon- Nun sieht sie sich erneut einem Wandel gegenüber. zertbesuch einiger hundert Menschen wird so ein Es bleibt spannend, diese Entwicklung weiter zu Massenevent, an dem Tausende teilhaben. Doch wie beobachten. 192x135_WIWI201011_dsf 09.02.11 12:44 Seite 1 groß ist das Interesse an derartigen Internetauftritten
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Orientierungslose Massen? Gibt es Wege, dem Chaos zu entkommen?
von Stefanie Müller, Deutsche Bildung AG und Dejan Latinović, MTP e. V. 2011 wird es in den Hörsälen richtig kuschelig. Die ersten doppelten Abiturjahrgänge strömen auf einen Schlag in die Seminarräume. Wegen der geplanten Aussetzung der Wehrpflicht werden außerdem zahlreiche junge Männer früher als gedacht mit dem Studium beginnen. In den Mensen müssen also ab sofort mehr Schnitzel gebraten und Puddings gekocht werden. Auf welche Probleme müssen sich Studierende noch einstellen? Was die Hochschulen im Jahr 2011 erwartet, wird schon jetzt als der größte Studentenansturm aller Zeiten bezeichnet. Doppelte Abiturjahrgänge in Bayern und Niedersachsen sind dafür verantwortlich. In den nächsten Jahren folgen weitere Bundesländer. Aber auch die geplante Aussetzung der Wehrpflicht kann zum Massenansturm beitragen. Statt in Kasernen oder Krankenhäusern ihr Dasein zu fristen, werden viele junge Männer schon früher mit dem Studium beginnen. Für den Zeitraum bis 2020 rechnet die Kultusministerkonferenz mit mehr als 1.100.000 Studienberechtigten – zusätzlich!
Ostdeutsche Hochschulen locken mit guten Studienbedingungen In den jetzt schon zulassungsbeschränkten Fächern wird deshalb ein harter Verdrängungswettbewerb erwartet. Das kann bedeuten, dass nur noch Spitzenabiturienten Studienplätze in umkämpften Fächern wie Medizin oder Psychologie ergattern. Strengere NCs würden aber bedeuten, dass sich die Studienbedingungen für die wenigen Glücklichen kaum verschlechtern, anders als in den Fächern, die nicht zulassungsbeschränkt sind. Was tun? Es muss nicht unbedingt München, Frankfurt oder Berlin sein. Schöne Studienchancen tun sich an ostdeutschen Hochschulen auf. Neue Gebäude und bessere Betreuungsverhältnisse laden zu einer Umverteilung ein. Pluspunkt: Die Lebenshaltungskosten sind relativ niedrig.
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Auch fachlich kann Flexibilität gefragt sein, wenn Studierende den Massen entfliehen möchten. Manchmal entsprechen weniger bekannte, aber sehr ähnliche Studiengänge dem Wunschfach. Oder Studenten wechseln später und lassen sich Leistungsnachweise anerkennen. Leicht war es noch nie, sich in den Massen an der Hochschule zu bewegen, ohne unterzugehen. Gerade in den ersten Semestern brauchen Studierende Orientierung und Betreuung. Das gilt umso mehr seit der Umstellung auf Bachelor und Master: Mit dem Master fängt das Spiel nämlich von vorne an. Örtliche Flexibilität will außerdem finanziert sein, wenn Hotel Mama nicht zu den Studienchancen am Heimatort passt. Welche Möglichkeiten gibt es?
Gesamtpaket: Die Studienförderung der Deutschen Bildung Ein Beispiel für Orientierung in Form eines Gesamtpakets aus inhaltlicher Beratung und Studienfinanzierung bietet die Deutsche Bildung. Zur Studienförderung gehören neben monatlichen Beträgen und Einmalzahlungen auch Workshops zu Schlüsselkompetenzen, Studententreffen und ein großes Online-Portal rund um Studium und Karriere. Bewerben können sich Studenten aller Fachrichtungen ganz einfach online. Chancen hat, wer motiviert und gerne studiert und an einer staatlich anerkannten Hochschule eingeschrieben ist. Positiv bewerten Studenten die Rückzahlung der Studienförderung, denn diese beginnt erst mit dem Berufseinstieg und bemisst sich am persönlichen Einkommen. Mehr unter www.deutsche-bildung.de Die Deutsche Bildung ist darüber hinaus bei Facebook und Twitter aktiv.
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In aller Munde
Word-of-Mouth-Marketing von Christina Hudelmayer In der heutigen werbeüberladenen Welt leiden Konsumenten zunehmend unter Reizüberflutung, und eine gewisse Werbemüdigkeit ist beobachtbar. Durch klassische Medien lässt sich zwar in gewissem Maß noch Aufmerksamkeit erzielen, besonders im Hinblick auf die Glaubwürdigkeit ist ihre Wirkung jedoch eher eingeschränkt. Eine persönliche Empfehlung erweist sich oft als bester und effektivster Weg, um die Authentizität eines Unternehmens zu erhöhen, da Freunde und Bekannte in den meisten Fällen als ehrlich und glaubwürdig eingeschätzt werden. Laut der Nielsen Consumer Confidence Survey vertrauen 89 Prozent der Konsumenten auf Empfehlungen aus dem Freundeskreis. Online Werbung wird dagegen nur von jedem Zehnten als glaubwürdig eingestuft, TV-Spots von jedem Fünften. Nicht umsonst ist Empfehlungsmarketing die älteste und ursprünglichste Form von Werbung, denn es unterstützt die Glaubwürdigkeit eines Produktes. Immer mehr Unternehmen entdecken die Mundpropaganda, auch Word of Mouth (WOM) genannt, für
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bekommen ein sogenanntes Buzz-Kit mit dem Produkt zugeschickt, um dieses zu Hause kostenlos zu testen. Sie werden aufgefordert, danach über ihre Erfahrungen zu berichten. Zusätzlich ist die Aktion mit der Gillette Facebook-Seite verknüpft, es gibt begleitende Informationsmaterialien und eine Aktionswebseite. Durch Web 2.0 verlagert sich die Macht zusehends von der Seite der Massenmedien auf die der Konsumenten. Diese suchen sich ihre Informationen, die letztendlich zu einer Kaufentscheidung führen, heute weniger beim Unternehmen, als bei Gleichgesinnten, auf deren Urteil sie sich eher verlassen. Das Internet wird zunehmend genutzt, um eigene Ansichten einer stetig wachsenden Anzahl von Mitmenschen mitzuteilen – auch über Produkte und Marken, wie etwa durch das Betreiben von Weblogs oder Äußerungen in Foren. Aufgrund der virtuellen Interaktionsmöglichkeiten auf Konsumentenseite durch das Web 2.0 sehen sich Unternehmen gezwungen, verstärkt in einen Dialog mit den Kunden zu treten, da sie sonst Gefahr laufen, die Kontrolle über ihre Marken zu verlieren. Durch das Einbinden der Zielgruppe in die eigenen Prozesse, wie beispielsweise als Produkttester, lassen sich auf der Grundlage des Hawthorne-Effekts („Mitwirkung schafft Freude“) positive WOM-Effekte erzielen, die sich wiederum vorteilhaft auf den Absatz auswirken können.
