`[emvau] MECK LEN BUR G-VORPOM M ER N
Drehort Strandkorb Regisseur Detlev Buck im Interview
Rezeptfreie Ruhe Orte der Entschleunigung
Wohltäter Entspannende Ruhe, belebende Kost aus der Natur und einladende Landschaften: Mecklenburg-Vorpommern bietet für jeden das richtige Rezept. Alles ist möglich: Kurzurlaub und Neuanfang – Überdosis ausgeschlossen.
QIII I 2012
Einblick
Natürlich heilsam Das Land Mecklenburg-Vorpommern bietet ohne Zweifel jede Menge Wohltaten. Die Sonne scheint hier im Norden oft, die sanfte Landschaft lädt zur Bewegung ein, das milde Reizklima kommt besonders Allergikern zugute und die urwüchsige Natur ist idealer Nährboden für Arzneipflanzen. Viele Menschen nutzen diese Heilkräfte der Natur unbewusst, zum Beispiel bei einem Spaziergang in der Herbstsonne. Eine präventive Maßnahme, denn Sonnenlicht führt zur Produktion von Vitamin-D, Bewegung zur Aktivierung des Kreislaufs. Ganz bewusst hingegen nutzen wir die heilsame Wirkung der Natur mit Arzneipflanzen.
Prof. Dr. med. Karin Kraft Die studierte Humanmedizinerin Prof. Karin Kraft (60) erlangte 1980 die Promotion an der Universität Bonn sowie ihre Approbation als Ärztin. Nach Auslandsaufenthalten und Forschungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erhielt sie die Anerkennung als Ärztin für Innere Medizin, seit 1991 mit Zusatzgebiet Naturheilverfahren. Prof. Kraft veröffentlichte mit Dr. Rainer Stange das „Lehrbuch Naturheilverfahren“ und ist seit 2002 Professorin am Stiftungslehrstuhl für Naturheilkunde der medizinischen Fakultät der Universität Rostock. Sie engagiert sich zudem im Gesundheitsnetzwerk BioCon Valley® sowie im Bäderverband Mecklenburg-Vorpommern.
Global betrachtet, herrscht ein Trend zur indikativen Medizin, das heißt einer Kombination der westlichen Medizin mit der jeweils regionalen Medizin. In Deutschland ist das die Naturheilkunde. Die Integration ist hierzulande allerdings noch nicht vollständig gelungen. Mein Ziel ist es, das naturheilkundliche Wissen an Studierende weiterzugeben – und ebenso an die Praxis. Deshalb arbeite ich eng mit der Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern zusammen – eine echte Zukunftsbranche, denn meine Patienten fragen zunehmend nach präventiven und regenerativen Gesundheitsangeboten. Naturheilverfahren werden von Patienten zunehmend akzeptiert und immer stärker gewünscht, spüren sie doch, dass die Entfremdung von der Natur im modernen Alltag ihnen nicht gut tut. Dabei ist Regionalität ein zentraler Aspekt, denn Nährpflanzen und Arzneipflanzen aus heimischer Umgebung sind besser verträglich. Im Gegensatz zu Naturvölkern haben wir vielfach verlernt, rezeptfreie Medizin aus der Natur zu nutzen. Dies gilt es, wieder zu entdecken. Ruhe, idealerweise in reizvoller Landschaft, ist solch eine rezeptfreie Medizin. Und wertvoll, denn Entschleunigung ist ein Privileg. Ich entspanne mich am liebsten im Grünen. Zum Beispiel bei einem Rundgang im Klostergarten in Bad Doberan oder in meinem privaten Garten, in dem natürlich auch Kräuter und Arzneipflanzen gedeihen.
Moor-Packungen Moore sind CO2-Speicher, schützen das Klima und sorgen auch für das menschliche Wohlbefinden. In Bad Doberan wird seit über 130 Jahren der Badetorf gewonnen – damit zählen Moorheilbäder zu den ältesten Heilmitteln. Aufgrund des großen Wärmeerhaltungsvermögens wird der Rohstoff Moor zur Behandlung verschiedenster Krankheiten eingesetzt sowie zu Heil- und Pflegeprodukten verarbeitet. Doch es muss nicht immer die Moorpackung sein. Auch Heilkreide ist ein wahrer Wohltäter. Mehr dazu lesen Sie in der Reportage ab Seite 4. >> www.moorbad-doberan.de
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Fotos Cover , S. 2-3: Landesmarketing MV/ Carlo Zamboni (1), Moorbad Bad Doberan (1), Universität Rostock, ITMZ/Medienzentrum (1), www.shutterstock.de (3)
Inhalt An Orte der Entschleunigung (S. 8–9) lädt Sie auch diese Ausgabe von [‘em vau] ein. Sie stellt Ihnen Menschen vor, die Naturstoffe wie Sanddorn, Kreide und Lupine zu Heil- und Genussmitteln verarbeiten (S. 4–6) und zeigt Arbeitsplätze im Einklang mit der Natur (S. 10, 15). Ich finde: Ein Teil der Wirkung dieser Wohltäter entfaltet sich bereits beim Lesen ihrer Geschichten. Prof. Dr. med. Karin Kraft
