MySpotlight Kanada #4 - JUL 2015

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Nr. 4

Outdoor · Natur · Abenteuer

Urlaub in Kanada: Dem Abenteuer auf der Spur

Attraktive Freizeit-Lodges & Resorts im ganzen Land

Sommer, Sonne, Strand & Berge

Kanadas traumhafte Küsten

British Columbia

Paddeln zwischen Gipfeln

© shutterstock

Kanada Spezial

Vancouver – die schönste Stadt in Kanada

Juli 2015

Kanada Aktuell: Unbekannte Regionen im Blick


Inhalt dieser Ausgabe

© sarsmis

© Lijuan Guo

© Clayoquot Wildernes R.

© Wally Randall

© Vadim.Petrov

Kanadas Küsten

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Mit seiner nahezu unendlichen Küstenlinie bietet Kanada eine riesige Aktivitäten-Auswahl rund ums Wasser. Entlang der Ozeane, Ströme und großen Seen liegen imposante Wanderrouten und urige Trails, Parks in allen Varianten und jede Menge kultureller Highlights, die dafür sorgen, dass ein Urlaub kaum abwechslungsreicher sein könnte ...

Outdoor-Abenteuer c Fliegenfischen mitten in Kanada

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Outdoor-Abenteuer BC-Special c Das neue Abenteuerresort: Besuch im Wilderness Way Resort

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Interview Wilderness Way Resort

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Insider-Tipps für Rafting-Fans

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Columbia Wetlands – Paddeln zwischen Bergen

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Geschichten & Geschichte c Auf den Spuren der Wikinger

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Leser erzählen c Träume leben: Cariboo Chilcotin Coast

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Traumhafte Lodges & Resorts

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Entdecken Sie die kanadische Gastfreundschaft: neue Urlaubsregionen, attraktive Unterkünfte, spannende Outdoor-Aktivitäten. NEU: Attraktive Seaside-Lodges

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Kanada Spezial c Dem Himmel so nah: Clayoquot Wilderness Resort der Extraklasse

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Städteporträt: Vancouver – die Schönste in Kanada

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Als „Manhattan mit Bergen“ bezeichnete die New York Times die Metropole am Pazifik und Vancouveriten können da nur zustimmen: Den Ruf der Natur hört man hier ständig. Kulinarisches Kanada: c Weine aus Nova Scotia: Grand Pré

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c

Ernte & Wein: Kanadas Weinkultur

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Ein kanadisches Sommermenü

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Events & Praktische Reisetipps

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Reisemarkt

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Vorschau & Impressum

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Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

„Die Welt

ist ein Buch

und die, die nicht reisen,

kennen nur

eine Seite.“ Augustine of Hippo

Leuchtturm-Routen, Wal-Beobachtungen mit dem Motorrad, Kajaken, Zeltlager und Picknick am Meer. Wenn Sie glauben, dass man dafür in den Süden reisen muss, dann lassen Sie sich in dieser Magazin-Ausgabe überraschen. Immerhin die längste Küste der Welt wartet in Kanada auf Entdecker und dass von British Columbia bis zum winzigen Prince Edward Island für jeden etwas dabei ist, ist eigentlich kein Wunder. Sogar im Inland bieten sich Gelegenheiten für Paddel-Freunde! Und ActionFans kommen mit rasantem Outdoor-Fun wie dem Zip-Lining oder Whitewater River-Rafting perfekt auf ihre Kosten. Über die vielen kleinen Orte und ihre Geschichten könnte man Bücher füllen. Wussten Sie zum Beispiel, dass unser Titelbild – das Ferryland Lighthouse in Neufundland – einer der Leuchtturm-Klassiker Kanadas ist? Schon fast 150 Jahre steht es an der Küste und warnt Schiffe vor gefährlichen Klippen. Die Zeiten, als der „Lighthouse-Keeper“ diese Arbeit von Hand erledigte, sind längst vorbei. Dafür kann man jetzt bei Lighthouse Picknicks seinen persönlichen Picknick-Korb vorbestellen und die leckeren Snacks nach einer Wanderung dort genussvoll verzehren. Bestimmt gibt es noch viele herrliche Orte, die wir in dieser Ausgabe nicht erwähnen konnten. Trotzdem wünschen wir Ihnen recht viel Spaß und Inspiration, beim Durchblättern der Sommerausgabe von MySpotlight Kanada.

© Sam DCruz

Ihre Andrea Härtlein, Chefredakteurin MySpotlight

myspotlightkanada.com

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– Anzeige –


Lodges & Abenteuerresorts in dieser Ausgabe

Aktivitäten-Planer

Stopps für ...

ı BC ı Wilderness Way Resort ı BC ı REO Rafting Resort ı BC ı Clayoqout Wilderness Resort

ı S. 16 ı S. 32 ı S. 48

ı BC ı Columbia Wetlands Adventures ı BC ı Chilcotin Holidays ı BC ı Bearmountaineering ı AB ı Chungo Creek Outfitters ı AB ı Nakoda Lakeside Lodge ı ON ı Algonquin Eco-Lodge

ı S. 21 ı S. 30 ı S. 31 ı S. 37 ı S. 38 ı S. 44

ı BC ı Spirit Bear Lodge ı BC ı Ecotours BC ı ON ı Ojibway Family Lodge ı ON ı Algonquin Eco-Lodge ı NL ı Woody Island Resort

ı S. 29 ı S. 34 ı S. 42 ı S. 44 ı S. 47

ı BC ı Wilderness Way Resort ı BC ı REO Rafting Resort ı BC ı Tyax Adventures ı BC ı RK Heli-Ski

ı S. 16 ı S. 32 ı S. 33 ı S. 35

... Camping-, Glamping-, & Wildnisfreunde

Tipps für ...

... Tourenfans, Abenteurer & Entdecker

Ideen für ...

... Naturliebhaber & Tierbeobachter

Resorts für ...

© Muriel Lasure

ı Seaside-Lodges am Pazifik ı Seaside-Lodges am Atlantik

myspotlightkanada.com

ı S. 30 ı S. 39

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„ Labrador – das Land der Geister & Mythen

© Barrett & MacKay Photo Newfoundland & Labrador Tourism; Andrea Härtlein (Karte);

Küsten-Hot-Spots in Neufundland & Labrador Das weitaus abwechslungsreichste Urlaubsprogramm bietet in Neufundland die Ostküste der Avalon-Halbinsel. Wale und die berühmten Neufundland-Puffins beobachtet man und wunderbare Küsten-Wanderungen entlang des East Coast Trail bieten sich an. Ein Highlight ist der südliche Zipfel der „Great Northern Peninsula“: Dort ragt die BurinHalbinsel ins Meer und zeigt Besuchern ein ganz anderes Gesicht Neufundlands (mehr dazu auf Seite 46). Auch Gros Morne im Westen gehört zu den vielen Attraktionen der Provinz und in Labrador beeindruckt direkt an der Küste der Torngat Mountains Nationalpark mit seiner spektakulären Kulisse. Reisetipps zu Neufundland & Labrador finden Sie auf Seite 68!

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– Land der Kontraste –

Kanadas Küsten

Mit seiner nahezu unendlichen Küstenlinie bietet Kanada Abenteurern eine riesige Aktivitätenauswahl rund ums Wasser. Entlang der Ozeane, Ströme und großen Seen liegen imposante Wanderrouten und urige Trails. Parks in allen Varianten und zahlreiche kulturelle Highlights sorgen dafür, dass ein Urlaub für Outdoorfreunde kaum abwechslungsreicher sein könnte.

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Unser Tipp:

von Andrea Härtlein

Folgen Sie dem Download-Link! Detailansichten aller Karten auf myspotlightkanada.com

DAS RAUE KANADA – WANDERN AM NORDATLANTIK Am Nordatlantik herrschen die Extreme. Ruhig und idyllisch liegt der Ozean manchmal unter dem blauen Himmel, dann wieder fegen heftige Stürme übers Land und werfen meterhohe Wellen an die Felsküste. Schon so manchem Schiff wurde das zum Verhängnis. Besonders, wenn die klirrende arktische Kälte des Labradorstroms auf den milden Golfstrom trifft, zeigt sich das Wetter von seiner unberechenbarsten Seite.

An der Küste von Neufundland paddelt man mit den Walen oder

© Newfoundland & Labrador Tourism

geht auf LeuchtturmErkundungstour.

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Auf der Great Northern Peninsula am Gulf of St. Lawrence bietet der Gros Morne Nationalpark ebenfalls beeindruckende Küstenansichten, die vielleicht nur noch von der mystischen Atmosphäre der uralten Bergwelt im Torngat Mountains National Park an der Spitze des nördlichen Labrador überboten werden.

Während Neufundland & Labrador eher dem hartgesottenen Outdoorfan liegt, bieten die südlichen Atlantikprovinzen New Brunswick, Nova Scotia und PEI ein lieblicheres Bild. Man nennt sie gemeinhin auch die „Maritime Provinces“.

ES HERRSCHT DAS WASSER: NEW BRUNSWICK & DIE BAY OF FUNDY In New Brunswick – benannt nach der niedersächsischen Stadt Braunschweig – herrscht im Sommer Hochsaison. Besonders an der Ostküste bietet die kleine kanadische Provinz Idylle pur: Herrlich warme geschützte Strände und Sanddünen ziehen im Kouchibouguak National Park an der Northumberland Strait viele Tierbeobachter an. Ganz im Gegensatz dazu steht die raue Südküste um Saint John. Dort beherrscht die Bay of Fundy das Bild.

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Die Geschichte Neufundlands ist eng mit der Europas verbunden: Bereits im Jahr 1610 erreichte der Brite John Guy die Küste Kanadas mit dem Auftrag hier zu siedeln. In Neufundland gingen diese Pioniere der neuen Welt an Land und gründeten „Cupids“. Die 1995 wiederentdeckte Siedlung in der nördlichen Bucht der Avalonhalbinsel beherbergt heute das Cupids Legacy Centre, das historisch Interessierte zur Spurensuche einlädt. Die Hauptstadt St. John’s auf Avalon zählt zu den ältesten Städten Nordamerikas. Stolz nennen die Neufundländer sie die „Historic Capital of the New World“. In allen Farben leuchten die Häuser der Stadt vor der idyllisch grasgrünen Hügellandschaft. Wer die bunte Stadtkulisse einmal gesehen hat, wir sie nicht so schnell wieder vergessen. Nur ca. viereinhalb Stunden Flugzeit von London entfernt, ist St. John’s ein idealer Ausgangspunkt für die Entdeckung der wilden Ostküste Neufundlands. Der East Coast Trail durchkreuzt die Stadt. Er führt Wanderer vorbei an verlassenen Siedlungen und zu urigen Leuchttürmen und bietet spektakuläre Küstenausblicke. Wale ziehen im Ozean vorbei und die berühmten Eisberge Neufundlands hinterlassen mächtig Eindruck. Auf dem Teilabschnitt Cape Spear Path passiert man sogar den östlichsten Punkt Nordamerikas (o.l.).


New Brunswick ... wo das Wasser die Erde beherrscht

Küsten-Hot-Spots in New Brunswick © Tourism New Brunswick, Canada; Andrea Härtlein (Karte)

Ideal für Tierbeobachter und Outdoor-Liebhaber eignen sich der südliche Teil New Brunswicks und die Bay of Fundy, wo auch das Kajaken groß geschrieben wird. Um Saint Andrews tummeln sich Wale und man findet Tourenanbieter für Walbeobachtungen oder kann zum Birdwatching auf eine der Inseln aufbrechen. Eine der vielen herrlichen Scenic Routes liegt an der Südküste zwischen St. Stephen und Sackville und führt unter anderem durch den Fundy National Park – ein UNESCO Weltkulturerbe. Dort lädt der Fundy Footpath zu Wanderungen ein. An der Ostküste liegt der Kouchibouguac National Park, den man auch auf einem Acadian Coastal Drive durchquert. Angeln kann man in New Brunswick an den Küsten, aber auch am Miramichi River findet man attraktive Angellodges, u. a. fürs Fliegenfischen.

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PEI – hier bleibt kein Hundehaar weiß. Vielerorts typisch sind auf der „Insel“ die roten Strände (r.), auf die man an manchen Uferregionen stößt. Sie rühren vom Sediment aus rotem Sandstein her, das PEI ausmacht.

Die Bay of Fundy sorgt mit einem spektakulären Gezeitenwechsel für Aufsehen: 160 Milliarden Tonnen Meerwasser werden täglich in die Bucht und wieder hinausgespült! Saint John, die größte Stadt der Provinz, bietet einen spannenden Ausblick auf das Schauspiel und hat neben einer attraktiven Restaurantszene und historischen Attraktionen auch noch andere unvergessliche Naturwunder in petto: Ein Highlight ist die Fahrt mit dem Jetboot zu den Reversing Falls.

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DAS KLEINE ENGLAND: PRINCE EDWARD ISLAND

Die Bay of Fundy prägt auch die Nordküste Nova Scotias. Ganz mutige Rafting-Fans können hier ein besonderes Abenteuer erleben: Das Tidal Bore Rafting auf dem Shubenacadie River garantiert den maximalen Adrenalinschub. Wer es lieber beschaulich mag, folgt der Lighthouse Route entlang der Küste und stößt dabei immer wieder auf Leuchttürme, versteckte Buchten und adrette Strände. Die Provinz lädt auch zum Kajaken auf dem Meer, Segeln und Surfen ein. Idealer Ausgangspunkt fürs Kajaken ist zum Beispiel St. Ann’s Bay auf Cape Breton Island, das mit dem Cape Breton Highlands National Park und dem Cabot Trail alleine eine Reise Wert ist. Aber auch in Lunenburg oder Tangier, ca. eineinhalb Stunden Autofahrt südöstlich von Halifax, kann man kajaken oder auf Walbeobachtungstouren gehen. Vor allem im Westen der Inselprovinz trifft man an den Yarmouth & Acadian Shores auf die Kultur der Akadier. Dort eine der berühmten Musique de la Bais Küchenparties zu besuchen und die frischen Fischgerichte zu genießen, gehört einfach zum Lebensstil.

Die beiden Maritimes Nova Scotia und Prince Edward Island (PEI) sind ein wahres Paradies für Wasserliebhaber. Entlang der gesamten Küsten lassen sich unzählige Aktivitäten entdecken – vom Whale Watching bis hin zum Tidal Bore Rafting am Shubenacadie River, der durch den hohen Gezeitenwechsel der Bay of Fundy jede Menge Adrenalinschübe verspricht. Ganz besonders empfehlenswert ist die Lighthouse Route im Süden Nova Scotias, so wie der Cabot Trail auf Cape Breton Island. Unzählige Leuchttürme stehen an den Küsten und warten auf den kleinen Inseln der Provinzen auf Besucher. Auf dem 3,5 Kilometer langen North Cape Nature Trail auf PEI oder dem anspruchsvollen Celtic Shores Coast Trail auf Cape Breton Island können Wanderer viel ausprobieren.

Nova Scotia

Spaziergang mit Blick auf den Atlantik

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© Andrea Härtlein (Karte)

NOVA SCOTIA: DER MIX AUS OUTDOOR UND KULTUR

Küsten-Hot-Spots in PEI & Nova Scotia

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© Geno EJ Sajko Photography (u.); smcfeeters (o.); Andrea Härtlein (Karte)

Der Trans-Canada Highway führt Reisende von New Brunswick nach PEI. Die „Insel“, wie sie die Anwohner meist nur nennen, ist ein Paradies für Strand- und Dünen-Fetischisten. Besonders die rote Erde der Provinz sticht hervor: Roter Sandstein und ein hoher Eisengehalt sorgen dafür, dass auf PEI kein Hundehaar weiß bleibt – wie die Bewohner stets amüsiert erwähnen. Vor allem die frische Meeresküche, die Musikkultur und natürlich das Anne of Green Gables House sind Touristenmagnete. Das historische Cottage an der nördlichen Küste liegt ganz in der Nähe des Cabot Beach Provincial Park, der mit seinen leuchtend roten Felsen und dem wilden Meer eine faszinierende Kulisse für Wanderungen bietet. Viele kleine Fischerdörfer zieren die Küsten. Wer hier lange genug wartet, wird vielleicht auch das Ghost Ship of the Northumberland Straight sichten. Bei Einbruch der Dunkelheit soll es in Flammen stehend vorbeisegeln, natürlich „ohne Gewähr“. In jedem Fall genießt man hier aber einen wunderbaren Blick auf Nova Scotia und Pictou Island – am besten von High Bank im Kings County im Süd-Osten PEIs.


Meistbesuchter Leuchtturm der Welt? Pointe-a-la-Renommee, North Gaspé Coast

Auch in Québec ist man auf seine maritime Kultur stolz: Besonders die Leuchttürme gehören zum kulturellen Erbe der Provinz – und die meisten entdeckt man auf dem Lighthouse Trail. Von den mehr als 40 Stationen sind ganze 17 Touristenattraktionen oder öffentliche Einrichtungen wie Museen, Inns oder Cafés. An der Côte Nord führt auch die Whale Route von Tadoussac bis Blanc-Sablon, die man, wie die Gaspésie-Tour, mit dem Auto, Camper oder Motorrad fahren kann – und kaum wird man in Kanada mehr Wale sichten als im Golf von Sankt Lorenz. Alleine an der Côte Nord gibt es über 200 Übernachtungsangebote – vom Hotel bis zum RV-Park.

FRENCH-FEELING IN QUÉBEC – DIE MEDITERRANE KÜSTE KANADAS MIT DEM MOTORRAD ENTDECKEN

ONTARIO – CAMPERFREUDEN ENTLANG DER GROßEN SEEN

Der wohl idyllischste Küstenabschnitt Québecs liegt im Süden, geschützt am Sankt-Lorenz-Strom und dem Golf von Sankt Lorenz. Das maritime Klima der Region bietet ideale Voraussetzungen für Tourenerlebnisse und welches Gefährt man dazu wählt, hängt ganz von der persönlichen Vorliebe ab: Auto, Camper oder Motorrad – hier geht alles.

Wer das Meer sehen will, muss in Ontario schon die Hudson Bay besuchen. Doch die einsame Tundra dieser sub-arktischen Gegend liegt weit entfernt und Orte wie der Polar Bear Provincial Park sind leider nur per Flug zu erreichen. Adretter und vor allem zugänglicher ist der Süden: Zwar gibt es dort keine Meeresküsten, doch die Großen Seen sorgen für mediterranes Strand-Feeling und jede Menge Outdoor-Abenteuer. Entlang ihrer Ufer lassen sich herrliche Rundreisen mit dem Camper machen. Ans Nordufer des Lake Superior reihen sich interessante National- und Provinzparks: Der Lake Superior Provincial Park bietet mit seinen bewaldeten Hügeln tolle Wandergelegenheiten, während man auf seinen vielen kleinen Seen und Flüsse spannende Kanurouten erkunden kann (mehr dazu auf Seite 40).

Am abwechslungsreichsten ist die Gaspésie Tour. Der legendäre Scenic Drive schlängelt sich entlang der Küste der Gaspé Peninsula und ist so außergewöhnlich, dass er vom Michelin Green Guide gleich mit drei Sternen ausgezeichnet wurde. Der Bic National Park bietet auf dieser Route Wander- und Radwege mit vielen Aussichtspunkten und geführte Wanderungen, Kajaktouren oder ein nettes Kulturprogramm sorgen für Abwechslung. Auch der Miguasha National Park liegt auf der Route. Als UNESCO World Heritage Site ist er besonders für seine gut erhaltenen Fischfossilien bekannt, die im Natural History Museum in einer Dauerausstellung zu sehen sind. Weiter nördlich, im Matane Wildlife Reserve, kann man campen und dabei auf Tuchfühlung mit den Elchen Québecs gehen. Und wer hoch hinaus will, wird im Waldgebiet Forêt de Maître Corbeau zwischen den Wipfeln alter Ahornbäume auf einer „Trekkingtour“ der besonderen Art fündig: Beim Zip-Lining oder bei geführten Nachtwanderungen über Baumpfade. Durch die Gewässer der „Côte-Nord“ ziehen viele Wale: Auf der Whale Route kann man sie immer wieder beobachten.

Im Westen stößt man auf einer Landzunge auf ein echtes Juwel: Sleeping Giant Provincal Park. Seine steilen Klippen gehören zu den höchsten Ontarios! Der außergewöhnliche Park ist Teil des kanadischen Natural Heritage Programms und wurde 2007 von den Lesern der CBC auf Platz eins der sieben größten Naturwunder Kanadas gewählt. Aus der Vogelperspektive meint man tatsächlich, hier liegt ein Riese in der Landschaft. Die Legende der Ojibway verrät, dass es der verzauberte Nanabijou ist. Zur Strafe für seine große Untreue gegenüber seinem Volk wurde er zu Stein, denn er hatte das Geheimnis einer verborgenen Silbermine an den Weißen Mann verraten.

Québec – französisches Flair & maritime Kultur in Kanada

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© Alberto Loyo (r.); Andrea Härtlein (Karte)

Küsten-Hot-Spots in Québec

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Küsten-Hot-Spots in Ontario – Great Lakes Ontarios Seenwelt hat viel zu bieten. Am Lake Superior, dem größten Frischwassersee Nordamerikas, kann man auf der Circle Route einmal den See umrunden. Hier warten Boots- und Kajaktouren und Wanderungen auf Besucher. Besonders auf der amerikanischen Seite ist das Tauchen nach alten Schiffswracks – das Scuba Diving – in Mode gekommen. Viele Zeltplätze und RV-Parks findet man entlang der Route und kann Lachse und Forellen angeln, die Naturparks erkunden oder Kulturveranstaltungen besuchen (mehr dazu auf Seite 40). Auch die anderen Seen Ontarios bieten viele Freizeitattraktionen – Hunderte von Stränden laden ein zum Schwimmen, Segeln, Angeln, Paddle-Boarding oder den unterschiedlichsten Vogelbeobachtungen.

