Preis: EUR 6,50
ZEITSCHRIFT DES | naturschutzbund | Heft 4-2019
30 Jahre Grünes Band
Move 4 Green Belt Wildkatze
Was sie für ein erfolgreiches Comeback braucht Situationsaufnahme
SCHWERPUNKT-INNENHEFT
NATUR FREIKAUFEN Naturraumsicherung zur Rettung unseres Naturerbes
Gletscherskigebiete als Müllhalden?
DER NATURSCHUTZBUND VERGIBT FÜNF STIPENDIEN FÜR „VORWISSENSCHAFTLICHE ARBEITEN“ RUND UM DAS THEMA WILDBIENEN
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u bist ein Jahr vor der Matura und gerade auf der Suche nach einem passenden Thema für deine VWA? Dann entscheide dich für die Wildbienen und schicke uns dein Exposé!
Das Stipendium beinhaltet die fachliche Auskunft eines Wildbienen-Experten im Ausmaß von zwei Telefonaten, E-Mail-Kontakt und Tipps für passende Bücher sowie eine finanzielle Förderung von je 300,– Euro nach Übermittlung der vollständigen Arbeit. Deine BetreuungsLehrperson bekommt auch eine kleine Anerkennung, ein Wildgartenbuch zugeschickt.
Hol dir um dein Stipendi im Wert ro ! u E 0 0 3 e j n o v InfoS und Anmeldung: https://naturschutzbund.at/stipendium.html www.naturverbindet.at Nähere Auskunft gibt’s beim Naturschutzbund: T +43/(0)662/64 29 09 - 17 martina.winkler@naturschutzbund.at
FOTO: PIXABAY
Die Wildbienen müssen nicht zwingend das Hauptthema der Arbeit sein, sie müssen aber umfassend in der Arbeit behandelt werden. Beschäftige dich mit der Biologie der Wildbienen, analysiere die Physik ihrer Flugkünste, oder die Akustik ihres Flügelschlages. Du kannst hier ganz kreativ sein.
Ablauf: 1. Bewirb dich beim Naturschutzbund, schicke uns dein Exposé – bis spätestens März 2020. 2. Auswahl der Stipendien erfolgt zeitnah, jedoch bis spätestens Mai 2020. 3. Du bekommst per E-Mail eine Zusage oder Absage. Bei Zusage des Stipendiums bekommst du den Kontakt des Fachexperten und du kannst dir gleich einen Termin für das erste Telefonat ausmachen. Unser Experte hat ein unglaublich großes Fachwissen. Du kannst ihm all deine Fragen zum Thema „Wildbienen“ stellen und er versucht sie dir bestmöglich zu beantworten. Des Weiteren gibt er dir Tipps für deine Literaturliste. Während deiner weiteren Recherche und dem Verfassen der Arbeit steht der Fachexperte für ein zweites Telefonat und Auskünfte per E-Mail zur Verfügung. 4. Wenn deine VWA fertig ist, schicke sie uns und wir überweisen 300,– Euro auf dein Konto. Es ist egal, ob du einen Einser oder Vierer bekommen hast. Die Note ist nicht wichtig. 5. Der Naturschutzbund veröffentlicht Auszüge deiner Arbeit.
EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser!
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ier Jahre ist es her, dass wir Ihnen über unsere Naturraumsicherung in Form von Grundstückskauf bzw. -pacht berichteten (3-2015). In
dieser Zeit sind viele neue Flächen dazugekommen, weshalb wir uns entschlossen haben ein aktualisiertes „Naturfreikaufheft“ zusammenzustellen. Der Trend Bleibendes zu schaffen, hat sich mittlerweile verstärkt, weil immer mehr wertvolles Land verbaut wird: Viele Grundeigentümer*innen wollen ihre Naturflächen, die oft Rückzugsorte seltener Tier- und Pflanzenarten sind, vor Zerstörung bewahren und sie in fachlich gute Hände legen. Wir schätzen dieses Vertrauen hoch, wohl wissend um den Wert, aber auch den damit verbundenen Pflegeaufwand. Während der Drucklegung sind übrigens schon wieder neue Naturjuwele hinzugekommen! Unser „Jahr der Wildkatze“ ist mit einer Fachtagung zu Ende gegangen. Dabei wurde konkretisiert, wie der seltenen Art bei ihrer Wiederausbreitung geholfen werden kann. Erschreckendes hat unser Obmann in der Steiermark bei seinen Gletschererkundungen aufgetan: Die abtauenden Gletscher geben den Müll preis, der bei ihrer Erschließung und Nutzung
Ihre
Ingrid Hagenstein Chefredakteurin
zurückbleibt. Ich wünsche Ihnen einen guten Start ins neue Jahr!
Vom neinsagen zum Trendsetten
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FOTO: EUROSOLAR
m 4. 10. 2019 wurden die Österreichischen EUROSOLAR-Preise 2019 in Wien verliehen. Hildegard Breiner, Obfrau des Naturschutzbundes Vorarlberg, erhielt für ihr Lebenswerk „Vom Neinsagen zum Trendsetten“ den „Sonderpreis für besonderes persönliches Engagement“. EUROSOLAR Austria feierte zeitgleich das 30-jährige Bestehen. Bereits bei der Gründungsversammlung 1989 war Vorarlberg mit einer kleinen Delegation, angeführt vom Ehemann von Hildegard Breiner, Franz-Viktor Breiner (†) aus Bregenz beteiligt. Der EUROSOLAR-Preis wird seit 1994 jährlich in allen Mitgliedsländern der „Internationalen Vereinigung für das Solare Zeitalter“ weltweit vergeben.
Infos zu allen Preisträgern 2019: http://www.eurosolar.at/Drucksorten/Solarpreis2019/Solarpreisbroschuere2019.pdf
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Appell: Moorschutz als effizienter Klimaschutz
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Nachlese zur Wildkatzentagung: Was braucht die Wildkatze zum erfolgreichen Comeback?
01 Editorial | Eurosolar-Sonderpreis 2019 02 Inhaltsverzeichnis
AKTUELL
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Gletscherskigebiete als Müllhalden?
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Jubiläum: 30 Jahre Grünes Band – Move 4 Green Belt Nachlese zur Wildkatzentagung Ingrid Hagenstein Naturbeobachter-Treffen Wesenufer | Schlangenfest in Graz Fressnapf unterstützt Naturschutzbund | 30 Jahre Biotopschutzgruppe Pinzgau Appell: Moorschutz als effizienter Klimaschutz – dringend umsetzen! Fischottertragödie auf Salzburgs Straßen | Einspruch des Naturschutzbundes NÖ gegen Fischottertötung
THEMA 11 Gletscherskigebiete als Müllhalden?
Dr. Johannes Gepp
FOTO: JOHANNES GEPP
U2 Der Naturschutzbund vergibt fünf Stipendien für „Vorwissenschaftliche Arbeiten“ rund um Wildbienen 13 Buchtipps (Buchhandel) 14 Nachrufe 16 Impressum, Adressen der Landesgruppen 17 Abo-/Mitgliederbestellschein 18 Shop 20 Kirchturmtiere melden!/Geschenkabos U3 2019: Das Jahr der seltenen Hummelfunde
Titelbild: Die alte Salzach in der Achenfurt im Winter
Schwerpunkt Innenteil: „Naturfreikauf mit Strategie“
FOTO: FERI ROBL
FOTO: FOTODIENST AMPLATZ
Fotografie im Blut ? Natur im Herzen ? Wir wollen Ihre Bilder !
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Die Naturbildagentur
FOTO: WOLFGANG SCHRUF
INHALT
AKTUELL
Mit einem 400 m langen Band setzten sich Schulkinder für das Grüne Band ein.
30 JAHRE GRÜNES BAND MOVE 4 GREEN BELT Knapp 150 Schulkinder machten im oberösterreichischen Mühlviertel gemeinsam mit dem Naturschutzbund auf den dringend notwendigen Schutz für das Grüne Band aufmerksam. Sie setzten damit ein deutliches Zeichen für das größte Naturschutzprojekt Europas. Die Aktion kann in einem Kurzfilm aus der Vogelperspektive nachverfolgt werden.
1989 bekam der Eiserne Vorhang seinen ersten Riss und war spätestens mit dem Fall der Berliner Mauer Geschichte. Damit wurde der Weg frei für das Grüne Band – ein Band des Lebens von Finnland bis zum Schwarzen Meer. Dieses größte Naturschutzprojekt Europas feierte 2019 seinen 30. Geburtstag. Anlässlich der „European Green Belt Days“ lud der Naturschutzbund ein, sich für das Grüne Band in Österreich in Bewegung zu setzen, es im wahrsten Sinne des Wortes „zu begehen“. Neben einer Schifffahrt, Journalistenführungen und einer Pressereise, Biotoppflegeeinsätzen, Grenzwanderungen und einer Nordic-Walking-Tour setzten in Oberösterreich die Schülerinnen und Schüler aus Leopoldschlag und Rainbach mit der Aktion ein unübersehbares Zeichen für das „Grüne Band Europa“. www.gruenesband.at Link zum Film (1 min): https://youtube.com/watch?v=2pCAx-oHwTc &feature=youtu.be
FOTOS V. O.: ALEXANDER SCHNEIDER; JULIA KROPFBERGER (CAMP)
Move4Green Belt fand mit Unterstützung von Bund und Europäischer Union im Rahmen des Projektes „Grünes Band 2020: Bringing people and nature together“ gemeinsam mit dem Umweltbundesamt statt.
Das waren die Green Belt-Camps 2019
Vor 14 Jahren hat das erste Internationale Green Belt Camp an der Maltsch stattgefunden. Inzwischen sind nicht nur in Oberösterreich, sondern auch in anderen Bundesländern Jugendliche aus dem In- und Ausland auf Einladung des Naturschutzbundes in den Sommerferien aktiv im Einsatz. Sie arbeiten mit Gleichgesinnten eine Woche lang in der Natur für die Natur, mähen, rechen, entbuschen und helfen so aktiv mit, seltene Arten am Grünen Band Europas zu fördern. INFOBOX Hier gibt’s Eindrücke zu den Green-Belt-Camps 2019: http://naturschutzbund.at/gruenes-band.html
Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
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AKTUELL
WAS DIE WILDKATZE FÜR EIN ERFOLGREICHES COMEBACK BRAUCHT NACHLESE ZUR FACHTAGUNG Seit zehn Jahren wird in Österreich nach der Europäischen Wildkatze gesucht. Zum Jubiläum veranstalteten der | naturschutzbund | Österreich, der Nationalpark Thayatal und die Bundesforste im Rahmen ihrer gemeinsamen Plattform Wildkatze eine Fachtagung für Wildkatzenexperten. Tatkräftige Unterstützung kam vom Dachverband JAGD ÖSTERREICH. 2009 wurden auf Initiative des Naturschutzbundes und der Österreichischen Bundesforste sowohl die „Koordinations- und Meldestelle Wildkatze“ als auch die „Plattform1 Wildkatze“ gegründet. Dieses Netzwerk fungiert als beratendes Gremium für die Koordinationsstelle des Naturschutzbundes, die Hinweise auf Wildkatzen sammelt und dokumentiert sowie Bestandserhebungen koordiniert und betreut und vieles andere mehr. Rund 45 Teilnehmer*innen waren ins Nationalparkhaus in Merkersdorf gekommen, um sich zu informieren und auszutauschen. Ein „Best of“ am Vorabend und die Vorträge rund um die Wildkatze in Österreich sowie im benachbarten Ausland gaben Einblick in das aktuelle Wissen über Wildkatzen. Diese ist eines der seltensten Säugetiere Österreichs. Die Rote Liste führt sie als regional ausgestorben bzw. verschollen. Dennoch konnten
In Arbeitskreisen wurde diskutiert, was die Wildkatze für eine erfolgreiche Ausbreitung in Österreich braucht.
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seit der Gründung der Wildkatzenmeldestelle immerhin 21 sichere genetische Nachweise dokumentiert werden. Die meisten davon kommen aus dem nördlichen (Nationalpark Thayatal) und südlichen Waldviertel (Wachau) sowie aus Kärnten. Was schmerzlich fehlt, sind Wildkatzen-Nachweise zur Fortpflanzung hierzulande. Denn nur damit ist es möglich den Gefährdungsstatus zu ändern und nationale Schutzmaßnahmen zu erwirken. Einen Weg dazu zeigten Biologinnen des BUND in Deutschland auf. Dort hat ein umfangreiches Bürgerbeteiligungsprojekt mit zahlreichen Ehrenamtlichen zu sehr vielen neuen Wildkatzennachweisen geführt. In der Schweiz wird derzeit die Nutzung offener Kulturlandschaften durch Wildkatzen mittels Besenderung einzelner Tiere untersucht. Dabei hat sich herausgestellt, dass Wildkatzen offenbar auch im (deckungsreichen) Offenland vorkommen, wo man vor einigen Jahren noch nicht unbedingt mit ihnen gerechnet hat. Möglicherweise sind Wildkatzen anpassungsfähiger als bisher angenommen. Was zwischen Wild- und Hauskatzen so läuft, war das Thema eines weiteren spannenden Vortrages aus der Schweiz. Wenn sich Wildkatzen mit Hauskatzen paaren, entstehen Hybriden, die ebenfalls reproduktionsfähig sind. Durch eine fortschreitende Vermischung der beiden Arten könnte es zu einer Gefährdung der Wildkatze als Art kommen. In drei Workshops erörterten Experten, Naturschützer und Jäger die Themen: Spannungsfeld zwischen Jagd und Wildkatze, Korridorzerschneidung, Barrieren und Lebensraumverbesserung sowie Möglichkeiten und Grenzen bei der Beteiligung Freiwilliger bei der Suche nach der seltenen Wildkatze. Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
ALLE FOTOS: WOLFGANG SCHRUF
Veranstalter, Vortragende und Teilnehmer*innen der Fachtagung im Nationalpark Thayatal
Fazit der Fachtagung ist, dass der Wildkatze in ihrer Wiederausbreitung hierzulande geholfen werden muss. Dazu benötigen wir: viel mehr Wildkatzennachweise, besonders Nachweise für Fortpflanzung. Eine Möglichkeit dazu ist die Suche mit Freiwilligen. mehr finanzielle Mittel zur Erforschung der Wildkatze (z. B. Verbreitung in den Bundesländern, Wanderrouten etc.) die Absicherung von Lebensraum-Korridoren durch die Raumplanung wissenschaftliche Erhebung bestehender und möglicher Wildtierkorridore Wiederherstellung zerschnittener LebensraumKorridore, z. B. durch Grünbrücken länderübergreifende Koordinierung dieses Korridornetzes Bewusstseinsbildung innerhalb der Jägerschaft über das Vorkommen und die Erkennungsmerkmale der Wildkatze sowie der Bedeutung dieser Tierart für die Biodiversität Sensibilisierung der Bevölkerung über die unerwünschte Haus-und Wildkatzenvermischung: Freilaufende Hauskatzen müssen lt. Tierschutzgesetz sterilisiert/kastriert werden.
Diese Erkenntnisse gilt es nun umzusetzen. Dafür werden viele Verbündete gebraucht. Von den Beteiligten der Plattform über die verantwortlichen Politiker und Politikerinnen, bis hin zu jedem einzelnen, der eine wildkatzenfarbige Katze sieht, fotografiert oder am Straßenrand findet. Jede Meldung und jeder wiederhergestellte Wanderkorridor ist wichtig, damit die Wildkatze in Österreich langfristig heimisch werden kann. 1 Die Plattform ist eine Kooperation aus den Trägerorganisationen NP Thayatal, Österreichische Bundesforste AG, | naturschutzbund | Österreich, Naturhistorisches Museum Wien (NHMW), JAGD ÖSTERREICH, Alpenzoo Innsbruck-Tirol und weiteren Experten. Sie berät die Koordinations- und Meldestelle Wildkatze beim | naturschutzbund | Österreich. Diese ist Teil der Initiative vielfaltleben.
Ingrid Hagenstein
Die Fachtagung ist Teil der Kooperation zwischen Österreichischer Bundesforste AG und | naturschutzbund | und wird gefördert aus Mitteln von Bund und Europäischer Union. Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
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AKTUELL
NATURBEOBACHTER-TREFFEN IN WESENUFER Der Naturschutzbund veranstaltet regelmäßig für seine naturbeobachtung.at-Melder*innen ein Treffen, damit diese sich untereinander, aber auch mit den Plattformbetreibern sowie den begleitenden Fachexpert*innen austauschen können.
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ieses Jahr fand das Treffen im Rahmen des Projektes „Die Säugetiere Oberösterreichs erleben und erheben“ vom 30. 8. – 1. 9. 2019 im OÖ Wesenufer an der Donau statt. Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einer Bilderschau über das Obere Donautal von Josef Limberger, Obmann des Naturschutzbundes OÖ. Projektleiter Gernot Neuwirth stellte Säugetier-Zählaktion vor und zeigte eine ausführliche Präsentation über die Meldeplattform sowie ihre Smartphone-App. Biologe und technischer Mastermind der Plattform, Die Exkursion ins Kösslbachtal, das Schmetterlingsleuchten und der Norbert Hirneisen, gab in der anFledermausfang waren die Highlights – schließenden Diskussion profunde mit tollen Entdeckungen... Antworten zu allen Fragen. Bei der anschließenden Wanderung durch das Kleine Kösslbachtal kontrollierten die zwei Kleinsäugerspezialisten Christine und Stefan Resch die dort aufgehängten Kobel für Bilche. Dabei entdeckten sie neben einem Hummelnest auch insgesamt acht Siebenschläfer! Da die Nachttiere mindestens so interessant sind wie die Tagaktiven, ging es abends zum Fledermausfang, bei dem Guido Reiter und Julia Kropfberger (KFFÖ) insgesamt acht unterschiedliche Arten identifizieren konnten. Highlight war sicher der Fang eines Bechsteinfledermaus-Weibchens, das den Hinweis zum Vorkommen einer vierten Kolonie in OÖ nahelegt. ...Siebenschläfer Parallel dazu organisierim kontrollierten Kobel, darte Norbert Hirneisen ein unter der unerwartete Fund Schmetterlingsleuchten. einer Bechsteinfledermaus Abschließend zeigte Heidi Kurz (NaturschutzNaturschutzhund bund OÖ) mit ihrem Hund Grace ist auf unterschiedliche Gerüche trainiert. Grace, wie trainierte Naturschutzhunde ausgewählte Tiere oder etFOTOS: WOLFGANG SCHRUF (3); MARIA ZACHERL (BECHSTEINwa Wildkatzenkot finden FLEDERMAUS); REINHARD HABERMAYER (SIEBENSCHLÄFER) können. INFO www.saeugetiere-ooe.at
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Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
FOTO: ULRIKE MURNIG
AKTUELL
SCHLANGENFEST IN GRAZ as Schlangenfest am 4. Oktober 2019 war der krönende Abschluss des steirischen Projektes „Reptilien kennen, melden & schützen“.
Mehr Infos finden Sie auf der Homepage www.naturschutzbund.at unter Presseaussendungen: Reptilien in der Steiermark
Die 5 Sieger-Meldungen 2019: 1 Kategorie „extrem“: Mauereidechse (Podarcis muralis maculiventris), die Leo Bleeker (Siegerfoto vorne re.) während seinen Arbeiten als Baumpfleger in luftigen Höhen fotografierte. 2 Kategorie „ästhetisch“: Äskulapnatter bei Gössendorf nahe der Mur, fotografiert von Rainer Brinskelle (Siegerfoto hinten 3. v. re.)