Seite 4 – 6 Natur ist die beste Medizin Seite 7 Naturkunde MV Seite 8 – 9 Mit sich im Einklang Seite 10 Idylle auf dem Eiland Seite 11 Evolution und Ereignisse Seite 12 – 13 Detlev Buck im Strandkorb Seite 14 „Mords“landschaft MV Seite 15 Der Wald voller Bäume
Impressum Herausgeber Landesmarketing MV Peter Kranz-Glatigny (V.i.S.d.P.) Schloßstraße 2-4, 19053 Schwerin Tel: +49 385 588 10 95, Fax: +49 385 588 10 97 info@mv-tut-gut.de, www.mv-tut-gut.de Redaktion & Gestaltung Molthan van Loon Communications GmbH (GPRA), www.mvlcc.de Alexandra Sell, Stefanie Quaas Druck NEEF + STUMME premium printing GmbH & Co. KG Auflage 220.000 Redaktionsschluss Oktober 2012
Europäischer Fonds für regionale Entwicklung
Sole-Bäder Salzig wie das Ostseewasser: Das Heilmittel Sole stammt aus Lagern des Urmeeres in hunderten Metern Tiefe. Dort ruhte es Millionen Jahre und wurde erst in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts im Seeheilbad Heringsdorf wieder entdeckt. Bei Haut- und Atemwegserkrankungen sowie bei Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates schaffen Sole-Bäder und -Inhalationen Linderung. Dafür sorgt der Salzgehalt von 158 Gramm je Liter. Die Bedeutung der Sole für präventive und kurative Anwendungen steigt stetig im Gesundheitsland MV. Lesen Sie mehr zum jüngsten Beispiel, dem Kurzentrum in Waren, auf Seite 9.
Luft-Kurorte Einatmen und Durchatmen: Das fällt in MV nicht schwer. Die saubere Luft entlastet die Atemwege und beruhigt gereizte Haut. Im Land herrschen sowohl Reizklima mit kräftigen Winden als auch Schonklima mit ausgeglichener Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Nicht nur an der Küste, sondern vor allem im Landesinneren, wo viele zertifizierte Luftkurorte des Landes liegen. Den Wäldern kommt dabei als Reinigungsfilter der Luft eine besondere Rolle zu. Dass Nutzung und Schutz dieser kostbaren Ressource eine interessante Arbeitsaufgabe sein können, zeigt der Ausblick auf Seite 15.
>> www.baederverband.m-vp.de
>> www.auf-nach-mv.de
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Neubrandenburg 53°33’25.2’’ N · 13°15’39.6’’ O
Wirkungsvolle Naturprodukte Rügener Heilkreide, Blaue Lupine und Sanddorn: In Mecklenburg-Vorpommern nutzen viele Menschen traditionelle Naturprodukte der Region und erzeugen daraus wahre Genussmittel – mit gesundheitsfördernder Wirkung. verarbeitende Lebensmittelindustrie. Eiszeit mit Blauer Lupine » Der erste Erntetag ist stets Das Bundesforschungsministerium Neubrandenburg _ Besuchern der Prolupin etwas Besonderes.« fördert das Konsortium im Rahmen GmbH servieren Katrin Petersen und Gerhard der Initiative „Innovativer Regionaler Kloth gern Lupineneis. Heute in der GeI LO N A S C H R E I B E R Geschäftsführerin der Sanddorn Wachstumskern“ mit 4,2 Millionen schmacksrichtung Orange, mit einem Hauch Storchennest GmbH Euro noch bis 2013. Handelsketten von Marzipan, fruchtig im Geschmack und zart wie Edeka haben das laktosefreie schmelzend. Die beiden sind überraschte GeEis mit Namen „Lupinesse“ bereits gelistet. Der Markt ist groß. In sichter bei der Verkostung gewohnt. Denn ihr Eis kommt völlig Deutschland leidet schätzungsweise jeder Fünfte an Laktoseohne Milch und Sahne aus – und mit weniger Fett und Zucker. intoleranz. Mit Kooperationspartnern erforscht Prolupin derzeit Bei der Eisherstellung nutzt das Unternehmen Pflanzenproteine, die Verwendung des Proteins als Ersatz für Fett, Ei und Fleisch in die es aus dem Samen der Blauen Süßlupine – eine heimische neuen Wurstsorten, Teig- und Backwaren sowie FeinkostprodukHülsenfrucht – gewinnt. Mit ihren markanten blau-weißen Blütenten. „Der Wohltäter“ Blaue Lupine kann helfen, den gesundheitsständen ist sie auf Mecklenburg-Vorpommerns kultivierten Feldern schädlichen übermäßigen Konsum von Fett und tierischem und wildwachsend am Wegesrand häufig zu finden. Eiweiß zu reduzieren. Laktosefreie Lebensmittel sind gefragt. Gerhard Kloth, LebensErntezeit für Vitamine mitteltechnologe und Eiskonditor, arbeitet seit über zehn Jahren erLudwigslust _ Generatoren lärmen, Nebelschwaden kriechen über folgreich daran, Milch durch Pflanzenproteine zu ersetzen. Die Idee den Boden. Auf dem Gelände der Schlossgärtnerei von Ludwigsdazu hatte er, als bei seiner Tochter eine Milchunverträglichkeit lust wandern die ersten Zweige mit Früchten in leuchtendem diagnostiziert wurde. Als Verfahrenstechniker kannte er den hohen Orange vom Erntehänger aufs Förderband