Mutmacher 01/2012

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Mensch · Umwelt · Tier e.V.

Mitgliederjournal des Vereins

Ausgabe 01/ 2012

Jeder Einzelne zählt

Warum Sie als Mitglied wichtig sind

Naturschutzstation Malchow

Gartenarbeiten im Frühjahr

Mobbing

Wenn die Schule zum Alptraum wird


IMPRESSUM ... Titel: Julia Jesse und Swana Pantaszescu an einem Informationsstand von Mensch·Umwelt·Tier e.V.

Herausgeber Mensch · Umwelt · Tier e.V. Kaiserdamm 97 14057 Berlin www.mut-ev.org

Fragen zur Mitgliedschaft: Fon: 030/ 30 09 62 30 Fax: 030/ 30 09 62 55 mitgliederservice@mut-ev.org Allgemeine Fragen: Fon: 030/ 30 09 62 34 info@mut-ev.org

Redaktion

moventis GmbH Kaiserdamm 97 14057 Berlin Fon: 030/ 30 09 62 33 Fax: 030/ 30 09 62 55 Redaktion & Presse: Alexandra Diezemann redaktion@mut-ev.org Fon: 030/ 24 53 181

Produktion Gestaltung: A. Bolz

Illustration: P. Bolz

Druck: Möller Druck und Verlag GmbH Zeppelinstraße 6 16353 Ahrensfelde/ OT Blumberg

Beiträge

Sandy Both, Alexandra Dieze­mann, Oliver Foitzik, Swana Pantaszescu, Beiträge der Projektpartner Fotos: P. & A. Bolz, A. Diezemann, Fotolia, M·U·T e.V., pixelio.de, Projekt­partner Ausgabe 1/2012 Gesamtauflage 22.000 Nächster Redaktionsschluss: 19.03.2012 M·U·Tmacher 2/2012 erscheint am: 17.05.2012

Bei Frag Mitgliedsc en zur haft meld en Sie sich gerne unter:Tel. :

030/ 30 09 62 34 glieder, Liebe Mit uns Ihre ie S n ile te bitte sse mit! Email-Adre iese an: d ie S n Schicke rg mut-ev.o service@ mitglieder

M·U·Tmacher ist das Mitglieder­journal des Vereins Mensch · Umwelt · Tier e.V., Vereins­register Berlin Nr. 20033 Nz Bitte geben Sie bei Anruf oder Email Ihre Anschrift und Mitgliedsnum­mer an. Alle Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich ge­schützt. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Geneh­ migung der Redaktion. Herausgeber und Redaktion übernehmen keine Gewähr für unverlangt eingesandte Beiträge. Redaktionelle Fremdbeiträge oder Leser­ briefe entsprechen nicht immer der persönlichen Meinung der Redaktion, werden jedoch mit Rück­­sicht auf die freie Meinungsäußerung einbezogen. © moventis GmbH

Der M·U·Tmacher besteht aus 100% Altpapier, der Umwelt zuliebe.

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Editorial Liebe Mitglieder, Projektpartner und Leser!

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as vergangene Jahr war richtig gut. 2011 gab es fast nur positive Nachrichten was unsere Vereinsarbeit und die unserer Projektpartner betrifft. Beim vergangenen Weihnachtsfest mit M·U·T wurde uns wieder ganz warm ums Herz, denn jedes Jahr sind wir nahezu überwältigt von der Hilfsbereitschaft der Menschen, wenn wir dazu aufrufen, Geschenke für sozial schwache Kinder zu schicken. Pakete über Pakete erreichten uns, was uns zeigt, dass wir eben doch nicht in einer Welt voller Egoisten leben. Es gibt so viele Menschen, die oft das Wenige, das sie selbst haben, auch noch gerne teilen. Es zeigt uns, dass unsere Arbeitsphilosophie aufgeht. Denn wir glauben fest daran, dass wir in der Gemeinschaft viel erreichen und verändern können. Der Einzelne vermag das alles nicht sofort zu erkennen und viele sind leider auch noch dem Trugschluss aufgesessen, dass sie als Einzelne nicht viel ausrichten können, wenn es darum geht, eine Situation zu verbessern. Mensch·Umwelt·Tier e.V. hat gezeigt, dass genau das aber das Rezept ist. Deshalb sind Sie, liebe Mitglieder, jeder Einzelne von Ihnen, wichtig und ganz maßgeblich beteiligt an den positiven Entwicklungen in all den sozialen Projekten. Diese grundsätzlich vorhandene Hilfsbereitschaft bietet den perfekten Nährboden für den nächsten Schritt. Denn was wir auch brauchen ist die weitere Ausprägung von Rücksicht und Umsicht, was andere betrifft. Tugenden wie Respekt und Verantwortung müssen noch weiter ausgestaltet werden. Wir lenken daher in dieser Ausgabe unseres MUTmachers Ihren Blick auf ein Thema, das in der jüngsten Vergangenheit immer wieder für Schlagzeilen sorgte: Mobbing. Viele Erwachsene kennen Mobbing aus ihrem Berufsleben – wenn Kollegen

einen ausgrenzen, einen bloßstellen oder sogar mit dafür Sorge tragen, dass ein Jobverlust droht. Mobbing gibt es aber auch auf dem Schulhof. Viele Kinder und Jugendliche leiden unter ausgeprägten Hänseleien ihrer Mitschüler, werden bewusst ausgeschlossen von gemeinsamen Aktivitäten oder auch mithilfe von Gewaltandrohung erpresst und psychisch unter Druck gesetzt. Das Kind oder der Jugendliche zeigt Stresssymptome, schulische Leistungen fallen ab und letztlich droht der vollkommene Rückzug. Wir geben Ihnen Anregungen und Hinweise mit auf den Weg, wie auch Sie, der Sie vielleicht Elternteil, Tante, Onkel, Oma, Opa oder auch Nachbar eines Kindes sind, Symptome von Mobbing erkennen können und was dann am besten zu tun ist.

Ganz herzlich bedanken wir uns für Ihre außerordentliche Hilfe und Unterstützung. Wir hoffen, dass auch Sie mit uns zufrieden sind. Wenn nicht, bitte melden Sie sich bei uns. Wir sind für jede Kritik offen. Erleben Sie einen schönen Start in den Frühling! Mit den allerbesten Wünschen Ihre

Alexandra Diezemann Presse & Redaktion Mensch·Umwelt·Tier e.V.

Und da der Erfolg des Jahres 2011 uns optimistisch hält, schenken wir Ihnen bereits jetzt ein Stückchen Frühling, der hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt. Denn aus der Naturschutzstation Malchow, die übrigens die Stadt Berlin bei der Grünen Woche im Januar 2012 vertreten hat (lesen Sie hierzu mehr auf S. 6), kommen viele brauchbare Informationen und Hinweise zur Gartenpflege. Denn man kann früh beginnen, sich um Balkon und Garten zu kümmern. Wer keinen Garten oder Balkon hat, dem seien unsere Termine ans Herz gelegt. Viele Veranstaltungen finden draußen statt. Und mal ehrlich, was gibt es Schöneres als sich in der Natur aufzuhalten? Gerade alle, die in Berlin leben, dürfen sich auch darüber freuen, dass „unsere Stadt“ so viele grüne Oasen zu bieten hat. Und wer noch kleinere Kinder oder Enkelkinder hat, der sollte ohnehin die Kinderbauernhöfe unserer Projektpartner besuchen oder auch mal in die Märkische Schweiz zu unserem Partner „Drei Eichen“ fahren. Wir haben extra alle regelmäßigen Termine für Sie noch einmal zusammengefasst.

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INHALT ...

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erne möchten wir Ihnen, liebe Mitglieder, einmal verdeutlichen, wie wichtig Sie für die Arbeit unseres Vereines sind. Es kommt dabei nicht nur auf die finanzielle Hilfe an, sondern auch auf Ihre moralische Unterstützung unserer Idee.

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as Begegnungshaus auf dem Gelände des Kinderbauernhofs „Knirpsenfarm“ im Grünen Campus Malchow in Berlin Lichtenberg wurde offiziell eröffnet und erhielt auch einen Namen. Namensgeber durfte sein, wer am meisten für das Häuschen gespendet hatte.

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obbing ist ein immer ernster werdendes Thema. Denn nicht nur im Büroalltag vieler Berufstätiger, nein, auch auf Schulhöfen und in Schulklassen kommt es immer wieder zu Vorfällen, die in die Kategorie Mobbing fallen. Wir zeigen Ihnen, was zu tun ist, wenn Sie in einen MobbingFall involviert sind oder einen solchen beobachten.

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m Pferdeprojekt des Vereins „Mensch und Tier e.V.“ in Schöne­ feld werden zahlreiche Therapien mit dem Pferd für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene angeboten. Das Pferd hilft, Ängste abzubauen, sorgt für innere Ausgeglichenheit und stärkt das Selbstbewusstsein. M.U.T. war bei einer Therapiestunde vor Ort.

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uch wenn es noch kalt ist – man kann sich schon auf den Frühling einstimmen und Balkon und Garten fit machen. Tipps zur weiteren Pflege erhalten Sie in dieser Ausgabe direkt aus der Naturschutzstation Malchow.

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Inhalt AKTUELL 6 ............. 8 .................... 9 ................

+ + + NEWS + + + Weihnachtliche Stimmung Projektpartnertreffen von M·U·T e.V. Herzlichen Dank an Kaufland Aufklärung kann Leben retten

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Jeder Einzelne zählt Warum Sie als Mitglied wichtig sind

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Malchower Grashüpfer e.V. Einweihung des Begegnungshauses

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Christkindlmarkt im Sonnenhof Mein erster Besuch im Kinderhospiz

Bilder: © Stephanie Hofschläger/ pixelio.de, klickerminth – Fotolia.com, A. Diezemann

MAGAZIN 14-17 ........................ 20-23 ................... 24 ................ 25 ................... 25 ................ 26-28 ..................... 28-29 ..............

Gruppentherapie im Pferdeprojekt Hoch zu Ross Mobbing – Wenn die Schule zum Alptraum wird Therapiehunde Berlin e.V. Mit der Pfote im Bett BUCHTIPP Canepädagogik Abenteuerspielplatz Waslala Einfach tierisch Naturschutzstation Malchow Gartenarbeiten im Frühjahr Patentiere brauchen Ihre Hilfe

KID'S KALLE 18-19 .....................

Kalle spielt verkleiden

SERVICE 30 .............. 31 ................ 32-33 ............... 34-35 ............

Drei Eichen in der Märkischen Schweiz Mit Musik und Natur durchs Jahr 2012 Regelmäßige Angebote auf den Kinderbauernhöfen in Berlin Adressen Termine

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AKTUELL ...

IN KÜRZE + + + IN KÜRZE + + + IN KÜRZE + + Viel Abwechslung am Berlin-Stand Naturschutz Berlin-Malchow auf der Grünen Woche

Kulinarische Begleitung durch Spitzenkoch Holger von Bahder

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ie Gestaltung und Regie des Berlinstandes auf der Internationalen Grünen Woche auf dem Messegelände in Berlin Charlottenburg legte der Berliner Senat wie schon 2003 und 2007 auch für 2012 in die Hände von Naturschutz Berlin-Malchow e.V. Unter dem Motto „Mit Gummistiefeln durch Berlin – Stadt aus 100 Dörfern“ sorgten am Stand in der Bund-Länder-Halle 4.2, die sich dem Thema „Lebens(t)raum Dorf“ widmete, vom 20. bis zum 29. Januar 2012 täglich interessante Akteure für Information, Unterhaltung und Genuss. Der Imker der Naturschutzstation gewährte einen Einblick in das Leben der Bienen. Es wurde auch gewebt, geflochten, gefilzt und gefärbt. Eine Keramikerin formte auf der Töpferscheibe Unikate. Besucher konnten vor Ort gepressten Apfelsaft von der Streuobstwiese und Kräutertee verkosten und das Storchencafé verwöhnte die Besucher mit Leckereien.

