Preis: EUR 6,-
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ZEITSCHRIFT DES | naturschutzbund | HEFT 1-2015
UNERWÜNSCHTE PFLANZLICHE UND TIERISCHE NEUBÜRGER Was kann man tun? FROSCH, MOLCH & CO Von der Winterstarre zum Frühlingserwachen DER HABICHT Fakten und Mythen zum Vogel des Jahres BUNT GEMISCHT So aktiv sind unsere Landesgruppen
Reihe
Was Spendengelder ermöglichen… ProJekt 8
Fotos: Peter Hochleitner
In jeder Ausgabe stellen wir Ihnen jeweils ein beispielhaftes Naturschutzprojekt vor, das mit Spendengeldern an den | naturschutzbund | ermöglicht wurde oder daraus mitfinanziert werden konnte.
Projekt 8: Wiedehopfprojekt in der Steiermark
der „Arbeitstrupp“ beim Zimmern der Nistkästen. Gar nicht scheu zeigte sich der Wiedehopf (Upupa epops) am kulm beim durchwühlen eines Misthaufens.
NiStkäSteN Für deN WiedeHoPF Mit speziellen Groß-Nistkästen leistet der Naturschutzbund Steiermark einen wichtigen Beitrag zur Bestandsstützung des Wiedehopfs. inst war der Wiedehopf in vielen teilen Österreichs weit verbreitet. Pestizide, der rückgang der extensiven Wiesen und Weidetierhaltung sowie der Mangel an alten obstbäumen haben seine Bestände kontinuierlich schrumpfen lassen. 2014 hat der Naturschutzbund gemeinsam mit Partnern in Gutenberg an der raabklamm 37 Wiedehopf-Nistkästen, in Murau 10 und in Weiz 21 angefertigt, fachkundig aufgestellt sowie GiS-verortet. Vor Projektbeginn haben sich die Projektleiter in einer 3-tägigen exkursion am Wagram in NÖ tipps und tricks zu Wiedehopf-Nistkästen geholt – dort entstand übrigens die orF-Universumsendung „die rückkehr des Wiedehopfs“. Um auch die Bevölkerung „mit ins Boot zu holen“, veranstalteten die Projektleiter einen sehr erfolgreichen infoabend in Gutenberg an der raabklamm mit 180 teilnehmenden!
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Mit den Spenden werden der Bau, das Anbringen der Nistkästen und das Wiedehopf-Monitoring in der Steiermark unterstützt. Ab diesem Jahr soll das Nistkastenangebot gezielt erweitert und verstärktes Augenmerk auf Wartung und Betreuung der kästen durch ehrenamtliche gerichtet werden. Auch ein regelmäßiges Monitoring über den Bruterfolg ist geplant und dank des einsatzes von Spendengeldern an den Naturschutzbund auch möglich. Wenn genug Spenden eingehen, ist auch die erweiterung um ein neues Projektgebiet bei Wörth/ Lafnitz angedacht. dort besteht trotz ausgeräumter Landschaft eine höhere Wiedehopfdichte. Außerdem wäre mit der önj-Gruppe „Biberburg“ eine Betreuung gegeben. ende des Jahres wird ein Folder zum Projekt herausgegeben. Für Projektmitarbeitende sind alle Nistkästen auf einer Google Maps-karte einsehbar.
Weitere Partner des Projektes: Gemeinden Passail, Gutenberg-Stenzengreith, Mitterdorf/raab, Mortantsch, Naas, Stadtgemeinde Weiz, Stmk. Berg- und Naturwacht, BirdLife Steiermark, infozentrum Gutenbergraabklamm, ArGe Natur & Land, Steirische Landesvogelschutzwarte
Projektkoordination: Mag. Peter Hochleitner, Techn. Büro f. Ökologie, Steir. Landesvogelschutzwarte, furtnerteich@gmx.at, T 0676/672 22 44 Tipp Bauplan für Wiedehopfkasten www.natur-land.at/wiedehopf.html
Spendenkonto P.S.K. IBAN AT74 6000 0501 1014 0425 BIC OPSKATWW
Frühjahrsausgabe | natur&land | 101. JG. – Heft 1-2015
editoriAL
Liebe Leserinnen und Leser! Neulich fragte mich ein Freund, wann denn Frösche aus ihrem „Winterschlaf“ erwachen und wo sie überhaupt den Winter verbringen würden. eine gute Frage. Wenn Sie sich ähnliches bei den ersten wärmenden Sonnenstrahlen dieses Vorfrühlings auch schon gefragt haben, finden Sie die Antwort auf Seite 8. Wir warten diesmal mit keinem themenschwerpunkt auf, sondern lassen Sie in einem bunten Mix verschiedenster Natur(schutz)beiträge schmökern. Viel Platz nehmen dabei die Aktivitäten in unseren Landesgruppen ein. es macht mich seit nunmehr 25 Jahren, in denen ich die Arbeit der vor ort tätigen Menschen teils hautnah mitverfolgen kann, immer wieder stolz, was sie alles zuwege bringen. ob hauptamtlich oder in der Freizeit: Sie scheuen kaum Mühen, wenn es gilt, letzte reste unberührter Natur oder naturnaher kulturlandschaft zu verteidigen. die Beiträge über die tullnerfelder donau-Auen und über die Pläne zu einer Skischaukel bei Hinterstoder lassen erahnen, wie viel jahrelanges engagement dahintersteckt. da tut es richtig gut, wenn der einsatz von erfolg gekrönt wird. Bestes Beispiel ist die isel, einer der letzten ungehindert fließenden Gletscherflüsse der Alpen: Nach jahrzehntelangem einsatz insbesondere von erika und Wolfgang retter steht seit Anfang März fest: die isel bleibt kraftwerksfrei und wird teil des tiroler Natura2000-Schutzgebietsnetzes. Unklar bleibt, ob es einigen umkämpften Zubringerbächen ebenso ergehen wird. dazu dann mehr in der Sommerausgabe.
Ihre Mitmachen! WOCHE DER ARTENVIELFALT vom 16. bis 25. Mai Ingrid Hagenstein Chefredakteurin
Zum sechsten Mal findet diese Initiative im Rahmen von vielfaltleben heuer in ganz Österreich statt. Vom 16. bis 25. Mai kann man in allen Bundesländern Veranstaltungen, Führungen, Wanderungen und Workshops besuchen. Ob Schüler oder Pensionist, „Naturprofi“ oder „Naturanfänger“, Forscher oder stille Genießer, es ist für alle etwas dabei! Veranstaltungen können auch noch online gemeldet werden!
Infos und Terminkalender gibt´s auf
www.naturschutzbund.at/wda
Frühjahrsausgabe | natur&land | 101. JG. – Heft 1-2015
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iNHALt
Invasion der anderen Art(en) – unerwünschte pflanzliche und tierische Neubürger 18
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Amphibien: Von der Winterstarre zum Frühlingserwachen 08
Der Habicht: Mythen und Fakten zum Vogel des Jahres 12
Fotografie im Blut ? Natur im Herzen ? Wir wollen Ihre Bilder !
www.piclease.com
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Tullnerfelder DonauAuen: Anspruch und Wirklichkeit 26
Die Naturbildagentur
Frühjahrsausgabe | natur&land | 101. JG. – Heft 1-2015
iNHALt AktUeLL 04
Seite des Präsidenten
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NEUE KULTURLANDSCHAFTSKAMPAGNE des Naturschutzbundes
06
MUTTER ERDE Auenschutz durch Naturfreikauf
08
KRÖTE, FROSCH, MOLCH & CO: Von der Winterstarre zum Frühlingserwachen MAGdALeNA MeikL MSc
10
NEUE WILDKATZENHINWEISE in Österreich DER WILDKATZE IN DIE GENE GESCHAUT deutsches Forschungsprojekt
tHeMA 12
DER HABICHT Mythen und Fakten zum Vogel des Jahres dr. HeLMUt SteiNer
18
NEOBIOTA invasion der anderen Art(en) ProF. UNiV.-doZ. dr. JoHANNeS GePP
AUS deN LANdeSGrUPPeN
Raabmäander – einzigartiges Naturschutzprojekt 24
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KÄRNTEN Fischotterjunges in Nöten biss zu | Urforellennachzucht iNGrid HAGeNSteiN, MAG. kLAUS kUGi
24
STEIERMARK raabmäander | riesenmodell des Steirischen Fanghafts | dornfingerspinne | Junge Naturschützer errichten käferlarvenburg | Neue Außenstelle ennstal-Ausseerland oSkAr tieFeNBAcH, dr. JoHANNeS GePP, GerHArd ScHMiedHoFer
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NIEDERÖSTERREICH Tullnerfelder Donau-Auen – Anspruch und Wirklichkeit MAG. MArGit GroSS & MAG. GüNtHer LoiSkANdL
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VORARLBERG Auszeichnung für Hochmoorrenaturierung | Landesgruppe auf twitter! MAG. BiANcA BUrtScHer
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BURGENLAND Ufervegetation versus Hackschnitzel | Blühende Wegränder im Blickpunkt HeiNZ LAckiNGer, dr. kLAUS MicHALek
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OBERÖSTERREICH Skischaukel Wurzeralm: Schneemänner im klimawandel | App – Landesgruppe wird mobil! JoSeF LiMBerGer
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SALZBURG Biotopmanagement für orchideen-Blauweiderich | kann die deutsche tamariske in Salzburg überleben? | die Sumpfsiegwurz in Salzburg | Biberfreundliches Gewerbegebiet | Grünes Licht für einen Naturpark Salzachauen MAG. GüNtHer NoWotNy, iNG. JoHANN GrieSSNer, iNGrid HAGeNSteiN, dr. HANNeS AUGUStiN
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AKTIV FÜR AUEN kooperation mit Österreichischen Bundesforsten MAG. cHriStiNe LASSNiG-WLAd
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NACHRUFE Hans Sonderegger | dr. Hans Helmut Stoiber
U 2 reiHe: Was Spendengelder ermöglichen: Nistkästen für den Wiedehopf in der Steiermark 40 kinderseite 42 Buchtipps allgemein 43 Bücher der Landesgruppen 44 Adressen der Landesgruppen impressum 45 Mitglied oder Abonnent/in werden 46 Shop 48 Vorschau aufs nächste Heft Abobestellschein/Geschenkabo U 3 termine/Fotoworkshop
Frühjahrsausgabe | natur&land | 101. JG. – Heft 1-2015
Titelbild: das drüsen-Springkraut – Bienenweide oder Alternativgemüse? Vor allem ist es ein verdrängender Neophyt der Ufer- und Auenvegetation sowie ein unerwünschter Lichtkonkurrent forstlicher Jungbestände. © robert Hofrichter
Preis: EUR 6,-
WIE M
ZEITSCHRIFT DES | naturschutzbund | HEFT 1-2015
UNERWÜNSCHTE PFLANZLICHE UND TIERISCHE NEUBÜRGER Was kann man tun? FROSCH, MOLCH & CO Von der Winterstarre zum Frühlingserwachen DER HABICHT Fakten und Mythen zum Vogel des Jahres BUNT GEMISCHT So aktiv sind unsere Landesgruppen
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SEITE DES PRÄSIDENTEN
ir schreiben das Jahr 2015. Nun sind es bald vier Jahre her, dass mir das ehrenvolle Amt des Präsidenten vom Naturschutzbund Österreich übertragen wurde. ein ehrenamt, das mir als wissenschaftlich tätigem Biologen die Gelegenheit gibt, den wissenschaftlich gewonnenen erkenntnissen über den Wert des vielfältigen Lebens Wort und Stimme in unserer Gesellschaft zu verleihen. diese vergangenen vier Jahre waren geprägt von einem andauernden Lernprozess im Umgang mit politischen und wirtschaftlichen entscheidungsträgern, mit Besitzern wertvoller Naturflächen und landschaftsverbrauchenden und landschaftsverändernden Planungsinstitutionen. da die Belange des Naturschutzes in Österreich im legislativen kompetenzbereich der Bundesländer angesiedelt sind, war es mir sehr wichtig, die kontakte zu den Landesgruppen des Naturschutzbundes enger zu knüpfen. So nahm ich die Gelegenheit wahr, an verschiedenen Veranstaltungen der Landesverbände von Vorarlberg bis zum Burgenland teilzunehmen. Was ich bei diesen Anlässen erleben durfte, hat mich zu tiefst beeindruckt: die triebfedern der so wichtigen Naturschutzarbeit auf allen ebenen sind uneingeschränktes engagement für die Belange des Naturschutzes in den einzelnen Bundesländern, geschickte Verhandlungsführung mit entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft und anderen Vereinen mit der Zielsetzung der rettung der Natur auf allen ebenen. Und die Liste der gelungenen Projekte – Naturfreikauf, Grünes Band, (Wild)Bienenschutz, Pflanzaktionen – und Artenschutzinitiativen (Wildkatze, Luchs, Flussseeschwalbe, Wiesenbrüter, Wiedehopf, Feldhamster, Ziesel u. a.) – um nur einige zu nennen, ist lang. Von den Publikationen der einzelnen Landesgruppen und der österreichweiten Zeitschrift des Naturschutzbundes natur&land
W Univ.-Prof. i. r. dr. roman türk
ganz zu schweigen. das hebt die enorme Wichtigkeit der Landesgruppen für den Naturschutz hervor, in gleichem Maße auch die oftmals schwierige Arbeit der Bezirksverbände und aller Gruppen, die einen enormen Arbeitseinsatz vor ort (Pflegemaßnahmen in bedrohten Ökosystemen, Aufklärung über den Wert von Naturflächen in Form von exkursionen, Vorträgen und Publikationen) leisten. Auch in der Arbeit mit der Jugend wird von der österreichischen Naturschutzjugend (önj) entsprechendes geleistet. es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis, den Vorsitzenden und geschäftsführenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie allen Mitgliedern der einzelnen Landesgruppen, der Bezirks- und ortsgruppen meinen tief empfundenen dank auszusprechen. ohne ihren zielführenden einsatz für die Projekte im Land, vor ort, würden viele Bemühungen der bundesweiten koordination ins Leere laufen. propos bundesweit: in den letzten vier Jahren wurde mir im Zuge vieler Gespräche und Verhandlungen bewusst, dass im kulturland Österreich eines fehlt: ein verpflichtendes Bundesrahmengesetz für Naturschutz. damit würde die Umsetzung der eU-richtlinien, die den Arten-, Flächen- und Naturschutz betreffen, erheblich vereinfacht und effektiver. ein klassisches Beispiel dafür ist die mangelnde Umsetzung der Natura2000-Gebiete in Österreich. So verbinde ich nun auch mit dem dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundesgeschäftsführung und der Landesgruppen die Hoffnung, dass unsere Bemühungen auf fruchtbaren Boden bei den Verantwortungsträgern der Politik und des Wirtschaftens fallen und ihnen die Augen für das Leben, die Weiterentwicklung des Lebendigen und den Wert naturnaher Ökosysteme geöffnet und damit entsprechende entscheidungen gefällt werden.
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++TICKER ++Bildungs- und Beratungslandkarte für Bäuerinnen und Bauern – die Landwirtschaftskammern und die Ländlichen Fortbildungsinstitute (LFi) bieten ein attraktives Weiterbildungsangebot an. eine Bildungs- und Beratungslandkarte gibt einen umfassenden überblick über eine Vielzahl an kursen, Seminaren und informationsangeboten. Mit der neuen SuchApp kann man Bundesland und gewünschtes themengebiet auswählen. ++Vjosatal in Albanien: Gemeinden wollen Nationalpark statt Staudämme – erste öffentliche diskussionsrunden über die Zukunft des Vjosatals in Gemeinden im Süden Albaniens. Während die regierung den Bau von acht Staudämmen entlang des Flusses vorsieht, unterstützen Bürgermeister und einwohner betroffener Gemeinden die errichtung eines Nationalparks. ++Aus dem Holz des Wiener Weihnachtsbaumes werden Wegweiser für die rund 520 km Wiener Stadtwanderwege gefertigt. ++ein europäisches kompetenzzentrum für Stadt- und Landmonitoring gibt es seit Jänner 2015 in Wien. ein experten-team aus acht Ländern sammelt in den nächsten vier Jahren daten über die Landnutzung in europa, ihre entwicklung und ihre Umwelteffekte aus allen Mitgliedsstaaten der europäischen Umweltagentur. Leitung: Umweltbundesamt
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Frühjahrsausgabe | natur&land | 101. JG. – Heft 1-2015
Foto: Josef Weinzettl
AKTUELL
NEUE KULTURLANDSCHAFTSKAMPAGNE
Im Rahmen einer mehrjährigen Kampagne zur Erhaltung und Förderung von Natur in der Kulturlandschaft möchte der | naturschutzbund | gemeinsam mit vielen Partnern für eine artenreiche Kulturlandschaft in Österreich werben. Im Mittelpunkt stehen Wildblumenwiesen, Ackerblühflächen, bunte Straßenränder und Bahndämme, blühende Weg- und Ackerraine, Hecken, naturnahe Waldränder und Fließgewässerufer. Hier eine Vorschau auf das Projekt.
dieses Jahr steht im Zeichen bunter Blumenwiesen, denn je bunter und artenreicher Flächen wie dieser Straßenrand sind, desto wertvoller sind sie für Hummel & co. Foto u.: Wolfgang Schruf
ewusstsein für den Wert solcher Flächen zu schaffen, diese anzulegen, zu erhalten, richtig zu pflegen und ökologisch aufzuwerten ist Ziel unseres Vorhabens. denn vielfältige, bunte Strukturen ergeben nicht nur ein schönes Landschaftsbild, sondern schaffen einen Biotopverbund, wo sich die Natur entwickeln kann und Verinselung von Lebensräumen vermieden wird. das ist nur mit gemeinsamem einsatz möglich. Genau hier setzt die kampagne „NAtUr verbindet“ an. Wir wollen Menschen und organisationen ins Boot holen, mit denen wir das Ziel einer artenreichen und vernetzten kulturlandschaft erreichen können: kleine wie große Landwirtschaftsbetriebe, private Gartenbesitzer, Firmen, einzelne Naturschutzinitiativen bis hin zu staatsnahen einrichtungen. thematische Schwerpunkte sind Blühflächen, Hecken , Bach- und Flussuferbegleitgehölze. Herzstück wird eine online-Meldeplattform sein, auf der jeder seine Blühflächen melden kann.
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2015 Im Zeichen bunter Blumenwiesen Heuer rufen wir Grundbesitzer und Grundbewirtschafter auf, bunte, artenreiche Wildblumenwiesen und -randstreifen zu erhalten und zu
++TICKER ++500.000 Jungbäume in Schutzwäldern gepflanzt: 150.000 ha Bundesforste-Wälder schützen Siedlungen und infrastruktur. intakte Schutzwälder bieten einen natürlichen Schutz vor Lawinen und bewahren Siedlungen und infrastruktur wie Straßen, Bahntrassen oder Leitungen vor der Wucht der Schneemassen. ++klimawandel verursacht bis 2050 jährlich bis zu 8,8 Mrd. euro Schaden – besagt die von Greenpeace im Auftrag des Umweltministeriums und des klimaund energiefonds erstellte weltweit erste Studie zu den wirtschaftlichen Folgen des klimawandels. kommen extreme Wetterereignisse hinzu (Jahrhunderthochwasser), können diese bis ende des Jahrhunderts um weitere 41 Mrd. € allein im Gebäudesektor ansteigen. investitionen im klimaschutz kommen demnach günstiger, als die kosten des klimawandels zu tragen. ++kohleverstromung nicht länger steuerlich begünstigen: das fordert Global 2000. 70 Mio. € pro Jahr für kohlestrom seien eine umweltschädliche Subvention. ++ Neuer Laser überwacht klimawandel – Mithilfe einer neuartigen Lasertechnologie lassen sich die in der erdatmosphäre enthaltenen kohlenoxide mit bisher ungekannter Messgenauigkeit bestimmen. ++Wolf: der kanton Zürich gibt einen Handlungsleitfaden heraus und stellt einen Herdenschutzberater ein. Frühjahrsausgabe | natur&land | 101. JG. – Heft 1-2015
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AKTUELL
fördern. Sie können auf der online-Meldeplattform entweder in ihrem Besitz befindliche naturnahe und naturschutzfachlich richtig gepflegte Blühflächen melden oder auch geplante Vorhaben eintragen. ob im landwirtschaftlichen Bereich, in Gärten oder auf Firmengeländen – alle, die Flächen zur Verfügung haben, können mitmachen und einen Beitrag für ein natur- und artenreiches Österreich leisten. Mitte April geht die Meldeplattform online!
