MySpotlight Kanada #3 - APR 2015

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Nr. 3

Outdoor · Natur · Abenteuer

Urlaub in Kanada: Dem Abenteuer auf der Spur

Attraktive Freizeit-Lodges & Resorts im ganzen Land

Der Bärenflüsterer

Wandern mit den Grizzlys

Outdoor-Abenteuer

© gnohz

RV-Special: Tipps für den Camperurlaub Nova Scotia

Provinz am Atlantik

April 2015

Kanada Aktuell: Unbekannte Regionen im Blick


Inhalt dieser Ausgabe

Kanada – Das Land der Bären

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© Lorraine Logan

Während in Europa schon ein einziger Bär für Aufregung sorgt, sind Begegnungen mit den Pelzträgern für viele Bewohner Kanadas keine große Sache. Diesen größten an Land lebenden Raubtiere der Erde einmal bei einer geführten Bärenwanderung in freier Wildbahn zu begegnen, kann mächtig Eindruck machen ... Der Bärenflüsterer – Gary Zorn und die Grizzlys der Cariboo Mountains c Die Bären von Churchill c

Outdoor-Abenteuer c Mit dem Camper durch Westkanada c

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Camper-Urlaub gut geplant: Interview mit Erwin Heider, camperboerse

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Zum Lachsangeln nach Kanada

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Regionen im Fokus Die Niagara Region

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Geschichten & Geschichte Die Swiss Guides von Golden

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Traumhafte Lodges & Resorts

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© Tom Chudleigh

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Entdecken Sie die kanadische Gastfreundschaft: neue Urlaubsregionen, attraktive Unterkünfte, spannende Outdoor-Aktivitäten

Leser erzählen c Eine Aussteigerin erzählt: „10 Jahre Bäume fällen ...“

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Kanada Spezial Hotel in den Wipfeln: Free Spirit Spheres 56

© Mike Clime

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Spotlight

My

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© Joshua Resnick

Bekochesn! Sie un

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Städteporträt: Halifax

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Kanada auf isländisch

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Ein Sommer in Nova Scotia

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Kulinarisches Kanada: c Sommerzeit? Zeit fürs „Backyard BBQ“

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Events & Praktische Reisetipps

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Reisemarkt

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Gewinner des Fotowettbewerbs

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Vorschau & Impressum

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Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

© Briefmarken: Neftali / Shutterstock.com; Sergey Uryadnikov (Eisbären); welcomia (u.r.)

haben Sie schon Mal einen Bären in freier Wildbahn gesehen? Die meisten von Ihnen werden wohl noch nicht in den Genuss dieser Attraktion gekommen sein. In Kanada lebt eine Vielzahl dieser Tiere, die man bei geführten Wanderungen, Exkursionen und oft unfreiwillig während des Camper-Urlaubs antrifft. Grund genug dachten wir, den Sympathieträgern einmal ein besonderes Plätzchen in einer Ausgabe von MySpotlight Kanada zu widmen. Treffen Sie also die Bären Kanadas, einen Bärenflüsterer aus BC und einen TundraBuggy-Guide aus Manitoba... ... und auch ein Camperurlaub gehört einfach zu Kanada. Aber wie plant man einen solchen Urlaub und was muss man beachten? Antworten darauf finden Sie in unserem Interview mit der camperboerse. Dabei haben wir nebenbei auch erfahren: Die meisten Kanada-Einsteiger lieben den Westen. Doch viele Wiederkehrer besuchen auch gerne die Atlantikprovinzen. Grund genug, Nova Scotia und seiner Hauptstadt Halifax ebenfalls ein kleines Special zu widmen ... und weil der Sommer nicht mehr fern ist, finden Sie im kulinarischen Teil diesmal alles über das Grand Canadian BBQ. Einen Bärenspaß beim Schmökern wünscht ... ... Ihre MySpotlightRedaktion!

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Grizzly (Ursus arctos horribilus) Population: 185.000 – 200.000 weltweit (ca. 20.000 in Kanada) Gewicht: 125 – 350 kg Körperlänge: bis 1,8 m Lebenserwartung: 20 – 30 Jahre (in freier Natur) Lebensraum: Alaska, Westkanada (ca. 16.000 in BC), Russland, Nordasien, USA, selten in Europa; Fell: dunkelbraun, elfenbeinfarben, schwarz; weiße Fellspitzen sorgen bei manchen Arten für die typisch silbrig-graue Optik („grizzled“ = „grauhaarig“);

„Grizzly“ –

seine silbrig-weißen Fellspitzen haben dem Braunbären seinen Beinamen beschert.

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– Land der Kontraste –

Die Reise ins

„Bear Country“ Gemächlich trottet die Grizzlymutter am Flussufer entlang. Neugierig folgen ihr ihre Jungen und schnuppern dabei aufgeweckt in der Luft. Es gibt viel zu erkunden! Ab und zu bleibt die Gruppe stehen. Aufgerichtet lassen sich Gerüche und Geräusche doch viel besser erkennen und wenn sich die Kleinen auf ihre Hinterbeine stellen, gebannt in die Ferne blicken und die Nase noch ein wenig höher in den Wind halten, wirken sie fast schon menschlich.

ß von Andrea Härtlein

Während im wohlbehüteten Europa schon das Auftauchen eines einzigen Bären für große Aufregung sorgen kann, ist eine solche Begegnung für viele Bewohner Nordamerikas scheinbar keine große Sache. Von den acht Bärenarten dieser Welt leben hier neben dem Eingangs erwähnten Braunbären auch Schwarzbären und die mächtigen Eisbären, die als die größten an Land lebenden Raubtiere der Erde gelten. Ihnen und ihren Artgenossen einmal bei einer geführten Bärenwanderung in freier Wildbahn zu begegnen, kann mächtig Eindruck hinterlassen und wer an der Seite eines geschulten Bärenführers durch Kanadas Wildnis streift, kann viel über das Leben und die Eigenarten der Tiere lernen.

Die an der Küste von Alaska lebenden Grizzlys sind besonders

© Erik Mandre (l.); Richard Seeley (r.)

groß. Ihr Pelz ist braun gefärbt.

Dem Grizzly, oder Ursus arctos horribilus, gefällt es vor allem in British Columbia. Hier, wo schätzungsweise rund 16.000 Exemplare leben, ist man mitten im „Bear Country“ angekommen und findet die Tiere vor allem in der Region

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der Coast & Mountains, aber auch im Landesinnern. Die Glendale Cove im Knight Inlet zieht, wohl wegen ihres leckeren Nahrungsangebots, eine große Menge Grizzlys an und riesige Exemplare sind auch in der Nähe von Bella Coola und im Tweedsmuir Provincial Park auf Lachsfang oder durchstreifen die Cariboo und Chilcotin Mountains und den Great Bear Rainforest. Verhältnismäßig wenige der scheuen Zeitgenossen leben im Westen Albertas, dem Yukon und den Nordwestlichen Territorien. Oft sind es die direkt an der Westküste lebenden Tiere, die durch eine beeindruckende Körpergröße auffallen: Wie die Braunbären auf Kodiak Island im benachbarten US-Bundesstaat Alaska, die sich auch durch ihr braunes Fell von ihren etwas kleineren, silbriggrauen Artgenossen im Landesinneren und in Kanada unterscheiden.

Dabei ist „kleiner“ im Hinblick auf einen Grizzly sicher ein relativer Begriff. Spätestens, wenn der „Ursus horribilus“ agil durch das Uferbecken sprintet, um einen dicken Lachs an Land zu ziehen, oder einen unangemeldeten Besucher im Galopp konfrontiert, erscheint das gemütliche Wesen der Tiere in einem anderen Licht. Zwar gelten Grizzlys nicht als sehr aggressiv, doch wie fast alle Lebewesen mögen sie es nicht, wenn man ihnen auf die Pelle rückt. Sie leben zurückgezogen und halten lieber Abstand zu den Menschen, von denen sie im Gegenzug dasselbe erwarten.

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ie Neugierde ist bei vielen Bären ein ausgeprägter Charakterzug. Gerne inspizieren sie alles, was so herumliegt. Man könnte ja damit spielen oder – noch besser – es fressen! Wenn etwas ihre Aufmerksamkeit erregt, prüfen sie gleich, ob es sich lohnt das genauer zu erkunden: Ein paar Touristen, die am anderen Ufer aus sicherer Entfernung gebannt durch den Zoom ihrer Digitalkameras linsen? Nicht der Rede Wert!


Für den entfernten Verwandten, den Polarbären (Ursus maritimus), beginnt dann erst der gute Teil des Bärenlebens. Auch dabei dreht sich natürlich alles ums Futter. In den arktischen Regionen Kanadas erlangte in Manitoba besonders der Ort Churchill in den letzten Jahren weltweite Berühmtheit. Dort versammeln sich die Polarbären im Herbst, um später über die zugefrorene Hudson Bay zu ihrer bevorzugten Futterquelle zu gelangen: den Robben. Weil die Polarbären die meiste Zeit ihres Lebens auf dem Eis des Arktischen Ozeans verbringen, gehören sie im weitesten Sinne sogar zu den Meeressäugetieren. Ihr wasserabweisender Pelz und das dicke Fettpolster schützen die talentierten Schwimmer vor Kälte und Nässe. Während sie jedes Jahr auf das Eis in der Hudson Bay warten, treffen auch zahlreiche Touristen in Churchill ein, um die Tiere einmal in freier Wildbahn zu beobachten. Dabei ist besondere Vorsicht geboten! Denn anders als ihre Kollegen im Süden der Nation, sind die Eisbären die man hier trifft stark ausgehungert. Und wen der Hunger plagt, der kann schon ziemlich ungemütlich werden.

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„ Achtung Bär!

Juhu – ein Leckerbissen! Erstaunlich leicht

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Daneben wirken die Schwarzbären Kanadas (Ursus americanus) um einiges agiler. Menschliche Nähe scheint sie weniger zu stören, obwohl auch sie den Kontakt lieber meiden. Die exzellenten Kletterer bevölkern so gut wie das ganze Land und gelten als ausgesprochen neugierig. Oft retten sie sich einfach auf den nächsten Baum, wenn Gefahr droht. Selbst junge Tiere können schon blitzschnell klettern und ihre Turnübungen in luftiger Höhe wirken dann fast akrobatisch. Auch für die Schwarzbären spielt die Futtersuche eine übergeordnete Rolle. Dabei sind sie gar nicht wählerisch. Alles, was man fressen kann, kommt auf den Speiseplan: Insekten, Seggen, Gräser, Wildblumen, Beeren und Nüsse, aber auch Fische oder Muscheln und manchmal sogar Wild. Bären sind Raubtiere und sie müssen schließlich Kräfte sammeln. Bevor der Winter vor der Tür steht, muss das Fettdepot gefüllt sein, damit man die Winterruhe in der kalten Jahreszeit unbeschadet übersteht.

fischen sich Grizzlys Lachse aus dem Wasser.

Verhaltens-Tipps:

Entspannung muss sein!

Wellness à la Grizzly...

Im Bärenland ist man am sichersten in einer größeren Gruppe unterwegs und macht sich deutlich bemerkbar, bevor es zu einer Überraschung kommt. Trifft man unerwartet auf Meister Petz, raten erfahrene Bärenkenner erst mal, einen kühlen Kopf zu bewahren. „Stand your ground!“ Ruhig bleiben und nie wegrennen, ist damit gemeint. Stattdessen sollte man mit beruhigender Stimme sprechen und langsam den Rückzug antreten, während man das Tier im Auge behält.

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© Tom Reichner (o.); Agustin Esmoris (l.o.); bierchen (l.u.); B.G. Smith (r.)

Wird man von einer Bärenbegegnung überrascht, sollte man immer bedenken, dass auch der Bär vielleicht gar nicht damit gerechnet hat. Er war möglicherweise gerade einem leckern Duft auf der Spur und hat dabei nicht aufgepasst.


Amerikanischer Schwarzbär (Ursus americanus) Population: 630.000 – 725.000 weltweit Gewicht: bis 280 kg Körperlänge: 1,5 – 1,8 m Lebenserwartung: 25 Jahre (in freier Natur) Lebensraum: ganz Alaska und Kanada (außer Prince Edward Island, viele US-Staaten, Teile von Mexico; Fell: schwarz, blauschwarz, braun, elfenbeinfarben; Acht seiner 16 Unterarten leben in British Columbia; der Kermodebär ist vielleicht der Interessanteste von allen. Ihn gibt es nur in British Columbia. Meist ist er schwarz, manchmal auch weiß. Die weißen Tiere nennt man „Spirit Bear“.

Schwarzbären leben fast überall in Kanada. Sie sind besonders agile Zeitgenossen und gute Kletterer.

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Eisbär ( Ursus maritimus ) Population: 20.000 – 25.000 weltweit Gewicht: 350 – 600 kg, selten auch bis zu 800 kg Körperlänge: 1,8 – 2,7 m Lebenserwartung: 25 – 30 Jahre (in freier Natur) Lebensraum: Nördliche Polarregion/Arktis (auf Spitzbergen und dem Franz-Josef-Land, nördliches Sibirien, Wrangelinsel, Grönland und im westlichen und nördlichen Alaska; in Kanada vor allem auf den arktischen Inseln, entlang der Hudson Bay und an der Nordküste der Labrador-Halbinsel)

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Eisbären findet man nur in arktischen Regionen. Wenn sie im Herbst an der Hudson Bay eintreffen, sind sie meist ganz schön hungrig ...

© Christopher Wood; cbikeriderlondon (o.);

Fell: weiß, gelblich weiß


Die Grizzlys im Khutzeymateen Valley, British Columbia Jo Crebbin / Shutterstock.com

Seit 30 Jahren bietet Jenn Broom mit Ocean Light II Adventures Erkundungstouren direkt an der Küste BCs an. Auf den geführten Exkursionen kann man gemeinsam mit ihrer Crew an der pittoresken Küste Wale, aber auch die mächtigen Grizzlys beobachten. Von den fünf Abenteuer-Trips des Outfitters in ganz unterschiedliche Küstenregionen von BC ist uns besonders die Tour ins Khutzeymateen Valley aufgefallen.

An der nördlichen Küste der Provinz gelegen, gilt dieses einzigartige Gebiet als der letzte intakte Küstenregenwald der Erde. Das ganz besonders gemäßigte Klima des Fjords und der Flussmündung bietet den Grizzlys einen idealen Lebensraum. Innerhalb Kanadas gilt das Khutzeymateen Valley deshalb als eines der wichtigsten Küstenreservate der Provinz, mit einer Population von ca. 60 Tieren. Der Zugang ist besonders reglementiert. Nur zwei Outfitter haben eine Lizenz für Führungen in das Tal und so dürfen nicht einmal 200 Personen im Jahr das Khutzeymateen Valley betreten. Dafür ist die Erfahrug umso intensiver und erhielt von National Geographic bereits 2004 die Auszeichnung „One of the Greatest Trips of 2004“.

Ab in den Bärenknast von Churchill! Auffällige und aggressive Zeitgenossen kommen in Churchill in Verwahrung. Wenn die Hudson Bay zugefroren ist und die Bären weiter wandern, werden die teils tonnenschweren Tiere narkotisiert und mit dem Heli ausgeflogen. Schon so mancher musste sich da mit einem gezielten Sprung in ein parkendes Auto am Straßenrand retten. Wie gut, dass während der Bärensaison in Churchill so gut wie niemand sein Fahrzeug abschließt.

Ihre außergewöhnliche Kraft sicherte den Bären schon früher den Respekt der Menschen und machte sie zum Gegenstand zahlreicher Mythen und Sagen. Oft schrieben besonders die indigenen Völker ihnen lebensspendende oder heilende Qualitäten, „übermenschliche Weisheit“ und außerordentliche Stärke zu. Wenn er auf seinen beiden Hinterbeinen steht und sogar geht, erscheint der Bär tatsächlich fast wie ein Verwandter des Menschen. Sogar die Germanen sahen in ihm den König der Tiere und glaubten, dass ein besonders tapferer Krieger nach seinem Tod als Bär wieder auferstehen würde. Auch heute haben die Tiere ihre faszinierende Wirkung noch lange nicht verloren. Mit einer seltsamen Mischung aus Sympathie, ein wenig Angst und Respekt betrachten wir sie, und wer in der kanadischen Wildnis einmal einem richtigen Bären begegnet und ihn eine Weile beobachtet, wird sicher nicht nur wegen seiner beachtlichen Körpergröße noch lange beeindruckt sein.

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© Ocean Light II Adventures

Eisbärenbeobachtungstouren sind oft auf kleine Teilnehmerzahlen beschränkt oder finden gleich mit Hilfe motorisierter Aussichtsplattformen statt. Und besonders aggressive Zeitgenossen müssen dann schon mal einsitzen: im Polar Bear Jail von Churchill.

Die 44.000 Hektar des Khutzeymateen werden dominiert von dichten Fichtenwäldern, Regenwald, tiefen Fjorden und schroffen Gipfeln. An der Wasserscheide des Khutzeymateen River und an den benachbarten Ufern des Larch und Cedar Creek finden die Grizzlys ein ideales Jagdgebiet und ihre Leibspeise: Lachs. Sie teilen sich das Gebiet unter anderem mit Schwarzbären, Wölfen, Bergziegen, Nerzen und Bibern. Derzeit betreuen BC Parks und die ansässigen First Nations das Khutzeymateen Valley gemeinsam und zwei First Nation Rangers sorgen besonders dafür, dass sich Besucher bei Bärenbegegnungen an die offiziellen Regeln halten. Dieser Aufgabe widmet sich BC Parks seit 20 Jahren und erhält so das Tal als einen Ort, an dem die Grizzlys in Ruhe leben können. Die kleinen Besuchergrüppchen scheinen sie dabei nicht weiter zu stören. 4www.oceanlight2.bc.ca 4www.pc.gc.ca

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Sparringspartner: Eisbären sind Einzelgänger – nur Mütter sind gemeinsam mit ihren Jungen unterwegs. Eigentlich haben Eisbären gar kein so ausgeprägtes Territorialverhalten – ihre Reviere überschneiden sich daher und wenn das Nahrungsangebot groß ist, jagen oft mehrere Tiere im gleichen Bereich. Während sie auf das Zufrieren des Meeres warten, zeigen dann auch ausgewachsene Eisbären-Männer ein oft erstaunlich tolerantes Verhalten untereinander. Ihre Kämpfe gleichen dann eher imposanten Kampfspielen. Man nennt das auch „Sparring“.

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© FloridaStock

Kräftemessen in der Tundra nahe Churchilll. – Die beiden Eisbären wollen es wissen und kämpfen spielerisch.


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– Special | Kanadas Bären –

Besuch beim

BearWandern Whisperer mit den Grizzlys von Andrea Härtlein, Fotos: Ecotours-BC

Wenn Gary Zorn im Sommer das Haus verlässt, ist es rund um die Pyna-tee-ah Lodge noch dunkel. Mit seinem deutschen Schäferhund geht er fast täglich morgens um 5 Uhr los, um der Natur beim Aufwachen zuzusehen.

Schnell weiß man, warum er sich „Bärenflüsterer“ nennt. Ruhig und angenehm klingt seine tiefe Stimme. Wenn er von seiner Liebe zur Natur und seinem Respekt für die Tiere spricht, könnte man ihm endlos zuhören. Tatsächlich hat ihn ein ehemaliger Gast so getauft: Als den beiden vor Jahren auf einer Wanderung ein scheinbar wenig gut gelaunter Grizzly über den Weg lief, war es zum Ausweichen bereits zu spät. So begann Gary leise mit dem Bären zu sprechen und trat vorsichtig den Rückzug an. Was er genau sagte ist nicht überliefert, doch das imposante Tier verschwand bald wieder im Unterholz. Als der erschrockene Begleiter seine Sprache wieder fand, war sein Urteil gefällt: „You are a Bear Whisperer!“ Seitdem trägt der heute weißhaarige Kanadier diesen Spitznamen stolz – und hat ihn sich sogar als Markenzeichen schützen lassen.

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Selten allerdings wird es derart brenzlig, wenn man mit Gary auf Bärenwanderung geht. Dazu kennt er die Tiere der Umgebung zu gut und auch sie scheinen zu spüren, mit wem sie es zu tun haben. Welches Tier man besser meidet, merkt er sofort. „Es ist eine Frage der Körpersprache,“ erklärt er: „Jeder Bär hat seine eigene Art, sich mitzuteilen.“ Besonders jungen Tieren geht man besser aus dem Weg und knurrt und schnappt ein Bär, oder hüpft er gar auf seinen Vorderpfoten herum und wedelt mit den Pranken, will er, dass man verduftet. „Er blufft dann, weil er selbst ein wenig unsicher ist,“ erklärt Gary. Nimmt er eine breitbeinige Position ein und blickt mit gesenktem Kopf von unten, sendet er ein eindeutiges Warnsignal. Dann hat man sein Territorium verletzt und bekommt bald ein ernsthaftes Problem. Höchste Zeit, den Rückzug anzutreten. Gary löst solche seltenen Situationen, indem sich langsam entfernt und mit seiner leisen Stimme auf den Bären einredet. Das Wichtigste dabei: Niemals in Panik verfallen! „Es gab eine Bärin, Aggy, die wirklich immer sehr aggressiv war,“ erzählt Gary. Jedesmal griff sie das Boot an, wenn man sie passieren wollte und selbst tiefes Wasser konnte sie nie davon anhalten. „Wenn ich neben dem Boot durch den Fluss watete, musste ich mich oft ins sichere Boot schwingen. Sie wollte einfach niemanden in ihrem Fischrevier dulden.“ Aber auch wenn einer freundlich gesinnt ist, merkt es der Kenner sofort: „Big Albert lebte viele Jahre an unserem Fluss. Er war einer der größten und ältesten Bären der Gegend und saß regelmäßig mit uns an der selben Fangstelle. Aggressiv war er nie.“ Gerne knipsen lässt sich auch Teddy, der als „besonders fotogen“ gilt, wenn er neben dem Booten der Gruppe herläuft.

© Ecotours-BC – Gary Zorn (o); Peggy Zorn (l.)

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itten in British Columbia, am Rand der Cariboo Mountains, liegt das kleine 300-Seelendorf Likely in dem er gemeinsam mit seiner Frau Peggy EcotoursBC führt. „Bear Country“ nennt man diese Region, denn Bären gibt es hier einfach überall. Dass man morgens auf dem Rasen vorm Haus über die Hinterlassenschaften eines Grizzlys stolpert, ist keine Seltenheit. Und zur morgendlichen Stunde, zu der es Gary in den Wald zieht, und in der Abenddämmerung, lassen sich die eindrucksvollen Tiere am besten beobachten.


„Pyna-tee-ah“... ... aus der Sprache der Indianer bedeutet soviel wie „the land of dancing rainbows“. Man kann es auch mit „big river twisting“ übersetzen. Die Pyna-tee-ah Lodge von Ecotours-BC liegt westlich des Cariboo Mountains Provincial Park im kleinen Ort Likely, einem 300-Seelen-Dorf an der Flussmündung des Quesnel River. Auf dem RV-Parkplatz der Lodge können Camper-Reisende ihre Gefährte abstellen und für zwei bis drei Tage mit dem Cariboo Mountain Bear Whisperer Gary Zorn die Bären im riesigen Gebiet der Cariboo Mountains besuchen.

© Ecotours-BC – Mark Zebowitz (o.); Gary Zorn (.u.)

Seit gut 35 Jahren beobachtet Gary die Grizzlys der Cariboo Mountains und kennt viele „mit Namen“. Als erster in British Columbia erhielt er eine Grizzly Bear Viewing License. Seine Erfahrung hat Ecotours-BC das Qualitätssiegel Canadian Signature Experience eingebracht und trägt stets dazu bei, dass der Bärenflüsterer seine menschlichen Schützlinge immer heil zurückbringt. Immerhin geht man bei ihm nicht im Schutz einer Plattform auf Beobachtung, sondern wandert mitten durch den Wald! Darauf legt Gary großen Wert. Seine Gäste sollen die Natur so erleben, wie er selbst und dabei lernen, welche Schätze sie birgt. „Im Wald zählt nicht, was man sehen will, sondern, was man sehen kann,“ sagt er. Es gibt unendlich viel zu entdecken, und besonders, wer Bären beobachten will, müsse lernen, wie sie zu sein – ein Teil der Natur. Wie das geht, wollen wir wissen. „Das ist einfach,“ schmunzelt Gary. „Lassen Sie eine kleine Gruppe still in einem Raum sitzen. Dann ist das Wichtigste schon gelernt.“ Auch in der Natur gibt es keinen Lärm. Man beobachtet, liest Spuren, deutet und interpretiert seine Umgebung. Alles hier erzählt eine Geschichte. Spätestens, wenn im Frühjahr die Bären aus ihrer Winterruhe erwachen und aus den Bergen in die tiefer gelegenen Regionen wandern, um sich fürs Erste am frisch sprießenden Gras zu stärken, wird es sehr spannend. Im Sommer schwärmen sie wieder zurück in die höheren Bergregionen. Dann heißt es auch für die Gäste der Pyna-tee-ah Lodge: „Aufstehen mit den Vögeln!“ Sobald es dämmert, führt Gary die kleinen Gruppen an. Mit von der Partie: sein treuer Schäferhund. Mit seinem ausgeprägten Geruchssinn merkt er oft viel schneller, wenn es brenzlig wird und warnt seinen Herrn. „Bären sind gefährlich,“ sagt Gary und darum muss man ihnen mit größtem Respekt begegnen.