Tanzeinlagen mit der Jugend­ tanzgruppe "Step by Step"

Die musikalische Umrahmung des Bühnenprogramms am Ländertag übernahm die Berliner Jazzin´ Kids Revival Band. Während kompetente Gesprächspartner dem Publikum Hintergründe und Tendenzen der urbanen Landwirtschaft erläuterten, kochte Spitzenkoch Holger von Bahder auf der Bühne seine Kreationen aus regionalen Bioprodukten, die während des Programms dem Publikum serviert wurden. Aufgelockert wurden die Gesprächsblöcke durch Livemusik und Tanzeinlagen der Kinder- und Jugendtanzgruppe „Step by Step“. ■

Abenteuerspielplatz Waslala erhält Spenden vom Reitershop

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ir danken Martina von Hoesslin und Nicola Barthelt vom Reitsportfachgeschäft „Horse and Rider“ in Dallgow bei Berlin herzlich für ihr Engagement und ihre großzügigen Sachspenden rund ums Pferd. Der Kinderbauernhof Waslala in Berlin Köpenick durfte sich pünktlich zum vergangenen Weihnachtsfest über mehrere bunt gefüllte Tüten mit allerlei dringend benötigtem Reitequipment für die dortigen Pferde und Ponys freuen. Dank einer zusätzlichen Unterstützung von M·U·T-Mitglied Beate Both hat Shetty Hobbit rechtzeitig zum Jahreswechsel auch ein neues Trensengebiss und Hustenmedikamente bekommen! Herzlichen Dank für die tolle Hilfe! ■ Bild links: Beate Both mit Laura Janßen von Waslala Bild rechts: Die Kinder freuten sich für "ihre" Tiere

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+ IN KÜRZE + + + IN KÜRZE + + + IN KÜRZE + Die Knirpsenfarm hat gewonnen 1000 Euro von der DiBa

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ie Aktion der Direktbank ING DiBa war ein voller Erfolg. Mit der Aktion „DiBaDu und Dein Verein“ hat die ING-DiBa die vielfältige ehrenamtliche Arbeit in Vereinen Deutschlands mit 1.000.000 Euro unterstützt. Von Sport bis Kultur: Die ING-DiBa hat je 1.000 Euro an die beliebtesten 1.000 Vereine gespendet. Welche das sind, haben Sie via Internetvoting mit Ihrer Stimme entschieden. Die Knirpsenfarm im Grünen Campus Malchow in Berlin Lichtenberg hatte sich an der Aktion beteiligt und hat es doch wirklich geschafft 8183 Stimmen zu bekommen und den stolzen Rang 479 erreicht. Das heißt, die Knirpsenfarm gehört zu den 1000 glücklichen Gewinnern und bekam 1000 Euro für den Bau einer Papageienvoliere auf der Knirpsenfarm. Ein großer Erfolg, vor allem, wenn man bedenkt, dass insgesamt 19323 Vereine an der Aktion teilgenommen haben. Die Knirpsenfarm gratuliert natürlich auch allen anderen Gewinnern und bedankt sich bei der ING-DiBa für die Aktion. Der größte Dank gilt aber vor allem den Menschen, die ihre Stimme für die Knirpsenfarm abgegeben haben. ■

Die gewonnenen 1000 Euro werden für den Bau einer neuen Papageienvoliere verwendet

Mensch und Tier – Verein der tiergestützten Therapie e.V. Neuer Ausbildungskurs für Therapiehunde 2012

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ensch und Tier – der Verein der tiergestützten Therapie e.V. führt ab April 2012 einen neuen Ausbildungskurs zum Therapieteam Mensch und Hund in der Prignitz durch. Je nach Bedarf erfolgt dieser berufsbegleitend, vierzehntägig an den Wochenenden oder als Intensivkurs innerhalb von 10 Tagen. Um zu testen, ob Ihr Hund als Therapiehund geeignet ist, wird vor der Ausbildung ein Eignungstest durchgeführt. Der Termin hierfür ist der 14. April 2012. Während der Ausbildung werden theoretische Inhalte über unterschiedliche Krankheitsbilder, Methodik, Wirkungsweise und Einsatzmöglichkeiten der tiergestützten Therapie vermittelt. Ein weiterer wichtiger Baustein ist der praktische Teil, in denen Mensch und Hund als Team agieren, verschiedenste Situationen üben, die sie in der Praxis, z. B. im Seniorenheim, im Kontakt mit behinderten und kranken Menschen oder auch Kindern in unterschiedlichstem Alter erleben könnten. Die Ausbildung endet mit einer schriftlichen Prüfung für den Hundehalter und einer praktischen Prüfung für das Team Mensch und Tier.

Bilder: © A. Diezemann

Über 60 Teams sind bisher bundesweit von unserem Verein im Einsatz. Der Verein freut sich über jede Verstärkung und bietet aktive Vereinsarbeit, wobei er seine Mitglieder unterstützt und begleitet. Ziel ist es, die tiergestützte Therapie mit ihrer belebenden, anregenden und auch beruhigenden Wirkung möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen und somit viele Lächeln auf die Gesichter zu zaubern. Interessiert? Fordern Sie die Anmeldepapiere an bei: Michaela Neumann, Lindenstr. 23, 16945 Marienfließ OT Stepenitz, Tel. 033968 40003. Anmeldeschluss: 1.April 2012. Unschlüssig? Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, nach Absprache bei einem therapeutischen Einsatz zu hospitieren. Infos bei Ingrid Buchner, Sigrön 17a, 19336 Sigrön, buchnerj@web.de, Tel. 038791 568141. ■

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AKTUELL ... Weihnachtliche Stimmung

Projektpartnertreffen von M·U·T e.V.

V.l.n.r.: Kathrin Miehrke, Christine Geburtig, Angela Anders, der Weihnachtsmann, Inken Höhne, Barbara Maier, Sandy Both, Alexandra Diezemann, Mandy Didschuns, Julia Jesse, Swana Pantaszescu

Damit möglichst viele Partner von Mensch·Umwelt·Tier e.V. am Projektpartnertreffen und gleichzeitiger Weihnachtsfeier teilnehmen konnten, fand dieses recht weit vor Weihnachten, am Sonntag, den 4. Dezember 2011 statt. M·U·T hatte zuvor auch seine Mitglieder und alle Interessenten darum gebeten, sich erneut an der Weihnachtsaktion für Kinder zu beteiligen. Ein Bericht von Alexandra Diezemann

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chon im November trudelten die ersten Geschenke für sozial schwache Kinder ein. Denn wie jedes Jahr wollten wir auch in 2011 dazu beitragen, dass diese Kinder, deren Eltern eine nicht so prall gefüllte Brieftasche haben, auch Geschenke bekommen sollen – schließlich gehört das zu Weihnachten dazu. Wir verfallen deswegen nicht dem Kommerz, nur etwas liebevoll Eingepacktes soll es schon geben. Wie in jedem Jahr waren wir im Dezember überwältigt von der Großzügigkeit der Menschen und hatten schon logistische An­stren­ gungen zu leisten um uns durch den Flur des Büros zu kämpfen, wo sich die Pakete stapelten. Diese immer wiederkehrende Prozedur veranlasst aber zu lächeln und wir sind immer gerührt, weil so viele hübsche Dinge

für die Kinder mit Herz und Liebe ausgesucht wurden. Da M·U·T jedes Jahr ein Projekt­ partner­tref­fen veranstaltet, um die Kommunikation unter den einzelnen Partnern anzuregen, dachten wir, es wäre doch schön, wenn diese eine solche Weihnachtsfeier auch einmal miterleben und kombinierten die Termine. Freundlicherweise konnten wir unser Treffen und die Weihnachtsfeier für die Kinder im Kinderbauernhof Pinke Panke in Berlin Pankow veranstalten und es war sehr gemütlich im Spielhaus, das weihnachtlich geschmückt war. Gebäck und Herzhaftes standen natürlich bereit. Herzlichen Dank an dieser Stelle an Annett Rose, Leiterin des Kinderbauernhofs für die großartige Unterstützung!

Erfreulicherweise war für das Jahr 2011 fast nur Positives zu erwähnen. Ob der Ausbau der Björn Schulz Stiftung am Chiemsee in Bayern, der Bau eines neuen Tierstalls im Görlitzer Kinderbauernhof in Berlin Kreuzberg, die Fertigstellung der Naturscheune in der Natur­ schutzstation Malchow oder aber die Verleihung des Berliner Kul­tur­ preises der Tages­zeitung B.Z. an die Therapiehunde Berlin e.V. – alle hatten sich angestrengt und waren erfolgreich. Und die anschließende Bescherung mit „echtem“ Weih­ nachtsmann war für die Kinder wunderschön. Alle hielten mit großen Augen ihre Päckchen in den Händen und es war dann lautes Rascheln zu hören, gefolgt von kleinen und großen „ooohs“ und „aaahs“. Es ist die schönste Belohnung für alle Mühen, wenn man dieses kleine Glück erleben darf. Herzlichen Dank an alle, die dies immer wieder möglich machen. ■

Wir bedanken uns für das Zusenden und Abgeben von Geschenken unter anderem auf das Herzlichste bei: Dorit Ahlgrimm; Martina Schwarz, Berlin; Claudia Meyer & Tobis Melde, Berlin; Daniel Morgenstern, Berlin; Dr. Werner Heusler, Berlin; Mirja Henning; Anita Schulze, Berlin; J. Melle, Berlin; Familie Diester, Berlin; Ines Schröter, Berlin; O. Jung, Berlin; Familie Ender, Berlin; Familie Gaenge, Berlin; Frau Dentel, Berlin; Andrea Miller, Berlin; N. Görtler, Potsdam; Familie Wischeropp, Magdeburg; Kerstin Klopp-Koch, Berlin; Frau Spaulding, Berlin; Frau Politz, Berlin; Peter Klooth, Berlin; Renate Burmann, Krefeld; Sabine Imming, Berlin; Erika Schwarz, Berlin; S. Angelus, Berlin; A. Schmid, Berlin; S. Ketteler, Sylt-Morsum; A. Bäse, Magdeburg; Frau Wusch, Woltersdorf; Yvonne Leister, Berlin; Fam. Heidler, Tutzing; Toom-Baumarkt, Großbeerenstraße in Potsdam.


Herzlichen Dank an Kaufland

Aufklärung kann Leben retten Vom 31.10.-04.11.2011. und vom 12.12.-16.12.2011 war das Auf­klä­ rungsteam von Mensch·­Umwelt·Tier e.V. mit einem Informationsstand im Kaufland in der Walter-FriedrichStraße 4 in Berlin vertreten. In den kälteren Monaten des Jahres ist der Verein darauf angewiesen, Genehmigungen für das Aufstellen der Stände in Kaufhauszentren oder U-Bahnhöfen zu erhalten. Dankbar sind alle Mitarbeiter stets, wenn in einem freundlichen Kaufhaus wie Kaufland gearbeitet werden darf. Dann macht das Arbeiten gleich doppelt Spaß. Ein Bericht von Alexandra Diezemann

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Bild: © A. Diezemann

erade in der Vorweihnachtszeit war es Mensch·Umwelt·Tier e.V. wichtig, auch noch einmal darauf hinweisen zu können, keine lebenden Tiere zu Weihnachten zu verschenken. Denn immer wieder erleben wir es, dass die unüberlegt angeschafften Kaninchen oder Meerschweinchen, die mit ihrem kuscheligen Fell und den süßen Knopfaugen doch so niedlich waren, dann plötzlich doch zu viel Arbeit und Dreck machen. Dies gilt natürlich auch für weitere Tierarten. Schnell landen die Tiere dann beispielsweise bei einigen unserer Projektpartner, wie zum Beispiel dem Kinderbauernhof am Görlitzer Park oder im Kinderbauernhof Pinke Panke in Berlin Kreuzberg und Pankow. Auch in der Knirpsenfarm im Grünen Campus Malchow in Berlin Lichtenberg kommt es immer wieder vor, dass nicht mehr erwünschte Tiere einfach über den Zaun geworfen werden. Diese Tiere haben dann noch Glück, denn so manches „Weihnachtsgeschenk“ wird leider auch mal in den nächsten Wald gebracht.

Wir setzen uns ein für eine kindgerechte Freizeit Mensch·Umwelt·Tier e.V. unterstützt nicht nur Projekte wie die

Swana Pantaszescu und Mandy Didschuns mit Marktleiter Herrn Mathieu

Straße in Berlin, Herrn Mathieu, Kinderbauernhöfe, sondern möchbedanken. Die zwei Wochen im te auch stets die Bürger über die Kaufland waren klasse und wir Verantwortung aufklären, die beikonnten mit vielen freundlichen und spielsweise eine Tierhaltung mit interessierten Kunden spresich bringt. Ein Gespräch chen! Wir haben uns an einem unserer Jedes Jahr ist es dasselbe: wohl gefühlt und wir Infor matio ­ ns­ Hunde und auch andere Tiere landen freuen uns auf ein stände kann schnell im Tierheim, weil die niedlichen, aber leider meist unüberlegt angeschafften nächstes Mal! ■ also tatsächlich „Weihnachtsgeschenke“ dann doch zu Leben retten. viel Zeit und Geld kosten. Selbst ver­s tän­d ­ lich informieren wir auch Eltern und Lehrer über spannende Veranstaltungen bei unseren Projektpartnern, an denen Kinder oder gar ganze Schulklassen teilnehmen können. Gerade diejenigen, die ihre Brieftasche nicht so weit öffnen können, erhalten wertvolle Tipps für eine kindgerechte und bezahlbare oder kostenfreie Freizeitgestaltung. Aus diesem Grund möchten wir uns ganz herzlich bei Kaufland, hierbei besonders bei dem Marktleiter der Filiale in der Walter-Friedrich-

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AKTUELL ...

Julia Jesse und Swana Panta­ szescu am Informationsstand von M·U·T e.V.

Jeder Einzelne zählt

Warum Sie als Mitglied wichtig sind Wenn es darum geht, essentielle Dinge zu verändern, denken viele Menschen „Na, da kann ich alleine ja nicht viel ausrichten …“. Falsch gedacht. Und wenn Sie Mitglied sind bei Mensch·Umwelt·Tier e.V., dann müssten Sie es eigentlich auch wissen: Nur wenn jeder Einzelne bereit ist zu helfen, können wir langfristig etwas verändern. Ein Bericht von Alexandra Diezemann

sicherlich auch frustrierend und so manche Durststrecke musste überwunden werden. Aber – wir haben nie aufgegeben. Denn wir haben immer daran geglaubt, dass eben jeder einzelne Mensch ein bisschen dazu beitragen kann, die Qualität einzelner sozialer Projekte zu verändern oder unterstützend wirkt, neuen sozialen Projekten auf die Beine zu helfen oder ihnen eine stabile Grundlage anzubieten.