Klassische Werbung wird es in Zukunft schwerer haben. Die Erweiterung des klassischen Media-Mix um den gezielten Einsatz von WOM kann diesen effektiver gestalten. Doch noch ist die Unsicherheit gegenüber der neuen Macht der Konsumenten Online Werbung wird nur von jedem Zehnten als groß. Viele Unternehmen zögern noch, ihre Kunden mitreden zu lassen und neigen dazu glaubwürdig eingestuft zu übersehen, welch großen Einfluss zufrieihr Marketing wieder. Hierbei handelt es sich um das dene Konsumenten als Markenbotschafter ausüben Nutzen einer bewährten, vertrauensvollen Informati- können. onsquelle, um durch uneigennützige Empfehlungen Produkte oder Dienstleistungen bekannt zu machen und ihnen gleichzeitig Glaubwürdigkeit zu verleihen. Zur Anregung von Buzz müssen die Erwartungen der Quellen: Konsumenten an ein Produkt erfüllt bzw. im besten www.connectedmarketing.de: Fall übertroffen werden. Oetting, Martin: „Warum Mundpropaganda und Marketing zusammengehören“. Jeden Tag gibt es unter Verbrauchern unzählige Oetting, Martin: „Wie Web 2.0 das Marketing Unterhaltungen über Produkte. Solche Gespräche revolutioniert“. im Freundes- und Bekanntenkreis lassen sich jedoch Rosen, Emanuel: „The Anatomy of Buzz. Wie man auch gezielt initiieren. Es gibt kaum eine Branche, Mundpropaganda-Marketing erzeugt“. die sich nicht auf diesem Terrain versucht. So sor- Werben & Verkaufen Guide: „Mundpropaganda gen viele Markenartikler mit persönlich adressierten – Word of Mouth“, in: Werben und Verkaufen WOM-Projekten für glaubwürdige Weiterempfehlun- (September 2010). gen, wie z.B. Gillette mit der Kampagne für den neuen „Word-of-Mouth (WOM, Mundpropaganda)” (http:// Fusion-Pro Glide Rasierer. Ausgewählte Verbraucher www.trnd.com). // Ausgabe 12
Marketing Associate (
& Sales (m/w) Wenn Sie sich mit Marktsegmentierung, Marketingstrategie, Value Proposition, Branding, Digital Marketing und den Hebeln zur operativen Leistungssteigerung in den Bereichen Sales & Channel Management, Customer Relationship Management sowie Pricing beschäftigen wollen, dann sind Sie bei McKinsey richtig. Denn wir betrachten Marketing & Sales so, wie es die Praxis lehrt: als ganzheitliche Herausforderung und MÜglichkeit, aktiv den Erfolg unserer Klienten mitzugestalten. Alles Weitere zu Ihren EinstiegsmÜglichkeiten und Karrierechancen bei McKinsey erfahren Sie online auf unserem Karriereportal.
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Micropayment als Trinkgeld im Netz Zukünftige Bezahlmodelle für Onlineinhalte von Cigdem Aker Stellen wir uns folgende Situation vor: Sie sitzen in Ihrem Lieblingsrestaurant und nach einem leckeren Abendessen kommt der Kellner mit der Rechnung. Für den freundlichen Service geben Sie ihm ein ordentliches Trinkgeld. Wechseln wir nun die Szene: Sie haben auf einer Homepage einen interessanten Artikel gelesen, der Ihnen viele offene Fragen beantwortet und Ihnen damit in Ihrem Studium oder Beruf weiterhilft. Wie zeigen Sie Sich in diesem Fall erkenntlich? Mit einem lobenden Kommentar oder vielleicht auch gar nicht?
Momentan heiß diskutiert: Paid Content vs. Kostenlos-Kultur des Internets Genau vor diesem Problem stehen Verlage, Blogger und alle anderen Menschen, die Inhalte im Internet kostenfrei bereitstellen. Ihre Angebote können sie meist nur mit Onlinewerbung finanzieren. Diese reicht aber oft nicht aus, um qualitativ hochwertige Artikel zu veröffentlichen. Seit einiger Zeit steht deshalb die Diskussion um Paid Content auf der Agenda vieler Medienunternehmen. Als häufigstes Gegenargument wird gerne die Gratis-Mentalität der Internetnutzer
Micropayment:
Wörtlich übersetzt bedeutet Micropayment Kleinbetragszahlung. Damit wird vor allem die Bezahlung einzelner Produkte im Internet bezeichnet, beispielsweise der Kauf eines MP3-Songs bei iTunes. Da es sich um niedrige Beträge im Bereich von einem Cent bis fünf Euro handelt, trifft der Nutzer die Kaufentscheidung ohne lange darüber nachzudenken. Mittlerweile hat sich auch der Begriff Social Payment etabliert, der auf dem Gedanken einer freiwilligen Zahlung für Onlineinhalte basiert. Der bekannteste Anbieter ist das StartupUnternehmen Flattr, das seinen Bezahldienst seit 2010 betreibt. Flattr ist ein Kunstwort, das sich aus den englischen Worten für Pauschale (= flatrate) und schmeicheln (= to flatter) zusammensetzt. // Ausgabe 12
angebracht. Dabei wären einige Nutzer sicher bereit, die journalistische Arbeit auch finanziell zu honorieren, wenn es transparente und einfache Bezahlverfahren gäbe. Das Stichwort in diesem Zusammenhang nennt sich Micropayment und ist in Deutschland vor allem durch Flattr bekannt geworden (siehe Kasten). Das Prinzip ist schnell erklärt: Beteiligt sich ein Anbieter bei Flattr, werden unter jedem Artikel kleine Buttons eingebunden. Gefällt dem Leser, der zuvor bei Flattr einen monatlichen Betrag eingezahlt hat, ein Artikel, braucht er nur noch auf den Button klicken – quasi ein Trinkgeld für die Onlinewelt. Am Ende des Monats wird der Betrag dann gleichmäßig auf alle „gewerteten“ Inhalte verteilt. Ein prominentes Beispiel ist die „taz“, die über Flattr mittlerweile mehr als EUR 1.000 pro Monat einnimmt. Neben den finanziellen Anreizen können die Anbieter Flattr auch zur Marktforschung einsetzen und Themen, die verstärkt „geflattred“ wurden, in den Fokus rücken. Der Leser übt damit einen größeren Einfluss auf die thematische Ausrichtung eines Mediums aus, als er es in Zeiten gedruckter Presse konnte.
