GEMEINSAM VIEL ERREICHT!
JAHRESBERICHT 2018
www.naturschutzbund.at
NATUR DES JAHRES 2018 INSEKT: Skorpionsfliege VOGEL: Star
FLEDERMAUS: Kleine Hufeisennase
WEICHTIER: Tigerschnegel
FLECHTE: Fransen-Nabelflechte
SPINNE: Fettspinne
NUTZTIER: Weißer Barockesel
FISCH: Wels
STREUOBST: Salzburger Rosenstreifling
LURCH: Grasfrosch
MOOS: Apfelmoos TIER: Igel PILZ: Gestielter Tannen-Schwarzborstling
BLUME: Langblättriger Ehrenpreis
NEOPHYT: Drüsiges Springkraut
INHALT Leitbild
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Vorwort des Präsidenten
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Einblicke & Rückblicke
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Bundesverband: Aktiv für die Natur
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Grünes Band Europa
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Natur verbindet
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Im Einsatz für wilde Bienen
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Der Wildkatze auf der Spur
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Vielfalt ist Leben
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Es lebe das Wasser
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Fürsprache für den Fischotter
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Naturbeobachtung
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Eine Chance für den Wolf
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Natur freikaufen
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Ein Herz für Reptilien
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Nachts in meinem Garten
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Ein Nest für Eisvögel
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Vorarlberg
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Tirol
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Salzburg
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Kärnten
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Steiermark
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Oberösterreich
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Niederösterreich
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Wien
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Burgenland
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Im Detail
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Ihre Spende in guten Händen
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Danke!
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Zusammen sind wir stark
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Jugend für die Natur
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Wir haben viel zu erzählen
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Immer aktuell informiert
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Was wir 2019 vorhaben
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Unsere PartnerInnen
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Landesgruppen: Unser Einsatz vor Ort
Finanzen
Gehen wir´s gemeinsam an
LEITBILD IM EINSATZ FÜR DIE NATUR seit über 100 Jahren
Der | naturschutzbund | Österreich setzt sich im Interesse der Allgemeinheit seit über 100 Jahren für eine dauerhafte Sicherung der Natur als Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen ein. Seine auch über die Grenzen Österreichs hinausgehenden Aktivitäten tragen dazu bei, Arten und Lebensräume zu schützen, das Bewusstsein über den Wert natürlicher und naturnaher Lebensräume zu stärken sowie eine naturverträgliche Nutzung der natürlichen, nicht vermehrbaren Lebensgrundlagen zu sichern und zu fördern. Der Naturschutzbund ist die größte Naturschutzorganisation Österreichs mit föderaler Struktur und besteht aus neun Landesgruppen mit Regionalgruppen und der Naturschutzjugend. Er ist ein unabhängiger, gemeinnütziger und überparteilicher Verband und verfolgt kein wirtschaftliches Gewinnstreben. Der Naturschutzbund versteht sich als ökologisches Gewissen, vorausschauender Mahner und engagierter Anwalt der Natur. Er ist treibende Kraft für eine nachhaltige Entwicklung in Österreich und einen ethisch korrekten Umgang mit der Natur. Seine Stärke und Glaubwürdigkeit basieren auf der fachlichen Kompetenz und dem Engagement seiner Mitglieder, ExpertInnen und UnterstützerInnen.
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Der Naturschutzbund setzt sich ein für… e HMI :MIPJEPX HIW 0IFIRW HIR Schutz der Arten und ihrer Lebensräume e HMI )VLEPXYRK YRH ;MIHIVLIVWXIPlung der charakteristischen Natur- und Kulturlandschaft unseres Landes e HMI &I[ELVYRK YRH +IWYRH erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen Boden, Wasser und Luft e IMRI REXYVZIVXV±KPMGLI YRH HEQMX ökologisch orientierte Land- und Forstbewirtschaftung, Raumplanung und Energieerzeugung
… indem er… e HIV 2EXYV IMRI 7XMQQI KMFX e REXYVWGLYX^JEGLPMGL [IVXZSPPI Lebensräume durch Kauf, Pacht und Pflege sichert e 4VSNIOXI ^YQ 7GLYX^ ZSR %VXIR und Lebensräumen durchführt e MR IMRIQ FVIMXIR 2IX^[IVO EKMIVX und den konstruktiven Dialog mit Interessensgruppen sucht e -RJSVQEXMSRWEVFIMX PIMWXIX YQ bei den Menschen Wissen, Verständnis und Begeisterung für die Natur zu fördern
VORWORT DES PRÄSIDENTEN GELEBTE NATURVERBUNDENHEIT im Ehrenamt
2018 war für uns ein Jahr mit besonderer Herausforderung. Denn in der heißen Diskussion über den Klimaschutz wird zurzeit etwas Wichtiges vergessen:
Dass mit zunehmendem Bodenverbrauch, mit noch intensiverer Bodennutzung, mit touristischen Großprojekten und einem Grünland, das so oft gemäht wird, dass nur mehr wenige Pflanzen übrig bleiben, die Artenvielfalt auch in unserem wunderbaren Land massiv zurückgedrängt wird.
rende Arten wie Luchs, Wildkatze und Wolf, von Schutzprojekten am Grünen Band bis zur Förderung von Blumenwiesen und Heckenlandschaften, von Schulprogrammen zu Amphibien und Reptilien bis zum Einsatz für die letzten frei fließenden Flüsse wie etwa den Kamp in Niederösterreich oder die Mur in Graz. Und fast nebenbei haben wir auch in diesem Jahr dank großzügiger Unterstützerinnen und Unterstützer wieder zahlreiche ökologisch wertvolle Gebiete - Überlebensinseln für bedrohte Tiere und Pflanzen - ankaufen und dauerhaft retten können. Derzeit sind bereits fast 2.000 Flächen unter unserer Obhut, die von den Naturschutzbund - Landesgruppen professionell betreut und gepflegt werden. Keine andere Naturschutzorganisation hat die Verantwortung für so viele wertvolle Naturgebiete übernommen!
Das Jahr war daher geprägt vom Einsatz für unsere heimische Vielfalt: Von bundesweiten Großprojekten zum Schutz unserer Bestäuber bis zum Einsatz für mehr Toleranz für rückkeh-
Wohl am schwierigsten war und ist es Natur zu verteidigen und die Grenzen eines derzeit so gepriesenen Wirtschaftswachstums zugunsten der Erhaltung unserer Mit- und Umwelt
„DIE ARTENVIELFALT IN ÖSTERREICH IST UNSER WICHTIGSTES GUT, UND DIESES GILT ES ZU ERHALTEN!“ Präsident Roman Türk
aufzuzeigen und zu vermitteln. Deshalb investiert der Naturschutzbund nicht nur intensiv in Bildungsarbeit und Artenkenntnis, sondern steht als Anwalt der Natur auch auf, wenn es der Natur zu eng wird. Wir lassen uns nicht entmutigen, wissen wir doch, dass es viele Menschen gibt, die hinter uns und unserem tagtäglichen Einsatz für die Natur stehen. Ich danke daher all jenen ganz herzlich, die uns zum Teil schon sehr lange bei all diesen Herausforderungen tatkräftig unterstützen und freue mich schon jetzt, gemeinsam mit Ihnen und hoffentlich vielen neuen FreundInnen, PartnerInnen und Allianzen auch 2019 für eine intakte Naturvielfalt in Österreich einzutreten! Ihr Roman Türk
Präsident Univ.-Prof. i.R. Dr. Roman Türk
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EINBLICKE & RÜCKBLICKE 2
018 war wohl das Jahr der Wiederentdeckung schon lange nicht mehr gesehener Tierarten in Österreich. So ist Maria Zacherl im August in Apetlon die Sichtung der extrem seltenen Obsthummel gelungen. Diese wurde in den letzten zehn Jahren nur ganze viermal in Österreich gesehen. Schon im Mai gelang der Nachweis einer Wildkatze in Vorarlberg - der erste seit der Nacheiszeit vor rund 9.000 Jahren. Um in Zukunft noch viele weitere derart sensationelle Sichtungen zu sammeln, hat der Naturschutzbund die App „naturbeobachtung.at“ entwickelt. Diese steht nun in jedem Appstore kostenlos zum Download zur Verfügung.
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nser Engagement im Naturschutz ist auch 2018 wieder ausgezeichnet worden. So wurde Peter Weish, der Präsident des Naturschutzbundes Wien, mit dem Nuclear-Free- Future Award für sein Lebenswerk geehrt. In St. Georgen bei Salzburg fand sich die schönste Hecke Österreichs: Franz Laimighofer, Josef Maier, Georg Gitzinger und die Jägerschaft St. Georgen wurden als „Heckenkönige“ prämiert. Auch künftigen Einsatz galt es vorzubereiten: So führte die Österreichische Naturschutzjugend 2018 eine JugendleiterInnenAusbildung durch, die mit der Verleihung eines Zertifikates abgeschlossen wurde. Einblicke in die über 100-jährige Geschichte des Naturschutzbundes gab Johannes Gepp bei vielen Buchpräsentationen im ganzen Land.
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Bei einigen hundert Veranstaltungen
gab es 2018 wieder viel zu entdecken. Ob bei der Woche der Artenvielfalt oder im Rahmen von Exkursionen zu speziellen Themen wie den Reptilien in ganz Österreich war Artenvielfalt zu erleben. Die NATUR VERBINDET Praxistage boten Information und Praxiswissen über die Anlage artenreicher Blumenwiesen und vielfältiger, standortgerechter Hecken. Die TeilnehmerInnen der Green-Belt-Camps in Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark legten selbst Hand an, ebenso wie die vielen HelferInnen bei Pflegeeinsätzen, mit deren Unterstützung wertvolle Flächen für die Natur in ganz Österreich erhalten werden können. Der Naturschutzbund möchte sich bei allen für ihren ehrenamtlichen Einsatz ganz herzlich bedanken!
Als Anwalt der Natur setzte sich der
Naturschutzbund in ganz Österreich für den Erhalt von Magerrasen, Flüssen und Wäldern ein. Von Vorarlberg bis nach Niederösterreich reichte das Engagement. Ob Mur, Kamp oder Saalach, der Druck durch Verbauungspläne von Gewässern steigt ständig. Auch die touristische Nutzung von hochalpinen Gebieten droht immer noch intensiver zu werden. Hier erhebt der Naturschutzbund seine Stimme, um das Überleben der Natur zu gewährleisten.
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AKTIV FÜR DIE NATUR UNSER VIELFÄLTIGER EINSATZ Projekte für die Natur
Die Bewahrung der Artenvielfalt
und ihrer Lebensräume für uns und kommende Generationen ist unser zentrales Anliegen. Insgesamt sind heute in Österreich 4.000 Tier- und Pflanzenarten bedroht. Der Naturschutzbund kämpft seit Jahrzehnten dafür, Pflanzen und Tieren wieder geeignete (Überlebens-) Bedingungen zu schaffen und damit die Artenvielfalt zu erhalten. Einmal ausgestorbene Tiere oder Pflanzen kann man nicht wieder „neu machen“. Die Erfolge unserer Arbeit für Schachblume, Bienenfresser, Schleiereule, Laubfrosch & Co geben Anlass zur Hoffnung, aber sie zeigen auch: Es gibt noch viel zu tun! Die nächsten Seiten geben einen Überblick über unsere unterschiedlichsten Projekte und die vielfältige Arbeit in ganz Österreich. So versuchen wir auf verschiedenen Ebenen die Biodiversität zu erhalten und zu fördern.
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GRÜNES BAND EUROPA NATUR BESIEGT STACHELDRAHT in ganz Europa
Das GRÜNE BAND, die wertvollen Lebensräume, die sich im Schatten des Eisernen Vorhangs entwickelt und erhalten haben, sind heute das größte Biotopverbundsystem Europas. Österreich hat beinahe 1.300 km Anteil an dem internationalen Projekt: Wertvollste Naturgüter vom Böhmerwald bis zum Neusiedlersee, von den March-Thaya-Auen bis zum Dobratsch. Die Zahl an seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten ist groß, die Bedeutung dieses Raumes für Naturschutz und Biotopverbund einzigartig. Das GRÜNE BAND ist ein unersetzbares und in seiner Dimension einzigartiges Biotopverbundsystem in unserer Kulturlandschaft. Sein besonderer Wert liegt darin, dass es (noch) ein verwobenes und ganzheitlich funktionierendes Netz verschiedenster Lebensräume ist. Da Lebensraumzerschneidung eine der Hauptursachen für das Artensterben und den Verlust der biologischen Vielfalt ist, müssen die Verkleinerung und die Isolation intakter Naturgebiete unbedingt gestoppt werden. Auch deshalb arbeitet der Naturschutzbund in einem großen PartnerInnennetzwerk aktiv an der Realisierung und Erhaltung des GRÜNEN BANDES als Lebensader quer durch Europa.