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Es geht nicht nur um den finanziellen Aspekt

en Verein Mensch·Umwelt·Tier e.V. gibt es nun schon seit fast zwölf Jahren. Ich persönlich erinnere mich noch gut daran, als ganz am Anfang zwei bis drei Projekten mit geringen Mitteln geholfen wurde. Projekte der ersten Stunde waren „Drei Eichen“ in der Märkischen Schweiz und auch die Kinderbauernhöfe „Pinke Panke“ und „Görlitzer e.V.“ in Berlin. Damals wusste keiner so recht, wie und wie lange es mit M·U·T e.V. weitergehen würde oder könnte. Heute wissen wir – dank IHNEN können wir unsere Arbeit noch lange fortführen. Es war zwischenzeitlich

Sie erfüllen als Mitglied bei Mensch·Umwelt·Tier e.V. noch eine ganz andere wichtige Funktion. Sie sind Informationsträger. Nein, wir sind nicht beim CIA oder beim KGB – wir bleiben bei M·U·T. Denn stellen Sie sich folgende Situation vor: Eine Freundin oder ein Nachbar erzählt davon, dass es große Probleme mit der Tochter eines Bekannten gibt. Sie hören, dass die Familie dieser Tochter wohl keine großen finanziellen Sprünge machen kann, das Kind aber logischerweise in seiner Freizeit tolle Dinge unternehmen

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elen enschen an vi „Viele kleine M t der ch si Ge können das kleinen Orten “ n. er Welt veränd ka, t der M andi Spruchweishei Volk sstamm. af rik anischer

möchte. Sie als M·U·T-Mitglied erfüllen nun Ihren „Auftrag“ und erzählen, dass M·U·T e.V. doch einige Kinderbauernhöfe unterstützt. Vielleicht können Sie sogar unsere Internetadresse www.mut-ev.org nennen oder geben einen Flyer von uns oder das Journal weiter. Und schon hat die Familie der Tochter neue Ideen fürs kommende Wochenende. Und ganz unbewusst haben Sie auch etwas Großartiges für den Verein getan – denn eine weitere Person, die uns vielleicht noch nicht kannte, hat nun unseren Namen im Kopf. Und wenn diese Person dann irgendwann auf einen unserer Informationsstände treffen sollte, ist das Thema M·U·T schon nicht mehr ganz fremd.

Unsere Aufklärungsteams sind für Sie da Unsere Mitarbeiter sind zum Teil schon seit vielen Jahren für den Verein Mensch·Umwelt·Tier e.V. tätig. Sie sind montags bis freitags an öffentlichen und gut frequentierten Orten in Berlin mit ihren Informationsständen anzutreffen. Hier halten sie vielerlei Informationen bereit, verteilen Flyer und klären über die oftmals typisch urbanen Probleme auf. Sie wissen, wo und wann die nächsten Veranstaltungen unserer

Projektpartner stattfinden, sie können Auskunft geben darüber, wie sehr eine Therapie mit Tieren das Leben eines Menschen positiv verändern kann. Sie wissen wie schön es ist für Kinder, wenn sie einem Hängebauchschwein über die runzelige und borstige Nase fühlen können oder vor allem, wo ein solches Schweinchen anzutreffen ist. Und an den Wochenenden? Ja, da sind sie oft in ihrer eigenen Freizeit auch für den Verein aktiv. Der Frühling wird bald vor der Tür stehen und einige unserer Partner freuen sich immer über helfende Hände, wenn es darum geht, Ställe

oder Außengehege fit für den Frühling zu machen. Alle Mitarbeiter stehen einhundertprozentig hinter dem Verein. Wann immer Sie als Mitglied, oder auch als (noch) Nicht-Mitglied, Fragen haben, können Sie sich stets an sie wenden. Vielleicht haben Sie ja ein Paar liebe Worte für sie, denn nicht immer ist das Arbeiten schön. Viele Menschen verkennen ihre Tätigkeit und sagen abfällig „Ja, ist ja toll, so auf der Straße zu arbeiten …“ oder „ihr habt wohl nichts gelernt“. Das ist nicht angenehm. Alle Mitarbeiter stehen in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen und geben wirklich aus Überzeugung alles, um unsere Welt ein bisschen schöner zu gestalten. Es ist schade, wenn ein solches Engagement von so manchem verunglimpft wird. Also, denken Sie vielleicht das nächste Mal daran, wenn Sie einen unserer Stände sehen. Ihnen, liebe Mitglieder, möchten wir danken – für Ihre Unterstützung, in finanzieller und auch in moralischer Hinsicht. Sie sind Vorbild für andere und dürfen stolz sein, dass Sie ein Teil sind von unserem Erfolg. ■

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AKTUELL ... Malchower Grashüpfer e.V.

Einweihung des Begegnungshauses Seit bereits längerer Zeit arbeitete der Verein „Malchower Grashüpfer e.V.“ in Berlin Lichtenberg an dem Plan, seine „Knirpsenfarm“ mit einem Begegnungshaus zu erweitern. Hintergrund dieser Über­ legung war, dass damit auch an Schlechtwettertagen gemeinsam mit den Kindern, die oft aus der benachbarten Schule „Grüner Cam­ pus Malchow“ kommen, aber auch aus der Umgebung, etwas unternommen werden kann. Ein Bericht von Alexandra Diezemann

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s wurde zu Spenden aufgerufen, denn auch das kleinste Häuschen hat seinen Preis. Mensch·Umwelt·Tier e.V. spendete 1000,00 EUR und so dachten glücklicherweise auch viele andere. Dadurch und dank eines erneuten Aufrufs der Berliner Morgenpost kam die stolze Spendensumme von 10.000 EUR zustande.

Die Villa Knirps lädt gerade jetzt, wo das Wetter noch grau und kalt ist, die Kinder dazu ein, im Haus zu basteln oder auch gemeinsam Hausaufgaben zu machen. Und wenn es in der wärmeren Jahreszeit mal regnet, kann hier wunderbar gespielt oder gelesen werden. ■

V.l.n.r.: Herr Schwindt, Wohnungsbau­ genossenschaft "Humboldt-Universität" e.G.; Tobias Barthl, Schulleiter Grüner Campus Malchow; Herr Krause, Vorstand Wohnungsbaugenossenschaft Neues Berlin

Ein besonderer Dank gilt der Firma von Herrn Neuer für die Fliesenlegearbeiten, den Jugendlichen der Jugend­freizeit­ einrichtung „Future“ und Betreuer Sebastian (die gute Seele) für den nötigen Anstrich von innen und außen, sowie an die Garten- und Landschaftsbaufirma Yassar für die Verlegung einer Steinterrasse vor dem Haus. Vielen Dank auch an die Lern­ gruppe 4 und Frau Runge für die musikalische Be­gleitung und an alle Helfer und Organisatoren.

Mit Stolz zerschnitt der Namensgeber des Hauses, Herr Krause das rote Band zur Eröffnung

Bilder: © A. Diezemann

Am 26. Oktober 2011 konnte die Eröffnung gefeiert werden und gleichzeitig sollte an diesem Tag auch der Name des Hauses bekannt gegeben werden. Der Name sollte von denjenigem Spender ausgewählt werden, der die höchste Summe gespendet hatte. Und dies war Herr Krause aus dem Vorstand Wohnungsbaugenossenschaft Neues Berlin. Das Haus heißt fortan „Villa Knirps“. Der musikalische Auftritt der Lerngruppe 4 unter der Leitung von Frau Runge brachte alle zum Strahlen. Vor allem das Lied, das für den Grünen Campus Malchow komponiert und getextet wurde, beeindruckte und versetzte einen in gute Laune.

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Christkindlmarkt im Sonnenhof

Mein erster Besuch im Kinderhospiz

Als ich das erste Mal vom Sonnenhof hörte, wurde mir anfangs ein wenig flau im Magen, dennoch konnte ich es kaum erwarten, das Gebäude zu besuchen. Die Gelegenheit dazu bekam ich, als der Sonnenhof zur Weihnachtszeit zum Christkindlmarkt einlud, und so traf ich mich mit meiner M·U·T e.V.-Kollegin Sandy Both, um gemeinsam dorthin zu fahren. Ein Bericht von Swana Pantaszescu, Mitarbeiterin des Aufklärungsteams bei M·U·T e.V.

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or dem Kinderhospiz angekommen, wuchsen meine Aufregung und Nervosität. Ein Hospiz war mir zwar nicht unbekannt; die Themen Krebs, Tod und Verlust haben mich schon sehr früh begleitet und inzwischen weiß ich damit umzugehen. Trotzdem hatte ich bei dem Gedanken, dort Kinder anzutreffen, ein etwas mulmiges Gefühl. Nicht zuletzt deswegen, da ich weiß, dass es immer noch viele Menschen gibt, die sich schwer damit tun, sich mit solchen Themen auseinanderzusetzen.

Sobald ich meine Augen dann auch von den beiden drolligen Vögeln in ihrer Voliere lösen konnte, ließ ich meinen Blick über das Gelände schweifen. Meine Vorstellung, was das Fest betraf, wurde um 180 Grad gedreht. Anstelle der ruhigen Atmosphäre, die ich erwartet hatte, liefen Kinder lachend umher und Groß und Klein freuten erfreuten sich an den vielen Köstlichkeiten, die es gab. In einem großen Zelt wurden Lieder gesungen und die Kinder konnten sich aus Keksen, Zuckerguss und anderen Süßigkeiten eigene kleine Kekshäuser bauen. Dabei entstand schon mal die eine oder andere essbare Traumvilla. Sandy zeigte mir das gesamte Gelände und mich faszinierte besonders die Größe des Gebäudes, wobei der mittlere Teil fehlte, da dort bald die neuen Zimmer entstehen sollen. Die Baustelle wurde zu dem Zeitpunkt jedoch gut genutzt, indem man dort aus großen, über

dem Feuer hängenden Töpfen leckere Gerichte wie Chili con Carne oder Grünkohl mit Würstchen anbot. Ich muss gestehen, dass ich es schade fand, dass der Bereich des „Sternkinderteiches“ abgegrenzt worden war und man dort nicht hin konnte. Trotzdem fand ich das Fest toll und freute mich, als ich zufällig sogar eine Gelegenheit bekam, das Innere des Hauses zu sehen. Direkt in die Kinderzimmer konnte man selbstverständlich nicht gehen, aber allein die bemalten Flure und die Bilder an den Wänden gaben ein angenehm warmes, wenn auch für mich etwas trauriges Gefühl. Auf jeden Fall fand ich den Besuch auf dem Gelände der Björn-SchulzStiftung ausgesprochen positiv und es hat mich sehr berührt, als ich gesehen habe was Herr Schulz dort aufgebaut hat und dass die betroffenen Familien dort eine intensive Betreuung bekommen, wie es leider nur selten möglich ist. ■

Das Foyer des Kinderhospizes Sonnenhof wurde im September 2011 abgerissen, danach erfolgte der Ausbau des Kellers. Im Anschluss wird der viergeschossige Neubau entstehen. Im November 2011 hat das Technische Hilfswerk im Dachgeschoss des linken Hauses die Wände entfernt, damit auch dort neue Räume ausgebaut werden können.

Das mulmige Gefühl verschwand, als Sandy und ich das Grundstück betraten. Für die ersten zehn Minuten sah ich nur noch zwei knuffige Langohren auf vier Hufen, die mit den Schafen und Ziegen das Fest beobachteten und sich weder von erfreuten Ausrufen der Kinder ihnen gegenüber („Iaaahhhhhhhh!“) noch vom Blitzlichtgewitter meiner Kamera stören ließen.

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MAGAZIN ... Gruppentherapie im Pferdeprojekt

Hoch zu Ross

Das Pferdepro­jekt des Förderver­eins Mensch und Tier e.V. bietet seit über 15 Jahren Reittherapie u.a. für Kinder und Jugendliche an. Der besondere Schwerpunkt des Pferdeprojektes liegt auf der gruppentherapeuti­ schen Arbeit, ein Angebot, womit sich das Pferde­projekt von vielen anderen Anbietern unterscheidet, die eher einzeltherapeutische Arbeit anbieten. Die Gruppen setzen sich meist aus sechs Kindern zusammen, die von 2-3 TherapeutInnen begleitet werden, oftmals noch unterstützt durch 1-2 PraktikantInnen. In der Regel arbeiten somit zwei Kinder an einem Pferd mit einem/ einer Therapeutin. Der 12jährige Antoni nimmt regelmäßig einmal in der Woche samstags an solch einer Gruppe teil. Seine Mutter stellte ihn hier mit der Eingangs­ dia­gnose AufmerksamkeitsdefizitHyperaktivitäts-Syndrom, kurz ADHS genannt, vor. Ein Bericht von Anja Kraft

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ntoni liebt Tiere und war auch von den Pferden sofort begeistert. Dadurch ist er schnell motiviert, ihnen liebevoll und respektvoll zu begegnen und viel darüber zu lernen, was er tun muss, um reibungslos mit ihnen umgehen zu können. Hierin liegt der besondere Nutzen und Wert des Einsatzes des Mediums Pferd in der Therapie. Die Kinder sind

in der Regel aufgeschlossen, interessiert und motiviert und nicht, wie bei Verhaltensauffälligkeiten oder Defiziten durch bestimmte Diagnosen oft üblich, schon frus­ triert durch immer wieder negative Erfahrungen und Rückmeldungen im zwischenmenschlichen Bereich. Anfangs fragt Antoni oft, ob die Pferde ihn mögen. Das ist ihm wichtig. In der Therapie kann er lernen, woran er sieht, ob das Pferd sich mit ihm wohl fühlt und was er dazu beitragen kann, dass das Pferd sich wohl fühlt. Aber er wird auch dazu ermutigt, seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen und dem Pferd zu zeigen, wenn er etwas nicht möchte.

Die Konzentration wird durch ein Pferd stark gefördert Antoni kann sich in der Arbeit mit dem Pferd erstaunlich gut konzentrieren, zumindest, solange er

alleine oder nur mit einem weiteren Kind und einem/einer TherapeutIn am Pferd arbeitet. Bei gemeinsamen Aktivitäten, wie zum Beispiel Reiterspielen, in denen mehrere Kinder und Pferde involviert sind, fällt es Antoni noch schwer, sich weiter zu konzentrieren und auf das zu beziehen, was er mit dem Pferd schon gelernt hat. Wenn er sich mit dem Pferd beschäftigt, es zum Beispiel putzt, führt oder reitet, kann Antoni die Erfahrung machen, wie wichtig es ist, seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse ruhig und klar zu kommunizieren. Wenn dies im Rahmen von Gruppenaktivitäten nicht mehr gelingt, bekommt er von dem Pferd sofort die Rückmeldung, dass sein Verhalten unangemessen geworden ist. Die Pferde reagieren je nach Charakter ganz unterschiedlich. Manche verweigern sich, machen total dicht und bleiben stehen, andere werden hektisch und unruhig, wieder andere übernehmen

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Kindern und Jugendlichen wird mit Hilfe der Pferde auch das Gefühl von Geborgenheit vermittelt.