Seine Frau Peggy kümmert sich um die Lodge, in der zwölf Gäste in sechs gemütlichen Zimmern Unterkunft finden und auch kulinarisch rundum verwöhnt werden: Die Kochkünste des Küchenchefs begeistern nicht nur die Gäste. Auch die beiden Besitzer sprechen mit Begeisterung von seiner country-style Gourmet-Cuisine, bei der alles hausgemacht ist und frisch zubereitet wird. Vom traditionellen Turkey, über frischen Lachs, besonders in der Saison, und leckere Barbecues mit Steaks und Ribs. Ein spezielles Geheimrezept ist das „Drunken Chicken“, das in einer Gewürzpanade über einer Dose Bier geröstet wird, während das Bier langsam verdampft. Frisches Obst, Sandwiches und jede Menge Selbstgebackenes stehen auf dem Menüplan. Und das Frühstück? Es klingt verdächtig Englisch. Danach gefragt, lacht Peggy: „Die kanadische Küche ist eben doch aus Europa importiert.“ Ecotours-BC ist eines von ca. 180 Unternehmen mit dem Label „Canadian Signature Experience“. Dieses Prädikat der Canadian Tourism Commission erhalten nur einzigartige Tourismus-Angebote in Kanada. 4www.ecotours-bc.com

Dicke Lachse sind für die Tiere ein ganz besonderer Leckerbissen, denn sie liefern das Fettpolster für die Winterruhe. Im Herbst zur Lachswanderung kommen die Pelzträger deshalb zurück an die Ufer des Fraser und Quesnel River und von Booten aus kann man sie gut beobachten. Die Menschen scheinen sie dann oft gar nicht sonderlich zu stören. Das Futter ist wichtiger und es wird auf keinen Fall geteilt! Lustige Szenen beobachtet man da, die selbst dem versierten Bärenflüsterer ein amüsiertes Lächeln entlocken.

Das Leben in der Natur und mit den Bären ist für Gary eine Passion, die er nicht missen will. Aufgewachsen ist er auf einer kleinen Ranch in British Columbia und vom eher urbanen Erbe seiner Vorfahren – seine Großeltern waren im Ersten Weltkrieg aus Berlin emigriert – ist ihm rein gar nichts anzumerken. Ein Leben in der Großstadt unter vielen Menschen? Unvorstellbar! „Da würde ich nie reinpassen. Wenn ich hier im Wald auf eine Spur stoße, ist es mit größter Wahrscheinlichkeit meine eigene. Die habe ich dann wohl im Vorjahr hinterlassen.“

Alles in der Natur erzählt eine Geschichte.

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– Special | Kanadas Bären –

Die Bären

von Churchill

Eisbären hautnah erleben

von Andrea Härtlein, Fotos: Frontiers North

Bis zum Horizont sieht man nur Weiß. Schnee und Eis – soweit das Auge reicht. Ein paar Böen fegen das pulvrige Weiß durch die klirrend kalte Luft an der Hudson Bay. Da tauchen in weiter Ferne ein paar kleine Punkte auf, und werden langsam größer. Es ist eine Eisbärenmutter mit ihren Jungen.

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© Frontiers North Adventures (u.); Bob Debets (o.)

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b sie den Tundra Buggy schon entdeckt haben, der im spürt so mancher in der gut geheizten Kabine und auf der Herbst regelmäßig Touristen in die eisige Kälte rund Plattform vielleicht ein leichtes Kribbeln, angesichts der um Churchill entführt? Die Szene ist fast typisch für mächtigen Tiere. einen Herbsttag an der Hudson Bay und es sind gerade solche Begegnungen, die Doug Ross, Interpretive Guide bei Doug, der früher schon für Parks Canada, Alberta Parks und die City of Winnipeg als Naturführer gearbeitet hat, lebt Frontiers North Adventures, am meisten faszinieren, wenn eigentlich in der Hauptstadt. Doch Churchill besucht er er die Besucher zu den Bären begleitet. Seit 2006 arbeitet regelmäßig. Das Leben und die Gewohnheiten der Eisbären der ehemalige Direktor des Zoos im Assiniboine Park schon faszinieren ihn. Nie wird er müde, sie zu beobachten und als Führer für das Familienunternehmen in Churchill. den Besuchern sein umfassendes Wissen über die Natur zu Immer wieder ist er hellauf begeistert von der Natur Nordvermitteln. Begeistert erzählt er uns von der Vielfalt der verManitobas – und von den Eisbären. Vor allem, wenn die Tieschiedenen Ökosysteme – dem Ozean, der Tundra, riesigen re aus ganz großer Entfernung daherkommen, ist es ein Flussmündungen und nordischen Wäldern. Mit dem Tunbesonderes Erlebnis. Und wegen ihrer unermesslichen dra Buggy lassen sich viele dieser Naturspektakel an der Neugier scheint es oft, als wären in Churchill gar nicht die Flussmündung und den Ufern der HudBären die Attraktion, sondern die Abenteuer verbindet: son Bay nahe Churchill beobachten. Menschen. Nicht selten kommen einGäste lassen gemeinsam zelne Tiere ganz in die Nähe der Buggys und werfen, auf ihren HinterbeiDie riesigen Fahrzeuge sind so gut wie den ereignisreichen nen stehend, einen neugierigen Blick jeder Herausforderung gewachsen. Tag ausklingen. auf die riesigen Fahrzeuge. Drinnen Selbst bei extremen Minusgraden funkhalten die Besucher den Atem an tionieren sie tadellos und lassen sich auf und blicken fasziniert zurück. Klick unwegsamstem Gebiet manövrieren. Klick – es wird geknipst, was das „Erst kürzlich waren wir bei einer gefühlZeug hält: Beweise sammeln! ten Temperatur von –50º C auf einer NorObwohl die geräumigen Tundra Bugthern Lights Tour,“ erzählt Doug begeigys außerordentlich sicher sind, verstert. Uns fröstelt. Dennoch: Aurora


vinz, denn die Gewässer der Hudson Bay gehören zu Nunavut.

Borealis leuchtet im Winter fast nirgends so spektakulär, wie in Churchill. Und schließlich gilt immer noch: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung!

Auf das Phänomen der im Herbst stets geöffneten Pkws in Churchill angesprochen lacht er. „Ja, das stimmt. Die meisten Autos werden während der Bären- Doug Ross und seine saison nicht abgeschlossen, damit man Kolleginnen & Kollegen bei Bedarf schnell in Sicherheit kommt.“ aus aller Welt führen Gäste Doch so ungemein gefährlich ist das von Frontiers North in Leben in Churchill eigentlich gar nicht. Manitoba auf spannende „Vom einen Ende der Stadt zum anderen Exkursionen. Bis es Mitte Oktober endlich wieder soweit sind es höchstens 10 Minuten – und die ist und die Bären und mit ihnen die TourisMenschen hier haben sich an das Phänoten an die Hudson Bay kommen, wird Doug in Churchill auf men gewöhnt und sich arrangiert,“ erklärt unser Guide. Ist Sommertouren gehen. Auch dann hat die außergewöhnman in einer größeren Gruppe unterwegs, schätzt er die liche Natur viel zu bieten. Viele Gäste kommen öfters: Im Eisbären-Gefahr eher klein ein und das Polar Bear Watch Sommer besuchen sie die Belugas der Bay. Um die 3.500 Programm von Churchill ist ebenso vorbildlich, wie die Vordieser Tiere gibt es hier. Im Herbst kommen etliche Reisenschriften auf einer Tour von Frontiers North streng sind. de zurück, um die Bären zu sehen. Doug erzählt uns von Schließlich waren die Bären ja lange vor den Menschen Australiern, die wahre Bärenfans sind. Wenn sie zur Eisbähier. Dass sie bei ihren Wanderung an die Bay irgendwann ren-Beobachtung eintreffen, haben sie bereits die Grizzlys plötzlich eine Siedlung hier antrafen, haben sie mit Gelasvon British Columbia besucht. Und deutsche Gäste lieben senheit und der üblichen Neugierde quittiert – ganz nach vor allem die unendliche Weite der Landschaft. „So etwas dem Motto: „Mal sehen, ob etwas Essbares dabei ist!“ Das haben sie zu Hause noch nie gesehen,“ schmunzelt Doug – ist natürlich auch der Grund, warum sie ausgerechnet hierder diese Begeisterung ganz uneingeschränkt teilt. her kommen: Sie suchen nach Nahrung und finden sie auf der zugefrorenen Hudson Bay: Robben.

© Frontiers North Adventures (o.); Bob Debets (u.r.)

Weil ihre Zeiten auf dem Eis aber wegen des veränderten Klimas kürzer werden, wird auch das Nahrungsangebot knapper. Es gibt weniger Eisbären. Doug erinnert sich: 2012 habe man in Churchill kaum Eisbärenbabys gesichtet, sagt er. Doch in den letzten beiden Jahren gab es wieder mehr Nachwuchs. Aber Zwillinge oder Drillinge sind seltener geworden. Oft sieht man nur noch ein Junges in Begleitung der Mutter.

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Dass das Salzwasser der Bay überhaupt zufriert, liegt an den besonderen Naturgegebenheiten vor Ort. Wir erfahren, dass vor allem die großen Ströme, die im Norden Manitobas ins Meer fließen, dafür verantwortlich sind. Ihr Wasser vermischt sich mit der gegen den Uhrzeigersinn fließenden Meeresströmung. So „verdünnt“ gefriert das Salzwasser bei der Eiseskälte. Und dann haben die Polarbären ihren großen Moment, für den sie extra vom südwestlichen Ufer der Hudson Bay aus hier „angereist“ sind. Technisch gesehen wechseln sie, wenn sie das Eis betreten, sogar die Pro-

Frontiers North Adventures Die Faszination des Nordens wird bei Frontiers North Adventures in der Churchill Wildlife Management Area in Manitoba, ganz groß geschrieben: Die größte Eisbärenpopulation der Region um Churchill, das außergewöhnliche Tierleben, weite, offene Landschaften und die besonderen Menschen, die mit ihren Bräuchen und ihrer Kultur die Atmosphäre in Nord-Manitoba prägen, gehören dazu. Die Begeisterung für das Land steht den Besitzern Merv, Lynda und John Gunter und ihren Guides und Fahrern auf der Stirn geschrieben. Ein authentisches Erlebnis möchte man schaffen – an das sich

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die Besucher noch lange erinnern. Das Familienunternehmen ist seit 1987 aktiv und überzeugt mit seinem besonderen Angebot Gäste aus aller Welt. Seit 2014 ist Sohn John Präsident und CEO des Unternehmens. Mit den ansässigen Gemeinden arbeitet man bei Frontiers North ebenso eng zusammen, wie mit vielen anderen Partnern, wie z. B. POLAR BEARS INTERNATIONAL. Seit 2000 sponsort Frontiers North Adventures die Organisation, die als eine der wichtigsten Institutionen weltweit gilt, wenn es um den Schutz und Erhalt der Eisbären

4www.frontiersnorth.com

geht. Auch mit Manitoba Conservation und Parks Canada pflegt man enge Kooperationen. Während im Herbst vor allem die Eisbärenbeobachtung mit der Tundra Buggy Lodge – einem einzigartigen zugähnlichen Gefährt, mit dem man direkt zu den Eisbären reist – Besucher anzieht, kann man im Sommer hier mit den Belugawalen schwimmen. Touren wie die Arctic Explorer Exkursion führen Gäste auf den Spuren der Franklin Expedition durch raue Tundra, zu riesigen Gletschern und dem Spektakel des Nordlichts.

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– RV Special –

Sonne, Sommer, – Altes Land –

Schnee & Eis

Mit dem Wohnmobil durch Westkanada

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Eine der schönsten Arten Kanada zu erkunden sind Wohnmobiltouren. Wer nur zwei bis drei Wochen Zeit hat, kann wunderbare Eindrücke auf einer Reise durch Westkanada sammeln. Man übernachtet in Provinzparks, Nationalparks oder Provincial Recreational Areas, verbringt traumhafte Abende am Lagerfeuer, durchfährt endlose Wälder, mächtige Gebirgslandschaften, wüstenartige Gebiete und fruchtbare Obst- und Weingegenden. Unvergessliche Momente haben wir auf einer 14-tägigen Tour durch British Columbia und Alberta erlebt. von Sibylle Kautz-Freimuth

Sobald man eine

Osten. Am Sasquatch Provincial Park nahe Wie sich herausstellt, war es eine gute Harrison Hot Springs schlagen wir unser Idee, im Juni zu fahren. Es ist noch Vorsaierstes Lager auf. son, aber alle Campingplätze, Reise-, Infound Outdoor-Zentren haben schon geöffWer bisher nur in Europa campen war, net. Insgesamt sind wenige Reisende großen Metropolen muss sich in Kanada neu orientieren. unterwegs, und so stehen die Chancen Sobald man eine Ortschaft fern der großen gut, die wilde Welt Kanadas ungestört zu verlässt, beginnt die Metropolen verlässt, beginnt die Wildnis. erleben und vielleicht ein wenig von dem Durch dichten Wald fahren wir eine gewunGefühl der einst einsamen Trapperzeit dene Straße 13 Kilometer bis zum kleinen nachzuempfinden. Campingplätze sind Hicks Lake, wo versteckt zwischen den reichlich vorhanden und meist ohne VorreBäumen die Stellplätze liegen. Außer uns servierung zu bekommen. Nur das Wetter ist niemand da! Ein wenig fremd fühlt sich das schon an. In kann noch Kapriolen schlagen. Während am Pazifik und im der Dämmerung kommt schließlich der Ranger, bringt Süden Sommerwetter herrscht, sind in den Bergen WinterBrennholz, erzählt, wo sich die Schwarzbären aufhalten einbrüche mit Schnee, Sturm und Eis keine Seltenheit. und kassiert die Gebühr. Es ist schon dunkel, als wir es uns im Wagen gemütlich machen. Draußen regnet es und die Wir starten in Vancouver bei milden Sommertemperaturen saftige Natur dampft. und nehmen den Trans-Canada Highway No. 1 Richtung

Ortschaft fern der

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© Sibylle Kautz-Freimuth

Wildnis.


„DER WASSERFALLPARK“ – WELLS GRAY PROVINCIAL PARK, BC

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Nicht nur die großen Nationalparks beherbergen außergewöhnliche Naturphänomene und wilde Tiere und bieten tolle Outdoor-Möglichkeiten. Auch in vielen Provinzparks heißt es „kanadisches Abenteuer pur“. Oft sind Provinzparks deutlich weniger besucht, die Ausstattung ist meist sehr einfach – ideal für Wohnmobilfahrer, die Wasser und Strom immer dabei haben. Ein Geheimtipp ist der Wells Gray Provincial Park bei Clearwater, einer kleinen Gemeinde ca. 125 Kilometer nördlich von Kamloops. Hier gibt es 39 Wasserfälle. Besonders spektakulär: die Helmcken Falls. Und ebenfalls sehenswert: die Dawson Falls. Über 200 Kilometer Wege laden zum Wandern ein, auf mehr als 100 Seen können Angler ihr Glück versuchen. Man kann Kanus und Kajaks mieten, Radfahren, Reiten und Backcountry Campen (nur mit Erlaubnis). Rechts: Canyon nahe Spahats Falls im Wells Gray Provincial Park. 4www.wellsgreypark.info

Das erste Ziel ist der Fraser River Canyon, laut Reiseführer eine der landschaftlich schönsten Strecken in British Columbia. Der Fraser River, der im Mount Robson Provincial Park entspringt, ist mit 1.375 Kilometern der längste Fluss der Provinz. Am „Höllentor“, der schmalsten Stelle des Flusses, machen wir Halt (siehe Hell’s Gate – Infokasten S. 20). Das Wasserspektakel mit der Gondel zu überqueren ist schon aufregend. Ein absolutes Highlight ist aber eine Wildwassertour tief im Fraser Canyon. Von Mitte Juli bis September werden solche Tagestouren von Yale aus angeboten.

WEITER IM NORDEN ÄNDERT SICH DIE LANDSCHAFT Wildsalbei und Kiefern säumen die Straße, es wird karg und trockener – und einsam. Von Clearwater führt eine Straße nach Norden zum Wells Gray Provincial Park. Bis zum Südzipfel des Clearwater Lake, wo ein Campingplatz direkt am See liegt, dauert es fast zwei Stunden. Auf der Fahrt begegnen wir keinem Menschen. Ab und zu halten wir an. Da taucht plötzlich am Straßenrand wenige Meter vor uns eine Schwarzbärin mit ihrem Jungen auf. Die beiden kümmern sich nicht um uns. Als sie weiterziehen, atmen wir erleichtert auf und sind doch froh über diese Begegnung. Es lohnt sich sehr, ein oder zwei Tage zu bleiben und die Gegend vom Wasser aus zu erkunden. Man kann ein Kanu oder Kajak mieten oder geführte Touren mit Übernachtung buchen. Inzwischen haben wir unseren Rhythmus gefunden: Frühmorgens geht es los zum nächsten Ziel. So kommt man mittags an, findet leicht einen schönen Stellplatz und hat den Rest des Tages, um etwas zu unternehmen.

© Elena Elisseeva

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Oben: Der mysteriöse Medicine Lake im Jasper National Park in Alberta galt bei den Indianern als verwunschen. Rechts: In der ganzen Provinz sieht man Dickhornschafe durch die Natur streifen. Unten: Athabathca Falls.

© Sibylle

Kautz-Fre imuth

Es ist hier fast unmöglich, nicht wenigstens einen Schwarzbären zu sehen und auch Elche, Wapitis oder Bergziegen und Dickhornschafe begegnen uns. Ganz zu schweigen von Chipmunks und anderen vorwitzigen Hörnchen. Sogar Berglöwen und Grizzlys sind anzutreffen. Mittendrin liegt Jasper, eine lebendige kleine Stadt mit rund 5.000 Einwohnern, die als charmant aber etwas exzentrisch gilt. Von hier fahren wir auf den berühmten Icefields Parkway, die wohl schönste Gebirgsstraße der kanadischen Rockies. Auf 2.000 Metern Höhe führt der „Scenic Byway“ bis Banff. Wir passieren Gletscherfelder und Seen, in denen sich die schneebedeckten Berggipfel spiegeln und bestaunen den mächtigen Athabasca River und die Athabasca Falls. Nach der halben Strecke erreichen wir Saskatchewan River Crossing. Früher kamen Pelzhändler und Reisende an diesen Ort, um den Saskatchewan River zu überqueren. Heute kann man hier tanken und sich mit neuem Proviant versorgen.

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Auf dem nahe gelegenen idyllischen Thompson Creek Campground bleiben wir über Nacht.

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© Stas Moroz (o.); Endless Traveller (M.r.); Sibylle Kautz-Freimuth (u.r.)

Nach weiteren 300 Kilometern erreichen wir den Jasper Nationalpark. Schon im Juni ist hier einiges los, und es gibt Vieles zu erkunden. Manche Bergseen wie z. B. der Medicine Lake lassen sich lassen sich mit dem Auto anfahren, andere nur zu Fuß erreichen. Herrlich zum Beispiel ist der „Five Lakes Hike“, eine 2-Stunden-Wanderung durch Wald und Tundra zu fünf versteckten Seen. Tatsächlich gibt es ein fast 1.000 Kilometer umfassendes System an Wanderwegen, außerdem spezielle Trails für Radler, Reiter und Backcountry-Aktive.

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BUCHTIPP

SCENIC DRIVING BRITISH COLUMBIA

Die Campwarte, ein älteres Pärchen, das in einer Hütte auf dem einfachen Platz wohnt, berichten uns, dass kurz zuvor eine Grizzlybärin mit zwei Jungen durch das Camp gezogen ist. Außer uns hat nur noch ein Kanadier sein Zelt aufgeschlagen. Ein verschmitzter Weltenbummler im mittleren Alter, mit Schweizer Vorfahren, aber wenig Geld. Er ist mit einem kleinen Auto schon eine Weile unterwegs, hören wir. Wohin er möchte, bekommen wir nicht heraus. Vielleicht weiß er es selbst nicht genau. Nahtlos geht unsere Reise in den Banff Nationalpark über, der mit ebenso fantastischen Aussichten und Aktivitäten aufwartet. Durch tiefen Schnee stapfen wir zu einer Plattform mit Blick auf den türkisfarbenen, noch gefrorenen Peyto Lake. Wir verlassen den Park in Richtung Radium Hot Springs. Es wird zunehmend wärmer und die Stadt begrüßt uns mit ungewohnten 25 Grad Celsius. Je näher wir dem Okanagon kommen, desto heißer wird es. An den Straßen bieten zahlreiche Obst- und Weinhändler ihre Waren an. Der Sommer hat uns wieder – und als wir Vancouver erreichen, lassen wir die Reise mit Blick auf den Sonnenuntergang am Spanish Banks Strand ausklingen.

Auf 286 Seiten präsentiert der in der Gegend von Vancouver geborene Autor Scott Pick 26 herrliche Fahrrouten der Provinz. Und da kennt er sich aus. Jede freie Minute verbringt er mit Outdoor-Aktivitäten im Nordwesten Kanadas, filmt und fotografiert und sammelt Ideen fur Reisetipps. Die Tourenvorschläge sind nach Regionen gegliedert, was sehr praktisch ist, wenn man mit dem Wohnmobil in eine neue Gegend kommt und da die schönen Strecken fahren möchte. Überzeugend ist auch die Darstellung. Jede Tour ist für den raschen Überblick zuerst knapp zusammengefasst. Dann folgt eine genauere Beschreibung mit gut beschrifteter Kartenübersicht, die eine problemlose Orientierung erlaubt. Fazit: Obwohl das Buch schon im Jahr 2000 aufgelegt wurde, ist es auch heute noch ein toller Reisebegleiter mit vielen nützlichen Tipps. Scott Pick: Scenic Driving British Columbia. (Falcon Guides Scenic Driving) Globe Pequot Press (Juni 2000). In Englisch. ISBN-10: 1560449586, ISBN-13: 978-1560449584

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4www.env.gov.bc.ca 4www.albertaparks.ca

Hell’s Gate

4www.pc.gc.ca 4www.hikejasper.com

Eine spektakuläre Aussicht auf den südwärts donnernden Fraser River hat man am Hell’s Gate im südlichen Teil des Fraser Canyon. Dort verengt sich der Fluss abrupt, was dazu führt, dass die Wassermassen mit immenser Strömung durch die Enge strudeln. Im Juni sind das pro Minute rund 800 Millionen Liter. Der Fluss entwässert ein Gebiet von rund 230.000 Quadratkilometern, etwa zwei Dritteln der Fläche Deutschlands. Zur Schneeschmelze steigt er noch einmal kräftig an. Die Gondeln der Hell’s Gate Airtram überqueren das „Höllentor“ und bringen die staunenden Besucher hinab zum anderen Ufer des Canyons.

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© Fargus (u.); Leonard Zhukovsky / Shutterstock.com (o.)

Touristenattraktion: Glacier Skywalk, Jasper National Park, 27.7.2014.

© dsadasd

Wer ganz besonders schöne Seiten von British Columbia kennenlernen will und ein Auto zur Verfügung hat, kann sich fantastische Anregungen im dem englischsprachigen Reiseführer „Scenic Driving – British Columbia“ holen.

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Wer an einen Urlaub in Kanada denkt, wird mit Sicherheit schnell auf die Idee kommen, das riesige Land einmal mit dem Wohnmobil zu erkunden. Wir sprachen mit Erwin Heider, dem Chef der camperboerse in München darüber, was bei der Planung das Wichtigste ist!

Der Ruf der Freiheit Urlaub mit dem Camper

Interview: Andrea Härtlein

SO PLANEN SIE RICHTIG! Bis man seinen Camper-Urlaub antreten kann, gibt es viel zu klären. Wer sich die Angebote von Campervermietungen ansieht, merkt schnell: Die Idee, eben mal ein Wohnmobil zu mieten und, wie mit einem Miet-Pkw, munter drauf loszufahren, ist reichlich naiv. „Bei einem Camper-Urlaub ist eine detaillierte Planung das A & O,“ weiß Erwin Heider, Chef der camperboerse in München. Er spricht aus Erfahrung. Seit 2001 bietet das seit vielen Jahren zu den Marktführern zählende OnlineBuchungsportal die Möglichkeit, Fahrzeuge auf der ganzen Welt vorab zu reservieren. Dass dies bei einem solch beratungsintensiven TheModerne Camper-Ausstattung ma überhaupt klappt, lässt wenig Wünsche offen. liegt vor allem an dem umfassenden Informationsangebot, das die camperboerse schon seit ihrer Einführung vor 14 Jahren bietet. „Jedes Land ist anders, und auch die Anbieter unterscheiden sich oft deutlich voneinander“, sagt Heider. Das beginnt bei der allgemeinen Abwicklung, betrifft Fragen zur Versicherung und natürlich die Preisgestaltung, die in Ländern wie Kanada einem sehr komplizierten System unterliegt. Daher sei es wichtig, immer transparent, verständlich und serviceorientiert zu informieren, so der Reisespezialist. Eine der gefragtesten Funktionen ist deshalb auf camperboerse.de der Online-Kalkulator, mit dem sich die verschiedensten Reise- und Campermodelle vergleichen lassen. Wir haben Erwin Heider gefragt, welche Tipps er vor allem Einsteigern ans Herz legt.