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Gemeinsam mit den Projektpartnern hat der Naturschutzbund von 2017 bis 2019 aufgerufen Reptilien auf www.naturbeobachtung.at zu melden, um aktuelle Verbreitungsdaten von Echsen, Schlangen und Schildkröten zu gewinnen. Im Projektzeitraum stieg die Anzahl der Reptilienmeldungen – allein in der Steiermark waren es 1.500! Spitzenreiter war die Mauereidechse mit 250 Meldungen, eine davon auf 1.190 m ü.M. – ein neuer Höhenrekord! – alles Beispiele für ein erfolgreiches Citizen Science Projekt. Es wurden sogar nicht heimische Schmuckschildkröten gemeldet, aber leider keine heimischen Sumpfschildkröten. Beim Schlangenfest wurden die Highlights, die umgesetzten Maßnahmen und vieles mehr präsentiert. Für herausragende Reptilienmeldungen (Fotos) gab es die „Goldene Tilie 2019“.
„Siegerfoto“ mit Gewinner*innen und Vertreter*innen des Naturschutzbundes, darunter die „Goldene Tilie“, der Preis für die herausragenden Reptilienmeldungen.
3 Kategorie „herausgeputzt“: Mauereidechse mit blau gefärbten Schuppen an den Flanken, die u.a. ultraviolettes Licht reflektieren, von Maria Kienzl (Siegerfoto hinten Mitte) 4 Kategorie „einzigartig“: Helle, amelanotische (ohne Pigmente) Zauneidechse nördlich von Kapfenberg, von David Wundersam (Siegerfoto hinten 3. v. li)
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5 Kategorie „auffällig“: Kreuzotter in rötlich-brauner Farbvariante, eine sog. Kupferotter, bei Altenberg an der Rax, von Erwin Gruber (Siegerfoto vorne Mitte)
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AKTUELL
Fressnapf unterstützt NATURSCHUTZBUND
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nlässlich des „Fressnapf hilft!“Awards in Wien überreichte Fressnapf Österreich-Geschäftsführer Hermann Aigner am 18. Oktober 2019 eine Spende in der Höhe von 20.000 € an Naturschutzbund-Präsident Roman Türk und Projektleiter Gernot Neuwirth. Damit soll – neben der Unterstützung ausgesuchter lokaler Vogelschutzprojekte – auch eine Bildungsoffensive zu „Vögel im Siedlungsraum erkennen und schützen“ umgesetzt werden. Dabei wird die Meldeplattform naturbeobachtung.at des Naturschutzbundes eine zentrale Rolle spielen.
Spende für Meldeplattform des Naturschutzbundes (v. l.: Roman Türk, Gernot Neuwirth, Hermann Aigner) FOTO: JANA MADZIGON
FOTO: FERI ROBL
30 jahre BIOTOPSCHUTZGRUPPE PINZGAU
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as 1989 mit dem Aufstellen von Froschzäunen an der Pinzgauer Landesstraße begonnen hatte, ist im Laufe von 30 Jahren zur Erfolgsgeschichte geworden: Die von Hans Kapeller gegründete Biotopschutzgruppe Pinzgau hat sich den Arten- und Biotopschutz zur Aufgabe gemacht und wertvolle Naturflächen gepachtet, um ein ganzes Netz von Biotopen zu schaffen – 96 Teiche und Tümpel sind es bisher. Mit den Jahren hat sich der Schwerpunkt der Arbeiten auf die Pflege und Instandhaltung der geschützten Biotope verlagert. Zahllose Arbeitsstunden wurden von den Gruppenmitgliedern in ihrer Freizeit dafür investiert. Nach drei Jahrzehnten bleibt die Gewissheit, dass sich der Einsatz für die heimische Natur gelohnt hat. Die Schönheit des Pinzgauer Salzachtales konnte dadurch in vielen Bereichen erhalten werden. Wichtig für die Mitglieder der Biotopschutzgruppe war stets der Konsens mit den Grundeigentümern – der Schlüssel zum Erfolg! Mehr im Innenteil auf Seite XXXI.
Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
AKTUELL
A p p el l
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Moorschutz als effizienter Klimaschutz – DRINGEND UMSETZEN!
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oore sind die größten CO2-Speicher, ihre Torfkörper speichern mehr davon als alle Wälder der Erde! Durch anhaltende Trockenlegung und Überbeweidung sind Österreichs Moore – der verbleibende Rest – im Bestand bedroht und veratmen ihre seit 10.000 Jahren aufgebauten Torfkörper. Es ist davon auszugehen, dass es sich bei der Freisetzung von klimawirksamen Gasen aus den Moorböden Österreichs um eine Größenordnung vergleichbar zu den Emissionen des österreichischen Flugverkehrs handelt. Durch einen österreichweiten Schutz der Moore – wie durch die Alpenschutz-Konvention verpflichtet – könnte ein effizienter Beitrag zur CO2-Reduktion und ein positiver Beitrag zur Artensicherung verwirklicht werden. Österreichs Regierung wird aufgefordert, in Zusammenarbeit mit den Bundesländern dringend ein umfassendes Förderprogramm und bundesweite Aktionen für einen österreichweiten Moorschutz durchzusetzen.
▲ Seit Herbst ist das dm TeeSortiment auf 100 Prozent bio umgestellt.
FOTO: WILFRIED FRANZ
Hoch die Tassen auf Bio-Tees
Univ.-Prof. i. R. Dr. Roman Türk, Präsident | Prof. DDr. h.c. Eberhard Stüber, Ehrenpräsident | Hildegard Breiner, Vizepräsidentin und Obfrau Naturschutzbund Vorarlberg | Prof. Univ.-Doz. Dr. Johannes Gepp, Vizepräsident und Präsident Naturschutzbund Steiermark | Dr. Walter Hödl, Vizepräsident und Vorsitzender Naturschutzbund Niederösterreich | Dr. Friedrich Schwarz, Schriftführer Naturschutzbund Österreich | Prof. Mag. Hermann Frühstück, Schriftführer-Stv. | Mag. Andreas Jedinger, Vorsitzender Naturschutzbund Tirol | Dr. Winfrid Herbst, Vorsitzender Naturschutzbund Salzburg | Josef Limberger, Obmann Naturschutzbund Oberösterreich | Dr. Karl Kunst, Naturschutzbund Wien | Alois Lang, VizePräsident Naturschutzbund Burgenland
Passend zur kalten Jahreszeit wandern bei dm drogerie markt viele Neuheiten ins Tee-Regal. Großes Plus: Alle Tees sind biologisch. Ausschließlich hochwertige Tees in Bio-Qualiät: Diesem Anspruch wird das Tee-Sortiment von dm nun gerecht. Alle Lieferanten, die bisher konventionelle Tees anboten, wurden auf bio umgestellt, darunter auch die Serien „Willi Dungl“ und „Harmonie“ von Teekanne. Seit jeher bio sind die Tees der dm Marke dmBio – und entsprechen dabei noch strengeren Qualitätskriterien, als die EU-Öko-Verordnung festlegt. dmBio – mehr als „nur“ bio Laut EU-Öko-Verordnung müssen 95 % der Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs biologisch sein. dmBio strebt in seinen Produkten an, alle Zutaten in Bio-Qualität zu verarbeiten. Ausgenommen sind nur Inhaltsstoffe, die nicht in Bio-Qualität verfügbar sind, etwa Salz oder Wasser. Gänzlich verzichtet wird bei dmBio auf den Einsatz von Aromen.
◄ Unter den Neuheiten sind auch lose Tees von dmBio in vier Geschmacksrichtungen.
Beschlossen anlässlich der | naturschutzbund | Präsidialsitzung am 23. 11. 2019 Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
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AKTUELL
GANZE FISCHOTTERFAMILIE OPFER DES STRASSENVERKEHRS Salzburg braucht modernes Fischottermanagement
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itte November informierte uns ein aufmerksamer Radfahrer über eine Begegnung mit zwei zutraulichen Tieren am Salzachradweg in Elsbethen bei Salzburg. Die mitgeschickten Fotos ließen keinen Zweifel: Es waren junge Fischotter, offensichtlich ohne Muttertier. Die eingeleitete Rettungsaktion der nächsten Tage verlief ergebnislos: Weder die etwa 3–4 Monate alten Tiere noch ihre Mutter konnten gefunden werden. Die Nachfrage bei der Wildbiologin des Landes Salzburg ergab überraschend, dass mehrere Tage zuvor ein toter Fischotter auf der anderen Flussseite an der stark befahrenen Alpenstraße gefunden worden war. Erst aufgrund der Meldung des Naturschutzbundes wurde der Zusammenhang offensichtlich: Es war ein Muttertier, das Junge gesäugt haben musste. Damit war klar, dass die Jungen verwaist und für sie das Überleben auf dem Spiel stand, weil Fischotterjunge in diesem Alter noch gesäugt werden müssen, da sie noch nicht selbständig Futter suchen können. Das erklärte auch, warum die Jungtiere dem Radfahrer gar nicht scheu begegneten: Nach mehreren Tagen ohne Mutter hatten sie großen Hunger. Trotz intensiver Suche waren die beiden Jungtiere nicht mehr lebend auffindbar – derselbe Radfahrer fand sie fünf Tage nach der ersten Beobachtung tot auf der Straße. Damit wurde innerhalb von nur einer Woche eine komplette Fischotterfamilie getötet! Totfundmonitoring gefordert Die Situation ist ernst. Auf der einen Seite wurde vor kurzem ein zweiter Antrag zum Abschuss von Fischottern in Salzburg an die BH Salzburg-Umgebung gestellt. Andererseits zeigt obiger Fall, wie wenig die für den Fischotter zuständige Behörde eigentlich über dieses geschützte Tier in Salzburg weiß, denn ein übergeordnetes Totfundmonitoring wie z. B. im Burgenland und der Steiermark fehlt. Der Naturschutzbund Salzburg fordert die Landesregierung auf ein solches zu installieren. Nur ausreichendes Datenmaterial – aktuelle und vertiefende Angaben zur Populationsdynamik, Alter, Geschlecht, Reproduktionsrate sowie Spurenkartierung und Fotofallen, um lebende Familiengruppen zu erfassen – kann die Grundlage für verantwortbare Entscheidungen über allfällige Bestandsregulierungen an der Fischotterpopulation bieten. Dies ist beispielsweise im Burgenland längst etabliert. Mindestens ebenso wichtig und für Salzburg längst überfällig ist die Beratung von Teichbewirtschaftern beim fachgerechten Aufbau von Schutzmaßnahmen gegen das Eindringen von Fischottern. Viele Mythen, z. B. über grabende Fischotter, können so gleich zu Beginn der Planung ausgeräumt werden. HA
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FOTOS: GEORG ZIEGLER (JUNGE FISCHOTTER); DAGMAR BRESCHAR (TOTE FISCHOTTER)
Naturschutzbund erhebt Einspruch gegen die Verordnung des Landes NiederÖsterreich zur Tötung von Fischottern Das Land Niederösterreich hat in der letzten Novemberwoche 2019 eine Verordnung zur Tötung von jährlich 50 Fischottern erlassen. Damit wird der Abschuss von bis zu 150 Fischottern in den nächsten drei Jahren erlaubt. Der Naturschutzbund NÖ lehnt die Verordnung vehement ab und verlässt aus Protest den vom Land Niederösterreich vor rund 1,5 Jahren einberufenen „Runden Tisch Fischotter“. Die von der NÖ Umweltanwaltschaft moderierte Plattform bestehend aus Vertretern der Teichwirtschaft, der Fischerei, der NGOs und der Behörden, arbeitet gemeinsam an einem Fischottermanagementplan. Die Erlassung der Verordnung war ein klarer Vertrauensbruch. Nachdem der Naturschutzbund NÖ, FG LANIUS und der WWF die Plattform verlassen haben, muss der in NÖ erstmals beschrittene Weg einer gemeinsamen Lösungsfindung im Naturschutz als gescheitert gelten. Die Stellungnahme des Naturschutzbundes NÖ zum Entwurf der Verordnung finden Sie hier: https://www.noe-naturschutzbund. at/fischotter_noe.html
Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
NATUR FREIKAUF mit Strategie
ZEITSCHRIFT DES | naturschutzbund | BEILAGE ZU Heft 4-2019
WWW.NATURFREIKAUF.AT
EDITORIAL
INHALT
II Vorwort III Natur freikaufen zur Rettung unseres Naturerbes Vorzeigebeispiele Landesgruppen und önj VIII B | Schwarzerlen-Eschen-Auwald am Gainaubach IX B | Magerwiese am Fuße des Geschriebensteins X B | Streuobstwiese am Klein-Csater-Berg Österreichs Landschaft ist vielfältig und reich an XI B | Feuerfalterwiese Bonisdorf unterschiedlichsten Lebensräumen. Sie ist jedoch sehr XII OÖ | Stiftung der Natur stark durch die land- und forstwirtschaftliche Nutzung, XIV OÖ | Feuchtgebiet Kollonödt durch Siedlungen, Gewerbegebiete oder Verkehrswege XV OÖ | Schweigart am Schoberstein geprägt. Abseits der großen Schutzgebiete und der 1 - 2017 2 XVI OÖ | Feuchtgebiet Ingling Gebirgsregionen sind naturnahe Lebensräume nur mehr selten zu finden. Der Naturschutzbund hat es XVII V | Flachteich im Lauterbacher Ried | Streuwiese „im Porst“ sich deshalb schon früh zur Aufgabe gemacht NaturXVIII ST | Trummerlahn-Auwald juwele durch Ankauf zu sichern. Inzwischen ist er XIX ST | Heilziest-Wiesenknopf-Wiese Muttendorf Eigentümer und Pächter von etwas mehr als 2.000 Über„Ein gutes Leben für alle Mensc XX ST | Iris-Narzissen-Wiesen bei Trautenfels lebensinseln für Tiere und Pflanzen – von Trockenrasen schönen Erde!“ Diesem Ziel wo XXI ST | Schmetterlingsinsel bei Bierbaum über Feuchtwiesen, Moore, Teiche, Waldsteppen bis zu Jahreshauptversammlung sam mit Ihnen näher kommen. M (Au)Wäldern und freifließenden Flüssen. XXII ST | Der Gombocz-Park in Bad Radkersburg „gutes leben“, das erfolgreiche des | naturschutzbund | Salzburg Mitmach-Projekt des FamilienXXIII ST | Graz – Mariatrost: Ein Naturschutzgebiet Wir präsentieren Ihnen mit dieser Infobroschüre als5.Geschenk für die Zukunftverbandes, lädt Familien und Mittwoch, April 2017 Singles ein, ihren lebensstil zu unsere Aktivitäten im Naturfreikauf. Damit wollen wir Uhr XXIV Beginn: NÖ 18.00 | Pischelsdorfer Fischawiesen beleuchten und kleine VerändeBleibendes für Generationen schaffen. Ort: Hotel-Bräu IMLAUER (früher: Stiegl Bräu), rungen einzuleiten. Im gesamten XXV NÖ | Feuchtwiese in der Langen Luss Rainerstraße 14 , 5020 Salzburg Jahr 2016 stand das Thema umwelt Haslach und Nachhaltigkeit im MitXXVI NÖ | Trockenrasen Dernberg bei Ingrid Hagenstein telpunkt. Mit beginn des Jahres Tagesordnung XXVII K | Gladiolenwiese Oberschütt 2017 wurden zusätzliche inhaltliche Schw Chefredakteurin 1) Begrüßung schaft oder Willkommenskultur aufgenomm XXVIII K | Standort der Frühlingslichtblume | Standort 2) Feststellung der Beschlussfähigkeit tionszeiträume sind: lebendige Partnersc der Gelben Alpenrose 3) Tätigkeitsbericht durch den Geschäftsführer einfach trinken / Herzlichkeit verschenke 4) Bericht des Kassiers Den Sonntag feiern / zeiten der besinnung XXIX S | Buchberggipfel im Naturpark 5) Bericht der Rechnungsprüfer 6) Antrag auf Entlastung des Vorstandes XXX S | Achenfurt: Rückzugsgebiet für Gelbbauchunke Gutes Leben – 7) Neuwahlen von Vorstand, Fachbeirat und und Eisvogel einfach essen und einfach t Rechnungsprüfern XXXII auf Tätigkeiten ÖNJ | Ökoinseln: Feuchtparadies Mühlauer 8) Vorschau und geht es Ihnen manchmal auch so, dass S Fuchsloch | Neue Lebensräume in der | Konsumwe Arbeitsprogramm von der FülleSteiermark und Vielfalt der Für Fragen zum Naturfreikauf steht 9) Statuten-Änderung „Kreuzbauernmoor“ in Oberösterreich fast erschlagen werden? Je bewusster S 10) Beschlussfassung über den Voranschlag genießen, desto weniger brauchen Sie. Projektleiter Mag. Gernot Neuwirth XXXV Zugunsten der Natur mit Ihrem Letzten Willen 11) Beschlussfassung über Mitgliedsbeiträge zur Verfügung: „Weisheit und Einfachheit 12) Beschlussfassung über Anträge XXXVI Aufruf | Natur freikaufen, Bleibendes schaffen! gesellen sich gerne.“
Überlebensinseln der Natur: Wir schauen drauf!
Ein „Gutes Leben“ für ALLE – 2017
Einladung zur
gernot.neuwirth@naturschutzbund.at T +43/(0)662/64 29 09-20
13) Allfälliges
(Russisches Sprichwort)
Kurze Pause
IMPRESSUM
TITELBILD: MÄDCHEN DER VOLKSSCHULE MÜHLAU HILFT BEIM PFLEGEEINSATZ IM MÜHLAUER FUCHSLOCH/INNSBRUCK – MEHR AUF SEITE XXXII FOTO: FOTODIENST AMPLATZ
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Herausgeber, Eigentümer, Verleger: | naturschutzbund |, Museumsplatz 2, 5020 Salzburg, T +43(0)662/64 29 09 Präsidium: Univ.-Prof. i. R. Dr. Roman Türk (Präsident), Hildegard Breiner, Prof. Univ.-Doz.Dr. Johannes Gepp, Univ.-Prof. Dr. Walter Hödl (Vizepräsidentin/en), Wolfgang Maislinger (Finanzreferent); Dr. Friedrich Schwarz (Schriftführer), Univ.-Prof. Dr. Walter Kofler (Mitglied) Redaktionsleitung: ChefR Ingrid Hagenstein (HA), T +43(0)662/64 29 09-13, E-mail: natur-land@naturschutzbund.at Redaktionsmitarbeit in dieser Beilage: Mag. Sylvia Auer (önj), Dr. Hannes Augustin, Mag. Bianca Burtscher, Mag. Angela Deutsch, Mag. Barbara Dillinger, Oliver Gebhardt (önj), Dr. Johannes Gepp, Mag. Margit Gross, Ingrid Hagenstein, Mag. Dr. Helmut Höttinger, Mag. Andreas Jedinger, Mag. Klaus Kugi, Josef Limberger, Mag. Birgit Mair-Markart, Mag. Dr. Klaus Michalek, Mag. Gernot Neuwirth, Mag. Gabriele Pfundner, David Priller, Feri Robl, Dr. Norbert Sauberer, Helmut Schausberger (önj), Gerhard
Präsentation von Bundesgeschäftsführerin Mag. Birgit Mair-Markart:
Gemeinsam mehr erreichen – Ausgewählte Projekte des Naturschutzbundes Österreich: Naturbeobachtung, Naturfreikauf, Schmiedhofer, Dr. Martin Schwarz, Josefvielfaltleben Weinzettl, u. a. m.
