Jahresbericht 2012

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Kleine Schriftenreihe des Museumsvereins Klostertal 7

Jahresbericht 2012 Christof Thรถny (Hg.)

Museumsverein K L O S T E R TA L


Inhalt

Jahresbericht 2012

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Ausstellungen

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Veranstaltungen

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Projekte

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Ausstellung Kommunalarchive

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insmuseum.com

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Interreg IV-Projekte

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Christof Thöny (Hg.), Jahresbericht 2012 des Museumsvereins Klostertal (Kleine Schriftenreihe des Museumsvereins Klostertal 7). Wald am Arlberg 2013. ISBN 978-3-902319-12-8 Museumsverein Klostertal Haus Nr. 60a A-6752 Wald am Arlberg Tel: +43 664 4911474 christof.thoeny@museumsverein-klostertal.at www.museumsverein-klostertal.at Gestaltung: Christof Thöny Druck: Linderdruck © Museumsverein Klostertal, Wald am Arlberg 2013

Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerke

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Herbert Schneider

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Publikationen

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Finanzen

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Museum

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Kooperationspartner

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Erhältliche Publikationen

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Museumsverein Klostertal

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Abbildungen

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Jahresbericht 2012

Im Zeichen der Berge und der Alpenvereinshütten stand das Programm des Museumsvereins Klostertal 2012. 100 Jahre nach dem Bau der neuen Freiburger Hütte am Formarinsee und der Ravensburger Hütte am Spullersee wurde in einer umfangreichen Ausstellung mit dazu erschienener Publikation der Natur- und Kulturraum dieser beiden Hütten – das Lechquellengebirge – in den Mittelpunkt gerückt. In einem längeren Projekt war dieses Thema zuvor mit zahlreichen Kooperationspartnerinnen und -partnern sowie Expertinnen und Experten vorbereitet worden. Die Ausstellung sowie die zahlreichen damit verbundenen Veranstaltungen und Aktivitäten bilden naturgemäß den Schwerpunkt dieses vorliegenden Jahresberichts. Auf die weiteren Veranstaltungen des Museumsvereins Klostertal im abgelaufenen Jahr wird ebenso eingegangen wie auf wesentliche Projekte, unter anderem die Interreg-Projekte „Die Schwabenkinder“ und „Der Weg der Schwabenkinder“. Zahlreiche wichtige Vorbereitungen für die Präsentation des Schwerpunktthemas „Migration“ wurden im Rahmen dieser Projekte während des Jahres 2012 in Angriff genommen. Ein umfangreicher biografischer Beitrag zu Herbert Schneider, der am 10. Juni 2012 im Alter von 92 Jahren verstorben ist, rundet den Jahresbericht ab. Die Basis dazu bildete ein Vortrag am 3. März 2013 in North Conway im Rahmen des Hannes Schneider Meister Cup Rennens. Der Jahresbericht ist wie immer Gelegenheit, allen jenen zu danken, die am Zustandekommen des Jahresprogramms ihren Anteil haben. Dies sind die im Bericht genannten Vorstandsmitglieder des Vereins, alle weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und natürlich die Fördergeber. Wald am Arlberg, Oktober 2013 Christof Thöny Obmann des Museumsvereins

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Ausstellungen

„Von schroffen Bergen eingeschlossen“ Das Lechquellengebirge und seine Erschließung 20. Juni bis 31. Oktober 2012 Eine Ausstellung anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Freiburger Hütte und der Ravensburger Hütte Das Quellgebiet des Lechs (von Walther Flaig in seinen Alpenvereinsführern später als Lechquellengebirge in seinen Grenzen definiert) wurde erst relativ spät – Ende des 19. Jahrhunderts – von Alpinisten entdeckt. Einzelne Pioniere hatten schon früher Touren in das Gebiet unternommen, namentlich der in der Region sehr bekannte John Sholto Douglass, der bereits 1868 im Jahrbuch des Österreichischen Alpenvereins einen Beitrag mit dem Titel „Die Rothewand- Spitze und der Widderstein“ veröffentlicht hatte. Sechs Jahre später stürzte er in eben dieser Region – im hinteren Radonatobel – bei der Gamsjagd in den Tod. 100 Jahre Freiburger Hütte und Ravensburger Hütte 1894 eröffnete die Sektion Freiburg im Breisgau des Deutschen Alpenvereins eine umgebaute Alphütte am Formarinsee als erste Freiburger Hütte. Nachdem diese durch die wachsende Zahl von Wanderern und Bergsteigern relativ rasch zu klein geworden war, begannen die Planungen für einen Hüttenneubau. Etwa zur selben Zeit begann auch die Sektion Ravensburg, sich für einen Hüttenstandort im Klostertal zu interessieren. Im August 1912 schließlich wurden – innerhalb von weniger als drei Wochen – die Freiburger Hütte am Rauhen Joch, oberhalb des Formarinsees, und die Ravensburger Hütte in der Nähe des Spullersees eröffnet. Das 100jährige Bestandsjubiläum dieser beiden Alpenvereinshütten im Einzugsgebiet des Klostertals nahm der Museumsverein Klostertal zum Anlass, das Wandergebiet der Stützpunkte – seit mehreren Jahrzehnten schon als Lechquellengebirge bezeichnet – in einer Ausstellung zu präsentieren.

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Themen der Ausstellung Neben der Geschichte der Hütten und ihren Bezügen zum Klostertal wurden in der Ausstellung die Geologie der Region und die historischen Flurnamen sowie die häufig in moderner Zeit entstandenen Bergnamen vorgestellt. Einen wesentlichen Schwerpunkt bildeten die Erschließung des Lechquellengebirges aus dem Klostertal und dem Tannberg sowie die Leistungen von Pionieren in der Erschließung der Gebirgswelt. Schließlich wurde auch der Blick auf die Gebirgswelt rund um das Quellgebiet des Lechs in der Kunst zum Thema gemacht, haben im Laufe der Zeit doch bedeutende Künstlerinnen und Künstler – namentlich der Vorarlberger Kunstgeschichte – Motive aus diesem Gebirgszug festgehalten, welche teilweise auch im Original in der Ausstellung gezeigt werden konnten. Dank einer Kooperation mit dem Stadtarchiv Ravensburg konnte für die Ausstellung eine Förderung beim Kleinprojektefonds der Internationalen Bodenseekonferenz beantragt werden.