Nanabijou – der schlafende Riese

© „Sleeping Giant PP“ by P199 - Own work. Licensed under CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons (no changes applied); Andrea Härtlein (Karte)

im Sleeping Giant Provinzpark am Lake Superior, Ontario

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Wild und spektakulär:

© 2009fotofriends

Pacific Rim National Park

British Columbia British Columbias Pazifikküste ist ein wahres El Dorado für Lachsangler! Es gibt hier so viele Anbieter, Lodges und sogenannte Fishing Charters, dass man sie kaum zählen kann. An den Flüssen und Flussmündungen oder auf hoher See kann man hier auf die Lachsjagd gehen. Ganz besonders in der Region um Vancouver Island liegt ein Outdoor-Paradies für Wasserratten. Dort wird das sogenannte „Sea-Kayaking“ das Kajakfahren auf dem Meer zelebriert und jede Menge Orcas, Buckelwale und Delfine ziehen hier vorbei. Man kann auf geführten Expeditionen mit ihnen auf Tuchfühlung gehen. Ein Hit ist in BC – neben dem Surfen – das Scuba Diving oder der Tauchsport im Allgemeinen. Auch dafür reihen sich rund um Vancouver Island unzählige Anbieter. Als eines der wenigen Rückzugsgebiete für Grizzlybären gilt BC und in der Küstenregion sowie an den Seen und Flüssen der Provinz findet man immer wieder spannende und exklusive Angebote zur Tierbeobachtung und geführten Wanderungen.

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„ Orca © Destination British Columbia

in der Robson Bight Ecological Reserve in BC

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BRITISH COLUMBIA – PAZIFIK FÜR ABENTEUERLUSTIGE Die Pazifikküste und British Columbia sind so vielfältig, dass es schwer fällt, sich für nur einen Ort zu entscheiden. Will man Grizzlys und Wale beobachten, atemberaubende Angelmöglichkeiten entdecken oder lieber die Abgeschiedenheit der nördlichen Inselgruppen erleben? Oder geht es nach Vancouver Island? Auch hier kann man Tage an der Küste und in den Parks verbringen. Vor allem die im Südwesten der Insel gelegene Pacific Rim National Park Reserve bietet von Juni bis September Einblicke in eines der ungewöhnlichsten Naturreservate Nordamerikas. Regenwald, Küste, Berge und Felsstrände vereinen sich hier zu einer spektakulären Kulisse. Am Long Beach trudeln in der Saison viele Wanderer ein und machen Pause, während auf dem Meer die Surfer ihre persönliche Herausforderung suchen. Auf dem Wild Pacific Trail bieten sich dramatische Ausblicke auf die Barkley Sound, man entdeckt das Amphitrite Lighthouse oder Jahrhunderte alte Baumriesen – die „Ancient Cedars“. Idealer Ausgangsort zur Erkundung des Pacific Rim ist Tofino, wo man derzeit von Herbst bis Frühjahr einer recht ungewöhnlichen Freizeitbeschäftigung nachgehen kann: dem Storm-Watching. Wenn die Weststürme mit ganzer Macht über die Küste donnern, muss man bei all der Naturgewalt des Pazifik schon aufpassen, dass man nicht selbst davon geweht wird. Ideal für Stormwatcher: die Aussichtsplattform am Visitor Centre’s Observation Deck des Wickaninnish Beach, das Visitor Centre am Lismer Beach oder der Florencia Bay Lookout.

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– Outdoor-Abenteuer –

Abenteuerliches

Fliegenfischen jenseits der Küsten

Das Fliegenfischen zählt zu Kanadas meistgeschätzten Angeltechniken und bietet Spannung, Ruhe und Abenteuer zugleich. Es geht nichts über einen friedlichen See, stilles Wasser und das Warten darauf, dass einer anbeißt. von Natasha Jervis Lees

TECHNIK-TIPPS FÜRS FLIEGENFISCHEN Beim Fliegenfischen kann man verschiedene Techniken lernen, aber das Auswerfen der Schnur über dem Wasser mit einer biegsamen Rute ist die Wichtigste. Es gibt verschiedene Arten des Auswerfens, wie das Brandungsangeln und das Speycasting, ein sogenannter „Unterhandwurf“. Beim Brandungsangeln steht der Angler am Ufer und wirft seine Schnur über dem Salzwasser aus. Beim Speycasting werden größere Fliegen über längere Distanz ausgeworfen. Der Trick besteht hier darin, weiter auszuholen, plötzliche Richtungsänderungen zu vermeiden und langsamer zu werden, anstatt die Schnur mit voller Kraft auszuwerfen. Um in tiefere Gewässer zu gelangen, ohne die Fische zu verscheuchen, benutzen manche Fliegenfischer auch gerne sogenannte „Float Tubes“ – kleine Schwimmkissen mit Einstiegsloch.

FLIEGENFISCHEN IN KANADA – ABER WO? Einige der besten Regionen für das Fliegenfischen in Kanada liegen in den Zentralprovinzen Alberta, Manitoba und

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Saskatchewan, wo sich Forelle, Lachs, Hecht, Flussbarsch, Walleye, Rockfish, arktischer Saibling, Stör und andere Fische tummeln. Im Land gibt es viele nur per Flugzeug oder Boot erreichbare Wasserwege und exklusive Angelresorts und Lodges führen Besucher meist dorthin.

ALBERTAS BESTE GEWÄSSER Wenn Sie in Alberta Fliegenfischen möchten, dann erkunden Sie die drei berühmten Forellenflüsse Crowsnest, Castle und Oldman, die in den nah gelegenen Bergen entspringen. Genießen Sie die einzigartige Aussicht auf die herrlichen Rocky Mountains. Auf einem geführten Angelausflug fangen Sie Cutthroat, oder Stier- und Regenbogenforellen! Wer am Waterton River einen Stopp einlegt, kann aus dem klaren blauen Bergwasser Hechte fischen. Und wundern Sie sich nicht, wenn Sie einen Grizzly auf der Suche nach Saskatoon-Beeren erspähen, während Sie Ihre Angel auswerfen!

SASKATCHEWAN – ZIEL FÜR WAHRE ANGELFANS Saskatchewan ist ein wahres Anglerparadies. Mit ca. 100.000 Seen, von Quellen gespeisten Bächen, kristallklaren Gewässern und einzigartigen Abenteuern für Fliegenfischer gilt diese Provinz als eines der besten Angelziele. Besuchen Sie den Narrow Hills Provincial Park, wo in über 50 Seen sieben Forellenarten und diverse andere Spezies zuhause sind. Oder fahren Sie in den Norden der Provinz, um eine fünf bis 50 Pfund schwere Seeforelle, einen kämpferischen Walleye oder eine Heringsmaräne zu fangen.

© Tourism Saskatchewan/Douglas E. Walker

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eist gehen Angler diesem aufregenden traditionellen Sport im späten Frühling und Sommer nach, wenn Hecht, Barsch, Karpfen, Forelle und Lachs beißen. Dann lässt es sich draußen am Wasser stundenlang aushalten. Wenn Sie noch nie vom Fliegenfischen gehört haben: Man versteht darunter das Süßwasser- oder Meeresangeln, bei dem eine künstliche Fliege als Köder zum Einsatz kommt. Es macht Spaß, jeder kann es lernen und es ist nicht teurer als andere Angelausflüge auch.


© John Braid

© scubaluna

Vorbereitung ist alles!

Der Name Fliegenfischen ...

Beim Fliegenfischen oder Flugangeln kommen künstliche und sehr kunstvolle Köder zum Einsatz, die wie Fliegen aussehen. Zum Werfen sind sie oft zu leicht, daher wird eine besondere Schnur benutzt, die ein gutes Wurfgewicht hat. Eine besondere Wurftechnik und spezielles Angelgerät sind bei diesem Sport neben Geduld und Wissen über das Verhalten der Fische gefragt.

... wird wegen der Art der Köderimitation benutzt. Man imitiert natürliche Beutetiere wie z. B. Insekten. Oft werden sogar frei erfundene, bunte Reizfliegen eingesetzt. Dazu benutzt man Fell, Vogelfedern, Kunststoff, bunte Garne und einen Haken. Alleine das Binden dieser aufwendigen Köder stellt in Fliegenfischerkreisen ein zeitintensives Hobby dar! 4www.fishing-in-saskatchewan.com

Seite 14: Angeln an den Hunt Falls; Saskatchewan bietet mehr als Prärie. Wer nur den Süden der Provinz kennt, wird von den Wäldern, Seen, Canyons und Wasser fällen im wilden Norden begeistert sein.

ABENTEUERLICHES FLIEGENFISCHEN MANITOBA Für das Fliegenfischen der Weltklasse lohnt sich ein Stopp in Manitoba. Mit seinen vielen Seen bietet Manitoba begeisterten Fliegenfischern viel Gelegenheit, die Gewässer zu erkunden. Die Möglichkeiten sind endlos. Im östlichen Manitoba, nahe der Grenze zu Ontario, ist der Lyons Lake ein guter See für Regenbogenforelle. Horseshoe Lake im Whiteshell Provincial Park ist berühmt für seine Hechte und Schwarzbarsche. Und der Red River, der auf seinem Weg nach Norden auch durch Winnipeg fließt, zählt dank seiner

4ww.ab-conservation.com 4www.outdoors.ca 4www.mffa.org

modernen Katzenwelsfischerei und den hoch geschätzten „Channel Cats“ zu den beliebten Gewässern unter Fliegenfischern. Ein Tipp: Dort brauchen Sie eine Rute der Klasse 9 mit Fighting Butt! Zu den wohl bekanntesten Seen im Westen Manitobas zählen der Vini Lake für Spar und Regenbogenforelle, der Gass Lake für arktischen Saibling und Spar und der Footprint Lake, der ca. zehn Kilometer nördlich von Grand Rapids für seine Regenbogenforellen bekannt ist.

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NEUEST

– Outdoor-Abenteuer –

RESOR

Das wilde Herz

von Kate Walker

British Columbias

Wilde Abenteuer in exklusiver Natur – besser kann man das Wilderness Way Adventure Resort kaum beschreiben. Wer einen aktiven Draußen-Tag abends stilvoll und entspannt ausklingen lassen will und dabei den Grundsatz verfolgt, dass man das Leben am besten in vollen Zügen genießt, für den gibt es kaum einen besseren Ort, als dieses neue Resort im Herzen BCs.

Schon der erste Blick auf die atemberaubende Landschaft beeindruckt Gäste im Wilderness Way. Immerhin will das Resort ein „Urlaubserlebnis der Spitzenklasse“ bieten und dazu werden keine Mühen gescheut. In den Gästecabins findet man vom hochwertigen Bett über den Kühlschrank und die Kaffeemaschine jede Annehmlichkeit und ein Kamin und Stereoanlage sorgen für entspannte Atmosphäre. Von der privaten Veranda aus bietet sich ein ungestörter Ausblick auf das Thompson River Valley – der perfekte Ort, um nach einem erlebnisreichen Tag zu entspannen. Exklusive Tipis und Goldsucherzelte heben das Campen im Wilderness Way Resort auf eine ganz neue Ebene und bieten luxuriöse Betten, private Badezimmer und Luxus, den man sonst nur in einem guten Spa erwarten würde. Im Detail zeigt sich, wie viel Wert man hier auf hohe Kultiviertheit und Perfektion legt. Auch wenn man sich von solch herrlichen Unterkünften nicht gerne trennt – dem Ruf der Wildnis zu widerstehen ist

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hier kaum möglich. Die Experten des Resorts stehen Gästen täglich zur Verfügung und begleiten sie auf erlebnisreiche Ausflüge, auf denen man seine eigenen Grenzen testen kann, zum Beispiel beim Zip-Lining. Von Offroad-Touren mit dem Quad, über Mountain-Biking, Reiten und Wandern ist für jeden etwas dabei und wer es gerne etwas extremer möchte, kann in der Nähe einen Hubschrauberausflug machen, oder zum Wildwasser Rafting aufbrechen. Eine Off-Season gibt es hier nicht: Im Winter geht man Schneeschuhlaufen, Schneemobilfahren und Skilanglaufen. Ein „Wilderness Way Adventure“ ist ein sorgenfreier „allinclusive“ Urlaub. Gegessen wird gemeinsam in der Main Lodge, einem Gemeinschaftsraum mit offenem Kamin. Hier trifft man die anderen Abenteurer und tauscht Erfahrungen aus, während man mit einem Cocktail in der Hand auf das Abendessen wartet. Die Geduld wird belohnt – mit einem frisch zubereiteten kulinarischen Erlebnis, das noch lange in Erinnerung bleibt. Der Respekt für die Natur wird hier groß geschrieben – immerhin ermöglicht erst sie diese vielseitigen Erfahrungen. Nachhaltigkeit und Luxus kombiniert das Resort geschickt: Es versorgt sich selbst mit Solarstrom und deckt seinen Wasserbedarf aus dem eigenen Brunnen. Alle Unterkünfte wurden von Hand gebaut, wofür ausschließlich vor Ort gefällte Bäume verwendet wurden. Und für die Lebensmittelversorgung sind alleine örtliche Lieferanten zuständig. So ist weitab von der Hektik des Alltags und inmitten Ehrfurcht gebietender Natur ein Ort entstanden, an dem man einen ganz besonderen Weg betritt: den Wilderness Way.

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© The Wilderness Way Adventure Resort

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as Wilderness Way ist das ultimative Reiseziel für Menschen, die ein Natur-Abenteuer mit viel Genuss und den schönen Seiten des Lebens verbinden wollen. Und wer dem Ruf der Natur folgen will, wird nur schwer einen besseren Ort finden, als das südliche Interior von „Beautiful British Columbia“.


So geht

Fun & Action in BC!

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Interview: Andrea Härtlein

Zip-Lining, ATV-Touren, ein „aufblasbarer“ Wasserpark und Reiter-Exkursionen versprechen im Wilderness Way Resort in British Columbia Outdoor-Fun vom Feinsten. Wir sprachen mit der Geschäftsführerin Shannon Price, über das erste Jahr dieses brandneuen Resorts in BC.

blasbaren Wasserpark. Der ist ein Riesenspaß für alle – nicht nur die Kids, die hier herumsausen können, wie sie wollen. Und wir sind ein All-inclusive-Resort – wer einmal eingecheckt hat, kann jede Aktivität ohne Einschränkungen ausprobieren.

MSK: Wenn man an British Columbia denkt, kommt vielen zuerst die Küstenregion in den Sinn ... der Pazifik oder Vancouver Island. Was macht die Thompson Region zu einem so besonderen Reiseziel in BC?

MSK: Wie groß ist das Resort?

Shannon Price: Das Thompson River Valley ist eine TopAbenteuer-Destination mitten in British Columbia, das selbst zu den beliebtesten Urlaubsregionen Kanadas zählt.

BC für Mutige: Zip-Lining & der „Leap of Faith“

Shannon: Es sind ca.180 Acres [ca. 720.000 qm, Anm.d.R.], aber die erschlossenen Gebiete sind natürlich viel kleiner. Wir haben hier auch noch eine Ranch, die „Wilderness Way Ranch“, von der aus die Pferdetouren starten. MSK: Warum habt ihr gerade Ashcroft gewählt? Shannon: Ashcroft war bei der Wahl eigentlich nicht das ausschlaggebende Kriterium. Unsere Besitzer haben sich einfach in das Stück Land hier verliebt und es gekauft. Das großartige Potenzial für einen Abenteuerpark haben sie erst später entdeckt. Wir liegen sehr nahe an Kamloops und dem Trans-Canada Highway. Viele Besucher kommen also nach einer dreistündigen Autofahrt von Vancouver an Ashcroft vorbei. Diese Fahrt hier hoch ist ja alleine schon eine tolle Attraktion, besonders der Fraser Canyon. Ein Besuch in unserem Resort ist dann ein weiteres Highlight auf dem Weg. MSK: Waren im Eröffnungsjahr auch schon internationale Gäste hier?

Hier findet man praktisch jede Outdoor-Aktivität, die man sich im Urlaub nur vorstellen kann. MSK: Seit wann gibt es das Wilderness Way Resort? Shannon: Wir sind ganz neu und haben im letzten Jahr zum ersten Mal eröffnet. Die Resonanz war großartig. Unsere Sommer sind sehr warm und trocken, aber weil wir weiter oben in den Bergen liegen, ist es bei uns immer 8-10 Grad kühler. Die Lage und Aussicht hier oben sind wirklich einzigartig. Tatsächlich ideal für einen Abenteuerpark. Die Leute lieben das Zip-Lining und besonders unseren auf-

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MSK: Wir hören immer viel über den „Quiet Canadian Style“ und abgelegene Naturerlebnisse. Euer Slogan lautet aber „Wild at Heart“ – das klingt nach Action. Shannon: Man kann hier oben auch super entspannen, zum Beispiel beim Spaziergang auf unseren Trails oder beim Wandern und Rad fahren. Aber wir bieten schon ein großes Abenteuerprogramm. Zum Beispiel geführte ATV-Touren oder die Ausritte von der Ranch aus. Dabei lässt sich die Gegend toll erkunden. Alle Touren sind außerdem auf einen halben Tag ausgelegt. So kann man am selben Tag morgens eine ATV-Tour machen, toll zu Mittag essen und dann am Nachmittag zum Zip-Lining aufbrechen.

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© The Wilderness Way Adventure Resort

Shannon: Ja. Natürlich hatten wir viele kanadische Besucher, aber auch aus Großbritannien und Deutschland sind Gäste gekommen, die gerade die Gegend bereist haben. Sogar ein paar Besucher aus Asien waren dabei.


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Shannon: Ja. Es ist ein „Platform-to-Platform“-Erlebnis mit sechs Seilbahnen. Auf jeder Plattform ist ein Guide. Einer schickt dich los und der andere nimmt dich in Empfang. Die ersten zwei, drei Bahnen sind noch recht entspannt, auf der Vier, Fünf und Sechs wird es aber immer wilder und schneller. Die letzte Strecke ist sogar eine „Double-Line“, auf der man zu zweit entlang saust und gemeinsam losschreien kann – und mehr muss man da auch gar nicht tun: Einfach Spaß haben. Um den Rest kümmern sich die Guides. Ganz Mutige machen zum Schluss den „Leap of Faith“. Von der letzten Plattform geht es dann gut 40 Fuß in die Tiefe. MSK: Das klingt wild!

Romantisches Wochenende oder Tipi-Erlebnis ...

Shannon: Es ist ein tolles Abenteuer. Aber vollkommen sicher. Alle Bahnen haben spezielle Bremsen, die nur der Guide bedient. Und wer am Schluss nicht springen will, den bringen wir auch so sicher runter. Zwischen der Plattform vier und fünf gibt es noch ein Spezialshuttle. „Big Bertha“. Ein echter Army-Truppentransporter, mit dem wir die Gäste zur höher gelegenen Plattform und durch das Resort kutschieren. Die finden diese Fahrten meist wirklich toll. MSK: Auch die ATV-Touren sind toll. Man braucht dazu ja nicht mal einen Führerschein. Wie bereitet ihr die Gäste vor? – Anzeige –

Shannon: Unsere Guides geben allen Teilnehmern vor dem Start eine umfangreiche Einführung. Man lernt wie man die ATVs bedient und Probleme vermeidet. Beim Reiten ist das übrigens genauso. Man lernt immer erst sein Pferd kennen und erfährt, wie man es behandeln muss. MSK: Es gibt tolle Cabins und Tipis auf dem Gelände. Was ist am besten?

Shannon: Das ist wirklich schwierig zu sagen. Die Cabins haben alle einen herrlichen Ausblick auf das Tal. Gleichzeitig ist man da schön für sich. Eine ideale Wahl, wenn man vielleicht ein romantisches Wochenende plant. Aber die Tipis sind auch wunderbar. Sie liegen mit einem Abstand von 50 Fuß verteilt in einem anderen Teil des Resorts. Nachts brennen da LEDs, Lampen und Kerzen – eine tolle Atmosphäre. Innen sind sie viel größer, als man denkt und wunderbar dekoriert. Die Einrichtung stammt durchweg von Menschen hier aus der Region. Das wirkt alles sehr gemütlich, und es ist sogar beheizt. In einer klaren Nacht kann man durch die Öffnung in der Mitte des Zeltdachs von seinem Bett aus einen fantastischen Sternen-

© The Wilderness Way Adventure Resort

MSK: Das Zip-Lining ist auch geführt?


5 5 Insider-Tipps für

Wildwasser-Rafting-Fans in BC Valerie Pleym, Besitzerin von Alpine Rafting, empfiehlt unseren Lesern die besten Wildwasser-Rafting-Spots in Golden, BC:

MSK: Was ist deine Lieblings-Aktivität im Resort? Shannon: Alle sind klasse. Aber unsere „Archery-Tour“ ist vielleicht ein kleiner Geheimtipp. Die meisten beachten sie anfangs kaum. Das Zip-Lining, Reiten oder die ATV-Touren scheinen zunächst mehr Aktivität zu versprechen. Aber wer das Bogenschießen erst mal entdeckt hat, ist vollkommen begeistert. Man bekommt ein Training vorab. Der Guide erklärt, wie man schießt. Dann geht es in den Wald, wo wir extra 13 lebensgroße Ziele aufgebaut haben – vom Bären bis zum Elch. Das ist einfach herrlich, wenn man die leuchtenden Augen der Teilnehmer sieht, wenn sie nach dieser Tour aus dem Wald kommen.

Cool für Kids: das Bogenschießen!

MSK: Das klingt auch klasse für Kids!

Shannon: Ja, klar! Wir hatten letztes Jahr sogar Fünfjährige mit dabei. Die Kleinen treffen ihr Ziel zwar nicht ganz so oft (lacht) aber sie haben einen Heidenspaß.

© The Wilderness Way Adventure Resort

MSK: Könnte ich einfach dem Straßenschild folgen und im Resort einen Stopp einlegen, wenn ich in der Nähe wäre? Shannon: Ja, das geht. Aber ich würde empfehlen, vorher auf der Website zu schauen, ob wir freie Plätze haben, oder uns einfach vorher anzurufen. Dann können wir sicher sagen, ob die passende Unterkunft frei ist. MSK: Was plant ihr für 2015/2016? Shannon: Wir wollen noch mehr Abenteuer mit ins Programm aufnehmen. Zum Beispiel einen Hochseilpfad und Kletterwände. Und wir wollen zusätzlich zu den Tipis auch neue Wall-Tents zum Übernachten bauen! MSK: Shannon, vielen Dank für das Gespräch.

