MV-Magazin Q1/14 "Mecklenburgische Seenplatte"

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Ausgabe 1 | 2014

B l i c k e

A u f m e r k s a

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Land, Leute, Leben. Das Magazin aus Mecklenburg-Vorpommern

Mecklenburgische Seenplatte Spitzenforschung auf der Wiese * Zwischen 1.000 Seen und mitten in der Natur beobachtet das Deutsche Zentrum fßr Luft- und Raumfahrt (DLR) in Neustrelitz mit Satelliten die Erde von oben. Die so gewonnenen Daten helfen, immer die richtige Entscheidung zu treffen.


natürlich

romantisch

Erleben Sie das „Jahr der Romantik 2014“ in Mecklenburg-Vorpommern. www.natuerlich-romantisch.de

Die schönsten Ziele im Frühling. FLUXUS made in USA – MV „revolutionieren“.

Braunbären – MV erkunden. Seit 2006 bietet der Bärenwald Müritz Bären aus schlechter Haltung ein tiergerechtes Zuhause. Futter suchen, Höhlen graben, umherstrei­ fen: Derzeit entdecken 19 Braun­ bären diese und andere natürliche Verhaltensweisen Schritt für Schritt wieder. Lassen Sie sich durch den Park mit seinen Ausstellungsstatio­ nen führen, beobachten Sie die Bären und erfahren Sie mehr über diese faszinierenden Wildtiere.

Die Sehnsucht nach Freiheit und die Utopie einer von einengenden ­ Konventionen befreiten Gesellschaft vereinen Romantiker wie Caspar David Friedrich mit der progressiven Fluxus-Kunst. Mit Ironie und Fantasie aktualisiert „FLUXUS made in USA” im Staatlichen Museum Schwerin die revolutionären Ideale der Romantiker in einer antiautoritären Form. (14. März bis 9. Juni 2014) www.museum-schwerin.de

Sindi und Lothar auf Kuschelkurs

www.baerenwald-mueritz.de

Idyllisch gelegen: Schloss Wrodow


Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

Schloss Wrodow – MV erleben. Ein Herrenhaus mit Turm und englischem Landhausambiente als kulturelle Begegnungsstätte für jedermann: Seitdem die Kunst in Schloss Wrodow bei Neubrandenburg Einzug hält, können sich Interessierte in Ausstellungsräumen verschiedens­ter Stilrichtungen in eigenen Gedanken verlieren oder mit Künstlern austauschen. Kreativen Einfällen sind zwischen Ritterrüstungen, römischen Insignien und überdimensionalen Solarskulpturen keine Grenzen gesetzt. www.wrodow.de

Fotos Cover: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR); S. 2/3: Thomas Grundner, BÄRENWALD Müritz/Mihai Vasile, Kunstschloss Wrodow/Sylvester Antony

Mecklenburg-Vorpommern – das ist Romantik. Wer würde diesen Gedanken beim Anblick der Kreidefelsen von Rügen oder beim Blick auf den Techiner See, gleich neben diesem Editorial, nicht sofort lächelnd teilen? Tatsächlich reichen die Ursprünge der deutschen Romantik, jener inspirierenden Kunstepoche um den Maler und Zeichner Caspar David Friedrich (1774–1840), an Orte in Meck­ lenburg und Vorpommern zurück. Orte, die auch heute einen sanften Zauber ausstrahlen, der entdeckt werden will. Immer neu, immer kreativ begeistert die Romantik Jung und Alt. Und weil „CDF“ in diesem Jahr 240. Geburtstag hat, ist 2014 das „Jahr der Romantik“, zu dem wir Sie herzlich nach MV einladen: mit vielen Veranstaltungen, u. a. Ausstellungen, Lesungen, Diskussionen, zu FotoFestivals und wissenschaftlichen Kolloquien. Im Internet finden Sie alle Termine und Angebote mit wenigen Klicks. Vielleicht führt Sie Ihr Weg dabei auch in Deutschlands größten Landkreis, an und in die Mecklenburgische ­Seenplatte. Wir stellen Ihnen diese einzigartige Landschaft und ihre Menschen vor. So ­zeigen wir Ihnen, wie Forscher hier mit Satellitentechnik auf der grünen Wiese den Schiffsverkehr sicherer machen und wo es sich bestens kuren lässt – mit oder ohne „Schatten“. Dazu gibt es ein ungewöhnliches Gespräch mit zwei Weltstars ihrer Zunft, die bei der Arbeit kein Wort verlieren. Viel Spaß mit diesem MV-Magazin und auf bald bei uns – im Land zum Leben. Ihr

Peter Kranz-Glatigny Landesmarketing Mecklenburg-Vorpommern

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Inhalt Land 4

Blaue Seen, grüner Strom und aufmerksame Blicke aus dem All

Leute 8 10

Macher in Mecklenburg-Vorpommern Strandkorbgespräch: Beste Aussichten

L eben 12 14 15

Aus dem Vollen der Natur schöpfen Gastbeitrag: „Haltestelle Kunst“ Ausblick – Der Frühling in MV: Land zum (Er)leben