in den Frosttunnel. „Der Eiweißgehalt der Lupine. Zur Umsetzung kontaktierte er Experten erste Erntetag ist stets etwas Besonderes“, sagt Ilona Schreiber, der Saatzucht Steinach nahe der Müritz sowie des FraunhoferGeschäftsführerin der Sanddorn Storchennest GmbH. Seit vier Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung im bayerischen Uhr ist sie auf den Beinen und nun prüft sie die ersten Beeren der Freising. „Die Idee hat mich sofort überzeugt“, sagt Katrin Petersen, Saison. Bis Mitte September wurden rund 80 Tonnen der Frucht Geschäftsführerin der Prolupin GmbH und ehemals Projektmanageerntet und bei minus 25 Grad Celsius verstaut. Mit 121 Hektar gerin bei BioCon Valley®. Durch Unterstützung des Bio- und Life bewirtschaftet die Storchennest GmbH bundesweit das größte Science-Verbundes Mecklenburg-Vorpommerns wurde mit zehn Bio-Anbaugebiet für Sanddorn. Einen Großteil der Ernte lässt Ilona Industriepartnern und vier Forschungseinrichtungen eine komSchreiber von Vertragsproduzenten zu hochwertigen Spezialitäplette Verarbeitungskette aufgebaut. Katrin Petersen sieht großes ten verarbeiten, zertifiziert unter anderem von Demeter. Potenzial für die vollständige Wertschöpfung der Lupine durch die >>
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Lupinen _ blauer Blickfang
Fotos S. 4-6: Landesmarketing MV / Carlo Zamboni (3), Andy Christiani (1), www.shutterstock.de (1)
Katrin Petersen und Gerhard Kloth _ entwickeln Eis aus Lupinen
Dieter Hoffmann _ mit Kreide von der Insel Rügen
Ilona Schreiber und Dieter Wolf _ ziehen und züchten die „Zitrone des Nordens“
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Stubbenkammer 54°34’18’’ N · 13°39’30’’ O
Kreidefelsen auf Rügen _ Romantik und Gesundheit
>> Der Sanddorn birgt ein Wunder an Kreide, von Rügens Wahrzeichen. Kreide? Heilkraft: Fruchtfleisch und Kernöl lin„Als Physiotherapeut lernst du alles über » Heilkreide regt den Körper an, das zu dern Schmerzen, unterstützen die Moor und Schlick. Kreide werde längst tun, was er kann.« DIE TER HOFFMANN Wundheilung, stärken Körper und nicht mehr angewendet, hieß es damals.“ Physiotherapeut und medizinischer Bademeister Seele. In der Sanddornbeere stecken Zu Unrecht, denn die „Original Rügener zehn Vitamine, dazu ungesättigte Dreikronen-Heilkreide“, wie das Produkt Fettsäuren sowie 15 Mineralien wie des Kreidewerks Klementelvitz heute Zink, Magnesium und Kalium. Im Gehalt an Vitamin C übersteigt exakt heißt, ist sehr wirkungsvoll. Aufgeschlämmt mit Wasser sie je nach Sorte selbst Zitronen um das Drei- bis Siebenfache. dringen ihre feinen Partikel, Rückstände von Meerestieren aus der „Und so schmeckt sie auch“, sagt Dieter Wolf schmunzelnd. Er Kreidezeit, in die Haut und sorgen kurzzeitig für ein basisches Milieu. erinnert sich gern daran, wie er als Produktionsleiter der StorchenDer Körper – durch unsere Lebensweise meist übersäuert – reagiert nest-Genossenschaft bei der ersten Sanddornernte die Früchte sofort auf diesen kurzzeitigen Puffer. Er kurbelt den Stoffwechsel an, probierte und nach kurzem Schreck der Beere ihren Spitznamen beginnt die „Schlacken“ zu entsorgen. Steife, schmerzende Gelenke verpasste: „Zitrone des Nordens“. Die kargen Böden der Gegend werden beweglicher. Ekzeme bilden sich zurück. Bindegewebe für die Obstversorgung zu erschließen, diese Idee hatte Wolf befestigt sich. Die Haut atmet auf. Eine aktuelle zellbiologische Studie reits 1983. Europaweit ein einzigartiges und sehr erfolgreiches Exbelegt: Heilkreide hemmt Entzündungen, fördert die Wundheilung, periment. Zu Saft oder Aufstrich, Süßigkeiten oder Obstbrand erneuert und strafft die Haut. sowie zu Pflegeessenzen verarbeitet, ist Sanddorn heute aus dem Reformhandel nicht mehr wegzudenken. Nach seinen ersten positiven Erfahrungen mit Kreide schloss Hoffmann sich Gleichgesinnten auf Rügen an. Gemeinsam grünKreidezeit zur Erholung deten sie den Verein zur Entwicklung und Verbreitung der Rügener Binz _ Mediziner sagen, die Haut könne atmen. Nach 20 Minuten Heilkreide, dessen Vorsitz er 2003 übernahm. Der Verein belebte Kreidezeit im Wellness-Bereich des IFA-Ferienparks Binz stimmt eine Tradition neu, wie sie Bäderärzte bis in die sechziger Jahre jeder dem zu: Man fühlt sich wohl in seiner Haut. „Heilkreide regt des letzten Jahrhunderts in Sassnitz pflegten. 70 Tonnen Heilkreide den Körper an, das zu tun, was er kann“, sagt Dieter Hoffmann, wird das Kreidewerk in diesem Jahr produzieren. Sieben Tonnen Physiotherapeut und medizinischer Bademeister. des „weißen Goldes“ ordert allein Dieter Hoffmann für seine Anwendungen. Natur, Meer und die romantischen Kreidefelsen der Stubbenkammer ziehen tausende Gäste nach Rügen – auch für Gleich am ersten Arbeitstag 1995 stand für Hoffmann ein Symeine ganz persönliche Kreidezeit: knapp 70 Millionen Jahre Natur posium an, bei dem es darum ging, die Saison auf Deutschlands pur auf der Haut. Regine Rachow größter Insel zu verlängern – auch durch das Heilpotenzial der