Neben Arten- und Biotopschutzprojekten konzentriert er sich auf die Information über die Bedeutung des GRÜNEN BANDES als Wanderkorridor, Rückzugsraum und Naturoase: intensive Öffentlichkeitsarbeit, Publikationen, Exkursionen und Workshops sowie Tagungen und Pressefahrten gemeinsam mit den Nachbarn. Daneben stehen internationale Kontakte, der Aufbau von Informationsnetzen und die Koordination aller österreichischen Aktivitäten am GRÜNEN BAND im Mittelpunkt der Bemühungen. Unterstützt werden der Naturschutzbund und seine Landesgruppen dabei auch von den Ländern, dem Umweltministerium und von PartnerInnen wie dem Umweltbundesamt.
EINIGE HIGHLIGHTS e -RXIVREXMSREPI +VIIR &IPX Camps: Jugendliche arbeiten in OÖ, NÖ und der STMK bei Biotoppflegeeinsätzen eine Woche lang freiwillig für die Natur e :IVERWXEPXYRKWVIMLI )\OYVWMonen und geführte Wanderungen zum besonderen Naturraum e 2EXYVJVIMOEYJ %ROEYJ 4EGLX und Betreuung wertvoller Naturflächen e ;ERHIVEYWWXIPPYRK ^YQ +VIIR Belt Mitteleuropa e -RXIV REXMSREPI :IVRIX^YRK und Mitarbeit bei Projekten, etwa zur besseren Vernetzung der Schutzgebiete am GRÜNEN BAND
www.gruenesband.at
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NATUR VERBINDET BUNTE SÄUME SIND TOLLE LEBENSRÄUME nicht nur für Vögel
Unsere Landschaft ist von Menschenhand geformt. Über viele Jahrhunderte haben wir sie äußerst vielseitig genutzt und eine artenreiche und blühende Kulturlandschaft hervorgebracht. Insekten, Vögel und unterschiedlichste Pflanzenarten haben hier ihren Lebensraum gefunden. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Landschaft aber massiv verändert. Damit verschwanden auch all die Blühstreifen, Raine, Feldränder und Gehölze: Und mit ihnen auch einst häufige Tier- und Pflanzenarten. Mit NATUR VERBINDET setzt sich der Naturschutzbund in Zusammenarbeit mit vielen für eine bunte und artenreiche Kulturlandschaft ein. Im Zentrum stehen verbindende Naturräume: Hecken und Blühstreifen sollen geschaffen, erhalten und richtig betreut, Waldränder und Ufergehölze ökologisch aufgewertet, Wegränder und Bahndämme möglichst naturnah gepflegt werden. Unterstützt wird die Initiative von der EU, dem Bund und vielen PartnerInnen. NATUR VERBINDET ist eine Positivkampagne, die auf Information und „good will“ setzt. Neben der breiten Öffentlichkeit richtet sie sich daher vor allem an GrundbesitzerInnen und LandnutzerInnen. Landwirtschaftskammer und Jägerschaft waren hier wichtige PartnerInnen.
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Praxisevents, Publikationen, Hintergrundgespräche, Tagungen, ein breites ExpertInnennetzwerk, gute Beispiele u. v. m. sollen informieren und dazu motivieren Blühflächen und Gehölzsäume neu zu schaffen oder zu erhalten und naturverträglich zu bewirtschaften. Mit Wettbewerben werden beispielgebende Initiativen und Flächen vor den Vorhang geholt, vorgestellt und ausgezeichnet. Die zentrale Informationsdrehscheibe der Initiative ist eine umfangreiche online-Plattform: Unter dem Motto „Jeder Quadratmeter zählt“ bieten wir dort Fachwissen und Service und „sammeln“ Vielfaltsflächen.
WAS 2018 PASSIERTE e %YW^IMGLRYRK HIV WGLÁRWXIR Gehölzsäume Österreichs e )\OYVWMSRIR 4VE\MWXEKI 0ILVfahrten, Vorträge & Workshops e %RPEKI ZSR &PYQIR[MIWIR Heckenpflanzungen & Lebensraumverbesserung mit Partnern e *EGLXEKYRK 2EXYVRELIW Grün“ gemeinsam mit dem REWISA-Netzwerk e &VSWGLÆVI &YRXI 7±YQI Lebensräume“ e &IVEXYRK ZSR -RXIVIWWMIVXIR Feldtafeln für Vielfaltsflächen e Partnerprogramme z. B. mit Asfinag und Bundesforsten
www.naturverbindet.at
IM EINSATZ FÜR WILDE BIENEN HUMMELN & ANDERE WILDBIENEN Bestäuber in Not
Ob Äpfel, Beeren, Kräuter, Kürbisse oder Wein: rund 80 % aller Pflanzen sind auf Insektenbestäubung angewiesen und davon werden wiederum ca. 80 % von Wild- und Honigbienen bestäubt. Doch unsere 696 heimischen Bienenarten – die Honigbiene ist nur eine davon – leiden unter Pestiziden und vor allem unter dem Verlust ihrer natürlichen Lebensgrundlagen. Deshalb greifen wir gemeinsam mit dem Lebensmittelhändler HOFER seit 2013 im Rahmen des Bienenschutzfonds unseren Bienen unter die Flügel. Damit möglichst viele Menschen Hummeln und andere Wildbienenarten kennenlernen, veranstalten unsere ExpertInnen Bestimmungskurse. In speziellen Vermehrungsseminaren kann man lernen ein Hummelvolk zu züchten. So haben bereits hunderte Interessierte ihr Wissen über die pelzigen Brummer erweitert. Mit der neuen Naturbeobachtungs-App hat jeder die Möglichkeit seine Hummelbeobachtung per Handy zu melden und bestimmen zu lassen. Mit der Krokusblüte im zeitigen Frühjahr ist unser mehrjähriges Projekt „Blühende Gemeinde“ zu Ende gegangen. Dabei haben rund 800 Kinder im Raum Leoben und im Zillertal rund 30.000 biologisch produzierte Krokuszwiebeln zuhause und auf
Gemeindeflächen gepflanzt, damit die Bienen erste Nahrung nach dem Winter finden. Mehr Blühflächen für Hummeln & Co an rund 600 ha Kürbisfeldern ist das Ziel des neuesten Bienen-Projektes. Rund 80 Bauern und Bäuerinnen in der Steiermark, in Niederösterreich und im Burgenland nehmen daran teil. Zusätzliche Unterstützung kommt vom HOFER-Lieferanten Estyria. Auf Kürbisäckern ausgewählter VertragslandwirtInnen wird untersucht, wie sich die Blühstreifen auf die Bestäubungsleistung von Bienen auswirken. Es zeigt sich, dass auf Feldern mit Blühstreifen zwei- bis dreimal so viele Hummeln und Honigbienen beobachtet werden konnten.
BIENENAKTIONEN 2018 e %FWGLPYWW HIW /VSOYWpflanz-Projektes mit Schulen und Kindergärten in der Obersteiermark e :MIV ,YQQIPFIWXMQQYRKW und zwei Hummelvermehrungskurse e *EGLPMGLI &IXVIYYRK HIV Hummelmeldeplattform, mehr als 10.000 Meldungen e 2IYI ,YQQIP 1IPHI %TT JÆV Mobiltelefone e >[IM -RJSVQEXMSRWZIVERstaltungen für LandwirtInnen sowie Anlage von Blühflächen an 600 ha Kürbisäckern
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DER WILDKATZE AUF DER SPUR DIE SCHEUE MIEZE KEHRT ZURÜCK und wir unterstützen sie
Die Europäische Wildkatze ist eine der seltensten heimischen Säugetiere. Ursprünglich im Großteil Europas beheimatet, gibt es heute nur noch aufgesplitterte Restvorkommen. In Österreich gab es noch bis in die 1950er Jahre Wildkatzen, bevor sie aus den heimischen Wäldern verschwanden. Seither gelingen nur mehr vereinzelt Nachweise. Deshalb heftet sich der | naturschutzbund | seit 2008 an die Fersen des versteckt lebenden Tieres und sammelt sämtliche Hinweise zu Wildkatzen. 400 sind das inzwischen - mit 21 Nachweisen! Ein besonderes Highlight gelang 2018: der erste WildkatzenFotohinweis für Vorarlberg. Auch der erste Nachweis eines WildkatzenHauskatzen-Mischlings ist gelungen. Tatkräftige Unterstützung kommt seitens der Plattform Wildkatze, einer Kooperation aus Nationalpark Thayatal, Österreichischen Bundesforsten, Jagd Österreich, Alpenzoo Innsbruck-Tirol und weiterer WildkatzenexpertInnen. Sie wird vom Naturschutzbund geleitet und trifft sich zweimal pro Jahr zum Austausch. Unterstützt wird die Koordinations- und Meldestelle auch von der Initiative vielfaltleben. Trotz einiger Bestandserhebungen wissen wir aber immer noch zu wenig über den aktuellen Status
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in Österreich. Dazu wären weitere Erhebungen nötig – für diese fehlt allerdings das Geld. Für den Status der Wildkatze wäre auch wichtig herauszufinden, wie eng die genetisch bestätigten Wildkatzen miteinander verwandt sind. Um Wildkatzen sicher zu bestimmen, braucht es deren Haare, Gewebe oder Kot. Bewährt hat sich bisher die „Lockstock-Methode“ in Kombination mit Wildkameras. Dazu werden mit Baldriantinktur besprühte, sägeraue Holzpflöcke aufgestellt, an denen sich die Katzen reiben. Die hängenbleibenden Haare werden genetisch analysiert.
AUCH 2018 AKTIV e 7EQQIPR YRH ÆFIVTVÆJIR ZSR Wildkatzenmeldungen e .ELVIWLMKLPMKLX QÁKPMGLI erste Wildkatze in Vorarlberg e 7YGLI QMXXIPW 0SGOWXÁGOIR und Fotofallen im Bereich der Wachau e (IV 2EXYVWGLYX^FYRH [±LPX die Wildkatze zum „Tier des Jahres 2019“ e >[IM 4PEXXJSVQWMX^YRKIR
VIELFALTLEBEN BIODIVERSITÄT IST EIN SCHATZ und gehört bewahrt
Ein besonderes Anliegen des | naturschutzbund |, ja seine zentrale Motivation, war seit jeher die Erhaltung der Biodiversität. Zahlreiche Projekte und Aktionen stehen daher unter diesem Motto. Mit der Kampagne „vielfaltleben“ wurde vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus BMNT 2009 eine bisher einmalige Initiative zum Schutz der Biologischen Vielfalt ins Leben gerufen. Der | naturschutzbund | nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein, um dem Verlust der Artenvielfalt in Österreich entgegenzuwirken und die Bevölkerung zu sensibilisieren. Wichtige PartnerInnen im Einsatz für die Biologische Vielfalt sind die Gemeinden. Die BürgermeisterInnen haben hier große Verantwortung, sie sind für die Raumordnung vor Ort und die Flächenwidmung genauso zuständig wie für Umweltschutz oder Bewusstseinsbildung bei der Bevölkerung. Mit dem Gemeindenetz der Kampagne werden Gemeinden eingeladen die Natur vor ihrer Haustür zu erhalten und zu verbessern. Mehr als 145 Städte und Dörfer sind dem vielfaltlebenGemeindenetzwerk bisher beigetreten. Sie setzen vorbildhafte Natur- und Umweltschutzaktivitäten auf ihrem Gemeindegebiet und zeigen damit, dass ihnen Natur und Umwelt am Herzen liegen.
Bei vielfaltleben steht aber auch die Bewusstseinsbildung stark im Zentrum. Als besonderer und für alle sichtbarer Höhepunkt wurde deshalb 2010 die „Woche der Artenvielfalt“ ausgerufen, die seither jedes Jahr im Mai stattfindet: Rund um den 22. Mai, dem „Internationalen Tag der Artenvielfalt“, gibt es in ganz Österreich hunderte Veranstaltungen und Events zum Thema „biologische Vielfalt“, bei denen jeder mitmachen kann. Auch Schutzprogramme für besonders gefährdete Arten wie zum Beispiel für die Wildkatze, werden im Rahmen von vielfaltleben mit Unterstützung von BMNT und EU durchgeführt.
HIGHLIGHTS 2018 e 2IX^[IVOKIQIMRHIR MR ganz Österreich wurden intensiv betreut e *EWX :IVERWXEPXYRKIR während der Woche der Artenvielfalt von 18.-27. Mai luden zum Kennenlernen der Artenvielfalt in ganz Österreich ein e &MSHMZIVWMX±XWTVSNIOXI MR Regau, Königsstetten, Eisenstadt und Irdning-Donnersbachtal wurden umgesetzt
www.vielfaltleben.at
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ES LEBE DAS WASSER WASSER IST LEBEN Jeder Tropfen zählt!
