NAME IT - 09 - Oliver

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09 OKTOBER/NOVember 09

OLIVER

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Impressum Editorial

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Pink Marketing GmbH Zieglergasse 3/1 1070 Wien T +43 (1) 789 1000-20 F +43 (1) 789 1000-25 www.pinkmarketing.at Chefredaktion

Mag. (FH) Asim Aliloski T +43 (0)664 884 30 808 asim@name-it.at Konsulent

Mag. Ralf Strobl Redaktionsteam

How much flow can you stand?

Brigitte Bauer, Domenika Bolls, Jodd Dee, Mag. (FH) Romana Dobes, Stefan Fak, Mag. Heidelinde Fischer, Andreas Forgacs, Katherina Grkic, Christian Högl, Mag. Daniel Klima, Martin Kronsteiner, Mag. (FH) Peter Lauscha, Günther Moser, Dr. Georg Pfau, Mag. Peter Provaznik, Veit Schmidt, Michael Schmucker, Manuel Simbürger, Susanne Spiel, Jan Tondera, Thomas Zeidler Lektorat

Mathias Steger

Wenn das Drama überall wartet und das Männchen von einer Aufgabe zur nächs­ ten Checkliste des Alltags springt, die das Leben mit sinnlosen Steps füllen soll, bleibt es kurz stehen und denkt sich: Wozu bitte das Ganze? Falls nicht, dann gibt es dafür meistens zwei Antworten: Entweder man ist emo­ tional bereits betäubt oder man befindet sich am richtigen Lebensweg. Wohin? Wenn der Widerstand plötzlich weg ist, dann spricht das Männchen wohl von einem Wort: dem Flow. Nicht schon wieder? Doch! Und dieses Mal mit der Frage: Wie viel hältst du davon aus? Sollen sich ruhig die anderen mit den Dramen des Lebens beschäftigen – auch sie haben ihre Berechtigung. Uns interessiert im Moment etwas anderes. Nämlich: How to feel better and better and better ... Na dann, be gay ... mit dem schwulen Glück, Testosteron gegen die Winter­ depression, Lady Gaga, perfektem Orgasmus, Charisma, den nackten Männern und vielem mehr.

Coverfoto

Georgijevic Miroslav Art Direction, Grafik & layout

Klemens Fischer, Elisabeth Marek Klemens Fischer Grafikdesign www.klemensfischer.com Marketing & Sales

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Foto_Peter Provaznik

Asim Aliloski, Chefredakteur

© 2009 PINK Marketing GmbH. Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung einschließlich Nachdruck (auch auszugsweise) ist nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos, Illustrationen o. ä. wird keine Haftung übernommen. Mit PR gekennzeichnete Beiträge sind bezahlte Werbeeinschaltungen. Die Inhalte müssen nicht nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers widerspiegeln. Die Inhalte wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, dennoch wird keine Garantie bzw. Haftung für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten übernommen (Produkthaftungsausschluss). www.name-it.at


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Inhalt

schwules glück 10 Emmett exklusiv!

Der Queer as Folk-star im Porträt

12 Schwules Glück

die Top five Sehnsüchte

16 Nordish by nature

Herbstmode

28 Size does matter!

Name it weiSS warum

30 Der Perfekte Orgasmus

mehr vom geilen gefühl

58 Wer ist hier Gaga?

die Lady im Interview

68

Ja, wir wollen!

Eingetragene Partnerschaften

70 Achterbahn in Berlin

6

zwischen Himmel und Homo-Hölle

16 76 40


Charisma!

48

58

30

03

Editorial

08

Making of

54

BĂźcher

32

Kulinarik

56

Musik

34

Beauty

61

Kultur

40

Wohnen

64

Name it Tipps

12 70

44

Fitness

74

Reisesplitter

46

Sport

76

Auto

48

KĂśrper & Geist

78

Technik

52

Film & DVD

80

Sex and a pity

82

Horoskop

28 7


making of

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v. l. n. r.: Gitta Saxx, Andrea Weidler und Elisabeth Herdin umringt von FinalistInnen, Foto_Kosmas Pavlos

Neue Supermodel Finalisten Die besten 20 Mädchen und Jungs aus allen vorangegangenen Castings für supermodel-the next generation stellten neulich einer prominenten Fachjury. Andrea Weidler (CEO – wiener models), Kosmas Pavlos (Headbooker - wiener models), Gitta Saxx (Celebritymodel), Sam ScottSchiavo (Fotograf – Mailand), Eric Sposito (Fotograf – Paris), Michael Brus (Fotograf – Paris), Elvyra Geyer (Top-Choreographin – eazy show:design) und Elisabeth Herdin (Projekt- und Produktionsleitung Don Gil Magazin) hatten die Qual der Wahl und wählten die 15 glücklichen FinalistInnen, die alle automatisch einen Vertrag bei wiener models erhalten. Model-Goodies Bei der großen Gala des Model-Contest wird dann der Sieger und die Siegerin von supermodel – the next generation gekürt. Ihnen winkt nebst weiteren tollen Preisen ein Fotoshooting für das DON GIL MAGAZIN und Reisen zu Top-Agenturen nach Mailand, Paris und New York – ein perfekter Start für ein zukünftiges Supermodel. 

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Porträt

Emmett exklusiv! Es gibt bestimmte Serienfiguren in der weiten TV-Landschaft, die unvergesslich bleiben: Phoebe Buffay aus „Friends“ oder J.R. aus „Dallas“ zum Beispiel. Oder aber Emmett Honeycutt, die liebenswerte Ober-Tunte aus dem Schwulen-Kracher „Queer as Folk“. Und weil wir ihn auch vier Jahre nach dem Aus der Serie immer noch nicht vergessen haben, baten wir Emmett-Darsteller Peter Paige zum Exklusivinterview, um mal nachzufragen, wie es eigentlich wirklich so war, damals bei „Queer as Folk“.

Manuel Simbürger Fotos_manopoly.com

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A

ls „Queer as Folk“ („QAF“) damals tränenreich mit einer traurigschönen Partyszene endete, war Emmett Honeycutt einer der Jungs, die da so glücklich im ‚Babylon‘ feierten. Und während Emmett wahrscheinlich immer noch glücklich vor sich hin tanzt, ist Peter Paige weiter gezogen, hat Pittsburgh hinter sich gelassen und sich voll und ganz der Karriere gewidmet. Neben Gastrollen in „Grey’s Anatomy“ oder „CSI:Miami“ drehte das Allroundtalent seit Ende von „QAF“ zahlreiche Filme („Eden Lande“), spielte Theater, schrieb Drehbücher („Say Uncle“), ist mit einer eigenen Produktions­firma erfolgreich und nimmt nebenbei auch noch im Regie­ sessel Platz (u.a. für den Film „Leaving Barstow“, der bereits mehrere Preise absahnte). „Es ist tatsächlich verrückt, soviel zu machen.“, gibt Paige zu. „Aber das hat wohl mit meinem Sternzeichen Zwillinge zu tun.“ Trotz des dicht gedrängten Terminplans fand Peter Paige Zeit, um mit uns exklusiv über Nacktszenen, Barack Obama und natürlich „Queer as Folk“ zu quatschen. Charmant, witzig und ohne ein Blatt vor dem Mund zu nehmen stellte sich der mittlerweile 40jährige Schauspieler unserem Fragebogen. Lediglich dem Gerücht eines möglichen „Queer as Folk“-Films wich er aus. Macht nichts, hoffen wir halt weiter. Übrigens: NAME IT ist das erste österreichische Gay-Magazin, dem Peter Paige ein Exklusivinterview gewährt. Zugegeben, das macht uns schon ein bisschen stolz. Peter, warst du schon einmal in Österreich? Nein, bisher habe ich es nur bis Deutschland geschafft. Berlin aller­ dings liebte ich.

Es gibt viele Gerüchte, warum „Queer as Folk“ wirklich endete. Stimmt es zum Beispiel, dass Showtime (der Sender, der QAF ausstrahlte, Anm. ) nicht als ‚schwuler Sender‘ dastehen wollte und die Serie deshalb einstellte? Wärst du für eine sechste Staffel zur Verfügung gestanden? Ich denke nicht, dass das stimmt. Alle unsere Verträge sind ausge­ laufen, es wäre also erheblich teuer gekommen, die Serie weiter zu produzieren. Man wollte das Geld für andere neue Projekte verwen­ den, was durchaus verständlich ist und für den Sender die richtige Entscheidung war. Bist du glücklich damit, wie die Story für Emmett endete? Alles in allem absolut. Ich persönlich wollte ja unbedingt, dass er die lebenslange Liebe mit dem Football-Spieler (Drew Boyd, Anm.) finden würde – aber man kann ja nicht alles haben. Oder war etwa ICH, der hoffte, die große Liebe mit einem Football-Spieler zu finden?! ;-) Wenn du zurückdenkst: Wann genau hast du realisiert, dass „QAF“ solch ein Phänomen werden würde? Gab es da einen spezifischen Moment? In der Mitte der ersten Staffel hatte der ganze Cast einen öffentlichen Auftritt. Der Ansturm war enorm, die Schlange mehrere Häuserblocks lang! Wir haben stundenlang Autogramme geschrieben, aber da warteten immer noch mehrere hundert Personen! Als wir dann zum Abschied gewunken haben und uns noch fotografieren ließen, wurden

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wir plötzlich von den Fans bedrängt, als seien wir eine Boyband oder so etwas. Das war wohl ein erstes frühes Anzeichen dafür, dass wir im Begriff waren, etwas sehr, sehr Großes zu erschaffen. Es kam immer wieder die Kritik auf, die Darstellungsweise von Homosexuellen in der Serie sei zu vereinfacht, negativ und durchwegs falsch. Ich weiß, dass du dich immer wieder gegen solche Anschuldigungen gewehrt hast. Aber wie denkst du nun, vier Jahre später und mit etwas Abstand, darüber? Ich denke, jeder, der so etwas behauptet, hat die Serie nicht in seiner Entwicklung verfolgt. Sicher, auch wir haben mit Stereotypen gearbei­ tet, aber nur als Ausgangspunkt, um die Figur danach noch tiefer zu erforschen. Und ich wehre mich strikt dagegen, zu sagen, die Geschich­ ten seien erfunden. Die Storys waren für die Community sicher nicht immer schmeichelhaft, aber sie sind wahr! Jede größere Geschichte in der Serie ist mir selbst oder Freunden von mir passiert. Du hattest jede Menge Nacktszenen in QAF – ich denke da besonders an die Fetch Dickson-Szenen ;-) Waren dir solche Szenen peinlich? Ich HASSTE die Szenen als Fetch Dickson! Das ist die einzige Story in der Serie, die mir nicht gefiel. Es war nichts als einsam und kalt. Generell aber denke ich, dass Nacktheit vor der Kamera sehr effektiv und mächtig sein kann. Ich liebe die Szene, in der Emmett Sex mit einer Frau hat und dann beide einfach so daliegen, total verletzlich. Gut, dass du das ansprichst: Eine der denkwürdigsten EmmettStorys war jene in Staffel 1, als er versucht, heterosexuell zu werden. Was denkst du über diese Geschichte? Gab es auch mal Zeiten, als du dir persönlich gewünscht hast, hetero zu sein? Ja, solche Momente hatte ich tatsächlich auch. Aber ein Freund auf dem College hat mich gelehrt, dass all die Dinge, die ich an mir selbst mag, direkt mit meiner Homosexualität verbunden sind. Diese Einsicht hat mich grundlegend verändert. Ich bin sehr froh, dass wir damals diese Geschichte erzählt haben. Solche Dinge passieren tatsächlich. Menschen wollen sich grundlegend ändern, weil ihnen eingeredet wird, sie seien schlecht. Das ist ein furchtbares Verbrechen. Du bist sehr talentiert, bist nicht nur TV- und Filmschauspieler, sondern auch im Theater erfolgreich. Was macht dir davon am meisten Freude? Es kommt drauf an, was du unter „Freude“ verstehst. Ich liebe die Interaktion mit dem Publikum im Theater, aber das macht mich gleichzeitig auch am meisten fertig. Ich liebe es, eine Figur kontinu­ ierlich zu erforschen, wie man es im TV macht. Und ich liebe auch die Spezialität von Filmen: Du hast nur einen einzigen Shot um zu zeigen, was du drauf hast. Würdest du sagen, dass sich deine Homosexualität auf deine Karriere bzw. deine Arbeit auswirkt? Ist es für einen berühmten Schauspieler schwerer, offen schwul zu sein? Ich wünschte, ich könnte sagen, dass dem nicht so ist, aber die Wahr­ heit lautet, dass es manchmal tatsächlich ein Hindernis sein kann. Aber so ist es nun mal – ich würde mich niemals ändern, auch nicht wenn ich es könnte. Du bist auf jeder „Hottest Gay Actors“-Liste vertreten. Macht dich das stolz? Siehst du dich als Sexsymbol? Hmmmm…. Nein. Ich bin geschmeichelt, zugegeben, aber immer wieder auch überrascht.

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Sieht man sich unsere Fotos an, sind wir das dagegen weniger. Unter dem engen Shirt zeichnen sich Muskeln ab, die bei Emmett nie so Recht ans Licht kommen wollten. Privat trägt der Schauspieler gern Dreitagesbart, was ihn etwas verwegen und überaus männlicher daherkommen lässt als sein Serien Alter-Ego. Was uns zur folgenden Frage führt: Emmett war ein sehr extrovertierter Charakter und sehr mit seiner weiblichen Seite verbunden. Wie ist das bei Peter Paige? Ist er ein Girly-Mann oder ein Mann-Mann? Ich bin definitiv extrovertiert, aber ich würde mich irgendwo in der Mitte der Maskulin/Feminin-Skala einordnen. Immer mehr Homosexuelle kritisieren Präsident Obama und werfen ihm vor, sich zu wenig für die Rechte der Homosexuellen einzusetzen. Wie siehst du das? Bist du politisch engagiert? Ja, sehr sogar! Das muss man heutzutage einfach sein. Ich glaube, dass Obama auf unserer Seite ist, aber bin der Meinung, dass wir ihn (genauso wie andere Politiker) immer wieder an das Thema Homosexu­ alität erinnern müssen. Andere Randgruppen wie Schwarze oder Juden würden nie derart leicht vernachlässigt werden, weil sie politisches Kapital haben. Es ist entscheidend, dass das bei uns auch so ist. Was kommt als nächstes? Mehr Schauspielerei, mehr Regie führen, mehr Drehbücher schreiben. Mehr vom Alten – aber besser! Hast du eine Nachricht für unsere Leser? ‚Ich verstehe nicht.‘ Das ist das einzige, das ich auf Deutsch sagen kann. 


coverstory

Auf der Suche nach dem schwulen text_Michael Schmucker Fotos_istockphoto

Wir wachsen heran, erleben unser Coming Out, Ablehnung und Zuneigung, politisches Wirrwarr und die erste große Liebe. Prickelnde One-Night-Stands, tolle Urlaube und gute Freundinnen. Und dann? Was bedeutet für einen schwulen Mann heutzutage Glück? Gibt es das überhaupt, schwules Glück? Draußen tropft der Regen ans Fenster, er will wohl hinein in meine warmen vier Wände, denke ich mir und ertappe mich dabei, wie ich dank Norah-Jones-Blues aus dem CD-Player bittersüß melancholisch werde. Was würde mich ein Sonnenstrahl jetzt glücklich machen! So einfach bin ich dabei jedoch nicht immer zu beglücken, manchmal muss es auch die ganz große Nummer mit Pauken und Trompeten sein oder bitte endlich mal wieder die Schmetterlinge im Bauch, wenn mir ein schöner Mann mehr als einen Blick zuwirft. Was ist also eigentlich Glück? Schon seltsam, wie einfach und schwierig diese komische Sache mit den fünf Buchstaben zu erreichen ist. Ich recherchiere. Per definitionem ist Glück das, was „leicht gelingt“. Biologisch gesehen ist Glück ebenso eine ganz einfache Geschichte. Bei so schönen Dingen wie Sex oder leckerem Essen setzt unser Gehirn den Stoff Serotonin frei, schon ist es da im Kopf: das Glück. Essen und Sex – Garanten für Glück? Biologisch ja, würde uns da unser Denken nicht einen Strich durch die Rechnung machen. Denn was ist, wenn der süße Typ nur etwas für eine Nacht sucht, du dir aber die große Liebe gerade ausgemalt hast? Oder wenn das noch so leckere Essen danach tonnenschwer im Magen liegt? Klar ist, da sind sich alle Glücksstudien, die seit den 70iger Jahren des letzten Jahrhunderts das Licht der Welt erblickt haben, einig: Glück ist etwas sehr Indivi­ duelles. Eine feste Beziehung kann für einen schwulen Single wie das perfekte Glück aussehen, ist er länger genau in einer solchen, kann plötzlich der Wunsch aufkeimen, nun wieder Single sein zu dürfen. Und schon beginnt nach einiger Zeit das Spiel von vorne. Studien der Chicago University legen die These nahe, dass uns vor allem die Suche nach neuen Erlebnissen glücklich macht. Der 26jährige Markus aus Salzburg hat ganz Ähnliches erlebt: „Für mich war Glück in meinen Vorstellungen immer, tollen und leidenschaftlichen Sex zu haben. Doch nach einer Weile wollte ich eine richtige Beziehung. Das hat gefehlt zum perfekten Glück. Dann hatte ich eine Beziehung, die ir­ gendwann in den Alltag abschweifte, und ich wollte wieder schnellen Sex haben. Manchmal frag ich mich, ob es beides – tollen Sex und eine tolle Beziehung – auf Dauer überhaupt geben kann.“

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Glück für schwule Österreicher? Sex und eine Beziehung! Bei einer Umfrage unter österreichischen Usern bei Gayromeo kam heraus: Sex und eine Beziehung stehen ganz oben auf der Wunsch­ glücksliste. Ein anderes, besseres Wahrnehmungsbild der Gesell­ schaft gegenüber Homosexuellen steht auf Platz 3. An vierter Stelle schließlich rangiert das liebe Geld. Allerdings ist es weniger reines Statussymbol als vielmehr das Mittel zum Zweck, um sich ein sorgen­ freieres Leben zu schaffen. Schöne Urlaube und den neuen DVD-Player inklusive. Doch Geld per se wiederum ist kein Glücksgarant. Ein wenig ist es wohl wie beim lieben Herrn Rossi, der berühmten italienischen Zeichentrickserie aus den 70iger Jahren des letzten Jahrhunderts. Da sucht der Mann mit der Knollennase nach dem Glück, ein kleines Stück davon, doch findet er es trotz Zeitmaschine nirgends so richtig. Vielleicht können wir unser Glück auch einfach nicht selbst bestimmen? Seit rund fünfzehn Jahren forscht die so genannte Positive Psychologie nach dem Glück und kam bis jetzt zu dem Schluss, dass Glücksgefühle zu über 50 Prozent genetisch bedingt sind. Also, schau dir deine Eltern an, sind die glücklich? Aber keine Panik, eigentlich geht es uns in Österreich ziemlich gut, auf der Rangliste der glücklichsten Länder und ihrer Bewohner stehen wir auf Platz drei, vor uns nur noch Dänemark und die Schweiz. Das Nachbarland Deutschland liegt im Mittelfeld auf Platz 20. Also doch alles in Ordnung? Laut einer anderen Studie der britischen „New Economics Foundation“ sind die Einwohner des Inselstaates Vanu­ atu im Südpazifik am glücklichsten. Die britische Forschergruppe untersuchte dabei die Zufriedenheit, die Lebenserwartung sowie den Umgang mit der Umwelt. Also, wenn alles nichts mehr hilft, muss ein schwuler Mann einfach auswandern? Nicht ganz, denn schwules Glück bedeutet durchaus noch etwas anderes, als einfach auf einem schönen Fleckchen Erde zu leben.