Aktionswoche: 3. bis 9. April
Aufgabe: Eine Woche lang bewusst einfa
In dieser Woche laden wir Sie ein, einfach am Montag oder Dienstag werden die leb ze restliche Woche eingekauft. zu den M lichst nur Wasser aus dem Wasserhahn ge Nebeneffekt dieser aktionswoche werden und wahrscheinlich ISSN: 0028-0607auch die Einkaufsweg Weitere Details unter: https://www.fa DVR 0457884 angebote/projekte/gutesleben
DI Stefan Weiss, Barbara Wurm, MSc Bankverbindung: Salzburger Sparkasse, 5020 Salzburg, Geselliger Ausklang IBAN AT342040400000018069, BIC SBGSAT2SXXX Satz, DTP, Druckvorstufe: Elisabeth Kisters Media Druck: Salzkammergut Media Ges.m.b.H., 4810 Gmunden; gedruckt auf chlorfrei gebleichtem, zertifiziertem Papier. Der Naturschutzbund wünscht den Mitgliedern und Freunden Offenlegung laut Mediengesetz: natur&land ist eine konfessions- und parteiungebundene Zeitschrift, die Der | naturschutzbund | seitens des Naturschutzbundes herausgegeben wird. ist Mitglied der WeltnaturOffenlegung gemäß § 25 Mediengesetz Redaktionelles Ziel: Kritische Information zu Fragen schutzorganisation Blattlinie: @ktiv für NATUR und UMWELT; Vorstand | naturschutzbund | Salzburg: Stv. Vorsitzender: des Natur- und Umweltschutzes.
„International Union for Mag. Markus LECHNER, Geschäftsführer/Schriftführer: Dr. Hannes AUGUSTIN, Stv. Schriftführerin: Mag.
WIDERIN, Kassier: MMag. Dr. Johann NEUMAYER, Stv. Conservation Kassierin: Gabrieleof ESTERER; Nature“RedaktionsNamentlich gekennzeichneteKarin Beiträge geben die Meinung adresse: Museumsplatz 2, 5020 Salzburg; E-Mail: salzburg@naturschutzbund.at des Autors wieder und decken sich nicht unbedingt mit der der Redaktion und des Herausgebers. Im Sinne der Titelbild: Gedruckt derder Richtlinie „Druckerzeugnisse“ Gedrucktnach nach Richtlinie „DruckerzeugVereinfachung können u. U. geschlechtsspezifische Frühlings-Krokus (Crocus vernus des Österreichischen Umweltzeichens, nisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, Endigungen weggelassen werden. Selbstverständlich subsp. albiflorus) Druck GmbH, UW-Nr. 1193 1193 Druck&&Medienwerk Medienwerk GmbH, UW-Nr. sind immer beide Geschlechter angesprochen. © Roman Türk
Beilage zur Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
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NATUR FREIKAUFEN zur Rettung unseres Naturerbes
Der Schwarzfleckige AmeisenBläuling Phengaris (Maculinea) arion, eine Rote-Liste-Art, ist ein Beispiel dafür. Er braucht Magerwiesen mit Thymian, Dost und Knotenameisen für seine Raupenentwicklung. Genau solche Wiesen liegen in unserem Fokus. Denn im Burgenland gilt der Bläuling derzeit als ausgestorben, während er in der Steiermark und NÖ noch fliegt. Durch Ankauf geeigneter Flächen und mit gezielten Pflegemaßnahmen kann es gelingen, seinen Lebensraum wiederherzustellen. FOTO: HELMUT HÖTTINGER
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eit Jahrzehnten bringt der | naturschutzbund | bedrohte Naturflächen in seine Obhut. Da die Natur immer mehr auf Restflächen zurückgedrängt wird, genießt der dauerhafte Schutz dieser Überlebensinseln für Tiere und Pflanzen höchste Priorität. Der „sicherste“ Weg zur Rettung des Naturerbes ist der Naturfreikauf.
Beilage zur Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
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NATURFREIKAUF
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äglich gingen in den letzten Jahren in Österreich durchschnittlich 20 ha Boden, das sind ca. 30 Fußballfelder, für die Natur verloren. Pro Jahr entspricht das etwa der Fläche der Stadt Salzburg. Grund dafür sind einerseits die überbordende (Zer)Siedlungsund Verkehrstätigkeit, andererseits die Intensivierung in der Land- und Forstwirtschaft: Rationalisierungsmaßnahmen wie neue Landbaumethoden und Erntetechniken bis hin zum Pestizideinsatz bewirkten, dass mehr und mehr wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen verschwunden sind. Damit verbunden haben sich auch die Versickerungsflächen für Niederschläge reduziert und die Hochwassergefahren massiv erhöht. Mit der Vielfalt der Lebensräume ging auch die Artenvielfalt verloren und die Natur zieht sich auf Restflächen zurück. Hier greift der Naturschutzbund schützend ein, indem er solche Flächen kauft oder pachtet und betreut.
Übersicht über die gekauften und gepachteten Grundstücke von | naturschutzbund | und önj (Stand 2019)
Landesgruppe
Gebiete
Parzellen
Größe (ca. ha)
Kärnten
51
408
388
Oberösterreich
94
315
409
Steiermark
240
664
300
Salzburg
101
131
143
Burgenland
61
252
118
Niederösterreich
35
194
90
Tirol
4
4
5
Vorarlberg
3
3
1
40
45
163
629
2.016
1.618
Naturschutzjugend Summe
Aktuell sind es 2.016 Flächen in ganz Österreich mit einer Gesamtfläche von ca. 1.618 ha, die der Naturschutzbund besitzt oder gepachtet hat. Die meisten Grundstücke, 741 an der Zahl, liegen in der Steiermark, während sich flächenmäßig die meiste „freigekaufte Natur“ in Kärnten und Oberösterreich befindet. Auch die Österreichische Naturschutzjugend (önj) konnte 163 ha wertvollen Naturraum sichern. 100 Jahre Naturfreikauf
Die Erhaltung von Wildnis- und Evolutionsflächen ist eine der Triebfedern für den Ankauf. Die Ehrenpreiswiesen im Stremtal sind ein Beispiel dafür. FOTO: WOLFGANG SCHRUF
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Schon das Geburtsjahr des Naturschutzbundes ist eng verknüpft mit einem Grundstückserwerb: 1913 kaufte der Vorläuferverein des Naturschutzbundes, der „Verein Naturschutzpark“, in den Hohen Tauern 11 km² Grund im Stubachtal für einen „Alpenschutzpark“. Aufgrund von Kraftwerksplanungen wurden diese Flächen gegen Gebiete im Ober- und Untersulzbachtal eingetauscht – sie bildeten den Kern des späteren Nationalparks Hohe Tauern. 1936 pachtete der Naturschutzbund die erste Salzlacke am Neusiedler See. 1951 kaufte er in der „Feuchten Ebene“ mit dem Quellniedermoor „Brunnlust“ die erste Fläche in Niederösterreich frei. 1965 startete der Naturfreikauf in Kärnten mit dem Erwerb des Höflein-Moores. Durch die „Aktion Wiedehopf“ kam dort 1970 die Rettung bedrohter Natur durch Grundstückserwerb richtig in Schwung: Einzigartige Naturjuwele, wie die Beilage zur Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
Die Brunnlust in NÖ gehört zu den ersten Flächen, die der Naturschutzbund in Österreich angekauft hat. FOTO: NORBERT SAUBERER
Standorte der Illyrischen Gladiole, der Gelben Alpenrose oder der Frühlingslichtblume wurden von da an zugekauft. 1974 begann schließlich die Naturfreikauf-Aktion auch in der Steiermark. Ende der 1990er Jahre gelang der Ankauf des 11 km (!) langen, aufgelassenen Dammes der ehemaligen Sulmtalbahn, der vom Naturschutzbund in Folge zur „längsten Hecke Österreichs“ gestaltet wurde. Gemeinsam Bleibendes schaffen Für den Naturschutzbund gibt es die unterschiedlichsten Beweggründe Natur freizukaufen: Schutz vor Zerstörung – besonders wenn Gefahr in Verzug ist – Erhalt von Wildnis- und Evolutionsflächen, notwendig gewordene Renaturierungen, Anlage von Trittsteinbiotopen, Arrondierung bereits im Besitz befindlicher Flächen und manchmal auch strategische Ankäufe, sog. „Sperrgrundstücke“, etwa um bestehende Flächen zu vergrößern oder möglichen Zerstörungen vorzugreifen. Durch Pacht oder Kauf dürfen letztlich nur so viele Flächen neu hinzukommen, wie der Naturschutzbund auch optimal im Sinne der Natur zu pflegen im Stande ist. Die Entscheidung, welche Flächen angekauft werden, erfolgt dezentral in den Orts-, Bezirks- und Landesgruppen des Naturschutzbundes. Die dortigen Biologen haben nicht nur das nötige fachliche Wissen dafür, sondern sind auch erfahren, wenn es um Gespräche mit den Grundstücksbesitzern geht. In der Steiermark haben in den vergangenen Jahren mehr als ein Dutzend älterer Personen ihre „Naturjuwele“ der dortigen Landesgruppe übergeben. Diese Gebiete werden nach den jeweiligen Schenkern benannt. Die aktuellsten Biotop-Geschenke der vergangenen Monate betreffen rund 25 Flächen: Neben den Flächen, die auf den Seiten 18–20 beschrieben sind, handelt es sich um Auwald-Stücke an der Mur bei Gössendorf, eine 2,7 ha große Naturwaldzelle in Gnaning bei Fernitz sowie ein Hektar Auwald an der steirischen Grenzmur bei Fluttendorf. Mit über 20 ha sind die Zimdin-Wiesen bei Mürzzuschlag in 1.000 m eine der artenreichsten traditionellen Blumenwiesenkomplexe des Naturschutzbundes. Diese teils steilhangigen und entlegenen Wiesen haben noch nie Kunstdünger erlebt und sind daher von unterschiedlichsten Pflanzenarten besiedelt – darunter 16 Orchideenarten. Dieses Naturschutzjuwel wurde uns von Christine, Linda und Elfriede Zimdin überlassen – Linda Zimdin verstarb 2017 nahezu 107-jährig. Beilage zur Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
Auch Obmann Johannes Gepp und GF Markus Ehrenpaar vom Naturschutzbund Steiermark packen kräftig an. FOTO: NATURSCHUTZBUND STEIERMARK
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Der Kauf ist das eine, die Pflege das andere: Hier ist die Bezirksgruppe Oberwart auf einer Magerwiese bei Eisenberg im ehrenamtlichen Pflegeeinsatz. FOTO: KLAUS MICHALEK
Nach dem Ankauf beginnt die Arbeit Der Erwerb eines Grundstückes bringt eine große Verantwortung mit sich, denn viele der gekauften Naturparadiese müssen regelmäßig gepflegt werden. Ist der Ankauf eines Grundstückes geschafft, beginnt nun erst die eigentliche Naturschutzarbeit: Niedermoore müssen entbuscht, Amphibientümpel angelegt, Streuwiesen schonend gemäht oder Trockenrasen mit Schafen und Pferden beweidet werden. Dort, wo ein Ankauf nicht möglich ist, wird versucht, zumindest über einen Pachtvertrag das Gebiet naturschutzfachlich optimal zu bewirtschaften. Zahlreiche Menschen stellen ihre Zeit für die ehrenamtliche Pflege der Flächen zur Verfügung. Der Naturschutzbund sichert die fachliche Betreuung und die benötigten Ressourcen, angefangen vom Werkzeug bis hin zur Jause. Dies kostet natürlich Geld, das teilweise über ÖPUL-Förderungen (umweltgerechte Pflegeprämien), über Naturschutzprojekte der Ländlichen Entwicklung oder FFH-Biotopschutzprogramme (Landschaftspflegefonds) bereitgestellt wird. Vielfach kann es aber nur durch das Engagement von Mitgliedern und Spendern aufgebracht werden. Zahlreiche Wiesen, die der Naturschutzbund angekauft oder gepachtet hat, werden von bezahlten Landwirten oder Landschaftspflegern bewirtschaftet. Was passiert mit den freigekauften Flächen? Sobald sich eine Fläche im Besitz einer Landesgruppe befindet, bestimmt diese, was zu tun ist. Biologen untersuchen das Grundstück und erstellen einen Managementplan, wie die Fläche im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit am besten betreut werden kann. Bei manchen Lebensräumen ist es am besten, wenn sie sich selbst überlassen bleiben. Hier genügt ein gelegentlicher Kontrollbesuch. Andere hingegen – und das sind die meisten Flächen – müssen gepflegt werden, um ihren Zustand zu erhalten: Damit Niedermoore, Streuwiesen oder Trockenrasen nicht zuwachsen, muss regelmäßig entbuscht bzw. gemäht werden. Um das Überleben von Amphibien zu sichern, legt der Naturschutzbund immer wieder Tümpel an oder bringt begradigte Bachläufe wieder in ihren natürlichen Zustand. Nur so ist garantiert, dass die Naturräume auch für kommende Generationen erhalten bleiben.
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Beilage zur Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
NATURFREIKAUF Unterschiedliche Schwerpunkte in den Bundesländern Die Zielsetzungen beim Flächenankauf variieren von Landesgruppe zu Landesgruppe: Im Burgenland stehen beispielsweise artenreiche (Halb)Trockenrasen und Feuchtwiesen im Mittelpunkt, da immer noch viele Blumenwiesen in Äcker umgebrochen werden. In Kärnten hat der Erwerb von Mooren lange Tradition (derzeit ca. 200 Moorflächen), in Salzburg liegt der Fokus auf Anlage, Renaturierung und Betreuung dutzender Kleinstgewässer und Tümpel durch die Biotopschutzgruppe Pinzgau. In Oberösterreich wiederum achtet der Naturschutzbund auf die Sicherung zahlreicher Waldflächen, um möglichst standortgerechte Naturwälder zu erhalten. In den Salzburger und Steiermärkischen Auenlandschaften werden auch „strategische Ankäufe“ getätigt, um die Zerstörung wertvoller Gebiete durch Verbauung zu verhindern – oder zumindest hinauszuzögern. In Vorarlberg und Tirol gestaltet sich der Naturfreikauf leider um einiges schwieriger, räumt doch die Grundverkehrskommission den Landwirten ein Vorkaufsrecht ein, das diese in der Regel auch nutzen.
WARUM WERDEN FLÄCHEN IMMER WIEDER AUCH GEPACHTET UND NICHT ANGEKAUFT? Prinzipiell versucht der Naturschutzbund wertvolle und zeitgleich bedrohte Gebiete immer anzukaufen, weil er nur so gewährleisten kann, dass die bestmögliche ökologische Betreuung auf Dauer gesichert wird. Dort, wo ein Ankauf nicht möglich ist, versucht der Naturschutzbund zumindest über Pachtverträge das Gebiet naturschutzfachlich optimal zu bewirtschaften. Eine 10.000 m² große Sumpfwiese samt Tümpel und Schilfbestand im Kälberrain im Pinzgau ist ein Beispiel dafür (Fotos).
FOTOS V. O.: WOLFGANG SCHRUF (2); ROBERT HOFRICHTER (UNKE); FERI ROBL (FLÄCHE)
Die Bamer Sumpfwiese, eine Pachtfläche samt Schilfbestand und Tümpel im Kälberrain bei Stuhlfelden (Salzburg), ist Lebensraum der Gebänderten Prachtlibelle, der Gelbbauchunke und des Rohrkolbens. Die Pflege ist durch Unterstützung von dm gesichert.
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VORZEIGEBEISPIELE BURGENLAND
Die Weichholzau wird regelmäßig überflutet, sodass auch Sumpfdotterblumen (r. o.) und WasserSchwertlilien (Mitte) wachsen können. Auch verschiedene Spechtarten, wie hier der Kleinspecht, finden beste Lebensbedingungen vor. GROSSES FOTO: KLAUS MICHALEK FOTOS RUND V. L.: HANSJÖRG LAUERMANN; KLAUS MICHALEK ; JOSEF WEINZETTL
Burgenland
DATEN Größe: 8.625 m² Lage: 7442 Lockenhaus, am Gainaubach Erwerb: 2019 Betreuung: | naturschutzbund | Burgenland
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SCHWARZERLEN-ESCHEN-AUWALD AM GAINAUBACH
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iese naturschutzfachlich wertvolle Fläche liegt am Gainaubach in der Gemeinde Lockenhaus. Es handelt sich um eine Weichholzau, die dem Lebensraumtyp1 „Auenwälder mit Schwarzerle und Gemeiner Esche“ zugerechnet wird. Der Gainaubach zeichnet sich noch durch eine natürliche Mäandrierung aus. Neben ihm sind in einem schmalen Tal kleine Tümpel zu finden. Die von imposantem SchwarzerlenbruchEschen-Auwald bewachsenen Flächen nehmen die gesamte Talsohle ein und werden regelmäßig überflutet, sodass der Boden flächig feucht bis sumpfig ist. Damit bieten sie gefährdeten Pflanzen wie der Sumpfdotterblume (Caltha palustris), der Wasser-Schwertlilie (Iris pseudacorus) und vielen feuchtigkeitsliebenden Seggen einen idealen Lebensraum. Neben den Pflanzenarten sind hier auch verschiedene Vogelarten wie Kleinspecht, Schwarzspecht und Erlenzeisig anzutreffen. Betreuung. Der Auwald soll dauerhaft aus der Nutzung genommen und anfallendes Totholz sowie absterbende Bäume sollen im Wald belassen werden. Diese Maßnahmen dienen dem Erhalt der natürlichen Überflutungsdynamik, die typisch für eine Weichholzau ist und somit oberste Priorität hat. Langfristig werden auf diese Weise Öko-Retentionsflächen für den passiven Hochwasserschutz geschaffen. Prioritärer FFH-Lebensraumtyp 91E0 „Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)“
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VORZEIGEBEISPIELE BURGENLAND
MAGERWIESE AM FUSSE DES GESCHRIEBENSTEINS
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ie artenreiche Magerwiese befindet sich in der Gemeinde Allersdorf am Fuße des Geschriebensteins, am Rande des länderübergreifenden Naturparks „Geschriebenstein-Irottkő“. Der Naturschutzbund möchte die Wiese als Lebensraum und Rückzugsgebiet für Schmetterlinge, aber natürlich auch für andere Insektenarten und Kleinstlebewesen sowie seltene Pflanzenarten erhalten. Da sie bis zum Ankauf als Futterwiese gedient hat, muss sich die Artenvielfalt noch entwickeln.
Burgenland
DATEN Größe: 3.649 m2 Lage: 7461 Weiden bei Rechnitz, KG Allersdorf Erwerb: 2019 Betreuung: | naturschutzbund | Burgenland
ARTENVIELFALT. Trotzdem findet man unter anderem den Wiesen-Fuchsschwanz, die Wiesen-Glockenblume, die Kleine Wiesen-Margerite, die Kuckucks-Lichtnelke, den Klein-Klappertopf und das Hügel-Vergissmeinnicht. Zu den seltenen Blütenpflanzen zählt die gefährdete Orchideenart Klein-Knabenkraut (Anacamptis morio), die im Gebiet regelmäßig vorkommt und hier ebenso wie der prächtige Segelfalter (Iphiclides podalirius) einen dauerhaften Lebensraum vorfindet. Beide Arten verlieren im Burgenland immer mehr ihre Lebensräume und werden dadurch zunehmend zurückgedrängt.
FOTOS V. O.: KLAUS MICHALEK ; JOSEF WEINZETTL
Flächensicherung für Klein-Knabenkraut und Segelfalter, damit wir sie auch zukünftig noch finden können.