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land

Blaue Seen, grüner Strom und Aufmerksame Blicke aus dem All Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ist Urlaubsparadies, Forschungsstation und Wirtschaftsstandort in einem. Von Dörte Rahming Tausend Kilometer Baum an Baum. Auf dem Weg durch einen der schönsten Landkreise der Republik fährt der Besucher meist durch Wälder und Alleen. Immer wieder blitzen dazwischen Seen und Flüsse hervor. Auf den Schildern am Straßenrand domi­ nieren Begriffe wie „Ferien“, „Kanu“ und „Camping“. Doch neben den Naturschönheiten finden sich in diesem Landstrich auch Spitzenforschung und Unternehmen mit Weltruf. Ein Zukunfts­ thema wie die erneuerbaren Energien hat ein eigenes Heim ­bekommen. Schillerndes Haus für Zukunftsenergien In der Residenzstadt Neustrelitz, wo noch vor hundert ­Jahren mecklenburgische Herzöge Hof hielten, führen heute gut 20.000 Einwohner ein äußerst modernes Leben. Wärme und Strom ­werden in Neustrelitz nahezu komplett aus naturbelassenem Holz gewonnen, das im stadteigenen Biomasse-Heizkraftwerk ­genutzt wird. Darauf ist Frank Schmetzke, Geschäftsführer der Stadtwerke, hörbar stolz. Er steht auch dem Landeszentrum für erneuerbare Energien (LEEA) direkt nebenan vor. Seit knapp zwei Jahren können sich Besucher jeden Alters dort dem ­Zukunftsthema nähern. Seither kamen gut 8.000 – aus Schmetz­ kes Sicht gleichzeitig viel und wenig. „Wenn man sich techni­ schen Themen widmet, ist es oft nicht einfach, die Menschen zu er­reichen, insofern ist diese Zahl recht hoch. Aber wir finden, ­unser Thema hat es verdient, jeden Tag beachtet zu werden, des­ halb wünschen wir uns noch mehr Besucher.“ Jeder ist zunächst von der Fassade des Gebäudes fasziniert: Abhängig vom Blick­ winkel des Betrachters leuchtet sie, einem Regenbogen gleich. Eine speziell lackierte Mineralfaser erzeugt diesen Effekt. „Das passt auch gut zu dem Gebäude selbst“, sagt die Neustrelitzer Architektin Kerstin Heller, die das Haus geplant hat. „Energie steht 4

nie still, sondern wandelt sich ständig. Und auch der Inhalt des Zentrums verändert sich ständig.“ Interaktive Präsentationen wechseln alle drei Monate, eine Dauerausstellung ist geplant. Das Erdgeschoss gehört Kindern, Familien und Schulklassen. Im ersten Stock präsentieren sich Firmen der Branche – vom ört­ lichen Heizungsinstallateur bis zu großen Herstellern von Wind­ kraftanlagen. Davon werden nicht nur Besucher aus der Industrie angezogen, sondern auch Hausbauer aus der Umgebung, die nach preiswerten, umweltgerechten Heizsystemen ­suchen, oder Vertreter von Gemeinden, die sich dem Thema widmen wollen. Regelmäßig locken Energie-­ Beratungstage zahlreiche Interessenten an. Die im oberen Stockwerk liegenden Veranstaltungs­ räume gehören der hauseigenen Akademie für berufliche Weiterbildung. Ein Lehrgang für ­Energiemanager startet gerade.

Auffällig: Die außergewöhnliche Fassade des LEEA zieht Besucher an. Frank Schmetzke will auch für das Innenleben begeistern.


Fotos S. 4: Dörte Rahming, Kerstin Heller; S. 5: Timm Allrich

Frühling im Naturschutzgebiet Ostufer Tiefwaren – Falkenhäger Bruch, in direkter Nachbarschaft zum Müritz-Nationalpark, dem größten Land-Nationalpark der Bundesrepublik. Ausgabe 1 | 2014


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Aufmerksame Beobachter aus dem Weltall Ein paar Straßen weiter geht der Blick nach ganz oben. Am Standort des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) verfolgen drei riesige Antennen die Bahnen von elf Satelliten. Holger Maass hat praktisch sein ganzes Arbeitsleben in dieser Einrichtung verbracht – seit seinem Studienabschluss 1987 ist er dabei. Einige Jahre später wurde der Standort vom DLR über­ nommen, seit zwölf Jahren ist der Ingenieur dort Abteilungs­ leiter. „Wir beschäftigen uns mit dem Empfang, der Weiterver­ arbeitung und nicht zuletzt der Archivierung von Daten aus dem All“, erklärt er. „Die wissenschaftlichen Satelliten sind für bestimmte Situationen programmiert – etwa Erdbeben, Überflutungen oder Groß­ brände.“ Abnehmer sind das Zentrale Kriseninfor­ mationssystem in Oberpfaffenhofen, die Marine oder die Bundespolizei, außerdem DRK und Tech­ nisches Hilfswerk, aber auch Firmen und ­verschiedene europäische Einrichtungen. Als Anfang dieses Jahres ein russisches

erkundungs­datenzentrums arbeiten in Neustrelitz auch Wissen­ schaftler im Bereich Kommunikation und Navigation. ­Studenten aus ganz Mecklenburg-Vorpommern absolvieren hier immer wieder einen Teil ihrer Ausbildung. Warmes Auto ohne Motorkraft Eine halbe Stunde entfernt steht das weltweit größte Werk für Standheizungen. Mitten in Neubrandenburg werden unter dem Logo der Webasto-Unternehmensgruppe jährlich rund eine ­Million Heizungen für Fahrzeuge aller Art produziert. Seit fast 130 Jahren gibt es an dieser Stelle eine Fabrik. Zuerst wurden Land­ maschinen hergestellt, seit den 1960er-Jahren Stand­heizungen für ungarische Busse und sowjetische Lkws. Heute arbeiten rund 700 Beschäftigte hier – gern, wie Umfragen bestätigen. Denn bei Webasto geht es nicht nur um die Zufriedenheit der Kunden, son­ dern auch um die der Angestellten. „Wir kümmern uns um ihre Gesundheit“, sagt Geschäftsführer Dr. Andreas Dikow. „Es gibt eine Betriebssportgemeinschaft, ein eigenes ­Betriebsrestaurant, wir organisieren eine jährliche Gesundheitswoche. So können sich die Kollegen aussuchen, was am besten zu ihnen passt.“ Auch die Work-Life-Balance spielt eine Rolle. „Es gibt Vertrauensarbeitszeit oder Vario-Zeitmodelle. So können Kita, Schule oder die Pflege von Angehörigen koordiniert ­werden.“ Trotz allem gibt es natür­ lich auch hier Anregungen für Veränderungen – von den Mit­ arbeitern selbst kommen jährlich etwa 100 Vorschläge. Auch Um­ weltschutz wird bei Webasto großgeschrieben. Wärme, die bei Testläufen der Produkte entsteht, heizt Werkhallen oder Wasser. Unnötige Verpackungen oder Transporte werden vermieden.