Wilderness Way Adventure Resort Geöffnet seit: 2014 Region: Ashcroft, Thompson Region, BC Aktivitäten: All-inclusive Resort, Zip-Lining, ATV-Touren, Reiten, Wasserpark, Bogenschießen, (Wandern und Radfahren auf eigene Faust) Größe: ca 720.000 Quadratmeter Telefon: +1 250-453-0033

NEUES

RESORT

4thewildernesswayresort.com

myspotlightkanada.com

Wo kann man in der Nähe von Golden am besten Wildwasserraften gehen? Der Kicking Horse River vom Yoho National Park bis zur Stadt Golden, BC, ist für Wildwasserrafting weltbekannt. Der Spaß reicht von Klasse 1 für Familien bis zu Klasse 4+ für die geübten Raftingfans. Der Großteil des Flusses fließt durch den dramatischen Kicking Horse Canyon.

Welche Strecke gefällt dir am besten? Mein Favorit sind die vier Kilometer der 4+ Klasse im Lower Canyon. Da gibt es gut ein Dutzend aufregender Stromschnellen, und die Landschaft ist absolut einmalig! Es ist die längste Raf4www.alpinerafting.com tingstrecke der Klasse 4+ in Westkanada.

Welche Ausrüstung und Vorbereitung braucht man?

© Ron Hilton

himmel sehen. Und weil die Wände ja aus Zelttuch sind, campiert man praktisch mitten in der Wildnis. Ein großartiges Familienerlebnis. Aber eigentlich kommt es nur darauf an, wie man am liebsten übernachten will.

Unsere Gäste brauchen weder spezielle Ausrüstung, noch besondere Erfahrung. Wir statten sie mit Neoprenanzügen, Booties, wasserdichten Jacken, Schwimmwesten und Helmen aus.

Muss ich schon gut Raften können? Jeder kann Raften gehen. Alle Fitness- und Erfahrungslevels sind uns willkommen! Unsere Guides geben genügend Anleitung und fahren immer hinten im Raft mit.

Gibt es Trips für Familien mit Kindern? Ja, unser Familien-Wildwassertrip ist schon ab dem Alter von vier Jahren geeignet und bietet den Teilnehmern einen ganzen Morgen mit unschlagbarem, sicherem Spaß. Wir setzen im Yoho National Park ein und befahren Stromschnellen bis zur Klasse 2+, bei denen man nass gespritzt, aber nicht durchweicht wird. Der Familien-Wildwassertrip beinhaltet einen BBQ-Lunch am Flussufer.

Bitte vervollständige diesen Satz: „Das Beste am Rafting in Golden ist ... dass für jeden etwas dabei ist! Vom Vierjährigen bis hin zum erfahrenen Rafting-Fan.“ 19


© Wally Randall

– Outdoor-Abenteuer –

Die Kunst der Balance ... ... sollte man beim StandupPaddleboarding schon beherrschen. Wer es einmal gelernt hat, kann auf dem Surfboard ganz bequem übers Wasser gleiten und die Aussicht genießen.

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Ein echtes Juwel und ein Geheimtipp in BC: die Columbia Wetlands, zwischen den Rocky Mountains und dem Purcell Gebirge.


Columbia Wetlands Der RiesenpaddelFamilienspaß in Golden, BC

4www.worldslargestpaddle.com

von Andrea Härtlein

© Dave Best (o.r.); Wally Randall

Was es mit dem Riesenpaddel auf sich hat, erfahren wir von Mark Teasdale, der sich über unsere Ungläubigkeit amüsiert, als wir hören, dass das Konstrukt sogar im Guinnessbuch der Rekorde steht. Ursprünglich sollte es nur ein Straßenschild für das Outdoor-Business seiner Eltern werden: Maureen und Chris Teasdale eröffneten 2011 auf ihrem privaten Stück Land die Columbia Wetlands Adventures. Die Frage, wie man Reisende am besten auf sich aufmerksam machen könne, führte schließlich zum Bau dieses außergewöhnlichen „Landmarks“. Goldens Bürgermeisterin persönlich weihte das Mega-Paddel ein und Maureen und Chris wurden in Golden schnell bekannt. Wer in der Region Neues und Ungewöhnliches entdecken will, den schicken heute viele auf den Highway 95. Die Landschaft inmitten der Bergwelt der East Kootenay Region bezeichnet Mark als ein echtes Juwel. Er gerät ins Schwärmen über seine Heimat. Tatsächlich sind die Colum-

bia Wetlands ein Geheimtipp. Gespeist vom Columbia River, dem mit Abstand wasserreichsten Fluss im Nordwesten Amerikas, bieten sie einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt Lebensraum. Von den Vereinten Nationen wurden sie als „Wetland of international importance“ anerkannt. Schmelzwasser aus den Bergen und der ein oder andere Regenguss lassen im Frühjahr das Wasserniveau steigen, bis der Strom im Sommer über die Ufer tritt. Blickt man aus der Luft auf das Tal, wirkt es mit seinen zahllosen kleinen Seen, Marschland, Teichen, Sümpfen, stehenden und fließenden Gewässern wie ein lang gestreckter Flickenteppich aus Wasser. In dem riesigen Ökosystem wachsen auf fast 17.000 Hektar Weißfichten, Balsampappeln und Birken. Ein kleiner Teil der Wetlands, ca. 15 Acres [ca. 6 Hektar] gehört der Familie Teasdale. Vom ihrem privaten Bootssteg aus kann man zu geführten Paddeltrips aufbrechen, oder mit der „Kingfisher” losziehen, einem leisen Elektroboot für bis zu zehn Personen. Über die Geschichte und Besonderheiten der Wetlands erfährt man viel auf den zweimal täglich angebotenen Float-Tours ins Herz des Naturreservats.

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Auf dem Trans-Canada Highway von Lake Louise gen Westen stößt man auf das kleine Örtchen Golden. Hier fließt der Kicking Horse in den Columbia River. Gelegenheit zum Auftanken in idyllischer Lage. Bei einem Abstecher auf der Route 95 Richtung Süden werden wir einige Kilometer nach Golden stutzig: In einem Feld am Straßenrand liegt elegant ein überdimensionales Paddel in der Landschaft. Schnell wird klar: Hier dreht sich alles ums Wasser. Und tatsächlich. Hier liegt ein riesiges Feuchtgebiet – mitten in der Bergwelt British Columbias!

Columbia Wetlands Steckbrief Ausgewiesenes Naturschutzgebiet seit April 1996 Zweck: Erhalt des großen und bedeutsamen Feuchtgebiets als Teil des Pacific Flyway. Größe: 16.969 Hektar Region: Kootenay/Boundary Lage: 180 Kilometer um den Columbia River von Canal Flats bis zur Spitze des Mica Reservoir nördlich von Donald

myspotlightkanada.com

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Wenn aus der stillen Wasserfläche gelbe Teichrosenknospen lugen und Seegräser sich im glasklaren Wasser wie in Zeitlupe wiegen, zückt so mancher gerne die Kamera – oder verweilt einfach andächtig, angesichts der Schönheit der Natur. Das Paddeln liegt in BC im Trend. Der Verkehr auf dem Columbia River hat zugenommen, berichtet uns Mark. Für viele Touren bringt man Gäste mit dem Shuttle-Service von Columbia Wetlands Adventures bis nach Radium. Von dort lassen sich die Paddler dann bequem flussabwärts treiben. „Flussaufwärts paddeln ist wohl keine gute Idee?“, fragen wir. Mark ist amüsiert. „Wenn du einen Work-out machen willst, dann schon.“ Er gibt uns optimistisch eine halbe Stunde. Eine solche Frage kann wohl auch nur ein Anfänger stellen.

Vögel erzählt von den spannenden Erlebnissen unserer gefiederten Freunde. Gleich vor der Haustür hat eine Biberkolonie ihre gigantische Burg im Beaver Lake gebaut und am Himmel kreisen Fischadler und Weißkopfseeadler mit messerscharfem Blick aufs 4www.tourismgolden.com Wasser. Sobald potenzielle Wer in den Wetlands mit dem Beute im glitzernden Nass 4www.wetlandsadventures.com gemieteten Kanu, Kajak oder sichtbar wird, stoßen sie Tretboot auf Erkundung gepfeilschnell hinab. „Es gibt hen will, braucht Schwimmkeinen besseren Angler in westen und eine Umgebungsden Wetlands, als den Fischkarte. Der ausführlichen Einadler,“ sagt Mark, der selbst führung zum Thema Sicherdiesem Freizeitsport nachheit sollte man ebenfalls aufgeht, seinen Fang aber meist merksam lauschen. wieder ziehen lässt. Der Zugegeben, man muss schon ganz genau hinsehen. Der Raubvogel hält wenig vom kleine Kerl aus der Gattung der „Echten Frösche“ ist in Ein ganz besonderes Erlebnis „Catch-and-Release“. Er hat seinem Lebensraum einfach gut getarnt. Der Leopardenfür außerordentlich gut ausHunger. Mit Sicherheit findet frosch wird zwischen fünf und elf Zentimeter groß. In BC balancierte Zeitgenossen ist er das Fischangebot der wird er sogar als gefährdet eingestuft. Dass er in den die Tour auf dem berühmten Region superb: Forellen in Columbia Wetlands lebt, ist also etwas ganz Besonderes. Stand-up-Paddleboard. Eleallen Variationen, Lachse, gant stehend gleitet man damit über die weite WasserBarsche und der Northern Squawfish – eine kanadische fläche – vorbei am Berg-Panorama der Rockies und Purcell Karpfenart – bilden eine abwechslungsreiche Speisekarte. Mountains oder durch dichte und sattgrüne Uferbewaldung. Während das kristallklare Wasser die Natur reflektiert ertönt Neben den allgegenwärtigen Chipmunks sind im längsten das Hup-Konzert der Leopardenfrösche und der Gesang der intakten Feuchtgebiet Nordamerikas auch einige vom Aussterben bedrohte Arten zu Hause. So kann man mit etwas Glück der „Painted Turtle“ beim Sonnenbaden zusehen oder einen Blick auf den „Red Badger“ erhaschen, der hier neben Rotwild, Bären, Cougars, Wölfen und Coyoten lebt. Begeistert erzählt uns Mark auch von der seltenen „Rubber Boa“ – die am Tag glücklicherweise lieber außerhalb der Sichtweite der Menschen bleibt.

Na, was sehen Sie hier?

Schon kurz nachdem der mächtige Columbia River am Columbia Lake nahe Banff entspringt, bildet er immer wieder Seitenarme, teil sich, fließt zusammen, durchquert Provinzparks, Wald- und Wildgebiete und passiert auf dem Weg nach Norden zahlreiche kleine Städte, bevor er im Kootenay eine ganz besondere Ausprägung annimmt: die Columbia Wetlands.

Besonders das Birdwatching ist eine Attraktion der Wetlands. Über 250 Vogelarten nisten hier. Enten, Gänse und Tundraschwäne, aber auch der riesige Kanadareiher (Blue Heron), der Loon (Seetaucher) und der Eisvogel (Kingfisher) sind aktiv. In den Morgen- und Abendstunden lohnt es sich, mit dem Fernglas auf die Pirsch zu gehen. Im März und Oktober beeindruckt ein weiteres imposantes Schauspiel: 15.000 Zugvögel machen Zwischenstopp in den Wetlands, die auf einem Abschnitt des Pacific Flyway liegen – einer uralten Route der Wasserzugvögel. Wir sind uns einig: Bei der Erkundung der Region um Banff sollte man hier nicht achtlos vorbeifahren. Camper finden bei Columbia Wetlands Adventures oder direkt in Golden einen attraktiven RV-Stellplatz, und wenn der Wasserstand im Herbst und Frühjahr noch nicht so hoch ist, kann man an manchen Uferregionen gut zelten. Gerade die MehrtagesPaddeltouren mit Camping-Übernachtung in den Wetlands werden, so Mark, immer beliebter.

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© BGSmith (l.u.); Dave Best / Wally Randall

Abenteuer Columbia Wetlands

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– Anzeige –


– Geschichten & Geschichte –

Auf den Spuren der

Wikinger

Ein Besuch in L’Anse aux Meadows

Tony Horwitz: Die wahren Entdecker der Neuen Welt. 2. Auflage, Piper Verlag GmbH München April 2010. ISBN-13: 978-3492254625. Preis: € 12,99

VON DEN WIKINGERN ZU DEN PILGERVÄTERN – von Sibylle Kautz-Freimuth – Als Tony Horwitz auf einer Fahrt durch Neuengland am Plymouth Rock Halt macht – dort, wo die legendären Pilgrim Fathers 1620 an Land gegangen sind – kommt er ins Grübeln und fragt sich: „Was geschah eigentlich, bevor die Pilgerväter ankamen und was war hier vor Kolumbus‘ Ankunft?“ Und so macht sich der welterfahrene, neugierige Sachbuchautor auf eine Reise, um sein Heimatland und dessen wahre Geschichte neu zu entdecken. Dafür folgt er den Spuren der Europäer, die lange vor den Pilgervätern den Atlantik überquert und das Land betreten hatten, angefangen bei den Wikingern bis hin zu den Spaniern, Franzosen, Portugiesen oder den Sklaven, die die Geschichte

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© George Burba

g GmbH © Piper Verla

Buchtipp:

des Landes entscheidend mitgeprägt haben. Er liefert historische Fakten, berichtet über Sagen und Legenden, geht dem Schicksal der Ureinwohner nach und schildert parallel dazu seine Eindrücke und Erlebnisse auf seinem Weg zu den historischen Stätten und mit den Menschen, denen er während seiner Reise begegnet. Darunter auch Nachfahren der einstigen Entdeckergenerationen. Den Leser erwartet eine wunderbar lebendige und sehr spannende Mischung aus Erlebnisbericht von heute und eine historische Reise in die Vergangenheit, die sehr humorvoll und mit großem Sachverstand geschrieben ist. So macht Geschichte richtig Spaß. Der in Washington D.C. geborene Pulitzerpreisträger arbeitete viele Jahre als Auslandskorrespondent für das Washington Journal, schrieb für den New Yorker und lebt heute als freier Autor in Massachusetts.


von Sibylle Kautz-Freimuth

© „Vinland-travel“ von Finn Bjørklid – own drawing. Lizenziert unter CC BY-SA 2.5 über Wikimedia Commons – no changes applied (u.l.); Newfoundland & Labraor Tourism (u.r.)

Es ist kalt. Ein stattlicher Segler bahnt sich knarrend seinen Weg durch die eisige, aufpeitschende See des Nordatlantiks. Das sturmgebeutelte Schiff ist auf dem Weg von Norwegen nach Grönland. Doch es scheint vom richtigen Kurs abgekommen zu sein und irrt auf dem Ozean herum, offenbar deutlich weiter südlich als geplant. Die Mannschaft müht sich nach Kräften, das Schiff unter Kontrolle zu halten, doch manchen verlässt bereits der Mut. Und dann endlich. Land ist in Sicht. Als das Boot näherkommt, traut der Kapitän Leif Eriksson seinen Augen nicht: Vor ihm taucht ein flacher Landstrich auf, den er noch nie gesehen, geschweige denn erwartet hat. Neugierig legt er an und setzt als erster Europäer einen Fuß auf das Land, das heute Neufundland heißt. Auf der Rückfahrt rettet er Schiffbrüchige und geht, als er Grönland endlich erreicht, als „Leif, der Glückliche“ in die alten Erzählungen ein.

folgen und nach Überresten der sagenumwobenen Nordmänner zu suchen. So kam er schließlich nach L’Anse aux Meadows. Dort fand sich ein grasbewachsenes Plateau, auf dem sich Umrisse abzeichneten, die den Hobbyforscher an alte skandinavische Bauten erinnerten. Zusammen mit einem internationalen Grabungsteam und seiner Frau, der Archäologin Anne Stine Ingstad, kehrte er bald zurück und legte in den kommenden Jahren Gegenstände und Reste einer Schmiede und von Häusern frei, die exakt denen der alten Wikingergebäude in Grönland und Island entsprachen. Zweifelsfrei wurden sie auf die Zeit um 1000 n. Chr. datiert. Der Beweis war erbracht: Die Sagas hatten Recht. Heute ist L’Anse aux Meadows eine bedeutende archäologische Stätte Kanadas: der einzige Beleg dafür, dass die Wikinger schon 500 Jahre vor Kolumbus die Neue Welt entdeckt und zumindest zeitweise besiedelt hatten. Die UNESCO erklärte den Ort im Jahr 1978 zum ersten Weltkulturerbe. Ein Besuch lohnt sich unbedingt. Außer den ursprünglichen Fundstätten kann man drei originalgetreu rekonstruierte Wikingergebäude besichtigen sowie einen nachgebildeten kleinen Handelshafen und den Nachbau eines „Knarr“ – eine Art Handelsschiff, mit dem die Wikinger damals den Atlantik überquerten. Im Langhaus taucht man in die alte Welt der Wikinger ein. Hier arbeiteten und lebten die Menschen, produzierten Kleidung, bearbeiteten Nahrungsmittel, erzählten Geschichten und vergnügten sich.

L’Anse aux Meadows

– wo Sagen und Mythen

Das war um das Jahr 1000 nach Christus. Und die Geschichte stammt aus der Saga von Erik, dem Roten, Leifs blutrünstigem Vater. Ob es tatsächlich so war, weiß niemand genau. Nach der Grönlandsaga, nähert sich Bjarni Herjólfosson der neufundländischen Küste als Erster. Doch der geht nicht an Land, weil er die steinige Gegend als wertlos betrachtet. Unverrichteter Dinge kehrt er nach Grönland zurück. Als Leif Eriksson davon erfährt, packt ihn die Entdeckerlust. Er sticht mit einer Gruppe Nordmänner in See, um dieses neue Land zu finden. Wie auch immer ihm das gelang – weiter heißt es jedenfalls, Leif Eriksson und seine Leute gingen an Land, erkundeten Pflanzen und Tiere, entdeckten wilden Wein und ließen sich schließlich nieder.

ganz plötzlich

Wahrheit werden.

Jahrhundertelang wurden die nordischen Sagas als Märchen milde belächelt, zumal darin auch Geistergeschichten und mystische Begebenheiten vorkommen. Die Wende kam, als der abenteuerlustige Norweger Helge Ingstad im Jahr 1960 auf die völlig verrückte Idee kam, den Hinweisen der Sagas und den Wegen auf alten Karten tatsächlich zu

Ausführliche Informationen und Filmvorführungen gibt es im Besucherzentrum. In den Sommermonaten finden etliche Veranstaltungen statt, an denen Erwachsene und Kinder ihre Freude haben. Und wer sich den alten Zeiten auf ganz andere Weise nähern möchte, streift am besten durch die karge Wiesenlandschaft, sucht sich eine kleine Anhöhe mit Blick auf das Meer, lässt sich den rauen Wind um die Nase wehen und stellt sich vor, wie es wohl gewesen sein mag, nach langer gefährlicher Fahrt an diesem einsamen Ort zu landen.

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4www.pc.gc.ca

DER WEG ZUR L’ANSE AUX MEADOWS NATIONAL HISTORIC SITE Die L’Anse aux Meadows National Historic Site liegt an der Nordspitze Neufundlands. Der nächstgelegene Flughafen ist der St. Anthony Airport. Wer hier ankommt, braucht mit dem Auto eine gute Stunde bis zu der historischen Stätte. Wer dagegen in St. John’s startet, sollte für die 1.068 Kilometer lange Fahrt wenigstens zwei Tage einkalkulieren. Man folgt dem Trans-Canada Highway rund sechseinhalb Stunden bis nach Deer Lake (638 km). Dort geht es rechts ab auf die Route 430 („Viking Trail“), die zur Nordwestküste führt und dann rund 340 Kilometer die Küste entlang bis nach Eddies Cove. Dort biegt die Straße nach Osten ins Inland Richtung St. Anthony ab. Rund 20 Kilometer vor St. Anthony nimmt man links die Route 436 und erreicht nach weiteren 30 Kilometern das Ziel.

myspotlightkanada.com

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– Leser erzählen –

Träume

leben

Ein Streifzug durch die Cariboo Chilcotin Coast Region British Columbias

Die Cariboo Chilcotin Coast Region ist ein wahres Paradies für Outdoor-Enthusiasten und alle diejenigen, die Einsamkeit und Natur lieben. Doch abseits der üblichen Touristenwege gelegen, ist sie nach wie vor eine Art Geheimtipp. Text und Fotos: Karl-Hans Kern

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ahlreiche Wandermöglichkeiten bieten sich in der grandiosen Bergwelt der Coast Mountains und die Chance Grizzlybären in ihrem Lebensraum im Bella Coola Valley zu beobachten ist groß. Vielfältige Gelegenheiten gibt es hier zum Eintauchen in das Leben und Arbeiten der Cowboys auf einer der Ranches der Region und auf einer der schönsten Paddeltouren der Welt, im Bowron Lake Provincial Park findet man herrliche Kanu- und Campingabenteuer. Selbst diejenigen, die sich für die Geschichte des Landes, die First Nation People und die Goldgräber interessieren, stoßen im Xatsull Heritage Village bei Williams Lake oder der Historic Town Barkerville auf liebevoll gestaltete Orte, die Vergangenheit und Gegenwart gelungen miteinander verknüpfen.

Wir werden wieder am Lagerfeuer sitzen und mit dem Blick über den vor uns liegenden See ins Träumen geraten, ... ... während der über uns kreisende Weißkopfseeadler seinen Ruf ausstößt und der Geruch nach Tannen und Moos uns daran erinnert: Wir sind im Herzen der Natur angekommen.

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© Karl-Hans Kern

Es ist die Ruhe und die Einsamkeit, gepaart mit der Weite und Einzigartigkeit der Natur sowie die Gastfreundschaft der Menschen, die uns seit 2009 immer wieder in diese Region zurückkehren lässt. Wie ein Magnet zieht sie uns an und lässt schon Monate vorher die Vorfreude darauf wachsen, endlich die Ruhe zu finden, unerreichbar zu sein für Handyanrufe und Internet.


Wir werden nur ein Mal in dieser Zeit Menschen begegnen. Ansonsten begleitet uns Stille ...