Best Practice Projekte: Zeigen wie`s geht Besonders schöne Blühflächen (Hecken, Ufergehölzstreifen) und dafür besonders wirkungsvolle Projekte und Maßnahmen wollen wir – natürlich mit einverständnis der Grundeigentümer – als Best Practice vorstellen: auf der Homepage, in den Medien des Naturschutzbundes und über seine Partner. Außerdem ist geplant, ausgewählte Vielfaltsflächen gemeinsam auszuzeichnen. HA
www.muttererde.at
Auch der Hauhechelbläuling profitiert von blumenreichen Wiesen. Foto: Wolfgang Schruf
TRUMMERLAHN: AUeNScHUtZ dUrcH NAtUrFreikAUF Bei der Umweltinitiative MUTTER ERDE 2014 standen die Themen Wasser und Wasserlebensräume im Fokus. Der | naturschutzbund | konnte als Partner im Rahmen dieser Initiative mit dem Ankauf von Auwaldflächen an der Trummerlahn einen wesentlichen Beitrag zum Auenschutz an der Steirischen Grenzmur leisten. lussauen sind die artenreichsten Lebensräume unserer Breiten, vor allem, wenn sie durch Gewässer vernetzt sind. der natürliche Auwald erinnert im mehrstufigen Aufbau an einen regenwald: im Frühjahr am Boden ein Meer von Schneeglöckchen, Lerchensporn und Bärlauch, im Sommer mannshoch krautig und undurchdringlich verwachsen bietet er Unterschlupf für tausende tierarten! doch diese besonderen Lebensräume werden immer seltener. Besonders gefährdet sind die Auen-Stillgewässer – Fluss-Altarme, Auentümpel und Lahnen,
F ++TICKER
++Neue Gesichter in der Wiener tierschutzombudsstelle und dem Veterinärdienst der Stadt Wien – eva Persy ist neue tierschutz-ombudsfrau, ruth Jily neue Leiterin der MA 60/Veterinärdienst. ++ttiP: europäischer UnternehmerZusammenschluss fordert Wirtschaftswende und Stopp der Verhandlungen: Unter dem Namen ecopreneur.eu treten die drei Gründungsmitglieder entreprendre Vert (Frankreich), UnternehmensGrün (deutschland) und Grüne Wirtschaft (Österreich) an, den Anliegen einer nachhaltigen und sozial gerechten Wirtschaft über ihre Herkunftsländer hinaus eine gewichtige Stimme zu geben. ++Bienenschutz: Fipronil-Zulassung für die Bekämpfung des drahtwurms bei erdäpfeln ist schwerer Fehler. erst im Vorjahr sprach sich BM rupprechter gegenüber der Austria Presse Agentur (APA) gegen eine Zulassung des bienengiftigen Pestizids aus, die er für „bedenklich“ erachte. Nun müsse der Minister das BienenschutzVersprechen halten, fordert Global 2000. ++interessen der konzerne werden vor konsumenten- und Umweltschutz gestellt: das zeigt eine Analyse von „Friends of the earth europe“ zum kapitel über Lebensmittelsicherheit, tier- und Pflanzenschutz. ++Startschuss für Bewusstseinsbildung zum thema Boden: das Jahr 2015 ist von den Vereinten Nationen
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AKTUELL
Frühlingsstimmung im Auwald der trummerlahn
die einst reich verästelten Nebengerinne, die im Zuge von regulierungen oft abgetrennt werden. An der Steirischen Grenzmur in der Nähe von Bad radkersburg findet man noch Lahnen. Wie z. B. am trummerbach, wo sie im Auwald für Wasserflächen und Strukturvielfalt sorgen. Zahlreiche Frösche, Schnecken, Wasserkäfer und seltene kleinfische finden hier ein Zuhause. An den üppig bewachsenen Ufern tummeln sich Schmetterlinge, Libellen und Vögel.
Rettung durch Ankauf im rahmen seiner Naturfreikauf-Aktion konnte der Naturschutzbund in der Steiermark schon zahlreiche Auwaldflächen sowie rund 1 km Auengewässer an der trummerlahn sichern. 2014 drohte nach
trockenlegung einiger Altgewässer die endgültige Zerstörung des Auwaldes durch das Vordringen von angrenzenden Maiskulturen sowie BauschuttAblagerungen in dem sensiblen Lebensraum. deshalb kaufte der Naturschutzbund im rahmen von MUtter erde, der Umweltinitiative des orF und führender österreichischer Umwelt- und Naturschutzorganisationen, zwei weitere Flächen im Ausmaß von 12.187 m2 an, um diese zu bewahren. Auch im Burgenland (Flussaltarm an der raab samt Wiesenfläche - siehe Beitrag S. 24/25) und in Niederösterreich (Pischelsdorfer Fischawiesen) konnten im rahmen dieser Partnerschaft wertvolle Feucht- und Wasserlebensräume durch Ankauf gesichert werden. informationen dazu finden Sie auf www.naturfreikauf.at.
Text und Fotos: Prof. Univ.Doz. Dr. Johannes Gepp
++TICKER zum internationalen Jahr des Bodens ausgerufen worden. ++Hall in tirol bewirbt sich um Aufnahme als Weltkulturerbe: der Bewerbungsprozess löste zahlreiche impulse für die Stadtentwicklung aus. Vor fast genau einem Jahr wurde die Münze Hall in tirol als österreichischer kandidat zur Aufnahme in die Liste der Weltkulturerbe-Stätten in Paris vorgeschlagen. ++Fahrradmitnahme im ÖBB railjet möglich: Bis ende 2016 werden railjets mit Fahrrad-Abteilen ausgestattet. erste Züge verkehren ab April auf der Südstrecke (hin/retour): Wien-Lienz (ab 3. April), Wien-Graz (ab 9. Mai), Wien-Villach (ab 30. Mai). danach erfolgt die Umstellung der railjets auf der Weststrecke. Ab ende 2016 wird die Fahrradmitnahme in nahezu allen ÖBB-Zügen möglich sein. ++Windenergie überholt Atomkraft: Österreich rangiert unter den top 6 Windländern in der eU. durch den kontinuierlichen Zubau der Windenergie hat ende 2014 die Windenergie die Atomkraft in europa überholt. erstmals gibt es mehr Windkraftleistung als Atomkraftleistung in der eU. ++tauschen statt Wegwerfen: Aktion „tauschraum“ in Hietzing: Bis ende April 2015 kann man am Hietzinger kai 79, 1130 Wien, gut erhaltene, funktionierende Gegenstände gegen andere eintauschen. Frühjahrsausgabe | natur&land | 101. JG. – Heft 1-2015
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KRÖTE, FROSCH, MOLCH & CO VON DER WINTERSTARRE ZUM FRÜHLINGSERWACHEN Sobald es im Oktober kälter wird, halten Amphibien, so wie alle anderen wechselwarmen Tiere auch, eine Winterstarre. Doch was ist eigentlich eine Winterstarre?
Wer macht was? Einen echten Winterschlaf halten Murmeltiere, Igel, Fledermäuse oder Siebenschläfer. Sie senken ihre Körpertemperatur, ihren Herzschlag und ihre Atmung stark herab, können aber zwischendurch kurz aufwachen, ihre Schlafposition verändern, Kot und Urin absetzen. Vor dem Winterschlaf fressen sich diese Tiere ein richtiges Fettdepot an. Murmeltiere senken ihren Herzschlag während des Winterschlafs von 100 Schlägen auf etwa 2-3 Schläge pro Minute ab und die Körpertemperatur liegt nur noch bei 7-9°C. Wenn Winterschläfer zu oft geweckt werden, kann das für sie tödlich sein, weil sie das Aufwachen sehr viel Energie kostet, sie aber keine Nahrung mehr finden. Winterruhe halten Dachs, Eichhörnchen oder Braunbär. Sie unterbrechen ihren Schlaf immer wieder länger, um von den Vorräten zu fressen, die sie im Herbst angelegt haben. Außerdem wird bei den „Winterruhern“ die Körpertemperatur nie so stark abgesenkt wie bei den echten Winterschläfern. Bären verbringen den Winter in einem Dämmerschlaf und besitzen ein Winterruhehormon, das verhindert, dass der Bär während dieser Zeit seine Muskelkraft verliert. Endotherme Tiere können bei einer kritischen Temperatur das Erfrieren durch aktives Beenden des Winterschlafs/Winterruhe verhindern.
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ehr häufig werden die Begriffe „Winterschlaf“, „Winterstarre“ und „Winterruhe“ einfach gleichgesetzt, was allerdings falsch ist, da sie etwas völlig Unterschiedliches bedeuten. Winterschlaf und Winterruhe halten nur gleichwarme (endotherme) tiere.
Winterstarre halten die sog. wechselwarmen (ektothermen) tiere, wie Amphibien, reptilien, insekten und Schnecken. diese tiere passen ihre körpertemperatur der Außentemperatur an. Wenn diese unter 10° c fällt, suchen sich die tiere einen frostsicheren Platz (in Höhlen, unter Wurzeln oder Blättern) und werden starr, um nicht zu erfrieren. der Laubfrosch atmet bei 10° c nur etwa einmal in der Minute. das erfrieren der körperflüssigkeiten wird durch Glucose („Frostschutzmittel“) verhindert. erst wenn es wieder wärmer wird, „tauen“ die tiere auf und können sich bewegen. dann geht bei den Amphibien die Frühlingswanderung zu den Laichgewässern los. die ersten können je nach Schneelage schon mit ende Februar, Anfang März aktiv werden. das sind die sogenannten Frühlaicher, zu denen erd- und knoblauchkröte, Gras-, Spring- und Moorfrosch (Braunfrösche) zählen. Auch die heimischen Molche (teich-, kamm- und Bergmolch) wandern bereits nach der Schneeschmelze zum Laichgewässer. Am weitesten von ihrem Laichgewässer entfernt sich die erdkröte, die bis zu 2,2 km wandern kann. danach folgen der Springfrosch mit 1,1 km, der Grasfrosch mit 800 m, Laubfrosch und knoblauchkröte mit 600 m und die Molche mit 400 m. die tiere wandern meistens zur dämmerung oder nachts. Bricht die temperatur während der Wanderung plötzlich ein, vergraben sich die tiere wieder. Amphibien wandern zielgerichtet zu dem Fortpflanzungsgewässer, in dem auch sie selbst einst als ei und Larve gelebt haben. Auch die Feuersalamanderweibchen beginnen zeitig ende Februar oder Anfang März zu den Bächen für die Larvenablage zu wandern. die einzige Art, die weder eier noch Larven ablegt und daher nicht zum Laichgewässer wandert, ist der Alpensalamander. durch die Anpassung an den alpinen Lebensraum bringen Alpensalamanderweibchen alle 2-4 Jahre 1-2 vollentwickelte Jungtiere zur Welt. die rufe der verschiedenen Amphibienarten kann man sich hier anhören: www.naturbeobachtung.at (Amphibien) Pilze bedrohen heimische Amphibien Alle 21 in Österreich vorkommenden Amphibienarten stehen auf der roten Liste der gefährdeten Arten. Neben Lebensraumzerstörung und Straßentod gibt es auch krankheiten, die Amphibien massiv bedrohen und zu einem regelrechten Verschwinden von Populationen oder Arten Frühjahrsausgabe | natur&land | 101. JG. – Heft 1-2015
das Bergmolchmännchen hat seine Winterstarre bereits beendet und macht sich auf die Suche nach Weibchen.
der erstickungstod droht, wenn Amphibien wie diese erdkröte einem zufrierenden Gewässer nicht rechtzeitig entkommen.
Foto: robert Hofrichter
Foto: Walter Hödl
innerhalb kurzer Zeit führen können. die chytridiomykose, verursacht durch die Pilze Batrachochytrium dendrobatidis (Bd) und Batrachochytrium salamandrivorans (Bs), gilt als Mitverursacher des weltweiten Amphibiensterbens und hat sogar zum Aussterben einzelner Arten geführt. ist ein tier betroffen, stirbt die gesamte Population, da die krankheit hochansteckend ist. Bd bleibt auf Material wie keschern, Stiefeln oder kleidung hängen und somit hat auch der Mensch einiges zur Verbreitung dieser tödlichen krankheit beigetragen. der Pilz kann leicht von Gewässer zu Gewässer übertragen werden, wenn das verwendete Material nicht gründlich mit pilztötenden Stoffen desinfiziert und getrocknet wurde, um auch die letzten Sporen des Pilzes zu zerstören. Bs wurde im Jahr 2013 von Forschern in den Niederlanden entdeckt: er löschte dort nahezu die gesamte Feuersalamanderpopulation (96%) aus. Mittlerweile wurde dieser Pilz auch in Belgien nachgewiesen. er wurde durch den Handel mit exotischen Amphibienarten aus Asien nach europa eingeschleppt. Fehlende Vorkehrungen im tierhandel können für die einführung dieses tödlichen Pilzes verantwortlich gemacht werden. Bs scheint nur für Salamander und Molche tödlich zu sein. inwieweit sich der „Salamanderfresser“ bereits in europa ausgebreitet hat und welche Auswirkungen das für unsere heimischen Salamanderpopulationen haben könnte, steht jedoch noch nicht fest. Ganz wichtig ist die Meldung an die jeweilige Bezirkshauptmannschaft, sobald mehrere tote tiere entdeckt werden, damit die Ursache geklärt und eine mögliche Ausbreitung der Pilze auf die heimische Amphibienfauna verhindert werden kann. Maßnahmen zu ihrem Schutz sind wichtiger denn je geworden, damit auch zukünftige Generationen sich noch am Frühlingserwachen von Fröschen, kröten, Unken und co. erfreuen können.
Grasfroschpärchen auf dem Weg zum Laichgewässer. das Männchen umklammert dabei reflexartig das Weibchen, das ihn huckepack nehmen muss. Foto: Walter Hödl
Literaturverweise: Feuersalamanderzuchtprogramm in den Niederlanden: http://www.sosvuursalamander.nl/ MArteL, A. et al. Batrachochytrium salamandrivorans sp. nov. causes lethal chytridiomycosis in amphibians. PNAS110 (38): 15325–15329, 2013. MArteL, A. et al. recent introduction of a chytrid fungus endangers Western Palearctic salamanders. Science, 2014. ScHMidt, B. r. et al. desinfektion als Maßnahme gegen die Verbreitung der chytridiomykose bei Amphibien. Zeitschrift für Feldherpetologie, Supplement 15: 229 – 241, 2009.
ein Feuersalamanderweibchen im Frühling bei der Larvenablage im Bach. Bevorzugtes Biotop ist der Buchenwald. Foto: Magdalena Meikl
Text: Magdalena Meikl, MSc, | naturschutzbund | Österreich, magdalena.meikl@ naturschutzbund.at Frühjahrsausgabe | natur&land | 101. JG. – Heft 1-2015
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AKTUELL
NEUE WILDKATZENNACHWEISE iN ÖSterreicH Österreichs Wildkatzenforschende der Plattform Wildkatze haben Grund zur Freude: Die jüngsten genetischen Analysen von Haarproben brachten gleich zwei neue Nachweise – einen in Tirol und einen in NÖ. den letzten Jahren gab es vermehrt Nachweise von Wildkatzen, die neuen Meldungen verdienen jedoch besondere Beachtung. erstmals konnte eine Wildkatze in tirol ausgeforscht werden, noch dazu im Paznauntal, das sicherlich kein typischer Lebensraum für die Wildkatze ist! dies unterstreicht die Vermutung, dass auch dort mit Wildkatzen zu rechnen ist, wo sie eigentlich nicht vermutet werden würden. der andere Nachweis kommt aus dem Nationalpark thayatal, der seit 2007 mittels Baldrian-Lockstöcken nach der scheuen Waldbewohnerin forscht. Hier gab es in den vergangenen Jahren mehrere Bestätigungen. der neue Nachweis im nördlichen NÖ lässt darauf schließen, dass es sich dabei nicht
in
um durchzügler handelt, sondern dass hier eine Wildkatzenpopulation ansässig ist. die Haarproben der beiden Wildkatzen wurden bereits 2013 gesammelt und am Naturhistorischen Museum Wien im Sommer 2014 vorgeprüft. die genetische Untersuchung in der Wildtiergenetik Senckenberg in deutschland brachte im dezember 2014 eine erfreuliche Weihnachtsüberraschung für die Plattformmitglieder. „Phantom“ Wildkatze im NP Thayatal. Als einzelgängerin nutzt sie die dunkelheit des Waldes für ihre Streifzüge und hält sich tagsüber verborgen. in den letzten Jahren blieben die Nachweise im NP jedoch aus, wobei nicht klar war, ob sich die katzen an die duftstoffe gewöhnt hatten oder ob sie abgewandert waren. die neue Bestätigung unterstreicht jedoch die these einer verborgenen Population – umso mehr, da 2013/14 zwei Wildkatzen in den Laubwäldern der Wachau im südlichen Waldviertel nachgewiesen wurden.
Forschungsprojekt DER WILDKATZE IN DIE GENE GESCHAUT Deutsche Gendatenbank zur Europäischen Wildkatze zeigt, dass Wildkatzen vor allem in West- und Mitteldeutschland verbreitet sind.
Haare, die an rauen Lockstöcken hängen geblieben sind, werden genetisch untersucht. Foto: thomas Stephan/BUNd
und 3.000 gesammelte Haarproben und 519 nachgewiesene Wildkatzen sind das beachtliche Ergebnis eines Forschungsprojektes mit rund 600 Ehrenamtlichen in Deutschland. Nach mehr als drei Jahren intensiver Arbeit im Projekt „Wildkatzensprung“ haben das Bundesamt für Naturschutz (BfN), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN) im Jänner d. J. die Ergebnisse einer neuen Gendatenbank zur Europäischen Wildkatze in Deutschland vorgestellt.
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Besonders viele Wildkatzen-Populationen konnten in den großen Waldgebieten im Westen, vor allem in Eifel und Hunsrück, sowie im Leine-Weser-Bergland, Harz und Hainich nachgewiesen werden. Dies zeigt, dass sich die Wildkatzenbestände in den letzten Jahren gut erholt haben. Sie waren durch Jagd und deutliche Verkleinerung ihres Lebensraums nahezu
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verschwunden. Dennoch sind viele für die Wildkatze geeignete Wälder im Süden und Osten Deutschlands noch nicht wieder von ihr besiedelt. Zudem konnten deutliche genetische Unterschiede zwischen den Beständen einzelner Regionen nachgewiesen werden. Damit liegen durch das Gendatenbank-Projekt erstmals wissenschaftliche Hinweise auf Ausbreitungsbarrieren vor, die die Wildkatzen nicht überwinden können. Unter der Projektleitung des BUND ist eine weltweit einzigartige Datenbasis zu einer gefährdeten Art geschaffen worden. Der Erfolg der Zusammenarbeit zwischen Forschung und Naturschutz ergab eine beachtliche Bilanz. Diese liefert wertvolle Erkenntnisse für den Natur- und Artenschutz. Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert und vom BfN fachlich betreut. Geplant ist nun die Wiedervernetzung von Wäldern in sechs Bundesländern. Mit grünen Korridoren aus Bäumen und Büschen werden dabei Wälder, in denen die Wildkatze heimisch ist, mit wildkatzenleeren Wäldern verbunden, so dass sich die Europäische Wildkatze wieder ausbreiten kann. Die Wildkatze gehört zu den sogenannten Leitarten für den Schutz der Artenvielfalt in Wäldern. Wenn sich die Wildkatze ausbreiten kann und wieder einen festen Platz in den Wäldern findet, ist dies ein besonderer Erfolg des Naturschutzes. HA
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Die Wildkatzenmeldestelle sammelt HINWEISE in Österreich: MELDUNGEN erbeten an: wildkatze@naturschutzbund.at oder mittels online-Formular auf: www.wildkatze-in-oesterreich.at Kontakt: Koordinations- und Meldestelle Wildkatze, Ingrid Hagenstein & Magdalena Meikl +43(0)0662/64 29 09-13, wildkatze@naturschutzbund.at
Förderung der Wildkatze in Österreich verschrieben haben. Mitglieder sind: | naturschutzbund | Österreich, Zentralstelle der österr. Landesjagdverbände, Naturhistorisches Museum Wien, Alpenzoo innsbruck-tirol, tiergarten Wels und Österreichische Bundesforste. Bisher wurde bereits in mehreren regionen nach Wildkatzen geforscht, allerdings waren nicht alle Versuche das Phantom „Wildkatze“ aufzuspüren von erfolg gekrönt.