Der | naturschutzbund | setzt sich bereits seit vielen Jahren für den Schutz der Wasserlebensräume und seiner Artenvielfalt ein. Er übernimmt auch im Nationalen Komitee der Ramsar-Konvention, dem Internationalen Übereinkommen zum Schutz der Feuchtgebiete, die Funktion des „National Focal Point“ für Bildung und Öffentlichkeitsarbeit. 2018 wurde in einer Kooperation mit dem Lebensmittelhändler HOFER zudem ein „Wasserfonds“ eingerichtet, der die Pflege und Bewahrung von drei wertvollen Wasserlebensräumen ermöglicht. Feuchtwiesen und Niedermoore sind hochgradig gefährdete Lebensräume. Deshalb will man mit dem Projekt verbliebene Niedermoor- und Feuchtwiesenstandorte im Süden des Burgenlandes nachhaltig schützen. Beeinträchtige Flächen werden wiederhergestellt, indem man sie entbuscht und größere Einzelbäume fällt. Mit dem Forstmulcher wird der Boden dann vorbereitet um dort heimisches standortgerechtes Saatgut wieder auszusäen. In Niederösterreich wird ein Feuchtbiotop in einem SchwarzerlenBruchwald revitalisiert, welches von zahlreichen Amphibien zum Laichen genutzt wird. Die Lage des Biotops macht es zu einem sicheren Lebensund Bruthabitat für diese mittlerweile weltweit bedrohte Tiergruppe.
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Im Rahmen des Projektes werden dort Amphibien und Libellen kartiert, auch die Vegetation wird erhoben. Darauf aufbauend wird die optimale Pflege der Flächen erarbeitet und umgesetzt. Am Rheindelta in Vorarlberg wird ein Artenschutzprojekt für Flussseeschwalben unterstützt. Diese sind in Österreich aufgrund fehlender Brutplätze vom Aussterben bedroht. Das Rheindelta beherbergt mit rund 300 Paaren über zwei Drittel der gesamten österreichischen Population. Flussseeschwalben brüten dort seit Jahrzehnten auf künstlich errichteten Nisthilfen. Der Naturschutzbund betreut die Brutfloße und erneuert sie bei Bedarf.
WAS IST 2018 PASSIERT e 4JPIKIQEgRELQIR EYJ ^[IM Niedermoorflächen im Burgenland: Entbuschung, Entfernung nicht heimischer Pflanzen, Bodenvorbereitung für heimisches Saatgut e )VLIFYRK HIV :IKIXEXMSR und Vorbereitung des Pflegeeinsatzes am Amphibienbiotop in Niederösterreich e ;EVXYRK ZSR ^ILR &VYXJPSßen am Rheindelta: Reinigung, Instandsetzung und Aufbringen von frischem Kies, Aufbewahrung bis zum Wiedereinsetzen.
FÜRSPRACHE FÜR FISCHOTTER FISCH UND OTTER gehören zusammen
Der Fischotter hat sich in den letzten 25 Jahren von Norden und Osten über weite Bereiche Österreichs wieder ausgebreitet. Deshalb geht es ihm mittlerweile sogar von „amtlicher“ Seite „an den Kragen“. Viel Wissen, aber noch mehr Nichtwissen kursiert um das Wappentier des | naturschutzbund | und die Auswirkungen seiner Lebensweise auf die Fischfauna. Die Wassermarder werden von Anglern und Teichbewirtschaftern für den Fischschwund in Gewässern allein verantwortlich gemacht. Es war also höchste Zeit zu handeln! Um die Emotionen aus dem Thema zu nehmen, initiierte der Naturschutzbund das Projekt „Mehr Akzeptanz für den Fischotter“, das auch von BMNT und EU unterstützt wurde. Oberstes Ziel war es, mit vielen Unwahrheiten und Missverständnissen aufzuräumen. Durch einen Dialogprozess mit TeichwirtInnen und BewirtschafterInnen von Fließgewässern wollte man einander näher kommen und wenn möglich sogar Lösungsansätze erarbeiten. Viele Themen waren bisher immer wieder Gegenstand unterschiedlicher Auslegung, was eine sachliche Diskussion unmöglich machte. Bei den Dialogforen wurden Sorgen und Ängste thematisiert, diskutiert
und gemeinsam akzeptable Strategien, Empfehlungen und Maßnahmen für den Umgang mit diesen Beutegreifern erarbeitet. Letztlich führten Sachargumente zur Annäherung zwischen den unterschiedlichen Standpunkten: Im Bereich Teichwirtschaft gelang eine Einigung bei strittigen Themen zu 100 %, auch im Bereich Fischerei/ Fließgewässer gab es großteils Konsens. Dies stellt deshalb einen wichtigen Schritt bei der Suche nach einer gemeinsamen Lösung dar. Die Sachverhalte müssen nun allen Betroffenen – auch der Basis der Interessensgruppen – vermittelt werden. Nachzulesen auf der Webseite des Akzeptanzprojekts:
UMSETZUNGEN 2018 e %VFIMXWXVIJJIR ZSR *MWGLSXXIV expertInnen e >[IMXIW (MEPSKJSVYQ Fischotter in Linz e )MRMKYRK QMX 8IMGL YRH Angelfischerei zu wesentlichen Punkten e +IQIMRWEQI 4VIWWIEYWWIRdung mit VertreterInnen der Teich- und Angelfischerei e -RJSVQEXMSR YRH SRPMRI (EVstellung der Ergebnisse des Dialogs
www.fischotter.eu
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NATURBEOBACHTUNG.AT SEHEN ERKENNEN MELDEN jetzt auch mit der App
Der | naturschutzbund | hat die scharfe Abgrenzung zwischen Wissenschaft und Alltag längst durchbrochen. Zeit seines Bestehens – seit nunmehr über 100 Jahren – setzt er auf die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Gesellschaft. Dabei unterstützen ihn viele ForscherInnen, aber auch die vielen Mitglieder, die mit ihrem vielfältigen Wissen und mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten die Naturschutzarbeit lenken und stärken.
Diese Konstellation, nämlich das Zusammenspiel von Wissenschaft und Gesellschaft und die Möglichkeiten im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit sind eine ideale Basis, Natur-Daten gemeinsam mit der Bevölkerung zu erfassen und gleichzeitig auch die Artenkenntnisse und das biologische Wissen zu fördern. So wurde 2006 mit naturbeobachtung.at die erste und in diesem Ausmaß auch einzigartige OnlineMelde-Plattform geschaffen. Hier kann man nicht nur Arten melden, sondern sich in Artsteckbriefen informieren, Verbreitungskarten zu Tier- und Pflanzenarten ansehen, die schönsten Naturbilder in einem Forum präsentieren oder mehr als 30 FachexpertInnen um Bestimmungshilfe bitten.
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Mittlerweile hat die Plattform naturbeobachtung.at mehr als 7.500 MelderInnen, die bis dato über 425.000 Beobachtungen beigetragen haben. Mehr als 290.000 Fotos wurden hochgeladen und über 155.000 Textbeiträge im Diskussionsforum erstellt. Unsere ExpertInnen haben mittlerweile bereits an die 120.000 Fundmeldungen überprüft. Dies ist insofern bedeutend, als die eingehenden Daten laufend verwendet werden: Sie fließen in wissenschaftliche Studien und Publikationen ein, finden in der Naturschutzund Öffentlichkeitsarbeit des Naturschutzbundes Verwendung und stellen eine wichtige Basis für Schutzprojekte im ganzen Land dar!
HÖHEPUNKTE 2018 e Mit der naturbeobachtung.atApp stellen wir ab sofort eine „Erweiterung“ der Webversion zur Verfügung. e %PW QMXXPIV[IMPI RIYRXI „Fokusgruppe“ wurden die Schwebfliegen veröffentlicht e *PIMgMKI 1IPHIV-RRIR EYW HIV Hummel-Meldeaktion wurden im Rahmen des Citizen Science Awards im November 2018 geehrt e (MI :SPOW^±LPYRK HIV 7±YKItiere“ startet in Oberösterreich!
EINE CHANCE FÜR DEN WOLF WER FÜRCHET SICH? Nur der Wolf!
Seit einigen Jahren tauchen Wölfe in Österreich auf und hinterlassen Spuren. Aufgrund der damit verbundenen Konflikte arbeitete der | naturschutzbund | an der „Akzeptanzförderung für den Wolf“, um dem Rückkehrer eine Stimme zu geben. Ziel war es mit VertreterInnen aus Land- und Forstwirtschaft, der Jägerschaft und der Länder sowie mit WolfsexpertInnen nach Lösungen für eine Koexistenz zu suchen. Denn der | naturschutzbund | ist überzeugt, dass dies möglich ist.
Der Naturschutzbund forderte deshalb eine Chance für den Wolf und arbeitete intensiv an einem konstruktiven Dialog mit allen Interessensgruppen. Im Rahmen des vom Bund und der EU finanzierten Projektes zur Akzeptanzförderung wurden ein öffentlicher WolfsInfoabend in Salzburg, mehrere ExpertInnensitzungen und zwei Dialogforen (Linz und Langenlois) durchgeführt, um alle Interessensgruppen zusammen zu bringen und fachlich fundierte Informationen zum Wolf anzubieten. Eine Exkursion ins Gebiet des ersten Wolfsrudels am Truppenübungsplatz in Allentsteig – es bildete sich 2016 – fand unter fachkundiger Führung des Österreichischen Bundesheeres statt. Dabei konnten
sich die TeilnehmerInnen ein Bild vor Ort machen. Beim Besuch des Landschaftspflegehofs Klaffl in Langenlois/NÖ wurde der Herdenschutz thematisiert - vier Herdenschutzhunde der Rasse Maremmano-Abruzzese bewachen dort die Schafherde der Familie. Der erste österreichweite Dialog zum Wolf wurde trotz des kontroversiellen Themas von gegenseitigem Respekt und konstruktiver Zusammenarbeit getragen. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Beteiligten haben sich auf unbestreitbare Fakten einigen können, die eine wichtige Basis für die weitere Arbeit zum Wolf darstellen, nachzulesen auf
UMSETZUNGEN 2018 e )\TIVX-RRIRWMX^YRKIR e >[IMXIW (MEPSKJSVYQ ;SPJ MR Langenlois/NÖ e )\OYVWMSR REGL %PPIRXWXIMK MRW Gebiet des ersten österreichischen Wolfsrudels e 4VIWWIOSRJIVIR^ QMX -RXIVIWsensgruppen am Hof des Herdenschutzbeauftragten Georg Höllbacher
www.naturschutzbund.at/wolf.html
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NATURFREIKAUF NATUR ERHALTEN UND PFLEGEN Dank Ihrer Hilfe!
Im Laufe seiner über 100 jährigen Geschichte konnte der | naturschutzbund | bereits fast 2.000 schutzwürdige Lebensräume im Ausmaß von knapp 20 Mio. Quadratmetern in seine Obhut nehmen und mit der Unterstützung von zahllosen HelferInnen pflegen. Sie sind einmalige Juwele unserer Natur- und Kulturlandschaft, die zu Überlebensinseln für gefährdete Tier- und Pflanzenarten wurden. Ihr Schutz genießt beim | naturschutzbund | höchste Priorität!
Jeden Tag geht in Österreich hektarweise Natur verloren – durch die rasant voranschreitende Versiegelung des Bodens, intensive Landbewirtschaftung, flächendeckende Monokulturen und andere Eingriffe. Die Natur zieht sich vielerorts auf Restflächen zurück, die zu Überlebensinseln für Tiere und Pflanzen werden. Der „sicherste“ Weg, diese dauerhaft zu erhalten ist sie freizukaufen. Seit vielen Jahrzehnten arbeitet der Naturschutzbund daran, durch Pacht oder Kauf bedrohte Naturflächen in seine Obhut zu bringen: Fast 1.900 Wiesen, Moore und Wälder sind es mittlerweile! Es gibt für den Naturschutzbund die unterschiedlichsten Beweggründe, Natur freizukaufen:
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Schutz vor Zerstörung, Erhalt von Wildnis- und Evolutionsflächen, notwendig gewordene Renaturierungen, Schaffung von Trittsteinbiotopen oder die Arrondierung bereits im Besitz befindlicher Flächen. Der Naturschutzbund kauft also nicht wahllos Flächen an, sondern tut dies strategisch. Durch Pacht oder Erwerb dürfen letztlich nur so viele Flächen neu hinzukommen, wie auch optimal im Sinne der Natur zu pflegen sind. Dank der Spende vieler PartnerInnen und treuer UnterstützerInnen können wir diese Schätze auch für die nächsten Generationen bewahren – ein herzliches Dankeschön dafür! www.naturfreikauf.at
NEUERWERBUNGEN 2018 e %ROEYJ IMRIW &YGLIR )MGLIRwaldes und einer einzigartigen Taglilienwiese in Neustift (Bgl) e %ROEYJ IMRIW WXVYOXYVVIMGLIR Mur-Auwaldes bei Bad Radkersburg (Stmk) e %ROEYJ IMRIW )VPIRFVYGL waldes und einer Feuchtwiese bei Güssing (Bgl) e %ROEYJ IMRIV 7GLQIXXIVPMRKWwiese im Oberen Mühlviertel bei Peilstein (OÖ) e 4EGLX ZSR WTI^MIPP JÆV 4MP^I äußerst wertvollen Naturwaldzellen in Wulkaprodersdorf und Großwarasdorf (Bgl)
EIN HERZ FÜR REPTILIEN KENNEN MELDEN & SCHÜTZEN in der Steiermark
Mit dem Projekt „Reptilien kennen, melden und schützen“ will der | naturschutzbund | der Bevölkerung die Welt von Zauneidechse, Ringelnatter & Co. näher bringen, die einzelnen Arten und ihre Besonderheiten vorstellen, durch aktives „Erleben“ die Scheu vor dieser Tiergruppe abbauen und ihr schlechtes Image verbessern. Finanzielle Unterstützung kommt von der EU und dem Land Steiermark.