Ohne Coming Out kein wirkliches Glück? Schwule Männer erleben die Zeit der Pubertät bis zum erwachsenen Mann inklusive Coming Out im Durchschnitt wesentlich heftiger als ihre heterosexuellen Kollegen. Nicht ohne Grund stieg in den vergangenen Jahren die Selbstmordrate unter jungen Schwulen in Europa rapide an. Auf der anderen Seite: Wer das Coming Out hinter sich gebracht hat, mit allen Höhen und Tiefen und sein Leben geord­ net hat, lebt oftmals ein Stück weit befreiter. Die Menschen, die den Schwulen umgeben, leben mit ihm und akzeptieren seine Sexualität. Heterosexuelle Männer sind bei Weitem oftmals nicht so existenziellen Entscheidungen ausgesetzt. Schon früh muss der schwule Jugendliche vor Eltern und Freunden zu seinem Leben stehen. Hat er es geschafft, geht er gestärkt daraus hervor. Glücklicher, möchte man meinen. Es scheint es also durchaus zu geben, das schwule Glück. „Ich habe mich das erste Mal in meinem Leben richtig glücklich gefühlt, nachdem ich mich vor Freunden und der Familie geoutet hatte. Das war ein wahnsinniges Gefühl von Freiheit, so was habe ich danach nie mehr gespürt. Das war pures Glück für mich!“, so Manuel aus Klagenfurt. Manche werden sagen, sie seien ganz glücklich ungeoutet und uner­ kannt. Sicherlich mag das zu einem kleinen Prozentteil stimmen, bei den meisten Befragten ist es aber laut dem deutschen Sexualforscher Uwe Heinrich eine Lüge. Es scheint auch logisch: Wer ständig einen Teil seines Lebens offiziell ausblenden muss, kann nie komplett sein und somit auch schwer wirklich Glück empfinden.

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Sei zufrieden mit dir selbst! Und kämpfe für Akzeptanz! Blickt man auf Studien aus Amerika, steht Zufriedenheit bei Männern ganz oben bei den Punkten, die glücklich machen. Zufrieden zu sein klingt fast langweilig, nach Großeltern in Schaukelstühlen. Dabei meinen die Forscher eigentlich nur die eigene Einstellung zum eigenen Leben: Will ich immer mehr, immer höher hinaus oder schaffe ich es manchmal auch, auf mein Leben zu blicken und zu sehen, was ich alles bereits habe? Klingt doch besser, als sich dauernd einzureden, was ich nicht habe. Das Problem an der Sache ist nur, dass schwule Männer bis heute zu einer gewissen Randgruppe gehören und trotz aller Anerkennung, trotz politischer Schritte in die richtige Richtung ist es noch immer keine Selbstverständlichkeit, normal mit seiner Sexualität umgehen zu dürfen. Küssende, schwule Männer, die viel­ leicht auch noch Händchen haltend durch die Innenstadt gehen, das ist noch immer ein Blickfang und fordert indirekt Schwule dazu auf, ihre Lebensweise öfter und radikaler verteidigen zu müssen. Das beginnt dabei schon im Kleinen, so abermals Experte Uwe Heinrich. Genau das können schwule Männer aber auch als Chance nutzen, denn wer hier Stärke zeigt, erlebt ein unheimliches Glücksgefühl, zu seinem Leben zu stehen, sich nicht aus Furcht weggeduckt zu haben. Auch das schwule Paar Christian und Sven aus Linz kann dies nur bestätigen: „Ich finde es unheimlich wichtig, dass ich auch in der Öffentlichkeit zu meinem Freund stehen kann. Das wir endlich akzeptiert und gleichberechtigt toleriert werden. Ich denke, der erste Schritt ist, offen zu sich selbst zu stehen. Das machen wir zwei. Nun muss nur noch die liebe Politik nachziehen und uns endlich die gleichen Rechte einräumen wie jedem heterosexuellen Paar auch. Das wäre für uns dann das perfekte Glück!“.

Das Scheitern an den eigenen Vorstellungen Und wie ist das mit den schwulen Männern, die ihre Outingphase längst hinter sich gelassen haben und trotzdem nicht glücklich sind? Subjektiv immer ins Fettnäpfchen treten? Warten und suchen nach dem besten Sex, der schönsten Beziehung, der Gehaltserhöhung? Glück scheitert oftmals an den Vorstellungen, so die Positive Psychologie weiter. Sich dauernd von anderen einreden zu lassen, wie man sein muss, um überhaupt Glück empfinden zu dürfen, ist der falsche Weg.

Leider nehmen wir Schwule uns da keineswegs aus, was der radikale Anstieg von Besuchen in Fitnessstudios und der inzwischen alltägliche Diätwahnsinn belegen. Wer nicht den perfekten Körper hat, kann keinen guten Sex haben und somit auch keine gute Beziehung, sug­ gerieren uns immer gerne diverse Medien. Auch die Werbeindustrie trägt das ihrige bei, weil sie schwule Männer grundsätzlich nur noch als wohlhabend und luxusorientiert sieht. Das mag zu einem Teil stimmen, blendet eben aber all jene aus, die nicht perfekt aussehen oder genug Kleingeld auf dem Bankkonto haben. Der schwule Schau­ spieler Andreas aus Wien hat lange gebraucht, bis er aus dieser eigenen Wahnvorstellung ausbrechen konnte: „Ich bin jetzt 30 Jahre alt und ich denke, erst seit einigen Monaten kapiere ich wirklich, dass ich mit mir zufrieden sein kann, wie ich bin. Klar, ich bin nicht perfekt, aber ich denke doch ansehnlich. Die Jahre zuvor bin ich dagegen immer einer Illusion nachgejagt – wenn ich mich nur genug anstrenge, dann werde ich so sein wie der, so aussehen wie jener. Das ist aber Blödsinn und glücklich hat mich das nie gemacht!“ Dabei wäre es so einfach, glücklich zu sein. In der Psychologie spricht man von der Fähigkeit, sich sein inneres Kind zu bewahren. Schau­ spielern wird diese Technik gelehrt, um mehr mit Emotionen arbeiten und spielen zu können. Dahinter versteckt sich die einfache Variante, sein Leben mit den Augen eines Kindes zu sehen. Kinder lachen im Schnitt 400 Mal am Tag, Erwachsene nur noch 15 Mal. Die Welt durch Kinderaugen zu sehen, ermöglicht, sich auch über einfache Dinge richtig freuen zu können. Ich sitze noch immer am Computer und die Regentropfen prasseln gegen das Fenster. Im Wohnhaus gegenüber blickt ein junger Mann auch nach draußen auf die regennasse Straße und blinzelt kurz zu mir hinüber. Vielleicht kann man sich das Leben allein schon durch die Gewissheit leichter machen, dass man nicht alleine ist auf der Suche nach dem Glück. Prominentes Beispiel ist da Entertainer Hape Kerkeling, der im Jahr 2001 den 800 Kilometer langen Jakobsweg entlang wanderte auf der Suche nach Ruhe, einem Sinn im Leben – auf der Suche nach Glück. Vielleicht sollte man sich auch einfach mal öfter fragen, was man wirklich will. Abseits aller klugen Studien und Theorien, jenseits von gesellschaftlichen Konzepten und Ideen. Und wenn alles nichts hilft, dann muss man es einfach noch einmal mit unglaublich gutem Essen und leidenschaftlichen Sex versuchen. 

Die Top fünf des schwulen Glücks: 1 Das Coming Out 2 Leidenschaftlicher Sex 3 Eine Beziehung 4 Akzeptanz in der Gesellschaft 5 Eigene Zufriedenheit

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Kolumne 28

Ja ja, ich weiSS, woran Du gleich schon wieder denkst, aber ich bitte um etwas Geduld, dazu kommen wir später. Fangen wir doch erstmal mit etwas nicht minder Wichtigem an: Klamotten. Denn auch hier gilt: Size matters.

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Size does matter!

Text_Domenika Bolls, www.holysht.de


Stimmen die Proportionen? Nach diesem textilen Exkurs kommen wir nun zu dem Part, nach dem die Überschrift schreit: Sex. Also: Schwänze – denn über die Größe von Titten brauche ich mit bei euch als Leserschaft wohl nicht auszulassen. Schwänze sind in punkto Größe ja sehr unzuverlässig. Das, was nach dem Eiswasserbecken in der Sauna noch winzig und schrumpelig war, kann schon kurze Zeit später, in wärmeren – erotisch heißeren – Gefilden, auf eine beachtliche, eindeutig einsatzfähige Größe anschwellen. Und letzten Endes kommt es ja auf diesen Zu­ stand an. Wen interessiert schon, was da sonst in Armani verpackt links oder rechts getragen wird. Die Eier hingegen sollten schon auch Beachtung finden. Ein Riesenschwanz mit winzigen Eiern sieht doch irgendwie unproportional aus, aber – ebenso wie ein kleiner Schwanz mit Rieseneiern – findet das je nach Vorlieben mit Sicherheit auch seine Anhänger. Während es bei den meisten Frauen, die nicht jüngst für einen Pornodreh bezahlt wurden, eine obere Grenze der Schwanzgröße gibt, die physisch noch zu ertragen ist, scheint unter Männern das Prinzip „je mehr, desto besser“ zu fungieren. Glücklicherweise gibt es, wie eingangs bereits erwähnt, Gummis ja in unterschiedlichen Größen und sind sie aus einem ohnedies sehr dehnbaren Material gefertigt. „Mein Schwanz ist so groß, dafür gibt es keine Gummis!“ sollte daher nicht als cleverer Anmachspruch für einen viel versprechenden Fick verstanden werden, sondern vielmehr als Bestätigung der „size does matter“-Aussage von Albert Einstein „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“. Aber auch der prächtigste Schwanz hilft in der Praxis nicht weiter, wenn nicht „gewusst wie“ – zumindest im aktiven Bereich. Der Schwanz, der geblasen wird, braucht zum Glück keine Gebrauchsan­ weisung, im Gegensatz zu dem ihn umschließenden Mund, dessen Größe durchaus auch eine Rolle spielen kann. Aber – wie auch immer gebaut - alles nur eine Frage der Übung.

Wie groSS ist deiner? ist Du auch einer der Männer, der nur, um den heißen ebenso gut aussehenden wie arroganten Verkäufer zu beeindrucken, das Shirt lieber zwei Größen kleiner als von Deinem Körper gefordert, aus dem Regal nimmt und Aufmerksamkeit heischend, doch die Unsicherheit nicht ganz mit Coolness überspielen könnend zur Kasse trägt? Solltest Du das Glück haben, entweder eh den zwei-Größen-kleiner-Body zu haben oder genug innere Größe zu besitzen, um Dir Deine Klamotten in passender Größe zu kaufen, stellt sich jedoch beim Shoppen stets die Frage: Nehm ich das Teil im legeren, lockeren Look oder lieber hauteng anliegend? Welche Größe ist hier die Größe, die mir am besten steht? Noch schlimmer sind ja die "One size fits all"-Größen; wenn es schon bei Kondomen verschiedene Größen gibt, wie soll es dann möglich sein, dass bei Socken oder T-Shirts diese pauschalisierte Vereinheitlichung erfolgreich aufgehoben wird? Hat man andererseits einen solchen „Durchschnittskörper“, hilft einem das auch nicht weiter, denn was ist als erstes ausverkauft? Natürlich die Standardgrößen! Wer da über körperliche Attribute in XXS oder XXL verfügt, hat vielleicht sogar die Chance, das begehrte Kleidungsstück als im Preis reduziertes Einzelstück erstehen zu können. Da lohnt es sich mal, außerhalb der Norm ausgestattet zu sein.

Aber ist das jetzt wichtig? Oder anders gefragt: Wie wichtig ist Dir das? Wie groß ist der ideale Schwanz? Wird der One-Night-Stand geiler, weil er einen großen Schwanz hat? Liebst Du einen Mann, weil er einen großen Schwanz hat? Oder „trotz“ eines kleinen Schwanzes? Und ich komme hier jetzt nicht mit dem moralischen Zeigefinger, ich erwarte keine geschönten Antworten, sondern Ehrlichkeit, denn seien wir mal ehrlich: Sex ist ein verdammt geiler Teil des Lebens. Da kann man schon gewisse Ansprüche stellen. Also, Hand in den Schritt: Ist Dein Schwanz groß genug? Falls Sex in deinem Leben, sei es aufgrund einer negativen Antwort auf die vorherige Frage oder aus sonstigen traurigen Gründen, eher rar gesät ist, biete ich Dir als Ersatz ein Zitat der amerikanischen Schriftstellerin und Regimekritikerin Susan Sontag: „Religion is probably, after sex, the second oldest resource which human beings have available to them for blowing their minds.” Und im Endeffekt kommt es auf so viele Dinge an. Irgendwann checkt man das auch. Domenika Bolls arbeitet als Coach für Erleuchtung in München und ist Buchautorin von „Lust deine Welt zu zerstören?“.

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SEX 30

Der perfekte Orgasmus


Text_ Michael Schmucker Foto_istockphoto

12,2 Sekunden dauert im Durchschnitt der männliche Orgasmus, auf das gesamte Leben hochgerechnet sind dies über neun Stunden, hierbei werden bis zu 50 Liter Sperma produziert – wäre es nicht schön, das geile Gefühl steigern zu können?

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und 54 % der Männer denken nach Angaben des Kinsey-Institutes mehrmals täglich an Sex. Nicht immer ist das von Vorteil. Micha Schulze, Autor des Schwulen-Ratgebers Das Orgasmusbuch: „Sex ist eine Kopfsache! Wir verbringen das Vielfache der Zeit damit, über den Orgasmus nachzudenken, als ihn letztlich zu haben!“ Denn die größten Orgasmuskil­ ler sind oftmals unsinnige Vergleiche mit

anderen Männern, fehlende Kommunikation sowie selbst erzeugter Stress.

Kann man einen guten Orgasmus trainieren?

Rund 90 % der schwulen Männer erleben bei der Selbstbefriedigung und beim Sex mit einem anderen Mann fast immer einen Orgasmus, so das Ergebnis einer Umfrage der amerikanischen Website „Queendom“. Dabei muss man biologisch gesehen den Orgasmus von der Ejakulation trennen. Letztere dient zur Fortpflanzung, während der im Kopf stattfindende Orgasmus eine Belohnung für den Nachwuchs fördernden Akt darstellt, bei dem verschiedene Sexhormone ausgeschüttet werden. Natürlich bleibt der Kindersegen bei schwulen Männern aus. Neben dem bekann­ ten gibt es auch den analen Orgasmus, der durch das Massieren der Prostata entsteht und am intensivsten ist, wenn er simultan mit dem Genitalen passiert.

Der Orgasmus kann ebenso durch einige praktische Übungen verbessert werden: Während dem Sex immer mal wieder kurz aufhören und dann langsam weitermachen, die Stellungen und Handgriffe wechseln oder bei der Selbstbefriedigung die Eichel mal mit einigen Fingern, mal mit der ganzen Faust stimulieren. Oft werden beim Sex auch viele sogenannte nicht spezifische, erogene Zonen vernachlässigt, die auf dem Weg zum per­ fekten Orgasmus aber dazu gehören: Mit der Zunge oder den Händen lassen sich genussvoll Partien wie Genick, Hals oder Oberschenk­ linnenseiten erforschen. Auch wer besonders lange keinen Orgasmus hatte, wird meistens viel weiter und kräftiger abspritzen. Generell gilt die Regel: Je länger man auch beim Akt den Höhepunkt hinauszögert, desto größer ist Multiple Orgasmen meistens das Lustempfinden. Sex hat zudem etwas damit zu tun, seine Hemmungen zu gibt es auch bei verlieren, so sind Stöhnen, lustvolle Schreie schwulen Männern! oder auch Dirty Talk profunde Möglichkeiten, Der Fachmann unterscheidet dabei verschie­ die Lust und auch das Kommen intensiver zu dene Orgasmustypen, vom eruptiven, laut gestalten. Auch Kreativität erhöht das geile stöhnenden Vulkan, weiter zu der eher sanft Empfinden, onaniert einmal mit Handschu­ dahinwiegenden Welle, über den manchmal hen, seht euch im Spiegel beim Sex zu, stimu­ auch mit mehreren Orgasmen ausgestatte­ liert den Penis des Partners durch den Stoff ten Sturm bin hin zur wilden, nicht kont­ seiner Hose hindurch oder spielt mit kalten rollierbaren Achterbahn, die vor allem bei Eiswürfeln am ganzen Körper. Wenn dies alles Jugendlichen auftritt. Selbst der Orgasmus zusammenkommt, sprechen die Fachmänner an sich ist in vier Phasen unterteilt, von der gerne vom Ganzkörper-Orgasmus. ersten Erregung, über die Plateauphase, in der der Körper den Höhepunkt vorbereitet, Wo gibt es die bis zum Orgasmus schließlich selbst und besten Lover? zur Rückbildung, in der sich alle Körper­ funktionen wieder normalisieren. Je nach Trotz aller Übungen hält sich hartnäckig das Alter und Ausdauer dauert letzteres einige Gerücht, das auch Veranlagung dazu beiträgt, Minuten oder Stunden. Das muss nicht sein, wie gut der schwule Mann im Bett ist. In den wenn man sich darauf konzentriert, multiple letzten Jahren hat sich gleich durch mehrere Orgasmen zu erleben. Durch das Trainieren Studien gestützt, herausgestellt: die besten des so genannten Musculus pubococcygeus, Lover gibt es nach Meinung von rund 20.000 kurz PC-Muskel, kann jeder mehrfach kom­ befragten Europäern in Italien. Dicht gefolgt men, dabei aber nur einmal abspritzen. Diese von den Männern aus Frankreich, Irland Muskelstränge befinden sich unter den Hoden und Südafrika. Allerdings gibt es auch noch in Anusnähe und können beim Urinieren ge­ positives aus dem eigenen Land zu berichten: trimmt werden, in dem man zwischendurch rund 20 Prozent der Österreicher sind der kurz den Strahl stoppt. Dadurch lässt sich Auffassung, den besten Sex gibt es in der zudem die Intensität des Kommens steigern Alpenrepublik. Schlusslicht in Punkto Ver­ – aus kleinen Schüben können so starke Stöße trauen in die Qualität der heimischen Männer von Sperma werden. haben dagegen die Niederländer, Belgier sowie die Deutschen. Am besten bleibt wohl doch: üben, üben, üben! Übrigens – laut einer Studie aus Großbritannien steigt mit der Zahl der Orgasmen auch die Lebenserwartung! Also warum noch warten? 