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Rostock 54°5'0''N · 12°8'0''O
Naturschätze MV Das Motto »Natur Natur sein lassen« wird in MV in allen Landschafts- und Naturschutzgebieten sowie den Nationalen Naturlandschaften gelebt. Diese Gebiete beherbergen ganz besondere Schätze unberührter Natur. Besucher finden hier nicht nur Ruhe im UNESCO-Weltnaturerbe »Buchenwälder«. Sie können im Herbst und Frühjahr auch das Spektakel der Rast der Kraniche erleben. Die Karte zeigt Wissenswertes zur beeindruckenden Natur des Landes.
70.000 Kraniche nutzen jährlich die flachen Boddenund Seengewässer des Landes und machen MV zum bedeutendsten Rastgebiet dieser Vögel in Zentraleuropa.
DE UTS CH L AN D
Land-Naturschutzgebiet Wasser-Naturschutzgebiet
9.874 km2 geschützte Natur Damit sind knapp ein Drittel der Landesfläche ausgewiesene Schutzgebiete. Diese zum Teil unberührten Regionen sind mehr als dreimal so groß wie das Saarland.
Fotos S. 7: Thomas Böhme (1), www.shutterstock.de (2)
3,49 m Durchmesser hat die tausendjährige Ringeiche im Ivenacker Wald bei Stavenhagen. Sie ist damit die dickste, natürlich aufgewachsene, einstämmige Eiche Deutschlands.
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Orte der Entschleunigung Urwüchsige Wälder, stille Buchten und einsame Seen machen Mecklenburg-Vorpommern zu einer Oase der Ruhe. [’em vau] stellt Menschen vor, die ihre persönlichen Orte der Entschleunigung gefunden haben – an der Müritz, am Schweriner See oder der Uecker. Nehmen Sie sich die Zeit, die heilsame Wirkung dieser Rückzugsorte zu entdecken und das Wort »Muße« neu kennenzulernen. Name: Hanne Wilberg Ort: Seminarhaus in Schlagsülsdorf „Das Seminarhaus ist ein Ort, an dem sich der Besucher ganz auf sich selbst einlassen kann und dazu natürlich auch bereit sein sollte. Unser Angebot wird genutzt für Yoga-Kurse, therapeutische Seminare oder Fortbildungen. Die Natur liefert hier in Form von Felsen und Grünanlagen Kraftplätze, an denen das Erholen leicht fällt. Viele Stammkunden schätzen diese Atmosphäre. Ich kümmere mich persönlich um alle Gäste, die mittlerweile sogar aus Stockholm, Istanbul und Amerika anreisen. Der Austausch mit ihnen ist auch für mich eine wohltuende Bereicherung.“ >> www. haus-wilberg.de
Name: Antje Grundmann Ort: artepuri hotel® meerSinn, Binz „Gesundheitsfördernder Wellnessaufenthalt oder medizinische Behandlung: unsere Gäste erleben hier auf Rügen Wohlfühlmedizin in Urlaubsatmosphäre. Alle unsere Angebote basieren auf der Auffassung, dass der Darm der Sitz der Gesundheit ist. Diesen Ansatz setzen wir durch gehobene Bio-Küche und entschlackende Kuren um. Mit Heilkreide- und Algenpackungen und nicht zuletzt der frischen Rügener Luft kommen bei uns vor allem örtliche Heilmittel zum Einsatz. Mein persönliches Entspannungshighlight nach einem langen Arbeitstag ist eine klassische Massage. Ich genieße es, dort zu arbeiten, wo andere Urlaub machen.“ >> www.meersinn.de
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Name: Volker Janke Ort: Freichlichtmuseum Mueß, Schweriner See
Fotos S. 8-9: Landesmarketing MV/ Carlo Zamboni (1), Hanne Wilberg (1), hotel meerSinn (1), Thomas Helms/ Schwerin (1), Petra Kühnlein (1)
„Im Dorfschullehrergarten unseres Freilichtmuseums scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Eine paradiesische Stimmung umfängt die Besucher und lässt sie staunend innehalten. Mein historisches und volkskundliches Wissen aus dem Ethnologie-Studium war hilfreich, um den in Quellen bereits 1888 erwähnten Dorfschullehrergarten zu entwickeln. Wir haben bewusst auf Beschilderungen der Beete zugunsten des authentischen Eindrucks verzichtet. Sicher, die Pflege des Gartens macht viel Arbeit, aber zugleich verbringe ich meine schönsten Mittagspausen hier. Für eine naturnahe Alltagspause kommen Besucher auch aus Hamburg und Berlin angereist.“ >> www. schwerin.de/freilichtmuseum