Reptilien sind eine wenig beachtete Tiergruppe. Sie leben häufig an unwirtlichen Orten, ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber extremen Umweltbedingungen ist Folge einer Millionen Jahre langen Spezialisierung an diese Umgebungen, was sie zugleich sehr sensibel für kurzfristige Veränderungen macht. Von den weltweit 9.547 Reptilienarten sind bereits 19 % vom Aussterben bedroht und weitere 12 % gelten als stark gefährdet. In Österreich gibt es nur 14 Reptilienarten, aber alle stehen bereits auf der nationalen Roten Liste und sind geschützt. Die Wiesenotter gilt schon als ausgestorben/verschollen.
Viele Arten stehen auch unter europaweitem Schutz. Es besteht also akuter Handlungsbedarf! Hauptverantwortlich für den fortwährenden starken Rückgang sind die Fragmentierung und der Verlust ihres Lebensraumes. Gemeinsam mit HobbyforscherInnen aus ganz Österreich sowie der Bergund Naturwacht, der Naturschutzjugend, dem Naturschutzbund Steiermark und der Österr. Gesellschaft für Herpetologie, wollen wir möglichst viele aktuelle Verbreitungsdaten sammeln. Diese sind die Basis für weitere Forschungs- und Schutzprojekte. Auf naturbeobachtung.at kann jeder seine Reptilienbeobachtungen melden und damit einen wichtigen Beitrag leisten!
DAS PROJEKT 2018 e *EWX 6ITXMPMIRQIPHYRgen auf naturbeobachtung.at, mehr als 600 mit Belegfoto e &IWXMQQYRKW &VSWGLÆVI „Heimische Reptilien“ e 0IFIRWVEYQZIVFIWWIVYRKIR für Zauneidechse, Kreuzotter und Bergeidechse in Wörth an der Lafnitz und im Hörfeldmoor e 6ITXMPMIRI\OYVWMSRIR YRH -veranstaltungen e 6ITXMPMIRWIQMREV JÆV HMI 7XIMermärkische Berg- und Naturwacht in Lebring
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NACHTS IN MEINEM GARTEN NÄCHTLICHE BESUCHER GESUCHT Foto erwünscht!
Häuserfluchten, Betonwüsten, Autoverkehr: Auf den ersten Blick erscheint der Siedlungsraum naturfeindlich. Doch bei näherem Hinsehen kommt die Überraschung: 600 Tierarten wurden in den letzten Jahren in Mitteleuropas Städten beobachtet! Denn vor allem naturnahe Gärten bieten einen geeigneten Lebensraum als Unterschlupf und Futterquelle, davon profitieren besonders nachtaktive Säugetiere wie Fuchs, Dachs, Steinmarder, Igel & Co.
Im Rahmen der Aktion „Nachts in meinem Garten“ wollte der Naturschutzbund 2018 mithilfe von „Night-Watchern“ herausfinden, welche Säugetierarten sich in Österreichs Gärten tummeln. Dazu hat er, finanziert vom BMNT, 20 Wildtierkameras an interessierte GartenbesitzerInnen in ganz Österreich verschickt. Die glücklichen GewinnerInnen sowie andere Fotofallen-BesitzerInnen waren aufgerufen, Bilder von nächtlichen Tierbesuchen in ihrem Garten zu machen und auf der Online-Plattform naturbeobachtung. at zu teilen. ExpertInnen kontrollierten die hochgeladenen Fotos regelmäßig, sodass die richtige Bestimmung der Tierarten sichergestellt ist.
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Jeder „Night-Watcher“ leistete mit seinem Bild einen wichtigen Beitrag zur Erforschung unserer heimischen Säugetierwelt. 302 Bilder von nächtlichen Tierbesuchen sind 2018 auf naturbeobachtung.at eingegangen, u. a. Nördlicher Weißbrustigel, Steinmarder, Eichhörnchen, Fischotter, Biber, Bisam, Rotfuchs, Waldiltis, Dachs, Braunbrustigel, Reh, Baummarder, Waldmaus, Feldhase und Wildschwein. Aus allen Meldungen wurden die 10 schönsten und interessantesten Bilder ausgewählt und online vorgestellt. Wir freuen uns schon auf viele interessante und lustige Nachtbilder auch 2019!
NIGHTWATCH 2018 e &I[IVFYRK HIV %OXMSR 2EGLXW in meinem Garten“ und des Angebots von Wildkameras e %YW[ELP ZSR MRXIVIWWERXIR Gärten in ganz Österreich aus über 500 Bewerbungen e /SRXVSPPI EPPIV IMRKIKERKIRIR Meldungen durch FachexpertInnen e %YW[ELP HIV WTERRIRHWXIR Nacht-Bilder, Präsentation und Prämierung
EIN NEST FÜR EISVÖGEL NEUES ZUHAUSE GESCHAFFEN in Salzburg
Seit 2015 unterstützen Spitz und HOFER die Arbeit des | naturschutzbund |. Dabei werden lokale Artenschutzprojekte an intakten alpinen Wasserlebensräumen gefördert. Die | naturschutzbund | Biotopschutzgruppe Pinzgau führte in diesem Zusammenhang an der Achenfurt in Uttendorf, einem Altarm der Salzach, bereits mehrere lebensraumerhaltende Maßnahmen durch. Seit 2018 steht der Eisvogel im Zentrum.
2018 hat die Biotopschutzgruppe an der Achenfurt eine spezielle Niststation für den Eisvogel gebaut, die nun als Brutplatz zur Verfügung steht und hoffentlich bald genutzt wird. Der Eisvogel ist in Österreich stark gefährdet und hat daher einen erhöhten Schutzbedarf. In der Vergangenheit wurde der Eisvogel verfolgt, da er als Konkurrent zu den Fischern angesehen wurde. Heute ist er durch die Vernichtung seines Lebensraums bedrängt: Es gibt kaum noch unverbaute Flüsse und auch Bäche wurden in der Vergangenheit begradigt und in Betonbetten verlegt, Uferbewuchs wurde gerodet, Tümpel zugeschüttet und Feuchtgebiete trocken gelegt. Helfen kann man
diesem wunderschönen Vogel durch Erhaltung und Renaturierung in naturnahen Fluss- und Bachlandschaften und dem Bereitstellen von Nistmöglichkeiten zur Förderung der Bestände sowie die Überwachung von bekannten Vorkommen. Im Pinzgau konnten bisher nur einzelne Vögel beobachtet werden. Nun hoffen wir, dass es durch die Nisthilfe mit der Population steil bergauf geht! Die ersten Eisvögel haben sich bereits nahe der Niststation sehen lassen...
EISVOGELHILFE 2018 e %YW[ELP HIW KIIMKRIXIR Standortes für die Niststation im Winter/Frühling e 1±LEVFIMXIR EQ 9JIV HIV Achenfurt e %YJWXIPPIR HIW *YRHEQIRXW sowie des Kastens e *ÆPPYRK HIV 2MWXWXEXMSR QMX Lehm, Aufsetzen des Daches, Anlegen eines Ansitzastes und „natürliche Tarnung“ mit Ästen und Sträuchern
Um zusätzliche Verbreitungsdaten zum seltenen Eisvogel zu bekommen, ruft der Naturschutzbund zum Melden von Beobachtungen auf: www.naturbeobachtung.at
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IN GANZ ÖSTERREICH AKTIV
EINSATZ VOR ORT
I
nteressensvertretung vor Ort ist eine der Stärken des Naturschutzbundes. Als „Anwalt der Natur“ ist es wichtig, rasch und unbürokratisch einzugreifen und zu unterstützen. Eine Aufgabe, die der Naturschutzbund durch seine föderale Struktur optimal wahrnehmen kann. Von Bachsäuberungsaktionen über die Sicherung und Betreuung von Amphibienwanderstrecken bis zur Verhinderung von naturzerstörerischen ‚Mega‘-Projekten, von kleinsten bis zu überregionalen Schwerpunktaktionen, in ganz Österreich sind Orts-, Bezirks- und Landesgruppen des Naturschutzbundes im Einsatz, um Natur zu retten. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen ausgewählte Aktivitäten in den Bundesländern vor.
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VORARLBERG
INS LÄNDLE GEBLICKT
So manches „langat“ im Ländle und manches reicht leider noch lange nicht! So hat sich die Landesgruppe Vorarlberg dieses Jahr mit vollem Engagement für die Natur und gegen das Verschwinden von wichtigen Naturräumen eingesetzt. Vom Schwarzköpfle im Montafon bis zu den Riedgebieten im Rheintal war der | naturschutzbund | im Einsatz. Eine weitgreifende Verbauung zu verhindern und andernorts den Lebensraum vom Aussterben bedrohter Arten zu schützen, waren nur ein paar der heurigen Schwerpunkte. Am Schwarzköpfle im Montafon setzt sich der Naturschutzbund Vorarlberg gemeinsam mit anderen Natur- und Umweltorganisationen gegen die Errichtung eines BeschneiungsStausees mit über 300.000 m³ Fassungsvermögen ein. In einer hochalpinen Moorlandschaft soll ein Bauwerks mit 62 m Länge und 9 m Höhe errichtet werden.
WEITERE AKTIVITÄTEN e 7GLYPI\OYVWMSR 1SSVHIXIOXMve im Götzner Moos“ e ;MHIVWXERH KIKIR [IMXIVI naturgefährdende, überdimensionierte Projekte wie z. B. Ausbaupläne beim Salzmann/ Rohrspitz oder Tunnelspinne Feldkirch
Durch eine gemeinsame Petition „as langat“ konnten innerhalb kürzester Zeit 4.454 Unterschriften gesammelt und an Landeshauptmann und Landesräte übergeben werden. Bei einem 5-tägigen Protestmarsch von Bregenz bis auf die Bielerhöhe mit interessanten Begegnungen und Gesprächen, kam viel Unterstützung und Bestärkung aus der Bevölkerung. Ende August konnte auch schon ein Erfolg verbucht werden: Die vom Naturschutzbund geltend gemachte UVP(Umweltverträglichkeits)Pflicht wird näher geprüft und das Verfahren beim Landesverwaltungsgericht Gericht solange ausgesetzt. Doch nicht nur im Hochgebirge waren wir aktiv. Zur Unterstützung der vom Aussterben bedrohten Wiesenbrüter
im Vorarlberger Rheintal haben Land Vorarlberg und Naturschutzbund ein Maßnahmenpaket geschnürt: Feuchtwiesen und eine gehölzarme Riedlandschaft sollen erhalten, ein hoher Grundwasserspiegel gesichert werden. Und es geht auch um naturnahe Grabenbewirtschaftung, die Anlage von Flachteichen und eine gute Besucherlenkung inkl. Leinenzwang für Hunde während der Brutzeit von Mitte März bis Mitte Juli. Durch einfache Maßnahmen können Gelege- und Kükenverluste durch landwirtschaftliche Bearbeitung weitestgehend vermieden werden. Viele Exkursionen und Vorträge in und über die Natur und einen nachhaltigen Lebensstil rundeten das Programm 2018 ab.
