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Outdoor · Natur · Abenteuer
Urlaub in Kanada: Dem Abenteuer auf der Spur
Attraktive Freizeit-Lodges & Resorts im ganzen Land
Hôtel de Glace Québec
Foto: © XDachez.com
Eisige Herberge Outdoor-Abenteuer
Auf zum Heliskiing Land der Kontraste
Trans Canada Trail
Oktober 2014
Kanada Aktuell: Unbekannte Regionen im Blick
Inhalt dieser Ausgabe
Trans Canada Trail – Unterwegs auf dem längsten Weg der Welt
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© Scott Bennie
Der Trans Canada Trail soll bis zum Jahr 2017 alle Kanadier miteinander verbinden. Das Netzwerk aus fast 500 einzelnen Wanderrouten bietet Outdoor-Urlaubern schon jetzt die perfekte Möglichkeit, das weite Land von seiner ganz besonderen Seite zu entdecken – per pedes, zu Pferd, mit dem Fahrrad und sogar zu Wasser. Begleiten Sie uns auf ein paar ganz besonderen Routen ...
Outdoor-Abenteuer c Adrenalin-Rush auf unberührter Piste c Angeln eisgekühlt c Dogsledding mit Frank Turner c Auf zur Schneesafari
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Altes Land Avalon – Wiege der Menschheit am Ende der Welt
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Leser erzählen „Rock the Roads“ – Mit dem Fahrrad durch Kanada 21
© Lipsett Photography Group
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Traumhafte Lodges & Resorts
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Entdecken Sie die kanadische Gastfreundschaft: neue Urlaubsregionen, attraktive Unterkünfte, spannende Outdoor-Aktivitäten Geschichten & Geschichte Die Entdeckung der neuen Welt: Mit dem Kanu quer durchs Land
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Kanada Spezial c Kalte Kunst: Ice on Whyte Festival c Städteporträt: Weihnachten in Whistler
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© Renaud Philippe
Ein Traum in Eis: „Ice Hotel“ Québec
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© Stephanie Frey
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Besuchen Sie mit uns eines der faszinierendsten Hotels der Welt Interview: Jacques Desbois erzählt von seinem Projekt „Hôtel de Glace“
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Kulinarisches Kanada: c Süßer Saft: Vom Maple Syrup c Frostiges Fest: Niagara Icewine Festival c So schmeckt Kanada
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Reisemarkt
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Events & Praktische Reisetipps
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Vorschau & Impressum
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Editorial
Einmal Kanada
& zurück ... ... wer würde das nicht gerne mal erleben: einmal im Leben die Weite Kanadas mit einem Camper durchqueren und frei wie ein Vogel das Land erkunden. Menschen, die von einer solchen Reise zurückkehren, haben stets leuchtende Augen und träumen weiter von ihren atemberaubenden Erlebnissen: die erste Begegnung mit einem Grizzlybären, Lagerfeuer-Romantik unter dem Sternenzelt und die wunderbare Gastfreundschaft der Kanadier. All das verführt Reisende immer wieder zu einem Besuch dieses faszinierenden Landes. Neben Ontario und Alberta gehört British Columbia zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen. Dort locken die Rocky Mountains und die pittoreske Pazifikküste. Doch Kanada hat noch viel, viel mehr zu bieten! In der Einsamkeit der Nördlichen Territorien, den skurrilen Landschaften der Prärieprovinzen und an der rauen Ostküste warten zahllose unentdeckte Orte. Einige davon werden wir Ihnen ab sofort mit MySpotlight: Kanada vorstellen. Orte, die wir in diesem Heft besucht haben, sind oben auf unserer Landkarte markiert. Bei der Entdeckung neuer Urlaubsideen wünschen wir Ihnen mindestens so viel Spaß, wie wir ihn bei der Arbeit an der ersten Ausgabe von MySpotlight: Kanada hatten. Ihre MySpotlight-Redaktion
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– Anzeige –
– Land der Kontraste –
Unterwegs auf dem längsten Weg der Welt ß Durch fast tausend Dörfer und Städte schlängelt sich der Trans Canada Trail von Yukon und British Columbia bis an die äußerste Spitze Neufundlands. Das Netz aus fast 500 individuellen Wanderrouten liegt für die meisten Kanadier nur einen Katzensprung entfernt. Hier, auf dem Trail, entdeckt man Kanada von seiner ursprünglichsten Seite. – von Andrea Härtlein – Niemand kennt den Trans Canada Trail so gut wie Dana Meise. Bei seinen Wanderungen hat er schon endlos viele kanadische Siedlungen und Städte kennengelernt und mehr als 16.000 km zu Fuß zurückgelegt. Auf seinen Facebook- und Twitter Profilen nennt sich der 39-jährige Kanadier auch „The.Hiking.Fool“ und nutzt die Plattformen, um seinem Publikum die traumhafte Natur seiner Heimat nahezubringen. Dana Meise und der TCT – das ist Eins. Während normale Wanderer sich mit ein paar Hundert Kilometern begnügen, misst er seine Distanzen vierstellig: 3.800 km zwischen Fort Saskatchewan und Inuvik? Für Dana ein Klacks.
für den Eisenbahnverkehr der „Steam-Ära“ betritt, setzt den Fuß auf ein Stück kanadische Geschichte. Vom Lake Cowichan zieht sich der Weg nach Süden – bis zum Kinsol Trestle überquert man noch andere historische Bahnbrücken, wie Marie Canyon, Holt Creek oder Glenora Trestle. Für den gemütlichen Familienbesuch steuert man die Brücke aus südwestlicher Richtung über die Glen Eagles Road an. Am Ende der engen Straße wartet ein Parkplatz. Von dort erreicht man den Kinsol Trestle mit einer kurzen Waldwanderung.
WANDERN AUF DEM SCHÖNEN WEG: MEEWASIN VALLEY TRAIL, SASKATOON
Aber auch weniger Ambitionierte finden auf den attraktiven Abschnitten des TCT neue und spannende Herausforderungen – beim Kanu-, Rad- oder Camperurlaub. Drei ausgewählte Routen stellen wir Ihnen hier vor.
Die Prärieprovinz Saskatchewan lockt mit unendlichen Weiten, zahlreichen Seen und wilden Flüssen zu ausgedehnten Outdoor-Aktivitäten. Wer es beim Wandern aber lieber urban mag, sollte den Meewasin Valley Trail in Saskatoon besuchen. soll der Trans Canada „Meewasin“ – das Cree-Wort für „schön“ – Trail bald vom lässt bereits vermuten: Hier wartet eine HIGHLIGHT BC: DER COWICHAN Naturoase. Über fast 60 km erstreckt sich VALLEY TRAIL Tal vom Pike Lake im Südwesten nach Schon die majestätischen Gebirgszüge der bis nach Neufundland das Clarke’s Crossing. Ein guter Teil der WegPazifikküste machen Vancouver Island zu verlaufen. strecke schlängelt sich idyllisch am South einem unvergesslichen Erlebnis. Der 122 km Saskatchewan River entlang durch Saslange Cowichan Valley Trail ist ein weiteres katoon. Nicht umsonst kürte Reader's Digest den 11 km langen Highlight. Auf ihm stößt man in sattgrüner Natur auf eines Abschnitt 2012 zu einer der Top-10-Wanderrouten Kanadas. der spektakulärsten Bauwerke Kanadas: Ca. 38 m hoch und 187 m lang trohnt Kinsol Trestle seit seiner Erbauung 1920 In städtischem Flair warten zahllose kulturelle und sportliche über dem Koksilah River. Als eine der größten HolzbahnAktivitäten: Hier wird gewandert, geritten, gepaddelt, gegrillt, brücken des Landes war dieses Wunder der Technik lange geskatet oder geangelt. Im Winter ist Crosscountry-Skiing in nicht mehr begehbar. Dass die Brücke seit 2011 wieder offen der Beaver Creek Conservation Area angesagt. Das Natursteht, verdanken Wanderer dem Projekt Trans Canada Trail. reservat lädt in der warmen Jahreszeit zur Erkundung der typischen Flora und Fauna Saskatchewans ein und ist StartZahllose erneuerte Planken lassen den offiziellen Abschnitt punkt für ausgedehnte Kanutouren. des TCT in neuem Glanz erstrahlen und wer das Denkmal
Über 24.000 Kilometer
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Yukon und BC
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© Steve Norman
38 m hoch, 187m lang:
Kinsol Trestle,
ein spektakuläres Bauwerk der Steam-Ära auf dem Cowichan Valley Trail in BC.
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Fakten um Der Startschuss für den Trans Canada Trail fiel im Jahr 1992, pünktlich zum 125. Geburtstag der Nation. Von der Ost- bis zur Westküste verbindet das Wandernetzwerk heute über ca. 17.000 Kilometer hinweg so gut wie alle Provinzen Kanadas miteinander.
© Scott Prokop
den Trail Finanziert wird das Projekt von der Trans Canada Trail Charitable Organization und ihren regionalen Partnerorganisationen. 2017 soll der TCT fertig werden. Dann wird sich die Route ohne Unterbrechung über ca. 24.000 km durch das ganze Land ziehen.
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Der „Schöne Weg“ führt Wanderer über 11 km entlang des Saskatchewan River durch Saskatoon. Hier blickt man vom Cosmopolitan Park auf das gegenüberliegende Delta Bessborough Hotel – ein Wahrzeichen der Stadt.
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© Natalia Bratslavsky; Paul McKinnon / Shutterstock.com (klein)
Céilidh... ... nennt man auch heute noch die traditionellen Zusammenkünfte mit gälischer Musik und Tanz. Seinen Ursprung hat das Céilidh in Irland und Schottland. Dabei wurde früher nicht zwangsläufig getanzt – oft sang man auch nur und erzählte einfach Geschichten ...
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Ein wenig herrscht auf dem Celtic Shores Coastal Trail das „Ambiente der alten Welt“.
Im Sommer spielt sich hier ein besonderes Naturspektakel ab: Der Perseid Meteor Shower. Meist um den 13. August ist am nordwestlichen Himmel dann ein spektakulärer Meteorregen zu sehen. Neben dem Diefenbaker Canada Centre lädt auch das Western Development Museum zu einer Zeitreise ein. Dort, in der Boomtown, versetzen zahlreiche Gebäude die Besucher zurück in das frühe 20. Jahrhundert.
Von „easy-urban“ bis „hardcore-outdoor“: Auf dem Trans Canada Trail findet bestimmt jeder seine ganz persönliche Herausforderung.
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AUF DEN SPUREN DER AHNEN: CELTIC SHORES COASTAL TRAIL, NOVA SCOTIA
Natur pur bietet der Celtic Shores Coastal Trail, einer der abwechslungsreichsten Wanderpfade der Ostküste. Auf seinen knapp 92 km schmiegen sich kleine Fischerdörfer an die raue Küste, alte Gebäude und Friedhöfe erzählen von der Pionierzeit, malerische Strände locken mit gemäßigten Wassertemperaturen und nicht umsonst ist man hier in „Neu-Schottland“: urige Pubs, Whiskey-Brennereien und alte Kirchen erinnern an das namensgebende Vorbild.
Auf dem Teilabschnitt Ceilidh Trail lebt man schottisch. „Ceilidh“, so heißen die traditionellen gälischen Tanz- und Musikfeste und deshalb spielt hier den ganzen Sommer über die Cape Breton Music. Typisch schottische Klänge gehören neben traditionellem Tanz zu den Hauptattraktionen. Auch der ca. 17 km lange Teilabschnitt Chestico Trail verläuft im englischen Stil an der Westküste von Cape Breton Island. Mit zahlreichen Übernachtungsmöglichkeiten ist er ideal für mehrtägige Wanderungen. Auf der Suche nach Stärkung entdeckt man hier auch so manchen idyllischen Tea-Room. Mit ihrer großen Vielfalt bieten die derzeit 493 Einzelrouten des Trans Canada Trail nicht nur dem „Hiking-Fool“ eine tolle Herausforderung. Auf zahllosen langen und kurzen Touren finden Wander- und Outdoorenthusiasten fast unendlich viele Gelegenheiten, Kanada von seiner wirklich allerschönsten Seite zu entdecken.
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Die Highlights auf dem TC-Trail:
4www.kinsol.ca 4www.ancientforestguide.com 4www.meewasin.com
© Trans Canada Trail
4www.tctrail.ca
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British Columbia + (1) Cowichan Valley Trail, Kinsol Trestle (48,36 km) + (2) Kettle Valley Rail Trail, Penticton to Adra Tunnel (218,3 km) Alberta + (3) Glenbow Ranch Provincial Park (7,7 km)
Saskatchewan
Nova Scotia
+ (4) Battleford Trans Canada Trail
+ (7) Salt Marsh Trail (7,05 km)
(7,92 km) Ontario + (5) Kawartha Trans Canada Trail (1,02 km) Québec + (6) Sentier Mestashibo (11,58 km)
Newfoundland & Labrador + (8) Grand Concourse Trail, City of St. John's (7,93 km) Yukon + (9) Whitehorse Copper Trail, Wolf Creek to Fish Lake Road (23,76 km) Quelle: Trans Canada Trail
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– Outdoor-Abenteuer –
Adrenalin-Rush auf unberührter Piste Wenn Tim Wilkinson am Ende einer Heliski-Tour auf seinen flotten Brettern durchs Ziel schießt, überzieht ein breites Grinsen sein Gesicht. Hunderte Meter hinter ihm glitzert feinster Pulverschnee in der Luft. Den hat er bei seiner rasanten Fahrt aufgewirbelt. Bis heute gibt es für ihn nichts Aufregenderes, als auf einer unberührten Piste mit High-Speed bergab zu rauschen. Dabei kommt er an Orte, die vor ihm kaum ein Mensch betreten hat. von Andrea Härtlein
Anders als am Anfang, fährt er heute deutlich entspannter. Der extreme Gefühlsmix aus freudiger Erwartung, nervenaufreibender Anspannung und ein wenig Besorgnis, der fast jeden Skifahrer vor der ersten Abfahrt überkommt, ist abgeklungen. Tim ist „in the Groove“. Trotzdem ist die Spannung geblieben. Jede Abfahrt ist für ihn ein neues, unvergessliches Erlebnis und besonders die atemberaubende Berg– Anzeige –
kulisse British Columbias sorgt auch bei dem langjährigen Profi immer wieder für Sprachlosigkeit. An besonders schönen Tagen bieten die küstennahen Skigebiete der Provinz strahlend blauen Himmel bis zum Horizont – dann kann man von einigen Pisten aus sogar den Pazifik sehen, während man seine Spuren in allerfeinstem, jungfräulichem Pulverschnee hinterlässt. „Pulverschnee“ – der Traum eines jeden Skifahrers und ein Wort, das Tim in vollendeter Perfektion akzentfrei ausspricht. Auch wenn Heliskiing zunächst eher wie ein Sport für Draufgänger wirkt, versichert uns der Profi, dass auch „mittlere“ Skitalente und sogar Anfänger auf ihre Kosten kommen. Seine steilste Abfahrt brachte er selbst auf einer schwarzen Piste mit ca. 142 Prozent Gefälle hinter sich. Das ist ziemlich steil. Doch solche Touren, erklärt er, seien bei einem geführten Heliski-Trip nicht die Regel. Auch auf halsbrecherische Stunts und Sprünge wird hier verzichtet.
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eine erste Erfahrung im Heliskiing machte Tim vor mehr als 17 Jahren bei einer Tagestour in Alaska. Danach war es um den gut aussehenden Kanadier geschehen. Heute arbeitet er für eines der renommiertesten Heliskiing-Unternehmen in British Columbia – ein Traumjob, wie er leidenschaftlich versichert. Auch wenn seine Arbeit jetzt hauptsächlich am Schreibtisch stattfindet, lässt es sich die dynamische Sportskanone nicht nehmen, bei jeder Gelegenheit auf die Bretter zu steigen. 140 internationale Resorts hat er schon besucht. Sobald ein freier Platz im Heli winkt, ist Tim dabei, um neue Abfahrten zu erkunden.
Š Bruce Rowles, Bella Coola Heli Sports
Bizarre Landschaft im Bella Coola Valley: Jede Abfahrt gerät hier zu einem Mix aus freudiger Erwartung und Nervenkitzel myspotlightkanada.com
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Last Frontier Skeena Mountains 6-9 T Höhenmeter/Tag Northern Escape
Coast Mountains 6-9 T Höhenmeter/Tag Western Rockies 6-9 T Höhenmeter/Tag
Bella Coola Heli Sports Mica Heli Ski
Great Canadian RK Heliski
TLH Heli Skiing Selkirk & Purcell Mountains 4-6 T Höhenmeter/Tag Quelle: heli-skiing.findthebest.com
Zwar sind manche Abfahrten schon „tricky“, doch zu meistern sind sie allemal. Am ehesten lässt sich das Niveau mit den Anforderungen der blauen und roten Alpenpisten vergleichen. Leichte, blaue Pisten haben dabei nicht mehr als 25 % Längs- und Quergefälle, und im Falle der roten Markierung kann man mit mittleren Schwierigkeitsgraden und maximal 40 % Längs- und Quergefälle rechnen. Kleine, überschaubare Gruppen und bestausgebildete Tourguides machen die Abfahrten in BC außerdem auch sicher. Natürlich muss jeder Teilnehmer sein Können selbst einschätzen können, doch die Betreuung ist bei allen etablierten Heliski-Unternehmen exzellent.
