MTP.Mehrwert Ausgabe 18

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JUBILÄUMSAUSGABE

dein Marketing Magazin von

40 Jahre MTP e. V. „die Kraft des Netzwerks“

Falcon.io: über den

Wert & Erfolg von Social

Media

Trends &

Future Thinking

VIELSEITIGER

BERUFSEINSTIEG:

über Mediaberatung

bei der pilot-Gruppe

Matthias Storath im Exklusiv-Interview:

Differenzierung als Erfolgsrezept

Marketing f e i e r n

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J a h r e


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pilot ist als inhabergeführte und unabhängige Agenturgruppe für moderne Markenkommunikation in allen Gewässern der klassischen und digitalen Medien zu Hause. Wir bieten Media, Forschung, Kreation und Technologie aus einer Hand und nutzen gekonnt die ganze Medienvielfalt. Dabei finden wir für unsere Kunden innovative Wege, um sie erfolgreich in die Zukunft zu lotsen. Unsere gesamte Crew macht ihre Sache ausgezeichnet. Mit viel Kompetenz, großer Leidenschaft und mit ganz besonderem Spirit. Bei uns kannst du dich frei entfalten und wirst zudem gezielt gefördert. Das gibt jedem von uns und allen zusammen Fahrtwind - mit wachsendem Erfolg. pilot ist klar auf Expansionskurs.

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Editorial

40 Jahre MTP. 40 Jahre Marketing leben! Von Christoph Zorn

Liebe Leser:innen, immer wenn ich gefragt werde, was denn dieser Verein MTP – kurz für Marketing zwischen Theorie und Praxis – sei, in dem sich über 3600 Studierende und Alumni in ganz Deutschland ehrenamtlich engagieren, entgegne ich mit einem breiten Lächeln, dass es eines der schönsten Netzwerke ist, um über sich hinauszuwachsen. Ein treuer Begleiter während und nach der Studienzeit. Und das seit nun mehr als 40 Jahren! Zu unserer Geburtstagsfeier haben wir es uns deshalb nicht nehmen lassen, unserem ehemaligen Printmagazin Mehrwert einmalig für eine Sonderausgabe neues Leben einzuhauchen. Und wie es sich für ein Jubiläum gehört, nutzen wir die Gelegenheit, um kurz in die Vergangenheit zurückzuschauen. Auf den Seiten 6 und 7 tauchen wir in die drei größten Marketingtrends der letzten vier Jahrzehnte ein und schwelgen in Erinnerungen über Zeiten, in denen man die Welle der Digitalisierung höchstens erahnen konnte. Heute, viele Geburtstage später, macht diese nämlich auch vor uns als großes Netzwerk nicht halt. Dabei ergeben sich nicht nur Parallelen zum Alltag von Unternehmen, sondern auch wertvolle Erkenntnisse, die sich zu teilen lohnen – Stichwort: Resilienz. Ein Blick hinter unsere Kulissen lohnt sich (S. 8 und 9)! Diese Ausgabe ist jedoch nicht nur unseren eigenen (Erfolgs-)Geschichten gewidmet. Als ein generationsübergreifendes Netzwerk liegen uns auch unsere Kooperationspartner sehr am Herzen. Im Interview ab Seite 20 erhalten wir Einblicke in eine Agenturgruppe und verfolgen, was es heißt, sich als junger Media

Berater bei der renommierten Mediaagentur pilot zu behaupten und wie viel Abwechslung wirklich im aufregenden Agenturleben steckt. Für diejenigen, die sich Ihrer (Online-)Kommunikation lieber selbst annehmen, empfehle ich die beiden Beiträge rund ums Thema Social Media. Wie setzt man Videomarketing als Werkzeug für das eigene Social Media Marketing richtig ein? Und vor allem, wie misst man eigentlich, wie erfolgreich das Ganze ist? Die Artikel „Videomarketing“ (ab S. 34) und „Social Media: ROI“ unseres Partners Falcon.io (S. 36) zeigen mit ihren Antworten, wie viel Potential wirklich in Instagram und Co. steckt. So viel ist schon einmal klar – es bleibt spannend, welche Trendthemen genau in die Zukunft des Marketings führen werden. Doch eines zeichnet sich schon heute ab: der Unternehmens-Purpose, zu Deutsch Zweck oder Sinn, wird eines davon sein. Mit Paulo Lima von Granorte stand uns ein waschechter Überzeugungstäter Rede und Antwort dazu, wie man so einen Zweck im Unternehmensalltag wirklich leben kann. Mehr dazu auf den Seiten 28 und 29. So mannigfaltig wie unser Verein, ist auch unsere Sonderausgabe geworden. Ich wünsche allen daher beim Schmöckern besonders viel Vergnügen!

Auf die nächsten 40 Jahre!

Christoph Zorn

Young Professional für Sustainable Innovation, seit 2014 Mitglied im MTP e. V.

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Zusammen sind wir 90! HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM 40. GEBURTSTAG! mlp_live

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MLP Finanzberatung SE Alte Heerstraße 40, 69168 Wiesloch Tel 06222 • 308 • 3000, 50jahremlp.de


Au s gabe 1 8

INHALT

Marketing f e i e r n

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J a h r e

40 Jahre MTP e. V. - die Kraft des Netzwerks 6

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Marketingtrends in den letzten 40 Jahren

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Wie haben sich usere Formate in den letzten vier Jahrzehnten verändert?

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Erfahrungsbericht: Einen Verein durch eine globale Pandemie führen

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Doppel-Interview: Das TrainingDepartment 2.0

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Erfahrungsbericht: Ein Plädoyer ans Scheitern

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Das MTP-Buch: 38 Seiten, 19 Städte, 40 Jahre - ein Verein

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Interview: Fynn Greve, Junior Media Berater bei pilot Hamburg

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Impressionen: Stimmen aus dem MTP-Land

Trends & Future Thinking 24

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Interview: Matthias Storath, Kreativchef bei Heimat Berlin

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Event-Tipp: Hybrider Kongress „Marketing Horizonte“

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New Work: Das neue Office von Unilever in Hamburg

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Interview: Paulo Lima, Geschäftsführer der Granorte GmbH

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Produktpolitik: Innovatives Verpackungsdesign

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Interview: Assistant Professor Stäbler der Universität Tilburg

34

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Videomarketing - Die Zukunft des Social-Media-Marketings

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Wie du den Social Media ROI messen kannst, Falcon.io GmbH

37 >> Gemeinsam Marketing leben & feiern: Dankeschön 38 >> Impressum


MTP - DIE KRAFT DES NETZWERKS

From Nostalgia to Future Thinking

Marketingtrends

in den letzten 40 Jahren Von Shelley Dudelson

Wie konnte man sich vor 40 Jahren von der Konkurrenz abheben und in den Augen der Kund:innen einen Mehrwert bieten? Die 1980er Jahre waren davon geprägt, dass Unternehmen mit verschiedenen Marketinginstrumenten die Märkte in gleicher Weise bedienten, womit Produkte immer mehr an Profil und individueller Erkennbarkeit verloren. Die Aufgabe des Marketings bestand darin, strategische Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz aufzubauen, diese am Markt zu halten und auf die sogenannten „USPs“ (engl. „unique selling proposition“), den Alleinstellungsmerkmalen von Produkten, zu fokussieren. Auf diese Zeit lassen sich auch die Anfänge des digitalen Marketings zurückführen, als IBM den ersten PC entwickelte. Es entstand die erste digitale Datenbank, die nicht nur die Beziehung zwischen Hersteller:innen und Käufer:innen für immer veränderte, sondern auch den Meilenstein für CRM-Systeme schuf, die heutzutage nicht mehr aus der Kundenbindung wegzudenken sind. Auch beim MTP e. V. gehören CRM-Tools zum wesentlichen Bestandteil des regionalen und nationalen Ehrenamts.

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1990: Die Ruhe vor dem digitalen Sturm Die National Science Foundation beschloss, das Internet nicht nur für Forschungszwecke, sondern auch für kommerzielle Zwecke nutzbar zu machen. Das öffnete die Tür für Unternehmen ihr Sortiment an verfügbaren Kanälen zu erweitern und das Internet für Marketingzwecke zu nutzen. Mit der Veröffentlichung des ersten Internet-Browsers Internet Explorer (1995) und dem Start der heutzutage beliebtesten und bekanntesten Suchmaschine Google (1998), gewannen Begriffe wie Suchmaschinenmarketing immer mehr an Bedeutung und halfen nicht nur den Kund:innen Informationen über Produkte und Dienstleistungen rauszufinden, sondern auch den Unternehmen eine Nähe zu ihren Abnehmer:innen aufzubauen. Auch bei MTP geschah in den 1990er Jahren einiges. Der damalige nationale Vorstand bestehend aus Marco Schüller, Thomas Nitzschke und Marc Lange konnte zu jener Zeit mit dem Unternehmen Lotus Development das „MTPNet“, heute bekannt als „Intranet“, implementieren und die nationale Website aufbauen.

DAMALS

HEUTE

hatten es Marketingfachleute nicht leicht. Um mit potenziellen Kund:innen in Kontakt zu treten, konnten nur eine Handvoll verfügbarer Kanäle eingesetzt werden, um Werbebotschaften zu vermitteln.

verfolgen Marketingspezialisten eine sehr komplizierte Customer Journey über viele verschiedene Kanäle und Geräte und müssen permanent darum kämpfen, relevant zu bleiben und das entsprechende Nutzenversprechen zum richtigen Zeitpunkt zu vermitteln.

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MTP - DIE KRAFT DES NETZWERKS

Das Online-Marketing nahm ebenfalls seine Gestalt an. Neue Kommunikationskanäle, wie Chats, E-Mails oder soziale Medien, ermöglichten, statt einer einseitigen Beschallung, einen Dialog zwischen Unternehmen und Konsument:innen, die unkompliziert, schnell und individuell angesprochen werden konnten. Dadurch konnten auch die Kundenbeziehungen gestärkt werden. Mit dem Launch von Facebook (2004), Twitter (2006) und anderen sozialen Netzwerken in den darauffolgenden Jahren, entstanden auch neue Wege die eigenen Erfolge zu messen.

Intranet damals (Screenshot Arbeitsbericht 1997)

Die Marketing-Landschaft hat sich zu einer immer interaktiveren, wechselseitigen Kommunikation zwischen Verbraucher:innen und Marke weiterentwickelt und Formate wie Mundpropaganda und InfluencerMarketing etablierten sich.

Neues Jahrtausend - Neue Trends Nach dem Platzen der Dot-Com-Blase, am 10. März 2000, begann für das Internet ein neues Zeitalter, das durch eine stärkere Betonung des Informationsaustauschs und des nutzerzentrierten Designs gekennzeichnet war. Dieser neue Trend führte dazu, dass die Verbraucher:innen auf eine neue Weise mit Marken in Kontakt traten: Anstatt ihnen einfach nur Werbung aufzudrängen, fokussierte man sich darauf, den Kund:innen einen Mehrwert zu bieten. Damit fühlten sie sich nicht nur verstanden, sondern sahen diese Produkte auch als eine Investition an.

Wo uns das Marketing in den nächsten Jahren hinführt? Gute Frage - gerade im digitalen Marketing dreht sich die Welt schnell. Was gestern noch Zukunft war, ist morgen vielleicht schon überholt.

Intranet heute (Screenshot September 2021) Quellen: Contilla GmbH (2021): Marketing im Wandel der Zeit, in: content-marketing.com.

Ollmann, Marc (2020): Marketing-Geschichte, in: blog.hubspot.de.

Fonial GmbH (2021): Geschichte des Internets, in: fonial.de.

Orion Co., Ltd. (2020): Digital Marketing, in: enablerspace.com.

Kopp, Olaf (2018): Marketing-Evolution, in: kopp-online-marketing.de.

Perelli, Jenny (2018): Geschichte des Marketings, in: blog.contentbird.io.