Crowdfunding:
Crowdfunding dient Projekten zur finanziellen Versorgung mit Kapital. Geldgeber sind in diesem Fall die anonymen Internetnutzer. Dabei kann die Unterstützung durch regelmäßige Teilzahlungen oder einen einmaligen Beitrag erfolgen. Für den Zahler steht die langfristige Zukunftssicherung eines Projekts im Vordergrund, weil ihn die Idee oder Qualität der Inhalte überzeugt. Vorreiter in diesem Bereich ist der amerikanische Onlinedienst Kachingle.
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Quelle: jmtosses (Flickr)
Einen Schritt weiter geht Crowdfunding (siehe Kasten). Hier wird nicht mehr der einzelne Artikel gelobt, sondern das gesamte Onlineangebot. Bei Kachingle überweist der angemeldete Nutzer monatlich einen festgelegten Betrag und entscheidet selbst, welchen Anteil die einzelnen Internetseiten erhalten.
Inhalte sind. Früher waren die Leser eine Black-Box, von der man nur selten erfahren hat, ob und vor allem welche Artikel gerne gelesen wurden. Mit Diensten wie Kachingle oder Flattr ist zielgruppenorientierter Journalismus möglich. Für den Leser entwickelt sich damit ein Instrument, mit dem er aus der Fülle der Onlinemedien diejenigen belohnen kann, die aus seiner Sicht die journalistische Vielfalt erweitern. Dadurch bekommt der Satz „Danke – stimmt so!“ schließlich eine eigene Bedeutung im Netz.
Was passiert, wenn Global Player wie Google oder Facebook Crowdfunding für sich entdecken? Wie gut so etwas funktioniert, zeigt spot.us – eine Crowdfunding-Plattform für investigativen Journalismus. Dort können Journalisten ihre Projekte inklusive Kostenvoranschlag für die Recherche vorstellen. Interessiert mich als Leser ein bestimmtes Thema, kann ich eine variable Summe spenden und damit einen Beitrag dazu leisten, dass der Artikel veröffentlicht wird. Diese Paid-Content-Ansätze zeigen eine Möglichkeit, wie sich Onlineinhalte in Zukunft auch ohne Werbeeinblendungen finanzieren lassen. Damit das Ganze tatsächlich funktioniert, müssen sie aber von einer breiteren Masse, sowohl auf Anbieter- als auch auf Nutzerseite, verwendet werden. Interessant wäre es, wenn einer der Global Player wie Google oder Facebook dieses neue Segment für sich entdeckt. Immer mehr Verlage erkennen, wie wichtig die Interessen der eigenen Nutzer für die Gestaltung der
Quellen: Hausblog der taz: http://blogs.taz.de/hausblog/tag/ flattr/ „Neuer Micropaymentdienst setzt auf die „Thank you Ecnonomy““, Martin Weigert, 11.02.2010, netzwertig. com „Die Zukunft von Paid Content: Hier wäre ein Ansatz.“, Robin Meyer-Lucht, 17.12.2009, carta.info „Flattr und Kachingle – ein Systemvergleich“, Jörg Eisfeld-Reschke, 27.04.2010, www.ikosom.de „Über die Motivation hinter der Nutzung von Crowdfunding-Diensten“, Leander Wattig, 29.09.2010, leanderwattig.de http://www.spot.us/pages/about (amerikanische Non-Profit-Organisation für Journalisten) // Ausgabe 12
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Mediennutzung aktuell Wie werden Medien konsumiert? von Cynthia Sokoll Nur 25 Minuten im Münchner Schnellbahn-Netz reichen schon aus, um die aktuelle Mediennutzung und -vielfalt zu erleben. Dort werden SMS geschrieben, es wird in Büchern, Zeitungen und Zeitschriften gelesen, im Internet gesurft, Radio und Musik gehört, Dokumente digital verfasst und mit Smartphones und Tablet- PCs hantiert, ganz als befände man sich nicht in der Öffentlichkeit, sondern im Büro oder im heimischen Wohnzimmer. Die Medien sind immer und überall präsent. Doch wie häufig und intensiv nutzen wir sie wirklich? Generell gibt es große Unterschiede im Mediennutzungsverhalten zwischen Alt und Jung. Dies liegt zum einen an unterschiedlichen Lebensstilen, zum anderen am voneinander abweichenden „Freizeitbudget“ der Generationen. Einerseits gibt es die Jugend, die mit Handys, Computern und mobilem Internet aufgewachsen ist, diese schon als fast selbstverständlich ansieht und komplett in ihren Alltag integriert. Auf der anderen Seite steht der schon etwas lebenserfahrenere Bürger, der sich oftmals mit moderner Technik und Informationsmitteln schwer tut, und lieber seine Tage zeitunglesend oder fernsehschauend verbringt, anstatt sich online über aktuelle Themen zu informieren oder sich in Facebook und weiteren sozialen Plattformen mit anderen auszutauschen.
Zu erwarten hingegen war, dass das Fernsehen mit einer Spanne von 80 bis 95 Prozent den größten Anteil der Mediennutzung und Freizeitbeschäftigung bei allen Altersstufen ausmacht. Allerdings gilt hierbei, dass gerade bei der jüngeren Generation das klassische Fernsehen, ebenso wie das Radio, oftmals nur im Hintergrund mitlaufen und nur peripher beachtet werden.
Auch beim Radionutzungsverhalten zeigt sich der Unterschied zwischen Jung und Alt, ebenso wie bei der Nutzung von CDs, MP3s, Kassetten oder ähnlichem. Die Heranwachsenden nehmen diese Medien mit etwa 60 Prozent doppelt so stark in Anspruch wie die ältere Bevölkerung. In puncto Mit bis zu 95 Prozent ist das Fernsehen das meist Gebrauch von PCs und ähnlichem liegt der Schwerpunkt klar in den jüngeren genutzte Medium in Deutschland Jahrgängen und der Generation X. Insgesamt sind, wie man den Zahlen einer Während mehr als 80 Prozent der über Fünfzig- ARD/ZDF-Onlinestudie von Anfang 2010 entnehjährigen mehrmals in der Woche Zeitungen lesen, men kann, 49 Millionen Deutsche im Internet untersind das bei den Zwanzig- bis Dreißigjährigen knapp wegs. Verfolgt man die Wachstumszahlen der letzten 20 Prozent weniger. Doch wer vermutet, es verhielte Jahre, scheint dieser Trend kein Ende zu nehmen. sich mit Zeitschriften ebenso, hat sich geirrt. Obwohl Wir bleiben an dem Thema dran und werden auf ältere Personen etwas mehr Zeit mit dem Lesen von www.mtp-mehrwert.de aktuelle Neuigkeiten hierzu Zeitschriften verbringen, spielen diese trotzdem mit veröffentlichen. 30 Prozent Anteil am Medienkonsum keine bestimmende Rolle im Mediennutzungsverhalten der Deutschen. Ebenfalls überraschend ist, dass Kinder im Alter von zehn bis dreizehn Jahren mehr am Lesen von Büchern interessiert zu sein scheinen als die restliche Bevölkerung. Das Interesse am Lesen ist in Quelle: dieser Altersgruppe sogar höher als bei Personen im http://www.ard.de/intern/basisdaten/-/id=8192/ nid=8192/did=37630/qkabfr/index.html Ruhestand.