© Karl-Hans Kern

Auf unserer Tour lassen wir Williams Lake, das Versorgungszentrum der Region, hinter uns und fahren weiter Richtung Prince George, am nördlichen Ende der CCC Region. In Quesnel biegen wir nach Osten ab. Ziel ist das kleine Städtchen Wells, mit seinen bunten, im Westernstil erhaltenen Häuserfassaden. Unser Ausgangspunkt für die mehrtägige Paddeltour im Bowron Lakes Provincial Park. Im auch unter Touristen bekannten Bear’s Paw Café erzählt uns der Besitzer Dave bei einem Glas einheimischem Barkerville Beer, wie er bei seiner Kanutour über den Westteil der Bowron Lakes Seenkette einem gewaltigen Elchbullen über den Weg lief. Ein Tier, das wir auf unserem „Wunschzettel“ ganz oben notiert haben, dem wir bisher aber noch nicht in der freien Natur begegnet waren. Unsere Aufregung wächst. Morgen wollen auch wir dorthin aufbrechen. Mit Kanu, Zelt, Kocher und Lebensmittel für acht Tage. Es ist Mitte September und das Saisonende naht für Kanuten, die über die Strecke von 110 Kilometern die Seenkette der Bowron Lakes durchpaddeln wollen. Als wir am nächsten Morgen im Visitor Centre des Provinzparks

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unsere Landkarte erhalten, werden wir noch einmal darauf hingewiesen, unser Essen immer bärensicher zu verstauen und keine Schokolode oder Kosmetika im Zelt zu hinterlassen. Jetzt wissen wir: Es gibt kein zurück. Vor uns liegen acht Tage körperlicher Anstrengung, einsame Nächte im Zelt und was wir bei unserem Aufbruch noch nicht wissen: wunderschöne, unvergessliche Augenblicke. Wir werden nur ein Mal in dieser Zeit Menschen begegnen. Ansonsten begleiten uns Stille, traumhafte Blicke auf schneebedeckte Berge am Horizont und die Freude darüber, wieder unseren Traum zu leben. Einen Elch haben wir nicht gesehen, nur Spuren UND ein wunderschönes Foto eines Elchbullen im Motelzimmer in Wells. Und das hat uns sagen lassen, „wir kommen wieder.“

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Erzählen Sie uns von Ihrem Kanada-Erlebnis! Schreiben Sie an:

editor@myspotlightkanada.com


Chemainus

Die Stadt der 42 Wandbilder

4www.muraltown.com 4www.chemainus.com

British Columbia

Seit den 1980ern zieren Gemälde die Wände in Chemainus und erzählen von seiner Geschichte. So zeigt das riesige „Mural #12“ zum Beispiel bedeutende Persönlichkeiten der First Nations aus der Region. Schon lange vor den Europäern waren das Cowichan und Chemainus Valley Gebiet der Cowichan-Indianer. Ihre Kunst lebt bis heute dort fort und viele ihrer Nachkommen besiedeln noch immer die Gegend. Für das Gemälde #12 wurde extra eine riesige Wand erbaut. Der Erschaffer Paul Ygartua war 1983 noch sehr unbekannt und das Wandbild sollte seine erste Auftragsarbeit werden. Schon drei Mal wurde es seitdem restauriert und der Künstler ist mittlerweile international bekannt. Wer Chemainus besucht, wird auch in anderer Hinsicht nicht enttäuscht werden: Neben zahlreichen Kunstgalerien und einer lebhaften Restaurantszene findet man in der Region auf Vancouver Island noch viele Outdoor-Angebote wie Wanderungen, Golf und zahlreiche Aktivitäten rund ums Meer.

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myspotlightkanada.com

Tourismus:

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Victoria ca. 4,6 Mio. (2014) ca. 4,8 Vancouver Island, Chilcotins, Pacific Rim National Park, Chemainus, Vancouver www.hellobc.com

Oben: Mural #4 – der Hong Hing Waterfront Store von Paul Marcano und Mural #34 „Letters From the Front“ von David Goatley. Es zeigt Generalleutnant Arthur Currie und Edmund J. Palmer, den Leiter der örtlichen Poststelle sowie Frauen, die während des Ersten Weltkriegs nur durch Feldpost in Kontakt mit ihren Männern an der Front waren. Links: Hausboote, Cowichan Bay

© Philip Bird LRPS CPAGB / Shutterstock.com (M.r.); Eric Baker (l.)

Das sogenannte „Mural Project“ von Chemainus gilt als das größte Kunsttourismus-Erlebnis der Welt, das jemals von einer örtlichen Gemeinde inszeniert wurde. Tatsächlich trägt der Ort sogar den Spitznamen „Muraltown“ und der Plan, mit Kunst den wirtschaftlichen Ruin abzuwenden, ist mithilfe der besonderen Kreativität der hier lebenden Künstler aufgegangen. Noch dazu ist der kleine Ort am Pazifik zum Vorbild für Graffitti-Projekte auf der ganzen Welt geworden.

Hauptstadt: Einwohner: EW / km2: Highlights:

Fakten

An der Ostküste Vancouver Islands in British Columbia liegt eine Stadt mit einer ganz besonderen Attraktion: Über 40 Wandbilder zieren in Chemainus im Cowichan Valley die Straßen. Sein Ruf als Künstlerstadt eilt dem kleinen Chemainus weit voraus. Stundenlang kann man die Straßen durchstreifen und das kulturelle Erbe des Ortes entdecken, das sich in den derzeit 42 Wandbildern und zahlreichen Skulpturen widerspiegelt.

© meunierd / Shutterstock.com

– British Columbia –

Traumhafte Lodges & Resorts


REDAKTIONS

Die Bären im Regenwald von Klemtu

BESUCH

Abenteuer Great Bear Rainforest

von Elke Schlotmann 4www.spiritbear.com

© Spirit Bear Lodge; E. Schlotmann (o,. u.r.)

Im Herzen des Great Bear Rainforest an der Westküste British Columbias liegt auf einer der unzähligen Inseln dieser Region der kleine Ort Klemtu. Am Ufer des Ortes befindet sich die nur per Schiff oder Wasserflugzeug erreichbare Spirit Bear Lodge. Sie wird von den First Nations der Stämme Kitasoo und Xai'xais betrieben. Von hier aus starten Sie nicht nur zu einzigartigen Bärenbeobachtungs-Exkursionen, sondern erleben in eindrucksvoller Weise, wie harmonisch das Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur seit Jahrhunderten funktioniert. Die geräumigen Zimmer der Lodge sind im Stil eines traditionellen „Big House“, eines Versammlungshauses der First Nation, gebaut. Sie geben durch ihre bodentiefen Fenster den Blick auf das Inlet frei. Der große Gemeinschaftsraum wird für die gemeinsamen Mahlzeiten

genutzt, ist aber auch abendlicher Treffpunkt. Dort tauscht man sich mit anderen über die Erlebnisse des Tages aus. Vom Bootsanleger direkt vor der Tür starten die täglichen Exkursionen in die vielfältige Welt der Fjorde und Inseln, die diese Region so einzigartig machen. Gemeinsam mit den einheimischen Guides entdecken Sie die Tier- und Pflanzenwelt hautnah. Auf der Fahrt durch die Fjorde sind häufig Adler, Delfine, Orcas oder Buckelwale Ihre Begleiter. Bei den Exkursionen an Land bringen die Guides Sie an die besten Plätze, um Grizzlies und Schwarzbären aus nächster Nähe in ihrem natürlichen Umfeld zu erleben. Auch die seltenen Kermode-Bären, die wegen ihres weißen Fells „Spirit Bear“ genannt werden, trifft man hier. Über ein Netz aus Wildtier-Kameras, das sich über die umgebenden Inseln erstreckt, werden täglich die besten Beobachtungsorte bestimmt. Die besten Chancen auf Bärenbeobachtungen hat man hier von Mitte August

bis Mitte Oktober. Während der Lachswanderung kommen die Bären an die Ufer, um sich ihren Winterspeck anzufressen. Dann stehen auch die Chancen für die Sichtung eines der raren Kermode-Bären gut, die es weltweit nur in dieser Region gibt.

Doch nicht nur einzigartige Tierbeobachtungen erwarten die Gäste bei einem Besuch der Spirit Bear Lodge. In dem Big House leben die Traditionen und Geschichten der Stämme Kitasoo und Xai'xais weiter. Hier können Sie am Lagerfeuer den alten Geschichten lauschen und gemeinsam mit den First Nations ihre traditionellen Lieder singen und auch an den Tänzen teilnehmen. Die enge Verknüpfung von Naturschutz, Tradition und Eco-Tourismus zeichnet die Spirit Bear Lodge aus und macht sie zu einem einzigartigen Reiseziel.

Spirit Bear Lodge

Traumhafte Lodges & Resorts

Region:

Great Bear Rainforest

Kategorie:

Eco-Lodge

Aktivitäten:

Grizzlybärenbeobachtungen, Naturabenteuer, First Nations Kultur, Heli-Research-Touren, Walbeobachtungen;

Kontakt:

explore@spiritbear.com

myspotlightkanada.com

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REDAKTIONS

Abenteuer Chilcotins

BESUCH

Trail-Rides & Wanderungen in British Columbia

4chilcotinholidays.com

von Elke Schlotmann

© Elke Schlotmann (o.l.); Kristin Noack / Chilcotin Holidays (r.)

Die Betreiber der Ranch, die oberhalb des Gun Lake inmitten herrlicher Wälder zu finden ist, legen viel Wert auf authentische Wildniserlebnisse für ihre Gäste. Hier können Sie nicht nur entspannt abschalten, sondern auch aktiv die Gegend erkunden oder verschiedene Kurse belegen. Das Angebot ist vielfältig und reicht von kurzen Wandertouren über mehrtägige Hikes, geführte Trailritte mit Packpferden und Mountainbike-Touren bis hin zu kompletten Wildnis-Ausbildungsprogrammen. Hier ist für jeden etwas dabei.

Auch auf der Ranch kommt keine Langeweile auf, denn Bogenschießen, Pferdehufe beschlagen, das Lasso schwingen oder reiten ohne Sattel sind nur einige der vielen Aktivitäten, denen man hier nachgehen kann. Hier können Sie Ihre Cowboy-Qualitäten unter Beweis stellen! Im Winter kommen Naturliebhaber ebenfalls voll auf ihre Kosten. Wolfsexkursionen, Schneeschuhwanderungen und Eisfischen, aber auch Motorschlittenfahrten lassen inmitten der ringsum weißen Pracht der schneebedeckten Gipfel die Zeit wie im Flug vergehen. Das ambitionierte und teils deutschsprachige Team gibt rund ums Jahr alles, um den Ranchgästen Erlebnisse zu bieten, die so authentisch sind, wie nur möglich – und das gelingt ihnen wirklich gut!

Region:

South Chilcotin Mountains

Kategorie:

Adventure-Lodge

Aktivitäten:

Trailrides, Mehrtages-Wanderungen, Mountainbike-Touren, Wildnis-Ausbildungsprogramm

Kontakt:

adventures@chilcotinholidays.com

SID

E LODGES & R RTS ESO

Spotlight on

Chilcotin Holidays

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Chilcotin Holidays in den South Chilcotin Mountains in British Columbia bietet maßgeschneiderte Wildnisabenteuer für jeden Anspruch.

Idyllisch gelegene Lodge für Kajakfreunde auf Quadra Island, nahe des Main Lakes Provincial Park. www.discovery-islands-lodge.com

Long Beach Lodge Resort (Vancouver Island)

Langara Fishing Adventures (Haida Gwaii)

Luxuriöse Lodge und Cottages direkt am Pazifik, 7km südlich von Tofino an der Westküste von Vancouver Island. www.longbeachlodgeresort.com

Luxuriöse Angellodges für Sportfischer auf Haida Gwaii. Gourmet-Dining, Wellness und außerordentlicher Service. www.langara.com

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myspotlightkanada.com

© Coast Mountain Expeditions, Ltd.

Discovery Islands Lodge (Quadra Island)

... gehört zu den Top-25 B&Bs und Inns in Kanada. Es liegt an der Ostküste von Vancouver Island in der Evening Cove. www.beachsidegardenbnb.com

© Long Beach Lodge Resort, Tofino, BC

Beachside Garden B&B (Vancouver Island Ost)

© Langara Fishing Adventures

© Beachside Garden B&B

Seaside-Lodges & Resorts in British Columbia

Traumhafte Lodges & Resorts


Yoga in den Bergen Entspannen am Burnie Glacier

© Christoph Dietzfelbinger

4www.bearmountaineering.ca

Inmitten der großartigen Bergwelt der Howson Range, südwestlich des Ortes Smithers, liegt die Burnie-Hütte – Basis von Bearmountaineering und Wahlheimat des geprüften Berg- und Skiführers Christoph Dietzfelbinger. Einsam und abgelegen steht sie am Rand uralter Wälder auf dem traditionellen Territorium der Wet'suwet'en im Burnie-Shea Provincial Park.

Retreat an. Eine Woche lang kann man dabei inmitten von Gletschern und auf entlegenen Gipfeln seine Ausgeglichenheit suchen und mit kreativen Techniken experimentieren. Dabei erlernt man das sogenannte „8-Limbed Ashtanga Yoga“ und meditiert täglich sitzend oder beim Laufen über herrliche Bergpfade. Die reiche alpine Pflanzenwelt der Region sieht man so bald mit neuen Augen.

Hier locken im Hochsommer blühende Blumenwiesen und eine herrliche Bergwelt Wanderer und Abenteurer an.

Wer im Sommer zum Yoga oder einer Expedition in die Region aufbrechen will, erreicht die Hütte nur per Wasserflugzeug. Dann stehen auch Gipfelbesteigungen, Bergwanderungen und die großen alpinen Routen auf dem Programm der Lodge.

Auch wer Ruhe und Entspannung sucht, könnte wohl kaum einen besseren Ort finden: In der Einsamkeit und Stille der Berge bietet die Lodge ihren Gästen neben zahlreichen Outdoor-Aktivitäten auch ein Yoga- und Meditations-

Die Hütte mit ihren vier Schlafzimmern und gemütlichen Betten ist das ganze

Bearmountaineering Region:

Howson Range

Kategorie:

Lodge / Bergführer

Aktivitäten:

Tiefschneeskifahren, Eisklettern, Bergtouren, Wandern, geführte Mehrtages-Expeditionen, Yoga Retreat

Kontakt:

info@bearmountaineering.ca

Jahr über geöffnet und bietet herrliche Naturerlebnisse und ein gemütliches, europäisch angehauchtes Flair. Auf mehrtägige Expeditionen geht es mit Bear Mountaineering zum Stikine IceCap oder zu den beeindruckenden St. Elias Mountains. Seine Ausrüstung kann man vor Ort nach Bedarf anmieten. – Anzeige –


Wildwasserspaß im Sommer,

Am Nahatlatch River in British Columbia gilt das REO Rafting Resort östlich des Nahatlatch Provincial Park als TopUrlaubsziel für aktive Familien. Man erreicht es von Vancouver aus auf einer Fahrt über den Highway 1, die durch den spektakulären Fraser Canyon führt. Outdoor- und Action-Fans können sich hier vom privaten Ufer des Resorts aus auf wilde Rafting-Trips begeben. Spaß 4www.reorafting.com

ist garantiert – und besonders das Familienprogramm des Resorts mit dem Namen „Club REO“ ist im Sommer ein Hit. Acht Abenteuer warten auf die Teilnehmer und ein Wildwasser-Erlebnis gehört natürlich dazu. Auf drei Flüssen können Kids aller Altersklassen dabei mitmachen und sich darüber hinaus beim Klettern und Abseilen üben oder auf einem Fraser River Scenic Float Trip Spaß haben. Beim Kajaken auf dem See geht es ein wenig ruhiger zu als auf dem Wildwasser der Flüsse und sogar im Paddle-Boarding gibt es Übungsstunden, während die Erwachsenen sich bei der Aromatherapie-Massage verwöhnen lassen. Der Club REO ist ein Multi-Generationen-Erlebnis – im Resort betont man,

– Anzeige –

dass dabei von 8 bis 88 jeder seinen persönlichen Spaß findet. Und das Tolle: Kinder und Jugendliche (oder besser gesagt ihre Eltern) dürfen sich im Juli und August im Club REO über Vergünstigungen freuen: Sie raften, essen, übernachten und spielen dann zum halben Preis. Kein Wunder, dass das Erlebnis in Kanada und den USA zu den beliebtesten und familienfreundlichsten Urlaubsabenteuern zählt.

© REO Rafting Resort

mit der ganzen Familie

REO Rafting Resort Region:

östl. Nahatlatch Provincial Park

Kategorie:

Resort/Aktivurlaub/Outdoor & Sport

Aktivitäten:

Glamping, Whitewater Rafting

Kontakt:

info@reorafting.com


REDAKTIONS

BESUCH

© Jordan Manley

Die Luxuslodge am Tyaughton Lake

von Elke Schlotmann 4tyaxadventures.com

Malerisch liegt die aus Holzstämmen erbaute Tyax Wilderness Resort & Spa Lodge am Ufer des Tyaughton Lake in den South Chilcotins.

F

ünf Autostunden nördlich von Vancouver ist diese Lodge in der unberührten Natur der South Chilcotin Mountains ein wahres Eldorado für Mountainbiker. Ob ein- oder mehrtägige Touren, hier findet jeder die passende Strecke. Doch auch für Wanderer und Reiter gibt es vielfältige Möglichkeiten, diese wunderschöne Region auf geführten Wanderungen über die Trails oder auf eigene Faust zu erkunden. Mit dem lodgeeigenen Wasserflugzeug sind sowohl Rundflüge als auch mehrtägige Touren zum abgelegenen „Sky Camp“ am Crystal Lake möglich. In den gut ausgestatteten Zelten des Sky Camp kommt echtes Wildnis-Feeling auf, gepaart mit Luxus, wenn man nach einem aktiven Tag den Abend in der am Seeufer erbauten Saunahütte mit Blick auf die Berggipfel ausklingen lässt. Paddeltouren mit den hauseigenen Kajaks oder Wanderungen durch die umliegen-

„Inmitten

traumhaft schöner Natur erlebt man eine unvergessliche

Zeit.

den Hügel machen die Tyax Wilderness Lodge zu einem Ausgangspunkt für unvergessliche Erlebnisse inmitten einer traumhaft schönen Naturkulisse. Nach einem langen und erlebnisreichen Tag finden die Gäste Entspannung im hauseigenen Spa, das mit Dampf- und Infrarot-Saunen, Jacuzzi und einem kleinen Poolbereich ausgestattet ist.

© Andrew Doran (M.l.+.r., u.l.)

Wenn dann in der Dämmerung der Ruf des Loons über den See schallt, kann man auf der Seeterrasse der Lodge wunderbar den Tag Revue passieren lassen und Pläne für die kommenden Abenteuer schmieden.

Traumhafte Lodges & Resorts

Tyax Adventures Region:

South Chilcotins/Coast Mountains

Kategorie:

Abenteuer-Lodge

Aktivitäten:

Mountainbiken, Wandern, geführte Touren, Reiten auf Ein- und Mehrtagestouren, Flightseeing, Multi-Activity

Kontakt:

fun@tyaxadventures.com

myspotlightkanada.com

33


4www.ecotours-bc.com

© Mark Zebowitz; Gary Zorn – Ecotours-BC (u.l. + r., M.r.)

Sechs Tage Abenteuer mit dem Bärenflüsterer Spirit of the Mountains – ein Back-Country Abenteuer in BC Im Zentrum von British Columbia hat Ecotours-BC im Sommer 2015 ein neues faszinierendes Urlaubserlebnis für Naturabenteurer im Gepäck: das Spirit of the Mountains-Adventure. Sechs Tage dauern diese neuen Erlebnistouren, die man von Mitte Juli bis Mitte September zusammen mit dem Cariboo Mountains Bear-Whisperer Gary durch die unberührte, ursprüngliche Wildnis der Cariboo Mountains unternehmen kann. Das Canadian Signature Experience Programm von Ecotours-BC ist vielen ein Begriff, die exklusive GrizzlybärenBeobachtungen lieben. Mit dem sechs Tage langen Spirit of the MountainsAdventure hat man in diesem Sommer Gelegenheit, die entlegene Natur der Cariboo-Region noch etwas genauer kennenzulernen. Gemütlich geht es am

ersten Tag mit dem Einchecken und einem leckeren Abendessen los. Dabei lernt man andere Teilnehmer und seinen Gastgeber Gary Zorn kennen und stimmt sich auf das vor einem liegende Abenteuer ein. Der zweite Tag beginnt mir einem Kanu-Trip auf dem Cariboo River, bei dem man mit etwas Glück die berühmten Grizzlies, Elche, Schwarzbären und zahlreiche andere Tiere antrifft. Tag drei führt auf eine Wanderung durch die Region „Brew Lakes“. Auch dort stromern Grizzlies durch die Wälder. Man kann Karibus sichten und ein Vogelkonzert begleitet den Ausflug. Am vierten Tag erwartet die Teilnehmer ein Heli-Hike ins ganz entlegene Hinterland der Cariboo Mountains, bevor dann der fünfte Tag schließlich als ein Highlight ins Grizzly Valley führt. Eine einzigar-

tige Gelegenheit, bei einer Wanderung durch Waldstücke und Bergregionen die Natur an der Seite einer echten Grizzlybären-Koryphäe zu erleben – und den Duft der „wahren Freiheit“ zu

schnuppern. In der Pyna-tee-ah Lodge wird man am letzten Tag mit einem entspannten Frühstück verabschiedet und nimmt Erinnerungen an eine unvergessliche Zeit mit nach Hause.

Ecotours BC / Pyna-tee-ah Lodge

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Region:

Cariboo Mountains

Kategorie:

Eco-Lodge

Aktivitäten:

Grizzlybärenbeobachtungen, Naturabenteuer, Wandern, Fliegenfischen, Kanutouren, Heli-Abenteuer

Kontakt:

adventure@ecotours-bc.com

Traumhafte Lodges & Resorts


Heli-Ski-Abenteuer

wie aus dem Bilderbuch

4www.rkheliski.com

Durchs Purcell Backcountry auf Skiern

N

ordöstlich des Purcell Wilderness Conservancy Provincial Park in British Columbia liegt die Basis von RK Heliski. Sportler aus aller Welt entdecken von hier aus seit 1970 das Purcell Backcountry auf Ein- und Mehrtagesausflügen oder Wochentouren. Actiongeladene, individuell zugeschnittene Heliski- und Board-Erlebnisse für Gruppen und privat geführte Trips werden auf Anfrage für die Gäste zusammengestellt.