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Präsentationen in Bregenz und Ravensburg Am 8. Jänner 2013 wurde die Ausstellung durch Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Nußbaumer im Landtagsfoyer eröffnet, wo sie bis 24. Jänner zu sehen war. Nach „Der Arlberg und seine Straße“ wurde bereits zum zweiten Mal eine durch den Museumsverein Klostertal gestaltete Schau im Vorarlberger Landhaus einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert. Durch die guten Kontakte zum Stadtarchiv Ravensburg und zur Sektion Ravensburg des Deutschen Alpenvereins wurde für das Jahr 2013 auch eine Präsentation in Ravensburg vorbereitet.

Ausstellung „Von schroffen Bergen eingeschlossen“ Das Lechquellengebirge und seine Erschließung Konzept und Projektleitung: Christof Thöny Gestaltung: Grafik Design Frei, Götzis Autorinnen und Autoren der Beiträge für den Sammelband: Univ.-Doz. Dr. Peter Bußjäger, Dr. Joschi Kaiser, Mag. Birgit Ortner, Univ.-Prof. Dr. Guntram Plangg, Dr. Andreas Rudigier, Karlheinz Scherfling, Dr. Andreas Schmauder, Mag. Christof Thöny, Markus Thöny

Publikation Zur Ausstellung ist der Sammelband „Von schroffen Bergen eingeschlossen. Das Lechquellengebirge und seine Erschließung“, herausgegeben von Christof Thöny und Andreas Rudigier, erschienen. Das Buch (ISBN 978-3-902319-11-1, 192 Seiten, mit zahlreichen Farb- und Schwarzweißabbildungen) kann zum Preis von EUR 25,90 erworben werden.

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Kooperationspartner: DAV Sektion Freiburg im Breisgau, DAV Sektion Ravensburg, Stadtarchiv Ravensburg Leihgeber: Martin Berthold (Wald am Arlberg), Stadtmuseum Bludenz, DAV Sektion Freiburg im Breisgau, DAV Sektion Ravensburg, Museum Huber-Hus (Lech am Arlberg), Dr. Joschi Kaiser (Wald am Arlberg), Stadtarchiv Ravensburg, Galerie Stefanie Hollenstein (Lustenau), vorarlberg museum (Bregenz)

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Veranstaltungen

Termine 2012 10. Jänner Ausstellungseröffnung „Der Arlberg und seine Straße“ im Vorarlberger Landhaus (Bregenz) 13. Jänner Vorstandssitzung 23./24. März Eröffnung der Ausstellung „Die Schwabenkinder“ in Wolfegg 6. April Vorstandssitzung 25. Mai Jahreshauptversammlung mit anschließender CD-Präsentation der Gruppe ALLDRA

28. August Erzählabend mit dem Zeitzeugen Martin Berthold 2. September Kinderprogramm im Rahmen der Aktion „Reiseziel Museum“ 6. September Vortrag „Bergnamen rund um den Spullersee“ von Univ.-Doz. Dr. Peter Bußjäger 13. September Vortrag „Das Lechquellengebirge und seine Erschließung“ von Christof Thöny 15. September Festakt „100 Jahre Freiburger Hütte“ 16. September Festakt „100 Jahre Ravensburger Hütte“

20. Juni Ausstellungseröffnung „Von schroffen Bergen eingeschlossen“ Das Lechquellengebirge und seine Erschließung

30. September Tag des Denkmals

30. Juni Exkursion zur Freiburger Hütte und zum Formarinsee mit Dr. Joschi Kaiser

4. Oktober Vortrag „Künstlerische Positionen zum Lechquellengebirge“ von Dr. Andreas Rudigier

1. Juli Kinderprogramm im Rahmen der Aktion „Reiseziel Museum“

6. Oktober Lange Nacht der Museen

4. August Kinderprogramm im Rahmen der Aktion „Reiseziel Museum“

16. Dezember Übergabe der Hannes-Schneider-Skulptur in Stuben am Arlberg

19. August Exkursion zur Ravensburger Hütte und zum Spullersee mit Dr. Joschi Kaiser 8

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Neben diesem umfangreichen Veranstaltungsprogramm hat sich das Klostertal Museum 2012 auch als Ort für kulturelle Veranstaltungen bewährt: Nach der Jahreshauptversammlung stellte die Vorarlberger Gruppe Alldra ihre CD „Domm“ vor, wofür der passende Rahmen geboten werden konnte.

Projekte

Das Veranstaltungsprogramm im Sommer 2012 setzte sich dem Thema der Ausstellung entsprechend mit vielfältigen Aspekten des Lechquellengebirges auseinander. Monika Hehle widmete sich – unterstützt von Vorstandsmitglied Judith Sauerwein – nach dem Motto „Hoch auf den Bergen“ der Ausarbeitung von museumspädagogischen Materialien, mit welchen das Thema im Rahmen eines Schwerpunktes an die Schulen des Klostertals vermittelt werden konnte. An drei Sonntagen zeichnete sie auch für das Kinderprogramm zur Ausstellung in Zusammenhang mit der Aktion „Reiseziel Museum“ verantwortlich. Dr. Joschi Kaiser, Geologe und Vorstandsmitglied des Museumsvereins, führte zwei Exkursionen ins Lechquellengebirge (Freiburger Hütte und Formarinsee sowie Ravensburger Hütte und Spullersee). Einen lokalen Bezug lieferte in der Ausstellung der Kletterer Martin „Martl“ Berthold aus Wald am Arlberg, der zahlreiche Erstbegehungen im Lechquellengebirge verbuchen konnte und über diese im Rahmen eines Zeitzeugengesprächs mit Vorstandsmitglied Markus Thöny berichtete. In einer Vortragsreihe stellten schließlich drei Autoren des Sammelbandes die Inhalte ihrer Beiträge vor. Außerdem widmeten sich auch die Schwerpunkte beim Tag des Denkmals und der Langen Nacht der Museen dem Lechquellengebirge und seiner Erschließung.