Name: Dr. Christof Kühnlein Ort: Gut Borken in Viereck, Uecker „Als großer Amerika-Fan fand ich hier vor 20 Jahren ein Stück Texas in Mecklenburg-Vorpommern. Im Tal der Uecker ist die von der Eiszeit geprägte Landschaft urwüchsig und naturbelassen. Unsere Besucher erwartet ein wahrer Erlebnisaufenthalt. Das heimische Wild lässt sich hier ebenso gut beobachten wie rastende Kraniche. Jetzt im Herbst hört man auch ganz in der Nähe die Hirsche bei der Brunft röhren, das ist wirklich beeindruckend. Viele unserer Gäste sind fasziniert von der Nähe zu den Rindern und Pferden und packen beim Viehabtrieb gern mit an. Dabei entdeckt dann so mancher den Cowboy in sich.“ >> www. gut-borken.de
Name: Silke Stich Ort: Kurzentrum Waren an der Müritz „Wir nutzen im Kurzentrum das natürliche Sole-Vorkommen der Region. Dadurch erhielt die Stadt Waren das Prädikat ‚Heilbad’. Die wohltuende Sole wird von uns bei Wannenbädern und Wassergymnastik eingesetzt. Unser Team aus Therapeuten und Ärzten bietet ausschließlich medizinische Anwendungen an – viele davon auch auf Rezept. Unsere Gäste finden für erholsame Tage alles bei uns im Haus, aber es wäre schade, wenn sie die umliegende Region nicht erkunden würden. Vor allem den Nationalpark und die Müritz. Ich bin gern zum Joggen am Herrensee draußen. Das Geräusch des Wassers und die am Morgen am Himmel kreisenden Möwen sorgen dabei für zusätzliche Entspannung.“ >> www.kurzentrum.com/waren-mueritz
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Insel Öhe 54°30,8’ N · 13°10,0’ O
Eine Inselgeschichte Über die Insel Öhe im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ließen sich viele Geschichten erzählen. Diese handelt von einem jungen Paar, das den Berliner Rummel gegen Rinder und Ruhe tauschte. Eine Einladung zum Glücklichsein.
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Öhe _ Nur einen Steinwurf vom Ort quirligen Großstadt leben. Aber alles hat Schaprode entfernt liegt die 75 Hektar seine Zeit, und wir sind sehr gern auf die »Hier lässt sich noch Vieles gestalten.« große Insel. Weit genug, um für Familie Insel gekommen – nicht zuletzt, um eine M AT H I A S S C H I L L I N G Schilling eine eigene Welt zu sein. Seit Familie zu gründen“, erklärt sie und streiRinderzüchter, Gastronom und Inselbesitzer über 700 Jahren ist die Insel in Familienchelt Söhnchen Oskar-Theobald über besitz. „Wie schon meine Vorfahren geden Blondschopf. stalten wir die Insel nicht für uns, sondern bereits für die übernächste Generation“, erzählt der Insulaner, und Ihre Insel teilen sich die Schillings mit 180 weiteren „Bewohnern“: Ansporn und Demut schwingen mit. Bezeichnenderweise wohnt 80 Schafen und einer 100-köpfigen Rinderherde. „Wir haben die jetdie Familie im Arbeiterhaus und nutzt das historische Gutshaus nur zigen Mutterkühe schon per Hand aufgezogen. Deshalb haben wir für Familienbesuch. Im Berliner Gastgewerbe hat der in Schleswigeine ruhige Herde“, berichtet der mittlerweile studierte Landwirt Holstein geborene Mathias Schilling erste berufliche Schritte geund tatsächlich zeigen sich die Wiederkäuer unbeeindruckt vom macht und als Kellner auf einem Bankiers-Empfang seine Frau herumtobenden Oskar-Theobald und Familienhund Liese. Die hier Nicolle kennengelernt. „Dass sie sich auf so einer Veranstaltung für ganzjährig im Freien grasenden Limousin-Rinder sind der Haupterden Kellner entscheidet, hat mich beeindruckt“, erzählt er lachend. werb der Familie. Das hochwertige Fleisch mit seinen feinen kurzen Die gebürtige Demminerin wollte nach der Schule weg vom Land. Fasern zeichnet sich durch das Aroma der Salzwiesen aus. Diese Delikatesse vertreiben die Schillings fast ausschließlich über „Ich bin damals regelrecht nach Berlin abgehauen, wollte in einer Deutschlands größten Spezialmarkt „Frischeparadies“. Am liebsten aber ist es Mathias Schilling, wenn er sein Salzwiesenfleisch direkt auf den Teller bringen kann. „Es war schon immer mein Traum, Landwirtschaft und Gastronomie zu verbinden. Hier haben wir einen Ort gefunden, an dem sich noch Vieles gestalten lässt“, erzählt Schilling und denkt dabei schon an nächste Projekte. Im Fährhafen von Schaprode betreibt er seit letztem Jahr das Restaurant „Schillings Gasthof“, das vor allem Tagestouristen der benachbarten Insel Hiddensee besuchen. Für kleine Ausflüge nach Hiddensee bleibt den Schillings nur wenig Zeit. Traurig sind sie darüber nicht. Sie haben alles zum Glücklichsein auf der Insel Öhe. Schillings Gasthof _ in Schaprode/Rügen
