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THE FRENCH CONNECTION
MI 23. FEB 2022 DO 24. FEB 2022
EINLASS NUR MIT GÜLTIGEM COVID-ZERTIFIKAT
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Abonnementskonzert
Stadthaus Winterthur Beginn 19.30 Uhr Pause gegen 20.15 Uhr Ende gegen 21.30 Uhr CHF 78/65/43/30 23. FEB Abo 12/8/Digital 24. FEB Abo 6
23. FEB
«Red Sofa» im Anschluss an das Konzert im Park Hotel, Comensoli-Saal: Emmanuel Ceysson im Gespräch mit Roberto González-Monjas
Online-Konzerteinführung
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Musikkollegium Winterthur
LEITUNG Roberto González-Monjas
HARFE Emmanuel Ceysson, ARTIST IN RESONANCE
Claude Debussy (1862 –1918) Petite suite für Klavier zu vier Händen (1889) orchestriert von Henri Büsser (1907) 14'
En bâteau Cortège Menuet Ballet
Germaine Tailleferre (1892 –1983) Concertino für Harfe und Orchester (1927) 16'
Allegretto Lento Rondo
— Pause —
Claude Debussy
Danses pour harpe (1904) 9'
Danse sacrée (religiöser Tanz): Très modéré Danse profane (weltlicher Tanz): Modéré
Georges Bizet (1838 –1875) Sinfonie Nr. 1 C-Dur (1855) 30'
Allegro vivo Adagio Scherzo: Allegro vivace Allegro vivace
Erstmals zu Gast am 17. September 2021, letztmals am 31. Dezember 2021 Roberto González-Monjas ist ein äusserst gefragter Dirigent und Geiger, der sich in der internationalen Szene schnell einen Namen machte. Er ist Chefdirigent des Musikkollegiums Winterthur sowie Chefdirigent und künstlerischer Berater der Dalasinfoniettan und ab 2022/23 Erster Gastdirigent des Belgian National Orchestra. Als leidenschaftlicher und engagierter Pädagoge und Förderer einer neuen Generation talentierter Musiker hat Roberto González-Monjas zusammen mit dem Dirigenten Alejandro Posada die Iberacademy gegründet. Ziel dieser Institution ist es, ein effizientes und nachhaltiges Modell der musikalischen Ausbildung in Lateinamerika zu schaffen, das sich auf benachteiligte Bevölkerungsschichten konzentriert und hochtalentierte junge Musiker fördert. Er ist ausserdem Professor für Violine an der Guildhall School of Music & Drama und ist regelmässig Mentor und Dirigent des Guildhall School Chamber and Symphony Orchestra in der Barbican Hall in London. Roberto González-Monjas war zuvor sechs Jahre lang Konzertmeister des Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia sowie bis zum Ende der vergangenen Saison Konzertmeister des Musikkollegiums Winterthur.
Begonnen hatte alles mit 16 Jahren – als Emmanuel Ceysson beim Pariser Konservatorium zum Harfenstudium zugelassen wurde. 2006 gewann er bei den «Young Concert Artists International Auditions» nicht nur den Ersten Preis, sondern gleich noch weitere Sonderpreise dazu. Und es winkte ihm ein erster Traumjob: Solo-Harfenist im Orchester der Opéra National de Paris. Fünf Spielzeiten wirkte er hier im Orchestergraben, dann hielt er die Zeit gekommen für eine Veränderung, ging als SoloHarfenist an die Metropolitan Opera in New York und gab hier seinen Einstand mit Wagners «Tannhäuser». Parallel zum Orchesterdienst baute sich Ceysson eine respektable Solistenkarriere auf und gastierte bald einmal in den bedeutendsten Konzertsälen wie der Carnegie Hall oder der Wigmore Hall, in der Salle Gaveau, im Münchner Gasteig und im Wiener Konzerthaus. Seit September 2020 ist Ceysson Solo-Harfenist beim Los Angeles Philharmonic, und in der Saison 2021/22 ist er Artist in Resonance beim Musikkollegium Winterthur.
Besetzung: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Schlagwerk, Harfe, Streicher Uraufführung: 3. November 1907, Paris, Concerts Lamoureux, Leitung Camille Chevillard
Musikkollegium Winterthur:
Erstmals aufgeführt am 30. Dezember 1945, Leitung Eugen Straub; letztmals am 21. Dezember 2000 Leitung Lü Jia
Besetzung: Harfe solo, 3 Flöten, 2 Klarinetten, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Schlagwerk, Streicher Uraufführung: 3. März 1927, Boston Symphony Orchestra, Leitung Serge Koussevitzky, Solist Marcel Grandjany
Musikkollegium Winterthur:
Dieses Werk wird zum ersten Mal aufgeführt. Claude Debussy Petite suite Wie einige andere Werke Claude Debussys ist auch die Petite suite stark von Gedichten Paul Verlaines beeinflusst. Für die ersten zwei Sätze hat er sich von dessen Gedichtsammlung «Fêtes galantes» inspirieren lassen und die jeweiligen Gedichttitel direkt übernommen. Im ersten Satz «En bâteau» träumen Feiernde auf einem Boot in der Dämmerung von einem romantischen Stelldichein, das sich jedoch nicht realisiert. Im zweiten Satz «Cortège» bringt Debussy die Verspieltheit und erotischen Anspielungen von Verlaines Gedicht mit einem leichtfüssigen Marsch zum Ausdruck. Im Gedicht geht es um eine Dame, die – von einem Affen im Livree begleitet – mit einem Pagen eine Treppe hinaufgeht, um mit ihm ungestört zu sein. Auch wenn die letzten beiden Sätze kein Pendant in Verlaines Gedichtsammlung haben, führte Debussy in ihnen sowohl im «Menuet» mit nostalgischen Streicher- und Holzbläsermelodien als auch im schnellen «Ballet» mit Tambourin- und Triangelschlägen die Atmosphäre der «Fêtes galantes» weiter. Von der Petite suite gibt es zahlreiche Bearbeitungen für diverse Instrumentalbesetzungen. Die Orchestrierung von Henri Büsser gilt als eine der beliebtesten.