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VORZEIGEBEISPIELE BURGENLAND
STREUOBSTWIESE AM KLEIN-CSATER-BERG Die Streuobstwiese inmitten von Ackerbauflächen „vernetzt“ zwei Waldgebiete. Der Grünspecht (u.) schätzt die Höhlen der alten Apfelbäume zum Nisten und die Magerwiese als Nahrungsquelle, die beim Grünspecht im Sommer zum Großteil aus Wiesenameisen sowie deren Larven und Puppen besteht. Da nie gedüngt wurde, konnten sich viele Pflanzen halten, wie z. B. der Große Wiesen-Bocksbart mit seinen leuchtend gelben Blüten.
FOTOS V. O.: HANSJÖRG LAUERMANN ; JOSEF WEINZETTL; KLAUS MICHALEK
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ie Streuobstwiese befindet sich am Fuße des Klein-Csater-Berges in einer von Ackerbau dominierten Landschaft. Früher dürfte ein Großteil des Rieds mit Streuobstwiesen bestockt gewesen sein, heute sind allerdings alle Obstbestände verschwunden. Die nördlich von einem Acker und südlich von einer Wiese begrenzte Streuobstwiese stellt somit den letzten Obstbestand in diesem Gebiet dar. Sie besteht aus einer Reihe alter Obstbäume, wobei es sich um Apfelbäume der alten Sorten Kronprinz Rudolf, Eis- oder Lederapfel und Nussbäume handelt. Der Unterwuchs besteht aus einer Glatthaferwiese mit trockenen, mageren und frischen Bereichen. Aus ökologischer Sicht übernimmt die Fläche eine Vernetzungsfunktion zwischen zwei Waldflächen und stellt gleichzeitig ein Inselbiotop im ackerbaudominierten Ried dar. Artenvielfalt. Die Obstbäume weisen vielfältige Strukturen wie Höhlen und Totholz auf, die Lebensräume und Rückzugsorte für eine Vielzahl von Tieren bieten. So können hier die typischen Vogelarten der südburgenländischen Streuobstwiesen wie Grünspecht, Gartenrotschwanz, Star und Wendehals beobachtet werden. Igel und Steinmarder sind hier genauso anzutreffen wie die zu den Reptilien zählenden Blindschleichen und Zauneidechsen. Daneben zeichnet die Fläche eine hohe Artenvielfalt an Insekten aus, wie z. B. Rosenkäfer und viele verschiedene Hummel- und Wildbienenarten. Da die Wiese nie gedüngt und nur extensiv genutzt worden ist, konnte sich zudem eine artenreiche Flora bilden und erhalten. Neben Grasarten wie Glatthafer, Goldhafer, Zittergras, Ruchgras und Schwingel, sind auch viele verschiedene Kräuter zu finden: Thymian, Magerwiesen-Margerite, Großer Wiesen-Bocksbart, Wiesen-Pippau, Herbstzeitlose, Heide-Nelke, Wiesen-Leuenzahn u. v. m. lassen die Wiese nicht nur in bunten Farben leuchten, sondern bieten vielen Insektenarten in der von Ackerbau dominierten Landschaft die nötige Nahrungsquelle.
Burgenland
DATEN Größe: 5.022 m² Lage: 7512 Kohfidisch am Fuße des Klein-Csarter-Berges Erwerb: 2019 Betreuung: | naturschutzbund | Burgenland
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Beilage zur Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
VORZEIGEBEISPIELE BURGENLAND
Diese Feuerfalterwiese ist Teil des Wiesenkomplexes Bonisdorf. Sie beherbergt eine Vielfalt an Insektenarten wie den LilagoldFeuerfalter (Lycaena hippothoe) rechts...
FEUERFALTERWIESE BONISDORF
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as Gebiet des trilateralen Naturparks Raab-Őrség-Goričko im Dreiländereck Österreich/Ungarn/Slowenien ist über weite Teile von einer strukturreichen traditionellen Kulturlandschaft mit Weinbergen, Obstgärten, Wiesen und Äckern geprägt. Obwohl die Talböden weitgehend intensiv landwirtschaftlich genutzt werden, finden sich noch artenreiche Wiesen mit reichem Blütenangebot. Genau hier hat der Naturschutzbund mit Unterstützung der „Raiffeisen Klimaschutz-Initiative“ eine große wechselfeuchte Wiese am Klausenbach angekauft (Bild o.) und damit den bereits vom Naturschutzbund angekauften Wiesenkomplex arrondiert. Botanisch kann sie mit einigen Besonderheiten aufwarten, wachsen hier doch Kuckuckslichtnelke, Wiesen-Glockenblume, Großes Mädesüß, Betonie, Gilb- und Blutweiderich u. v. a. m.. Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten nutzen das reichhaltige Blütenangebot. Betreuung. Ein Managementplan für die naturschutzfachlich bestmögliche Pflege regelt Mährhythmus und -zeitpunkt, Wahl des optimalen Mähgeräts, Behandlung des Mähgutes und andere Maßnahmen. Begleitend dazu erfolgt ein Monitoring bezüglich Vegetation und Insektenwelt.
...das Rotbraune Wiesenvögelchen (Coenonympha glycerion), den Postillion (Colias crocea) oder den Südlichen Blaupfeil (Orthetrum brunneum), eine Libellenart (v. o.).
Wiesenkomplex mit Bachkratzdisteln und Schwarzem Apollo (Parnassius mnemosyne). FOTOS V. O.: KLAUS MICHALEK (WIESEN); HELMUT HÖTTINGER (FEUERFALTER); WOLFGANG SCHRUF (3)
Burgenland
DATEN Größe: 18.643 m² Lage: Südburgenland, Naturpark Raab-Őrség-Goričko, Neuhaus/ Klausenbach/Ortsteil Bonisdorf Erwerb: 2015–2017 Betreuung: | naturschutzbund | Burgenland
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Die Entenlacke im OÖ Machland beherbergt eine Vielzahl an seltenen Arten, wie etwa den Silberreiher (Foto rechte Seite). Sie ist zum Großteil im Besitz der Stiftung für Natur und wird auch von dieser betreut. Das trifft auch auf den Hangwald „Steinwänd“ im Bezirk Eferding zu. Die Blockhalden des naturnahen, warmen Eichen-Hainbuchenwaldes bieten der Smaragdeidechse (Lacerta viridis) beste Bedingungen. Die Grundstücke werden mit schönen Infotafeln versehen.
STIFTUNG FÜR NATUR DES NATURSCHUTZBUNDES OÖ Die Stiftung für Natur verwaltet riesige Flächen in Oberösterreich nach professionellen Richtlinien des Naturschutzes. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Natur- und Kulturlandschaft
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FOTOS V. L.: MARTIN SEVCIK; MARTIN SCHWARZ
Oberösterreich
Gesamtbetreuungsfläche
409 ha
Eigentumsfläche
342 ha
Pachtfläche Wald
239 ha
Wiesen
73 ha
Brache
33 ha
Gewässer Sonstige Flächen
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67 ha
9 ha 55 ha
eit über einem halben Jahrhundert schützt der Naturschutzbund OÖ naturschutzfachlich hochwertige Flächen, auf denen vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten vorkommen. Sehr oft sind diese Flächen wirtschaftlich uninteressant; vor allem dann, wenn Bewirtschaftungsmaßnahmen auf den Erhalt der bedrohten Arten ausgerichtet werden müssen. Durch die voranschreitende Mechanisierung und Automatisierung von Bewirtschaftungsmethoden in der Land- und Forstwirtschaft sehen sich immer weniger Grundeigentümer in der Lage, die naturschutzfachlich notwendige Pflege solcher Flächen zu übernehmen – trotz Entschädigungszahlungen durch die öffentliche Hand. Deshalb werden immer wieder Flächen in Form von Schenkungen oder zum Kauf angeboten. Gründung der Stiftung Die Mitglieder des Naturschutzbundes pflegen ehrenamtlich viele dieser Flächen. Öffentliche Förderungsprogramme werden ebenfalls in Anspruch genommen. Trotzdem ist die Flächengröße mittlerweile mit einer ehrenamtlichen Vereinsorganisation nicht mehr zu bewältigen. In Zusammenarbeit mit der Abteilung Naturschutz des Landes OÖ wurde eine zukunftsweisende Lösung erarbeitet: Die Betreuung dieser Flächen soll durch die eigens dafür gegründete Stiftung für Natur übernommen werden. Der Naturschutzbund Oberösterreich gründete nach zweijähriger Vorbereitungsarbeit 2012 die Stiftung für Natur, die mit 1. August 2012 ihre Tätigkeit aufnahm. Sie garantiert sowohl den Erhalt der naturschutzfachlich wertvollen Flächen als auch den zweckmäßigen und sparsamen Beilage zur Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
Umgang mit öffentlichen Mitteln. Außerdem treibt sie den Ankauf und die Außernutzungstellung weiterer naturschutzfachlich wertvoller Flächen in Oberösterreich voran. Kompetenzzentrum für Flächenmanagement Die Stiftung für Natur erweitert gezielt Erkenntnisse und Einsichten über ökologische Zusammenhänge und macht diese einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Die Zusammenarbeit mit Experten aus allen Bereichen der Naturkunde, anderen Naturschutzorganisationen und der Abteilung Naturschutz des Landes Oberösterreich ist ein Erfolgskonzept, das Forschung und aktiven Naturschutz in Einklang bringt.
Die feuchte Mädesüßwiese in Spital am Pyhrn (l.o.) ist Lebensraum seltener Heuschrecken wie des Sumpfgrashüpfers (Pseudochorthippus montanus). Die Küchenschellenwiese bei Sierning (o.) wurde aus privatem Besitz angekauft. GROSSES FOTO O.: CLAUDIA LEITNER KLEINE FOTOS V. L. O. N. U.: ROBERT HOFRICHTER; HANS PETER ECKER; JOSEF LIMBERGER; WOLFGANG SCHRUF
Finanzierung und Förderung Eine professionelle Organisation kann nicht nur alleine mit ehrenamtlichen Mitarbeitern geführt werden. Die Personalkosten der hauptamtlichen Mitarbeiter der Stiftung für Natur werden derzeit durch eine Förderung des Landes OÖ gedeckt. Ein jährlicher Zuschuss ermöglicht zudem die notwendigen Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen. Aktuelles Entlang der Krummen Steyrling in der Gemeinde Molln konnten zahlreiche Flächen im Uferbereich erworben werden. Somit ist es möglich, die natürliche Gewässerdynamik, welche durch Erosionen und Uferanrisse geprägt ist, dieses noch weitgehend unverbauten Flusses der Voralpen zu sichern. Auch in und um das Naturschutzgebiet Kremsauen wurden erneut Flächen angekauft. Ziel ist es, den bereits erworbenen Flächenverbund für feuchtigkeitsliebende Zugvogelarten wie Bekassine und Zwergschnepfe noch attraktiver zu gestalten. Hierfür ist eine extensive und an die Bedürfnisse der Vögel angepasste Bewirtschaftung und Gestaltung der Feuchtlebensräume nötig – der Biber ist uns hierbei behilflich. Dank idealistischer Schafbauern ist es möglich, einen Teil der sich im Besitz der Stiftung für Natur befindlichen Magerrasenflächen wieder beweiden zu lassen. Durch die Beweidung entstehen strukturreichere Bestände als es durch eine Mahd der Fall wäre, was wiederum seltenen Tieren Lebensraum und Nahrung bietet. Erst im Jahr 2019 wurden weitere Feuchtlebensräume in Kollonödt und in Mörasing angekauft. Beilage zur Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
An der Krummen Steyrling in der Gemeinde Molln gehören einige Uferbereiche der Stiftung. FOTO: DAVID PRILLER
KONTAKT Stiftung für Natur des | naturschutzbund | OÖ Knabenseminarstr. 7 | 4040 Linz T +43/(0)732/77 92 79 info@stiftungnatur.at www.stiftungnatur.at
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Durch die wiederaufgenommene regelmäßige Mahd werden artenarme Bracheflächen zurückgedrängt und seltene Tier- und Pflanzenarten der Feuchtbiotope wie der Teufelsabbiss können wieder aufkommen
FEUCHTGEBIET KOLLONÖDT
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ieser sehr strukturreiche Feuchtwiesenkomplex ist von einem kleinen Bach und mehreren Gräben durchzogen, mit zahlreichen Gebüschen, Gebüschgruppen und Bäumen durchsetzt und umfasst auch zwei kleinere Teiche. Die Fläche war bis vor kurzem auf Grund der fehlenden Bewirtschaftung noch von Mädesüß, Waldsimse und Rohrglanzgras dominiert. Nach den im Herbst 2019 stattgefundenen Erstpflegemaßnahmen soll die Fläche nun wieder gemäht und in Teilen beweidet werden, um auch den typischen Arten der Feuchtwiesen einen Lebensraum zu bieten. Gerade Pflanzen- und Tierarten der Feuchtwiesen sind durch die heutzutage in großen Teilen der landwirtschaftlichen Flächen durchgeführten Drainage- und Meliorationsmaßnahmen stark gefährdet.
Oberösterreich
DATEN Größe: 24.319 m² Lage: Bezirk: Rohrbach; Gemeinde: Rohrbach-Berg; Ortschaft: Kollonödt (Seehöhe: ca. 630 m) Erwerb: 2019 Betreuung: | naturschutzbund | OÖ/ Stiftung für Natur
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Besonders in den feuchtesten bis nassen Bereichen der Fläche konnten Arten wie der Fieberklee, Wollgras, Teufelsabbiss, Bertram-Schafgarbe und zahlreiche Torfmoose überdauern. Auch der Sumpfgrashüpfer kommt hier vor. Durch die in Zukunft stattfindende Bewirtschaftung sowie die teilweise Vernässung der Fläche soll diesen und anderen seltenen Arten der Feuchtwiesen wieder ein größerer Lebensraum zur Verfügung stehen. Betreuung. Zusätzlich zur Mahd und Beweidung wird der Feuchtwiesenkomplex durch das Ausbaggern bestehender Teiche bzw. die Anlage neuer Teiche aufgewertet. Um einer zu starken Entwässerung der Fläche entgegenzuwirken, werden die auf der Fläche verlaufenden Gräben und Drainagen teilweise verschlossen. Hierbei muss aber auch immer darauf geachtet werden, dass die Bewirtschaftung weiterhin möglich ist. Beilage zur Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
FOTOS V. O.: DAVID PRILLER (2); CLAUDIA LEITNER (TEUFELSABBISS, MARTIN SCHWARZ (WOLLGRAS),
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SCHWEIGART AM SCHOBERSTEIN
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ei Paragleitern als Startwiese bestens bekannt und nun im Besitz der Stiftung für Natur – die Bergwiese Schweigart am Schoberstein. Diese ungewöhnliche Nutzung der steilen Bergwiese war vermutlich ihre Rettung. Während andere Wiesen in der Region sukzessive durch die fehlende Mahd verwaldeten oder auch bewusst aufgeforstet wurden, blieb diese steile Bergwiese erhalten. Nicht zuletzt ist dies auch dem Verein „Bergwiesn“ in Molln zu verdanken, der die Bewirtschaftung der Fläche unter den extremen Bedingungen durchführt. Ohne solch engagierte und enthusiastische Menschen wäre diese arbeits- und zeitintensive Betreuung unter keinen Umständen möglich.
Mit dieser Aussicht von der Bergwiese am Schoberstein starten die Paragleiter. Wildbienen und Schmetterlinge profitieren von Thymian und Großblütigem Fingerhut. FOTOS: MARTIN SCHWARZ (2); BARBARA WURM (FINGERHUT)
Artenvielfalt. Wenn Thymian, Echter Dost und Alpen-Steinquendel blühen und man die Fläche bei Sonnenschein betritt, so duftet und summt es auf der ganzen Wiese. Verschiedenste Wildbienen und Schmetterlinge finden hier einen Lebensraum. Der Schwarze Apollo nutzt die Wiese als Nahrungshabitat. Betreuung. Auf einem Teil der Fläche befindet sich ein von Fichten dominierter Wald. In Zukunft sollen hier die Fichten geschlägert werden, um die Vielfalt im Wald zu erhöhen sowie Teile des Waldes in eine artenreiche Magerwiese umzuwandeln. Wie solch eine Wiesenrekultivierung erfolgreich umgesetzt werden kann, wurde schon auf der von der Stiftung für Natur betreuten Pfeiferleiten und auf vielen weiteren Flächen im Naturschutzgebiet Jaidhaus eindrucksvoll gezeigt.
Beilage zur Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
Oberösterreich
DATEN Größe: 26.471 m² Lage: Bezirk: Kirchdorf an der Krems; Gemeinde: Molln; Schoberstein (Seehöhe: ca. 1.200 m) Erwerb: 2017 Betreuung: | naturschutzbund | OÖ/ Stiftung für Natur
XV
VORZEIGEBEISPIELE OBERÖSTERREICH
Große Vielfalt auf kleinem Raum: Wiese, Sumpf, Gewässer. Der Große Wiesenknopf bietet beiden seltenen Wiesenknopf-Ameisenbläulingen eine ideale Lebensgrundlage: hier der Helle A. (o.). Der Biber schafft wiederum Lebensraum für wassergebundene Arten. FOTOS: DAVID PRILLER; FOTOS RUND V. O.: JOSEF LIMBERGER; ALEXANDER SCHNEIDER
Oberösterreich
DATEN Größe: ca. 1,3 ha (13.417 m²) Lage: Bezirk: Schärding; Gemeinde: Schardenberg; Ingling (Seehöhe: ca. 350 m) Erwerb: 2019 Betreuung: | naturschutzbund | OÖ/ Stiftung für Natur
XVI
FEUCHTGEBIET INGLING
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ie an unterschiedlichen Biotopen reiche Fläche in Ingling befindet sich direkt an der österreichisch-deutschen Grenze. Diese Fläche besticht durch große Vielfalt auf kleinem Raum: Wald, Wiese, Gebüsche, Sumpf und verschiedene Gewässer. Im Nordwesten befindet sich eine magere bis mäßig nährstoffreiche Wiese. Der südöstlich daran angrenzende ebene Bereich ist überwiegend sehr nass, wobei der Biber hier zwei Teiche errichtet hat und reichlich stehendes und liegendes Totholz geschaffen hat. Die Teiche sind zum Großteil von Hochstauden und verschiedenen Gehölzen umgeben. Südlich daran grenzen ein Schwarzerlenwald sowie ein Fichtenforst an. Am Ostrand der Fläche befindet sich im mittleren Teil eine steile Böschung, die mit vereinzelten und teilweise großen Bäumen, vor allem Eichen, und verschiedenen Sträuchern locker bestockt ist.
Artenvielfalt. Auf der Mähwiese wächst der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) recht häufig. Er bietet die Lebensgrundlage für die beiden seltenen Wiesenknopf-Ameisenbläulingsarten, den Dunklen (Phengaris nausithous) und den Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Phengaris teleius). Die vom Biber (Castor fiber) angelegten Teiche bieten Lebensraum für Amphibien und unterschiedliche Libellenarten, darunter die seltene und wärmeliebende Kleine Pechlibelle (Ischnura pumilio). Die sumpfigen Stellen neben den Teichen besiedelt die Große Goldschrecke (Chrysochraon dispar). Beilage zur Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
FOTOS V. L.: ALWIN SCHÖNENBERGER; PICLEASE/STEFAN OTT; MANFRED WALDINGER
VORZEIGEBEISPIELE VORARLBERG
Klein, aber oho sind solche Kleingewässer in der Landschaft. Für Brachvögel, Frösche und unzählige andere Tiere lebenswichtig!
FLACHTEICH IM LAUTERACHER RIED
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er Flachteich liegt in der Kernzone des Natura2000- und Landschaftsschutzgebietes Lauteracher Ried, der Teil des wichtigsten Wiesenbrütergebietes im Bodenseeraum ist. Hier brütet der Große Brachvogel. Der Flachteich wurde zur Aufwertung des Gebietes für diesen in Vorarlberg vom Aussterben bedrohten Vogel angelegt. Denn mit seinem langen, gebogenen Schnabel stochert er gerne im feuchten Schlamm von Mulden und Flachteichen nach Nahrung. Der Flachteich ist aber auch Lebensraum für andere Arten. Im Jahr 2010 konnten hier sogar Laubfrösche beobachtet werden.