Aufmerksam: Rund um die Uhr empfangen die Antennen des DLR Daten aus dem All. Für Weiterverarbeitung und Archivierung sorgt Holger Maass.

Forschungsschiff in der Antarktis festsaß, lieferte das DLR Daten an die australischen Rettungskräfte. Und beim Elbe-Hochwasser 2013 nutzten die Helfer auch Informationen aus Neustrelitz, um ihre Schritte zu koordinieren. Rund 8.000 Mal pro Jahr über­ queren die Satelliten den Raum Mecklenburg, jeweils etwa zehn ­Minuten lang sind sie im Empfangsbereich. „Wichtig ist, dass ­unsere Kunden Bilder oder Informationen sehr schnell bekom­ men – quasi in Echtzeit“, erläutert Maass. „Wenn etwa die Gefahr einer Ölverschmutzung auf dem Meer besteht, müssen die ­Produkte zehn Minuten nach Empfang beim Nutzer sein.“ Sämt­ liche Daten werden mittels eines hochmodernen Roboter­ systems archiviert. „Die Mengen steigen täglich – wir reden ­dabei vom Petabyte-Bereich, also dem Millionenfachen von ­Gigabytes.“ Neben den Experten des Deutschen Fern­ 6

Zuverlässig: Die Standheizungen werden direkt im Webasto-Werk getestet.

„Vor Jahren rollten hier pro Tag 30 Lkws auf den Hof“, erinnert sich ­Dikow. „Heute sind es noch etwa zehn, weil wir die Tourpläne ­optimiert haben.“ All diese Maßnahmen funktionieren: In guten Geschäftsjahren werden die Kollegen am Gewinn beteiligt. Ob leben und arbeiten, erholen oder forschen – Deutschlands größter Landkreis eignet sich dafür bestens.


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Mecklenburgische Seenplatte – Region in Zahlen

1

19

Eliteschule des Sports des Deutschen Olympischen Sportbunds ist das Sportgymnasium Neubrandenburg Bären leben im „Bärenwald Müritz“, einem ­ bundesweit ­anerkannten Tierschutzprojekt in Stuer

Rostock

3.200

130

21

Stralsund

Landschaftsschutzgebiete machen mehr als ein Drittel der Fläche des Landkreises aus Jahre alt sind die Gebeine im Tollensetal, die Archäologen von überall her anziehen – das älteste Schlachtfeld Europas

1.000 Fotos S. 6: Dörte Rahming, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR), Webasto Thermo & Comfort SE

ca. 1.000

Dargun

Malchin

Tonnen schwere Schiffspropeller baut ­Weltmarktführer Mecklenburger Metallguss in Waren an der Müritz

Demmin

5.496

Seen – die Mecklenburgische Seenplatte ist die größte zusammenhängende Seenlandschaft Mitteleuropas Friedland

Kilometer Alleen führen durch die malerische Region

117

Neubrandenburg

Waren

Malchow

Penzlin

km2

km2 ist die Fläche des Landkreises ­Mecklenburgische Seenplatte, dem damit größten Landkreis Deutschlands

1.000

Röbel Rechlin

Neustrelitz

Fläche bedeckt die Müritz und ist damit der größte Binnensee innerhalb Deutschlands Wesenberg

Jahre alt sind die Ivenacker Eichen einer Legende nach und seitdem auf bis zu 3 Meter Durchmesser gewachsen* *  Die Ivenacker Eichen befinden sich in der Nähe der Reuterstadt Stavenhagen, etwa 15 km östlich von Malchin.

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leute

macher in mecklenburgvorpommern Engagement, Fleiß und Durchhaltevermögen sind die Grundsteine für persönlichen und wirtschaftlichen Erfolg. Eigenschaften, die Mecklenburger und Vorpommern seit ­Generationen auszeichnen. „MV“ stellt zwei Persönlichkeiten vor, die mit guten Ideen ihre Vision für ein erfolgreiches Unternehmen in die Tat umgesetzt haben und deren ­Produkte national und international gefragt sind. Handwerkerin und Mutmacherin Im Quellgebiet der Schilde zwischen Schwerin und Gadebusch liegt Lützow. Hier hat der führende Treppenhersteller Nord­ deutschlands, die Treppenmeister Derstappen GmbH, seit ­Firmengründung vor 23 Jahren insgesamt 35.000 Treppen ­gefertigt – mit Exporten nach Dänemark, Russland oder die Schweiz. Das Erfolgsrezept der ­Geschäftsführer Ivonne Derstap­ pen, Sigrid Funk und Oliver Guhl liegt auf der Hand: stetiges ­Arbeiten, hohe Produktqualität und gute Beratung. „Das Schöne ist, dass wir ein Produkt herstellen, das gebraucht wird“, so Ivonne Derstappen. In der Regel überdauern die Treppen ein bis zwei Generationen, und oft kommen Jahre später die Kinder ­früherer Kunden mit eigenen Aufträgen. Zum Erfolg des Unter­ nehmens tragen vor allem die hochqualifizierten Mitarbeiter, die alle aus der unmittelbaren Umgebung stammen, bei. „Wir ­haben ein familiäres ­Verhältnis und versuchen, den Kontakt zu unseren derzeit 95 Mitarbeitern so eng wie möglich zu halten“, berichtet