Foto: Wolfgang Schruf
Der Wildkatzennachweis aus Tirol stammt aus dem Paznauntal. der Jäger Paul tschiderer hatte die katze im Jänner bei einer rotwildfütterung auf 1.100 m Seehöhe in einer Lebendfalle gefangen. der buschige Schwanz und die fleischfarbige Nase erschienen dem Jagdaufseher sehr verdächtig. er ließ das tier wieder frei, sammelte aber einige verbliebene Haare auf und übermittelte diese an den Alpenzoo innsbruck, ebenfalls ein Mitglied der Plattform Wildkatze. Aus tirol liegen bisher keinerlei Wildkatzenfunde vor, ein Vorkommen der Wildkatze in der alpinen Gebirgslandschaft wurde bisher ausgeschlossen. Allerdings gibt es frühere Nachweise aus höheren Lagen im Grenzgebiet Salzburg/Steiermark/kärnten. Vielversprechende Hinweise gingen auch aus anderen Gebieten ein: aus dem Nationalpark kalkalpen, dem kärntner Mölltal und dem Gebiet der Hohen Wand (NÖ). Die „Plattform Wildkatze“ ist ein Zusammenschluss aller organisationen, die sich dem Schutz und der
Text: Ingrid Hagenstein & Christian Übl, BSc, NP Thayatal
FORSCHUNGSPROJEKT Bestandsdichten der Wildkatzen im Untersuchungsgebiet auf Basis des 1. erfassungsjahres 2011/12 karte: BUNd
Weitere Infos: Jenny Therese Kupfer, Medienkoordination BUND „Wildkatzensprung“ T +49(0)30 275 86-544, jenny.kupfer@bund.net www.bund.net/wildkatzensprung www.biologischevielfalt.de/bp_pj_wildkatzensprung.html
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Dass der Habicht als Vogel des Jahres 2015 ins Blickfeld gerückt wird, hat viele Gründe und ist eine wichtige Botschaft. Einerseits wird er immer noch illegal bejagt, andererseits kann er als Schlüsselart für die Funktionsweise von Ökosystemen bezeichnet werden. Leider ist darüber viel zu wenig bekannt.
DER HABICHT Fakten und Mythen zum Vogel desJahres 2015
VON HELMUT STEINER
en Bestand des Habichts (Accipiter gentilis) für Österreich anzugeben, ist sehr schwierig – möglicherweise gibt es weniger als 1.000, wahrscheinlich nicht mehr als 1.500 Brutpaare. über seine Brutdichte wissen wir mangels erhebungen wenig. das gilt besonders für den Alpenraum, der zwei drittel Österreichs ausmacht, während aus den Schweizer Alpen Studien vorliegen. Vom Mühl- und Waldviertel gibt es eine ältere Untersuchung vom truppenübungsplatz Allentsteig (A. GAMAUF u. a.), die eine recht gute Populationsdichte ergab. Sie ist allerdings nicht auf andere Gebiete übertragbar, weil es dort keine typische Niederwildjagd gibt. Man kann also nicht davon ausgehen, dass die dichte im Mühl- und Waldviertel ebenso hoch ist. Aus ostösterreich gibt es Untersuchungen aus den donau-Auen östlich von Wien sowie den March-Auen (A. GAMAUF, P. SUMASGUtNer, A. tHoBy, t. ZUNA-krAtky u. a.). Beide Gebiete wiesen recht gute dichten auf, sind aber wieder nicht typisch für ostösterreich, da sie teilweise Schutzgebiete sind und nicht in typischen Niederwild-Jagdgebieten liegen. ältere Angaben gibt es auch aus dem waldreicheren südlichen Alpenvorland (vgl. A. GAMAUF 1991). im nördlichen Alpenvorland von ober- und Niederösterreich wurde 25 Jahre lang eine Habichtspopulati-
d INFOBOX SCHlüSSElART (KEySTONE SPECIES) bezeichnet eine Art, die in einer lebensgemeinschaft (Biozönose) wichtige Funktionen besitzt und deren Verschwinden das System stark verändern sowie das Aussterben anderer, von ihr abhängiger Arten nach sich ziehen würde. Der Habicht hat zweifellos eine solche Schlüsselrolle inne.
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on auf bis zu 1.000 km² untersucht (Grafik S. 13). dabei konnten über 3.000 revierbesetzungen und Bruterfolge von Beutevögeln in relation zum Habicht analysiert werden.
Was hat der Habicht mit dem erfolgreichen Schutz von Kiebitz, Braunkehlchen, Neuntöter und Raubwürger zu tun?
Als Hühnerdieb verschrien, als Krähen- und Taubenjäger verkannt, hat dieser faszinierende und wenig verstandene Greifvogel seit jeher kein leichtes Leben. Foto: karl Huber
Sehr viel, wie im Folgenden gezeigt wird. Wechselwirkungen gibt es in beiden richtungen, da der Habicht nicht nur von einer Beute-Art lebt. in Nordskandinavien, wo es nur wenige Beute-Arten gibt, hat der Zyklus der raufußhühner einen deutlichen einfluss auf die Habichtspopulation. Wie die internationale Fachliteratur zeigt, reguliert der Habicht aber umgekehrt folgende Beute-Arten durchaus massiv: rabenkrähe, elster, turmfalke, Wespenbussard, Mäusebussard, Moorschneehuhn (Abb. S. 14). Manche ornithologen sprechen hingegen davon, dass es keine großräumigen effekte von Greifvögeln auf krähen gäbe. tatsächlich liegen dieser einschätzung weder Untersuchungsergebnisse noch eine gute Literaturrecherche zugrunde – und was schwer wiegt: sie wirkt sich verheerend auf den Greifvogelschutz aus. denn dadurch wird bei Jägern eine höhere Akzeptanz von Greifvögeln, vor allem des Habichts verhindert, obwohl diese die krähenvögel erheblich reduzieren. Und damit wird der illegalen Greifvogeljagd Vorschub geleistet. eigene Untersuchungen zeigten massive einflüsse auf Baumfalke, Sperber, Waldohreule, Wespenbussard und teichralle: der Habicht ist also ein Schlüsselprädator (keystone predator). Massive einflüsse des Habichts bestehen auf den Sperber. Bisher wurden 607 Bruten des Sperbers untersucht. die Sperberpopulation wird nicht einfach nur von der Nahrungsqualität und -quantität bestimmt, wozu rund 14.000 Beuteobjekte im Hinblick auf Masse, ökogische Gilde, diversität, Jungvogelanteil usw. analysiert wurden. Mindestens ebenso massiv wirkt sich die Habichtspopulation aus: Bei über 5 km entfernung zum nächsten Habichthorst steigt die Bruterfolgsrate auf über 86 %. Bei großer Nähe von unter 500 m sinkt der Wert auf nur 55 %. der Habicht
Großräumige Bestandsentwicklung einer Habichtspopulation im raum traunenns-Platte und Umgebung innerhalb von 25 Jahren auf bis zu 1.000 m². die Siedlungsdichte beträgt hier rund 1 Paar/100 km². äußerst intensiv wurden die Wechselwirkungen mit verschiedenen Beutearten untersucht. der Habichtbestand zeigt in allen untersuchten reviergrößen einen langfristigen, kontinuierlichen rückgang. Grafik: Helmut Steiner
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Auch ein schöner rücken kann entzücken! Foto: karl Huber
Jäger-Beutebeziehungen: komplexe direkte und indirekte Wechselwirkungen Vorlage H. Steiner, Zeichnungen: r. Schauberger.
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erschafft offensichtlich eine „source-sink-dynamik“: Manche Gebiete sind für den Sperber überschussgebiete, andere dagegen „Verschleißzonen“. Zu den wichtigsten Lebensraum-kriterien des Wespenbussards gehört genügend Abstand zu Habicht-Brutplätzen; aktive (gefährliche) Habichthorste sind von seinen Nestern 3,09 km entfernt, ehemalige (ungefährliche) dagegen nur 1,43 km. GAMAUF et al. (2013) bestätigen diesen Befund. Vier Mal wurden bisher die reste eines vom Habicht gefressenen Wespenbussards gefunden. der Habicht ist einer der wichtigsten regulationsfaktoren für die Baumfalkenpopulation. ehemalige, also „ungefährliche“ Habichthorste sind im durchschnitt nur 1,49 km entfernt, aktive aber 2,9 km. dies zeigt die aktive Meidung. immer wieder können Mauserfedern von Habichten sowie frisch gerupfte ringeltauben gefunden werden, wobei die Horstabstände zwischen Baumfalke und Habicht rund 2 km betragen. dabei kommt es immer wieder vor, dass die jungen Baumfalken „verschwinden“. das zeigt, dass der Habicht in der Natur- und kulturlandschaft als selektive kraft wirkt: er entnimmt Beutearten nicht entsprechend ihrer Häufigkeit, sondern ganz unterschiedlich. in relation zu ihrer Siedlungsdichte wurde die Waldohreule besonders stark verfolgt. dies zeigt den starken einfluss des Habichts auf eulen-Populationen. Viele dieser vom Habicht zurückgedrängten Arten haben wiederum starke einflüsse auf andere Arten. diese dritten Arten können damit vom Habicht deutlich begünstigt werden, wie die internationale Literatur belegt:
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THEMA
jBruterfolge von Singvögeln in der großräumigen Landschaft (große skandinavische Studie) jVorkommen von Watvögeln (z. B. kiebitz, Bachelorarbeit von t. WÖHrer 2014) jSpechtarten wie dreizehenspecht oder Buntspecht jdas gefährdete sibirische Flughörnchen, das den Habichtskauz meidet und deshalb die Nähe des Habichts sucht.
…im Jugendkleid: „rothabicht“ Foto: karl Huber
Mythen Folgenden Mythen, die in Naturschutz- und Jagdkreisen Mitteleuropas weit verbreitet sind, soll hier nachgegangen werden.
MYTHOS 1: Die Beute reguliert den Jäger und nicht umgekehrt die evolution des Habichts geschah immer inmitten vieler stärkerer Feinde. Praktisch überall auf der Welt gab es immer stärkere Adler, stärkere eulen wie Uhuarten. dazu kamen oft größere, kletterfähige raubkatzen und Vielfraße. Feindvermeidung spielt also sehr wohl eine große rolle. in Nordamerika fehlt er großräumig in Gebieten, wo der Virginia-Uhu vorkommt. das dürfte der Grund sein, warum er dort eine relikt-Art der ursprünglichen Waldgebiete ist, wo dieser Feind fehlt. im nördlichen Alpenvorland kam es 2014 erstmals gleich in vier HabichtBrutrevieren zum Auftauchen von Uhus, dessen Bestand sich langsam erholt. in einem Fall wurden die jungen Habichte tatsächlich aufgefressen. damit bahnt sich auch hier ein Wechsel des Spitzenprädators und eine größere Verschiebung im ökologischen Gefüge an, wie bereits von BUScHe u. a. (2004) für Schleswig-Holstein oder krüGer (2009) für den teutoburger Wald dokumentiert. Völlig unverständlich ist die einschätzung einiger ornithologen, wonach die regulatorfunktion des Uhus eine „angebliche“ sei; Greifvögel, eulen, krähenvögel, Würger und andere Gruppen regulieren einander weit stärker, als lange angenommen.
Grösse: Weibchen: 62 cm, Männchen 45 cm GeWicht: 1.400 g /W., 650 g /M. FlüGelspannWeite: 130 cm GeleGe: 2-4 (5) eier Brutdauer: 38 tage nestlinGsdauer: 42 tage nahrunG: Vögel, Kleinsäuger alter: 25 Jahre Feinde: uhu, adler, Mensch ZuGVoGel: Ja /in deutschland standvogel leBensrauM: Kulturlandschaften mit großen Bäumen, Wälder (nadelbäume, laubbäume), parks, Friedhöfe, städte (nicht in österreich) VerBreitunG: weltweit www.naturschutzbund.at (> Wissen > natur des Jahres > Vogel des Jahres )
STECKBRIEF
Man kann den Habicht also mit Fug und recht als ökologische Schlüsselart bezeichnen. Wenn er in einer Landschaft fehlt, ändern sich ökologische Prozesse und die Vorkommen einer ganzen reihe verschiedener Arten.
Der Habicht wurde von Birdlife Österreich sowie dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) und dem landesbund für Vogelschutz (lBV) Bayern zum Vogel des Jahres 2015 erklärt. www.birdlife.at
MYTHOS 2: Der Habicht ist anpassungsfähig und kann durch Verfolgung nicht ausgerottet werden Bei 200 untersuchten Bruten war die Brutverlustrate erheblich, obwohl natürliche Feinde wie der Uhu die längste Zeit kaum vorkamen (vgl. NieLSeN & drAcHMANN 1999a). Brutausfälle von bis über 50 % in einzelnen Jahren können nicht auf natürliche Faktoren wie Feinde (Uhu) oder Witterung, sondern nur auf den Menschen zurückgeführt werden. der Anteil von vorjährigen Brutvögeln („rothabichten“) ist ein Anzeichen für die Sterblichkeit in der Population, denn Brutvögel sind ausgesprochen reviertreu, sodass nur bei ihrem tod junge Habichte das revier übernehmen können. dieser Anteil war bedenklich hoch, 255 Brutvögel wurden dazu bisher mit Hilfe der Mauserfedern untersucht. Auch Nahrungsmangel, Habitatstrukturveränderungen oder krankheiten können als Faktoren ausgeschlossen werden.
MYTHOS 3: Greifvogelverfolgung war früher Funde von Verfolgung des Habichtes zeigen, dass er immer noch illegal verfolgt wird, obwohl dies seit den 1970ern verboten ist: Abschuss von Frühjahrsausgabe | natur&land | 101. JG. – Heft 1-2015
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THEMA ästlingen (Jungen) vom Horst und durchschossene Horste mit Gelege. es ist möglich, effiziente Verfolgung äußerst heimlich zu betreiben, z. B. durch Fanganlagen mit ködertieren auf nicht einsehbaren, schwer kontrollierbaren Privatgrundstücken, Hinterhöfen oder Flachdächern. offizielle Ausnahmegenehmigungen in den betreffenden Bezirken liegen dafür nicht vor (W. JireScH, k. HUBer pers. Mitt.). Früher wurde der Habicht auch schon einmal in großen teilen Niederbayerns ausgerottet, ebenso wie in Großbritannien.
MYTHOS 4: Der Habicht fängt hauptsächlich Fasane (Krähen sind zu schlau)
Professionelle Bildungsarbeit ist wichtig: Habichtexkursion. Foto: tamara Wöhrer
reste eines turmfalkenkükens. darunter rupfplatz eines Habichts: drosseln sind mit Abstand die Hauptbeute. Fotos: Helmut Steiner
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im Folgenden werden, so weit möglich, die jahreszeitlichen Brennpunkte der erbeutung von Arten dargestellt, die hohe Wertschätzung im rahmen der Niederwildjagd genießen: j Beim Fasan erfolgt die stärkste erbeutung außerbrutzeitlich. im Jänner, Juli und August erreicht er über 15 % der Beutetiere. Zwischen Februar und Juni liegt der Wert nur zwischen 3 - 8 %. es werden von April bis September mehr Hennen erbeutet (141). Von 373 Fällen wurden im Juni knapp die Hälfte und im Juli und August fast 80 % Jungvögel erbeutet. j Beim Feldhasen werden überwiegend Jungtiere erbeutet. im Mai und Juni rund 3 %, im August maximal 14 %. im langjährigen Vergleich liegt der Wert zwischen 1 - 7 %. j das rebhuhn macht unter 1 % der Beute aus. es fällt auf, dass von Jänner bis April deutlich mehr erbeutet werden, danach deutlich weniger. dies ist auf die revierbesetzungsphase zurückzuführen, wo noch wenig deckung besteht, aber hohe rufaktivität in der dämmerung. j Bei der Stockente besteht ein ähnliches Minimum von April bis August. es ist durchaus damit zu rechnen, dass derartige Prädationsereignisse immer wieder von Jagdausübungsberechtigten bei Ansitzen direkt beobachtet werden, oder auch mit Wildkameras dokumentiert werden. Schwierig ist jedoch für den Beobachter die einordnung des ökologischen effektes, im Vergleich zur erbeutung von Beutegreifern durch den Habicht. es entsteht leicht der subjektive eindruck, dass der Habicht hauptsächlich Fasane schlägt, was nicht zutrifft. direkte Gespräche mit zahlreichen Jägern bestätigen diese einschätzung. die Analyse von mehr als 6.000 Beuteresten ergab: der Habicht erbeutet mehr Feinde der Bodenbrüter als diese selbst – namentlich eichelhäher, Waldohreule, Waldkauz, rabenkrähe, elster, Sperber, turmfalke, Mäusebussard und Baumfalke. Zudem verdrängt er diese ungeschützten Baumbrüter viel stärker. Nestflüchter und Bodenbrüter können in erheblich größerer Nähe zum Habicht brüten, denn die Jungen können sich in der Bodenvegetation verstecken. dagegen sitzen zum Beispiel junge krähen in ihrem Nest-Napf völlig ungeschützt vor dem Habicht. Zahlreiche Brutnachweise des Fasans im 500 m Umkreis um den Habicht-Horst liegen vor – aber kein einziger der krähe. es scheint so, dass die ergebnisse von keNWArd aus Schweden, wo der Habicht Fasane deutlich dezimierte, nicht so ohne weiteres auf Mitteleuropa übertragbar sind. Somit ist nicht ausgeschlossen, dass die Verfolgung des Habichts die interessen der Jagd schädigt.
Viele Fragen und kaum antworten Greifvögel treten in unseren Nationalparks als aktive Gestalter des Artenspektrums auf. in den donau-Auen und March-Auen kommt durch die Wiederbesiedlung mit Seeadler, kaiseradler und Uhu dynamik ins Frühjahrsausgabe | natur&land | 101. JG. – Heft 1-2015
System. Werden rot- und Schwarzmilan und der Habicht zurückgehen? Hier Vergleiche zu den Untersuchungen von A. GAMAUF und anderen zu ziehen, ist für das Verständnis des Ökosystems prioritär. es kommt dabei der für Mitteleuropa von Prof. Wolfgang Scherzinger geprägte Begriff der „Faunen-renaturierung“ ins Spiel: Prozesse in der Natur und Häufigkeiten von Arten ändern sich, wenn manche elemente zurückkehren. Am Neusiedlersee geschieht ähnliches. Aus kasachstan weiß man, dass kaiseradler gerne viele junge Weihen fressen, aus Schottland, dass Steinadler kornweihen abdrängen. die großen Adler fressen zudem die räuberischen Großmöwen, kormorane, reiher und Störche, sowohl Jungtiere als auch Altvögel. in den Hohen tauern, oÖ kalkalpen und im Gesäuse dürften Steinadler dafür sorgen, dass junge erstgebärende Gämsen oft ihren Nachwuchs verlieren. Wie groß ist ihr Beitrag zum ökonomischen Problem des Wildverbisses in den Hochlagen? Wie stark wird der Fuchs zurückgedrängt, womöglich manche raufußhühner gefördert? offene Fragen sind auch, inwieweit sich der Habicht in Mitteleuropa auf Fischadler-, Schreiadler- und baumbrütende Wanderfalken-Populationen auswirkt. eines steht jedenfalls fest: der Forschungsbedarf für die Managementpraxis in den NPs ist hoch und fachlich anspruchsvoll. Literatur (Auswahl) GAMAUF, A. (1991): Greifvögel in Österreich. Bestand - Bedrohung - Gesetz. Umweltbundesamt Monographien Bd. 29, Wien, 136 pp. keNWArd, r. (2006): the Goshawk. Poyser, London, 360 pp. SteiNer, H., G. HASLiNGer, W. JireScH, N. PüHriNGer & S. StAdLer (2006): Ökologische Nische und Naturschutz: das Beispiel Greifvögel und eulen in Wald und Gebirge. Vogelkdl. Nachr. oÖ. 14/1: 1 – 30. SteiNer, H. & cH. BÖck (2007): Greifvögel und Jagd: Zu Fragen der Prädation und der Akzeptanz. ÖkoL 29/4: 28-35. SteiNer, H. (2009): experimentelle Hinweise auf die allgemeingültige relevanz der “predation risk landscape” bei der Habitatwahl von Vögeln am Beispiel des Systems Habicht-Sperber-Baumfalke-kiebitz. Vogelwarte 47: 311. SteiNer, H. (2009): Bestandseinbruch des kiebitz (Vanellus vanellus) im Alpenvorland, großräumige dichte und vorläufige Faktoren für Habicht- und WanderfalkenPrädation. Vogelkdl. Nachr. oÖ. 17/1-2: 45-71. SteiNer, H. (2014): Wie funktioniert die kulturlandschaft? – Öko-ornithologie der traun-enns-Platte und die Vögel oberösterreichs (teil i): Öko.L 36/2: 27-35. SteiNer, H. (2014): Wie funktioniert die kulturlandschaft? – Öko-ornithologie der traun-enns-Platte und die Vögel oberösterreichs (teil ii): Öko.L 36/3: 29-35. SteiNer, H. (2014): Aktuelle Schlüsselfragen im Artenschutz bei Vögeln: Bodenbrüter, krähenvögel, und Beutegreifer-Akzeptanz. im Auftrag der Landesumweltanwaltschaft oberösterreich. 68pp. WeißMAir, W. & H. UHL (2012): Siedlungsdichte von elster (Pica pica) und rabenkrähe (Corvus corone corone) auf ausgewählten Probeflächen in oberösterreich. Vogelkdl. Nachr. oÖ. 20: 25-48. WÖHrer, t. (2014): Zum einfluss des Habichts Accipiter gentilis auf den kiebitz Vanellus vanellus. Bachelorarbeit, Univ. Salzburg, 59 pp.