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S

onntagmorgen völlig entspannt und ohne Zeitdruck bei Croissants und Cappuccino den Tag zu beginnen, dass ist Brunchen als Kombination aus Frühstück und Mittagessen. Höchste Zeit für NameIt, Wiens Breakfest Hot Spots einem streng subjektivem Gay-Ranking zu unterziehen. Das Testteam sowie die Kriterien waren schnell gefunden, der Schluckfaktor – gemeint ist jener der Eierspeise am Teller sowie jener des Cafés – wie der Augenschmaus, den ein schwules Frühstück einfach bieten muss. Wie steht’s um den Hintern des Kellners, wie ist das Ambiente im Lokal – lädt es zum Flirten ein oder zur Flucht? Text_Peter Lauscha

AuSSer Konkurrenz CAFÉ BERG, 9, Berggasse 8, täglich 10:00 bis 01:00 Uhr, www.cafe-berg.at Das Café Berg ist seit mittlerweile über 17 Jahren DAS Urgestein des Wiener schwulen Frühstücks. Hoher Wohlfühlfaktor, nettes Ambiente und durchwegs hohe Qualität der Speisen zeichnen das Café aus. Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts leicht abgelebt, hatte es viel gesehen und bot genau daher ein unnachahmliches Ambiente, einen ganz besonderen Flair. Für viele ist das Berg ein verlängertes Wohnzimmer, Frühstück am Sonntag im Berg selbstverständlicher Fixtermin, Kellner und Gäste kannten sich oft … ganz besonders „gut“. Szenegrößen wie Holgar Thor (Miss Candy) oder Madge erlebten den Höhepunkt ihrer wilden Jahre im Berg. Die Zeiten haben sich geändert, mit ihnen das Berg. Heute ist es ein gut gehendes „mixed“ Lokal im Herzen des 9. Bezirk. Mit seiner Übernahme durch den heutigen Chef und Besitzer Georg wurde es vor sechs Jahren aufwendig renoviert, wurde offener, zugänglicher, schicker und moderner – verlor aber auch seinen ursprünglich leicht verruchten Charme. Wenn auch die Frühstückskarte von den meisten Stammgästen auswendig auf- und abgesagt werden kann, so sind die Speisen qualitativ absolut in Ordnung, der Café meist lecker, die optische Aufmachung durchaus bemüht. Die durchgehende Ledersitzbank lädt zum Flirten mit dem Sitznachbarn ein, außerdem sind Berg-Gäste von Haus aus kontaktfreudig. Das Personal ist aufmerksam und freundlich, die Stimmung schwankt je nach Tagesverfassung und Dienstplan. Keine Frage, das Berg ist und war die zentrale schwule Frühstücksgröße in Wien – an ihm muss sich unser weiteres Testfeld messen, die Latte liegt hoch!

Platz 1 Halle Café Restaurant, 7, Museumsquartier 1, Frühstück 10:00 bis 16.00 Uhr, www.diehalle.at Klarer Sieger des NameIt-Frühstückstest und zwar nicht nur (aber auch) wegen der geradezu modelltauglichen feschen Kellner. Böse Zungen könnten Besitzer Bernd Schlacher unterstellen, er wähle sein Personal nach optischen und nicht nach fachlichen Kriterien aus. Doch weit gefehlt! Die knackigen Jungs sind ausgesprochen aufmerksam, geduldig, hilfsbereit und stets freundlich. Dieser hohe Level zieht sich durch das ganze Lokal. Der Gastgarten ist gemütlich eingerichtet, die LoungeAtmosphäre und der Blick auf den Hof des Museumsquartiers laden zum Verweilen ein und die großen Schirme und Pergola bieten Schutz gegen Sonne und Schlechtwetter. Die Kombination aus hervorragenden Speisen, tollem Service, großzügigen Frühstückszeiten und schick-eleganter Atmosphäre ist ein Anziehungspunkt für die Schönen (Schwulen) unserer Stadt. Kaum ein anderes Lokal bietet einen derartig hohen Flirtfaktor, kaum ein anderes Lokal schafft es zu ansehnlicherem Publikum. Bernd Schlacher muss ein Kompliment ausgesprochen werden. Mit der Halle hat er es erneut geschafft, ein Lokal auf bemerkenswert hohem Niveau zu etablieren. In jeder Hinsicht ein Tipp – wenn auch kein ganz geheimer mehr!

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kulinarik

WARME EIER


Platz 2 Bar Italia Lounge, 6, Mariahilferstraße 6, Frühstück werktags von 08:00 bis 11:00 Uhr, Wochenende bis 16:00 Uhr, www.baritalia.net Liebhaber des typisch italienischen Frühstücks kommen hier auf ihre Rechnung. Salami, Illy Café, Tomatenbruschetta mit Kapern, typisch trockene Panini… So stellt man sich ein üppiges, italienisches Frühstück vor. Dazu very sexy italian Kellner und das ganze wirklich lecker adaptiert. Kein Wunder, dass die Bar Italia mehr und mehr zum Tipp avanciert – wären da nicht die strengen Frühstückszeiten, die an eine Frühstückspension in Caorle erinnern. Welcher Nachtvogel geht werktags vor 11:00 Uhr Brunchen? Unser NameIt-Testteam musste jedenfalls um 11:05 Uhr schon all seine Überredungskraft einsetzen, um überhaupt noch Frühstück testen zu können! Das konnte dafür überzeugen. Der überaus nett adaptierte Gastgarten direkt an der Mariahilfer Straße mit weißen Tischtüchern und großen Schirmen lädt zum Verweilen ein. Qualität und Aufmachung der Speisen sind top, der Café schmeckt wie in Italien. Pfeffer aus einer hölzernen Mühle, Orangensaft frisch gepresst und die Marmelade kommt – wenig italienisch aber dafür umso leckerer – von Stauds.

Platz 3 Felixx Cafe-Bar, 6, Gumpendorferstraße 5, Frühstück samstags und sonntags von 10:00 bis 16:00 Uhr, www.felixx-bar.at Madge ist wieder da!!! DIE Wiener Schwulenikone und Szenegröße ist Zugpferd des „hysterical Breakfest“ der Abend- & Nachlocation Felixx Bar. Frühstücken bei Madge ist ein Frühstück bei Freunden. Allein deshalb zahlt sich der ausgiebige Weekendbrunch im Felixx aus, eine bessere Platzierung im NameIt-Ranking verhindert einzig die Tatsache, dass das Frühstück nur am Wochenende angeboten wird, im Sommer gibt’s gar keins. Wirtschaftlich beides nachvollziehbar, aber für einen echten Konkurrenten zum Café Berg reicht’s dann eben nicht. Dabei ist das Frühstücksangebot bunt, vor allem saisonal häufig wechselnd und anlassbezogen kreativ. Man merkt den langjährigen Gastroeinschlag der Betreiber und die Mühe, die man sich macht, um seine Gäste bei Laune und die Auswahl groß zu halten. Qualität und Aufmachung der Speisen überzeugen. Noch ist das Felixx nicht breiter entdeckt worden, daher wohl eine der letzten Bastionen des rein schwulen Frühstücks – Flirtchancen entsprechend hoch!

Platz 4 Freiraum, 6, Mariahilferstraße 117, 08:00 bis 04:00 Uhr, www.freiraum117.at Gleich vorweg der größter Vorteil, nämlich die Öffnungszeiten. Gefrühstückt kann täglich werden, und zwar ganztags von 8:00 Uhr früh bis 4:00 Uhr nachts. Bestellt wird im Baukastenprinzip, die Basisbox beinhaltet das Nötigste. Nettes Ambiente, großzügige Frühstücksauswahl und durchaus bemühte Bedienung. Der Gayfaktor lebt wenn überhaupt durch die Lage des Lokals an der Mariahilfer Straße, an der Fensterfront sitzend kann man das Publikum VOR dem Lokal beobachten, einen Gastgarten direkt an der Mariahilfer gibt es zwar, der wird aber kaum wahrgenommen und noch viel weniger dem Lokal zugeordnet. Der „frisch gepresste“ Orangensaft entpuppt sich als Instantgetränk, das eigentlich komplett neue Lokal als bereits arg abgelebt. Atmosphärisch vermisst man morgens den Wohlfühlfaktor, nette Hintergrundmusik fehlt ebenso, wie charakterbildende Eigenheiten. Das Omelette ist zwar großzügig in seiner Dimensionierung, der Schinken dafür geschmacklich mau. Einzige kulinarische Highlights sind der frische Obstteller vom Markt und die drei verschiedenen Cafésorten. Durchaus also ein Lokal, dessen Potential längst nicht ausgereizt ist. Schade.

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GOLDrausch

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be brave Jeder Mann strebt nach Kraft, Selbstsicherheit und Mut. Die limitierte Version von „Only the brave“ by Diesel vereint diese Werte in einem Flakon. Auch optisch ein echter Hinkucker: Der Künstler Bunika verwandelt die zum Kultobjekt gewordenen Faust in eine limitierte Edition, die für Optimismus und Lebensfreude steht. Ein Kredo für jeden Mann, der gerne sein eigener Held sein möchte. www.diesel-fragrances.ca Diesel „Only the Brave“, 35 ml, E 35,-

AQUA Touch

Oase für's gesicht

Klebrige Texturen ade! Der Mann von heute mag zwar gepflegt sein, aber glänzen soll es nicht. Mit dem „Aquapower Absolute Gel“ von Biotherme Homme wird die Haut mit genügend Feuchtigkeit versorgt, aber absolut transparent ohne glänzende Spuren zu hinterlassen. Ideal auch nach der Rasur anwendbar durch beruhigende Wirkstoffkomplexe. Die unsichtbare Feuchtigkeitspflege für den Soforteffekt. www.biothermhomme.de

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INNOVATION

garnier

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Wohnen

Text_Asim Aliloski Fotos_3dviz.com/Lufthansa Technik AG

g u e z g u l F m i n e n h o W

Im trauten Heim lässt es sich luxuriös wohnen - aber in einem Flugzeug? Der Luxus-Vogel Boeing 787 der Lufthansa bietet den Reisenden ein exklusives Wohnerlebnis im Himmel.

U

nd die Kunden stehen für das umgebaute Flugzeug mittlerweile Schlange. Staatsoberhäupter und Prominente aus dem Showgeschäft aber auch Betreiber von Geschäftsreiseflugzeugen verlieben sich über den Wolken. Gerade bei Königshäusern aus dem Nahen Osten sei der Luxus-Vogel heiß begehrt. Ein Großteil der Kunden würde auf die Mietoption verzichten und gleich zum Kauf greifen. „Denn so einen Flieger teilt man ungern mit anderen.“, so Dünhaupt, Konzernsprecher der Lufthansa. Der Preis: 200 Mio. Dollar ohne Innenausstattung. Für das exklusive Wohnerlebnis, konzipiert von Andrew Winch Designs, kommen weitere 100 Mio. Dollar hinzu. Dabei scheint es bei der Inneneinrichtung keine Grenzen zu geben. „Nur bei Anfragen für einen Swimming-Pool oder einen offenen Kamin sind uns aus Gründen der Sicherheit die Hände gebunden.“ Ein bemerkenswertes Merkmal der Boeing 787-Innenausstattung ist die Vielzahl der Schlafplätze. 32 horizontal einstellbare Sitze oder Betten sind in der gesamten Kabine verteilt. Neun Sitze können als Doppelbetten genutzt werden.

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VIP Bed and Bath Die beiden Gästezimmer mit eigenem Bad sind symmetrisch an der rechten und linken Seite der Eingangshalle angeordnet. Mit Schiebetüren wird eine private Lobby zu jeder Kabine abgetrennt. Jede Kabine verfügt über ein sehr großzügiges Einzelbett, das in ein Doppelbett umgewandelt werden kann. Die an das Schlafzimmer angeschlossenen Badezimmer verfügen über Duschen und eine Lederbank über dem WC. In einer weiteren VIP-Suite mit einem Queen Size-Bett und einem 42”-Plasmabildschirm über der Anrichte erleben Passagiere den Flug mit größtmöglichem Komfort. Zur Suite gehört auch eine spezieller Ankleidebereich und ein Badezimmer mit Dusche.

VIP Dining Der Ess- und Konferenzraum ist mit allen Kommunikationsmöglichkeiten ausgestattet. Dieser Bereich fällt beim Betreten des Flugzeugs sofort ins Auge und ist der wichtigste Bestandteil des Entwurfs. In der Mitte des Raumes steht ein Esstisch für zehn Personen. In den Sitzen können die Gäste elegant und bequem dinieren. Bei Bedarf kann aus der Anrichte am hinteren Ende des Esstischs ein 42”-Plasmabildschirm herausgefahren werden. Mit Schiebetüren kann dieser Raum von der Eingangshalle und der vorderen Lounge abgetrennt werden.

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VIP bar Von der angrenzenden Küche aus wird die Bar versorgt, an der Gäste auf fixierten Barhockern oder in verstellbaren Sitzen entspannen können, während sie vom Audiosystem in der Bar unterhalten werden.

VIP movie theater Das integrierte Kino ist ein fantastischer und vollständiger Unterhaltungsbereich. Es ist der ideale Ort für Live-Unterhaltung, der auch als zweiter Raum für Zusammenkünfte oder als Spiele- oder Kartenzimmer genutzt werden kann. In großzügigen, luxuriösen Sitzen können die neuesten Filme mit vollem SurroundSound genossen werden. Absolute Entspannung bei sehr guter Sicht auf die Leinwand bietet das in der Mitte des Raums stehende höhenverstellbare Sofa, das auch zu einer Ottomane umgewandelt werden kann. Vor dem Sofa stehen drei komplett verstellbare Kinosessel, an die von beiden Seiten eine Chaiselongue grenzt, die ebenfalls in die Kinokonfiguration gedreht werden kann.

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4 Tipps, die dein Training verbessern! fitness

Text_Martin Kronsteiner Bakk., Sportwissenschaftler, Headtrainer im John Harris am Schillerplatz Fotos_Peter Provaznik

Hast du beim Training oft das Gefühl, dass • • • •

Dein Muskelwachstum stagniert? Du deine Kraft nicht mehr steigern kannst? Deine Körperhälften ungleich trainiert sind? Das Training dich zu wenig anstrengt?

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Mit vier einfachen Methoden zeige ich dir, wie du diese limitierenden Faktoren aus deinem Training beseitigen kannst. Zu Beginn aber ein paar Zeilen über die Belastungsvariation. Gleichartige Trainingsreize über einen längeren Zeitraum führen zu einer Stagnation des Trainingserfolges. Daher ist es für den Trainingserfolg besonders entscheidend, die Trainingsgewichte, die Kraftübungen, die Ausführung und Übungsabfolge zu variieren.

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Ich werde dir jetzt vier Trainingstipps geben, die dich auf ein erhöhtes Level befördern und mehr Abwechslung in dein Training bringen werden.

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Bank drücken und Fliegende auf der Flachbank Der Vor- oder Nachermüdungssatz sind sehr gute Techniken, um das Sexualhormon Testosteron anzuregen, welches den Muskelaufbau stark beeinflusst. Bei dieser Technik führt man zwei Übungen, welche dieselbe Muskelgruppe beanspruchen, hintereinander aus. Für diesen Kombinationssatz wählt man eine eingelenkige Übung, die nur eine Muskelgruppe isoliert belastet (z. B. Fliegende mit den Kurzhanteln für die Brustmuskulatur), und eine komplexe mehrgelenkige Übung, bei welcher mehrer Muskelgruppen an der Bewegung beteiligt sind (z. B. Bank drücken flach für Brustmuskulatur, Trizeps und vorderer Schultermuskulatur) Nachermüdung Du beginnst zuerst mit der mehrgelenkigen Übung (Bank drücken) und machst acht bis zehn Wiederholungen. Im Anschluss führst du ohne Pause die eingelenkige Übung (Fliegende) durch und versuchst,

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so viele Wiederholungen wie möglich zu schaffen. Sind die Arme und Schultern schon müde, kannst du mit der isolierten Übung noch den Rest aus der trainierten Muskelpartie herausholen und diese optimal in Form bringen. Vorermüdung Verlässt dich beim Bank Drücken die Kraft im Trizeps, bevor die Brustmuskulatur richtig spürst, trainiere die Brust vorher isoliert und führe im Anschluss das Bankdrücken durch. Du wirst sehen, dass du die Brustmuskulatur intensiver spüren wirst.

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Sit up mit Zusatzgewicht Trainieren mit Widerstand Oftmals reicht das eigene Körpergewicht für bestimmte Übungen nicht aus, um die Muskulatur intensiv und vor allem effizient zu trainieren. Ich beobachte gerade beim Bauchtraining, dass Trainierende 30 bis 50 Wiederholungen schaffen und sich wundern, warum sie keinen Six Pack bekommen. Die Ursache dafür ist eine falsche Belastungsintensität, ein Kraftausdauertraining für die Bauchmuskulatur führt zu keinem Muskelwachstum. Fazit: Du musst den Bauch mit so viel Zusatzgewicht belasten, dass gerade acht bis zwölf Wiederholungen machbar sind. Nur dann kannst du dir einen muskulösen Bauch aufbauen!

Rudern einarmig Einseitiges Training Hast du oft das Gefühl, das eine Seite schwächer ist als die andere? Jeder besitzt eine dominante Seite, auf welcher einem die Übung leichter fällt! Auch nach Verletzungen an Armen und Beinen kann sich ein Ungleichgewicht in der Muskulatur zwischen der linken und der rechten Seite entwickeln. Gerade bei Sportlern oder Berufen, die den Körper einseitig belasten, ist diese Trainingsform besonders wichtig. Prinzipiell kann man alle Übungen einseitig trainieren, wichtig ist nur, zuerst mit der schwächeren Seite zu beginnen, um ein Gleichgewicht zwischen links und rechts herzustellen. Bei der auf dem Bild gezeigten Übungen wird die obere Rückmuskulatur, die hinter Schultermuskulatur und der Bizeps trainiert. Versuch auf der schwächeren Seite immer eine zwei bis drei Wiederholungen mehr zu machen!