© Kyle Hamilton – Heli Skiing Canada (u.l.); Steve Shannon Photography

Skier, Snowboards und Sicherheitsausrüstung sind bei RK Heliski immer inklusive – genau wie das Frühstücksbuffet und die Deluxe-Lunchpakete, die für Stärkung vor und während der Abfahrten sorgen. Die von der Association of Canadian Mountain Guides (ACMG) zertifizierten Begleiter sorgen für die Sicherheit der Gäste, bieten Informationen und vermitteln jede Menge wertvoller Ski- und Boardtechniken, die eine Abfahrt erst so richtig zum Genuss werden lassen. Auf die Sicherheit legt man bei RK höchsten Wert, wenn es mit dem Bell 212, Bell 204 oder dem Astar an einige der höchsten Landungsplätze der Region geht. Aus bis zu 10.000 Fuß Höhe startet man zu perfek-

ten Abfahrten durch Waldgebiete, über weite Gletscher und durch prächtigen Pulverschnee! Das RK Heli Plex ist die Basis des Unternehmens und liegt mitten im Skiresort – eine ideale Voraussetzung, um das Purcell Backcountry per Helicopter zu erreichen. Untergebracht ist man in einem der Hotels im Panorama Mountain Village, das nur wenige Fußminuten entfernt zahlreiche Annehmlichkeiten zu bieten hat. Einen Tag auf der Piste beendet man hier am besten beim Après-Ski oder bei einem Abendessen im Chopper’s Landing Restaurant des RK Heli Plex. Nächtliche Skifahrten sorgen für noch mehr sportliche Aktivität und wer darauf keine Lust hat, kann bei

Traumhafte Lodges & Resorts

einem heißen Wellnessbad relaxen. Langweilig wird es einem hier auch am Ende des Skitags keinesfalls.

RK Heliski Region:

Purcell Backcountry

Kategorie:

Heliski-Anbieter mit Hotelbuchungsservice

Aktivitäten:

Heli-Skiing, Heli-Boarding, Heli-Fondue, Heli-Hockey, Heli-Skating

Kontakt:

info@rkheliski.com

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– Alberta –

Wood Buffalo National Park Hauptstadt: Einwohner: EW / km2: Highlights:

Tourismus: – Anzeige –

5

Edmonton ca. 4 Mio. (2013) ca. 5,1 Banff National Park,Icefields Parkway, Wood Buffalo National Park, Kananaskis Country travelalberta.com

4www.whc.unesco.org 4www.pc.gc.ca

Wood Buffalo National Park, der wohl größte Nationalpark Kanadas, liegt im Norden Albertas und wurde 1922 eingerichtet, um die wenigen damals noch frei umherstreifenden Bisons der Region zu schützen. Heute bietet der Park mit seinen ca. 44.000 Quadratkilometern der größten frei lebenden Bisonherde der Welt und vielen anderen Tierarten einen ausgedehnten Lebensraum. Archäologische Funde zeigen immer wieder, dass Wood Buffalo seit Jahrtausenden von den Ureinwohnern Kanadas bevölkert wurde. Schon lang vor der Ankunft der Pelzhändler durchstreiften hier die Beaver, Slavey und Chipwyan die Wildnis – wie die ansässigen Stämme von den Europäern genannt wurden. Heute leben unter anderem Cree, Chipewyan und Metis in der Nähe des Parks in einer Region, die als First Nations Gebiet gilt. Die Bewohner gehen in der Gegend der Jagd und Fischerei nach und auch das Fallenstellen hat hier Tradition – streng für den Eigenbedarf, versteht sich. Das Peace-Athabasca Delta ist das größte Fluss-Delta der Welt. Es ist – wie der Nationalpark selbst – eine UNESCO-Weltkulturerbestätte und gilt als „Wetland of International Importance“. Es bietet mit seinen Marschen, Sümpfen und Seen einer Vielfalt von Wasservögeln Lebensraum. Die Salt Plains des Wood Buffalo National Park gehören außerdem zu den ganz besonderen Phänomenen der Region: Sie sind die einzigartigen Überbleibsel eines uralten Binnenmeers, das im Norden Albertas vor ca. 270 Millionen Jahren eine riesige Fläche bedeckte.

ß

Traumhafte Lodges & Resorts

© by Jacques Descloitres, MODIS Land Rapid Response Team, NASA/GSFC Visible Earth, NASA, Licensed under Public Domain via Wikimedia Commons

Alberta

Fakten

© Provost / Travel Alberta

Albertas Bisonherden


Vom Cowboyleben in Alberta

4www.chungocreekoutfitters.com

Chungo Creek Outfitters Region:

W

ie war das – damals im Westen Kanadas? Bei Chungo Creek Outfitters kann man dieser Frage auf den Grund gehen. Besucher aus der ganzen Welt begeben sich hier auf die Suche nach dem „echten Alberta“, dessen Wurzeln und Traditionen die Chungo Creek Familie seit mehr als 15 Jahren hochhält. Hier wandelt man auf den Spuren der Menschen, die mit Mut und Entschlossenheit die ersten Wege durch die Wildnis erschlossen. Eine Spurensuche zu Pferd, die stolz von der Entdeckerkultur und den Traditionen Westkanadas erzählt.

Alberta Rocky Moutains

Kategorie:

Reiter-Lodge, Wood-Cabins & Zelte

Aktivitäten:

Angeln, Reiten, Tages- & Mehrtages-Ausritte, Trail-Rides, Bootstouren (Jet-Boats)

Kontakt:

chungocreek@hotmail.com

– Anzeige –

Man muss kein Top-Reiter sein, um mit Chungo Creek auf Tour zu gehen. Viele Abenteuer bietet der Outfitter an und so findet sich etwas für jeden Geschmack und alle Altersgruppen. Auf stundenweisen oder tagelangen Ausritten kommt man der Natur hier immer sehr nahe.

© CC Outfitters

Gestartet wird an den Cabins und bevor das Abenteuer beginnt, erhalten die Reiter eine Einführung: Wie geht das mit dem „Western Riding“ und welche Sicherheitsvorkehrungen muss man beachten, bevor es mit dem Pferd durch die herrlichen Wälder und Berge geht? Wer so vorbereitet startet, erlebt bald einen tollen Ausritt. Ganz Abenteuerlustige finden in den Back-CountryCamps von Chungo Creek eine tolle Möglichkeit, die Natur Albertas ganz aus der Nähe zu entdecken. In den Bergen kann man nicht nur reiten, sondern auch Wanderungen unternehmen, angeln und das Tierleben bewundern – oder einfach ausspannen.

Traumhafte Lodges & Resorts

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Zimmer mit Aussicht!

Albertas exklusive First Nations Lodge

Idyllisch am See liegt sie, die Nakoda Lakeside Lodge. Nicht weit vom Trans-Canada Highway, zwischen Calgary und Banff, finden Albertareisende ein Hotel mit exklusiven Suiten und einer ruhigen Lage am Lake Chief Hector.

Wer sich genauer informiert, erfährt jedoch, dass die Nakoda Lakeside Lodge mitten in der Stoney Indian Reserve liegt und das Eigentum der Wesley First Nation ist. Mit viel Energie und Initiative ist diese First Nation Gruppierung bereits seit Jahren dabei, zahlreiche soziale und touristische Projekte umzusetzen, und so die eigene Kultur zu pflegen und die durch den Treaty 7 garantierte Unabhängigkeit zu fördern. So dient die Anlage zum Beispiel auch als Ausbildungsstätte für Jugendliche der First Nation People, die das Hotelgewerbe erlernen möchten. Zum Projekt gehört auch der Bau der Nakoda Lodge, die als Konferenzzentrum und Hotel am Hector Lake seit einigen Jah4www.nakodalodge.com

ren erfolgreich Gäste anzieht. Gemeinsam mit den beiden anderen First-Nations-Gruppierungen der Region entstanden weitere Projekte, die bei Besuchern auf großen Anklang stoßen. In der Nakoda Lakeside Lodge kann man bei vielen Freizeitangeboten herrlich entspannen, oder sich direkt vom Seeufer aus auf Wanderungen zum Mt. Yamnuska begeben, der nur ca. fünf Kilometer entfernt liegt. Auf dem Brewster’s Kananaskis Ranch Golf Course schwingen Anhänger des grünen Rasens den Golfschläger und etwas weiter entfernt lädt ein Wanderweg zur Entdeckung des Grotto Canyon ein. Den Halbtagstrip beginnt man am Grotto Pond Parkplatz. Er führt zu einem Wasserfall, vor dem man an den Felswänden indianische Piktogramme findet. Wer dem Fluss daraufhin noch weiter folgt, gelangt durch eine Schlucht zu einem herrlichen Tal, wo man einige Hoodoos und den Eingang in eine riesige Höhle entdeckt. Und wer Höhlen mag, dem bieten außerdem die Canmore Caverns unzählige Attraktionen.

© John Samms (o.), Nakoda Lakeside Lodge (M.r.); B.G. Smith (u.l.)

A

uf den ersten Blick erscheint das exklusive Hotel mit seinen 48 Zimmern einfach wie ein ganz normales kanadisches Tourismus-Angebot der Oberklasse – das zudem noch einen idealen Ausgangspunkt für die Erkundung der kanadischen Rockies darstellt. Ein spektakulärer Blick auf die Bergwelt und den Lake Chief Hector liegt direkt vor der Haustür. Nur 45 Autominuten trennen die Lodge von Calgary.

Die Stoney Indian Reserve zählt zu den spektakulärsten Naturerlebnissen Albertas. Der Lake Chief Hector wird gelegentlich auch als eine der besten Angellocations für Regenbogenforellen in Trophäengröße gehandelt und Kanuund Kajakfahrten auf Region: MD of Bighorn #8 / Kananaskis dem See garantieren Kategorie: Mountain Lodge ein wunderbares OutAktivitäten: Kajaken, Wandern, Angeln, door-Erlebnis rund ums First Nations, Kanufahrten Wasser.

Nakoda Lakeside Lodge

Kontakt:

38

myspotlightkanada.com

gm@nakodalodge.com

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SE A

E LODGES & R RTS ESO

Spotlight on

SID

Seaside-Lodges & Resorts in...

... PEI & New Brunswick

Oceanstone Seaside Resort (NS)

Dalvay by the Sea (PEI)

Schönes Resort im Süden von Nova Scotia, in der Nähe von Peggy’s Cove und ca. 40 Minuten von Halifax entfernt. www.oceanstoneresort.com

Romantisches Oceanfront-Beach-Resort mit 25 Zimmern und acht exklusiven Cottages im Norden der Insel, nahe Prince Edward Island National Park. www.dalvaybythesea.com

Chanterelle Country Inn & Cottages (NS)

Kindred Spirits Country Inn & Cottages (PEI)

Cape Breton – hier kehrt man ein, wenn man auf dem Cabot Trail unterwegs ist. Blick auf die Flussmündung des North River und St. Ann’s Harbour. www.chanterelleinn.com

Vier-Sterne-Resort im Familienbesitz, ganz in der Nähe des Anne of Green Gables Haus / Cavendish Resort. Viktorianischer Stil mit Zimmern / Suiten und netten Cottages. www.kindredspirits.ca

The Cooper's Inn (NS)

Seaside Beach Resort (NB)

Inn und Bed & Breakfast am historischen Hafen von Shelburne, am südlichen Zipfel der Provinz und nahe dem Fishermen’s Memorial Highway – ein Inn mit Geschichte. www.thecoopersinn.com

Ein Beach-Resort in St. Andrews, in der Nähe der Bay und ca. 10 Minuten Fußweg von der Pagan Point Nature Preserve gelegen. www.seaside.nb.ca

Trout Point Lodge of Nova Scotia (NS)

Blair House Heritage Breakfast Inn (NB)

Ruhige und sehr luxuriöse Lodge im Westen von Nova Scotia im Landesinneren, ca. 1 Stunde von Yarmouth entfernt. Ideal zur Erkundung der akadischen Küstenregion, mit French-Acadian Cuisine. www.troutpoint.com

Elegantes viktorianisches Inn aus dem Jahr 1860 in der „Schokoladenstadt“ St. Stephen, an der Bay of Fundy. Charmantes Bed & Breakfast im Hotel-Stil. www.blairheritageinn.com

© Trout Point Lodge

© David Whittingham

© The Cooper’s Inn

© Seaside Beach Resort

© Earlene Busch

© Sandpiper Studio / Martin Caird

© Dalvay by the Sea

© Oceanstone Seaside Resort

... Nova Scotia

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– Ontario –

Der ganz besondere See Lake Superior

4www.ontarioparks.com

Wer den Nordwesten Ontarios besucht, sollte im Fort William Historical Park einen Zwischenstopp einlegen und sich ins Jahr 1816 zurück versetzen lassen, als der kanadische Pelzhandel gerade Hochsaison hatte. Großes Foto: Pukaskwa National Park;

Hauptstadt: Einwohner: EW / km2: Highlights:

Tourismus:

40

5

Da wäre zum Beispiel Batchawana Bay, das voll mit Wasserfällen und wilden Flüssen zur Erkundung einlädt, während Wawa einzigartige Paddel-Gelegenheiten zwischen dem Lake Superior Provincial Park und Pukaskwa National Park bietet und die Silver Falls und Scenic High Falls beheimatet. Auch das Township Nipigon wartet mit atemberaubender Landschaft auf. Beeindruckende Klippenformationen findet man hier entlang des Nipigon River und die alpinen Trails der Umgebung locken besonders im Winter Schneemobil- und Crosscountry Skifahrer an. Im Sommer bieten Festivals und Angel-Derbies Spaß für die ganze Familie. Wanderungen, lange Bootsausflüge und besonders der Paddle-toThe-Sea Park sorgen garantiert für viel Abwechslung. Besonders letztere Attraktion ist ein Highlight für Kids. Zwölf Spielplätze dürfen sie entdecken und dabei auf den Spuren eines bekannten kanadischen Kinderbuchhelden wandeln, der dem gleichnamigen Buch Paddle-to-the-Sea von Holling C. Holling entsprungen ist.

Fakten

Ontario

Von den drei Großen Seen Nordamerikas ist Lake Superior bei weitem der Größte. Ontario teilt sich das riesige Gewässer mit den US-Bundesstaaten Minnesota, Wisconsin und Michigan. Auf der großen „Circle Tour“ lernt man rund um den See immer wieder besondere Orte kennen und trifft auf 1.300 Meilen durch die USA und Kanada so manch herrliches Naturschauspiel an. Dass man diese Tour nicht in einem einzigen Zug absolvieren kann, versteht sich von selbst. Alleine in Ontario reihen sich zahllose Attraktionen aneinander – jede mit ihrem ganz eigenen Charme.

Toronto ca. 12,8 Mio. (2011) ca. 13,4 Lake Superior, Kakabeka Falls, Sleeping Giant Provinzpark, City of Thunder Bay de.ontariotravel.net

Mit der City of Thunder Bay wartet, umgeben von herrlichen Wäldern und Bergen, sicher eine der größten Attraktionen auf einer Lake Superior Circle Tour. Hier trifft man auf eine multikulturelle Gesellschaft und findet einige der ungewöhnlichsten Abenteuer der Welt: zum Beispiel am legendären Sleeping Giant, im Quimet Canyon oder im Kakabeka Falls Provincial Park. 32 Kilometer westlich von Thunder Bay beheimatet dieser Park die 40 Meter hohen gleichnamigen Wasserfälle – Kakabeka Falls – und ist Fundort einiger der ältesten Fossilien der Welt.

myspotlightkanada.com

ß

© Ontario Tourism Marketing Partnership Coorporation (OTMPC) - Darren McChristie (o.); James Smedley (M.l.);

Lake Superior – Klippen, Strände, idyllische Täler und steile Wasserfälle warten am größten See Nordamerikas auf Besucher. An seinen Ufern kann man stundenlang wandern und kajaken, oder in der City of Thunder Bay auf den Spuren der Pelzhändler wandeln.

Traumhafte Lodges & Resorts


© Ontario Tourism Marketing Partnership Coorporation (OTMPC) - Darren McChristie (großes Foto)

Bei Eagle Canyon Adventures wartet 65 Kilometer nordöstlich von Thunder Bay Kanadas längste Hängebrücke auf mutige Entdecker. 600 Fuß läuft man hier über eine Schlucht die bis zu 150 Fuß in die Tiefe reicht. (r.); unten: Pukaskwa National Park;

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Entpannen auf der Teufelsinsel

Ontarios herrliche Seenwelt Ojibway Family Lodge

Im nördlichen Teil des Sees, findet mandas idyllische Devil’s Island. Einsam und naturbelassen bietet die „Teufelsinsel“ ein atemberaubendes Naturszenario aus uralten Wäldern und nahezu unberührten Seeufern. Wer Ruhe sucht, wird hier mit Sicherheit fündig. Nur gelegentlich durchbricht der Ruf einer Eule die Stille. So klar scheint das Wasser, dass man es fast aus dem See trinken könnte. In der Ojibway Family Lodge, im Norden der Insel, finden Naturliebhaber eine rustikale und naturnahe Unterkunft in reinster Abgeschiedenheit.

Was die Verpflegung angeht, ist man in der Lodge allerbestens aufgehoben. Bei Ojibway liebt man das Essen und versorgt seine Gäste dreimal am Tag mit „family-style Meals“. Herzhaft gefüllte „Picknickkörbe“ sorgen dafür, dass man auch auf seinen langen Wanderungen oder beim Zusammentreffen an einem gemütlichen Lagerfeuer perfekt versorgt ist.

Lake Temagami/Nipissing District

Kategorie:

Wilderness Lodge

Aktivitäten:

Wandern, Angeln,Tierbeobachtung, Kanufahren, Kajaken

Kontakt:

tanya@keewaydin.org

Den Lake Temagami und die Insel kann man auf vielfältige Weise entdecken: mit einem kurzen Sprung ins Wasser, einem Angeltag, einer Kanuexpedition oder auf einer Tour mit dem Kajak. Auf langen Wanderungen durch die faszinierenden Wälder trifft man die Tierwelt der Region an. Und Sonnenuntergänge gibt es hier wie Sand am Meer – am besten genießt man sie bei einem ruhigen Stündchen am Wasser oder auf der Veranda der Loge. Wer die Ojibway Family Lodge besucht, muss ein wenig Abenteuerlust mitbringen. Es führt keine Straße direkt bis an die Haustür! Gerade diese Abgelegenheit aber macht die Lodge bei vielen Gästen so ungemein beliebt.

© Ojibway Family Lodge; Fred Morton (u.)

Im von zahllosen Seen und Flüssen durchzogenen Osten Ontarios liegt der Lake Temagami mit seinen vielen kleinen Inseln und zerklüfteten Ufern.

Wer es gerne einsam mag, wird die unzähligen Stunden, die er hier an und auf dem Wasser und an der frischen Luft verbringen kann nur so in sich aufsaugen. Herrliche Sonnenuntergänge sind Vorboten eines ganz besonderen Spektakels in der Nacht. Dann scheint das Universum am pechschwarzen Himmel einfach unendlich. Stundenlang kann man die Sterne betrachten und sich dabei immer kleiner fühlen.

Region:

4www.ojibwayfamilylodge.com

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Der Ruf der Wildnis im Algonquin Park Algonquin Eco-Lodge – Call of the Wild

4www.AlgonquinEcoLodge.com

– Anzeige –

Algonquin Provincial Park

Kategorie:

Eco-Lodge/Wilderness Lodge

Aktivitäten:

Wandern, Reiten, Geocaching, Schwimmen, Camping & Kanutouren, Schneeschuhwanderungen, Cross Country Skifahren, Dog Sledding, Tierbeoachtungen

Kontakt:

adventure@callofthewild.ca

E

ine ideale Unterkunft für Touren im Algonquin Park bietet die Algonquin Eco-Lodge. Diese ausgezeichnete Wildnis-Lodge an der Südspitze des Parks liegt versteckt im Wald, direkt an einem privaten See, dem Moffat Pond. In der idyllischen Landschaft rauscht ein kleiner Wasserfall und sogt für eine ganz besondere Geräuschkulisse – und für die Stromversorgung der Lodge. Schon der Weg zu dieser Herberge gerät zu einer kleinen, hübschen Waldwanderung: Ca. zweieinhalb Kilometer geht es zu Fuß durch den Algonquin Park, bevor man das Gebäude erreicht. Das Gepäck muss man dabei natürlich nicht schleppen – es wird von den Gastgebern abgeholt. Während man in den gemütlichen Zimmern ganz in Ruhe entspannen und seine Privatsphäre genießen kann, bietet die Lounge Gelegenheit, die anderen Gäste kennenzulernen. Die kommen meist aus aller Welt und freuen sich auf den Austausch mit Gleichgesinnten. Im Sommer wird das Kanufahren hier ganz groß geschrieben und wer nicht auf Wasserwegen umherpaddelt, der geht auf Wanderungen oder erkundet den Provinzpark zu Pferd. Der 30 Kilometer lange Wanderweg der Lodge beginnt direkt vor der Haustür. Auch beim Geocaching bietet sich eine besondere Möglichkeit, die Vielfalt der Landschaft zu entdecken. Wer schwimmen will, kann auf ein riesiges Angebot zurückgreifen, denn Wasser gibt es hier garantiert genug. Und auch das Tierleben ist höchst abwechslungsreich. Man ist ja schließlich mitten im Wald! Rehe, Biber, Elche und natürlich Bären trifft man hier neben Stachelschweinen, Mardern und Nerzen! Und weil die Eco-Lodge ganz in der Nähe ihr „eigenes“ Wolfsrudel hat, muss man sich nicht wundern, wenn ein lautes Heulen gelegentlich als Antwort auf die menschlichen Aktivitäten aus dem Wald schallt. Besonders Aktiven empfehlen sich die 3- bis 4-Tages-Touren mit dem Kanu, die man am besten gemeinsam mit seinen Gastgebern plant.

© Alqonquin Eco-Lodge / Call of the Wild

Wer Ontario besucht, wird sicher den Algonquin Park auf seinen Reiseplan setzen. Seine riesigen Wälder kann man auf den vielen Wanderwegen erkunden. Zahllose Seen machen den Provinzpark Ontarios zu einem attraktiven Ausflugsziel. Gerne auch mal für ein paar Tage am Stück.