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MSK: Herr Heider, sind Sie selbst ein begeisterter Camper-Urlauber? Erwin Heider: Ja, das könnte man sagen. Zwar passt es sicher nicht für jedes Reiseziel, aber ein Camper-Urlaub ist eine ganz besondere Art zu reisen. Vor allem, wenn man ein so weites und vielfältiges Land wie Kanada oder die USA besucht. Ich selbst war bereits in beiden Ländern und auch in Australien, Neuseeland und sogar Südfrankreich so unterwegs. MSK: Wie lautet die erste Frage, die Camper-Neulinge Ihnen stellen? Heider: Die meisten sorgen sich anfangs vor allem, dass sie die großen Fahrzeuge vielleicht nicht manövrieren können. Da man zum Beispiel in Kanada und den USA auch Camper über 3,5 Tonnen mit dem normalen Führerschein fahren darf, ist diese Frage natürlich berechtigt. MSK: Was antworten Sie darauf? Heider: Es ist sicher eine kleine Herausforderung, ein über sieben Meter langes Fahrzeug zu steuern. Aber man muss bedenken, dass man damit ja nicht in die verkehrsreichen Innenstädte fährt. Es geht vor allem über Land und meist sind die Straßen entsprechend breit und – besonders in den USA – gerade. Wenn es eng wird, zum Beispiel an der Tankstelle oder beim Einparken, braucht es eben ein wenig Teamarbeit beim Einweisen, um das Gefährt sicher zu manövrieren. Wer unwegsame Touren plant, sollte aber ein geländegängiges Fahrzeug mit Allrad-Antrieb auswählen. MSK: Was ist das Wichtigste bei der Planung? Heider: Man sollte rechtzeitig damit anfangen und schon vorher eine gute Vorstellung über sein Budget haben. Ein Camperurlaub gehört nicht in die Kategorie „billig“ und neben den Kosten für das Fahrzeug fällt natürlich noch einiges an – vom Flug, über Sightseeing bis zur Verpflegung. Das Benzin nicht zu vergessen, das mit dem Teils hohen Verbrauch der Fahrzeuge und nicht mehr ganz billigen Spritpreisen in Nordamerika durchaus eine Ausgabe darstellt. Nicht selten variiert auch der Preis für die Fahrzeugbuchung, je nachdem, wo und wann man seinen Camper abholt und zurückgibt. Es können Einweggebühren oder

© Philip Lange / Shutterstock.com (l.); E. Heider (o.)

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ie oft bei sehr weitläufigen und weit entfernten Urlaubszielen möchte man auch bei einer Kanadareise möglichst viel entdecken, seine Zeit optimal nutzen und in der großartigen Natur seine Freiheit genießen. Gerne erzählen Camperreisende später mit leuchtenden Augen von den Abenden am Lagerfeuer und den spannenden Erlebnissen in der Wildnis, Besuchen in Nationalparks, Wanderungen in einsamer Natur und in spektakulärer Bergkulisse oder vielleicht auch der Begegnung mit einem Grizzly, Bison oder Elch.


Land & Leute... ... lernt man bei einer Campertour am besten kennen – zum Bespiel beim Stopp auf einem der vielen Campgrounds der Nation. Wertvolle Tipps zur Reiseplanung finden Sie auch hier: Camper-Stopp am Crowsnest Pass in den Rocky Mountains von Alberta (o.). Schneefeste Fahrzeuge braucht man hier nicht nur im Winter: Auch Mitte Mai liegt hier noch Schnee (u. 17. Mai 2012).

Kosten für Transfers entstehen, die man ebenfalls einplanen muss. Es ist deshalb auch wichtig, seine Route im Voraus so gut es geht festzulegen. Dann kann man zum Beispiel ein Vorab-Meilenpaket nutzen. Denn in Nordamerika muss man auch für die gefahrenen Kilometer bezahlen, was man vor Ort bei der Fahrzeugrückgabe, oder, meist etwas günstiger, durch eine Vorabbuchung von Meilenpaketen bei der Fahrzeugbuchung machen kann. MSK: Was wäre Ihr Tipp, um zu sparen? Heider: So früh wie möglich buchen, dann kann man am besten die Frühbucher-Rabatte nutzen. Meist gibt es diese Angebote schon fast ein Jahr im Voraus und zumindest, wer es sich zeitlich erlauben kann, sollte das nutzen.

4www.camperboerse.de

MSK: Muss man sich um spezielle Versicherungen kümmern? Heider: Reist man in die USA, empfiehlt sich schon allein wegen der oft horrend hohen Schadensforderungen eine Haftpflicht-Zusatzversicherung. Bei der camperboerse ist diese bei einer Buchung in die USA immer mit vorgesehen und im Preis inklusive. Kanadische Anbieter haben dagegen meist schon eine Haftpflichtversicherung mit ausreichender Deckung im Preis eingeschlossen. Man sollte vielleicht über eine Zusatzversicherung nachdenken, die den Selbstbehalt der enthaltenen Kaskoversicherung für Schäden am Mietfahrzeug abdeckt. Diese Zusatzoption bietet die camperboerse zur Buchung in allen Zielgebieten an. MSK: Welche Reiseziele in Kanada favorisieren Ihre Kunden?

MSK: Das Campen liegt ja scheinbar sehr im Trend und immer wieder hört man auch von den sogenannten LuxusCampern. Wie ist Ihre Erfahrung? Heider: Ja, die Beliebtheit für diese Urlaubsform nimmt zu – auch in Europa. Ein Luxus-Segment gibt es tatsächlich und es wird auch gerne genutzt, allerdings ist dieses spezielle Angebot klein und fein. Meist wird dennoch mehr auf den Preis geachtet und man wählt den Camper nach den persönlichen Anforderungen oder denen der Strecke. Familien nehmen schon mal ein größeres Fahrzeug und auch Paare leisten sich gerne den kleinen Luxus, etwas mehr Raum und Bewegungsfreiheit und dabei meist auch ein festes Bett zu haben, das man nicht täglich umbauen muss.

© Tupungato / Shutterstock.com

MSK: Wie läuft denn die Vermietung vor Ort ab? Heider: Es kommt auf das Zielland an. In Kanada ist es zum Beispiel Vorschrift, dass man sein Fahrzeug nach einem Langstreckenflug nicht am Tag der Ankunft übernehmen darf. Erst am nächsten Tag, nach einer Übernachtung, findet die Fahrzeugübergabe statt und beinhaltet dann eine sehr umfangreiche technische Einweisung – nicht nur, was das Fahren selbst betrifft. Auch die Bedienung der technischen Geräte, wie zum Beispiel der Klimaanlage, oder der Geräte in der Küche, der Gasflasche und auch der Abwassertanks, gehört dazu. Bei der Rückgabe wird das Fahrzeug ebenfalls noch einmal genau inspiziert. Dafür muss man bei der Planung genügend Zeit einkalkulieren.

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Heider: Für Neulinge stehen ganz klar British Columbia und Alberta an der Spitze. Die östlichen Provinzen Kanadas werden dagegen oft und gerne von Wiederkehrern bevorzugt. MSK: Was ist Ihr wichtigster Rat an Camper-Novizen? Heider: Nehmen Sie sich nicht zuviel vor, auch wenn es schwer fällt. Planen Sie Zeit für Wanderungen und Erkundungstouren ein. Bei einem dreiwöchigen Urlaub empfehle ich im Durchschnitt maximal 200 Kilometer am Tag. So hat man das Meiste von seinem Urlaub. Bei Stopps auf einem der vielen Campgrounds kann man außerdem wunderbar interessante Menschen kennenlernen und die oft recht passabel ausgestatteten Sanitäreinrichtungen nutzen. MSK: Und wie orientieren Sie sich bei Ihren Camper-Touren? Heider: Heutzutage haben einige Fahrzeuge schon ein Navigationssystem an Bord – oder der Vermieter bietet die Zubuchung eines GPS mit an. Immer öfter bringen Kunden inzwischen auch ihr eigenes GPS mit. Ich persönlich sitze aber lieber mit der Landkarte am Lagerfeuer und plane meine Strecke für den nächsten Tag – mit Hilfe eines Reiseführers. Das ist für mich die spannendste Art, ein tolles Urlaubsland zu entdecken. MSK: Herr Heider, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

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– Outdoor-Abenteuer –

Der Riesenfang Lachse angeln in Kanada Für den naturbegeisterten Profi-Angler und auch für Anfänger gibt es kaum etwas Spannenderes, als einen riesigen Fisch am Haken zu haben. Ihn aus dem Wasser zu ziehen, alleine um ihn zu fotografieren oder den leckeren Fang vielleicht doch mit Freunden zum Dinner zu verspeisen, ist den mühevollen Kampf wert.

von Natasha Jervis

Beim Lachsfischen ist Kanada mit seinen sehr weitläufigen Küstengebieten am Atlantik und Pazifik gleich doppelt gesegnet. Doch mehr als 9.000 Kilometer trennen die beiden Ozeane und diese Strecke zurückzulegen, wäre zeitraubend. Der praktische Angler muss sich also entscheiden. Schließlich will er seinen Haken ja so oft und so lange wie möglich im Wasser haben.

ATLANTISCHER WILDLACHS – EINE SELTENHEIT Kanadas malerische Atlantikküste ist geprägt von den sanften Hügelketten der Appalachen, prächtigen nordischen Wäldern und kristallklaren Flüssen und Bächen. Für Europäer liegt sie deutlich näher, als der Pazifik. Der kommerzielle Lachsfang im Atlantik ist reguliert und unterliegt aufgrund schwindender Bestände starken Einschränkungen. Atlantiklachs gilt laut WWF als potenziell gefährdet – die Fischerei ist deshalb seit 1985 durch den Fisheries Act geregelt. Als privater Angler kann man aber trotzdem in den

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Genuss von echtem atlantischen Wildlachs kommen – wenn man es schafft, das Tier selbst zu fangen. In Québec und den maritimen Provinzen New Brunswick, Nova Scotia und auf Prince Edward Island bieten viele Führer während der Laichsaison Exkursionen zum Fliegenfischen. Dabei watet man entweder zu seichten Stellen und Stromschnellen in den Fluss, oder angelt in tiefem Wasser und in den Canyons vom Kanu aus. Die Chancen stehen hier hervorragend, einen großen Atlantiklachs zu fangen. Und zugleich erlebt man ein echtes Abenteuer! Resorts wie das Camp Bonaventure auf Québecs nordöstlicher GaspéHalbinsel oder die Restigouche River Lodge in Mann Mountain in New Brunswick bieten Zugang zu den unberührten Flüssen im Landesinneren und haben neben luxuriösen Angelexkursionen auch Wanderungen und andere Aktivitäten im Programm, mit denen man die herrliche Landschaft am Ende eines Angeltages genießen kann. Wegen der kleinen Lachspopulation ist das Hochseeangeln, das Fischen mit Downriggern und das Trolling, bei dem man eine oder mehrere Angelruten durch das Wasser zieht, hier jedoch durch die Fischfangregulation untersagt.

AUF IN DEN WESTEN: DER PAZIFIK Anders an der Pazifikküste British Columbias, mit ihren schroffen Gebirgen, dichten, dunstumnebelten Zedernregenwäldern, dem weiten Meer und den vielen Flüssen. Hier

© Josef Hanus (English Bay / Vancouver)

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nter Sportfischern ist kaum eine Art so beliebt wie der Lachs – und das hat gute Gründe: Von den großen Meeresbewohnern bis hin zu ihren kleineren Süßwasserverwandten, den Forellen, gehört die Familie der Salmoniden ausschließlich zu den Raubfischen. Mit blitzschnellen Reflexen ausgestattet, kämpfen sie meist bis aufs Letzte, wenn man sie an der Angel hat. Wegen ihrer Kraft, ihres Kampfgeistes und vor allem wegen ihres hervorragenden Fleischs werden sie hoch geschätzt.


Am Atlantik...

Am Pazifik...

... sind die Fischfangregulationen wegen der kleinen Lachspopulation streng geregelt, vor allem für den kommerziellen Fischfang. Das Hochseeangeln, das Fischen mit Downriggern und das Trolling sind hier verboten. Oben: Ein Atlantiklachs wird nach dem Fang vom Angler wieder freigelassen.

... gibt es eine Vielzahl von Lachsarten, z. B. den Chinook (o.). Fischfangmethoden reichen vom Fliegenfischen bis zum Hochseeangeln und Trolling. Auch das Angeln auf riesigen Heilbutt, pazifischen Taschenkrebs, Kabeljau und anderen Meeresspezialitäten der Region ist möglich. 4www.flyfishingatlanticsalmon.com 4www.campbonaventure.com 4www.salmoneye.net

wimmelt es nur so vor Lachsen. Fünf verschiedene Arten leben in der Region: der Königslachs, Rot- und Silberlachs, der Buckellachs und der Hundslachs, von denen jeder seine besonderen Eigenschaften hat und anders schmeckt.

© gpeet (o.l.); Crystal Kirk (o.r.)

HAIDA GWAII – DAS PARADIES DER LACHSE Am Pazifik können es beim Lachsfischen nur wenige Orte mit den artenreichen Gewässern und Buchten von Haida Gwaii aufnehmen. Das frühere Queen Charlotte Islands ist die angestammte Heimat der Haida. Das faszinierende indigene Volk ist unter anderem bekannt für seine Kanus. Ihre Einbäume – Boote aus einem einzigen Stamm geschnitzt – stellten die Indianer aus den riesigen Rotzedern der Inseln her. Bis zu 20 Meter lang waren sie und fassten gut 50 Personen. Mit ihnen bezwangen die Haida das turbulente Meer und gelangten zum Handeln sogar die Küste hinunter, bis nach Kalifornien. An den Ufern von Haida Gwaii stehen noch heute ihre massiven Langhäuser und Totempfähle wie lange verlassene Wachposten. Sie erzählen von den Intrigen und großen Seekämpfen lange vor der Ankunft der Europäer, die in den 1860er Jahren auch die Windpockenepidemie auf die Insel brachten. Die Bevölkerung der Haida wurde hierdurch stark dezimiert und das Volk war gezwungen, sich in einige kleine Dörfer zurückzuziehen. Schon immer verehrten die Haida die Lachse ihrer Gewässer als spirituelle Wächter. Ihr nahrhaftes und im Überfluss vorhandenes Fleisch war ein Grundnahrungsmittel und

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während der Lachswanderung im Frühjahr, wenn sich die Tiere die Flüsse hinaufarbeiteten, wurden sie gefangen und geräuchert. Eine Nahrungsquelle, die das ganze Jahr reichte. Heute lebt die Kultur der Haida glücklicherweise wieder auf und ihre Tänze, Musik und Maskenzeremonien sind ein einzigartiges Erlebnis für Insel-Besucher. Man sollte sie sich keinesfalls entgehen lassen. Resorts wie die Peregrine Lodge in Naden Harbour oder Langara Fishing Adventures auf Langara Island bieten direkt am Meer Touren und Unterkünfte an, die von äußerst luxuriös bis zum typischen Fishing-Lodge-Erlebnis reichen. Eine Vielzahl von Fischfangmethoden gibt es hier – vom Fliegenfischen während der Lachsmigration, bis zum Hochseeangeln und Trolling. Auch das Angeln auf riesigen Heilbutt, pazifischen Taschenkrebs, Kabeljau und andere Meeresspezialitäten der Region ist möglich. Jede der beiden kanadischen Küsten hat ihren Charme und bietet zahllose Angelabenteuer. Das Lachsfischen zählt seit jeher zu den Beliebtesten. Wer hier loszieht, wird nicht selten in einen aufregenden Kampf verwickelt. Wenn man sich mit Kanadas wildestem (und leckerstem) Sportfisch anlegt. ist Willenskraft und Ausdauer gefragt. Um die Ausrüstung muss man sich bei den meisten Lodges und Resorts nicht kümmern. Angelruten und Blinker sind im Preis inbegriffen oder können gemietet werden. Auch Angelnovizen brauchen für ihr Abenteuer also kein schweres Gepäck.

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LieblichesNiagara – Regionen im Fokus –

Umgeben von den Wassermassen der großen Seen, Erie und Ontario, liegt die Niagara-Region und besticht mit langen Ufern, Sandstränden und einer lieblichen Landschaft.

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ür kanadische Verhältnisse milde Winter, angenehmes Frühjahrs- und Herbstwetter und relativ warme Sommer sorgen dafür, dass es sich in der begehrten Region im Süden Ontarios gut leben lässt. Sattgrüne Laubwälder, spitze, dunkle Tannen, sanfte Hügel oder von Pferdewiesen, Äckern und riesigen Weingebieten gezeichnetes Flachland prägen die Region und besonders die Nordhälfte Niagaras ist von endlosen Flussläufen durchzogen. Dort dominiert auch eine uralte Gesteinsformation Natur und Klima, und manifestiert sich in den gigantischen Wasserfällen der Niagara Falls: das Niagara Escarpment. Die steil abfallende, uralte Felsformation gilt als UNESCO World Biosphere Reserve und besteht aus einer geologischen Formation des Silur. Sie sorgt für das besondere Mikroklima, das die Flora, Fauna und Tierwelt des nördlichen Niagara prägt. Zwischen Niagara-on-the-Lake und Grimsby findet man deshalb eines der fruchtbarsten Weinbaugebiete Kanadas.

Gute Erträge bei der Trauben-, Obst und Gemüseernte sind auch wegen der fetten Böden der Region fast immer garantiert. Im Norden, am Ufer des Lake Ontario, sind St. Catharines, zusammen mit Grimsby, Thorold und West Lincoln große Anziehungspunkte. In der Innenstadt von St. Catharines reihen sich Läden neben Pubs, Bars und Restaurants und auf ländlichen Routen entdeckt man die bekannten Weingüter von Twenty Valley. Ihnen entspringen die besonderen Tropfen des Niagara Escarpment.

zu sein. Es blickt auf eine lange Tradition zurück und die Altstadt lässt sich auf Spaziergängen gut erkunden. In städtischer Atmosphäre bewundert man die alten Gebäude der Queen Street, oder lässt sich mit einer Pferdekutsche durch die Stadt chauffieren. Im nahen Niagara Falls besucht man die Wasserfälle (siehe Kasten!) und fast nirgends kundschaftet man die kulinarischen Leckereien und das Weinangebot Niagaras so gut aus, wie hier: Die Weingüter um Niagara-on-the-Lake gehören zu den besten Kanadas. Während die einen noch schlemmen, genießen die andern die Natur. Outdoorfreunden bietet der Bruce Trail die Gelegenheit zum Wandern, Mountainbiken oder Reiten. Er birgt viele Highlights: Südlich der kleinen Ortschaft Jordan, in der Balls Falls Conservation Area, entdeckt man auf ihm zum Beispiel einen ebenfalls sehr beachtlichen Wasserfall, der es immerhin auf 2/3 der Höhe der Niagarafälle bringt.

Auch an der Südseite der Landbrücke, am Lake Erie, findet man neben attraktiven Stränden viele Weingüter, auf deren flachen Feldern die Trauben nicht nur von der langen Saison, sondern auch vom warmen Sommer profitieren. Diese Weine sind bekannt für ihre Vollmundigkeit und bereiten der kulinarische Szene Süd-Niagaras einen würdigen Rahmen.

Die vollmundigen Weine Niagaras gehören zu den besten Kanadas.

Dem adretten Niagara-on-the-Lake schreibt man oft zu, die hübscheste Stadt in Ontario

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Die kleine südliche Hafenstadt Port Colborne – großartig zum Angeln auf Glasaugenbarsch, Lachs oder Forelle – strahlt typisches Küstenflair aus. Sandstrände des Lake Erie mit klangvollen Namen wie Crystal Beach, Crescent Beach oder Pleasant Beach laden zu entspannten Stunden ein

© Ontario Tourism Marketing Partnership Coorporation / OTMPC; Elena Elisseeva (u.); Csaba Peterdi (o.)

von Andrea Härtlein


Ein Wochenende in Niagara Falls von Monika Fuchs Die Niagarafälle sind zwar nicht die höchsten, aber ganz sicher die imposantesten Wasserfälle Kanadas. Wir befinden uns im Drehrestaurant des Skylon Tower und lassen die Fälle an uns vorbeiziehen, während wir unser Mittagessen genießen.

Oben: Besuch eines Giganten! Die „Comfort Maple“ in North Pelham soll der größte Zuckerahorn Kanadas sein. Der mächtige Baum ist ca. 500 Jahre alt. Links: Die Balls Falls Conservation Area und Peninsula Ridge Estates Winery in Beamsville.

Während an der Küste besonders die Hafen- und Strandatmosphäre besticht, bieten zentral gelegene Orte, wie die aus fünf Dörfern bestehende Gemeinde Pelham, grünes Land soweit das Auge reicht. Zwischen Bergen und Hügeln liegt das Stückchen Erde, das die Kanadier freundlich „Horse Country“ nennen. Auf den örtlichen Farmen ernten viele Anwohner ihre Gemüse- und Obsteinkäufe selbst. Etwas weiter südlich findet in Welland im Sommer auf dem Old Welland Canal eine der schönsten Kulturveranstaltungen Kanadas statt: Das Illumin Aqua mit Konzerten auf einer schwimmenden Bühne. Überhaupt feiert man in Niagara gerne und oft. Das Fort Erie Friendship Festival, die Canal Days, das Marshville Heritage Festival, den Wainfleet Fall Fair und natürlich das Niagara Food oder Wine Festival sind dafür der beste Beweis.

Noch am Vormittag hatten wir uns bei einer Bootstour mit Hornblower Niagara Cruises nass spritzen lassen. Wer’s nicht ganz so feucht-fröhlich mag, kann sich auf den neuen Booten von Hornblower hinter Glaswänden schützen und die Kraft der Fälle im Trockenen erleben. Ein Spaziergang vorbei an den Gartenanlagen auf der kanadischen Seite der Niagara Falls brachte uns nach der Bootstour zum Table Rock Welcome Centre, wo wir über die Journey Behind The Falls die Wasserfälle auch „von hinten“ bewundern konnten. Nach dem Mittagessen schauen wir uns im benachbarten IMAX Kino sogar noch den Film über die Geschichte der Niagarafälle an, in dem die wagemutigen Abenteurer vorgestellt werden, die das Naturwunder auf Drahtseilen überquert haben oder in Fässern in die Tiefe gestürzt sind. Abends sehen wir uns die Beleuchtung der Fälle bei einem Abendessen im Edgewater Restaurant, im Elements on the Falls oder im Fallsview Buffet Restaurant an. Den zweiten Tag in Niagara Falls reservieren wir für einen Tagesausflug entlang des Niagara Parkway. Wir planen einen Besuch im Botanischen Garten und bei der Blumenuhr genauso wie eine Fahrt mit der Seilbahn über den Niagara Whirlpool. Besonders freuen wir uns auf einen Besuch in einem der Weingüter entlang der Strecke und in der gepflegten Kleinstadt Niagara-on-the-Lake am Ufer des Ontariosees mit ihren viktorianischen Villen und den netten Läden entlang der Hauptstraße.

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Sogar ein altes Torfmoor – die Wainfleet Conservation Area and Bog – findet man im Südwesten Ontarios. Das Naturschutzgebiet ist nicht nur ein Eldorado für Wanderer und Fotogafen, hier wird es vor allem für Natur- und Vogelbeobachter spannend. Viele Vogelarten und zahllose Schmetterlinge kann man observieren. Und unser Fazit? Outdoorfreunde, die auch den Gaumenfreuden dieser Welt nicht abgeneigt sind und ihre Tage in der Natur gerne mit etwas Entspannung oder Kultur anreichern möchten, werden Niagara für seine Vielfalt lieben. Sogar Golfbegeisterte werden hier glücklich.

© Igor Sh.

© Ontario Tourism Marketing Partnership Coorporation / OTMPC - Jeff Speed (o.)

und zwischen dem geschichtsträchtigen Fort Erie und Wainfleet führt die Niagara’s South Coast Arts & Culture Route vorbei an Künstlerstudios, Galerien, Antiquitätenläden, Museen und zahlreichen anderen kulturellen Hotspots.

Die Aussicht von oben ist grandios und wir haben eine gute Stunde Zeit, das Schauspiel auf uns wirken zu lassen, während wir unser dreigängiges Menü verspeisen. Einen Tisch sollte man hier allerdings vorher reservieren!

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© Golden Museum

– Geschichten & Geschichte –

Ed Feuz Jr. (o.) gehörte bereits der zweiten Generation der Swiss Guides in Kanada an, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit ihren Familien nach Golden reisten. Mit ihm kamen seine Brüder Ernst und Walter. 28

Zwischen 1899 und 1954 beschäftigte die C.P.R. annähernd 35 Schweizer Bergführer in den Selkirk und Rocky Mountains.


Gipfelstürmer

Schweizer erobern die Rockies: Die Geschichte der Swiss Guides von Andrea Härlein

„Dieser Tage sind, wie der ‘Bund’ meldet, wieder mehrere junge Oberländer Bergführer mit ihren Frauen nach Kanada abgereist, wo sie von der Canadian-Pacific-Bahn im Glacierhouse angesiedelt werden.“ Das las man 1912 in der Zeitschrift Alpina des Schweizer AlpenClubs. Die Rede war von einer Gruppe junger Bergführer, die gemeinsam mit ihren Familien in ein neues Leben aufbrachen.