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Eine Frage der Effizienz Targeting und Massenrelevanz von Anja Fischer In den klassischen Medien TV, Print und Radio ist die Effektivität von Werbung in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Personalisierte Online-Werbung hingegen, auch Targeting genannt, bietet vielversprechende Möglichkeiten. Werbetreibende erwarten enorme Effizienzsteigerungen und höhere Werbepreise. Um Zielgruppen genau zu erfassen und anzusprechen, greifen sie auf verschiedene Targeting-Modelle zurück. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal der ver- um 50 Prozent gesteigert zu haben. Auch die Kaufbeschiedenen Targeting-Modelle ist die Methodik. Es reitschaft und die Markensympathie seien um bis zu gibt technische Targeting-Modelle, die auf bestimmten Software und Hardware-abhän- „Weg von der Massenansprache, hin zur gezielten gigen Merkmalen basieren, sprachbasierte und differenzierten Werbung“ Modelle sowie Ansätze, die sich nach dem Surfverhalten von Internetnutzern richten. Zu technischem Targeting zählt beispielsweise 17 Prozent gestiegen. Die Vorteile, die Targeting bietet, liegen für WerGeo-Targeting. Dabei werden IP-Adressen nach geographischer Region gruppiert und Usern spezielle betreibende auf der Hand: genaue Ansprache der Angebote für ihre Region eingeblendet. Sprachba- Zielgruppe, hohe Klickraten und eine deutliche Redusiertes Targeting wird verwendet, wenn Werbung ent- zierung von Streuverlusten. Die Mediaagentur Zed sprechend bestimmter Wörter geschaltet wird, etwa digital geht daher davon aus, dass es in der Onlinegemäß Begriffen, die ein Nutzer in eine Suchmaschine Werbung zu einem Paradigmenwechsel kommen wird: Weg von der Massenansprache, hin zur gezieleingibt. ten und differenzierten Werbung. Größere Effizienz als technischem und sprachbasiertem Targeting wird allerdings verhaltensbasiertem Targeting zugerechnet. Beim sogenannten Behavioral Targeting werden die Cookies der Internet-User und die Inhalte der besuchten Seiten analysiert, um ein anonymisiertes Nutzerprofil zu erstellen. Aus diesen Spuren im Netz ziehen Werbetreibende Rückschlüsse Quellen: über die Interessen der Internetnutzer und ordnen die Pellikan, Leif (2009): „Run auf neue Modelle im User bestimmten Segmenten oder Zielgruppen zu. Targeting“ in: Werben & Verkaufen 2009.23. 44-47. Auf Basis dieser Informationen wird Internetnutzern Koschnick, Wolfgang J. (2008): „Behavioral auf Websites Werbung gezeigt, die zu ihrer Zielgruppe Targeting.“ http://www.medialine.de/deutsch/ passt. wissen/medialexikon.php?snr=6896 Biermann, Kai (2010): „Wie vorhersagbar unser Um die Treffsicherheit der Zielgruppenansprache Verhalten ist.” http://www.zeit.de/digital/ weiter zu erhöhen, können Informationen aus vergan- datenschutz/2010-02/noller-nugg-targeting genem Surfverhalten mit soziodemografischen Attri- Nugg.ad (2010): “Übergreifend stark – Die neue buten verknüpft werden. In diesem Fall spricht man Targeting-Dimension.” http://www3.nugg.ad/ von Predictive Behavioral Targeting. Von solchen inte- fileadmin/redakteure/downloads/Case_Studies/ grierten Lösungen versprechen sich Mediaagenturen Case_Studys_Clean/ZED/Casestudy_zed_loreal_ die größte Wirksamkeit. Nugg.ad, einer der führenden nuggad_DE.pdf deutschen Targeting-Anbieter, gibt beispielsweise an, Zed Digital (2007): „Targeting: Segen oder Fluch?“ die Markenbekanntheit des Haarfärbemittels L’Oréal http://www.zeddigital.de/blog/category/blog/ Excell 10 mit Hilfe von Predictive Behavioral Targeting entry/Full-value-of-search.de.43.html?limit=30 // Ausgabe 12
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Wahlkampf interaktiv Bundestagswahl im Web 2.0 von Carsten Ovens
2009 war es wieder einmal soweit: die Wahlen zum Deutschen Bundestag standen an und ganz Deutschland befand sich im Wahlkampf. Bereits Wochen, teils Monate vorher stellten sich die lokalen Kandidaten auf ihren Wahlplakaten vor. Flugblätter sowie Fernseh- und Radiospots prasselten täglich nach dem Prinzip Masse statt Klasse auf den Wähler ein. Im September folgten für den Endspurt noch die gewohnten Großflächenplakate der Parteien und kündeten von vergangenen und zukünftigen Wohltaten. Alles wie immer also? Mitnichten! Das Web 2.0 hat mit etwas Verzögerung auch die deutsche Politiklandschaft erreicht. Spätestens seit Barack Obama ist den Wahlkampfstrategen auch hierzulande klar geworden, dass niemand mehr am digitalen Wahlkampf, dem Onlinemarketing für die Parteien und ihre Kandidaten, vorbei kommt.