Eine Reise wert: die attraktivsten HeliskiGebiete British Columbias Mehr Infos zum Thema Heliskiing:
4www.rkheliski.com 4www.bellacoolaheliskiing.com 4www.canadianheli-skiing.com 4www.lastfrontierheli.com 4www.micaheli.com
Für einen einwöchigen Heliski-Trip muss man nicht einmal besonders viel Gepäck einplanen. Natürlich gehört warme Skikleidung in den Koffer. Darüber hinaus reicht es aber meist, seine eigenen Skistiefel mitzubringen. Den Rest der Ausrüstung stellen die Organisatoren oft all-inclusive bereit. Auf unsere Frage, welchen Typ Mensch man bei einer kanadischen Heliski-Woche wohl am ehesten antrifft, meint Tim nur: „So gut wie jeden.“ Aus aller Welt kommen Sportbegeisterte hierher, um einmal im Leben an die unberührtesten Orte der Welt zu fliegen und ihre vergänglichen Spuren auf Schneefeldern zu hinterlassen, die ihresgleichen suchen. Die Abfahrten in den riesigen Skigebieten sind außerordentlich: Hier muss keiner dem Vorgänger hinterher fahren. Sogar im Sommer ist in BC das Skifahren möglich, und dann ist man, zumindest bei Tims Arbeitgeber im Bella Coola Valley – einem Skigebiet, das mit 10,700 km² der Größe der Schweizer Alpen entspricht – auch schon mal bis 18 Uhr unterwegs. Ähnliche Abenteuer erwartet Ski-Fans bei Last Frontier in einem Gebiet an der Grenze BCs zu Alaska,
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oder bei Northern Escape, deren Gebiet etwas weiter nördlich als Bella Coola und ebenfalls in Küstennähe liegt. Und was ist, wenn Bäume bei der Abfahrt eine magische Anziehungskraft auf Skifahrer ausüben? Tim lacht. „Da hat man bei keinem dieser Gebiete etwas zu befürchten,“ versichert er mit einem Augenzwinkern. „Auf diesen Pisten gibt es nur endlose Weite und weit und breit keinen einzigen Baum.“ Wer allerdings gerade diese Herausforderung sucht, dem empfiehlt der Ski-Experte Abfahrten im Zentrum der Provinz, etwa das ebenfalls recht große Skigebiet von Mica Heli Skiing in der Nähe von Kelowna. Für einen Adrenalinkick ist wohl fast jede Region geeignet und eines ist, neben bestem Service, in BC immer garantiert: Schnee. Die Vorstellung, wie manche Europäer auch mal einen Winter ohne das kostbare Weiß zu erleben, treibt Tim mehr Schweiß auf die Stirn als jede schwarze Piste: „Ob ich das aushalten könnte? Ich glaube nicht.“
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– Outdoor-Abenteuer –
Angeln eisgekühlt Eisfischen in Ontario
Als zweitgrößte Provinz Kanadas beheimatet Ontario Hunderttausende Frischwasserseen und Flüsse. Das macht die Provinz zu einem beliebten Reiseziel und Top-Spot für einen ganz besonderen Sport: das Eisfischen. Quelle: Google Maps
von Natasha Jervis Stellen Sie sich einen sonnigen Wintermorgen mitten auf einem der gefrorenen Seen Ontarios vor, an dem Sie in aller Ruhe heißen Kakao schlürfend in einer gemütlichen „Ice Hut“ sitzen, und darauf warten, dass Ihr Abendessen anbeißt. Von nah und fern reisen Urlauber nach Ontario, um einmal dieses unschätzbare Angelerlebnis auszuprobieren und diesen einzigartigen Sport zu betreiben. Unzählige „Eisseen“ gibt es hier, und ein Besuch lohnt sich.
© Maxim Petrichuk (o.); Brenda Carson (u.)
Viele Angler meistern dabei einige der wichtigsten Fangtechniken des Eisfischens. Die braucht man auch, um die reiche Fischbevölkerung Ontarios, wie Hecht, Seebarsch, Seeforelle, Renke und amerikanischen Zander zu überlisten. Das Warten darauf, dass der Erste anbeißt und der Gedanke, dass vielleicht gleich ein echter Trophäenfisch an der Angel zappelt, sorgen dabei für die größte Aufregung. Die Kanadier schätzen diesen Sport enorm, denn er repräsentiert ihre Mentalität und ihren Charakter: die Liebe zur kalten Jahreszeit, zum Sport, zur Ruhe, und die große Wertschätzung für gemeinsame Stunden mit Freunden und Familie. Wer also noch nie beim Eisfischen war, sollte es sich bei einem Besuch Ontarios unbedingt auf die To-do-Liste setzen.
VIER PRAKTISCHE TIPPS Jeder, der in Kanada einmal eisgefischt hat, wird Ihnen empfehlen, sich bei diesem einzigartigen Sport sehr warm anzuziehen. Natürlich muss die Angel vor allem zur Fischart passen, die man fangen möchte. Um einen möglichst großen Fang zu machen, sollte man die Technik des Köderns – das „Jigging“ – nicht unterschätzen und seine Eishütte eher
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an einer seichten Stelle des Sees aufschlagen, dort, wo der Fang leichter gelingt.
MODERNE ZEITEN – AUCH BEIM EISFISCHEN Obwohl man sein Angelloch immer noch von Hand ins Eis bohren kann, um dann geduldig den lieben langen Tag auf einem Eimer sitzend auf seinen Fang zu lauern, wählen Eisfischer heute immer öfter „moderne Methoden“. Ausgerüstet mit Spezialwerkzeug wie einem Elektrobohrer, zugelassenen Spinnruten und elektronischen Frühwarnsystemen oder Sonargeräten harren sie in fast schon lauschig anmutenden Eishütten der Dinge. Heute baut man solche „Ice-Huts“ oft ähnlich wie Campingzelte auf. Sie halten nicht nur warm, sondern schützen bei einem ganztägigen Angeltrip vor den starken Strahlen der Wintersonne und den kalten Blizzards, für die Ontario berühmt ist.
TOP-SPOTS ZUM EISFISCHEN IN ONTARIO Top-Spots zum Eisfischen sind in Ontario die Bay of Quinte, Lake Simcoe, Lake Scugog, Lake of the Woods und natürlich Lake Ontario. Hier kann man sich auf riesige Fischbestände freuen. Besonders passionierte Angler werden ein Icefishing-Abenteuer sicher gerne auf die Liste ihrer Lieblingsaktivitäten setzen. Wer sich an der Kälte nicht stört, und wer gerne in friedlicher Umgebung und in Ruhe seine Mahlzeiten selbst fängt, für den ist das genau das richtige kanadische Urlaubs-Abenteuer.
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Der Hundeflüsterer:
Dogsledding mit Frank Turner
Fotos Ranch: © Muktuk Adventures
Das Dogsledding – zu deutsch Schlittenhunderennen – ist ein faszinierender Sport. Er bietet nicht nur spannende Wettkämpfe, sondern eignet sich auch für die ganze Familie. Im Yukon treffen wir Frank Turner, einen der bekanntesten „Dog Musher“ Kanadas.
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von Monika Fuchs
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Schlittenhunde sind alle Hunde, die gerne laufen und Schlitten ziehen. Da spielt die Rasse keine Rolle.
m Winter steht der Yukon ganz im Zeichen des Hundeschlittensports. Das ganze Jahr über werden dann die lauffreudigen Hunde trainiert, damit sie während der Wintermonate fit genug sind, um ihre Besitzer und hundebegeisterte Gäste durch die tief verschneiten Landschaften am Yukon River und über die Schneepisten im hohen Norden Kanadas zu ziehen. Einer, der sich hier einen besonderen Namen gemacht hat, ist der Hundeschlittenführer Frank Turner, der einige Kilometer nördlich von Whitehorse abseits des Alaska Highways eine Gästeranch betreibt, die ihren Besuchern Hundeschlittentouren in die Umgebung anbietet. Immer lauter wird das Heulen der Hunde, als wir uns über die steile Schotterstraße vorsichtig den Berg hinunter tasten. Wir sind auf dem Weg zu Frank Turners Ranch im Ibex Valley am Takhini River.
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loszurennen in die Wildnis der umliegenden Wälder. Es fällt sogar Frank schwer, die Hunde zu bändigen, denen er das Zaumzeug umlegt. Nur der Anker, den er neben dem Schlitten in den Boden rammt, hält sie davon ab, sofort loszulaufen.
Frank Turner betreibt Muktuk Adventures. Als aktiver Teilnehmer am Yukon Quest ist er dafür prädestiniert. An 24 dieser Schlittenhunderennen hat er teilgenommen und das Wildnisrennen einmal gewonnen. Im Sommer kümmert er sich um seine Hunde und trainiert sie für die Unternehmungen im Winter. Dabei legt er großen Wert auf ihr Wohlbefinden, und die Tiere danken es ihm mit offensichtlicher Zuneigung und Treue. Während seiner aktiven Zeit als Musher beim Yukon Quest gewann er mehrmals Preise für den rücksichtsvollen Umgang mit seinen Hunden, die ihm immer wichtiger waren als der Sieg bei diesem weltberühmten Rennen.
Erst als wir unten im Tal ankommen, sehen wir die Hunde. Jeder von ihnen hat seine eigene Hundehütte und sein eigenes Gehege, und alle bellen und heulen sie in voller Lautstärke. Eine Kakofonie aus Hundekehlen. Dutzende von Mischlingen in allen Farbschattierungen und Formen zerren an ihren Leinen, so als ob sie uns begrüßen wollten. Reinblütige Malemutes, wie die blauäugigen Huskies heißen, sind nur wenige darunter. „Schlittenhunde sind alle Hunde, die gerne laufen und Schlitten ziehen“, erklärt uns Frank. „Da spielt die Rasse keine Rolle.“
Seine Erzählungen von seinen Erlebnisse beim Yukon Quest lassen erahnen, welche Strapazen dieses Rennen sowohl für Mensch als auch Tier bedeutet: „Am schwierigsten ist die Überquerung des Eagle Summit“, berichtet Frank. Er erzählt uns, wie er dank seines treuen Teams den berüchtigten 1.113 Meter hohen Gipfel sogar in einem Schneesturm überquerte, der so dicht war, dass man die Hand vor Augen nicht erkennen konnte. „In solchen Momenten muss sich der Musher voll auf seine Hunde verlassen“, erklärt er. Und es ist offensichtlich, dass auch seine Tiere ihn lieben und ihm vertrauen.
Das wird offensichtlich, als er den Schlitten aus dem Schuppen holt. Sobald die Hunde das Gefährt sehen, steigert sich ihr Geheul noch um einige Grade, und sie scheinen es kaum erwarten zu können, eingespannt zu werden, um
Wer selbst einmal ausprobieren möchte, wie es ist, sich von einem Hundeteam durch die verschneiten Wälder des Yukon ziehen zu lassen, kann dies heute vom einstigen Yukon Quest Musher Frank Turner lernen.
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Mehr zum Thema: 4www.muktuk.com 4www.malamute.de
© Pi-Lens
4www.yukonquest.info
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– Outdoor-Abenteuer –
Mit Vollgas ins Abenteuer: Auf zur Schnee-Safari! Der Gedanke an eine „Safari“ weckt bei den meisten Menschen wohl eher die malerische Vorstellung vom Jäger, der die grasbedeckte Savanne Afrikas auf der Suche nach Löwen durchstreift oder auf dem Rücken eines Elefanten den dichten Dschungel Indiens erkundet. In Kanada allerdings gestaltet sich eine Safari ein klein wenig anders. von Shaun Lees Wer das außergewöhnliche Abenteuer und Urlaub ohne Hitze liebt, für den wird es geradezu eine Verlockung sein, die wilde und tiefgefrorene kanadische Landschaft auf einem laut brummenden Schneemobil zu bezwingen. Allemal spannender und origineller als an einem übervölkerten Strand in der Sonne zu braten und verwässerte Cocktails zu schlürfen ist ja schon die Vorstellung, während einer SchneemobilSafari durch frischen Pulverschnee zu cruisen und die knackige und saubere kanadische Luft zu atmen. Früher kannte man es lediglich als lautes, langsames und eher schwerfälliges Fahrzeug. Nur im höchsten Norden durchquerten die Menschen mit solchen Gefährten das unwirtliche Land auf ihren täglichen Fahrten. Heute hat sich das Schneemobil zu einem Hightechfahrzeug für Winterabenteuer entwickelt. Jeder hat damit die Chance, die Schönheit der kanadischen Winterlandschaft ganz stilvoll zu erkunden – von der Familie, die einen denkwürdigen Tagesausflug erleben will, bis hin zu Singles und Paaren, die das Reiseabenteuer ihres Lebens suchen. Wie sein entfernter
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Verwandter, das Tourenmotorrad, ist auch das moderne Schneemobil geschmeidig, kraftvoll und zuverlässig. Die beste Nachricht für Kanadareisende, die eine Schneemobil-Safari erleben wollen: Man findet sie in jeder Provinz. Auch die Auswahl ist riesig – je nach Geschmack und Budget. Meistens erreicht man seinen Ausgangsort schnell – sogar von größeren Städten wie Toronto und Vancouver aus. In der Regel organisieren große Tour-Anbieter Safaris und operieren saisonunabhängig das ganze Jahr. Ihre Palette an Aktivitäten ist breit gefächert und eignet sich für Gruppen aller Art und Größe. Eine einfache geführte Tour bucht man zum Beispiel schon für nur ca. 2 bis 5 Stunden. Während solcher kurzen Ausflüge befährt man meist gut erschlossene Routen durch nahe gelegene Hügel- und Berglandschaften und verschneite Wälder. Mal pausiert man beim Mittagessen in einem Chalet oder macht auf halber Strecke bei einem Snack Rast, bevor es weiter geht durch die ewig weiße Natur.
Kanadischer Volkssport Mitte der 1930er-Jahre kamen in Kanada die ersten Schneemobile auf und dienten zunächst nur ganz besonderen Personengruppen zur Fortbewegung: Arztpraxen, Krankenhäuser, Taxiunternehmen und Anwaltskanzleien nutzten sie, um ihre Klientel zu erreichen. Bald darauf entdeckte man den enormen Freizeitwert der Gefährte. Heute ist das Snowmobiling für viele Kanadier schon fast zum Volkssport geworden: Alleine in Alberta gibt es ca. 140.000 Fahrzeuge! Dafür, dass es bei dieser Freizeitaktivität sicher und verantwortungsvoll zugeht, sorgt z. B. die Alberta Snowmobile Association – mit gut erschlossenen Wegen und zertifizierten Guides, die für die Einhaltung hoher Sicherheitsstandards sorgen. Bei einer Tourbuchung sollten Sie außerdem immer darauf achten, dass eine Versicherung mit im Gesamtpaket enthalten ist. © bikeriderlondon
Mehr zum Thema: 4www.altasnowmobile.ab.ca
Manitoba bietet kilometerlange Etwas mehr Ehrgeiz erfordern aber die 5- bis 7-Tages-Touren. Hunderte Kilometer Wegstrecke pro Tag geht es da durch unberührte Tundra. Bei solchen Abenteuern trifft man nicht selten auf Kanadas vielfältiges Tierleben. Weiter entfernt gelegene, arktische Touren erreicht man in der Regel mit Charterflügen von der am nahesten gelegenen Stadt aus. Die Gelegenheit, direkt unter dem Nordlicht zu campieren und auf Grizzlybären, Wölfe, Elche, Karibus und manchmal auch mächtige Eisbären zu treffen, bietet sich nicht oft. Für so ein Abenteuer Geld auszugeben, kann sich also lohnen. Natürlich steht die Sicherheit neben Komfort und Spaß bei den Organisatoren an oberster Stelle. Einführungsgespräche und Übungsstunden gehören zum Standard und Tourenführer sind immer auch Survivalexperten. Ständig halten sie Ausschau nach möglichen Gefahren. Ein Bonus: Kinder unter 12 Jahren dürfen auf kurzen Touren oft kostenlos mitfahren. Für sie ist die Abenteuergeschichte, die sie ihren Freunden nach dem Grand Canadian "Snowfari"-Adventure erzählen können, bestimmt kaum zu toppen!
Snowmobile Trails für Winterenthusiasten. Darunter: Whiteshell Provincial Park auf dem Kanadischen Schild oder Grand Beach und Hecla/Grindstone Provincial Park mit einem ausgedehnten Netzwerk in der Interlake Region von Manitoba. Mehr Informationen finden Sie hier: www.gov.mb.ca
Alberta bietet sehr abwechslungsreiche
Landschaften: Berge, Waldgebiete und weite Ebenen. Die Snowmobiling Trails der Provinz erstrecken sich über 5.000 Kilometer. Mehr Infos: www.travelalberta.com
Québec bietet Touren von 6 bis 10 Tagen
an, zum Beispiel mit Aventure Nord Québec. Die Provinz rühmt sich ihrer 33.000 Kilometer langen Trails. Eine interaktive Karte finden Sie auf www.snowmobilecanada-qc.com
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– Altes Land –
Wiege der Menschheit
Ende der Welt
am
Am Mistaken Point findet man
die ältesten Fossilien der Welt. Seinen Namen
verdankt der Ort dem Umstand, dass dort in früheren Zeiten oft Seefahrer in die Irre geleitet wurden. 18
Millionen Jahre alte Zeugen der Zeit birgt der Mistaken Point.
ß Naturgewalten:
Mit aller Wucht brechen Wellen über den jahrmillionenalten Gesteinen am Mistaken Point.
Weit entfernt, an der wilden, vom Wind gebeutelten Küste im Südosten Neufundlands, liegt der Ort mit dem Namen Mistaken Point. So weit ragt die Landspitze in den Atlantik, dass sie fast auf einer Linie mit dem nördlichen Grönland liegt. Weiter östlich kann man seinen Fuß in ganz Kanada kaum setzen. In frühen Tagen verwechselten Seeleute den „Point“ bei der Umsegelung Neufundlands oftmals mit dem eigentlichen Orientierungspunkt Cape Race. Wenn die Schiffe dann zu früh nach Norden abbogen, zerschmetterten viele von ihnen an der felsigen und trostlosen Küste. Das brachte dem Mistaken Point seinen unheilverkündenden Namen ein. Heutige Abenteurer haben es da leichter. Zum Beispiel, wenn sie sich auf die Suche nach den ältesten Fossilien der Welt begeben. Erstmals entdeckt im Jahr 1868, wurde die geologische Struktur des Ortes zunächst als das Ergebnis eruptierender Gase abgetan. Erst Elkanah Billings, Kanadas „erster Paläontologe“, erkannte in den entdeckten Fossilien schließlich die Überreste von Fauna. Im Jahr 2010 bestätigte sich
schließlich, dass man hier auf eine wahre Fundgrube für einige der ältesten Lebewesen der Erde gestoßen war. Die Spuren, die sie bei ihrer langsamen Fortbewegung auf dem Meeresboden hinterließen, ordnet man heute dem Ediacarium zu – einer Ära, die zwischen 542 und 635 Millionen Jahre zurückliegt. Feine Schichten von Vulkanasche konservieren das Sandund Tongestein bis heute. Sie liefern – wie „Schnappschüsse“ – ein fast perfektes Abbild des Meeresbodens vergangener Epochen. Die Fossilienfunde vom Mistaken Point – und von anderen Orten auf der Avalon-Halbinsel – künden von einem Zeitalter, in dem eine primitive Vorstufe allen Lebens entstand und begann, sich allmählich weiterzuentwickeln. Ausgestattet mit auffälligen Fortsätzen, die manchmal an die Blätter einer Kohlpflanze oder an Palmwedel erinnern, bewegten sich einige dieser Lebewesen z. B. auf stumpfartigen „Füßen“ lautlos und unendlich langsam über den Meeresboden. Die meisten dieser frühen Arten waren mehr eine Mischung aus Pflanze und Tier. Viele haben auch heute noch keinen Namen, geschweige denn sind sie klassifiziert oder im Fossilbericht dokumentiert. Nach wie vor versteht kaum einer ihre Bedeutung für die Evolution.
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© Barrett & MacKay Photo, Newfoundland and Labrador Tourism (l. S.) Newfoundland and Labrador Tourism (o.r., u.l.)
von Shaun Lees
Elkanah Billings Der am 5. Mai 1820 in Ottawa geborene Elkanah Billings wird oft als „erster Paläontologe“ Kanadas bezeichnet. Der studierte Jurist gründete 1852 das Magazin Canadian Naturalist (und Geologist). Obwohl er noch bis 1856 weiter als Anwalt arbeitete, rief ihn schließlich eine höhere Pflicht: Er sollte der erste Paläontologe der Geological Survey of Canada (GSC) werden. Dem Ruf folgte er mit viel Engagement. Über tausend neue Arten und zahlreiche neue Gattungen gehen auf sein Konto. Unter anderem Aspidella, das erste dokumentierte Fossil aus der Ära des Ediacariums. Elkanah Billings by W. Notman (www.ottawa.ca) lizenziert unter Public Domain / Wikimedia Commons (commons.wikimedia.org)
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4www.geocentre.ca
Berühren Sie die Zeit im Johnson Geo-Centre
Als „Earth’s Geological Showcase“ wird Neufundland und Labrador oft bezeichnet. Im Johnson Geo-Centre erfährt man, warum das so ist. Hunderte von Millionen Jahre kann man hier in der Zeit zurückgehen, uraltes Sedimentgestein sehen und Felsen berühren, die viele Milliarden Jahre alt sind.