© Golden Museum; Bruno Engler Archives (o.l.)

Wie so oft war es auch in Kanada der technische Fortschritt, der das Leben maßgeblich verändern sollte. 3.000 Kilometer Bahnstrecke baute die Canadian Pacific Railway (C.P.R.) damals vom Pazifik zum Atlantik – und stieß in British Columbia auf das Hindernis der Rocky Mountains. Diese Berge zu überwinden war teuer und alternative Einnahmequellen waren deshalb gefragt. Die undurchdringliche Region der Rockies schien ideal als touristische Attraktion. So wurde das kleine Örtchen Golden – seit der Eröffnung der Bahnlinie im Jahr 1885 zu einer der bekanntesten Haltestellen British Columbias avanciert – zum Ausgangspunkt vieler Exkursionen. Mit dem großen Vorbild der europäischen Alpen konnten es die Rockies allemal aufnehmen und zogen immer mehr Besucher an. Doch daraus ergab sich ein Problem: Wie sollte man die Sicherheit der Ausflügler gewährleisten? Oft wanderten sie alleine in die Wildnis und es kam Mangels ausgebildeter Bergführer zu Unfällen aller Art.

Dass man ausgerechnet Schweizer Bergführer „importieren“ sollte, ist womöglich den ersten Alpinisten der Region geschuldet. Besonders die Engländer zog es auf die Gipfel von BC – unter ihnen Edward Whymper, dem im Jahr 1865 schon die Erstbesteigung des Matterhorns gelungen war. Auch in Kanada wollte er nicht auf das Know-how seiner Schweizer Bergführer verzichten. So fand sich 1897 in seinem Gefolge auch der junge Peter Sarbach, der mit seiner schmucken Tracht in Kanada viel Aufmerksamkeit erregte. Das und seine Expertise fielen bei der C.P.R. bald positiv auf. Schon zwei Jahre später entschied man sich, die ersten Schweizer für die Sommersaison in Golden anzuheuern: Christian Haesler Sr. und Eduard Feuz Sr. reisten den langen Weg aus Interlaken, nach BC – zunächst als „Saisonarbeiter“. Bald folgten ihnen weitere Männer und um die langwierige Pendelei der Schweizer zu beenden, entstand nahe Golden ein kleines Dorf mit dem vielsagenden Namen „Edelweiß Village“. In den sechs „Chalets“ sollten die Schweizer Familien, von denen das Alpina-Magazin 1912 stolz berichtete, ein dauerhaftes Zuhause finden.

Das „Edelweiss Village“ Lange Reisen zwischen Kanada und der Schweiz und die Trennung von ihren Familien waren für die Swiss Guides der zweiten Generation eine große Anstrengung. So beschloss die C.P.R. den Bau einer pittoresken Schweizer Kolonie in Golden: das Edelweiss Village. Es beherbergte sechs „Chalets“ die – recht unpraktisch – zwei Kilometer westlich der Stadt an einem Hang lagen. 1912 waren sie bezugsfertig. Doch die Häuser hatten wenig Ähnlichkeit mit einem echten Schweizer Alpen-Chalet und mit der Zeit zogen einige der Familien nach Golden. Walter Feuz und seinen Nachkommen ist es zu verdanken, dass die Häuser bis heute erhalten sind.

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Ihnen waren schon andere vorausgereist, mit der Aufgabe, die kanadischen Rocky Mountains touristisch zu erschließen.


Von Golden, Calgary und Lake Louise aus erschlossen die Männer in den ersten Jahren die unerforschten Gebirgszüge der Selkirk und der Rocky Mountains. Spektakuläre Besteigungen gehen auf ihr Konto, so die Erstbesteigung des „kanadischen Matterhorns“, Mount Assiniboine. Immer wieder traten auch Söhne in die Fußstapfen ihrer Väter. Der bekannteste unter ihnen: Syd Feuz. Der erste kanadisch-schweizerische Bergführer wurde 1922 in Golden geboren und wuchs in Edelweiss auf. Von klein an begleitete Er heuerte für sein Unternehmen fast nur Schweizer an, die er seinen Vater beim Skifahren, Klettern und Wandern und man bald mit einem Augenzwinkern die „Schweizer Mafia“ begann seine Bergführer-Karriere bereits mit 16 Jahren. Als nannte. Ihr gehörte neben Peter Schlunegger, Sepp Renner das Projekt „Swiss Guides“ 1954 Mangels Nachwuchs endund Herb Bleuer auch der junge Rudi Gertsch an, der 1966 ete, sollte ihn das nicht stönach BC gekommen war, ren. Schon bald veränderte um in Banff als Ski-Bergfüh4www.tourismgolden.com eine weitere Innovation den rer zu arbeiten. Tourismus Westkanadas. An die damals ersten HeliDenn die Schweizer hatten Ski-Touren erinnert sich der bereits früh einen neuen alpiheutige Besitzer von Purcell nen „Sport“ importiert: das Heli-Skiing noch gut. WähSkifahren. Als in den 1960ern rend er mit seinem sympadas Heli-Skiing in Mode kam, thischen Schweizer Dialekt war Syd Feuz einer der ersdavon erzählt, füllt sich im In einer Ausstellung im Golden Museum findet man alles ten professionellen Skiführer Hintergrund der Frühstücksüber die Geschichte der Canadian Pacific Railway und Kanadas. 30 Jahre arbeitete raum mit aufgeregten Skidie Swiss Guides und erhält interessante Hintergrunder für Purcell Helicopter SkiGästen: „Damals, in den informationen über die Entstehung des Ortes, der auch ing Ltd. und seine Exkursio60ern, waren viele Gebiete heute noch zentraler Ausgangspunkt für zahllose Exkurnen auf den damals noch so unerschlossen – wir mussionen in die Bergwelt der Rockies ist. unerschlossenen Victoria Glasten alles selbst entdecken. cier und in die Region um Lake Louise sind legendär. Der Jedes Mal wenn es rausging, wusste keiner, was kommt.“ Ski-Tourismus war geboren – ein neues Betätigungsfeld für die Schweizer, die mit ihrer Erfahrung und ihrem „SkiEs war es vor allem die einzigartige Weite und Einsamkeit, Diplom“ in Nordamerika willkommen waren. Als Pionier an die sich Rudi erinnert und die ihn bis heute fasziniert. des Heli-Skiing galt aber ein Österreicher: Hans Gmoser. Denn immer noch liegt ein riesiges Skigebiet vor der Tür, in dem man so gut wie keine Spuren hinterlässt – auch wenn die technischen Möglichkeiten heute viel besser sind. „Heute passen gut neun Personen in einen Heli – kein Vergleich zu früher,“ erzählt Rudi. „Eine solche Gruppe hätte man damals mit mehreren Flügen transportieren müssen.“

Besuch im Museum von Golden

Heli-Skiing: Ein Schweizer Original

Als letzter „Schweizer Original-Bergführer“ gilt Rudi Gertsch (r.), der Besitzer von Purcell Heli-Skiing in Golden. Mit seinem Sohn Jeff (l.) und dem 12-köpfigen Team bewirtet er Gäste, die im über 2.000 Quadratkilometer großen Terrain der Interior Ranges von British Columbia einmalige Abfahrten erleben wollen. Im Sommer gibt es geführte Heli-Wanderungen. 4purcellheliskiing.com

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Mancher behauptet, dass der kanadische Wintersport erst durch die Swiss Guides aus Golden zu dem geworden ist, was man heute schätzt. Tatsächlich hat die Bergsteiger-Kultur Kanadas diesen Männern viel zu verdanken. Aus ihrer alpinen Tradition brachten die „Könige der Alpen“ nicht nur sichere Klettertechniken und Skierfahrung mit, sondern – und das ist vielleicht das Wichtigste – auch eine hohe Wertschätzung für die majestätische Bergwelt. Sie klingt noch heute durch, wenn man mit Menschen spricht, die – so wie Rudi – in den Rocky Mountains ihren Lebensmittelpunkt gefunden haben.

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© Purcell Heli-Skiing (l.); Claire Dibble (o.)

Mit dem Hubschrauber begleiten die drei Skiführer des Familienunternehmens die Gäste oft auf 3.000 Meter, wo immer Schnee liegt. Dabei und auch auf den geführten HeliHikes im Sommer ist Rudi noch immer selbst dabei. Mit ihm unterwegs zu sein, ist fast ein Privileg: Immerhin gilt er als der letzte „original Schweizer“, der in Kanada aktiv als HeliSki-Führer arbeitet. Sein Sohn ist – heute als Partner – in seine Fußstapfen getreten. Auch seine Begeisterung für die Bergwelt der Rockies ist ungebrochen.

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– Anzeige –


– British Columbia –

Thompson Okanagan RV- und Camperparadies

Alle Regionen British Columbias haben ihren Flair. Einer unserer Favoriten ist die Region Thompson Okanagan. Sonnige Täler, satte Wein- und Obstplantagen und funkelnd blaue Seen und Sandstrände ziehen Urlauber hier an. Die Campingplätze im Okanagan sind so zahlreich, dass man eine riesige Auswahl hat und heiße Sommertage sind hier garantiert. Die Aktivitäten reichen vom Wandern über Wildnisabenteuer bis hin zu Wellness und spannenden Gourmet-Weinexkursionen. Denn hoch dotierte Weine und die regionale Küche ergänzen das Freizeitangebot ideal. Während Wanderrouten durch bekannte Parks wie den Wells Gray Provincial Park führen, laden die Golfplätze in BC zum Schwingen des Golfschlägers ein. Auf der Website hellobc.com lassen sich zahlreiche RV-Routen ganz nach individuellem Interesse auswählen. Für Weingourmets scheint die Mountains & Vineyards Circle Route ideal (r.). Diese 7- bis 10-Tages-Rundreise führt über ca. 1.260 Kilometer von Golden und dem Yoho National Park über Radium und Fairmont nach Kimberly und Nelson. Auf der Rückfahrt, Richtung Norden, erreicht man die Okanagan Orchards and Vinyards, bevor es über Kelowna wieder zurück geht nach Golden. Grandiose Bergszenarien wechseln auf dieser Reise mit den grünen Tälern des Okanagan.

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myspotlightkanada.com

British Columbia Hauptstadt: Einwohner: EW / km2: Highlights:

Tourismus:

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Victoria ca. 4,6 Mio. (2014) ca. 4,8 Vancouver Island, Rocky Mountains, Pacific Rim National Park, Haida Gwaii www.hellobc.com

Oben: Herrliches Panorama am Okanagan Lake. Besonders östlich des Sees liegen zahlreiche Golfplätze – wie der Harvest Golf Club (o.). Links: Im südlichen Abschnitt der Mountains- and Vinyards Rundreise streift man Osoyoos mit seinen herrlichen Pfirsichplantagen. Danach geht es Richtung Norden, durch Thompson Okanagan zurück nach Kelowna und Golden.

© Lijuan Guo (o.); Max Lindenthaler (l.); Ivan Sabo (M.r.); Karte: hellobc.com

Ein ideal ausgebautes Straßennetz und eine Vielzahl unterschiedlicher Campingplätze gibt es in den sieben Nationalparks und in Hunderten von Provinzparks und Naturschutzgebieten, die außerdem auch zu ausführlichen Erkundungstouren einladen. Halt machen und kampieren kann man auf jeder Route zum Beispiel auf ausgewiesenen oder auf privaten Campgrounds.

Fakten

Ein Camping- oder RV-Urlaub in British Columbia ist ein unvergessliches Erlebnis und die Provinz an der Westküste Kanadas ist besonders gut auf Camper-Reisende vorbereitet.

Traumhafte Lodges & Resorts


Im Bärenwald

von British Columbia

4www.bcmountainlodge.com

© Bella Coola Mountain Lodge Ltd.

Inmitten der Coast Mountains liegt die Bella Coola Mountain Lodge und blickt auf eine lange und ereignisreiche Geschichte zurück. Auf zwischen 1895 und 1897 schätzt man heute die Erbauung der ersten Gebäude durch Norwegische Siedler. In den 1980ern schrieb man in der Lodge vor allem das Lachsfischen groß. Bald aber folgte die Bärenbeobachtung als neue Aktivität, deren touristisches Potenzial der damalige Besitzer der Lodge, Les Koroluk, bald erkannte. Schon in den Anfangszeiten galt seine besonders vorsichtige Art der Bärenbeobachtung von Booten aus als innovativ.

Mehrmals wurde die Lodge seit ihrem Bau renoviert und erweitert. In den Wänden entdeckte man dabei wertvolle Dokumente. „Zeitkapseln“, die heute tiefen Einblick in die Geschichte des Bella Coola Valley geben und unter anderem die Ankunft der Norweger in der Region ca. 1900 dokumentieren. Schon früh wollte man anscheinend ein Zeichen für spätere Generationen setzen. Im Jahr 2003 übernahmen Holly Willgress und Fraser Koroluk die Regie in der Loge, die – erneut renoviert – mittlerweile zu einem Geheimtipp unter Wildlife- und Natur-Fans geworden ist.

Bella Coola Mountain Lodge Region:

Bella Coola Valley, Great Bear Rainforest

Kategorie:

Wilderness Adventures/Eco-Tourism

Aktivitäten:

Grizzlybärenbeobachtungen, Wandern, Eco-Rafting

Kontakt:

info@bcmountainlodge.com

Die beiden Besitzer und Guides von Bella Coola Mountain Lodge und Kynoch West Coast Adventures sind engagiert und best-ausgebildet: Als ehemalige Biologen haben beide schon sehr viel Zeit mit der Erkundung der kanadischen Westküste verbracht. Eine Erfahrung, die heute in die geführten Touren von Holly & Fraser einfließt, wenn sie gemeinsam mit den Gästen die Schönheit und Vielfalt der Natur entdecken. Auf den Wildnis-Touren der BC Mountain Lodge findet man spannende Gelegenheiten zu Grizzlybären-Beobachtungen, aber auch Wanderungen und EcoRafting stehen hier für Aktive auf dem Programm.

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Hier bleibt

kein Auge trocken... Am Nahatlatch River in British Columbia liegt das REO Rafting Resort in einer herrlichen Landschaft östlich des Nahatlatch Provincial Park. Man erreicht es von Vancouver aus auf einer Fahrt auf dem Highway 1 Richtung Nordosten – durch den Fraser Canyon. Im Resort warten wilde Stromschnellen auf Outdoor- und Action-Fans, die sich vom privaten Ufer aus auf wilde 4www.reorafting.com

– Anzeige –

Rafting-Touren begeben wollen. Spaß ist hier garantiert – für die ganze Familie: Wenn es in den großen Schlauchbooten durch den oft reißenden Fluss geht, bleibt bestimmt kein Auge trocken. Von den anstrengenden sportlichen Aktivitäten des Tages kann man sich bei etwas Wellness im heißen Jaccuzzi erholen oder gleich mal eine entspannende und sicher wohlverdiente Massage genießen. Wem die Tagesaktivitäten auf einem der vielen RaftingTrips noch nicht feucht-fröhlich genug waren, der stürzt sich am Privatstrand des Resorts gleich wieder in die Fluten, bevor er am gemütlichen Lagerfeuer gemeinsam mit Freunden zur Ruhe kommt und beim leckeren Abendessen Stärkung für den nächsten Tag findet.

Im REO Rafting Resort übernachtet man direkt am Fluss in luxuriösen Glamping-Zelten, die durch individuelle und gemütliche Einrichtung glänzen. In den Standard Cabin Tents herrscht der einfache Stil vor, während man in der Deluxe Version in den Genuss eines komfortablen Doppelbetts kommt. Ein ganz besonderes Urlaubserlebnis und eine coole Sache auch für Kids!

© REO Rafting Resort

Wildwasserrafting in BC

REO Rafting Resort Region:

Great Bear Rainforest

Kategorie:

Resort/Aktivurlaub/Outdoor & Sport

Aktivitäten:

Glamping, Whitewater Rafting

Kontakt:

info@reorafting.com


Kanadas Natur von ihrer schönsten Seite

Tsuniah Lake Lodge Region:

Chilcotin/Coastal Mountains

Kategorie:

Lodge/Resort all-inclusive

Aktivitäten:

Grizzlybären- /Wildlifebeobachtungen, Naturabenteuer, Angeln, Wandern, Reiten, Kajaken;

Kontakt:

t.lakelodge@gmail.com 4www.tsuniahlakelodge.com

Besuch in den Chilcotin Mountains

Mitten in den Chilcotin/Coastal Mountains in British Columbia liegt die Tsuniah Lake Lodge, eine knappe Stunde Flugzeit nördlich von Vancouver. Direkt am Tsuniah Lake bietet das familiengeführte Resort seinen Gästen ein umfangreiches All-inclusive-Urlaubsangebot.

S © Julia Haseloff – http://juliahaseloff.weebly.com (o., M.r., u.); Tsuniah lake Lodge (M.l.)

chon der Flug über die vergletscherten Bergketten des Küstengebirges zur Lodge ist ein denkwürdiges Erlebnis, besonders, wenn man das Panorama zum ersten Mal erblickt.

In der Umgebung der Tsuniah Lake Lodge zeigt sich die kanadische Natur von ihrer schönsten Seite. Angeln, Wandern, Kajaken oder Reiten kann man in der herrlich naturbelassenen Region und auch Mountainbike-Touren gehören zu den Highlights. Ob man Outdoor-Action mag oder lieber die Ruhe sucht, bleibt einem selbst überlassen. Bei einer langen Pause auf der Veranda der Lodge findet man Entspannung und kann die faszinierende Aussicht auf die umliegende Natur und Bergwelt genießen.

“There are very few sure things in life. Tsuniah Lake Lodge happens to be one of them.

Den Brebners gehört die Tsuniah Lake Lodge seit 1952. Für Abenteuerlustige ist sie ein idealer Ort, um eines der letzten echten Wildgebiete British Columbias zu erkunden. Das Tierleben der Region zu beobachten gehört ebenso mit dazu, wie zahlreiche Outdoor-Aktivitäten und großartige Angelmöglichkeiten. Zusammen mit der Gastfreundschaft der Besitzer ist das schon fast ein Garant für einen entspannten Urlaub – perfekt zum Energie tanken.

Traumhafte Lodges & Resorts

Die Brebners legen großen Wert darauf, dass man der Natur hier mit Respekt begegnet. Liebevolle Details zieren ihre Lodge und zeugen vom handwerklichen Können der Besitzer, die einen wunderbaren Ort für Begegnung geschaffen haben. Einige Gäste besuchen die Tsuniah Lake Lodge seit 40 Jahren regelmäßig. Wie schnell eine Woche vergeht, erstaunt auch die Wiederkehrer immer aufs Neue.

Direkt neben dem Tsylos Park gelegen, ist die Lodge ein idealer Startpunkt für Ausflüge zum Chilko Lake. Mit seinen mehr als 360 Metern Tiefe ist er der größte natürliche Hochgebirgssee der Provinz und ein echtes Juwel des Parks. Unzähligen Fischen bietet er Lebensraum und seine Ufer werden von einer Fülle wilder Tiere besucht. Zum Beobachten von Weißkopfseeadlern, Wölfen oder Grizzlys wird man während der Lachswanderung im Herbst keinen besseren Ort finden. Wer eine einzigartige Naturerfahrung sucht, wird hier nicht enttäuscht. Das Resort bietet Raum für Paare, Familie und größere Gruppen, die von gut ausgebildeten Mitarbeitern bestens umsorgt werden. Die Anreise muss man nur bis nach Vancouver planen – danach kümmern sich die Brebners um die Weiterreise bis zur Lodge. myspotlightkanada.com

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Hi Ho! Auf in die Bergwelt von British Columbia! Reiterurlaub nahe Whistler

Copper Cayuse Outfitters Coastal Mountains

Kategorie:

Ranch/Camps all-inclusive

Aktivitäten:

Reiten

Kontakt:

bookings@coppercayuseoutfitters.ca

13 Kilometer nordwestlich von Whistler liegen der kleine Ort Pemberton und die Ranch von Copper Cayuse. Geführte Pferdetouren sind die Spezialität des Outfitters in British Columbia, der seinen Gästen ein vielfältiges Reitvergnügen und spannende Ausritte in die Region verspricht. – Anzeige –

4www.coppercayuseoutfitters.ca

I

m sogenannten „Sea to Sky Corridor“ von BC kann man mit Copper Cayuse stundenweise Reitausflüge unternehmen, oder halbe und ganze Tage auf dem Rücken eines Pferdes die Natur erkunden. Für überzeugte Pferdenarren und Naturliebhaber eignen sich besonders Mehrtagestouren, die in der Saison von Juni bis Oktober zum Beispiel in die umliegenden Wildgebiete des Tenquille Lake führen. Drei Tage und zwei Nächte verbringt man dabei übers Wochenende in der spektakulären Wildnis der Coast Mountain Range.

Begleitet wird man stets von den erfahrenen Guides der Ranch. Und bei Copper Cayuse ist Reiten durchaus kein exklusiver Männersport! Auch die „Cowgirls“ dort sind Experten rund ums Pferd und sitzen neben ihren männlichen Kollegen fest im Sattel. Wenn sie Besucher auf Reitausflüge begleiten, schlagen sie fachmännisch das Camp auf, sorgen für leckere „Campfire Meals“ und unterhalten die Gäste mit spannenden Geschichten und ihrem breiten Wissen über die faszinierende Natur und Tierwelt. Neben leckeren LagerfeuerAbendessen warten im Base Camp auch eine heiße Dusche und komfortable Schlafplätze in bequemen Zelten. Besonders die Liebe zum Pferd verbindet Copper Cayuse mit seinen Gästen. 40 Tiere leben auf der Ranch und stammen meist aus der Region um Mount Currie, wo sie in freier Wildbahn aufgewachsen sind. Ihr zweijähriges Training auf der Ranch macht sie fit für die Ausritte in die herausfordernde Bergwelt. Und weil jedes davon natürlich seinen ganz eigenen Kopf hat, achtet man bei Copper Cayuse immer darauf, dass das Pferd ideal zum Reiter passt. Einem aufregenden und spannenden Reiturlaub im herrlichen British Columbia steht damit rein gar nichts mehr im Weg.

© Copper Cayuse Outfitters

Region:

Traumhafte Lodges & Resorts


Bilderbuch-Skiabenteuer HeliSkiing im Purcell Backcountry

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© Kyle Hamilton – Heli Skiing Canada

ordöstlich des Purcell Wilderness Conservancy Provincial Park in British Columbia liegt die Basis von RK Heliski. Sportler aus aller Welt entdecken von hier aus seit 1970 das Purcell Backcountry auf Ein-, Mehrtages- oder Wochentouren. Actiongeladene, individuell zugeschnittene Heliski- und Board-Erlebnisse für Gruppen und privat geführte Touren kann man sich auf Anfrage individuell zusammenstellen lassen. Skier, Snowboards und Sicherheitsausrüstung sind bei RK Heliski immer inklusive – genau wie das Frühstücksbuffet und die DeluxeLunchpakete, die für Stär-

RK Heliski Region:

Purcell Backcountry

Kategorie:

Heliski-Anbieter mit Hotelbuchungsservice

Aktivitäten:

Heli-Skiing, Heli-Boarding, Heli-Fondue, Heli-Hockey, Heli-Skating

Kontakt:

info@rkheliski.com

kung vor und während der Abfahrten sorgen. Die von der Association of Canadian Mountain Guides (ACMG) zertifizierten Begleiter sorgen für die Sicherheit der Gäste, bieten Informationen und vermitteln jede Menge wertvoller Skiund Boardtechniken, die eine Abfahrt erst so richtig zum Genuss werden lassen. Auf die Sicherheit legt man bei RK höchsten Wert, wenn es mit dem Bell 212, Bell 204 oder dem Astar zu einigen der höchsten Landungsplätze der Region geht. Aus bis zu 10.000 Fuß Höhe startet man zu perfekten Abfahrten durch Waldgebiete, über unendliche Gletscher und durch prächtigen Pulverschnee! Das RK Heli Plex ist die Basis des Unternehmens, das als Einziges mitten in einem Skiresort liegt – die beste Voraussetzung, um das Purcell Backcountry per Helicopter zu erreichen.

Traumhafte Lodges & Resorts

Untergebracht ist man in einem der Hotels im Panorama Mountain Village, das nur wenige Fußminuten entfernt liegt und zahlreiche Annehmlichkeiten bietet. Einen Tag auf der Piste beendet man hier am besten beim Après-Ski oder bei einem Abendessen im Chopper’s Landing Restaurant des RK Heli Plex. Nächtliche Skifahrten sorgen für noch mehr sportliche Aktivität und wer darauf keine Lust hat, kann in den heißen Wellnessbädern relaxen. Langweilig wird es einem hier auch am Ende des Skitags keinesfalls. 4www.rkheliski.com

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4www.ecotours-bc.com

© Fotos: Gary Zorn – Ecotours-BC; Mark Zebowitz. (o.)