DATEN
Vorarlberg
Eigentum: 8 m2 Lage: 6923 Lauterach Erwerb: 1996, im Besitz von Alwin Schönenberger, Vorstandmitglied Betreuung: | naturschutzbund | Vorarlberg
FOTOS V. L.: BIANCA BURTSCHER; WOLFGANG SCHRUF; JOSEF LIMBERGER
Das Kleine Knabenkraut ist eine von mehreren Orchideenarten im Porst.
STREUWIESE „IM PORST“
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as Grundstück liegt im Streuwiesenkomplex „Im Porst“ auf Dornbirner Gemeindegebiet. Der Naturschutzbund kaufte die Fläche, da die Vegetation durch Verbuschung und Verbrachung sehr stark verändert war. Sie wurde entbuscht und wird seither einmal im Jahr im Herbst gemäht, um nach und nach wieder eine typische Streuwiese herzustellen. Das Gebiet „Im Porst“, in dem z. B. das Braunkehlchen brütet, konnte dadurch aufgewertet werden.
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Die Streuwiese „Im Porst“ wird einmal im Jahr gemäht, damit sie nicht verbuscht. Nur so findet das bodenbrütende Braunkehlchen geeignete Niststellen.
DATEN
Vorarlberg
Eigentum: 0,225 ha Lage: 6850 Dornbirn Erwerb: 2004 Betreuung: | naturschutzbund | Vorarlberg
XVII
VORZEIGEBEISPIELE STEIERMARK
TRUMMERLAHN-AUWALD
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Steiermark
DATEN Größe: ca. 1,2 ha Lage: Südoststeiermark, Grenzmur/ Trummerbach, Gemeinde Radkersburg Erwerb: 2014, mit Unterstützung von Sponsoren Betreuung: | naturschutzbund | Steiermark
und 1 km Auengewässer an der Trummerlahn befand sich bereits in der Obhut des Naturschutzbundes, als es 2014 dank mehrerer Sponsoren möglich wurde weitere Auwaldflächen zu erwerben. Diese sind weitere Puzzle-Teile zum Erhalt des bedrohten Mur-Auwaldes. Biologen des Naturschutzbundes haben die Flächen eingehend analysiert und Managementpläne für die Betreuung erstellt. Die derzeit effizientesten Schutzmöglichkeiten für Auengewässer ergeben sich durch Grundbesitz, also Kauf! Flussauen sind die artenreichsten Lebensräume unserer Breiten, vor allem, wenn sie noch über Gewässer vernetzt werden. Dies trifft für die Trummerlahn an der steirischen Grenze zu Slowenien in besonderer Weise zu. Wir unternehmen alles, um dieses Klein-Amazonien für die Nachwelt zu bewahren, existiert in Österreich doch nur mehr weniger als ein Zehntel des ursprünglichen Ausmaßes an Auen. Ziel ist es, das uralte Netz der Auenlahnen der Steirischen Grenzmur wieder aufleben zu lassen. Auwälder sind an sich schon besonders gefährdete und besonders schutzwürdige Lebensräume. Sind sie noch von Auengewässern durchzogen, so gelten sie als multifunktionelle Ökozellen. Auengewässer sind die natürlichen Stillgewässeranteile der Auen. Dazu zählen vor allem FlussAltarme, Auentümpel und die einst reich verästelten Nebengerinne, die im Zuge von Regulierungen künstlich abgetrennt wurden: die Lahnen. Betreuung. Im Sinne einer aktiven Beteiligung von Naturinteressierten („Mitmachmöglichkeit“) wurden und werden an der Trummerlahn aktive Naturschutzarbeiten mit Studierenden der Uni Graz durchgeführt, wie z. B. Nachzucht und Ausbürgerung von Schmetterlingen, der Bau von Hirschkäferburgen oder das Aufhängen von Nistkästen und Insektenhotels.
Mit ein bisschen Glück kann man auch einen Eisvogel entdecken. FOTOS: JOHANNES GEPP
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VORZEIGEBEISPIELE STEIERMARK
Großer Wiesenknopf und Heil-Ziest, auch Echte Betonie genannt, machen das Flair dieser Wiese aus. Heller (oben) und Dunkler (unten) WiesenknopfAmeisen-Bläuling paaren sich und legen ihre Eier in die Blüte.
FOTOS: JOHANNES GEPP (3); WOLFGANG SCHRUF (U.)
HEILZIEST-WIESENKNOPF-WIESE MUTTENDORF
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ie von Hecken umgebene Wiese liegt in einer flachen Flussebene der weststeirischen Kainach, die sich aufgrund der fruchtbaren Böden auch für ausgedehnte Maisäcker eignen würde. Um dieser Entwicklung zuvor zu kommen, kaufte der Naturschutzbund die Fläche mithilfe von Großspendern sowie von Mag. Ulf Jost, Biologe der Agrarbezirksbhörde Steiermark. Andernfalls hätte die Gefahr bestanden, dass das ganze Tal in Intensivagrarland umgewandelt worden wäre. Die Wiese ist das letzte Überbleibsel der Kommassierung und weitum die einzige noch artenreiche, einschürig gemähte Heilziest-Wiesenknopf-Wiese – daher ein Refugium besonderer Art. Der Naturschutzbund untersucht sie seit rund 15 Jahren – insbesondere die herausragend große Population der beiden Wiesenknopf-Ameisen-Bläulinge Phengaris nausithous (Dunkler A.) und Phengaris teleius (Heller A.) – tausende Exemplare können vorkommen. Der Große Wiesenknopf ist nicht nur deren Nektarpflanze, sondern auch Ablageort für die Eier und Lebensraum der ersten Raupenstadien. Die umgebenden Hecken bilden einen Schirm gegenüber der intensiven Landwirtschaft, vermeiden Dünger- und Pestizideintrag und bieten Unterschlupf für Rehe, Hasen u.v.a. Tiere. Das Vorkommen der Ameisenbläulinge hängt wesentlich vom richtigen Mähzeitpunkt ab, denn sie brauchen rund um die Eiablage in der Mitte des Sommers hoch aufgewachsene Wiesenknopfpflanzen. Würden diese während des Sommers gemäht, wäre das das Ende der Schmetterlingspopulation.
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Steiermark
DATEN Größe: 0,57 ha (5.700 m2) Lage: Muttendorf, südwestlich von Graz und ca. 3 km südlich von Lannach Erwerb: 2015 (Untersuchungen seit 2000) Betreuung: | naturschutzbund | Steiermark
XIX
VORZEIGEBEISPIELE STEIERMARK
IRIS-NARZISSEN-WIESEN BEI TRAUTENFELS Steiermark
DATEN Größe: 7 ha Lage: Steirisches Ennstal/ Bezirk Liezen, Gemeinde Stainach-Pürgg (seit 2015) Erwerb: 2009, über das „Programm zur Entwicklung des ländlichen Raumes“ mit Förderung des Landes Steiermark (Abt. 13) Betreuung: | naturschutzbund | Steiermark/ Außenstelle Ennstal-Ausseerland
Zuerst blühen die Narzissen, dann die Sibirischen Schwertlilien – ein Refugium für den seltenen Wachtelkönig. Im Hintergrund rechts der „Info-Stadel“. FOTOS V. L.: JOHANNES GEPP; GERHARD SCHMIEDHOFER; PETER EPPINGER (WACHTELKÖNIG)
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ie Streuwiesen sind Teil eines Europaschutz- und Naturschutzgebietes, umgeben von Auwaldresten und ursprünglichen Ennsabschnitten. Alljährlich erblühen bis zu einer Million Sibirische Schwertlilien und Abertausende Narzissen sowie der Große Wiesenknopf und der Lungenenzian auf der größten Iriswiese Österreichs. Um die gefährdeten Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu erhalten bzw. zu optimieren, hat die Naturschutzbund-Außenstelle Ennstal-Ausseerland unter der Leitung von Gerhard Schmiedhofer ein naturschutzfachliches Modellprojekt mit Förderung des Landes Steiermark umgesetzt. So wurden auf den Projektflächen unterschiedliche Biotoptypen nach dem Vorbild traditioneller, extensiver Bewirtschaftungsformen entwickelt. Dazu untersuchten Experten der Fachbereiche Flora und Vegetation, Vögel (vor allem Bodenbrüter) sowie Schmetterlinge und Amphibien die Flächen und erarbeiteten daraus ein Bewirtschaftungsmanagement. Artenvielfalt. Heute zählen Wachtelkönig, Braunkehlchen und Neuntöter zu den besonderen Gästen. Neu angelegte Kleinwasserstellen für Amphibien, Libellen und Vögel haben die Qualität des Lebensraums wesentlich verbessert und werden bereits bestens angenommen. Die Bewirtschaftung der Flächen übernehmen dankenswerter Weise die angrenzenden Landwirte. Im Rahmen des Modellprojektes errichtete die Außenstelle gemeinsam mit Lehrern und Schülern der HBLFA Raumberg-Gumpenstein einen Aussichtsturm. Ein alter Stadel wurde zum „Infopoint“ umfunktioniert, in dem nun Schautafeln Wissenswertes zur Vogelwelt und zur Ökologie der Schutzgüter vermitteln. Die ökologischen Vorzeigeflächen dienen auch der Forschung und Bildung und werden für Exkursionen und Seminare zum Thema „Natur- und Artenschutz in der Praxis“ zur Verfügung gestellt.
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VORZEIGEBEISPIELE STEIERMARK
Der Blauäugige Waldportier mag trockene, aber auch feuchte, extensiv bewirtschaftete Wiesen. Die Sumpfschrecke hingegen liebt feuchte Flächen. FOTOS V.L.: WOLFGANG SCHRUF (2); JOHANNES GEPP (WIESE)
SCHMETTERLINGSINSEL BEI BIERBAUM
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ie sogenannte „Karls Schmetterlingsinsel“ im südoststeirischen Riedelland befindet sich in unmittelbarer Nähe der 1000jährigen „Bierbaumer Eiche“, die 2017 im Mittelpunkt von Dreharbeiten eines Universum-Filmes stand. Die Flächen bergen ein Mosaik aus basenreichen Mäh-Halbtrockenrasen, Streuobstwiesen und kleinen wechselfeuchten Fluren.
Artenvielfalt. In den Feuchtzellen kommt die Sumpfschrecke (Stetophyma grossum) häufig vor, in den hochgrasreichen Streuobstwiesen der Blauäugige Waldportier (Minois dryas), auch Blaukernauge genannt. Der Lebensraum kann noch mit einer Reihe besonderer Rote-ListenArten aufwarten, wie Sumpfabbiss, Flaum-Steinröschen und SchopfTraubenhyazinthe. Steiermark
Betreuung. Der in zahlreichen Umweltinitiativen aktive Regionalstellenleiter Karl Semmler betreut das Wiesen-Management und erwarb selbst angrenzende Flächen. Er organisierte auch Mähgutübertragungen von anderen Wiesen, um seine Flächen mit regionalen Pflanzenarten zu „impfen“. In der von Maisäckern überfluteten Oststeiermark sind diese 100.000 Wiesen-m² Vermehrungsraum für zahlreiche Tagfalterarten, die sich von hier ausgehend auf die monotone Umgebung ausbreiten können. Langfristig ist geplant, zahlreiche Schmetterlingsinseln als Vermehrungszentren auf die ganze Steiermark verteilt zu sichern. Damit Schmetterlingsinseln sich entwickeln können, müssen bestimmte Mährhythmen eingehalten werden und es darf nicht gedüngt werden. Beilage zur Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
DATEN Größe: knapp 10 ha Lage: Gemeinde Bad Blumau, Bierbaum an der Safen im südoststeirischen Riedelland/Bezirk Südoststeiermark Erwerb: 2010, gefördert durch Mittel des AMA-Programms zur „Erhaltung und Verbesserung des ländlichen Erbes“ über das Land Steiermark (Abt. 13) Betreuung: | naturschutzbund | Steiermark/ Regionalstelle Lafnitz
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VORZEIGEBEISPIELE STEIERMARK
Wilfried Gombocz (der Mann mit dem Hut) schenkte dem Naturschutzbund seinen „Naturpark“. Lebenshilfe und SchülerInnen bastelten Wildbienenund Vogelnisthilfen. Im Bild unten werden gerade die Streuobstbäume gepflanzt. Sogar der ORF war dabei. FOTOS: JOHANNES GEPP
DER GOMBOCZ-PARK IN BAD RADKERSBURG-MURECK
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ilfried Gombocz war vor Jahrzehnten einer der ersten und vorausblickenden Bio-Bauern, der in der zunehmend ausgeräumten Agrikultur-Landschaft Mischhecken pflanzte und mit Sorge die Verbauung von Randbereichen der Siedlungsräume beobachtete. Mit der Übergabe von 2,1 ha ehemaligen Ackerlandes an den Naturschutzbund hat der künstlerisch begabte „Orgelmann“ von Laafeld einen kleinen Naturpark initiiert, im Vorjahr 150 unterschiedliche traditionelle Streuobstbäume gepflanzt, dazwischen Blumenwiesen angelegt und Vorsorge gegen Wildverbiss getroffen. Der Lions-Club von Bad Radkersburg – Mureck unter Präsident Mag. Franz Ornig spendete vier pädagogisch gut aufbereitete Informationstafeln über den Lebensraum Streuobstwiese und ihre Bewohner. Die „Lebenshilfe“ und die Schüler des BORG Bad Radkersburg bauten zahlreiche Insektenhotels und Nisthilfen für unterschiedliche Tierarten. Wilfried Gombocz versteht seinen Natur- und Naschpark – Obst darf von Besuchern verkostet werden – als Vorzeigebeispiel für eine vielfältig-funktionelle Kulturlandschaft und als nachahmenswertes Beispiel für dieses südöstlichste Eck Österreichs.
Steiermark
DATEN Größe: 20.387 m2 Lage: Laafeld bei Bad Radkersburg Erwerb: Schenkung 2019 Eigentum/Betreuung: | naturschutzbund | Steiermark/Wilfried Gombocz Kontakt: office@naturschutzbundsteiermark.at
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Beilage zur Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
VORZEIGEBEISPIELE STEIERMARK
Ingrid und Heimo Bullmann schenkten ihr Naturschutzgebiet vor den Toren von Graz dem Naturschutzbund. Zu den besonderen Pflanzenbeständen zählen (v. l.) u. a. die Kleine Wachsblume (Cerinthe minor) , die Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum) , das Immenblatt (Melittis melissifolia) und die Pechnelke (Lychnis viscaria).
GRAZ – MARIATROST: EIN NATURSCHUTZGEBIET ALS GESCHENK FÜR DIE ZUKUNFT
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er sog. Bullmann-Grund, benannt nach den ehemaligen Eigentümern Ingrid und Haimo Bullmann, beherbergt rd. 200 heimische Pflanzenarten, einen Halbtrockenrasen über Kalk und einen Eichen-Hainbuchenwald als „Naturwaldzelle“. Der Grund stellt eines der artenreichsten Naturschutzgebiete im grünen Gürtel von Graz. Unter dem fachmännischen Auge des Naturschutzbundes werden hier besondere Pflanzenbestände händisch freigesichelt oder umstürzende alte Laubbäume zu Biotopholzhäufen geformt. Hier findet man Streuobst- und Trespenwiesen mit Blaukern- und Nagelfleckfaltern, Quelljungfern, Gottesanbeterinnen, Feuersalamander, Schlingnattern, Laubfrösche und viele weitere Tierarten. Familie Bullmann als langjährige Besitzer der Flächen hat beschlossen, die Verantwortung um die wertvollen Biotope allmählich in die Hände des Naturschutzbundes zu legen und den Grundbesitz zu übergeben. Die Betreuung soll noch möglichst lange in den Händen der Bullmanns bleiben, die sich mit der liebevollen Pflege jung erhalten. Sie haben rechtzeitig im Sinne einer andauernden Sicherstellung von Naturschutz und Pflege eine vorausschauende Entscheidung getroffen. Das Bullmann-Naturschutzgebiet in der Obhut des Naturschutzbundes ist unsere Verpflichtung!
Beilage zur Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
FOTOS V. L.: JOHANNES GEPP; HEIMO BULLMANN
Steiermark
DATEN Größe: 8.681 m2 Lage: Graz, Bezirk Mariatrost Erwerb: Schenkung 2019 Eigentum/Betreuung: | naturschutzbund | Steiermark/ Fam. Bullmann Kontakt: office@naturschutzbundsteiermark.at
XXIII
VORZEIGEBEISPIELE NÖ
PISCHELSDORFER FISCHAWIESEN
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riedrich Kasy, einem Pionier des Freikaufs von naturschutzfachlich wertvollen Flächen, ist es zu verdanken, dass die Fischawiesen auch heute noch zahlreiche gefährdete Arten beherbergen. Als Schmetterlingsexperte – er war Leiter der Schmetterlingssammlung des Naturhistorischen Museums Wien – war ihm der große Reichtum des Gebietes bekannt. Er stellte dort 680 Groß- und Kleinschmetterlinge fest und begann daraufhin mit privaten Mitteln Flächen freizukaufen. Dies war der Grundstock für das 15 ha große Naturschutzgebiet Pischelsdorfer Wiesen. Charakteristisch für die Pischelsdorfer Fischawiesen sind die kleinräumigen Niveauunterschiede mit feuchten Senken und trockenen Schotterriegeln, die teilweise von sandigen Auflagen bedeckt sind. Das bedingt vielfältige Pflanzengesellschaften: Auf den erhöhten Bereichen haben sich Halbtrockenrasen etabliert, während in den feuchten bis nassen Senken Feuchtwiesengesellschaften wie etwa die Pannonische Pfeifengraswiese gedeihen.