e -RXIVVIKTVSNIOX /PIMRKI[±Wser“, Naturschutzarbeit in der Achschlucht e 7]QTEXLMIOEQTEKRI 6LIWMu mit Schweizer und Liechtensteiner Umweltorganisationen e %OXMSRWXEK ;MV WMRH /PMQEu e 4VE\MWOYVWI )MRJEGL REXYVRELu
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LAND DER BERGE
TIROL
Im Bundesland Tirol widmet sich der | naturschutzbund | den kleinräumigen Strukturen und unterstützt Jugendarbeit und Naturvermittlung. Vor nun genau 20 Jahren wurde vom | naturschutzbund | und der Naturschutzjugend der Verein natopia gegründet. Dieser führt Exkursionen, Biotoppflegeeinsätze, Tagungen und Projekte durch, die Kindern und Jugendlichen einen neuen, ungezwungenen Zugang zur Natur verschaffen sollen. Aufgrund des runden Jubiläums von natopia fand heuer die Umweltbildungs-Fachtagung „Naturvermittlung mit Herz, Hand und Verstand“ in Matrei statt. Das Zusammentreffen bot in Vorträgen und Workshops allen NaturpädagogInnen Gelegenheit zum Austausch mit PraktikerInnen und ExpertInnen, um die für den persönlichen Erfolg notwendige Qualität weiter zu verbessern. Doch nicht nur fachlich wurde diese Veranstaltung begangen, auch das Fest zum 20-jährigen Bestehen kam nicht zu kurz. Natürlich wird auch in Tirol fest Hand angelegt, um Natur zu erhalten und die Artenvielfalt zu stärken. So trafen sich dieses Jahr wieder viele freiwillige Helfer um die
ökologisch wertvollen Flächen im Mühlauer Fuchsloch frei zu halten und vor Verbuschung zu schützen. Außerdem wurde eine neue Infotafel aufgestellt und eingeweiht. Beim Tag der Artenvielfalt im Stubaital brachte Präsident Roman Türk seine wissenschaftliche Expertise auch dieses Jahr wieder ein. Insgesamt 80 ExpertInnen erfassten dort 24 Stunden lang die Biodiversität vor Ort und lieferten hervorragende Ergebnisse. Auf die Artenvielfalt wurde in Tirol außerdem an ganz anderer Stelle geachtet. Gemeinsam mit dem NATUR VERBINDET Projektpartner ASFINAG wurden 3.000 Quadratmeter Blühstreifen an der Autobahnraststation Pettnau
geschaffen. Auch Laubbäume wurden angepflanzt. Dort werden sich über die Jahre jene Blühpflanzen durchsetzen, die den halbschattigen und weniger feuchten Standort auch tolerieren. Künftig werden sich also nicht nur die BesucherInnen an der Raststätte erfreuen, sondern auch viele Insekten neue Nahrung finden.
WEITERE AKTIVITÄTEN e %RPEKI ZSR 0EYFJVSWGL tümpeln durch die ARGE Völser Teich e %VXIRVIMGLXYQ WGLEJJIR QMX (V Reinhard Witt und dem Projekt „Blütenreich“ e 8EKJEPXIV &IWXMQQYRKWOYVW e 2EXYVWGLYX^FYRH FIM HIR „Ohrwurm–Sommergesprächen“ im „freiRad“ e :MIPI [IMXIVI -RJSVQEXMSRIR auf www.natopia.at und www.arten-vielfalt.at
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SALZBURG
STADT LAND FLUSS
Vom Gaisberg bis zur Salzach, von Krimml im Oberpinzgau bis in den Biosphärenpark Lungau, von Köstendorf bis in die Landeshauptstadt erstrecken sich die Aktivitäten des | naturschutzbund | Salzburg. Ob Schmetterling oder Wildblumen, um viele Arten haben sich ehrenamtliche HelferInnen gekümmert und mit viel Mühe die unterschiedlichsten Lebensräume gehegt und gepflegt. Auch Raumordnung, Flächenwidmung und Landwirtschaft waren und sind dem | naturschutzbund | in Salzburg ein großes Anliegen. Gemeinsam mit dem Land Salzburg wurden in drei Pilotgemeinden naturnahe Blühflächen auf öffentlichem Grund angelegt bereits im Frühling zeigten sich in Seeham, Lamprechtshausen und Seekirchen erste Blüherfolge. Weitere Gemeinden wollen sich nun der Initiative anschließen.
WEITERE AKTIVITÄTEN e 1MX[MVOYRK FIMQ %VXIRWGLYX^tag im Zoo Salzburg e )MRWEX^ KIKIR 7XIMRFVYGL EQ Lidaun e 4VE\MWXEK :MIPJ±PXMKI +±VXIR und Blühflächen“ e -RJSVQEXMSRWWXERH ^Y &PÆLJP±chen am Biofest in Salzburg
Doch nicht nur Blumenwiesen, auch Gewässer wie die Saalach und die Salzach liegen dem Naturschutzbund am Herzen. So wurde in Burghausen mit AktivistInnen vor Ort eine gemeinsame Kundgebung gegen geplante Kraftwerke und für eine Renaturierung der Unteren Salzach veranstaltet. Wie in so manchen anderen Bundesländern ist auch im Land Salzburg die Rückkehr der Wölfe ein viel diskutiertes Thema. So fand gemeinsam mit Standesvertretern und Beamten ein runder Tisch zum Thema statt. Der Naturschutzbund setzt sich für Herdenschutz als Sofortmaßnahme ein und regt eine Erstförderung z. B. für Zäune oder Herdenschutzhunde in Höhe von 100 % durch das Land an.
Auch neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere wurden im Bundesland geschaffen. So zum Beispiel der „MPreis-Tümpel“ in Piesendorf. Die Biotopschutzgruppe Pinzgau des Naturschutzbundes hat die Bauarbeiten fachlich begleitet. Mittlerweile erfreut sich das neue Laichgewässer großer Beliebtheit sowohl bei Bewohnern als auch bei Besuchern. Exkursionen in die Natur des Salzburger Landes rundeten das Programm ab.
e &I[YWWXWIMRWFMPHYRK ^YQ Flächenverbrauch e &IXIMPMKYRK ER HIV /PMQE YRH Energiestrategie Salzburg 2050
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VIEL LOS IM SÜDEN
KÄRNTEN
In Kärnten stand 2018 ein Jubiläum an: Klaus Kugi leitet als ehrenamtlich tätiger Geschäftsführer nun bereits seit zwei Jahrzehnten die Geschicke des | naturschutzbund | in Kärnten. 2018 wurden die von ihm über Jahre mühevoll gestarteten Projekte mit viel Erfolg weiter geführt. Von Wolfsberg bis Heiligenblut setzen sich viele ehrenamtliche HelferInnen für den Erhalt der heimischen Natur ein: Von der autochthonen donau- stämmigen Bachforelle bis zum Edelkrebs, vom Moor bis zum Flusslauf und Trockenrasen spannt sich der Bogen. Ein Fokus des Naturschutzbundes in Kärnten liegt in der Erhaltungszucht autochthoner Bachforellen des Gurktaltyps, des Karawanken- und auch des Gailtaltyps, allesamt den donaustämmigen Kärntner Urforellen zugehörig. In drei adaptierten Teichen bei St. Veit wird seit Jahren erfolgreich einerseits das Aussterben dieser Arten verhindert, andererseits werden passende Jungfische wieder in ihre angestammten Gewässer eingesetzt. Nicht nur Fische brauchen Pflege, auch die uralte Obstbaumallee auf dem Naturschutzbund-Grundstück nahe Schloss Freyenthurn. Freiwillige Helfer schenken dort auch neu gesetzten Pflanzen ihre ganze Aufmerksamkeit und achten auf Sauberkeit auf dem Gelände.
Außerdem werden immer wieder Nisthilfen für Schwalben, Nistkästen für Höhlenbrüter und auch für Wasseramseln von AusschussMitgliedern des Naturschutzbundes Kärnten angefertigt. Viele dieser wichtigen Behausungen wurden zum Beispiel im Bleistätter Moor angebracht. Seit dem Sommer 2015 pachtet der Naturschutzbund große Fischereirechte an der Drau bei Spittal. Das Fischen ist dort nun verboten, damit sich typische Arten wie Äschen, Nasen, Aalrutten, Strömer aber insbesondere unsere einzigartigen, so genannten „Donaulachse“, die Huchen - allesamt gefährdet bis stark gefährdet - wenigstens dort noch ungestört entfalten können.
Eine von ExpertInnen der BOKU durchgeführte Untersuchung der Fischbiomasse und des Artenspektrums hat bereits Erfreuliches gezeigt: Die Natur erholt sich an diesem Abschnitt der Drau nunmehr deutlich.
WEITERE AKTIVITÄTEN e &MSXSTTJPIKIEOXMSRIR EYJ den Grundstücken des Naturschutzbundes Kärnten e &IXVIYYRK YRH :IVKVÁgIVYRK der Gladiolenwiese in Oberschütt e )MRW±X^I KIKIR 2ISTL]XIR MR Lendorf bei Spittal e %YW[IVXYRK HIV )VLIFYRKIR der Tierwelt des Völkermarkter Stausees e &IQÆLYRKIR YQ HMI )VLEPXYRK von Edelkrebsen in Liemberg e 7GLYX^ HIV FIHVSLXIR ,SVR ottern in der Schütt
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STEIERMARK
ES GRÜNT SO GRÜN, WENN...
Wildblumen standen 2018 in der Steiermark im Mittelpunkt. Mit der Aktion „Blühende und summende Steiermark“ und anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Landesgruppe wurden blütenreiche Wiesen gefördert, die nützlichen Insekten als wertvolle Nahrungsquelle dienen. Allzu viele Wiesen verarmen immer mehr und verlieren ihren Artenreichtum. Vor allem die Pollen und Nektar liefernden heimischen Wildblumen wie Königskerze, Glockenblume oder Storchenschnabel werden immer seltener. Gut 60.000 Wildblumen stellte der Naturschutzbund im Jubiläumsjahr zur Verfügung, unterstützte die Anlieferung der Pflanzen im Topf und half beratend beim Setzen oder der Anlage einer Blühfläche. Ziel von „Blühende und summende Steiermark“ war es Industrie- und Firmenareale, Gemeindeflächen,
WEITERE UMSETZUNGEN AKTIVITÄTEN 2018 e ,IVEYWKEFI HIW &YGLIW „Österreichs Jahrhundert des Naturschutzes“ e 7GLYX^TVSNIOX +SPHIRIV Scheckenfalter im Ennstal/ Ausseerland
Schulhöfe, Böschungen, Ackerraine und Hausgärten mit Wildblumen zu bereichern. Mit 22 prächtigen Wildblumenarten wurde die Vielfalt erhöht, denn Honig- und Wildbienen profitieren davon. Auch Schmetterlinge und zahlreiche andere Insekten sind auf Blumenwiesen angewiesen. Ein weiterer Schwerpunkt war das ELER-Artenhilfsprojekt „Habitatoptimierung“. Dabei gingen die Bemühungen dahin, 100 Grünlandbiotope von insgesamt fast 600 Grundstücken des Naturschutzbundes mit geeigneten Pflegemaßnahmen so zu optimieren, dass die Bestände besonderer Schirmarten möglichst gesichert sind.
Diese Grünlandbiotope sollen mit Hilfe einer umsichtigen Planung und deren fachgerechter Umsetzung zu wertvollen und dauerhaften Lebensräumen für unsere bedrohte heimische Tier- und Pflanzenwelt werden. Der Einsatz wird bereits belohnt – Erfolge haben sich schon eingestellt. Ein ebenfalls umfassender Tätigkeitsbereich war die Kartierung aller steirischen Moore. Im Zuge des Projektes wurden die Flächen vermessen, botanische und zoologische Besonderheiten aufgezeichnet und ein laufendes Monitoring durchgeführt.
e +VIIR &IPX 2EXYVWGLYX^ Camp Sandarium e 'MXM^IR 7MIRGI 4VSNIOX ^Y Reptilien e 2EXYVRELI &ITJPER^YRK ZSR Vorgärten in Graz e &II LETT]u &MIRIRLSXIPW machen Schule
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DA IST WAS LOS
OBERÖSTERREICH
Der Luchs ist los in Oberösterreich. Die Öffentlichkeitsarbeit des | naturschutzbund | zum Akzeptanzprojekt PRO LUCHS war im Jahr 2018 deshalb mehr als erfolgreich. Über 60 Schulkassen hatten sich angemeldet und die Kinder beteiligten sich mit Feuereifer am Unterricht des Naturschutzbundes, um den Luchs und seine Lebensweise näher kennen zu lernen und so mögliche Ängste und Vorurteile gar nicht erst aufkommen zu lassen. Auch die Sense kam wieder zum Einsatz. Denn wie jedes Jahr seit 2006 setzten sich auch heuer wieder freiwillige HelferInnen im Rahmen des Green-Belt- Camps des Naturschutzbundes Oberösterreich eine Woche lang tatkräftig für die Natur im Europaschutzgebiet Maltsch/Malše am Grünen Band Europas ein. Die Maltsch im Norden des Bundeslandes bildet 26 km lang die Staatsgrenze zwischen Österreich und Tschechien. Die Feuchtwiesen entlang des Bächleins sind wichtiger Lebensraum für selten gewordene bodenbrütende Vogelarten wie Wachtelkönig, Bekassine und Braunkehlchen. Damit das so bleibt, müssen die Feuchtwiesen regelmäßig gepflegt werden.