Genießen Sie Ihre Freiheit, wo das Abenteuer nie endet Bärenbeobachtung in den Cariboo Mountains Im Zentrum von British Columbia bietet Ecotours-BC faszinierende Urlaubserlebnisse für Naturabenteurer. Inmitten der unberührten, ursprünglichen Wildnis der Cariboo Mountains, blickt man dem Wunder der Natur direkt ins Auge. Die Spezialität von Ecotours-BC, Teilnehmer am Canadian Signature Experience Programm, sind die Grizzlybären der Region. Neben zahlreichen Naturund Tierbeobachtungsmöglichkeiten zeigen besonders sie, wie nah man der Natur und dem Tierleben hier kommt. Erkunden Sie die Cariboo Mountains und die Flüsse der Umgebung mit dem Cariboo Mountains Bear Whisperer™, Gary Zorn. Er führt Sie direkt an die mit Lachsen überquellenden Flüsse und ins Hochland, wo die typisch kanadischen Tiere leben. Dort erwartet Sie auch eine

Vielzahl anderer Wildtiere – darunter Elche, Wölfe, Rotwild, Berg-Karibus und -Ziegen, Luchse und über 250 Vogelarten. Erkunden Sie Gebirge, Gletscher, uralte Waldgebiete und kostbare Regenwälder des Inlands. Wandern Sie durch boreale Wälder und in alpine Regionen, oder genießen Sie Kanu- oder Helikopter-Ausflüge ins Hinterland der Cariboo Mountains. An den glasklaren wilden Flüssen der Umgebung lässt es sich prima Fliegenfischen und auf einer spannenden Schneeschuh-Tour folgen Sie auch im Winter dem „Ruf der Natur” und entdecken das Zusammenspiel der Tierwelt bei der Beobachtung der Wölfe und Elche und der vielen Wintervögel. Natur pur – das Abenteuer Ihres Lebens. In der Pyna-tee-ah Lodge erwartet Sie ein warmer Empfang. Die gemütliche

Lodge im alten Goldgräberdorf Likely ist ein echtes Canadian Cultural Experience. Direkt am Fluss gelegen bietet

sie einen einzigartigen Mix aus CountryStil, Gourmetküche und den endlosen Abenteuern und Geschichten des Bear Whisperers™ – ideal für Einzelpersonen, Familien und kleine Reisegruppen.

Ecotours BC / Pyna-tee-ah Lodge

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myspotlightkanada.com

Region:

Cariboo Mountains

Kategorie:

Eco Lodge

Aktivitäten:

Grizzlybärenbeobachtungen, Naturabenteuer, Wandern, Fliegenfischen, Kanutouren, Heli-Abenteuer

Kontakt:

adventure@ecotours-bc.com

Traumhafte Lodges & Resorts


Unvergessliche Bergerlebnisse

Wanderungen im einsamen Nordwesten BCs 4www.bearmountaineering.ca

© Christoph Dietzfelbinger

Inmitten der großartigen Bergwelt der Howson Range, südwestlich des Ortes Smithers, liegt die Burnie-Hütte – Basis von Bearmountaineering und Wahlheimat des geprüften Berg- und Skiführers Christoph Dietzfelbinger. Einsam und abgelegen steht sie zwischen hohen Gipfeln am Rand uralter Wälder auf dem traditionellen Territorium der Wet'suwet'en. Hier locken im Hochsommer blühende Blumenwiesen und eine herrliche Bergwelt Wanderer und Abenteurer an. Im Winter türmt sich der Schnee meterhoch. Wer von dort zu anspruchsvollen Expeditionen in die Region aufbrechen will, erreicht die Hütte nur per Hubschrauber. Zur kalten Jahreszeit gehört hier vor allem das Eisklettern und Tiefschneeskifahren ins Angebot, während im Sommer Gipfelbesteigungen, Berg-

wanderungen und die großen alpinen Routen das Programm ausmachen. Auch im Sommer reist man, in Ermangelung eines Straßennetzes, auf dem Luftweg an: mit dem Wasserflugzeug. Die Hütte mit ihren vier Schlafzimmern und gemütlichen Betten ist das ganze Jahr über geöffnet und bietet Wanderern, Bergsteigern und Skifahrern herrliche Naturerlebnisse. In gemütlichem europäisch angehauchtem Flair wird man abends mit liebevoll zubereiteten Menüs verköstigt und kann in der holzbeheizten Zedernsauna entspannen, bevor man in einem gemütlichen Bett den wohlverdienten Schlaf findet, um am nächsten Tag gestärkt zu neuen Abenteuern aufzubrechen. Auf mehrtägigen Expeditionen geht es mit Bear Mountaineering zum Beispiel zum Sti-

Bearmountaineerig Region:

Howson Range

Kategorie:

Lodge / Bergführer

Aktivitäten:

Tiefschneeskifahren, Eisklettern, Bergtouren, Wandern, geführte Mehrtages-Expeditionen, Yoga Retreat

Kontakt:

info@bearmountaineering.ca

kine Ice-Cap oder den uralten St. Elias Mountains. Seine Ausrüstung kann man mitbringen, oder mit wenig Gepäck reisen und einfach alles vor Ort nach Bedarf anmieten. – Anzeige –


Orca-Beobachtungen in British Columbia

Wenn das Kajakabenteuer ruft!

Spirit of the West Region:

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enn die Orcas auf Nahrungssuche durch die Johnstone Strait ziehen, herrscht bei Spirit of the West Hochsaison. Dann geht es mit dem Kajak hinaus aufs Meer zu mehrtägigen Orcaexpeditionen. Die Walsaison dauert von Juni bis September. Von der Hauptniederlassung des Resorts auf Quadra Island aus starten die Touren, die stets ein top-ausgebildeter Guide begleitet. Der wartet nicht nur mit viel Fachwissen über die beobachteten Tiere auf, er kann immer auch lecker kochen und versorgt die Gäste während des Campaufenthalts rundum.

Wenn die sechs bis acht Meter großen Orcas auftauchen, hält so mancher den Atem an. Dann behalten die Guides sowohl die Tiere als auch ihre Gäste im Auge und versuchen möglichst, den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von 100 Metern einzuhalten. Mit Unterwassermikrofonen können die Kajaker den Gesprächen der Orcas und Buckelwale lauschen. Besonders die „Humpbacks“ sichtet man regelmäßig rund um das Broughton Archipelago, durch das die großen Expeditionen von Spirit of the West führen.

Kategorie:

Wilderness Camp

Aktivitäten:

Orca- und Buckelwalexpeditionen, Bärenbeobachtung, Campen, Kajaken

Kontakt:

info@kayakingtours.com

Ein weiteres Camp befindet sich auch auf West Cracroft Island, mitten in der Johnstone Strait. Es ist Startpunkt für viele lange und kurze Touren, die das Resort anbietet – wie zum Beispiel die Johnstone Strait Ultimate Tour. Diese besondere Viertagestour beginnt am Campbell River auf Quadra Island und führt zunächst in das Camp auf West Cracroft Island. Von dort aus begibt man sich drei Tage lang auf eine Tour an der spektakulären Küste British Columbias und geht gemeinsam mit den Guides auf die Suche nach den mächtigen Orcas und Buckelwalen.

© Spirit of the West

Kajaken mit Orcas und Buckelwalen – die Base Camps von Spirit of the West auf Quadra Island und West Cracroft Island, mitten in der Johnstone Strait sind ideale Startpunkte für spannende Exkursionen.

Johnstone Strait / Vancouver Island

4www.kayakingtours.com

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Traumhafte Lodges & Resorts


Königslachs:

Königsdisziplin der Angler Unzählige Fischarten bevölkern die Westküste Kanadas. Auf Vancouver Island bietet die Silver King Lodge passionierten Anglern die einmalige Gelegenheit, das ein oder andere Prachtexemplar an Land zu ziehen. 4www.silverkinglodge.ca

A

n der Flussmündung des Campbell River auf der Ostseite von Vancouver Island liegt die Silver King Lodge. Gleich zwei Flughäfen in der Nähe sorgen für eine ideale Anbindung der Lodge an der Johnstone Strait und Discovery Passage. Flüge kommen von internationalen Flughäfen wie Seattle, Calgary, Edmonton oder Vancouver. Spezialisiert ist man auf die Unterbringung von Gruppen und so finden gut 28 Gäste hier Platz: Alle drei Bereiche der Silver King Lodge sind ausgestattet mit Doppelzimmern, einem komfortablen Aufenthaltsraum und einer privaten Bar und zu dem zweistöckigen Hauptgebäude gehört auch eine „Cabin“ für kleinere Gruppen.

Das „Campbell River Fishing Lodge Paket“ der Silver King Lodge ist all-inclusive. Für das leibliche Wohl sorgen Getränke und Mahlzeiten und ein leckeres Seafood Barbecue. Um die erforderlichen Angellizenzen muss man sich nicht kümmern: Sie sind ebenso im Paket enthalten, wie die Überlandtouren zum Campbell River sowie zu den Flughäfen. In der gegenüberliegenden Meerenge Nootka Sound, an der Westküste von Vancouver Island, können Angler ihr Geschick auf die Probe stellen: Dort wird auf Heilbutt und Königslachs geangelt. Daneben finden sich zahlreiche andere Fisch- und vor allem Lachsarten: Neben dem Chinook, dem Königslachs, durchstreifen Cohos (Silvers), Sockeye, Chum und Pink die Gewässer, und auch Lingcod, Rock Cod und Yellow Eye findet man hier.

© Dec Hogan

Die komplette Angelausrüstung stellt die Silver King Lodge ihren Gästen in Top-Qualität zur Verfügung. Damit, und mit der Expertise der Guides, steht einem großen Fang nicht mehr viel im Weg. Passionierte Angler finden eine Vielzahl von Herausforderungen und auch Novizen des Angelsports kommen sicher bald auf den Geschmack, wenn es mit den Booten hinaus aufs Wasser geht. Davon lässt man sich auch bei Regen nicht abhalten: Regenkleidung und Gummistiefel gehören zur Standardausrüstung auf jedem Boot. Zur anderweitigen Entspannung bieten sich auch auf Vancouver Island zahlreiche Möglichkeiten der Tierbeobachtung: Schwarzbären, Orcas und Weißkopfseeadler bevölkern die herrliche Natur und am Ufer beobachtet man regelmäßig mächtige Seelöwen und verspielte Robben.

Traumhafte Lodges & Resorts

Silver King Lodge Region:

Vancouver Island

Kategorie:

Angel-Lodge

Aktivitäten:

Angeln

Kontakt:

info@silverkinglodge.ca – Anzeige –


– Alberta –

Kananaskis Country Albertas faszinierende Bergwelt

Hauptstadt: Einwohner: EW / km2: Highlights:

Tourismus:

5

Fakten

Alberta

Edmonton ca. 4 Mio. (2013) ca. 5,1 Banff National Park,Icefields Parkway, Wood Buffalo National Park, Kananaskis Country travelalberta.com

Um die wilde Bergwelt Kananaskis westlich von Calgary zu erkunden, bieten sich besonders die nahe gelegenen Städte Canmore oder Banff als Ausgangspunkte an. Der Kananaskis Trail ist im Sommer ideal für Camper & RV-Touren.

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A DIVISION OF 595229 ALBERTA LTD

When the hunting gets tougher, we hunt over stuffers Specializing in Goose, Duck and Upland Hunts

Hunt from our Alberta lodge in two provinces on the same hunt for Canada’s Ross, Whitefronts and Snow Geese. Additional hunting opportunities include ducks, Sharptails, Hungarians and Pheasants.

Dave Molloy Box 191 Empress, Alberta Canada T0J 1E0

The Great Flyway for Whitefront Geese

Phone: 403-565-3775 Camp: 403-676-3300 Cell: 403-664-5100

www.westernguidingservices.com

email: d.r.cmolloy@gmail.com & gorfsss9@netago.ca

Um die Region zu erkunden, gibt es kaum einen besseren Ausgangsort als Canmore. In der Kleinstadt erinnert das Canmore Nordic Centre noch heute an die 1988er Winterspiele in Calgary. In Canmore liegen die Canadian Rockies direkt vor der Tür und für Abwechslung und sogar sportliche Urlaubskicks ist das ganze Jahr über gesorgt: Von Golf bis Rafting, vom Wandern über Skifahren, Reiten, Fliegenfischen und Höhlen erkunden reicht das Angebot. Wer die Rockies auf einer Cross-Country Mountainbike-Tour entdecken will findet zudem kaum einen besseren Ausgangsort, als das Canmore Nordic Centre. Von dort aus eröffnet sich ein riesiges Netzwerk an Wegen auf denen sich Biker und Wanderer beweisen können – besonders während der vielen Mountainbiking Events der Region, wie dem TransFondo Kananaskis and Fernie, Ende Juli. Scenic Drives wie der Kananaskis Trail (Highway 40) bieten atemberaubende Ausblicke auf die Bergkulisse. Die Natur und vielfältige Tierwelt entdeckt man da bei jedem Stopp: Man sichtet Grizzlybären, Kojoten und zahlreiche andere Wildtiere. Neben Elchen und Schafen lebt hier außerdem auch eine skurril pfeifende Hasenart. Diese lustigen Pikas erinnern eher an Hamster als an Hasen – und sie fühlen sich in kalten Regionen anscheinend besonders wohl.

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Traumhafte Lodges & Resorts

© B.G. Smith

WESTERN GUIDING SERVICES

Fünf herrliche Provinzparks hat das Kananaskis Country zu bieten, zu denen auch der Peter Lougheed Provincial Park (o.), westlich vom Lower Kananaskis Lake gehört. In den Provinzparks und in zahlreichen Wildgebieten, können sich Outdoor- und Naturliebhaber fast auf endlos viele Entdeckungstouren freuen.


So war der Westen: Vom Cowboyleben in Alberta

4www.chungocreekoutfitters.com

Chungo Creek Outfitters

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ie war das – damals im Westen Kanadas? Bei Chungo Creek Outfitters kann man dieser Frage auf den Grund gehen. Besucher aus der ganzen Welt begeben sich hier auf die Suche nach dem „echten Alberta“, dessen Wurzeln und Traditionen die Chungo Creek Familie seit mehr als 15 Jahren hochhält. Hier wandelt man auf den Spuren der Menschen, die mit Mut und Entschlossenheit die ersten Wege durch die Wildnis erkundeten. Eine Spurensuche zu Pferd, die stolz von der Entdeckerkultur und den Traditionen Westkanadas erzählt. Man muss kein Top-Reiter sein, um mit Chungo Creek auf Tour zu gehen. Viele Abenteuer bietet der Outfitter an und so findet sich etwas für jeden Geschmack und alle Altersgruppen. Auf stundenweisen oder tagelangen Ausritten kommt man der Natur hier immer sehr nahe.

© CC Outfitters

Gestartet wird an den Cabins und bevor das Abenteuer beginnt, erhalten die Reiter eine Einführung: Wie geht das mit dem „Western Riding“ und welche Sicherheitsvorkehrungen muss man beachten, bevor es mit dem Pferd durch die herrlichen Wälder und Berge geht? Wer so vorbereitet startet, erlebt bald einen tollen Ausritt. Ganz Abenteuerlustige finden in den Back-CountryCamps von Chungo Creek eine tolle Möglichkeit, die Natur Albertas ganz aus der Nähe zu entdecken. In den Bergen kann man nicht nur reiten, sondern auch Wanderungen unternehmen, angeln und das Tierleben bewundern – oder einfach ausspannen.

Traumhafte Lodges & Resorts

Region:

Alberta Rocky Moutains

Kategorie:

Reiter-Lodge, Wood-Cabins & Zelte

Aktivitäten:

Angeln, Reiten, Tages- & Mehrtages-Ausritte, Trail-Rides, Bootstouren (Jet-Boats)

Kontakt:

chungocreek@hotmail.com – Anzeige –


– Manitoba –

Parkland

Kleinstadtflair & weite Natur 4www.parklandtourism.com

Wild und scheinbar grenzenlos erstreckt sich Manitoba mit seiner kulturellen und landschaftlichen Vielfalt. Tausende Seen, Tundra und Prärie wechseln mit riesigen Wäldern und charmanten Städten. Die Hauptstadt Winnipeg fällt vor allem durch ihren lebhaften Charme und die offene Art ihrer Einwohner auf und punktet mit zahlreichen Festivals, Kunstausstellungen, einer ausgezeichneten Gastronomie und Musikveranstaltungen. Wer zurück zur Natur will findet in den Provinz- und Nationalparks Manitobas ein wahres Naturparadies: Eisbären, Bisons oder Belugawale beobachtet man hier fast hautnah und die Outdoor- und Freizeitaktivitäten der Provinz reichen vom Paddeln über Wandern, Angeln, Rad fahren, Schwimmen, Golfen oder Reiten.

Nördlich des Nationalparks liegt die am dichtesten bevölkerte Stadt der Region, Dauphin – einst französischen Ursprungs. Sie bietet Gelegenheit, die wilde Natur zu entdecken und hat ein paar besondere Kulturevents in petto. Schon Anfang der 1880er begannen Einwanderer in der Gegend zu siedeln – doch mit der Ankunft der Eisenbahn kam 1896 auch eine ganz besondere ethnische Gruppierung ins Land. Ukrainer ließen sich nieder und ihr kulturelles Erbe ist noch heute in Dauphin spürbar. Neben der ursprünglich englisch, schottisch und irisch geprägten Bevölkerung sind bis heute ca. 40 Prozent der Bürger ukrainischer Abstammung. Kein Wunder also, dass neben dem Dauphin’s Countryfest vor allem das Canada’s National Ukrainian Festival eine riesige Attraktion in der Stadt ist. Wer das gerade nicht feiert, kann Parkland auf zahllosen und klangvoll benannten Trails erkunden: Auf dem Babushka Trail folgt man den Spuren der ukrainischen Kultur, während sich der Parkland Flavour Trail der kulinarischen Seite der Region widmet. Eine Reise, die man sich mit den gebackenen Zimtschnecken auf dem Cinnamon Bun Sidetrail noch herrlich versüßen kann.

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myspotlightkanada.com

Kleinstadtcharme am Ufer des Clear Lake: Wasagaming lädt im Riding Mountain National Park zum Entspannen und Leute-Beobachten ein (o.); ukrainische Tradition – in Dauphin groß geschrieben: Gesang, Tanz, Küche und Kultur feiert man hier auf dem Canada’s National Ukrainian Festival.

Manitoba Hauptstadt: Einwohner: EW / km2: Highlights:

Tourismus:

5

Fakten

Die Regionen Manitobas sind vielfältig und lassen bald ahnen, dass man auf ein unterschätztes kanadisches Juwel gestoßen ist: Besonders in Parkland, im Westen Manitobas, eröffnet sich ein herrliches Naturparadies: Wälder und malerische Seen, rauschende Flüsse und steile Felsenklippen und der höchste Berg Manitobas, Baldy Mountain, liegen zwischen dem Lake Manitoba und Lake Winnipegosis. Während die einen hier wandern, Berge erklimmen und die Seenlandschaft erkunden, satteln die anderen auf. Das geht in Parkland nicht nur bei einer Fahrradtour, sondern auch auf den Ranches der Region, die geführte Ausritte – zum Beispiel in den Riding Mountain National Park – anbieten.

© Travel Manitoba

PARKLAND – DIE REGION IM WESTEN

Winnipeg ca. 1,2 Mio. (2011) ca. 2,2 Riding Mountain, Wapusk National Park, Pembina Valley Central Plains, Parkland www.travelmanitoba.com

Traumhafte Lodges & Resorts


Werden Sie Pferdeexperte:

Das „Wunder“ Pferd

4www.parkland-ranch.com

© Parkland Ranch

Kennen Sie das wilde Kanada? Dort im Westen Manitobas liegt die Parkland Ranch und hat sich als Gastranch im Herzen Kanadas auf Reiterferien und Pferdeexkursionen spezialisiert. Menschen, denen die Nähe zum Pferd wichtig ist, erwartet bei der Arbeit mit den Tieren der Ranch ein unvergessliches Erlebnis. Denn die Pferde schätzt man auf der Parkland Ranch ganz besonders und will sie deshalb nicht nur mit Respekt behandeln, sondern sie auch möglichst in ihrer natürlichen Umgebung großziehen und ausbilden. Besucher nehmen hier nicht nur an spannenden Ausritten teil, das Ranch-Team Judith, Theresa, Dennis, Anna und Lise lehrt die Gäste auch, wie man mit den edlen Tieren am besten kommuniziert.

Auf der Parkland Ranch leben verschiedene Pferdearten: Es finden sich Quarter Horses oder gemütliche Tennessee Walkers, die besonders gerne an Anfänger vergeben werden, die noch nicht so fest im Sattel sitzen. Wer sich allerdings am Viehtrieb beteiligen will, sollte einiges an Erfahrung mitbringen und kann dann umsatteln auf einen heißblütigen Araber oder Trakehner. Und für die Kids eigenen sich die gut erzogenen, freundlichen Ponys der Ranch am besten. Auf Trail Rides erkundet man die Region Parkland und begibt sich dabei auf die Spuren der First Nations und der ersten Siedler, die mit dem Bau der Eisenbahn hier Einzug hielten und das reiche Land fruchtbar machten – dem rauen Klima zum Trotz. Besonders bei den Kursen der Ranch können Pferdenarren sehr viel lernen!

Parkland Ranch Region:

Parkland

Kategorie:

Ranch, Gastranch

Aktivitäten:

Reiten, Trail Rides, Ranchurlaub, Kursangabote

Kontakt:

mail@parkland-ranch.com

Beim Natural Horsemanship Course erhält man Einblicke in die Psychologie der Pferde und lernt ihre „Sprache“ und Verhaltensweisen verstehen. Und beim Yoga & Riding erfährt man, wie diese besondere Meditationsform eine geistige Klarheit entstehen lässt, die die Verbindung zwischen Mensch und Pferd auf eine ganz neue Ebene hebt. – Anzeige –


– Ontario –

Die Insel des mächtigen Geistes Manitoulin Island

4www.thisismanitoulin.ca

Ein Paradies für Wanderer und Kulturfans gleichermaßen: Von so mancher Klippe bieten sich herrliche Ausblicke auf die dichten Wälder der Insel (o.) auf der die Kultur der First Nations fast überall präsent ist. Eine lebhafte Kunstszene spielt in all ihren Ausprägungen eine wichtige Rolle in der Gemeinschaft der Insel.

Hauptstadt: Einwohner: EW / km2: Highlights:

Tourismus:

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5

Selbst in einem riesigen See gelegen, ist Manitoulin Island noch einmal von zahllosen kleineren Seen überzogen, von denen viele ebenfalls wieder kleine Inseln haben. Zwei Dutzend Siedlungen, unter anderem der First Nations, liegen versprengt in den Waldgebieten und an kleinen Seen und Flüssen. Ein friedlicher Ort, der mit seiner Küstenlinie, den steilen Klippen, dichten Wäldern und saftigen Wiesen ein vielfältiges Outdoorangebot bietet: Wer will, kann hier wandern, jagen, angeln, klettern oder einfach nur abschalten und die Natur erkunden. Vor allem im Sommer zieht es deshalb viele Besucher hierher. Bekannt ist Manitoulin unter anderem auch wegen seiner Kraniche! Diese Glücksvögel, genannt „Sandhill Cranes“, dürfen seit dem Erlass des Migratory Bird Act im frühen 20.Jahrhundert nicht mehr bejagt werden. Nachdem die Population fast ausgerottet worden war, leben heute wieder Tausende dieser Vögel in Ontario.

Fakten

Ontario

Überall auf der Insel ist dieser „Große Geist“ zu spüren und wer auf einer Urlaubsreise durch Südontario ist, sollte sich Manitoulin Island auf keinen Fall entgehen lassen. Eine ca. 3- bis 4-stündige Autofahrt von Toronto entfernt liegt Tobermory, das mit dem nahe gelegenen Bruce Peninsula National Park schon für sich gesehen eine Reise wert ist. Wie ein Finger reckt sich diese Landspitze in den Lake Huron, gerade so, als wolle sie die nahe gelegene Insel noch berühren. Von hier setzt man mit der Fähre über, auf die größte Süßwasser-Insel der Welt – zum Beispiel mit der M.S.Chi-Cheemaun, die zwischen Mai und Oktober mehrmals am Tag zwischen Tobermory und dem auf der Insel gelegenen South Baymouth verkehrt.

Toronto ca. 12,8 Mio. (2011) ca. 13,4 Lake Ontario, Niagara Falls, Polar Bear Express, Provinzparks: ontarioparks.com de.ontariotravel.net

Ebenso vielfältig wie die Natur ist das kulturelle Angebot: Uralte Traditionen der ersten Siedler und der Ureinwohner werden auf Manitoulin Island gepflegt und mit den Besuchern geteilt. Es ist fast wie eine Reise zurück in die gute alte Zeit. Besonders die vielen Events und Festivals wie die Native Pow Wows laden dazu ein, diese Kultur zu entdecken. Was nach einem solchen Besuch bleibt, sind sicher viele kostbare Erinnerungen.

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© Fotos: Ontario Tourism Marketing Partnership Coorporation (OTMPC) – Ethan Meleg (o.); Jeff Speed (M.l.)

Manitoulin Island ist ein faszinierender Ort der Mythen. Schon sein klangvoller Name weckt die Fantasie: Ursprünglich „Manidoowaaling“, verweist das Wort aus der Sprache der Odawa auf die „Cave of the Spirit“ – eine Unterwasserhöhle, in der ein mächtiger Geist leben soll.

Traumhafte Lodges & Resorts


© Fotos: OTMPC / OTMPC – Jeff Speed (u.r.); Edmund Lowe Photography (u.l.)

Viele Kulturfeste feiern die First Nations auf Manitoulin. Neun Pow Wows konnte man im Sommer 2014 hier besuchen: Vom Aundeck Omni Kaning First Nation, Anfang Juni, bis zum M’Chigeeng First Nation, Ende August ein tolles Erlebnis.