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er Mensch wird bei der Arbeit mit dem Medium Pferd und beim Reiten mit allen Sinnen und ganzheitlich angesprochen. Er wird körperlich, emotional, geistig und sozial gefordert. Die Beziehung zum Pferd spielt im Heilpädagogischen Reiten die tragende Rolle. Der Reittherapeut fördert im Beziehungsdreieck „Klient-Pferd-Reittherapeut“ den konstruktiven Umgang miteinander. Persönliche und soziale Entwicklungssteigerungen sind das Ziel. Umgesetzt wird dies durch den Umgang mit dem Pferd, das Pflegen des Pferdes, Übungen am und auf dem geführten Pferd, Arbeiten im Stall, mit einem Menschen oder in Gruppenarbeit, für Fortgeschrittene beim Reiten und bei Projekten (Reiterspiele, Geländereiten, Wanderreiten).

sprochen. Und wenn mal etwas nicht so gut geklappt hat und Antoni frustriert nach Hause geht, kann er sich darauf verlassen, dass er beim nächsten Mal die Möglichkeit hat, es mit den jederzeit unvoreingenommenen Pferden einfach aufs Neue probieren zu können, denn Pferde sind nicht nachtragend und reagieren jedes Mal wieder unverstellt auf sein aktuelles Verhalten. Antonie kommt bereits seit einem Jahr zur Gruppe. Er kommt immer sehr gerne zu den Pferden und es macht Spaß, zu sehen, wie motiviert er ist, an sich und seinem Umgang mit den Pferden zu arbeiten.

Wie kann man sich die Arbeit am und mit dem Pferd konkret vorstellen?

Bilder: © A. Diezemann

selbst das Kommando und laufen in eine selbst gewählte Richtung, suchen sich etwas zum Fressen am Rande der Reitbahn etc., aber immer führt dies dazu, dass er seine Aufgaben mit dem Pferd dann nicht mehr bewältigen kann und nichts mehr klappt. Durch die engmaschige Betreuung durch 2-3 TherapeutInnen und zusätzlichen PraktikantInnen ist auch in der Gruppentherapie immer genügend Raum, um mit dem einzelnen Kind zu besprechen, warum plötzlich nichts mehr klappt, welches Verhalten vielleicht verändert werden muss. Sowie es Antoni möglich ist, sich wieder auf die Aufgabe zu konzentrieren und klare Signale zu geben, bekommt er sofort das positive Feedback vom Pferd, indem es wieder mitmacht. Der Vorteil der Gruppensituation liegt darin, dass er die Erfahrungen, die er mit dem Pferd macht, auch auf die Gruppe

übertragen kann. Das, was mit dem Pferd gut klappt, gilt auch für die Gruppe. Hier findet er immer wieder ein Übungsfeld, sich auch in der Gruppe auf das Wesentliche zu konzentrieren, seine Wünsche klar und ruhig zu äußern und auch die Wünsche der andern Kinder zu respektieren. Am Ende jedes Termines werden Probleme, die in der Gruppe entstanden sind, gemeinsam be-

Pferde bilden innerhalb ihrer Herde eine Rangreihe. Eines der Pferde übernimmt die Position der Leitstute beziehungsweise bekommt diese auf Grund seiner Fähigkeiten zugestanden. Diese Position erwirbt sich ein Pferd nicht durch körperliche Stärke oder Macht, sondern durch Kompetenzen, die auch im zwischenmenschlichen Bereich

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Hier wird Vertrauen geschaffen. Ein Kind lässt sich rückwärts tragen und muss sich dem Rhythmus des Pferdes anpassen.

Um als Mensch im Umgang mit dem Pferd die Position der Leitstute zu erwerben und zu erreichen, dass das Pferd sich freiwillig anschließt,

kooperiert und mitarbeitet, muss er sich also sozial kompetent verhalten. Das beinhaltet zunächst einmal, sich selbst und die eigenen Bedürfnisse und Wünsche wahrzunehmen. Diese müssen dann dem Gegenüber klar kommuniziert werden, das Gegenüber und seine Reaktion wahrgenommen und interpretiert werden. Gleichzeitig muss er sich gegen Wünsche und Bedürfnisse des Gegenübers abgrenzen, wenn diese die eigenen Grenzen verletzen. Nur wenn das Pferd spürt, dass der Mensch in der Lage ist, für sich selbst zu sorgen, „nein“ zu sagen und sich abzugrenzen, wird es ihn ernst nehmen. Das Pferd schlussfolgert, dass jemand, der für sich

selbst sorgen kann, auch für das Pferd sorgen kann. Dies gibt ihm Sicherheit, es wird sich anschließen und Verantwortung abgeben. Da auch das Pferd zu bestimmten Dingen „nein“ sagen wird, können Konfliktfähigkeit und Kompromissbereitschaft geübt werden. Wenn ein Pferd sich verweigert, liegt dies oft daran, dass gesendete Signale unklar sind und der Mensch ihm keine Sicherheit vermitteln kann. Es wird sich nicht anschließen und damit spiegelt es schonungslos, aber nicht unfair oder nachtragend Schwächen oder Fehler in der Kommunikation und Beziehungsgestaltung.

Bilder: © A. Diezemann

von Bedeutung sind. Es vermittelt den anderen Pferden Stärke durch Selbstbewusstsein, Konsequenz und Abgrenzungsfähigkeit, übernimmt aber auch Aufgaben, wie die Verantwortung für die ganze Herde. Pferde sind gerne bereit, sich unterzuordnen, wenn sie in ihrem Gegenüber ein Tier mit der Fähigkeit zur Leitung sehen, denn dann können sie Verantwortung abgeben und sich dem widmen, was sie am liebsten tun: Fressen, Schlafen, Spielen …

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Vier Kinder wollen hoch hinaus Einblick in die Therapie Einer vom Pferdeprojekt angebotenen Therapiestunde durfte ich neben einer Reporterin der Berliner Morgenpost, zusehen. Eines der Kinder hat das Down-Syndrom, zwei wurden als hyperaktiv mit Konzentrationsschwächen beschrieben. Ein weiteres Kind leidet unter Lernschwierigkeiten. Ein Bericht von Alexandra Diezemann Anja Kraft und Konstanze Prüver betreuten die Kinder. Die Therapie fängt damit an, dass die Pferde gestriegelt werden. Das Vertrauen zum Tier beginnt an dieser Stelle. Die Berührung des Fells und des Körpers vermittelt dabei positive Emotionen. Sobald die Pferde geputzt und gezäumt sind, werden sie zusammen mit den Therapeutinnen zum Paddock geführt. Hier entsteht die erste Selbststärkung der Kinder, die ein so großes Tier beinahe alleine führen. Auf dem Paddock selbst steigen die Kinder der Reihe nach mithilfe eines Bocks auf die Pferde. Diese haben keine Sättel, sonder n einen Voltigiergurt um, sodass der direkte Kontakt zum Pferd intensiver ist. Nach einigen Runden im Schritt werden die Kinder jeweils angehalten, bestimmte Übungen auf dem Pferd zu machen. So heben sie beispielsweise beide Arme hoch, geben sich ganz der gleichmäßigen Bewegung des Pferdes hin und müssen die Balance halten. Dies funktioniert eben nur, wenn man sich komplett auf das Pferd einlässt und im Rhythmus mitgeht. Schwieriger wird es dann schon, wenn sie sich im Stand oder auch im Schritttempo auf dem Pferd umdrehen sollen. Ein Bein wird V.l.n.r.: Konstanze Prüver, Stephen Meutzner, Anja Kraft vom Verein Mensch und Tier e.V. dabei zum anderen geschwungen, dann wird wieder ein Bein über den Rücken des Pferdes geschwungen, sodass die Kinder „falsch herum“ auf dem Rücken sitzen. Langsam geht das Pferd im Schritt weiter und wieder muss das Gleichgewicht

gewahrt werden. Der Stolz der Kinder, wenn sie das gut machen, ist groß und gibt ihnen viel Selbstvertrauen und Kraft. Vollkommenes Vertrauen zeigt sich, wenn sie sich dann auch noch nach vorne Richtung Schweif des Pferdes überlehnen und entspannt auf dem Tier liegen können. Während all dieser Übungen sprechen die Betreuer mit den Kindern und ermutigen, loben und stärken sie. Es ist wunderschön zu sehen, welche Freude die Kinder im Umgang mit den Pferden haben und wie aufrecht sie aus einer solchen Therapiestunde heraus gehen. Die Eltern der Kinder betonten einstimmig, dass ihr jeweiliges Kind seit der regelmäßigen Therapie mit Pferd sehr viel ausgeglichener und entspannter sei. Auch die schulischen Leistungen hätten sich seitdem verbessert. Es ist schade, dass die Reittherapie nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen enthalten ist und von Eltern aus eigener Tasche bezahlt werden muss. Tipps erhalten Interessenten direkt beim Verein „Mensch und Tier e.V.“ unter Tel.: 0152 538 451 55 oder per Email unter info@pferdeprojekt.de. Auch das Deutsche Kuratorium für Therapeutisches Reiten e. V. bietet Hilfestellung. Näheres unter www.dkthr.de. ■

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KID'S KALLE ... Bastelspaß mit Kalle

Kalle spielt verkleiden Kalle spielt verkleiden und Du kannst auch mitmachen. Trenne die Seite vorsichtig aus und klebe sie auf Papier oder dünnen Karton auf. Schneide Kalle und alle Teile vorsichtig aus. Die orangefarbenen Laschen an den Anziehsachen könnt ihr nach dem Ausschneiden umklappen und so an Kalle befestigen. Nun kannst Du aus Kalle einen Piraten, Ritter, Zorro oder Feuerwehrmann machen. Viel Spass beim Basteln und Spielen!

Bitte ausschneiden

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Mobbing –

Wenn die Schule zum Alptraum wird entgegen aller Erwartung versucht der hungrige Fuchs nicht einmal, einen der Quälgeister zu fangen, sondern ergibt sich der pöbelnden Menge und trottet mit angelegten Ohren, geekeltem Gesichtsausdruck in betont lässigem Gang davon. Ein Bericht von Sandy Both, Mitarbeiterin des Aufklärungsteams bei M·U·T e.V.

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enschliches Mobbing dagegen hat weniger einen arterhaltenden Sinn, ist dafür aber zu einer richtigen Volkskrankheit geworden. Allein unter Kindern werden jede Woche über eine halbe Million junger Menschen in der Schule gemobbt. Und während der oben beschriebene Fuchs wohl außer einem angekratzten Selbstwertgefühl keine bleibenden Schäden zurückbehält, führt Mobbing bei Menschen in Einzelfällen sogar bis zum Selbstmord. Das Internet

bietet vielen Tätern eine neue Plattform, die anonym ist und ideal zur schnellen und massenhaften Verbreitung von Nachrichten oder Fotos, was zur eher neuen Form des „Cybermobbing“ geführt hat.

Konrad Lorenz, 1903 in Wien geboren, studierte Medizin und Biologie und gilt als Begründer der Vergleichenden Verhaltensforschung. 1961 wurde er Direktor am Max-PlanckInstitut für Verhaltenspsychologie und erforschte unter anderem „Mobbing“ bei Tieren. 1973 erhielt er zusammen mit zwei Kollegen den Nobelpreis für Medizin und Physiologie. Sein Buch „Das so genannte Böse“ zur Naturgeschichte der Aggression wurde ein Bestseller. Lorenz starb 1989.

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Bild oben: © klickerminth – Fotolia.com

„Die Masse könnt ihr nur durch Masse zwingen!“, schrieb Johann Wolfgang von Goethe in seinem Werk Faust I. Nun meinte er eher nicht die Taktik einer Horde dem Fuchs zu Leibe rückender Gänse, auch wenn diese Gedankenwiedergabe nicht treffender hätte sein können. Eben beschriebenes Verhalten – und Sandy Both damit sogenanntes Mobbing – beobachtete in den sechziger Jahren erstmals der Verhaltensforscher Konrad Lorenz. Denn diese Form der Aggression ist bei Tieren eine arterhaltende Leistung. So machen die Gänse, die sich wild schnatternd zusammenrotten und ihren Jäger gar bedrängen, ihm auf diese Weise das Leben schwer. Da wird der Jäger schnell zum Gejagten, und


Gegen Mobbing: Klassenlehrerin Frau Schimonek und Frau Giehrke mit Schülerinnen des Grünen Campus Malchow, Lena und Isabelle, die besondere Zivilcourage bewiesen

Auch das Thema Cibermobbing wurde behandelt

Wo hört Ärgern auf, wo fängt Mobbing an?

Opfer gefunden und der MobbingProzess beginnt.

Der norwegische Wissenschaftler Dan Olweus, der als Vorreiter in der Mobbing-Forschung gilt und erste Präventionsmaßnahmen entwickelte, definiert Mobbing wie folgt: Eine Person wird dann gemobbt, wenn „er oder sie zum wiederholten Male und über einen längeren Zeitraum hinweg negativen Handlungen durch eine oder mehrere andere Personen ausgesetzt ist und Schwierigkeiten hat, sich zu verteidigen.“ Dabei ist Mobbing ein aggressives Verhalten, das negative Handlungen beinhaltet, ein bestimmtes Verhaltensmuster beibehält und ein Ungleichgewicht von Kraft und Stärke beinhaltet.