Auch an diesem Ort atmet man den „Staub der Ahnen“, wenngleich er hier nicht ganz so alt ist: Die Commissariat House Provincial Historic Site führt Besucher durch das 1818 bis 1820 erbaute „Kommissariatsgebäude“, das den Offizier der britischen Streitkräfte beherbergte. Eine multimediale Installation lässt Besucher heute in die Zeit des 19. Jahrhunderts zurückblicken, in der man in St. John’s das Ende der britischen Seeherrschaft nahen sah.
Exkurs ins Ediacarium – Aspidella lässt grüßen! Das Ediacarium ist benannt nach dem Ediacara-Hügel, einer Hügelkette im Norden des Flindersgebirges im australischen Bundesstaat South Australia. 2004 wurde es von der International Union of Geological Sciences (IUGS) offiziell als geologische Periode anerkannt. Für das Ediacarium nimmt man eine Zeitspanne an, die ca. 635 bis 542 Millionen Jahre zurückliegt. Die Avalon-Halbinsel ist eine Region, die für ihre präkambrischen Fossilien berühmt ist. Dort – besonders am Mistaken Point, wo auch Aspidella terranovica entdeckt wurde – finden sich zahlreiche Lagerstätten verschiedener Lebensformen des Ediacariums.
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Aspidella ist ein scheibenförmiges Fossil, ähnlich, wie das oben gezeigte „Cyclomedusa“. Aspidella besitzt allerdings immer nur eines von beidem: entweder konzentrische Ringe oder strahlenförmig nach außen verlaufende Streifen. Man ordnet es dem Ediacarium zu.
© Barrett & MacKay Photo, Newfoundland and Labrador Tourism (o.r.) Newfoundland and Labrador Tourism (M.l.)
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© „Cyclomedusa 2“ by Smith609 - Own work. Licensed under CCA 2.5 via Wikimedia Commons
Die Versteinerungen reichen zurück in eine Zeit, in der unsere Erde größtenteils unter dem Ozean schlummerte. Für die Erforschung unserer Anfänge sind sie von unschätzbarem Wert. Und die Fossilien am Mistaken Point unterscheiden sich besonders von anderen auf der Avalon Peninsula. Die Lebewesen, die hier angesiedelt waren, existierten tief unter dem Meer, an einem Ort, wo sie kein Sonnenstrahl erreichte. Bis heute arbeiten neuzeitliche Paläontologen in dem Gebiet und ringen mit der Aufgabe, den Ursprung unserer Existenz zu enträtseln. Das Edge of Avalon Interpretive Centre bietet als Non-Profit-Organisation Führungen auf dem geschützten Areal an. So können Besucher auch heute ein uraltes Mysterium ergründen, das uns vom Anfang allen Lebens auf der Erde erzählt.
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– Leser erzählen –
„Rock the Roads“ mit dem Hollandrad
tgen Alle Fotos: © Klaus Lüt
Von der endlosen Weite Kanadas und Alaskas hatte Klaus Lüttgen schon als Kind geträumt. 40 Jahre später, im Jahr 2011, machte sich der Kölner auf den Weg. Mit einem Holland-Damenrad und einem schnell zusammengebauten kleinen Anhänger. Schon am Flughafen in Vancouver zog er bei seiner Ankunft neugierige Blicke auf sich.
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uch wenn für Klaus' Reise nur das Nötigste ins Gepäck durfte – eine Besonderheit gab es doch: 200 seiner über 20.000 vom Vater geerbten Karnevalsorden waren mit dabei. Um all den „ungeklärten Missmut“ seinem alten Herrn gegenüber aufzuarbeiten, hatte er sich ein besonderes Projekt vorgenommen: Einen Orden will er jedem guten Menschen verleihen, der ihm auf seinem Weg durch Kanada gen Norden begegnet. Viele dieser ungewöhnlichen Auszeichnungen befinden sich heute im Besitz von Menschen, die ihm auf seiner Reise mit Wasser, Essen, Freundlichkeit oder einem Dach über dem Kopf aushalfen.
way das Taucherparadies Porteau-Cove erreicht, baut er sein Zelt direkt am Pazifik auf. Drei Tage später kommt dann die erste große Herausforderung: die Duffey Lake Road mit ihren bis zu 14 % Steigung. Im Dauerregen schiebt Klaus sechseinhalb Stunden, bis er endlich den Gipfel erreicht. Auch talwärts reißt der Regen nicht ab und seine erste Begegnung mit einem Braunbären sorgt für einen kurzen Schreck – doch der Bär verschanzt sich schnell wieder im Wald. Er ist wohl ein wenig sensibel. Das mitgeführte Bärenspray kommt in dieser Nacht nicht zum Einsatz und um sich zu fürchten, ist Klaus sowieso viel zu müde.
Schon die Dame am Infostand des Flughafens in Vancouver ist von seiner Idee begeistert – und drückt ihm die Adresse ihrer Tochter in Valdez in die Hand. „Du brauchst nur im Postoffice nach ihr zu fragen, die kennen sich dort alle.“ Noch bevor Klaus seine Fahrt auf dem Sea to Sky Highway startet, hat er also schon eine Übernachtung in seinem Hauptziel Valdez sicher.
Die erste längere Pause erwartet ihn in Clearwater. Im Halfmoon Guesthouse, am Rande des Wells Gray Provincial Park, verbringt Klaus einige Tage, um aufzutanken.
Von Vancouver bis nach Alaska liegen zu diesem Zeitpunkt noch ca. 7.000 Kilometer vor ihm. Eine Reise voller Entbehrungen, aber auch ein unvergessliches Abenteuer. Bis er das Großstadtgewimmel von Vancouver hinter sich gelassen hat, dauert es. Auf dem Marine Drive fährt er an der Pazifikküste entlang. Bis zur Horseshoe Bay heißt es „Berg-und-Tal“. Als er am Abend über den Sea to Sky High-
Gute Menschen trifft er auf seiner Reise durch Kanada unzählige: Am Lake Lasalle versorgen ihn einige Geologen mit Trinkwasser und auf der Strecke nach Prince-George bietet ihm ein junger Kanadier eine Mitfahrgelegenheit auf seinem Pick-up an. Besonders gern erinnert sich der Abenteurer auch an die Hufschmiedin Ursula und den Blockhütten-Bauer Karl, die beide Europa den Rücken gekehrt haben, um in der fantastischen Natur Kanadas eine neue Heimat zu finden. Viele Menschen schenken ihm Trinkwasser, spendieren ihm ein warmes Essen oder ein bescheidenes Dach über dem Kopf.
{ myspotlightkanada.com
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Aufruf Einsendung eigener Berichte! Auch er bekam einen Orden: Jonathan von der „deutschen“ Kluane Bakery in Haines Junction kocht den besten Kaffee im Yukon. Sogar Muffins und richtiges Brot gab es dort fĂźr Klaus. Von Schiffen und ZĂźgen aus tun sich immer neue Perspektiven auf und sogar bei einem Goldwäscher namens Jim findet Klaus einmal Unterschlupf. Seitdem ziert auch die Wand von Jims kleinem CafĂŠ mitten im Nirgendwo ein KĂślner Karnevalsorden. Als er Fairbanks und damit sein Ziel erreicht, ist er am nĂśrdlichsten Punkt seiner Reise angelangt.
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An diesen Augenblick erinnert sich Klaus noch gut: Mit vor Kälte schmerzenden FĂźĂ&#x;en rollte er damals gegen 22.00 Uhr die letzten 8 km bergab. In Fairbanks erwartete ihn eine neue Ăœberraschung: Peter Kamper. Der Filmer des Yukon-QuestSchlittenhunde-Rennens hatte im Internet von der verrĂźckten Unternehmung des KĂślners erfahren und lud den erschĂśpften Radler kurzerhand zu sich nach Hause ein. Neben der Gastfreundschaft und dem ausgezeichneten ungarischen Gulasch erinnert sich Klaus auch noch daran: Zum ersten Mal sieht er an diesem Abend das Nordlicht.
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4www.rocktheroads.de
Mehr Ăźber die Reise von Klaus LĂźttgen lesen Sie auf seinem Webblog!
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editor@myspotlightkanada.com
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Business not as usual
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Relax & Escape Täglich von 6:00 bis 21:30 Uhr.
Die LuxxLounge – ohne Sicherheitskontrollen erreichbar – ist ein zentraler Treffpunkt fĂźr die Verabschiedung oder BegrĂźĂ&#x;ung von Freunden und zum Entspannen vor dem Abflug oder nach der Landung. Sie bietet neben einer ruhigen Atmosphäre, Snacks und Getränken, WLAN, Zeitschriften und Zeitungen, ein Business Center sowie helle und komfortable Duschen. Als einzige Lounge am Frankfurter Flughafen ermĂśglicht die LuxxLounge allen Personen Zugang – unabhängig von Airline bzw. Buchungsklasse – auch ohne Bordkarte zum Eintrittspreis ab 30,- Euro. Zusätzlich bietet die LuxxLounge einen Konferenzraum fĂźr bis zu sechs Personen und eine separate Gruppenlounge fĂźr bis zu 40 Personen. Raten auf Anfrage.
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© Pierre Leclerc
– British Columbia –
Majestätische Gipfel & endloser Pazifik
Hauptstadt: Einwohner: EW / km2: Highlights:
Majestätische und uralte Gebirgsketten prägen die Landschaft British Columbias, das sich als drittgrößte Provinz mit seiner Hauptstadt Victoria an die Pazifikküste schmiegt.
Tourismus:
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Fakten
British Columbia
Victoria ca. 4,4 Mio. (2011) ca. 4,8 Vancouver Island, Rocky Mountains, Pacific Rim National Park, Haida Gwaii www.hellobc.com
Besonders die vier östlichen Gebirgsketten der Rocky Mountains und die an der Küste gelegenen Coast Mountains ziehen neben Vancouver das ganze Jahr über Besucher aus aller Welt an. In etlichen Winterresorts – meist im Süden der Provinz – ist Wintersport Programm: von Heli- bis Catskiing, von ausgedehnten Schneemobil-Touren bis hin zu spannenden Hundeschlittenfahrten. Im Nordwesten bietet die Eliaskette mit dem höchsten Berg der Provinz, Mount Fairweather, versierten Bergsteigern eine riesige Herausforderung. Als höchster Teil der nordamerikanischen Küstengebirge erstreckt sich die Bergkette über 400 km von Alaska bis in den äußersten Nordwesten British Columbias. Wer British Columbia ausgiebig erkunden will, hat mehr als genug zu tun: Tolle Nationalparks, wie der berühmte Pacific-Rim-Nationalpark, hunderte Provinzparks und Landschaftsschutzgebiete und zahlreiche Erholungsgebiete laden zum Campen, Wandern, Angeln, Fliegenfischen und Entdecken ein. Unterkunft findet man zum Beispiel in den Guest Ranches oder in einer der berühmten kanadischen Lodges. Nicht zuletzt reisen immer wieder auch Golfer aus aller Welt in die Region: Die International Association of Golf Tour Operators stellte der Provinz British Columbia 2007 immerhin das Qualitätsurteil „Best Golf Destination in North America“ aus.
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© Edmund Lowe Photography (u.); Birdiegal (o.)
Nur im Lower Mainland und an der Südostspitze von Vancouver Island ist British Columbia flach. Dort glitzert klares Pazifikwasser, unter dessen Oberfläche sich ein vielfältiges Meeresleben, Steilwände, Riffs und Schiffswracks verbergen. Entlang der gesamten Küste sichtet man regelmäßig Orcas, Buckel- und Grauwale.
Skifahren vor atemberaubender Kulisse? In British Columbia, wie hier im Grouse Mountain Ski-Resort, oft gar kein Problem. Zwei Schwarzbären genießen den Mittagsschlaf. Unten: unberührter Regenwald nahe Harrison Lake.
Traumhafte Lodges & Resorts
Bilderbuch-Skiabenteuer RK HeliSki
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© Kyle Hamilton - Heli Skiing Canada
ordöstlich des Purcell Wilderness Conservancy Provincial Park in British Columbia liegt die Basis von RK Heliski. Sportler aus aller Welt entdecken von hier aus seit 1970 das Purcell Backcountry auf Ein-, Mehrtages- oder Wochentouren. Actiongeladene, individuell zugeschnittene Heliski- und Board-Erlebnisse für Gruppen und privat geführte Touren kann man sich auf Anfrage individuell zusammenstellen lassen. Skier, Snowboards und Sicherheitsausrüstung sind bei RK Heliski immer inklusive – genau wie das Frühstücksbuffet und die DeluxeLunchpakete, die für Stär-
Region:
Purcell Backcountry
Kategorie:
Heliski-Anbieter mit Hotelbuchungsservice
Aktivitäten:
Heli-Skiing, Heli-Boarding, Heli-Fondue
Kontakt:
info@rkheliski.com
kung vor und während der Abfahrten sorgen. Die von der Association of Canadian Mountain Guides (ACMG) zertifizierten Begleiter sorgen für die Sicherheit der Gäste, bieten Informationen und vermitteln jede Menge wertvoller Skiund Boardtechniken, die eine Abfahrt erst so richtig zum Genuss werden lassen. Auf die Sicherheit legt man bei RK höchsten Wert, wenn es mit dem Bell 212, Bell 204 oder dem Astar zu einigen der höchsten Landungsplätze der Region geht. Aus bis zu 10.000 Fuß Höhe startet man zu perfekten Abfahrten durch Waldgebiete, über unendliche Gletscher und durch prächtigen Pulverschnee! Das RK Heli Plex ist die Basis des Unternehmens, das als Einziges mitten in einem Skiresort liegt – die beste Voraussetzung, um das Purcell Backcountry per Helicopter zu erreichen.
Traumhafte Lodges & Resorts
Untergebracht ist man in einem der Hotels im Panorama Mountain Village, das nur wenige Fußminuten entfernt liegt und zahlreiche Annehmlichkeiten bietet. Einen Tag auf der Piste beendet man hier am besten beim Après-Ski oder bei einem Abendessen im Chopper’s Landing Restaurant des RK Heli Plex. Nächtliche Skifahrten sorgen für noch mehr sportliche Aktivität und wer darauf keine Lust hat, kann in den heißen Wellnessbädern relaxen. Langweilig wird es einem hier auch am Ende des Skitags keinesfalls. 4www.rkheliski.com
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Genießen Sie Ihre Freiheit, wo das Abenteuer nie endet Ecotours-BC /Pyna-tee-ah Lodge and Fly Fishing Adventures
Die Spezialität von Ecotours-BC, Teilnehmer am Canadian Signature Experience Programm, sind die Grizzlybären der Region. Neben zahlreichen Naturund Tierbeobachtungsmöglichkeiten zeigen besonders sie, wie nah man der Natur und dem Tierleben hier kommt. Erkunden Sie die Cariboo Mountains und die Flüsse der Umgebung mit dem Cariboo Mountains Bear Whisperer™, Gary Zorn. Er führt Sie direkt an die mit Lachsen überquellenden Flüsse und ins Hochland, wo die typisch kanadischen Tiere leben. Dort erwartet Sie auch eine Vielzahl anderer Wildtiere – darunter Elche, Wölfe, Rotwild, Berg-Karibus und -Ziegen, Luchse und über 250 Vogelarten. Erkunden Sie Gebirge, Gletscher,
uralte Waldgebiete und kostbare Regenwälder des Inlands. Wandern Sie durch boreale Wälder und in alpine Regionen, oder genießen Sie Kanu- oder Helikopter-Ausflüge ins Hinterland der Cariboo Mountains. An den glasklaren wilden Flüssen der Umgebung lässt es sich prima Fliegenfischen und auf einer spannenden Schneeschuh-Tour folgen Sie auch im Winter dem „Ruf der Natur” und entdecken das Zusammenspiel der Tierwelt bei der Beobachtung der Wölfe und Elche und der vielen Wintervögel. Natur pur – das Abenteuer Ihres Lebens. In der Pyna-tee-ah Lodge erwartet Sie ein warmer Empfang. Die gemütliche Lodge im alten Goldgräberdorf Likely ist ein echtes Canadian Cultural Experience. Direkt am Fluss gelegen bietet sie einen einzigartigen Mix aus CountryStil, Gourmetküche und den endlosen Abenteuern und Geschichten des Bear Whisperers™ – ideal für Einzelpersonen, Familien und kleine Reisegruppen.
4www.ecotours-bc.com Region:
Cariboo Mountains
Kategorie:
Eco Lodge
Aktivitäten:
Grizzlybärenbeobachtungen, Naturabenteuer, Wandern, Fliegenfischen Kanutouren, Heli-Abenteuer
Kontakt:
adventure@ecotours-bc.com
Rustikale Eleganz am Ende der Welt Wickaninnish Inn
Die Gegend um Tofino entdeckt man von diesem einzigartigen Resort am Chesterman Beach aus.
Das Wickaninnish Inn bietet vor der Kulisse uralter Regenwälder großartige Ausblicke auf die Weiten des Pazifik. Sein engagiertes „Clefs d’Or Concierge“Programm beinhaltet individuelle TofinoErlebnispakete. Rund ums Jahr locken Aktivitäten wie das Tiefsee- und Frischwasserfischen, Surfen, Wandern, Strandspaziergänge, Kajaken auf dem Meer, Besuche von Galerien und Künstlerstudios und noch vieles mehr. Fest verankert thront das Inn mit seinem atemberaubenden Ausblicken auf Chesterman Beach und den Pacific Rim National Park auf den zerklüfteten Küsten-Felsen. Es gibt kaum einen perfekteren Rückzugsort für Romantiker und Naturliebhaber. Zahllose Naturwunder und maximaler Verwöhnfaktor lassen den zauberhaften Mix aus Natur und Wildnis perfekt werden. Die preisgekrönte regionale Küche wird ergänzt
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durch eine exklusive Unterbringung in individuell möblierten, geräumigen Zimmern und Suiten. Die unvergleichliche Aussicht vom privaten Balkon, komfortable Bäder, dekorative Kunstwerke und ein Kamin sorgen für Luxus pur. Entspannt wird hier auch im Ancient Cedars Spa oder beim köstlichen Dinner im luxuriösen Pointe Restaurant. Oft fegen wilde Stürme über die Westküste und das Hotel. Wer solche Naturgewalten einmal aus nächster Nähe erleben will, ist hier goldrichtig. Als ein Mitglied der Luxushotelvereinigung, Relais & Châteaux ist das Wickaninnish Inn rund ums Jahr ein Ort zum Wohlfühlen – mit liebevollen Details und warmem Ambiente. Jahr für Jahr lockt es zahlreiche Gäste an – viele kehren gerne immer wieder hierher zurück. 4www.wickinn.com
© Ivan-Hunter (u.); Wickaninnish Inn;
© G. Zorn - Ecotours-BC
Im Zentrum von British Columbia bietet Ecotours-BC faszinierende Urlaubserlebnisse für Naturabenteurer. Inmitten der unberührten, ursprünglichen Wildnis der Cariboo Mountains, blickt man dem Wunder der Natur direkt ins Auge.