Region:

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– Newfoundland & Labrador –

Abenteuer Heritage Run

Burin Halbinsel

„Buria Peninsula“ – so nannten im 16. Jahrhundert die Fischer der baskischen Region die Halbinsel, die am südlichen Zipfel Neufundlands ins Meer ragt. Das Geschick ihrer vielen kleinen Küstenorte ist eng mit dem Meer verknüpft. 4www.theheritagerun.com

Als an einem Novembertag im Jahr 1929 ein Erdbeben entlang der Grand Banks mit einer Stärke von 7,2 den Atlantik durchschüttelte, waren die Menschen hier am südlichen Zipfel Neufundlands nur kurz beunruhigt. Die Erde hatte gewackelt und bald ging man wieder seiner Wege. Was man nicht wusste: Ca. 280 Kilometer weiter südlich waren im Atlantik Landmassen in Bewegung geraten, die einen Tsunami ausgelöst hatten. Drei Stunden später trafen seine gigantischen Wassermassen an Land. Unzählige Menschen waren mit einem Schlag verarmt und heimatlos und noch lange waren die Folgen dieser Katastrophe zu spüren.

Der Goobies Viewpark an der Kreuzung Trans-Canada Highway und Route 210 ist der ideale Ausgangspunkt für diese Kultur-Tour. Dort plant man im Besucherzentrum sein persönliches Heritage Run Adventure und wer der Route 210 nach Süden folgt, trifft auf landschaftliche Attraktionen und besondere Menschen. Erste Stationen sind North Harbour und Garden Cove, von wo aus man auf Woody Island übersetzen kann. Wale durchstreifen den Atlantik und in der Gemeinde von Swift Current kann man angeln, wandern und Vögel beobachten, Beeren sammeln, dem Seemannsgarn der Fischer lauschen und auf Fossilienjagd gehen. Jede Menge Kultur und unzählige Attraktionen bietet die Heritage Viewparks Tour – von Sandy Harbour River über Livyers’ Lot, Marystown, Beaver Pond Hill und Point Crewe bis Frenchman’s Cove.

ß

Alle Fotos: © Newfoundland and Labrador Tourism

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myspotlightkanada.com

Oben: Küste um St. Lawrence, Burin Peninsula und idyllischer Fischerort; links: Das Burin Heritage House – oder „Reddy House“ wird betrieben von der Burin Heritage Association;

Newfoundland & Labrador Hauptstadt: Einwohner: EW / km2: Highlights:

Tourismus:

5

Fakten

Erst Mitte der 1980er Jahre begann die Burin Peninsula Tourism Association die eigentümliche Region für den Tourismus zu erschließen. Ein faszinierendes touristisches Potenzial trat zutage, das nicht nur landschaftliche Attraktionen bietet. Noch heute spielt das kulturelle Erbe auf Burin eine zentrale Rolle – und deshalb geht man hier auch auf den „Heritage Run“: Auf dieser Heritage Viewparks Tour dreht sich fast alles um das Thema „Living on the Edge“ – denn die Natur hier ist nach wie vor rau und fordert viel von Tier und Mensch. Gerade deshalb legt man großen Wert auf seine Wurzeln und den Gedanken, von und mit dem Land zu leben.

St. John’s ca. 514.000 (2011) ca. 1,2 Goobies Viewpark, Grand Bank, Frenchman’s Cove, Winterland Eco Museum; newfoundlandlabrador.com

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Catch & Release: Das Inselresort im Süden Neufundlands Angel-Expedition in Neufundland & Labrador

Das kleine Woody Island im Norden der Burin Halbinsel ist ein Paradies aus Sand- und Felsstränden. Einsame Buchten locken und unzählige Vogelarten bevölkern diese Insel. Und das Seemannsgarn der alten Fischer ist hier besonders spannend. Das Woody Island Resort bringt seine Gäste auf Bootstouren der Küste näher und bietet zahlreiche Outdoor- und Paddeltouren an, auf denen man diese besondere Region Neufundlands entdeckt.

Neufundland und Labrador ist geprägt von wilder und ursprünglicher Natur und beherbergt eines der letzten großen Wildgebiete der Welt. Elche, Karibus und Schwarzbären bevölkern die Landschaft und beeindrucken durch ihre imposante Größe. Und auch Forellen und Lachse nehmen in der Provinz beachtliche Ausmaße an. 4www.nloa.ca

Neufundland & Labrador ist ein attraktives Reiseziel für Jagdbegeisterte. Zahlreiche Outfitter bieten hier ihre Dienste an, deren Inanspruchnahme bei einem Jagdurlaub obligatorisch ist. Aber auch Angler tun gut daran, sich einem professionellen Führer anzuvertrauen, der sie in die besten Angelgebiete der Atlantikprovinz führt.

Bei einem Ausflug auf dem Motorboot des Resorts fährt man mit dem Skipper durch die Placentia Bay. Wer hier gelegentlich im Meer Buckel- oder Blauwale und Delfine erblickt oder am Himmel einen Weißkopfseeadler sichtet, darf sich nicht wundern. In der Placentia Bay leben eine Menge verschiedener Tierarten.

Die Newfoundland and Labrador Outfitters Association (NLOA) vertritt seit Jahren die Jagdanbieter der Region und setzt dabei hohe Qualitätsstandards. Nicht zuletzt ist es die ausgezeichnete Expertise der zertifizierten und erfahrenen Guides, die einen Jagd- oder Angelurlaub in Neufundland zu einem denkwürdigen Erlebnis werden lässt. Sie alle kennen das Land wie ihre Westentasche und sind mit dem Regelwerk der kanadischen Regierung vertraut.

Mit dem Kajak geht es auf geführten Touren durch die Bay und auch hier trifft man auf die Tierwelt und kommt vorbei an einer herrlichen Uferlandschaft. Von den wendigen Booten aus entdeckt man einsame Buchten, während einem die knackige Seeluft ins Gesicht weht.

Örtliche Outfitter kennen diese umfangreichen SaisonBestimmungen und wissen, wie die Vorschriften für Fangmengen oder das Catch-and-Release lauten.

Traumhafte Lodges & Resorts

Abends wird entspannt, gefeiert oder am Lagerfeuer den Geistergeschichten der Anwohner gelauscht. Musik und Tanz gibt es und so mancher wird vielleicht dem „Virginia Reel“ verfallen – oder sich zumindest köstlich über die amüsieren, die diesen komplizierten Folk-Dance ausprobieren wollen.

© Woody Island Resort; Brad Hynes (u.r.)

Diese gibt unter der Federführung von Fisheries and Oceans Canada jährlich den umfangreichen Angler’s Guide heraus, der auf gut 50 Seiten die Regeln für Angel-Urlauber, Formalitäten und Lizenzvorschriften erklärt und über die Gebührenordnung der Provinz informiert. Laut Angler’s Guide beginnt die Angelsaison 2015 in Neufundland im Juni und dauert bis Anfang/Mitte September. Das „Fall Angling“ am Gander River, Exploits River und Humber River wird demnach vom 8. September bis 7. Oktober möglich sein. © NLOA

4www.woodyi.com

Der Geschichte der Insel geht man im Store Loft Museum nach, das für alle Inselbesucher ein Muss ist. Viele Artefakte Neufundlands kann man dort während der Saison von Mai bis Oktober bewundern – und oft darüber grübeln, was der ein oder anderen Gegenstand wohl sein könnte. Noch viele verborgene Orte warten hier darauf, entdeckt zu werden. myspotlightkanada.com

Woody Island Resort Region:

Burin Peninsula

Kategorie:

Seaside-Resort

Aktivitäten:

Bootstouren,Kajaken, Rudern, Strandspaziergänge, Tierbeobachtungen

Kontakt:

info@woodyi.com

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– Kanada Spezial –

Eins mit der Natur Luxus & Abenteuer in der Wildnis von Sibylle Kautz-Freimuth / Fotos: Clayoquot Wilderness Resort Die Sehnsucht, mit der Natur eins zu sein und sich mit offenen Sinnen der Wahrhaftigkeit der Wildnis zu stellen, ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit. Doch in unserem urbanen, gehetzten Alltag haben diese Dinge oft nur wenig Platz. Umso schöner, dass es auf dieser Erde immer noch unberührte Oasen gibt. Und noch fantastischer ist es, wenn man an einem derartigen Ort eine Auszeit verbringen darf. So ein besonderes Fleckchen Erde ist das „Clayoquot Wilderness Resort“.

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Luxus in luftiger Höhe: Cloud Camp Ein Erlebnis der Superlative verspricht das Cloud Camp – ein Add-on des Resorts, das Gäste in diesem Jahr zum ersten Mal buchen können. Dabei verbringt man während seines Aufenthalts einen exklusiven Tag mit Übernachtung hoch in den Bergen. Mit dem Hubschrauber werden die Gäste zu dem 1.300 Meter höher gelegenen Camp gebracht, das direkt an einem einsamen, wildromantischen Bergsee liegt. Die Zeltunterkunft bietet allen erdenklichen Komfort und die Aussicht ist atemberaubend. An nichts soll es fehlen. Daher begleitet ein Koch die Gäste, so dass sie am Abend mit einem exklusiven Dinner unter Sternen verwöhnt werden, bevor sie sich – dem Himmel ein bisschen näher – in der Einsamkeit der Bergwelt zur Ruhe begeben. Der Bergsee gehört der ansässigen Gemeinde der First Nations und wurde von dem Resort gepachtet. Geplant ist, in den nächsten zwei Jahren ein zweites Cloud Camp zu errichten.

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In dem ca. 3.000 Quadratkilometer großen Regenwaldgebiet sind seltene Wildlachse zu Hause. Über 1000 Jahre alte Riesenzedern prägen das landschaftliche Bild. Das Gebiet wurde 1999 von der UNESCO zum Biosphärenreservat ernannt, um seine biologische und kulturelle Vielfalt zu schützten und die weitere Entwicklung nachhaltig ökologisch, ökonomisch und sozialverträglich zu gestalten. Das Gelände des Resorts wurde Ende der 1990er Jahre Privatbesitz: Bereits Jahre vorher hatte sich der aus Toronto stammende Unternehmer Richard Genovese in das Naturparadies verliebt. 1998 kaufte er knapp 650.000 Quadratmeter Land in der Gegend um Quait Bay am Bedwell Sound und übertrug es

in eine Familienstiftung. Dann nahm der umtriebige Geschäftsmann 2 Millionen kanadische Dollar in die Hand, um das Areal zu renaturieren. Dabei ging es vor allem darum, die Lachsflüsse und Laichgebiete der Lachse zu pflegen. Es war der erste Grundstein für ein sehr ambitioniertes Projekt, das vor zehn Jahren als „Clayoquot Wilderness Resort’s Environmental Legacy Program“ an den Start ging und seitdem von den beiden geschäftsführenden Direktoren John und Adele Caton und ihrem gesamten Team mit Herzblut und großem Engagement verfolgt wird. Nachhaltigkeit ist das oberste Gebot. Daher werden im Camp möglichst viele Abläufe nach ökologischen Kriterien abgewickelt. Unterstützt von der Pacific Salmon Foundation kümmert man sich außerdem um die Lachswanderstrecken und arbeitet daran mit, die Lebensräume der Bären zu kartieren und Wildlife-Studien durchzuführen. Auch die langfristige Zusammenarbeit mit den Nuu-Cha-Nulth First Nations ist Teil des Umweltprogramms. Schulungs- und Beschäftigungsprogramme und gemeinsame Projekte sollen sie dabei unterstützen, den Tourismus auch an anderen Orten der Gegend zu fördern. So leiten derzeit zum Beispiel First Nations Kunststudenten die Holzschnitz-Workshops für die Gäste des Resorts. Schon die Anreise zum Resort wird zu einem unvergesslichen Erlebnis. Denn das Camp liegt so abgelegen, dass man es nur mit dem Wasserflugzeug oder per Boot erreichen kann. Hierher führt weder ein Wander- oder Pferdewanderweg noch eine mit dem Auto befahrbare Straße, versichert Gary Bedell, der neue Geschäftsführer des Camps, auf Nachfrage. Mit seinen immensen, in aller Welt gewonnenen Kenntnissen in der Hotel- und Servicebranche, aber auch als Fotograf, Journalist und Buchautor fand der passionierte Wasser- und Wanderfan schließlich seinen

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© Clayoquot Wildernes Resort

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n einem seit Urzeiten bestehenden, gemäßigten Regenwaldgebiet im Westen Vancouver Islands – mitten im Clayoquot Sound – findet man das Clayoquot Wilderness Resort, rund 50 Kilometer Luftlinie von Tofino entfernt. Eine exklusive Ferienanlage mit insgesamt 20 luxuriös ausgestatteten, urgemütlichen Gästezelten, die sich geschmeidig in die Natur einfügen – und ein Traum für alle, die sich einmal etwas ganz Außergewöhnliches gönnen möchten.


Anreise aus Vancouver Vom Vancouver International Airport fliegt man vom „Seair Seaplanes Terminal“, das man per Taxi oder Shuttlebus erreicht, mit einem kleinen Wasserflugzeug weiter. Ein Beauftragter des Resorts nimmt Gäste am Terminal in Empfang und arrangiert alles für den Weiterflug. Das Flugzeug landet ca. eine Stunde später am Resort, am Nordufer des Bedwell Sound. Abflugzeiten in Vancouver: Do / So 15.30 Uhr (Check-In bis 15 Uhr). Gäste, die auf Vancouver Island sind, werden mit dem resorteigenen Boot in Tofino abgeholt. 30 Minuten dauert die Fahrt entlang wild romantischer Uferpassagen zum Bedwell Sound. 4www.wildretreat.com

Weg zum Clayoquot Wilderness Resort. Hier freut er sich darauf, seine Erfahrungen in die besondere Kombination von Outdoor und Luxus einzubringen.

Auch Service, Erholungs- und Outdoor-Angebote lassen kaum einen Wunsch offen. Eine mehrköpfige Crew erfahrener Outdoor-, Wildnis- und Wellness-Spezialisten kümmert sich um die Gäste. Wer einfach nur die Seele baumeln lassen möchte, kann sich im Sonnenstuhl ausruhen oder mit Massagen und ganzheitlichen Therapien besonders verwöhnen lassen. Entspannung bieten auch Sauna oder Hot Tub. Für Actionfans ist gleichermaßen gesorgt. Im Programm sind aufregende Outdoor-Aktivitäten wie Wildwasserrafting, Kajakfahren oder Felsklettern ebenso vertreten wie Wild-Safaris, bei denen man Walen oder Bären nahe kommen kann.

Und so kann man sich auf Idylle pur freuen – und wird überwältigt sein, denn nicht nur die Natur zeigt sich in voller Schönheit, sondern auch die Unterkünfte. Alle Gästezelte sind mit ausgesuchten Möbeln, Teppichen und zahlreichen feinen Accessoires sowie einem thermostatkontrollierten Propan-Holzofen ausgestattet. In den „Luxury Ensuite Bathroom Tents“ für bis zu fünf Personen ist ein Badezimmer integriert. Die „Deluxe Outpost Tents“ im alten Stil haben Schlafplätze Mit der Natur Eins sein – Auch auf geführten Reitausflügen, für vier Personen. Sie liegen verund sich mit offenen Sinnen Wander- und Mountainbike-Touren steckt zwischen Bäumen am Hang der Wahrhaftigkeit der Wildnis sind naturnahe Erlebnisse garantiert. oder unter einem Blätterdach direkt Heli-Hiking und Tagesausflüge zu beam Wasser. Zu jedem Zelt gehört stellen – im Clayoquot nachbarten Inseln, z. B. nach Flores eine Außentoilette mit WasserspüWilderness Resort kann man Island, wo man wandern und ein Dorf lung und zum Duschen geht man in diese Erfahrung machen. der Nuu-Cha-Nulth besuchen kann, das nahe gelegene Duschhaus. Für runden das Erlebnisangebot ab. Die alle Gäste stehen zwei große traditioAusrüstung für alle Aktivitäten inklusive Kleidung ist in nell eingerichtete Aufenthaltszelte bereit. Hier trifft man jeder Größe verfügbar und wird im Camp kostenfrei zur sich zum Spielen, Unterhalten und einem gepflegten GläsVerfügung gestellt – ein Luxus, der es gestattet, geliebten chen – oder zieht sich zurück zum Lesen oder Träumen. Hobbies nachzugehen, und trotzdem mit wenig Gepäck anzureisen. In einem kleinen Shop kann man zudem KleiFür den kulinarischen Full-Service ist Chefkoch Ryan Orr nigkeiten für den persönlichen Bedarf kaufen. zuständig. Jahrelang war er auf Reisen und hat Kocherfahrungen in aller Welt gesammelt, bevor es ihn in seine Für Gäste ist das Resort dieses Jahr vom 21. Mai bis zum Heimat, nach Vancouver Island, zurückzog. Schließlich ist er 1. Oktober geöffnet. Danach wird es ruhig im Camp. Wähim Resort angekommen und konzentriert sich hier auf die rend der gästefreien Zeit leben hier nur noch sechs bis acht Zubereitung hochklassiger Menüs mit Nahrungsmitteln permanente Angestellte sowie John und Adele Caton und möglichst aus ökologischer Erzeugung. Seafood sowie er selbst, erzählt Gary Bedwell. Dann kümmert man sich Fleisch, Geflügel, Eier oder Käse stehen dabei genauso auf vor allem um die technischen Anlagen und versorgt die dem Speiseplan wie Gemüse und Obst. Einige Kräuter rund 30 Pferde, die im Camp zu Hause sind. stammen aus dem eigenen Gemüsegarten.

© Clayoquot Wildernes Resort

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– Kanada Spezial | Städteporträt –

© Lissandra Melo / Shutterstock.com

Vancouver Die Schönste in Kanada Seit 2014 ist es laut Travel & Leisure Magazine offiziell: Vancouver ist die schönste Stadt Kanadas! Als „Manhattan mit Bergen“ bezeichnete die New York Times die Metropole am Pazifik und das ist wahrhaftig ein Kompliment. Überzeugte Vancouveriten können da nur zustimmen: Wie ein riesiger „Candystore“ ist die Stadt – voller attraktiver Outdoor-Angebote, lebendig, jung, bunt und pulsierend. Den Ruf der Natur hört man hier ständig. von Andrea Härtlein

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erge und Pazifik umrahmen Vancouver und sorgen für eine unvergessliche Kulisse. Sommer wie Winter zieht es die Vancouveriten vor die Tür. Bei so viel Frischluft wundert es kaum, dass die Bevölkerung der Stadt irgendwie gesünder aussieht, als in ... sagen wir mal, Berlin.

UNTERWEGS MIT DEM LIEBLINGSFORTBEWEGUNGSMITTEL DER VANCOUVERITEN So wie Outdoor-Aktivitäten den Lebensstil prägen, ist das Fahrrad in Vancouver das Freizeit-Fortbewegungsmittel der Wahl. Mehr als 450 Kilometer Radwege ziehen sich durch die Stadt und laden zum Entdecken ein. Ein Fahrrad kann man hier fast an jeder Ecke mieten, um die Strände, den Stanley Park und seine berühmte Seawall oder die Sunshine Coast zu erobern. Wer Glück hat, ist sogar rechtzeitig zu einem der vielen Community-Bike-Riding Events vor Ort und kann mit den Stadtbewohnern die Straßen unsicher machen. Dass Vancouver zu den multikulturellsten Städten Kanadas gehört, fällt schnell ins Auge, zum Beispiel, wenn man einem Tipp der Einheimischen folgt und dem Commercial

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Vancouver Downtown. An der Waterfront entspannt es sich so gut, wie selten. Dass man hier eigentlich mitten in der Stadt ist, bemerkt man kaum.

Die Nähe zum Pazifik sorgt auch andernorts für eine frische Brise, nämlich in der Küchenszene. Neuerster Trend und heißer Gourmet-Tipp: die Food Trucks. Diese „Gourmet-Restaurants auf Rädern“ bieten mittags Spezialitäten – meist aus Vancouver Island – und suchen sich täglich ihren Hotspot in Downtown. Eine kulinarische Attraktion für Geschäftsleute und Touristen, die sich mithilfe einer eigens eingerichteten Web-App täglich über die aktuellen Standorte ihres Lieblings-Chefs informieren. Dann heißt es: Eintauchen in herrliche Düfte und exotische Genüsse von französisch über mexikanisch bis jamaikanisch. Ist man nach einem leckeren Lunch so gestärkt, kann das riesige Outdoor-Abenteuer Vancouver mit neuer Energie weiter gehen.

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Für die Einheimischen ist besonders die Nähe zu den Freizeitanlagen Whistlers, zu den Rockies, zur Hauptstadt Victoria und dem nahen Vancouver Island ein attraktiver Bonus und wer ein Auto zur Verfügung hat, kann diese Regionen rund um die Stadt erkunden. Doch auch direkt in Vancouver findet man mehr als genug Abenteuer, die man zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln erleben kann. Der Skytrain oder der Waterbus zum North Shore sind beliebte Transportmittel. Ein Ticket für den Open-Air Doubledecker bietet die ideale Gelegenheit, die Stadt im Hop-on-Hop-Off-Modus zu erforschen. Wer herumkommen will, kann auf dieser Bus-Route die wichtigsten Attraktionen Vancouvers kennenlernen. Dazu gehören Gastown, der Stanley Park, die herrlichen Strände der Stadt sowie das Aquarium, Chinatown und Granville Island, das zahllose Attraktionen für Familien mit Kindern bietet. Restaurants, Märkte unter freiem Himmel, Läden, Galerien und abwechslungsreiche Unterhaltung findet man auf der kleinen Insel auf engstem Raum und entdeckt auf dem Public Market so manch leckere lokale Spezialität.

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Drive einen Besuch abstattet. „The Drive“ gilt als eine der lebendigsten und vielfältigsten Einkaufs- und Bummelstraßen Vancouvers und bietet von äthiopischer bis karibischer oder tunesischer Küche und Kultur so ziemlich alles, was das Herz begehrt. Tolle Restaurants liegen neben netten Cafés, kleine Geschäfte laden zum Shoppen oder einfach zum Bummeln ein.