Drop Set Bizepscurls Diese Trainingsform eignet sich perfekt, um die letzten Reserven aus der jeweilig trainierten Muskulatur zu rekrutieren und einen Pump-Effekt zu erzeugen (starke Durchblutung der Muskulatur). Der Drop Set ist ein langer Satz, bei dem das Gewicht reduziert wird, bis die trainierte Muskulatur komplett erschöpft ist. Bei dieser Belastungstechnik wird zu Beginn ein Gewicht verwendet, sodass du maximal acht bis zehn Wiederholungen schaffst, dann wird das Gewicht so oft um 25 Prozent reduziert, bis du nicht mehr kannst. Meine Empfehlung: Mach zwei bis drei Sätze je nach Trainingszustand mit ein bis zwei Reduktionen und wende diese Technik erst bei der letzten Muskelgruppenübung an, da danach deine Muskulatur total erschöpft sein wird! Die Trainingsmethoden werden an Hand eines Übungsbeispieles von mir präsentiert, sind aber mit allen Übungen kombinierbar. In diesem Sinne viel Spaß beim Training! 45


sport

Don’t be SAD!

Oder wie man der drohenden Winterdepression ein Schnippchen schlägt Kommt grauenvoll eigentlich von grau? Trübes, kaltes Wetter und wenig Licht verursachen zumindest bei vielen eine ebensolche Stimmung. Wer modern sein will, erzählt dem geeigneten mitleidigen Publikum, er leide gerade an SAD (Seasonal Affective Disorder), ist also im Herbst und Winter alles andere als gut drauf. Wenn es nur das wäre! Eine ausgewachsene saisonale Depression zeichnet sich durch weitere Symptome wie Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Herzklopfen, Angst und Lustlosigkeit aus. Wenn nicht einmal Sex mehr SpaSS macht, sehnt man(n) sich doch nach einem wirkungsvollen Gegenmittel! Derer gibt es einige.

Text_ Heidlinde Fischer Foto_ fotolia

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Tipp 1: Move your Ass!

Tipp 3: Richtig futtern!

Es weiß zwar keiner warum, aber mittlerweile zeigen etliche Studien, dass Sport wie ein Antidepressivum – mitunter sogar besser – wir­ ken kann! Besonders Ausdauersportarten wie etwa Radfahren oder Laufen eignen sich dafür. Vielleicht ist es einfach dieses Gefühl, dass man seinen Problemen davonfahren bzw. -rennen kann. Was sicher mitspielt, ist das – wenn auch nur mehr schwache Sonnen­ licht – in der freien Natur, das eine positive Wirkung auf Kreislauf und Hormonstatus ausübt. Für alle Nicht-Naturburschen sei gesagt, ausreichende (am besten 30 Minuten täglich) Bewegung indoor im Fitnesscenter deines Vertrauens wirkt ebenfalls und beinhaltet ein weiteres Anti-Winterdepressions-Mittel, den Kontakt mit anderen Menschen! Soziale Kontakte aufrechterhalten oder neue knüpfen, das vertreibt genauso missmutige Stimmung! Wer weiß, vielleicht ergibt sich daraus auch eine weitere Motivation für tägliche (oder) nächtliche Bewegung!? Wie erwähnt weiß niemand so recht, warum es funktioniert, aber Sport macht tatsächlich glücklich. Ein RunningHigh hat auch wesentlich weniger schwerwiegende Nebenwirkungen als ein High dank anderer Stimmungsaufheller.

Den Serotonin-Spiegel im Blut kann man aber auch mit der rich­ tigen Ernährung steigern. Schokolade macht glücklich ist nicht nur der Leitspruch frustrierter Frauen in schlechten TV-Serien. Nein, liebe Community! Der Verzehr der süßen Versuchung wirkt tatsächlich aufmunternd und macht dabei keinen Unterschied bei den Geschlechtern. Darin enthaltene Substanzen stimulieren die Opiat-Rezeptoren im Gehirn. Das erweckt die Endorphine, welche wiederum schmerzstillend und glücksbringend wirken. Wer jetzt jeden Tag eine Tafel Schokolade isst, vertreibt zwar seine Winterde­ pression, löst aber garantiert nach wenigen Wochen eine mindestens so schwere Depression beim eigenen Anblick im Spiegel aus! Es gibt auch andere Glücksbringer, die man anstatt am Schwarzmarkt in jedem Supermarkt bekommt. Die kleine aber feine Muskatnuss, ist eine wahre Stimmungskanone. Banane und grünes Gemüse machen genauso glücklich, wie eine ordentliche Portion Nudeln (Zur besseren Wirkung kohlehydratreiches Essen nicht mit zu viel Eiweiß kombinie­ ren! Das stört nämlich die Serotonin-Produktion im Körper!). Nüsse knabbern beruhigt zusätzlich die Nerven. Alle Nahrungsmittel mit hohem Anteil an Omega-3-Fettsäuren, heben ebenfalls die Stimmung, also fleißig Fisch essen und Pflanzenöle verwenden!

Tipp 2: Das Leben aufhellen! Das fehlende Licht ist nämlich der Grund, weshalb wir in der Herbstund Winterzeit mitunter schlecht gelaunt und leistungsunwillig sind. Der körpereigene Spaßstoff Serotonin mag es nämlich nicht im Dunkeln, während das müde machende Melatonin nur so überschießt! Die Biologie hat´s so eingerichtet: Im Winter ruhen und so wenig wie möglich tun, ist der Plan der Natur. Aber wer erklärt das meinem Chef? Und in Anbetracht des heißen Typen an der Bar will ich meine „Brunftzeit“ auch nicht nur auf den Frühling beschränken. Wem es gefällt und wer das nötige Budget hat, kann sich zuhause Taglicht­ lampen installieren lassen. 2500 Lux starkes bläuliches Licht imitiert die Sonne und sorgt für strahlende Stimmung! Kann man auch als ärztliche Therapie buchen.

Tipp 4: Seichte Pusher! Für willige Unterstützer der Pharmaindustrie sei auf diverse Pillen und Tropfen verwiesen, die etwa Johanniskraut enthalten oder den Wirkstoff 5HTP, ein aus Afrika stammendes Pflanzenpräparat, das ebenfalls in den Serotoninhaushalt eingreift. Das Nachlesen in In­ ternetforen lässt aber darauf schließen, dass der schwule Mann bei depressiver Stimmung eher zu Potenzmitteln greift. Mangelnde Lust ist ja auch ein wesentliches Merkmal von SAD und deren Einnahme ist eine übliche Maßnahme bei echten Depressionen.

Tipp 5: Flüchten! Am schönsten entflieht man der Schlechtwetter-Stimmung allerdings mit einem kurzen Trip in sonnigere Gefilde. Ich sag nur „Hola, Gran Canaria!“ oder „Hello, Miami!“ . . . Wer will denn schon ständig nur Trübsaal blasen!? 

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körper und geist

Text_ Asim Aliloski

, Archiv

Foto_ BettertoGether

a m s i r a h C . r M e I want to b

hwärmt. einem Menschen sc von man enn w , hlüssel ist Nein, es ist kein Zufall er Mr. Lover. Der Sc od n he hnc Sö h? Ob Schwieger-Mamas d man charismatisc ir w ie w r, Nu . isma das Char

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orerst mal können all jene getröstet werden, die immer schon der Meinung waren, dass man als Mensch entweder gut ankommt oder eben nicht. Dies ist nur ein Bruchteil der Wahrheit. Charismatische Menschen beherrschen einige Geheimnisse, die – und jetzt wichtig – jeder erlernen kann. Wir wollten es genauer wissen. Auf der Suche nach dem Charisma Coach in Österreich stoßen wir auf eine Voll-Blut Lady: Inés Kallab. Gleich zum Gespräch packt uns die Neugier. Was ist Charisma? Sie verrät uns das Geheimnis: Gnadengabe. Im religiösen Sinn meint man mit „charismatisch“ auch, dass ein Mensch die Gabe besitzt, Offenbarungen oder Erleuchtungen zu empfangen. Er ist durch und durch inspiriert. Er betritt den Raum Charisma Coach InÉs Kallab

„Je mehr du dich deiner ganz persönlichen Lebensmission widmest und deine natürlichen Gaben entfaltest, desto mehr beginnst du auch wieder zu strahlen. Dein Leben umgibt auf einmal einen ganz besonderen Zustand der Gnade. Du kommst automatisch in deinen Flow und beginnst persönlich zu wirken. Du wirst zu einem kraftvollen und positiven Magneten. Dann kommt es: Das Charisma. Für mich persönlich ist ein charismatischer Mensch jemand, der es schafft, dich zu inspirieren. Jemand, der einen Eindruck hinterlässt, nachdem er den Raum verlassen hat. Das, was er sagt, hinterlässt eine „Wow-Wirkung“. Charismatische Menschen kommen in den Raum und hellen die Stimmung auf. Sie sind kraftvoll und lebendig. Sie sind im Hier und Jetzt. Sie sind sich ihrer Selbst bewusst. Sie sind in Kontakt mit ihren echten Gefühlen“, sagt Inés Kallab.

Empfehlung: Inés Kallab’s Charisma Journey: www.ineskallab.com 48


Top 3 Schritte zum Charisma Und wie geht das? Inés Kallab verrät uns die Top 3 Schritte auf dem Weg zum Mr. Charisma. 1. Setz dich hin und schließe eine Minute lang deine Augen. Komme ganz an. Sei präsent. Atme tief ein und aus. Lass all den Stress los. Achte auf deine Sitzhaltung. Bist du geerdet? Achte darauf, dass beide Beine am Boden sind. Sei klar und entschieden, dass du mehr über dich jetzt erfahren möchtest. Sei offen. 2. Für den nächsten Schritt nimm dir ungefähr 30 Minuten Zeit. Nimm einen Zettel zur Hand und beantworte dir folgende drei Fra­ gen: Wer möchtest du sein? Was möchtest du tun? Wie möchtest du leben? Schreibe zu diesen Fragen alles auf, was dir einfällt. Zensuriere nichts. Komm ganz in den Fluss und hab Spaß neue Seiten an dir zu entdecken. Denke groß. Alles darf sein im Moment. 3. Dann sprich deine Visionen laut aus. Sprich sie mit Gefühl aus und fühle die Leidenschaft hinter deinen Worten. Sieh die Bilder vor deinem inneren Auge entstehen. Sieh, wie du wirklich der bist, der du sein möchtest. Sieh, wie du das tust, was du wirklich tun möchtest. Sieh dich dein absolutes Traumleben kreieren. Wie fühlt es sich im Körper

an? Was ist die Bewegung hinter dem Gefühl? Bewege dich zu diesem Gefühl. Mach das 1-3 Mal jeden Tag. Und lass dich überraschen, wie du mit Leichtigkeit der wundervolle Mensch wirst, der schon bist. Schwules Charisma „Für mich sind Schwule Regenbogen-Kinder. Weg vom Schwarz-WeißDenken. Ich wünsche mir, dass sie auch andere dazu einladen, Teil ihrer Welt zu sein. Am besten ist, man stellt sich als Homosexueller die Frage: Welches Geschenk steckt dahinter? Was ist der tiefere Sinn? Wie kann ich anderen mit dieser Erfahrung dienen? Wie kann ich dieses Gefühl des Andersseins in Stärke und Kraft umwandeln? Es geht nicht darum, krampfhaft mit seiner sexuellen Orientierung nach Außen zu gehen. Denn da passiert wieder Trennung. Es geht eher um ein stilleres, aber präsentes Dasein. Es geht darum sich mit seinen Mitmenschen zu verbinden. Sich zu begegnen von Herz zu Herz.“, gibt uns Inés Kallab noch als Tipp auf dem Weg.

SPA THERME HOTEL 40 min südlich von wien www.linsbergasia.at

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Die Reise geht jetzt weiter zum nächsten Abenteuer: Das Geheimnis einer sexy Stimme und Körpersprache.

Sexy Stimme!

sind isma aus? Experten Was macht nun Char te tenreiche, interes­san sich einig: eine facet ichkeit, Authenti­ und vielseitige Persönl e de Stimme, stimmig zität, wohlklingen irkungsvolle Kommu w d un he rac sp er Körp en. n wir genauer wiss te woll Das . on ti nika rperr für Stimme und Kö ne ai Tr s ch ei rr te Ös das Geheimnis. sprache verraten uns

Wann hat ein Mann eine schöne Stimme? Petra Falk: Wenn die Stimme dort sitzt, wo sie sitzen soll. Sie muss authentisch sein. Das läuft alles unbewusst ab. Sie ist nicht schrill und liegt oft tiefer. Hat ein Mann eine eher höhere Stimme, ist es wahrscheinlich, dass sich das negativ vor allem im Berufsleben auswirkt. Die meisten Menschen, die mit einer hohen Stimme sprechen, sprechen wirklich nicht in ihrer Indifferenzlage. Das heißt, die Stimme ist einfach verrutscht. Durch Übungen lässt sich die Tonlage wieder herabsenken. Einer tieferen Stimme glaubt man automatisch mehr. Sie wirkt kompetenter. Der Mann wirkt auf uns größer und stärker. Daher sind Stimmen im Radio oder TV eher tiefer, vor allem im Nachrichtenbereich, wo Glaubhaftigkeit wichtig ist. Was halten Sie von einer weiblichen Körpersprache beim Mann? Gregor Fauma: Starke Expressivität kann ein Hinweis auf etwaige Homosexualität sein. Was mich manchmal erschüttert, ist, wenn mir ein Auftraggeber zwischen den Zeilen mitteilt, dass er sich wünsche, aus dem homosexuellen Mitarbeiter eine Hete in der Körpersprache zu machen. Eine stark expressive, tuntige Körpersprache kann aber ablenken statt den Inhalt der Präsentation zu untermauern. Am Ende merken sich die Zuschauer nur, dass der Mitarbeiter eine Tunte ist. Diese oberflächlichen Details lenken leider von den Inhalten ab. Können Sie das „wegtrainieren“ bzw. was raten Sie dann? Gregor Fauma: Eine Grundstimmung wird immer bleiben, sie lässt sich nicht wegtrainieren. Ich kann aber schon einige Sachen zeigen, wo die Leute lernen, ruhiger zu stehen, weniger sich aus der Hüfte herauszubewegen, die Handgelenke nicht unbedingt hängen zu lassen. Sich mehr Zeit beim Sprechen zu nehmen und mehr Pausen zu setzen. Es ist wichtig zu klären, ob der Mann bereit ist, an seine Persönlichkeit Konzessionen zu machen, um damit die Karriere zu fördern. Ich stelle immer die Frage vorweg, ob der Klient das wirklich ändern möchte. Es geht dann mehr in Richtung ruhiger werden.

Stimmtrainerin Petra Falk

Körpersprache-Trainer Gregor Fauma

Ist Stimme Erotik? Petra Falk: Über die Stimme werden viele Botschaften verschickt, die unbewusst wahrgenommen werden. Viele sagen ja, sie hätten sich gleich in die Stimme verliebt, wenn sie in der Kennlernphase öfters miteinander telefoniert haben. Eine schöne tiefe Stimme beim Mann verleiht auch ein Gefühl der Sicherheit. Gerade in der Partnerwahl spielt dieser Aspekt eine Rolle. Sehen Sie Unterschiede in der Körpersprache zwischen Homos und Heteros? Gregor Fauma: Mich freut es sehr als Kommunikationstrainer, wenn jemand expressiv mit seinem Körper spricht und viel gestikuliert. Das ist es, was ich bei Schwulen beobachten konnte. Einige homosexuelle Freunde haben mich auf dieses Phänomen hingewiesen. Seitdem fällt es mir noch stärker auf. Es spielt sich auch viel mehr im Gesicht ab, die Gesten sind expressiver.

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Was ist das Geheimnis guter Redner, die Massen hinter sich haben? Petra Falk: Alle Studien sind sich einig. Eine wirkungsvolle Körpersprache bringt 50 %. Dann kommen Stimme und Sprache – also beispielsweise die Aussprache– mit 30 %. Und der Inhalt zählt nur 20 %. Es nutzt somit nichts, sich stundenlang auf einen Inhalt vorzubereiten ohne das Know-How, wie man das präsentiert. Gute Kommunikation und Charisma brauchen viel mehr. 

Empfehlung: Stimme und Körpersprache: www.bettertogether.at


Richtig geoutet! Wie man Fehler vermeidet Wer nichts mehr versteckt, kann sich auch ganz in seiner Authentizität zeigen. Einiges wäre dabei zu beachten.

Text_Dr. Georg Pfau, www.gaymed.at

Z

weifelsohne hat die Erkenntnis schwul zu sein in den letzten Jahrzehnten stark an Schrecken verloren, und denoch ist nicht alles so, wie es sein sollte. Neuere Untersuchungen zeigen, dass die Liberalisierung nicht so weit fortgeschritten ist, wie man das glauben möchte. So behaupteten noch 2002 88 % aller Männer in Deutschland, sie würden überhaupt keine homosexuellen Männer kennen, und 71 % der Jungs zwischen 12 und 17 fanden Schwule „überhaupt nicht gut“ (iconkids & youth 2002).

„Coming-Out“ und „Outing“ sind kritische Phasen im Leben eines schwulen Mannes Neben dem „Coming-Out“, der Selbstdefinition als Schwuler, ist auch das „Outing“ gegenüber einer (beschränkten) Öffentlichkeit eine kritische Phase im Leben eines schwulen Mannes. Meist sind es Vertraute – Freunde, Eltern – , die als erste in das Geheimnis eingeweiht werden, umso schlimmer werden Ablehnung oder Kritik empfunden.

Fehlgeschlagenes Outing als Ursache für Persönlichkeitskrisen Jeder Mensch hat das Recht, von allen Menschen so akzeptiert zu werden, wie er ist. Vor allem aber von Eltern, Familie und Freunden. Gescheiterte Outing-Versuche gegenüber Vertrauten treffen daher den meist noch jungen, ungefestigten Mann am Nerv seiner Persönlichkeit. Die Folgeen sind Selbstzweifel, Depressionen und nicht selten Kurzschlusshandlungen. Wir wissen, dass die späte Pubertät eine sehr hohe Selbstmordrate aufweist. Wie viele dieser „unerklärlichen“ Selbstmorde junger Männer sind wohl auf gescheiterte Outing-Versuche zurück zu führen?