Traumhafte Lodges & Resorts
© John Lehmann
4www.tweedsmuirparklodge.com
Heimat der Grizzlys
Tweedsmuir Park Lodge
Seit 1929 ist die historische Tweedsmuir Park Lodge luxuriöse Unterkunft und Ausgangspunkt für Exkursionen in das entlegene und faszinierende Bella Coola Valley. Sie zählt zu den Top-25 Small Hotels in Kanada.
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ngereiht um eine riesige, zentrale Rasenfläche und mit faszinierendem Ausblick auf die umliegenden Berge liegen die elf privaten Chalets der Tweedsmuir Park Lodge. Von hier aus erkundet man die faszinierende Region mitten im größten Naturschutzgebiet British Columbias. Tweedsmuir
Zu den typischen Tweedsmuir-Erlebnissen gehören die Heli-Fishing-Trips der Lodge. Auch Mountainbike-Ausflüge, faszinierende Riverdrifts und Entdeckungstouren durch die uralten Wälder, Heli-Wandern, Paddleboarding oder Heli-Skitouren im Sommer begeistern Besucher. Ein Trip in die Urwälder der Region ist ein besonderes Abenteuer. Untergebracht ist man in einem der Chalets mit einer atemberaubenden Aussicht auf die umliegenden Berge. Das Hauptgebäude ist Treffpunkt für gemeinsame Abendessen und Spieleabende. Seine angenehme Atmosphäre lädt Gäste zum gegenseitigen Kennenlernen und zum Austausch ein.
© Mike Wigle (l.); Eric Berger Bella Coola Heli Sports (r.)
Bella Coola Heli Sports Park Lodge liegt direkt am Atnarko River, dem weltweit besterhaltenen natürlichen Lebensraum zahlreicher Grizzlys. Von privaten Ruderbooten aus oder im Schutz der Beobachtungsstände am Fluss kann man die imposanten Tiere in aller Ruhe und aus sicherer Distanz in ihrer natürlichen Umgebung betrachten. Majestätische Gipfel, uralte Wälder und wilde Flüsse, das Chilcotin Plateau und die pazifischen Fjords lassen die spektakuläre Landschaft zu einem ganz besonderen Naturerlebnis werden.
Im Winter wird die Tweedsmuir Park Lodge zum Flaggschiff des Partnerunternehmens Bella Coola Heli Sports, das die bekanntesten und exklusivsten Skierlebnisse der Welt bietet. Dann dreht sich hier alles ums Skifahren durch unberührten Neuschnee. Der findet sich im Überfluss auf den Gipfeln und Hängen des riesigen Gebiets. Man ist hier stolz auf die wahrhaft außergewöhnlichen Heli-Ski-Abenteuer und die unglaublichen Locations. In die privaten Hubschrauber passen – exklusiv – höchstens kleine Vierergruppen.
Traumhafte Lodges & Resorts
Ob Private Heli Week oder Expertentouren: Hier findet jeder seine Herausforderung. Drei Lodges bringen in persönlicher Atmosphäre bis zu 16 Personen unter. Spezialprogramme bieten exklusive „Lodge Buy Outs“ und maßgeschneidertes „Steep Skiing“ für Experten. Oft geht es mitten durch dramatische Gletschergebiete und Spezialabfahrten führen auf „Gladed Tree Runs“ durch gigantische alpine Talkessel mit tollen Baumbeständen. Sommerskitouren und Lachsfang-Touren ergänzen das Angebot. Die Standard-Heliskiprogramme sind ideal für Skifahrer mit mittleren Kenntnissen oder für Fortgeschrittene. Majestätische Gipfel und Gletscher vor dem unvergleichlichen Panorama der mit zahllosen Fjorden durchzogenen Westküste sorgen für ein unvergleichliches Skierlebnis.
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Abenteuer Natur In Nimmo Bay warten Abenteuer, wie sie nur die Natur bietet. Unberührte Flüsse in der Küstenregion laden zum Lachsfischen ein und auch so manche Regenbogenforelle, die auf dem Weg vom Pazifik zu ihren Süßwasserlaichgründen ist, geht Anglern hier „ins Netz“. Heli-Abenteuer über den Wipfeln des riesigen Wildgebiets, Picknicks auf 10.000 Jahre alten Gletschern, Schwimmen unter einem mächtigen Wasserfall – das Abenteuer wählen Sie. In Nimmo Bay entdeckt man die berauschende Natur zu Land, zu Wasser oder aus der Luft. Das Resort in Familienbesitz liegt mitten im Great Bear Rainforest und ist geprägt von einer überaus freundlichen Atmosphäre. Das Angebot an Aktivitäten ist endlos. Neben Natur in Reinform genießt man hier außerdem einen erstklassigen Service. 130.000 Quadratkilometer Wildnis warten auf ihre Erkundung. Neben dem
Great Bear Rainforest will das Broughton Archipelago mit dem Boot oder zu Fuß entdeckt werden. Geführte Bären- oder Walbeobachtungen, Waldwanderungen, Gletschertouren, Angeln, Heli-Hiking und -Fischen oder das Kajaken und „Paddleboarding“, Stranderlebnisse und auch Kultur gehören mit zum Programm. In privaten Holzhäusern am Ufer gibt man sich den Gaumenfreuden der küstengeprägten Küche hin oder entspannt in einem der heißen Zedernbäder, während draußen der Wasserfall tosend aus 5.000 Metern herunterrauscht. Er versorgt Nimmo Bay nicht nur mit köstlichem Trinkwasser, sondern auch mit „grüner“ Energie.
tes Programm. Paare und auch kleine Reisegruppe können hier einfach abschalten und sich dem langsamen Rhythmus der Natur hingeben. Wer einmal nach Nimmo Bay kommt, kehrt immer wieder zurück. Der Ort übertrifft alle Erwartungen.
Saison ist in Nimmo Bay von Mai bis Oktober. Dann bieten zwei All-InclusivePakete Besuchern ein maßgeschneider-
4www.nimmobay.com
© Nimmo Bay Wilderness Resort
Nimmo Bay Wilderness Resort
Das Glück der Erde …
Tod Mountain Ranch
Wer die Tod Mountain Ranch besucht, will die Natur auf dem Rücken eines Pferdes erkunden – und findet sich unversehens inmitten typischer RanchAktivitäten wieder. Auf alten „Logging Roads“ und „Stock Trails“ entdeckt man hier die Wunder der Natur aus einer ganz besonderen Perspektive.
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Die speziell gebaute Hauptlodge ist das Zentrum aller Aktivitäten. Hier versammeln sich Gäste zum Essen und zum Austausch – wenn sie nicht gerade draußen auf den Trails unterwegs sind. Panoramafenster bieten einen atemberaubenden Blick auf das Louis Creek Valley. Auf kleinen Lichtungen schmiegen sich die geräumigen Holzhäuser zwischen die Bäume. Ihr modern-traditionelles Ambiente und die luxuriöse Ausstattung bieten jeden erdenklichen Komfort und individuell gestaltete, von Hand gefertigte Holzmöbel prägen den rustikalen Stil der Ranch.
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Der Chefkoch der Tod Mountain Ranch zaubert gesunde und traditionell-herzhafte Gerichte und legt dabei Wert auf immer frische, regionale und saisonale Produkte. Bei den gemeinsamen Mahlzeiten kann man in familiärer Atmosphäre nicht nur regelmäßig die anderen Gäste kennenlernen – man trifft auch das freundliche und kompetente Team der Tod Mountain Ranch. Selten bietet sich eine schönere Gelegenheit, die Natur westlich der Rocky Mountains zu entdecken, als bei einem Ausritt über alte Holzfällerpfade und Verbindungswege der Umgebung.
4www.todmountainranch.com
© Tod Mountain Ranch
Pferdenarren werden auf der Tod Mountain Ranch sicher nicht enttäuscht. Denn das einzigartige „Hands-on Horseback“-Reitererlebnis verspricht einen Urlaub „rund ums Pferd“ – für Anfänger und erfahrene Pferdenarren.
Traumhafte Lodges & Resorts
Naturabenteuer & weite Prärie Besonders seine umfangreichen Ölvorkommen machen die westlichste der Prärieprovinzen, Alberta, mit ihrer Hauptstadt Edmonton zur reichsten Provinz Kanadas. Während im Westen Albertas die Ausläufer der Rocky Mountains und besonders der Banff National Park rund ums Jahr zu Freizeit- und Outdooraktivitäten einladen, finden Freunde der Wildtierbeobachtung im Wood Buffalo National Park und im Caribou Mountains Wildland optimale Bedingungen vor. Abgeschiedene Mountain Lodges und Cabins beherbergen besonders im Herbst viele Angler und Jäger. Auch beim Fliegenfischen an den zahlreichen Gewässern der Provinz zappeln nicht selten Regenbogenforellen in rekordverdächtiger Größe an der Angel.
Alberta Hauptstadt: Einwohner: EW / km2: Highlights:
Tourismus:
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Fakten
© Hoodoos Trail: Travel Alberta - Daryl Reid
– Alberta –
Edmonton ca. 4 Mio. (2013) ca. 5,1 Banff National Park, Icefields Parkway, Wood Buffalo National Park, Hoodoos Trail, Fossil Trail travelalberta.com – Anzeige –
WESTERN GUIDING SERVICES
A DIVISION OF 595229 ALBERTA LTD
When the hunting gets tougher, we hunt over stuffers Specializing in Goose, Duck and Upland Hunts
Von Norden nach Süden verläuft der Fossil Trail mit seiner skurrilen Kulisse aus Canyons und wüstenartiger Landschaft. Über 2.500 Kilometer zieht er sich von Grand Prairie vorbei an den sogenannten „Badlands“ bis nach Devil's Culee und birgt so manchen prähistorischen Dinosaurierfund. Die Weltkulturerbestätte Dinosaur Provincial Park ist als Ausgrabungsort für urzeitliche Funde berühmt, die man im Royal Tyrrell Museum of Palaeontology ausgiebig bewundern kann. Und auch der Hoodoos Trail führt Wanderer in der Nähe von Drumheller durch Willow Creek Coulee und vorbei an skurrilen Sandstein-Felsformationen, den „Hoodoos“ (s.o.). Unvergesslich ist für viele ein 3- bis 4-stündiger Trip auf dem Icefields Parkway, der sich von Jasper aus in südliche Richtung bis nach Lake Louise zieht, bevor er in den Trans Canada Highway übergeht. Mit zahllosen Gletschern, Wasserfällen und smaragdgrünen Seen bietet die ca. 230 Kilometer lange Route mitten durch die Rockies ein paar wirklich atemberaubende Aussichten.
Hunt from our Alberta lodge in two provinces on the same hunt for Canada’s Ross, Whitefronts and Snow Geese.
Dave Molloy Box 191 Empress, Alberta Canada T0J 1E0
Additional hunting opportunities include ducks, Sharptails, Hungarians and Pheasants. The Great Flyway for Whitefront Geese
Phone: 403-565-3775 Camp: 403-676-3300 Cell: 403-664-5100
www.westernguidingservices.com
email: d.r.cmolloy@gmail.com & gorfsss9@netago.ca
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Traumhafte Lodges & Resorts
– Saskatchewan –
Die sonnenverwöhnte Provinz Saskatchewan, mitten im Herzen der kanadischen Prärie, gehört zu den am dünnsten besiedelten und unbekanntesten Regionen Kanadas.
Tourismus:
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Regina ca. 1,1 Mio. (2013) ca. 1,6 Grasslands National Park, Heart of the old North West Cowboy Country, T.rex Discovery Centre, RCMP Heritage Centre www.tourismsaskatchewan.com
Trotz seiner geringen Einwohnerdichte verfügt Saskatchewan über ein außerordentlich gut ausgestattetes Verkehrsnetz. So lassen sich die unzähligen Gewässer und Fishing-Trails der Provinz ganz unkompliziert erreichen. Das Anglerparadies ist auch ein El Dorado für Wassersportler: Kajakfreunde finden in dem dichten Netz aus Flussläufen und Seen eine echte Herausforderung und Gelegenheit zu ausgedehnten Touren. Im Winter begeistert Saskatchewan nicht nur OutdoorFans, sondern vor allem Liebhaber des Ice-Fishing. Während die südliche Hälfte von farbenprächtigen Hochebenen mit hügeligen Graslandschaften, Steppe, Plains und Parkland geprägt ist, bietet die von unzähligen Gewässern durchzogene und mit riesigen Waldflächen übersäte Nordhälfte ungezähmte Wildnis pur. Viele prähistorische Spuren deuten bis heute auf frühe Jäger- und Sammlerkulturen hin. Immerhin beheimatet Saskatchewan eine der größten Wildlifepopulationen Nordamerikas. Elche und Bären durchstreifen frei die Wildnis und eine Vielzahl von Zug- und Wasservögeln lassen sich auf ihrer Reise von Nord nach Süd an den unendlich vielen Seen nieder. Für Cowboy-Feeling und Lagerfeuerromantik ist die Provinz wie geschaffen. Auch in Saskatchewans Hauptstadt Regina wird die Liebe zum Pferd offensichtlich: Hier begibt man sich zum Beispiel im RCMP Heritage Centre auf die historischen Spuren der „Mounties“, der weltbekannten Royal Canadian Mounted Police.
Wanderung durch die weite Natur: die „Big Muddy Badlands“ (o.). Auch das T.rex Discovery Centre im kleinen Eastend im Südwesten der Provinz ist einen Besuch wert. Größte Stadt der Provinz ist Saskatoon (u.).
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Sehenswert ist der Grasslands National Park mit seiner imposanten Weite und den ungewöhnlichen Hügelformationen. Bei Wanderungen oder beim Geo-Caching stößt man hier schnell auf die Spuren der First Nations. Und im Prince Albert National Park ist man besonders stolz auf die dort frei lebende Bisonherde, die seit einigen Jahren wieder mehrere Hundert Tiere zählt.
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Big Muddy Badlands © Tourism Saskatchewan/Douglas E. Walker (o.); T.rex Discovery Centre © Tourism Saskatchewan/Greg Huszar Photography (M.l.); Saskatoon © Scott Prokopp (u.)
Hauptstadt: Einwohner: EW / km2: Highlights:
Saskatchewan
Fakten
Horizont, soweit das Auge reicht
Traumhafte Lodges & Resorts
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– Ontario –
Seinem Namen, der ungefähr so viel bedeutet wie „schöner See“ oder „schönes Wasser“, macht Ontario alle Ehre. Im Nordwesten und im Zentrum der Provinz dominiert der mit zahllosen kleinen Flüssen und Seen durchzogene kanadische Schild. Im Süden, im sogenannten Golden Horseshoe rund um das westliche Ende des Ontariosees, lebt fast ein Viertel der gesamten kanadischen Bevölkerung. Hier erstreckt sich ein fruchtbares Tal entlang des Sankt-Lorenz-Stroms und die berühmten Großen Seen prägen die Landschaft und das Freizeitangebot. Auch die unzähligen Nationalparks Ontarios findet man hier.
Auch am Lake Ontario (o.) zeigt sich, dass die Provinz ihren Namen zurecht trägt. Die Hauptstadt Kanadas, Ottawa, findet man ebenfalls in Ontario (M.). Dort findet regelmäßig am Parliament Hill (r.) die Changing-of-the-Guard-Zeremonie statt, wie hier am 10. August 2013.
Hauptstadt: Einwohner: EW / km2: Highlights:
Tourismus:
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Fakten
Ontario
Toronto ca. 12,8 Mio. (2011) ca. 13,4 Lake Ontario, Niagara Falls, Polar Bear Express, Provinzparks: ontarioparks.com de.ontariotravel.net
Gebirge à la Rocky Mountains sucht man in der Provinz eher vergebens. Doch dafür ist die Region von etlichen Hügelketten durchzogen und zahllose attraktive Wanderwege führen durch romantische Täler und zu fantastischen Aussichtspunkten. Die vielen Parks der Provinz lassen sich zum Beispiel auf ontarioparks.com mit dem „Park Locator“ ideal im Vorfeld auskundschaften. Eine der mächtigsten Naturgewalten der Erde, die Niagarafälle, findet man ebenfalls in Ontario. Dass besonders die Gegend um Niagara auch Spitzenweine hervorbringt, mag Europäer überraschen, doch die Region nördlich des Eriesees eignet sich mit ihrem fast maritimen Klima ideal für den Weinbau. Gerne feiern die Kanadier ihre Winzererzeugnisse dann regelmäßig mit großen Weinfesten, wie dem Icewine Festival (siehe S. 54).
© Edwin Luo (o.), Julien Hautcoeur (M.l.), Click Images / Shutterstock.com (u.) rechte Seite: Mike Degteariov, Olga Gabay (u.);
Schönes Wasser
Umrahmt von Manitoba und Québec zieht sich Ontario im Norden bis zur Hudson und James Bay. Viele Gegenden lassen sich dort im Winter mit dem Schneemobil erkunden. Neben seiner Hauptstadt Toronto – Geburtsstätte der Rocklegende Neil Young – beheimatet Ontario auch die attraktive Hauptstadt Kanadas: Ottawa.
myspotlightkanada.com
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Traumhafte Lodges & Resorts
Die „Blumentopfinsel“: Flowerpot Island gehört zu Kanadas faszinierendsten Naturattraktionen. Ca. 6,5 Kilometer vor der Küste von Tobermory liegt sie in der schmalen Passage, die Lake Huron mit der Georgian Bay verbindet. Natur ohne Vegetation, sogenannte „Badlands“, gibt es in Ontario selten. Eine interessante Ausnahme: die Cheltenham Badlands (u.), einige Kilometer westlich von Toronto.
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– Regionen –
Unentdecktes
mat, Jellicoe, MacDiarmid, und Orient Bay gehören.