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Habicht schlägt halbwüchsigen Feldhasen mit kopfgriff. Fotos: karl Huber
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Der Habicht erbeutet mehr Feinde der Bodenbrüter als diese selbst.
dank unserem team: W. christl, K. erdei, t. Gassner, K. huber, W. Jiresch, t. Wöhrer; für Bilder zudem an r. Katzinger.
Text: Dr. Helmut Steiner Inst. f. Wildtierforschung & OÖ. Forum Natur- & Artenschutz, Mühlbachg. 5 4533 Piberbach steiner.raptor@aon.at
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der Sommerflieder hat es aus den Gärten in die freie Landschaft geschafft. Foto: Maria Hofrichter
INVASION DER ANDEREN ART(EN)
Gebietsfremde Tierund Pflanzenarten und ihre Auswirkungen INFOBOX NEOBIOTA sind Pflanzen- (Neophyten) und Tierarten (Neozoen), die sich seit der Entdeckung Amerikas 1492 in für sie neuen Bereichen ansiedeln. Die Neobiota-Problematik ist ein Nebeneffekt der Globalisierung. Sie verbreitet die schlimmsten invasiven Unkräuter und krankheitsübertragende sowie pflanzenschädigende Tierarten – teils absichtlich eingebürgert, teils unbeabsichtigt verschleppt. 63 % der europäischen Neophyten wurden absichtlich als Kultur- oder Zierpflanzen nach Europa eingeführt, das restliche Drittel wurde unbeabsichtigt eingeschleppt. Die lästigsten unter den invasiven Neophyten Österreichs sind die allergieerzeugende Ambrosie, der RiesenBärenklau, die großflächig und weit verbreitet auftretenden Stauden-Knöteriche, Goldruten, die Robinie und das Drüsen-Springkraut.
An die zweitausend gebietsfremde Arten haben sich in Österreich angesiedelt und mindestens so viele Meinungen gibt es über ihre Gefährlichkeit und die von ihnen ausgehende Bedrohung für heimische Arten. Auch wenn der Großteil für die heimische Fauna und Flora harmlos ist, sind die wirtschaftlichen Schäden der wenigen, aber massenhaft anzutreffenden „Neubürger“ nicht wegzudiskutieren. JOHANNES GEPP
Gefürchtete „Neubürger“: Asiatische Marienkäfer, Maiswurzelbohrer, Platanenminiermotte Fotos: Johannes Gepp
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THEMA
enn der Sommerflieder blüht, summt und schwirrt es auf seinen Blüten: distelfalter, Weinschwärmer, Bienen und Schwebfliegen lassen sich diese Labestation nicht entgehen und die Gartenbesitzer freuen sich über duftende Blüten und rege Besucher. Für viele bestäubende insekten ist der lila und weiß blühende Strauch aus china bei ihrer Nahrungssuche mangels Wildblumen eine willkommene Nahrungspflanze. doch die idylle trügt, denn die Buddleja davidii, wie der Strauch botanisch heißt, gehört zu den gebietsfremden Arten und kann Ökosysteme negativ beeinflussen, wenn sie in freier Natur überhandnimmt. Von diesen invasiven, also massenhaft auftretenden Arten, sind weniger als 100 problematisch. Was für Allergiker die Ambrosie, ist für die Landwirtschaft der Maiswurzelbohrer und für den Gartenbesitzer die Spanische Wegschnecke. Zu den aktuell lästigsten Arten zählen seit 3040 Jahren das drüsen-Springkraut, seit über 20 Jahren die Spanische Wegschnecke, seit Jahrzehnten die riesen-Goldrute, der Stauden-knöterich, die robinie und der Götterbaum (Ailanthus altissima), der in Österreichs Niederungen schon weit verbreitet ist. Heute sind die Neobiota in der Schweiz und auch in Niederbayern auf „Schwarzen Listen“ unerwünschter Arten verzeichnet. die wirtschaftlichen Schäden liegen laut europäischer kommission zwischen 8 und 20 Mrd. euro jährlich und sie führen zu immer weiter steigendem Pestizideinsatz. Ab 2015 gilt daher die eU-Verordnung zu gebietsfremden invasiven Arten. in europa sind an die 3.000 Neophyten registriert, wovon die meisten aus Nordund Südamerika (45,8 %) sowie aus Asien (45,9 %) stammen.
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Weitere „Neubürger“
Vielfältige Blickwinkel theoretisch stimmt es, dass auch unsere heutige Flora und Fauna nacheiszeitlich wieder eingewandert ist und auch natürliche Arealausweitungen, wie von türkentaube oder Schwarzstorch, vorkommen. die Neobiota stammen aber nicht nur aus Nachbarregionen, sondern auch von anderen kontinenten und die Ausbreitung erfolgt dem internationalen Handel entsprechend allzu rasch und lückenlos. den wenigen Vorteilen von Neophyten – Blütenpracht, Bienenweide oder alternatives kochgemüse – stehen unübersehbare Probleme gegenüber. das Phänomen der biologischen invasion ist kein neues. es besteht seit der Völkerwanderung vor Jahrtausenden, insbesondere durch die Ausbreitung von Getreidearten und obstbäumen, also äußerst nützlicher kulturarten. das Problem ist heute die exponentielle Zunahme der ungewollten invasoren – ob eingeschleppt oder aktiv eingebracht – mit ihren unvorhersehbaren konsequenzen. die biologischen invasionen bringen nämlich gebietsfremde Arten ohne deren natürlichen Feinde in ein bei uns günstiges Umfeld, wodurch sie zu Massenvermehrungen neigen. die heimischen Ökosysteme kommen mit der Mehrzahl gebietsfremder Arten zwar zurande, aber dieser Vorgang kann Jahrzehnte dauern – innerhalb dieser Zeit der unbegrenzten Massenvermehrung werden Ökosysteme, Land- und Forstwirtschaft geschädigt. Für die intensiv-Landwirtschaft ist die Frage ob gut oder böse längst geklärt: invasive Ackerunkräuter, aber auch Landwirtschaftsschädlinge bedingen enorme Mehrkosten. Für den Naturschützer bedeutet die Ausbreitung von Neobiota gleichzeitig die zumindest lokale Verdrängung manch gefährdeter heimischer Art. im Wesentlichen unterscheiden wir zwischen landwirtschaftlich-ökonomisch relevanten invasoren, die allgemein als Schädlinge bezeichnet werden sowie naturschutzfachlich relevanten Arten, die heimische ÖkoFrühjahrsausgabe | natur&land | 101. JG. – Heft 1-2015
Ungenießbare Scheinerdbeere
Lindenwanzen
Fotos: Johannes Gepp (3); wikipedia/Wouter Hagens (Scheinerdbeere)
topinambur oder Süßkartoffel
Japanischer Seidenspinner
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systeme belasten bzw. heimische Arten verdrängen. die Ausbreitung der Neophyten geht mit der überdüngung unserer Landschaft mit Agrarchemikalien vor allem auf Feldern und an Gewässerrändern einher. in naturnahen Ökosystemen haben es die Neophyten wesentlich schwerer, Fuß zu fassen. tomaten: Längst schon etabliert und für die heimische Natur keinerlei Bedrohung Foto: Wolfgang Schruf
Mitarbeiter aus dem „AU(s)blickeprojekt“ beim Bekämpfen der wuchernden Goldrutenund Ambrosiabestände (r.).
Von der Einschleppung bis zur Etablierung die regulationskraft heimischer Ökosysteme bewirkte, dass von geschätzten 50.000 nach europa eingeführten exotischen Gefäßpflanzen kaum mehr als 50 als wirklich gefährlich einzustufen sind. der invasionsvorgang beginnt mit der einfuhr, es folgen mitunter Jahrzehnte verzögert etablierung und Anpassung sowie eine Jahre währende invasive Massenvermehrung, der allmählich eine biologische einbindung unserer heimischen Ökosysteme folgt. die wesentlichsten Verbreitungsnetze sind Straßen und eisenbahnwege, nicht nur wegen des transports, sondern auch wegen ihrer ränder, die für invasoren wie für sie geschaffene Freiräume sind. ein weiterer wesentlicher Faktor der Verbreitung ist mit Neophytensamen verun-
EINDÄMMUNG INVASIVER NEOPHYTEN ENTLANG DER STEIRISCHEN GRENZMUR Im Bereich des Europaschutzgebietes Steirische Grenzmur gelang es im Projekt „AU(s)blicke Gosdorf“ 2014 unter der leitung von Irmtraud Pribas (Naturschutzbund-Bezirksstellenleiterin), invasive Neophyten zurückzudrängen. Dabei wurden einerseits Vitalisierungsflächen im Bereich der „Muraufweitung Sicheldorf“ sowie Auenwiesen von Neophyten befreit. Es zeigte sich, dass man vor allem die Verbreitung von Neophytensamen verhindern muss. Gesammelte Ambrosiapflanzen wurden daher an Ort und Stelle in Plastiksäcke verpackt. Der
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Arbeitseinsatz der Mitarbeiter des AU(s)blickeprojektes baut auch auf Kenntnisse der Vorjahre. Sie zeigen, dass das Wiederaufkommen der Neophyten vor allem dann minimiert wird, wenn die Bekämpfung alljährlich erfolgt. Bei Kontrollgängen soll ein mehrmaliges Nachbearbeiten stattfinden, um dadurch eine nachhaltige Bekämpfung zu gewährleisten. leider bedingen die im Boden vorrätigen Samen vergangener Jahre noch für absehbare Zeit ein neuerliches Austreiben. Dennoch kann hoffnungsvoll berichtet werden, dass auch die Steiermärkische
Berg- und Naturwacht bei ihren Einsätzen erkannt hat, dass mehrjährige Bekämpfung ein allmähliches Rückdrängen bewirkt. Der große Arbeitseinsatz dafür bedingt aber, dass die Neophytenbekämpfung ein kostspieliges Unterfangen ist und sich daher vor allem auf neuralgische Punkte wie die Uferränder von Gewässern oder Ränder von Naturschutzgebieten bzw. auf die Ambrosiabekämpfung beschränken wird. Fotos: Johannes Gepp
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reinigtes Saatgut, das von Agrarkonzernen weltweit verbreitet wird. Auch diverseste Pflanzensamen im Vogelfutter – aus china importiert – führen zu flächigen Verbreitungsmöglichkeiten durch Vogelfreunde in ganz europa. in Zukunft werden lückenlose Grenzkontrollen gegen ungewollte Arteneinfuhr umso wichtiger. ein Vorbild dafür sind Australien oder kanada. Langfristig werden Neobiota in intakten Ökosystemen integriert. es finden sich natürliche Gegenspieler. diese integration dauert aber Jahrzehnte und besetzt Planstellen im Ökosytem, die heimischen Arten fehlen könnten. Wir werden daher noch viel von Neobiota hören, ihre Bekämpfung wird die Sisyphusarbeit des 3. Jahrtausends.
der sehr vitale Japan-Staudenknöterich hat den Waldrand erobert und ist kaum mehr zurückzudrängen. Fotos: Johannes Gepp
Was tun, wenn zugewanderte Tier- und Pflanzenarten der heimischen Natur schaden? extrem invasive Arten sind nicht mehr ganz zurückzudrängen, man kann sie nur lokal bekämpfen und ihre weitere Ausbreitung zu verhindern suchen. die biologische invasion der Neuzeit ist nicht mehr umkehrbar! einige der Neobiota sind nicht einmal lokal zurückzudrängen, wie z. B. der Japan-Staudenknöterich, dessen rhizome bis zu drei Meter tief reichen oder die robinie, die in Symbiose mit stickstoffbindenden Bakterien kaum auszurotten ist. ringelt oder fällt man die robinien, so treiben die Wurzelsprosse vielfach aus. Und die Megaschädlinge der Landwirtschaft wie der Maiswurzelbohrer oder der Maiszünsler, die milliardenfach auftreten, sind in Monokulturen nicht mehr im Zaum zu halten. extrem gefährlich ist auch der Laubholzbockkäfer, dessen Larven Bäume zum Absterben bringen oder das drüsen-Springkraut, das Uferränder flächig besetzt, wodurch Hochwässer keinen natürlichen Uferschutz mehr vorfinden. Frühjahrsausgabe | natur&land | 101. JG. – Heft 1-2015
www.neobiota.de www.umweltbundesamt.at/aliens/ (Zum Download: Aliens aus dem Garten für eine verantwortungsvolle Gartengestaltung) Weiterführende Literatur: WALLNer, r.M. (red.) (2005): Aliens, Neobiota in Österreich. – Grüne reihe Bd. 15: 283pp. koWArik, i. (2010): Biologische invasionen. Neophyten und Neozoen in Mitteleuropa. – Ulmer Verlag, 2., erweiterte Auflage. 492 S., iSBN 9783-8001-5889-8 StorL, W.d. (2012): Wandernde Pflanzen. Neophyten, die stillen eroberer. – At Verlag, Aarau: 320pp.
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THEMA
NEOPHYTEN-STECKBRIEFE Die Robinie (Falsche Akazie) robinia pseudoacacia stammt aus dem Osten der USA. Sie wurde bereits 1630 nach Europa eingeführt und kommt vom pannonischen Raum bis in die Hügelländer Österreichs verbreitet vor. Aus der Sicht des Naturschutzes ist es der problematischste Neophyt Österreichs, da der Baum vor allem artenreiche Trockengebiete besetzt, wo auch zahlreiche heimische bedrohte Tier- und Pflanzenarten vorkommen. Die Bekämpfung erfolgt durch Ringeln der Stämme und danach durch über mehrere Jahre wiederholtes Ausschneiden der Wurzeltriebe.
In Österreich sind zwei Staudenknöterich-Arten verbreitet, häufiger der Japanische Staudenknöterich Fallopia japonica, seltener der Sachalin-Staudenknöterich F. sachalinensis. Beide wurden als Zierpflanzen bereits im 19. Jahrhundert nach Mitteleuropa eingeführt und haben sich dank stark vegetativer Vermehrung durch unterirdisch vordringende Rhizome vor allem an Gewässerufern monokulturartig angesiedelt. Ihr dichtes Blattwerk verdrängt heimische Frühlingspflanzen und Ufersträucher, wodurch der Erosionsschutz bei Hochwässern stark abnimmt (siehe Foto). Die Bekämpfung ist sehr aufwendig. Es dürfen keine Sprossteile liegenbleiben; auch Baugeräte sollten sorgfältig von Sprossstücken gesäubert werden.
Die Kanadische solidago canadensis und die Späte (Riesen-)Goldrute s. gigantea stammen aus Nordamerika und breiten sich seit 1950 in Mitteleuropa rasant aus. Durch ihre lichtabhängigkeit sind sie vor allem in lichten Auwäldern, Hochstaudenfluren und vermehrt auch Waldschlägen anzutreffen. Ihre Bekämpfung ist sehr aufwendig, da sie mehrmals pro Jahr gemäht werden müssen, um Samenwurf zu vermeiden. Man bekämpft sie am besten durch ständige Schwächung durch Ausreißen, durch Mahd und Mulchen.
Das Drüsen-Springkraut impatiens glandulifera stammt aus Hochlagen des Himalayas, breitet sich seit 150 Jahren, zuerst als Gartenpflanze kultiviert, in Mitteleuropa aus und ist heute an Waldrändern, Schutthalden u. dgl. anzutreffen. Die im Bestand dominierenden und flächig abdeckenden Pflanzen verdrängen den sonstigen Unterwuchs. Die Bekämpfung erfolgt am besten durch Verhinderung der Samenbildung – also durch rechtzeitige Mahden zu Blühbeginn.
Der Riesen-Bärenklau heracleum mantegazzianum wird bis heute in Gärten als Zierpflanze oder Bienenweide gepflegt. Beim Hautkontakt kommt es zu Rötungen bis Blasenbildungen durch Furanocumarine. Er ist relativ leicht wegzumähen – allerdings sind Handschuhe und Ganzkörperbekleidung anzuraten!
Text: Univ.-Doz. Prof. Dr. Johannes Gepp, Obmann | naturschutzbund | Steiermark, johannes.gepp@naturschutzbund.at
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Fotos v. o.: A. Mrkvicka, J. Gepp (2), A. Maringer, wikipedia/ Mbdortmund
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AUS DEN LANDESGRUPPEN
Fischotterjunges in Nöten biss zu
KÄRNTEN
KLARSTELLUNG ZU EINER FISCHOTTERBEGEGNUNG IN KÄRNTEN kurz nach dem 23. dezember 2014 erhielt der Fischotterexperte Andreas kranz die information, dass eine junge Frau im kärntner Lavanttal von einem tier, eventuell einem Fischotter, gebissen worden wäre. der orF-kärnten brachte eine Meldung am 24. 12. in seiner online-Ausgabe. darin hieß es seitens Janine B.: „ich bin spazieren gegangen und wollte noch etwas einkaufen gehen. Plötzlich hörte ich tierlaute, ich dachte es wäre ein tier verletzt. ich bin nachsehen gegangen. dann habe ich den otter – oder was es war – gesehen, er hat so geschrien und ist zwischen meinen Beinen herumgewuselt. ich habe es gestreichelt. Als ich weggehen wollte, hat es mich gebissen.“ das klang aufs erste unglaublich. Nachdem die Frau zum Glück mit ihrem Handy Fotos des tieres gemacht hatte (leider zu klein zum Abdruck), ließ sich der Fall schnell aufklären: es handelte sich um einen zirka zwei Monate alten Jungotter, der verwaist am Ufer saß und laute Pfeifrufe ausstieß, um mit seiner Mutter kontakt aufzunehmen. in diesem Alter zeigen
Jungotter wenig Scheu vor Menschen. Wenn man sie dann noch angreift, wehren sie sich verständlicher Weise. ob der Jungotter tatsächlich verwaist oder aber von der Mutter nur vorübergehend für eine gewisse Zeit verlassen worden ist, kann man nicht sagen. eines zeigt dieser Fall aber ganz deutlich: Fischotter können das ganze Jahr, so auch im oktober, Junge bekommen. diese sind dann mitten im Winter noch klein und völlig auf die Mutter angewiesen. eine von manchen Fischern geforderte reduktion des otterbestandes stößt damit schnell an Grenzen: ein Abschuss, zu welcher Jahreszeit auch immer, scheidet nämlich aus, weil Männchen und Weibchen in der freien Wildbahn nicht zu unterscheiden sind. durch den Abschuss eines Muttertieres würden die Jungotter elendiglich zu Grunde gehen, unter Umständen würde man auch hochträchtige Muttertiere töten – eine Vorgangsweise, die auch in allen neun Jagdgesetzen Österreichs strengstens verboten ist. HA
ACHTUNG! Wer einen jungen Fischotter findet, soll diesen tunlichst am Ort belassen und nicht berühren. In diesem Fall bitte umgehend mit Andreas Kranz telefonisch Kontakt aufnehmen, damit allfällige nötige Schritte zur fachgerechten Rettung des Findelkindes ergriffen werden können: DI Dr. Andreas Kranz, Wildbiologe und Fischotter-Ombudsmann für das Burgenland, andreas.kranz@aon.at +43/(0)664/252 20 17
Foto: robert Hofrichter
Urforellennachzucht iN kärNteN
der Besatz von Gewässern mit autochthonen Jungfischen wie hier mit Bachforellen ist sehr schwierig geworden. Foto: klaus kugi
*www.fischundwasser.at/images/ magazin/ausgaben_2013/fuw_ ausgabe5_2013.pdf
die Bemühungen des Arbeiter-Fischereivereins Wien, in den Brutboxen an der Schwarza* (NÖ) nur befruchtete eier von Wildpopulationen der Bachforelle für Besatz zu verwenden und auf jeglichen Besatz mit denaturierten Speisefischen in fangfertiger Portionsgröße zu verzichten, ist ein erster richtiger Schritt. Alle großen Fischereivereine sollten auf diesen Zug so bald wie möglich aufspringen! diese Fische, die mit großer Wahrscheinlichkeit noch mit dem „überlebens-Genpaket" von Wildfischen ausgestattet sind, zeigen einen ausgeprägten Fluchtreflex bei Annäherung von Prädatoren aller Art (gilt auch für Fischer), was ich durch meine eigenen Studien in einem Natur-Quellteich bestätigen kann. Fluchtdistanzen bei klarer Sicht im Abstand von 15–20 m retten nicht immer, aber doch in manchen Fällen vor dem regelmäßig patrouillierenden otter. dafür muss das Gewässer allerdings eine bestimmte Mindestgröße aufweisen, damit Fische genügend raum zur Flucht vorfinden. in den beiden kleinen, 1–2 m breiten Forellenbächlein im kärntner Görtschitztal ist dies leider nicht der Fall. Wir haben daher bereits reagiert, zwei ottersichere teiche von Georg
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AUS DEN LANDESGRUPPEN
rothenpieler zur Verfügung gestellt bekommen und einen kleinen verbliebenen rest von 58 Stück „Minifischchen", ca. 14-18 cm groß, dorthin verbracht, um auf diese Weise unsere letzten „Urforellenbestände", die für die Nachzucht und die erhaltungszucht geeignet sind, zu retten. Unsere Hauptintentionen dabei: in unsere Naturgewässer gehören wieder Fische mit Wildgenen, nicht Fische, die ausschließlich für die Bratpfannen gemästet wurden und die über diese überlebens-Anlagen daher kaum mehr verfügen. dann dürfen wir auch wieder hoffen, dass Problematik und konfrontationen „Fischer-Prädatoren-Naturschutz“ in Zukunft gemildert werden. eine erfreuliche Nachricht: Wir haben ein riesiges Fischereirecht (Völkermarkter Stausee) im Ausmaß von 84,3 ha erworben, in dem otter, reiher, Säger, Schwarzstorch, Haubenund Zwergtaucher, Wasserspitzmaus und konsorten endlich einmal und für alle Zukunft ungestört ihrem Nahrungserwerb nachgehen dürfen.