die persönliche Präsenz eines Kandidaten plötzlich skalierbar. Die Parteien reagieren, wenn auch noch etwas träge. Während Angela Merkel im Wahlkampf für das „Team Deutschland“ (einer eigenen OnlineCommunity für Wahlkampfhelfer) warb, sammelte Frank-Walter Steinmeier Freunde und Unterstützer bei Facebook. Die Intensität der Nutzung Zunehmend verliert der Wähler das Interesse an der vorhandener Plattformen schwankt dabei: während Facebook im BundestagswahlMassenkommunikation kampf überproportional von Grünen und der Täglich werden wir mit tausenden von Werbe- SPD genutzt wurde, finden sich in der VZ-Familie eher nachrichten bombardiert – ob im Fernsehen, Radio Gruppen und Profile von Union und FDP. und auf der Straße, in Form von Spots und Plakaten oder versteckt als Product Placement in unserer LiebImmer häufiger suchen auch die lokalen Kandilingsserie. Die einzelne Markenbotschaft geht im Wer- daten den Kontakt zum Wähler über das Internet. bewirrwar der Massenkommunikation häufig unter. Vielleicht ist ihnen bewusst, dass sich auf die eigene Homepage im Zweifel noch mehr junge InformatiAuch die politischen Marken, die großen und klei- onssuchende verirren, als ins Wahlkreisbüro. Zu nen Parteien, sehen sich zunehmend mit dem Problem den regelmäßigen Besuchen auf Wochenmärkten konfrontiert, eine klare Positionierung an den Wähler zu kommunizie- Insbesondere die populären Mitmach-Plattformen machen ren. Manche Inhalte, sogar manche die persönliche Präsenz eines Kandidaten plötzlich Kandidaten erscheinen austausch- skalierbar bar. Zunehmend verliert der Wähler das Interesse an der Massenkommunikation. Die und Stadtteilfesten kommen nun neue Werbekanäle Hinweise gehen zum einen in der täglichen Informa- hinzu. Da twittert der Bundestagsabgeordnete Rüditionsflut unter, zum anderen nimmt das allgemeine ger Kruse, Mitte September „Erst mal Kaffee für das politische Interesse ab. Insbesondere die beiden gro- ganze Team besorgen“. Danial Ilkanipour, sein Herßen Volksparteien mussten dies in den letzten Jahren ausforderer im stark umkämpften Wahlkreis Hamschmerzlich realisieren. Es fehlt ihnen die individuelle burg-Eimsbüttel, aktualisiert parallel seinen Facebook Note. Status mit „Gute Gespräche heute Morgen“. Das Web 2.0 kann hier Abhilfe schaffen. Insbesondere die populären Mitmach-Plattformen wie Facebook, die VZ-Familie, aber auch Youtube & Co. bieten der Politik neue Marketingoptionen und machen // Ausgabe 12
Die Intention hinter der digitalen Offenbarung ist klar: Die Kandidaten reagieren auf das geänderte Mediennutzungsverhalten und versuchen im Internet durch Offenheit die eigene Glaubwürdigkeit zu ver-
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bessern. Der informelle und ungezwungene Charakter der Online-Communities ist für die virale Kommunikation sehr effektiv – SchneeballEffekte können entstehen. Inwieweit es gelingt, mit jeder Twitter-Nachricht und jeder Facebook-Aktualisierung einen Überraschungseffekt mit Unterhaltungswert zu erzielen, ist fraglich. Doch gerade für einen starken viralen Effekt sollte eine Botschaft genau das sein: interessant und spannend. Andernfalls verkommt die digitale Offenbarung schnell zur inhaltslosen Selbstdarstellung und trägt in der Masse ebenso wenig zur Individualisierung der Wahlwerbebotschaft bei, wie das traditionelle Wahlplakat.
sie oft auch für die übrigen Werbemedien gibt, empfehlenswert. Die Definition von strategischen Zielen muss auf einer Analyse des Online-Nutzerverhaltens von festgelegten Zielgruppen aufbauen. Daraus folgt die Ableitung entsprechender Maßnahmen – angepasst an das Image der jeweiligen Partei, bzw. ihrer Abgeordneten und Kandidaten. Das Geheimnis ist einfach: klar formulierte und verständliche Leistungsversprechen führen bei gleichzeitiger Glaubwürdigkeit zum Wahlerfolg.
Da twittert der Bundestagsabgeordnete Rüdiger Kruse „Erst mal Kaffee für das ganze Team besorgen“. Obwohl der Erfolg des Web 2.0-Einsatzes für die fünf größten deutschen Parteien erkennbar ist, bleibt die Wählermobilisierung eingeschränkt. Hauptsächlich beteiligen sich Parteimitglieder an den Mitmach-Angeboten; potentielle Wähler nehmen die Marketingkampagnen im Internet jedoch eher passiv wahr. Einzig die Generation der Jungund Erstwähler lässt sich so eher erreichen als im klassischen Straßenwahlkampf. Diese wächst mit der digitalen Selbstoffenbarung des Privatlebens auf und verlangt scheinbar geradezu nach Webpräsenz. Die Relevanz des Internets als politisches Marketingmedium wird daher weiter wachsen. Der schwierigste Schritt für die Parteien wird jedoch zunächst die Festlegung einheitlicher interner Standards sein. Dabei ist die Erstellung von parteiinternen Richtlinien „Kommunikation im Web 2.0“ für Verbände, Abgeordnete und Kandidaten, wie es
Quellen: Hartmut Heinrich und Erich Joachimsthaler (2009): „Von Kommunikation zu Konversation: Ein Paradigmenwechsel im Marketing“, in „Virale Kommunikation“, Uwe Jean Heuser & Sascha Spoun, Nomos Verlagsgesellschaft. Manuel Merz, Stefan Rhein & Julia Vetter (2006): „Wahlkampf im Internet“, Deutsches Institut für Public Affairs.