Entlang des Trans-Canada Highway 11 im Nordwesten Ontarios erstreckt sich die Region Greenstone ca. 300 Kilometer nördlich von Thunder Bay und gehört zu den besten Zielen der Provinz für Outdoor-Aktivitäten. Hier warten viele Attraktionen. Tausende Quadratkilometer boreale Wälder und das Netz aus zahllosen Seen und Flüssen lassen die Gegend zum idealen Abenteuerspielplatz für Outdoorenthusiasten werden. Greenstone ist eigentlich sehr jung. Denn erst im Januar 2001 wurde die Region offiziell „gegründet“ und setzt sich seither als Stadtgemeinde aus den Städten Geraldton und Longlac, und den Gemeinden Nakina und Beardmore zusammen. Gemeinsam prägen sie dieses riesige Gebiet, zu dem außerdem noch viele kleine Siedlungen wie Cara-
In Greenstone ist immer Saison und jede Jahreszeit bietet die passende Aktivität. Die Umgebung lädt zum Eisfischen und Angeln ein. Besonders beim Kajaken und Kanufahren auf den vielen Seen und Flüssen kann man Stunden verbringen oder Wandern, Campen, Golfen und Skaten. An den Felswänden Greenstones findet jeder Kletterer seine persönliche Herausforderung, die er im Winter zur Abwechslung auch an eisigen Wasserfällen auf die Probe stellen kann. Dann heißt es zudem Snowmobile- und Skifahren, Cross-Country-Skifahren oder Schneeschuhwandern. Auch wer das ganz große Jagd- oder Angelabenteuer sucht, wird hier fündig. In Greenstone bieten viele örtliche Outfitter und zahlreiche Resort-
Lodges Angebote im Überfluss. Bei der Urlaubsplanung entdeckt man schnell, was der Norden Ontarios so alles zu bieten hat. Sehr entspannt geht es auf den Golfplätzen der Region zu, oder wenn man in den Städten tolle KulturEvents miterlebt. Auf den mehr als 3.000 Quadratkilometern Fläche mitten im Thunder Bay District finden sich auch Gemeinden der First Nations mit klangvollen Namen wie Long Lake 58, Lake Nipigon Ojibway, Rocky Bay und Sandy Point. Angrenzend an das riesige Stadtgebiet liegen weitere FirstNations-Gebiete wie Aroland, das an das Stadtgebiet von Nakina stößt, und Ginoogaming, direkt neben Longlac. Bei einem Urlaub in Greenstone kann man der Hektik des Alltags getrost den Rücken kehren. Umgeben von der großartigen Natur stellen sich hier recht schnell Ruhe und Frieden ein.
© Greenstone Municipality; N. Sutherland (Luchs);
Greenstone
4www.greenstone.ca
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Neue Urlaubsregionen Kanadas
– Newfoundland & Labrador –
Wo das Land endet In Newfoundland & Labrador prallen endlose Gegensätze aufeinander und das beginnt schon beim Wetter. Der kalte Labradorstrom und der warme Golfstrom sorgen hier für so manchen Hurrikan. Kein Wunder also, dass das „Land’s End“ Kanadas vor allem für sein unbeständiges Klima berühmt ist.
Die mächtigen Eisberge Neufundlands wurden im April 1912 sogar dem Luxusdampfer Titanic zum Verhängnis. Auch heute verfangen sie sich in den Buchten und wirken besonders majestätisch, wenn das berühmte Nordlicht, „Aurora Borealis“, ihnen eine formidable Kulisse bereitet. Früher war die Atlantikprovinz vom Fischfang geprägt. Heute lebt man vom Erdöl und – zwischen Juni und September – natürlich vom Tourismus. Nur fünfeinhalb Stunden Flug liegen zwischen London und Neufundland mit seiner reichen Flora und Fauna. 120.000 Elche, gigantische Karibuherden und die wohl größten Schwarzbären des Kontinents bevölkern die Region. An der Salmon Ladder ziehen jedes Jahr riesige Lachse vorbei und bescheren so manchem Angler Glücksmomente. Die erste englische Kolonie Kanadas, Cupids, entstand hier vor mehr als 400 Jahren unter den rauesten Bedingungen. Noch heute besucht man Cupids auf der Avalon-Halbinsel.
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© Barrett & MacKay Photo, Newfoundland and Labrador Tourism (o.) Newfoundland and Labrador Tourism (M.r.); Elena Elisseeva (u.l.)
Traumhafte Lodges & Resorts
Oben: Spektakulär – die uralten Torngat Mountains zeugen von einer anderen Zeit. St. John’s schmiegt sich an die Küste der Avalon Halbinsel, an der man auch noch so manches Fischerdorf entdeckt (l.).
Newfoundland & Labrador Hauptstadt: Einwohner: EW / km2: Highlights:
Tourismus: myspotlightkanada.com
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Fakten
Landschaftlich bietet diese wilde und schöne Region im Osten Kanadas eine herrliche Vielfalt. Fjorde durchbrechen die Küste, uralte Gebirgsketten bergen zeitlose Geheimnisse der Ahnen und einige der ältesten Gesteine der Welt. Spektakuläre Fossilienfunde locken gestandene Geologen aus der Reserve und besonders das Johnson GEO CENTRE fasziniert. Es führt Besucher tief in die Erde, vorbei an Millionen Jahre altem Gestein, fast bis an den Ursprung der Welt.
St. John’s ca. 514.000 (2011) ca. 1,2 Avalon, Cupids, Salmon Ladder, Torngat Mountains, Gros Morne National Park newfoundlandlabardor.com
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Im Land der Eisberge Tuckamore Lodge
Mitten in der Wildnis Neufundlands bietet die Tuckamore Lodge einige der exklusivsten Outdoor-Erlebnisse der Provinz. Jedes Jahr kehren ca. 12.000 junge Atlantiklachse in die Flüsse rund um die Tuckamore Lodge zurück und bescheren Anglern ein phänomenales Erlebnis. Die Saison für den Lachsfang beginnt schon Ende Juni und dauert bis Anfang September. Atlantischen Lachs zu angeln gilt bis heute bei vielen als die Königsdisziplin der Sportfischer. Alternativ kann man sich hier aber auch dem Forellenfang widmen. Wer nicht gerade beim Lachsfang sein Angelgeschick auf den Prüfstand stellt, findet auf der ausgedehnten Sonnenterrasse der Tuckamore Lodge Ruhe und Entspannung. Hier genießen die Gäste den morgendlichen Gesang der Vögel oder beobachten die Elche und Karibus, die direkt am nahe gelegenen Ufer weiden. Auch beim Beobachten der Wale oder gigantischer Eisberge können Urlauber in der Tuckamore Lodge entspannen –
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und was könnte die Gesundheit mehr fördern als ein ausgedehnter Spaziergang durch die umliegende Natur?
4www.tuckamorelodge.com
© Tuckamore Lodge
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ie Tuckamore Lodge findet man am nordöstlichen Zipfel der Great Northern Peninsula Neufundlands inmitten vollkommen unberührter Natur. Ca. 2,5 Kilometer entfernt vom kleinen Dorf Main Brook und eine 20-minütige Autofahrt vom Flughafen St. Anthony entfernt liegt sie in einer Region, die berühmt ist für ihre Elch- und Karibubestände, ihre Schwarzbären und die riesigen Lachsbestände.
Traumhafte Lodges & Resorts
Der Fang des Lebens Coopers’ Minipi Lodges
Wann waren Sie eigentlich das letzte Mal beim Fliegenfischen und haben aus einer glasklaren Wasserfläche einen Siebenpfünder an Land gezogen?
© Coopers’ Minipi Lodges
In Minipi, der ursprünglichen Heimat des Bachsaiblings mitten in Labrador, haben Sie die Chance, genau das zu tun. Nur hier wird der als Salvelinus fontinalis bekannte wilde Lachsfisch bis zu viereinhalb Kilo schwer. Ja, richtig gehört: Die Fische der Region gehören zu den größten der Welt. Diese und den Seesaibling und sogar den Northern Pike fängt man in Minipi mit der Technik des Fliegenfischens – für Angler eine riesige Herausforderung. Um die agilen Tiere zu ködern, benutzt man besondere Lockmittel: die „Deerhair Mouse“, bunte „Bombers“ oder die aus Wild- oder Karibuhaaren gefertigten „#8 Wulffs“. Damit fängt man nicht selten zweieinhalb Kilo schwere Exemplare.
Anders als die Lachsfische in den USA sind die Tiere hier echte Nomaden. So vermeiden sie die Begegnung mit ihrem natürlichen Feind, dem Hecht. Auf der Suche nach Laichgründen durchwandern sie unermüdlich den Fluss. Angeln in Minipi bedeutet also, immer in Aktion zu sein. Seit 36 Jahren ziehen Coopers’ Minipi Lodges Angler, Fotografen und Abenteurer aus aller Welt an. Die Coopers, Jack, Lorraine und Robin, betreiben neben der Anne Marie Lodge – der „spektakulärsten Fishing Lodge Ostkanadas“ – noch zwei andere Häuser. Jedes bietet ein anderes Ambiente, ist auf eine andere Art des Fliegenfischens spezialisiert und hat top-ausgebildete und zertifizierte Guides. Die Anne Marie Lodge ist z. B. mit Zweibettzimmern, privatem Bad, WiFi und einer Anglerbi-
4www.minipi.com
bliothek ausgestattet. Das Feierabendbier fließt hier frisch aus der Zapfanlage. Vom Angelausflug erholt man sich bei den Mahlzeiten, die das freundliche Personal in der Profiküche zubereitet. Der nette und bodenständige Service sorgt für eine unvergessliche Angelwoche. Wer Minipi Outfitters besucht, kann dort seine Ausrüstung für das Fliegenfischen kaufen oder sie einfach mieten – perfekt, wenn man zum ersten Mal angelt und gern mit wenig Gepäck reist.
240.000 m2 Wildnis
Newfoundland & Labrador Oufitters Association Neufundland und Labrador ist geprägt von wilder und ursprünglicher Natur. Hier, im Osten Kanadas, liegt auch eines der letzten großen Wildgebiete der Welt. Elche, seltene Karibus und mächtige Schwarzbären bevölkern die unberührte und faszinierende Natur im Überfluss und beeindrucken besonders durch ihre imposante Größe.
seit Jahren die Jagdanbieter der Region und setzt dabei hohe Qualitätsstandards. Nicht zuletzt ist es die ausgezeichnete Expertise der zertifizierten und erfahrenen Jagdführer, die einen Jagdurlaub in Neufundland zu einem denkwürdigen Erlebnis werden lassen. Denn sie alle kennen das Land wie ihre Westentasche. 4www.nloa.ca
© NLOA
Das macht die Provinz natürlich auch zu einem attraktiven Reiseziel für Jagdbegeisterte. Die Newfoundland and Labrador Outfitters Association (NLOA) vertritt hier
Die Jagd-Lodges der Region liegen meist zentral mitten im Jagdgebiet. Wer es ganz naturnah mag, nächtigt im Zeltlager. Im Gegenzug ist auch der Komfort einer voll ausgestatteten LuxusLodge möglich. Die exklusiven „Fly-ins“ gehören zu den besten Nordamerikas. Mit ihnen erreichen Jagdgäste auch auf dem Luftweg ihr gewünschtes Gebiet. Die Groß- und Hochwild-Jagdsaison beginnt in Neufundland im September und dauert bis Dezember. Bogenschützen jagen hier schon im frühen August.
Traumhafte Lodges & Resorts
Die erforderliche Lizenz ist bei einem Jagdurlaub in Neufundland immer im Buchungspaket enthalten – im Gegensatz zu anderen kanadischen Regionen, wo man sie auch schon mal unter den Bewerbern verlost. Seine mehr als 240.000 Quadratkilometer Wildnis machen Neufundland ziemlich einzigartig. Und der „Newfoundland Grand Slam“ verspricht außerdem außergewöhnliche Jagderlebnisse.
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Jagdgebiet Long Range Mountains Arluk Outfitters
Region:
Northern Peninsula, Gros Morne Area
Kategorie:
Jagdanbieter
Aktivitäten:
Hochwildjagd, Angeln
Mitten in den Long Range Mountains entspringt der Main Kontakt: arlukhunters@gmail.com River, der zu den naturbelassensten Flßssen der Provinz gehÜrt. Gemächlich schlängelt er sich durch eine Mischung aus weitem Marschland und borealen Wäldern, bevor er im Osten der Great Northern Peninsula ins Meer mßndet.
Š Arluk Outfitters
Wer hier einen Jagdurlaub bucht, den erwartet ein unvergleichliches Erlebnis. Als familiengefĂźhrtes Unternehmen Ăźberzeugt Arluk Outfitters mit weitreichenden Kenntnissen der Jagd und einem ausgezeichneten Service. Das gesamte Gebiet wird äuĂ&#x;erst sparsam bejagt. Jedem Gast steht hier sein persĂśnlicher JagdfĂźhrer zur Seite, der fĂźr die auĂ&#x;ergewĂśhnlich hohe Erfolgsrate von 100 % bei der Elchund Karibujagd sorgt. Trotz ihrer Abgelegenheit sind die beiden First-Class-Lodges von Arluk mit allem nĂśtigen Komfort ausgestattet. Dazu gehĂśren heiĂ&#x;es und kaltes flieĂ&#x;endes Wasser, heiĂ&#x;e Duschen, Stromversorgung, GasĂśfen, Internet, Telefon und natĂźrlich zahlreiche motorisierte Fortbewegungsmittel. 4www.arlukoutfitters.com/media 4www.arlukoutfitters.com – Anzeige –
Wilder Norden Je näher man in Kanada dem Norden kommt, desto einsamer wird es. Dieser riesige Teil des Landes gehÜrt den drei Territorien Yukon, Northwest Territories und Nunavut. Yukon Die westlichste Region, der Yukon, ist mit seiner Hauptstadt Whitehorse gleichzeitig das kleinste und vielleicht bekannteste Territorium. Hier begegnet man anderen Menschen eher selten, was sicher auch am rauen Klima liegt. Berßhmt ist die Region zum Beispiel fßr herausfordernden Wintersport, wie das ßber 1.000 Meilen verlaufende Schlittenhunderennen Yukon Quest oder das sommerliche Kajak- und Kanurennen Yukon River Quest. Und fast jeder kennt den klangvollen Namen Klondike. Der Klondike Highway verbindet Dawson City im Yukon mit Skagway (Alaska). Während des Klondike Gold Rush im Jahr 1898 nutzten zahlreiche Goldgräber eine ähnliche Route, um an ihr begehrtes Ziel zu gelangen. Kluane National Park and Reserve im Sßdwesten ist eine der vielen UNESCOWeltkulturerbestätten Kanadas. Dort steht spektakulär Mount Logan, der mit ßber 5.900 Metern hÜchste Berg Kanadas. Andere Parks sind der Ivvavik National Park und der Vuntut National Park im Norden des Yukon.
Moose • Caribou • Black Bear FIRST CLASS LODGES
• Sites accessible by aircraft only • One-on-one guiding • Very low hunting pressure, next to Gros Morne National Park
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Yukon Hauptstadt: Einwohner: EW / km2: Highlights: Tourismus:
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Fakten
Hunt Newfoundland! Remote interior early September to Mid-October. (Great Northern Peninsula)
Whitehorse ca. 33.800 (2011) ca. 0,07 Klondike Highway, Kluane National Park, Mount Logan travelyukon.com
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Š Josef Hanus / Shutterstock.com (l., M.), Beautiful Rock: CC BY 2.0 Mike Beauregard, Nunavut (r.)
Hier am Fluss, ca. vier Meilen Üstlich des Gros Morne National Park, liegen die beiden Jagdlodges von Arluk Outfitters. Sie sind so abgelegen, dass man sie nur mir dem Helikopter erreicht. Die rustikale Arluk Tilt Lodge liegt direkt am Keough’s Brook, einem Nebenfluss des Main River. Die Main River Lodge findet man am nordwestlichen Zweig des Main River mitten im unberßhrten Tal der Long Range Mountains.
Traumhafte Lodges & Resorts
– Yukon / Northern Territories / Nunavut –
Hauptstadt: Einwohner: EW / km2: Highlights: Tourismus:
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Fakten
Northwest Territories
Yellowknife ca. 41.400 (2011) ca. 0,04 Nahanni National Park Reserve, Great Bear Lake spectacularnwt.com
Spuren der Goldsucher findet man bis heute im Yukon (l.). Die Hauptstadt der Northwest Territories, Yellowknife, liegt am Great Slave Lake und beherbergt die größte Gemeinde der Region (M.). Sehr menschenleer wird es in Nunavut – wie hier am „Beautiful Rock“. So nennen die Inuit stolz den von Gletschern polierten, gestreiften Marmorfelsen auf Baffin Island.
Northwest Territories den nördlichsten bewohnten Ort der Welt, Alert. Das Arctic Archipelago und alle Inseln der Hudson Bay, James Bay und Ungava Bay gehören zu Nunavut, das besonders durch zahlreiche urzeitliche archäologische Spuren fasziniert. Man vermutet, dass sogar die Wikinger hier schon ihre Spuren hinterlassen haben. Vielleicht deshalb findet man auf der größten Insel Kanadas, Baffin Island, zahllose Referenzen auf die alten nordischen Sagen. Hier liegt nicht nur die Hauptstadt Nunavuts, Iqaluit, man vermutet dort auch die Lage des mythischen Helluland aus der isländischen Sagenwelt. Auf Baffin Island begegnet man den nordischen Göttern auf Schritt und Tritt: Entlang des nordöstlichen Küstenabschnitts glänzen die Baffin Mountains im Auyuittuq National Park mit großen Namen: Mount Odin, Mount Asgard oder Mount Thor. Beeindruckend auch, die von Gletschern polierten und gestreiften Marmorgesteine von Baffin Island. Die Inuit nennen sie voller Bewunderung „Beautiful Rock“.
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Nunavut Und wer jetzt glaubt, dass es einsamer nicht mehr geht, der sollte sich Nunavut ansehen, dessen Name so viel bedeutet wie „unser Land“. Hier, in einer Region von der Größe Westeuropas, leben gerade einmal so viele Menschen wie in einer kleinen deutschen Mittelstadt. Seit ca. 4.000 Jahren ist Nunavut die Heimat der Inuit. Dieses größte und am dünnsten besiedelte Territorium Kanadas stößt im äußersten Norden beinahe an Grönland. Dort findet man
Nunavut Hauptstadt: Einwohner: EW / km2: Highlights: Tourismus:
Traumhafte Lodges & Resorts
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Fakten
Die Hauptstadt der Northwest Territories trägt den klangvollen Namen Yellowknife. Hier wird es noch einsamer: Nicht einmal ein „halber Einwohner“ lebt hier auf einem Quadratkilometer. Macht man in so einer entlegenen Gegend überhaupt noch Urlaub? Tatsächlich beherbergt die von borealen Wäldern und Taiga geprägte Landschaft spektakuläre Superlative: Der Great Bear Lake ist der größte See Kanadas, während der Great Slave Lake das tiefste Gewässer Nordamerikas darstellt. Der Mackenzie River ist das längste und größte Flusssystem des Landes und die Canyons der UNESCO-Weltkulturerbestätte Nahanni National Park Reserve beeindrucken mit uralten Landschaften und endloser Weite. Im Winter kann es dort mit bis zu -40 °C allerdings ziemlich ungemütlich werden. Und auch das ist einzigartig: Heute stellen die Northwest Territories die einzige Region Kanadas, in der insgesamt elf Sprachen offiziell politisch anerkannt werden. Dazu gehören neben Englisch und Französisch unter anderem auch Cree, Chipewyan, Inuinnaqtun und Inuktitut.
Iqaluit ca. 31.900 (2011) ca. 0,02 Auyuittuq National Park Baffin Island, Beautiful Rock www.explorenunavut.com
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Uralte Landschaft South Nahanni Outfitters
4www.helihikenahanni.com
Das Spannendste beim Helihiking in Nunavut ist es, die Schönheit der Berge zu Fuß zu erleben und trotzdem so leicht wie ein Vogel an seinem Ziel anzukommen – besonders, wenn es Nahanni National Park heißt.