Ausstellung der Vorarlberger Kommunalarchive und insmuseum.com Das Klostertal Museum und das Archiv des Museumsvereins wurden im Rahmen von zwei Projekten 2012 landesweit und auch national präsentiert. Im Rahmen einer Ausstellung des Arbeitskreises Vorarlberger Kommunalarchive (AVK) wurde der Nachlass des Fotografen Andreas Schnetzer erneut in den Fokus gerückt. Dieser war bereits 2008 in einer Ausstellung und Publikation des Museumsvereins der Öffentlichkeit präsentiert worden. Der Arbeitskreis Vorarlberger Kommunalarchive (AVK) ist ein Zusammenschluss aller Kommunalarchive in Vorarlberg. Er ist seit Sommer 2011 unter dem Österreichischen Städtebund verankert. Sein Ziel ist die gegenseitige Unterstützung der ArchivmitarbeiterInnen durch interne Kurse und Vernetzungstreffen. Im Oktober 2012 präsentierte sich der AVK erstmals mit der Fotoausstellung „Vorarlberger Lebenswelten“ im Rahmen der Langen Nacht der Museen in Hard der Öffentlichkeit. insMuseum.com war 2012 eine Initiative des Österreichischen Museumsbundes und von ICOM Österreich. Zwischen Mai und September 2012 wurden in einer weltweit einzigartigen Kampagne großartige, spezielle, sonderbare und unvergleichliche Objekte aus 131 ausgezeichneten Museen präsentiert, gleichzeitig ein Abbild der österreichischen Museumslandschaft: Die professionellen Bundes- und Landesmuseen stehen neben (weitgehend) ehrenamtlich geführten aber nicht weniger engagierten Regional- und Heimatmuseen, volkskundliche Objekte stehen neben archäologischen Artefakten und die Kunst neben Technik und Naturwissenschaften. Das Klostertal Museum präsentierte in diesem Zusammenhang den Kinderwagen des Thöny-Hofs und ist auch in der gleichnamigen Publikation vertreten, die beim Museumsverein erworben werden kann. Auf den folgenden beiden Seiten werden die beiden Präsentation des Museumsvereins im Original abgedruckt.

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Interreg IV-Projekte „Die Schwabenkinder“ und „Der Weg der Schwabenkinder“ In diesen beiden aus dem Interreg-Programm der Europäischen Union geförderten Projekten präsentieren Museen und Archive in zahlreichen Regionen der Alpen (Vorarlberg, Tirol, Schweiz, Liechtenstein) und in Oberschwaben Ausstellungen und Informationen zu verschiedenen Aspekten der Geschichte von Arbeitsmigrationen, insbesondere jener der Wanderung der Schwabenkinder. Die grenzüberschreitenden Projekte werden im Rahmen der Interreg-Förderung mit insgesamt 937.458 Euro bezuschusst. Beteiligt sind Kultureinrichtungen in Oberschwaben (Wolfegg, Ravensburg, Tettnang und Friedrichshafen), in Vorarlberg (Bregenz, Dornbirn, Hittisau, Schwarzenberg, Bezau, Alberschwende, Schröcken, Lech, Wald, Schruns und Nenzing), in Tirol (Landeck, St. Anton, St. Christoph, Galtür, Ischgl, Pettneu und Imst), Südtirol (Schluderns), Graubünden (Ilanz, Vals) sowie Liechtenstein (Balzers). Die einzelnen Stationen werden durch einen Themenwanderweg verbunden, der durch einen Wanderführer beschrieben wird.

befinden sich auch zahlreiche Schwabenkinder aus dem Klostertal. Zum Schwabenkinderprojekt ist im Thorbecke-Verlag ein Katalogband erscheinen, der in 22 Beiträgen von Autoren aus den Projektregionen die Geschichte der Schwabenkinder in populärwissenschaftlichen Texten beschreibt. Dieser kann über den Museumsverein Klostertal bezogen werden. Im März 2012 wurde das Herzstück des Projekts – die Sonderausstellung zu den Schwabenkindern und der translozierte „Blaserhof“ im Bauernhaus-Museum Wolfegg – offiziell eröffnet. An den Feierlichkeiten nahmen seitens des Museumsvereins Klostertal Carmen Summer, Thomas Bargehr und Christof Thöny teil, wobei letzterer als Obmann des Museumsvereins im Namen der Projektpartner über das Projekt in einem kurzen Vortrag berichtete. Der Museumsverein Klostertal widmete sich im Rahmen der beiden Projekte 2012 intensiven Recherchen. Diese werden 2013 in eine Ausstellung zur Geschichte der Migrationen im Klostertal einfließen, wobei nicht nur die Schwabenkinder sondern vielfältige Aspekte von Auswanderung aus dem Tal und Zuwanderung in die Region berücksichtigt werden.

Einen bedeutenden Anteil bilden die Forschungsergebnisse zur Thematik der Schwabenkinder, die in den vergangenen Jahren erzielt wurden. Als Ergebnis wurden mehrere Tausend biographische Datensätze erhoben, die die Grundlage für die Schwabenkinderdatenbank bilden (einsehbar auf www.schwabenkinder.eu). Darunter 16

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Wichtige Kooperationspartner waren 2012 unter anderem: Regio Klostertal, Gemeinden des Klostertals, Klösterle-Stuben Tourismus GmbH, Alpenregion Bludenz Tourismus GmbH, Geschichtsverein Region Bludenz, Amt der Vorarlberger Landesregierung (Kultur- und Wissenschaftsabteilung), Vorarlberger Landesarchiv, Vorarlberger Landesbibliothek, vorarlberg museum, Vorarlberger Architekturinstitut, BauernhausMuseum Wolfegg, Museum Huber-Hus Lech am Arlberg, Arbeitskreis für interregionale Geschichte, Bundesdenkmalamt Landeskonservatorat für Vorarlberg, IG Kultur Vorarlberg, Sektion Freiburg des Deutschen Alpenvereins, Sektion Ravensburg des Deutschen Alpenvereins, Stadtarchiv Ravensburg, Sektion Vorarlberg des Österreichischen Alpenvereins 18

Herbert Schneider

Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerke

Auch 2012 haben die vielfältigen Aktivitäten des Museumsvereins Klostertal in der Presse Niederschlag gefunden. Im Zuge der Ausstellung konnte eine von Ingrid Bertel gestaltete Sendung mit dem Titel „Wilder Horizont - Die Erschließung des Lechquellengebirges“ begleitet werden, die in der Sendereihe „Erlebnis Österreich“ präsentiert wurde. Ein umfangreicher Pressespiel gibt zudem Zeugnis von der Öffentlichkeitsarbeit des Vereins 2012.