Text: Mag. Klaus Kugi, Omann | naturschutzbund | Kärnten, kaernten@naturschutzbund.at tipp: shop.meierhof.at
Unterstützung kommt vom Meierhof aus dem Waldviertel: Für jeden verkauften „Urforellen-Fruchtriegel“ geht ein kleiner Beitrag ins Forellenprojekt – 2014 (Anlaufphase) sind es 200,- € geworden. im Bild v. l.: Helma Hamader (Meierhof), roman türk (Naturschutzbund-Präsident), klaus krainer (Landesgruppe kärnten). Foto: Wolfgang Schruf/Naturschutzbund
LANDESGRUPPE STEIERMARK
DIE RAABMÄANDER – eiNZiGArtiGeS NA Mäandrierende Altarme, Auwaldreste, Wiesen und Hecken machen dieses Naturschutzgebiet im Südosten der Steiermark so einzigartig und zur Arche Noah für unzählige seltene Tierarten. der Naturschutzbund Steiermark hat in den letzten 15 Jahren gemeinsam mit der Naturschutzjugend und der Biologischen Arbeitsgemeinschaft rund 280.000 euro aus Spendengeldern zum Ankauf von landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen für das Naturschutzprojekt zur Verfügung stellen können. damit ist es mit der initiative „Mein Quadratmeter raabtal“ gelungen, 19 ha landwirtschaftlich genutzter Auenfläche mit der Wasserwirtschaft zu erwerben und zu revitalisieren. Geschützte tiere, wie kleinfischarten, Biber, Fischotter, Haselmaus, eisvogel, Neuntöter, Grauspecht, Halsbandschnäpper, Zauneidechse, Würfelnatter, Gelbbauchunke, Spring-, Laub-, Gras- und teichfrosch fanden hier wieder Lebensraum. Auf Antrag des Naturschutzbundes vom oktober 2014 hat die BH Südoststeiermark die raabmäander zum Naturschutzgebiet erklärt. im östlichen raabtal in den Gemeinden Hohenbrugg-Weinberg, Schiefer und St. Martin an der raab gelegen, gehören rund 15 ha zur Steiermark, 4 ha zum Burgenland.
Vorgeschichte im Zuge der landwirtschaftlichen intensivierung des raabtales wurde 1964-1969 die stark mäandrierende raab mit der Grenzstreckenregulierung begradigt und viele Mäander abgetrennt. Sie wurden in der Folge teilweise zugeschüttet und landwirtschaftlich genutzt. einige Mäander dienten auch zwi-
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AtUrScHUtZProJekt schenzeitlich als Mülldeponie, um später ebenfalls landwirtschaftlich genutzt zu werden. damit wurde der ursprünglich vielfältige Lebensraum in den raabauen größtenteils zerstört. es blieben nur mehr wenige verlandete oder wasserführende Altarme, wie in den Gemeinden Hohenbrugg-Weinberg, Schiefer und St. Martin übrig. Von Maismonokulturen umringt und voneinander abgetrennt, sollten gerade diese Altarme kerngebiet eines Naturschutzprojektes werden.
Wiedereinbürgerung heimischer Fischarten der Naturschutzbund hat gemeinsam mit den Fischereipächtern von Hohenbrugg und Jennersdorf ein Wiedereinbürgerungsprojekt für ursprünglich heimische Fischarten gestartet. Neben dem erfolgreichen und nachhaltigen Besatz von Wildkarpfen wurden auch kleinfischarten wie karausche, Bitterling, Moderlieschen und Schlammbeisser in adaptierte, wasserführende Altarme eingesetzt. die Besatzfische wurden mit Sorgfalt ausgesucht, damit sie populationsökologisch dem Besatzgewässer möglichst nahe stehen. diese Wiedereinbürgerung ist einzigartig für die Steiermark und ein positives Zeichen in Zeiten, wo die „put and take“ bzw. „catch and release-Fischerei“ an unseren Gewässern immer mehr Anhänger findet. Heute hat das Naturschutzgebiet die Bedeutung einer „Arche Noah“ für gefährdete Pflanzen und tiere. es wird auch in den nächsten Jahren ausgedehnt und weiter strukturell verbessert: So ist die errichtung eines „Naturschutzlehrpfades“ bereits in Planung und soll noch in diesem Jahr in Angriff genommen werden.
Bitterlinge, Schlammbeisser (Schlammpeitzger) und andere kleinfische wurden in den raabschlingen eingesetzt (v. o.). So findet auch der eisvogel einen gedeckten tisch.
Text: OFL Oskar Tiefenbach, | naturschutzbund | Bezirksstelle Feldbach, ossi.tiefenbach@gmx.at, Fotos v. l. o: Ewald Neffe, Michael Tiefenbach (4)
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AUS DEN LANDESGRUPPEN
LANDESGRUPPE STEIERMARK
SteiriScHer FANGHAFt ALS Modell-Rieseninsekt
eine Meisterleistung: der künstlerin wie der Natur: das 100fach vergrößerte Modell des Steirischen Fanghafts, der in Wirklichkeit nur 2-3 cm groß ist. Foto: Naturschutzbund
Zu dieser ehre kam eine der seltensten insektenarten, die in den Biotopen des Naturschutzbundes Steiermark vorkommen, der Steirische Fanghaft – ein Netzflügler mit besonders komplizierter Biologie. ein 2,4 m langes Museumsmodell des insekts wurde bei der Neueröffnung des Naturkundemuseums Joanneum in Graz vorgestellt. in 1.450 Stunden hat die künstlerin Mariya tauschitz unter Mitwirkung von Werner tauschitz ein 100fach vergrößertes tiermodell des nur 2 cm großen Steirischen Fanghafts konstruiert. Für das Joanneum ist er ein Symboltier, wurde er doch vor rund 250 Jahren in der ersten Publikation nach dem heute gültigen System von Linné beschrieben. Mantispa styriaca (PodA, 1761) war nach dem erscheinen von Linnés grundlegendem Werk „Systema naturae“ 1758 Gegenstand der weltweit allerersten Beschreibung von tierarten nach dem Linnéschen System in der Publikation „insecta Musei Graecensis“ von Nikolaus Poda von Neuhaus (1723-1798) – und trägt die Nr. 1. www.skulpturen-figuren.at (mit orF-kurzfilm)
Texte: Univ.-Doz. Prof. Dr. Johannes Gepp johannes.gepp@naturschutzbund.at
Ein Sommer FÜR DIE DORNFINGERSPINNEN ie zählt zu den prächtigen Spinnen Österreichs und ist hier die einzige beißwillige Giftspinnenart. der Biss der Weibchen ist in der intensität einem Wespenstich ähnlich, verläuft aber fast immer komplikationsfrei. der Biss gilt eigentlich der Verteidigung der eier bzw. Jungen, die vom Sommer bis in den Herbst hinein vor allem vom Weibchen sorgsam geschützt werden. daher rührt auch der Name Ammen-dornfinger (Cheiranthium punctorium). dornfingerspinnen haben es bereits vor Jahren auf die titelseiten prominenter tageszeitungen gebracht, da sich einzelne Arten in deutschland ausbreiten. in Österreich war die AmmenSpinne schon vor dem klimawandel verbreitet. ein Normalbürger wird nur höchst selten auf diese Webspinnenart treffen, am
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ehesten mähende Bauern oder Straßenrandpfleger, die sich mit Arbeitskleidung und Handschuhen schützen können. es besteht aber kaum Anlass zur Sorge betreffend gefährliche Bisse – vielmehr müssen wir uns um die seltene, wärmeliebende dornfingerspinne Sorgen machen, da ihr Lebensraum von Jahr zu Jahr beengter wird! Sie besiedelt vor allem Hochstaudenfluren mit großblättrigen Stauden wie dem Gilbweiderich. dieser Lebensraumtyp der staunassen kulturlandschaften ist in Österreich schon extrem selten. der Naturschutzbund Steiermark hat daher im europaschutzgebiet Höll im rahmen eines eLer-Projektes mit Undornfinger-Männchen terstützung des Naturschutzin seinem Lebensreferates einige Hochstaudenraum, der „Hochstaudenflur“. diese Spinfluren erworben und pflegt sie in nenart bevorzugt GilbZweijahresabständen. weiderichstauden.
Foto: Johannes Gepp
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Fotos: Naturschutzbund; Johannes Gepp
coNSerVAtioN cAMP 2014 iM eUroPAScHUtZGeBiet HÖLL
JUNGe NAtUrScHütZer erricHteN eiNe Käferlarvenburg keine alltägliche Aufgabe übernahmen 12 junge Naturschützer im Sommer 2014 beim ersten conservation-camp des Naturschutzbundes Steiermark im kutschenitza-Grenzgebiet bei St. Anna am Aigen. Sie bauten unter Anleitung der Naturschutzbund-Biologen Angelika Waibel (r. im Bild) und Frank Weihmann (5. v. r. h.) eine „käferlarvenburg“, die den engerlingen von Hirschkäfern (rote-Liste-Art) und anderen gefährdeten totholzbewohnenden Arten als Lebensraum dient. Gerade in den totholzarmen Wirtschaftswäldern sind solche Bauten ein wichtiger Beitrag zum erhalt der Biodiversität. Ziel des camps war es, angewandten Artenschutz und Biotopmanagement zu vermitteln, weshalb die jungen Leute auch Hecken zurückschnitten und invasive Neophyten von den artenreichen Wiesen entfernten, die sich bereits ausgebreitet hatten. Auf Basis der gemachten erfahrungen wird im August 2015 ein einwöchiges, internationales camp veranstaltet. Beispiel einer „käferlarvenburg“
Außenstelle Ennstal-Ausseerland: GeMeiNSAMer StANdort Mit NAtUrPArk-Büro SÖLktäLer Seit September 2014 befindet sich die Außenstelle „ennstal-Ausseerland“ des Steirischen Naturschutzbundes im info-Büro des Naturparks Sölktäler in Stein a. d. enns – gemeinsam mit der Naturparkverwaltung und der Naturparkakademie. Möglich war dies durch die gute Zusammenarbeit mit dem Naturpark geworden. Um den vielfältigen Aufgaben des Naturschutzbundes in der region gerecht werden zu können, wurde mit edith Fuchs eine vielseitige Betreuerin der Außenstelle gefunden. Geleitet wird diese nach wie vor von Gerhard Schmiedhofer. das Aufgabengebiet umfasst Betreuung, Monitoring und dokumentation der 30 ha Naturschutzbund-Flächen, die von Bauern bewirtschaftet werden. durch ein gezieltes Flächenmanagement haben gefährdete tier- und Pflanzenarten wieder einen Lebensraum gefunden. daneben gilt es, kooperationen mit anderen organisationen (alpine Vereine, Berg- und Naturwacht, Naturpark Sölktäler, Naturpark Akademie Sölktäler) aufzubauen und sich zu vernetzen.
„die region ist es wert, eine eigene Außenstelle zu haben, denn hier gibt es eine konzentration wertvoller Bereiche und eine besonders große Vielfalt“, betonte obmann Johannes Gepp bei der eröffnung der Außenstelle. Text: Gerhard Schmiedhofer
Kontakt: | naturschutzbund | Steiermark, Außenstelle Ennstal-Ausseerland, Edith Fuchs, 8961 Sölk, Stein 107 naturschutzbund.ennstalaussee@ gmail.com T+43/(0)664/202 43 55
eröffnung der Außenstelle (v.l.n.r.): Naturpark-GF Volkhard Maier, Gerhard Schmiedhofer, Bgm. Albert Holzinger, Hofrat christian Sulzbacher, edith Fuchs, Johannes Gepp, obmann-Stv. ing. toni Streicher, Bgm. karl Brandner Foto: Naturpark Sölktäler
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LANDESGRUPPE NIEDERÖSTERREICH
ANSPRUCH…
EUROPASCHUTZGEBIETE TULLNERFELDER DONAUAUEN:
ast vier Jahrzehnte wurden die tullnerfelder donauauen in einer Zusammenstellung schutzwürdiger Feuchtgebiete Niederösterreichs genannt. 1981 – die Planungen für das donaukraftwerk Greifenstein liefen auf Hochtouren und die Staustufe Altenwörth war schon in Betrieb – publizierte die Planungsgemeinschaft ost (PGo) in ihrem „Landschaftsrahmenplan donauauen AltenwörthWien“ Maßnahmenempfehlungen zu neun Schwerpunktbereichen, gestützt auf Fachgutachten. Zum Bereich Ökologie und Naturschutz wurde empfohlen „…Naturschutzgebiete im Ausmaß von 3.200 ha nach dem NÖ Naturschutzgesetz unter Schutz zu stellen und darüber hinaus das gesamte Augebiet zum Landschaftsschutzgebiet zu erklären… sowie zur Sicherung der ökologischen Bedingungen der Aulandschaft den Wasserhaushalt durch wasserbauliche Maßnahmen zu verbessern.“ durch diese Maßnahmen wären nach Ansicht der PGo die wichtigsten Voraussetzungen zur erhaltung der donauauen zu schaffen. die Fachgutachter hatten die tullnerfelder donauauen als „flächenmäßig größtes Auwaldgebiet Österreichs“ und „letzten naturnahen großen Aubereich Mitteleuropas“ bezeichnet, der „in seinem gesamten Bereich schützenswert ist.“
F Vom Raum Krems bis an die Wiener Pforte erstrecken sich die Tullnerfelder Donauauen. Einst war die vom großen Strom geprägte Landschaft ein mehrere Kilometer breites Band sich laufend verändernder Wasserläufe und mit schwer durchdringbarem Auwald. Trotz jahrhunderte langer Nutzung, Donauregulierung, forstund jagdwirtschaftlicher Intensivierung, Verkehrsinfrastruktur und zweier großer Laufkraftwerke sind die Tullnerfelder Donauauen auch heute noch zum Teil von hohem naturschutzfachlichem Wert – aber wie lange noch? VON MARGIT GROSS & GÜNTHER LOISKANDL
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…UND WIRKLICHKEIT Was geschah seither? 39 Jahre später: das kraftwerk Greifenstein wurde gebaut und liefert seit 1985 Strom. Zwei neue donaubrücken samt zugehöriger Straßenzubringer und neue energie-Leitungstrassen queren die donauauen. An ihrem nördlichen rand wurde die Verbindung krems-Stockerau zur vierspurigen Schnellstraße ausgebaut. im Aubereich liegende Zweitwohnsitz-Siedlungen dehnten sich aus. die Stauräume von Altenwörth und Greifenstein entwickelten sich zu intensiv angenommenen Freizeit- und erholungsräumen, wenngleich hier althergebrachte Aktivitäten unweigerlich neuen Formen weichen mussten. So verloren jene Menschen, die naturnahe donauufer gerne zum Baden aufsuchten, ebenso wie kiesbrütende Vogelarten auf 70 km donaulauf 100 % der für sie wertvollen Schotterflächen. Von den empfehlungen im Landschaftsrahmenplan wurde wenig umgesetzt. Besonders aus Naturschutzsicht zeigt sich ein eher ernüchterndes Bild: Nur im raum Stockerau wurde im Jahr 1999 ein 346 ha großes Augebiet zum Naturschutzgebiet erklärt. der empfehlung, die tullnerfelder donauauen als Landschaftsschutzgebiet auszuweisen, wurde nicht Folge geleistet. ein Schelm, wer denkt, es gäbe hier eventuell einen Zusammenhang mit dem nach wie vor bestehenden interesse, punktuell Schotterentnahmen zu erweitern oder andere Nutzungen nicht zu erschweren!
die naturschutzfachliche Gebietsbetreuung von Natura2000-Wald wird nahezu vollkommen den eigentümern und Bewirtschaftern überlassen.
Neue Chance durch EU-Mitgliedschaft? Was mit den bis dahin verfügbaren nationalen, landesrechtlichen instrumenten nicht möglich bzw. politisch offensichtlich nicht machbar war, wurde durch den eU-Beitritt Österreichs über das europarecht zwingend: formalrechtlich deutlich mehr Schutz und klare erhaltungsziele für definierte Schutzgüter der tullnerfelder donauauen durch die Ausweisung von europaschutzgebieten (17.764 ha Vogelschutzgebiet (2004) und 17.533 ha Flora-Fauna-Habitat Gebiet (2011)). Neben zahlreichen anderen prioritären Zielarten sollen hier Biber und Fischotter, rotbauchunke und donaukammmolch, Hirsch- und Scharlachkäfer, eschen-Scheckenfalter sowie Grüne keiljungfer und Große Moosjungfer weiterhin einen geeigneten Lebensraum vorfinden. Viele Frühjahrsausgabe | natur&land | 101. JG. – Heft 1-2015
dieser Schutzstatus kann nur dann wirklich greifen, wenn das Gebiet endlich naturschutzfachlich betreut und damit der erhaltungszustand dauerhaft überwacht wird.
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AUS DEN LANDESGRUPPEN
in Österreich gibt es keine Gesetze, die diese Art der forstlichen Nutzung in Natura2000 Gebieten verhindern können! die regelungen des Forstgesetzes werden als ausreichend angesehen, um diesem Schutzgebietsstatus gerecht zu werden.
Fischarten, darunter der Frauennerfling, sind nach der FFH-richtlinie und zahlreiche Vogelarten wie der Seeadler, sind nach der Vogelschutzrichtlinie geschützt. die Weichholzau (erlen-eschen-Weidenauen) und die Hartholzau (eichen-Ulmen-eschenauen) sind exemplarisch nur zwei der zahlreichen FFH-Lebensraumtypen, für deren erhaltung die tullnerfelder donauauen ausgewiesen wurden: „den tullnerfelder donau-Auen kommt als einem der größten Auwaldgebiete Österreichs eine besonders hohe Bedeutung im Natura2000Netzwerk zu. Gemeinsam mit den donau-Auen östlich von Wien und den Marchauen sind sie das österreichweit bedeutendste Verbreitungsgebiet der Lebensraumtypen Hartholzauen und Weichholzauen. Letzteren kommt im Natura2000-Netzwerk besonders hohe naturschutzfachliche Bedeutung zu, da sie im Bundesgebiet durch flussbauliche Maßnahmen, die Absenkung des Grundwasserspiegels und durch forstwirtschaftliche intensivierung in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen haben.“ (Aus: Amt der NÖ Landesregierung, 2009: tullnerfelder donau-Auen informationen zum Natura2000-Management für das FFH- und das Vogelschutzgebiet) Soweit beispielhaft – aber wie sieht die Natura2000-ManagementPraxis im Auwald in Wirklichkeit aus? Wie steht es um die Sicherung des europarechtlich geforderten günstigen erhaltungszustandes dieser hochrangigen Schutzgüter?