Das Gebiet der Nahanni ist so einsam und abgelegen, dass man es tatsächlich nur mit dem Helikopter erreicht. In den South Nahanni Ranges der Mackenzie Mountains bieten South Nahanni Outfitters 7-, 10- und 12-Tages-Touren in
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diese abgelegene Gegend an. Dabei kann man im Zelt übernachten und sich ganz auf die Wildnis und die faszinierende Landschaft konzentrieren. Als Erstes entdeckt man dabei die Natur des Entdeckens. Die Abenteuer in South Nahanni sind für alle Altersgruppen geeignet. Jeder kann hier teilhaben, egal, wie alt oder jung, wie erfahren oder unerfahren. Die Dall-Schafe oder Elche und Wölfe in der Region zu beobachten, macht einfach nur Spaß. Wo einst der Ozean ruhte, jagt man heute so manchem tollen Fossilienfund hinterher und besonders die geologischen Formationen begeistern Wanderer, und zeugen von der
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Geschichte des Landes. Spektakuläre Karstlandschaften und -trichter und die tiefen Schluchten der Canyons wechseln hier mit Gletschern und Gesteinstürmen. Vom landschaftlichen Reichtum der atemberaubenden Bergwelt wird man regelrecht erschlagen. Bei so viel Schönheit geht Besuchern in der vollkommenen Einsamkeit und Stille schon mal das Herz auf. In South Nahanni ist man weithin und fast ausschließlich umgeben von menschenleerer Natur – ein vollkommen ungezähmter Ort von atemberaubender Schönheit, der Entdeckerherzen vor allem deshalb höher schlagen lässt, weil man ihn eben so ganz und gar für sich alleine hat.
© South Nahanni Outfitters
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ie Landschaft im Nahanni National Park ist uralt. Diese berühmte UNESCO-Weltkulturerbestätte bietet Besuchern so viel Abwechslung wie kaum ein anderer Nationalpark Kanadas. Vor mehr als 200 Millionen Jahren herrschte hier ein uralter Ozean, dessen Sediment sich auch heute noch in den zahllosen Gesteinsschichten der Gegend findet. Er ließ die skurrile Landschaft entstehen, die heute den Nahanni National Park prägt.
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– Geschichte & Geschichten –
Entdeckung der neuen Welt: Mit dem Kanu quer durchs Land Leise gleitet das Kanu über die prächtig glitzernde Wasserfläche, vorbei an sattgrünen Wäldern und atemberaubenden Bergkulissen. Am entfernten Ufer, Bären und Wölfe. Wochenlang kann man mit diesem legendären und traditionellen Transportmittel Kanadas, den Yukon oder die Gewässer Ontarios entdecken. © CC BY 3.0 Billy Hathorn
4www.hbcheritage.ca
von Andrea Härtlein / Quelle: HBC Heritage
© Birkenkanu, Abbe Museum Bar Harbor © CC BY 3.0 Billy Hathorn (l.); Mikadun (r.)
Besonders zur Zeit des Pelzhandels war das Kanu unabdingbar. Damals fungierten die Wasserwege des Landes über weite Distanzen als effiziente und praktische Highways. Auch hier waren es die First Nations, die das für Nordamerika ideale Fortbewegungsmittel weiter perfektionierten. Besonders die Algonquin verbindet man noch heute mit den speziell aus Birkenrinde gefertigen, leichten Kanus. Nur 136 kg wog ihr Modell und trug spielend ein Vielfaches seines Eigengewichts. Die Landpassagen bis zum nächsten Gewässer – die „Portages“ – ließen sich damit ebenso gut meistern wie hinterhältige Stromschnellen. Nur bei der Kollision mit Felsen nahm das Boot leicht Schaden. Die Hudson Bay Company verließ sich besonders auf das Kanu. Das Canot du Maître (Montreal Kanu) stellte mit seinen zwölf Metern Länge eine der größten Ausführungen dar, in der bis zu zwölf Paddler Platz fanden. Vier Männer konnten es spielend leicht tragen, obwohl damit immerhin bis zu drei Tonnen Fracht bewegt wurden. Die kleinere Variante, das Canot du Nord, maß nur sieben Meter. Besonders auf den wilden Flüssen des Westens, wo viele Landpas-
sagen die Fahrt behinderten, war es nützlich. Dass es nur eine Tonne Fracht fasste, nahm man dafür schon mal in Kauf. Um wichtige Persönlichkeiten oder Nachrichten zu befördern, nutzte man aber die nur fünf Meter langen ExpressKanus. Vor allem der Schotte George Simpson stellte auf seinen Blitzreisen mit dem „Express“ so manchen Rekord auf. Das mag allerdings auch an seinen Paddlern gelegen haben. Diese rekrutierte er fast nur bei den Mohawks aus der Gegend um Montreal. Die Paddler – oder „Voyageurs“ – der Hudson Bay Company waren fast ausschließlich Francokanadier. Oft verbrachten sie gut 14 Stunden am Tag auf dem Wasser – ein harter Broterwerb. Mit 40 Ruderzügen pro Minute legten sie so fast fünf Meilen pro Stunde zurück – 200 Kilometer am Tag. Express-Kanus fuhren immerhin gut doppelt so schnell. Heute sieht man das alte Birkenmodell nur noch selten und bei Kanutouren geht es zum Glück wesentlich entspannter zu. Moderne Boote werden heute „aufgepumpt“. Sie sind sehr leicht und eignen sich deshalb besonders gut für einen spannenden Urlaub auf dem Wasser.
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kunst – Kanada Spezial –
kalte
4www.iceonwhyte.ca
DAS 12. ANNUAL ICE ON WHYTE FESTIVAL: 23. JANUAR BIS 1. FEBRUAR 2015 Im Laufe der zehn mit Spaß nur so vollgepackten Festivaltage im Januar werden sich massenweise Gelegenheiten für familienfreundliche Aktivitäten ergeben. EisskulpturenWorkshops, Livemusik, Feuer-und-Eis-Shows in der KidsArea, eine gigantische Eisrutsche und phänomenale Skulpturen bietet das Fest – da ist man tatsächlich mitten im Winterwunderland angekommen.
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EISIGE FAKTEN e Jeder einzelne der ca. 500 für das Festival angelieferten Eisblöcke wiegt ungefähr 2.000 Kilogramm! von Natasha Jervis
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egeistern Sie sich für spektakuläre Eisschnitzereien, oder sind Sie gar selbst ein Meister der eisigen Kunst? Dann sollte das Ice On Whyte Festival in Edmonton bei Ihrer nächste Winterreise nach Alberta ohne Zweifel ganz oben auf der Attraktionen-Liste stehen. Zeuge zu sein, wenn die begeisterten Teams der Eiskünstler sich regelrecht überschlagen, um ihre verblüffenden Kunstwerke zu schaffen, ist kaum zu toppen. Sekündlich kann das Arbeitsmaterial schmelzen, einfach nur, weil die Temperaturen steigen. Klingt ganz schön anstrengend, oder?
© Alberta Tourism
KURZE GESCHICHTE DES ICE ON WHYTE FESTIVAL Im Jahr 2003 beschloss eine kleine Gruppe Kreativer, diese einzigartige Kunstform in der City von Edmonton zu etablieren. Das war die Geburtsstunde des Ice On Whyte Festival. Besucher nahmen schon damals stundenlange Anfahrten auf sich, um den faszinierenden Darbietungen der damals
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e Das ganze Eis für das Festival wiegt zusammen mehr als 70 Tonnen. e Das Eis für das Event liefert Ice Culture, einer der wenigen kommerziellen Eishersteller Kanadas aus der Nähe von Mississauga. e Damit die Skulpturen später schön transparent wirken, wird das Eis bei der Herstellung langsam vom Boden her nach oben gefroren. sehr kleinen Kunstszene im McIntyre Park beizuwohnen. Irgendwann entwickelte sich das anfangs eher kleine Event zu einem riesigen Festival, das sich auf verschiedene Orte in der Stadt verteilte, bis es schließlich im End of Steel Park und bei der Strathcona Centre Community League ein festes Zuhause fand. Heute reisen Eiskünstler aus aller Welt nach Alberta, um am bekanntesten Winterfestival Edmontons teilzunehmen. Viele Besucher kommen jedes Jahr auch einfach zum Zusehen.
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– Kanada Spezial | Städteporträt –
© Tourism Whistler - Mike Crane
Whistler Ein kanadischer Weihnachtstraum
Endlos fallen dicke Schneeflocken vom Himmel, während leise die bekannten Weihnachtsmelodien der Sternsinger durch die Lüfte klingen – fast scheint es, als würde man in einer romantischen Schneekugel leben. Nein, man träumt nicht: So sieht Weihnachten in Whistler, British Columbia, aus. von Magee Walker
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ass gerade zu Weihnachten so viele Menschen nach Whistler kommen, hat seinen Grund. Es ist kein großes Geheimnis, dass die Stadt mit all ihren Pferdekutschen, Schneemobil- und „Fondue-Touren“ und den weltberühmten Skigebieten in dieser Jahreszeit besonders hell erstrahlt. Wer ein magisches Weihnachten in Whistler genießen will, sollte sein Hotel aber früh buchen: Denn das ist die betriebsamste Jahreszeit im Resort. Die meisten Besucher zieht es an den Dreh- und Angelpunkt der Stadt, nach Whistler Village – oder einfach „das Village“. Doch auch Gegenden außerhalb des Village sollte man ins Auge fassen. Eine gute Alternative ist zum Beispiel Creekside am südlichen Ende von Whistler. Dort ist es oft deutlich ruhiger und der Skilift vor Ort verheißt kürzere Wege und somit mehr Zeit auf der Piste!
Leben in der Schneekugel? Ein Winterabend in Whistler fühlt sich schnell mal an, als gäbe es Frau Holle wirklich ...
Auch über das Skifahren hinaus mangelt es zur Weihnachtssaison nicht an Erlebnisangeboten. Outdoor-Fans können das Zip-Lining ausprobieren, auf den gefrorenen Seen Schlittschuh laufen oder den Whistler Olympic Park auf Schneeschuhen erkunden und auf den Spuren der Olympi-
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schen Winterspiele 2010 wandeln und all die Orte entdecken, an denen seinerzeit der Biathlon und das Skispringen stattfanden. Auch im Bobfahren, im Rodeln und in der rasanteren Kopfübervariante, dem sogenannten „Skeleton“, kann man sich im Whistler Sliding Centre ganz ohne Vorkenntnisse ausprobieren! Wer lieber nicht Hals über Kopf eine eisige Skipiste oder eine glatte Rodelbahn hinunterrasen will, kann sich eher an die Shops und Spas im Whistler Village halten. Die Einkaufsmöglichkeiten dort sind geradezu gigantisch: Kleine, einheimische Läden stehen neben Kanadas berühmtesten Handelsketten. In mehr als zehn Kunstgalerien kann man die von Whistler inspirierten Werke ortsansässiger Künstler entdecken und bewundern. Die Gelegenheit, das perfekte Weihnachtsgeschenk oder ein tolles Souvenir zu finden!
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Und weil wir gerade vom Skifahren sprechen: Für die Erkundung der Whistler und Blackcomb Mountains sollte man bei seiner Urlaubsplanung definitiv ein wenig Zeit einplanen. Mit nur einem Lift-Ticket erreicht man beide Berge, mit der „Peak2Peak Gondola" wechselt man zusätzlich in nur elf Minuten zwischen den Gipfeln. Viele Besucher steuern, wohl wegen der Namensgleichheit, oft automatisch direkt Whistler Mountain an. Wer der Menschenmenge ein Schnippchen schlagen will, beginnt seinen Skitag stattdessen ganz einfach auf dem Blackcomb.
Nach so viel Aktivität und der Tour durch die Läden von Whistler lässt auch der Hunger nicht lange auf sich warten. Obwohl Whistler klein ist, gilt die Stadt als kulinarischer Hotspot der Nation. Besucher erwarten ausgezeichneter Service, Zutaten aus heimischem Anbau und eine große Auswahl an Restaurants mit international geprägter Küche, immer mit einem kleinen Hauch Kanada im Rezept. Auf Verkostungstouren kann man von Lokal zu Lokal pendeln und die Gerichte einiger Top-Restaurants der Stadt kosten. Weihnachten in der Fremde zu verbringen, bedeutet außerdem nicht, dass man auf seinen Weihnachtsbraten verzichten muss – immerhin das wichtigste Ereignis des ganzen Jahres. Zahlreiche Restaurants der Stadt bieten mehrgängige Weihnachtsmenüs an – die man natürlich rechtzeitig im Voraus buchen sollte. Auch wie man das neue Jahr stilvoll einläutet, weiß man in Whistler. Alle Bars, Pubs und Clubs der Stadt feiern ihr eigenes Neujahrsfest – den „New Year’s Bash“ – und laden dazu ein. Wer das miterleben will, sollte sich rechtzeitig um Karten kümmern, bevor die Events ausverkauft sind. Eine kostenlose Alternative ist die Fire & Ice Show im Whistler Village. Dort treten Feuertänzer, Skiprofis und Snowboarder auf, die sich durch die Lüfte und brennende Reifen schwingen, gefolgt von einem unglaublichen Feuerwerk, das mit lautem Getöse das neue Jahr willkommen heißt. Nur eines sollte man beachten: An einem Silvesterabend in Whistler ist extrem viel los. Taxis sind dann Mangelware. Besser, man plant seine Feier in der Nähe des Hotels, wenn man nicht stundenlang auf sein Taxi warten will. Natürlich kann man auch einen gemütlichen Silvesterabend im Hotel verbringen und sich am nächsten Tag in aller Frühe mit dem ersten Lift auf den Berg schwingen. Am Neujahrstag ist es auf den Gipfeln um Whistler fast unheimlich still. Während der Rest der Stadt noch seinen „Kater“ pflegt, kommt man in den Genuss endloser Abfahrten und schneebepuderter Pisten. Um einmal ein typisch kanadisches Weihnachten zu erleben, gibt es einfach keinen bessern Ort als Whistler – ein echtes kanadisches Wintermärchen.
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Viele Wege führen nach Whistler. Wer in Vancouver landet, kann zum Beispiel mit dem Luxusbus, per Limousinen-Service oder Mietwagen anreisen. Die Website von Whistler bietet Karten, Wegbeschreibungen und Straßeninformationen. Eine Reise mit dem Auto von Vancouver nach Whistler nennen die Kanadier in Anspielung auf die spektakuläre Pazifik- und Bergkulisse übrigens „Sea to Sky Journey“. Hotels bucht man in Whistler z. B. einfach über die Website. Für Kombi-Tickets gibt es immer mal Rabatte. 4www.whistlerblackcomb.com
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© Fotos (von oben): Tourism Whistler - Mike Crane; Zip Trek Ecotours; Scandinave Spa, Whistler; Coast Mountain Photography;
Ankommen in Whistler
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Links: Spektakuläre „Fire and Ice Show“ im Skiers’ Plaza im Whistler Village, an der Basisstation der Whistler und Blackcomb Gondola. Daneben bieten sich zahlreiche andere Aktivitäten an: Trekkingtouren durch verschneite Winterlandschaften, entspannte Stunden im Scandinave Spa oder rasante Action beim „Skeleton“ im Whistler Sliding Centre.
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© Fotos (von oben): 2x Tourism Whistler - Chad Chomlack; Tourism Whistler - Mike Crane;
Rechts: Action bieten natürlich auch ZiplineTouren und falls Ihnen plötzlich auf dem Whistler Mountain jede Menge Santas über den Weg laufen, kann das nur eins bedeuten: Es ist mal wieder „Dress Like Santa Day“. Für ein nettes Erinnerungsfoto bieten sich die Olympischen Ringe an, die als sportliches Wahrzeichen im Whistler Village prangen.
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– Kanada Spezial –
Ein Traum in Eis: Das Ice Hotel Québec ß
Immer im Dezember beginnt in Québec City ein herrliches Schauspiel. Als gäbe es im Winter nicht schon genug Schnee, türmen Helfer in der alten Zooanlage an der Rue de la Faune eifrig unzählige Tonnen des frostigen Materials auf. Wer um alles in der Welt braucht hier so viel Eis? Es ist Mr. Igloo – besser bekannt als Jacques Desbois. Der CEO des Hôtel de Glace verwirklicht hier seit 15 Jahren seinen ganz persönlichen Wintertraum. von Andrea Härtlein
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as Eishotel selbst produziert die gewaltigen Schneemengen in einer ganz speziellen Zusammensetzung, bevor sich eine ganze Armee von Handwerkern daran macht, auf Metallkonstruktionen Schneeschicht über Schneeschicht zu häufen, bis sich vor unseren Augen eine faszinierende architektonische Kulisse formt. Fünf Meter hohe Spitzbögen ragen bald wie die Türme einer Kathedrale in den Himmel. Die Gesetze der Statik gelten auch für Eis und Schnee. Bombensicher stehen die Gebäude, sobald das stützende Metallgerüst entfernt ist. Über einen Meter dick und hart wie Stahlbeton sind die Wände dieses doch eher kühlen Hotels. Bis man dort tatsächlich übernachten kann, dauert es allerdings noch. Im Inneren des Bauwerks wird noch mit allen Mitteln gearbeitet. Dicken Eisblöcken rückt man da mit PS-starken Motorsägen zuleibe. Wie auf dem echten Bau, wird auch hier eifrig geschweißt. Eine blaue Flamme lässt Eisflächen schmelzen. In der Kälte gefrieren sie sofort wieder. So lassen sich riesige Eisquader zu unumstößlichen Säulen auftürmen. Auch um sie glattzupolieren, kommt Hitze zum Einsatz. Bald glitzern Oberflächen wie Spiegel im Schein der ausgetüftelten Lichtinstallationen, die für die ganz besondere Atmosphäre des Hôtel de Glace sorgen. Tatsächlich fühlt man sich hier fast wie im Inneren einer Kathedrale. Eineinhalb Monate arbeiten 50 bis 60 fleißige Helfer an der Entstehung des einzigartigen Bauwerks. Steht das Gebäudegerüst, ist die Zeit der Kunsthandwerker gekommen. Sie setzen das Thema der Saison drinnen und rund um das Hotel um. Mit Eispickeln, Motorsägen, Spachteln und Hacken lassen sie Skulpturen aus dem Eis wachsen, schnitzen Muster in Säulen, schürfen Reliefbilder in die Wände, bis ein wahrlich märchenhaftes Interieur entsteht. Wie das gesamte Hotel, wird auch das Thema der Saison immer wieder neu entworfen – es gehört zu den bestgehüteten Geheimnissen des Managements. Erst im Dezember erfahren wir alles über die spektakulären Details.