Inside Vancouver Vancouver Infos 4www.insidevancouver.ca 4www.vanmag.com 4www.tourismvancouver.com

Viele Informationen bietet Reisenden der Vancouver-Blog: Inside Vancouver. Hier schreiben Vancouveriten über ihre Stadt, tolle Events, Shopping, Restaurants, Sport, Entertainment und vieles mehr. Vor Ort lohnt sich ein Blick ins Vancouver Magazine, das es sich auf die Fahne schreibt, „der tollsten Stadt Kanadas eine Stimme zu verleihen.“

Das Tourism Vancouver Visitor Centre, findet man in der 200 Burrard Street E-Mail: VisitVancouver@tourismvancouver.com

Steam Clock in Gastown

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© JPL Designs

Einen City-Guide erhält man im Besucherzentrum der Stadt. (Man kann ihn auch per Post über die Website bestellen – für 5 CAD Gebühr für den Postversand auch nach Deutschland! Aber: Der Versand kann bis zu vier Wochen dauern!)


© mf-foto

Blick auf Granville Island

4www.granvilleisland.com 4www.grousemountain.com

© Lissandra Melo / Shutterstock.com (u.); Justek16 / Shutterstock.com (M.)

Grouse Mountain Skyride

Was jetzt – schon wieder essen? Lieber schließt man sich da doch vielleicht dem Tatendrang der Einheimischen an und unternimmt eine Paddeltour durch den False Creek oder in die English Bay. Kajaken und Standup-Paddleboarding liegen in Vancouver im Trend und vom weiter im Westen gelegenen Jericho Beach aus kann man sich z. B. zu geführten Kajak-Touren aufmachen, die man später am herrlichen Sandstrand des Spanish Banks Beach Park mit Blick auf das gegenüberliegende Bergpanorama relaxt ausklingen lässt.

MEHR ACTION? BESUCHEN SIE GROUSE MOUNTAIN

Oben: Blick auf Granville Island – Vancouver versprüht frisches Flair. Mit dem Grouse Mountain Skyride (M.) geht es auf den Gipfel des berühmten Stadtbergs und an der Stanley Park Seawall flaniert es sich wunderbar.

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Auch Extremsportler finden mit dem Stadtberg ihre ganz persönliche Herausforderung: Auf dem Grouse Grind geht es über 2,9 Kilometer steil bergauf. Einheimische nennen den Trail „Mother Nature’s Stairmaster“ und messen mit der Grind Timer Card ihre Zeit. Aber Vorsicht: Wie wir erfahren haben, trägt der Trail seinen Namen zurecht: Es ist ein echter „Grind“ – eine Schinderei.

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Stanley Park Seawall

Wer für seinen Vancouver-Besuch mehr Action will, dem sei der Grouse Mountain ans Herz gelegt. Nicht weit vom Stadtzentrum entfernt zieht der Berg fast das ganze Jahr über rund 1,2 Millionen Besucher an. Vancouveriten und Touristen gleichermaßen pilgern dort hinauf. Was ist hier so spektakulär? Nun, da wäre zunächst einmal der Grouse Mountain Skyride. Dieses größte Gondelsystem Nordamerikas bringt Besucher auf bequeme Art in alpine Höhen: zur Station auf 3.700 Fuß. Das Panorama dort oben ist atemberaubend. Wer will, kann sich dann seinen ganz persönlichen Adrenalin-Kick holen und beim Zip-Lining mit bis zu 80 Sachen durch die Luft fliegen. Wie bei allen Zip-LiningAbenteuern in Kanada beginnen die Fahrten auch hier entspannt und enden mit zwei unglaublichen Abschnitten über das Tal und die Gipfel von Dam und Grouse Mountain.


ENTSPANNTE STADT: WASSER, GÄRTEN & KULTUR

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Im Urlaub will man es vielleicht doch lieber etwas entspannter angehen, oder? Zum Beispiel beim Whale Watching, für das man zwischen März und Oktober interessante Tourenangebote in Vancouver findet. Oder bei einem Besuch in einer der herrlichen Gartenanlagen der Stadt: Ein ganz besonderes Setting bietet der Nitobe Memorial Garden, ein Juwel japanischer Gartenkultur. Und auch der VanDusen Botanical Garden gehört – besonders im Frühling – zu den Attraktionen für Anhänger des grünen Daumens. Er ist laut Tourism Vancouver sogar ganz offiziell einer der zehn schönsten Gärten Nordamerikas. Eine besondere Wanderung wartet im UBC Botanical Garden am SW Marine Drive mit dem Canopy Walk, einem Spaziergang durch die Baumkronen der Anlage. Besonders begeistert empfehlen uns Vancouveriten aber das Bloedel Conservatory mitten im Queen Elizabeth Park. Das riesige Gewächshaus sollte man unbedingt gesehen haben! Es beheimatet neben herrlich exotischen Pflanzen auch eine Unmenge bunter Vögel. Warum also nicht den Tag mit einem romantischen Spaziergang in einem der herrlichen Gärten ausklingen lassen, bevor man zum abendlichen Ausgeh- oder Kulturprogramm übergeht? Ein herrliches Kulturerlebnis bietet das TUTS – das Theatre under the Stars im Stanley Park, bei dem der „Casual Dresscode“ auch den Besuch im Anschluss an einen schönen Draußen-Tag ganz unkompliziert macht. Ebenso ist das Bard on the Beach Shakespeare Festival ein Muss für alle Shakespearefans, die der Stadt im Sommer einen Besuch abstatten und moderne Inszenierungen mögen.

Dr. Sun Yat-Sen Classical Chinese Garden

BCs größtes Musikevent: Vancouver Int. Jazz Festival, David Lam Park, Juni 2014

Gastown: Vancouvers ältester Stadtteil, benannt nach „Gassy“ Jack Deighton

Im Juli und August erleuchtet so manches Feuerwerk den Nachthimmel über der Stadt und wer nicht nur die Kultur liebt, sondern auch die schönen Künste und Musik, der wird in Vancouver sowieso fündig: Zahllose Museen, Musikfestivals und Konzertlokalitäten locken und sorgen dafür, dass ein Aufenthalt hier unvergesslich bleibt und man am Ende immer das Gefühl hat, man könnte eigentlich doch noch ein wenig länger bleiben. Langeweile? In Vancouver garantiert kein Thema!

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Essen & Trinken Von Seafood bis West Coast Style hat Vancouver alles zu bieten. Toller Tipp für den Lunch: Die Vancouver Food Trucks! Den täglichen Standort dieser GourmetRestaurants auf Rädern findet man mit der Web-App (s.u.)! Auch sonst reihen sich in Downtown Pubs an Oyster Bars und schicke Lounges. Abends bieten Chinatown und das benachbarte Gastown eine lebhafte Restaurantszene und direkt im Stanley Park empfehlen Einheimische das The Teahouse Restaurant mit West Coast Diner oder das The Fish House. Einige Restaurants operieren nach dem Prinzip „first-come, first-served“. In begehrten Etablissements sollte man aber dringend reservieren, um lange Wartezeiten zu vermeiden.

Food-Infos

4www.streetfoodapp.com/vancouver 4www.tourismvancouver.com/dine

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© von oben: Blaze986; cdrin / Shutterstock.com (M., u.); Lissandra Melo / Shutterstock.com (l.)

Vancouver Downtown mit Food Truck, 2014


Mit dem Fahrrad kommt man in Vancouver überall hin: Radler in Downtown, 2014

Outdoor-Bike-Infos 4www.evpb.com 4www.vorg.ca 4www.vancruisers.ca 4www.velopalooza.ca

Typisch Vancouver

Vancouvers Watertaxi, Juli 2008

Verrückten Sport- & Outdoor-Fun gibt es in Vancouver: Extreme Herausforderung bietet der Grouse Mountain mit dem Grouse Grind oder Zip-Lining in schwindelerregender Höhe. Und natürlich lieben die Vancouveriten ihr Fahrrad so sehr, dass es selbst beim Polo zum Einsatz kommt: Die Ponys bleiben im Stall – Bike Polo ist angesagt! Und das spielt man auf dem Fahrrad! Spiele werden ausgetragen im Grandview Park, Champlain Heights, New Brighton Park und The Night Court. (http://www.tuts.ca)

© Lissandra Melo / Shutterstock.com (o., u.)

(http://bardonthebeach.org/).

Vancouver Bike-Events

Kultur & Unterhaltung

Während der Bike to Work Week fährt man in Vancouver mit dem Fahrrad zur Arbeit und die Vancouver Critical Mass ist eine regelmäßige Massenveranstaltung bei der Radfahrer die Straße zurückerobern. Sie startet jeden letzten Freitag im Monat ab 18 Uhr an der Nordseite der Art Gallery. Die Bike the Blossoms Tour im April gilt gemeinhin als der schönste Ausflug der Saison und tolle Bike-Events wie den Vintage Only Cruiser Ride findet man bei Vancruisers. Bei Velopalooza kann man im Juni zum Beispiel auf den Pink Floyd the Sea Wall Ride gehen. Fahrradvermietung in der Nähe des Stanley Park sind Bayshore Bicycles & Rollerblade Rentals und Spokes Bicycle Rentals oder Cycle BC Rentals in der 6th Avenue. Die berühmteste Radtour der Stadt bietet die Stanley Park Seawall mit herrlichem Ausblick auf das Meer und die Berge.

Das Theatre Under the Stars (TUTS) bietet im Sommer im Stanley Park tolle Aufführungen. Das Bard on the Beach Shakespeare Festival ist ein Muss für alle Shakespearefans. Auch Musik gibt es in Vancouver für jeden Geschmack. Bei Tickets Tonight (Tourism Vancouver Visitor Centre) gibt es oft Eintrittskarten zum Schnäppchenpreis. Gerne suchen Vancouveriten auch online bei Stubhub nach guten Deals.

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4www.tuts.ca

4www.songkick.com

4www.bardonthebeach.org

4www.vancouverjazz.com

4www.ticketstonight.ca

4www.clubzone.com

4www.stubhub.com

4www.vanclassicalmusic.com

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– Kanada Spezial –

Weine made in Nova Scotia von Monika Fuchs

Nova Scotia und Wein? Daran denkt man nicht sofort, oder? Ein Weingut an der Nordküste Nova Scotias produziert jedoch seit 1994 hervorragende Weine, die kanadaweit bekannt und beliebt sind. Die Domaine de Grand Pré im gleichnamigen Ort. – Anzeige –

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Gegründet wurde die Domaine de Grand Pré vom Senior der Familie, Hanspeter Stutz. Sein Sohn Jürg Stutz, der Kellermeister der Domaine Grand Pré, lernte sein Handwerk fünf Jahre lang an der Universität in Wädenswil in der Schweiz. Dazu gehörte auch ein Praktikum in einem Schweizer Weingut. Das Wissen, das er sich dort aneignete, setzt Jürg heute im Weingut seiner Familie in Nova Scotia um. Jürg Stutz kreiert Weine, die zu 100 Prozent aus Nova-ScotiaTrauben hergestellt werden. Dabei wagte die Domaine Grand Pré einen außergewöhnlichen Schritt: Statt europäische Rebsorten wie zum Beispiel Chardonnay anzubauen, hat sie sich mit der Landwirtschaftsbehörde Kanadas zusammengetan und züchtet widerstandsfähige Rebsorten, die im sehr rauen Klima der Atlantikpovinz gedeihen. Sie sind dem Terroir und dem Meeresklima angepasst und werden mit eigens entwickelten Methoden verarbeitet. So entstehen Weine wie der Seyval Blanc, der L’Acadie Blanc oder der Reserve L’Acadie. Das Flaggschiff des Weinguts aber ist der mehrfach prämierte „Grand Pré Tidal Bay“. Das für Nova Scotia typische Qualitätssiegel „Tidal Bay“ vereint verschiedene regionale Weine unter einem Markenzeichen, die nach festgelegten Standards und zu 100% aus Nova Scotia Trauben produziert werden. Der Rebsortenmix liefert Wein mit einzigartigem Charakter. Im Tidal Bay schmeckt man stets das Terroir, die Küstenbrise, das kühle Klima und das Können des Kellermeisters. Im Laden des Weinguts kann man die Weine probieren und kaufen, ein ideales Mitbringsel für die Freunde zu Hause! (siehe Infokasten zu den Einfuhrbedingeng auf S. 59). Auf Wunsch wird der Einkauf mit feinen Käsesorten, geräucherter Ente, Spezialgläsern und einer Auswahl leckerer Schokoladen in schönen Geschenkkörben verpackt. Wer keinen Wein mit nach Hause transportieren will, kann ihn im hauseigenen Le Caveau Restaurant bei einem ausgezeichneten Lunch oder einem eleganten Dinner kosten, das

© Domaine de Grand Pré

Führung durch die Weinfelder der Familie Stutz


– Kulinarisches Kanada –

Jürg Stutz prüft den Wein

Vater und Sohn: kritischer Blick auf die Trauben

Kanada ist ein Land der Extreme: Die Winter sind lang, schneereich und äußerst kalt, und manchmal mag man kaum glauben, dass irgendetwas eine solche Jahreszeit überlebt. Aber dann kommt der Frühling mit warmen Tagen und bringt den Schnee zum Schmelzen. Tapfere kleine Pflanzen sprießen aus der Erde und die Vögel singen wieder. von Mary Harris

von Chefkoch Jason Lynch zubereitet wird. Der Koch aus dem Annapolis Tal bevorzugt lokale Zutaten für seine Speisen und zählt zu den besten Küchenchefs Nova Scotias. Die Weine der Domaine ergänzen seinen pochierten Fundy Hummer, seinen krossen Martock Glen Schweinebauch und seine warme, marmorierte Schokolade hervorragend. Und das Beste: die Domaine Grand Pré ist nur 50 Minuten von Halifax entfernt. © smcfeeters

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nde Mai sind die Bäume voller Blätter und aus der Wärme wird Hitze – das Wettrennen für Pflanzen und Lebewesen beginnt: Während des kurzen kanadischen Sommers heißt es wachsen und sich vermehren.

© Domaine de Grand Pré

Aus Nicht-EU-Ländern dürfen Sie Wein bei Ihrer Reise für den persönlichen Gebrauch mitführen. In Deutschland gilt das Mindestalter von 17 Jahren. Per Post voraus- oder nachsenden dürfen Sie Alkohol nicht! Neben streng limitierten Mengen Hochprozentigem dürfen Sie zusätzlich 4 Liter nicht schäumenden Wein und 16 Liter Bier nach Deutschland einführen. Mehr Informationen: 4www.zoll.de

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Die ersten Bewohner Kanadas wussten sehr gut, dass der Winter unvermeidlich wieder vor der Tür stehen würde – und dass man sich darauf vorbereiten musste, solange Nahrung noch leicht zu finden war. Sie hatten ihre ganz eigenen Methoden Vorräte haltbar zu machen: Trocknen durch Sonne, Wind oder Feuer, das Vergraben in der Erde, Lagerung in Wasser oder Tierfett, oder Fermentation.

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Wein aus Kanada mitbringen – das müssen Sie wissen:

Viele denken, dass die Erntezeit erst im Herbst stattfindet und durch das traditionelle Thanksgiving beschlossen wird. Doch eigentlich wird immer dann geerntet, wenn etwas reif ist und es genutzt werden kann. Wilder Schnittlauch, Spargel und Fiddleheads (Farnsprösslinge) pflückt man im Frühling und viele Salatarten und Sprossen sind schon zum Verzehr bereit, bevor laut Kalender überhaupt der Sommer beginnt. Bereits lange vor der schriftlich überlieferten Geschichte haben die Ureinwohner Kanadas diese Früchte des Landes geerntet. Sie sammelten viel Essbares, das uns auch heute vertraut ist: Pilze, Beeren, Wurzelgemüse, Samen, Nüsse, Getreidekörner und Baumfrüchte. Außerdem aßen sie auch eher Ungewöhnliches wie Moos, Flechten, Rinde, Seetang, Blumen und Baumsäfte.


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In Kanada gedeihen überwiegend Rebsorten, die trockene Weine produzieren, doch auch der süße kanadische Icewine erfreut sich außerordentlicher Beliebtheit. Auf der jährlich im November in Toronto stattfindenden Gourmet Food & Wine Expo (u.) begeben sich die Kanadier auf eine kulinarische Reise durch ihre Nation und die ganze Welt. Hier: Weinstand auf der Messe am 21. November 2009;

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Besonders das Fermentieren wird bis heute in der modernen Lebensmittelherstellung genutzt und auch Wein wird so seit dem Altertum gekeltert – wobei das Fermentieren bzw. die Gärung mit Hilfe von Hefe eingeleitet wird. Auch in Kanada wird Wein schon seit 200 Jahren im äußerst kleinen Rahmen aus den im Lande geernteten Trauben hergestellt. Doch erst vor 50 Jahren führten viele Verbesserungen im Anbau dazu, dass neue Sorten entstanden, die den hiesigen harten Wetterbedingungen trotzen können.

© Luiz Rocha (o.r.); Max Lindenthaler (M.); Zoran Karapancev / Shutterstock.com (u.)

Trotzdem produzieren nur wenige Regionen – hauptsächlich Niagara und das Okanagan – gute Weintrauben in großen Mengen. Man kann durchaus sagen, dass Kanadas Weinherstellung noch in den Kinderschuhen steckt, auch wenn sie jährlich wächst. Herausragend ist sicher der kanadische Icewine. Dieser süße Dessertwein ist wegen seiner Herstellungsweise oft teuer. Er benötigt perfekte Erntevoraussetzungen: Überreife, noch nicht angefaulte Trauben, die noch an den Reben hängen und in kaltem Wetter leicht gefrieren, müssen innerhalb von wenigen Stunden von einem großen Aufgebot von Saisonarbeitern gepflückt und zur Verarbeitung gebracht werden. Viele Begleitumstände spielen eine Rolle, sodass in Ländern wie Deutschland oft gar kein – oder nur ein paar Liter Eiswein im Jahr produziert werden können. Ein Risiko, das die kanadische Icewine-Industrie wegen der kalten Wintertemperaturen eher nicht kennt. In Kanada wird übrigens ein bis vor Kurzem fast unbekannter Favorit der Briten immer beliebter: der „Cider“. Der altmodische Apfelwein hat das Potenzial, schnell zu einem großen Industriezweig zu werden, denn Äpfel gedeihen in vielen Regionen Kanadas gut. Also: Heben wir ein Gläschen Wein, ein Craft Beer oder kanadischen Cider auf die herrlichen Sommertage und all die frischen Leckereien, die direkt vom Bauernhof geerntet auf unserem Tisch gelandet sind. Etwas Marmelade und Gurken machen wir für später im Jahr ein – und lassen uns dabei eine rote, vom Busch gepflückte Tomate auf der Zunge zergehen.

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Kanadas Wein – in Kürze Die bekanntesten Anbaugebiete Kanadas liegen in Ontario (ca. 2/3), British Columbia, Nova Scotia und Québec. Besonders in Ontarios Niagara Region sorgen die Großen Seen für mildes Klima. Hier wachsen die teuersten Weine Kanadas und der Icewine der Gegend ist oft preisgekrönt. In Kanada beliebte internationale rote Rebsorten sind Baco Noir, Cabernet Franc, Cabernet Saumyspotlightkanada.com

vignon, Gamay, Merlot, Pinot Noir oder Syrah. Weiße Rebsorten sind z. B. Chardonnay, Chenin Blanc, Gewürztraminer, Pinot Blanc, Pinot Gris, Sauvignon Blanc oder Riesling. Letzterer wird am häufigsten für Icewine verwendet, denn er gedeiht in rauem Klima gut. Auch regionale Rebsorten sind beliebt – z. B. Neuzüchtungen mit der Sorte Chancellor, die besonders pilzresistent und frostbeständig und deshalb in Kanada populär sind.

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dazu: Cidre, Chenin, Chardonnay oder Côtes du Rhône

Bruschetta mit Gartentomaten

Gegrillter Maissalat Schweinebraten mit 8 frische Maiskolben; in Scheiben Äpfeln & Zwiebeln geschnitten: 1 rote Zwiebel, 1 rote und

Fanzösisches oder italienisches Brot mit Kruste in 2 cm dicken Scheiben, 6 frische gehackte Tomaten, 60 ml Olivenöl, 60 ml Rotweinessig, frisches Basilikum in Stückchen zerrupft, Salz und Pfeffer nach Geschmack Die Brotscheiben auf dem Grill rösten, bis sie typisch dunkle Streifen vom Grillrost haben. Alle anderen Zutaten vermischen. Die Flüssigkeit abgießen und die Tomatenmischung kurz vor dem Servieren auf das Brot häufen.

1 grüne Paprikaschote, 120 ml Olivenöl; Saft von 4 frischen Limetten, 5 ml Honig, 3 gehackte Knoblauchzehen, Salz und Pfeffer nach Geschmack, 15 ml Chilipulver, 1 Strauß Koriander Maiskolben in Blättern ca. 20 Minuten in Wasser einweichen. Danach seidige Fäden abziehen, ohne die Blätter zu entfernen. 20 Minuten lang auf dem Grill bei hoher Hitze garen. Dann die Maiskörner vom Kolben lösen und in eine große Salatschüssel geben. In Scheiben geschnittene Paprikaschoten und Zwiebeln dazugeben. Andere Zutaten bis auf 1/3 des Koriander im Mixer verquirlen, bis sie cremig sind und unter das Gemüse mischen. Mit restlichem Koriander garniert servieren.

1 kg Schweinebraten, 3 Äpfel – entkernt und in Scheiben geschnitten, 2 große Zwiebeln – geschält und in Scheiben geschnitten, 40 ml Öl, 1 Liter Apfel-Cidre, 20 ml Gemüse- oder Rinderbrühe, Salz und Pfeffer nach Geschmack Den Schweinebraten von allen Seiten im heißen Öl bräunen und dann in den Bratentopf legen. Äpfel, Zwiebeln und Cidre, Brühe, Salz und Pfeffer hinzufügen. Abdecken und drei Stunden bei 150°C schmoren, oder bis ein Fleischthermometer die Temperatur im Braten mit 68°C anzeigt. In Scheiben schneiden und servieren. Der Bratensaft kann mit etwas Maisstärke zu Soße verdickt werden.

dazu: ein leicht moussierender Muskatwein

Niagara-Pfirsich-Crisp 8 große frische Pfirsiche, 100 g weißer Zucker, jeweils eine kleine Messerspitze Salz, Muskat und Zimt, 140 g Haferflocken, 90 g brauner Zucker, 60 ml zerlassene Butter, 55 g Mehl, Zimt Eine rechteckige Backform mit Butter einfetten. Einen Topf Wasser zum Kochen bringen, dann in jeden Pfirsich unten ein kleines „X“ einschneiden und ins kochende Wasser legen. Wenn die Haut beginnt, sich vom Einschnitt zu lösen und aufzurollen, die Pfirsiche aus dem heißen Wasser nehmen und abschrecken. Die Haut abziehen, Kerne entfernen und geachtelte Pfirsichstücke in die Backform legen. Mit dem weißen Zucker bestreuen und Salz, Muskat und Zimt darüberstäuben. Die restlichen Zutaten in einer Schüssel verrühren und über die Pfirsichstücke streuen. Bei 175°C etwa 45 Minuten lang backen, oder bis die Oberschicht braun ist und die Füllung Blasen schlägt. Vor dem Servieren etwas abkühlen lassen. Schmeckt hervorragend mit Eiscreme!