Das Outing muss geplant werden

© fotolia

Auch wenn das Outing ohne große Katastrophe über die Bühne geht, hinterlässt es häufig psychische Narben. Mütter fühlen sich schuldig, Väter glauben, in ihrer Erziehung versagt zu haben. Der, um dessen Lebensglück es eigentlich geht, fühlt sich unverstanden und zurückgewiesen. Solchen Szenarien kann man vorbeugen. Allen schwulen Männern sei geraten, ihr Ou­ ting sorgfältig zu planen, jedenfalls outet man sich nicht en passant. Manchmal sollte ein Fachmann/-frau zu Rate gezogen werden. Er/sie gibt Tipps für ein erfolgreiches Outing, nicht selten werden die Eltern gleich einmal samt dem Sohn in die Sprechstunde bestellt. In solchen Fällen ist Erfolg meistens garantiert. Ein solches Gespräch befreit Eltern und Söhne von ihrer Schuld und führt zu Akzeptanz. 

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Im

Film

Text und Fotos_PRO-FUN MEDIA

Liebe ist eine Droge, Sex ist eine Sucht. Von Hormoz

mit Hubert Benhamdine, Caroline Ducey, Christine Boisson, Hicham Nazzal, Franck Victor, Hélène Michel, Eva Ionesco, HPG

freien

Label/Studio: PRO-FUN MEDIA Laufzeit: ca. 99 Min. „Dies ist ein Film über Verzweiflung, über das Bedürfnis, sich fallen zu las­ sen und zu verlieren, das Bekannte zurückzulassen und sich neu zu (er) finden in Sex und Drogen: Nur wer den Schritt in den Abgrund wagt, kann eine Ahnung davon bekom­ men, wer er wirklich ist. Ob er ist. Antonin, unser junger und attrakti­ ver Held, verliert den Boden unter den Füßen, nachdem er Alex, den Mann, den er abgöttisch über alles liebte, der diese Liebe aber nur mit Freundschaft erwidert hat, bei einem Clubbesuch tot auf der Toilette fin­ det. Was folgt, ist eine nicht enden wollende Abfolge von sexuellen Eska­ paden als Stricher im Poppersrausch und harter Drogentrips in einem Paris, dem die romantische Seite weggeätzt wurde – ein verruchtes Sündenbabel, die Stadt von Baude­ laire und Rimbaud und Genet. Bis er Juliette kennen lernt, deren Liebe Erlösung verspricht. Vielleicht.
IM FREIEN FALL ist ein rauer, expliziter Film. Nicht von ungefähr wurde ein Zitat der transgressiven Künstle­ rin Lydia Lunch vorangestellt. Und doch ist es auch ein träumerischer, schöner Film, weil sich Regiedebü­ tant Hormoz als außergewöhnlich stimmungssicherer Visualist erweist, der seinem Protagonisten mit der Kamera just die Liebe zukommen lässt, die ihm von den Menschen seiner Umgebung verweigert bleibt. Ein Gedicht in Licht und Farbe. Nur reimen kann es sich nicht. Weil die Welt aus den Fugen geraten ist.“ verzaubert Filmfestival.

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Fall


DVD © Pro Fun Media

DANTE'S COVE Season 2 nackt und besessen...
von Sam Irvin Serie, Mystery, gay, lesbian, bi
Produktionsland / Jahr: USA 2006/2007 mit William Gregory Lee, Jon Fleming, Tracy Scoggins, Charlie David, Gregory Michael, Ben Crowley, David Moretti

Anstand und zarte Zurückhaltung liegen den Bewohnern des "Hotel Dante" ohnehin fern. Wenn dazu finstere Mächte ins Spiel kommen, brechen sich bald zügellose Leidenschaft und schwelendes Begehren Bahn.

Noch immer ist Ambrosius wild entschlossen, Kevin seinem Lover Toby zu entreißen. Als er mit Intrigen und Zauberei nicht ans Ziel kommt, versucht er es eben mit altmodischer Verführungskunst.

Derweil erliegt Van immer mehr der Faszination von Tresum und bringt mit einem verhängnisvollen Pakt ihre Liebste Michelle in höchste Gefahr. Der Quell der übernatürlichen Kräfte und ein Jahrhunderte alter Schwur sind nur zwei weitere der vielen Geheimnisse, welche spätestens zur Sonnwende ans Tageslicht kommen werden.

Wäre die Welt mein DL CHRONICLES Season 1 Schwarz, schön und HEIMLICH schwul - das ist Leben „on the Down Low“.
von Quincy Lenear, Deondray Gossett Serie, Drama, gay, metro
Produktionsland / Jahr: USA 2005 mit Damian Toofek Raven, Darren Schnase, Terrell Tilfor, Oneil Cespedes, Ulrich Que, Colbert Alembert

Schwarz, schön und HEIMLICH schwul - das ist Leben "on the Down Low". 
Eindringlich elegant, sexy und stilsicher zeichnet DL CHRONICLES teils amüsant, teils dramatisch die Portraits von 4 Männern, die alles daran setzen ihr Verlangen zu verheimlichen:
Wes, der alles für seine Frau tun würde, bis ihr schwuler Bruder einzieht, Robert, der sich als alleinerziehender Dad nicht vor seiner Tochter outen will. Boo, der durchtrainierte Ghetto Gangster, der alle knackigen Guys und Girls der Nachbarschaft aufreißt und Mark, der seinen Partner stets als "Roommate" ausgibt, was zu unerwartet komischen Verwicklungen führt als sein MegaHetero-Cousin eine Übernachtungsmöglichkeit sucht.

Ein Traum wird wahr.
 von Thomas Gustafson Spielfilm, Romantik-Drama, gay, metro
Produktionsland / Jahr: USA 2008 mit Tanner Cohen, Wendy Robie, Judy McLane, Zelda Williams

Ausgerechnet in den hinreißenden Captain der Rugby-Mannschaft ist der schüchterne Einzelgänger Timothy verliebt. 
Sein Leben als unpopulärer Eigenbrötler, der sich in hinreißenden und perfekt choreographierten Musical Fantasien verliert, um der tristen Realität seiner engstirnigen Privatschule für Jungs zu entfliehen, ändert sich jedoch schlagartig, als er durch die Rolle des Puck im SOMMERNACHTSTRAUM des Schultheaters an einen magischen Trank kommt. 
Durch ihn verlieben sich alle sofort in den Ersten, den sie zu Gesicht bekommen, was den extrem konservativen und auch leicht homophoben Kleinstadt Mief auf höchst unterhaltende und originelle Weise komplett durcheinander wirbelt.
Und wie schon bei Shakespeare, fehlt es nicht an wahnwitzigen Verwicklungen, großartiger Situationskomik und vor allem ungeahnten Liebeserklärungen!

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bücher

aufg’schlagen

Floortje Zwigtman: Adrian Mayfield Versuch einer Liebe Dt.v. Rolf Erdorf. D 2009, 491 S., geb., € 19.43

Im November 1894 findet Adrian Mayfield endlich, wonach er so lange gesucht hatte: die große Liebe, den Kunstmaler Vincent Farley. Es trifft sich, dass Vincent über beide Ohren in Adrian verliebt ist. Er scheint ein Mann von Moral und mit Prinzipien zu sein. Wäre da nicht Adrians dunkle Vergangenheit in der Little College Street, könnte alles so großartig sein. Er setzt alles daran, dass sein Geliebter ihm bloß nicht auf die Schliche kommt. Doch dann schlägt der Prozess um Oscar Wilde wie eine Bombe ein. Die schwule Szene verfällt in Panik. Und selbst für das frischgebackene Liebespaar Adrian und Vincent wird es lang­ sam eng. Denn der Prozess befördert Dinge zu Tage, die nicht nur für den Dandyschrift­ seller, sondern auch für dessen Freunde und Bekannte zum Verhängnis werden können. Und auch Vincent scheint nicht immer auf­ richtig zu Adrian zu sein. Hat die Liebe der beiden Männer eine Chance? 

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Christian Dorph / Simon Pasternak: Der deutsche Freund D 2009, 465 S., Pb, € 10.23

Der Kopenhagener Polizeiassistent Erik Rohde hat gerade seinen Lover mit einem anderen im Bett erwischt und geht in seiner Frustration in eine schwule Sauna. Kaum dort angekommen, wird er in einen bru­ talen Mord verwickelt. Die Ermittlungen scheinen zunächst auf einen Pädophilenring zu deuten, doch nach und nach wird klar, dass es um eine schwule Beziehung geht, die eine dänische Nationallüge im Mark erschüttern könnte – würde sie öffentlich: Ein ehemaliger SS-Offizier lebt immer noch unerkannt als Ehrenmann, sein Liebhaber ist ein vielfach ausgezeichneter Dichter, der als nationale Ikone des Widerstands gilt. Offenbar will hier jemand eine öffentliche Rache inszenieren. Doch zu allem Überfluss scheinen Verdächtige wie potenzielle weitere Opfer auch noch als Spione für den Ostblock tätig gewesen zu sein – die Sache wird eigent­ lich ein paar Nummern zu groß für die Ko­ penhagener Mordkommision. Ein packender schwuler Krimi aus dem kalten Krieg. 

Andrew Sean Greer: Geschichte einer Ehe Dt.v. Uda Strätling. D 2009, 256 S., geb., € 20.51

Hunderttausend Dollar bekommt Pearlie von Buzz geboten. Für dieses Geld soll Pearlie sich von ihrem Mann, Holland, trennen – damit dieser mit Buzz, seinem Liebhaber, ein neues Leben beginnen kann. Vor dem Hintergrund dieses für Pearlie unfasslichen Angebots erzählt sie die Geschichte ihrer Ehe, einer Ver­ nunftehe im Amerika der miefigen 50er Jahre, als in den Südstaaten noch Rassentrennung galt und Senator McCarthys Verfolgungen auch vielen Schwulen Angst vor Verfolgung einjagte. Buzz hatte sich zunächst nur als alter Freund Hollands vorgestellt und wurde rasch ein guter Freund, der regelmäßig zu Gast war. Doch dann kämpft Buzz mit allen Mitteln um seinen geliebten Holland, kein Preis scheint ihm zu hoch zu sein. Ein besonders feiner Roman über die ewige Fremdheit des geliebten Menschen. 


Hartwig Schröder: Mein Prinz, der Callboy D 2009, 255 S., Broschur, € 15.37

Die Geschichte zweier schwuler Jungs zwischen der Sehnsucht nach der großen Freiheit, der Sexarbeit und dem flüchtigen Glück zu zweit. Hartwig und Andreas sind zwei schwule Jungs aus gutem Hause, die etwas erleben wollen. Sie kommen zum Studieren, bzw. für eine Ausbil­ dung nach Hamburg und finden heraus, dass man durch Anschaffen leicht gutes Geld hinzu­ verdienen kann. Neben dem monetären Aspekt lockt die beiden auch das sexuelle Abenteuer. Spannend finden die beiden, dass neben den schwulen Männern auch Bisexuelle zu ihrem Kundenkreis zählen, die sonst die bürgerliche Fassade von Topmanagern, Familienvätern oder gar Pfarrern aufrechterhalten. Für die beiden Callboys stellt sich aber auch die Frage, wie sie ihre Beziehung trotz vieler wechselnder Sexual­ partner außerhalb der Beziehung intakt halten können. Dabei spielen Aidsangst, die Angst vor einer Trennung und natürlich Eifersucht eine große Rolle. 

krazy baldhe clara moto ad ogris debris moulinex alexa leitstranhdler robotnick wolfram ama deus pulsing shir khan er agf/delay stereotyp cee dorian conce pt

haydn für die vertrackt, zeit füße und zum tanz genössisch en

mit 12 remixe dorian conces von krazy baldhead (ed patrick pulsin pt, AGF (bpitch), marflow banger), ger (cheap), (gomma), u.v.a.

www.rehaydn

.at


Musik 56

Golden Boy Universal Music Der knallige Lockenkopf ist wahrscheinlich eine der schrillsten Pop-Figuren der Gegenwart. Und er sieht nicht nur fesch aus, er hat auch Pfeffer im Arsch. Dafür lieben wir Mika. Sein zweites Album „The boy who knew too much“ (Universal Music) tönt höchst interessant und soll so quasi ein Ausflug in die Teenager-Jahre des Sunny-Boys sein: „Ich liebte das Gefühl, 17 oder 18 Jahre alt zu sein, und in diese Zeit wollte ich immer wieder zurück kehren“. Macht nichts, an diesem Jungbrunnen lauschen wir doch gern. Gleich die erste Station auf dieser Reise, den Song „We are Golden“ begleitet ein ausgelassener Kinderchor: „We are not what you think we are. We are Golden“... Schön, schön.


reing’hört Text_Brigitte Bauer

Coco/Paroc Stelar Etafe Noir Parov Stelar hat sich mit seinem unverwechselbaren Mix aus Jazz-, Swing samples und Electronics einen klingenden Namen in der Sound-Landschaft gesichert. Er bleibt sich auch in seinem vierten Album treu und wir dürfen unser Tanzbein schwingen.

Die Entstehung der Nacht/ Die Goldenen Zitronen Klein Records Bleiben wir bei der edlen Farbe. Gut 25 Jahre Musikgeschichte haben die Goldenen Zitronen auf dem Buckel – ähm, der Schale. Und mittlerweile elf Studioalben sind aus diese Karriere hervorgegangen. Aber ab Mitte Oktober wird es eines mehr sein: „Die Entstehung der Nacht“. Ausgezeichneter Textinhalt, in Krautrock gerollt, techno-affin aufgenommen. Der goldene Zitronen-Weg durch die Krise jedenfalls.

Snuff Crew Gigolo Records Diese Scheibe bringt von der ersten bis zur letzten Nummer die Hüften zum Wackeln. Das Soundbastel-Kollektiv aus dem Berliner Underground nahm schnelle Beats, fügte viel downpitched voices dazu – und schon ist die Fete gut vertont. Also Jungs, let´s party!

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interview

was heißt hier Gaga? Interview_ Thomas Zeidler Fotos_Universal Music

Sie (?) bezeichnet sich selbst als Gesamtkunstwerk und den größten Star der Welt. Lady Gaga im Interview über ihre neue Musik, die die Menschheit noch nie gehört hat und, was sonst, Sex.

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Wer ist Lady Gaga? Ich bin ein Gesamtkunstwerk! Zurzeit der einzige Star weltweit, der Musik, Sex und Kunst zu einer höheren Artform kombiniert. Dazu habe ich gerade den dritten Nummer 1 Hit in den USA erlebt. Somit bin ich der größte Star der Welt!! Ihr Wien-Konzert war innerhalb von 50 Stunden ausverkauft. Ist das gut, oder schlecht? In Amerika habe ich eine komplette Tour in nur fünf Minuten ausver­ kauft. Also müsst ihr euch noch ein bisschen anstrengen, um mich zu beeindrucken. Was ist der Grund Ihres Erfolges? Ich habe eine Hit-Platte geschrieben. Nicht bloß den einen Song, son­ dern mein ganzes Album ist ein Hit. Mein Erfolg ist eine Kombination aus der Musik und meinem Lifestyle, den ich gerade bei den Konzerten exzessivst ausleben kann. Keine Angst, dass Ihr ständiges Sexgehabe dabei die Musik überstrahlt? Niemals! Es ist ja nicht so, dass zu meinen Konzerten 50jährige Män­ ner kommen und sich dabei einen runterholen. Mein Sex ist offensiv aber nie pervers.

Ihr Motto ist also „Sex sells"? Ich liebe Sex. Aber tut das nicht jeder? Ich würde gerne mal einen Menschen auf der Welt kennen lernen, der Sex nicht mag. Aber den gibt es wohl nicht. Wie können Sie diesen Erfolg noch toppen? Ich bin ein Projekt. Bei mir geht’s nicht nur um die Musik oder nur um die Show. Das Wichtigste ist mein Style. Ich bin ein wandelndes Gesamt-Kunstwerk. Meine Konzerte und all meine unzähligen öf­ fentlichen Auftritte sind eine Kunstform. Damit inspiriere ich die Menschen. Für mich zählen nicht die Verkäufe und die Nummer 1 Hits, sondern die unzähligen Briefe, die ich von den Fans erhalte. Keine Angst vor dem Absturz? Das entscheide nicht ich, sondern meine Fans. Aber ich denke schon, dass ich irgendwann einmal in einem Atemzug mit Elton John, David Bowie, Michael Jackson oder Grace Jones genannt werde. Gar nicht mit Madonna? Ich bewundere sie inbrünstig. Doch nur weil wir beide blond sind und mit unserer Sexualität offen umgehen, muss sie nicht mein Vorbild sein.

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Nerven Sie die ständige Medien-Beobachtung und die vielen Paparazzi? Ich ignoriere das alles. Wichtig ist bloß meine Kreativität: Heuer kommt eine Tour mit Kanye West, dazu ein nie da gewesenes SoloSpektakel und eine neue CD. Ich bin ständig kreativ. Gönnen Sie sich nie eine Pause? Wozu? Ich liebe und „atme“ von meiner Arbeit. Ich glaube an meine Botschaft. Nichts kann mich stoppen! Das Showbusiness ist eine Lüge. Aber für diese Lüge würde ich töten. Alles, was ich tue, ist bloß Fantasie. Doch dadurch, dass ich es mache, wird es zur Realität. Wie lange haben Sie für diesen Erfolg gearbeitet? Seit ich ein Kind bin! An diesem Album habe ich vier lang Jahre gear­ beitet. Auftritte mache ich seit ich 15 bin. Da steckt also verdammt viel Arbeit dahinter. Meine Auftritte, meine Videos, meine Konzerte, das ganze Spektakel, das habe ich mir alles selbst ausgedacht. Jede Minute meines Lebens ist als Kunstwerk gedacht. Früher hatte ich nicht die Zeit und schon gar nicht das Geld, aber jetzt kann ich mich in meiner gesamten Magie präsentieren.

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Wie sieht Ihr Masterplan aus? Meine nächste CD wird ein Monster. Meine Tour mit Kanye West wird das größte Spektakel, das die Welt je gesehen hat. Das wird das Musikgeschäft verändern, sonst würde ich es nicht tun. Und meine eigene Tour wird sowieso das Allergrößte. Wie lässt sich ein kunstbeflissener Mensch wie Sie von der Kunstmetropole Wien beeinflussen? Total. Ich lag heute im Garten meines Hotelzimmers und habe viele Gedichte geschrieben, gezeichnet und Bühnenpläne entworfen. So inspiriert war ich noch nie! Kommt Ihr nächster Welthit also aus Wien? Nein, aus Amsterdam, denn auch dort gibt es eine ganz spezielle Form der Inspiration. Wie wichtig wird Lady Gaga in 20 Jahren sein? Ich weiß, dass ich auch dann noch ein Superstar sein werde. Dann werde ich wieder hier mit Ihnen in Wien sitzen und darüber diskutieren, ob mein ständiges Sexgehabe die Musik nun überstrahlt oder nicht. 


ove is

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Kultur

My L

text_ Jan Tondera Foto_Herbert Schulze, bb promotion gmbh

Das erste Tango-Musical der Welt gastiert in Wien. Im Gepäck: Jede Menge Leidenschaft und begnadete Körper!