Germaine Tailleferre Concertino für Harfe und Orchester
Germaine Tailleferre taucht im Gegensatz zu Debussy eher selten in unseren Konzertprogrammen auf. Als einziges weibliches Mitglied der französischen Groupe des Six, die ausserdem Arthur Honegger, Darius Milhaud, Francis Poulenc, Louis Durec und Georges Auric einschloss, gewannen Tailleferre und ihre Werke im Paris der 1920er Jahre zunehmend an Bedeutung. Tailleferre und die «Six» komponierten im Stil des Neoklassizismus – einem Stil, der sich vom Impressionismus und Expressionismus insofern unterscheidet, als er nach Einfachheit strebt und sich auf die Formen früherer Stile wie der Wiener Klassik oder des Barocks bezieht. Im ersten Satz des Concertino für Harfe und Orchester spielt die Harfe virtuose Melodien über einer lyrischen Orchesterbegleitung. Im zweiten Satz prägen Harfenarpeggi über liegenden Flötentönen die mysteriöse Atmosphäre des Satzes. Der dritte Satz erhält durch die schnellen Streichermelodien und den Einsatz von Perkussion schliesslich eine volkstümliche Note.
Besetzung: Harfe solo, Streicher Uraufführung: 6. November 1904, Paris, Concerts Colonne, Leitung Édouard Colonne, Solistin Lucile Wurmser-Delcourt
Musikkollegium Winterthur:
Erstmals aufgeführt am 18. April 1945, Leitung Erich Schmid, Solistin Emmy Hürlimann; letztmals am 3. Dezember 2020, Leitung Jac van Steen, Solistin Anneleen Lenaerts
Besetzung: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Streicher Uraufführung: 26. Februar 1935, Basel, Sinfonieorchester Basel, Leitung Felix Weingartner
Musikkollegium Winterthur:
Erstmals aufgeführt am 19. Februar 1947, Leitung Alexander Krannhals; letztmals am 19. Dezember 2020, Leitung Gábor Takács-Nagy Claude Debussy Danses pour harpe Die 1904 komponierten und uraufgeführten Danses pour harpe sind eine Auftragskomposition der Klaviermanufaktur Pleyel, die damals für ihre neue Erfindung – eine chromatische Harfe – werben wollte. Bei der chromatischen Harfe sind die Saiten in zwei Reihen gekreuzt angeordnet, wobei die Saiten auf der einen Seite den weissen Tasten und auf der anderen Seite den schwarzen Tasten eines Klaviers entsprechen. Pleyels chromatische Harfe konnte sich letztlich trotz Werbung durch Debussy leider nicht gegen die heute allgemein verwendete Doppelpedalharfe durchsetzen. Die Danse sacrée hat mit ihren eher langsamen Tempi und häufigen Rubati einen ruhigen und nachdenklichen Charakter. Die Danse profane bringt anfangs mit einem Walzer, in dem die Streicher von der Harfe als Bassstimme begleitet werden, den weltlichen Charakter zum Ausdruck. Das Stück kulminiert mit perlenden Harfenakkorden in einem gefühlsvollen Höhepunkt, der den Schluss des Tanzes bildet.
Georges Bizet Sinfonie Nr. 1 C-Dur
Bereits mit 17 Jahren komponierte Georges Bizet während seines Studiums bei Charles Gounod seine erste Sinfonie in C-Dur. Trotz ihrer offensichtlichen kompositorischen Reife und Komplexität wurde sie – die seine einzige vollendete Sinfonie bleiben sollte – erst 80 Jahre nach Bizets Tod im Jahr 1935 in Basel uraufgeführt. Denn Bizet hatte ihre Aufführung und Veröffentlichung zeitlebens abgelehnt – womöglich, weil sie insbesondere im zweiten und dritten Satz zu sehr an ihr Vorbild, die 1855 uraufgeführte Sinfonie Nr. 1 in D-Dur seines Lehrers Gounod erinnerte. Zum Beispiel beinhaltet der zweite Satz von Bizets Sinfonie eine Fuge, bei der die Instrumente in derselben Reihenfolge einsetzen wie in jener Fuge im zweiten Satz von Gounods Sinfonie. Bizets Witwe, Geneviève Halévy, respektierte dessen Wunsch lange Zeit, entschied sich letztlich jedoch, das Manuskript dem Komponisten und Freund Reynaldo Hahn zu schenken, der es 1933 ans Pariser Conservatoire weitergab. Hier wurde der Dirigent Felix Weingartner auf das Werk aufmerksam und brachte die Sinfonie schliesslich zur Uraufführung – mit sofortigem und grossem Erfolg.