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© stockfoto (o.l.); Jacek Chabraszewski (o.M.); MaraZe (o.r.); sarsmis (u.l.); Tim UR (M.r.)

dazu: Prosecco rosé


Reisemarkt | Events von Sibylle Kautz-Freimuth

L’Anse aux Meadows, NL Zehn Tage lang feiern die Neufundländer im Juli den „wahren Geschmack Vinlands“. Diesen Namen gaben die vermutlich ersten Ankömmlinge dieser Insel, als sie vom europäischen Norden kommend vor gut 1000 Jahren hier anlegten. So zumindest wird es überliefert. Ausgangspunkt der Feierlichkeiten, die in der ganzen Region stattfinden, ist L’Anse aux Meadows an der Nordspitze Neufundlands – die älteste bekannte Wikingersiedlung Nordamerikas. Hier wird auf Wikingerart gefeiert: in Kostümen, mit Tanz zu traditioneller Musik, – Anzeige –

aber auch mit geführten Touren durch die Region. Wer Lust hat, kann den alten Erzählungen aus der Welt Leif Erikssons lauschen. Außerdem können traditionelle Handwerkstechniken erlernt werden, z. B. das Nadelbinden (naal binding), eine Vorstufe des Strickens. Auf der „Real Taste of Vinland Gala“ am Samstagabend präsentieren Gastköche und lokale Restaurants kulinarische Kreationen. Den Abschluss am letzten Tag bildet ein großes Feuerwerk mit Lagerfeuer am Strand. www.pc.gc.ca

New France Festival 5.- 9. August 2015 Québec City Das Leben in Neufrankreich während der Zeit der französischen Herrschaft im 17. und 18. Jahrhundert kann man im August über fünf Tage in Québec City erleben. Mehr als 700 Künstler und Darsteller werden dann mit historischen Kostümen und Darbietungen der Altstadt rund um den Parc Montmorency altertümliches Leben einhauchen. Es wird getanzt, Geschichtenerzähler bevölkern die Straßen und wichtige geschichtliche Ereignisse werden nachgespielt. www.nouvellefrance.qc.ca

© nouvellefrance.qc.ca

© George Burba

Westward Viking Festival – A Real Taste of Vinland 21.- 31. Juli 2015


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Kanadisches Ukraine-Festival feiert 50. Geburtstag 31. Juli - 2. August 2015

© Pablo Palma/Palma Photos

Laternenabend zwischen Blumen & Bäumen 16. August 2015

Tofino, Vancouver Island, BC Einen sehr geheimnisvollen Abend im Botanischen Garten von Tofino können Besucher des jährlichen „Tofino Latern Festivals“ erleben. Für den Abend des 16. August hat die Raincoast Education Society hunderte handgemachter Laternen über das gesamte Gartenareal verteilt und wunderbar arrangiert. Jung und Alt sind eingeladen, die verschlungenen Pfade des Gartens entlang zu schlendern und sich von den flackernden Lichterspielen inspirieren zu lassen. Dieser Event gehört zu den beliebtesten Festen des hübschen Küstenortes. Begleitet wird die Veranstaltung von Livemusik, Tanzaufführungen, einer Laserlichtshow und Feuerkunst. Auch ein Laternenzug mit Kindern ist vorgesehen. www.raincoasteducation.org

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© Robyn Hanson / Travel Manitoba

nenshows, allabendliche Tanzparties, Marktveranstaltungen und viele köstliche ukrainische Leckereien. Auch für Kinder gibt es Spaß und Spiel. Ein besonderer Höhepunkt der dreitägigen Veranstaltung sind die Amateurwettbewerbe, zu denen Künstler aus ganz Nordamerika anreisen, um ukrainische Musik und Tänze darzubieten. Die Idee für das Festival kam 1965 auf einer Versammlung der örtlichen Wirtschaftskammer auf. Heute ist es aus Dauphin nicht mehr wegzudenken. www.cnuf.ca

Forellen & Fun im Inuitland 11.-15. August 2015 Makkovik, Labrador Der Sommer in Labrador ist kurz. Umso mehr freuen sich die Menschen, wenn sie die warme Jahreszeit nutzen können, um draußen zu feiern. Die Inuit-Gemeinde Makkovik veranstaltet im August das „Makkovik Trout Festival“. Erstmals wurde es bei den Canada-Day-Festivitäten 1988 ausgerichtet. Inzwischen ist es so populär, dass es jedes Jahr stattfindet. Fünf Tage lang gibt es Events rund um Strand und Wasser, darunter Beachvolleyballturniere, Ruderregatten, Wettbewerbe mit Sandskulpturen, aber auch Rätselspiele, Schnitzeljagden, Diashows und vieles mehr. Einer der Höhepunkte ist das Forellenabendessen. Gereicht

werden die leckeren Süßwasserfische in allen möglichen Variationen: geräuchert, gebraten oder gedünstet. Dazu gibt es viele andere Speisen. Keinesfalls sollte man sich „fish & brewis“ entgehen lassen, ein traditionelles neufundländisches Gericht mit Kabeljau und „hard track“, eine Art Cracker. Dazu gibt es üblicherweise „scrunchions“, kleine goldbraun gebratene gepökelte Schweinestückchen. Für Besucher bietet sich hier eine fantastische Gelegenheit, Menschen, Gebräuche und natürlich die Besonderheiten dieser Gegend auf sehr authentische Weise mit zu erleben. www.makkovik.ca

© 2013 Town of Makkovik

Selo Ukraina Festival Site, Dauphin, MB Zum 50. Mal kommen in diesem Sommer in Dauphin, Manitoba, Kanadier ukrainischer Abstammung zusammen, um auf dem „Canada’s National Ukrainian Festival“ die ukrainische Kultur zu feiern und zu zeigen, wie sie in Kanada früher und heute gepflegt wird. Die ersten ukrainischen Einwanderer erreichten Manitoba Ende des 19. Jahrhunderts und Dauphin war einer der Orte, wo sie sich niederließen. Daran erinnert bis heute die alte Siedlung Selo Ukraina, die als Austragungsort für dieses und andere Festivals dient. Geboten werden Büh-


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© Destination Labrador

© Otmar Smit

Churchill River, Happy Valley-Goose Bay, NL Auf ein unvergessliches Wassererlebnis können sich Kanufreunde am 22. August auf dem Churchill River nahe Happy Valley-Goose Bay freuen. An diesem Tag dreht sich in der Kleinstadt im Osten Labradors alles um das „Great Labrador Canoe Race“, an dem Freizeitpaddler ebenso wie ambitionierte Kanuten teilnehmen können. Je Boot sind zwei Paddler zugelassen. Auf dem herrlichen, sich in weiten Bögen gen Osten windenden Fluss werden dafür zwei Kanutouren ausgerichtet: das 67 Kilometer lange „Expedition Race“ und das 10 Kilometer umfassende „Classic Race“. Startpunkt der längeren Tour ist eine Uferpassage nahe der Flussinsel Edward Island. Um 9:30 Uhr ertönt der Startpfiff. Nach gut der halben Strecke erreichen die Paddler den Anlegeplatz vor den Muskrat Falls. Dort werden sie mit Getränken und einem Snack versorgt und müssen ihr Boot zum Ablegeplatz jenseits des Was-

Wasserfest mit Drachenbooten 22. August 2015

© Destination Labrador

Kanu-Abenteuer auf dem Churchill River! 22. August 2015

serfalls umtragen. Die kürzere und einfachere Tour beginnt um 14.00 Uhr an der Black Rock Bridge. Zielpunkt beider Touren ist Birch Island, wo alle ihre Teilnahmemedaille erhalten. Happy ValleyGoose Bay ist übrigens mit dem Auto über den Trans Labrador Highway zu erreichen, es gibt aber auch einen Flugplatz. Informationen und Registrierung ab Juli unter: www.labradorcanoerace.com

Steveston Village, Richmond, BC Wer im August in Vancouver ist, ein Herz fürs Paddeln hat und einen großartigen Sommertag am Wasser verbringen möchte, könnte das beim jährlichen „Steveston Dragon Boat Festival“ tun. Besucher können sich auf einen Samstag voller Spaß und Aktivitäten freuen, bei dem Groß und Klein auf ihre Kosten kommen. Insgesamt 70 Drachenbootteams werden erwartet. Dazu gibt es Live-Unterhaltung und eigens für Kinder ein Mal- und Bastelzelt. Wer alle Rennen mitbekommen möchten, muss bereits morgens um 8.00 Uhr da sein. Ab 9.00 Uhr öffnen Verkaufs- und Essensstände. Am Nachmittag nach dem letzten Rennen findet die Preisverleihung an die Sportler statt, und die Paddlerparty beginnt. Wer sich zwischendurch die Füße vertreten möchte, kann gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und sich den hübschen Ort und seine herrlichen Docks anschauen. Es lohnt sich! www.stevestondragonboatfestival.ca

Fotowettbewerb

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© Elena Elisseeva

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Neufundland & Labrador – auf einsamen Pfaden durchs Land

von Sibylle Kautz-Freimuth Neufundland und Labrador ist eine der am dünnsten besiedelten Provinzen Kanadas. Auf einer Fläche fast so groß wie Schweden leben gerade einmal eine halbe Millionen Menschen. Wer diese Region zum ersten Mal besucht, ist oft überwältigt von der wilden Weite, die man hier antrifft. Wer das Land durchreisen möchte, kann Bus und Fähre nehmen. So geht eine Busroute auf dem Trans-Canada Highway von St. John’s nach ChannelPort aux Basques im Südwesten. Von Corner Brook, im Westen, gibt es einen Shuttleservice bis nach St. Anthony im Norden.

Mehr Infos: 4www.newfoundlandlabrador.com

Größere Strecken kann man auch fliegen. Doch um sich mit dem Land richtig vertraut zu machen, eignen sich Auto oder Wohnmobil am besten, rät der regionale Tourismusverband. Man kann hier nicht nur die durchgehend asphaltierten Highways nehmen, sondern auch geschotterte Nebenstraßen. In Labrador führt der Trans-Labrador Highway durch das Land. Egal wie man reist, alle wichtigen Buchungen sollten früh im Voraus erfolgen. Denn in der Hochsaison werden Unterkünfte, Mietwagen & Co. selbst in dieser einsamen Gegend rasch knapp. Unterstützung geben Reiseunternehmen, die exklusive „Pakete“ für Individualreisende zusammenstellen und organisieren. Cape St. Mary; links: Hafen St. John’s

© Justek16 (l.); Karen Roach (o.r.); Wildnerdpix (u.)

– Praktische Reisetipps –

In Vancouver unterwegs –

mit Bus, Bahn & Boot

Auch schnell kommt man von A nach B. Dafür sorgt ein erstklassiges öffentliches Verkehrsnetz mit Bussen, Skytrain, Seabus und dem West Coast Express, der Downtown Vancouver mit Mission City, rund 70 Kilometer weiter östlich verbindet. Die Buslinien der Stadt fahren entlang der großen Straßen in NordSüd- und in West-Ost-Richtung sowie in den Außenbezirken. So gelangt man leicht z.B. vom Museum of Anthropology ganz im Westen zum Queen Elizabeth Park. Zwischen Downtown und North Vancouver pendelt der Seabus, der für die Überfahrt nur zwölf Minuten benötigt. Die Züge der Skytrain-Lines fahren bis nach Burnaby, New Westminster und Surrey. Die Canada Line bringt einen in 30 Minuten zum Vancouver International Airport oder nach Richmond, wo im Süden der Fischerort Steveston liegt. Interessant für Touristen, die nur ein paar Tage bleiben, ist der „DayPass“. Für derzeit 9,75 CAD kann man einen Tag lang alle Busse, Skytrain-Linien und den Seabus nutzen. Eher zum Vergnügen tuckern die kleinen bunten Aquabusse durch den wunderschönen False Creek – ein kleiner Meeresarm, der das Zentrum von den südlichen Stadtgebieten trennt.

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Mit dem Open-Air Doubledecker kann man eine Hop-on / Hop-OffTour machen. Online erhält man auf einer Live-Map umfangreiche Informationen über die Route der Sightseeing-Busse und kann seinen Tagesaufenthalt planen. Links: SkyTrain, 12. April 2014, Vancouver; 4www.translink.ca 4www.westcoastsightseeing.com

© Josef Hanus / Shutterstock.com (l.); Lissandra Melo / Shutterstock.com (r.)

von Sibylle Kautz-Freimuth Vancouver gehört mit seiner lebendigen City, den herrlichen Parks und kulturellen Highlights zu den schönsten Orten weltweit. Besucher haben viele Möglichkeiten, die Stadt kennenzulernen. Wer das Küstenflair der Westcoast-Metropole in sich aufnehmen möchte, kann dies z. B. auf der 22 Kilometer langen „Seawall Promenade“ beschaulich zu Fuß oder mit dem Rad tun.


– Praktische Reisetipps –

Krank im Urlaub?

Tipps für Kanadareisende

von Sibylle Kautz-Freimuth Die Traumreise nach Kanada steht an. Da möchte man eigentlich nicht ans Krankwerden denken. Doch da ärztliche Hilfe für Kanadabesucher sehr teuer werden kann, wird unbedingt empfohlen, eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen – es sei denn, die eigene Krankenversicherung zahlt auch in Nordamerika.

© FotoTravel (o.l.); Aleksandra Gigowska (o.r.)

Die medizinische Versorgung in Kanada gilt als sehr gut. Im Notfall wählt man die „911“. Für den akuten Ernstfall sind die Notaufnahmen (emergencies) der Kliniken zuständig. Sie sind rund um die Uhr geöffnet. In anderen Krankheitsfällen geht man zu einer „Walk-in Clinic“, was ohne vorherige Terminvergabe möglich ist. Die deutsche Botschaft hat auf ihrer Webseite eine Liste deutschsprachiger Ärzte in Kanada. Fern von Ortschaften kann man, sofern Handyempfang besteht, ebenfalls unter „911“ Hilfe holen. Die Nationalparks haben auf ihren Webseiten unter „Visitor Safety“ gute und zum Teil detaillierte Hinweise zu Sicherheitsaspekten bereitgestellt, teilweise auch weitere „Emergency Numbers“. Es wird aber stets betont, dass Besucher für ihre Sicherheit selbst sorgen müssen. Im Hinterland ist man in der Regel ganz auf sich alleine gestellt, daher sind Backcountry-Touren in der Gruppe besser. Man sollte Familie oder Freunde über seinen Backcountry-Trip genau informieren oder alternativ eine Safety Registration ausfüllen. Dieser Vertrag sorgt dafür, dass ein Suchteam losgeschickt wird, falls man nicht wie angegeben zurückkommt. Ist der Trip beendet, muss man sich unbedingt beim Park Warden abmelden – sonst kann es teuer werden. Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte sie mit Originalpackung in ausreichender Menge dabei haben. Eine Kopie der Rezepte oder eine Bestätigung des Arztes in Englisch sind auch zu empfehlen. Spezielle Reiseimpfungen braucht man für Kanada nicht, doch der Standard-Impfschutz sollte vollständig sein. 4www.auswaertiges-amt.de 4www.phac-aspc-gc.ca 4www.kanada.diplo.de

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Buchtipp:

Ein Blockhaus in der Einsamkeit Vor gut zehn Jahren entschied sich Nicole gemeinsam mit ihrem Freund in die Wildnis Nordkanadas zu ziehen. Viele Überlegungen trafen die beiden, bevor sie sich ein Grundstück am Tagish Lake kauften und der Zivilisation fast endgültig den Rücken kehrten.

edien rtlein / 360º m © Foto: A. Hä

Die Kostenübernahme ist meist so geregelt, dass Reisende ambulante Arzt- oder Zahnarztkosten sowie Rezepte vor Ort selbst zahlen und den Betrag nach Vorlage der Originalquittungen zu Hause erstattet bekommen. Bei einer stationären Behandlung übernimmt die Versicherung die Kosten meist direkt, was bei Tagessätzen zwischen rund 1.000 und 2.000 CAD sehr beruhigend ist. Klären Sie vorab, wie Ihre Versicherung Kontaktaufnahme und Kostenübernahme jeweils abwickelt. Mit einer Kreditkarte im Gepäck können im Fall der Fälle auch höhere Beträge vorgestreckt werden.

Heute zieht Nicole Lischewski mit ihrem Buch Bilanz – und entführt ihre Leser an ein einsames und vollkommen entlegenes Stückchen Erde. Eine Lektüre, bei der man die Abenteurerin ein ganzes Jahr begleitet, und dabei eintritt in ihre ganz persönliche Gedankenwelt und ihren Alltag – den sie am Ende der Welt oft ganz alleine bewältigt. Spannend, bewegend, nachdenklich und lehrreich – ein Buch für alle, die der kanadischen Natur eben noch ein Stückchen näher kommen wollen. anh Eine ausführliche Rezension lesen Sie auf myspotlightkanada.com! Ein Blockhaus in der Eisamkeit, Nicole Lischewski, 1. Auflage 2015, 360º medien ISBN-13: 978-3-944921-14-3 Preis: 16,95 €

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Impressum

– DIE THEMEN IM NÄCHSTEN HEFT –

Medieninhaber / Herausgeber: TKK Business Services Ltd. 112-65 Cedar Pointe Drive Barrie, Ontario L4N 9R3 Canada Phone: (001)-905-901-3019 Fax: (001)-647-438-5342 E-mail: info@tkk-business.com www.tkk-business.com Redaktion: Anschrift siehe Herausgeber Internet: www.myspotlightkanada.com E-Mail: editor@myspotlightkanada.com

Weites Land & © Pi-Lens

hohe Berge

Chefredaktion: Andrea Härtlein (anh)

Redaktionelle Mitarbeit: Natasha Jervis (njs), Monika Fuchs (mkf), Kate Walker (ktw), Nicole Lischewski, Dr. Sibylle Kautz-Freimuth (skf), Mary Harris (mhr), Petra Hegen (phg);

Kanadas Bergwelt bietet Abenteuer für mutige Kletterer, Herausforderungen für Bersteiger und jede Menge Rückzugsorte für Sinnsuchende. Extremsportler finden hier ihren persönlichen Kick – ob beim Heli-Skiing auf entlegenen Pisten oder mit einer Zip-Line-Fahrt von Gipfel zu Gipfel und über tiefe Täler. Und gerade ohne diese weiten Täler, endlosen Prärien und entlegenen Hochebenen, die man teils meilenweit überschauen kann, wären die höchsten Berge nur halb so schön. Warum? Nun, man hätte keine Gelegenheit, ihr herrliches Panorama aus der Ferne aufzusaugen. Erst in der überwältigenden Tundra des Yukon oder der weiten Prärie Albertas können wir wirklich einen Blick auf Kanadas Bergwelt werfen, der uns für immer unvergessen bleibt.

Besuchen Sie die Prärie Saskatchewan – die besten Ranches im Herzen Kanadas stellen wir Ihnen in der Herbstausgabe 2015 vor.

Übersetzungen englischer Beiträge: Nicole Lischewski; Konzeption & Layout: www.space5.de Produktion: Esther Lilienthal

© Tourism Saskatchewan/Hans-Gerhard Pfaff

Für Reiter

diesen

Richtig: Es ist ein Inukshuk Überall im Norden Kanadas stößt man auf diese Steinfiguren, die oft auf Plateaus, Gipfeln oder an weit einsehbaren Klippen prangen. Ihr Job ist recht einfach: Weil es in den nördlichen Regionen wenige Landmarks gibt, mussten sie Reisenden seit jeher wichtige Signale senden. Welche Rolle die steinigen Zeitgenossen heute in der Kultur Kanadas spielen, wollen wir bis zum Herbst für Sie herausfinden.

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Anzeigenvertrieb Deutschland grassgreenmedia GmbH Jakob Rauch / Jürgen Pfister Telefon: +49 (0)89 9739 9743 Fax: +49 (0)89 9739 9744 E-Mail: jakob.rauch@grassgreenmedia.de E-Mail: juergen.pfister@grassgreenmedia.de Anzeigenvertrieb Kanada: TKK Business Services Ltd. / Jeannie Daniels Key Account Management – North American Sales Telefon: 1-(905)-901-3019 ext. 222 E-Mail: jdaniels@tkk-business.com Petra Hegen Administration und Distribution Management / Liaison Officer Deutschland Telefon: 1-(905)-901-3019 ext. 234 E-Mail: phegen@tkk-business.com MySpotlight Kanada erscheint viermal jährlich digital und ist kostenlos. Erscheinungsort: Barrie, Ontario, Canada

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Herrn?

Verantwortliche Redakteurin (V.i.S.d.P.): Kornelia Kahn, Anschrift siehe Herausgeber

Die TKK Business Services Ltd. ist kein Reisevermittler und übernimmt keinerlei Haftung für die Richtigkeit der Reiseangebote der Anzeigenkunden. Tipps und Reiseziele im redaktionellen Bereich können trotz eingehender Recherchen Änderungen unterliegen. Angaben ohne Gewähr.

Inserenten in dieser Ausgabe: DERTOUR; Happy Holidays Motorhome; Messe Augsburg; The Wilderness Way Advenure Resort; Tourism Golden; Luxx Lounge; Bear Mountaineering & Burnie Glacier Chalet; REO Rafting Resort; Western Guiding Services; Chungo Creek Outfitters; Ojibway Family Lodge; Parks Canada; Grand Pré – Nova Scotia’s Estate Winery; Niagara Wine Festival; Hamburg Airport Lounge; FastenYour Seatbelts; West Canada Bike Tours; Hauser Reisen; Dahl Creek Outfitters; America Unlimited; Faszination Fernweh; Sea to Sky Expeditions Ltd.


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