„Ich bin gerne hier, weil man alles hat, was man braucht: qualifizierte ­ Mitarbeiter, nette ­Menschen, frische Luft und Natur.“ Ivonne Derstappen, Geschäftsführerin Treppenmeister Derstappen GmbH

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Treppenstufen beim Lackieren: Wärmerückgewinnung und Transporthängebahn g ­ arantieren einen umweltschonenden und praktischen Arbeitsablauf.


Fotos S. 8: A&B One Kommunikationsagentur GmbH/ Robert Manu; S.9 E-PATROL north GmbH

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Derstappen. Zur Unternehmensphilosophie gehört, dass sich das Wissen der Älteren und die Dynamik der Jüngeren ergänzen. Die meisten „Älteren“ sind über zehn, manche über 20 Jahre im Unternehmen. Drei bis vier Auszubildende, darunter stets eine Frau, kommen pro Lehrjahr hinzu. „Wir haben einen Lehrmeister, der sich speziell um die Lehrlinge kümmert, und eine eigene Ausbildungswerkstatt“, so Tischlermeister Oliver Guhl. „Unsere Lehrlinge wurden schon mehrfach Sieger in Leistungswett­ bewerben, was uns besonders stolz macht.“ Das Engagement für die Mitarbeiter wurde mit der Auszeichnung „Zertifikat für Nachwuchsförderung“ sowie dem Markenzeichen „Generatio­ nenfreundlicher Betrieb“ prämiert. Auch Ivonne Derstappen wurde mehrfach für den Erfolg ihrer Firma und ihren dauerhaf­ ten Einsatz für die Angestellten ausgezeichnet. Besonderen Mut und großes Durchhaltevermögen benötigte sie, als sie 2003 nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters Reiner

Derstappen die Firma übernehmen und sich im wahrsten Sinne des Wortes durchkämpfen musste. Hierfür wurde sie als ­„Unternehmerin des Jahres 2008“ und als „Mutmacher der ­Nation“ ­geehrt. Von Rostock nach New York – ein digitaler Katzensprung Die digitale Welt fasziniert Rico Wiese seit seiner ­Jugend. Nach seinem Studium gründete er 2007 das Unternehmen E-PATROL north GmbH mit Hauptsitz in Neubrandenburg. „Ich bin in einer un­ ternehmerisch denkenden Familie aufgewachsen“, erinnert er sich. „Ich wollte schon immer mit guten

„Ich bin Mecklenburger und finde unser Land zum Leben sehr schön, etwas zu dem man gerne Heimat sagt.“ Rico Wiese, Geschäftsführer E-Patrol north GmbH

Neubrandenburg als globale Drehscheibe: AIRPORT bringt digitale Produkte ­automatisch ins richtige Format und in die gewünschten Onlineshops.

Ideen, gutem Service und dreimal Fleiß ein Stück vorneweg ­laufen.“ Es war klar, dass auf dem hart umkämpften digitalen Markt der wirtschaftliche Erfolg der Produkte eng mit ihrer Qua­ lität und einem ausgeprägten Dienstleistungsverständnis ver­ knüpft sind. So wurde jedes verbesserungswürdige Detail schnellstmöglich für die Kunden optimiert – erfolgreich, wie sich heute zeigt: Inzwischen hat E-PATROL north Büros in Berlin, Hamburg, München, Rostock und sogar in New York. Eines der wichtigsten Produkte des Unternehmens heißt AIRPORT. Es prüft digitale Produkte wie Filme, E-Books, Spiele oder Musik auto­ matisch auf Fehler, bringt sie ins richtige Format und in den weltweiten Verkauf. Einem „analogen“ Flughafen ähnlich fun­ giert das Programm als Drehscheibe für den digitalen (Daten-) Verkehr. Gleichzeitig müssen Verkaufsstatistiken erstellt und ­Erlöse berechnet werden. Auch das bewerkstelligt AIRPORT. Für Rico Wiese sind solche Neuentwicklungen und das Engagement seiner 20 Mitarbeiter gute Gründe, stolz zu sein. Es wurden bereits einige innovative Produktneuheiten entwickelt. Auch ist es etwas Besonderes, dass es dem Unternehmen mit vielen sehr jungen Mitarbeitern gelungen ist, auch ältere, erfahrene Hasen mit ­einem großen Erfahrungsvorsprung an die Firma zu binden. Darauf an­ gesprochen, ob er sich auch einen Umzug nach New York vor­ stellen könne, lacht Rico Wiese nur: „Ich bin Mecklenburger. Auch wenn ich manchmal höre, wir könnten doch überall erfolgreich sein: Mecklenburg wird mein Arbeitsmittelpunkt bleiben.“ Ausgabe 1 | 2014


leute

Beste Aussichten Ob Schwerin, Tokio oder Caracas: Bei seinen Auftritten rund um den Globus verliert das Pantomimen-Duo Bodecker und Neander normalerweise kein einziges Wort. Im Sommer wollen sie den „Jahrmarkt der Sensationen“ der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern mit einem innovativen Programm aufmischen. Für das MV-Magazin haben sie ihr Schweigen gebrochen – im Strandkorb sprechen sie über ihre Lehrjahre bei Marcel Marceau, Bodeckers Jugend im Mecklenburgischen und die Essenz des Theaters.