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ango ist mehr als nur ein Tanz. Kaum ein Tanzstil hat so viel Dramatik und keine Bewegungsform verlangt seinen Tänzern mehr Hingabe ab. Voller Emotionen und Spannung bewegen sich Körper zur Lyrik der Musik, der Rhythmus wird eins mit dem Herzschlag, hier wird Tanz zum puren Leben. Zur Kunstform des Tangos kommt aber vor allem auch noch eine sensible und authentische Interpretation. Das alles wird in Kombination nur sehr selten erreicht. Das Tango-Musical „Tanguera“ kann mit diesem Potpourri an Not­ wendigkeiten aufwarten. Es ist daher keine gewöhnliche Show, hier erwacht Tango zum Leben und erzählt eine Reise voller Melancholie, Hingabe und Leidenschaft!

Bezahlte Liebe Es erzählt die Geschichte der jungen Immigrantin Giselle. Sie landet zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts in La Boca, dem berüchtig­ ten Hafenviertel von Buenos Aires. Hunderttausende Einwanderer fristen dort ihr Dasein. Hier ist die Unterwelt das Gesetz und die Liebe ein bezahlter Dienst. Während zum Spiel des Bandoneons die eng umschlungenen Paare über das Pflaster versteckter Hinterhöfe und über verbotene Parketts verruchter Bars gleiten, erlebt Giselle als bewunderte Tangotänzerin den fragwürdigen Erfolg der glitzernden Welt des Cabarets. Verführt vom kriminellen Gaudencio und geliebt vom tapferen Hafenarbeiter Lorenzo, wird sie schließlich beiden Rivalen zum Anlass eines tödlichen Messerkampfes.

Lust und Schmerz „Tanguera“, das sind 30 virtuose Tänzerinnen und Tänzer in einer vor Enthusiasmus glühenden, preisgekrönten Choreografie des be­ rühmten Tangostars Mora Godoy. Mit präzisen Blicken und Gesten, mit Gesang und dem alles beherrschenden Tanz macht „Tanguera“, das erste Tango-Musical überhaupt, eine authentische Geschichte aus dem Buenos Aires der Jahrhundertwende erlebbar. Das Schicksal vieler Frauen in der Geschichte einer einzigen, so einfach und unaus­ weichlich wie die Lust und der Schmerz des Lebens. In Buenos Aires, dem Ort seiner Entstehung, wurde „Tanguera“ mit euphorischer Begeisterung gefeiert und erlebte hier nach der Urauf­ führung im Jahr 2002 eine Rekordlaufzeit. Die Show wurde bereits in internationalen Metropolen wie Madrid, Miami und Tokio stürmisch gefeiert und erlebte unter der Schirm­ herrschaft von Maestro Daniel Barenboim bei seinen Deutschland­ gastspielen 2006 an der Hamburgischen Staatsoper sowie 2007 an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin glänzende Erfolge. Zuletzt versetzte Tanguera das Pariser Publikum zur Eröffnung der Spielzeit 2008 am Théâtre du Châtelet in helle Begeisterung. Ab 1. Dezember ist das Spektakel in Wien in der Halle E+G/Museums­ quartier zu erleben! 

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Funny? Van Dannen!

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on „lesbischen, schwarzen Behinderten“ bis hin zu „Samenstau“: Funny van Dannen kommt Ende November mit seinem neuen Album „Saharasand“ für zwei Konzerte nach Österreich.

Liebeskatastrophen und Dingficker Funny van Dannen, mit bürgerlichem Namen Franz-Josef HamannsDajka, wusste immer schon zu provozieren. Seine Songs sind gnadenlos bitter, rütteln wach und das herzhafteste Lachen bleibt dem geneigten Zuhörer im nächsten Moment im Hals stecken. Und man schluckt gern, denn seine Texte sprechen uns tief aus der Seele. Er rührte uns mit seiner „Herzscheiße“ zu Tränen und provozierte gehörig mit seinen „Lesbischen, schwarzen Behinderten“. Von kleinen privaten Liebeskatastrophen wie in „Homebanking“, herzlichen Eingeständnissen wie „Dingficker“, „Westerwelle“ oder „Nana Mouskouri“ bis hin zu den menschlichsten Krisen des Lebens sind seine großen Lieder kleine Hymnen und, obwohl meist nur mit Gitarre unterlegt, gute Musik. Poetisch-holprige Texte, die oft so hölzern und naiv klingen, um zu glauben, ein Erwachsener hätte sie verfasst. Im nächsten Moment achtet man jedoch auf den Inhalt und weiß ganz genau: Ein bizarrehrlicher und hochpolitischer Mann ist hier am Werk!

Saharasand – brandneues Album Funny van Dannen hat auch mehrere Bücher mit seinen nicht minder verwirrenden Kurzgeschichten veröffentlicht (zuletzt „Zurück im Paradies“) und seine bezaubernden Bilder suchen seinesgleichen vergebens in unseren Breitengrad. Man kann und will gar nicht glauben, dass der Wahlberliner schon 51 Jahre auf dem Buckel hat, so wild und jung erscheinen seine Werke. Und nun präsentiert der Agent Provocateur des deutschen Liedguts ein neues, hörenswertes Album: „Saharasand“ lautet der Titelsong, und man ist verleitet, sich vom Wüstensound inspiriert zurück zu lehnen. Doch der heiße Wüsten­ sonnenschein trügt: Ein Lied über rassistische Polizisten und die (ironische) Freude darüber, dass er selber helle Haut hat, und schon lässt er bildlich einen Schwarzen auf einer Gefängnispritsche in Feuer aufgehen. Schön, dass es Künstler gibt, die nicht locker las­ sen. Er prangert immer noch an, er ist immer noch verletzt, er teilt weiterhin aus. Funny van Dannen versteht es wie kaum ein anderer, eine falsche Fährte zu legen, und just in dem Moment, in dem man fast schon glaubt, er meint es wirklich ernst, zieht er einem den Boden unter den Füssen weg. Und wir fallen alle in ein tiefes Loch, das uns durch manische Spiegelbilder unser unschönes Ich vor Augen hält. Traumhafte Idylle und Albtraum-Realität treffen in seinen Texten stets aufeinander, und wie er in „Räumliche Distanz“ so schön besingt: „Während Du einen Orgasmus hast, sind anderer hungrig. Doch zum Glück gibt es räumliche Distanz“. Suchen wir daher lieber alle zusammen Nähe und belauschen seine neuen Lieder (von „Samenstau“ bis „Anmut und Askese“) auf der aktuellen CD „Saharasand“. Oder erleben wir ihn eben live am 28. November in Innsbruck im Weekender und am 29. November in Wien in der Arena. 

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Tipps

Wir haben für euch die zehn Dinge zusammengestellt, die jeder Schwule in seinem Leben mindestens einmal getan haben sollte. Ihr könnt abhaken, wenn ihr wollt. Ihr werdet aber auch feststellen, dass sich manche Dinge von heterosexuellen Männern (oder Frauen) gar nicht einmal unterscheiden. Denn letztendlich wollen wir eben alle bloSS nur eines: Glücklich sein.

Text_Manuel Simbürger Fotos_IstockPhoto, Shutterstock

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(Geilen!) Sex mit einem Mann haben

Sich (unglücklich) in einen Hetero verlieben

Zugegeben, ist zwar irgendwie logisch, aber bei weitem nicht so selbst­ verständlich, wie man glauben mag. Weshalb wir den Sex-Aspekt in unserer Liste auch gleich mal auf Platz 1 gehievt haben. So richtig geiler Sex mit dem gleichen Geschlecht ist ja auch die Quintessenz einer jeden schwulen Existenz. Ob nun cruisen oder in einer Bezie­ hung, ob dirty oder ganz brav, sollte man auf jeden Fall mal gemacht haben (aber immer nur safe!). Wenn möglich, auch mehr als einmal. Und dann immer wieder. Was sich aber nicht als sonderlich schwierig gestalten dürfte, denn wir Schwule kennen uns da ja ganz gut aus und zeigen uns durchaus erfinderisch. Und Kreativität, so heißt es, darf man ja niemals unterdrücken.

Weil die Welt eben nicht nur aus schwulen Männern besteht (zumin­ dest offiziell nicht), verliebt sich jeder Homo mindestens einmal in seinem Leben in einen Hetero. Und weil wir hier von einem „Ich stehe wirklich nicht auf Schwänze“-Hetero sprechen, und nicht von einem „Corbin Fischer-ich-tu-nur-so-als-ob“, hat diese Lovestory dann meist auch kein Happy End. Erleben sollte man es aber auf jeden Fall. Weil man sich hier mal so richtig einer unschuldigen Schwärmerei hinge­ ben darf, ohne sich ernsthaft über eine gemeinsame Zukunft sorgen zu müssen. Und träumen darf man ja, dass es in einem betrunkenen Zustand doch noch zur zwischenmenschlichen Erotik kommen kann. Und Sex mit einem Hetero ist DEFINITV etwas, was jeder Schwule erlebt haben sollte. Vorausgesetzt, dir macht es nichts aus, wenn er dich am nächsten Morgen nicht zurückruft.


Seinen schwulen Stolz feiern

Den ersten schwulen Cocktail erfinden

Ob Regenbogenparade oder CSD – feiere deinen schwulen Stolz in­ mitten von Freunden, Gleichgesinnten, ehemaligen Liebhabern oder welchen, die es noch sein werden (wenn möglich und höchstwahr­ scheinlich noch am selben Tag). An solchen Tagen geht es bunt, frech, laut – und vor allem sexy zu. Zeige der Welt, dass du schwul und stolz drauf bist. Denn wenn es in der Politik nicht so klappt, muss man oft selbst ein Zeichen setzen. Trau dich und halte eine Paraden-Ansprache, an die man sich noch Jahre danach erinnern wird.

Dass wir Schwule gerne Cocktails aller Art schlürfen, ist bekannt. Ob es an den schönen Gläsern liegt, am an sich schon schwulen Namen oder vielleicht ja doch am Geschmack, weiß man nicht so genau. Auf jeden Fall aber liegt es an der Hand, dass die Community einen eigenen, offiziellen Gay-Cocktail braucht! Warum bist du nicht derjenige, der ihn erfindet? Wir meinen, er sollte auf jeden Fall schön zum Ansehen sein, die Farbe pink haben und natürlich reichlich viel Alkohol beinhalten. Denn dann klappt es mit Punkt 1 und Punkt 2 auch leichter.

„Ich liebe dich“ sagen und es auch ernst meinen

Sich ein Haustier anschaffen und es bedin­gungslos lieben

Ein „Hab dich lieb“ gilt nicht. Wenn diese drei wohl schwersten, aber bedeutungsschweren Worte über deine Lippen kommen, muss dein Mund so trocken sein wie die Wüste Sahara, müssen deine Hände schwitzen wie nach einem Besuch im Fitnesscenter und in deinem Bauch mehr Schmetterlinge fliegen als im Schönbrunner Tropen­ haus. Diese Worte können dein Leben verändern. Und das deines Gegenübers. Mach es bei einem romantischen Candlelight-Dinner, am Ort eures ersten Dates oder am Pariser Eiffelturm. Schreib einen Lovesong. Kitschig? Richtig. Aber das darf man sein, wenn es um die Liebe geht.

Ein Haustier ist bekanntlich der beste Kinderersatz, wenn es mit dem Baby nicht klappt. Ob Katze, Hund oder Hausschwein: Die Liebe zwi­ schen Tier und Mensch ist bedingungslos. Hier gibt es all die Sachen nicht, die eine zwischenmenschliche Beziehung oft so kompliziert machen. Dein Haustier wird zu deinem besten Freund und macht dein Leben schöner. Du und dein Schatz könnt schon mal üben, wie das so ist, einen kleinen Racker bei sich daheim zu haben, auf den man Acht geben muss. Weil vielleicht klappt es mit dem Adoptieren ja doch noch irgendwann.

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© New Line Cinema

Alle Sex and the City- und Queer as Folk-Staffeln an einem Wochenende anschauen Geht nicht? Probier es aus! Und hab Spaß dabei! Verliere dich in der Welt der beiden wohl schwulsten Serien, die je gedreht worden sind, und frage dich dabei, wie du dein Leben genauso glamourös gestal­ ten kannst wie jenes von Carrie, Samantha, Brian und Justin. Lade FreundInnen ein und lästere über Männer. Habt Liebeskummer, trinkt Cosmopolitans (sollte man als Schwuler auch getan haben!), futtert Schokolade. Du fühlst dich danach garantiert besser. Auch, weil du dann bemerken wirst, wie froh du eigentlich bist, dass dein eigenes Leben so ist, wie es ist.

Nach San Francisco reisen Wenn ein Schwuler eine Reise tut… dann geht es hoffentlich min­ destens einmal in seinem Leben nach San Francisco! Denn die Stadt gilt als Gayporno-Mekka, hier werden die meisten Pornos gedreht. Besuche The Power Exchange an der Otis Street, einem früheren Sexclub, der mittlerweile zur beliebten Location von bekannten Pornofilmen wurde. Danach geht’s auch gleich weiter zum Dolores Park, wo man nach Herzenslust cruisen kann (und ja…auch hier sind bereits Pornos gedreht worden). Am besten, du recherchierst zuvor ein bisschen, nimmst dann deine eigene Filmkamera mit und drehst gleich deinen eigenen adult film. Weil ein Filmstars wollen wir ja insgeheim alle sein.

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In Clive Owens Bett aufwachen Ohne Worte. Aber mit viel Fantasie.

Erkennen, dass man den eigenen Traum bereits lebt Habe einen Moment, in dem du alle Ratgeber und alle Listen, in denen dir zehn Dinge aufgezählt werden, die du in dem Leben gemacht haben solltest, wegwirfst. Erkenne, dass deine Wünsche, die du schon dein Leben lang mit dir herumträgst, der Traum, den du seit Ewigkeiten träumst, schon seit geraumer Zeit Realität geworden sind. Mache Träume zu aktiven Plänen, entwickle ein Bewusstsein deines Selbst und sei für einen ganzen wunderschönen Moment mit deinem Leben zufrieden. Erschaffe dir neue Träume und erkenne bald darauf, dass du auch diese leben kannst. Und du entdeckst, dass es nicht zehn, sondern 100 Dinge gibt, die du unbedingt in deinem Leben machen möchtest. 


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politik

ja! wir wollen Text_Christian Högl Fotos_HOSI-Wien-Archiv

Nun soll es also auch bald in Österreich so weit sein: Die eingetragene Partnerschaft wird auch bei uns Gesetz und bringt lesbischen und schwulen Paaren weitestgehend dieselben Rechte wie Eheleuten. Ein Weg, den die Dänen schon vor zwei Jahrzehnten beschritten haben.

I

m Oktober 1989 wurde in Dänemark Realität, was damals für öster­ reichische Verhältnisse geradezu utopisch anmutete: die „Registreret partnerskab“, die eingetragene Partnerschaft für gleichgeschlechtliche Paare. Als die HOSI Wien im Frühjahr 1989 von diesem Gesetzesvor­ haben erfuhr, entstand schnell die Idee, diesbezügliche Forderungen bekannter zu machen und das Thema für eine Kundgebung während der „Warmen Wochen“ (so etwas wie die Vorläufer der Vienna Pride und der Regenbogenparade) zu nutzen. Zu einer Vorbesprechung im Café Central waren viele Interessierte gekommen, und gemeinsam legte die HOSI den Ablauf der Veranstaltung fest: Eine bunte Hoch­ zeitsgesellschaft sollte durch die Wiener Innenstadt ziehen, mit einem lesbischen und einem schwulen Paar in zwei Fiakern. Bei der Pestsäule am Graben wurde eine Trauungszeremonie geplant, nach der hunderte lila und rosa Ballons in den Himmel steigen würden und zu Walzerklängen getanzt werden sollte. Die Jugendgruppe der HOSI Wien, der ich damals vorstand, wollte die Brautjungfern stellen (auch ich durfte in ein weißes und viel zu kurzes Kleid schlüpfen). Die Aktion wurde ein Riesenerfolg, das Medieninteresse war be­ achtlich. Dank eines Kamerateams des ORF-Inlandsreports ist dieses legendäre Ereignis auch filmisch dokumentiert – inklusive eines effektvoll inszenierten innigen Sie-dürfen-den-Bräutigamjetzt-küssen-Zungenkuss von Michael und Friedl: Ein bewegender Moment in Zeitlupe gesendet und mit Herbert Grönemeyers „Halt mich“ unterlegt. Die Hörertelefone im ORF liefen heiß...

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1. Jänner 2010? 20 Jahre später dürfen sich nun – wenn alles glatt geht – im Jänner 2010 auf den österreichischen Standesämtern die ersten Männerund Frauenpaare ihren Hochzeitskuss geben. Bis dahin war es ein steiniger Weg. Immerhin gab es 1989 noch drei anti-homosexuelle Bestimmungen im Strafrecht, die viel Kraft und Energie von HomoAktivistInnen bündelten. Dennoch war die rechtliche Gleichstellung von lesbischen und schwulen mit heterosexuellen Beziehungen seit damals eine der wichtigsten Forderungen im Kampf um Akzeptanz und Gleichberechtigung. Mit 1. Jänner 2010 soll nach Ankündigung von Regierungsmitglie­ dern das „Bundesgesetz über die eingetragene Partnerschaft“ in Kraft treten. Im Moment herrscht hinter den Kulissen noch emsige Betriebsamkeit, am Gesetzestext wird noch gefeilt. Er wird dann voraussichtlich wenige Wochen nach Erscheinen dieser NAME ITAusgabe im Nationalrat beschlossen werden.

Und die Adoption? Das neu geschaffene Rechtsinstitut soll sich recht eng an jene die Ehe betreffenden Bestimmungen im Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch und im Ehegesetz sowie an einer Vielzahl von anderen Gesetzen ori­ entierten. Die Gleichstellung ist zwar umfassend, aber jeder Bezug auf Kinder wird fehlen. Obwohl in Österreich nach offiziellen Schätzungen über 6.000 Kinder bei zwei Müttern oder zwei Vätern leben, wird weder die Stiefkindadoption noch die Adoption von Waisenkindern durch gleichgeschlechtliche Paare möglich sein. Für Lesben enttäuschend ist, dass sie nach dem Fortpflanzungsmedizingesetz weiterhin keinen Zugang zu Samenbanken in Österreich haben werden und „privat“ organisierte Samenspenden weiterhin illegal bleiben.