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Erfahrungsbericht

Wie haben sich unsere Formate in den

letzten vier Jahrzehnten verändert? Von Patricia Berger

Die Welt befindet sich im stetigen Wandel, daher ist es auch ganz verständlich, dass auch ein Verein nicht stehen bleibt. Doch was ist seit jeher geblieben und was hat sich gewandelt? Wir schreiben das Jahr 1992. Das Internet gibt es in der Form noch nicht, Email-Kommunikation wird nicht genutzt. MTP-Veranstaltungen werden über Plakate angekündigt und sind rappelvoll. MTP füllt mit der Brücke zur Praxis eine Nische, an welcher sowohl Unternehmen als auch Lehrstühle sehr interessiert sind. Bereits früh darf der Verein große Marktforschungen mit hohen Budgets durchführen. Protokolle werden nicht einfach im Laptop getippt, sondern müssen in einem Copyshop aufbereitet und dann per Post verschickt werden. Einige Jahre später kommt eine riesige Veränderung: es konnte für jede Geschäftsstelle ein Modem akquiriert werden, der Server steht in Saarbrücken. Klingt ausgedacht? Tatsächlich war dies vor rund 30 Jahren noch die Realität. Die Kommunikationswege bei MTP waren damals noch deutlich eingeschränkter. Das damals neu eingeführte Ressort Informationsservice sorgte zum Beispiel dafür, dass die neuen Technologien richtig funktionierten. Mit der Entwicklung des Internets wurde dieses dann in den 2000ern jedoch wieder abgeschafft. Heutzutage kann man sich das kaum vorstellen, denn MTP ist immer mit der Zeit gegangen. Heute gibt es unzählige WhatsApp-Gruppen, Plenen können über Microsoft Teams gehalten werden, wenn man etwas braucht, schreibt man eine E-Mail oder verschickt eine Sprachnachricht übers Handy. Doch nicht nur die Kommunikation hat sich über die Jahre verändert. 8

Wenn man sich die verschiedenen Ämter und Formate anschaut, hat sich einiges getan. So wurde das Ressort Beratung und Veranstaltungen als Ablöser für drei ehemalige Ämter eingeführt – vor einigen Jahren kam nun auch das Ressort Key Account Management dazu. Ebenso neu war das TrainingDepartment, das nun seit einiger Zeit Bestand hat und MTPler:innen Soft Skills und Kompetenzen vermittelt. Dass MTP immer mit der Zeit geht, zeigt sich auch durch die vielen neuen Formate, sei es das Streaming-Team, die Podcast-Formate oder auch die kürzlich geschaffenen E-Learning-Möglichkeiten. Natürlich gibt es auch zahlreiche Dinge, die sich nicht verändert haben. Bereits seit 1994 hat die Marketing Horizonte Bestand und entwickelte sich damals schnell zu einer nationalen Großveranstaltung. Doch auch die „klassischen“ MTP-Events, wie die Geschäftsstellenversammlung, die Vorsitzendenversammlung oder das Ressortleitertreffen, gibt es beinahe seit Vereinsbeginn. Manche Komponenten haben sich im Laufe der Jahre gewandelt oder weiterentwickelt, doch eine Sache ist immer gleich geblieben und wird auch in Zukunft bestehen bleiben: der bekannte MTP-Spirit, der uns alle antreibt und zusammenhält. Auch wenn es beinahe zu oft schon gesagt wird: MTP ist eine Spielwiese und probiert sich stetig an neuen Trends aus – mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg, doch immer mit neuen Learnings und neuem Wissen, das genutzt und weitergegeben werden kann.

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Erfahrungsbericht

Einen Verein durch eine globale Pandemie führen

LEARNING BY DOING Von Susannah Reimer & Ole Wehrbein

Was macht man als Vorstand eines 3600-köpfigen Vereins, wenn plötzlich eine Pandemie auf der Matte steht? Diese Frage konnten wir, als damaliger Nationaler Vorstand des Vereins MTP e. V. nicht beantworten. Da jedoch 19 Standorte auf Anweisungen warteten, musste eine Lösung her. Schritt 1: Durchatmen & die Situation analysieren Wir befanden uns erst am Anfang der Krise und keiner konnte einschätzen, was vor uns lag. Wir stellten uns daher Fragen, wie: „Was sind die Tatsachen? Wer sind unsere Mitglieder und was erwarten sie? Welche Risiken sollten wir bedenken?“. Microsoft Teams hatten wir kürzlich schon im Verein eingeführt, es wurde jedoch noch nicht viel genutzt. Viele unserer Mitglieder hielten sich vor allem durch Präsenzveranstaltungen up-to-date und am meisten Aufmerksamkeit erlangten wir auf Erstsemester-Veranstaltungen und Uni-Messen. Durch die Digitalisierung riskierten wir, Mitglieder zu verlieren und weniger neue dazuzugewinnen. Schritt 2: Experten zur Hand nehmen Mit Anfang 20 hat man üblicherweise wenig bis keine Erfahrung in Krisenkommunikation. Diese mussten wir uns an anderer Stelle suchen. Wir wendeten uns an Experten dieser Bereiche im Verein und besprachen unsere Ideen und Gedanken. Dank des Sparringgesprächs ergab sich unter anderem die Idee einen Krisenstab einzuberufen. Dieser sollte den Verein durch die Krise begleiten und in schwierigen Entscheidungen unterstützen, wie beispielsweise für kommende Präsenzveranstaltungen. Schritt 3: Maßnahmen ableiten Ziel war es, den Vorständen der Standorte eine Plattform zu bieten, um digital die Semesterarbeit durchzuführen. Damit Networking weiterhin möglich sein würde, konzipierten wir digitale Alternativen zu unseren Präsenzveranstaltungen. Außerdem wollten wir auf Bestehendes aufbauen, statt

Neues einzuführen, weshalb Microsoft Teams nun genutzt wurde, um Veranstaltungen zu hosten, Calls zu planen und Aufgaben standortunabhängig zu tracken. Schritt 4: Stakeholder ansprechen Anhand der erarbeiteten Krisenkommunikation mussten die Maßnahmen nun an den gesamten Verein kommuniziert werden und die Vorsitzenden für die Umsetzung dieser gewappnet werden. Unsere Nationalen Förderer und Kooperationspartner versuchten wir durch die Einbindung in digitale Alternativen einzubeziehen. Schritt 5: Zu seiner Entscheidung stehen Als Nationaler Vorstand trugen wir für jede Entscheidung, die wir trafen, die volle Verantwortung. Somit haben wir uns früh an die Entscheidungen der BundLänder-Konferenz gehalten, um die größtmögliche Akzeptanz innerhalb des Vereins zu haben. Schritt 6: Immer am Ball bleiben Unser größtes Learning war: „Wir können es nicht allen recht machen“. Entscheidungen zu fällen, ist selten leicht und es wird immer Menschen geben, die mit deiner Herangehensweise unzufrieden sein werden. Bedenke, dass es von außen immer leichter ist eine Meinung zu haben, wenn man nicht die Konsequenzen tragen muss. Höre daher auf dein Bauchgefühl und mach das, was du für richtig hältst. Vergiss nicht: Am meisten lernst du aus den Hindernissen, die sich dir entgegenstellen!

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Im Doppel-Interview mit: Christoph Zorn & Nicolas Boll, Trainer im MTP e. V.

Das TrainingDepartment 2.0

Wie aus Unvorhergesehenem eine digitale Chance wurde!

Von Christoph Zorn & Nicolas Boll

Ein eigenes TrainingDepartment (kurz: TD) in einem Studierendenverein. Wirkt wie ein ziemlich großer Begriff! Ihr wart von September 2020 bis September 2021 die DoppelLeitung. Was steckt dahinter? Christoph: Das TD, wie wir es intern nennen, gibt es in seiner heutigen Form seit gut zehn Jahren und ist unsere vereinseigene Weiterbildungsinstitution. Circa 40 ehrenamtliche FachTrainer:innen, die in acht verschiedenen Bereichen, wie beispielsweise Führungs- oder Kreativkompetenzen oder Akquise- und Verhandlung Trainings geben. Gerade unsere regionalen wie auch nationalen Vorstände bekommen ein allumfassendes Team- und Strategietraining. Nicolas: In maximal zwei Tagen werden bis zu zwölf Studierende vor Ort trainiert. Dabei vermitteln wir neues Wissen und regen im Coaching durch verschiedene Methoden auch zur Selbstreflexion an. Der Titel lautet „Das TrainingDepartment 2.0 – wie aus Unvorhergesehenem eine digitale Chance wurde!“. Von was für einer Chance sprechen wir hier?

Nicolas: Nicht zu vergessen ist, dass wir durch das Digitale für viele Mitglieder aus verschiedenen Geschäftsstellen eine Vielzahl an kleinen abendlichen Fach-Schulungen anbieten konnten. Schulungen sind nun ein aktiver Bestandteil des TDs. Wie überführt man denn ein präsentes Training ins Digitale? Welche Herausforderungen hattet ihr? Christoph: Da haben wir jedem Trainierenden freie Hand gelassen. Die Mehrheit von uns hat ihre Inhalte und Lernziele vom Flipchart auf Online-Kollaborations-Plattformen übertragen und zeitgleich videotelefoniert. Das war eben auch mit Herausforderungen verbunden, wie zum Beispiel die Ungewissheit, wie weiterhin die gewohnte Nähe zu den Teilnehmenden trotz digitalen Raums aufgebaut werden kann. Videotelefonie ist nicht so dynamisch, wie der Austausch im Trainingsraum, da nicht jeder zeitgleich reden kann, beziehungsweise die Hemmschwelle überhaupt etwas beizutragen, viel größer ist. Das hat auch mehr Energie seitens der Trainer:innen gefordert.

Nicolas: Das Unvorhergesehene brauchen wir wahrscheinlich gar nicht mehr näher beschreiben. Auch wir standen plötzlich vor der Frage, wie wir unser „training as usual“ neu definieren und weiterhin umsetzen können. Unser bisheriges Trainingsmodell in Präsenz funktionierte ja nicht mehr.

Nicolas: Ich finde auch, dass klassische Teamübungen neu gedacht werden müssen. Das ging digital nicht mehr. Daran feilen wir zurzeit noch.

Christoph: Wenn ich mich so zurückerinnere, war das ein ziemlicher Silberstreifen für uns. Digitale Trainings waren schon länger ein Thema im TD und Corona sorgte schließlich für den nötigen Anschub zum Umschwung. An dieser Stelle auch noch einmal ein dickes Dankeschön an alle, die damals dabei waren.

Nicolas & Christoph: Ein ganz klares ja!

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Kann denn ein digitales Training genauso viel wie eines in Präsenz?

Nicolas: Eine Vielzahl an Methoden und Übungen konnten wir meiner Meinung nach mit etwas Kreativität ohne Probleme ins Digitale übertragen. Aktuell feilen wir noch an den Teamübungen, denn bekannte Klassiker wie „Teppich

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Nicolas Boll studiert im Master Kultur und Wirtschaft in Mannheim. Seine MTP-Laufbahn begann 2017 in Marburg, wo er als Vorsitzender die Geschäftsstelle auf dem Weg zur Gründung begleitete. Seit fast zwei Jahren ist er Trainer für Führungs- und Kreativkompetenzen.

wenden“ oder „Gordischer Knoten“ funktionieren digital nicht. Stattdessen lösen unsere Teilnehmenden nun Rätsel in Gruppendiskussionen oder sollen spontan gestellte Szenarien kreativ mit, von ihnen zuvor zufällig gewählten, Gegenständen lösen. Es braucht also nicht immer „übersetzte“ Übungen, um durch Austausch die Gruppendynamik zu stärken. Wenn ihr einmal zurückdenkt, welche Gründe haben diese digitale Chance überhaupt erst ermöglicht? Christoph: Gute Frage! Für mich heißt das Zauberwort Resilienz. Wir alle sind seit langem Mitglied im Verein und fühlen uns auch über ihn verbunden. Für den einen sind es vielleicht unsere Werte, die er auch in dieser ungewissen Zeit hochhalten wollte, eine andere fühlt sich durch ihre Trainerinnenrolle den Mitgliedern verpflichtet und andere wollten über sich selbst hinauswachsen. Egal wie, uns alle eint, dass man ein Teil der Trainerfamilie ist, und ich denke, eben dieses Zusammengehörigkeitsgefühl in Kombination mit der eigenen Motivation kann die Berge versetzen, die man sich zuvor nicht traute zu besteigen.

Resilienz? Wie kann man das im Kontext von MTP verstehen? Nicolas: MTP lebt davon, dass sich die Mitglieder mit kreativen Lösungen gemeinsam auf jede Situation anpassen können, denn so hält man nicht nur die Lust und Motivation, sondern auch den Willen sich neu zu erfinden hoch! Bestehendes wird umgedacht und ganz wichtig: es wird sich ausgetauscht und evaluiert. Da war nicht wichtig, wer wie lange schon trainiert oder was in der Vergangenheit „immer schon so gemacht wurde“. Christoph: Durchs Anpassen an die Situation konnten wir uns weiterentwickeln und so beispielsweise die zuvor genannten ortsungebundenen, digitalen Schulungen einführen. Das ist grundsätzlich kein neues Format, gab es bei uns vorher nur nicht in dem Ausmaß.

Christoph Zorn ist Masterand der Nachhaltigen Unternehmensführung und schon fast acht Jahre im Verein. Seine Reise begann als Vorsitzender in Berlin, seit 2018 ist er zudem Trainer – vor allem für Führungs- und Kreativkompetenzen, sowie Projektmanagement.