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Rostock 54°5’0’’ N · 12°8’0’’ O
Lebendige Evolutionsgeschichte _ Besucher auf den Spuren Darwins
Fotos S. 10-11: Landesmarketing MV / Carlo Zamboni (1), NDR.de /Claudia Timmann (1), Atelier Brückner/ Michael Jungblut (3), Zoo Rostock/ Joachim Kloock (1)
Evolutionäre Spurensuche
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Rostock _ Seit Anfang September ist der Rostocker Zoo um einen Besuchermagneten und Mecklen» Das DARWINEUM bietet eine einzigartige Kombination aus einer zoologischen Sammlung mit mehr burg-Vorpommern um ein Highlight reicher. Das als 40 Tierarten und einer modernen interaktiven DARWINEUM erlaubt seinen Besuchern einen RückAusstellung. Als ‚lebendiges Museum’ wird es sich blick auf über 500 Millionen Jahre Evolution und immer weiterentwickeln und interessant bleiben.« schickt sie auf die Spuren seines berühmten NaUDO NAGEL mensgebers und Evolutionsforschers Charles Darwin. Direktor Zoo Rostock Dabei verbindet die Naturerlebnis- und Wissenswelt museale Ausstellung und zoologische Sammlung. Lebendigen Spuren der Evolution können Besucher in der Tropenhalle geschichte erläutert. Der mit 15 Monaten vergleichsweise geringen nachgehen, wo auf großzügigen, naturnahen Anlagen unter andeBauzeit gingen mehr als zehn Jahre der Ideenfindung, Vorbereitung rem Gorillas, Orang-Utas und Kattas leben und – so die Hoffnung und Planung für das einzigartige DARWINEUM voran. Die Freude der Zoologen – sich fortpflanzen. In modernen Themenkabinetten der Rostocker ist groß, haben sie doch über eine Million Euro gewird anschaulich und informativ die menschliche Entstehungsspendet und damit maßgeblich zur Realisierung beigetragen.
Themenkabinette _ zeigen die Entwicklung des Lebens
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Hamburg 53°33’ N · 10°0’O
Detlev Buck ist Schauspieler, Drehbuchautor, Produzent, Regisseur und Entdecker in einem. Er wird 1962 in Bad Segeberg geboren und wächst auf dem elterlichen Bauernhof auf. Nach seiner Ausbildung zum Landwirt studiert er an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin. Gemeinsam mit Claus Boje gründet er 1989 die Boje Buck Produktion GmbH. Gleich die erste Produktion „Karniggels“ wird zum Publikumserfolg. Für den am Schaalsee im Westen Mecklenburg-Vorpommerns gedrehten Film „Hände weg von Mississippi“ erhält er 2007 den Deutschen Filmpreis. Der Drehort MV ist Buck durch zahlreiche Produktionen vertraut. Mit „Die Vermessung der Welt“ kommt am 25. Oktober seine erste 3D-Produktion in die Kinos, für die er wieder am Schaalsee drehte. Der Vater dreier Töchter lebt in Schleswig-Holstein und Berlin.
Schauen Sie hinter die Kulissen mit Regisseur Detlev Buck im Video zum Strandkorb-Gespräch – jetzt online unter www.mv-tut-gut.de.
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Exklusiv für ['em vau] tauscht Detlev Buck Kinosessel gegen Strandkorb. Der Regisseur erzählt im Passage Kino auf der Mönckebergstraße von seinem Lebensabenteuerfilm „Die Vermessung der Welt“ sowie einmaligen Kulissen in MV – und schwärmt von heilendem Holundersaft.
»Wer aufhört neugierig zu sein, hört auf zu leben …« Herr Buck, Sie gelten als norddeutsches Original. Wann saßen Sie denn zuletzt im Strandkorb? Erst letzte Woche. Ich habe einen zu Hause auf dem Balkon stehen. Da setze ich mich gern rein und schaue über die Felder. Am liebsten bei Sonnenuntergang. Ich finde, jeder sollte einen Strandkorb zu Hause haben. Die Idee, den Roman „Die Vermessung der Welt“ zu verfilmen, kam die Ihnen auch im Strandkorb? Die kam mir beim Lesen. Die Geschichte ist frech und glorifiziert oder mythologisiert die historischen Figuren nicht. Das war sehr befreiend. Ich mag eigentlich keine alten Schinken mit Kutschengesprächen und wo die Kostüme knirschen und knarzen – das ist mir sehr schnell fad. Aber die Geschichte der beiden Genies – Humboldt und Gauß –, die sich nicht mit ihrem vorherbestimmten Weg zufrieden geben, ist für mich ein modernes Thema.