Die Anzahl der Mobbingfälle gegenüber den letzten Jahren hat sich nicht erhöht. Streiche gegenüber Mitschülern und Lehrern hat es auch schon zu Zeiten unserer Großeltern gegeben. Mobbing geht heutzutage aber oft weit über andauernde Hänseleien und Beschimpfungen hinaus. Viele Kinder haben bereits früh gelernt, dass sie mit Aggressivität schneller ans Ziel kommen. Sie wurden nie in ihre Schranken gewiesen; wenn das Kind dann noch versucht, die fehlende Anerkennung von Zuhause in der Schule auf zuwer ten oder schlicht an­gestaute Wut aus Konflikten mit Lehrern und Eltern abzubauen, sind schüchterne Mitschüler das beste Aus­ lassventil.

Anonymität des Internets macht viele Kinder schneller zu Tätern und bietet ihnen zahlreiche Möglichkeiten. Leicht lassen sich Inhalte in verschiedensten Formaten mit ein oder zwei Klicks tausendfach verbreiten. Die bekannte Video-Plattform „YouTube“ verzeichnet jeden Tag über zwei Milliarden Zugriffe. Oft sind sich junge Menschen dieser Reichweite nicht bewusst. In einer befragten Klasse waren alle 24 Schüler in wenigstens einem sozialen Netzwerk angemeldet. Die Altersbegrenzung spielt dabei kaum eine Rolle, schon im Grundschulalter fälschen Kinder bei der Anmeldung ihr Geburtsdatum. Sie chatten in Foren, tauschen Hausaufgaben aus und bieten eine Fläche für die massenhafte Verbreitung von Gerüchten oder Bildern. Lehrern und Eltern bleibt solcher Unfug oft verborgen. Selbst wenn Eltern hinter die Internetaktivitäten ihrer Kinder kommen, fehlt es ihnen allzu oft am nötigen technischen Wissen, um Gefahren abschätzen oder eingrenzen zu können. Wer im Internet Gemeines veröffentlicht, tritt damit eine Lawine los, und macht dem Opfer schnell das Leben zur Hölle. Wenn es erst einmal zu spät ist, stehen alle Beteiligten vor einem Dilemma. Falsche, unangenehm peinliche Inhalte wurden massenhaft verbreitet, das Opfer wird tyrannisiert, seiner Scham ausgesetzt und ausgegrenzt.

Einige meinen, es werden vor allem sehr schüchterne Kinder gemobbt, die auf Grund ihrer Zurückgezogenheit besonders wehrlos sind. Andere wieder sagen, es trifft vor allem Kinder, die „anders“ aussehen als andere, keine Markenkleidung tragen oder aber übergewichtig sind. Es mag sein, dass solche Kinder anfälliger sind für Hänseleinen. Aber: Bei jedem Menschen findet man etwas zum Spotten. So muss beim MobbingOpfer noch eine Komponente hinzukommen, denn schließlich wird nicht jedes anders aussehende Kind geärgert. Es ist vielmehr die Angreifbarkeit, die das Kind letztlich zum Opfer macht, als seine äußeren Merkmale. Denn nur wer verletzlich und empfänglich ist für dumme Sprüche oder Beleidigungen, kommt als Mobbing-Opfer in Frage. Kommt keine Gegenwehr, ist das wehrlose

Cyber Mobbing: Die moderne Art Eine neue Form des Mobbings stellt das sogenannte „Cyber Mobbing“ dar. Cyber Mobbing umfasst alle Mobbingaktivitäten, die mit Hilfe des Internets bzw. des Computers getätigt werden, z.B. Belästigungen per Email, in Chaträumen oder Internetforen, aber auch per SMS. Nach einer Studie der Techniker Krankenkasse im August 2011 wurde jedes dritte Kind schon einmal im Internet gemobbt. Die

Prävention gegen Mobbing Wird ein Kind gemobbt, ist es schwierig, es aus dieser Opferrolle wieder herauszubekommen. Auch die Folgeschäden für seinen wei-

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teren Lebensweg sind nicht zu unterschätzen. Daher ist es notwendig, schon den kleinsten Ansatz von Mobbing zu erkennen und zu verhindern und das eigene Kind so stark zu machen, dass es gar nicht erst zum Opfer werden kann. Eltern sollten möglichst früh die Ängste ihrer Kinder erkennen und besprechen. Durch tägliche Gespräche und Interesse am Alltag des Kindes beugt man negativen Gefühlen vor und wird auch auf leise Hilferufe aufmerksam. Darüber

Sandy Both im Gespräch mit Schülern des Grünen Campus Malchow in Berlin

hinaus sollten direkte soziale Kontakte und Freundschaften des Kindes gepflegt und unterstützt werden. Gemeinsame Aktivitäten fördern Selbstbewusstsein und Sozialkompetenzen. Auch regelmäßige Erfolgserlebnisse können durch gezieltes Lob das Selbstwertgefühl des Kindes stärken und es so immun gegen Gemeinheiten anderer machen. Eine regelmäßige Teilnahme der Erziehenden an Elternabenden oder Schulveranstaltungen sowie Gespräche mit dem Lehrer können helfen, Probleme rechtzeitig zu erkennen.

Wenn ein Kind gemobbt wird Lehrer sollten Anzeichen von Mobbing früh erkennen können, doch viele Lehrer sind mit dieser Thematik überfordert. Die Eltern des gemobbten Kindes leiden meist ebenso wie das Kind selbst. Sie fühlen sich machtlos und sind überfordert. Sie wissen oft nicht, wie sie ihrem Kind helfen können, das stän-

dig weinend nach Hause kommt, nicht mehr isst, häufig krank ist und die Schule meidet. Ein unglückliches Kind verändert die komplette Familie – und stellt nicht zuletzt den Zusammenhalt aller beteiligten auf eine harte Probe. Ein weiterer Aspekt, den viele vergessen, sind die Eltern der Täter. So schrieb eine Mutter eines mobbenden Kindes in einem Internetforum, dass auch sie nicht mehr weiter wisse. Sie habe mit ihrem Sohn gesprochen, ihm viele Male erklärt, dass sein aggressives Verhalten falsch und unrecht sei, doch die Situation spitzte sich weiter zu. Schließlich wurden die Eltern des Opfers sogar handgreiflich ihren mobbenden Sohn gegenüber.

Kommentaren und schließlich auch mit Beschimpfungen unerwünscht in digitale Unterhaltungen ein, zu denen sich die Schüler der Klasse nachmittags häufig treffen. Sie reagierten unterschiedlich auf den aggressiven Eindringling – während die einen eher nicht mehr am Chat teilnahmen, schimpften andere gekränkt zurück. Erst, als die Situation bereits eskaliert war, bekamen die Lehrer den Fall mit. Es war der erste Mobbingfall dieser Art, dem die betreuende Lehrerin Frau Schimonek in dieser Klasse begegnete. Zusammen mit Schulleiter Tobias Barthl und Kollegen begann sie, sich mit dem Fall zu beschäftigen und machte eine Weiterbildung.

Grüner Campus Malchow: Richtiger Umgang mit Mobbing in der Praxis

„Die Weiterbildung hat mir sehr geholfen, mit den Schülern richtig umzugehen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen!“, sagt sie. Schulleiter Barthl schrieb einen Elternbrief, um auch die Aufmerksamkeit der Erziehungsberechtigten zu erlangen, und Frau Schimonek brachte ihr Wissen und Material auf der Lehrerkonferenz ein. So konnten andere Kollegen mit der Präventionsarbeit in ihren eigenen Klassen beginnen. Dank einer engagierten Elternsprecherin wurde kurzfristig zusammen mit den Schülern ein Workshop besucht.

Die Mädchen und Jungen, die ich in einer 7. Klasse auf dem Gelände des Grünen Campus Malchow in Berlin Lichtenberg treffe, haben an diesem Tag das Fach Umweltlehre. Ich darf Gast sein und mich mit ihnen über das Thema „Mobbing“ unterhalten. Den Anlass für das Thema gab ein Junge aus der Nachbarklasse. Über seinen Computer meldete er sich in einem bekannten Schüler-Netzwerk an und mischte sich mit sehr unsachlichen

Die Klasse entwarf ihr eigenes Mobbing-Gesetz, das alles Gelernte und Diskutierte in konkrete Handlungen formulierte. „Wir schauen nicht weg, wenn jemand in der Schule gemobbt wird!“ und „Wir halten in der Klasse zusammen und schließen niemanden aus!“ steht nun für jedermann sichtbar auf einem Plakat, das außen an der Klassentür hängt. Jeder Schüler hat die Annahme des Gesetzes unterschrieben. Um die Idee wei-

Mitschüler haben beim Mobbing eine steuernde Funktion. Je ängstlicher und unsicherer sie sind, desto besser ist der Nährboden für den Mobber. Aus Angst, das nächste Opfer zu werden, schlagen sich viele Kinder auf die Seite des vermeintlich Stärkeren oder schweigen. Dennoch: Zivilcourage kann man lernen. Hier sind wieder Lehrer und Eltern gefragt.

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„Was tun bei Mobbing?“ terzuführen, möchten die Schüler im nächsten Schritt eine „AntiMobbing-AG“ ins Leben rufen. Hier sollen auch Schüler, die gemobbt werden, Rat und Hilfe finden können. Die Mädchen und Jungen der Klasse könnten ihre Erfahrungen so weitergeben und sicher dem einen oder anderen Mitschüler beiseite stehen. Es ist nicht lang her, da bewiesen zwei Mädchen dieser Klasse bereits außergewöhnliche Zivilcourage. Eine Schülerin aus der anderen Klasse wurde von einer Gruppe Mädchen auf dem Schulhof immer wieder bedrängt, geärgert und beschimpft. Als die dreizehnjährige Lena und ihre Freundin Isabel dies erneut mitbekamen, gingen sie kurzerhand dazwischen: Obwohl das gemobbte Mädchen nicht einmal in ihre Klasse geht. Statt sie weiter der pöbelnden Gruppe auszusetzen, nahmen sie das Mädchen mit sich, hörten ihr zu und boten Hilfe an, beispielsweise einen Klassenwechsel zu organisieren. Ihr Verhalten sollte ein Beispiel für jedermann sein, denn statt wie üblich sich nicht darum zu kümmern oder aus Angst vor Ärger wegzusehen, griffen sie beherzt ein und zeigten damit den aggressiven Schülerinnen, dass ihr Verhalten auch von Gleichaltrigen nicht einfach hingenommen wird. Die Klasse des Grünen Campus Malchow scheint es geschafft zu haben: Dank engagierter Lehrer, Schüler und Eltern wurde das Thema Mobbing offensiv und direkt angegangen. So konnten die betroffenen Schüler allen Ärger rechtzeitig ablassen, bevor jemand wirklich leiden musste. Alle Beteiligten wurden involviert und fachlicher Rat bei einem Experten gesucht. Die Schüler zeigten Zivilcourage und den Willen, sich Mobbing aktiv entgegenzustellen. Bei meinem Besuch lernte ich freundliche, offene Schüler kennen, die sich sicherlich auch mal den einen oder anderen Spaß miteinander erlauben, bei denen aktives Mobbing aber sicher keinen Platz mehr finden wird. ■ QUELLEN http:// mobbing-schluss-damit.de/index_k.asp?ext2=willkommen http://www.abendblatt.de/vermischtes/article2009239/Jederdritte-Jugendliche-wird-Opfer-von-Cyber-Mobbing.html

Tipps für Eltern ➤ Sprechen Sie nicht direkt mit dem Täter oder dessen Eltern! Der Täter wird dies als zusätzliche Schwäche des Opfers werten und fühlt sich in seinem Verhalten bestätigt. ➤ Nehmen Sie Kontakt zu den Lehrern auf. Lehrer sind verpflichtet, Mobbing zu stoppen. Handeln Sie schnell! Jeder Tag, an dem Ihr Kind Mobbing ausgesetzt ist, ist eine starke Belastung und schadet Ihrem Kind. ➤ Ziehen Sie nicht sofort einen Schulwechsel in Betracht! Der Täter wird damit zum Sieger, er hat den Schwächeren ausgesondert und sucht sich nun sein nächstes Opfer. Ihr Kind hingegen wird das Gefühl haben, weggelaufen zu sein, und hat das Selbstvertrauensproblem, das es für Mobbing so empfänglich macht, nur noch verschlimmert. ➤ Suchen Sie fachliche Hilfe auf, wenn das Mobbing Überhand nimmt. Tipps für Lehrer Lehrer sollten aggressiven Kindern klar machen, dass ihr Verhalten nicht akzeptiert wird, ganz gleich gegen wen es sich richtet. ➤ Sanktionen müssen langfristig konsequent umgesetzt werden. ➤ In Klassengesprächen sollte das Thema Mobbing grundsätzlich präventiv und offensiv behandelt werden, ohne auf eine bestimmte Person einzugehen. Die Schuld sollte nie beim Opfer gesucht werden. Enger Kontakt zu Eltern und Kollegen sowie Fortbildungen zum Thema Mobbing helfen, frühzeitig Probleme in der Klasse zu erkennen und zu lösen. Tipps für Freunde & Mitschüler ➤ Beweise Zivilcourage! Frag den Täter, warum er Deinen Kameraden so fertig macht. Was bringt ihm das? ➤ Rede mit einer Vertrauens­ person! Wenn Dir Mobbing auffällt, zögere

nicht und spreche mit Deinen Eltern oder Lehrern darüber. Mobbing hat schlimme Folgen für alle Beteiligten und darf nicht toleriert werden! ➤ Nehmt Mobbing nicht einfach hin! Nur wenn niemand etwas dagegen sagt, hat Mobbing überhaupt die Chance sich zu etablieren!