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MTP - DIE KRAFT DES NETZWERKS

Fortsetzung Wie habt ihr beide die Zeit als Leitung empfunden? Nicolas: Wirklich ziemlich ungewiss. Man beginnt etwas zu planen und weiß nicht genau, ob das auch wirklich so stattfinden kann. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist unsere zwölftägige Trainerausbildung. Wir dachten zuerst, dass wir sie unter Einhaltung von Vorsichtsmaßnahmen und Hygieneregeln wie gewohnt veranstalten können. Leider mussten wir sie einen Monat vor Start dann doch weit hinaus verschieben. Dies zeigte uns beiden aber auch, dass auch für schwerere Umstände die passende Lösung gefunden werden kann. Gleichzeitig hat uns diese Zeit als Leitung des TD näher zusammengebracht. Die digitalen Möglichkeiten förderten nämlich auch den Austausch untereinander, was eben eine typische Aufgabe einer Leitung des TrainingDepartments ist. Christoph: Das kann ich so unterschreiben. Für mich war es ein sehr intensives Jahr, da ich mich viel tiefer als erwartet mit der Fragestellung auseinandergesetzt habe, wie wir unsere zuvor erdachte Strategie unter den geänderten Vorzeichen umsetzen können. Für uns beide war es am Ende gefühlt ein zweiter Vollzeitjob, der seine Höhen und Tiefen hatte. Ich glaube, dass auch wir beide resilienter geworden sind und viel über Improvisation und Stressresistenz gelernt haben. Das TD hatte dieses Jahr Geburtstag. Vor 2001 wurde zum ersten Mal von einem Trainingssystem im Verein gesprochen. Worauf seid ihr besonders stolz? Christoph: Wir haben das TD ein Jahr leiten dürfen und blicken auf eine lange Vergangenheit zurück. Aber wenn ich ad hoc überlege, fällt mir sofort unser Train-The-Trainer ein. Nachdem ich bereits so einige Unternehmen von innen gesehen habe, merke ich immer wieder, wie verdammt gut wir als Verein im Vergleich ausbilden und wie wertvoll die Trainer-Skills im (beruflichen) Alltag sind. Nicolas: Stimmt! Ich für mich bin stolz auf unsere ehrenamtlichen Trainer:innen. Sie prägen das TrainingDepartment mit ihrem konstanten Willen sich selbst weiterzubilden und ihr Wissen an unsere Teilnehmer:innen weiterzugeben und das finde ich echt viel wert!

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Was hat euch in eurem gemeinsamen Jahr wirklich begeistert und welche Erfahrung möchtet ihr nicht mehr missen? Nicolas: Ich persönlich haben mich über dieses Jahr hinweg, neben der Leitung, sehr als Trainerpersönlichkeit weiterentwickeln können. Das ist etwas, was mir so niemand mehr nehmen kann. Christoph: Für mich war es vor allem die erneute Chance Leitungsverantwortung zu übernehmen, die eigenen Ziele umzusetzen und Antworten auf ungelöste Fragen zu finden. Wenn ich so zurückdenke, dann sind meine liebsten Erinnerungen wie wir beide das Jahr gemeistert haben, das gemeinsame TrainThe-Trainer in Berlin und der nahe Austausch mit den Trainer:innen. Getreu unseres Namens „zwischen Theorie und Praxis“: Was würdet ihr Unternehmen mitgeben, die in einer ähnlichen Situation stecken? Nicolas: Klingt etwas kitschig, aber einfach machen! Wir haben gelernt, dass nicht alles sofort perfekt zu sein hat, aber sich von der Hürde „digital“ verschrecken zu lassen, ist nicht der richtige Weg. Man wächst buchstäblich mit der Reise. Es gibt viele Möglichkeiten digital zusammen zu arbeiten, Workshops zu veranstalten oder qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen! Und wenn es mal nicht funktioniert, gilt es weiter auszuprobieren. Das ist auch das, was ich an MTP so sehr schätze. Es gibt so viel Raum, um neue Ideen oder auch sich selbst auszuprobieren. Das fehlt mir im Unternehmenskontext doch noch öfter. Christoph: Neben dem ist es für mich das Wissen, dass in Krisen jeder, unabhängig von Status oder Erfahrung, etwas Wertvolles zur Situation beitragen kann und man zusammen aus Sackgassen lernt. Getreu dem Motto gestern erdacht, heute umgesetzt und morgen angepasst. Dafür muss in einer Organisation meiner Meinung nach eben auch Vertrauen, Rückhalt und Mut zum Wandel gelebt werden. Vielen Dank für Eure Zeit!

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Erfahrungsbericht

Ein Plädoyer ans Scheitern Von Marisa Nehring

Von den kleinen und großen Fehlern, die im Leben nun mal unausweichlich sind, handelt dieses kleine Plädoyer ans Scheitern. „Noch schnell auf die Mail von der Personalerin antworten, abschicken und fert… - warum kommt die denn jetzt an mich zurück?

Infoplenum, eine Unternehmensabsage nach der anderen, damit verbunden: Frust, Motivationslosigkeit und Kriselaien im Vorstand.

Ach verdammt, ich hab versehentlich allen geantwortet, anstatt einer Person und jetzt ist die bei allen Mitgliedern der Geschäftsstelle gelandet.“

Dann kam der Rücktritt der ersten Vorsitzenden. Zum Scheitern verurteilt könnte man meinen. Doch der Mensch wächst mit seinen Herausforderungen. In meiner Zeit als Vorsitzende während dieser Krise habe ich vieles gelernt. Insbesondere mich auf das Wesentliche zu fokussieren, Prioritäten zu setzen und dass man trotzdem nicht immer alles alleine schaffen muss. #Teamwork“

So oder so ähnlich hat es fast jeden von uns bereits ereilt. Besonders in der Interessent:innenphase, wenn der Verein mit seinen endlosen Abkürzungen, Ansprechpartner:innen und Vorgängen sein eigenes sechssemestriges Studium braucht. Beginnend auf regionaler Ebene betrachten wir die ehemaligen Vorsitzenden der Geschäftsstellen Chemnitz, Cynthia Kempe und Leipzig, Jessica Krahl, welche wie viele andere Ressortleitungen und Vorsitzenden im ersten Corona-Semester mit dem Umbruch konfrontiert wurden.

Damit zeigen uns die beiden vor allem, dass egal, ob bei eigenen Fehlern oder unverschuldetem Scheitern: Am Ende zählt auf sich selbst stolz zu sein und mit dem zu arbeiten, was man hat.

„Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben.“ Cynthia berichtet über ihre [Ernst Reinhardt] Amtszeit: „Nachdem wir die Verzweiflung und die Wut auf die Situation fürs Erste überwunden hatten, versuchten wir eben das Beste daraus zu machen. Durch Flexibilität, An- Auf Veranstaltungsebene, zeigen uns Eva passung und gegenseitige Motivation haben Meyer aus Nürnberg, Gesamtleitung des Suswir das doch recht gut hinbekommen.“ tainable Marketing Congress 2020 und Marvin Girnth aus Kiel, Mitverantwortlicher der GeAuch Jessica blickt zurück: „März 2020, frisch schäftsstellenversamlung im Sommersemesgewählt als zweite Vorsitzende, mit nur einem ter 2020, was sie aus den schuldlosen AbsaSemester MTP-Erfahrung, Corona-Pandemie, gen ihrer Projekte mitgenommen haben. digitales Semester, keiner wusste, wie das aussehen kann, keine Interessent:innen im MTP.Mehrwert Marketing-Magazin Nr. 18 | Weitere Artikel auf mtp.org/magazin

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Fortsetzung Eva berichtet über ihr gescheitertes Projekt: „Eine Zeit, die mit viel Spaß, Motivation und Begeisterung – aber auch vielen Hürden, Ungewissheit und Rückschlägen in Verbindung steht. Letztendlich hat vor allem die Planungsunsicherheit aufgrund der Corona-Pandemie zur Absage des Kongresses geführt. Ob sich dies im ersten Moment wie Scheitern angefühlt hatte? 100%ig! Und auch noch im zweiten und dritten Moment habe ich oft darüber nachgedacht, was gewesen wäre ,Hätten wir doch nur dies, oder das gemacht‘.“ Gleichzeitig berichtet sie jedoch auch von dem Positivem, was ihr das Projekt gegeben hat: „Ob diese Zeit eine der wohl lehrreichsten überhaupt waren? Ebenfalls zu 100%! Ein Herzensprojekt ‚einfach aufzugeben‘ fällt nie leicht. Zweifel sind nicht immer einfach aus dem Kopf zu bekommen, doch die Gewissheit, dass man immer nur nach seinem besten Wissen und Gewissen gehandelt hat, die bleibt.“

Nichtsdestotrotz war besonders die Tatsache, nicht alleine gewesen zu sein und mit anderen gemeinsam etwas Großes auf die Beine zu stellen einer der persönlichen Highlights: „So kann ich auf eine schöne Zeit mit einem geilen Team zurückschauen und hoffe, dass ein anderes Team mit motivierten Kielern einen neuen Versuch startet.“ Was wir von den beiden lernen können ist dabei definitiv zu akzeptieren, wann es Zeit ist loszulassen und dankbar für die Menschen und Erfahrungen auf dem Weg zu sein. Von Corona weg und hin zur Perspektive des Nationalen Vorstands teilt Jana Künzel aus unserer jüngsten Geschäftsstelle Marburg ihre Sicht der Dinge nach der verlorenen NV-Wahl 2021. Ganz besonders sticht dabei ihre Freundschaft mit den „Gewinnern“ heraus: „Ein Team aus drei sehr fähigen jungen Männern, mit denen ich befreundet war und bin und bei denen ich fest überzeugt bin, dass sie eine gute Wahl für das Amt sind.“

Sicherlich hätte sich ganz MTP Deutschland über eine Geschäftsstellenversammlung (GSV) in Kiel gefreut, abends entspannt dem Meeresrau„ ,Loslassen‘ ist meist das größte Learning.“ schen zuzuhören während im Hintergrund „Ein schöner Tag“ ertönt. Leider machte uns Corona auch hier einen Strich durch die Rechnung und Nachdem sie von ihrer Niederlage erfuhr, wich ließ das Projektteam überrascht, aber nicht der erste Moment der Trauer jedoch gleich kampflos zurück. dem Zusammenhalt im Verein: „Die Kameras wurden abgeschaltet, um mich möglichst „Wenn man so viel Zeit und Energie in eine schnell aus dieser unangenehmen Situation Sache steckt und sie dann ohne eigenes Ver- zu befreien. So unangenehm war sie aber eischulden zu scheitern droht, klammert man gentlich nicht, denn ich wurde direkt von meisich an Alternativen. Von einer abgespeckten nem, als auch vom ,Gegnerteam‘ in den Arm Version über diverse Hygienekonzepte bis zu genommen und es trudelten zahlreiche uneiner Verlegung war alles dabei, aber nichts, glaublich liebe Nachrichten ein, die mir zeigten was uns wirklich begeistert hätte. Nach lan- wie viel Rückhalt man auch als ,Verlierer‘ im gem Hin und Her haben wir uns für die im Verein erfährt und, dass echte Freundschaften Nachhinein beste Lösung entschieden und auch durch so etwas nicht zerbrechen.“ die GSV abgesagt.“, berichtet Marvin. Dies zeigt uns, dass Loslassen selbst meist Jana nutzt außerdem auch nach der Wahl ihr schon das größte Learning ist. neugewonnenes Wissen und bleibt als Teil des Nationalen Teams erhalten. Sie fasst die Zeit zusammen: „Rückblickend bin ich froh, diesen Prozess mitgemacht, mich so intensiv mit dem Verein auseinandergesetzt und auch meine Gefühle zugelassen zu haben.“

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Hierdurch ist sie ein tolles Beispiel für das Sprichwort: ,Dabei sein ist alles‘ und wie wichtig es ist, den eigenen Gefühlen auch mal Raum zu geben. Das fällt natürlich besonders leicht, wenn die „Gegner“ sich gar nicht als solche anfühlen und man am Ende des Tages dadurch zusammenwächst. Positiv schaut Jana auch in ihre Zukunft, denn sie glaubt fest daran, dass das eigene Scheitern der Anstoß neuer Möglichkeiten ist: „Wenn etwas nicht klappt, dann hat das immer einen Grund. Darauf wird vieles folgen, das klappt und für das man vielleicht nie die Gelegenheit gehabt hätte, wenn man bei der ersten Sache nicht gescheitert wäre.“

Ihr Wunsch, dass die Geschäftsstelle Berlin wieder aufgebaut wird, zeigt uns außerdem, dass auch nach einem verlorenem Kampf das Ziel nicht unbedingt aus den Augen verloren werden darf. Denn was man jetzt nicht schafft, das kann jemand anderes vielleicht in der Zukunft schaffen. Sie gibt uns deshalb mit: „Gib niemals auf, ohne es wenigstens versucht zu haben. Negative Erfahrungen sind auch wertvolle Erfahrungen.“ Letztendlich können wir Fehler machen und das Aufgeben kann auch noch in den nächsten 40 Jahren nicht gänzlich vermieden werden, egal ob im Verein oder Privatleben.

Als eines der bewegendsten Beispiele zeigt zuletzt auch Shelley Dudelson, wie viel ein einziger Mensch – für den Verein und natürlich auch für sich – leisten kann.

Unsere Mitglieder zeigen uns: •

Es ist okay, an seine Grenzen zu stoßen oder diese überhaupt erst kennenzulernen.

„Im Wintersemester 2020 habe ich als zweite Vorsitzende und einziges Mitglied des Berliner Vorstands versucht, die Geschäftsstelle am Leben zu erhalten und neue Mitglieder zu finden. Denn neben Berlin stand auch die 40-Jahre-Kampagne, mein Studium, meine Fernbeziehung und meine Arbeit auf dem Programm.“, berichtet sie und beweist uns, dass die Vereinsarbeit immer noch ehrenamtlich stattfindet und jeder von uns manchmal mit dem Drumherum zu kämpfen hat.