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// 30 Jahre MTP
Rückblick 30 Jahre MTP
2010 • Erfurt wird Außenstelle • Schließung der Geschäftsstelle Freiburg • Erweiterung des TrainingDepartment-Portfolios um Kreativkompetenzentrainings • L’Oréal wird Nationaler Förderer 2009 • 7. Marketing Horizonte „Corporate Social Responsibility“ in Mannheim • Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA e.V. tritt dem Nationalen Förderpool bei 2008 • Stuttgart wird Geschäftsstelle • Einführung der Brainstormrunde 2007 •V erlegung des nationalen Büros von Berlin nach Frankfurt am Main und Erwerb der Vereinswohnung •N eue Nationale Förderunternehmen: Deutsche Bildung GmbH, Pixel Entertainment Studios 796 GmbH, WEBACAD, allmaxx • Umstrukturierung des TrainingDepartment •n eue Vertriebswege für den MTP.Mehrwert: neben den 16 Geschäftsstellen auch Auslieferung an 13 weiteren Hochschulen 2006 • 6. Marketing Horizonte ,,Sponsoring“ in Münster • Aufbau eines Corporate Identity Portals • Schott AG und British American Tobacco treten dem Nationalen Förderpool bei 2005 • IBM fördert das MTP-Net mit Lizenzen von Lotus Notes für alle Mitglieder • O2 tritt dem Nationalen Förderpool bei • Implementierung des neuen Slogans „Marketing Leben“ 2004 • Erste Ausgabe des Marketingfachmagazins MTP.Mehrwert erscheint • A.S.I. tritt dem Nationalen Förderpool bei 2003 • 5. Marketing Horizonte „Die Marke – Branding zwischen Image und Mythos“ in Freiburg • MTP erhält den „Initiativpreis Aus- und Weiterbildung“ der DIHK und der Otto-Wolff-Stiftung • BBDO, Unilever und der Deutsche Fachverlag treten dem Nationalen Förderpool bei 2002 • MTP bezieht sein erstes Headquarter in Berlin • Evonik Industries tritt dem Nationalen Förderpool bei 2001 • Relaunch der Nationalen Homepage und Ausbau zu einem Marketing-Portal • MTP feiert den 20. Geburtstag mit einer großen Geburtstagsfete auf der Geschäftsstellenversammlung in Saarbrücken • Auszeichnung des MTP bei der Herbstjahreskonferenz der Deutschen Notes User Group mit dem „Jnotes-Award“, für die beste auf Notes basierende Webpage 2000 • 4. Marketing Horizonte: „Kundenbeziehung - Ehe oder Affäre?“ in Köln • Digital-Marketplace in Berlin 1999 • Relaunch des Corporate Design • Kraft Foods wird Nationaler Förderer 1998 • 3. Marketing-Horizonte „Beyond the limits“ in Berlin
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30 Jahre MTP //
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1997 • Die Geschäftsstellen Gießen und Hannover treten dem MTP bei 1996 • 2. Marketing-Horizonte: „Ideenstifter statt Biedermänner“ in Hamburg • Aufbau eines MTP-eigenen Intranet 1995 • MC Marketing Corporation AG tritt dem Nationalen Förderpool bei • MTP richtet mit AIESEC, bonding, el§a und Market Team als „Kölner Runde“ das Symposium „Hochschule und Bildung?“ aus • Die 4. Auflage des MTP-Buches „Das Marketingstudium“ erscheint 1994 • Focus, West, BP Oil Deutschland und Boston Consulting Group treten dem Nationalen Förderkreis bei • 1. MTP-Symposium „Marketing-Horizonte“ in München 1993 • RTL Television tritt zusammen mit IPA-plus dem Nationalen Förderkreis bei • Einführung des neuen Corporate Design • Einführung des Ressorts „Informationsservice“ 1992 • Gründung der MTP-Geschäftsstelle in Paderborn • Die 3. Auflage des MTP-Buches „Das Marketingstudium“ erscheint 1991 • Gründung der MTP-Geschäftsstellen in Leipzig und Chemnitz • Arthur Andersen & Co. GmbH und Otto Versand treten dem Nationalen Förderkreis bei • MTP bietet als neuen Dienst in Frankfurt, Mannheim und Saarbrücken Datenbankrecherchen in den GENIOS-Wirtschaftsdatenbanken an • Auszeichnung des MTP mit dem „Goldenen Zuckerhut“ der Lebensmittelzeitung 1990 • Ammirati Puris Lintas tritt dem Nationalen Förderkreis bei 1989 • Gründung der MTP-Geschäftsstelle in Hamburg • Die 2. Auflage des MTP-Buches „Das Marketingstudium“ erscheint 1988 • 1. nationaler MTP-Tag – in allen 10 Geschäftsstellen wird eine Veranstaltung durchgeführt • Herausgabe des MTP-Buches „Das Marketingstudium“ 1987 • Herausgabe des 1. MTP-Buches „Marketing 2000“ 1986 • Gründung der MTP-Geschäftsstelle in Kiel • Henkel KGaA tritt dem Nationalen Förderkreis bei 1985 • Einführung des Corporate Design • Gründung der MTP-Geschäftsstelle in Berlin • Siemens AG und Coca-Cola GmbH treten dem Nationalen Förderkreis bei • MTP gründet die MTP-Alumni Organisation, für die ehemaligen studentischen Mitglieder, die bereits in das Berufsleben gestartet sind 1984 • Gründung der MTP-Geschäftsstellen in Köln und Mannheim • Dresdner Bank AG, Procter & Gamble GmbH und Deutsche Unilever GmbH gründen den Nationalen Förderkreis • 1. nationales Projekt „Beurteilung und Auswahl von Werbeagenturen“ 1983 • Gründung der MTP-Geschäftsstellen in München, Münster und Nürnberg • 1. MTP-Messe-Stand anlässlich der Marketing Services in Frankfurt • Einführung eines Nationalen Vorstandes zur Koordinierung der nationalen Aktivitäten 1982 • Gründung der MTP-Geschäftsstellen in Frankfurt und Freiburg 1981 • Gründung des MTP e.V. in Saarbrücken
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// 30 Jahre MTP
30 Jahre „Marketing leben“ Ein Verein. Eine Idee. Viele Facetten.
Vor drei Jahrzehnten machten sich ein paar junge, mutige und marketingbegeisterte Menschen in Saarbrücken auf, um das Rätsel von der Praxis im Studium zu lösen. Die ersten MTPler sind bei ihrer Suche nach einem ergänzenden Einblick in die praktische Marketingarbeit auf viele Gleichgesinnte in anderen deutschen Städten gestoßen. Gemäß der Vision „Menschen wachsen an ihren Herausforderungen“ organisieren sich mittlerweile 1500 Studenten an 17 Hochschulstandorten und führen die Geschäftsstellen eigenständig wie kleine mittelständische Unternehmen von Kiel bis München. Außerdem engagieren sich für die Vision 1100 Mitglieder in 17 Alumni-Clubs ehrenamtlich. Doch nicht nur Studierende und Alumni finden in MTP eine Initiative, für die sie sich mit Enthusiasmus und Tatendrang einsetzen. Beim Brückenschlag zwischen Hörsaal und Unternehmenspraxis werden sie von 80 Professoren der renommiertesten Marketinglehrstühle sowie von über 70 regionalen Partnerunternehmen und zahlreichen nationalen Förderern wie Evonik, Henkel und Unilever unterstützt. Heute hat sich der Verein, getragen von der Idee, Marketing in all seinen Facetten zu leben, zum größten generationenübergreifenden Netzwerk aus Studenten, Professionals, Unternehmen und Wissenschaft entwickelt und stellt so eine einzigartige Entwicklungsplattform für die zukünftigen Entscheider der Marketingszene dar. Waren es zu Beginn vor allem Vorträge von Unternehmen, die für Abwechslung sorgten, so hat MTP sein Portfolio bis heute um vielfältige Leistungen erweitert und auf diese Weise den Ruf als „die studentische Marketingkompetenz“ erworben. Das MTP-Produktportfolio setzt der Kreativität und dem eigenverantwortlichen, teamorientierten und praxisbezogenen Arbeiten keine Grenzen. Die Entwicklung des Vereins spiegelt sich aktuell in durchschnittlich 100 Marketingfachveranstaltungen pro Jahr, zahlreichen Beratungsprojekten, Kongressen, Brainstormrunden und Workshops, bei denen marketingrelevante Themen und Problemstel// Ausgabe 12
lungen bearbeitet und Strategien entwickelt werden, wider. Konsequent setzen wir dabei die vier MTPWerte neugierig, begeisternd, verantwortungsbereit und anspruchsvoll, die alle Mitglieder vereinen, um: Es ist Neugierde, die uns wissbegierig macht und uns daher einen Schritt weitergehen und nach neuen Herausforderungen suchen lässt. Wir wollen durch Professionalität und unsere gemeinsame Leidenschaft für Marketing, mit denen wir Veranstaltungen durchführen, begeistern. Wir demonstrieren Verantwortungsbereitschaft, indem wir innerhalb von Workshops reale Unternehmensprobleme lösen und kleine und große Unternehmen kompetent und zielstrebig beraten. Hochwertiges Marketing erfordert Anspruch.