Fotos: Landesmarketing MV / Carlo Zamboni (2), 2012 Warner Bros. Ent. (1)
Sie haben den historischen Abenteuerfilm dreidimensional gefilmt. Warum? Wir können nicht in die Vergangenheit reisen. Aber um im Kino diesem Eindruck möglichst nah zu kommen, kann man sich eine 3D-Brille aufsetzen. Durch diese ist der Zuschauer dichter im Geschehen, als wenn etwas zweidimensional ist. Dadurch wird der Film plötzlich ein ganz anderes Erlebnis. Ihr Film handelt von gegensätzlichen Typen: dem alles erforschenden Humboldt und dem zurückgezogenen Gauß. Welcher Forschertyp sind Sie? Ich versuche, das Leben in seinen verschiedenen Facetten zu erforschen und zu erfahren. Das interessiert mich sehr. Es ist wichtig, dass man nicht nur in eine Richtung schaut. Deswegen habe ich auch den Beruf des Landwirts gelernt. Ich war immer neugierig. Ich denke: Wer aufhört, neugierig zu sein, hört auf zu leben.
Was macht den Drehort Mecklenburg-Vorpommern aus? Was finden Sie nur hier? Mecklenburg-Vorpommern liegt am Wasser und hat das Glück, eine wunderschöne Natur zu haben. Und seine Hafenstädte, die mag ich sehr gern. Die Seenplatte ist eine tolle Landschaft. Das Land hat seinen ganz eigenen Charme. Und die Menschen sind, glaube ich, schon sehr von dieser Landschaft geprägt und identifizieren sich sehr stark mit ihrem Land. Schon für „Hände weg von Mississippi“ drehten Sie in der Nähe des Schaalsees. Auch Teile von „Die Vermessung der Welt“ wurden hier gedreht. Was macht den Schaalsee für Sie besonders? Das hat einen einfachen Grund. Am Schaalsee wohnt der Produzent Martin Rohrbeck, mit dem ich bereits sehr lange zusammen arbeite. Der hat sich in die Region verliebt. Und wenn jemand etwas besonders mag, kann er dir Ecken zeigen, die du allein nicht entdeckst. Es war aber wichtig für uns, dass es MecklenburgVorpommern ist und nicht Schleswig-Holstein. Weil es ein bisschen weitläufiger ist und nicht ganz so kleinteilig wirkt.
Unser Magazin widmet sich den heimischen natürlichen Wohltätern aus MV. Welche Pflanze macht Sie schnell wieder gesund? Holundersaft! Habe ich gestern erst getrunken und dann wahnsinnig geschwitzt. Holunder ist sehr stark Vitamin-C-haltig und war früher weit verbreitet, das weiß ich noch. Er ist ein bisschen in Vergessenheit geraten. Und dabei ist gerade Gewinnen Sie das Strandkorb-Buch Erntezeit. Die ganzen Sträucher mit der persönlichen Widmung hängen jetzt voller Beeren. von Detlev Buck.
Machen Sie bis zum 30.11.2012 mit unter www.mv-tut-gut.de/magazin.
Wenn Sie sich selber eine Wohltat gönnen und mal ausspannen oder entschleunigen wollen, wie machen Sie das? Im Strandkorb. Das ist schon ein guter Ort. Man hat den Rücken frei und kann nach vorne schauen. Windstill ist schön…
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Rostock 54°5’0’’ N · 12°8’0’’ O
Kolumne
Krimis von der Küste Der Himmel sieht anders aus, wenn das Meer in der Nähe ist. Ich will gar nicht wissen, warum es so ist. Ich will es einfach nur jedes Mal aufs Neue feststellen und schön finden. Wobei die Nummer eins auf der Schönfindenliste immer noch das Aufsmeerschauen ist. Das Wetter ist egal, Hauptsache Meer. Da ist es kaum verwunderlich, dass ich auf der Deutschlandkarte nach ganz oben zeigte, als mich meine Agentin fragte: „Wo sollen sie denn spielen, deine Krimis?“
Bis dahin wusste ich noch nicht viel über den Ort, der für drei Jahre mein zweites Zuhause sein sollte. Ich war erst einmal für einen Tag und eine Nacht in Rostock gewesen. Ein Freund hatte dort einen Auftritt mit seiner Band, und da ich gerade bei ihm zu Besuch war, kam ich einfach mit. Nach einem kleinen Rundgang – Alter Markt, Neuer Markt, KTV, Hafen – fuhren wir nach Warnemünde und schauten eine Weile aufs Wasser. Sagte ich schon, dass es nichts Schöneres gibt? Danach war klar, dass ich mich in diese Stadt verliebt hatte. Und in die Gegend dazu. Nun schreibe ich ja vorzugsweise Geschichten, in denen Menschen auf nicht sehr sanfte Art aus dem Leben scheiden. Passt es überhaupt, dass ich dem Entzücken über MV mit fiesen Verbrechen begegne? Zunächst, da darf ich ganz ehrlich sein: Wenn ich schon über einen langen Zeitraum recherchiere, dann will ich es auch schön haben. Und es ist ja nicht nur die Recherche am Platz. Ich bin gedanklich in der Gegend, wenn ich schreibe, ob ich nun in Rostock schreibe oder ganz woanders. Ist das Buch erst einmal erschienen, kommen Lesungen und Interviews, und wieder bin ich vor Ort. Natürlich war es da reiner Eigennutz, wenn nicht grober Egoismus, die Romane (damals erschienen unter dem Namen Henrike Heiland) dort spielen zu lassen. Nicht zu vergessen aber, und jetzt kommen wir zum Inhaltlichen, dass die Region thematisch aktuell und geschichtlich einiges