Es ist okay, sich auch mal überwältigt zu fühlen vom Studium, Privatleben und MTP.

Es ist okay, wütend und traurig, besonders bei unverschuldetem Scheitern, zu sein.

Es ist auch okay, die Aufgabe an andere weiterzugeben und sie mit dem eigenen Wissen zu unterstützen.

Ganz besonders stolz ist Shelley (zurecht) dementsprechend auf ihre Leistung, die ihr so schnell keiner nachmacht: „Ich konnte neue Leute kennenlernen, habe zum ersten Mal in meinem Leben Kaltakquise von Unternehmen betrieben und auf nationaler Ebene mit vielen wunderbaren Menschen gearbeitet. Ich bin sehr stolz auf das, was ich geleistet habe und unglaublich dankbar für alle, die mich in dieser Zeit unterstützt haben.“

Respekt verdienen dennoch alle, die es versuchen und welche trotz allem immer einen Platz bei ihren Freund:innen und Teamkolleg:innen im Verein haben!

Ein großer Dank gilt den starken Persönlichkeiten, die den Mut besitzen, ihre Erlebnisse mit uns zu teilen.

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Das MTP-Buch: ein Nationales Kreativ-Projekt

38 Seiten, 19 Städte, 40 Jahre – ein Verein Von Sophie Hoffmeier

Eine Doppelseite – reicht das, um das Leben in einer Stadt und das dort herrschende Lebensgefühl einzufangen? Um zu beschreiben, was das Zusammensein einer Gruppe von Menschen ausmacht? Wir haben uns als Verein dieser Herausforderung gestellt. Dabei herausgekommen ist ein Buch. 38 Seiten, 19 Städte - eine Gemeinsamkeit: Es stehen Studierende dahinter, die Marketing leben und sich zu einem Verein zusammengeschlossen haben. Die Idee entstand im Frühjahr 2019. Über ein Jahr hat die Entstehung des Buches in Anspruch genommen.

Es ist einmal durch ganz Deutschland gereist und hat in jeder unserer 19 Geschäftsstellen Halt gemacht. Jeder Standort hat dem Buch einen eigenen Stempel aufgedrückt – oder besser gesagt einen Sticker. Wie bei einem Reisekoffer schmücken diese den Einband. Im Inneren wurde gemalt, gebastelt, aufgeklebt und der Fantasie freien Lauf gelassen. Natürlich wäre es einfacher gewesen, einfach eine Online-Bildersammlung zu starten. Doch dieses Gemeinschaftsprojekt war ein

-projekt! Ein Versuch, in Papierform zu bündeln, was uns ausmacht. Dabei herausgekommen ist ein Erinnerungsstück, das vor Kreativität und Einfallsreichtum strotzt - Vielfältigkeit gesammelt in einem Buch. Nun gewähren wir erstmals einen Einblick.

Viel Spaß beim Entdecken!

MTP-Buch-Video

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Fortsetzung

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Im Interview mit: Fynn Greve, Junior Media Berater der pilot Hamburg GmbH & Co. KG

„Sei offen und wissbegierig, dann ist das ein super Nährboden für deine persönliche Entwicklung.“ Von Lambert Schultz

Fynn Greve, 26, ist Juniorberater Media bei pilot in Hamburg. Im Gespräch mit Lambert Schultz von MTP erzählte er, wie er sein analytisches Denken mit Kreativität verbindet, welche Rolle Fernet-Branca bei seiner Entscheidung für die deutschlandweit agierende Agenturgruppe spielte und was er für den Berufseinstieg empfiehlt, wenn du dich für den Medienbereich interessierst. Du arbeitest als Juniorberater Media. Was kann ich mir darunter vorstellen? Als Juniorberater Media bei pilot kann man ganz unterschiedliche Rollen einnehmen. Ich bin beispielsweise genauso Schnittstelle zu unseren Kund:innen sowie interner Ansprechpartner für unsere Planungsspezialist:innen zu den verschiedensten Mediamaßnahmen – ein Allrounder quasi, der das große Ganze im Blick behält. Du kannst aber auch zum Social- oder TV-Spezialist:in werden. Je nachdem, was dir Spaß macht und wo deine Talente liegen, wirst du individuell gefördert. Wie sieht bei dir ein typischer Arbeitstag aus? Das variiert. Momentan entwickeln wir die Jahresstrategie für einen führenden Markenartikler aus dem Konsumgüter-Bereich. Da überlegen wir uns, wofür sich die Zielgruppe interessiert, und planen ganzheitliche Media-Maßnahmen,

um sie zu erreichen. Gleichzeitig behalte ich laufende Kampagnen im Auge, treffe Ansprechpartner:innen unserer Kund:innen, besuche Veranstaltungen und kann mich durch Schulungen zu den verschiedensten Themen weiterbilden. Du bist ein sehr kreativer Mensch, spielst Instrumente, schreibst Lieder und trittst bei Open Stages auf. Wie bringst du deine kreative Ader in der Agentur ein? Wenn du Mediaberatung hörst, dann wirkt das erst mal sehr analytisch und zu einem gewissen Teil ist es das auch. Du beschäftigst dich mit Zahlen und Excel - was ebenfalls sehr spannend ist, eben ein ganz anderer Twist zu der Sache. Das Kreative bringst du mit rein, indem du vorschlägst und planst: Was für neue Maßnahmen kann man machen? Muss es der neue TV-Spot sein oder lohnt sich ein Blick über den Tellerrand des Kundenunternehmens hinaus? Wie gut passt eine Kreation zur Zielgruppe?

pilot ist eine der größten unabhängigen und inhabergeführten Agenturgruppen Deutschlands. Gestartet als Mediaagentur für klassische und digitale Medien, ist pilot heute ein Full-Service-Dienstleister für effektive Markenkommunikation. An den Standorten in Hamburg, München, Berlin, Stuttgart, Nürnberg und Mainz arbeiten über 400 Expert:innen aus verschiedenen Fachbereichen integriert zusammen. So entstehen bei pilot innovative Kommunikationslösungen, mit denen Marken ihre Zielgruppen in der modernen Marketing- und Medienlandschaft erfolgreich erreichen und nachweislich mehr Wirkung erzielen können. pilot ist Gründungsmitglied des globalen Agenturverbunds Local Planet. Zum Kundenkreis von pilot zählen namhafte nationale und internationale Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen – darunter Dr. Oetker, Hochland, Techniker Krankenkasse, Smyths Toys Superstores, Jack Wolfskin, MOIA oder Weleda. 20

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Wir entwickeln mit unseren Kund:innen gemeinsam ein Konzept und beraten sie zu Kreativmaßnahmen. Was hat dich motiviert, für eine Agentur zu arbeiten? Während meines Studiums empfand ich die Marketingvorlesungen schon immer spannend und habe mich dann gefragt, wie ich den besten Überblick in der Branche bekommen kann. Ähnlich wie bei MTP haben wir hier ein großes Netzwerk und Kunden:innen aus den unterschiedlichsten Branchen. Dadurch bekommst du einen Rundumblick und kannst viele Bereiche kennenlernen. Hinzu kommen Besuche von Veranstaltungen verschiedenster Vermarkter wie ProSiebenSat.1 oder Events wie die DMEXCO, zu denen ich sonst keinen Zutritt hätte. Wie kamst du zu pilot? Vor 3 Jahren war ich auf einer Veranstaltung in Hamburg Wandsbek, der Mediale, und hörte einen Vortrag über Fernet-Branca. Deren Plakat-Kampagne „Life is bitter“ war damals in den Medien und auch in Hamburg überall zu sehen. Das Thema fand ich spannend und die Menschen, die das vorgestellt haben, total sympathisch. Wie sich herausstellte, kamen die mediale Aussteuerung und Kreation von pilot. Das ist bei mir nachhaltig hängengeblieben und daran habe ich mich erinnert, als ich einen passenden Arbeitgeber finden wollte. Wie viel Vorwissen brauchst du, um in einer Agentur anzufangen?

Treffen in Hamburg: Lambert Schultz und Fynn Greve

Ich hatte bereits Erfahrungen im Marketing, der Mediabereich war neu für mich. Du musst nicht alles wissen und können, wichtig ist hier, dass du motiviert bist und dich weiterentwickeln möchtest. Was rätst du jungen Leuten, die sagen, sie möchten etwas mit Medien machen? Medien sind ein wahnsinnig breites Feld, in welchem du dich Folgendes fragen musst: Habe ich bereits meine Leidenschaft gefunden? Wenn du dich für Druckerzeugnisse und Print interessierst, dann ist hier der Verlag eventuell das Richtige für dich. Eine Agentur, wie pilot, ist die richtige Wahl, wenn du dich für viele verschiedene Bereiche in der Welt der Medien interessierst. Denn bei uns arbeitest du mit 60 verschiedenen Fachbereichen zusammen, sodass du in deinem Job mit fast allen Berührungspunkte hast und somit ein umfangreiches Bild bekommst. Mit der Zeit gewinnst du einen Gesamtüberblick und kannst dich entweder spezialisieren oder weiter vielfältigen Interessen nachgehen. Sei offen und wissbegierig, dann ist das ein super Nährboden für deine persönliche Entwicklung bei uns.

Wir alle wissen bereits viel mehr über Marketing, als uns bewusst ist. Jeder bringt einen riesigen Erfahrungsschatz mit, weil wir alle, unsere Freunde, selbst unsere Familie, Konsument:innen sind. Wir können uns gut in Kund:innen hineindenken und vorstellen, was Menschen bewegt und wie „Ich kann jedem Studierenden sehr empfehlen, sich neben dem Stuman sie begeistern kann. dium bei MTP zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen. Bei pilot steht in den ersten MTP veranstaltet nicht nur großartige Netzwerkevents, sondern pflegt Monaten im Vordergrund, enge Beziehungen zu vielfältigen Unternehmen, was den Berufseindass du dein Wissen über Medien sowie Zielgruppen stieg enorm vereinfacht. So hat mich MTP ganz unkompliziert mit pilot vertiefst und erweiterst. Dazu zusammengebracht und ganz neue Möglichkeiten für mich eröffnet. erhältst du nebenbei sehr Vor 4,5 Jahren bin ich als Juniorin im New Business Bereich gestartet viel psychologisches Wissen, und leite heute mein eigenes Team. So schnell kann es gehen, wenn was Menschen wollen und man gut zusammenpasst.“ wofür sie sich interessieren. Elena Schneider ist Alumna des MTP e. V. und Leiterin New Business Solutions bei pilot

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Impressionen aus 40 Jahren Vereinsgeschichte

Stimmen aus dem MTP-Land „MTP ist für mich wie ein großes rotes Geschenk. Nach dem Auspacken kann man sich auf ein breites Netzwerk, wertvolle Erfahrungen und persönliche Weiterentwicklung freuen.“

"MTP bedeutet für mich, relevante Inhalte aus dem Studium in der Praxis auszuprobieren."

Tania, Resortleitung Human Resources, Hamburg

Kiel

Philipp, 2. Nationaler Vorsitzender, Hannover

Hamburg

"MTP bietet mir nicht nur Herausforderungen, um mich weiterzuentwickeln, sondern auch die nötige Unterstützung, um diese zu meistern. Deshalb bedeutet MTP für mich TEAMWORK!"

Berlin Hannover

Marie, 2. Vorsitzende, Köln

„MTP ist für mich eine Konstante in meinem Leben und meine Zweitfamilie geworden. Menschen, Erfahrungen und Geschichten, die ich in meinem Leben nicht mehr missen möchte. Jobs kommen und gehen, Beziehungen verändern sich, Wohnorte wechseln - MTP bleibt.“

"MTP bedeutet für mich, Platz für Kreativität und Individualität, die Möglichkeit Projekt umzusetzen und Neues voranzutreiben, gemeinsames Scheitern und zusammen Erfolge feiern sowie ein Ort, wo aus Fremden Familie wird."

Münster

Paderborn

Franzi, Alumna, Leipzig

Leipzig Chemnitz Marburg Gießen

Köln

Erfurt

Frankfurt Bamberg

Saarbrücken

Kristin, Alumnivorstand, Frankfurt

"MTP bedeutet für mich, meiner Kreativität freien Lauf zu lassen, über mich hinauszuwachsen und dabei Teil eines großen, tollen Netzwerkes zu sein."