Herbert Schneider – ein Leben im Zeichen des Skilaufs1 In beeindruckender Weise dokumentiert seine Biografie die politischen Umbrüche des 20. Jahrhunderts: Am 10. Juni 2012 schloss sich der Kreis im Leben von Herbert Schneider. Im Beisein seiner Familie verstarb er in Portland/Maine im Alter von 92 Jahren. In Erzählungen aus seinem langen Leben wurde stets deutlich, wie intensiv die Beziehung der Familie Schneider zum Skilauf war und welchen Beitrag sie zur dessen Entwicklung leistete. Gleichzeitig wurden auch immer die politischen Umstände deutlich, die in der Mitte des 20. Jahrhunderts das Schicksal von Millionen Menschen geprägt hatten. Die Basis für diese Biografie Herbert Schneiders bilden ausführliche Interviews, die im Sommer 2004 und im Winter 2008 in St. Anton am Arlberg geführt wurden.2 Der Fokus wird auf das Leben Herbert Schneider bis zu seiner Emigration in die USA im Winter 1939 gerichtet.

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Der folgende Beitrag basiert auf einem Vortrag, den der Autor beim Hannes Schneider Meister Cup Rennen in North Conway (New Hampshire/USA) am 3. März 2013 gehalten hat. Herbert Schneider hat die Aktivitäten für die Sonderausstellung zum 50. Todestag seines Vaters Hannes Schneider 2005 in besonderer Weise unterstützt und war im Mai 2005 auch als Zeitzeuge zu Gast im Klostertal Museum. Seine freundliche und angenehme Art wird uns in besonderer Erinnerung bleiben. Über die neue Hannes-Schneider-Skulptur in Stuben am Arlberg wird im Jahresbericht 2013 ein Beitrag erscheinen. 2

Dabei sei auf die unterschiedlichen Zugänge zu Oral History als Geschichtsquelle verwiesen. Die Interviews wurden einmal audiogestützt (August 2004) und einmal videogestützt (1. Februar 2008) geführt, wobei jeweils bestimmte Themen abgefragt wurden. Die digitalen Aufnahmen werden im Archiv des Museumsvereins Klostertal aufbewahrt. Zu Oral history vgl. Dorthee WIERLING, Oral History. In: Neue Themen und Methoden der Geschichtswissenschaft, hg. Von Michael MAURER (= Aufriß der Historischen Hilfswissenschaften Band 7), Stuttgart 2003, S. 81-151.

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Im Hinblick auf sein mehr als 60 Jahre dauerndes Leben in North Conway/New Hampshire sei auf den Nachruf von Tom Eastman verwiesen.3 In diesem Zusammenhang soll lediglich auf die Rückkehr Herbert Schneiders als US-Soldat 1945 und seine Besuche in St. Anton in den folgenden Jahrzehnten hingewiesen werden. Kindheit in St. Anton Herbert Schneider wurde 1920 als Sohn von Hannes Schneider und Ludwina geborene Seeberger in St. Anton am Arlberg geboren, wo er gemeinsam mit seiner um ein Jahr jüngeren Schwestern Herta aufwuchs – in einer Zeit großer Veränderung: Zwei Jahre vor Herberts Geburt war mit dem Ende des Ersten Weltkriegs die Österreich-Ungarische Monarchie untergegangen. Der neu entstandene, kleine Staat Österreich kämpfte mit wirtschaftlichen Problemen. Da etwa die Kohlevorräte der einstigen Kronländer ausblieben, musste die Arlberg-Bahnlinie durch St. Anton in schwierigen Jahren elektrifiziert werden. Hannes Schneider, der bereits vor dem Ersten Weltkrieg als Skilehrer des Skiclubs Arlberg beim Hotel Post angestellt gewesen war und sich auch als Rennläufer einen Namen gemacht hatte, kehrte von der Dolomitenfront heim. Wenngleich im Winter 1918/19 noch keine Gäste den Weg nach St. Anton fanden, ließ die Entwicklung in den folgenden Jahren doch einige Hoffnung wecken. Die Erfahrungen beim Truppenunterricht an der Front ließ Hannes Schneider bei der Gründung seiner eigenen Skischule einfließen. Die Arlbergschule kennzeichnete vor allem die Einteilung der Gruppen nach ihrem jeweiligen Können. Diese und die von Schneider entwickelte Arlberg-Technik machten St. Anton in den folgenden zwei Jahrzehnten bekannt. Maßgeblich zur Popularisierung trugen die Skifilme Arnold