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Sie sitzen gerade im Strandkorb. Sitzen Sie privat auch manchmal in Strandkörben? Wolfram von Bodecker: In der Kindheit war es immer etwas Beson­ deres. Und jetzt? Ja, mit den eigenen Kindern dann und wann machen wir das auch. Alexander Neander: Ich sitze zum ersten Mal in einem Strandkorb. Darüber bin ich sehr glücklich! Ihr Lehrer in der Ausbildung war der große Marcel Marceau. Was war das Wichtigste, was er Ihnen mit auf den Weg gegeben hat? Wolfram von Bodecker: Es ist schwer, das in einen Satz zu stecken, aber eigentlich ist es genau das. Im Theater geht es um die ­Essenz des Theaters, aber es geht auch um die Essenz einer Idee. Und ich glaube, darum ging es auch Marcel Marceau in seiner Kunst und in der Art und Weise, wie er die Kunst weitergegeben hat. Ein ganz wichtiger Teil war, dass man nach der Tiefe suchen sollte. Es gibt natürlich in der Kunst auch den Slapstick, den oberfläch­ lichen Humor. Aber das war nie etwas, was Marcel Marceau inte­ ressierte, sondern es ging immer um die Tiefe und das, was da­ hintersteckt, um das Menschliche, das Tragikomische, das Drama, die Kontraste, die jeder Mensch in sich trägt. Er hat uns immer angehalten: Ihr dürft im Theater niemals oberflächlich sein.

Foto S. 10/11: Michael Jungblut

Worauf darf sich das Publikum im August beim „Jahrmarkt der Sensationen“, dem Wandertheater der Festspiele MV, freuen? Wolfram von Bodecker: Wir haben stark auf die Musik geschaut. Die Pantomime oder das visuelle Theater ist sehr verwandt mit der Musik. Man kann nicht erklären, wie sie berührt oder ob sie ­humorvoll ist. Da ist eine große Parallele. Aber es wird auf eine andere Art und Weise musikalisch, als man es erwartet. Ihre Engagements führen Sie rund um den Globus. Können Sie sich an den ersten gemeinsamen Auftritt in MV erinnern? Alexander Neander: Es gibt einige erste. Wir waren gerade fertig mit dem Studium, und eigentlich hatten Wolfram und ich uns wäh­ rend der Studienzeit noch nicht so gefunden, obwohl wir schon drei Jahre in der Schule zusammengearbeitet haben. Das hat sich dann erst mit der Zeit ergeben, anderthalb Jahre später. Da gab es so ein kleines Theater in Schwerin: Theater unterm Dach? Wolfram von Bodecker: Nee, nee. Theater im Kulturbund, im TiK. Alexander Neander: Ach, TiK, genau. Da hatten wir unseren ersten Auftritt bei einem Pantomimenfestival. Sie, Herr von Bodecker, kommen ja aus Mecklenburg-Vorpommern. Was macht denn das Land für Sie so besonders? Wolfram von Bodecker: Erinnerungen an die Kindheit sind immer

schön. Ich denke oft daran zurück. Man schwingt sich aufs Fahr­ rad, egal wo man wohnt. Man ist immer in fünf Minuten im Wald oder an einem See – diese Freiheit in der Natur. Die Bewegungs­ freiheit zu haben, das ist wirklich große Klasse. Das ist ein biss­ chen das, was mir in der Großstadt fehlt. Sie sind weltweit unterwegs. Lachen die Leute in Frankreich an anderen Stellen als die Leute in Deutschland? Alexander Neander: Es ist sogar in Deutschland schon sehr unter­ schiedlich, ob man im Süden, Westen, im Osten oder Norden spielt. Ansonsten kommen zum Beispiel Südamerikaner ins ­Theater mit der Einstellung: Wir wollen einfach eine gute Zeit ­verbringen. Sie reagieren sofort. In anderen Ländern setzen sich die Zuschauer hingegen hin und sagen: So, jetzt zeigt uns erst mal was und überzeugt uns. Dürfen wir uns auch in Zukunft auf Ihre Auftritte in MV freuen? Wolfram von Bodecker: Ja! Im März kommen wir nach Güstrow, Greifswald und Stralsund. Im August sind wir bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern dabei. Schon seit Jahren verbinde ich auch Greifswald und die Umgebung immer mit meinem ­Familienurlaub. Das macht mir sehr viel Freude, dort zu sein. Vor allem ist die ganze Familie in der Nähe. Sie haben Arbeit und Familie in MV. Können Sie sich vor­ stellen auch dauerhaft hier zu leben? Wolfram von Bodecker: Ja! Wir haben schon oft überlegt, ob wir nicht von Berlin in Richtung Norden ziehen. Wie die Menschen sich dort begegnen: Man hat etwas mehr Zeit. Man läuft nicht so schnell aneinander vorbei. Es ist ein bisschen menschlicher, habe ich das Gefühl: eben ein gutes Land zum Leben.

Wolfram von Bodecker und Alexander Neander Wolfram von Bodecker (links), geb. 1969 in Schwerin, arbeitete als tricktechnischer Berater in der „Nouvelle Compagnie de Mimodrame“ des weltberühmten Pantomimen Marcel Marceau. 1996 gründete er mit Alexander Neander die Compagnie Bodecker & Neander. Alexander Neander, geb. 1970 in Paris, agierte als persönlicher Assistent im Soloprogramm Marcel Marceaus. Welttourneen führ­ ten ihn mit Wolfram von Bodecker unter anderem nach Frankreich, ­Japan, Südamerika und in die USA.