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Der Ruf der Wildnis im Algonquin Park Algonquin Eco-Lodge – Call of the Wild

4www.AlgonquinEcoLodge.com

– Anzeige –

Algonquin Provincial Park

Kategorie:

Eco-Lodge/Wilderness Lodge

Aktivitäten:

Wandern, Reiten, Geocaching, Schwimmen, Camping & Kanutouren, Schneeschuhwanderungen, Cross Country Skifahren, Dog Sledding, Tierbeoachtungen

Kontakt:

adventure@callofthewild.ca

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ine ideale Unterkunft für solche Touren findet man in der Algonquin Eco-Lodge. Diese ausgezeichnete WildnisLodge an der Südspitze des Parks liegt tief im Wald, direkt an einem privaten See, dem Moffat Pond. In der idyllischen Landschaft rauscht ein kleiner Wasserfall und sogt für eine ganz besondere Geräuschkulisse – und für die Stromversorgung der Eco-Lodge. Schon der Weg zu dieser Herberge gerät zu einer kleinen, hübschen Waldwanderung: Ca. zweieinhalb Kilometer geht es zu Fuß durch den Algonquin Park, bevor man das Gebäude erreicht. Das Gepäck muss man dabei natürlich nicht schleppen – es wird von den Gastgebern abgeholt. Während man in den gemütlichen Zimmern ganz in Ruhe entspannen und seine Privatsphäre genießen kann, bietet die Lounge Gelegenheit, die anderen Gäste kennenzulernen. Die kommen meist aus aller Welt und freuen sich auf den Austausch mit Gleichgesinnten. Im Sommer wird das Kanufahren hier ganz groß geschrieben und wer nicht auf Wasserwegen umherpaddelt, der geht auf Wanderungen oder erkundet den Provinzpark zu Pferd. Der 30 Kilometer lange Wanderweg der Lodge beginnt direkt vor der Haustür. Auch beim Geocaching bietet sich eine besondere Möglichkeit, die Vielfalt der Landschaft zu entdecken. Wer schwimmen will, kann auf ein riesiges Angebot zurückgreifen, denn Wasser gibt es hier garantiert genug. Und auch das Tierleben ist höchst abwechslungsreich. Man ist ja schließlich mitten im Wald! Rehe, Biber, Elche und natürlich Bären trifft man hier neben Stachelschweinen, Mardern und Nerzen! Und weil die Eco-Lodge ganz in der Nähe ihr „eigenes“ Wolfsrudel hat, muss man sich nich wundern, wenn ein lautes Heulen gelegentlich als Antwort auf die menschlichen Aktivitäten aus dem Wald schallt. Besonders Aktiven empfehlen sich die 3- bis 4-tages Touren mit dem Kanu, die man am besten gemeinsam mit den Gastgebern der Algonquin Eco-Lodge plant.

© Alqonquin Eco-Lodge / Call of the Wild

Für viele Ontario-Reisende steht der Algonquin Park fest auf dem Reiseplan. Seine vielen Wanderwege durch riesige Wälder und vorbei an zahllosen Seen machen den Provinzpark Ontarios zu einem attraktiven Auflugsziel, das man gerne auch gleich mal für ein paar Tage auskundschaftet.

Region:

Traumhafte Lodges & Resorts


Fang den Monsterfisch Angeln am Stormer Lake

Dave und Linda Becker feiern 2015 die Neueröffnung ihrer Fishing-Lodge am Stormer Lake. Angler, die sich nicht mit einem kleinen Fang begnügen wollen, sollten die beiden in Ontario besuchen. Die Seen der Region sind bekannt für ihre riesigen Barsche und Hechte. 4www.redlakeontariofishing.com

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om Fang, den man nie vergisst, träumt eigentlich jeder Angler. Viele reisen auf der Suche danach um die ganze Welt und werden fündig: zum Beispiel im Nordwesten Ontarios. Inmitten dieser von Wasserfläche bedeckten Wildnis bieten besonders der Stormer und Kirkness Lake die Gelegenheit, sich mit einigen echten „Monsterfischen“ zu messen. Die Stormer Lake Lodge ermöglicht den Zugang zu beiden Seen, in denen riesige amerikanische Zander, Hechte, Schwarz- und Flussbarsche kolossale Ausmaße annehmen. Eine Angler-Herausforderung aus dem Bilderbuch. Wenn es um die Qualität der Fischgründe geht, sprechen die beiden Besitzer aus eigener Erfahrung: Vor dem Kauf haben sie die Seen selbst beangelt – und Beachtliches erlebt: In nur zwei Stunden zappelten mehr als 80 riesige Barsche an der Angel. Da war klar: Wer hier auf Beute lauert, hat Erfolg.

© Stormer Lake Lodge

Vielen Anglern geht es natürlich in erste Linie um den Fang. Damit die hohe Qualität der Fischgründe erhalten bleibt, werden die meisten Zander ab 45 cm Länge und Hechte ab 68 cm wieder in die Freiheit entlassen. Die „Conservation License“ erlaubt es, je zwei dieser Fischarten als Trophäen zu behalten. Mit der Neueröffnung ihrer Fishing-Lodge haben die beiden Besitzer die Angelsaison 2015 eröffnet. Die Stormer Lake Lodge zählt mitunter zu den besten Angel-Lodges im Nordwesten Ontarios. Das beginnt mit der modernen Ausstattung der Lodge und Cabins und endet bei den Booten. Auch die gehören zum Besten, was die Angelindustrie zu bieten hat. Mit ihnen lassen sich die beiden Seen ideal erkunden. Wer mit dem Flugzeug anreist, kann übrigens in Red Lake landen. Bei der einstündigen Anreise stehen die Gastgeber ihren Gästen stets mit Rat und Tat zur Seite.

Traumhafte Lodges & Resorts

Stormer Lake Lodge Region:

Nordwest Ontario

Kategorie:

Angel-Lodge

Aktivitäten:

Angeln, Trophäenfische, Jagd

Kontakt:

stormerlakelodge@gmail.com – Anzeige –


Besuch auf der Teufelsinsel Ontarios herrliche Seenwelt

Ojibway Family Lodge

Dort, im nördlichen Teil des Sees, findet man Devil’s Island. Abgeschieden und naturbelassen bietet die „Teufelsinsel“ ein atemberaubendes Naturszenario aus uralten Wäldern und nahezu unberührten Seeufern. Wer Ruhe sucht, wird hier fündig. Nur gelegentlich durchbricht der Ruf einer Eule die Stille. So klar scheint das Wasser, dass man es fast aus dem See trinken könnte. In der Ojibway Family Lodge im Norden von Devil’s Island finden Naturliebhaber inmitten vollkommener Idylle eine rustikal angehauchte und elegante Unterkunft in reinster Abgeschiedenheit.

In kulinarischer Hinsicht ist man in der Lodge allerbestens aufgehoben. Dreimal am Tag werden die Gäste mit den „family-style Meals“ gourmetmäßig verwöhnt. Im Esszimmer genießt man zusätzlich auch noch die fantastische Aussicht. Herzhafte „Picknickkörbe“ sorgen dafür, dass man auch beim Wandern in den Pausen am gemütlichen Lagerfeuer perfekt versorgt ist.

Lake Temagami/Nipissing District

Kategorie:

Wilderness Lodge

Aktivitäten:

Wandern, Angeln,Tierbeobachtung, Kanufahren, Kajaken

Kontakt:

tanya@keewaydin.org

Den Lake Temagami und die Insel kann man auf vielfältige Weise entdecken: mit einem kurzen Sprung ins Wasser, einem Angeltag, einer Kanuexpedition oder auf einer Tour mit dem Kajak. Auf langen Wanderungen durch die faszinierenden Wälder trifft man die Tierwelt der Region an. Und Sonnenuntergänge gibt es hier wie Sand am Meer – am besten genießt man sie bei einem ruhigen Stündchen am Wasser oder auf der Veranda der Loge. Wer die Ojibway Family Lodge besucht, muss ein wenig Abenteuerlust mitbringen. Es führt keine Straße direkt bis an die Haustür! Gerade diese Abgelegenheit aber macht die Lodge bei ihren Gästen so ungemein beliebt.

© Ojibway Family Lodge (o.); Julie Stauffer (o.l.); Fred Morton (u.; M.)

Im von zahllosen Seen und Flüssen durchzogenen Osten Ontarios liegt der Lake Temagami mit seinen vielen kleinen Inseln und zerklüfteten Ufern.

Wer es gerne einsam mag, wird die unzähligen Stunden, die er hier an und auf dem Wasser und an der frischen, sauberen Luft verbringen kann, nur so in sich aufsaugen. Herrliche Sonnenuntergänge sind Vorboten eines ganz besonders Spektakels in der Nacht. Dann scheint das Universum am pechschwarzen Himmel einfach unendlich. Stundenlang kann man es betrachten und sich dabei immer kleiner fühlen.

Region:

4www.ojibwayfamilylodge.com

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– Newfoundland & Labrador –

Terra Nova National Park

Ein Name wie ein

Versprechen

Terra Nova: Seit Jahrtausenden schon zieht es Menschen in die Region an der Ostküste Neufundlands. Sie lockt nicht nur mit ihrem vielversprechenden Namen. Besonders die Fülle des Ozeans stellte schon für die frühesten Bewohner einen Anreiz dar, hier zu siedeln und zu jagen. Nicht nur die Indianer waren vom Nahrungsangebot abhängig, das vor allem das Meer ihnen lieferte. Auch die später eintreffenden Europäer erkannten bald, welche Fülle das Land den Menschen bot. Sie ließen sich nieder und schon 1915 begann der Holzhandel in der Region zu florieren. Heute zeugen nur noch die Seen, die umliegenden Teiche und die alten Logging Roads von dieser Ära, die nach ihrem Höhepunkt in den 1950er Jahren bald dem Ende entgegen ging. Im Jahr 1957 gründete man schließlich Neufundlands ersten Nationalpark: Terra Nova National Park. Er bietet mit seiner außergewöhnlichen Landschaft einer ganzen Reihe von Tieren Lebensraum – und zieht immer wieder Wanderer und Camper in seinen Bann. Neben den allgegenwärtigen Bären leben hier seltene Tiere, wie das „Newfoundland Marten“. Die als gefährdet eingestufte Marderart findet man sonst nur noch an der Westküste Neufundlands.

Oben: Wandern und vor allem Kajaken – wie in der Newman Sound (o.) – lässt es sich ideal im Terra Nova National Park. Wer sein Zelt aufschlagen will, muss sich hier mit ganz einfachen, naturnahen Bedingungen anfreunden.

Camper und Outdoor-Enthusiasten erleben die Natur im Terra Nova National Park wirklich hautnah. Die Campingmöglichkeiten hier sind einfach. Wer sein Zelt aufschlagen will, muss einige Regeln beachten und sich registrieren. Zelten darf man auf ausgewiesenen Plätzen, zum Beispiel am Outport Trail, dem längsten Wanderweg im Park zwischen dem Newman Sound Campground und Lion's Den South. Der Weg bietet einige tolle Ausblicke! Auch am abgelegenen Beachy Pond darf man sein Zelt aufschlagen. Ihn erreicht man per Kanu über den Sandy Pond und eine kurze Landpassage. Wer von dort aus abgelegener campieren will, findet im See auf Dunphy’s Island Gelegenheit. Und damit keiner in der Wildnis verloren geht, oder unnötige Suchaktionen gestartet werden müssen, gibt man seine Campinglizenz am Ende des Aufenthalts wieder ab.

Newfoundland & Labrador Hauptstadt: Einwohner: EW / km2: Highlights:

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Alle Fotos: © Newfoundland and Labrador Tourism; Barrett & MacKay Photo (o.; o.r.)

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Tourismus:

5

Fakten

Die Natur und bedrohte Arten zu bewahren, sieht man im Nationalpark als eine der wichtigsten Aufgaben. So stößt man hier auf Projekte wie das des Department of Fisheries and Oceans Canada, das gemeinsam mit den Anwohnern der Region die Lachspopulation wieder mehren soll.

St. John’s ca. 514.000 (2011) ca. 1,2 Avalon, Cupids, Salmon Ladder, Torngat Mountains, Gros Morne National Park newfoundlandlabrador.com

Traumhafte Lodges & Resorts


240.000 m2 Wildgebiet in Newfoundland & Labrador

Jagdgebiet

Long Range Mountains

Neufundland und Labrador ist geprägt von wilder und ursprĂźnglicher Natur. Hier, im Osten Kanadas, liegt auch eines der letzten groĂ&#x;en Wildgebiete der Welt. Elche, seltene Karibus und mächtige Schwarzbären bevĂślkern die unberĂźhrte und faszinierende Natur im Ăœberfluss und beeindrucken besonders durch ihre imposante GrĂśĂ&#x;e. 4www.nloa.ca

Arluk Oufitters Region:

Northern Peninsula, Gros Morne Area

Kategorie:

Jagdanbieter

Aktivitäten:

Hochwildjagd, Angeln

Mitten in den Long Range Kontakt: arlukhunters@gmail.com Mountains entspringt der Main River, der zu den naturbelassensten Flßssen Neufundlands gehÜrt. Gemächlich schlängelt er sich durch eine Mischung aus weitem Marschland und borealen Wäldern, bevor er im Osten der Great Northern Peninsula ins Meer mßndet.

Das macht die Provinz natĂźrlich auch zu einem attraktiven Reiseziel fĂźr Jagdbegeisterte. Die Newfoundland and Labrador Outfitters Association (NLOA) vertritt hier seit Jahren die Jagdanbieter der Region und setzt dabei hohe Qualitätsstandards. Nicht zuletzt ist es die ausgezeichnete Expertise der zertifizierten und erfahrenen JagdfĂźhrer, die einen Jagdurlaub in Neufundland zu einem denkwĂźrdigen Erlebnis werden lassen. Sie alle kennen das Land wie ihre Westentasche. Die Jagd-Lodges der Region liegen meist zentral mitten im Jagdgebiet. Wer es ganz naturnah mag, nächtigt im Zeltlager. Im Gegenzug ist auch der Komfort einer voll ausgestatteten Luxus-Lodge mĂśglich. Die exklusiven „Fly-ins“ gehĂśren zu den besten Nordamerikas. Mit ihnen erreichen Jagdgäste auch auf dem Luftweg ihr gewĂźnschtes Gebiet.

Wer hier einen Jagdurlaub bucht, den erwartet ein unvergleichliches Erlebnis. Als familiengefĂźhrtes Unternehmen Ăźberzeugt Arluk Outfitters mit weitreichenden Kenntnissen der Jagd und einem ausgezeichneten Service. Das gesamte Gebiet wird äuĂ&#x;erst sparsam bejagt. Jedem Gast steht hier sein persĂśnlicher JagdfĂźhrer zur Seite, der fĂźr die auĂ&#x;ergewĂśhnlich hohe Erfolgsrate von 100 % bei der Elch- und Karibujagd sorgt. Trotz ihrer Abgelegenheit sind die beiden First-Class-Lodges von Arluk mit allem nĂśtigen Komfort ausgestattet. Dazu gehĂśren heiĂ&#x;es und kaltes flieĂ&#x;endes Wasser, heiĂ&#x;e Duschen, Stromversorgung, GasĂśfen, Internet, Telefon und natĂźrlich zahlreiche motorisierte Fortbewegungsmittel. 4www.arlukoutfitters.com/media 4www.arlukoutfitters.com – Anzeige –

Š NLOA

Seine mehr als 240.000 Quadratkilometer Wildnis machen Neufundland ziemlich einzigartig. Und der „Newfoundland Grand Slam“ verspricht auĂ&#x;erdem auĂ&#x;ergewĂśhnliche Jagderlebnisse.

Traumhafte Lodges & Resorts

Moose • Caribou • Black Bear

Hunt Newfoundland! Remote interior early September to Mid-October. (Great Northern Peninsula)

FIRST CLASS LODGES

• Sites accessible by aircraft only • One-on-one guiding • Very low hunting pressure, next to Gros Morne National Park TTER / GUI DE TFI OU

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Die GroĂ&#x;- und HochwildJagdsaison beginnt in Neufundland im September und dauert bis Dezember. BogenschĂźtzen jagen bereits ab dem frĂźhen August. Die erforderliche Lizenz ist bei einem Jagdurlaub in Neufundland immer im Buchungspaket enthalten – im Gegensatz zu anderen kanadischen Regionen, wo sie teilweise unter den Bewerbern verlost wird.

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Š Arluk Outfitters

Hier am Fluss, ca. vier Meilen Üstlich des Gros Morne National Park, liegen die beiden Jagdlodges von Arluk Outfitters. Sie sind so abgelegen, dass man sie nur mir dem Helikopter erreicht. Die rustikale Arluk Tilt Lodge liegt direkt am Keough’s Brook, einem Nebenfluss des Main River. Die Main River Lodge findet man am nordwestlichen Zweig des Main River mitten im unberßhrten Tal der Long Range Mountains.


– Leser erzählen –

10 Jahre Bäume

fällen...

Eine Aussteigerin erzählt

Es ist totenstill, so als würde nicht nur ich, sondern auch die Landschaft horchen. Auf was der Wald und die Berge lauschen, weiß ich nicht. Alles scheint den Atem anzuhalten. Text und Fotos: Nicole Lischewski

I

ch ziehe den Schal vor meinem Mund herunter und krächze einen Rabenruf in die gefrorene Luft. Schwach, von ganz weit weg, kommt eine Antwort. Ich spüre das Lächeln auf meinem feuchtkalten Gesicht. Der kilometerweit entfernte Rabe hat mir zwei Dinge geschenkt: die Bestätigung, dass in dieser Eiseskälte noch andere Lebewesen außer meinem Freund und mir aktiv sind – und der Vogel hat mit mir gesprochen. Da wir keine menschlichen Nachbarn haben, freut mich dieser kurze Plausch umso mehr. Chris und ich knirschen weiter durch den Schnee. Wir sind auf der Jagd, jedoch nicht nach Tieren. Es ist keine Jagdsaison und wir haben noch reichlich Elchfleisch und Forelle. Wir suchen nach Feuerholz. Espen, Fichten, Tannen und Kiefern – inzwischen kann ich die Baumarten des Nordens am Geruch des Rauchs unterscheiden, der aus unserer Ofenröhre quillt.

Zehn Jahre Jagd und Wasserholen mit Eimern vom See. Als mein Freund mir damals, als wir vom kleinen Goldgräberdorf Atlin im äußersten Nordwesten von British Columbia weiter hinaus in die Wälder gen Westen umgezogen sind, prophezeit hatte, dass wir zehn Jahre brauchen würden, bis wir hier ganz zuhause wären, habe ich gelacht. Wieso sollte das so lange dauern?

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© Nicole Lischewski

Zehn Jahre Wildnisleben, zehn Jahre Bäume fällen zum Blockhausbauen und Heizen.


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Aber bald merkte ich: Die menschenleeren Wälder verlocken zu Wanderungen, die die Arbeit unterbrechen, und die Sommer, in denen wir bauen können, sind kurz. Auch jetzt schauen wir nicht nur nach Feuerholz, sondern nach Tierspuren. Obwohl ich keine Hufabdrücke im Schnee sehen kann, fühlt es sich an, als ob ein Elch in der Nähe wäre. Ein ähnliches Gefühl, als würde einen jemand beobachten, nur diffuser. Vielleicht kann man in einer Umgebung, deren Geräusche, Gerüche und Aussehen man gut kennt und in der sich nicht viel bewegt, mehr Dinge wahrnehmen. „Da hinten“, flüstert Chris, gerade als ich ihn fragen will, ob er irgendwo Elche entdecken kann.

© Nicole Lischewski

Hinter einer Weide steht eine Elchkuh mit ihrem Kalb – die langen Ohren gespitzt. Sie sind nicht scheu. Die Elchkuh kennt uns seit Jahren und taucht im Winter immer wieder vor unserem Blockhaus auf, um Weidenzweige zu fressen. Im Sommer sehen wir sie selten, aber dafür kommt dann ein Stachelschwein zum Rasenmähen und Schwarzbären zur Beerenernte. Wir reden leise mit den zwei Elchen – komisch, dieser menschliche Drang, immer etwas zu sagen, obwohl die Tiere still sind – und stapfen schließlich davon. Das Knirschen

... komisch, dieser menschliche Drang, immer etwas zu sagen, obwohl die Tiere still sind ...

unserer Schneeschuhe ist das einzige Geräusch. Aber jetzt täusche die Stille mich nicht mehr, und die Wildnis wirkt nicht mehr wie tot.

Vielleicht lauscht das Land auch nach uns? Vielleicht ist in den zehn Jahren mein Herzschlag ein Teil der Wildnis geworden und verwebt sich mit meinen Schritten, die mich vom Blockhaus und dem verschneiten Garten und unserem eingefrorenen Bootssteg, zu den Bäumen führen, aus denen wir alles gebaut haben. Dorthin, wo die Elche keine Angst mehr vor uns haben und sogar die Raben mit uns sprechen.

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Erzählen Sie uns von Ihrem Kanada-Erlebnis! Schreiben Sie an:

editor@myspotlightkanada.com – Anzeige –

Entdecken Sie die Ruhe.

Herzlich Willkommen in der AIRPORT LOUNGE.


– Kanada Spezial –

Schlafen in höheren Sphären Ein Baumhaushotel für freie Geister von Sibylle Kautz-Freimuth Fotos: © Tom Chudleigh

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„Melody“ – das letzte Werk Tom Chudleighs – ist mit dem Holz der schwarzen Walnuss ausgestattet. Durch fünf Fenster blickt man auf die Umgebung, das „Sky Light“ eröffnet den Blick auf die Sterne. Ein Baumhaus-Hotel der besonderen Art! Wie verzaubert schweben die Free Spirit Spheres „Eve“, „Eryn“, „Melody“ und „Gwyn“ in den Baumwipfeln.

So ein Traum muss kein Fantasiegespinst sein. Man kann ihn sich erfüllen – und zwar auf Vancouver Island. Bei Qualicum Bay, rund 65 Kilometer nordwestlich von Nanaimo, gibt es ein Baumhaushotel der besonderen Art. Versteckt in einem

gut 20.000 Quadratmeter großen Waldgelände hängen zwischen kräftigen alten Zedern, Fichten und Ahornbäumen vier wundersame Baumhauskugeln. Als „Free Spirit Spheres“ bezeichnet ihr Erfinder und Erbauer Tom Chudleigh die komfortabel ausgestatteten Wohnkugeln, die rund drei bis viereinhalb Meter über dem Boden schweben. Damit das funktioniert, ist jede Kugel mit starken, steil nach oben führenden Halteseilen an jeweils drei Bäumen aufgehängt. Drei von ihnen – Eve, Eryn und Melody – sind Baumhäuser für Gäste. Im vierten, Gwyn, haben Tom und seine Frau Rosey ihr Büro untergebracht.

Die Idee für seine handgefertigten Wohnkugeln kam Tom bereits in den frühen 1990er Jahren. 1993 begann er mit der ersten, dem Prototyp Eve. Ein kuscheliges kleines Baumhaus aus Zedernholz. Mit einem Durchmesser von 28 Metern bietet es Platz für einen kleinen Tisch mit Sitzmöglichkeiten, etwas Stauraum und ein Bett für eine Person – oder ein Pärchen, das eng zusammenrückt. Außerdem steht, wie bei allen „Spheres“, sauberes Wasser und alles zum Kaffee- und Teekochen bereit. Durch zwei runde Fenster schaut man mitten in das grün schimmernde Geäst des alten Baumbestandes. Größer und komfortabler ist Eryn, eine Baumhauskugel für drei Personen aus Sitkafichte. Licht strömt hier durch fünf Fenster hinein, darunter ein Deckenfenster, das den Blick in den Himmel frei gibt. Eingebaut findet man ein kleines Waschbecken, einen Minikühlschrank und Schränke mit Geschirr.

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© Tom Chudleigh; Guy Soulliere (u.l.)

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er hat nicht schon einmal davon geträumt, die Nacht hoch in den Baumwipfeln zu verbringen? In einem geschützten, wohligen Nest liegen, den Geräuschen der Nacht lauschen, den Duft des Waldes einatmen und den weiten Sternenhimmel bewundern während man sich sanft vom Wind in den Schlaf wiegen lässt.


Anreise aus Vancouver Mit der Autofähre von Horseshoe Bay (Vancouver Nord) nach Nanaimo, Depature Bay, oder von Tsawwassen (Vancover Süd) nach Nanaimo, Duke Point; Überfahrt je knapp 3 Stunden. Weiter geht es von Nanaimo aus über den Inland Island Highway No. 19 Richtung Norden; auf Höhe der Horne Lake Road rechts abbiegen; (Ca. 40 Minuten, 60 km Autofahrt von Departure Bay oder ca. 50 Minuten (76 km) von Nanaimo Duke Point.

4www.trans-canada-touristik.de

„Bio-Mimicry“ nennt der Erbauer Tom Chudleigh den Stil seiner Baumhäuser, die wie riesige Nüsse mit Hilfe eines starken Stahlseil-Netzes in der Baumwelt Vancouver Islands verankert sind. Der Wald ist das Fundament und das Netz spiegelt die Verbindung zur Natur.