Fancks bei. Dieser hatte Hannes Schneiders skiläuferisches Können bereits vor dem Ersten Weltkrieg bewundert. Fanck wählte ausgesuchte Kameramänner und realisierte mit Schneider in der Hauptrolle 1920 den ersten Film „Das Wunder des Schneeschuhs“, zu dem später ein gleichnamiges Lehrbuch erschien.4 Die bis 1931 erscheinenden Skifilme waren eine immense Werbung für Hannes Schneiders Skischule und trugen nicht unwesentlich dazu bei, das „Alpine Skilaufen“ in die Welt hinaus zu tragen.5 Für die junge Familie errichteten Hannes und Ludwina Schneider Anfang der 1920er Jahre ein Haus in der Parzelle Mitterdorf in St. Anton (das heutige Sporthaus Hannes Schneider). In diesem Haus wuchsen Herbert und Herta Schneider auf; hier wurden auch die Skischule und später ein Sportgeschäft eingerichtet. Nach Plänen des Architekten Hans Feßler wurde 1928 eine Sportwerkstätte mit darüber liegender Terrasse angebaut. Naturgemäß prägte das Skilaufen Herberts Kindheit: „Ich weiß nur, dass ich das erste Mal auf Ski gestanden bin, als ich drei Jahre alt war, 1923, weil ich da zwei Fotos habe, wo ich bei meinem Vater zwischen den Füßen herunter fahre. Und, wie es war in dieser Zeit, da waren noch keine Autos auf der Straße, da ist man immer bis vor die Haustüre Ski 4

Tom EASTMAN, „Zip“ takes his last run. Skimeister Herbert Schneider dead at 92. In: The Conway Daily Sun, 11. Juni 2012.

Vgl. Christof THÖNY, Hannes Schneider – Pionier des Skisports. Ausstellungskatalog. Dornbirn 2005. 5 Vgl. E. John B. ALLEN, The culture and sport of skiing. Amherst 2007, S. 264f.

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gefahren. Da habe ich auch ein Bild, auf dem ich fünf Jahre alt bin, wo ich auf der Hauptstraße stehe in St. Anton mit einem Paar Ski. Die Schulzeit war immer von 8 bis 3 Uhr nachmittags, d. h. da haben wir zwei Stunden gehabt zum Mittag essen, und […] da haben wir am Abend nie genug Zeit gehabt zum Ski fahren. Da hat man natürlich überall Sprungschanzen gebaut […]. Eine Sprungschanze war sehr beliebt, weil man die vom Bahnhof aus gesehen hat. Da hat man immer gewartet, bis viele Leute dort stehen […] und dann hat man laut genug geschrien, […] dass sie ja schauen wenn man springt.“ Das Skilaufen erlernte der junge Herbert neben den Selbstversuchen in den Klassen der bei seinem Vater angestellten Skilehrer. Diese gingen im Hause der Familie Schneider ein und aus. „Viel bin ich mit dem Matt Rudi mitgegangen. Ende der 1920er, Anfang der 1930er Jahren waren die meisten Skilehrer Antoner, Bauernbuben waren sie. Die haben halt im Winter Skilehrer gemacht und im Sommer sind sie wieder Bauern geworden.“ In den späten 1920er Jahren und den frühen 1930er Jahren stand die Skischule Hannes Schneiders am Gipfel ihres Ruhms. Die DAKS (Deutschen Arlberg Kurse Schneiders), eine Innovation des Tourismuspioniers Rudolf Gomperz, brachten jeden Winter tausende Gäste aus Deutschland nach St. Anton. Die deutschen Gäste blieben nach der Tausendmarksperre 1933 aus und man versuchte, internationale Märkte zu erobern. Zahlreiche Berühmtheiten erlernten am Arlberg das Skilaufen: Gekrönte Häupter und Filmstars gingen in der Skischule Hannes Schneiders aus und ein.

Für die Jugend des Ortes waren die Skistars jener Zeit Idole, etwa jene Rennläuferinnen und Rennläufer, die 1928 beim ersten ArlbergKandahar ihr Können unter Beweis stellten: „Ich kann mich gut erinnern, anno dazumal hat man immer Schule gehabt, und nach der Schule ist man schnell hinauf, zum Ziel schauen, wer da Erster ist, und natürlich hat man damals immer für die Antoner gejubelt.“ Für Abwechslung sorgte auch der 1930 in St. Anton gedrehte Skifilm „Der weiße Rausch“, in Österreich unter dem Titel „Sonne über dem Arlberg“ vertrieben. Für die Skiszenen benötigte Arnold Fanck auch Kinder aus St. Anton, die zu diesem Zweck von der Schule befreit wurden. Dieser Tatsache verdanken wir die wohl ersten bewegten Bilder von Herbert Schneider, er ist bei einem im Film dargestellten Skirennen mit der Startnummer 8 zu sehen.6 Zu den engsten Jugendfreunden Herbert Schneiders zählte der ebenfalls aus St. Anton stammende und 1919 geborene Pepi Jennewein. Die beiden besuchten gemeinsam die Schule und der junge Jennewein zeichnete sich früh als talentierter Rennläufer des Skiclubs Arlberg aus. Jennewein arbeitete mehrere Jahre für die Skischule Hannes Schneiders als Skilehrer. Bei den Alpinen Skiweltmeisterschaften in Zakopane gewann er 1939 die Goldmedaille in der Kombination und wurde in St. Anton begeistert empfangen. Bei den Weltmeisterschaften in Cortina d´Ampezzo 1941 gewann er Gold in Abfahrt und Kombination; allerdings wurden diese von der FIS später nicht anerkannt. Während des Zweiten Weltkriegs war Pepi Jennewein ein bekannter Flieger der deutschen Luftwaffe. Der hoch dekorierte Kriegsheld (als solcher wurde er propagiert) wurde seit einem Luftkampf im Juli 1943 vermisst.7 Durch die Tätigkeit als international gefragter Skilehrer und Darsteller in Bergfilmen verbrachte Hannes Schneider jedes Frühjahr mehrere Wochen auswärts von St. Anton. Seine regelmäßige Abwesenheit ge-

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Arnold FANCK, Der weiße Rausch., DVD, 75 Minuten. Christof THÖNY, Ski racing and politics in Austria from 1934 to 1941: The example of the Skiclub Arlberg. In: Halvor KLEPPEN (Ed.), Winter Sport and Outdoor Life. Morgedal 2011.