Gewinnspiel: Wir verlosen Eintrittskarten für Auftritte des Duos in Güstrow (15. 3.), Greifswald (16. 3.) und Stralsund (17. 3.). Machen Sie mit bis 12. März 2014 unter www.mv-tut-gut.de

Ausgabe 3 | 2013


leben

aus dem vollen der natur schöpfen Ob seltene Krebse, Muscheln oder Riesenkarpfen – in den 24 Aquarien des „Müritzeums“ tummelt sich eine bunte Schar ­unterschiedlichster Wasserbewohner der Mecklenburgischen Seenplatte. Unbestrittenes Highlight dürfte das größte Süßwasseraquarium Deutschlands sein. Mit einem Fassungsvermögen von 105.000 Litern Wasser er­ streckt sich die Heimat eines 500 Köpfe umfassen­ den Großmaränenschwarms über zwei Etagen. Die Frage nach dem Publikumsmagneten will Marco Kastner, seit über 23 Jahren Mitarbeiter und feder­führend in Sachen Aquarien, indes nicht vorschnell beantworten: „Aber

Allein unter 500 Maränen: Die Scheibe des Aquariums – immerhin fast 6 Meter hoch – wird auch von innen geputzt. Marco Kastner hat ein Auge darauf.

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vielleicht ist unsere Einrichtung ja gerade deshalb für viele Be­ sucher so interessant.“ Der Blick unter die Wasseroberfläche mit seinem verborgenen Reichtum an Flora und Fauna beeindruckt nicht nur die Besucher des „Müritzeums“ immer wieder aufs Neue. ­Kastner lässt diese Szenerie seit Kindesbeinen nicht mehr los. ­Neben den Aquarien – die eine beeindruckende Vielfalt der einheimischen Flora und Fauna präsentieren – bringen Sonder­ ausstellungen, Themenräume und ein Erlebniskino den Be­ suchern die Natur jenseits der Wasserlinie näher. Doch nicht nur von innen weiß das „Haus der tausend Seen“ mit einer impo­ santen Vorstellung zu bestechen. Angesichts einer archaisch anmutenden Fassade aus verkohlten Lärchenbrettern scheint sich das „Müritzeum“ einem gestrandeten alten Schiffskörper gleich aus dem angrenzenden Herrensee zu erheben. Stadt am „grauen Meer“ Die malerische Lage am Wasser hat das „Müritzeum“ mit dem Heilbad Waren gemein. Bereits Theodor Fontane berichtete Freunden voll Hingabe von der Stadt „am grauen Meer“ als ­einem „ganz entzückenden Stück Erde“. Inmitten von Wäldern und Seen animiert sie mit ihren verwinkelten Gassen und mari­ timen Uferpromenaden zum Genießen und Verweilen. Liebevoll restaurierte Bürger- und Fachwerkhäuser dominieren das ­Erscheinungsbild der Innenstadt. In Waren und Umgebung gibt es zudem einiges zu entdecken. Mit Kanu, Segelboot und Co. kann die atemberaubende Wasserlandschaft erkundet werden. Die Fahrraddraisinenbahn ermöglicht einen Ausflug der ande­ ren Art und historische Stadtführungen lassen selbst Einheimi­ sche neue Facetten ihrer Stadt erkennen. „Sie sprüht einen ­angenehmen Charme und eine ­besondere Individualität aus. Die Altstadt, die Landenge zwischen der Müritz und dem ­Tiefwarensee und auch die terrassenförmige Lage der Häuser zwischen Müritz und Richterstraße ­haben etwas Besonderes.“ Derart schwärmt Stadtführer Klaus Lambrecht seit über 25 Jahren von „seiner“ Stadt.

Fotos S. 12: Müritzeum gGmbH; S. 13: Waren (Müritz) Kur- und Tourismus GmbH, Bäderverband Mecklenburg-Vorpommern e.V., Getty Images/Stephen Pennells

Die schönen Seiten Mecklenburg-Vorpommerns finden sich nicht nur an der Ostseeküste. Im „Land der tausend Seen“ regt eine einzigartige Naturlandschaft an, sich selbst zu entdecken und nebenbei eine Artenvielfalt zu bestaunen, die ihresgleichen sucht.


leben

Heilende Kraft der Sole Aus dem Vollen der Natur schöpfen die Warener nicht nur an der Oberfläche. In einer geothermischen Anlage wird aus einem 1.550 Meter tiefen Salzvorkommen jodhaltige Thermalsole ­gewonnen. Die vielseitige Verwendung der Warener Thermal­ sole – als Badesalz auch im heimischen Gebrauch – und die ­medizinischen Kureinrichtungen sicherten der Stadt 2012 den Aufstieg in den erlauchten Kreis der als Heilbäder spezialisierten Kurorte. Anwendung findet die als natürlicher Jungbrunnen ­geltende Sole im Kurzentrum Waren. Die heilbrin­ genden Mineralien beleben die Haut, beruhigen die Atemwege und wirken entzündungshem­ mend. In solehaltigen Bädern, Solarien und Sau­ nen kommen die Kurgäste gesundheitlich auf ihre Kosten. Massagen, Packungen und spezi­ fische Anwendungen wie die Ganzkörper­ kältetherapie runden das Angebot ab.