Tipps für Opfer ➤ Wenn Du gemobbt wirst, entferne Dich von Deinem Angreifer. ➤ Schimpfe auf keinen Fall zurück oder provoziere das aggressive Kind. ➤ Schreibe Deine Erlebnisse in ein Tagebuch. ➤ Werde aktiv! Schreibe alle Leute, die Du kennst, auf ein großes Blatt! Mache um Deine momentanen „Feinde“ einen roten Kringel! Mache um die, die auf Deiner Seite sind, einen grünen Kringel! Dazu gehören auch Deine Eltern und der Lehrer/die Lehrerin. Alle anderen umkringelst Du gelb. Jetzt hast Du schon mal ein Bild, das Dir sagt, dass Du nicht allein bist. Wende Dich an die grünen und gelben Leute und erzähle ihnen alles! Einige werden Dir helfen!

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MAGAZIN ... Therapiehunde Berlin e.V.

Mit der Pfote im Bett Seit März 2005 ist meine Zwerg­ schnauzerhündin Nicki Therapie­ hund. Wir besuchen seit dieser Zeit regelmäßig eine Tages­pflege­ einrichtung der GFA. Das macht Nicki und auch den Gästen dort großen Spaß. Anfang des Jahres fragte mich eine Bekannte, ob ich mit Nicki auch mal zu einer Wachkomapatientin gehen würde. Nach einem Fahrradunfall läge ihre Freundin schon seit über einem Jahr im Wachkoma. Sie hätte mit der Familie darüber gesprochen und würde sich freuen, wenn wir mit unserem Besuch helfen könnten. Ein Bericht von Barbara Remus

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icki ist ein sehr ruhiger, ausgeglichener Hund und den Menschen sehr zugetan. Diese Aufgabe weckte in mir ein großes Interesse und ich setzte mich mit dem Vorstand in Verbindung, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Nachdem die notwendigen Maßnahmen zu diesem speziellen Einsatz erfüllt waren (Absprache zur Eignung von Nicki mit dem

den Verein betreuenden Tierarzt und Abschluss der notwendigen Verträge) stand einem Besuch nichts mehr im Wege. Im Mai war es dann soweit; der erste Besuch war vereinbart. So ganz wohl war mir nicht dabei. Ich hatte so einen Menschen noch nie gesehen und wie Nicki reagieren würde, wusste ich auch nicht genau. Als wir das Zimmer in der Intensivpflegeeinrichtung betraten, lag die Patientin im Bett. Sie wirkte auf mich verkrampft und sie war auch ganz kalt. Nicki wurde zu ihr gelegt und der Ehemann legte die Hände seiner Frau auf den Hund.

Nach kurzer Zeit wurden ihre Hände warm und auch die Patientin war viel entspannter. Offensichtlich hatte sie auf den Hund anders reagiert als auf ihre Mitmenschen. Wir besuchten die Patientin nun regelmäßig einmal in der Woche für eine Stunde. Für Nicki ist es eine sehr schwere Arbeit. Eine Stunde lang ruhig auf dem Bett zu liegen mit den Händen der Patienten auf dem Körper ist schon ganz etwas anderes, als von Schoß zu Schoß zu hüpfen, gestreichelt und gelobt zu werden. Aber es lohnt sich. Wir erleben jetzt mit, wie die Patientin langsam wach wird. Sie lächelt uns

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ie Therapiesitzungen mit den Hunden dauern nicht länger als 20 bis 30 Minuten. Mehr als zwei Behandlungen am Tag schaffen die CoTherapeuten auf vier Pfoten nicht. Die Hunde suchen von sich aus die Nähe zu den Patienten. Das Ergebnis der stummen Begegnungen ist in der Regel nicht spektakulär, aber auch die kleinen Fortschritte zählen. Wenn bei den Wachkomapatienten die Muskelspannung nachlässt, wenn sich Spastikern lösen und eingedrehte Gliedmaßen ein wenig entkrampfen, ist schon viel gewonnen. Quelle: Der Spiegel, Ausgabe 33/2009

Barbara Remus mit ihrem Therapiehund Nicki

jetzt schon an und reagiert auch auf ihre Umwelt. Freude und Schmerz zeigt sie ganz deutlich. Bei unserem letzten Besuch kam der Hausarzt zur Visite. Nicki lag wie immer bei der Patientin im Bett. Er war sehr erfreut über die Fortschritte seiner Patientin. Ich fragte ihn, ob wir mit unseren Besuchen auch dazu beigetragen hätten. Er bejahte dies. Nach seiner Meinung bewirken Tiere mit ihrer Körperwärme und ihrem Fell sehr viel. Wer die Möglichkeit hätte, bei einem Wachkomapatienten einen Hund einzusetzen, sollte dies unbedingt tun. Ich bin danach sehr glücklich nach Hause gefahren. Nickis Einsatz hat sich also gelohnt. Ich hoffe auf weitere Fortschritte und freue mich jetzt schon auf unseren nächsten Besuch. ■

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BUCHTIPP

Canepädagogik Tiergestützte Hilfen gewinnen in der Pädagogik und damit auch in der Öffentlichkeit zunehmend an Beachtung. Dies zieht zahlreiche Fragen nach sich. Was sich genau dahinter verbirgt, wie es funktioniert und wem es wie und warum hilft, wird hier mit der Canepädagogik ausführlich dargestellt. Ein Hinweis von Alexandra Diezemann

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ie Autorin Corinna Möhrke, Dipl.Kauffrau, Dipl.-Heilpädagogin und systemische Familienberaterin, hat den Begriff Canepädagogik entwickelt und das zugrundeliegende Konzept innerhalb ihres Studiums ausgearbeitet. Seit 2001 ist sie damit in eigener Praxis selbstständig tätig und fördert dort sogenannte „verhaltensauffällige“ Kinder und Jugendliche über den Umgang mit ihren Hunden.

Das vorliegende Buch spannt den weiten Bogen von der theoretischen Herleitung des Konzeptes über die Darstellung verschiedener Anwendungsbeispiele in der ambulanten wie auch stationären Jugendhilfe bis zur detaillierten Auswertung der zehnjährigen Praxistätigkeit mit zahlreichen Fallbeispielen. Es bietet damit sowohl hilfesuchenden Eltern als auch Mitarbeitern der pädagogischen Helfer­systeme,

ambitionierten Stu­d enten oder Interessenten an der tiergestützten Arbeit einen um­fassenden Überblick über die Grundlagen, die Arbeitsweise und die Wirkungen der Canepädagogik. ■

CANEPÄDAGOGIK Hilfe zur Erziehung mit dem und durch den Hund Konzeptentwicklung – Anwendung – Auswertung Das Buch (Softcover | Sachbuch | 212 Seiten s/w) ist über die Homepage www.canepaedagogik.de (dort versandkostenfrei!) oder über den Buchhandel zum Preis von 14,90 Euro zu beziehen. ISBN: 978-3-8442-0708-8

Abenteuerspielplatz Waslala

Einfach tierisch Am 25. November 2011 war wieder eine Übernachtung auf dem Abenteuerspielplatz und Kinder­ bauernhof Waslala geplant. In den Radiosendern der ARD sollte eine lange Radionacht unter dem Motto „Einfach tierisch” extra für Kinder ausgestrahlt werden. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen und so fanden sich sieben Kinder und zwei Betreuerinnen voller Vorfreude am frühen Abend im Spielhaus ein. Ein Bericht von Laura Janßen

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unächst packten alle tatkräftig mit an, um aus Matten, Decken und Kissen ein warmes, gemütliches Lager für die Nacht zu bauen. Nachdem alle über dem Feuer gekochte Kürbissuppe gelöffelt hatten, begann auch schon das Radioprogramm. Bis spät am Abend wurde zugehört, gespielt,

gemalt, genascht und getobt. Die Kinder, die an der Übernachtung teilnahmen, deckten das gesamte Altersspektrum der Zielgruppe des ASP Waslala ab. Die Jüngsten waren sechs Jahre, die Ältesten bereits 14 Jahre alt. Ein wichtiger Bestandteil des Abenteuerspielplatzes Waslala ist es, die Kinder dabei zu unterstützen bereits Gelerntes im Umgang mit Werkzeug, bei den Tieren oder im Garten weiterzugeben und insgesamt zu lernen, Verantwortung für andere und in Gruppen zu übernehmen. So war es bei dieser Platzübernachtung sehr schön mitzuerleben, wie die älteren Kinder sich um die jüngeren Kinder kümmerten. Als es für die Jüngsten Zeit war schlafen zu gehen, deckten die älteren Kinder sie zu und lasen ihnen vor. Heimweh konnte gar nicht aufkommen.

Nach nur wenigen Stunden Schlaf und einem schnellen Frühstück stand die Morgenfütterung der Kinderbauernhof tiere an. Alle Kinder bekamen eine Aufgabe und als diese erledigt war, drängten sie gleich nach der nächsten. So waren die Ziegen, Schafe, Schweine, Kaninchen und Katzen bald versorgt und die Ponys grasten zufrieden auf der Weide. Die Kinder hatten wieder einmal gezeigt, wie viel sie schon im Umgang mit Tieren wissen und wie selbständig sie kleine Aufgaben übernehmen können. Müde und zufrieden machten sich dann alle auf den Nachhauseweg. ■

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MAGAZIN ... Naturschutzstation Malchow

Gartenarbeiten im Frühjahr Vollfrühling (Apfelblüte). Darauf folgt mit der Zeit der Grasblüte der Frühsommer. Bis dahin dauert es jedoch noch eine gute Weile.

Sobald im Januar und Februar die Tage wieder länger werden, wächst auch unsere Sehnsucht nach Frühling, Sonne und Blumen. Noch ist es nicht soweit, aber selbst jetzt gibt es im und für den Garten einiges zu tun. Wenn draußen Schnee und Frost herrschen, ist es eine gute Zeit für die kommende Gartensaison zu planen. Änderungen in der Gartengestaltung oder Bepflanzung entwirft man am besten auf dem Papier, ehe man sie draußen umsetzt. Auch um das Saatgut für die kommende Saison kann man sich schon bemühen; viele Händler versenden ihr Sortiment schon ab dem beginnenden neuen Jahr. Für Ungeduldige ist jetzt eine gute Zeit, ihre Gartengeräte durchzusehen, zu pflegen oder zu reparieren. Bei starken Niederschlägen räumt man den Schnee auf Gartenbeete und Baumscheiben; vor allem Nadelgehölze und bruchempfindliche Sträucher sind vorsichtig (mit einem Besen) von der Schneelast zu befreien. Ein Bericht von Dipl.-Biol. Oliver Foitzik

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a sich Pflanzen nicht unbedingt nach dem Datum richten, ist der phänologische Kalender für den Gärtner ebenso wichtig wie der meteorologische Kalender. Hier unterscheiden wir zwischen Vorfrühling (Blüte der Schneeglöckchen), Erstfrühling (Forsythia-Blüte) und

Auch vor dem eigentlichen Frühling kann man sich schon im Garten betätigen. Jetzt erntet man das letzte Gemüse nach der Überwinterung: Porree, Grünund Rosenkohl sowie Topi­ nambur. Auch Feldsalat steht uns an schnee- und frostfreien Tagen zur Verfügung. Vor dem Saftsteigen ist eine gute Zeit für das Veredeln von Obstgehölzen sowie für den Schnitt der Obst- und Ziergehölze. Für den Erziehungsschnitt von Junggehölzen sowie den Instandhaltungs- bzw. Pflegeschnitt älterer Bäume gelten einige generelle Schnittregeln: Entfernt werden zu steile, miteinander konkurrierende Triebe sowie alle kranken Äste (von Obstbaumkrebs, Monilia oder stark von Schädlingen befallene Triebe). Wildtriebe der Unterlage sind zu entfernen; steile Wasserschosser reißt man am besten mit einem kräftigen Ruck vom Ast, um einen Wiederaustrieb zu verhindern. Geschnitten wird knapp oberhalb der Knospe bzw. des Triebes, die oberste belassene Knospe sollte jeweils nach außen zeigen. Ganze Äste entfernt man bis zum Astring, ohne einen Zapfen stehen zu lassen. Auch Beerenobststräucher kann man jetzt auslichten, indem man zu alte und zu eng stehende Zweige bis zur Basis entfernt. Wärmt im Frühling die Sonne schon kräftiger, während es nachts noch friert, sollte man vor allem bei jungen Gehölzen die Stämme vor Frostrissen schützen: mit einem weißen Anstrich oder einer Umhüllung mit Stroh bzw. Schilf.

Von Januar bis März Wenn sich Ende Januar oder Anfang Februar die ersten Blüten von Christrosen, Winterlingen und Schneeglöckchen im Garten zeigen, ist es Zeit für Aussaat und Vorkultur von Gemüsepflanzen und Sommerblumen – entweder auf dem Fensterbrett oder im Frühbeet und Gewächshaus. Kaltkeimer wie Phlox, Adonis, Veilchen oder Primeln brauchen zum Aufgehen eine Zeit der Kälteeinwirkung auf die Samen. Diese Pflanze sät man am besten in Töpfe, belässt diese ca. zwei Wochen bei Zimmertemperatur und stellt sie dann eine Zeit lang nach draußen, ohne sie jedoch starken Frösten auszusetzen. Danach setzt bei wieder erhöhter Temperatur die Keimung ein. Ab Februar oder Anfang März beginnt man mit der Vorkultur wärmebedürftiger Gemüse (Tomaten, Paprika, Auberginen; später Gurken und Kürbisse) und Sommerblumen (Petunien, Wicken, Leberbalsam und Zinnien; später Sommerastern und Studentenblumen). Frühgemüse wie Salat, Blumenkohl, Kohlrabi und Por ree

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Bilder: © Dr. Klaus-Uwe Gerhardt/ pixelio.de, Stephanie Hofschläger/ pixelio.de, joujou/ pixelio.de

kann man drinnen aussäen oder auch in einem Früh- oder Mistbeet vorziehen. Wenn kein Frost mehr herrscht und der Boden oberflächlich abgetrocknet ist, kommt die Zeit für die ersten Arbeiten im Gemüsegarten. Eine vorhandene Mulchschicht wird entfernt oder flach eingegraben. Im Herbst umgegrabene Flächen werden nur oberflächlich nochmals gelockert sowie geebnet; eventuell arbeitet man dabei fertigen Kompost ein. Auf nicht benötigten Flächen kann man jetzt Gründüngung aussäen.