Die Natur vor der Haustür entdecken konnten etwa 280 Kinder in ganz Oberösterreich. Beim Naturschutzbund-Sommerprogramm wurden verschiedene interessante Themen und Inhalte angeboten: „Bachflohkrebs & Strudelwurm – wer lebt in und am Bach“, „Tiere der Nacht“, „Fledermäuse - fliegen mit den Händen, sehen mit den Ohren“ oder „Bäume – wer steht da vor der Tür?“. Alle diese Veranstaltungen wurden in der eigenen Gemeinde durchgeführt, wodurch die Kinder die Natur in ihrer unmittelbaren Umgebung erforschen und erfahren konnten. Die Bachexkursionen erfreuten sich dabei wieder besonderer Beliebtheit, da an heißen Sommertagen eine kleine Abkühlung immer gelegen kommt.
Vögeln in Not wird in Oberösterreich besonders effektiv geholfen. So konnte ein verletztes SperberWeibchen in der Greifvogel- und Eulenschutzstation des Naturschutzbundes (OAW) von Reinhard Osterkorn gesund gepflegt und danach wieder in die Freiheit entlassen werden.
WEITERE AKTIVITÄTEN e 8EKYRK -WX HIV ;MRXIV RSGL zu retten?“ e 8EKI HIV %VXIRZMIPJEPX MR Micheldorf e 8EK HIV EPXIR 3FWXWSVXIR in Linz e *SXSEYWWXIPPYRK %Q +VÆRIR Band Europas“ e 2%896 :)6&-2()8 4VE\MWXEKI in Kirchschlag e )MRWEX^ JÆV HIR (EPPMRKIVTEVO in Linz e 7GLQIXXIVPMRKWEOXMSR in Altmünster e 3JJIRI 8ÆVQI SJJIRI (ÁVJIVu
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NIEDERÖSTERREICH
ERHALTEN STATT ZERSTÖREN
Naturschutzarbeit in zahlreichen regionalen und internationalen Projekten, Betreuung der eigenen Schutzgebiete und der Kampf gegen naturzerstörende Eingriffe prägten die Arbeit des | naturschutzbund | Niederösterreich in diesem Jahr.
2018 konnte ein Herzensprojekt, das „Moorentwicklungskonzept Waldviertel“, gestartet werden. Im Interreg-Projekt ConNat – Connecting Nature ATCZ werden alle Hoch- und Übergangsmoore des Waldviertels erhoben, naturschutzfachlich bewertet und Erhaltungsmaßnahmen & Managementvorschläge erarbeitet.
WEITERE AKTIVITÄTEN e JVIM[MPPMKI 4JPIKIIMRW±X^I zur Erhaltung von Lebensräumen für gefährdete Arten e &IXVIYYRK ZSR +VYRH stücke in 35 wertvollen Gebieten im Ausmaß von 84,2 ha e )\OYVWMSRIR YRH -RJSveranstaltungen
Über große Expertise verfügt die Landesgruppe beim Management von Wiesen in all ihren Ausprägungen: von den Kalk- und Silikattrockenrasen im Wald- und Weinviertel über die Sandrasen in den March-Thaya-Auen und die Feuchtwiesen in der Feuchten Ebene bis zu den Magerrasen im Waldviertel und den Wienerwaldwiesen Klosterneuburgs. Überall hier waren MitarbeiterInnen unterwegs, um gemeinsam mit den GrundeigentümerInnern, BewirtschafterInnen und Gemeinden Lösungen zu finden, wie die Wiesen naturschutzkonform bewirtschaftet und damit die vielfältige Fauna und Flora erhalten werden können. Niederösterreich verfügt nur mehr über wenige naturnahe Wälder und so bemühte sich die Landesgruppe
um deren Erhaltung: im mittleren Kamptal gemeinsam mit anderen NGOs, in Klosterneuburg durch eine Petition für einen naturschonenden Umgang mit dem gemeindeeigenen Wald und beim NÖ Naturschutztag 2018, der sich dem Thema widmete: „Wie wünschen wir uns den Wald von morgen?“ Fischotter, Ziesel, Feldhamster, Wolf und die wandernden Amphibien standen im Zentrum der Artenschutzmaßnahmen. Die Landesgruppe bemüht sich um naturschonenden Ausbau der erneuerbaren Energien und wehrt sich gegen die Naturzerstörung durch - unter dem Deckmantel des Klimaschutzes propagierten - Ausbau der Wasserkraft und der Windkraft.
e *ÆV IMRIR PIFIRHMKIR /EQT und gegen den Neubau des Kraftwerks in Rosenburg am Kamp e +IKIR HMI )VVMGLXYRK ZSR naturzerstörenden Windkraftanlagen in der Wild, in der Feuchten Ebene u. a.
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HÖREN SEHEN & ENTDECKEN
WIEN
„Brauchen Großstädter eigentlich Natur?“ fragte der neue | naturschutzbund | Wien-Präsident Peter Weish bei seinem Antritt. Ein ganz klares ja war die Antwort. Und so liegen auch die Schwerpunkte in Wien auf Exkursionen und Vorträgen in und rund um die Natur. Dadurch wird die Artenvielfalt, die auch im urbanen Raum ungeahnt groß ist, vor der Wohnungs- oder Haustüre entdeckt, damit geschätzt und in der Folge auch besser geschützt.
Eine neue Studie belegt, dass 23 Prozent von Wien öffentlich zugängliche Wald- und Wiesenlandschaft und sechs Prozent des Stadtgebietes öffentliche Parkanlagen sind. Von den öffentlich zugänglichen Grünflächen werden mehr als 9.000 Hektar von der Stadt Wien verwaltet. Nur wenige Großstädte können da mithalten!
auch über „Die Libellenfauna Wiens“ konnte man so einiges Neues und Wissenswertes erfahren.
Der Naturschutzbund in Wien bietet mit seinem Vortragsund Exkursionsprogramm allen EinwohnerInnen die Möglichkeit ihre Stadt besser kennenzulernen.
Doch nicht nur die Fauna konnte man in Wien entdecken, auch die Flora ist unheimlich spannend und artenreich. Das können wohl die TeilnehmerInnen der Überquerung des Flysch-Wienerwald-Hauptkamms im Erstfrühling bestätigen. Ob der Hundsheimer Kogel wirklich „Eine fremde Welt für Westösterreicher“ ist, lässt sich
Über „Bäuerliche oder industrielle Landwirtschaft“, „Umweltpioniere und ihre Botschaft für heute“, „Mammuts, Haie und Hunderl“ oder
Im November machten sich viele HelferInnen auf, die unterschiedlichen Wasservögel von Wildungsmauer bis Bad DeutschAltenburg zu zählen. So half man mit, einen Überblick über die Entwicklung der Populationen zu erhalten.
vielleicht wieder im Jahr 2019 überprüfen oder bestätigen. Beim Bücherflohmarkt im November wurde dann nachgelesen und geschmökert und sicher bereits so einige Ideen und Pläne geschmiedet, wohin die nächsten Ausflüge führen werden.
WEITERE AKTIVITÄTEN e &PÆLIRHI +WX±XXIR s ;MIR ruderal e (MI &SGOO±JIV ;MIRW e :SVJVÆLPMRK MQ 1EYIV ;EPH und Gütenbachtal e ;SPJWKVEFIR ;EPH ;MIWI Bacherl - Wachtelkönig e 2MWXTP±X^I JÆV 1EYIVWIKPIV Mehlschwalben und Fledermäuse e :SQ 9V ^YV 8YVFSOYL e 1]XLSW 9VREXYV [MIHIV FIsucht
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BURGENLAND
GEMEINSAM STATT EINSAM
Im Rahmen des durch den Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raumes (kurz ELER) finanzierten Projektes „Naturschutzfachliche Beratung für Gemeinden“ sollen Vertreter, Bedienstete und lokale AkteurInnen in sämtlichen Gemeinden des Burgenlandes zu naturnaher Grün-Pflege und Erhaltungsmaßnahmen im Bereich der Gemeindeverwaltungen angeregt und begleitet werden.
Im Gemeindeberatungsprojekt gibt es viele Naturschutzthemen. Große Beachtung wird aber vor allem der Pflege wertvoller Lebensräume geschenkt, wie der Begleitvegetation an Bächen und Flüssen, Wegen und Straßen, aber auch von Feldgehölzen und Rainen, Streuobst- und Kopfbäumen.
WEITERE AKTIVITÄTEN e )\OYVWMSRIR ^YV :SKIP[IPX rund um den Neusiedlersee e 3YXHSSV *IVMIR[SGLIR QMX spannenden Abenteuern für 5- bis 11-jährige Kinder e **, &MSXSTWGLYX^TVSKVEQQ Burgenland e &YWMRIWW QIIXW 2EXYVIu s ein Brückenschlag zwischen Unternehmen und Natur
Sie sind wichtige Naturräume für den Erhalt der Biodiversität. Wertvolle Informationen zu deren Pflege gibt ein Handbuch, das der Naturschutzbund in enger Abstimmung mit Landesstellen und Organisationen aus den Bereichen Naturschutz, Straßenbau, Wasserbau, Landwirtschaft, Jagd und mit Gemeindevertretern erarbeitet hat. Anfang 2018 wurde mit der Umsetzung der ELER-Projekte „Bibermanagement Burgenland“, „Maßnahmenkatalog invasive Gehölzneophyten in den Europaschutzgebieten Neusiedler See - Nordöstliches Leithagebirge und Zurndorfer Eichenwald“ und „Naturwaldinventar Burgenland“ begonnen.
Bereits seit einigen Jahren arbeitet der Naturschutzbund im Fischottermanagement. Der Fischotter steht wie kaum eine andere Art im Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Nutzungsansprüchen: einerseits streng geschützt, andererseits verdächtigt Fischpopulationen in Fließgewässern zu dezimieren und zweifellos ein Räuber in Fischteichen. Als Grundlage für das Fischottermanagement waren die Bestände im ganzen Bundesland erhoben worden, auf deren Basis ein Managementplan erstellt worden ist. In dem neuen ELER-Projekt „Öffentlichkeitsarbeit, Beratung und Monitoring für Fischotter im Burgenland“ soll nun nach sechs Jahren geprüft werden, wie sich die Fischotterpopulation entwickelt hat.
e %VXIRWGLYX^MRMXMEXMZI Wechselkröte e &IWXERHWEYJRELQI 1SRMtoring und Managementpläne für das Europäische Ziesel im Burgenland
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FINANZEN MEHR ALS NUR ZAHLEN Projekte für die Natur
Der Naturschutzbund braucht für
seine Arbeit finanzielle Mittel. Diese sicherzustellen, ist gar nicht so einfach, haben wir als Produkt doch vordergründig „nur“ unseren Einsatz für die Natur anzubieten. Spenden, Mitgliedsbeiträge und ehrenamtliche Tätigkeiten vor Ort sind dabei ganz wichtige Pfeiler. Unsere bundesweiten Kampagnen wie vielfaltleben oder NATUR VERBINDET werden von der öffentlichen Hand gefördert, zumeist im Rahmen der sogenannten „Ländlichen Entwicklung“, einem Programm von Bund, Ländern und EU. Solche Förderungen sind grundsätzlich gute und wichtige Finanzierungsschienen, auch wenn damit recht viel Bürokratie einhergeht und sämtliche Ausgaben vorfinanziert werden müssen. Das dritte Standbein „Sponsoring“ – also Geld-, Sach- oder Dienstleistungen von Unternehmen anzunehmen – hat in den letzten Jahren auch im Naturschutzbund an Bedeutung gewonnen. Denn in der Finanzierung breit aufgestellt zu sein ist überlebensnotwendig. Die drei Standbeine Spenden – Förderungen – Sponsoring sichern nämlich nicht nur die nötigen finanziellen Mittel für unsere Arbeit, sondern gleichzeitig auch eine bestmögliche Unabhängigkeit im Einsatz für Natur und Umwelt.