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hörte zum Familienleben dazu. Dass sich im Frühjahr 1930 etwas Besonderes ereignete, bemerkten jedoch auch seine Kinder Herbert und Herta, als ihr Vater nämlich feierlich am örtlichen Bahnhof zu einer Reise nach Japan verabschiedet wurde: „Ja, 10 Jahre war ich alt dazumal, ich kann mich erinnern, da sind wir zum Bahnhof herunter, wie er weg ist.“ Auf die gute Schulbildung seiner Kinder legte Hannes Schneider besonderen Wert. Er hatte in seiner Kindheit lediglich die einklassige Volksschule in Stuben am Arlberg besucht und musste den Umgang mit urbanen und internationalen Gästen (in Bezug auf die sprachliche Ausdrucksweise und die Umgangsformen) erst nach und nach lernen. Herbert und Herta Schneider wurden deshalb in den 1930er Jahren in bekannte Schulen in Feldkirch geschickt. „Ich bin dann 1931 mit elf Jahren bin ich weg, da hat man mich nach Feldkirch in die Schule geschickt, in die Stelle Matutina. Da durften wir die ersten vier Jahre nicht Skilaufen. So habe ich dort Eishockey gespielt. […] Nach dem vierten Jahr haben die Jesuiten den Vater geholt, dass er ihnen eine Skischanze auslegt und dann haben wir angefangen Ski zu fahren in Feldkirch.“8 In der Folge konnte Herbert Schneider auch von der Stella Matutina aus Skirennen besuchen, etwa auf der nahe gelegenen Bazora oberhalb von Frastanz, in Lech am Arlberg oder sogar die Österreichischen Jugendmeisterschaften in Innsbruck. Die dortigen Dominatoren waren der bereits erwähnte Pepi Jennewein und Toni Matt, der später der Familie Schneider in die USA folgte und mit dem Herbert Schneider an zahlreichen Skirennen – unter anderem dem berühmt gewordenen Tuckerman Inferno 1939 – teilnahm. 1937 veränderte sich der Schulalltag für Herbert und Herta Schneider erneut: „Als wir 17 Jahre alt waren, hat mein Vater gesagt, es wäre besser für beide von uns, anstatt Latein und Griechisch eine andere Sprache zu lernen. Dann hat man uns in die französische Schweiz geschickt, 8

Die Stella Matutina wurde 1856 als von den Jesuiten geführtes k. k. Staatsgymnasium gegründet und existierte – mit einer Unterbrechung während des Nationalsozialismus, als das Gebäude als Lazarett verwendet wurde – bis 1979.

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Neuchatel, und wir sind dort in die Schule gegangen. Während wir da waren, war der Anschluss. So waren meine Schwester und ich gar nicht da. Am Tage vor dem Anschluss sind meine Schwester und ich in Neuchatel ins Kino gegangen, da war ein Vorfilm, der hat geheißen „Wo gehst du hin Österreich“. Am nächsten Tag war es vorbei, war der Anschluss da. Wir haben das Schuljahr fertig gemacht in der Schweiz.“ Wenngleich die beiden Kinder also während der Tages des „Anschlusses“, des Einmarschs der deutschen Wehrmacht, nicht in St. Anton waren, so wurden sie über die dramatischen Ereignisse dennoch verständigt. In der Nacht zum 13. März 1938 war Hannes Schneider – gemeinsam mit anderen St. Antonern, die als Gegnern des Nationalsozialismus gegolten hatten – verhaftet worden. In der Folge, so erinnerte sich Herbert, habe man auf ihn und seine Schwester in Neuchatel stets besonders aufgepasst, aus Sorge, dass die Kinder des berühmten Skipioniers entführt hätten werden können. Nach der Haftentlassung durfte Hannes Schneider nicht mehr in sein Haus in St. Anton am Arlberg zurückkehren. Er fand Unterkunft bei Dr. Karl Rösen in Garmisch-Partenkirchen, wo er von seiner Familie mehrmals besucht wurde. Die Monate nach dem Anschluss waren für diese keine sehr angenehme Zeit. Herbert erinnerte sich an mehrmalige schmerzliche Erfahrungen, als er von Nationalsozialisten zusammen geschlagen

wurde. Auch die ungewisse Zukunft, der die Familie entgegen blickte, trug nicht unbedingt zur Zuversicht bei. Gegen Ende des Jahres 1938 zeichnete sich eine Wendung ab, eine Wendung, die gerade das Leben von Herbert Schneider entscheidend prägen sollte. Der Einfluss des Bankiers Harvey Dow Gibson ermöglichte die Ausreise, die für den 18jährigen Herbert fast schlagartig vonstatten ging: „Wir sind in der Früh nach Landeck, da hat man uns einen Pass gegeben, das war am 30. Jänner. Am 4. Februar waren wir auf der Queen Mary, am 9. sind wir in New York angekommen und am 11. sind wir in North Conway Ski gefahren. Für mich und meine Schwester war das einmalig: Amerika, New York! Wir haben gar nicht daran gedacht, dass wir dort in Amerika leben würden. Für uns war das eine Reise. Ich kann mich erinnern, wo wir im Hotel New Yorker gewohnt haben, das war der 34. Stock. Da sind wir nur oben gesessen meine Schwester und ich und haben hinunter geschaut und den Autos zugeschaut. Als wir weg sind von hier, waren zwei Automobile in St. Anton. Und da war die 8th Avenue und 34th Street, da waren nichts wie Autos, das konnten wir gar nicht glauben.“ Niemand konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass das Haus, welches Harvey Dow Gibson der Familie Schneider in North Conway zur Verfügung stellen, Herberts Heim für die kommenden 63 Jahre seines

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Gemeinsam mit seiner Tochter Herta besuchte Hannes Schneider 1947 St. Anton für mehrere Wochen. Eine definitive Rückkehr schloss er nach diesem Besuch jedoch aus. Während Herta in St. Anton Franz Fahrner heiratete und sich wieder in Österreich niederließ, unterstützte Herbert seinen Vater in North Conway bei der Leitung der Skischule, die er nach dessen Tod 1955 auch übernahm.