30 Jahre MTP //
Anspruch, dem wir uns selber stellen und der uns nach kontinuierlicher Verbesserung unserer fachlichen und persönlichen Fähigkeiten streben lässt. 30 Jahre MTP e. V. – Eine Zeit voller Veränderungen und vieler neuer Herausforderungen. Nicht nur die Zahl der Mitglieder, Förderprofessoren und unterstützenden Unternehmen hat sich positiv entwickelt. Der MTP e. V. versteht es immer wieder, Marketingbegeisterten interessante Plattformen für Kontakt und Austausch untereinander zu bieten. Anfängliche Befürchtungen, die Umstellung auf das Bachelor/ Master-System an den Hochschulen könne nachteilige Auswirkungen auf die Mitgliederzahlen und das
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Engagement der Studierenden haben, haben sich nicht bewahrheitet. Vielmehr muss man sich darauf einstellen, dass die Mitglieder nun jünger sind und schneller verantwortungsvolle Aufgaben übertragen bekommen, damit sie ihre eigenen Ideen umsetzen können. Trotz der kontinuierlichen Weiterentwicklung des MTP e. V. über 30 Jahre Erfolgsgeschichte, ist der Verein in all diesen Jahren im Kern immer derselbe geblieben: Ein generationenübergreifendes Netzwerk, das durch sein Engagement und die Leidenschaft für Marketing geeint wird.
MTP in Zahlen
1500 Studierende
90 Förderunternehmen
17 Hochschulstandorte 100 Veranstaltungen jährlich
1100 Alumni 80 Förderprofessoren
17 Local Alumni Clubs
Und 30 Jahre Erfahrung MTP TrainingDepartment
Mit einem starken Partner Zukunft gestalten Mitglieder auf ihr Engagement im Verein vorzubereiten und ihre persönliche Weiterentwicklung voranzutreiben ist das Ziel des MTP TrainingDepartment. In ca. 70 Trainings jährlich trainieren rund 30 Trainer über 500 Mitglieder in den fünf Kernbereichen Akquise, Verhandlungen, Projektmanagement, Führungskompetenzen und Kreativitätskompetenzen. Durch eine marktübliche mehrmonatige Trainerausbildung sowie hohe Qualitätsstandards entwickelt das TrainingDepartment sich kontinuierlich weiter. Nicht zuletzt geschieht dies durch eine enorme Erweiterung des Portfolios sowie die permanente Anpassung der Qualitätsstandards. Die Bestätigung ihres
Engagement und ihrer Fähigkeiten durch zahlreiche Unternehmen und Verbände für Weiterbildung sowie die Anerkennung durch den „Initiativpreis für Weiterbildung“ der DIHK und der Wirtschaftswoche lassen die Verantwortlichen des TrainingDepartment stets an ihrer Motivation festhalten. Seit der Gründung vor zehn Jahren ist das TrainingDepartment des MTP e.V. zu einem studentischen Weiterbildungsinstitut herangewachsen, das seinesgleichen sucht.
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Kölner Runde
Seit der Gründung im Jahr 1991 ist der MTP e. V. Mitglied der Kölner Runde, dem Zusammenschluss der sieben größten studentischen Organisationen in Deutschland. Dazu gehören AISEC (Association Internationale des Etudiants en Sciences Economiques et Commerciales), der BDSU (Bundesverband Deutscher Studentischer Unternehmensberatungen e. V.), bonding (Ingenieurs- und Naturwissenschaften), die btS (Biowissenschaften), ELSA (The European Law Students Association), das Market Team (interdisziplinär) und der MTP - Marketing zwischen Theorie und Praxis e. V. Diese Initiativen bieten interessierten Studierenden in über 1.500 Veranstaltungen jährlich die Möglichkeit, schon während ihres Studiums praktische Erfahrungen für das spätere Berufsleben zu sammeln. Durch ihre herausragende Zusammenarbeit mit Lehre und Wirtschaft fördern die Mitgliedsinitiativen der Kölner Runde den „Blick über den Tellerrand“ und schlagen eine Brücke zwischen Theorie und Praxis. Die Organisationen der Kölner Runde zeichnen sich dabei vor allem durch professionelle Strukturen, die Vernetzung von universitärer Ausbildung mit der beruflichen Praxis, Unterstützung in der Karriereplanung und die
Förderung nonformaler Bildungsaspekte im Rahmen von Weiterbildungsprogrammen für ihre einzelnen Mitglieder und interessierte Kommilitonen aus. Jede Initiative verwaltet ein Ressort, um den reibungslosen Ablauf der Zusammenarbeit zu gewährleisten. Gemäß unserer Kernkompetenz ist der MTP e. V. für die Bereiche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Marketing verantwortlich. Gemeinsam versuchen die Initiativen der Kölner Runde studentisches Ehrenamt in Deutschland zu repräsentieren und seine weitere Verbreitung zu fördern.