über zu buchen. Ein Stromanschluss und Lautsprecher sorÄhnlich groß ist Melody, das neueste Kugelhaus. Darin gibt gen dafür, dass Besucher ihre eigenen CDs und DVDs es sogar zwei Arbeitsplätze und zum Schlafen wird ein Dopgenießen können. Die Sanitäranlagen und Sauna befinden pelbett aus der Wand geklappt. Über eine Wendeltreppe, sich unten – auf festen Grund. die sich um einen Baum nach oben windet und in eine kleine Hänge„In der Nacht fühlte es Einen Lebenstraum hat sich Tom mit seibrücke übergeht, erreicht man den sich an, als würden wir in nen Baumhauskugeln bereits erfüllt. Eingang. Schon wenn man die Baumeinem Meer aus Bäumen Doch nun haben er und Rosey eine neue hauskugel zum ersten Mal betritt, und Sternen treiben. Vision. Ihnen schwebt ein größeres Waldkommt eine besondere Atmosphäre areal vor, wo sie ihr naturnahes Konzept auf. Der Raum ist (bis auf den planen der „Free Spirit Spheres“ weiterentFußboden) rund und es fehlen jegwickeln und ausbauen können. Bis zu fünfzehn neue Baumliche Trennwände. Und dann ist da das leichte Schwingen hauskugeln könnten darin Platz finden. im Wind. Ein Gast beschreibt seine Empfindung: „… in der Nacht fühlte es sich so an, als würden wir in einem Meer 4www.freespiritspheres.com aus Bäumen und Sternen treiben ...“

© Tom Chudleigh (M.l./r.); Denis Beauvais (o.)

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Seit die zweite Baumhauskugel, Eryn, 2004 fertig geworden ist, vermieten Tom und Rosey – aus Haftungsgründen allerdings nur an Übernachtungsgäste über 16 Jahre. Viele Besucher kommen von der Insel oder aus anderen Teilen Westkanadas – vor allem in der Nebensaison. Das berichtet uns Jamie Cowan, der Verwalter der Anlage. Wer das erste Mal da ist, bleibt meist nur ein oder zwei Nächte, doch wer wiederkommt, bleibt oftmals länger. Inzwischen reisen Gäste aus aller Welt an. Manche sind einfach neugierig – und sind dann überwältigt von der Ruhe und friedvollen Inspiration, die sie hier erlebt haben. Sicher ein Grund, warum auch Schriftsteller, Maler oder Musiker in den Wohnkugeln einen spirituellen Rückzugsort suchen. Die elektrische Heizung funktioniert selbst bei Außentemperaturen um - 20º Celsius gut und so sind die „Spheres“ das ganze Jahr

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Outdoor-Tipps auf Vancouver Island

In der Nähe von Qualicum Beach kann man die Horn Lake Caves besichtigen, und zahlreiche geführte Touren gibt es. Wandern kann man zum Beispiel im Regenwald oder an der Küstenregion, oder auf Wildlife-Viewing und Alpintrekking gehen. Der Strathcona Provincial Park im Zentrum von Vancouver Island ist immer eine Reise wert.

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– Kanada Spezial | Städteporträt –

© Paul McKinnon / Shutterstock.com

Halifax Kanada mediterran

Will man Nova Scotia erkunden, ist Halifax ein idealer Ausgangspunkt. Gerne bezeichnet man die Stadt am Atlantik als das „kulturelle Zentrum“ Nova Scotias. Landschaftliche Attraktionen liegen hier ebenso nah, wie Kulinarisches, Kultur und Unterhaltung. von Andrea Härtlein

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üdlich von Halifax wacht auf der vom Wind und den Gezeiten polierten Felsküste der ikonische Leuchtturm von Peggy’s Cove. Er gilt neben dem idyllischen Fischerdorf fast schon als Wahrzeichen Nova Scotias und ist eine Hauptattraktion der Provinz. Wie hingemalt liegen die bunten Küstenhäuschen hier am Ufer und ziehen übers Jahr mehr als eine halbe Million Touristen an. Besucht man Halifax, gehört Peggy’s Cove zweifellos auf den Reiseplan. Wer Nova Scotia erkunden will, findet in der Hauptstadt am Atlantik überhaupt einen idealen Ausgangspunkt. Gerne bezeichnet man Halifax als „kulturelles Zentrum“ der Provinz. Neben den umliegenden landschaftlichen Attraktionen bietet die Stadt Kulinarisches, Kultur und Unterhaltung. Besonders an den Ufergebieten prägen flache bungalowartige Häuser das mediterran anmutende Stadtbild. Die Museen der Stadt widmen sich vorrangig der Geschichte Nova Scotias, die besonders von der Militär- und Schifffahrtstradition geprägt ist. Im Maritime Museum of the


Vor allem profitiert Halifax aber von seiner zentralen Lage auf der Halbinsel. Ausflüge in die Region bieten sich förmlich an und offerieren teils ungewöhnliche Outdoorangebote: Auf einer Bluenose Sidecar Tour entdeckt man die idyllische Küste ganz „old-style“ – mit Motorrad und Beiwagen. Die zweieinhalbstündige Halifax-Citytour des Anbieters hat die historischen und kulturellen Hotspots der Stadt

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19. Juli 2012: Im Hafen von Halifax bestaunen Sommergäste die Boote, die während des „Tall Ships Event“ hier einlaufen. Im Bild: die „STV Unicorn“. auf dem Programm, während eine 4- bis 5-stündige Rundfahrt nach Peggy’s Cove führt. Einen ganzen Tag ist man auf der Lunenburg-Tour unterwegs. Die von bunten Häusern und adretten Vorgärten geprägten Kleinstadt im Süden der Provinz ist eine UNESCO-Weltkulturerbestätte aus dem Jahr 1753 und gilt als die erste protestantisch-britische Siedlung Nova Scotias. Wer sich Halifax und Umgebung auf sportliche Weise nähern will, findet zudem eine Vielzahl von Aktivitäten rund ums Wasser. Kajaktouren, Wakeboarding oder Wasserskifahren im Scotia Sessions Wakeboard Park gehören dazu. Exklusive Inselexkursionen führen kleine Gruppen z. B. auf das am Hafeneingang von Halifax gelegene McNab’s Island.

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Atlantic, im historischen Hafenviertel, erfährt man davon in einer attraktiv aufgemachten Ausstellung. Auch die Geschichte der Einwohner steht oft im Fokus: Nicht nur auf die Acadier stößt man in Nova Scotia an jeder Ecke, auch der Tradition und Geschichte der afrikanischen-karibisch geprägten Gemeinden der Region geht man im Black Cultural Centre for Nova Scotia im Osten von Halifax nach. Und mitten im Stadtkern liegt Citadel Hill, auf dem Fort George thront. Das berühmte sternförmige Bollwerk im heutigen „Downtown“ ist als eine bekannte National Historic Site in jedem Fall einen Besuch wert.


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© njene / Shutterstock.com

Hafen von Halifax

Graffitti mit Geschichtsfaktor

Spaziergänger am Hafen von Halifax, 10. September 2013. Die „Waterfront“ ist im Sommer ein beliebter Touristentreffpunkt in der Hauptstadt Nova Scotias.

Zwar muss man diese Tour speziell reservieren – doch es kann sich lohnen: Über ungefähr fünf Kilometer erforscht man die historischen Forts der Insel, hört spannende Geistergeschichten, und erfährt von fantastischen Mythen über verborgene Schätze oder Seeungeheuer.

Halifax, 3. Juni 2014: Bemalte Hauswand Downtown; das beste Mittel gegen Vandalismus und gleichzeitig eine spannende Geschichtsstunde.

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Als besonders heißer Tipp gilt eine Tour mit den Halifax Tour Guys. Das sind Stadtbewohner, die ihren „persönlichen Taxiservice“ mit spannenden Geschichten anreichern. Ihr Insider-Wissen bieten sie den Fahrgästen auf Touren wie der Historic Halifax Tour, Lunenburg Tour oder der Valley Food and Winery Tour für Gourmets an.

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© meunierd / Shutterstock.com

Naturverbundene werden auch das Herring Cove Provincial Park Reserve in der Herring Cove lieben. Dort wandert man direkt am Meer an einer pittoresken Küste über alte und zerklüftete grau-blaue Felsen. Besonders hoch hinaus geht es mit einer Heißluftballonfahrt. Wer nicht gerade an Höhenangst leidet, dem eröffnen sich dabei ganz neue Perspektiven auf die Provinz.


Sehr sportlich wird es auf einer Fahrradtour, für die man sich Downtown Halifax ein Citybike mieten kann. Etwas exklusiver ausgestattete Roadbikes eignen sich für längere Ausflüge. So entdeckt man zum Beispiel den Salt Marsh Trail, – der als Abschnitt des Trans Canada Trail am Strand von Lawrencetown beginnt und über ein altes, flach verlaufendes „Railbed“ – eine alte Bahnstrecke – durch eines der schönsten Salzmarsche Nova Scotias führt. Am Fisherman’s Cove endet diese Tour. Dieses alte und immer noch aktive Fischerdorf ist geradezu ideal für den Stopp zum gemütlichen Lunch – womit wir gleich beim Wichtigsten wären!

Delikatessen: Acadische Ahornsirup-Produkte

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LECKERES ESSEN GEHÖRT SCHLIEßLICH ZUM URLAUB UND WER SCHLEMMEN WILL, DER IST IN NOVA SCOTIA RICHTIG. Die Restaurant-Szene von Halifax ist vielfältig: Von Acadian bis Vegetarisch, von Afrikanisch bis Vietnamesisch, findet man jede Geschmacksrichtung. Spezielle Local Tasting Tours führen zu den kulinarischen Hotspots der Stadt: So die Halifax Culinary Walking Tour. Sie stellt die außergewöhnliche, vom Atlantik geprägte Küche vor, führt durch kleine Krämerläden, in denen es zahllose Delikatessen der Region gibt, und zu Restaurants im historischen Stadtkern und darüber hinaus. Von der „Artisan Wood Fired Pizza“ bis zu handgemachter Schokolade gibt es da viel zu probieren. Sogar Bier.

I Heart Bikes Fahrradvermietug

Natürlich ist Nova Scotia vor allem für seine mediterran anmutenden Hummer-, Muschel- und frischen Fischgerichte bekannt, wie sie unter anderem das Fischrestaurant Five Fishermen in allen Varianten zaubert. Doch auch dem Wein ist man in der Provinz nicht abgeneigt: Eine Weinverkostungstour führt Gäste zwischen Mai und November von Halifax bis ins Annapolis Valley. Kulinarische Genüsse, spannende und familientaugliche Outdoorangebote, Kultur und Erholung – bei einem Urlaub in der Hauptstadt der kleinen Atlantikprovinz im Osten Kanadas ist für so gut wie alles gesorgt.

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Kajaks am Ufer warten auf Gäste

Es grüßt die See Große Segler sichtet man im Hafen von Halifax regelmäßig und auch Kreuzfahrtschiffe steuern die Stadt immer wieder an. Ein besonderes Event im Jahr 2015 ist der 175. Geburtstag der Schifffahrtsgesellschaft Cunard Cruise Lines. Als ein spektakuläres Highlight wird die Queen Mary 2 aus diesem Anlass die historische Überquerung des Atlantik vom 4. Juli 1840 nachvollziehen, die von Liverpool aus nach Halifax und Boston führte.

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© Wally Hayes (l.u.); Izze Dempsey - NSTA (r.o.); Destination Halifax - P. Jackson (r.M.); Destination Halifax (r.u.)

Dudelsackspieler in der Citadel


Kanadische Spezialität: Smoke’s Poutinerie Straßenverkauf in Halifax, 24. August 2014

Events & Kultur Im kulturell vielfältigen Angebot von Halifax findet man Kunstgalerien, Theater und Museen. Ein breites Sport- und Unterhaltungsangebot rundet das Ganze ab. Die Haupt-Kulturattraktionen der Provinz: Symphony Nova Scotia oder Halifax Pop Explosion; Kunstfreunde besuchen die Art Gallery of Nova Scotia, The Khyber und das Neptune Theatre; Literaturliebhaber das Festival Shakespeare by the Sea – und im Maritime Museum of the Atlantic gibt es Geschichte;

Kulinarisches Restaurants findet man in Halifax vor allem entlang der Quinpol Road im Stadtzentrum, oder im Hafenviertel, südlich und östlich der Citadel. Für ihr „Seafood“ und Weine ist die Provinz bekannt.

Weinernte in Nova Scotia

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© mikecphoto / Shutterstock.com (o.); Scott Munn (M.); George Simhoni (u.)

Muscheln – Seafood in Halifax

Viele kanadische Rockbands haben ihren Ursprung in Halifax – Musikszene und Nachtleben sind besonders im zentralen Stadtkern sehr ausgeprägt. Gefeiert wird überhaupt gerne. Die Feierlichkeiten der Stadt zum Canada Day können sich sehen lassen und die Liste der KulturFestivals ist lang: Vom Atlantic Film Festival, dem Royal Nova Scotia International Tattoo, Halifax Busker Festival, Greekfest, Atlantic Jazz Festival bis hin zum Multicultural Festival – um nur einige zu nennen.

Mehr Infos 4www.greatearthexpeditions.com 4www.halifaxcruiseshiptaxitours.com 4www.iheartbikeshfx.com

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– Kanada Spezial –

Die

Reise mit dem Nordlicht Kanada auf isländisch

von Andrea Härtlein

Aurora, die römische Göttin der Dämmerung, erschafft sich jeden Morgen neu. Nach der Sage fliegt sie über den Himmel, um die Ankunft ihrer Schwester, der Sonne, zu verkünden. Bis heute kann man ihr dabei in sehr kalten und klaren Nächten zusehen.

Anfang des Jahres überraschte die isländische Airline Icelandair, die in der Sommersaison unter anderem auch den Flughafen von Halifax ansteuert, ihre Fluggäste mit einer ganz besonderen Aktion: Die „Hekla Aurora“ startete am 4. Februar 2015 zu ihrem Jungfernflug und gilt seitdem als die außergewöhnlichste Maschine der Icelandair-

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Flotte. Die nationale Airline Islands bietet ihren Fluggästen in der aufwendig gestalteten Boing 757-200 damit ab sofort die Chance, auf einem Transatlantikflug den „magischen Reigen der Nordlichter“ auch außerhalb der Saison einmal „hautnah“ zu erleben. Schon wenn sie stolz auf dem Flugfeld steht, bietet die Hekla Aurora einen einzigartigen Anblick. Ihre von einem Künstler-Team entworfene und von einer ganzen Schar professioneller Airbrusher umgesetzte Sonderlackierung schimmert in allen Schattierungen des Vorbilds und verleiht dem Flieger eine fast transzendente Eleganz, wenn er gleich der Namensgeberin durch die Lüfte schwebt. Auch im Innern wird man Zeuge eines einzigartigen Lichtertanzes der die Decke der gesamten Flugkabine überzieht. Das LED-System ersetzt die sonst übliche Beleuchtung und lässt bunte Lichter durch das Flugzeug mäandern. Ein Interieur, fast wie eine Wellness-Oase. Mit der Hekla Aurora möchte die Airline ihre starke Verbindung zur Natur und Tradition des Heimatlands und dem Heimatflughafen Keflavik beto-

© Corepics VOF (o.); Icelandair (u.)

Besonders in arktischen und antarktischen Regionen verzaubern ihre Farbspiele das Firmament. Nordlicht – oder „Aurora Borealis“ nennt man das Phänomen in der nördlichen Hemisphäre. Zwischen Ende August und Anfang April ist Aurora Borealis am klarem Himmel von Island besonders gut zu sehen und natürlich gibt es auch in Kanada zwischen August und September zahlreiche Orte, an denen man die Eskapaden der Göttin bewundern kann – vom nördlichen Yukon bis zum südlich gelegenen Nova Scotia. In Nova Scotia, sind besonders die Tobeatic Wilderness Reserve und der Kejimkujik National Park, beide etwa 160 Kilometer westlich von Halifax, sehr empfehlenswerte Beobachtungsposten, denn dort ist der Himmel so dunkel, wie selten in der kleinen kanadischen Atlantikprovinz.


Wer den besonderen Flair der NordlichtMaschine Hekla Aurora auf einem Transatlantikflug von Europa nach Nordamerika nutzen oder das Flugzeug einmal sehen will, kann den aktuellen Flugplan der Maschine regelmäßig aufrufen (nach unten scrollen!). Auch die Verwandlung des „gewöhnlichen“ Flugzeugs zur Hekla Aurora kann man hier verfolgen: 4www.icelandair.de/hekla-aurora

Reiseinfos Icelandair fliegt in Kanada die Flughäfen von Halifax, Toronto, Vancouver und Edmonton an. Zwischengelandet wird auf dem Flughafen Keflavik – Anschlussflüge erfordern meist 60 bis 90 Minuten Wartezeit. Mit einem „Stopover“ kann man außerdem bis zu 7 Nächte ohne Flugaufpreis in Island verbringen. Es gibt 3 Serviceklassen: Economy Class, Economy Comfort und Saga Class (Business); nur in der Economy Comfort und Saga Class ist das Essen im Flugpreis inbegriffen.

Seit dem 4. Februar 2015 die außergewöhnlichste Maschine der Icelandair-Flotte: Hekla Aurora

© Icelandair

4www.icelandair.de

nen. Bereits vorher fiel bei Flügen mit der sympathischen Airline auf, dass die Liebe zu Island sich in vielen kleinen Details äußert: Während man auf seiner Serviette erfährt, was „Serviette“ auf isländisch heißt – und warum man es lieber nicht sagen sollte – wünschen einem die Kopfstützen in der Sprache der Gastgeber eine „Gute Nacht“. Auch über den ersten Siedler Islands kann man Lustiges lesen.

Ob man nicht ein paar Tage „auf nordisch“ einlegen sollte – spätestens beim Anblick des Sicherheitsvideos überlegen sich das vielleicht viele Fluggäste, denn die Sicherheitshinweise sind sehr gelungen mit ganz wunderbaren Landschaftsaufnahmen des Gastgeberlands kombiniert.

Die Wurzeln von Icelandair reichen gut 77 Jahre zurück. Heute hat die Airline 24 Flugzeuge in der Luft und bedient mit derzeit 39 Destinationen das größte Streckennetz ihrer Geschichte. Von Frankfurt, München, Hamburg und auch aus Zürich und Genf in der Schweiz kann man mit den Isländern abheben, die besonders durch ihren freundlichen Service auffallen. „Some Airlines give you miles. Icelandair gives you time,“ lautet der Werbeslogan, und neben dem entspannten Bordpersonal spielt man damit vor allem auch auf das Stopover-Angebot an, das Reisende auf sämtlichen USA- und Kanadaflügen ohne Aufpreis nutzen können. Einen bis zu siebentägigen Zwischenaufenthalt in Island kann man damit einlegen und das sympathische nordische Land kennenlernen. Bei vielen kommt diese Idee gut an. „Das Tolle ist, dass einzigartige Naturschauplätze nicht weit von der Hauptstadt Reykjavik entfernt liegen,“ sagt Stephanie Schwarz von der Icelandair-Zentrale in Frankfurt, und schwärmt von tosenden Wasserfällen, Vulkanen und der berühmten „Blauen Lagune“. Tatsächlich ist das Nordlicht bei Weitem nicht die einzige Ähnlichkeit mit Kanada.

Allerdings werden auch Eilige durch die kurzen Umsteigezeiten in Reykjavik eine relativ schnelle Anbindung finden. Nach nur 60 bis 90 Minuten sitzt man im Flughafen Keflavik bereits im Anschlussflieger, und es geht auf in Richtung Abenteuer Kanada. Wer seine Sport- und Outoor-Utensilien auf diesen Abenteuerurlaub mitnimmt, wird es zu schätzen wissen, dass man auf den Transatlantikflügen von Icelandair auch in der Economy Class zwei Gepäckstücke à 23 Kilogramm mitführen darf. Herakles, dem spätberufenen Gott des Sports und der Reise, hätte das sicher gefallen.

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Tipp: Der frühe Vogel ... Bei jeder Reiseplanung nach Nordamerika gilt: Je früher, je besser. Wer günstige Flüge sucht, der sollte sich deshalb unbedingt rechtzeitig vorher über Aktionen und besondere Angebote der Airlines informieren.

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– Kanada Spezial –

Raue Küsten, unberührte Berge... Nova Scotia

Peggy's Cove, St. Margarets Bay

von Monika Fuchs

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it einer Küstenlinie von über 13.000 Kilometern und einer Fläche von mehr als 800.000 Hektar, bietet Kanadas zweitkleinste Provinz viele Möglichkeiten, seine Küste, seine Natur und seine Wildnis in aufregenden Aktivitäten zu erleben. Familien mit Kindern können sich besonders im Kejimkujik Nationalpark (r.) austoben. Es macht Spaß, beim Campingurlaub Marshmallows über dem offenem Lagerfeuer zu rösten, oder mit den Kids in einem Kanu über einen der Seen in diesem Nationalpark zu paddeln und dabei Ausschau nach Bibern oder Elchen zu halten. Adrenalinjunkies erleben ihren Höhenrausch beim Skydiving, wenn sie sich von einem Lehrer ins Fallschirmspringen einweisen lassen. Über dem Annapolis Valley können Anfänger im Tandem aus 3.000 Metern Höhe den Sprung in die Tiefe wagen – mit Ausblick auf die Bay of Fundy. Wer seine luftigen Abenteuer nicht ganz so aufregend mag, muss hier früh aufstehen. Schon eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang treffen sich diejenigen, die lieber in einem Ballon durch die Lüfte schweben. Sie erleben mit, wie der Ballon

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erst aufgeblasen wird, bevor sie in den Korb steigen und in den Himmel schweben. Ruhig kreuzen sie über der Landschaft des Annapolis Tals mit wundervoller Sicht auf Wälder, Seen und Weinfelder unter ihnen. Besonders Golffreunde finden in Nova Scotia zahlreiche Möglichkeiten, ihrem Lieblingssport zu frönen. Kejimkujik National Park – Seaside Unit am Atlantik

© Bildagentur Zoonar GmbH (o.); Paul Clarke (u.)

Tiefe Wälder, die nicht enden, raue Küsten, die steil ins Meer abfallen, Seen, die so groß sind, dass man ihr anderes Ufer nicht sieht. Sandstrände, die dazu einladen, seine Zehen im feinen Sand zu vergraben, und unberührte Berglandschaften, von denen sich atemberaubende Ausblicke auf zahllose Hügelketten bieten, die sich bis zum Horizont hintereinander reihen – das ist Nova Scotia.


Malerisch schlängelt sich die Cabot Trail Road im Cape Breton Highlands National Park an der Küste entlang.

Besuchen Sie Nova Scotia Keijmkujik National Park 4www.pc.gc.ca

Atlantic School of Skydiving 4www.atlanticschoolofskydiving.com

East Coast Balloon Adventures 4www.eastcoastballoonadventures.com

Bluenose Golf Club 4www.bluenosegolfclub.com

Cape Breton Highlands National Park 4www.pc.gc.ca

Im Bluenose Golf Club in Lunenburg spielen Sie Golf mit Blick auf die Stadt und den Hafen. Auf diesem hügeligen Platz sind selbst Könner gefordert. Oder wollen Sie lieber auf dem Cabot Links Golf Course in Inverness am Ceilidh Trail auf Cape Breton Island ihr Können testen? Zwischen der Stadt Inverness und dem Atlantik gelegen, zählt er sowohl für Golf’s Digest als auch für das Golf Magazine zu den 100 besten Plätzen der Welt – kein Wunder bei diesem Ausblick auf endlose Dünen und raue Meerespanoramen.

© Colin D. Young

Natürlich finden auch Wanderer in Nova Scotia eine Auswahl an Wegen, die von bequemen und schön gelegenen Boardwalks entlang der Meeresküste bis hin zu anstrengenden Tagestouren im Cape Breton Nationalpark reichen. Dort warten atemberaubende Aussichten auf steil ins Meer abfallende Küstenabschnitte, welche die Mühen des Aufstiegs belohnen. Walbeobachtungsfahrten, Ziplining, Angelausflüge, Segeltouren, oder auch nur ein Badetag an einem der vielen Sandstrände – all das finden Outdoorfreuden bei einem Besuch in Nova Scotia.

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– Kulinarisches Kanada –

Kanadische Liebe geht durch den ... Die Kanadier mögen noch so abgehärtet sein – spätesten Mitte Februar haben auch sie vom Winter genug und träumen von warmen, sonnigen Tagen. von Mary Harris

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Am häufigsten grillen Kanadier mit Propangas. Diese Grills sind meist an Flaschen angeschlossen, die man an Tankstellen einfach nachfüllen lässt. Wer einen Gasanschluss am Haus hat, kann vom Fachmann auch eine Leitung zum Grill legen lassen. Für ein wesentlich besseres Aroma sorgt aber eine ältere Grillmethode: der Holzkohlegrill. Er ist mobil und kann leicht mit an den Strand oder zum Campen genommen werden; allerdings ist Geduld nötig, denn Holzkohle braucht länger, bis sie heiß genug zum Grillen ist. Und was kommt drauf auf den Grill? Natürlich: Alles! Der Durchschnittskanadier grillt meistens Hamburger, Hotdogs oder andere Würstchen, oft nach deutschem Vorbild. Doch auch ein perfektes Steak zum Abendessen wird selten ausgeschlagen und Fisch, Hummer, Garnelen, Muscheln und andere Meeresfrüchte eignen sich herrlich – genau wie Huhn und Truthahn. Selbst Beilagen wie Kartoffeln, Gemüse oder Mais können ohne Weiteres auf dem Barbecue zubereitet werden. Ist die Küche traditionell oft das Reich der Frau, herrscht am Grill die Männerwelt. Woran das liegt, ist unklar.