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Als Jacques Desbois vor 15 Jahren zum ersten Mal die Tore des Hotels öffnete, war für den Winterfanatiker ein Traum in Erfüllung gegangen. Von einer Reise nach Schweden hatte er die Idee für sein Eishotel mitgebracht und vier lange Jahre mit seinem begeisterten Team an der Umsetzung gearbeitet. Damals hatte das Hotel in der Metropole am Sankt-Lorenz-Strom gerade einmal 11 Doppelbetten. Heute bietet es Platz für 51 solcher Ruhestätten. Immer wieder zieht es faszinierte Besucher im Januar zur Eröffnungsfeier. Dann lassen sich alle von den ausgefallenen Ideen bezaubern. Bei einem köstlichen Drink an der Ice-Bar stell man fest, dass hier selbst die Cocktailgläser aus Eis sind. Nach dem schnellen Abgang über die Eisrutsche kann man sich als Eisskulpteur üben oder im Freien seine selbst gewickelten Lollipops aus Ahornsirup genießen. Richtig toll wird es, wenn man bei -2° C auch noch die Nacht im Hôtel de Glace verbringt. Das ist tatsächlich weniger kalt als befürchtet. Denn die bereitgestellten Daunenschlafsäcke halten selbst bei strengen Minustemperaturen mollig warm, eine isolierende Holzschicht auf den soliden Eisbetten, Decken und Kissen sowie eine bequeme Matratze sorgen ebenfalls für Komfort. Und Sie können beruhigt sein: Alle Badezimmer liegen in einem separaten Gebäude und sind angenehm beheizt. Im Ice Hotel muss keiner kalt duschen – außer er kommt gerade aus der Sauna. Kurz und intensiv ist die Lebensdauer dieses faszinierenden Bauwerks. Wenn nach dem strengen Québecer Winter langsam der Frühling erwacht, endet auch seine Saison. In drei Monaten hat das Hôtel de Glace immerhin einige Tausend Gäste beherbergt – und bleibt für jeden Einzelnen ein unvergessliches Erlebnis. Noch während im April der Abbau beginnt, denken Mr. Igloo und sein Team schon an die Planung für das nächste Jahr.
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Für das Ice Hotel werden jedes Jahr 500 Tonnen Eis und 15.000 Tonnen Schnee auf 3.000 qm Grundfläche verarbeitet. Bis zu 5,4 Meter hoch sind die Decken der 36 Zimmer und Themen-Suites, die insgesamt 88 Personen pro Nacht Platz bieten. In der Nordic Area gibt es heiße Bäder und eine Sauna im Freien und in der Ice Bar finden ca. 400 Gäste Platz. Öffentliche Guided Tours kann man ab 12 Uhr auch für größere Gruppen buchen.
Hier steckt die Liebe im Detail. Aufwendige Lichtinstallationen sorgen für besondere Atmosphäre. Fotos: © Ice-Hotel - Renaud Philippe (o.), Xavier Dachez (u.)
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10 Fragen an
„Mr. Igloo“ Jacques Desbois über sein Eishotel
MSK: Mr. Desbois, Ihr Spitzname ist „Mr. Igloo“. Was begeistert Sie so am Schnee? Jacques Desbois: Schon seit meiner Jugend bin ich vom Winter, Schnee und Iglus begeistert. Heute ist es sogar noch mehr als eine Passion – es ist ein Teil meiner Karriere. 1996 habe ich schon die Piste Desbois [Igloo Villages] gegründet und seit 2001 bin ich Gründer und CEO des Hôtel de Glace. Schnee und Eis sind ein Teil von mir.
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MSK: Ihres ist das einzige Hotel in Nordamerika, das komplett aus Schnee gebaut ist. Woher kam die Idee? Desbois: 1996 habe ich einen Artikel über das Eishotel in Schweden gelesen. Da hatte ich sofort die Idee: „Wenn die das in Schweden können, können wir das in Québec – der Schneehauptstadt der Welt – auch!” Ich beschloss, meine sieben Sachen zu packen und nach Jukkasjärvi in Schweden zu fliegen, um die Schöpfer dieses magischen Bauwerks mit seinem riesigen touristischen Potenzial zu treffen. MSK: Was war alles nötig, um das Projekt zu realisieren? Desbois: Nach meiner Reise begann ich zuerst Durchführbarkeitsstudien zu machen und nach passenden Partnern
zu suchen, die mir beim Erreichen meines Ziels helfen konnten. Yvon Guérard, der heutige Chef d'Entreprise des Hotels, war sofort fasziniert von der Idee und den Möglichkeiten des Hôtel de Glace und kam ohne zu zögern ins Team. Wir gründeten die Hôtel de Glace Québec-Canada Inc. Anschließend gewannen wir dann noch Michel Mordret als Sonderberater. Er war gerade erst aus Europa nach Québec zurückgekehrt und hatte dort vorher die Geschäftsentwicklung der Transat Group mit aufgebaut. MSK: Wie lange hat es gedauert, bis Sie durchstarten konnten? Desbois: Vier Jahre haben wir gebraucht, um dieses ungewöhnliche Projekt ins Leben zu rufen. Dabei mussten wir viele Hindernisse überwinden, aber wir haben durchgehalten – und bewiesen, dass ein solches Projekt sowohl technisch als auch finanziell machbar ist.
Fotos: © Luc Rousseau (o.l.); Renaud Philippe (o.r); Xavier Dachez (u.l., u.r.);
Interview: Andrea Härtlein
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Je mehr Schnee, umso mehr ist Jacques Desbois in seinem Element: Wenn sich aus den mächtigen Eisblöcken (u. l.) eine Herberge der besonderen Art formt, in deren Innerem Künstler einzigartige Werke schaffen, geht für den Québecer jedes Mal ein Traum in Erfüllung. MSK: Wie ging es dann weiter? Desbois: Nun, wir brauchten ein Team, um das Hotel zu bauen. Wir engagierten Leute aus allen möglichen Fachgebieten: Baukonstrukteure, Landschaftsarchitekten und so weiter. Diesen Leuten haben wir erst einmal die nötigen Techniken beigebracht und dann konnte das Hôtel de Glace im Lauf der Jahre kontinuierlich wachsen. MSK: Die meisten Hotels haben eher Probleme, für warme Zimmer zu sorgen. Wie machen Sie es denn, dass Ihre Zimmer kalt bleiben? Desbois (lacht): In Québec City müssen wir uns im Winter nicht um zu warmes Wetter sorgen. Die Temperaturen sind immer unter null Grad. Und dann ist Schnee auch ein ganz tolles natürliches Isoliermaterial. Egal, wie kalt es draußen ist, im Hotel liegt die Temperatur immer zwischen - 3 und -5 ºC.
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MSK: Aber schmilzt das Eis nicht durch die Körperwärme der Besucher? Desbois: Nein. Wir haben kein richtiges Restaurant im Hotel und Körperwärme beeinträchtigt die Struktur ganz und gar nicht. MSK: Das Hotel hat zweimal die Örtlichkeit gewechselt. Wo müssen wir nächstes Jahr suchen? Desbois: Das alte Gelände des Québecer Zoos wird auch für die Saison 2015 wieder unsere Location sein. MSK: Sagen Sie uns bitte, was ist das fantastischste Erlebnis im Hôtel de Glace Québec? Desbois: Die Magie des Abends, die wunderbare Atmosphäre, mit anderen Menschen dasselbe besondere Erlebnis zu teilen und nicht zuletzt die Nacht im Eiszimmer, wenn Sie sich in Ihren
Schlafsack eingehüllt hinlegen und die kalte, klare Luft atmen. MSK: Ihre Themen sind ein streng gehütetes Geheimnis. Können Sie uns für 2015 eine Andeutung machen? Desbois: In der nächsten Saison wird das Highlight unser 15. Jahrestag sein. Das wird alles beeinflussen und ich kann Ihnen so viel sagen, dass auch unser Thema damit zusammenhängt … Aber ich kann noch nicht verraten, was wir genau machen werden, um einen ganz besonderen Ort für diese Feierlichkeiten zu schaffen. Das Thema geben wir im Dezember bekannt und momentan arbeiten wir noch daran. MSK: Das werden wir uns sicher nicht entgehen lassen! Mr. Desbois, vielen Dank für das Gespräch!
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– Kulinarisches Kanada –
Süßer Saft: Vom Maple Syrup Einer indianischen Legende zufolge fing Nokomis, die „Mutter Erde“, als Erste den kostbaren Sirup des Ahorns ein. Als ihr Enkel Manabush sah, wie leicht es sich die Menschen mit dem Sammeln dieser Kostbarkeit machten, füllte er jeden Baum mit Wasser. Seitdem kostet es sehr viel mehr Mühe, den prächtigen Ahornbäumen Nordamerikas ihr süßes Gold zu entlocken.
A = sehr hochwertig, mild-aromatisch B = dunkler, kräftig-aromatisch C = bernsteinfarben, sehr kräftig-würzig D = „industrial syrup“, sehr kräftig, sehr dunkel und nur für industrielle Zwecke geeignet
von Andrea Härtlein Schon zur Kolonialzeit war er heiß begehrt und auch heute entsteht fast 90 Prozent der Maple-Syrup-Weltproduktion in Kanada. An der Atlantikküste sorgt besonders die einzigartige Mischung aus Klima, Boden und uralten Baumbeständen für den unvergleichlichen Geschmack des New Brunswick Maple Syrup. 1,8 Millionen Kilo davon produziert die Atlantikprovinz alleine im Jahr. Der Prozess ist aufwendig. 30 bis 40 Jahre alt muss ein Baum sein, bevor man ihn ab Ende Februar anzapfen kann. Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt verwandelt sich die Stärke im Innern in Zucker. Steigt der Saftdruck, beginnt der „Sap“ klar wie Wasser aus dem Stamm zu tropfen, sobald man ein kleines, ca. 5 cm tiefes Loch bohrt. „Tapping“ nennen das die Kanadier, die gerne auch mal für den Privatgebrauch den „Sap“ in Blecheimern sammeln, die in den großen Plantagen eher rar geworden sind. Dort fließt der Saft durch kilometerlange Leitungssysteme in Auffangbehälter und über die Pumpstation direkt in die „Zuckerhütte“. Seine berühmte goldgelbe Farbe erhält der Sirup erst beim Einkochen, wenn der Wasseranteil verdunstet ist. Zu 97,5 % besteht Sap nämlich aus Wasser. 40 Liter ergeben da gerade mal einen Liter Sirup. Das karamellig-süße, bernsteinfarbene Endprodukt erinnert ein wenig an Honig, schmeckt aber erdig-herb und nicht so süß. Maple Syrup enthält nur ca. 60 % Zucker. Dafür ist er reich an Kalzium, Eisen und Vitamin B1 – ein idealer Zuckerersatz für Schleckermäulchen. In der kanadischen Küche fließt der Sirup in eine Vielzahl von Gerichten – von Salatdressings über Hühnchenbrüste bis zum Sonntagsbraten oder süßen Maple Apple Crisp. Lecker schmeckt er auf dem berühmten Pancake, doch auch für andere Süßspeisen ist er ideal, zum Beispiel für Tarte Tatin. Dazu verschmilzt man Puderzucker, Ahornsirup und Butter und verfeinert die Mischung mit Mandeln und Birne. In Blätterteig gebacken eine wunderbare Köstlichkeit!
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© GoodMood Photo (o.l.); Marc Bruxelle (u.l.); Brandon Blinkenberg (o.r.);
Selbst „gerollte“ Lollipops aus Ahornsirup (u.) sind nicht nur bei Kindern beliebt. In Kanada gelten für Maple Syrup verschiedene Qualitätsabstufungen. Die beste Qualität, „Grade AA“, ist sehr hell mit fein-mildem Geschmack. Sie gibt es fast nur in Kanada. Hierzulande gelten die Grade:
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© Ontario Tourism Marketing Partnership Corporation (OTMPC) - Jeff Speed
– Kulinarisches Kanada –
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Festivaltipps Diese drei Festival-Wochenenden im Januar muss man sich vormerken. Das wichtigste Event: die Xerox Icewine Gala am 9.1.2015. Bei der Erkundung der Ice Street Villages findet man zahllose mehr oder weniger unwiderstehliche Gaumenfreuden – sogar geröstete Marshmallows. Mit dem Discovery Pass kommt man in den Genuss acht exklusiver Events seiner Wahl.
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Achtung, sehr süß! Während deutscher Eiswein höchstens 128 Grad Oechsle aufweist, darf es der kanadische Icewine vergleichsweise schon auf über 153 Grad bringen.
Niagara
Icewine Festival
Kosten Sie die besten Icewines des Landes, treffen Sie freundliche Kanadier, lassen Sie sich trotz Minusgraden mit ausgesuchter Unterhaltung begeistern und besuchen Sie die berühmten Weinkellereien Ontarios – auf einem ganz besonderen Fest. von Natasha Jervis Das jährliche Icewine Festival in Niagara, Ontario, bietet all das und auch sonst noch so einige unvergleichliche Erlebnisse rund um den goldenen Rebensaft. Wenn Sie auf der Suche nach einem „echt kanadischen“ Urlaubserlebnis sind, bei dem Sie zudem auch ausspannen können, sollten Sie einmal die Top-Weinkellereien Niagaras besuchen. Dort können Sie einige der feinsten Icewines der Welt kosten.
© Ontario Tourism Marketing Partnership Corporation (OTMPC) - Jeff Speed (o.M.); Grapes Niagara Region / Wine Tasting Prince Edward County © Ontario Tourism Marketing Partnership Corporation (OTMPC);
KANADAS ERSTER ICEWINE Im Jahr 1978 wurde in Kanada der erste Icewine gekeltert. Seitdem gehört das Land zu den größten Produzenten dieses sündhaft süßen alkoholischen Getränks. Bekannte Icewine-Hersteller finden Sie z. B. in den Provinzen British Columbia, Ontario, Nova Scotia und Québec. Dem Anspruch, einen köstlichen Dessertwein zu servieren, wird man dort schon immer gerecht. Sie kennen Icewine nicht? Kein Problem. Diesen delikaten, süßen Wein bekommt man meist zum Dessert angeboten. Produziert wird er mit Trauben, die bereits tiefgefroren vom
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Stock geerntet werden. Und das passiert natürlich im Winter. Ihr Saft kommt dann zur Gärung in riesige Fässer, wo er so lange bleibt, bis der Gärprozess vollständig abgeschlossen und der Wein stabil ist.
EIN SÜßES FEST In Niagara feiert man stolz einmal im Jahr den Icewine mit einem zehntägigen Fest, dem Annual Icewine Festival. Das findet in der Regel zwischen Mitte und Ende Januar statt. Dann wird Niagara zum Dreh- und Angelpunkt für zahlreiche Verkostungen und die Kellereien öffnen ihre Türen, um Besucher und Weinkenner aus aller Welt mit ihren neuen Kreationen zu verführen. Auf jeden Fall gehört das Icewine Festival zu den bekanntesten Kulturveranstaltungen des Jahres in der Region Niagara. Während die Besucher auf Stühlen ganz aus Eis Platz nehmen und sich von atemberaubend schönen Eisskulpturen bezaubern lassen, genießen sie bei einem gepflegten Gläschen außerdem die Gourmetküche der Region oder entspannen bei geselliger Livemusik ortsansässiger Bands.
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– Kulinarisches Kanada –
von Mary Harris Die frühesten Ankömmlinge, die Briten und Franzosen, setzten ihre kulinarischen Zeichen vor langer Zeit, später folgten die Einflüsse der deutschen, ukrainischen und italienischen Küche. Seit Neuestem sind es exotische Gerichte aus Südasien, die bei kanadischen Köchen hoch im Kurs stehen. Wie also schmeckt sie tatsächlich, die echte kanadische Küche? Viele Nahrungsmittel, die man zunächst für typisch kanadisch hält, stammen in Wahrheit aus der Küche anderer Nationen. Doch sie sind schon so lange ein Teil des täglichen Lebens, dass die meisten Kanadier selbst glauben, sie hätten sie erfunden.
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Am Ende des Monats veröffentlichen wir die fünf besten Rezepte auf unserem Blog und bei Facebook. Das Rezept mit den meisten „Likes“ kommt ins Magazin und der Gewinner des Monats erhält ein Jahres-Geschenkabo von „Kochen und Genießen.“ Alle Gewinner werden wir am Jahresende auch in einem kleinen digitalen Kochbuch vorstellen.
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Eine der wirklich wenigen ursprünglich kanadischen Spezialitäten ist vielleicht „Poutine“. Erfunden haben das in den 1950ern die Franko-Kanadier in Québec. Von dort gelangte „Poutine“ langsam gen Osten, nach Ontario und in einige nördliche US-Bundesstaaten. Pommes, oder „Chips“, wie die Briten sagen, werden dabei mit frischem Hüttenkäse überhäuft und mit heißer „Brauner Soße“ so lange eingeweicht, bis das Ganze zu einem salzig-cremigen, jedoch recht köstlichen und deftigen Pampf wird. Gesund ist das allerdings nicht gerade! Schon um 1900 erschien zum ersten Mal auch ein Rezept für „Butter Tarts“ in einem Kochbuch, das ein Krankenhaus aus Ontario zu Werbezwecken veröffentlicht hatte. Seitdem haben sich diese kleinen und unglaublich süßen Teilchen zu einem Renner in jeder Bäckerei entwickelt, von Großmutters Küche ganz zu schweigen. Dazu wird Blätterteig mit einem Mix aus Butter, braunem Zucker und Eiern gefüllt
Deftig: Maple Glazed Chicken Meine riesige gusseiserne Bratpfanne liebe ich über alles. Sie ist so schwer, dass ich beide Hände brauche, um sie zu heben, und sie ist perfekt für das Rezept, das ich heute Abend ausprobieren will: Hühnchen mit Ahornsirup.
Also gieße ich schon mal 180 ml Maple Syrup in die Pfanne, dazu 180 ml Wasser, ein paar getrocknete rote Chiliflocken und 30 ml Sojasoße. Den Mix erhitze ich auf dem Herd, bis er zu köcheln beginnt, dann gebe ich sechs Hühnchenbrüste dazu. Diese Methode, das Hühnchen zu kochen, heißt bei mir übrigens „pochieren“. Nachdem das Hühnchen durch ist und die braune Farbe der Soße angenommen hat, nehme ich die Stücke aus der Pfanne. Die Soße kocht schön weiter und dickt dabei ein, bis sie eine fast honigartige Konsistenz hat. Dann schalte ich den Herd ab. Vor dem Servieren gebe ich ein paar Löffel der Soße, die nun fast wie eine Glasur ist, über die Hühnchenbrust. Tatsächlich ist das ein erstaunlich leichtes und sehr leckeres Gericht. Eigentlich bin ich ja nicht der größte Maple-Syrup-Fan Kanadas, aber das ist wirklich köstlich! Dazu eine leckere Ofenkartoffel mit Schnittlauchbutter und angebratene Holland-Marsh-Karotten aus Barrie und das Abendessen ist fertig!
© Mary Harris (l., r.)
Kanada ist ein Kaleidoskop der Kulturen. Jede einzelne hat bei ihrer Ankunft ihren individuellen Geschmack aus der Heimat mitgebracht.
© William Berry (l.), Elena Elisseeva (r.)
So schmeckt Kanada
und gebacken. Die Kanadier diskutieren liebend gern, ob die Tarts besser schmecken, wenn die Füllung noch weich ist oder schon fast karamellisiert – oder ob Rosinen oder Nüssen besser passen. Jeder hat da seine eigene und besondere Vorliebe.