Lebens werden sollte. Seinen Heimatort St. Anton am Arlberg sah er erstmals im Frühjahr 1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa wieder. Als Mitglied der 10th Mountain Division hielt er sich im Frühjahr 1945 am Gardasee auf und die Umstände ermöglichten eine Rückkehr nach St. Anton: „Dann hat man uns von dort in die Triest-Udine-Gegend gebracht, weil man dazumal gefürchtet hat, dass Tito den Teil von Italien übernehmen wollte. Da hat man uns da hinunter geschickt. Und wo wir da immer unten waren, da sind wir immer am Wochenende zum Skifahren hinauf am Großglockner. Und nachher hat es geheißen, wir müssen, da hat man mit den Offizieren geredet, ob man da nicht eine hochalpine Schule errichten könnte für die amerikanische Armee, da hat es geheißen jaja, das ginge gut. Und dann hat es geheißen, jetzt brauchen wir aber Ausrüstung. In Hall bei Innsbruck war etwas von der deutschen Armee. Da hat man mich dorthin geschickt, mit Jeep und Anhänger. Da haben wir in Innsbruck alles zusammen gesammelt. Da war ich in Innsbruck, da habe ich gedacht, jetzt bin ich 100 Kilometer vor St. Anton, da habe ich gesagt, jetzt fahren wir nach St. Anton ... Ja, mit dem Jeep und Anhänger, und da ... (zeigt ein Foto) da bin ich halt hinein, da war unsere Nachbarin, die war auch verwandt mit mir, die hat gesagt, schau einmal die Amerikaner an, die gehen ins Haus wie wenn es ihnen gehören würde. Da bin ich halt ins Haus, in der Küche haben sie gerade Abend gegessen. Da ist der Schuler Hermann, der damals Bürgermeister war und der auch einer der ersten Skilehrer von meinem Vater war, der ist so langsam aufgestanden und hat gesagt: Ja was wollen Sie hier? Und dann hat ein Zimmermädchen gesagt: Oh Jessas, das ist ja der Herbert. 20 Minuten später war die ganze Küche voll, und dann haben sie halt gefeiert. Da haben sie Weinflaschen gebracht, die sie den ganzen Krieg über versteckt hatten. Da haben wir fest gefeiert ...“

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In den letzten Jahren seines Lebens häuften sich Herberts Besuche in St. Anton. Nach dem Tod seiner Schwester Herta übernahm er den Familienbesitz und konnte – stets begleitet von seinem Sohn Christoph – jährlich mehrere Monate im Winter am Arlberg verbringen. Im Frühsommer trat er seine letzte Reise zurück in die USA an, wo er am 10. Juni 2012 verstarb.


Regio Klostertal (Hg.), Regio Klostertal. Klösterle, Dalaas, Innerbraz, Bludenz, Nr. 20 (März 2012), Dalaas 2012. Regio Klostertal (Hg.), Regio Klostertal. Klösterle, Dalaas, Innerbraz, Bludenz, Nr. 21 (Juni 2012), Dalaas 2012. Regio Klostertal (Hg.), Regio Klostertal. Klösterle, Dalaas, Innerbraz, Bludenz, Nr. 22 (September 2012), Dalaas 2012. Regio Klostertal (Hg.), Regio Klostertal. Klösterle, Dalaas, Innerbraz, Bludenz, Nr. 23 (Dezember 2012), Dalaas 2012. Christof Thöny (Hg.), Jahresbericht 2011 des Museumsvereins Klostertal (Kleine Schriftenreihe des Museumsvereins Klostertal 6.) Wald am Arlberg 2012. Christof Thöny, Andreas Rudigier (Hg.), Von schroffen Bergen eingeschlossen. Das Lechquellengebirge und seine Erschließung. Wald am Arlberg 2012.

Finanzen

Publikationen

Klostertal Bibliografie 2012 (Auswahl)

Kassabericht 2012 Erlöse Steuerpflichtige Umsätze 10% Erlöse Veranstaltungen Erlöse Bücherverkauf

Nicht steuerpflichtige Umsätze Mitgliedsbeiträge Spenden, Sponsoring Öffentliche Subventionen Zinserträge Einnahmen brutto

Überschuss 2012

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204,72 4.711,28

1.797,00 5.718,93 29.797,93 3,22 41,786,17

Aufwendungen Ausstellungen Veranstaltungen Buchankäufe Mitgliedschaften Honorare, AKM Spesenabrechnung/Praktikanten Ankauf Museumsinventar EDV, Webseite Drucksorten, Publikationen, Büro Bankspesen Versicherungen Filmproduktion Projekt Schwabenkinder Beratungskosten Diverse Aufwendungen Gebuchte Vorsteuern Aufwendungen

30

9.168,00 1.525,92 1.993,65 797,20 6.293,21 5.481,90 116,49 788,87 16.177,73 516,78 409,19 186,00 2.419,95 960,00 46,00 -4.154,42 42.726,47

-940,30


2012

Veranstal tungen Veranstaltungen Museumsverein Klostertal Weitere Veranstaltungen Gesamt

356 84 48 30 14

537 127

1.196

Kooperationspartner

Museum

Besucherstatistik Klostertal Museum Museumsbesucher Erwachsene Kinder und Jugendliche Erwachsene mit Gästekarte Mitglieder Museumsverein Erwachsene mit V-Card

Ohne die finanzielle Unterstützung der Gemeinden des Klostertals, des Landes Vorarlberg, der Mitglieder des Museumsvereins sowie unserer Kooperationspartner Raiffeisenbank Bludenz, Tischlerei Engstler, Vorarlberger Kraftwerke AG, AXL Arlbergexpress Linienverkehr wäre das ambitionierte Vereinsprogramm nicht umsetzbar. An dieser Stelle gebührt den genannten Institutionen und Firmen daher großer Dank.

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Sorgsam. Wir gehen mit unseren Ressourcen sorgfältig um. Holz für Ihre Fenster wächst bei uns im Klostertal. Bei der Schlägerung und der Verarbeitung des Holzes achten wir auf die richtige Mondphase, damit der Roh-

© Marianne Mayer - Fotolia.com

stoff unseren hohen Qualitätsansprüchen entspricht.