Nachhaltige Fischerei Neben zahlreichen Freizeitaktivitäten und Erholungsmöglich­ keiten offenbart auch die Fischerei an Drewitzer See, Plauer See und an der Müritz, was Mecklenburg-Vorpommern als Land zum Leben auszeichnet. Ambitionen einer nachhaltigen Wirtschaft werden in der Fischerei & Räucherei Alt-Schwerin/Sietow mit Ansprüchen an höchste Qualität und regionale Tradition ver­ knüpft. Die jahrhundertealten Ursprünge der zünftigen Seen­ fischerei mit Reusen, Stellnetzen und Waden pflegt der Betrieb mit Nachdruck – „geändert hat sich im Laufe der Jahrhunderte nur das Material“, weiß Geschäftsführer Hans-Werner Thomas zu berichten. Artgerechte Tierhaltung anstelle Antibiotika genähr­ ter Fischbestände, acht bis zehn Tonnen jährlicher Produktion statt 120 Tonnen Massenproduktion – das Aufzuchtprogramm in der Aquakulturanlage im Plauer See verzichtet zugunsten um­ weltschonender und nachhaltiger Produktionsnormen auf ­größere Absätze. So werden neben Forellen und Saiblingen auch die vom Aussterben bedrohten Edelkrebse aufgezogen. Diese Kostbarkeiten der Mecklenburgischen Seenplatte wan­ dern vornehmlich in den Hofladenverkauf oder auf die Teller der Gäste des Fischrestaurants „Zur Forelle“. Thomas bilanziert ent­ sprechend: „Alle gefangenen bzw. aufgezogenen Fische bleiben in der Region. Über 90 % werden vor Ort verkauft.“ Fischfang, Fischaufzucht und Fischverkauf aus einer Hand – umweltscho­ nender könnte die Wertschöpfungskette der Fischer kaum sein.

Klaus Lambrecht und „seine Stadt“: Als Ort zum Entspannen und Verweilen gilt Waren nicht zuletzt dank eigener Thermalsole und modernem Kurzentrum.

Fischfang in den Gewässern der Mecklenburgischen Seenplatte. Die Fischer setzen seit Generationen auf Tradition und Nachhaltigkeit. Ausgabe 1 | 2014


gastbeitrag

Haltestelle Kunst Kunst im Bahnhof – im mecklenburgischen Teterow ein absoluter Hingucker. In ihrer Galerie kontrastiert Sylvia Henschel den Charme eines urigen Backsteinbaus mit zeitgenössischen Kunstwerken. Von Karolin Korthase 14

Ein alter Bahnhof mitten in der Mecklenburgischen Schweiz. 14 Jahre lang stand der imposante und urige Backsteinbau in Teterow leer. Als die Bahn das Gelände zum Verkauf anbot, griff die Stadt zu und machte den Bau zu einer Haltestelle für die Kunst. Hier können Besucher heute auf ästhetische und un­ gewöhnliche Entdeckungsreisen gehen. Für Galeristin Sylvia Henschel erfüllte sich mit der „Galerie Teterow“ ein Lebenstraum. In Teterow wird zeitgenössische Kunst gezeigt. Spannungen sind Sylvia Henschel wichtig. In ihrer Galerie stellt sie zum ­Beispiel den frivolen und frechen Bildern des Berliner Malers ­Clemens Gröszer die hölzernen und zurückgenommenen Skulp­ turen der Rostocker Bildhauerin Susanne Rast gegenüber. Dass der alte Bahnhof, durch den 1864 der erste Zug rollte, zu einem Ort der Kunst werden konnte, ist vor allem Teterows ­Bürgermeister Dr. Reinhard Dettmann zu verdanken. Als das Ge­ lände im Dezember 2008 zum Verkauf stand, dachte er sofort an Sylvia Henschel und ihre Galerie. Nach der aufwendigen Grundsanierung fanden neben der Galerie auch ein Friseursalon, ein Restaurant und mehrere Mietwohnungen im Bahnhof Platz. Für Sylvia Henschel ist Teterow der ideale Ort, um Kunst und Kunsthandwerk aus der Region zu zeigen und zu verkaufen. Seit Mitte der Achtzigerjahre lebt sie schon hier. Zusammen mit ­ihrem Mann, dem Keramiker Friedemann Henschel, baute sie ein altes Gutshaus in Panschenhagen um und pendelt seitdem ­jeden Tag 25 Kilometer zu ihrer Arbeitsstätte. „Ich könnte mir das alles nicht in einer Großstadt vorstellen“, sagt die gebürtige Brandenburgerin. In der Umgebung leben viele Künstler, die die Ruhe und Schönheit der Mecklenburgischen Schweiz schätzen. Zudem profitiert sie mit ihrer Galerie von der Nähe zum Flug­ hafen Rostock-Laage. Auch die beliebten Hotels Schloss ­Teschow und Burg Schlitz liegen quasi um die Ecke. Das Engagement der Galeristin wird von den Teterowern hono­ riert. „Wenn irgendetwas ist, helfen alle“, schwärmt die 56-Jähri­ ge über den Zusammenhalt vor Ort. Die Einheimischen sind froh, dass der Bahnhof nach jahrelangem Dornröschenschlaf wieder lebendig ist und durch die Ausstellungen viele Besucher anzieht. www. galerie-teterow.de Sylvia Henschel Seit 23 Jahren ist die gebürtige Brandenburgerin als Galeristin in T­ eterow tätig. Eher zufällig schulte sie 1990 von der Töpferei auf diesen Beruf um. Mit zwölf Quadratmetern fing alles an – letztes Jahr siedelte sie mit ihrer Galerie in den sanierten Bahnhof über. Auf einer Ausstellungsfläche von 250 Quadratmetern präsentiert sie nun auch großformatige Arbeiten.


ausblick

der frühling in mv: land zum (er)leben Die wichtigsten Termine von März 2014 bis Juli 2014