© de2marco (l.), bonchan (r.);
„Fiddleheads“, das sind die noch aufgerollten, zarten, grünen Blätter eines Farns, des „Fiddlehead Fern“. Ihr Name ist passend gewählt, denn sie erinnern tatsächlich an den aufgerollten Kopf einer Geige. Man erntet sie im Frühjahr von Ontario bis New Brunswick und bereitet sie wie Spargel zu. Serviert werden sie dann mit Butter. Und die Saskatoon-Beere, eine Verwandte der Blaubeere, findet man in den Prärieprovinzen. Sie schmeckt süß und gehört wegen ihrer mutmaßlich gesundheitsfördernden Wirkung sogar zu den sogenannten „Superfrüchten“. Dann gibt es natürlich auch noch die typisch kanadische Geschmacksrichtung vieler allseits bekannter Snacks. Probieren Sie einmal Ketchup oder Kartoffelchips à la Essiggurke, oder einen „Eat-More“-Schokoriegel. Oder verlangen Sie Ihren Kaffee einfach mal als „Double-Double“.
Dann kommt er mit je zwei Mal Zucker und Milch, im Gegensatz zu „regular“, der nur je einen Teil Milch und Zucker enthält. In Kanada entdeckt man alle möglichen kleinen und lustigen Dinge, die nicht nur die Kanadier, sondern auch ihre regionale Küche ganz besonders machen. Googlen Sie doch einfach mal „Oka Cheese“, „Beaver Tails“, „Montreal Smoked Meat“ oder „Tourtiere“ und setzen Sie diese Spezialitäten für Ihren nächsten Kanada-Besuch mit auf die Liste der Dinge, die man unbedingt einmal ausprobieren sollte. Bon Appétit!
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Süß: Sweet Maple Pie
Dieser Pie ist eigentlich die größere Variante eines kanadischen Lieblingsgerichts: der „Butter Tart.“ Heute mache ich mich also daran, diese supersüße Gaumenfreude zuzubereiten und das erste, was mit auffällt: Ich habe gar keine „Pie Pan“! Ach was solls, eine 20 cm große Kuchenform wird es auch tun, denke ich. Erst einmal brauche ich die Zutaten für den Teig: 185g weißes Mehl, 1 Prise Salz, 1 EL Zucker, 120 g kalte Butter und 50-75 ml Eiswasser. Dann siebe ich die trockenen Zutaten in eine Schüssel. Mit einem Rührgerät mische ich die Butter so lange unter, bis erbsenkleine Stückchen entstehen. Dann kommt gerade so viel Wasser dazu, dass die Mischung zusammenhält und ein Ball entsteht. Mein Tipp: Nicht zu lange kneten, sonst wird der Teig zu fest. Mein Teigball kommt dann in Frischhaltefolie eingewickelt für eine halbe Stunde zum Abkühlen in den Kühlschrank. Bevor ich mich der Füllung widme, mache ich mich erst einmal auf die Suche nach meinem Nudelholz. Na toll – das ist wohl auch verschwunden! Na, keine Panik, ich habe ja eine leere Flasche Chardonnay, die geht zur Not auch. Etwas Mehl auf Arbeitsfläche und Weinflasche und los geht’s. Für die Füllung braucht es wenige Zutaten. Obwohl – man kann
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gut auch Walnüsse oder Rosinen dazu geben. Fans der Butter Tarts lieben das. Ich mische einfach 185 g braunen Zucker und 2 Eier, bis eine glatte Masse entsteht. Dann gebe ich 125 ml Sahne, 75 ml Maple Syrup und 10 ml zerlaufene Butter dazu und rühre weiter, bis alles gut vermischt ist. Den Teig rolle ich mit meiner ... ähem ... Weinflasche ... aus und schneide ihn dann mit einem Messer auf die Kuchenform zu. Für den Rand bleiben 5 cm mehr dran. Dann lege ich ihn in die Form. Ein paar „TeigAhornblätter“ backe ich auf einem Stück Backpapier zur Deko mit. Die Füllung passt komplett in die Teigform. Ich bestreiche sie und die Ahornblätter noch mit einer Eier-Wasser-Mischung, dann kommt alles bei 180 Grad in den Ofen. Während der einstündigen Backzeit dehnt sich die Füllung ganz schön aus und läuft ein wenig über den Rand. Beim nächsten Mal darf ich nicht die ganze Masse reingießen! Jetzt ist die Kruste golden und die Masse braun, aber noch weich und ich nehme das Ganze aus dem Ofen und lasse es abkühlen. Ein bisschen enttäuscht bin ich, weil der Pie nach dem Abkühlen stark in sich zusammenfällt. Mit einer richtigen „Pie Pan“ wäre das wohl nicht passiert. Ach was solls! Eine dicke Portion Schlagsahne und ein wenig Zimt darüber gepudert – und alles ist gut!
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Banff Mountain Film and Book Festival 1. – 9.11.2014
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Toronto in Weihnachtsstimmung 29.11.2014, 19 Uhr
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City of Toronto Special Events Office „Winterlicious“ – unter diesem Motto zelebriert Toronto ab Ende Januar 2015 die große Vielfalt der köstlichen Gourmetküche, die diese Stadt zu bieten hat. Zum Festpreis werden delikate Drei-Gänge-Menüs angeboten. Außerdem stehen auf dem abwechslungsreichen Programm weitere kulinarische Aktivitäten. Dazu gehören Kochkurse, Kochvorführungen, besondere Verkostungen oder Angebote in Gourmettheatern. www1.toronto.ca
© Drake Hotel – Winterlicious
The Banff Centre – Banff, Alberta Jedes Jahr findet Anfang November im Banff Centre ein Film- und Buchfestival statt. Neun Tage lang werden in winterlicher Kulisse die weltbesten Filme und Bücher aus der Bergwelt präsentiert. Naturfreunde und Freizeitwanderer kommen ebenso wie Profisportler, Buchautoren, Filmemacher, Fotografen oder Abenteurer hierher, um sich auszutauschen, Ausstellungen, Vorführungen oder Wettbewerbe zu besuchen oder um sich einfach von den fantastischen Eindrücken inspirieren zu lassen. Begleitet wird das Programm von der „Adventure“ Fachmesse. www.banffcentre.ca
Montréal im nächtlichen Zauber der Lichter 10.12.2014 – 1.2.2015 Montréal, Quartier des Spectacles Unvergesslich ist das mystische Lichtermeer, durch das man in Montréal, der UNESCO City of Design, auf der „Luminothérapie“ wandern kann. Von Anfang Dezember bis Februar 2015 verwandelt sich das Quartier des Spectacles jeden Abend in ein High-TechMuseum, in dem man nicht nur durch stilisierte winterliche Lichterwelten geführt wird, sondern auch farbenprächtige Videospiele auf Riesenleinwänden bestaunen kann. Als weitere Höhepunkte sind Ausstellungen und Aufführungen geplant. www.quartierdesspectacles.com © Quartier des Spectacles
© Arts Club Theater Company
Arts Club Theatre Company – Granville Island Stage, Vancouver – British Columbia Respektlos, witzig und turbulent – so präsentiert sich Avenue Q, ein Broadway-Musical für Erwachsene, das im Winter in Vancouver gastiert. Princeton, ein College-Absolvent, kommt nach New York City, um dort die Liebe, einen Job und den Sinn des Lebens zu finden. Er trifft auf die unterschiedlichsten Leute, die mit den Problemen der Erwachsenenwelt zu kämpfen haben. Fast alle Personen werden von Puppen dargestellt, die all die menschlichen Schwächen und Gemeinheiten verblüffend offen und wunderbar bissig darbieten. www.artsclub.com
Toronto, Nathan Phillips Square Am letzten Samstag im November begeht Toronto am Nathan Phillips Square die feierliche Eröffnung der Weihnachtsaison mit der „Calvacade of Lights“. Alle, ob Jung oder Alt, sind eingeladen. Das Fest startet um 19 Uhr mit zahlreichen Aufführungen, an die sich um 20 Uhr ein spektakuläres Feuerwerk anschließt. Dann folgt ein Live-Konzert. Danach sind die Besucher zu einer Open-Air-Eislauf-Party eingeladen – zum poppigen Wintermärchen unter Tausenden glitzernder Weihnachtslichter. www.seetorontonow.com
Kulinarische Winterträume 30.1. – 12.2.2015 Film „DamNation“ © Ben Knight
Avenue Q – Freches Musical für Erwachsene 20.11.2014 – 3.1.2015
Bizarrer Basar 29. – 30.11.2014 © Tourism Whistler / Mike Crane
von Sibylle Kautz-Freimuth
Whistler Conference Center – BC Über hundert Künstler und Kunstgewerbler kommen am letzten Novemberwochenende im Whistler Conference Center zusammen, um dort ihre Kunstwerke und handgemachten Waren zu präsentieren und zu verkaufen. Zwei Tage lang haben die Besucher die Gelegenheit, den „Bizaare Bazar“ zu durchstöbern. Das Angebot ist groß und reicht von Papierwaren, Keramik, Badprodukten, kulinarischen Köstlichkeiten und Kleidung bis hin zu Schmuck und vielen anderen Accessoires. Für Musik und Kinderspaß ist ebenfalls gesorgt. www.artswhistler.com
– Praktische Reisetipps –
Wer hat an der Uhr gedreht?
Kanadas sechs Zeitzonen
© Syda Productions (Uhr)
von Sibylle Kautz-Freimuth Reist man nach Kanada, stellt man die Uhr zurück. Aber um wie viele Stunden? In Kanada befinden sich sechs der insgesamt 24 Zeitzonen der Erde. Kein Wunder, denn es ist mit einer Fläche von 9,98 Millionen Quadratkilometern und einer maximalen West-OstAusdehnung von über 5.500 Kilometer das zweitgrößte Land der Erde. Im Winter herrscht Standard Time (ST). Im Sommer wird die Uhr, außer in Saskatchewan, eine Stunde vorgestellt: Diese Daylight Saving Time (DST) gilt in der Regel vom zweiten Sonntag im März bis zum ersten Sonntag im November.
Für Portiers und Gepäckträger sollte man je Gepäckstück einen Dollar einkalkulieren. In Fast-Food-Ketten oder Coffee Bars wird kein Trinkgeld erwartet. one acci le P iche ©M
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© little
von Sibylle Kautz-Freimuth In Nordamerika ist es üblich, in Restaurants, Bars, Hotels, beim Friseur und Taxifahrern ein gutes Trinkgeld (engl. „tip“) zu geben. Denn oft erhalten die Bediensteten, wenn überhaupt, nur ein knapp bemessenes Grundsalär und bestreiten ihren Lebensunterhalt mit dem Trinkgeld. In Restaurants sind zwischen 15 und 20 Prozent des Netto-Rechnungsbetrages angemessen, allerdings nur, wenn man zufrieden ist und der Service nicht schon als Extraposten auf der Rechnung auftaucht.
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Tipps für den „Tip“
Shoppen in Kanada
Was kostet es?
von Sibylle Kautz-Freimuth Wer Kanada zum ersten Mal besucht, wird verwirrt sein, wenn‘s ans Bezahlen geht. Denn die Rechnung fällt stets höher aus als die Preisangabe an der Ware. Anders als in Europa geben Kanadier für Waren und Dienstleistungen immer Nettopreise an. Erst an der Kasse kommt eine Konsumsteuer hinzu. In einigen Provinzen geschieht das in Form der „Harmonized Sales Tax“ (HST). In anderen Provinzen werden eine „Goods and Services Tax“ (GST) von 5 Prozent und eine „Provincial Sales Tax“ (PST) erhoben. Die PST kann variieren: In Alberta etwa zahlt man derzeit keine PST, in Manitoba 8 Prozent. Auf Lebensmittel und Benzin entfällt in der Regel keine PST.
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– Praktische Reisetipps –
Survival-Tipps für Anfänger
Das Bären-ABC
von Shaun Lees Nichts ruiniert eine nette Wanderung durch den Wald wie ein fast 200-Kilo schwerer, neugieriger Bär, der sich einem in den Weg stellt. Weglaufen kann man nicht. Kämpfen geht gar nicht und auch mit geistreichen Witzen kann man Meister Petz nicht überwältigen. Aber mit diesen Tipps hat man vielleicht Glück und kann hoffen, dass sich der Pelzträger noch einmal gnädig zeigt: d Klingeln bis der Arzt kommt: Auf Wanderungen sollten Sie immer eine Klingel mitführen, zur Not geht auch Singen und Klatschen. Bären werden Sie dann meiden – und das nicht nur, weil Sie unter Umständen falsch singen.
© Dennis W. Donohue
d Der geordnete Rückzug: Ziehen Sie sich immer ganz langsam zurück und sprechen Sie mit beruhigender Stimme. Geben Sie dem Bären auf jeden Fall immer Vorfahrt. d Immer den Deckel drauf lassen, zumindest, wenn es um Ihre Essensvorräte geht. Wenn Sie nicht ständig wie ein leckerer Snack riechen, werden Sie auch keiner werden. d Größe IST wichtig! Wenn Sie also ein Bärenjunges treffen – RENNEN SIE! Die Frau Mama ist dann meist nicht weit. – Anzeige –
Entdecken Sie die Ruhe.
Herzlich Willkommen in der AIRPORT LOUNGE.
– Praktische Reisetipps –
Mit dem Boot durch Ontario?
Aber bitte nicht ohne Führerschein!
© LesPalenik / Shutterstock.com (l., r.)
von Shaun Lees Wer würde bei einem Urlaub in Ontario nicht mal gerne ein Boot mieten, wenn er hier schon die längste Küste der Welt vorfindet? Von Einheimischen und ausländischen Besuchern verlangt Transport Canada allerdings, dass sie die Regeln kennen, die auf kanadischen Gewässern gelten. Wer ein Boot führen will, sollte sein Freizeitgefährt sicher manövrieren können, sich mit der Sicherheitsausrüstung auskennen und die Umwelt schonen. Diese Fähigkeiten muss man unter Beweis stellen, bevor man in Ontario ein Boot bedienen darf. Einen Bootsführerschein, den man zuhause gemacht hat, sollte man mitführen, wenn er dieselben Anforderungen erfüllt, die in Kanada gelten. Informationen zur sogenannten „Pleasure Craft Operator License“ und eine komplette Sicherheits-Checkliste für den Bootsverleih von Transport Canada finden Sie auf tc.gc.ca
Wie lange fliegt man nach... ?
4www.tc.gc.ca d Sicherheit 4www.tc.gc.ca d Lizenz
Wo bekommt man mehr Informationen zu Kanada? Wenn einer eine Reise tut, dann hat er …. viel zu erzählen. Vorher aber heißt es: „gut planen und organisieren“. Unter der Vielzahl von Infoquellen zu Kanada haben wir ein paar herausgesucht, die dabei nützlich sind. Von Sibylle Kautz-Freimuth 4www.canadainternational.gc.ca
© Tupungato
Grundsätzliches über Kanada und Einreise- und Einwanderungsbedingungen findet man auf der Webseite der kanadischen Botschaft mit Sitz in Berlin. Außerdem gibt es dort Infos zu Reiseplanung sowie Antworten auf Fragen von A bis Z und viele Hintergrundinfos zu bilateralen Beziehungen. 4www.de-keepexploring.canada.travel
von Sibylle Kautz-Freimuth Viele Flugrouten führen nach Kanada. Wie lange die Reise dauert, hängt vom Zielort ab und davon, wie viele Stopps inbegriffen sind. Am schnellsten geht es nonstop von Frankfurt, von wo aus einige größere Städte direkt angeflogen werden. Wer ein- oder zweimal umsteigen muss, sollte genügend Zeit mitbringen und mindestens sechs bis acht zusätzliche Stunden einkalkulieren. Selbst bei Direktflügen variieren die Flugzeiten je nach Flugrichtung, Abflugzeit oder Airline, meist um ca. eine halbe bis eine Stunde.
Rund ums Reisen informiert die offizielle Webseite der Canadian Tourism Commission, die auch auf Deutsch verfügbar ist. Hier stimmen zudem zahlreiche praktische Hinweise auf den Aufenthalt in Kanada ein.
4www.pc.gc.ca
Alles Wichtige zu National Parks, historisch bedeutsamen Orten und nationalen Wasserschutzparks findet man auf der englischsprachigen Webseite der Parks Canada. Über diese Seite kann man auch Campingplätze reservieren.
Hier die üblichen Nonstop-Flugzeiten zwischen Frankfurt und d Montréal: ca. 7,5 bis 8 Stunden d Toronto: ca. 7, 5 bis 9 Stunden d Calgary: ca. 9,5 bis 10 Stunden d Vancouver: ca. 10 bis 10,5 Stunden Den Osten Kanadas kann man gut von London Heathrow anfliegen. Rund 5 Stunden dauert der Flug nach St. John’s, eine Stunde länger nach Halifax.
myspotlightkanada.com
4www.canada.ca
Auch die Webseite der kanadischen Regierung richtet sich an Reisende und gibt Hinweise zu Reisedokumenten, Sicherheit, Gesundheit und vielem mehr.
4www.canada.diplo.de
Adressen deutscher Auslandsvertretungen in Kanada sowie Informationen zum konsularischen Serviceangebot liefern die deutschen Botschaften.
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Impressum
– Die Themen im nächsten Heft –
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Mit dem Kajak auf den Spuren der
Orcas © Monika Wieland
Redaktion: Anschrift siehe Herausgeber Internet: www.myspotlightkanada.com E-Mail: editor@myspotlightkanada.com
Killerwale – diesen Beinamen tragen die Orcas ganz zu Unrecht. Die intelligenten Meeressäuger heißen eigentlich korrekt „Große Schwertwale“ (Orcinus orca) und sie sind eng mit den Delfinen verwandt. Die äußerst sozialen Tiere leben in komplexen Populationsstrukturen – und sind meist in größeren Gruppen unterwegs. Besonders die indigenen Kulturen verehren sie sehr. Mit dem Kajak kommt man den Meeresriesen so nahe wie selten. Begleiten Sie uns im nächsten Heft auf einer Kajakexpedition der besonderen Art ...
Montréal – Heimat des Cirque du Soleil Der Cirque du Soleil, das ist ein toller Mix aus Zirkus und Straßenkunst. Kommen Sie mit uns hinter die Kulissen ...
Verantwortliche Redakteurin (V.i.S.d.P.): Kornelia Kahn, Anschrift siehe Herausgeber Redaktionelle Mitarbeit: Natasha Jervis (njs), Monika Fuchs (mkf), Shaun Lees (shl), Magee Walker (mgw), Mary Harris (mhr), Dr. Sibylle Kautz-Freimuth (skf), Petra Hegen Übersetzungen englischer Beiträge: Andrea Härtlein Konzeption, Layout und Produktion: www.space5.de Korrektorat: Lektorat Seltmann GbR www.lektorat-seltmann.de
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So ein Zirkus!
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Vom Pferdeglück „Ein Mensch, der meistens froh und heiter, entscheidet: Er wird Westernreiter!“ Und wo könnte das besser gehen als auf einer der vielen kanadischen „Working Ranches“! Kommen Sie den edlen Vierbeinern einmal ganz nah ...
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Inserenten in dieser Ausgabe: Parks Canada; RK Heliski; Luxx Lounge; Mein Kanada-Reiseplaner; Western Guiding Services; Tourism Saskatchewan; Arluk Outfitters; Spirit of the West; Niagara Icewine Festival; Fasten Your Seatbelts Kanadareisen; Boomerang Reisen; Travelworld Online; Hamburg Airport Lounge;