Aufenthaltsrecht für Homo-Paare Alle anderen Bereiche, vor allem so wesentliche wie das Sozialversi­ cherungsrecht und das Fremdenrecht sollen aber angepasst werden. Letzteres ist vor allem für binationale Paare von großer Bedeutung, bei denen ein Österreicher mit einem Nicht-EU-Staatsbürger zusammen ist. Derzeit hat der Partner nämlich nur ein bedingtes Aufenthalts­ recht und, was noch schwerer wiegt, keine Arbeitsbewilligung. Solche Paare stehen derzeit vor der Wahl, ihre Beziehung zu beenden oder ins Ausland zu gehen bzw. sie werden in die Illegalität (Schwarzarbeit) gedrängt.

Eintragung am Standesamt Auch die Eintragung am Standesamt ist gesichert, wiewohl auf Wunsch der ÖVP die gewählte rechtliche Umsetzung es den Behörden freistel­ len wird, ob sie bei Eintragungen die gleiche Zeremonie abhalten wie bei Eheschließungen. Aber die umständliche und teure Notarlösung konnte abgewendet werden. Sollte nicht im letzten Moment Unvorhergesehenes passieren, wer­ den wir uns also 20 Jahre nach dem inszenierten Hochzeitsumzug endlich über reale lesbische und schwule Heiratsfeiern freuen und einen wesentlichen Etappensieg auf dem Weg zur Gleichstellung feiern können. 

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Reise

Achterbahn zwischen Himmel und Homo-Hölle Das schwule Berlin – ein schwindelig machendes Füllhorn an Emotionen nicht nur für Nachtschwärmer Insider-Tipps_stefan fak und jodd dee Fotos_ Berlin Tourismus/Meise-M.A.X.-2001 + Fragasso, Propaganda, Fotolia

S

anft zittern die diamanten geschliffenen Kristall-Lüster unter den House-Beats im edel sanierten Goya-Theatersaal. Nämlich dann, wenn das schicke, schwule Jungvolk zur Propaganda-Party pilgert. Ortswechsel. Wie ein Lichtermeer liegt Berlin zu Füßen, nachdem der Fahrstuhl Feierwütige ins hochgelegene GMF gebracht hat – der Disco mit den definitiv schönsten, Fitness-Studio-gestählten Junx. Flash. Prickelnd endet der Absturz in den Darkroom-Katakomben des legendären „Connection“; dem gefühlt weltweit größten Keller-Labyrinth für körperliche Entspannung, während im Erdgeschoss harte Rhythmen die Stimmung zum Kochen bringen. Ein schwules Wochenende in Berlin ist eine Achterbahn an Emotionen. Ein schwindelig machendes Füllhorn an Erlebnissen von mondän bis schön-schmuddelig verrucht. Eins wird es nicht sein – es sei denn, man bleibt ganz brav im überbordenden Kulturkalender und ge­ nehmigt sich höchstens noch einen Cocktail in der unverzichtbaren „Heilen Welt“... – es wird nicht erholsam sein. Berlin frisst mit allen Sinnen. Und spuckt glücklich lächelnde Besucher wieder aus in den Alltag...

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Berliner Dom

Brandenburger

Reichstag

Der Start Wo anfangen, wenn man „nur“ drei Tage Zeit hat? Erst mal bei der Planung: Es ist definitiv besser, Samstag bis Montag in der Stadt zu sein. Denn nur so bekommt man Sonntagnacht das GMF mit. Wäre schade, wenn nicht... Dann am besten dicke Reiseführer vergessen mit Dingen, die man unbedingt sehen muss. Berlin hat zwar etliche touristischen Sightseeing-Highlights. Aber an denen kommt man eh nicht vorbei. Ansonsten muss man diese Stadt ertasten, ihr Flair einatmen, sich durch die Kieze treiben lassen oder bei einer Latte Macchiato People-Watching betreiben. Statt mit Marco Polo den Stadt - Marathon von A bis Z zu wagen, empfiehlt es sich, daher mit Dirk oder Detlev das Berliner Lebensgefühl zu genießen. Und unbedingt vorher auf www.siegessaeule.de gehen, um das schwule Programm des Weekends zu checken. Wer zum ersten Mal nach Berlin kommt (gibt es solche Schwule überhaupt noch...?), kann für den Express-Überblick am besten die Bus-Linien 100 oder 200 nutzen. Start Bahnhof Zoo oder Alexander­ platz – je nachdem, wo man untergekommen ist. Sie geben die beste Orientierung in einer Stadt, die mit Alexanderplatz/Unter den Linden, Potsdamer Platz und Kurfürstendamm – vulgo Kudamm – gleich drei Zentren hat. Da ist dann alles aufgereiht – vom Reichstag über das Brandenburger Tor, die Siegessäule bis hin zum Potsdamer Platz und all den anderen Kodak-Moments.

Shopping-Madness

KADEWE

Und auf jeden Fall muss man natürlich ins KaDeWe, Europas größtes Konsumparadies. Es soll Jungs gehen, die es nicht schaffen, sich aus der ungefähr 1.000.000 qm großen Kosmetikabteilung zu befreien. Angesichts all der Proben, die das bildhübsche (oft männliche!) Per­ sonal verlockend anbietet. Trotzdem muss man einfach ganz nach oben ins Feinschmecker-Emporium, wo die Schwulen-Dichte an der Champagner- und Austernbar am Samstag beängstigend ist. Ach ja, der Kudamm. Oft totgesagt, aber momentan wieder quickle­ bendig. Okay, rund um die Gedächtniskirche etwas sehr touristisch wuselig, aber spätestens ab der Fasanenstrasse wird es dann immer mondäner. Und kurz vor dem Olivaer Platz hat man eine der weltweit größten Dichten an modischen Toplabels erreicht. Hèrmes, Prada, Gucci, Laura Biagiotti, Jil Sander, Chanel, Yves Saint Laurent – sie sind alle da mit ihren Showrooms, in denen diskret Bündel von Geldscheinen ihren Besitzer wechseln, wenn wieder mal russische Einkaufstour angesagt ist. Zurück am besten die Seitenstrassen erkunden mit wirklich hüb­ schen Boutiquen in einer der großbürgerlichsten Wohngegenden von Berlin.

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Tor


Kreuzberg

Schwuler Catwalk Kontrastprogramm vielleicht über Kreuzberg? Berliner denken immer noch in SO36 und 61. Die alten Postleitzahlbezirke, die für völlig un­ terschiedlichste Erlebnisse stehen. Aber vorher noch unbedingt einen Abstecher ins Café Berio nahe dem Nollendorfplatz machen. Es ist DER schwule Catwalk. Es gibt niemanden, der nicht beim Vorbeifla­ nieren die Luft anhält und den Bauch einzieht... So, nun Kreuzberg. 6, also Mehringdamm mit Bergmannstrasse, ist der Wohlfühlkiez mit Markthalle, einer hohen Alt-68er Dichte, vielen Cafés und biologischalternativem Lebensstil. Da findet man auch das Schwule Museum, direkt davor das schwule Café Melitta Sundström und abends darunter das Urgestein Schwuz. Eine Kellerdisco, wo die Abende absolut genial werden können, wenn gerade das richtige Musikmotto gespielt wird. Ganz in der Nähe gibt es mit dem neuen Ken übrigens einen Platz ganz ohne Barbies. Schon sehr gut angenommen. Weiter raus Richtung Berlin-Ost befindet sich dann SO36. KleinIstanbul mit der höchsten Türkendichte außerhalb der Türkei, aber auch bekanntes Revoluzzertum mit wirklich alternativem Jungvolk. Und viele Punks werden zu später Stunde im Roses so etwas von süß und anhänglich, smile. Dann geht’s Richtung Osten. Friedrichshain wird immer genannt. Ja, viele Schwule wohnen hier, weil es immer noch ein sehr günstiger Kiez ist. Aber die meisten Kneipen sind so was von hetero... Das trifft auch auf Prenzlauer Berg zu. Trotzdem muss man es anschauen, weil hier in all den sanierten Altbaustrassen mit den vielen kleinen Geschäften eine wirklich schöne Atmosphäre herrscht. Aber schwule Bars sind eher Mangelware. Die meisten haben einen Darkroom. Und das ist gleichzeitig ihre größte Attraktion. Klar, das Berghain darf man nicht unterschlagen. Das weltweit schimmernde Party-Sündenbabel im ehemaligen Heizkraftwerk. Auch wenn es kein schwules Event ist (Snax ist die weltweit größte Sexparty): ein Hingeher. Aber erst am frühen Morgen...

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Propaganda Party

Nightlife Ach ja, das Nachtleben... Wo anfangen? Am besten mit der guten Grundlage. Und die bekommt man definitiv im More, dem schwulen Restaurant mit den nettesten Kellnern und der besten Crowd. Schme­ cken tut es auch noch – und man ist schon in der Motzstrasse. Denn die ist nach wie vor das am kräftigsten schlagende schwule Herz Berlins. Hier sind unzählige Locations fußläufig voneinander entfernt. Für Gäste ohne Wagen ein absolutes Plus. Auf dem schwulen Stadtplan der Siegessäule sieht man vor lauter Punkten die Staßennamen im Kiez nicht mehr. Ein absolutes Muss! Abtanzen? Neben den Dauerdiscos wie Ken, Schwuz, Connection, Haus B (immer noch unglaublich trashige Ostalgie für Brandenburger Junx kurz nach dem Coming Out) gibt es in Berlin vor allem angekündigte Partys an wechselnden Locations. Deshalb unbedingt schon bei der Reiseplanung checken, wann wieder etwas angesagt ist. Am 16. Ok­ tober zum Beispiel der Hustlaball. Pornostars zum Anfassen und in strenggläubigen Augen der Vorhof der schwulen Hölle. Apropos Hölle: Kenner sagen, Berlin sei „THE Gay Sex-Capital of the World“. Stimmt. Jede Nacht finden unzählige Sexpartys statt. Öffent­ liche, die in der Siegessäule oder dem zweiten schwulen Stadtmagazin Blu gelistet sind – und unzählige spontane über Gayromeo und andere Portale. Kondome sind also unverzichtbar im Reise-Kulturbeutel. Und Augen-Pads für den nächsten Morgen... 

Fakten zu Berlin Planen schwule Stadtmagazine www.siegessaeule.de und www.blu.fm, Kulturtipps bei www.tip-berlin.de und www.zitty.de Ankommen am schnellsten und günstigsten mit Airberlin und TUIFly (www.airberlin.com, www.tuifly.com) Vom Flughafen Tegel mit Bus 109/X9 oder TXL nach West oder Ost-Zentrum für 2,10 € Nahverkehr in Berlin optimal www.bvg.de Wohnen preiswert und meistens gut Apartments und Mitwohnen über die schwule Vermittlung „enjoy bed&breakfast“ www.ebab.de, schwules Designhotel Axel direkt in der Schöneberger Szene www.axelhotels.com Entdecken Videobus-Tour mit Live-Vergleich damals-heute www.videobustour.de, auf den Spuren der Diven mit www.sta-tours.de, kulinarische Stadtführung www.eat-the-world.com, skurrile Trash-Tour www.schroederreisen.com Einkaufen alles und von allem zu viel www.kadewe.de, Schocoholic www.intveld.de, Tausche Tasche www.tausche-berlin.de, schwuler lesen www.prinz-eisenherz.com Hunger, Durst More Restaurant www.more-berlin.de, Café Berio www.cafe-berio.de, Bar Heile Welt Motzstrasse 5, Hafen-Bar www.hafen-berlin.de, Café Schall & Rauch Prenzlauer Berg www.schall-und-rauch-berlin.de Nachts Tom’s Bar www.tomsbar.de, Disco Connection www.connection-berlin.de, Haus B www.dashausb.de, Schwuz www.schwuz.de, Disco Ken www.ken-berlin.de, Berghain www.berghain.de, GMF www.gmf-berlin.de, Propaganda-Party www.propaganda-party.de, Hustla Ball (16. 10. 2009) www.hustlaball.de 73


Reisesplitter

Superior Gay Hotel mit Sauna Das waren Zeiten! Als die Münchner Schwulen (und natürlich Fassbinder) früher Wirtschaft und Hotel quasi gemietet hatten. Das Haus dürfte einer der ältesten Treffpunkte der schwul-lesbischen Szene und der Münchener Kulturschaffenden sein. Das im Zentrum von München gelegene Gay Hotel "Deutsche Eiche" ist seitdem edler geworden, auch Frauen trauen sich in die heiligen Gemächer. Obwohl die Gays nach wie vor den Ton angeben. Sehr zu empfehlen: die bayrisch-italienische Küche. Tipp: Das Hotel beherbergt außerdem Münchens beliebteste Schwulen-Sauna. Seit 2005 werden die Hotelzimmer erneut aufwändig renoviert und modernisiert. Bemühungen, die mit 3 Sternen Superior für Designerhotels belohnt wurden. www.deutsche-eiche.com

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Brokeback Mountain mit Spa Flair

Warten ist Luxus

Spa ist kein Produkt, Spa ist Emotion – so die Philosophie der Planer des Intercontinental Berchtesgaden, die das üppige Wellness-Areal nach der Formel „Function & Design follows Emotion" konzipiert haben. Räumliche Symmetrie und Harmonie – so die Grund-Philosophie – sorgen für positive Lebensenergie und innere Balance. Dynamisch, schwungvoll, leicht: Wie die Flügel eines Vogels schmiegt sich das Hotel um die Kuppe des Eckerbichl am östlichen Rand von Berchtesgaden. Beide Zimmerflügel sind auf allen vier Stockwerken komplett verglast und holen die grandiose Naturkulisse in sämtliche Bereiche des ersten deutschen Mountain Resorts. Das traumhafte Bergpanorama kann übrigens in jedem Zimmer auch vom Bett aus genossen werden.

Auf den Anschlussflug zu warten ist nicht lustig. Wirklich nicht? Eine Ausnahme genießen wohl First Class Reisende der Lufthansa. Sie dürfen in der First Class Lounge des Münchner Flughafens ein anderes Flair des Wartens genießen. Zur Ausstattung der Lounge werden ein Gourmet-Restaurant, Arbeitsräume, exklusive Bäder und Jacuzzi sowie noble Ruheräume zum Schlafen und Entspannen gezählt. Für Non Schengen Abflüge wurde außerdem in der oberen Ebene der First Class Lounge ein weiterer Wartebereich für den Limousinenservice geschaffen. Sofern der Fluggast von einer Vorfeldposition abfliegt, erwartet ihn hier ein Chauffeur, der ihn in einer Limousine direkt von der Lounge zum Flugzeug bringt. Der beliebte Flughafen für Anschlussflüge wird damit um einiges attraktiver.

www.berchtesgaden.intercontinental.com

www.lufthansa.com

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AUTO

Nie wieder Taxi! Text_Lukas Winter, Felix Sandner Fotos_MINI Wien, Günther MoSER

Wie ein sonniger Tag im September mein Leben für immer veränderte. Meine prickelnden Erfahrungen mit dem MINI–Team in Wien Heiligenstadt und dem Schritt in die Öffi-Unabhängigkeit!

M onta g, 14:32 Uh r lt Gefühlsla ge: au fg ewüh l ch t im Pa rtygetümme Nach einer lan gen Na l ma r ede wi leg enhe it düs te me ine M itf ah rge ne oh er ab en Jün gli ng vo r mi r mi t einem süß sen 15 M inu ten im dlo en ch mich davo n. Na rb rin ge n musste, mi r Ta xi, die ich dami t ve en des Fah rers an zuSc hwän ke aus dem Leb me r, sch wo r ich mi r: hören, un d 20 Eu ro är Tax ifahr t! Sc ho n sei t Da s wa r me ine let zte we der für ein Au to ode r längerem spa re ich, en t g, je nachdem wa s mi r für eine Fet tab saugun in bes ter Fre un d erdri ng lich er ers che int. Me to, einem M INI Co ope r, zählte mi r von DEM Au rem ho he Be lieb th eit da s un ter Schw ule n ext hlo ss mich, ak tiv zu gen ießen sol l. Ich en tsc ers ten M INI–Zen trum we rde n, un d rie f bei m iligen stadt an . Promp t Österreichs in Wien He ungsterm in. Jet zt bin bek am ich einen Be rat em Ky lie Ko nzert ! ich au fge reg t wie vo r ein

M itt wo c h, G efüh ls la g 9:30 U h r e: n e r vös

M it mei nem b es te n Freu n d , ei nem „A sp ez ia li sten u to “, w ie er sich se lb st b ezeich k omme ich pü net, n k tl ich m it de r St raßen li n ie D am St b ah na n do rt in de r H ei ligen st St raße 66 a äd te r n . M it d a b ei is t auch mei G oo lden do od ne le -Hün di n K ira, die woh G efäh rt in in l treues te mei nem Le b en . S ch on v wei te m se h on en w ir d a s st y li sch e G ebäu m it ei nem M de IN I a n de r A ußen fa ss ade werde n sch . Wir on v on ei nem ju nge n Ve rk er wa rtet. In äu fe r lo ck erer Atm os phäre tr in w ir erst m a k en l ei nen K af fe e. Da n ach z de r Berate r eig t un s b ei ei nem R un dg a ng auf Et age n ei nen z wei Üb er bl ic k de r M IN I-Mod S of ort h at el le . es un s d a s k n a ll ro te M IN C a br io a nge I C oo p er ta n ! Lieb e a uf de n ersten eb en ! Blic k

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MINI Wien Zentrum Heiligenstadt Heilgenstädter Straße 66 1190 Wien Tel.: 01 360 61-2226 oder 2229 Standort Donaustadt Rautenweg 4–6 1220 Wien Tel.: 01 259 35 46-3224

www.mini-wien.at

M itt wo c h, 1 G efüh ls la g e: 0:13 U h r S c h m ette r li n im Ba u c h ge Zue rs t ch ec kt mei n „A ut os pe zi al is t“ Fu nkti onen un d Pl at za ngeb ot de s Co ck pi ts un d pack t se inen M aßst ab aus. Wir se he n, da auch et was m ss eh r Ge päck al s er warte t im Hi nterte il de s M IN I Pl at z ha t. Be im „F lach le ge n“ de r Si tz e ge ht un s de r Fachm an n he lf en d zu r Ha nd . Allmählich be gi nn t es in mei ne m Bauch zu kr ibbe ln, de nn die Te stfahrt steh t un m it te lb ar be vo r. De r Ve rkäufe r fährt m it ei ne m grauen M IN I Co op er Ca br io m it 17 S 5 PS vo r un d üb er re icht m ir nach ei nige n In st ru kt io ne n gr in se nd de n Schlüs se l. Da nn fahren w ir lo s – erste M is­ si on : Ve rdec k öf fnen . Schl ie ßl ic h möchten w ir ge se he n w erde n un d die So nne ge nießen .