Die Fischawiesen sind ein Eldorado für Heuschrecken wie die Heideschrecke, aber auch für den Großen Brachvogel und beherbergen die Feuchtwiesen-Prachtnelke. FOTOS V. O.: OLIVER STÖHR; MICHAEL DVORAK; GABRIELE PFUNDNER (2)
Niederösterreich
DATEN Eigentum: 10,5 ha, Pacht: 15,5 ha Lage: 2434 Götzendorf an der Leitha, z.T. Naturschutzgebiet seit 1966 Erwerb: 1968–2019 Betreuung: | naturschutzbund | NÖ
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Artenvielfalt. Zu den zahlreichen floristischen Besonderheiten des Gebietes zählen die vom Aussterben bedrohte Duft-Becherglocke und die Sumpf-Gladiole. Aber auch der Lungenenzian ist hier anzutreffen. Insgesamt 17 verschiedene Orchideenarten wurden von Pflanzenexperten gefunden. Faunistisch gut untersucht sind neben den Schmetterlingen die Brutvögel und die Heuschrecken. Elf in Niederösterreich gefährdete Heuund Fangschrecken konnten nachgewiesen werden. Darunter befinden sich vom Aussterben bedrohte Arten wie die Heideschrecke und die Steppen-Beißschrecke. Auch gefährdete Vogelarten finden hier einen geeigneten Lebensraum. Unter den rezent im Naturschutzgebiet nachgewiesenen Brutvögeln sind der Große Brachvogel und der Kiebitz zu erwähnen. Der Naturschutzbund NÖ konnte das von ihm betreute Wiesengebiet durch Pacht, Ankauf und Schenkung in den letzten Jahren erheblich erweitern und betreut heute rund 26 ha wertvolle Wiesenfläche im Gebiet. Die Wiesen werden von ortsansässigen Bauern nach einem vom Naturschutzbund NÖ ausgearbeiteten Managementplan gemäht. Beilage zur Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
VORZEIGEBEISPIELE NÖ
FEUCHTWIESE IN DER LANGEN LUSS
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er Naturschutzbund NÖ konnte im Jahr 2011 zwei Parzellen einer Feuchtwiese in der Langen Luss ankaufen. Sie befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu weiteren, von Naturschutzorganisationen angekauften Wiesen. Die Lange Luss ist als einziger Abschnitt der unteren Marchauen nicht abgedämmt und wird bei Hochwässern auch heute noch großflächig überschwemmt. Der Fluss kann sich hier bei Hochwasser auf einer Fläche von über 400 ha ausbreiten. Eine Besonderheit ist die Schwanenseesutte. „Sutten“ sind zeitweise wasserführende, nasse Bereiche inmitten einer Wiese oder eines Ackers. Zahlreiche Sutten in den March-Thaya-Auen wurden zugeschüttet oder gingen durch natürliche Anlandung verloren. Für die Gruppe der bedrohten Urzeitkrebse ist die Lange Luss eines der wichtigsten mitteleuropäischen Refugien. Auch Kiebitze leben hier mit bis zu 71 Brutpaaren. Jährlich konnten bis zu 10 Reviere des Wachtelkönigs und die größte Einzelpopulation der Schafstelze in Österreich nachgewiesen werden. Zu erwähnen ist auch die Ganzblättrige Waldrebe. Früher im pannonischen Osten Österreichs weit verbreitet, gilt sie heute als „stark gefährdet“ und kommt fast ausnahmslos nur mehr im Marchtal vor. Betreuung. Der Naturschutzbund NÖ hat im Winter 2016 gemeinsam mit dem WWF und dem Distelverein ein Projekt zur Revitalisierung der Schwanenseesutte umgesetzt. Die bereits stark verlandete Sutte wurde vertieft. Damit führt sie nun über einen längeren Zeitraum Wasser. Große Erfolge brachte diese Maßnahme insbesondere für die Vogelwelt: Kiebitze und Schafstelzen brüten hier und Watvögel wie Waldwasserläufer und Flussregenpfeifer machen am Durchzug an ihr halt. Im Frühjahr 2019 konnten an der gut mit Wasser gefüllten Sutte eine Zwergschnepfe am Durchzug beobachtet werden. Urzeitkrebse sind geschlüpft und Springfrösche, Knoblauchkröten, Unken und Molche haben das wiedergeschaffene Biotop gut angenommen und laichen hier ab.
Beilage zur Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
Ausgebaggerte, nun über längere Zeit wasserführende Schwanenseesutte – endlich wieder Lebensraum für Urzeitkrebse und Kiebitze. Darunter die nur mehr hier vorkommende Ganzblättrige Waldrebe.
FOTOS: GABRIELE PFUNDNER (2); JOSEF LIMBERGER (KIEBITZ); GERHARD EGGER (WALDREBE); WALTER HÖDL (URZEITKREBSE)
Niederösterreich
DATEN Größe: 0,372 ha (3.722 m2) Lage: östlich von Wien zwischen der Bahnbrücke bei Marchegg und Schlosshof Erwerb: 2011 Betreuung: | naturschutzbund | NÖ
XXV
VORZEIGEBEISPIELE NÖ
TROCKENRASEN DERNBERG BEI HASLACH
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er Dernberg (281 m) ist nicht nur als Hotspot der Artenvielfalt von Bedeutung, er hat auch kulturhistorisch einiges zu bieten. Es handelt sich um einen mittelalterlichen Hausberg, auf dessen Kuppe einst eine hölzerne Festung stand und an dessen Fuß eine Ortschaft lag. Anthropogene Anschüttungen im zentralen Bereich verleihen ihm seine eigentümliche Form. Heute ist er durch ein strukturreiches Mosaik aus Trockenrasen, Trockengebüschen und kleinräumigen Baumbeständen geprägt und damit Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten.
Artenvielfalt. Der Naturschutzbund NÖ hat den Dernberg 2017 näher untersucht: 133 Blütenpflanzen wurden hier erfasst, 25 davon werden in der Roten Liste gefährdeter Arten Österreichs geführt. So auch die Ruthenische Kugeldistel und das gelb leuchtende Christusauge. Schmetterlinge wie der Segelfalter laben sich an der Blütenpracht der Trockenrasen, Wildbienen nisten an den Lössabbruchkanten und Wildkaninchen graben ihre weitverzweigten Wohnhöhlen. Auch Klappergrasmücke und Neuntöter fühlen sich wohl, insgesamt konnten 43 Vogelarten im Gebiet nachgewiesen werden. Während der Dernberg 1937 noch völlig offen war, verbuscht er heute zusehends, wie viele Trockenrasen im Weinviertel. Um die Blütenvielfalt und die daran gebundene Tierwelt zu erhalten, gilt es aufkommende Gebüsche zu entfernen und Teilbereiche zu mähen. Schutz und Pflege. Der Naturschutzbund NÖ konnte seit 2017 mehrere Parzellen am Dernberg ankaufen. Mit weiteren Grundbesitzern wurden Nutzungsvereinbarungen abgeschlossen, sodass trotz der sehr kleinparzelligen Struktur eine flächendeckende Pflege über die eigenen Grundstücksgrenzen hinaus möglich ist. Auch die Gemeinde unterstützt das Projekt, seit Herbst 2017 finden im Rahmen des LEADER-Projekts „Naturschätze im zentralen Weinviertel erhalten, vermitteln und nutzen“ jährlich Pflegeeinsätze am Dernberg statt. Als Leitlinie für die Pflegemaßnahmen dient ein Pflegekonzept, das der Naturschutzbund NÖ auf Grundlage von floristischen und faunistischen Erhebungen im Rahmen des LEADER Projektes, das auch von der Stiftung Blühendes Österreich unterstützt wird, im Jahr 2017 erstellt hat.
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Sie stehen auf der Roten Liste: die Ruthenische Kugeldistel (o.) und das Christusauge. Auch Wildkaninchen sowie 43 Vogelarten, darunter der Neuntöter, sind auf dem Dernberg anzutreffen. FOTOS V. L. O.: MARGIT GROSS (2); JOSEF STEFAN (WILDKANINCHEN); HANS-MARTIN BERG (NEUNTÖTER); NORBERT SAUBERER (CHRISTUSAUGE)
Niederösterreich
DATEN Größe: 5,5 ha, davon 0,87 ha im Eigentum Lage: Haslach, nordöstlich von Hollabrunn Erwerb: 2017–2019 Betreuung: | naturschutzbund | NÖ
Beilage zur Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
VORZEIGEBEISPIELE KÄRNTEN
Üppig blühende Gladiolenwiese mit Dobratsch im Hintergrund. FOTOS: KLAUS KUGI
GLADIOLENWIESE OBERSCHÜTT
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ier befindet sich der einzige Standort der Illyrischen Sumpf-Gladiole (Gladiolus illyricus) in ganz Österreich. Gezielte jahrelange Pflegemaßnahmen, von der Mahd, über Entbuschung benachbarter Flächen und Entfernung eines etwa 50 Jahre alten Föhrenbestandes, waren so erfolgreich, dass sich das ursprüngliche kleine Restvorkommen auf nahezu die gesamte Fläche ausdehnen konnte. Auch hier beteiligte sich die Villacher Naturschutzjugend am Gymnasium St. Martin viele Jahre lang an Pflegemaßnahmen. Mittlerweile wird die Gladiolenwiese alljährlich im Juni zu einer Art Wallfahrtsort für Naturliebhaber und Botaniker. Damit das auch so bleibt, muss jährlich spät im Jahr gemäht und das Mähgut abtransportiert werden, damit es nicht zur Düngung kommt. Neben der Gladiole wachsen hier auch die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica), die Gras-Schwertlilie (Iris graminea), der Lungen-Enzian (Gentiana pulmonanthe), der Schlauch-Enzian (G. utriculosa) und diverse Knabenkräuter.
Kärnten
DATEN Größe: ca. 7 ha Lage: Oberschütt bei Villach Erwerb: 1995 Betreuung: | naturschutzbund | Kärnten
Beilage zur Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
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VORZEIGEBEISPIELE KÄRNTEN
STANDORT DER FRÜHLINGSLICHTBLUME
FOTO: WIKIPEDIA-BY DANIEL WUTTEJ
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DATEN
Kärnten
Größe: ca. 2 ha Lage: Südhang bei Gerlitzen bei Villach Erwerb: 1996 mit Mitteln der önj vom Gymnasium St. Martin/Villach und des | naturschutzbund | Kärnten Betreuung: | naturschutzbund | Kärnten
ie Frühlingslichtblume (Colchicum vernum), eine Lilienart, wächst auf schmalen Felsbändern mit Humusauflagen am Fuß einer Felswand bei Villach. Das einzige Vorkommen in den gesamten Ostalpen – Vorkommen gibt es sonst nur noch im Wallis in der Schweiz und im ungarischen Debrezen – war mehrmals durch die Beschattung eines Fichtenwaldes stark bedroht. Besucher, die die Zwiebeln ausgruben und die schmalen Humusbänder zertrampelten, taten ein Übriges. Eine Gruppe von Schülern der Österreichischen Naturschutzjugend am Gymnasium St. Martin rund um den damaligen Biologielehrer und heutigen Obmann der Lan- desgruppe, Klaus Kugi, engagierte sich vor fast 20 Jahren weit über den Unterricht hinaus für den Erhalt der Frühlingslichtblume: Die Preisgelder zahlreicher erster Preise (Bundesumweltschutzpreis, Stiegl-Preis, Raiffeisen-Preis u.a.) spendeten sie für den Frühlingslichtblumenstandort und finanzierten damit den halben Kaufpreis. Gemeinsam mit Fachleuten der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach sorgten sie nach erfolgtem Kauf für die Entfernung der riesigen 80- bis 100jährigen Fichten. Vor wenigen Jahren war es wieder soweit und eine Rodung wurde fällig. Diese Rettungsmaßnahme war in diesem Umfang nur möglich, weil der für ganz Österreich einzigartige Standort samt Wald vom Naturschutzbund rechtzeitig erworben worden war.
STANDORT DER GELBEN ALPENROSE
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er als „Wunderblume von Lendorf“ bezeichnete Rhododendron luteum kommt ausschließlich bei Spittal vor und ist das einzige natürliche Vorkommen in Österreich – wahrscheinlich ein Reliktvorkommen aus dem Tertiär. Entdeckt und beschrieben wurde es erstmals 1934, seit 1937 ist es Naturdenkmal. Auch hier war es ein Hochwald, der die Alpenrosen durch Beschattung und Traufwasser der hohen Bäume immer mehr bedrohte, denn sie setzten keine Blüten mehr an. Im Winter 2010/11 erfolgte die vorsichtige Fällung der Bäume und damit eine Freistellung der Rhododendren-Sträucher. Die Pflanzen zeigten schon im darauf folgenden Mai erstmals wieder ihre eindrucksvollen und herrlich duftenden Blüten – bis Mai 2015 steigerte sich das zu einem wahren goldgelben Farbenrausch, der Standort ist zu einem „Wallfahrtsort“ und Hotspot geworden. Die Kärntner Landesregierung hat das Vorkommen mittlerweile als potenzielles Natura2000-Europaschutzgebiet an die EU gemeldet. Auch in diesem Fall konnten die unbedingt nötigen Pflegemaßnahmen nur deshalb problemfrei durchgeführt Kärnten werden, weil die Fläche dem DATEN Naturschutzbund gehört. 2
Die Gelben Alpenrosen in Hochblüte verströmen einen herrlichen Duft. FOTO: KLAUS KUGI
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Größe: ca. 0,65 ha (6.481 m ) Lage: Lendorf bei Spittal, Natura2000Europaschutzgebiet, Naturdenkmal Erwerb: 1969 Betreuung: | naturschutzbund | Kärnten
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Selbst an Regentagen lädt der Buchberggipfel ein zum Verweilen. Etwas unterhalb gibt es einen Naturspielplatz mit Aussichtsplattform.
BUCHBERGGIPFEL IM NATURPARK
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ie vielen Buchen im Mischwald sind Namensgeber des 801 m hohen Mattseer Hausberges „Buchberg“. Pläne zum Verbau des Gipfels veranlassten den Naturschutzbund Salzburg 1970, diese Fläche in der Größe von ca. 1,2 ha anzukaufen und eine Baulandparzelle in Grünland rückzuwidmen. Der Naturschutzbund verpflichtete sich – auch grundbücherlich – den Gipfelbereich für immerwährende Zeit der Öffentlichkeit als Aussichtsberg zu erhalten und ihn als Naturpark auszugestalten. 1972 wurde der Naturpark eröffnet, verlor aber 1977 aufgrund einer Neuformulierung des Naturschutzgesetzes diesen Status. Dennoch kaufte der Naturschutzbund im Jahr 1980 weitere 1,2 ha Grund, um den herrlichen Ausblick auf die Alpenkette vom Plateau aus gewährleisten zu können. Die Naturpark-Infrastruktur konnte dank zahlreicher Initiativen über Jahrzehnte hinweg aufrechterhalten werden. 1997 wurde der Buchberg als Naherholungsraum ausgewiesen. 2006 nahm schließlich die lange verfolgte Idee, aus einem Mosaik aus Waldund Wiesenflächen einen Naturpark entstehen zu lassen, Gestalt an. Insgesamt sieben Grundeigentümer gaben die Zustimmung zur Ausweisung des „Geschützten Landschaftsteil Buchberg“ auf einer Gesamtfläche von 34 ha. Auf dieser Grundlage konnte 2009 endlich der Naturpark geschaffen werden. Gemeinsam mit der Marktgemeinde Mattsee und dem Verein „Naturpark Buchberg“ erhält der Naturschutzbund den Buchberg möglichst naturnah – nicht zuletzt als Naherholungsgebiet und Naturerlebnisraum für die Bevölkerung. Artenvielfalt. Neben Margeriten, Wiesenglockenblumen und Schafgarben sind hier verschiedene Baum- und Straucharten wie zum Beispiel Tanne, Eibe, Linde, Weißdorn, Traubenkirsche, Pfaffenhütchen, Wolliger Schneeball und Seidelbast beheimatet. Auch die Tierwelt hat einiges zu bieten: Gelbbauchunke und Feuersalamander sowie eine Vielzahl an Vogelarten, darunter Mäusebussard, Uhu, Waldkauz, Buchfink und Buntspecht haben hier ideale Lebensbedingungen gefunden.
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Ideale Lebensbedingungen finden hier Uhu, Feuersalamander und die seltene Bärlappart Lycopodium issleri. FOTOS V. L. O.: WOLFGANG SCHRUF; BUCHBERG BY ANTON-KURT-WIKIPEDIA; JOHANNES GEPP (UHU); WOLFGANG SCHRUF (2)
Salzburg
DATEN Größe: Buchberggipfel 2,4 ha; Naturpark Gesamtfläche 34 ha Lage: Salzburg, Flachgau, 5163 Mattsee Erwerb: 1970, 1980 Betreuung: Verein „Naturpark Buchberg“, Salzburg, | naturschutzbund | Salzburg, Marktgemeinde Mattsee
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ACHENFURT: RÜCKZUGSGEBIET FÜR GELBBAUCHUNKE UND EISVOGEL
Gelbbauchunken-Pärchen
Die Achenfurt oder „Alte Salzach“ im Oberpinzgau ist der letzte Rest eines Altarmes der ehemals hier mäandrierenden Salzach. Die Biotopschutzgruppe Pinzgau, die dieses Gebiet ebenso betreut wie zahlreiche weitere Feuchtgebiete zwischen Stuhlfelden und Uttendorf, bemüht sich um ein zusammenhängendes Schutzgebiet als Biotopband.
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ie Achenfurt, zwischen Wilhelmsdorf und Uttendorf gelegen, gehört zu den ersten Naturflächen, die die Biotopschutzgruppe Pinzgau des Naturschutzbundes Salzburg in den 1990ern pachten konnte, um sie in ihrem natürlichen Zustand für Frosch & Co zu erhalten. Der Altarm sucht sich seinen Lauf durch einen urigen Grauerlen-Auwald und dichtes Buschwerk. Er bildet dabei Schlenken, Bulten und kleine Tümpel mit Schilf. Für die Uttendorfer Salzachsiedlung dient die Achenfurt übrigens als wichtiges Hochwasserschutzgebiet.
V. r.: Feri Robl und Hans Kapeller (Obmann und Gründer der Biotopschutzgruppe) führen die Sponsoren in die Achenfurt.
Artenvielfalt und Betreuung. Von 2015–2017 konnten in der Achenfurt mithilfe der finanziellen Unterstützung von Spitz und HOFER lebensraumerhaltende Maßnahmen für Gelbbauchunken, Feuersalamander und Eisvögel umgesetzt werden. Dazu zählen ein Elektrozaun zum Schutz vor Weidevieh, die Erweiterung der seichten Wasserflächen bei den Tümpeln, um den Gelbbauchunken das Ablaichen zu erleichtern sowie das Pflanzen von Sträuchern und die Verjüngung des Grauerlenbestandes. Durch eine zeitgerechte Wiesenmahd soll auch in Zukunft das „uh-uhuh“ der Unken zu hören sein. 2017–2018 errichtete hier die Biotopschutzgruppe eine Niststation für den seltenen Eisvogel als unterstützende Maßnahme, um dessen Popu-
Die Übersichtskarte zeigt das angedachte Biotopband mit allen Pachtgrundstücken: 1 Wilhelmsdorfer Au, 2 Kälberrain, 3 Schwingrasen, 4 Pirtendorfer Talboden, 5 Achenfurt, 6 Oberzehentner Teich, 7 Stockerfeld, 8 Voglstätt Brandstättwiese, 9 Salzachspitz, 10 Stubachtal Heckenwiese, 11 Ugglteich, 12 EinödSumpfwiese, 13 Brennerteich, 14 Teglau, 15 Waltleich FOTOS: V. O. ANNE PUCHTA; WOFGANG SCHRUF; ÜBERSICHTSKARTE: JÖRG LAUTH
DATEN Salzburg Größe: 4,25 ha Lage: Salzburg, Oberpinzgau, Gemeindegebiet Uttendorf Pacht: seit 1993 Betreuung: Biotopschutzgruppe Pinzgau des Naturschutzbundes Salzburg Schutzstatus „Geschützter Landschaftsteil“ beantragt
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Der Altarm der Salzach sucht sich seinen Weg. FOTO: FERI ROBL
lation zu stabilisieren. Aus Lärchen- und Fichtenholz, einer Füllung aus einem Sand-Lehm-Gemisch und getarnt mit Ästen und Sträuchern wurde die Station im Herbst 2018 fertig gestellt. Die Bruthöhlen kann sich der Eisvogel selbst in die Niststation graben. Ein Ast als Ansitz bietet ideale Bedingungen zur Jagd. Einzelne Eisvögel haben die Niststation schon inspiziert! Vision Biotopband. 15 Feuchtbiotope hat die Biotopschutzgruppe zwischen Stuhlfelden und Uttendorf geschaffen – und betreut sie mittels Pacht. Durch diesen 30-jährigen unermüdlichen Einsatz hat sich der Talboden der Salzach zum Rückzugsgebiet für Fauna und Flora entwickelt. Um diese Flächen für immer zu bewahren, hat sich die Biotopschutzgruppe zum Ziel gesetzt ein zusammenhängendes Schutzgebiet zu erreichen. Erste Schritte sind mit der bei der BH Zell/See beantragten Unterschutzstellung der Achenfurt als Geschützter Landschaftsteil bereits getan.