Kahlhieb weit verbreitet in den letzten Jahrzehnten wurde neben traditioneller Niederwaldbewirtschaftung zunehmend eine großflächige, in hohem Maß auf intensiven Maschineneinsatz gestützte kahlhiebsbewirtschaftung zum Standard der forstlichen Praxis. die tendenz ist unverkennbar: Jahr für Jahr weichen innerhalb weniger tage hiebsreife Bestände von bisher noch vorhandenem arten- und strukturreichen Auwald öden Freiflächen. Selbst wenn auf diesen nicht Hybridpappel Plantagen begründet werden, sondern standortstypische Baumarten gepflanzt werden: die strukturellen eingriffe in die Auwaldlandschaft, die Folgen des Maschineneinsatzes bei ernte und Bringung, die momentanen und längerfristigen Störungen von komplexen ökologischen Gefügen, Auswirkungen auf Böden, Bodenleben und krautschicht sind offensichtlich. das Aufkommen von Neophyten wird auf den „verwundeten“ Böden begünstigt. Und seit Holz besonders in Form von Hackschnitzeln und Pellets wieder ein begehrter Brennstoff ist und gerade auch schnellwachsendes Holz für die industrie benötigt wird, verbleibt auch deutlich weniger Biomasse auf den kahlhiebsflächen. Alt-, Schad- und totholz können heute Abnehmer finden, sehr positiv „verkaufbar“ als Beitrag zum klimaschutz, aber leider stark kontraproduktiv für den ebenso bedeutsamen Biodiversitätsschutz. oftmals wird sehr sauber und gründlich jeder noch so verkrümmte und angemorschte Weiden- oder Pappelstamm bis unmittelbar an die Augewässer heran entfernt. dennoch sorgt eher der Biber für Schlagzeilen als der, der unsere Auwälder angeblich „kahl frißt“.
Es fehlt eine fachlich fundierte Gebietsbetreung da Österreich sich dafür entschieden hat, dass die regelungen des Forstgesetztes ausreichen müssen, um den Vorgaben der FFH- und Vogelschutzrichtlinie im Wald gerecht zu werden, gibt es weder nationale noch Landesgesetze, die diese Art der forstlichen Nutzung in Natura2000 Gebieten verhindern können. es ist zu hinterfragen, ob damit den Schutzvorgaben wirklich rechnung getragen werden kann.
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LANDESGRUPPE NIEDERÖSTERREICH
TULLNERFELDER AUEN
Mehr noch: der Bock wurde zum Gärtner gemacht, indem naturschutzfachliche Gebietsbetreuung von Natura2000-Wald nahezu vollkommen den eigentümern und Bewirtschaftern überlassen wurde. Zudem waren die angebotenen Anreiz- und Abgeltungsinstrumente bisher weitgehend unattraktiv und unzureichend. Selbst Bewirtschafter, die den neuen Anforderungen gegenüber aufgeschlossen waren, konnten so kaum dazu gewonnen werden, stärker als zuvor unverzichtbare Partner zur erreichung öffentlicher Naturschutzziele zu werden. Gäbe es die nötige grundlegende detailkenntnis und das an sich verpflichtende Monitoring über den erhaltungszustand der zu schützenden Arten und Lebensräume, wäre wohl längst nachgewiesen: Schutzund erhaltungsziele hinsichtlich Auwald sind ohne naturschutzfachliche Gebietsbetreuung (diese fehlt weitgehend) und mit der bisherigen Bewirtschaftungspraxis kaum zu erreichen.
hydrologische Herausforderung Zusätzlich sind die Schutz- und erhaltungsziele des europaschutzgebietes tullnerfelder donauauen mit einer weiteren großen Herausforderung konfrontiert. diese betrifft das hydrologische regime. die Arten und Lebensräume, die ein Auen-System ausmachen, sind auf einen dynamischen Wasserhaushalt. angewiesen. das künstlich geschaffene Bewässerungssystem des „Gießgangs“ in den nordufrigen Auen des Stauraums Greifenstein bringt zwar Wasser und Hochwasserereignisse in diesen Auenabschnitt. die ursprüngliche dynamik, die gerade für die am stärksten gefährdeten Lebensraumtypen der Auen essenziell ist, kann dadurch aber bei weitem nicht ausreichend gewährleistet werden. die tullnerfelder donauauen zeigen eine starke tendenz zu Zunahme der Land- und Abnahme der Wasser- und Schotterflächen. die Hochwässer im Stauraum-Hinterland, wie sie im Gießgang-System durchaus vorkommen, tragen mangels erosionskraft und durch hohe Feinsedimenteinträge stärker zu dieser tendenz bei, als dass sie dynamische Bedingungen fördern könnten.
Forum Tullnerfelder Donauauen die tullnerfelder donauauen in ihrer heute noch existierenden Vielfalt zu erhalten muss unser großes Ziel sein. Aus diesem Grund lud der Naturschutzbund NÖ 2014 zum ersten treffen des „Forum tullnerfelder donauauen“ ein, an dem zahlreiche Personen teilnahmen, die in diesem Gebiet kundig, interessiert und im Naturschutz tätig sind. Zentrales thema war die Frage, ob die Ausweisung als europaschutzgebiete und die bisherige Umsetzungspraxis ausreichend geeignet sind, dieses Ziel zu erreichen. dass alleine die Annäherung an die Zielerreichung große Anstrengungen brauchen wird, wurde von allen teilnehmenden so gesehen. eine gemeinsame exkursion bestätigte die Bedeutung des themas. Fortsetzung ist geplant!
Auenimpressionen mit Gänsesäger…
Text und Fotos: Mag. Margit Groß & Mag. Günther Loiskandl, margit.gross@naturschutzbund.at, g.loiskandl@aon.at
Quellen: Managementplan europaschutzgebiete „tullnerfelder donau-Auen“: http://www.noe.gv.at/bilder/d36/broschuere_16_tullnerfelder_donauauen.pdf?14753 http://www.noe.gv.at/bilder/d37/3_16_Gebietsbeschreibung.pdf?15095 http://www.noe.gv.at/bilder/d37/3_16_erhaltungsziele.pdf?15094 http://www.noe.gv.at/bilder/d50/3_16_Schutzgueter_Version_2.pdf?20360 Planungsgemeinschaft ost (PGo), 1981: Landschaftsrahmenplan donauauen – Altenwörth-Wien Pintar, M. und Straka, U., 1981: Ausweisung tierökologisch wertvoller Lebensräume. in: Planungsgemeinschaft ost (PGo), 1981: Landschaftsrahmenplan donauauen – Altenwörth-Wien http://www.naturland-noe.at/europaschutzgebiet-tullnerfelder-donau-auen Frühjahrsausgabe | natur&land | 101. JG. – Heft 1-2015
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LANDESGRUPPE VORARLBERG
AUS DEN LANDESGRUPPEN
Auszeichnung Für reNAtUrierUNG eiNeS HocHMooreS
Foto: Hildegard Breiner
Verleihung des Mitwelt- und energiepreises: Lr erich Schwärzler (r.) überreicht den mit € 2.500,- dotierten Preis an Projektleiterin Bianca Burtscher (ÖNB-Vorarlberg, 2. v. r.), obfrau Hildegard Breiner (Mi.) und die Projektpartner (v. l.): otto Heinzle und karlheinz Marte (Agrargemeinschaft Götzis), Bgm. Werner Huber (Marktgemeinde Götzis), Gert Hämmerle (ÖNB-Pflegetrupp), Michael Stabodin (Marktgemeinde Götzis), dipl. Biol. Anne Puchta (Projektmitarbeiterin des ÖNB), Alwin Schönenberger (ÖNB-Pflegetrupp) Foto: Landespressestelle
++TWITTER++ Den Start ins neue Jahr beging der Naturschutzbund Vorarlberg mit seinem eigenen TwitterAccount. Die Idee dazu hatte der engagierte Biologiestudent Stefan Pruner, der auch den TwitterAccount für uns eingerichtet hat und nun seit Jahresbeginn interessante News rund um Naturschutz, Biologie, nachhaltigen lebensstil etc. für die landesgruppe twittert. Wir laden Sie ein, uns auf Twitter zu folgen! https://twitter.com/nabu_vlbg
Der Naturschutzbund wurde für die erste Hochmoorrenaturierung Vorarlbergs im Götzner Moos 2014 mit einem der drei Hauptpreise beim Mitweltund Energiepreis des Landes Vorarlberg ausgezeichnet. im Götzner Moos bestand dringender Handlungsbedarf, weil alte entwässerungsgräben das Hochmoor so stark austrocknen ließen, dass Gehölze in bereits dichten Beständen aufkommen konnten. Zudem beschatteten diese die lichtliebende Moorvegetation mit ihren seltenen Arten, wie rundblättrigem Sonnentau, rosmarinheide und Moosbeere. im Winter 2012/13 entfernten sog. „Holzer“ der Agrargemeinschaft Götzis und der Pflegetrupp des Naturschutzbundes Fichten und andere standortfremde Gehölze. im November 2013 baute die Firma Lässer mit ihrem Moorbagger 19 Stauwehre in vier entwässerungsgräben ein. davon enthalten 15 Stauwehre Spundwände aus WeißtannenBrettern, die die Agrargemeinschaft Götzis dankenswerterweise spendierte. durch diese Stauwehre wird der mooreigene Wasserhaushalt verbessert – ein entscheidender Faktor in einem Hochmoor. Auch entbuschungen im zweiten Projektgebiet, dem Mösle, tragen nun zur langfristigen erhaltung dieses vielfältigen Streuwiesengebietes bei. die erste Hochmoorrenaturierung Vorarlbergs ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zur erhaltung der biologischen Vielfalt – Moorschutz ist auch klimaschutz. denn 1 ha entwässertes Hochmoor gibt im Jahr durch torfmineralisierung bis zu 7.330 kg co2 ab, was fast 3.000 Litern Benzin entspricht. Mit einer renaturierung kann dieser Prozess gestoppt werden, das Hochmoor wieder zu wachsen beginnen und die Speicherung von co2 in Form von torf weitergehen. das interreg-Projekt „Nachhaltiges Moormanagement“ wurde von der europäischen Union, den beteiligten Schweizer kantonen, der Marktgemeinde Götzis, dem Land Vorarlberg, dem Naturschutzzentrum des Österreichischen Naturschutzbundes und der Agrargemeinschaft Götzis finanziell unterstützt.
Text: GF Mag. Bianca Burtscher, vorarlberg@naturschutzbund.at
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Frühjahrsausgabe | natur&land | 101. JG. – Heft 1-2015
LANDESGRUPPE BURGENLAND
AUS DEN LANDESGRUPPEN
„Holzhammermethode…“
Ufervegetation VerSUS Hackschnitzel in vielen Gemeinden des Burgenlandes wird seit einigen Jahren eine oft intensive „Bachpflege“ betrieben. dabei soll die Begleitflora von Bächen kurzgehalten werden. obwohl eine naturgemäße Bewirtschaftung vorgeschrieben ist, sind die beauftragten Holzfirmen meist überfordert, weil ihnen schlicht und einfach die naturschutzfachliche kompetenz fehlt. ihr Ziel ist es, möglichst viel Brennholz und Hackschnitzelmaterial zu gewinnen. die Gemeinden wiederum wollen oft nur einen „ordentlichen“, von alten Bäumen gesäuberten Bach ohne herumliegendes Alt- und totholz. So werden diese mit Argumenten wie Hochwasserschutz und Gefährdung von Spaziergängern zu den „Säuberungsaktionen“ überredet. dies widerspricht jedoch völlig einer zeitgemäßen Auffassung vom Schutz der Artenvielfalt. die Gemeinde ritzing im Burgenland versucht hier nun eine Vorreiterrolle zu
spielen. So soll bei den Pflegemaßnahmen selektiver vorgegangen werden und nur jene Bachabschnitte im rahmen der Ufergehölzpflege bearbeitet werden, die eindeutig eine Hochwassergefährdung aufweisen. die meisten kleinen Bäche, bei denen eine Gefahr ausgeschlossen werden kann, können damit verschont bleiben. Mit ihren alten Weiden und Pappeln, Sträuchern und Frühlingsblumen – oft seit Jahrzehnten sich selbst überlassen und ein wertvolles Ökosystem – bleiben die Bachgehölze als naturschutzfachlich höchst wertvolles Landschaftselement und Biotopverbundsystem in der ausgeräumten Agrarlandschaft erhalten. Bereits im zeitigen Frühjahr um ostern sind für Honig- und Wildbienen wie Hummeln die Palmkätzchen eine erste wichtige Nahrungsquelle.
Text & Fotos: Heinz Lackinger, | naturschutzbund | Burgenland, lackinger.heinz@gmx.at
…kein Lebensraum mehr für tiere, kein Aushängeschild für natursuchende Gäste!
Blühende Wegränder iM BLickPUNkt erHeBUNGeN ZeiGeN: recHNitZ UNd MArkt NeUHodiS SiNd HotSPotS der ArteNVieLFALt
Blühende raine haben Seltenheitswert. Fotos: Josef Weinzettl (2)
in den burgenländischen Naturparkgemeinden rechnitz und Markt Neuhodis wurden erhebungen an Weg- und Straßenrändern durchgeführt. dabei wurde die Pflanzenwelt sowie ausgewählte tiergruppen – Wildbienen und Heuschrecken – erhoben. die ergebnisse im überblick: An den Wegrändern im Weingebirge wurde sowohl bei den tier- als auch bei den Pflanzenarten eine überdurchschnittlich hohe Vielfalt festgestellt. es konnten 33 Heuschreckenarten nachgewiesen werden (5 davon gelten als gefährdet), sowie 117 Arten von Wildbienen (eventuell ist eine neue Art dabei!) und zahlreiche Pflanzenarten, von denen mehrere gefährdet oder stark gefährdet sind. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass das Weingebirge der beiden Gemeinden ein Hotspot der Biodiversität, der Artenvielfalt im Burgenland ist!
Großer kohlweißling
Text: GF Mag. Dr. Klaus Michalek burgenland@naturschutzbund.at
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LANDESGRUPPE OBERÖSTERREICH
PLAN FÜR EINE SKISCHAUKEL WURZERALM-HÖSS
Warscheneck
= geplant
2388
Toter Mann
Torstein
2133
2236
Hochmölbing 2336
Pyhrner Kampl 2241
Frauenkar 1863
Wurzeralm
Hutterer Höss 1846
Stollenbahn Zellerhütte
Schafferbahn Steyrsbergreith 1193
P
Gleinkersee
Petition unterschreiben: www.warscheneck.at
Schafferteich
Roßleithen
Steyrsbergbahn
Baumschlagerbahn
Vorderstoder
Mautstraße Hutterer Böden
Hinterstoder
Schmiedleitenbahn
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das Warscheneck vom teichlboden aus
Hutterer
Boden Edtbauernalm Loger Bärenhütte Hütte
Windischgarsten
Grafik: OÖN, Quelle: Zwischenbericht Machbarkeitsstudie Hinterstoder und Spital am Pyhrn
Plan für eine Skischaukel Wurzeralm-Höss Grafik: oÖ Nachrichten
Schneemänner iM kLiMAWANdeL Wieder einmal lässt die Skilobby mit wahnwitzigen Plänen aufhorchen. Nein, diesmal nicht in Tirol sondern in Oberösterreich! Wobei gewisse Personen im Hintergrund ja immer dieselben sind. obwohl neueste Untersuchungen den klimawandel klar belegen, wird im Bereich Wurzeralm und Hinterstoder am weiteren Ausbau des Skigebietes und an einer Skischaukel gebastelt. in Zeiten, in denen Geld immer knapper wird und in vielen wichtigen Bereichen eisern gespart werden muss, spielt es hier anscheinend keine rolle. die Ausfallshaftung übernimmt ja sicherlich das Land und damit jede/r Steuerzahlende. Jetzt bekommen die Planer dieses Wahnsinnsprojektes zu guter Letzt noch den „tunnelblick“. Wurden vor einigen Jahren von der Politik schon kompromisse zulasten dieser einzigartigen Bergwelt gemacht und ein Wasserreservoir für die Betreibung der Schneekanonen auf der Wurzeralm, direkt neben einem Moor, genehmigt und teile des hier verordneten Naturschutzgebie-
tes verlagert, so will man nun mit einem, laut Schätzungen 100 Mio. euro Projekt, einen tunnel durch den Berg treiben. dieser würde auch ein verordnetes Wasserschongebiet betreffen. Jeder, der nur einigermaßen etwas vom karst und seinen eigenschaften versteht, weiß, welche schwerwiegenden Auswirkungen auf den Wasserhaushalt und die tier- und Pflanzenwelt mit einhergehen würden. damit würde der Bergwelt oberösterreichs wieder eine tiefe Wunde zugefügt, welche die Landschaft auf Jahrzehnte beeinträchtigt. Zahlen würden dafür die Natur, die Wanderer im Sommer und natürlich wir alle als Steuerzahlerinnen. Statt Fantasie einzusetzen, um dem klimawandel zu begegnen, setzt man weiter stur auf eine Form, die klimabedingt in diesen Höhen zum Untergang verurteilt ist. der Naturschutzbund fordert die dafür Verantwortlichen aus Politik und tourismus auf, unsere Berge nicht nur als Vergnügungspark zu betrachten, sondern ihnen ihre Würde zurückzugeben zum Wohle der nächsten Generationen.
Text & Foto: Josef Limberger, Obmann | naturschutzbund | Oberösterreich Josef_limberger@naturschutzbund.at
++APP++ LANdeSGrUPPe oÖ Wird MoBiL Mit mobile-pocket erhalten Sie News vom Naturschutzbund OÖ, Veranstaltungstermine und Naturschutztipps immer aktuell auf Ihr Handy - einfach mobile-pocket herunterladen und die Naturschutzbund-Karte hinzufügen. Die App unterstützt Smartphones ab Android 2.1 und alle iPhone- und iPod Touch-Varianten ab iOS 5.0. mobile-pocket, ein Produkt der bluesource mobile solutions gmbh, läuft auch auf Windows Phone 7 und Windows Phone 8. http://naturschutzbund-ooe.at
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LANDESGRUPPE SAL ZBURG
AUS DEN LANDESGRUPPEN
BiotoPMANAGeMeNt Für deN Orchideen-Blauweiderich in Salzburg der orchideen-Blauweiderich (Veronica orchidea) ist als Pflanzenart mit einem ausgeprägt pannonisch-osteuropäischen Areal im osten Österreichs (Burgenland, Wien, Niederösterreich, ost-Steiermark) verbreitet. im Bundesland Salzburg besitzt er aber einen bemerkenswerten westlichen Vorposten. 1994 entdeckte dr. Helmut Wittmann diese isolierte Population in einem Halbtrockenrasen auf einer südwest-exponierten Bahnböschung bei Pfarrwerfen (Bezirk St. Johann im Pongau). Auf dessen initiative hin und im Zuge eines großen Bauvorhabens schrieb die Behörde eine übertragung des gesamten Biotops auf eine geeignete Böschung an der Bahnstrecke nördlich der Autobahn-Abfahrt Werfen vor, die auch umgesetzt wurde. Von Mitte der 1990er Jahre bis 2006 unterblieb jedoch eine Pflege dieser steilen Fläche, sodass sie immer mehr verbuschte. Seit 2007 betreut die Biotopschutzgruppe HALM im Auftrag von VerBUNd – Austrian Hydro Power GmbH und Salzburg AG diesen bemerkenswerten Lebensraum durch regelmäßige, körperlich sehr anstrengende Mahd. der erfolg dieses Managements spiegelt sich in einer beachtlichen Zunahme der Population des in Salzburg als „vom Aussterben bedroht“ eingestuften orchideen-Blauweiderichs wider.