T I S C H L E R E I K L A U S E N G S T L E R . 6752 Dalaas 102 Tel. 055 85/72 19 . www.tischlerei-engstler.at


Aktuelle Informationen zum Museumsverein Klostertal finden Sie stets unter www.museumsverein-klostertal.at 37


Klostertal

Weitere Publikationen Bildband „Ansichten aus dem Klostertal 1920 bis 1960. Fotografien von Josef Bauer“ (18,90 Euro) Bildband „Ansichten aus dem Klostertal 1900 bis 1950“ (18,90 Euro) Franz Elsensohn, Sagenhaftes Klostertal (19.50 Euro) Bildband „125 Jahre Arlbergbahn“ (18,90 Euro) Arlbergbahn Lesebuch (19,50 Euro) „Von schroffen Bergen eingeschlossen.“ Das Lechquellengebirge und seine Erschließung. (25,90 Euro) Die Schwabenkinder. Arbeit in der Fremde vom 17. bis 20. Jahrhundert. (Euro 15,90) Filme Glong - Vergessene Realität (VHS, 15 Euro) Andreas Schnetzer - Fotograf aus Dalaas (DVD, 5 Euro) Rund um den Arlberg in historischen Filmdokumenten (VHS 19,90 Euro, DVD 24,90 Euro) Die Arlbergbahn. Hanno Thurner Filmproduktion (29,90 Euro) 4teilige Filmreihe „Vorarlberg“. Hanno Thurnher Filmproduktion (99,00 Euro) Klostertal Museum. Heimat und Verkehr. Hanno Thurnher Filmproduktion (19,90 Euro)

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Museumsverein Klostertal

Erhältliche Publikationen

Schriftenreihe des Museumsvereins Band 1 (Hinterglasmalerei) (6 Euro, für Mitglieder 4,50 Euro) Band 2 (NS-Herrschaft) (9 Euro, für Mitglieder 7 Euro) Band 3 (Schlossbühel) (7 Euro, für Mitglieder 5 Euro) Band 4 (Klostertal Museum) (12 Euro, für Mitglieder 10 Euro) Band 5 (Glong) (15 Euro, für Mitglieder 13 Euro) Band 6 (Barockmalerei) (18 Euro, für Mitglieder 16 Euro)

Museumsverein Klostertal Haus Nr. 60a A-6752 Wald am Arlberg T +43 664 4911474 M christof.thoeny@museumsverein-klostertal.at I www.museumsverein-klostertal.at

Vereinsmitglieder genießen folgende Vorteile - Freier Eintritt ins Klostertal Museum - Zusendung regelmäßiger Informationen zur Tätigkeit des Vereins - Ermäßigter Eintritt bei Veranstaltungen - Ermäßigung beim Bezug von Publikationen - Möglichkeit zur Inanspruchnahme von Bibliothek und Archiv

Vorstandsmitglieder des Vereins Obmann: Christof Thöny (Bludenz) Obmann-Stv.: Thomas Bargehr (Braz) Schriftführerin: Judith Sauerwein (Dalaas) Kassierin: Kathrin Novis (Wald am Arlberg) Beiräte Gabi Fritz (Dalaas) Ida Strolz (Wald am Arlberg) Mag. Arnold Brunner (Klösterle) Dr. Josef Kaiser (Wald am Arlberg) Markus Thöny (Wald am Arlberg) MitarbeiterInnen 2012 Emanuel Kurzemann (EDV, Zeitzeugeninterviews), Georg Gantner (Betreuung Museum), Stefanie Thöny (Ferialpraktikantin), Arnold Thöny (Ausstellungsaufbauten), Elisabeth Walser (Ferialpraktikantin)

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Abbildungen

Umschlagbild Vorderseite Kinderkonzert mit Konrad Bönig bei der Langen Nacht der Museen im Klostertal Museum 2012 (Doris Burtscher) Seite 3 Historische Ansichtskarte der Roggalspitze (Foto: Walther Flaig) Seite 5 Ausstellungseröffnung: „Von schroffen Bergen eingeschlossen“ Das Lechquellengebirge und seine Erschließung (Doris Burtscher) Seite 6 Projektpartner für das aus dem Kleinprojektefonds der Bodenseekonferenz geförderte Projekt: Christof Thöny, Markus Braig (DAV Sektion Ravensburg), Dr. Andreas Schmauder (Stadtarchiv Ravensburg) Seite 10 CD-Präsentation mit der Gruppe ALLDRA im Klostertal Museum (Doris Burtscher) Seite 16 Publikation zum Projekt „Die Schwabenkinder“ Seite 19 Herbert Schneider 2005 vor dem Geburtshaus seines Vaters in Stuben am Arlberg (Tom Eastman) Seite 20 Hannes Schneider mit seinen Kindern Herbert und Herta (ca. 1924, Bild: Archiv Familie Schneider) Seite 21 Herbert Schneider erhält von seinem Vater Skiunterricht (Bild: Archiv Familie Schneider) Seite 22 Hannes und Ludwina Schneider mit ihren Kindern Herbert und Herta (ca. 1928, Bild: Archiv Familie Schneider) Seite 25 Sporthaus Hannes Schneider in St. Anton am Arlberg 1926 (Bild: Archiv Familie Schneider) Seite 26 Herta, Ludwina und Herbert Schneider auf der Queen Mary Richtung New York im Februar 1939 (Bild: Archiv Familie Schneider) Seite 27 Aufnahme vor dem Haus der Familie Schneider in North Conway um 1942. V. l. n. r. Benno Rybizka, Hannes Schneider, Arnold Lunn, Toni Matt, Herbert Schneider (Bild: Archiv Familie Schneider) S. 28 Rundreise durch die USA um 1942. V. l. n. r. Herta Schneider, Otto Tschohl, Toni Matt, Herbert Schneider, Benno Rybizka, Hannes Schneider, Franz Kössler (Bild: Archiv Familie Schneider) S. 29 Ausstellungseröffnung in St. Anton am Arlberg 2005: Christoph Schneider, Christof Thöny und Herbert Schneider (Foto: Museumsverein) S. 32 Klostertal Museum im Herbst 2007 (Foto: Museumverein) Umschlagbild Rückseite Reiseziel Museum 2012 im Klostertal Museum (Foto: Museumsverein)

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