Errichtung der Eisvogel-Niststation FOTOS: WOLFGANG JAGERSBERGER; MICHAEL TIEFENBACH (EISVOGEL)
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ÖNJ-ÖKOINSELN... ...sind von der Österreichischen Naturschutzjugend geschaffene und gesicherte Naturflächen mit seltenen Tier- und Pflanzenarten. Dazu gehören Feuchtbiotope, Auwälder, Trockenwiesen und andere bemerkenswerte Pflanzen- und Tiergesellschaften. In ganz Österreich werden önj-Öko-Inseln gepflegt und erhalten. Wesentlich ist dabei die Akzeptanz der Bevölkerung vor Ort, denn wir sehen unsere (Biotop) Käufe als Zusammenarbeit mit den Bauern, nicht als Schutz „vor“ den Bauern. In der Steiermark wurden alle Ökoinseln aus Spenden von Schülerinnen und Schülern mit Unterstützung des Landes Steiermark angekauft und gesichert. Beispiele für die vielen hochwertigen Ökoinseln in Österreich sind die Schachblumenwiese Hagensdorf und das Mühlauer Fuchsloch..
FEUCHTPARADIES MÜHLAUER FUCHSLOCH Kinder der Volksschule Mühlau helfen mit vollen Einsatz bei der Pflegeaktion, das Mähgut mit Rechen, Heugabeln und Schubkarren wegzuräumen. In den Teichen leben Bergmolch & Co. FOTOS: FOTODIENST AMPLATZ (KINDER); WOLFGANG SCHRUF
Tirol
DATEN Größe: ca. 1,25 ha (12.500 m²) sind Eigengrund der Stadt Innsbruck, der untere Spitz mit Lehrplattform (0,25 ha) ist Eigentum der önj (Bund) Lage: Mühlau, Stadtgebiet Innsbruck, Westabhang des Scheibenbichls in Verlängerung der Mühlauer Klamm Erwerb: 2000 Betreuung: Pflegebetreuung: gesamte Fläche seit Mitte der 1990er Jahre, önj Tirol | naturschutzbund | Tirol, seit 1998 auch natopia Kontakt: Biotopmanagerin Mag. Sylvia Auer; fuchsloch@natopia.at www.natopia.at www.naturschutzjugend.at
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as Mühlauer Fuchsloch liegt auf Innsbrucker Stadtgebiet. Teiche, Tümpel, Wasserläufe, verschiedenste Wiesen- und Waldtypen sind Lebensraum für Tiere und Pflanzen und Erholungsraum für den Menschen. 1989 wurde ein Großteil der heutigen Teiche auf Initiative des Mühlauers Erwin Kögl angelegt, die Pflege später an önj, Naturschutzbund und natopia übertragen. Diese haben auch das Haus saniert, als Freilandlabor umgestaltet und nutzen es als önj-Heim. Zahlreiche SchülerInnen werden jährlich von natopia durch das Fuchsloch naturpädagogisch begleitet.
Artenvielfalt. Das Fuchsloch wurde primär für die heimischen Amphibienarten geschaffen. Die Naturoase beherbergt mittlerweile eine starke Population von Grasfrosch und Teichmolch, aber auch Erdkröte und Bergmolch lassen sich beobachten. Außerdem kommen die verschiedensten Libellenarten, gute Bestände an Sibirischer Schwertlilie sowie häufige und seltene Schmetterlingsarten, wie Kaisermantel, Kleiner Eisvogel und Schillerfalter vor. Ein Großteil dieser Arten legt seine Eier an Gehölzen ab, weshalb bei der Pflege besonders darauf geachtet werden muss. Eine Besonderheit ist der hier vorkommende Große Lindenprachtkäfer (Ovalisia (Scintillatrix) rutilans). Betreuung. Der Pflegeaufwand für das Fuchsloch ist enorm: Hunderte Arbeitsstunden jährlich, die ehrenamtliche HelferInnen leisten, sind notwendig, um diesen Lebensraum zu erhalten. Die Koordination erfolgt durch eine eigene Biotopmanagerin.
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NEUE LEBENSRÄUME AUF ÖKOINSELN IN DER STEIERMARK Die Naturschutzjugend Steiermark setzt im Rahmen des Projektes „Naturraumgestaltung und Bewusstseinsbildung“ verschiedene Naturschutzmaßnahmen auf einigen ihrer Ökoinseln um.
Neue Teiche für Laubfrosch & Co im Lafnitztal. FOTOS: OLIVER GEBHARDT (ALLE)
Im Lafnitztal wurden im Winter 2018/2019 fünf neue Teiche errichtet, die den unterschiedlichen Ansprüchen der Amphibien- und Libellenarten genügen sollen: Für die Gelbbauchunke entstand z. B. ein flacher Teich, da diese Art auf flache Gewässer, die sich gut erwärmen können, spezialisiert ist. Für den Alpen-Kammmolch wurden hingegen tiefere Teiche angelegt, damit sich Wasserpflanzen ansiedeln können, die diese Art braucht. Auch den Bedürfnissen der seltenen Knoblauchkröte wurde mit einem kleinen Teich entsprochen, in dessen Untergrund sie sich eingraben kann. Auf der Ökoinsel „Neuwiesen“ gab es Probleme mit der Goldrute, einer unerwünschten eingeschleppten Pflanze, die sich stark ausbreitet und andere Pflanzen auf trockenen Standorten im Feuchtbiotop verdrängt. Auf diesen Stellen wurden einfach zwei neue Tiefwasserzonen in Verbindung zum bestehenden Teich ausgehoben. Zielarten sind neben dem Laubfrosch und dem Alpenkammmolch die vom Aussterben bedrohte Glänzende Binsenjungfer sowie die Kleine Binsenjungfer, die dort vorkommen. Für verschiedene Tierarten wurden „Steinlinsen“ angelegt, die aufgrund der Frostsicherheit auch als Winterquartier dienen können. Finanziert wird das Projekt aus dem von der EU und dem Land Steiermark geförderten LE14-20-Fördertopf.
Steiermark
DATEN Größe: 22.778 m2 Lage: 8283 Burgau, Bezirk Hartberg-Fürstenfeld Erwerb: 1999 Eigentum/Betreuung: | naturschutzbund | Steiermark Kontakt: Projektleiter Oliver Gebhardt, oliver.gebhardt@naturschutzjugend.at www.naturschutzjugend.at
Frostsichere „Steinlinsen“ (Bild rechts) als Winterquartier für Eidechsen – hier ein Zauneidechsenmännchen – und andere Tiere
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Damit die Wiese nicht verbuscht, muss sie einmal im Jahr gemäht werden. Dabei helfen die Kinder der önj-Vöcklamarkt und Waldzell mit Begeisterung mit. Am schönsten aber sind die Moorwürstel danach!. FOTOS: HELMUT SCHAUSBERGER
Oberösterreich
DATEN Größe: 11.200 m² Lage: 4870 Pfaffing, Bezirk Vöcklabruck Erwerb: 1993 Eigentum/Betreuung: Naturschutzjugend Oberösterreich Kontakt: Franz-Xaver Wimmer, fxw@joergerscherben.at www.naturschutzjugend.at
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Auch die Kreuzotter findet hier Lebensraum. FOTO: OLIVER GEBHARDT
ÖKOINSEL „KREUZBAUERNMOOR“ IN OBERÖSTERREICH Nördlich des Kreuzbauernmoores liegt eine kleine, äußerst artenreiche Streuwiese, mit einem Mosaik aus unterschiedlichen Vegetationstypen bzw. Hoch-, Nieder- und Übergangsmoorbereichen: Weit über 100 Pflanzenarten (22 davon unter Naturschutz) sind nachgewiesen. Neben Sonnentau, Sumpfstendelwurz und Fieberklee, kommen auch Moorbewohner wie Kreuzotter, Mooreidechse sowie viele Schmetterlings- und Libellenarten vor. Betreuung. Um eine Verbuschung der Wiese durch Faulbaum, Erle & Co zu verhindern, ist eine einmalige Mahd pro Jahr erforderlich. Das darf erst im Oktober passieren, weil hier das seltene Preußische Laserkraut wächst, welches seine Samen spät im Herbst verbreitet. Gemäht wird mit der Sense und danach das Schnittgut entfernt. Bei dieser Pflegeaktion helfen jedes Jahr 30–40 naturbegeisterte Kinder der Naturschutzjugend Vöcklamarkt und Waldzell eifrig mit. Als Belohnung warten danach die legendären „Moorwürstel“! Beilage zur Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
Spuren hinterlassen
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eit über 100 Jahren verstehen wir uns als „Anwalt der Natur“ und übernehmen in diesem Sinne Verantwortung für viele, oft bedrohte Tiere, Pflanzen und Lebensräume. Mit Ihrem Vermächtnis oder Ihrer Kranzspende helfen Sie uns, Österreichs Naturschätze für die nachfolgenden Generationen zu erhalten und unsere Schutzprojekte fortzusetzen.
Zugunsten der Natur
Mit Ihrem Letzten Willen
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in Testament zugunsten des | naturschutzbund | hilft der Natur, unseren Kindern und Kindeskindern. Wenn Sie mehr über die Arbeit des | naturschutzbund | wissen wollen, steht Ihnen die Geschäftsführerin Mag. Birgit MairMarkart gerne zur Verfügung. Rufen Sie uns an oder vereinbaren Sie ein Treffen, persönlich und unverbindlich. Kontakt: Tel +43(0)662/64 29 09-12 birgit.mair-markart@naturschutzbund.at Zu erbrechtlichen Fragen steht Ihnen der Rechtsanwalt unseres Vertrauens, Dr. Stefan Hornung, für ein kostenloses Erstgespräch zur Verfügung. Kontakt: Tel: +43(0)662/84 16 16-0 stefan.hornung@lawconsult.at • www.lawconsult.at
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NATUR FREIKAUFEN, BLEIBENDES SCHAFFEN!
SPENDENKO NTO P.S.K.
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000 0501 10 14 0425 BIC: OPSK AT W W lau tend au f „Na turschu tzb
BITTE UNTERSTÜTZEN SIE UNS BEI DER NATURFREIKAUF-AKTION! „Ihre Spende ermöglicht es uns, weitere Flächen für den Naturschutz zu sichern. Schon mit 10 Euro können wir im Durchschnitt einen Quadratmeter wertvollen Lebensraums ankaufen und pflegen. Sie können uns aber auch bei der Pflege unserer Naturjuwelen
und “
behilflich sein. Vielleicht gibt es ja ganz in Ihrer Nähe ein gerettetes Grundstück, wo Sie bei der Mahd oder anderen anfallenden Arbeiten mithelfen möchten. Dabei sind schon viele Freundschaften entstanden!“ Präsident Roman Türk bundesverband@naturschutzbund.at T +43(0)662/64 29 09
FOTOS V. O.: WOLFGANG SCHRUF (WIESE, PAPPELBLATTKÄFER, SCHACHBRETTFALTER); FOTODIENST AMPLATZ (BIOTOPPFLEGE ÖNJ); NATURSCHUTZBUND (MÄHGUTÜBERTRAGUNG); HANS KUTIL
WWW.NATURFREIKAUF.AT
THEMA
Wer von den Ski- und Bergfreunden zuhause seinen Müll feinsäuberlich trennt und richtig abliefert, der möge dies auch am Gletscher und in den Skigebieten tun … und zwar immer und ausnahmslos!
GLETSCHERSKIGEBIETE ALS MÜLLHALDEN? EINE SITUATIONSAUFNAHME VON ABTAUENDEN GLETSCHER-SKIGEBIETEN WESTÖSTERREICHS
I
n den fünf untersuchten Gletscherskigebieten Salzburgs, Oberösterreichs/der Steiermark und Tirols, die hier ungenannt bleiben sollen, ergab sich ein unakzeptables Szenario. Zwei boten insgesamt einen lobenswerten Zustand, in zwei Fällen sind mehrere Probleme gleichzeitig schlagend. Im Umkreis einer der untersuchten Mittelstationen wurden zehntausende achtlos weggeworfene oder verlorene Müllteile registriert, darunter zahllose Zigarettenstummel. Vorweg sei betont, dass die erschlossenen Gletscherskigebiete Österreichs rundum zu den schönsten Berglandschaften zählen – nach wie vor. Nachstehend Beispiele für die sich häufende extreme Vermüllung zumindest im Nahbereich der Berg- und Talstationen um die Parkplätze einiger der untersuchten Gletscherskigebiete.
Die Gletscherskitouristen sind Gäste einer einmaligen Arena, zwischen Gipfeln, Gletschern und Tälern. Die Lifte transportieren stündlich abertausende Skibegeisterte zu ihren Abfahrten. Jeder Quadratmeter der Abfahrten wird millionenfach überfahren. Wie sehen aber die Gletscherpisten im tauenden Sommer aus? Der | naturschutzbund | hat sich die Situation in fünf österreichischen Gletscherskigebieten angesehen. Die Bilder sprechen Bände.
Wenn Gletscher schmelzen wird die Müllschicht frei… Mit bis zu fünf Müllstücken pro m² Gletscherfläche präsentierten sich einzelne Gletscherskigebiete im Westen Österreichs.
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THEMA
Plastik auf Gletschern. Stationsnah, wenn es zur Sommermitte rege taut, werden so zahllose Zigarettenstummel, Snackpackungen, Schnapsfläschchen, abgerissene Kleidungsutensilien, Handschuhe, Skistockteller etc. frei. In drei Minuten kann man davon einen Rucksack füllen. So gesehen in zweien der bekanntesten Gletscherskigebiete Österreichs – auch typisch für manche andere.
Nicht alle Gletscherplanen werden entsorgt.
Je mehr Umgänge man unternimmt, umso größer werden die Augen, denn da liegen zwischendurch auch größere Mengen baulichen Abfalls, mit Plastik ummantelte Stahlkabel, direkt am Bachrand und gerade mal 10 m entfernt.
Text & Fotos: Univ.-Doz. Prof. Dr. Johannes Gepp, Vizepräsident des | naturschutzbund | Österreich
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Müllanalyse. Diese hat ein überraschendes Ergebnis erbracht: Rund ein Drittel des Mülls, insbesondere größere und kantige, gefährlichere Teile stammen von Betriebsangelegenheiten, wurden demnach von Arbeitern der Lift- und Seilbahnstationen achtlos zurückgelassen. Aufgefunden wurden u. a. kilometerweit verteilte Schnüre, aber auch Teile von Beschneiungsanlagen und verwehte Gletscherabdeckungen aus Polypropylen (PP), die sich im Laufe der Jahre in Unmengen von Mikroplastik verwandeln können – sie landen in Gebirgsbächen und letztlich im Schwarzen Meer. Ein weiterer Vorwurf geht an die gletschernutzenden Liftbetriebe: Rollen der Seilbahnstützen müssen offensichtlich geölt und gefettet werden. In manchen Bereichen wird dabei eine derart große Schmiermittelmenge verwendet, so dass diese darunter in Kilogrammklumpen bzw. in deutlich sichtbaren Ölflecken erkennbar ist – und das im Bereich abschmelzender Gletscher! Appell an Gletscherbahnen und Behörden. Der Naturschutzbund hat seine Ergebnisse den Geschäftsleitungen der Gletscherbahnen schriftlich mitgeteilt und ersucht mehr zu unternehmen, die Skifahrer zur Müllabstinenz zu bewegen. Darüber hinaus wurde vorgeschlagen, Gutachten in Auftrag zu geben, ab wann mit einer steigenden Zersetzung der gletscherschützenden Plastikmatten zu rechnen ist, damit sie vor ihrer Auflösung entsorgt bzw. erneuert werden. Im Hinblick auf die Ausweitung von Gletscherskigebieten sind daher auch die Folgewirkungen einzuschätzen – auch dann, wenn die Betreiber hochheilig versprechen, dass es zu keiner Müllverstreuung auf Gletschern kommen sollte. Wer kann sich darauf verlassen? Zu befürchten ist weiters, dass die zahlreichen Lifte in den Gletschergebieten große Öl- und Fettmengen hinterlassen – was bei abschmelzenden Gletschern direkt in den darunterliegenden Gewässern landet. Der Naturschutzbund fordert die Landesinstitutionen im Bereich Natur- und Umweltschutz auf hier strengere Kontrollen durchzuführen und diese Missstände abzustellen. Der Gletscherskisport gerät daher in ein äußerst problematisches und für das umweltbewusste Österreich unwürdiges Licht! Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
BUCHBESPRECHUNGEN Botschaft der Natur
Philosophieren über die Geheimnisse der Natur Die Achtung gegenüber der Natur, die uns erhält, ist ein Gebot von Vernunft und Moral. Aber unser auf Gewinnmaximierung fixiertes Wirtschaftssystem zerstört diese unsere Lebensgrundlage. Es gilt, gegen die vom Raubbau profitierenden Kapitalverwerter und Machtapparate ein verantwortliches Verhalten zu organisieren. Dabei zeigt sich, dass der Schutz der Natur von Gerechtigkeit und Frieden ebenso wenig zu trennen ist wie von Transparenz und Demokratie. Wer sich der Natur liebevoll und aufmerksam zuwendet, erfährt dazu neben schönsten Erlebnissen zahllose ermutigende Botschaften. Ihnen ist Naturfotograf Werner Gamerith in seiner unverkennbaren, einfühlsamen Art nachgegangen. Werner Gamerith. Tyroliaverlag 2019, 168 Seiten, 82 großformatige Fotos, ISBN: 978-3-7022-3732-5, € 19,95.
Strategien der Natur
Wie die Weisheit der Bäume unser Leben stärkt Das neue Buch von Erwin Thoma: Ein Hohelied auf das Wunder Baum zum einen, zum anderen setzt es sich mit Fragen der Ökonomie und des Umweltschutzes auseinander. In dem Buch erfahren Sie u.a, mit welchen Tricks sich die Wurzeln der Bäume mit Nährstoffen versorgen und was Pilze dabei zu suchen haben, warum die Pilzmycele als Internet des Waldes bezeichnet werden, warum die Menschheit ohne Bäume zugrunde gehen müsste und warum Holz der intelligenteste Baustoff ist. Wer die Bäume studiert und den Wald begreift, der erkennt die Chance, die in den großen Veränderungen unserer Zeit liegen. Man muss sie nur ergreifen. Erwin Thoma. Benevento 2019, ISBN: 13 9783710900877, 300 Seiten, € 24,00, auch als E-Book: € 19,99.
Mensch
Woher wir kommen, wer wir sind, wohin wir gehen Kurt Kotrschal bezieht Position. Der Mensch interessiert sich vor allem für – den Menschen. Unsere Sucht nach Sinn lässt uns seltsame Konstrukte erschaffen: zweitausend Jahre der Selbstüberschätzung, mit dem Ergebnis, dass wir uns ernsthaft als „Krone der Schöpfung“ wahrnehmen. Der Autor rückt dieses Bild zurecht, indem er mit seinem unbestechlichen Blick die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Mensch und Tier vergleicht. Ein naturwissenschaftlicher Überblick über die Verfasstheit des Menschen und seiner „Conditio humana“. Wir sind irrationale Wesen, höchst sozial und kooperativ – und dennoch bereit zu töten. Der Verhaltensbiologe erklärt das Paradoxon: spannend und mit großem Erkenntnisgewinn. Kurt Kotrschal. Brandstätter Verlag 2019, 286 Seiten, zahlreiche Illustrationen, Hardcover mit Schutzumschlag, ISBN: 978-3-7106-0368-6, € 25,00. Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
Fantatiere
Ausmalspaß + Wissen Kindersachbuchreihe SOWAS! Wundersame Wesen, ungewöhnliche Pflanzen und ausgestorbene Tierarten – im Ausmalbuch „Fantatiere“ entdecken Kinder die ganze Bandbreite an des fantastischen Tieren und Pflanzen. Mit Empf ehlung s unde Na turschut zb ! Aber „Fantatiere“ ist kein gewöhnliches Ös terreich Malbuch: Zusätzlich zu den vielen Ausmalseiten vermitteln kreative Beschreibungen der verschiedenen Arten und Gattungen Fachwissen über das Tier- und Pflanzenreich. Bebilderte Steckbriefe der einzelnen Tiere und Pflanzen erklären ihre wichtigsten Besonderheiten. Auf spielerische Weise führt das Buch die Kleinsten in den Umwelt- und Artenschutz ein. Sigrun Eder, Gottlieb Eder. edition riedenburg 2019, 216 Seiten, Paperback, 120 s/w-Illustrationen, davon ca. 70 Malvorlagen, ISBN: 978-3-99082-032-2, € 19,90, Malbuch ab 6 Jahren.
