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Skulpturensammlung bis 1800 Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Die Skulpturensammlung bis 1800 der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) zeigt in der neuen Sonderausstellung „Reise ins Jenseits. Ägyptische Grabkunst aus der Dresdner Skulpturensammlung“ ausgewählte altägyptische Altertümer, die den Totenkult der einstigen Hochkultur dokumentieren.
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Blick in die Ausstellung © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Klemens Renner
Die 6.000 Objekte umfassende Sammlung mit Exponaten aus der prädynastischen, pharaonischen und griechisch-römischen Zeit wurde aus Platzgründen nur selten präsentiert, daher bietet die Sonderschau die Möglichkeit, einen kleinen Ausschnitt aus diesem beachtenswerten Bestand zu zeigen.
Die Präsentation vermittelt das eindrucksvolle Bild einer längst vergangenen Hochkultur und gibt Einblicke in die Jenseitsvorstellungen der alten Ägypter. Für diese bedeutete der Tod nicht das Ende, stattdessen wurden die Verstorbenen durch ihre Familienangehörigen versorgt und auf die Reise ins Jenseits vorbereitet. Ein glücklicher Übergang in diesen Zustand wurde durch die Unversehrtheit des menschlichen Körpers garantiert sowie durch das überstandene Totengericht, dass als Ausdruck eines moralischen Lebenswandels galt. Die Erinnerungskultur mittels Gedenk- und Festtagen, wie sie auf Grabmonumenten festgehalten wurde, sicherte das ewige Weiterleben. Das altägyptische Jenseitskonzept einer hoffnungsvollen Versöhnung mit dem körperlichen Ende faszinierte auch die Menschen in Europa; davon zeugen die bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts für den sächsischen Hof zusammengetragenen Aegyptiaca. Mit Neugier und Leidenschaft suchte man in den altägyptischen Objekten – Mumien, Statuen und Amuletten – zunächst das Alte, das Andere, das Außergewöhnliche, bevor im Verlauf des 19. Jahrhunderts das wissenschaftliche Interesse an den Fundstücken in den Fokus der Sammlertätigkeit rückte.
Im Zentrum der Kabinettausstellung steht eines der schönsten pharaonischen Objekte der Sammlung, der farbig gezeichnete Totenbuchpapyrus des Anch-ef-en-amun. Auf einer Länge von fast drei Metern sind Szenen mit Auszügen aus dem altägyptischen Totenbuch wiedergegeben, eine Sammlung von ca. 200 Jenseitssprüchen, die die Ägypter »Buch vom Herausgehen am Tage« nannten. Papyri mit einer Auswahl dieser Sprüche fungierten ab dem
Blick in die Ausstellung und auf eine Vitrine mit Kanopen © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Klemens Renner
Neuen Reich (ca. 1550−1000 v. Chr.) als beliebte Grabbeigaben der Oberschicht. Ausgehend von den dargestellten Göttern und Ritualen auf dem Dresdner Totenbuch werden die Jenseitsvorstellungen der Ägypter thematisiert und durch ausgewählte weitere Werke wie Totenstelen, Fragmente von Grabmalereien und Statuetten erklärt.
Oben: Blick in eine Virtrine mit zwei liegenden Sphingen und einem Würfelhocker Links: Ketten mit verschiedenen Amuletten Fayence, Karneol, modern aufgefädelt Neues Reich bis Spätzeit, um 1539–332 v. Chr. Armband: Fayence, modern aufgefädelt Neues Reich bis Spätzeit, um 1539–332 v. Chr. Rechts: Uschbeti © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Fotos: Klemens Renner
Stephan Koja, Direktor Gemäldegalerie Alte Meister und Skulpturensammlung bis 1800: „Die hohe Qualität und die vielfach monumentale Wirkung der hier gezeigten Objekte erklärt einmal mehr die Faszination, die von ägyptischer Kultur auf den heutigen Betrachter ausgeht. Umso erfreulicher ist es, dass in einem eleganten begleitenden Katalog 170 Sammlungshighlights – von Denkmälern des königlichen Götterkultes und privater religiöser Praxis, über Zeugnisse der pharaonischen Herrscherideologie, Grabdekorationen und Monumente des Totenkultes, bis hin zu Mumien und Grabbeigaben – in wissenschaftlich fundierten Texten und großzügigen Farbabbildungen vorgestellt werden, und die Dresdner Sammlung damit wieder die ihr gebührende Aufmerksamkeit erhält.“
Oben: Fragmente von Grabmalereien Neues Reich, 18. Dynastie, Regierungszeit Amenhotep III., um 1390–1353 v. Chr. Kalkstein, Gipsputz, bemalt Unten: Detailaufnahme einer Totenstele Neues Reich, 18. Dynastie, wahrscheinlich Regierungszeit von Thutmosis III., um 1479–1425 v. Chr. © Staatliche Kunstsammlungen Dresden, FotosW: Klemens Renner
Gemäldegalerie Alte Meister und Skulpturensammlung bis 1800 Zwinger Dresden 01067 Dresden Tel: +49 351 49 14 2000 besucherservice@skd.museum www.skd.museum