“Außeruniversitäres Engagement zu ermöglichen und zu fördern, sehen wir als wichtiges Ziel. Wir begleiten Studierende ins Berufsleben, und dort müssen sie mehr als ihr Fachwissen unter Beweis stellen. Arbeitgeber erwarten, dass Studierende über den Tellerrand der Vorlesungen geschaut haben, dass sie Leistungsbereitschaft und Eifer für eine Sache gezeigt haben. Die Mitarbeit bei Studenteninitiativen bietet die Chance, sich auszuprobieren. Kommunizieren, Organisieren, Planen – ehrenamtliches Engagement heißt, Verantwortung zu übernehmen und die Theorie mit der Praxis zu verbinden: Ein wichtiger Baustein für den Berufseinstieg. Außeruniversitäres Engagement soll für Studierende trotz straffer Studienpläne attraktiv bleiben: Dafür setzt sich die Deutsche Bildung in Zusammenarbeit mit der Kölner Runde ein.” Anja Hofmann, Geschäftsführerin Deutsche Bildung GmbH
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OUR BRANDS ARE THE MOST SUCCESSFULL IN THE FAST MOVING CONSUMER GOODS INDUSTRY BECAUSE THE PEOPLE BEHIND THEM WEREN’T AFRAID TO STAY HUNGRY FOR SUCCESS. AND WE’RE SURE YOU FEEL THE SAME. THE END OF UNIVERSITY COULD BE THE START OF SOMETHING BIG. OUR GRADUATE PROGRAMME CAN OFFER YOU MORE THAN PROFESSIONAL DEVELOPMENT – IT CAN OFFER YOU PERSONAL EVOLUTION.
Dank unseren Partnern blühen wir auf
Dank unseren Partnern blühen wir auf Der Nationale Förderpool des MTP e. V.
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MTP – Mittendrin, statt nur dabei! Nationale Treffen
Feel the MTP-Spirit! Nur wer MTPler ist, weiß, was das bedeutet. In einem großen Team gemeinsam Freude am Marketing zu zelebrieren. Jeder, der sich bei MTP engagiert, weiß, dass auf MTP-Treffen Work&Fun Hand in Hand gehen. Jede angenommene Herausforderung hat eine Belohnung verdient und wer hart arbeitet, darf auch seine Erfolge feiern. Und wo geht das besser und in schönerer Atmosphäre, als auf den nationalen MTP-Treffen?! „MTP-Treffen erinnern eigentlich an MTPler auf einem Workshop von Evonik Familienfeste: Man hat sich lange nicht gesehen, es ist viel passiert und jeder hat etwas zu zusammenkommen und gemeinsam neue Aufgaben erzählen. Nur, dass man hier eine wirklich große Fami- entwickeln. Die Vorsitzendenversammlung (VSV) ist lie hat. Je nach dem, trifft man bis zu 350 Gleichge- die Versammlung der Vorsitzenden, des Alumnivorsinnte, besucht zusammen Workshops und Vorträge standes und des Nationalen Vorstandes, die mindesund tauscht sich über aktuelle Marketingthemen aus. tens ein mal pro Semester einberufen wird, um über Man lernt Menschen aus ganz Deutschland kennen, nationale Belange des Vereins zu entscheiden und findet Freunde und kann gemeinsam erarbeitete nationale Aktivitäten zu planen. Doch das Highlight eines MTP-Semesters ist das Erfolge genießen. Als MTPler ist man mittendrin, statt nur dabei!“ sagt Henrik Beckmann, MTP-Mitglied aus wohl größte Treffen aller MTPler: die Geschäftsstellenversammlung (GSV). Hier treffen sich rund 350 der Geschäftsstelle Frankfurt. MTPler, Studierende und Alumni, in jedem Semester Gelegenheiten sich bei MTP zu treffen gibt es viele. für vier Tage in einer der MTP-Städte. Alles, was man dazu braucht, ist ein Anlass. Die Vorstände beschäftigen sich in diesen Tagen Und den gibt es z.B. bei den Ressortleitertreffen mit den nationalen Belangen des Vereins, während (RLT): Einmal pro Semester treffen sich die Ressortlei- alle anderen Mitgereisten in Unternehmensworkter aller Geschäftsstellen, um Erfahrungen auszutau- shops Case Studies bearbeiten, frische Ideen generieschen, die nationale Zusammenarbeit zu planen und ren und das vielfältige Rahmenprogramm genießen. sich in Workshops und Seminaren weiterzubilden. Hier wird vor allem viel diskutiert und beschlossen. All diese vielen Reisekilometer quer durch Deutschland, die vielen Diskussionen, Ideen und Doch nicht nur die Ressortleiter tauschen sich Erfahrungen bündeln das Engagement vieler motijedes Semester über Ihre Arbeit und ihre Projekte vierter Mitglieder, ohne die MTP nicht das wäre, was aus, auch die Vorsitzenden der jeweiligen Geschäfts- es heute ist. stellen haben ein nationales Treffen, zu dem alle
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// ÜBERBLICK
www.mtp-mehrwert.de
IMPRESSUM
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Herausgeber: MTP – Marketing zwischen Theorie und Praxis e.V. Krögerstraße 5 60313 Frankfurt am Main V.i.S.d.P.: Barbara Kolocek 1. Nationale Vorsitzende nv@mtp.org www.mtp.org Herausgeberbeirat: Ansgar Heitzig (Ltg.) Prof. Dr. Norbert Drees Friedrich Bischoff Katharina Kunath Lektorat: Anabel von Keitz Britta Skorpil Jenny Kubica Nalah Schneider Victoria Blechman Redaktion: Dejan Latinovic (Ltg.) Larissa Lenze (stellv. Ltg.) Anna-Lina Meyer Anja Fischer Carsten Ovens Christin Bock Christina Hudelmayer Cigdem Aker Cynthia Sokoll Julian Valkieser Jubiläumssonderteil: Yvonne Gottschlich (Ltg.) Hanna Strauß Julia Alles
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Auflage: 50 000 Exemplare Anzeigen: Anna-Lina Meyer Barbara Kolocek Gestaltung & Produktion: Maren Weiß (Ltg.) Beate Raapke Cäcilia Winand Carlos Heinecke Cigdem Aker Nick Fennert Steffen Thiel MTP.Mehrwert-Blog: Larissa Lenze Janosch Bösche Julian Valkieser Druck: DAMO Digitaltechnik GmbH Heinrich-Malina-Straße 101 47809 Krefeld www.damo.de Typografie: Wir danken FontShop für die Bereitstellung der Schriftart FF Meta. www.fontshop.com
Bildrechte: Wir danken Bernard Richter flickr.de scx.hu für die Bereitstellung des verwendeten Bildmaterials.
www.evonik.de
Ungewöhnliche Kunststofflösungen sind für uns nichts Ungewöhnliches.
Vom Additiv, über das Hochleistungspolymer bis hin zum Halbzeug: Evonik ist der Spezialist für herausragende Kunststofflösungen – für Leichtbauteile, für Solartechnik und für vieles mehr. Kurz gesagt: Evonik entwickelt mit seinen Kunden präzise Produkte für jedes Anwendungsgebiet. Umweltgerecht und leistungsstark. Wir freuen uns, Sie mit kreativen Lösungen überraschen zu können.