Ab April kommen die Frühblüher Zur zeitigen Direktsaat auf die Beete kommen erste Gemüse wie Dicke Bohnen, Erbsen, Möhren und Spinat, ab April Radieschen, Rote Bete und Mangold; auch Zwiebeln können dann schon gesteckt werden. An Sommerblumen werden Jungfer im Grünen, Ringelblume, Rittersporn und Goldmohn ausgesät; gepflanzt werden Stiefmütterchen und Primeln. Vor allem bei Gemüse trägt die Verwendung von Vliesen oder Folien wesentlich zur Verfrühung der Ernte bei. Durch Überstülpen von Kübeln oder großen Eimern kann man bei Rhabarber die ersten Stängel zeitiger ernten. Ab April merkt man deutlich, dass der Boden von der Sonne schon gut durchgewärmt wird. Fröste treten meist nur noch in Bodennähe auf. Das ist die wahre Zeit der Frühblüher im Garten: Krokusse, Blausterne, Kaiserkrone, Tulpen, Hyazinthen, und Narzissen wetteifern in ihrer Blütenfülle mit Goldlack, Primeln und Tausendschön. Auch zahlreiche Bäume und Sträucher blühen um diese Zeit. Vor allem bei den Zwiebelblumen sollte man abgeblühte Stängel entfernen, damit sich die Pflanzen nicht in der Ausbildung von Samen erschöpfen. So können wir die Blühfreudigkeit auch für

die kommenden Jahre erhalten. Auf mageren oder steinigen Standorten sorgen Steingartenpflanzen wie Blaukissen, Gänsekresse, Schleifenblume und Steinkraut für die erste Blütenwelle. Rasenf lächen werden jetzt für die kommende Saison fit gemacht. Letztes Laub wird abgeharkt, Maulwurfshaufen eingeebnet, vermooste und vernässte Flächen durch kräftiges Ausharken und oberflächliches Lüf ten (mit Grabegabel oder Vertikutierer) sowie Ausbringen von Kalk regeneriert. Eine kräftige Startdüngung ist für gutes Wachstum in der Saison wichtig; auf kleineren Flächen kann man das mit dem Auftragen einer dünnen Schicht feinen Komposts erreichen. Auf bestehenden Flächen ist jetzt auch bald der erste Schnitt fällig.

Teichpflege: Vorsicht vor den Eisheiligen Teiche oder Wasserbecken kann man vor dem Neuaustrieb der Pflanzen noch reinigen oder neu bepflanzen, tropische Seerosen (frostempfindlich) kommen erst nach den Eisheiligen aus dem Winterquartier.

Auf Blumenbeeten räumt man den Winterschutz ab und entfernt die letzten Blütenstände und abgestorbene Pflanzenteile vom vergangenen Jahr. Stauden kann man neupflanzen oder jetzt teilen: Stark verfilzte Wurzelballen teilt man am besten mit einer Grabegabel oder einem scharfen Spaten. Zahlreiche Stauden wie Astern oder Staudensonnenblumen kann man auch durch Grundstecklinge vermehren. Der April ist auch die Zeit für das Aus- bzw. Umpflanzen der Zweijahresblüher: Vergissmeinnicht, Bartnelken, Fingerhut, Nachtkerzen und Stockrosen.

Bis Mai muss mit Spätfrost gerechnet werden Balkon- und Kübelpflanzen sind mit steigenden Temperaturen regelmäßiger zu gießen. Man schneidet die Pflanzen bei Bedarf zurück, entfernt abgestorbene oder unschöne Triebe. Tropische Pflanzen bleiben natürlich noch im Haus; etwas weniger empfindliche können schon zeitweise nach draußen geräumt werden. Da die jungen Blätter noch sehr empfindlich sind, werden sie so langsam wieder an frische Luft und stärkere Besonnung gewöhnt. Nachts werden die Töpfe wieder rein gestellt oder durch Bedecken vor Spätfrösten geschützt. Im Rosengar ten wird der Winterschutz sowie das eventuell noch am Boden liegende Laub (Pflanzenschutz!) entfernt; das Abhäufeln sowie der Rückschnitt erfolgen erst später, wenn der Neuaustrieb sichtbar ist. Im Frühling pflanzt man noch wurzelnackte Rosen; Topfware kann das ganze Jahr über bei frostfreiem Wetter gesetzt werden. Rosen sollten jetzt eine kräftige Startdüngung erhalten, am besten mit gut verrottetem Kompost. Das Frühjahr ist auch die günstigste Zeit, um Holzbauten wie Gartenzäune und Rankgerüste mit Holzschutzmitteln neu zu versehen. Kletterpflanzen setzt man jetzt oder schneidet sie. Sommer- und herbstblühende Clematis werden zurückgeschnitten, bei Kletterrosen

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MAGAZIN ...

werden vor allem überaltertes Holz ausgelichtet und sperrige Triebe entfernt. An Weinreben führt man Zapfen- oder Bogenschnitt aus, um Blüte und Frucht zu begünstigen. Einjährige Kletterpflanzen kann man ab Mitte Mai an Ort und Stelle aussäen. Bei allen heranwachsenden Pflanzen ist auf den Pflanzenschutz zu achten. Im Obstgarten eventuell noch vorhandene „Fruchtmumien“ vom letzten Jahr werden ausgepflückt, um eine Neuinfektion mit Monilia (Pilzgattung, unter denen sich wichtige Pflanzenschädlinge bei Obstbäumen befinden) zu verhindern. Leimringe entfernt und vernichtet man; gegen Obstwickler kann man Pappringe um die Baumstämme

Ein Kaninchen namens Mausi

binden und ab Mai regelmäßig kontrollieren. Beim Austrieb und der Blüte von Obstbäumen und Beerensträuchern ist auf Pilzinfektionen und Insektenbefall zu achten. An Lilien auftretende Lilienhähnchen können bei starkem Befall den Neuaustrieb komplett „verspeisen“; man sollte sie deshalb absammeln und vernichten. Nach den Eisheiligen (12. bis 14. Mai) fällt auch für die letzten Pflanzen der Startschuss. Jetzt werden alle Arbeiten im Garten wieder regelmäßig aufgenommen. Balkonkästen werden bepflanzt und angebracht, die letzten Kübelpflanzen kommen in den Garten oder auf die Terrasse. Im Nutzgarten kann man jetzt auch die

f rostempf indlichen Sorten wie Stangenbohnen, Gurken, Kürbisse und Zuckermais direkt aussäen; vorgezogene Pflanzen, z.B. Tomate oder Paprika, werden ausgepflanzt. Erdbeerbeete mulcht man am besten mit frischem Stroh, um die heranwachsenden Beeren vor Grauschimmel und Verschmutzung zu schützen. Der Garten ist jetzt gut vorbereitet für den Rest des Jahres. ■

n e h c u a r b e r e i t n e t a P en rün G s de t ar m projek f n e e s p d h r r c Kni Pfe n si de, eun us der s dem . f reue aar r f r p u a e d a r e.V ein e Ti ere n Lieb iese Ti how un nd Tie schon e viele hu i c d l n za d h all s Ma Mensc ft. Den elfen, u be eine u z p a n h ste Cam ereins tensch onat uch V M a ztko rhält a r a r des eine P hr im Tie in e e über Euro m r - und r Pate/ nde. e / Futt . Jede ftsurku len nscha ow, er: alch 65 d M Pate s n i 39 pu an Cam 30 925 Sie n e n 0 e n Ruf Grü er Tel.: l an: im t i n m u -Ma e ar g E f r e n e b e ps en ein epfer.d Knir n Licht en Sie i ashu b beim Berl schrei wer -gr tte 845155 i b r o e h lc 53 od sich @ma Sie .: 0152 de n e info l t. d e mel nter T projek a f e u Daf kt erd Für eproje nfo@pf d i Pfer unter r e d o

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Bilder: © A. Diezemann

Max hat immer Hunger

Captain Ossi hat die Entenschar im Griff

e f l i H e r Ih

Viele Kaninchen warten auf ExtraMöhrchen

Daffa vom Pferdeprojekt benötigt besondere Zuwendung und freut sich sehr auf Ihre Hilfe

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SERVICE ... Drei Eichen in der Märkischen Schweiz

Mit Musik und Natur durchs Jahr 2012

oder Gong. Der Klangpädagoge und angehende Musiktherapeut lässt die Musik aus dem Moment entstehen und zaubert eine besondere Atmosphäre in den Seminarraum (www.mariusjuenemann.de).

Aus dem Seminarraum vom Besucherzentrum Drei Eichen tönen in diesem Jahr an einigen Wochenenden verschiedene meditative und obertonreiche Klänge in den Wald hinaus. Marius Jünemann lädt zum Lauschen und Träumen bei seinen Klangkonzerten ein. Hier spielt er besondere archaische Instrumente, die teilweise älter als 2000 Jahre sind, so wie das Didgeridoo aus Australien. Ein Bericht von Fenja Hehl und Marius Jünemann

W

ährend der Konzerte erklingen noch viele andere Instrumente wie Obertonflöten, Rahmentrommel

Matthias Balk bietet in der Walpurgisnacht zum 1. Mai im Tipidorf von Drei Eichen Feuer, Wald und Livemusik. Erfahrene Musiker mit Trommeln, Didgeridoo und anderen Instrumenten machen Musik, die im Augenblick entsteht und in Bewegung bringt. Tanz und Musik inspirieren sich gegenseitig. Ekstatische Momente, Freudensprünge und ruhigere Phasen ergänzen sich und wechseln sich ab, bis der Tanz dann sein Ende findet. Danach lädt das Lagerfeuer zum Chillout ein (www. matthiasbalk.de). Musikalisch bietet Drei Eichen in diesem Sommer auch wieder das Regionalbuffet mit Konzert und anschließendem WorkshopWochenende an. Von raffiniert gefüllten Ravioli über frisch geräucherten Fisch und Spanferkel bis zu Gemüse, Obst und Säften aus der Märkischen Schweiz bietet die lange

Buffet-Tafel für jeden Geschmack eine reichhaltige Auswahl. Am Wochenende finden Workshops zu Tanz, Musik, Bewegung und Klang statt. Kraftvolle Lieder erklingen bei den Schwitzhütten am Liebichpfuhl zu den Jahreszeitenwechseln im März, Juni, September und Dezember. Die Schwitzhütte ist ein Ritual zur inneren Reinigung und Heilung und zur Verbindung mit all dem Leben das uns umgibt. Auf der ganzen Welt gibt es verschie-

dene Formen und Traditionen des Schwitzhüttenrituals. Unabhängig von den festen Terminen ist der Schwitzhüttenplatz für alle Traditionen und Bräuche offen und kann auch von Euch genutzt werden. Alle Termine unter ­w ww. dreichen.de ■

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Regelmäßige Angebote auf den Kinderbauernhöfen in Berlin Kinderbauernhof im Görlitzer Park in Berlin Kreuzberg • Esel-AG: Di. und Do. (Gruppenangebot nach Anmeldung und Warteliste) • Kaninchen-AG: Di. und Fr. (Gruppenangebot nach Anmeldung und Warteliste) • Gartengruppe: je nach Bedarfslage, offenes Angebot • Jungengruppe: Di. Gruppenangebot (feste Gruppe aber offen für jeden) • Mädchenangebote: spezielle thematische Angebote • Kinderbands: Fr. halboffenes Angebot (offen für interessierte Kinder) • Kinder-Fahrradwerkstatt: Mo. (oder nach Bedarf) – Wir reparieren mit den Kids ihre Räder. • Kreativ- und Malworkshops: Mo. (offenes Angebot) • Kochen: Sa – es wird gemeinsam gekocht, offenes Angebot • Stockbrot: Do. ab 14 Uhr • Kinderplenum: 1x im Monat, Was brennt auf den Nägeln?, offen für alle • Hausaufgaben-Hilfe: Mo., Di. und Do. • Kinderflohmarkt: Jeden 2. Samstag im Monat 12-17 Uhr • Ferien: Spezielle Ferienangebote für alle Kinder

Sonntags steht der große Gemeinschaftsraum auch als Familiencafé unseren Besuchern offen. Das Außengelände ist während der Öffnungszeiten für alle Besucher offen. Es gibt neben den Außenanlagen mit den Tiergehegen auch noch den Kleinkindbereich, mit Buddelkiste, Spielgeräten und im Sommer den schönen Wasserspielplatz. Auch ist es möglich, die Feuerstelle und das Gemeinschaftshaus für Versammlungen zu nutzen.

Kinderbauernhof Pinke Panke in Berlin Pankow • Dienstag: nach Möglichkeit Kreativangebot • Mittwoch: nach Möglichkeit Kreativangebot • Donnerstag: Perlen- oder Wollwerkstatt Freitag: Töpfern • Sonnabend: Kochen und Angebot nach Wahl • Sonntag: • Vormittag: Backen Nachmittag: Holzwerkstatt

Knirpsenfarm im Grünen Campus Malchow Täglich: Fütterung der Tiere um 14.30 Uhr Bastelaktionen: dienstags 14-17 Uhr Elternkaffee in der Villa Knirps: Mo. 7-12 Uhr und Fr. 12-17 Uhr

Abenteuerspielplatz Waslala Mittwoch: Werkangebot in der Holzwerkstatt

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SERVICE ...