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DAS WAR IM DETAIL 2018 Beiträge Landesgruppen und önj € 12.757,04 Legate, Refundierungen Sonstiges € 6.308,42
Einzelspenden € 198.076,70
natur&land, Webshop € 85.603,06
EINNAHMEN & AUSGABEN
Projektförderungen aus öffentlichen Mitteln € 396.090,55
und die Zahlen
Gesamt-Einnahmen 833.935,77 Euro
Firmen-Kooperationen € 140.000,00
Zusammenarbeitsprojekte € 45.100,00
Der Naturschutzbund Österreich führt als Dachverband seiner 9 Landesgruppen und seiner Jugendorganisation önj nicht nur eigene Natur-und Umweltschutzprojekte durch, sondern ist auch Drehund Angelpunkt für vereinsinterne wie nationale und internationale Netzwerke der Naturschutzpolitik. 2018 konnte er – wie im Jahresbericht ersichtlich - wieder vieles bewegen. Dies war möglich aufgrund zahlreicher Projekteinnahmen, fruchtbarer Kooperationen, vor allem aber Dank vieler privater Spenden. Und die Aufgaben werden immer mehr: Die Sicherung der Lebensräume, der Einsatz für bedrohte Arten, die Umweltbildungsarbeit sowie Anwaltschaft pro Natur erfordern große Anstrengungen. Spenden engagierter Naturliebhaber sind dabei besonders wichtig, da sie die finanzielle und politische Unabhängigkeit unserer Arbeit sichern. Spenden an den Naturschutzbund Österreich sind übrigens von der Steuer absetzbar! Allen, die den Naturschutzbund-Einsatz auch in Zukunft mit ihren Spenden möglich machen, schon jetzt ein großes Dankeschön! Mitgliederservice & natur&land € 74.868,45 Artenschutz € 242.433,89 Verband & Naturschutzpolitik € 25.803,90 Verwaltung € 80.751,74 Internationaler Naturschutz € 24.915,03
Gesamt-Ausgaben 833.935,77 Euro
Lebensraumschutz & Naturfreikauf € 247.637,48
Bildung & Öffentlichkeitsarbeit € 187.525,28
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IHRE SPENDE IN GUTEN HÄNDEN IM EINSATZ FÜR DIE NATUR Seit über 100 Jahren
Unsere Naturschutzarbeit ist vielfältig: Wir kaufen wertvolle Lebensräume, bewahren bunte Blumenwiesen vor dem Verschwinden, bringen Nisthilfen an, führen Artenschutz- und Nachzuchtprogramme durch, untersuchen das Vorkommen von Wildkatze, Luchs & Co. Als gemeinnütziger Verein ist der | naturschutzbund | Österreich auf die Hilfe von umweltbewussten Menschen angewiesen, um weiterhin für die Erhaltung seltener Arten und deren Lebensräume kämpfen zu können. Wir versichern Ihnen, dass wir mit Ihrer finanziellen Zuwendung verantwortungsbewusst umgehen! Der sorgsame Umgang mit Spendengeldern ist oberste Pflicht. Ihre Spende für die Natur wird effektiv und zielgerichtet eingesetzt, denn unser österreichweit agierender Verein hat lange und große Erfahrung beim Planen und Durchführen von Lebensraum- und Artenschutzmaßnahmen. Das Spendenmittelwesen des Naturschutzbundes wird zudem regelmäßig geprüft: 1. Das Finanz- und Rechnungswesen wird organisationsintern durchgeführt, unter der Verantwortung des Finanzreferenten. 2. Die Bücher werden von externen Rechnungsprüfern geprüft.
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3. Eine Wirtschaftsprüfungskanzlei kontrolliert jährlich die korrekte Verwendung der Spendenmittel. Das stellt auch sicher, dass weiterhin Spenden an uns von der Steuer abgesetzt werden können. Der Naturschutzbund verpflichtet sich zu einem sorgsamen Umgang mit den SpenderInnenadressen über die Beschränkung des Datenschutzgesetzes hinaus. Unsere SpenderInnen bekommen viermal jährlich per Post Nachricht, wo der Naturschutzbund in Österreich gerade aktiv ist oder zu welchem Schutzprojekt er dringend Hilfe braucht – wie z. B. zum Luchs, zu artenreichen Lebensräumen oder zur Naturfreikauf-Aktion.
Unsere Aussendungen informieren aber nicht nur über aktuelle Schutzprojekte, sondern beinhalten auch stets viel Wissenswertes über Naturund Umweltthemen. Bei Interesse schicken wir auch Ihnen gerne regelmäßig diese Informationen zu!
NT 2330
DANKE! Auch Dank treuer privater
UnterstützerInnen konnten wir 2018 wieder wichtige Naturschutzprojekte in Österreich umsetzen. So konnten wir mit deren Hilfe Tausende Quadratmeter naturschutzfachlich wertvoller Flächen pflegen und Artenschutzprojekte wie etwa für die Flussseeschwalbe in Vorarlberg durchführen. Für Wildbienen & Co wurden wertvolle Lebensräume geschaffen und Großnisthilfen in Salzburg, Nieder- und Oberösterreich sowie in der Steiermark errichtet werden. Im Südburgenland haben wir Feuchtwiesen und Niedermoore renaturiert und in ganz Österreich wurden Amphibientümpel angelegt, gepflegt und betreut. Wir haben Streuobstbäume und Wildsträucher gepflanzt und ein wissenschaftliches Luchsmonitoring begleitet. Das und vieles mehr wurde 2018 möglich – dafür ganz herzlich Dank!
Auch viele Flächen konnten wir 2018 Dank Ihrer Hilfe wieder freikaufen oder pachten und sie damit der Natur zurückgeben. So sind zehn Auwaldstücke im Europaschutzgebiet Steirische Grenzmur in den Besitz des Naturschutzbundes übergegangen. Auch wenn umliegende Bereiche abgeholzt werden sollten, bleiben sie als Refugien für die Tier- und Pflanzenwelt für alle Zeit erhalten. In Salzburg ist der Ankauf der Oichtenriede gelungen. Diese ausgedehnte, mit Gehölzen durchsetzte Feuchtwiesenlandschaft ist Heimat für gefährdete Vogelarten wie Wachtelkönig, Kiebitz, Bekassine, Brachvogel, Wachtel, Rebhuhn und viele weitere Arten. Die Natur und wir sagen vielen Dank für die großartige Unterstützung!
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GEHEN WIR´S GEMEINSAM AN Der Naturschutzbund Österreich
ist ein gemeinnütziger, politisch unabhängiger Verein, in dem alle naturliebenden Menschen willkommen sind. Heute sind es rund 80.000 Mitglieder, die ein gemeinsames Ziel verbindet: Die Erhaltung einer reichen Pflanzen- und Tierwelt für uns und kommende Generationen. Konstruktive Zusammenarbeit ist dabei sein Rezept zum Erfolg. Neue Partnerschaften und die rege Diskussion mit Organisationen, Ämtern und Nutzergruppen sind die Basis für ganzheitlichen Naturschutz. Oft kann nur durch das Einbinden möglichst Vieler ein Interessensausgleich getroffen und eine tragfähige Lösung gefunden werden. Dem Naturschutzbund ist es bei seinen Kooperationsprojekten immer wieder gelungen, durch konstruktive Arbeit alle Betroffenen ins Boot zu holen und so erfolgreich gemeinsame Ziele zu erreichen. Die Faszination des Lebendigen und die Freude an der Natur zu vermitteln sieht der Naturschutzbund seit mehr als einem Jahrhundert als seine Aufgabe. Seine Jugendorganisation, die Österreichische Naturschutzjugend - önj hat schon Generationen von Menschen durch gemeinsames Natur-Erleben mit Enthusiasmus, Lebensfreude und Liebe zur Natur angesteckt. Daneben wurden zahlreiche ökologisch wertvolle Landschaften angekauft, viele Artenschutzprojekte erfolgreich durchgeführt. So kann Naturschutzverständnis für die Zukunft wachsen...
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ZUSAMMEN SIND WIR STARK
Unsere Mitglieder und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen machen uns stark. Die einen leisten einen finanziellen Beitrag, die anderen packen an – sehr oft auch beides.
„DAMIT NATURSCHUTZ ÜBERHAUPT FUNKTIONIERT, SIND DIE EHRENAMTLICH TÄTIGEN VOR ORT NICHT WEGZUDENKEN!“ Vizepräsident Walter Hödl
Nur dadurch ist es möglich, beispielsweise Moorflächen, Feuchtwiesen und Trockenrasen aufwändig von Hand zu pflegen – überhaupt Biotoppflege in großem Umfang auf über 16 Millionen Quadratmetern wertvollen, naturschutzbundeigenen und gepachteten Flächen durchzuführen. Der Wert der Natur gewinnt durch den persönlichen Einsatz dieser Menschen!
Regionalgruppen Sie sind die Basis unseres Vereines und seiner Jugendorganisation önj. Dahinter verbergen sich Personen, ohne deren unermüdlichen, ehrenamtlichen Einsatz vieles nicht umzusetzen gewesen und unzählige wertvolle Naturräume schon längst verloren gegangen wären. Die Kinder- und Jugendgruppen der önj bieten das, was heute vielen Kindern und Jugendlichen fehlt: Bewegung in der Natur, Tiere, Pflanzen, Lebensräume begreifen und erleben, Freunde gewinnen, Freizeit auch einmal ohne Computer, Fernseher und Handy verbringen. Mit allen diesen engagierten Menschen zeigt sich, wo die Stärke unserer Organisation liegt: in der dezentralen Struktur und im Netzwerk der vielen Gruppen, das sich über das gesamte Bundesgebiet zieht. Jeder kann mitmachen und mithelfen die Natur zu erhalten.
Wenn auch Sie Kontakt zu einer der Gruppen aufnehmen möchten und vielleicht sogar mitarbeiten wollen, so finden Sie auf der letzten Seite die Kontaktdaten sämtlicher Regionalgruppen. Ob bei Biotoppfleeinsätzen oder Amphibienschutzaktivitäten, ob Exkursionen, Vorträge oder Unterschriftenaktionen: Unser oben abgebildetes Präsidium und die MitarbeiterInnen freuen sich schon auf Sie!
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JUGEND FÜR DIE NATUR NATUR FÜR DIE JUGEND Naturschutzjugend
Die Österreichische Naturschutzjugend (önj) ist die Jugendorganisation im Naturschutzbund Österreich und ebenso partei- und konfessionsunabhängig. Sie tritt für die Verbreitung des Naturund Umweltschutzgedankens ein und betreibt aktiv Arten- und Biotopschutz.
„WIR SCHÜTZEN NUR, WAS WIR LIEBEN UND KENNEN GELERNT HABEN.“ Konrad Lorenz
Das Ziel ist es, jungen Menschen die Bedeutung einer lebenswerten Natur durch verschiedene Aktivitäten näher zu bringen. Freude in der Gruppe und Begeisterung für die Natur stehen dabei im Mittelpunkt. Die Erhaltung der Vielfalt der Lebensräume bildet die Voraussetzung dafür.
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Um diese Vision zu erreichen, stehen Bewusstseinsbildung sowie aktiver Einsatz für die Natur ganz oben auf der Agenda. Beide Bereiche vereinen sich in den önj-Öko-Inseln. Diese freigekauften Flächen dienen sowohl als Rückzugsgebiete für seltene Tiere und Pflanzen, als auch als Naturlernorte für Kinder und Jugendliche. Besonderer Wert wird auf eine Kultur der Wertschätzung und Anerkennung, des Zulassens und des Sich-Zurücknehmen-Könnens gelegt. Deshalb hat eine hohe fachliche und pädagogische Kompetenz der MitarbeiterInnen oberste Priorität. Die önj will bei Kindern und Jugendlichen Begeisterung wecken und somit Bleibendes schaffen. Mit den önj-Häusern hat die Naturschutzjugend österreichweit Treffpunkte für naturbegeisterte Gruppen in den schönsten Naturlandschaften Österreichs geschaffen. Alle önj-Häuser stehen als kostengünstige Selbstversorger-Unterkünfte für größere Gruppen offen.
NATURSCHUTZJUGEND BEDEUTET GEMEINSAM e 2EXYV IVPIFIR Erlebnistage, Gruppentreffen, Zeltlager, Ferienwochen, Schulprojekte, JugendleiterInnenausbildung e 2EXYV IVJSVWGLIR Exkursionen, mikroskopieren, Pflanzen und Tiere bestimmen, Wasseruntersuchungen, Fotosafaris, Studien e 2EXYV IVLEPXIR Amphibienzäune errichten, gefährdete Biotope pflegen, Nisthilfen bauen, Hecken pflanzen e &PIMFIRHIW WGLEJJIR lebenslange Freundschaften, önj-Häuser, önj-Öko-Inseln
WIR HABEN VIEL ZU ERZÄHLEN GELEBTE GESCHICHTE in Wort und Bild
Anlässlich seines 100-jährigen Bestehens startete der Naturschutzbund 2013 eine umfassende Recherche über seine und die damit eng verknüpfte Geschichte des Naturschutzes in Österreich. Heraus kam 2018 ein umfassendes Zeitdokument, das den beherzten Einsatz vieler Menschen in den letzten Jahrzehnten zeigt und auch vor Augen führt, wie Österreich heute ohne dieses Engagement aussehen würde.