Kann die Deutsche Tamariske iN SALZBUrG üBerLeBeN? die deutsche tamariske (Myricaria germanica) war im Bundesland Salzburg früher nahezu entlang des gesamten Flusslaufes der Salzach sowie an mehreren Nebenbächen verbreitet. Flussregulierungen führten zu einem rapiden rückgang der Bestände, das Jahrhunderthochwasser 2002 vernichtete die letzten bekannten natürlichen Vorkommen. Seither gibt es in Salzburg nur noch eine kleine Population in einem retentionsbecken am Fritzbach (Gemeinde Pfarrwerfen, Pongau), die im Zusammenhang mit der errichtung des kraftwerks kreuzbergmaut (1993-1995) begründet wurde. Nach anfänglich sehr erfreulicher entwicklung drohte der Bestand aufgrund der konkurrenz durch stark aufwachsende Weiden und erlen wieder zu verschwinden. in kooperation mit den kraftwerksbetreibern VerBUNd – Austrian Hydro Power GmbH und Salzburg AG erstellte die Biotopschutzgruppe HALM ein Projekt zur erhaltung und Bestandesstärkung dieser österreichweit vom Aussterben bedrohten Art. dieses wird seit 2012 auf einer ca. zwei Hektar großen Fläche umgesetzt: der Gehölzbestand wurde geschlägert, der oberboden mit
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Baggern abgetragen, um rohbodenverhältnisse zu schaffen, auf denen mit behördlicher Bewilligung gesammeltes Samenmaterial aus osttirol ausgebracht wurde. die keimungserfolge – auch von Samen eines verbliebenen Strauchs – waren Einjährige Jungpflanze vielversprechend, allerdings der Deutschen Tamariskam es durch die großen ke im Retentionsbecken Hochwasserereignisse 2013 am Fritzbach (Pfarrwerfen, Salzburg) und 2014 zu empfindlichen rückschlägen. die deutsche tamariske ist zwar auf Lebensräume mit hoher Fließgewässerdynamik angewiesen, extremereignisse können aber kleine Populationen auslöschen. derzeit sind jedoch am Fritzbach die Aussichten auf eine positive entwicklung gut.
Texte & Fotos: Mag. Günther Nowotny, Biotopschutzgruppe HALM guenther.nowotny@inode.at, www.halm-salzburg.at
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LANDESGRUPPE SAL ZBURG
AUS DEN LANDESGRUPPEN
Die Sumpf-Siegwurz in Salzburg – AUF die ricHtiGe PFLeGe koMMt eS AN! die in Salzburg nach der roten Liste vom Aussterben bedrohte, vollkommen geschützte Sumpf-Siegwurz oder Sumpf-Gladiole (Gladiolus palustris) kommt hier nur noch in Feuchtbiotopen am Nordfuß des Untersberges vor. ihr Schwerpunkt liegt dabei in Pfeifengras-Streuwiesen. Sie wächst aber auch in kalkniedermooren und auf wechselfeuchten kalk-Halbtrockenrasen. in der regel ist die Art auf eine späte Herbstmahd (Streumahd) angewiesen: da die Samen erst gegen ende August ausreifen und die Pflanzen dann einziehen, sollte nicht vor September gemäht werden. Bei niedrigwüchsiger Vegetation kann sich die Sumpf-Siegwurz auch ohne Mahd halten. ist die konkurrenz durch wuchskräftige Arten aber zu groß, verschwindet diese lichtliebende Art rasch. Zählungen der blühenden exemplare in den Jahren 2000-2014 ergaben starke Schwankungen des Gesamtbestands zwischen ca. 400 und 2.300 Blütenstängeln. das Blühverhalten wird zwar wahrscheinlich auch vom Frühlingswetter beeinflusst, für die erhaltung der Populationen ist die richtige Pflege bzw. Bewirtschaftung aber Ausschlag gebend. dies wurde in den vergangenen Jahren deutlich, da Bestandeszuwächse auf den von Landwirten oder der Biotopschutzgruppe HALM naturschutzkonform betreuten Flächen verzeichnet werden konnten, während andere Vorkommen verschwunden sind. Salzburg trägt für diese Art der Anhänge ii und iV der FFH-richtlinie in Österreich große Verantwortung. Text & Foto: Mag. Günther Nowotny
Biberfreundliches GeWerBeGeBiet es freut mich sehr, dass ich von einer sehr positiven Neuigkeit aus dem Gewerbegebiet ehring/Lamprechtshausen berichten kann! Wir haben zum erreichen dieser Gewerbegebiets- und Betriebsgebietswidmung auf gemeindeeigenem Grund und im rahmen des Gestaltungskonzeptes auch für eine zeitgemäße „Grünraumgestaltung“ Sorge getragen. der Vorfluter für die oberflächenwässer in einer Länge von ca. 650 m wurde nicht als Betonrohrkanal – wie üblich – gestaltet, sondern als offener Graben mit einem entsprechenden autochthonen Böschungsbewuchs, bepflanzt durch die örtliche Jägerschaft. Auf einer Fläche von ca. 8.500 m² wurden drei rückhaltebecken errichtet und ebenfalls naturnah gestaltet. dieser „Aufwand“ hat sich gelohnt: Bei einem konBürgermeister Grießner beim „tatort“. Foto: Manfred Weiß trollgang mit Amtsleiter Manfred Weiß haben wir Anfang September 2014 in der unmittelbaren Nähe der baulichen Anlage SalzburgMilch und der rückhaltebecken eindeutig das Vorkommen des Bibers festgestellt.
Text: Ing. Johann Grießner, Bürgermeister der Gemeinde Lamprechtshausen, Johann.Griessner@Lamprechtshausen.at Foto: Leopold kanzler
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LANDESGRUPPE SAL ZBURG
AUS DEN LANDESGRUPPEN
Ein kleiner „Nationalpark“ vor den Toren der Stadt Salzburg ist ein lang gehegter Wunsch des Salzburger Naturschutzbundes. Nun rückt er als Naturpark in greifbare Nähe. Vision Naturpark Salzachauen Fotomontage: Haus der Natur/A. Zangl
GrüNeS LicHt Für eiNeN Naturpark Salzachauen s war eine richtungsweisende Grundsatzentscheidung, die die Salzburger Landesregierung ende oktober 2014 getroffen hat: ein Naturpark Salzachauen soll geschaffen werden. Geplant ist, neun km² Flusslandschaft und Auwald zwischen Bergheim und oberndorf zu renaturieren und den Fluss auf 200-400 m Breite aufzuweiten. das Haus der Natur hat im Auftrag des Landes Salzburg ein visionäres konzept für die ökologische und touristische Aufwertung der Salzachauen nördlich der Landeshauptstadt entwickelt.
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Ein neues Miteinander für Natur und Mensch im Naturpark Salzachauen werden neben den Schutz- und ruhezonen für die Natur auch von Anfang an Freiräume für den Menschen eingeplant. ein übersichtliches Netz aus Wander- und radwegen nimmt rücksicht auf schutzbedürftige Naturräume und verbindet gleichzeitig interessante Beobachtungspunkte. ob mit der Salzburger Lokalbahn, mit dem Fahrrad oder zu Fuß – der Naturpark ist leicht zu erreichen. Eine Kathedrale für die Zukunft bauen
Besserer Hochwasserschutz trotz der tiefgreifenden Veränderungen in den vergangenen 150 Jahren blieb zwischen Anthering und oberndorf ein bis zu zwei kilometer breiter geschlossener Auwaldstreifen mit großer biologischer Vielfalt erhalten. dennoch weist das Natura2000-europaschutzgebiet gravierende ökologische defizite auf. der geradlinige Flusskanal der Salzach gräbt sich immer tiefer ein und ist von den begleitenden Auwaldresten weitgehend entkoppelt. Bei Hochwasser drohen weitere eintiefungen, die stetige Gefahr für oberndorf und Laufen bergen. eine Anhebung der Flusssohle und die dynamische Verzahnung mit dem Auwald schaffen überflutungsräume, die Hochwasserspitzen aufnehmen können und dynamische Schotterflächen entstehen lassen. das ist sowohl für den Hochwasserschutz als auch in ökologischer Hinsicht dringend erforderlich. der erste Ausbauschritt kann voraussichtlich noch in diesem Jahr in der Weitwörther Au auf mehr als 125 ha verwirklicht werden. Auch eine
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NATURPARK SALZACHAUEN
TIPP
Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes. Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.
Broschüre NATURPARK SALZACHAUEN Eine Kathedrale für die Zukunft bauen Zum download: http://hausdernatur.at/aktuelles.html
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„Auenwerkstatt“ ist geplant, von der regionalwirtschaftlich positive impulse ausgehen sollen.
Kraftwerke ade
Salzachauen südlich von oberndorf – rechts die bayerische Seite. Foto: ScienceVision
Gleichzeitig mit der entscheidung für einen Naturpark Salzachauen versenkte die Salzburger Landesregierung jedwede kraftwerksplanung an der Unteren Salzach. Und wenn sich auch die bayerischen Politiker über die chancen, die ein grenzüberschreitender Naturpark bietet, bewusst werden, kann die Vision einer renaturierten Salzach realität werden.
Text: GF Dr. Hannes Augustin & Ingrid Hagenstein Aueninfo: http://naturschutzbund.at/auen/auen.html AKTI V FÜR AUEN INFORMATIONEN UND ANREGUN GEN FÜR FORSTLEUTE UND LANDWIR TE
AKTIV FÜR AUEN Kooperationsprojekt von Österreichischen Bundesforsten und | naturschutzbund | Österreich
Publikation zum download: www.bundesforste.at (unter Publikationen) oder zum Bestellen
Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) und der Naturschutzbund haben in der neuen Broschüre „Aktiv für Auen“ wesentliche Infos über die Ökologie von Auen sowie wichtige Inputs für Schutzmaßnahmen im Auwald zusammengefasst. Die Broschüre widmet sich auch den Neobiota, den nicht ganz unproblematischen neuen Bewohnern der Auen und bietet Information und lösungsansätze zu deren Management. Der Schutz von Auen trägt dazu bei, deren Funktion für den Hochwasserschutz und als Trinkwasserspeicher zu bewahren und erhält diesen gern besuchten Erholungsraum für Menschen. Auch ihre Bedeutung als Wanderkorridore und lebensadern in einem ökologischen Verbundsystem ist wesentliches Argument für deren Schutz. Die ÖBf sind entlang zahlreicher Fließgewässer mit dem Management von Auökosystemen betraut und wollen zu deren Erhalt beitragen. Das Spektrum reicht von kleinen bachbegleitenden Wäldern bis zu großflächigen TieflandAuen im Nationalpark Donau-Auen. Durch Flussregulierungen, Kraftwerksbauten und intensive landnutzung geraten diese wertvollen Ökosysteme allerdings immer mehr unter Druck. Ein sorgsamer Umgang mit diesen Flächen, der auch Naturschutzbemühungen inkludiert, ist ein Beitrag zum Erhalt dieser Auwälder. Bundesforste und Naturschutzbund setzen sich im Rahmen ihrer Kooperationen seit Jahren gemeinsam für den Schutz wertvoller lebensräume ein. In der Vergangenheit wurden z. B. Pflanzaktionen für die Schwarzpappel gemeinsam initiiert, Infofolder über diese „Königin der Au“ verfasst und generelle überlegungen zum Schutz der Auwälder bei den ÖBf zusammengefasst. Die Broschüre „Aktiv für Auen“ ist ebenfalls Teil dieser Bemühungen. Für die Zukunft wünschen wir uns vermehrt Aktionen und Maßnahmen zum Schutz wertvoller lebensräume.
Mag. Christina Lassnig-Wlad, ÖBf-AG
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Weidenjungfer Foto: Wolfgang Schruf
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NACHRUFE
HOL Hans Sonderegger 12. 5. 1941 – 07. 1. 2015 die Biotopschutzgruppe Pinzgau, der Moorverein Wasenmoos am Pass thurn und der Naturschutzbund Salzburg haben durch das Ableben ihres Mitarbeiters und Mitstreiters HoL Hans Sonderegger einen besonders schmerzhaften Verlust erlitten. War er doch einer der besten Naturexperten, was das tierleben, die Pflanzenwelt und die Gesteinswelt des Pinzgaues betrifft. er hatte ein unglaubliches Fachwissen, resultierend aus seinen intensiven erkundungen und Beobachtungen im Pinzgau. er verstand es, die Zusammenhänge, gegenseitigen Abhängigkeiten und Lebensgemeinschaften darzustellen, die keine zu große einflussnahme des Menschen vertragen. Sein einsatz und seine Sorge galten der erhaltung der natürlichen und vielfältigen Lebensräume im Pinzgau. Sein besonderes Augenmerk galt dem Vorfeld des Nationalparks Hohe tauern im oberen Pinzgau,
Seine Begeisterung für Moose, Sonnentau, Frosch & co war ansteckend! Foto: dagmar Breschar
der erhaltung der wenigen Auwälder, der Sumpfwiesen, teiche und kleinbiotope, sowie der Unterschutzstellung der „Alten Salzach“ (Achenfurt). er verstand es auch, als Fachlehrer und exkursionsführer vielen Menschen die Geheimnisse des Naturgeschehens und deren innige Verknüpfung verständlich zu machen und sie so zu Naturschützern und Naturliebhabern zu begeistern.
Feri Robl, Biotopschutzgruppe Pinzgau
Prof. h. c. Dr. Hans Helmut Stoiber 1918 – 2015 Stets begleitet von seiner Frau einen Nationalpark erstellt hatte. ingrid – so kannten viele aus diese sah NP-Grenzen über 1.700 unseren reihen Hans Helmut Stoim und die alleinige Bundeskomber über Jahrzehnte hinweg. Als petenz für den Nationalpark vor. eines der langjährigsten MitglieAb 1990 war dr. Stoiber Mitglied der des Naturschutzbundes (seit der Schutzgebietskommission 1953) fehlte das ehepaar Stoiber der iUcN. Ab 1997 wurde er Lektor bei kaum einer Vereinsveranstalan der Universität Salzburg (Wirttung und beteiligte sich rege an schaftswissenschaften) zum den diskussionen. Fach „Nationalparkkunde“ mit Bis zu seiner Pensionierung Vorlesungen während vier 1978 arbeitete der „gelernte“ Semestern. 1994 ernannte ihn Jurist als richter und Staatsandas Land oÖ zum „konsulent für walt in Linz und Salzburg. Neben Umweltfragen“. diesem Brotberuf engagierte er Viele ehrungen begleiteten seiexkursion 1998 Foto: Hannes Augustin sich intensiv im Umwelt- und nen Lebensweg: So brachte ihm Naturschutz, insbesondere für seine literarische Begabung Nationalparke, und veröffentlichte Pflanzen- und schon in jungen Jahren olympische ehren ein: 1936 Wanderführer. So zählt er zu den Mitbegründern des „erdichtete“ er sich Bronze bei den iX. olympischen Naturschutzbundes oÖ (1956), dessen Geschäftsfüh- Spielen Berlin im kunstwettbewerb „dichtung“. 1982 rer er von 1963-1964 war. 1964 richtete er ein Natur- erhielt er den Umweltschutzpreis des Landes oÖ, schutzbüro in Linz ein und fungierte als gerichtl. bee- 1995 die Alfred-toepfer-Medaille für seine jahrzehnid. Sachverständiger für Naturschutz. 1973 wurde er telange Förderung der Zusammenarbeit europäischer für das gesamte Jahr seitens des Salzburger Landes- Schutzgebiete (Föderation der Natur- und Nationalgerichts freigestellt und zum ständigen konsulen- parke europas) und 2003 das ehrenzeichen des ten der NP-kommission Hohe tauern berufen. Gegen Naturschutzbundes. ende des Jahres zerschlug sich diese ZusammenarWir werden unseren geschätzten Herrn Prof. Stoibeit aufgrund von Meinungsverschiedenheiten, ber und seinen einsatz für die Natur immer in bester Ingrid Hagenstein nachdem er eine Modellstudie als Grundlage für erinnerung behalten.
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nderseite i K
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Hast du gewusst, dass alle unsere Jungluchse im , also Kröten, heimischen Amphibien Amphibien, Wildpark Assling Frösche, Unken, Molche und Salamander, vom Aussterben bedroht sind? Sie haben nicht mehr genug Plätze zum Leben und werden oft von Autos überfahren. Außerdem gibt es eine Pilzkrankheit, die den kleinen Tümpelbewohnern Löcher in ihre kühle, dünne, feuchte Haut frisst. Dieser Pilz kann leicht von Teich zu Teich verschleppt werden und ist für alle Amphibien sehr gefährlich. Finde im Rätsel heraus, was du tun kannst, um Frosch & Co. beim Überleben zu helfen.
Trage die Lösungswörter richtig ein! 1. Amphibien wandern im Frühling. Damit sie nicht überfahren .
werden, gibt es Froschzäune an den 2. Hilf im Frühling mit, die
an den Frosch-
zäunen mit den Fröschen, Molchen und Salamandern auf die andere Straßenseite zu tragen. 3. Gehst du gerne an den Teich um Frösche zu beobachten? Trage dabei am Besten
.
4. Hast du Kübel, Stiefel oder Froschnetz am Teich benutzt? Wärme tötet den Pilz, der auf den Sachen klebt. Stelle die Sachen zwei Tage auf den
oder in die
zum Trocknen, bevor du an einen anderen Teich gehst. ,
5. Kleine Salamanderlarven leben im .
kleine Froschkaulquappen im
6. Die Pilzkrankheit frisst den Amphibien Löcher in ihre 7. Der Feuersalamander hat
Flecken,
der Bergmolch einen orangen
8. Amphibien leben im
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.
und an
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© Fotos: Linke Seite, v.o.n.u.: Wasserfrosch: Magdalena Meikl. Bergmolch: Rainer Mysliwietz. Rechte Seite, v.o.n.u.l.n.r.: Kröten: Robert Hofrichter. Feuersalamander: Magdalena Meikl. Amphibienschutzzäune: Verein Auring, Biotopschutzgruppe Pinzgau.
Die Lösungswörter sind in einem Buchstabensalat versteckt. Findest Du alle? T
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Lösungswörter: Bach, Bauch, gelbe, Gummistiefel, Haut, Heizkörper, Kübel, Land, Sonne, Strassen, Teich, Wasser. Konzeption und Gestaltung: www.natopia.at Idee: Magdalena Meikl, Naturschutzbund.
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BUCHTIPPS (BUCHHANDEL)
Neuer Prachtband vereint Kunst und Natur Bezaubernd! In neuer, überraschender Sicht werden die oft unbeachtete Vielfalt und pure Schönheit der heimischen Wildpflanzen und die Ausstrahlung der Malerei der Alten Meister in einer Symbiose zusammengeführt. Diese Bildpaarungen zu entwickeln und so berührend in einem Buch zu verwirklichen, das kann nur ein liebender der Natur und der Kunst. Der Kunsthistoriker Rudolf Sagmeister (beruflich als Kurator im KUB Kunsthaus Bregenz hauptsächlich mit zeitgenössischer Kunst befasst) kann die Symbolik in der Komposition der Gemälde „lesen“. Und er ergänzt dazu mit Delikatesse und erstaunlicher Sicherheit die passenden Blumen. Diese Collagen „verstärken, verändern (die Bildaussage) und bringen sie zum Sprechen“. Der meisterhafte Fotograf Rudolf Sagmeister hält diese spannende Beziehung fest, denn „ich habe das Buch ja gemacht, um die Augen und Herzen der Menschen für die Schönheit unserer 2014
> Umwelt-Wissen
Für Sie gelesen von Hildegard Breiner bedrohten Wildpflanzen zu öffnen“. Weniger für die spektakulären, als für die nicht so auffallenden, deren Kostbarkeit erst bei genauerem Hinschauen entdeckt wird und über deren unendlichen Reichtum an Vielfalt man nur staunen kann. Könnte es sein, dass Rudolf Sagmeister damit hintergründig auch auf den galoppierenden Artenschwund durch die menschliche übernutzung der landschaften hinweisen will? Man kann diesen Prachtband kaum mehr aus der Hand geben, „versinkt“ nicht nur in der Betrachtung der über 50 Bildtafeln, sondern liest auch von A-Z die zugeordneten, kenntnisreichen Kurztexte (mit englischer übersetzung durch Kathleen Sagmeister-Fox). Es wird wohl vielen so ergehen, dass sie sich diese Kunstschätze gar nicht mehr ohne Rudolf Sagmeisters florale Aufwertung vorstellen können. Nebenbei: Gerade in der UN-Dekade der Artenvielfalt ist dieser großartige Kunstband ein verführerischer Beitrag.