Mannheim

Nürnberg

Stuttgart

München

Semra, Nationales Kommunikationsteam Brand Specialist, Stuttgart MTP-Geschäftsstellen in Deutschland

„MTP bietet mir die einzigartige Möglichkeit, bereits früh Verantwortung zu übernehmen, ein großes Netzwerk mit Kontakten auch in die Wirtschaft aufzubauen und Trends aus der Marketingwelt kennenzulernen und zu verstehen.“ Alexander, Nationale Leitung Finanzen & Recht, Nürnberg

"MTP ist für mich die Chance, sich in einem einzigartigen Netzwerk selbst auszuprobieren, seine Talente zu entdecken und Freundschaften zu knüpfen." Adrian, Nationaler Ansprechpartner VDSI, München

Ein Verein. Eine Idee. Viele Facetten. Der gemeinnützige MTP – Marketing zwischen Theorie und Praxis e. V. wurde 1981 als Studenteninitiative gegründet, um die Marketingausbildung an Universitäten praxisnäher zu gestalten. Heute versteht sich der Verein als das größte generationsübergreifende Marketing-Netzwerk aus Studierenden, Professionals, Unternehmen und Wissenschaft. Dafür engagieren sich an 19 Hochschulstandorten und in 16 Alumni-Clubs mehr als 3.600 Mitglieder ehrenamtlich. Unterstützt wird MTP dabei von rund 90 Professoren der renommiertesten Marketinglehrstühle und von über 115 regionalen Partnerunternehmen. Zu den nationalen Förderern gehören unter anderem Unilever, Henkel und Lidl. Zahlreiche Veranstaltungen und Beratungsprojekte sowie Fachkongresse wie die Marketing Horizonte und der Digital Marketing Congress zeigen die Leistungsstärke des Vereins. Um diese auszubauen, wird in eine umfangreiche Weiterbildung der Vereinsmitglieder investiert. Seit 40 Jahren steht MTP für „Marketing leben”.

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TRENDS & FUTURE THINKING

Trends & Future Thinking

Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben. [Albert Einstein]


TRENDS & FUTURE THINKING

Im Interview mit: Matthias Storath, Kreativchef der Heimat Werbeagentur GmbH, Berlin

„Die Leute wollen auch wieder fröhliche Botschaften:

Let the fun win!“

Von Lambert Schultz

Matthias Storath ist Kreativchef von Heimat Berlin. Einer Agentur, die unter anderem das Soundlogo yippiejaja von Hornbach erfand, und Marken wie Smart, Gorillas, Trolli und die FDP betreut. Im Interview mit Prof. Dr. Nils Hafner und Lambert Schultz von MTP sprach er über Differenzierung als Erfolgsrezept. Wie Marketingverantwortliche Markenversprechen gestalten können, mit denen sie Kunden und Beschäftigte erreichen und welche Botschaften im Jahr 2022 gefragt sind. Diese Themen vertieft auch der Fachkongress Marketing Horizonte am 1. & 2. Dezember 2021 in Münster. Hafner/Schultz: Wir haben uns mit eurer Agentur und eurem Motto „seriously different“ beschäftigt. Wie kamt ihr zu der Idee?

Der Claim dazu lautet „faster than you“.

Wir glauben, dass Differenzierung der Wettbewerbsvorteil ist. Das gilt für das Produkt selbst und auch für die Kommunikation darüber. Viele Sachen draußen sehen gleich aus, deshalb bleiben sie unauffällig. Hintergrund ist, dass man häufig versucht, alles richtig zu machen. Klar will jeder mit seinen Marketingbotschaften auffallen. Zur Andersartigkeit gehört eben der Wille, anders zu sein.

Das ist ein hoher Anspruch und erzeugt eine entsprechende Erwartungshaltung. Er wirkt durchaus attraktiv, aber es stellt sich auch die Frage:

Wenn man Andersartigkeit kommuniziert, baut man ein Versprechen auf. Wie bringt ihr eure betreuten Unternehmen dazu, so ein Versprechen zu verstehen und auch zu leben? Wir sprechen vor allem Marken an, die an Differenzierung glauben. Da zieht man am Ende an einem Strang. Für Gorillas haben wir im Sommer zum Beispiel eine Plakatkampagne gemacht, die war komplett schwarz. Da war nur weiße Typo drauf, ein riesengroßes Logo, keine Bilder. Das ist eine Kampagne, die zunächst einmal aufgefallen ist. Dann war sie von den Botschaften her so anders, dass die Leute sie gepostet und geteilt haben und darüber gesprochen wurde. 24

Bei Veränderungen von außen kannst du nur im Rahmen der Marke reagieren.

Klappt das denn immer und fällt das nicht auf den Claim zurück? Auf der einen Seite gefällt es mir sehr gut, dass es ein hartes Markenversprechen ist. Andererseits misst man das am Ende natürlich auch. Eine Wahrheit ist in dem Versprechen drin. Nun ist das ein rationales Versprechen. Bei uns ist immer sehr wichtig, dass es auch einen emotionalen Impact hat. Wir haben gesagt: Ihr braucht Entertainment! Es muss am Ende ein Lifestyle verkauft werden, der aber auch im Produkt geerdet ist und ich muss das Produkt verstehen.

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Sind das auch Elemente, um ein Brand Promise Gap zu vermeiden? Wenn das Markenversprechen irgendwo im Produkt geerdet ist, wird ein Brand Promise Gap vermieden. Nehmen wir das Beispiel Smart: “Cars can be good”. Das ist eine Wahrheit im Produkt, die sind komplett elektrisch. Viele Unternehmen sagen, „wir gehen jetzt mal mit 'ner Purpose-Kampagne raus", wo sich am Ende die Frage stellt, was hat das mit dem Produkt zu tun? Wenn man das macht, braucht man ein ganz klares Produktversprechen und es muss einhaltbar sein, auch vom Unternehmen. Ich habe nichts davon, wenn ich ein Produktversprechen abgebe, oder auch eine Haltung kommuniziere, die zum Produkt passt, das Unternehmen aber völlig andere Werte lebt. Oder wenn die Kultur da nicht stimmt. Das alles versuchen wir immer herauszuarbeiten. Jedes Unternehmen ist im Kern andersartig. Daher sehen wir es als unsere Aufgabe, dies auch in der Kommunikation spitz hinzubekommen und eben nicht im Einheitsbrei zu versanden. Mit einem Branding will ein Unternehmen nicht nur seine Zielgruppen erreichen, sondern auch die eigenen Beschäftigten. Wie schafft man es, eine Marke auch wirklich in das Leben eines Unternehmens zu bringen? Wenn man das Beispiel FDP nimmt, die betreuen wir seit sieben Jahren. Da stand am Anfang eine klare Re-Fokussierung auf den Kern Freiheit und wenn diese gegeben ist, dann kannst du selbst wahnsinnig viel bewegen. Da sehen viele Kampagnen jetzt ganz anders aus, aber diesen Geist spürst du in jeder einzelnen. Das hat sich von alleine in der Partei durchgesetzt. Da musste keiner kommen und sagen: So sollt ihr das jetzt machen. Das muss freiwillig sein und es muss so interessant sein, dass es freiwillig ist. Wenn man sich zu sehr anstrengen muss, einen Grundgedanken rüberzubringen, ist dieser nicht gut genug.

Wenn das nicht mit dem Thema Freiheit funktioniert, dann kann man es im Sinne der Marke nicht machen. Viele Produkte sind sehr physisch. Daher benötigten Unternehmen neue Herangehensweisen, um sie zu vermarkten, Beispiel Autoindustrie. Welchen Einfluss Das muss freiwillig sein und es muss so hatte Covid-19 auf euch in interessant sein, der Kommunikation? dass es freiwillig ist. Bei einem Autokauf ist der finale Conversion-Punkt die Probefahrt. Diese war aber zeitweise nicht möglich. Viele der Aspekte, die sich verändert haben, sind sehr nah am Produkt, worauf wir nur wenig Einfluss haben. Als Werbeagentur können wir auf den Zeitgeist und die emotionale Lage reagieren. Nach 1,5 Jahren mehr oder weniger Lockdown und sehr ernsten Kampagnen möchte man auch mal wieder lachen und sich freuen über eine Kommunikationsmaßnahme. Das reflektieren wir sehr stark mit unserer letzten Arbeit für Trolli. Die Leute wollen auch wieder fröhliche Botschaften: Let the fun win! Habe einfach mal Spaß und iss einen Trolli Fruchtgummi. Das funktioniert auch wahnsinnig gut. Die Botschaft hat aber auch das Potenzial zu einer länger laufenden Plattform, weil es eine Grundhaltung zum Leben ist. Es macht am Ende auch keinen Spaß, wenn jeden Tag der Ernst gewinnt. Fortsetzung dieses Interviews online unter: www.mtp.org/mh21/storath

Wenn sich an der äußeren Situation etwas ändert, wie reagiert ihr darauf? Bei Veränderungen von außen kannst du nur im Rahmen der Marke reagieren. Das heißt, die grundsätzliche Orientierung und wie es die Marke tatsächlich macht, muss immer gleichbleiben. Wenn jetzt etwas passiert und du denkst dir, das und das nehme ich noch mit.

Matthias Storath

Nils Hafner

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Lambert Schultz

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#MarketingUpdate am 1. & 2. Dezember 2021

Branche trifft Nachwuchs auf der Marketing Horizonte

Wie erfolgreiches Markenmanagement im Jahr 2022 funktioniert Von Lambert Schultz

Nähe zu seinen Zielgruppen herstellen. Sie mit den eigenen Botschaften auch erreichen. Was sich theoretisch einfach anhört, zeigen TopSpeaker anhand von Best-Practice-Beispielen auf. „Filling the Brand Promise Gap: Über Nähe in distanzierten Zeiten“ ist der Titel des Fachkongresses, bei dem Fach- und Führungskräfte aus Marketing, Medien und Werbung mit engagierten Nachwuchskräften zusammenkommen. Live am 1. und 2.12.2021 im Speicher 10 in Münster und virtuell über die Eventplattform Evenito Connect. Passen Markenversprechen und Markenerlebnis noch zusammen? Markenerwartungen haben sich in letzter Zeit verändert. Der Fachkongress klärt die Frage, wie man heutzutage Nähe zu seinen Zielgruppen herstellt. Sei es als Arbeitgeber oder als Anbieter von Produkten und Dienstleistungen. HORIZONT-Chefredakteurin Eva-Maria Schmidt spricht in einer Podiumsdiskussion über Erwartungen und Ziele für 2022 mit Michael Lüttgen. Als Geschäftsleiter für internationales Marketing bei Kaufland bringt er die Perspektive des Handels mit ein. Der bekannte Investor Nils Glagau („Die Höhle der Löwen“) widmet seinen Vortrag dem Thema Markenaufbau und der Frage, wie Marken mit neuen Anforderungen erfolgreich umgehen. Renata Jungo Brüngger beantwortet die Frage, wie sie es geschafft hat, Vorständin in einem Dax-Konzern zu werden. Bei Daimler verantwortet sie die Bereiche Integrität und Recht.

Eine hochwertige Teilnahme ermöglicht Evenito allen Interessierten als Alternative zum Besuch. Die Vorträge und Podiumsdiskussionen sind über den Stream live und später als Aufzeichnung anschaubar. Eine Online-Moderation stellt die Verbindung zu den Expert:innen auf der Bühne her. Digitale Lounges laden in den Pausen und als Abendprogramm dazu ein, mit anderen Teilnehmenden in Kontakt zu kommen und sich persönlich auszutauschen. Das Anlegen eines Profils ermöglicht es sogar, sich digital zu präsentieren.

M A R K E T I N G H O R I Z O N T E 2 0 2 1 M Ü N S T E R

Weitere teilnehmende Branchen: FMCG - Henkel und Unilever, Agenturen - pilot, Online-Handel - Zalando. Ein besonderes Panel über Sportmarketing schließt das Programm ab. Aktuelle Infos und Zugang zum Ticketshop: www.mtp.org/mh21 26

MH-Website

LinkedIn-Event

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New Work

Unilever

goes „New Work“

in der „Neuen Burg“

Von Unilever Deutschland Holding GmbH

Viktoria Emig, Projektmanagerin bei Unilever, erzählt vom brandneuen Hamburger Standort mit Wow-Effekt: „Klassische Büroarbeit, das war einmal! Das habe ich mit meinen 27 Jahren zwar noch erlebt, aber spätestens die Pandemie hat das Ende dieser Ära eingeläutet. Nun, nach meinem Biotechnologie-Master und zweijährigem Supply Chain Trainee-Programm, bin ich als Projektmanagerin von U:agile, einer Gruppe aus Unilever-Mitarbeiter:innen, die sich mit dem Einzug in den neuen Unilever-Standort und der Büroarbeit der Zukunft beschäftigt, selbst ganz vorne mit dabei, „New Work“ mit zu gestalten. Die „Neue Burg“ ist ein ganz besonderes Gebäude: Sie wurde von den Mitarbeiter:innen selbst gestaltet, vom Gesamtkonzept und Layout bis hin zu den liebevoll ausgesuchten Details. Anders als in einem klassischen Bürogebäude, wo jede Person ihren angestammten Platz hat, erobern und probieren wir jeden Tag neue Aufteilungen. Wir holen unser tragbares Equipment aus dem Schließfach und suchen uns einen angenehmen und inspirierenden Arbeitsort: Ob zum kommunikativen Austausch oder zur effizienten Konzentration, ob höhenverstellbarer Schreibtisch, akustisch isolierte Telefonbox, Meetingraum, Kreativecke, Sitz- oder Stehplatz. Bei dieser Vielfalt findet jede Person ihren persönlichen Lieblingsort. Wir haben sehr viel Spielraum zur flexiblen Umgestaltung unserer Umgebung, was uns zusätzlich durch die hochmoderne technische Ausstattung erleichtert wird.

Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt für uns eine wichtige Rolle, weshalb wir jede Möglichkeit nutzen, bei der wir eine umweltfreundliche Alternative haben: Ökostrom, wiederverwertbare Materialien und Fairtrade-Kaffee sind bei uns selbstverständlich. Zudem erleichtert die zentrale Lage mitten in Hamburg uns den Arbeitsweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad. Unsere „Neue Burg“ ist ein organischer, lebendiger Arbeitsort, an dem sich alle wohlfühlen und gern, motiviert und effizient tätig sein sollen.

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8 Stockwerke voller Inspiration und Willkommensgefühl. Ich bin wirklich sehr glücklich darüber, so einen Arbeitsort zu haben!“

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Im Interview mit: Paulo Lima, Geschäftsführer von Granorte GmbH Deutschland

„Haben Sie einen Purpose?“ Von Isabelle Sonje

Diese Frage hört man in letzter Zeit öfter in Fachmagazinen – einfach nur da sein reicht nicht mehr. Man braucht einen Sinn. Einen Zweck, der unser aller Alltag erfüllt und von dem im besten Fall auch unsere Mitmenschen und die Umwelt profitieren. Auch das Thema Nachhaltigkeit ist zurecht nicht mehr wegzudenken. Wie sieht das aber eigentlich für junge, aufstrebende Unternehmen aus? Paulo Lima, Geschäftsführer von Granorte und Gründer seiner eigenen Marke „Paulo The Cork Man“ hat uns mehr dazu erzählt. Hallo Herr Lima und herzlich Willkommen. In einem Satz, wer sind Sie und was machen Sie? Hallo und vielen Dank für die Einladung. Ich bin Geschäftsführer eines KorkUnternehmens mit Sitz in Nürnberg und Gründer der Marke „Paulo The Cork Man“. Ein Kork-Unternehmen? Wie kommt man darauf, Geschäftsführer einer korkverarbeitenden Firma zu werden? Ich wurde 2015 ganz klassisch von einem Headhunter angefragt, ein portugiesisches Kork-Unternehmen mit einer Niederlassung in Deutschland als Geschäftsführer zu übernehmen. Die Zahlen des Unternehmens waren auf einem absteigenden Ast und zusätzlich brauchten sie jemanden, der deutsch spricht und die deutsche Mentalität versteht. Wie hätte ich dazu nein sagen können? Ich liebe neue Herausforderungen und bin mit einer großen Verantwortung auf den Schultern in eine für mich komplett neue Welt und Denkweise eingestiegen, in der Nachhaltigkeit und Natur stets im Vordergrund stehen. Obwohl mein Heimatland Portugal das Land des Korkes ist, hatte ich bis dato keine wirklich enge Beziehung zu dem Naturmaterial. Ich wollte also nicht nur das Unternehmen wieder aufbauen, sondern auch unbedingt das Potenzial 28

des Naturprodukts kennenlernen und ich kann sagen, auch heute lerne ich noch dazu. Mein Weg in die Branche und zu dieser Position ist in diesem Fall ein schöner Zufall gewesen. Ich bin jedoch der Überzeugung, dass alles aus einem bestimmten Grund passiert, sodass es vielleicht einfach so sein sollte. Sonst würde es vermutlich auch meine Marke „Paulo The Cork Man“ nicht geben, mit der ich unter anderem die Vorteile von Kork in die Welt hinaustragen und Produkte aus recyceltem Kork auf den Markt bringen möchte. Sehr spannend, da können wir Ihnen nur zustimmen! Was ist denn das Besondere an Kork? Kork ist ein unterschätztes Material, denn es ist ein wahrer Alleskönner und ein ziemliches Hightech-Produkt. Um nur einige Eigenschaften zu nennen: Kork ist enorm pflegeleicht, antiallergisch, gelenkschonend, muskelentlastend, wasserdicht und sogar feuerfest. Aufgrund dieser besonderen Eigenschaften ist Kork vielfältig anwendbar. Neben einem Weinkorken kennt der Ottonormalverbraucher meist nur noch den typischen Korkboden oder die Pinnwand. Jedoch entwickeln und produzieren wir auch viele alternative Korklösungen zu synthetischen Produkten oder Plastikprodukten. Dazu gehören zum Beispiel Tische, Stühle, Badewannen, Schuhe und sogar Surfbretter. Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit betrachtet, ist es besonders spannend, dass für die Gewinnung von Kork keine Eiche gefällt

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werden muss, denn die Rinde wird vom Stamm abgezogen. Kork ist also ein nachwachsender Rohstoff. Bis zur ersten Ernte dauert es 25 Jahre und danach wird die Rinde alle neun Jahre von Hand geerntet. Die Korkindustrie beschäftigt in Portugal circa 150.000 Menschen und ist die bestbezahlte Landwirtschaftsarbeit der Welt. Hinzu kommt, dass die Korkeichenwälder etwa 6 Tonnen CO2 pro Hektar im Jahr speichern, was in Portugal mehr als 4 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr entspricht. Wahnsinn, was Kork alles kann! Warum kaufen Kund:innen Korkprodukte und was hält die Nichtkund:innen aus Ihrer Sicht aktuell noch ab? Wenn Menschen Korkprodukte kaufen, nehmen sie nicht nur ein Stück Natur mit nach Hause, sondern sie entscheiden sich bewusst für die nachhaltigere Alternative. Unsere Kund:innen sind sich der aktuellen Situation des Klimawandels bewusst und wissen, dass es an der Zeit ist, einen Beitrag zu leisten und mehr im Einklang mit den verfügbaren Ressourcen zu leben. Sie konsumieren bewusster, denn in einigen Fällen sind Korkprodukte teurer, aber auch nachhaltiger als zum Beispiel Plastikalternativen, Laminat oder Vinylböden.

Genau aus dem Grund habe ich die Marke „Paulo The Cork Man“ gegründet. Ich möchte direkt mit den Endverbrauchern kommunizieren, die Vorteile erklären, Mythen aufdecken und einfach zeigen, wie die Verwendung von Kork die Welt verändern und eine höhere Lebensqualität schaffen kann. Und das am besten durch nachhaltigere Alternativen aus recyceltem Kork zu bestehenden Produkten aus Plastik, Kautschuk und Ähnlichem. Kork ist SEXY und rettet zukünftige Generationen. Dafür gibt es sogar ein portugiesisches Sprichwort, welches zu Deutsch bedeutet: „Wir pflanzen eine Korkeiche nicht für uns, sondern für unsere Kinder und Enkelkinder“. Vielen lieben Dank! Was würden Sie letzten Endes anderen Professionals und Executives mitgeben? Es ist möglich jedem Unternehmen einen Purpose zu verleihen, wenn der Fokus sich nicht mehr nur auf die Shareholder richtet, sondern auf alle Stakeholder, mit der Umwelt als einen Teil davon. Es ist möglich nachhaltig zu denken und ein Unternehmen nachhaltig zu führen – auf sozialer, ökologischer und ökonomischer Ebene. Jedoch gilt: Nachhaltige Schritte müssen auch nachhaltig sein, denn radikale Veränderungen können auch Unternehmen aufgrund hoher Kosten nicht auf einmal tragen.

Die Gründe, die Nichtkund:innen aktuell noch abhalten sind frustrierend. Die Endverbraucher gehen in der Regel nicht in den Fachmarkt und fragen explizit nach Kork, da sie die Vorteile und das Potenzial gar nicht kennen. Dahinter steckt zum einen eine schlechte Kommunikation über das doch sehr erklärungsbedürftige Naturprodukt und zum anderen – besonders in der aktuellen wirtschaftlichen Situation - der Druck schnellen Umsatz zu generieren, denn im Verkaufsgespräch im Fachmarkt ist es für beide Parteien einfacher auf Vinyl oder Laminat zurückzugreifen.

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Produktpolitik

Innovatives Verpackungsdesign Von Patricia Berger

Egal ob im Supermarkt, im Geschäft, im Restaurant oder in der Produktion – die Gestaltung von Verpackungen begegnet uns überall. Doch was macht ein innovatives Design aus? Wenn man sich das Wort „innovativ“ in einem Wörterbuch anschaut, findet man Beschreibungen wie „neuartig“ oder „ideenreich“. Eine Innovation soll eine fortschrittliche, neue Lösung für ein Problem sein oder führt ein neues Verfahren ein. Beim Verpackungsdesign gestaltet sich die Frage schon schwieriger, da es verschiedene Formen an „Innovationen“ geben kann. Je nach Perspektive kann eine Verpackung äußerst kreativ sein, das heißt, sie ist besonders witzig oder unterhaltsam. Auch kann das Design besonders kunstvoll sein – die Verpackung ist also schön gestaltet und könnte beinahe als Dekorationsobjekt betrachtet werden. Aber auch pragmatische Verpackungen können als innovativ gesehen werden, wenn sie besonders nützlich oder platzsparend sind oder neue Funktionen eröffnen. Ebenfalls innovativ sind natürlich die nachhaltigen Verpackungen, auf denen seit einigen Jahren stark der Fokus liegt. Hierbei geht es nicht nur um die Reduktion von Verpackungsmaterial, sondern auch um die Anpassung der Produktion und Distribution auf eine Art und Weise, die Emissionen reduziert und die Materialien und Distributionswege umweltfreundlich und langlebig gestaltet. Eine innovative Verpackung, vor allem eine nachhaltige, wird zunehmend wichtiger. Zuletzt wurden Einwegstrohhalme oder auch Einwegbesteck in der Europäischen Union verboten – ein großer Schritt mit großen Auswirkungen. Ab jetzt wird entweder auf die Produkte verzichtet oder es werden nachhaltigere Alternativen herangezogen, wie zum Beispiel Papier- und Glasstrohhalme oder Besteck aus Bambus.

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Weniger ist mehr? Viele Produkte werden aus verschiedenen Materialien hergestellt – der Joghurtbecher kann beispielweise aus Papier bestehen, innen jedoch wieder aus Plastik und der Deckel aus Aluminium. Dies macht es manchmal nicht einfach für Verbraucher, den Müll richtig zu trennen. Ist weniger in diesem Fall vielleicht doch mehr? Neben minimalistischen Verpackungsansätzen baut man zunehmend auf eine ganz andere Alternative: einfach mal gar keine Verpackung. Fast revolutionär war die Aufhebung von in Plastik verpackten Gurken und anderem Gemüse in Plastik oder auch die EinfühNachhaltige Kartonverpackungen rung von Mehrwegnetzen für Obst und Gemüse. Das Fleisch in der Tupperdose von der Frischetheke oder vom Metzger abholen? Nun wieder im Trend. Immer öfter möchten Menschen auf unnötige Verpackung verzichten, was sich auch in der Wirtschaft widerspiegelt. Ein verpackungsfreier Supermarkt nach dem anderen öffnet in verschiedenen deutschen Städten seine Pforten, immer mehr Menschen gehen auf lokale Wochenmärkte, beziehen ihre Produkte frisch vom Bauern oder meiden unnötige Verpackungen.

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Die Zukunft von Verpackungen Nicht alle Produkte kommen ohne jegliche Verpackungen aus – innovativ können sie jedoch trotzdem sein. Ein neuer Trend, der sich aufzeigt, sind smarte Verpackungen, das heißt Designs, die mehr als nur reine Verpackung bieten. Dazu zählen zum Beispiel Packungen mit App-Funktionen, scannbaren Extra-Inhalten oder Spielen oder auch Virtual Reality. So wurde von der Universität Berkeley bereits ein Lebensmitteldeckel entwickelt, der abgelaufene Produkte erkennt und den Konsumenten dies wissen lässt. Hierbei geht es jedoch nicht um das Ablauf – beziehungsweise Mindesthaltbarkeitsdatum. Dieser Deckel erkennt Bakterien zum Beispiel bei abgelaufener Milch und kann Nutzer:innen somit sagen, ob die Milch noch gut oder schon schlecht ist – und das ohne einen einzigen Blick auf das Mindesthaltbarkeitsdatum. Neben smarten Verpackungen arbeitet man aber auch immer öfter mit äußerst praktischen oder originellen Verpackungen. Von Designer Yeongskeun Jeong von Yanko Design stammt eine Butterpackung, die auch ein Holzmesser in der Verpackung hat. Das mag zwar simpel klingen, jedoch ist das Messer nicht einfach nur ein Messer – es dient gleichzeitig auch als Verschluss der Packung und ist damit sowohl nachhaltig als auch praktisch.

Immer mehr Verpackungen werden recyclebar, wiederverwendbar oder wiederauffüllbar – das italienische Unternehmen Gruppo Fabbri Vignola hat sogar kompostierbare Klarsichtfolien für Lebensmittel entwickelt. Hanger Tea

Eines steht fest: Bereits in wenigen Jahren werden sich die Verpackungen in unseren Geschäften drastisch verändert haben. Egal ob witzig, praktisch und/oder nachhaltig – innovative Designs werden uns auch in Zukunft begleiten. Quellen: Hüthig GmbH (2021): Biopolymer Innovation Award, in: neue-verpackung.de. Karl Knauer KG (2021): Die Packaging-Megatrends 2021, in: karlknauer.de. Lin Derrick (2010): Hanger Tea, in: packagingoftheworld.com. Plaß, Claudia (2021): Verpackung FAQ. EU-Verbot: Wie die Einwegprodukte verschwinden sollen, in: www.tagesschau.de. Seth, Radhika (2010): Four flavored butter spoon, in: yankodesign.com. The Tea Emporium (2010): Hanger Tea, in: theteaemporium.net.