„30 AUTOREN, 900 FOTOS, 1.500 ZITATE, 2.000 GENANNTE PERSONEN, IN 18 MONATEN INTENSIVER REDAKTION “ Herausgeber Johannes Gepp
Die geplante Abholzung des Wienerwaldes gab den Anstoß zur Gründung des Naturschutzbundes im Jahr 1913, er war damit die erste Naturschutzorganisation Österreichs. Ab diesem Zeitpunkt fasste der Naturschutzgedanke in Österreich Fuß.
Die Gründung der ersten Nationalparks, die spannenden Aktionen und Kämpfe um den Schutz von Wasserfällen, Bergtälern, Auen und Seengebieten in ganz Österreich durch den Naturschutzbund und seine MitstreiterInnen zeichnen ein eindrucksvolles Bild von „Österreichs Jahrhundert des Naturschutzes“. Das Buch, das dabei entstanden ist, spannt den Bogen von den ersten Pflanzen- und Tierschutzgesetzen bis zu den Roten Listen und heutigen EU-weiten Artenschutzbestimmungen. Mit dem Erkennen der ökologischen Zusammenhänge bekamen das Management natürlicher Ressourcen, der großräumige Schutz von Lebensräumen sowie die gezielte Biotoppflege nach und nach einen höheren Stellenwert und es entstanden die Initiativen für die heutigen Schutzgebiete, die meist von der Bevölkerung in den Regionen getragen wurden. Zahlreiche NGOs wirkten dabei mit – allen voran seit über 100 Jahren der Naturschutzbund. „Die Naturschutzbewegung ist seit
rund 100 Jahren breitenwirksam. Der Naturschutzbund Österreich betrachtet sich – mit zunehmender Anzahl von Schwesterorganisationen – von Anfang an als impulsgebender Motor. In den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts galten Arten- und Landschaftsschutz vordringlich. Mit dem Erkennen der ökologischen Zusammenhänge wurden das Management natürlicher Ressourcen, der großräumige Habitatschutz sowie die gezielte Biotoppflege allmählich ebenso als relevant eingestuft. Mit der Industrialisierung und ihren Belastungen erwachte ein Umweltschutzbewusstsein, das ein globales Umdenken erfordert. Der Naturschutzbund war und ist Mahner gegen Umweltbelastungen und Initiator von Natur- und Umweltschutzgesetzen, Nationalparken, Naturschutzgebieten und ‚Prediger‘ für ein naturverbunden nachhaltiges Leben in ökosozialer Ausgewogenheit. Wie sähe Österreich ohne Naturschutzbund aus?“ so der Herausgeber Johannes Gepp.
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IMMER AKTUELL INFORMIERT AM LAUFENDEN MIT NATUR&LAND vier Mal im Jahr
natur&land ist die älteste Naturschutz-Zeitschrift Österreichs. Sie wurde am 1. Dezember 1913 erstmals vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich herausgegeben. Sie hieß damals noch „Blätter für Naturkunde und Naturschutz für Niederösterreich“. Erster Schriftleiter war der Zoologe Günther Schlesinger, der auch der erste Vorsitzende des Österreichischen Naturschutzbundes wurde. natur&land erscheint vier Mal pro Jahr zu Quartalsende. Die Zeitschrift kann entweder im Zuge einer Voll-Mitgliedschaft beim Naturschutzbund oder im Abo bezogen werden - natürlich auch einzeln. Jede Mitgliedschaft, jedes Abonnement hilft mit, die finanzielle Basis der Zeitschrift bzw. des Naturschutzbundes zu sichern und unabhängig zu bleiben. Das stärkt die Arbeit des Vereins und gibt der Natur sowie der Umwelt eine gewichtige Stimme. Dadurch ist auch eine objektive Berichterstattung im Spannungsfeld engagierter BürgerInnen, Wissen-
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schaftlerInnen und PolitikerInnen gewährleistet. Dass für uns sachlich fundierte, aber auch kritische Informationen oberste Priorität haben, versteht sich von selbst. Im Natur- und Umweltschutz mithilfe von natur&land am Laufenden bleiben ist eines unserer wichtigsten Ziele. Komplexe Sachverhalte und Themen verständlich aufzubereiten, Einblicke in wenig Bekanntes zuermöglichen und den Leserinnen und Lesern immer wieder ein Aha-Erleben zu entlocken liegt uns besonders am Herzen. Gesellschaftlich bedeutenden Themen sind Schwerpunkthefte gewidmet. 2018 war es das zunehmende Verschwinden von Bienen und anderen bestäubenden Insekten und die dadurch gefährdete „Bestäubungsleistung“ u. a. im Obst- und Gemüseanbau. Auch ein Blick in unser Archiv www.naturschutzbund.at/archiv. html lohnt sich! Die unzähligen Ausgaben geben eindrucksvoll die Probleme, Sichtweisen und Erfolge im Natur- und Umweltschutz der
letzten 100 Jahre wieder – sie sind ein Fundus für HistorikerInnen im Inund Ausland und lesen sich mitunter wie ein Krimi, so wie die Namen der Autoren sich wie das „Who is Who“ der Naturschutz-Szene darstellen. Natürlich kann man auch ältere Ausgaben bestellen. Wer sich lieber online informiert, der kann natur&land auf www.kiosk.at und www.readly.com lesen.
SCHWERPUNKTE 2018 e Frühjahrsheft 1: Kunterbunte Naturschutz-Aktivitäten e Sommerheft 2: Bestäubung in der Krise – warum wir Bienen & Co brauchen e Herbstheft 3: Heimische Reptilien erkennen e Winterheft 4: Volkszählung bei Oberösterreichs Säugetieren
WAS WIR 2019 VORHABEN Auch 2019 werden wir uns -
hoffentlich auch mit Ihrer Hilfe - wieder für die Natur einsetzen. So sind schon einige weitere Freikäufe von Naturflächen geplant. Wir wollen uns für mehr Biodiversität in Gemeinden engagieren, da sich der Lebensraum für Tiere und Pflanzen nicht nur auf einige naturnahe Gebiete beschränken darf. Ganz besonders liegt uns der Artenschutz am Herzen: Fischotter, Biber und Co. brauchen einen Fürsprecher: Diese Tiere sind nicht überall willkommen, deshalb werden wir ihnen als Anwalt der Natur eine Stimme geben und uns für sie einsetzen. Auch unsere Artenschutzprojekte etwa für Wildkatze, Luchs oder Greifvögel werden wir fortführen und ausbauen.
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019 werden wir mit unserer Plattform naturbeobachtung.at ganz gezielt nach Pflanzen Ausschau halten und auch auf der App die Möglichkeit einrichten Blumen, Bäume und Sträucher zu melden. Wir werden „Wild auf Bienen“ sein und in ganz Österreich Aktionen zum Wildbienenschutz setzen. Das Grüne Band feiert seinen 30. Geburtstag, Anlass zum Feiern und für noch mehr Anstrengung, diesen besonderen Naturraum zu erhalten. Natürlich werden wir wieder Naturflächen pflegen und mit vollem Einsatz und Elan als Anwalt der Natur für ihre Erhaltung kämpfen. Danke, dass Sie uns dabei unterstützen!
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UNSERE PARTNERINNEN 2018 Neben zahlreichen
Die Bundesländer, allen voran:
Artenschutzerfolgen und der Rettung wertvoller Naturinseln, die durch die Unterstützung unserer treuen SpenderInnen möglich wurden, gab es 2018 auch viele Aktivitäten, die Dank der Förderungen durch Betriebe, Organisationen und öffentlichen Stellen möglich wurden. Hier finden Sie eine Auswahl unserer großen UnterstützerInnen dieses Jahres. Ein herzliches Danke auch an die vielen weiteren PartnerInnen, die uns bei der Umsetzung unserer Vorhaben auch ideell, mit Arbeitsleistung und Sachspenden unterstützten!
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b große Kampagnen wie NATUR VERBINDET und vielfaltleben, ob der Einsatz für Beutegreifer wie Fischotter, Wolf oder Wildkatze, ob der umfassende Schutz von Wildbienen und die Schaffung von Wasserlebensräumen für Eisvogel, Laubfrosch & Co, ob Naturbeobachtungs-Projekte zu Reptilien und Säugetieren, oder große International wirksame Projekte wie das Grüne Band: Unsere PartnerInnen 2018 haben uns dabei sehr unterstützt! – Vielen Dank!
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HIER SIND WIR ZU FINDEN | naturschutzbund | Österreich Museumsplatz 2 5020 Salzburg Tel: +43 (0)662 64 29 09 bundesverband@naturschutzbund.at
Oberösterreich: Knabenseminarstraße 2 4020 Linz +43 (0)732 77 92 79 oberoesterreich@naturschutzbund.at
Tirol: Weiherburggasse 37a 6020 Innsbruck +43 (0)664 44 30 959 tirol@naturschutzbund.at
Burgenland: Joseph-Haydn-Gasse 11 7000 Eisenstadt +43 (0)664 8453047 burgenland@naturschutzbund.at
Österreichische Naturschutzjugend Angelo-Eustacchio-Gasse 44 8010 Graz +43 (0)650 6416794 office@naturschutzjugend.at
Vorarlberg: Schulgasse 7 6850 Dornbirn +43 (0)5572 29 65 0 vorarlberg@naturschutzbund.at
Kärnten: Adalbert-Stifter-Strasse 21 9500 Villach +43 (0)4242 21 41 42 kaernten@naturschutzbund.at
Salzburg: Museumsplatz 2 5020 Salzburg +43 (0)662 64 29 09 salzburg@naturschutzbund.at
Wien: Museumsplatz 1 / Stiege 13 1070 Wien +43 (0)677 624 32770 wien@naturschutzbund.at
Niederösterreich: Mariannengasse 32/2/16 1190 Wien +43 (0)1 40 29 39 4 noe@naturschutzbund.at
Steiermark: Herdergasse 3 8010 Graz +43 (0)316 32 23 77 steiermark@naturschutzbund.at
Der | naturschutzbund | ist mit 80.000 Mitgliedern Österreichs größte und älteste Naturschutzorganisation. Neun Landesstellen, unzählige Orts- und Bezirksgruppen sowie die Naturschutzjugend (önj) arbeiten seit 1913 an Arten- und Biotopschutzprojekten in ganz Österreich.
IHRE SPENDE RETTET NATUR!
DANKE!
| naturschutzbund | Österreich Museumsplatz 2 | 5020 Salzburg TELEFON +43 662 642909 bundesverband@naturschutzbund.at
Spendenkonto: IBAN: AT74 6000 0501 1014 0425 Impressum: Natur aktuell Nr. 271/Feber 2019; Hrsg., Eigentümer u. Verleger: Naturschutzbund Landesgruppe OÖ, Knabenseminarstraße 2, 4020 Linz; Text: Naturschutzbund; Layout: Naturschutzbund; Verlagsort: 5020 Salzburg; Druck: Salzkammergut Media , 4810 Gmunden; Reg.Nr. für steuerbeg. Spenden: NT 2330; Sponsoringpost: GZ 02Z0314 03S; DVR 0457884; ZVR 152456766 Bildnachweis: Seite 1: Hans Glader; Seite 4: UMG; Seite 5: Winfried Kunrath; Seite 6: Maia Zacherl, Naturschutzbund Österreich, Josef Limberger, Österreichische Naturschutzjugend, Naturschutzbund Archiv; Seite 7: Dagmar Breschar, Neugebauer, Anna Reisinger, Naturschutzbund Archiv, Gabriele Pfundner, Foto Molo, Naturschutzbund Archiv, Barbara Krobath; Seite 8: Wolfgang Schruf; Seite 9: Alexander Schneider; Seite 10: pixabay; Seite 11: pixabay; Seite12: Dieter Manhart; Seite 13: pixabay; Seite 14: Alexander Schneider; Seite 15: pixabay; Seite 16: Foto Khil; Seite 17: Josef Limberger; Seite 18: Manfred Fiala; Seite 19: pixabay; Seite 20: pixabay; Seite 21: pixabay; Seite 22: pixabay; Seite 23: pixabay; Seite 24: pixabay; Seite 25: pixabay; Seite 26: pixabay; Seite 27: Naturschutzbund Archiv; Seite 28: pixabay; Seite 29: pixabay; Seite 30: pixabay; Seite 31: pixabay; Seite 32: Wolfgang Schruf; Seite 34: Josef Limberger; Seite 35: Wolfgang Jagersberger, pixabay, Hans Galder, Naturschutzbund Steiermark, pixabay, pixabay, pixabay; Seite 36: Thomas Janke; Seite 37: Wolfgang Schruf; Seite 38: pixabay; Seite 39: Naturschutzbund Steiermark; Seite 40: Naturschutzbund Österreich; Seite 41: Julia Kropfberger; pixabay, pixabay, pixabay, Norbert Sauberer, pixabay, pixabay; Seite 44: pixabay;
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DANKE, DAS S SIE UNS AUCH ZUKÜNFTIG UNTERSTÜTZ EN! 44