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zu bieten hat. Ich meine Kreuzfahrtschifffahrt und Backsteingotik. Aber nicht nur. Ich meine auch geschlossene Werften, Theaterszene und – damals noch – Fußball in der ersten Bundesliga. („Zum Töten nah“), Stasiopfer („Späte Rache“) und Kriegsflüchtlinge, die an der Küste entlang ihren Weg nach Westen suchten („Blutsünde“). Dazu noch der Gegensatz von extrem dünn besiedeltem Land und einer Großstadt mit Universität und Überseehafen – wenn es da nichts zu erzählen gibt, dann weiß ich es auch nicht. Für eine gute Geschichte braucht man gute Figuren, und Herkunft und Umfeld sind es, die Figuren prägen und ausmachen. Der Norden, besonders MV, hat andere Lebensläufe als, sagen wir, Bayern oder NRW. Das Einzige aber, was gleich bleibt, ganz egal, wo man ist und wie schön es sein mag: Gestorben wird immer, gehasst und geliebt auch. ZOË BECK Unter dem Pseudonym Zoë Beck veröffentlicht die 1975 geborene Schriftstellerin Henrike Heiland Bestseller-Krimis. Ihre ersten literarischen Schritte durch mörderisch inspirierende Landschaften unternahm sie in Mecklenburg-Vorpommern, wo ihre drei Erstlings-Krimis „Späte Rache“, „Zum Töten nah“ und „Blutsünde“ allesamt spielen. Die Gewinnerin des Friedrich-Glauser-Preises lebt in Berlin – kehrt aber für Ideensuche und Schreibpausen immer wieder gern an die Küste zurück.
Abtshagen 54°11’0’’ N · 13°5’0’’ O
S. 14-15: Landesmarketing MV/ Carlo Zamboni (1), Ralf Sodmann (1), Victoria Tomaschko (1), www.shutterstock.de (1)
Ausblick
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»Die Waldarbeit ist ein Zusammenspiel von Mensch, Maschine und Tier. Dazu gehört vor allem eine gute Ausbildung. Ich freue mich, mein Wissen und meine Erfahrung ab dem kommenden Jahr erstmals an Auszubildende der Landesforst Mecklenburg-Vorpommern weitergeben zu können. Meine Begeisterung für den Arbeitsplatz Wald ist hoffentlich ansteckend.« RALF SODMANN Ralf Sodmann (33) ist Forstwirtschaftsmeister und technischer Leiter im Bereich Maschinen im Forstamt Abtshagen-Rügen. Das hier entwickelte Holzeinschlag-Verfahren minimiert den Eingriff in den Wald durch abgestimmten Einsatz von Pferd und Holzrücke-Maschine. Wohl eine der schönsten Verwendungen von Holz sind die Sägearbeiten von Ralf Sodmann.
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Arbeitsplatz Wald Abtshagen _ Blätterdach statt Großraumbüro: Der Arbeitsplatz Wald mit den Aufgabenfeldern Naturschutz, Tourismus und Holzwirtschaft ist vielfältig. 540.000 Hektar und damit rund 23 % der Landesfläche werden in Mecklenburg-Vorpommern von 700 kommunalen und 44.300 privaten Waldbesitzern bewirtschaftet. Sie tragen Sorge, dass Wälder ihre Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion ausfüllen können. Der wichtigste Nutzen: die CO2-Speicherung durch Holzzuwachs. Die Liebe zur Natur steht ganz oben auf dem Anforderungsprofil der 20 jährlich angebotenen Ausbildungsplätze für Forstwirte in der Landforst MV. Während der Ausbildung werden die
angehenden Forstwirte mit den Aufgaben der Mehrung, Erhaltung, Nutzung und Pflege des Waldes vertraut gemacht. Bei Auf- enthalten im Ausland, wie Finnland oder Ungarn, lernen sie zudem andere Waldarten und Forsttechniken kennen. Absolventen finden sprichwörtlich einen Wald voll beruflicher Perspektiven: Fortbildung zum Forstwirtschaftsmeister, Studium, Spezialisierung zum Baumkletterer sowie Jobs in der privaten Forstund Holzwirtschaft. Als wichtiger Wirtschaftsfaktor in MV trägt das Cluster Holz mit mehr als 5 % zum Bruttoinlandsprodukt des Landes bei.
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`[emvau] M E C K L E N B U R G -V O R P O M M E R N
Drehort Strandkorb Regisseur Detlev Buck im Interview
Rezeptfreie Ruhe Orte der Entschleunigung
Wohltäter Entspannende Ruhe, belebende Kost aus der Natur und einladende Landschaften: Mecklenburg-Vorpommern bietet für jeden das richtige Rezept. Alles ist möglich: Kurzurlaub und Neuanfang – Überdosis ausgeschlossen.
QIII I 2012