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© mythja (o.l.,r,); Destinyweddingstudio (l.u.); DUSAN ZIDAR (M.)

eine andere Jahreszeit wird so sehnsüchtig erwartet wie der kanadische Frühling: Der Schnee soll schmelzen und die grauen, schlafenden Bäume wieder grün werden. Blumen sollen blühen und Vogelgezwitscher die Luft erfüllen. Manche nennen das „Hüttenkoller“. Nach langen Monaten im Haus können es die Kanadier kaum erwarten, wieder vor die Tür zu kommen. Im Garten arbeiten, campen, Rad fahren oder spazieren gehen – alles, was nicht an Winter erinnert, klingt verlockend. Kaum ist es warm, werden Verandas und Patios aufgeräumt und die Gartenmöbel rausgeholt. Endlich kann man auch sein Lieblingsessen wieder grillen und draußen essen! Nichts ist schöner und selten wird man in Kanadas Städten einen „Backyard“ ohne Barbecue finden.


Lachs auf Zedernplanke

Damit das Rezept gelingt, muss man etwas planen. Die Zedernplanken sollen einige Stunden vor der Zubereitung

Um den Lachs zu grillen, erhitzen Sie den Grill auf 180° bis 200°C. Dann die Zedernplanken abtrocknen, mit etwas Öl einreiben, Salz darüber streuen und ungefähr fünf Minuten auf den heißen Grill legen, bis Sie den Zedernrauch riechen. Drehen Sie dann die Planken um, legen Sie die Lachsfilets darauf und schließen Sie den Deckel des Grills. Gut aufpassen: Die Bretter sollen nicht verbrennen! Ein paar

in kaltem Salz- oder Süßwasser einweichen. Geben Sie Wein, Bier oder Kräuter ins Wasser, um das Aroma zu verstärken und beschweren Sie die Planken, damit sie unter Wasser bleiben. Auch der Lachs kann schon viele Stunden vorher mariniert werden. Vermischen Sie die Zutaten in einem Behälter, der auch alle Lachsfilets fasst, und lassen Sie den Fisch kühl gestellt über Nacht darin ziehen.

kleine Flammen dürfen daran züngeln und der Holzrauch verstärkt das Aroma. Bevor das Feuer aber außer Kontrolle gerät, bespritzen Sie es lieber mit etwas Wasser. Der Lachs braucht etwa 20 bis 30 Minuten. Servieren Sie ihn mit Zitronenscheiben und frischem Dill, Wildreis und gegrilltem Gemüse. Am leckersten schmeckt er draußen bei einem guten Glas Wein!

Dank seines rauchigen Aromas ist „Lachs auf Zedernplanke“ in Kanada in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Probieren Sie dieses Rezept an einem sonnigen Nachmittag. Sie benötigen: 1 unbehandeltes Zedernbrett pro Lachsfilet, 6 Lachsfilets, 80 ml Olivenöl, 20 ml Essig, 80 ml Sojasoße, frisch geriebenen Ingwer und frisch gehackten Knoblauch;

© mythja; Macniak Destinyweddingstudio; tab62; (o.r.); Igor Dutina (M.r.) © Kamil Joe Gough (r.) (o.l.); Brent Hofacker

Auch in Kanada werden Sie meistens den Mann die Grillzange schwingen sehen. So bewaffnet schleppt er Teller mit Steaks und Würstchen in den Garten, um das Ganze über der Glut zu brutzeln. Dabei belohnt er sich meist mit einer Flasche Bier – und vielleicht macht das ja den Reiz des Barbecue aus. Kanadische Hobbyköche sind ständig auf der Suche nach Neuem. Man(n) will ja nicht immer nur Hamburger wenden. So ist zum Beispiel auf Zedernplanke zubereiteter Lachs (siehe Rezept) beliebt geworden. Auch das „Beer Butt Chicken“ – Huhn mit Bierhintern – entspringt einer ungewöhnlichen Grillmethode. Ein Huhn auf eine große, geöffnete Bierdose gesetzt, brutzelt dabei so lange vor sich hin, bis das Bier verdunstet und das Fleisch mit dem Aroma durchtränkt ist. Nicht zuletzt ist die kanadische Grillkultur auch stark vom Nachbarland USA beeinflusst. Wie die Kunst des Räucherns sind auch Rippchen hierzulande beliebt geworden. Rib Festivals – in den USA schon lange ein Renner – findet man nun auch in vielen kanadischen Städten. Professionelle Grillcrews reisen da den Sommer über von Stadt zu Stadt. Täglich stehen dann hungrige Kunden Schlange, um sich mit Rippchen, Pulled Pork Sandwiches, Maisbrot, gebackenen Bohnen und gegarten Zwiebeln zu verköstigen. Dabei wird natürlich auch stets um Preise gewetteifert. Ach ja: Bitte, lieber Sommer, lass nicht mehr so lange auf dich warten!

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Grillgemüse ... ... ist die beste Beilage zu jedem gegrillten Gericht. Kombinieren Sie dazu einfach Ihr Lieblingsgemüse! Pilze, Zwiebeln, Möhren, Zucchini, Brokkoli, Blumenkohl, Zuckererbsen, Paprikaschoten und Auberginen eignen sich. Dazu noch 40 ml Olivenöl, frisch gehackten Knoblauch und italienische Kräuter, wie z.B.: Majoran, Thymian, Basilikum, Oregano, Rosmarin und Salbei; Schneiden Sie das Gemüse in ungefähr gleichgroße Stücke. Das Garen lässt sich beschleunigen, wenn Sie die Gemüsezutaten vor dem Grillen kurz dämpfen. Für Gemüse „mit Biss“ grillen Sie es einfach direkt. Geben Sie die Gemüsestücke zur Vorbereitung in eine große Plastiktüte oder eine Schüssel mit Deckel und fügen Sie Öl, Knoblauch und Kräuter hinzu. Gut verschließen und stark schütteln, um alles gut zu vermischen. Für die Zubereitung auf dem Grill eignet sich ein Grillkorb oder ein Alu-Teller, in den man ein paar Löcher sticht. Wenn Sie ein Hauptgericht grillen, platzieren Sie das Gemüse etwas abseits der größten Hitze. Es ist fertig, wenn es heiß, weich und schön gebräunt ist.

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von Sibylle Kautz-Freimuth

Reisemarkt | Events

© Todd Boland

Open Air: Folk-Festival auf Fogo Island 14.-16.8.2015

Fogo, Fogo Island, Newfoundland & Labrador Traditionelle neufundländische und irische Musik wird auf dem Brimstone Head Folk Festival dargeboten. Dieses urige Folk-Festival, das am Fuß der schroffen, aber auch malerischen Bucht von Brimstone Head stattfindet, feiert in diesem Jahr seinen 32. Geburtstag. Außer einigen Profimusikern werden zahlreiche lokale Künstler erwartet, die im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stehen. Für Einwohner und Besucher bietet das Festival eine fantastische Gelegenheit, zusammen bei traditioneller Musik, Gesang und Tanz zu feiern, alte Freunde zu treffen und neue Menschen kennenzulernen. www.brimstoneheadfestival.com

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Sonderklasse besuchen: das Cold Waters Seafood Festival. Hier gibt es zwei Tage lang fangfrische Seafood-Spezialitäten aller Art. Edle Häppchen mit Hummer, Muscheln, Austern, Jakobsmuscheln sowie geräuchertem Fisch werden ebenso angeboten, wie Gerichte aus der traditionellen regionalen Küche: Fischküchlein mit Bohnen oder „Solomon Gundy“, eine Art eingelegter Hering mit Zwiebeln gehören dazu. Begleitet wird das Festival von zahlreichen weiteren Aktivitäten, darunter live Musik, eine Ausstellung, aber auch Kursen, in denen man unter anderem lernen kann zu Rudern, Fangnetze zu knüpfen und Hummerfallen zu bauen. www.heritagevillage.ca

Tofino, Vancouver Island, BC Jedes Jahr ab Ende April erreichen riesige Vogelschwärme die Gegend um Tofino. Unzählige Vogelarten wie Regenpfeifer, Strandläufer, Regenbrachvögel und viele mehr haben in Süd- und Zentralamerika eine tausende von Kilometern lange Reise angetreten, um zu ihren Brutstätten in der Arktis zu fliegen. An den Ufern nahe Tofino machen sie Halt, um auszuruhen und sich mit frischer Nahrung zu stärken.

Halifax präsentiert: Straßenkünstler von Weltklasse 29.7.-3.8.2015

Dieses beeindruckende Spektakel nimmt die Raincoast Education Society von Vancouver Island nun schon zum 18.

Halifax Waterfront, NS Ambitionierte Straßenkünstler aus aller Welt treffen sich Ende Juli in Halifax, um im historischen Stadtzentrum ihre vielfältigen Künste zu präsentieren. Das „Halifax International Busker Festival“ ist das älteste und größte seiner Art in ganz Kanada. Sechs Tage lang gibt es auf zahlreichen Bühnen entlang der Wassermeile ein Feuerwerk an witzigen, ausgefallenen, atemberaubenden Vorführungen zu bestaunen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei: Akrobatik, Musik, Comedy, Feuerkunst, Malerei und vieles mehr. Die Auftritte finden täglich von 12:00 bis 22:00 Uhr statt. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei. Freiwillige Spenden sind jedoch stets willkommen. www.buskers.ca

© Paul Reeves Photography

Lake Charlotte, Eastern Shore, NS Die Fische und Meeresfrüchte aus den kalten klaren Gewässern der Ostküste Novia Scotias gehören zu den besten des Landes. Kein Wunder, dass die Provinz inzwischen berühmt für ihre köstlichen Meeresdelikatessen ist. Um auf den Geschmack zu kommen, kann man Anfang Juni ein kulinarisches Fest der

Tofino Shorebird Festival 2015 Special Event für Vogelbeobachter 1.-3.5.2015

© matthewsinger / Shutterstock.com

© Natalia Sidorova

Cold Waters Seafood Festival – Gaumenschmaus für Seafood-Fans – 6.-7.6.2015

Mal zum Anlass, um Vogelbegeisterten die außergewöhnliche Meeresvogelwelt zu zeigen und sie zu abgelegenen Orten zu führen. Auf dem Programm stehen Ausfüge mit ortskundigen Seevogelbiologen und Naturforschern zu Rastplätzen der Vögel an Ufern, Schluchten und auf nahe gelegenen Inseln. Wasserfreunde können an einer vierstündigen Kajaktour zur Vogelinsel Meares Island teilnehmen, zirka einen Kilometer nördlich von Tofino. Am letzten Tag gibt es auch einen „Funday“ für Kinder. Programm und Anmeldung unter: www.raincoasteducation.org


Reisemarkt | Events

© windscapekitefestival.ca

Swift Current, Saskatchewan Farbenprächtige Drachen in leuchtenden Himmelsarrangements, wohin das Auge blickt. Ein Outdoorfest der anderen Art können Kite Flyer und ihre Fans am dritten Juniwochenende in Swift Current in Saskatchewan erleben. Die Kleinstadt am Trans Canada Highway und an der Canadian Pacific Railway liegt im Südwesten Saskatchewans inmitten der kanadischen Prärie, wo weites Land und

reichlich Wind zusammenkommen. Auf dem nunmehr „11. Annual SaskPower Windscape Festival“ werden über vierzig nationale und internationale Drachenkünstler ihre fliegenden Kunstwerke präsentieren. Auch Drachenbauer und – designer werden erwartet. Außerdem können Interessierte in Workshops lernen, kleinere Drachen selbst zu bauen. Zahlreiche Aktivitäten für Kinder, Tombolas sowie Einkaufsmöglichkeiten für Drachenzubehör runden das Fest ab. Jung und Alt, Profis und Amateure, Aktive und Zuschauer – alle sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei! www.windscapekitefestival.ca

Yukon River Quest – Größtes Kanu- & KajakWettrennen der Welt 24.-28.6.2015

© Goldencow Images

SaskPower Windscape Kite Festival – Ein Himmel voller prächtiger Drachen 20.-21.6.2015

Dawson, Front St., Waterfront Park, Yukon Als „Rennen zur Mitternachtssonne“ wird das weltweit längste Kanu- und Kajak-Wettrennen bezeichnet – ein Abenteuermarathon, der jedes Jahr in der letzten Juniwoche auf dem Yukon River stattfindet. Die Strecke von Whitehorse nach Dawson City umfasst insgesamt 715 Kilometer. Wer mitmachen möchte, braucht eine ausgezeichnete Ausdauer und Erfahrung im Wildwasserpaddeln oder mit Paddelwettrennen. Gefahren wird rund um die Uhr. Es gibt nur zwei Stopps mit einer Gesamtdauer von zehn Stunden. Um ein Preisgeld zu erhalten, muss man die Strecke in 55 Stunden geschafft haben. Doch viele nehmen einfach teil, um sich der persönliche Herausforderung zu stellen und ein unvergessliches Abenteuer in der fantastischen Wildnis des Yukon Territorium zu erleben. Anmeldeschluss ist der 15. Mai 2015. Infos, Regeln und Registrierung unter: www.yukonriverquest.com – Anzeige –


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Die MySpotlight Special Edition 74


– MySpotlight Kanada Fotowettbewerb –

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„Bella Coola Valley“ n von Elke Schlotman

„Indianpoint Lake“

von Karl-Hans Kern

Editor’s choice: ps“ von „Grizzly in Kamloo der Favorit der Redaktion! ist ni hr Fa Christian

Fotowettbewerb

2/2015

© Elena Elisseeva

Stadt – Land– Fluss Jetzt auf: www.myspotlightkanada.com myspotlightkanada.com

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– Praktische Reisetipps –

Wander- & Kulturrouten in Niagara, Ontario

Routen-Infos: 4www.niagaraescarpmentontario.ca 4portcolborne.ca

Š Tony Moran (l.); Robert Cicchetti (o.); SF photo (u.)

von Andrea Härtlein Oft bezeichnet man die Niagara-Region als Halbinsel, doch ein Blick auf die Landkarte zeigt, dass man es hier tatsächlich mit einer LandbrĂźcke zu tun hat, die zwei sehr groĂ&#x;e Landmassen miteinander verbindet. In der Geografie nennt man so etwas „Isthmus“. Mitten durch diese Region verläuft das Niagara Escarpment, das man auf dem Bruce Trail erkunden kann. Der Abschnitt des Wanderwegs fĂźhrt von Queenston nach Grimsby, direkt durch mehrere Naturschutzgebiete Niagaras. Viele seiner Teilstrecken eignen sich hervorragend fĂźr spannende Wanderungen, Ausritte, Vogelbeobachtungen und Exkursionen. Die Niagara’s South Coast Arts & Culture Route fĂźhrt Reisende hingegen durch KĂźnstlerateliers und Galerien im SĂźden der Niagara-Region. Ăœber ca. 50 Kilometer erstreckt sie sich von Wainfleet durch Port Colborne bis Ridgeway und Crystal Beach. Hier trifft man viele KĂźnstler noch persĂśnlich an. Eine Karte fĂźr die Routenplanung erhält man vor Ort fast Ăźberall in Port Colborne, zum Beispiel im Visitor Information Centre in der Humberstone Hall, 76 Main Street West.

– Anzeige –

Business not as usual

LuxxLounge am Flughafen Frankfurt. Entspannen Sie vor dem Abflug.

Relax & Escape Täglich von 6:00 bis 21:30 Uhr.

Die LuxxLounge – ohne Sicherheitskontrollen erreichbar – ist ein zentraler Treffpunkt fĂźr die Verabschiedung oder BegrĂźĂ&#x;ung von Freunden und zum Entspannen vor dem Abflug oder nach der Landung. Sie bietet neben einer ruhigen Atmosphäre, Snacks und Getränken, WLAN, Zeitschriften und Zeitungen, ein Business Center sowie helle und komfortable Duschen. Als einzige Lounge am Frankfurter Flughafen ermĂśglicht die LuxxLounge allen Personen Zugang – unabhängig von Airline bzw. Buchungsklasse – auch ohne Bordkarte zum Eintrittspreis ab 30,- Euro. Zusätzlich bietet die LuxxLounge einen Konferenzraum fĂźr bis zu sechs Personen und eine separate Gruppenlounge fĂźr bis zu 40 Personen. Raten auf Anfrage.

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– Praktische Reisetipps –

Mit dem RV durch Kanada

Praktische Tipps aus dem Fundus der Redaktion

von Sibylle Kautz-Freimuth Wer zum ersten Mal mit dem Wohnmobil (RV) durch Kanada reist, hat viel zu planen. Angefangen von Reisezeit, Ziel und Route über das Gepäck bis hin zum passenden Fahrzeug. Zum letzten Punkt habe ich es stets als sehr beruhigend empfunden, das Wohnmobil mit allen notwendigen Versicherungen schon lange im Voraus in Deutschland gemietet zu haben. Doch das ist nur ein Schritt. Da ich das große Glück hatte, schon öfter auf RVTour in Nordamerika gewesen zu sein, hier ein paar ausgewählte praktische Hinweise aus meiner ganz persönlichen RV-Erfahrung.

AUSRÜSTUNG IM RV

d Bettzeug kann man vor Ort mieten. Mir war das aber immer viel zu kalt und so schwöre ich auf den eigenen warmen Schlafsack. d Ein Set an Geschirr und Besteck wird gestellt. Oft fehlen aber Nudelsieb, Kartoffelschäler, Kochmesser, Thermosbecher, Kanne & Co. Daher die Ausstattung vor der Abfahrt checken und Fehlendes im Supermarkt holen. d Gleiches gilt für Campingklappstühle, die in vielen Supermärkten preiswert zu erstehen sind. Dazu Iso-Sitzkissen kaufen oder von zu Hause mitbringen. d Zum Entfernen von Schmutzwasser oder Toiletteninhalt an der „dump station“ robuste wasserfeste Plastikhandschuhe mitnehmen.

UNTERWEGS, CAMPEN & WANDERN d Jeder Campingstellplatz hat eine Feuerstelle. Herrlich zum Brutzeln, Wärmen und Träumen. Holz kauft man beim Ranger, an Tankstellen, in Läden oder am Straßenrand.

© CandyBox Images (o.l.); oksana.perkins (o.r.)

d Regenzeug hält trocken und warm. So genießen wir das abendliche Lagerfeuer: Stühle mit Iso-Sitzkissen um das Feuer postieren, warm anziehen, hinsetzen, Regencape drüber, Kappe aufsetzen – und nicht mehr aufstehen. d Die Chance einen Bären zu treffen ist in Kanada groß. Eine laute Glocke am Rucksack warnt sie schon von weitem und schützt so vor unliebsamer Nähe. Ein Bärenspray für den sehr seltenen Fall einer unerwartet engen oder gefährlichen Begegnung kauft man sich vor der Abfahrt vor Ort. d Das Handy hilft im Notfall. Aber: Außerhalb der großen Ballungsgebiete ist der Empfang nicht unbedingt gewährleistet und man benötigt ein Handy (z.B. Triband- oder QuadbandHandy), das die kanadischen Frequenzen unterstützt. Auskunft geben Ranger und Besucherzentren. d Je weiter wir in die Einsamkeit kamen, desto weniger Gelegenheit gab es zum Einkaufen. Daher mein Tipp: Jede Chance nutzen, um den Essens- und Getränkevorrat aufzustocken.

myspotlightkanada.com

Buchtipp:

In 20 Tagen durch SüdWestKanada von Andrea Härtlein Bereits zweimal hatte es das Ehepaar Schmunk schon nach Kanada gezogen, als die Sehnsucht wieder zu groß wurde: 2012 hoben die beiden erneut ab um 20 Tage lang mit einem Jeep den Südwesten British Coumbias zu erkunden. Ihre spannenden Erlebnisse auf dieser Reise und die Begegnung mit Natur, Land und Leuten hat Wolfgang Schmunk in Tagebuchform festgehalten. Noch im selben Jahr veröffentlichte er seine Aufzeichnungen und Fotos beim Bennhausener Grizzly Verlag. Verlag rtlein / Grizzly © Foto: A. Hä

d In Kanadas Bergen kann es selbst im Sommer sehr frisch werden. In Alberta habe ich noch Mitte Juni Schnee erlebt. Eine Standheizung im RV ist daher Gold wert.

Spannender könnte ein Reisebericht wohl kaum ausfallen. Das Buch wird sowohl Kandafans als auch Neulingen gefallen und verführt mit seinem leichten, angenehmen Schreibstil zum Lesen, träumen und verreisen. Eine vollständige Rezension lesen Sie auf myspotlighkanada.com! In 20 Tagen durch SüdWestKanada, Wolfgang Schmunk, 1. Auflage 2012, Grizzly Verlag; ISBN-13: 978-3-00-040284-5

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Impressum

– DIE THEMEN IM NÄCHSTEN HEFT –

Medieninhaber / Herausgeber: TKK Business Services Ltd. 112-65 Cedar Pointe Drive Barrie, Ontario L4N 9R3 Canada Phone: (001)-905-901-3019 Fax: (001)-647-438-5342 E-mail: info@tkk-business.com www.tkk-business.com Redaktion: Anschrift siehe Herausgeber Internet: www.myspotlightkanada.com E-Mail: editor@myspotlightkanada.com

Vorsicht!

© Ron Hilton

Wildes Wasser!

Chefredaktion: Andrea Härtlein (anh)

„Whitewater Rafting“ nennen es die Nordamerikaner – weil das Wasser vor lauter Gischt meist ganz weiß ist. Wer sich auf so ein Abenteuer einlässt, muss damit rechnen, nass zu werden. Vom Yukon über British Columbia bis Nova Scotia kann man sich dieser feucht-fröhlichen Sportart nähern und findet von „leicht“ bis „extrem schwierig“ alles, was das Sportlerherz begehrt. Bevor man sich über rasante Stromschnellen und gefährliche Wasserfälle manövriert, sollte man wissen, was man bei der Wahl seiner Tour beachten muss. Wir stellen Ihnen einige tolle Flüsse und Regionen für diesen anspruchsvollen Outdoor-Spaß vor.

Konzeption & Layout: www.space5.de Produktion: Esther Lilienthal Anzeigenvertrieb Kanada: TKK Business Services Ltd. / Jeannie Daniels Key Account Management – North American Sales Telefon: 1-(905)-901-3019 ext. 222 E-Mail: jdaniels@tkk-business.com

Kosten Sie die Weine Kanadas © pilipphoto

Petra Hegen Administration und Distribution Management / Liaison Officer Deutschland Telefon: 1-(905)-901-3019 ext. 234 E-Mail: phegen@tkk-business.com

Küste

Copyright © 2015 by TKK Business Services Ltd., Barrie, Ontario

der Welt

Die TKK Business Services Ltd. ist kein Reisevermittler und übernimmt keinerlei Haftung für die Richtigkeit der Reiseangebote der Anzeigenkunden. Tipps und Reiseziele im redaktionellen Bereich können trotz eingehender Recherchen Änderungen unterliegen. Angaben ohne Gewähr. © prapat1120

Kanadas endlose Küste entdecken

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Anzeigenvertrieb Deutschland Bernd Barig Telefon: +49 (0)3334-385514 Fax: +49 (0)3334-381842 E-Mail: bernd.barig@ibc-barig.com MySpotlight Kanada erscheint viermal jährlich digital und ist kostenlos. Erscheinungsort: Barrie, Ontario, Canada

Die längste

Über 200.000 Kilometer lang ist die Küste Kanadas – die Gewässer sind voll von außergewöhnlichen Meeresbewohnern und zahllose Urlaubsabenteuer warten hier. In den arktischen Regionen leben Belugas, und auch die seltenen und riesigen Buckelwale sichtet man – zum Beispiel an der Pazifikküste im Westen. Entdecken Sie jetzt mit uns Kanadas Küstenregionen!

Redaktionelle Mitarbeit: Natasha Jervis (njs), Monika Fuchs (mkf), Magee Walker (mgw), Nicole Lischewski, Dr. Sibylle Kautz-Freimuth (skf), Mary Harris (mhr), Petra Hegen (phg); Übersetzungen englischer Beiträge: Nicole Lischewski;

Für Gourmets

Besuchen Sie mit uns die besten Weinregionen Kanadas! Wir stellen Ihnen ausgewählte Weingüter der Ostund Westküste vor.

Verantwortliche Redakteurin (V.i.S.d.P.): Kornelia Kahn, Anschrift siehe Herausgeber

Inserenten in dieser Ausgabe: Frontiers North Adventures; Dertour; Happy Holidays Motorhome; camperboerse; Tourism Golden; Bella Coola Mountain Lodge & Kynoch Adventures; REO Rafting Resort; Copper Cayuse; Bear Mountaineering & Burnie Glacier Chalet; Silver King Lodge; Western Guiding Services; Chungo Creek Outfitters; Parkland Ranch Canada; Call of the Wild, Algonquin Eco-Lodge; Stormer Lake Lodge; Ojibway Family Lodge; Arluk Outfitters; Hamburg Airport Lounge; Icelandair; Grand Pré, Nova Scotia’s Estate Winery; Messe Augsburg; FastenYour Seatbelts; West Canada Bike Tours; Luxx Lounge;


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