Solche und weitere irrwitzige Verpackungsideen, wie z. B. auch den „Hanger Tea“ von The Tea Emporium, gibt es immer öfter zu finden. Sie bieten zusätzlich zum eigentlichen Zweck ein Alleinstellungsmerkmal, das entweder unterhaltsam oder besonders praktisch ist. Die grüne Zukunft Der stärkste Trend der letzten Jahre ist und bleibt die Nachhaltigkeit. Um dieses Ziel zu erreichen, tüfteln zahlreiche Unternehmen an umweltfreundlicheren bzw. umweltneutralen Alternativen. So arbeitet Coca Cola an einer Papierflasche aus Holzfasern für Getränke, Unilever präsentierte bereits die weltweit erste Waschmittelflasche auf Papierbasis und Versandverpackungen von Zalando, H&M und Co. werden zum großen Teil auf recyclebare Papiertaschen umgestellt.

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Kompostierbare Klarsichtfolie

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Im Interview mit: Assistant Professor Samuel Stäbler der Universität Tilburg

Werbegeschenke im digitalen Zeitalter

Können Unternehmen noch durch Giveaways profitieren? Von Shirin Happ SHIRIN: Hallo Samuel, du hast dich bereits sehr ausführlich auf wissenschaftlicher Ebene mit dem Thema Giveaways beschäftigt. Doch was versteht man eigentlich unter Giveaways und erzielen Unternehmen damit positive Werbeeffekte? Giveaways sind Werbegeschenke von Unternehmen, beispielsweise können dies Proben von Produkten sein, die das Unternehmen selbst herstellt. Wir sprechen aber auch von Werbegeschenken, wenn Unternehmen Stifte, Kaffeebecher, Power Banks oder ähnliches mit ihrem Unternehmensnamen und -logo bedrucken und diese dann verschenken. Wissenschaftlich wurde schon gezeigt, dass sich Werbeschenke für Unternehmen positiv auswirken können. Wenn ein Konsument ein Werbegeschenk erhält, dann freut er sich generell darüber und entwickelt positive Gefühle sowie Emotionen dem Schenkenden, also dem Unternehmen, gegenüber. Viele von uns sind schon seit einiger Zeit im Homeoffice, auch die Unis haben ebenfalls seit über eineinhalb Jahren geschlossen. Funktionieren Giveaways denn auch noch, wenn man nicht direkt auf der Straße seine Zielgruppe erreichen kann? Häufig verteilen Unternehmen Werbegeschenke auf Messen, an Universitäten, in Bars oder auf der Straße. In Zeiten der CoronaPandemie war dies kaum möglich. Ein aktueller Industriereport zeigt, dass die klassische Werbegeschenkindustrie allein in den USA im Jahr 2020 mehr als zwei Milliarden Dollar gegenüber dem Vorjahr verloren hat. Die negativen Auswirkungen sind also enorm. Solange ich den Konsumenten jedoch anderweitig mit Werbegeschenken erreiche, kann ich natürlich nach wie vor positive Webeffekte erzielen. Gerade in Pandemiezeiten haben Unternehmen vermehrt Giveaways über Social Media verschenkt.

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Wie können Unternehmen Giveaways im digitalen Zeitalter erfolgreich verbreiten? Im digitalen Zeitalter bieten viele Unternehmen Werbegeschenke über Contests und Gewinnspiele an – das kann die neue Playstation 5, eine Reise oder ein E-Bike sein. Dies erhöht das Social-Media-Engagement, füllt die Email-Listen und bietet Platz für direkten und interaktiven Kontakt mit vielen potenziellen Kunden. Und, was für eine Rolle spielen Onlinecoupons als Giveaway? In den sozialen Netzwerken sehen wir, dass Onlinecoupons, vor allem Rabattcodes, den größten Anteil an Giveaways ausmachen. Aus Marktforschungsperspektive sind Onlinecoupons brillant. Ich kann als Unternehmen genau tracken, ob ein Coupon als Werbeinstrument zum Erfolg geführt hat oder nicht. Manchmal führen Rabatt-Coupons aber auch zu einem „Black-Friday“-Effekt, was aus Kundeperspektive nicht immer optimal ist. Am Ende kaufen Konsumenten möglicherweise Dinge, die sie nicht brauchen und die sie nicht gekauft hätten, hätten sie keinen Rabattcode gehabt. Kann man denn sagen, dass traditionelle Giveaways in unserer digitalen Zeit an Bedeutung verlieren? Ganz im Gegenteil: Gerade in unserem digitalen Zeitalter spielen haptische Giveaways nach wie vor eine wichtige Rolle. Sie signalisieren, dass Unternehmen in eine Beziehung mit ihren Kunden investieren. Dennoch sollte man sich die technischen Möglichkeiten zu Nutze machen und Giveaways möglichst gewinnbringend für den Kunden gestalten. So funktionieren traditionelle Giveaways vor allem dann, wenn man sie personalisiert. Erst kürzlich habe ich im Journal of Advertising Research eine Studie zu der Effektivität von Werbegeschenken veröffentlicht. Es reicht

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schon aus, einen Stift mit dem Namen des Rezipienten zu bedrucken und ihn dann zu verschenken. So hat der Werbestift einen höheren individuellen Nutzen für den Kunden. Welche Bedeutung tragen klimafreundliche beziehungsweise nachhaltige Giveaways und wie lassen sich diese in die Praxis umsetzen? Also, wenn wir über haptische Giveaways reden, ist es sehr wichtig, dass Giveaways nachhaltig sind. Das bedeutet, dass sie eine gewisse Qualität mit sich bringen und so langfristig einen Nutzen stiften können. Eine längere Nutzbarkeit führt dazu, dass ein Konsument immer wieder an den Sponsor (also das dahinterstehende Unternehmen) erinnert wird. Ganz im Gegenteil wirken sich Werbegeschenke, die qualitativ geringwertig sind, sehr negativ auf die Einstellung zum Schenkenden aus, wie ich in meinen Forschungsarbeiten zeigen konnte. In diesem Fall schadet das Werbegeschenk dem Unternehmen sogar. Vor einigen Jahren habe ich einen kaputten USB-Speicherstick von einer Bank geschenkt bekommen. Ein Konto habe ich bis heute nicht bei dieser Bank eröffnet. Gibt es spezielle Branchen, die durch Giveaways besonders gut profitieren können? Klassische Werbegeschenke können in allen Branchen gewinnbringend sein. Sicherlich spielen Werbegeschenke in der Dienstleitungsbranche – also einem Business, dass normalerweise nur immaterielle Güter anbietet – eine etwas übergeordnete Rolle. Das erschließt sich aus der Tatsache, dass ich Konsumenten mit einem haptischen Produkt die Möglichkeit gebe, meinen Service greifbarer zu machen. Was Produktproben angeht, gehe ich davon aus, dass vor allem Unternehmen, die klimafreundliche Produkte herstellen, mit kostenlosen Product Samples - beispielsweise Fleischalternativen - den ein oder anderen kritischen Konsumenten überzeugen könnte, sich klimafreundlicher zu verhalten. Wissenschaftliche Studien gibt es dazu noch nicht.

Samuel Stäbler ist seit Dezember 2018 Assistant Professor für Marketing an der Universität Tilburg in den Niederlanden. Samuel gehört durch seine empirisch-quantitativen Foschungsansätze sowie besonders umfassenden Datensätzen zu den führenden Wissenschaftlern seines Alters im Bereich Marketing. Diese Forschungsarbeiten wurden im Journal of Marketing, Marketing Letters, und im Journal of Advertising Research veröffentlicht sowie mit zahlreichen internationalen renommierten Awards gekürt. Unter anderem setzte er sich mit der Effektivität von Werbegeschenken auseinander.

Quelle: Stäbler, Samuel (2021): “Why Cheap, Low-Quality Giveaways Are Bad for Brands: Quality of Freebies Drives Consumer Attitudes, But Personalization can help,” Journal of Advertising Research, 61 (2), 164-177.

Giveaways können meines Erachtens aber so auch helfen, ein Umdenken in der Gesellschaft anzuregen und die Welt klimafreundlicher zu gestalten. MTP.Mehrwert Marketing-Magazin Nr. 18 | Weitere Artikel auf mtp.org/magazin

Passend dazu ein Marketing-Snack: „Risiken von Werbegeschenken“ von Samuel Stäbler

Podcastfolge

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Social Media: Vom Video-Content-Boom in den Sozialen Netzwerken

Videomarketing

Die Zukunft des Social-Media-Marketings für Unternehmen Von Isabelle Sonje

Für Privatpersonen und Influencer sind Postings, Guides, Storys, Reels oder Karussellbeiträge besonders auf Instagram längst Alltag geworden. Auch Unternehmen sollten sich spätestens jetzt mit den diversen Formen von Social-Media-Marketing beschäftigen. Doch wie geht es in Zukunft weiter und wo sollte der Fokus für Start-Ups und Unternehmen liegen? Die Antwort darauf ist glasklar: Videomarketing. Die Möglichkeit, Inhalte in Form von Videos über Social Media zu teilen, gibt es schon seit mehreren Jahren. Doch erst mit dem Durchbruch der App TikTok, haben auch weitere soziale Medien das Potenzial von Videos – insbesondere von Kurzvideoformaten – entdeckt und Maßnahmen ergriffen, die Nutzenden länger auf ihrer Plattform zu halten. Instagram führte im Juni 2020 die sogenannten Reels ein, YouTube zog 2021 mit YouTube Shorts nach und auch auf LinkedIn werden kurze Video-Ads immer häufiger eingesetzt. Vor dem Hintergrund, dass 90 % der Instagram-Nutzenden mindestens einem Unternehmen folgen und die beliebteste und meist-konsumierte Formatart die Kurzvideos sind, scheint es offensichtlich, dass Unternehmen in den sozialen Medien fest verankert sein sollten, um die Chance des Videomarketings für sich zu nutzen. Jedes Unternehmen kann in den sozialen Medien budgetunabhängig mitwirken und das Potential, seine Reichweite und Bekanntheit zu steigern, für sich nutzen. Denn neben den Möglichkeiten auf allen Plattformen in VideoAds zu investieren, ist es auch noch immer möglich, potenzielle Kund:innen organisch zu gewinnen. Besonders die All-in-One-Plattform Instagram fokussiert sich zunehmend auf Videomarketing und die Integration von speziellen Tools für Unternehmen, um eine optimale Customer Experience zu kreieren. Diese Entwicklung, kombiniert mit den zahl34

reichen Funktionen der App und einer vielfältigen Demographiestruktur der Nutzenden, ist die ideale Basis für ein gelungenes SocialMedia-Marketing über Instagram. Neben dem Standard-Newsfeed gibt es auch den zusätzlichen Reels Feed, der zum Mittelpunkt der Plattform geworden ist. Hier können nicht nur mithilfe des Facebook-Anzeigenmanagers „Reels Ads“ integriert und mit der Instagram-Shopping-Funktion verknüpft werden, sondern es kann ohne finanzielles Investment eine große Reichweite erzielt werden. Laut dem Head of Instagram Adam Mosseri bevorzugt der Algorithmus die Kurzvideos und die Einführung neuer Statistiken der Accounts unterstützen diese Aussage. Demnach werden 80 - 90 % der gesamten Reichweite durch Reels erzielt. Zudem sind die Ansichten von Reels in der Regel 144-mal höher als der Account Follower zählt. Was gibt es also bei der Erstellung von Kurzvideos unabhängig der gewählten Plattformen zu beachten? Das Fundament ist die Ausarbeitung einer starken Strategie und Zieldefinition, um anschließend in die KPI-Analyse gehen zu können. Besonders für Unternehmen könnten die Ziele nicht vielfältiger sein - von Recruiting und Employer Branding, über die Schaffung von Brand Awareness bis hin zur Lead- und Kundengewinnung ist im Content Marketing alles erdenklich. Darüber hinaus ermöglicht Videomarketing das Unternehmen noch authentischer zu präsentieren, nahbar zu werden und Vertrauen aufzubauen. Unabhängig vom gewählten Ziel liegen die Chancen im Videomar-

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keting darin, mit Mehrwert zu überzeugen und mittels einer starken Handlungsaufforderung die Konsument:innen zum gewünschten Ziel des Unternehmens zu bringen. Es geht darum, ein User-Erlebnis zu schaffen und die Videos so zu gestalten, dass sie kaum als Werbung wahrgenommen werden, sondern stattdessen leicht im Alltag konsumierbar sind. Die Voraussetzungen sind perfekt, denn die bezahlten Reels Ads werden zwischen den normalen Reels von privaten Usern angezeigt. Mit der richtigen Gestaltung der Ads werden die Nutzenden indirekt von der Werbung stimuliert und beeinflusst, ohne dass das Gefühl ausgelöst wird wegschalten zu wollen, so wie dies häufig in massenmedialen Strukturen der Fall ist. Aus dem Grund ist es essenziell einen Nutzen zu kreieren und kein weiteres 0815-Werbevideo zu verbreiten. Andernfalls geht der wichtigste Bestandteil der Kommunikation mit dem Nutzenden verloren: Die Aufmerksamkeit. Um diese von potenziellen Kund:innen aufrechtzuerhalten, ist es daher sinnvoll, die Videos so kurz wie möglich zu gestalten, da die Aufmerksamkeitsspanne auf diesen Plattformen immer weiter abnimmt. Daher ist eine sorgfältige Vorbereitung mithilfe eines Skripts ratsam. Auf Instagram dürfen Reels bis zu 60 Sekunden lang sein, jedoch bedeutet das nicht, dass diese 60 Sekunden zwingend ausgeschöpft werden sollten. Je kürzer und kompakter, desto besser. Aus diesem Grund sollte für jedes Reel ein Ziel festgelegt werden. Mit einem starken packenden Einstieg und einer offenen Frage, die am Ende beantwortet wird, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Publikum bis zum Ende dranbleibt. So holt das Video nicht nur einen User der definierten Zielgruppe ab, sondern wird – je nach registrierter „Watch Time“ – auch zahlreichen weiteren potentiellen Kund:innen ausgespielt. Um die Aufmerksamkeit zu halten, bietet es sich an, die Technik der sogenannten Transitions, der Übergänge, zu nutzen. Transitions sind beispielsweise schnelle Szenen-, Perspektiven-, Outfitwechsel passend zum Metrum der genutzten Hintergrundmusik. Je nach Produkt oder Dienstleistung gibt es verschiedene Möglichkeiten diese zu integrieren. Achtung! Die Nutzungsrechte der Musik sind in der Business-Welt immer zu berücksichtigen.