Die Projektpartner von M·U·T e.V. ... Baden Württemberg Fördergemeinschaft Freiburger Tiergehege e.V. Mundenhof 37 79111 Freiburg i.Br. Frau Eckert Fon: 0761/ 201 65 80 Fax: 0761/ 201 65 81

St. Gallus-Hilfe für behinderte Menschen gGmbH Stiftung Liebenau Siggenweilerstr. 11 88074 Meckenbeuren Herr Markus Wursthorn Fon: 07542/ 10 12 07 Fax: 07542/ 10 11 17 info@stiftung-liebenau.de www.stiftung-liebenau.de

Bayern Polizisten helfen – Polizeifreunde München e.V. Tegernseer Landstr. 210 81549 München Fon: 089/ 62 16 10 33 Fax: 089/ 62 16 10 38 info@polizistenhelfen.de www.polizistenhelfen.de

Björn Schulz Stiftung „Sonnenhof“ Wilhelm-Wolff-Str. 38 13156 Berlin-Pankow Fon: 030/ 39 89 98 50 Fax: 030/ 39 89 98 99 info@bjoern-schulz-stiftung.de www.bjoern-schulz-stiftung.de

FIPP e.V. Abenteuerspielplatz Waslala Venusstraße/ Birnenweg 12524 Berlin-Treptow-Köpenick Frau Annette Hübner Fon: 030/ 67 90 93 56 Fax: 030/ 67 90 93 56 aspwaslala@web.de www.aspwaslala.de

Förderverein Naturschutzstation Malchow e.V. Dorfstr. 35 13051 Berlin-Lichtenberg Frau Kitzmann Fon: 030/ 92 79 98 30 Fax: 030/ 92 79 98 31 foerderverein@naturschutzsta­­tion-malchow.de www.naturschutzstation-malchow.de

Berlin

KARUNA – Zukunft für Kinder und Jugendliche in Not e.V. Hausotter Straße 49 13409 Berlin Friedrichshain-Kreuzberg Frau Schützler Fon: 030/ 55 49 34 27 Fax: 030/ 55 48 95 27 karunaberlin@t-online.de www.karuna-berlin.de

Albert Schweitzer Stiftung Wohnen und Betreuen Heim Blankenburg Bahnhofstr. 32 13129 Berlin-Pankow Frau Petra Schulze Fon: 030/ 474 77-451 Fax: 030/ 474 77-452 PetraSchulze@ASS-Berlin.org www.ass-berlin.org

Kinderbauernhof Görlitzer e.V. Wiener Straße 59 b 10999 BerlinFriedrichshain-Kreuzberg Frau Claudia Hiesl Fon & Fax: 030/ 611 74 24 goerlikinderbauernhof@gmx.de www.kinderbauernhofberlin.de

Tabaluga Kinderstiftung Seestr. 1 82327 Tutzing Fon: 08158/ 92 77 77 Fax: 08158/ 92 77 78 www.tabalugastiftung.de

Malchower Grashüpfer e.V. Grüner Campus Malchow Malchower Chaussee 2 13051 Berlin-Lichtenberg Herr Tobias Barthl Fon: 030/ 96 24 85 95 Fax: 030/ 96 24 85 96 info@gruener-campus-malchow.de www.gruener-campus-malchow.de www.malchower-grashuepfer.de

Spielraum Pankow e.V. Kinderbauernhof Pinke Panke Am Bürgerpark 15-18 13156 Berlin-Pankow Frau Annett Rose Fon: 030/ 47 55 25 93 Fax: 030/ 40 04 70 03 www.kinderbauernhofpinke-panke.de info@kinderbauernhofpinke-panke.de

St. Elisabeth-Stift Eberswalder Straße 17/ 18 10437 Berlin-Pankow Fon: 030/ 44 02 04-0 Fax: 030/ 44 02 04-115 www.elisabeth-diakonie.de info@elisabeth-diakonie.de

Therapiehunde Berlin e.V. Herr Winfried Börner Warener Straße 5 Haus 3b 12683 Berlin Tel. & Fax: 030/ 5 61 72 26 www.therapiehunde-berlin-ev.de info@therapiehunde-berlin-ev.de

Brandenburg Drei Eichen – Naturschutzpark Märkische Schweiz e.V. Königsstr. 62 15377 Buckow Frau Charlotte Bergmann Fon: 033433/ 201 Fax: 033433/ 68 15 info@dreichen.de www.dreichen.de

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... auf einen Blick Förderverein Mensch und Tier e.V. Therapieort: Kinderbauernhof Ilse Reichel Alt-Großziethen 33 12529 Schönefeld Tel.: 0152 53 84 51 55 Büroadresse: Johannisthaler Chaussee 399 12351 Berlin Tel.: 0152 538 451 55 info@pferdeprojekt.de www.pferdeprojekt.de

Jugendhof Brandenburg e.V. Behnitzer Weg 12 14641 Berge bei Nauen Frau Kelb-Jahncke Fon: 03321/ 44 32-0/11 Fax: 03321/ 44 32 13 jugendhof-brandenburg@t-online.de www.jugendhof-brandenburg.de

Mensch und Tier – Verein der Tiergestützten Therapie e.V. Ingrid Buchner Sigrön 17a 19336 Bad Wilsnack/ OT Sigrön Tel. 033969/ 40003 buchnerj@web.de www.verein-mensch-und-tier.de

Insel e.V. Gutshaus Kransdorf 18573 Kransdorf (auf Rügen) Ansprechpartner: Herr Henze Fon: 038306/ 612-0 Fax: 038306/ 612-11 www.kransdorf.de

Niedersachsen Dionysiushaus Holsten-Mündrup e.V. Voxtruperstr. 2 49124 Georgsmarien­hütte Fon: 05409/ 98 00 07 Fax: 05409/ 98 00 09 info@dionysiushaus.de www.dionysiushaus.de

Sachsen Kinderbauerngut Lindenhof e.V. Landstr. 5 09669 Frankenberg Fon: 037206/ 716 98 Fax: 037206/ 716 94 info@kinderbauerngut.de www.kinderbauerngut.de

Mecklenburg-Vorpommern Förderverein Naturerlebnispark e.V. An der Mühle 2 17498 Gristow Fon: 038351/ 240 Fax: 038351/ 216 nep-gristow@t-online.de www.naturerlebnisparkgristow.de

Liebe Projektpartner, bitte teilen Sie uns ­etwaige Änderungen zu Ihren Kon­takt­ daten rechtzeitig mit. Vielen Dank Aktuelles können Sie uns auch unter redaktion@mut-ev.org mitteilen.

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SERVICE ... Veranstaltung Vortrag zum Thema: Meine Trauer wird Dich finden – wie die Liebe weitergehen kann. Der Dozent Roland Kachler, psychologischer Psychotherapeut, Paar- und Traumatherapeut, Supervisor und Trauerbegleiter, stellt in seinem Vortrag ein neues Verständnis der Trauer und der Trauerarbeit vor. Teilnahmegebühr: 10,00 EUR. Klangkonzert. Um Anmeldung wird gebeten bei: Marius Jünemann, Tel. 0177 4138179, www.mariusjuenemann.de. Fisch- und Korallentag. Verkauf von Fischen, Krebstieren, Pflanzen, Korallen, Zubehör. Mondscheinführung. Führung durch das Tiergehege bei Vollmond. Eintritt für Erwachsene: 5 Euro. Seminar zum Thema „Leben nach dem Tod eines Kindes“ mit Dorothee Karle. Es werden Erfahrungen von trauernden Angehörigen vermittelt, denen es gelingt, Kontakt zu einem verstorbenen Kind aufzunehmen, eine Beziehung herzustellen und sich dem verstorbenen Kind nahe zu fühlen. Ent­span­ nungsübungen und die Besinnung auf persönliche Kraftquellen und Ressourcen ermöglichen ein Auftanken inmitten dieser Prozesse. Alle, die um ein verstorbenes Kind trauern, sind an diesem Wochenende und zu diesem zweitägigen Seminar willkommen. Teil­nahme­geb.: 160,00 EUR, ermäßigt: 120,00 EUR. Frühlingsfest „Auf der Suche nach dem Frühling“ Frühlingsanfang mit großem Feuer und Stockbrot für alle. Frühlingsfest Schwitzhütte zum Jahreskreisfest. Um Anmeldung wird gebeten bei: Regina Fuhrmann Tel. 033433 589071, Drei Eichen Tel. 033433 201, anmeldung@dreichen.de. Kinderpflegekurs – Pflege von pflegebedürftigen Kindern mit Christine Schmidt. Sie erfahren die Gestaltung der optimalen Versorgung, die rechtlichen Möglich­kei­ten der Entlastung und alles über Kranken­be­obachtung. Praktische Übungen im Bereich der Lagerung und des Transfers sowie der Nahrungs­ aufnahme werden vermittelt. Der Kurs richtet sich insbesondere an pflegende Angehörige und ehrenamtlich an der Pflege Interessierte. Bei min. 6 Teilnehmern ist das Seminar kostenfrei (Abrechnung über die Krankenkassen). Um Anmeldung wird daher gebeten. Kartoffeltag in Malchow Malchow präsentiert wissenswertes zu alten und seltenen Kartoffelsorten Familiencamp. Wildnisschule Wildniswissen. Um Anmeldung wird gebeten unter: Tel. 05115199680, www.wildniswissen.de, info@wildniswissen.de. Osterfest. Ostereiersuche im Park

Datum

Zeit

Ort

02.03. 19-21 Uhr

Sonnenhof der Björn Schulz Stiftung

03.03.

Drei Eichen

03.03. 11-16 Uhr

Freiburger Tiergehege Mundenhof Freiburger Tiergehege, Mundenhof

09.03. Treffpunkt: 19:30 Uhr am Steinaffen 10.-11.03. jeweils 10-16 Uhr Sonnenhof der Björn Schulz Stiftung

18.03. 20.03. ab 16 Uhr

Naturerlebnispark Gristow Kinderbauernhof Görlitzer e.V.

24.03. 14-18 Uhr 24./25.03.

Kinderbauernhof Pinke Panke Drei Eichen

24./25.03. jeweils 9-16 Uhr

Sonnenhof der Björn Schulz Stiftung

31.03. 13-17 Uhr

04.04.-09.04.

08.04.

Naturschutzstation Malchow

Drei Eichen

Naturerlebnispark Gristow

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Veranstaltung

Datum

Ostergestecke basteln am Karfreitag. Um Anmeldung wird gebeten. Ostertag im KonTiKi. Österliche Bastelei, Ausstellung vom Ei zum Huhn, Bücherflohmarkt, Theaterstück. Osterschatzsuche am Ostersonntag. Um Anmeldung wird gebeten. Kinderflohmarkt. Um Anmeldung wird gebeten. (Der Stand ist umsonst) (jeden 2. Samstag im Monat) Ritter, Drachen, Burgfräulein. Mittelalterlicher Erlebnistag für Familien. Abenteuerliche Spiele für Groß und Klein auf der Pferdekoppel. Mittelalterliches Ambiente, historische Kostüme, kulinarische Genüsse. Tag des Schafes Walpurgisnacht im Wald. Tanz ums Feuer mit Livemusik. Um Anmeldung wird gebeten bei: Matthias Balk, Tel 0163 - 9 65 95 75, mail@ matthiasbalk.de, www.matthiasbalk.de. 21. Geburtstag des Kinderbauernhofs Herrentag ganz in Familie

Zeit

Ort

06.04. ab 14 Uhr

Kinderbauernhof Görlitzer e.V.

06.04. 14-17 Uhr

Freiburger Tiergehege, Mundenhof

08.04. ab 13 Uhr

Kinderbauernhof Görlitzer e.V.

14.04. ab 12 Uhr

Kinderbauerhof Görlitzer e.V.

15.04. 11-17 Uhr

Freiburger Tiergehege, Mundenhof

29.04.

Naturerlebnispark Gristow Drei Eichen

30.04.-01.05.

12. /13.05. 14-18.30 Uhr 17.05.

Kinderbauernhof Pinke Panke Naturerlebnispark Gristow

Nähere Informationen erhalten Sie direkt bei unseren Projektpartnern. Die Adressen und Telefonnummern finden Sie auf den Seiten 32-33.

Beitragserhöhung

Anschriften- und Kontoänderung

Name und Vorname

Name und Vorname

Mitgliedsnummer

Alte Anschrift

ab möchte ich meinen monatlichen Beitrag von EUR auf EUR erhöhen; ergibt einen Jahresbeitrag von EUR gemäss Einzugsermächtigung: jährlich halbjährlich vierteljährlich Der Beitrag kann von meinem Konto abgebucht werden:

KTO

BLZ

Mitgliedsnummer

Ich bin umgezogen, meine neue Anschrift lautet:

Strasse/ Hausnummer

PLZ/ Wohnort

Telefon

Meine Bankverbindung hat sich geändert; die neue Bank ist: KTO

Bank

Bank

Datum/ Unterschrift

Datum/ Unterschrift

Bitte senden Sie diesen Abschnitt an:

Bitte senden Sie diesen Abschnitt an:

Mensch·Umwelt·Tier e.V. Kaiserdamm 97, 14057 Berlin

Mensch·Umwelt·Tier e.V. Kaiserdamm 97, 14057 Berlin

BLZ


Jeder Mensch hat die Chance, mindestens einen Teil der Welt zu verbessern, nämlich sich selbst. (Paul Anton de Lagarde, dt. Orientalist und Kulturphilosoph * 1827 in Berlin, †1891 in GĂśttingen)


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