März

april

Festspielfrühling Rügen

Usedomer Literaturtage Seebad Heringsdorf

Fotos S. 14: Galerie Teterow; S. 15: Geert Maciejewski, FilmLand MV gGmbH/Silke Winkler, Landesmarketing Mecklenburg-Vorpommern, Hanseatische Eventagentur GmbH

14. bis 23. März 2014 2014 geht der „Festspielfrühling Rügen“ in die dritte Runde – dieses Jahr mit Schwerpunkt Russland. Das Fauré Quartett, die künstlerische Leitung des Festspielfrühlings, hat hochkarätige musikalische Wegge­fährten eingeladen: Mit dabei sind unter anderem die Festspielpreisträger Li-Wei Qin und Viviane ­Hagner, Sopranistin Simone Kermes und Bratschist Nils Mönke­ meyer. Außerdem kommen Klarinettist Jörg Widmann, Schauspielerin Anna Thalbach und das David Orlowsky Trio nach Rügen. www.festspiele-mv.de

9. bis 13. April 2014 In den Kaiserbädern lesen dieses Jahr unter anderem Thea Dorn, Martin Walser und Hellmuth Karasek. www.usedomerliteraturtage.de

mai Nordischer Klang Greifswald 2. bis 12. Mai 2014 Aus Anlass der diesjährigen finnischen Schirmherrschaft spielt das Philhar­monische Orchester Vorpommern unter Leitung von GMD Golo Berg die Deutschland-Premiere des sinfoni­schen Jazz Poems „Suomi“ (zu Deutsch: „Finnland“) von Heikki Sarmanto. www.nordischerklang.de

Redefin: Pferdesport in schönstem Ambiente 9. bis 11. Mai 2014 Das Pferdefestival Redefin verbindet Spitzensport mit einem echten Kulturgut Mecklenburg-Vorpommerns. Vor der malerischen Kulisse des traditionsreichen Landgestüts zelebrieren Weltklassereiter in Sprung und Dressur den Auftakt in die Saison 2014. In Wettkämpfen geht es um wertvolle Weltranglistenpunkte, für den Nachwuchs um aufregende Juniorenprüfungen. Für das beste Springerpaar gibt es 2014 wieder den Preis des Landes Mecklenburg-Vorpommern „MV tut gut“. www.pst-marketing.de

Juni MV-TAG 2014 Neustrelitz 20. bis 22. Juni 2014 Neustrelitz schönstes Gesicht, die „Strelitzienkönigin“ Romy Wibelitz, lädt zum großen Landesfest am „längsten Tag des Jahres“ in die Residenzstadt ein. Das Land präsentiert sich hier ein Wochenende lang mit viel Kultur, Spaß und natürlich passend zum Motto des Romantikjahrs 2014: „Norddeutsch, natürlich, romantisch“. Mehr auf www.mvtag2014.de

24. filmkunstfest ­Mecklenburg-Vorpommern

23. Neubrandenburger Jazzfrühling 19. bis 23. März 2014 Bunt, abwechslungsreich und sehr international präsentiert sich der diesjährige Jazzfrühling in Neubrandenburg. Die Mischung von Jazz und Weltmusik beim „Neubranden­burger Jazzfrühling“ verspricht fünf spannende Tage im März mit internationalen Musikern im Stadtzentrum von Neubranden­ burg, unter anderem in der Konzertkirche und im Schauspielhaus. www.jazzfruehling-nb.de

6. bis 11. Mai 2014 Für fünf Tage rollt Schwerin wieder den roten Teppich aus und empfängt Gäste aus nah und fern zum „filmkunstfest Mecklenburg-Vorpom­ mern“. Jenseits vom Mainstream mit einiger Filmprominenz, präsentiert das Festival in seinem Spiel-, Kurzfilmund Dokumentar­filmwettbewerb kulturell und gesellschaftlich engagierte Filme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. www.filmkunstfest-mv.de

Umweltfotofestival ­ „horizonte zingst“ 15. Mai bis 1. Juni 2014 Das renommierte Fotofestival auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst widmet sich der Frage: Ist Romantik das Fokussieren der Vergangenheit oder das Beobachten des Kreislaufs von Werden – Sein – Vergehen? www.zingst.de

Juli

13. Müritz Sail

Jedermann in Wismar

22. bis 25. Mai 2014 Seit 2002 findet in Waren (Müritz), am größten Binnensee Deutschlands, die Müritz Sail statt. Die „kleine Schwester der Hanse Sail“ ist mit Segel­regatten, Live-Musik, Jetskifahren, Schnuppersegeln und anderen Attraktionen ein Besuchermagnet. www.mueritzsail.net

4. Juli bis 9. August 2014 Im Juli und August 2014 wird St. Georgen in Wismar zur Schauspielbühne: Der Jedermann – „Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ hat am 4. Juli Premiere. Karten für die insgesamt zehn Vorstellungen gibt es ab 15. März. www.jedermann-wismar.de

impressum Herausgeber Landesmarketing MV Peter Kranz-Glatigny (V. i. S. d. P.) Schloßstraße 2–4, 19053 Schwerin Telefon: +49 385 588-1090 Telefax: +49 385 588-1097 E-Mail: info@mv-tut-gut.de www.mv-tut-gut.de www.studieren-mit-meerwert.de Europäischer Fonds für regionale Entwicklung

Redaktion Landesmarketing MV A&B One Kommunikationsagentur Gestaltung A&B One Kommunikationsagentur Druck Frank Druck Auflage 275.000

Hinweis zum generischen ­Maskulinum Aus Gründen des Platzes und der Les­barkeit wird an Textstellen, an denen von geschlechtlich gemischten Personengruppen die Rede ist, das generische Maskulinum verwendet.


Mecklenburg-Vorpommern stellt ein:

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