Mit einem Business Account auf Instagram steht Unternehmen die lizenzfreie Musik zur kommerziellen Nutzung in der Bibliothek zur Verfügung. Weiterhin ist es wirkungsvoll, Textbausteine in den Videoszenen einzublenden, um zum Einen Nutzende abzuholen, welche Inhalte ohne Ton konsumieren, zum Anderen aber auch, um die Message zusätzlich zu verstärken. Weiterhin kann hierdurch auch die Barrierefreiheit in der eigenen Kommunikation gefördert werden. Die Untertitel sollten in den Branding-Farben des Unternehmens gestaltet werden, um auch in den Videos einen Wiedererkennungswert garantieren zu können. Ein absolutes Muss am Ende der Videos, ist der Call-to-Action, der an das jeweilige Ziel des Videos angepasst wird. Finde ich als Konsument:in mehr Informationen in der begleitenden Caption, in der nochmals auf etwas hingewiesen wird? Kann ich mich über den Link in der Instagram-Biografie zu einem Webinar anmelden oder mir ein kostenloses PDF herunterladen? Oder komme ich über das mit dem Reel verknüpfte Instagram Shopping direkt auf die Internetseite und kann mir das Produkt bestellen? Die Handlungsempfehlung sollte so direkt und einfach wie möglich formuliert sein, um einen höheren Erfolg zu garantieren. Eine monatliche Analyse der Reels Ads und normalen Reels und den damit zusammenhängenden KPIs (z.B. Webseitenklicks – je nach Call-to-Action) sollte oberste Priorität haben. Hier kann herausgefunden werden, welche Art von Content gut bei der jeweiligen Zielgruppe ankommt. Sind es gesprochene Videos, Trends, animierte Videos, Lipsyncing Videos oder Tutorials? Schlussendlich sei zu sagen, dass Videomarketing keine Eintagsfliege, sondern langlebig und kontinuierlich ausbaufähig ist. Egal, ob Unternehmen dabei finanzielle Mittel in Ads investieren oder nicht, ist es essentiell sich den Veränderungen anzupassen und die neuen Chancen für den Unternehmenserfolg zu nutzen. Quellen: Firsching, Jan (2020): Instagram Statistiken für 2020, in: futurebiz.de. mosseri (2021): Changes Coming to Video, in: Instagram. Statista Research Department (2021): Statistiken zu Sozialen Netzwerken, in: Statista.de.

@isabelle.sonje

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Social-Media-Erfolg ist messbar: ROI (Return On Investment)

Wie du den Social Media ROI messen kannst „Was sind unsere Bemühungen auf Social Media wirklich wert?“ Von Falcon.io GmbH Social-Media-Marketer müssen diese Frage routinemäßig beantworten, um die Zustimmung der Geschäftsführung zu erhalten. Eine Hubspot-Studie zeigt, dass 44 % der CMOs (Chief Marketing Officers) nicht in der Lage waren, die Erfolge von Social Media für ihr Unternehmen zu messen. Social Media trägt zwar zum Gewinn deines Unternehmens bei, aber wie kannst du das deinen Vorgesetzten beweisen? Eine Betrachtung des ROI (Return on Investment) beziehungsweise der Kapitalrentabilität kann dir hierbei helfen. Durch die Berechnung des ROI erhältst du Daten, mit denen du der Geschäftsführung beweisen kannst wie Social Media zum Unternehmenswachstum beiträgt. Die Messung des ROI hilft dir auch: • • • • •

Zu verstehen, wo du im sozialen Bereich stehst. Die Zustimmung der Geschäftsführung zu erhalten. Die Social-Media-Ausgaben zu rechtfertigen. Budgetanträge zu stellen. Deine soziale Strategie zu verbessern.

Aber zuerst: Ein Social-Media-Audit. Um das ROI-Gespräch mit deinem Vorgesetzten zu führen, musst du zuerst deine SocialKanäle überprüfen. Indem du alle wichtigen Kennzahlen in eine Tabelle einträgst, kannst du sehen, wie deine derzeitige Strategie funktioniert und welche Änderungen du vornehmen kannst, um sie zu verbessern. Führe in regelmäßigen Abständen einen Audit durch, um die Leistung zu messen und zu sehen, welche Anpassungen du vornehmen musst, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

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Die ROI-Formel.

(

Social Media ROI = Nettogewinn 100 Investition *

)

Wenn du den ROI berechnen willst, darfst du nicht nur deine direkten Social-Media-Ausgaben betrachten. Du musst auch alle Investitionen und indirekten Kosten erfassen, die du getätigt oder ausgegeben hast. Dazu gehören Werbeausgaben, Rechnungen von Agenturen oder Freiberuflern, Tools, das Gehalt deines Social Media Managers und vieles mehr. Alles was kostentechnisch Social Media berührt, geht in deine ROI-Formel ein. Wenn du das nächste Mal das ROI-Gespräch mit deinem Vorgesetzten führen musst, mach dir keine Sorgen. Um die Zustimmung zu erhalten, solltest du deine Social-Media-Ziele von Anfang an effektiv kommunizieren. Stelle sicher, dass du die Ziele mit den allgemeinen Geschäftsund Marketingzielen abstimmst, damit du die Sprache deines CMOs sprichst. Der ROI ist ein zusätzlicher Schritt, der dir hilft, deine Aussagen über den Wert und Erfolg von Social Media mit präzisen, numerischen Daten zu untermauern. Bereit, über Zahlen zu sprechen? Scanne den QR-Code unten, um zu sehen, wie Branchenführer von Marken wie Sony, Ford und HP über den ROI, ihre Social-Media-Aktivitäten und vieles mehr sprechen.

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Gemeinsam Marketing leben & feiern

Ich wollte einfach mal Danke sagen Von Shirin Happ Dieses Projekt war neu für mich. Noch nie habe ich so eine große kreative Aufgabe übernehmen dürfen, welche mir die letzten vierzehn Monate von Anfang an gezeigt hat, was es bedeutet, redaktionelle Arbeit zu leisten und Verantwortung zu übernehmen. Dementsprechend gilt mein größter Dank unserem Verein, dem MTP e. V.! Danke, dass ich mich hier in diesem Rahmen ausprobieren konnte, Fehler machen durfte und aus diesen nachhaltig gelernt habe. Zudem möchte ich mich an dieser Stelle auch an alle Beteiligten wenden, die mir immer wieder unter die Arme gegriffen haben. Danke hier zunächst an die Personen, welche sich bereits damals für den Mehrwert engagiert haben und uns ihr großartiges Wissen vermitteln konnten. Hier besonders hervorzuheben sind Dejan Latinovic, Ansgar Heitzig sowie Oliver Kühne, Kristin Schreiber und Lasse Walter.

nationalen Kooperationspartner Falcon und Unilever sowie Paulo - The Cork Man und Samuel Stäbler für die spannenden Beiträge. Natürlich auch Danke an unsere Anzeigenpartner: unser nationaler Kooperationspartner MLP und unser nationaler Förderer Henkel. Dieser Platz gehört aber nicht nur denjenigen, die sich hier – bei der Jubiläumsausgabe des Mehrwerts – beteiligt haben, sondern auch an alle anderen Projektleiter:inen und Projektmitwirkenden, die im Rahmen unserer 40-JahreKampagne seit September 2020 vielseitige Aufgaben übernommen haben. Und für alle, die diese Worte lesen und sich vielleicht noch nicht bei MTP eingebracht haben: Macht es! Nicht nur für euren Lebenslauf und die professionelle Erfahrung, sondern auch für die tolle Zeit, aus welchen sich Freundschaften bilden und unvergessliche Momente geschaffen werden.

Danke auch an unsere Gesamtleitung: Isabell Sonje, Shelley Dudelson und Philipp Buchwald – durch Euren stetigen Einsatz habt Ihr unser 40. Jubiläum so unvergesslich gemacht.

Packen wir nun gemeinsam die nächsten 40 Jahre Vereinsgeschichte an!

Liebe Shelley: Danke, dass Du immer an meiner Seite warst und mir jederzeit den Rücken gestärkt hast. Dein Engagement in diesem Verein empfinde ich als einzigartig und ich freue mich auf weitere Projekte mit Dir. Selbstverständlich danke ich auch unserer Redaktion, die immer großartigen Input geliefert hat und absolut zuverlässig war. Danke an unser Design-Duo Anja Brüstle und Kim Laura Brückner – nicht nur für unser schönes Layout, sondern auch dafür, dass Ihr von Anfang bis Ende dabei wart. An dieser Stelle ebenfalls Danke an Julia Günnel, die uns so ein wunderbares Coverdesign gezaubert hat.

Shirin Happ

Projektleitung Jubiläumsausgabe Mehrwert

Nicht zu vergessen, sind die vielen Unternehmen und Personen, mit welchen wir zusammenarbeiten durften. Danke also an die Hamburger Werbeagentur pilot, an unsere MTP.Mehrwert Marketing-Magazin Nr. 18 | Weitere Artikel auf mtp.org/magazin

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Thema A usgabe 18

IMPRESSUM Aussagekräftige Überschrift 2-zeilig?

Lektorat Alexia Tsouri | LAC Frankfurt Anja Alexandra Brüstle | Gießen Kim Laura Brückner | Leipzig Lambert Schultz | Kiel Marisa Nehring | Leipzig Patricia Berger | München Shelley Dudelson | Frankfurt Shirin Happ | Marburg

Herausgeber MTP - Marketing zwischen Theorie und Praxis e. V. Krögerstraße 5 60313 Frankfurt am Main V. i. S. d. P. Lukas Ulusoy 1. Nationaler Vorsitzender nv@mtp.org

Unternehmensregister Falcon.io GmbH, Berlin Henkel AG & Co. KGaA, Düsseldorf MLP SE, Wiesloch Pilot Hamburg GmbH und Co. KG, Hamburg Unilever Deutschland Holding GmbH, Hamburg

Redaktionsleitung Shirin Happ | Marburg Sophie Hoffmeier | Paderborn Shelley Dudelson | Frankfurt Layout & Design Anja Alexandra Brüstle | Gießen Kim Laura Brückner | Leipzig

Auflage 13.000 Exemplare Druck SAXOPRINT GmbH Enderstraße 92 c 01277 Dresden

Akquise & Vertrieb Isabelle Sonje | Paderborn Philipp Buchwald | Hannover Shelley Dudelson | Frankfurt Lambert Schultz | Kiel Redaktion Christoph Zorn | LAC Berlin Shelley Dudelson | Frankfurt Patricia Berger | München Susannah Reimer | Saarbrücken Ole Wehrbein | Paderborn Nicolas Boll | Marburg Marisa Nehring | Leipzig Sophie Hoffmeier | Paderborn Lambert Schultz | Kiel Unilever Holding Deutschland GmbH Shirin Happ | Marburg Isabelle Sonje | Paderborn Falcon.io GmbH

Bildrechte Julia Günnel (Cover) @julyannaink Anja Alexandra Brüstle (Illustrationen) Facebook.com, Instagram.com Twitter.com, YouTube.com, Flaction.com Copyright MTP e. V. 2021 Online mtp.org

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My journey at Henkel started in Egypt, then I went to Dubai and Düsseldorf. These opportunities were daring but always brought me further. Henkel feels like a family with homes everywhere in the world, who support and invest in you.

Ali, Head of Marketing Turkey

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