Wilde Blumen – Alte Meister Rudolf Sagmeister. Bertolini-Verlag, großformatig, 170 S., ISBN 978-3-9502706-9-3, € 29,90
Ausstellung im VORARLBERG MUSEUM, Bregenz bis 19. 04. 15
> Wildtiere
> Biber als Partner bei Gewässerrevitalisierungen Anleitung für die Praxis
christof angst. Bundesamt für umwelt BaFu, 2014, umweltwissen nr. 1417, 16 seiten, kostenlos Bezug und download: www.bafu.admin.ch/ uW-1417-d
e. stüber, r. lindner und M. Jerabek. haus der natur (hrsg.), Bd. 2 der salzburger natur-Monographien, 2014, 272 s., isBn 978-39503023-1-8, € 36,90 + Versand
remo probst, 256 seiten, isBn 978 3 85328 063 8, € 21,00 Bezug: www.naturwissenschaft-ktn.at/verlag/publikationenshop
Der Baumfalke in Kärnten Biber als Partner bei der Gewässerrevitalisierung Anleitung für die Praxis Mit der Revision des Gewässerschutzgesetzes im Jahr 2011 wurde unter anderem ein langzeitprogramm zur Revitalisierung hiesiger Bäche und Flüsse lanciert. Das vorliegende Merkblatt soll zeigen, wie bei der Umsetzung dieses Programms die Tätigkeit des Bibers zur ökologischen Aufwertung von Gewässerlebensräumen genutzt und Konflikte mit ihm vermieden werden können. Es richtet sich an Fachleute in den zuständigen Ämtern des Bundes, der Kantone und der Gemeinden sowie an Ingenieur- und Ökobüros.
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Die Säugetiere Salzburgs In dieser Monografie wird erstmals das vorhandene Wissen über Biologie und Vorkommen der Säugetiere im Bundesland Salzburg zusammengefasst. Von der Mopsfledermaus zum Braunbär, von der Zwergspitzmaus zum Rothirsch gibt diese wissenschaftliche Publikation einen umfassenden und detailreichen Einblick in diese attraktive Tiergruppe: Wunderschön bebildert, mit übersichtlichen Verbreitungskarten, Illustrationen und ergänzenden Informationen zu Gefährdung und Schutz der Säugetiere präsentiert das Autorenteam um Eberhard Stüber ein Werk für alle Naturinteressierten.
Eine inneralpine Studie zur Ökologie des Kleinfalken Der Autor hat in jahrelanger Forschungsarbeit und unzähligen Feldbeobachtungen die Biologie dieses faszinierenden Greifvogels dokumentiert. In diesem Buch wird nicht nur das Basiswissen zur Biologie des beeindruckenden Vogels vorgestellt, sonders es werden auch beeindruckende Facetten zum Jagdverhalten und zu den innerartlichen und zwischenartlichen Verhaltensweisen präsentiert. Ein besonders wertvolles Kapitel für die Naturschutzarbeit behandelt die Gründe und Ursachen der Gefährdung und des Bestandsrückganges des Baumfalken.
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BUCHAUSWAHL LANDESGRUPPEN
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Der burgenländische Wald Natura2000-Gebiete Burund seine Bedeutung im genland und Grünes Band Acht Großregionen werden Naturschutz Inhalt: Bedeutung des Totholzes, Ausblick in die Klimazukunft, naturnahe Waldbewirtschaftung, Holzmobilisierung, Bedeutung für die Jagd. 60 seiten, 80 abb., isBn 9783-902632-15-9, kostenlos, nur Versand.
entlang des etwa 400 km langen burgenländischen Grünen Bandes vorgestellt. Mit Ökospielen und Arbeitsblättern für Schüler. Josef Weinzettl. 150 seiten, isBn 978-3-902632-16-6, € 25,00 + Versand
Bestelladresse: | naturschutzbund | Burgenland, T 0043/(0)664/845 30 48, burgenland@naturschutzbund.at
Die Salzlacken des Seewinkels Die lacken des Seewinkels waren noch nie in ihrer Geschichte in einem derart schlechten Zustand wie heute. Warum das so ist und was es seitens der Politik braucht wird hier beschrieben. isBn: 978-3-902632-2344, 2. aufl., € 25,00 +Versand
Burgenländische Feuchtgebiete und ihre Bedeutung im Naturschutz Ausführliche Beschreibungen aller Biotoptypen und ausgewählter Feuchtgebiete sowie Managementempfehlungen als Basis für künftige Maßnahmen. 2. aufl., 182 seiten, € 28,00 inkl. Versand
Wildes Burgenland | Unser Erbe an die nächste Generation Auf der Suche nach den letzten intakten Naturlebensräumen: urwaldähnliche Wälder, mit Blumen übersäte Steppenrasen und Feuchtwiesen, versteckte Gewässer u. v. m.
Bestelladresse: | naturschutzbund | Steiermark, T 0043/(0)316/32 23 77, steiermark@naturschutzbund.at
Wilde W ildes Burgenland ilde Unser Erbe an die nächste Generation
Manfred Fiala. 2012, Bildband, 176 seiten, 193 Farbfotos, € 29,90 + Vers.
Johannes Gepp
Österreichs PERLEN am GRÜNEN BAND Europas
Vogelnistkästen in Garten und Wald
Österreichs Perlen am Grünen Band Europas
Moorreiche Steiermark
389 Moore der steiermark Der Bildband präsentiert die Knapp 1.300 km lang ist der Inhalt (u.a.): enorme Vielfalt an kostbarsGeeignete Nistkästen, richti- Grenzverlauf in Österreich – ge Anbringung, Vogeltränken beeindruckend die Bandbrei- ten Feuchtflächen in der Steiermark. Das Buch unterte an lebensraumtypen. und -fütterung, Nistkästen stützt die Forderung nach Johannes Gepp (hrsg.) et al.; für die biologische Schädlingsbekämpfung in Obstan- Verlag Bibliothek der provinz, einer Regelung zum Schutz der Moore im landesnatur2010, 128 seiten, a 5, reich lagen und Forstwirtschaft, schutzgesetz. Pflege und Kontrolle der Nist- bebildert, harald Matz & Johannes € 12,00 + Versand kästen. Gepp. 272 seiten, 400 Fotos, Johannes Gepp & otto henze. € 25,00 + Versand stocker Verlag, reich bebildert, € 19,90 + Versand
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Am Grünen Band Österreichs | Vom eisernen Vorhang zum naturjuwel Dieses Buch erzählt in kurzen Einführungstexten und atemberaubenden Bildern von den Naturjuwelen am 1.200 Kilometer langen österr. Grünen Band. Johannes Gepp & alexander schneider. leykam Verlag, isBn 978-3-7011-7803-2, € 34,90 + Versand
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BURGENLAND Esterhazystr. 15, 7000 Eisenstadt Mo-Do 8-11.30 Uhr T: 0664/845 30 48, F: 02682/702-190 burgenland@naturschutzbund.at
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KÄRNTEN Adalbert-Stifterstr. 21, 9500 Villach Mo–Fr 9–13 Uhr T+F: 04242/21 41 42 H: 0676/3 36 82 62 kaernten@naturschutzbund.at
WIEN Museumsplatz 1, Stiege 13 1070 Wien Di 9–11, 17–18.30, Mi 9–11 Uhr T+F: 01/5 22 35 97 wien@naturschutzbund.at
NIEDERÖSTERREICH Marianneng. 32/2/16, 1090 Wien Mo-Do 9–13 Uhr T+F: 01/4 02 93 94 noe@naturschutzbund.at OBERÖSTERREICH Promenade 37, 4020 linz Mo–Fr 7.30–12.30 Uhr T: 0732/77 92 79 oberoesterreich@naturschutzbund.at
STEIERMARK Herderg. 3, 8010 Graz Mo–Do 8.00–15.00, Fr 8.00–12.00 T: 0316/32 23 77, F: -4 steiermark@naturschutzbund.at VORARLBERG Schulg. 7, 6850 Dornbirn Mo, Do 8.30–11.30, 13.30–16.00 Fr: 8.30-11.30 T: 05572/2 96 50, F: 05572/2 10 53 vorarlberg@naturschutzbund.at TIROL Im Alpenzoo, Weiherburgg. 37a 6020 Innsbruck, Bürozeiten variabel T: 0664/4 43 09 59, F: 0512/26 00 87 tirol@naturschutzbund.at SALZBURG Museumsplatz 2, 5020 Salzburg Mo–Do 8–17, Fr 8–12 T: 0662/64 29 09-11 salzburg@naturschutzbund.at
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ISSN: 0028-0607 dVr 0457884
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Business&Biodiversität Wildkatze Auenschutz quo vadis? Abenteuer Faltertage Initiative Grünes Band Europa Die Biber sind zurück! Jubiläumsheft 100 J. Menschen im … Auenschutz mit… Wald… Moore/Rolle im… Schwerpunkt Vögel Konflikte mit… GEO-Tag(e)… Naturnah gärtnern Moore… Fische Flusskrebse
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nteil: Inne usgabe ra r Sonde-Tage de 10 GEO elfalt 20 vi Arten
(KINDERWAGEN)WANDERUNGEN – WANDAVERL AG
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TONTRÄGER
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Z ..St. CD Vogelst.-Trainer (Ohne Abbildung)
29,95
Z ..St. Stimmen d. Greifvögel (Ohne Abbildung)
17,95
Z ..St. DVD Vogelwelt a. Futterpl.14,95 Z ..St. DVD Vogelwelt Gärten Z ..St. DVD Vogelwelt Wald Z ..St. CD Vogeltipps
Z ..St. CD Eulengeschichten Folge 1: der scheunengeist; der uhu Z ..St. CD Eulengeschichten Folge 2: der totenvogel; das parkgespenst
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KINDER(WAGEN) & FAMILIENWANDERBÜCHER
Z ..St. CD Erlebnis Wald
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Z ..St. CD Froschlurche
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Notizen:
Z ..St. CD Tierstimmen
9,95
Z ..St. CD Entspannung Natur
9,95
Z ..St. CD Vogelstimmen Rätsel à 9,95 Z CD1
Z CD2
Z CD3
Band 1 Band 2 Band 3 Band 4 Band 5 Band 6
9,90 15,20 13,90 14,20 18,90 15,20
9,95
9,95
à 0,80 Tätigkeitsbericht 2014 Naturfreikauf-Aktion Grünes Band Auen Wildkatze luchs Amphibien Feldhamster Wiedehopf Haselmaus Moore Schmetterlinge Schwalben und Mauersegler Z Ziesel Z Z Z Z Z Z Z Z Z Z Z Z Z
Z Alte Bäume
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Die wichtigsten Vogeltipps Ob Fragen zu Nistkästen, Winterfütterung, verlassenen Jungvögeln oder vogelfreundlicher Gartengestaltung – diese CD hilft mit fachlich fundierten Antworten. Audio-CD, 32-seitiges Beiheft dr. Uwe Westphal,
DVD-Film zur Vogelbestimmung
Die Vogelwelt in Gärten und Parks Die Vogelwelt des Waldes
Die Vogelwelt am Futterplatz
Vögel beobachten und erkennen
Die DVD zeigt die häufigsten heimischen Vögel (26 Arten). Für jede Art ein Kurzfilm! DVDFilm von Susanne Hoffmann. 57 Min., EUR 14,95
Jede Vogelart ist einzeln abrufbar und wird in einem eigenen Kurzfilm vorgestellt. Fachkundige Begleittexte liefern hilfreiche Hintergrundinformationen über Brutverhalten, Nahrungssuche etc.. Ein Schnelldurchlauf sämtlicher Vögel ermöglicht ein leichtes und sicheres Bestimmen. Auch für Einsteiger geeignet. DVD-Filme, Susanne Hoffmann, Gesamtlänge: 77 bzw. 85 Min., à EUR 14,95
Eulengeschichten
Vogelstimmen Rätsel CDs
Erlebnis Wald
Erlebnis Bauernhof
Folge 1 und 2
24 Rätselvögel
Wenn der Opa mit dem Enkel auf Entdeckungstour geht, erleben sie abenteuerliche Dinge. Spannende KinderCDs für kleine Vogelfreunde, Frieder Eisenschmidt, ca. 60 Min. je CD, à EUR 9,95
CD 1: Wald | CD 2: Auwald | CD 3: am Wasser Inkl. lösungsschlüssel. Ohne gesprochenen Text – eignen sich deshalb auch zur Entspannung. Spieldauer je CD 67 Min., à EUR 9,95
Audio-CD inklusive 32-seitigem Beiheft mit vielen Informationen, farbigen Zeichnungen und Fotos, Pflanzenführer, Spurensuche und Rätselspiel. 78:53 Min., EUR 12,95
Tierstimmen und Geräusche des landlebens; Fernand Deroussen, AudioCD, inklusive Beiheft mit Informationen, Memory. 71:43 Min., EUR 12,95
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Entspannung Natur
61 heimische Arten; Heiko Bellmann. Audio-CD inklusive 28-seitigem Beiheft. Schnelles und sicheres Bestimmen. 66:47 Min., EUR 17,95
Die Stimmen aller heimischen Arten. Audio-CD inklusive Beiheft, Tonaufnahmen aller 14 heimischen Froschlurche von Immo Tetzlaff, 63 Min., EUR 17,95
Säugetiere, lurche, Insekten Mit gesprochenen Erläuterungen. 61 Min., EUR 9,95
Im grünen Wald u. a.
76 Min., eUr 14,95
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lauschen Sie den Klängen der Natur und genießen Sie die beruhigende Atmosphäre! Audio-CD, Karl-Heinz Dingler, 61 Min., EUR 9,95
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Fotos: Helmut Höttinger (Wiese); Wolfgang Schruf; Johann Neumayer (2)
VORSCHAU
Die nächste Ausgabe…
Bunte Vielfalt für das Land ob blühende Wegränder, Ackerraine, Bahnböschungen oder Waldwiesen, ob Wildblumenwiesen, blühende äcker oder Hutweiden und trockenrasen – sie alle sind überlebensinseln für Bienen & co. Alle, die ein Stück Grund zur Verfügung haben, können mithelfen einen solchen Lebensraum zu schaffen – wie das geht und was es dafür braucht, wollen wir ihnen im Startheft zur kulturlandschaftskampagne zeigen.
HEFT 2 ERSCHEINT MITTE JUNI 2015
JetZt eiN JAHreSABo BeSteLLeN oder VerScHeNkeN! Abo-Vorteile: Günstiger als im Einzelverkauf. Sie versäumen keine Ausgabe. Unabhängig vom Zeitpunkt der Bestellung erhalten Sie alle bis dahin erschienen Ausgaben des laufenden Jahres!
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Zeitschrift des | naturschutzbundes | Heft 1/2-2013
100 JAHRE NATUR & LAND | naturschutzbund |
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DIE GESCHICHTE DER NATURSCHUTZBEWEGUNG HOHE TAUERN UND NEUSIEDLER SEE Der Weg zu einem Nationalpark LANDESGRUPPEN Gestern und heute
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Redaktion natur&land | Museumsplatz 2 | 5020 Salzburg
Österreich | 0043/(0)662/64 29 09-13
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TERMINE
FotoWorkSHoP AM GRÜNEN BAND BERÖSTERREICH – BÖHMEN: NATUR SEHEN – KULTUR ENTDECKEN! 14. – 17. 05. 2015 An der tschechisch-oberösterreichischen Grenze, dem Grünen Band, gibt es viele Möglichkeiten zur tier- und Naturfotografie sowie viele Spuren der jüngeren Vergangenheit zu entdecken. Josef Limberger führt im rahmen dieses Fotoworkshops ein in das breite Spektrum der Naturfotografie und lehrt ihnen das richtige Verhalten in sensiblen Naturräumen, thomas Hackl (BBc- und UniversumFilmer) begibt sich mit ihnen auf Spurensuche beiderseits der Grenze. die besten Fotografien werden in einer Ausstellung präsentiert. Wo: NATURA2000- & Grünes Band-Informationszentrum des Naturschutzbundes Oberösterreich, Leopoldschlag Kursgebühr: € 300,00 (für Mitglieder des Naturschutzbundes 10 % Ermäßigung) Der Workshop ist auf 16 Teilnehmende begrenzt. Genächtigt wird in Unterkünften vor Ort. Nächtigungsgebühren und Verpflegung sind nicht im Preis inbegriffen!
Anmeldung und Infos: thomas Hackl: +43/(0)664/352 78 16 oder info@thomas-hackl.at Josef Limberger: +43/(0)664/513 08 16 oder Limberger_josef@gmx.at
Referenten: Thomas Hackl (l.): Lehrer für Fotografie, Outdoortrainer, Mitarbeit an BBC- und Universum- Dokumentationen Josef Limberger (r.): Maler, Bildhauer, Naturfotograf, Konsulent für Umweltfragen, Obmann des Naturschutzbundes OÖ
HUMMEL- UND BIENENBESTIMMUNGSKURSE 2015 18. April 10-16 h, Joanneum Graz 25. April, Inatura in Dornbirn 16. Mai 10-13 h, anschließend Exkursion bis 16 h, Haus der Natur Salzburg Anmeldung und Info: www.naturschutzbund.at (unter Bienenschutzfonds)
WANDERAUSSTELLUNG ÜBER SCHMETTERLINGE Als Wanderausstellung konzipiert, wird die 13 rollups umfassende Ausstellung an Schulen, in Gemeindeämtern, in Banken und an anderen öffentlichen orten oberösterreichs gezeigt. Zusammengestellt haben sie der entomologe Martin Schwarz und Naturfotograf Josef Limberger, um einblicke in die faszinierende tiergruppe der fliegenden edelsteine zu ermöglichen – dass es z. B. neben den bunten Gauklern auch flügellose Schmetterlinge gibt. Viele Arten sind eng an bestimmte Lebensräume gebunden und „standortreu“, andere dagegen wandern von Afrika über die Alpen bis nach Mitteleuropa. Viele Schmetterlingsarten haben dramatische Bestandseinbrüche erlitten, weil ihnen vor allem ihr Lebensraum verloren gegangen ist: intensive Landwirtschaft und Verinselung der Bestände sind hier zu nennen. tipps, wie den Schmetterlingen geholfen werden kann, dürfen in der Ausstellung nicht fehlen.
www.naturschutz-
www.naturschutzbund.at
Info: oberoesterreich@naturschutzbund.at Fotos: Josef Limberger (2)
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Wien 1, Opernring 3-5/ Eingang Operngasse 4080440 St. Pölten, Linzer Str. 2 34384 Salzburg, Linzer G. 72a 877070 Zentrale 07245 20700
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© Christian Kneissl
Russland, Kischi
Naturwunder in Südwest-Afrika 4.5. - 20.5., 20.7. - 5.8., 10. - 26.8., 5. - 21.10., 12. - 28.10., 26.10. - 11.11.2015 Flug, Bus/Kleinbus, *** u. ****Hotels und Lodges/HP, Wildbeobachtungsfahrten, Bootsfahrt, ab € 3.880,-Eintritte, RL
Große Südafrika Rundreise
Wandern in den Baltischen Staaten
Donaudelta, Pelikane
Große Namibia Rundreise Chobe Nationalpark/Botsuana Viktoria Fälle
Foto: Archiv
Mit Königreich Swasiland 26.4. - 14.5., 26.7. - 13.8., 9. - 27.8., 11. - 29.10., 18.10. - 5.11., 8. - 26.11.2015 Flug, Bus/Kleinbus, *** u. ****Hotels und Lodges/meist HP, Wildbeobachtungsfahrten, Bootsfahrt, Weinverkostung, Eintritte, RL: Heinz Enne (1., 2., 4. und 6. Termin) ab € 3.360,--
Naturwunder Südafrikas & Frühling in Südafrika Mit Wildblumenblüte im Namaqualand 9.8. - 4.9.2015 Flug, Bus, *** u. ****Hotels und Lodges/ meist HP, Wildbeobachtungsfahrten, Bootsfahrt, Weinkost, Eintritte, RL: Detlef Hahn und Heinz Enne € 5.260,--
Addo Elephant NP
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| naturschutzbund | Zeitschrift natur&land Museumsplatz 2 | 5020 Salzburg
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Natur & Land ET: 16.3.2015 DU: 25.2.2015 180 x 200 mm, 4c natur-land@naturschutzbund.at (Ingrid Hagenstein) Tel. 0662/642909
Namaqualand
Zulassungsnummer 02Z 031442 M dVr 0457884 ISSN: 0028-0607 | natur&land | 101. JG. – Heft 1-2015
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