Mi ttwoch, 10:38 Uh r Gefüh lsla ge: berau scht win d weh en Währen d uns ere Haa re im Fah rt Fon d dem aus ich und mei ne Kira genüssl Radio das wir hen des Cab rios sch aut, mac fs wol pen Step de rich tig laut. Es läuf t gera der Auf d! sen pas „Bor n to be wild “– Wie en wir viel kur ven reichen Höh ens traße hab Kraft der der und Spaß mit der Kur ven lage ple sim rt, mfo rko 175 PS. Perf ekter Fah ineid der ng tellu Han dha bung und die Vors h. mic geln beflü , nde sche n Blic ke mei ner Freu us oha Aut ins hrt kfa Sch on wäh ren d der Rüc für en Leb n mei der fas se ich den Ent schl uss, f’ ich mir immer verände rn wird: „Heu te kau eine n MIN I!“

M itt wo ch, 11:41 Uh r Gefühls lag e: enth us iastis ch Zurück im MINI–Zen trum Hei lige nst adt geb e ich mich coo l und las se mir me ine n Ent hus iasmus nicht anmerk en. Sch ließlich wil l ich, obwohl ein neuer MINI ber eit s ab 14.990 Euro zu hab en ist, ein MINI Coo per Cab rio mit Ext ras und deshal b mu ss ich noch ein we nig feil sch en. Der Ver käu fer erk undigt sich, wie uns die Tes tfahrt gef alle n hat, und ich sch reite zur Tat. Gut inf orm iert zum The ma Raten zahlung unters chr eib e ich me ine n bish er größte n Kauf vertra g. Dan n ist der Mome nt für die Frage, die mir sch on sei t der Tes tfahrt bre nne nd auf der Zunge lieg t, gek omme n: „Wann bek omme ich me ine n MINI? " Sechs bis ach t Wo che n wa rte n heißt es jetz t, dan n las se ICH die Typ en bei den Partys ste hn' – sol len die doc h we iter mit den Tax is fah ren !

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Technik

Die 5 Top-Tipps für die eigene Webseite Text_Johannes Vogelhuber, www.web-direct.at Abbildungen_web direct

Auch der Technik-Laie will es wissen: Was sind die Schritte bis zur eigenen Homepage? Webdesign-Experte Johannes Vogelhuber von „web direct“ begleitet uns auf dem Weg zur eigenen Website mit wertvollen Tipps.

1

Domain und Provider suchen

Mit dem Domain-Namen fängt alles an. Will man einen MarkenNamen als Domain? Ist dieser leicht zu merken? Und sagt der Name etwas über den Inhalt der Website aus? Registriert wird dieser Domain-Name dann bei www.nic.at oder beim eigenen Provider. Der Provider stellt den Speicherplatz der Webseite im Internet zur Verfügung. Hier sollte man sich die Frage stellen, wie viel Speicherplatz benötigt wird. Benötigt man weiters noch Email-Postfächer, Spamoder Virenschutz? Wie schaut es dann noch mit Datenbanken (für CMS) aus? Es lohnt sich ein Preis-/Leistungsvergleich. Empfehlung: www.all-inkl.com

2

CMS-Möglichkeiten vergleichen

CMS (Content Managemen System) dient dazu, dass man sehr einfach selbst Texte & Bilder einstellen kann. Es gibt eine Vielzahl an guten open source (=gratis) cms-Systemen, wobei man bei der Auswahl immer eine Demo ausprobieren sollte. Empfehlung für ein sehr einfaches und gutes cms: www.websiteba­ ker.org

3

Design & Usability (Benutzerführung) gestalten

Schon vor Beauftragung eines Grafikers/Webdesigners gilt es zu überlegen, welche Zielgruppen man ansprechen will. Das Menü selbst sollte immer links oder oben sein, bei Bedarf beides. Menüpunkte so verständlich wie möglich benennen. (Kleinkind-Regel).

4

Inhalte - KISS: keep it short & simple

Der Inhalt sollte nur so lange sein, damit das Ziel erreicht wird, zB die Kantaktaufnahme. Es gibt nur wenige Schriftarten, die auf allen Computersystemen lesbar sind, optimal für das Internet ist Verdana. Bilder für das Web optimieren (72 dpi), da sonst lange Ladezeiten auftreten können. Bei Bildern gilt ebenso wie beim Text „Weniger ist mehr.“ Wenn möglich nur ein Bild pro Seite.

5

Reaktion

Sorge dafür, dass der Besucher möglichst schnell und möglichst ein­ fach zu deinen Kontaktdaten kommt, optimal auf jeder Seite zB am unteren Rand. Ein „Kontakt-Button“ sollte keinesfalls fehlen, wenn möglich mit Antwortformular.

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Piep piep kleiner Satellit!

Fahrende Landkarte Zu navigationsfähigen Mobiltelefonen steigt immer mehr der Trend. Wenn man zu Fuß unterwegs ist, sind sie immer sehr praktisch. Leider war es bis jetzt immer etwas umständlich, diese im Auto zu bedienen, vor allem während der Fahrt. Da hat Ford als erster Automobilher­ steller in Österreich mit seiner Ausstattungsoption „Mobiltelefon Navigation“ eine ebenso innovative wie preiswerte Lösung. Zieleingabe und Routenberechnung erfolgt über das Handy, die Übermittlung von Navigationsdaten und -anweisung dann via BluetoothR-Schnittstelle an das Audiosystem.

Geheimdienst lässt grüSSen (Mecomo) Durch den extrem kleinen Formfaktor, den Batteriebetrieb und das komplette Zubehör ist es variabel und nutzbringend in vielen Bereichen des privaten und beruflichen Lebens einsetzbar. Den kleinen großen kann man zur Ortung von Fahrzeugen, Tourengeher, Mountainbiker und Skifahrer verwenden. Im Internet kann man die gesamte Strecke nachvollziehen und auch berechnen. Für Amateuragenten das ideale Hilfsmittel. (Gesehen bei A1)

Multimedia-Allrounder (Nokia N86 8MP) Endlich ist es soweit, Nokia hat sein erstes Gerät mit 8 Megapixel Fotoauflösung ins Sortiment aufgenommen. Genau wie beim N96 hat das N86 8MP rund um die Kameraoptik einen montierten Ständer, den man ausklappen kann. Es ist bei diesem Model auch die Bedienung per Fernbedienung möglich. Eine solche ist im Lieferumfang als Ka­ belvariante dabei. Hat man nette Fotos von seinem Herzallerliebsten geknipst kann man diese gleich am Handy veredeln sowie per Kabel oder Bluetooth ausdrucken. Als Taschennavi kann das Multitalent auch verwendet werden.

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Kolumne

anonymous’

sex and a pity

laues wunder e

in ganz normaler feierabend. anony­ mous kommt nach der uni nachhause, wirft die mitschrift vom psychosemi­ nar I in die ecke, schmeißt den com­ puter an, surft durch pinke und blaue seiten, in der hoffnung, vielleicht doch zufällig den mann seiner träume zu finden. stattdessen meldet sich auf den blauen seiten michael­ vie456, 55, stämmig und europäer. nicht ganz meine preisklasse. die früh-geriatrie war noch nie so mein ding. mitt-fünfziger, die im internet typen anbaggern, die ihre söhne sein könnten, haben mich immer schon etwas unrund gemacht – irgendwie erwartet man sich da doch gleich in der zweiten message so etwas wie: „übrigens, ich würd dir auch ein bisschen taschengeld geben, wenn du magst...“ – nein danke, das nehm ich seit 10 jahren schon von meinem tatsächlichen daddy nicht mehr. und: wär ich darauf aus, würde ich mein lager im spiegel oder in ähnlichen lokalitäten aufschlagen. oder zumindest einen „for rent“hinweis im profil anbringen. und dennoch: ich schreibe zurück, lasse mich auf ein gespräch ein und stelle fest: michaelvie456 ist zwar

confessions in a chatroom michael wird zu meinem vertrauten, meinem beichtvater, meinem psychoanalytiker. kein detail wird ausgelassen. übers jahr verteilt erlebt michael mit, wie ich von einem arm­ seligen beziehungsanlauf in den nächsten stolpere, ich höre mir seine kommentare zu jeder kleinen affäre, jedem sexabenteuer an, lasse mich von ihm trösten, nachdem mein geplanter sex- und partyurlaub auf gran ca­ naria mit tragischem urlaubsliebeskummer endet... und auch michael selbst erzählt. von seinem partner, mit dem er seit jahrzehnten zusammen ist. aber auch von seinen außerehe­ lichen aktivitäten. und ich bemühe mich sehr intensiv, geschichten über seine affären mit innsbrucker maturanten und anderen jungs, die nicht mal halb so alt sind wie er, zu ignorie­ ren. im laufe der folgenden wochen verliere ich meine vorsicht komplett, erzähle von meiner familie, meinem freundeskreis, schwierig­ keiten im job und genieße es, zu hören, was er dazu zu sagen hat. außerdem gefalle ich mir irgendwie auch in der rolle des ‚angehim­ melten’ – wohl wissend, dass zwischen uns

michael war in all den monaten mein vertrauter, mein beichtvater, mein psychoanalytiker geworden. doch plötzlich spürte ich, dass er mir absichtlich etwas verschweigt.

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niemals etwas passieren würde. dennoch: die aufmerksamkeit tut mir gut. ich werde keck und übermütig, finde spaß daran, ihn ein bisschen zu reizen und die ernsten gespräche

© Istockphoto

datingtechnisch wirklich nicht mein fall – was er zu sagen hat, interessiert mich allerdings schon. vielleicht ist es die lebenserfahrung, die weitsichtigere perspektive, der intellektu­ elle austausch --- irgendwie entwickelt sich im lauf der darauf folgenden wochen und monate eine art anonyme internetfreundschaft.


auch mal mit der einen oder anderen frechen zweideutigkeit zu würzen. und auch michael genießt meine onlinegesellschaft: michael456: weißt du, mir bedeutet das sehr viel, diese virtuelle freundschaft mit dir, diese verbundenheit übers internet. wir haben da schon etwas ganz besonderes laufen – auch wenn ich weiß, dass es nie über die grenzen dieser seite hinausgehen wird...
anonymous: ja sicher, freundschaft... geh bitte, in wahrheit bist du doch nur geil auf meinen fast jungfräu­ lichen arsch ;-) eine aussage, die ich – wie so viele andere – noch bereuen sollte. demaskierung was dann etwa ein jahr nach unserem kennen lernen passierte, fühlte sich an, als käme man aus einem dark room, bliebe eine spur zu lange vor dem ausgang stehen, um dann mit entsetzen festzustellen, wer noch aller aus dem dunkel ins licht tritt. keine schöne erfahrung. die genauen umstände sind mir entfallen. ich glaube mich zu erinnern, dass ich mich irgendwann wunderte, warum ich nach all der zeit noch immer keinen blassen schimmer hatte, was michael eigentlich be­ ruflich macht – wo er doch ganz genau wusste, wie ich meine brötchen verdiene. also frage ich michael danach. er reagiert ausweichend. und irgendwie spüre ich plötzlich zum ersten mal, dass er mir absichtlich etwas verschweigt. anonymous: jetzt sag schon! was machst du beruflich?
michaelvie456: das kann ich dir nicht sagen. du würdest sehr böse auf mich sein.
 anonymous: wieso? arbeitest du etwa für die fpö?
michaelvie456: ;-) nein, mein job ist nicht politisch. zumindest nicht in der form.

was stellt er sich so an, frage ich mich. nun ist es mir natürlich nicht mehr möglich, locker zu lassen. ich werde langsam wütend. es kommt mir so unfair vor, immerhin weiß der mann alles von mir, inklusive sexueller vorlieben und beziehungs- und affärenhistorie. warum sollte ich dann seinen beruf nicht erfahren? anonymous: komm jetzt, ich werde dir schon nicht den kopf abreißen.
 michaelvie456: das würde alles ruinieren zwischen uns. gut, jetzt gab es natürlich kein zurück mehr. und nach ewigem nachbohren meinerseits erblicke ich dann mit entsetzen folgendes auf meinen schirm: michaelvie456: nun gut, hier ist die wahrheit: du warst einer meiner lieblingsstudenten. und ich hab vom ersten moment was „geahnt“ bei dir. habe dich dann beim surfen zufällig entdeckt. ich heiße nicht michael, sondern andreas und war dein prof. beim psycholo­ gieseminar I... noch nie zuvor in meinem leben kam ich mir so bloßgestellt, so betrogen vor. mein professor, den ich im seminar so mochte, dessen intelli­ genz mich so beeindruckt hatte, dessen witz mich jede woche hochmotiviert zum seminar antanzen ließ... war michaelvie456??? ich hatte meinem professor gegenüber meinen fast jungfräulichen arsch erwähnt? und noch so viel mehr? die gedanken schossen nur so durch mein hirn... und jede erinnerung an eines der vielen pikanten gespräche fühlte sich an wie ein nadelstich. ich schaffte es gerade noch, ein „:-o“ zurückzuschicken und ging dann so schnell ich konnte offline.
 am nächsten tag hatte ich natürlich mehrere entschuldigungsmessages in meinem post­ fach. doch da gab es vorerst nichts zu kitten. nach monatelangen, sehr ernst gemeinten beschämten entschuldigungen seinerseits ließ ich mich dann aber weich klopfen – und mitt­ lerweile haben wir wieder kontakt. ich halte mich aber mit details zurück und beschränke mich auf den austausch von höflichkeiten.

 auf meine abschlussarbeit beim seminar habe ich im übrigen nur ein „gut“ bekommen. für sein täuschungsmanöver hat andreas/michael allerdings wirklich ein „sehr gut“ verdient. anonymous freut sich über kommentare und anregungen, nimmt aber auch beschim­ pfungen entgegen.  anonymous@name-it.at

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Horoskop

Gay Stars tierkreiszeichen_Widder

tierkreiszeichen_Stier

21. März – 20. April

21. April – 21. Mai

Element_Feuer

Ein Mann in deiner Nähe sehnt sich nach Aufmerksamkeit, stößt aber auf taube Ohren. Im Oktober befindet sich der sture Widder nämlich auf absolutem Egotrip. Im November geht dir dann die Luft aus und du wirst zum sanften Schäfchen.

tierkreiszeichen_Löwe 23. Juli – 23. Aug

Element_Feuer

Hochmut kommt vor dem Fall! Du schaffst dir mit deinem Verhalten Feinde, die über mehr Macht verfügen als du! In der Liebe gibst du dich wiederum devot. So gewinnst du Vertrauen zurück und jemanden, der dich gern an die Leine nimmt!

„Das Gegenteil von gut ist gut gemeint.“ Deine Absichten sind zwar lobenswert, aber falsch umgesetzt! Du bist anfällig für allerlei Wehwechen. Es bleibt ja auch kaum Zeit zum Ausspannen, wenn du dauernd dabei bist, anderen gute Ratschläge zu geben.

tierkreiszeichen_Krebs

22. Mai – 21. Juni

22. Juni – 22. Juli

Element_Luft

Du würdest jetzt am liebsten tausend Dinge gleichzeitig tun, aber damit verlangst du dir einfach zu viel ab. Beruflich ebenso wie in der Freizeit! In der Liebe läuft´s grad nicht so prickelnd. Man(n) erwartet doch nur ein wenig mehr Ehrlichkeit von dir!

Element_Wasser

Man(n) liebt dich! Die Kollegen im Büro, weil sie immer auf dich zählen können, und einer, der dich schon lange fasziniert. Bevor du für ihn aber vielleicht deinen Partner stehen lässt, überzeug dich erst, ob er es wert ist. Einmal ist schließlich keinmal!

tierkreiszeichen_Jungfrau

tierkreiszeichen_Waage

tierkreiszeichen_Skorpion

24. Aug – 23. Sept

24. sep – 23. okt

24. okt – 22. nov

Element_Erde

Auf dich warten jetzt viele Überraschungen, eine süßer als die andere! Es ist Zeit, (über)ehrgeizige Ziele zu verfolgen, sogar die eine oder andere Dummheit verzeihen dir die Sterne jetzt gerne. Deine Energie turnt auch andere an . . .

Element_luft

Du denkst über dein Leben nach, suchst nach einer Neuausrichtung. Hör dabei eher auf deinen Bauch als auf den Verstand! Mit deinem Wissen rettest du dich aus einer brenzligen Situation. Feuer bekommst du eh genug von deinem Herzblatt!

Element_wasser

Irgendwas fehlt, obwohl deine Beziehung eigentlich perfekt scheint. Die Sterne wissen es: zu wenig neue Reize. Schick deinen Partner auf ein TantraSeminar... Oder noch besser, geh mit und probiert gemeinsam alles aus, was deine derzeit tolle Fitness zulässt.

tierkreiszeichen_SCHÜTZE

tierkreiszeichen_STEINBOCK

tierkreiszeichen_WASSERMANN

tierkreiszeichen_FISCHE

23. nov. – 21. dez.

22. Dez – 20. Jan

21. Jan – 19. Feb

20. Feb – 20. März

Element_feuer

Unsicherheit und Eifersucht quälen dich! Aber auch wenn jemand hinter den Kulissen intrigiert, solltest du unkontrollierte Wutausbrüche vermeide, denn das lässt dich nur schwach erscheinen. Schwach kannst du ja bei einem Widder werden.

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Element_Erde

tierkreiszeichen_Zwilling

Element_Erde

Du kannst deinen Partner nicht festhalten! Musst du auch nicht, die instabile Phase ist bald vorbei. Wenn möglich, wenig Zeit am Arbeitsplatz verbringen! Die Kollegen sind lästig und du brauchst sowieso viel frische Luft.

Element_Luft

Dein Partner bekommt zurzeit Zuckerbrot und Peitsche von dir. Und beides scheint er nicht zu mögen. Nehmt euch im November eine kleine Auszeit. Die Zeit kannst du in berufliche Projekte stecken, die jetzt deine Aufmerksamkeit brauchen!

Element_Wasser

Ein Auf und Ab in der Liebe erwartet dich. Im Oktober kracht’s und im November bist du das umschwärmte Objekt der Begierde. Wer hat schon was gegen ein bisschen Hin und Her in der Liebe!? Bewegung würde auch deinem Körper nicht schaden!


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