Latte Igel
Und der magische Wasserstein Filmbuch zum gleichnamigen Kinofilm mit Bildern aus dem Film Ein kleiner Igel rettet den Wald – und schafft damit schon bei den Kleinsten das Bewusstsein für Klima- und Umweltschutz. Latte Igel und ihre Freunde sind verzweifelt: Im Wald herrscht eine in den fürchterliche Dürre, sogar der See ist Der Fil m läuf tKinos heimischen 9! nur noch eine Pfütze. Ihre einzige Ret01 .2 ab 25.12 tung ist der Wasserstein. Doch den bewacht der böse Bärenkönig Bantur im Nordwald. Latte macht sich auf den Weg den Stein zurückzuholen. Der Einzige, der sie dabei unterstützt, ist Eichhörnchen Tjum, den sie eigentlich überhaupt nicht leiden kann. Doch um das Abenteuer zu bestehen, müssen sich die beiden zusammenraufen. Nach dem Kinderbuchklassiker von Sebastian Lybeck; Brinx/ Kömmerling. Thienemann Verlag, 2019, 112 Seiten, gebunden, ISBN: 978-3-522-18545-5, € 10,00, für Kinder ab 5 Jahren.
Lebensraum Baum
Auf Entdeckungsreise in der faszinierenden Welt zwischen Wurzel und Krone Tauchen Sie ein in diese faszinierend komplexe Welt der tierischen und pflanzlichen Bewohner im grünen „Hochhaus“. Das reich bebilderte Buch vermittelt das komplexe Wissen rund um das verborgene und vielfältige Leben im Baum. Lernen Sie, die Spuren des Lebens von der Wurzel bis zur Krone zu deuten und entdecken Sie, wie Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum prägen und wie sie untereinander kommunizieren. Das komplexe Miteinander im Mikrokosmos Baum bietet wie eine Art „Urwaldfenster“ einen faszinierenden und tiefen Einblick in die Funktionsweise eines gesunden Ökosystems, ein grundlegendes Verständnis der Natur, das auf vielfältige Weise dazu inspiriert, sie zu schützen. Volker Binner. blv 2019, 240 Seiten, geb., 180 Abb., ISBN: 978-3-8354-1968-1, € 26,00.
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Nachruf
Robert Krisai – ein großer der Wissenschaft und im Naturschutz (1932–2019)
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it großer Betroffenheit mussten wir Anfang Oktober 2019 den Tod von unserem Kollegen, Freund und Mitstreiter im Naturschutz – Robert Krisai – zur Kenntnis nehmen. Er gehört zu den Menschen, die nach ihrem Ableben eine nicht zu schließende Lücke hinterlassen, nicht nur im Umkreis der Familie, der Freunde und Fachkollegen, sondern auch in dem wissenschaftlichen Bereich der Moor- und Mooskunde sowie der Vegetationsgeschichte im Alpenbereich. Tit.ao. Univ. Prof. Dkfm. Dr. Robert Krisai war eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Dies zeigte sich schon in seiner frühen Jugendzeit, als er unter der Zeit der Nazimachthaber regelmäßig in seinem Geburtsort Braunau am Inn an den geheimen Ministrantenstunden teilnahm, was großen Mut erforderte. Und dieser Mut geleitete ihn sein ganzen Leben hindurch – denn der Einsatz für die Natur erfordert die Fähigkeit zum Querdenken und zum Formulieren der wissenschaftlichen Erkenntnisse, die oftmals dem Gedanken- und Entscheidungstrend der politisch und wirtschaftlich motivierten Allgemeinheit entgegengesetzt sind. Im Stiftsgymnasium Kremsmünster legte er im Jahre 1951 die Matura mit Auszeichnung ab. Dort hatte das Fach „Naturgeschichte“, das die Kenntnisse über Botanik, Zoologie, Humanbiologie, Mineralogie und Geologie einen großen Stellenwert. Unterrichtsstunden in den naturkundlichen Sammlungen der Sternwarte vermittelten den im Lehrplan vorgesehenen Unterrichtszielen eine Unmittelbarkeit, die Robert Krisai auch in seinen wissenschaftlichen Publikationen gerade im Bereich Naturschutz immer aufleuchten ließ.
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eben dem Studium Welthandel an der Hochschule für Welthandel in Wien, das er 1954 mit dem Titel Diplomkaufmann abschloss, belegte er ab 1952 Vorlesungen über Philosophie Botanik, der sein tiefes Interesse galt, an der Universität Wien. Sein Doppelstudium war nur möglich unter Mithilfe der fleißigen Mitstudentin Dietlinde Knyrim, die die Vorlesungen
mitschrieb, die er selbst nicht besuchen konnte. Nach Beendigung des Studiums der Philosophie und Botanik im Jahre 1956 und des Eintritts in die Firma seiner Eltern heirateten Dietlinde und Robert im Jahre 1958.
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obert Krisai sah hinter seinen wissenschaftlichen Objekten immer die komplexen Zusammenhänge und Interaktionen und stellte diese auch als Ganzes dar. Diese Fähigkeiten wurden sicherlich auch durch seinen Doktorvater, Univ.-Prof. Dr. Karl Höfler, dem damaligen Vorstand des Instituts für Pflanzenphysiologie, gefördert. Denn am damaligen Institut für Pflanzenphysiologie wurden nicht nur Themen der strengen Pflanzenphysiologie wissenschaftlich erkundet, sondern auch – mit Weitblick auf die Entwicklung der Ökologie – die pflanzenphysiologischen und entwicklungsgeschichtlichen Beziehungen der Moore in Österreich. Somit erschienen die ersten Veröffentlichungen von Robert Krisai in den Jahren 1959 über die Verbreitung von Zwergbirken (zusammen mit Dietlinde) und 1960 über das Ibmer Moos, der eine ganze Reihe einschlägiger wissenschaftlicher Aufsätze folgten. Diese fanden in nationalen und internationalen Fachkreisen höchste Anerkennung. Im Jahre 1975 erfolgte seine Habilitation an der Universität Salzburg für das Fach Geobotanik und Vegetationskunde. Die Habilitationsschrift „Die Ufervegetation der Trumer Seen, Salzburg“ erschien in den international höchst angesehenen Dissertationes Botanicae. Im Jahre 1985 wurde er zum Außerordentlichen Professor an der Universität Salzburg ernannt.
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umal gerade Moore und Feuchtgebiet zu den am meisten durch den menschlichen Zugriff gefährdeten Ökosystemen gehörten und auch heute noch gehören, engagierte sich Robert Krisai für den Naturschutz im Allgemeinen und den Schutz der Feuchtgebiete im Besonderen. Als Bezirksbeauftragter für Naturschutz in Braunau war er seit dem Jahre 1964 intensiv tätig und später auch als Mitglied des Ober-
Literatur: Krisai, R. 1992: Die Pflanzendecke. In: Bezirksbuch Braunau am Inn. Gesamtredaktion Johann Mühlbauer und Franz Sonntag. Moserbauer Druck-und Verlangs-Ges.m.b.H. Mattighofen. S 103-128.
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Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
Nachruf österreichischen und Salzburger Naturschutzbeirates, was oftmals mit hohem Zeitaufwand und intensiver, präziser wissenschaftlicher Arbeit verbunden war. Als Spezialist für Torfmoose errang er Weltgeltung. Und er verstand es in idealer Weise, aus dem „elfenbeinernen Turm“ des Wissenschaftlers zu treten und seine enormen Kenntnisse interessierten Menschen zu vermitteln und sie für die Natur zu begeistern.
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ie er dem Naturschutzgedanken und den Erfordernisses des Naturschutzes Ausdruck verlieh, sei an einen kurzen Auszug aus seinem Beitrag zum Bezirksbuch Braunau am Inn über die Pflanzendecke aufgezeigt (Krisai 1992): „Der Wert der Schutzgebiete ist unterschiedlich…nach Aufhören diverser Eingriffe beginnen sich die harten, vom Menschen gesetzten Grenzen zu verwischen und die Vegetation stellt sich auf die natürlichen Parameter (Wasser- und Nährstoffhaushalt) ein. Nichts fällte dem anscheinend unstillbaren Betätigungsdrang des Europäers so schwer, als ein Gebiet in Ruhe zu lassen und so ertönt auch für Naturschutzgebiete der Ruf nach „Management“, nach „Pflege“, „aktivem Naturschutz etc. Aber gerade Moorflächen bedürfen keiner Pflege; diese hat der Liebe Gott seit Jahrtausenden selber besorgt und wir sollten ihm nicht ins Handwerk pfuschen! Naturschutz erschöpft sich aber nicht nur in Schutzgebieten; wesentlich für das Landschaftsganze sind vor allem die Instrumente der Raumplanung (Zersiedelung!) und des Wasserbaues im weitesten Sinn. Hier den Schutzgedanken in vermehrtem Maß einfließen zu lassen, ist von großer Bedeutung, das Verständnis in der Bevölkerung aber ist nach wie gering, obwohl sich schon viel zum Besseren gewendet hat“. Diesen seinen von tiefer Erkenntnis und hohem Mut getragenen Worten ist nichts hinzuzufügen.
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ir werden unserem Mitglied und Träger des Goldenen Ehrenzeichens des Naturschutzbundes Österreich ein bewunderndes und ehrendes Andenken bewahren. Er fehlt uns. Fiducit!
Univ.-Prof. i. R. Dr. Roman Türk, Präsident | naturschutzbund | Österreich
Winterausgabe | natur&land | 105. JG. – Heft 4-2019
Trauer um Peter Haßlacher (1949–2019)
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roße Bestürzung hat die Nachricht vom Tod Peter Haßlachers beim Naturschutzbund ausgelöst. Unermüdlich engagierte er sich sein Leben lang für den Schutz der Alpen. Noch in unserer Herbstausgabe 3-2019 hatte er seinem Unmut über die ausufernde Tourismusindustrie im Artikel „Bremsspur für den Tourismus – aber wie?“ freien Lauf gelassen.
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is zuletzt Vorsitzender von CIPRA Österreich und langjähriges Vorstandsmitglied des Umweltdachverbandes, kam er schon früh mit den schärfer werdenden Interessenkonflikten zwischen Naturschutz, Tourismus, Schutzgebieten und Energiewirtschaft in Berührung. Als konsequenter Fürsprecher für verantwortungsbewussten Umgang und nachhaltige Entwicklungsalternativen im alpinen Raum wurde er zu einem der wichtigsten Akteure für die Entstehung des Nationalparks Hohe Tauern und einer Reihe weiterer Schutzgebiete. Im Jahr 1980 folgte Haßlacher dem Ruf, im Österreichischen Alpenverein die Fachabteilung RaumplanungNaturschutz aufzubauen, die er bis zu seiner Pensionierung 2013 leitete.
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aneben waren ihm die Wissensvermittlung und enorme Publikationstätigkeit ein lebenslanges großes Anliegen. Haßlacher war alpenweit zentraler Motor der Alpenkonvention und vertrat die Interessen des Alpenschutzes in zahlreichen Gremien sowie nationalen und internationalen Verbänden, 1989 erhielt er den Konrad-Lorenz-Staatspreis für Umweltschutz. Besonders stolz machte ihn die Ehrenmitgliedschaft beim Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen, an dessen Entstehung und Verankerung er prominent beteiligt war.
Quelle: https://www.eu-umweltbuero.at/inhalt/umweltdachverband -trauert-um-peter-hasslacher?ref
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cht durch den Geschäftsführer einfach trinken / Herzlichkeit verschenken / Tief durchatmen / assiers Den Sonntag feiern / zeiten der besinnung OBERÖSTERREICH SALZBURG echnungsprüfer ntlastung des Vorstandes Gutes Leben Museumsplatz 2, 5020 Salzburg Knabenseminarstraße 2, 4040–Linz on Vorstand, Fachbeirat und Mo–Do trinken 8–17, Fr 8–12 Uhr einfach essen Uhr und einfach Mo–Fr 7.30–12.30 üfern Tätigkeiten und 0732/77 92 79auch Tso,0662/64 gehtTes Ihnen manchmal dass Sie 29 09-11 mm von der Fülle und Vielfalt der salzburg@naturschutzbund.at Konsumwelt oberoesterreich@naturschutzbund.at erung fast erschlagen werden? Je bewusster Sie ung über den Voranschlag genießen, desto weniger brauchen Sie. ung über Mitgliedsbeiträge ÖSTERREICHISCHE NATURSCHUTZJUGEND önj „Weisheit und Einfachheit ung über Anträge gesellen sich gerne.“
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on Bundesgeschäftsführerin rgit Mair-Markart:
In dieser Woche laden wir Sie ein, einfache Speisen zu kochen. am Montag oder Dienstag werden die lebensmittel für die ganze restliche Woche eingekauft. zu den Mahlzeiten wird möglichst nur Wasser aus dem Wasserhahn getrunken. als positiver Nebeneffekt dieser aktionswoche werden sich Ihr Haushaltsmüll SIE SUCHEN ARTIKEL ODERauch AUTORINNEN UNDreduzieren. AUTOREN? und wahrscheinlich die Einkaufswege Weitere Details unter: https://www.familie.at/site/salzburg/ angebote/projekte/gutesleben ›› Artikelübersicht (tabellarisch):
am mehr erreichen – jekte des Naturschutzbundes beobachtung, Naturfreikauf, faltleben u. a. m.
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elliger Ausklang
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ISSN: 0028-0607 DVR 0457884
http://tinyurl.com/Archivausgaben mäß § 25 Mediengesetz Danke für die (archiviert über dasStv.OÖ Landesmuseum) für NATUR und UMWELT; Vorstand | naturschutzbund | Salzburg: Vorsitzender:
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Schwerpunkt-HEFTE/NR. ❒ Trendw. im Tourism. 3-19 6,5 ❒ Flüsse, Länder, ..., 2-19 6,5 ❒ Arten des Jahres, 1-19 6,5 ❒ Säugervolkszählg., 4-18 6,5 ❒ Heim. Reptilien, 3-18 6,5 ❒ Bestäuber-Krise, 2-18 6,5 ❒ Naturschutzaktiv., 1-18 6,5 ❒ Bunte Säume, 4-17 6,5 ❒ Invasive Pflanzen..., 3-17 6,5 ❒ Welt der Pilze, 2-17 6,5 ❒ Lust auf Molch?, 1-17 6,5 ❒ Fischotter&Wolf, 4-16 6,– ❒ Artenkenntnis? 2-16 6,– ❒ Raumplanung, 4-15 6,– ❒ Naturfreikauf, 3-15 6,– ❒ Neobiota u. a., 1-15 6,– ❒ Business&Biodiv., 4-14 5,– ❒ Wildkatze, 3-14 5,– ❒ Auenschutz-wohin, 2-14 5,– ❒ 10 J. Grünes Band, 4-13 5,– ❒ Biber, 3-13 5,– ❒ 100 Jahre ÖNB, 1/2-13 5,–
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›› Säugervolkszählung, 4-18
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›› Heimische Reptilien, 3-18
6,5
›› Bestäuber in der Krise, 2-18
6,5
›› Naturschutzaktivitäten, 1-18
6,5
›› Bunte Säume. Lebensräume, 4-17 6,5 ›› Invasive Pflanzen und Pilze, 3-17 6,5 ›› Geheimnisv. Welt d. Pilze, 2-17
6,5
›› Lust auf Molch & CO?, 1-1
6,5
›› Akzeptanz f. Wolf & Otter, 4-16
6,–
›› Artenkenntnisverlust? 2-16
6,–
›› Raumplanung & RO, 4-15
6,–
BAND 1: Wanderund Hüttenurlaub in Bayern, Österreich, Südtirol Von Hütte zu Hütte. Mit Sonderteil: knieschonende Wege. 296 S., € 18,90
BAND 2: Abenteuer Natur Wien, NÖ, Burgenland 55 Outdoor-Tipps für 1-6-jährige Entdecker und Entdeckerinnen, 170 Seiten, € 15,20
BAND 3: Kinderwagen- und Tragetouren Tirol 47 Wanderungen für das Baby- und Kleinkindalter + 7 extreme Touren, 176 S., € 15,20
BAND 4: Nachhaltige Pflanzungen und Ansaaten Kräuter, Stauden und Sträucher. Reinhard Witt. 297 S., ISBN 978-3-00021048-8, € 55,00
BAND 5: Natur für jeden Garten 10 Schritte z. NaturErlebnis-Garten – das Einsteiger-Buch. Reinhard Witt. 479 S., ISBN 978-3-00041361-2, € 27,00
BAND 6: Österreichs Jahrhundert des Naturschutzes Von der Gründung 1913 bis heute. J. Gepp (Hrsg.) et al. Unipress Verlag, 408 S., € 34,80
W W W.WA NDAV ERL AG. AT
S H O P – W W W. N AT U R S C H U T Z B U N D . AT
›› Naturfreikauf mit Strategie, 3-15 6,– ›› Neobiota und anderes, 1-15
6,–
›› Business & Biodiversität, 4-14
5,–
›› A. d. Spuren der Wildkatze, 3-14
5,–
›› Auenschutz-wohin? 2-14
5,–
›› 10-Jahre Grünes Band, 4-13
5,–
›› Die Biber sind zurück! 3-13
5,–
›› 100 Jahre ÖNB, 1/2-13
5,–
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FAMILIENWANDERBÜCHER
❒ ..St. CD Vogelst.-Trainer 29,95 ..St. Audioversion / ..St. PC-Version ❒ ..St. CD Vogeltipps 14,95 ❒ ..St. DVD Vogelwelt Gärten 14,95 ❒ ..St. DVD Vogelwelt Wald 14,95 ❒ ..St. CD Tierstimmen 9,95 ❒ ..St. CD Vogelstimmen Rätsel à 9,95 ❒ ..St. CD1 ❒ ..St. CD2 ❒ ..St. CD3 ❒ ..St. CD-Rom Stimmen Säuget. 49,99 ❒ ..St. CD Der Wald/Konzertsaal 14,95 ❒ ..St. CD Wasser 9,95 ❒ ..St. CD Erlebnis Bauernhof 14,95 ❒ ..St. CD Erlebnis Wald 14,95 ❒ ..St. CD Heuschrecken 19,99
❒ Band 1 Wander- und Hüttenurlaub in Bayern,
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Österreich, Südtirol
❒ Band 2 Abenteuer Natur Wien, NÖ, Burgenland ❒ Band 3 Kinderwagen- und Tragetouren Tirol
18,90 15,20 15,20
SONSTIGE BÜCHER ❒ Band 4 Nachhaltige Pflanzungen und Ansaaten 55,00 ❒ Band 5 Natur für jeden Garten 27,00 ❒ Band 6 Österreichs Jahrhundert des Naturschutzes 34,80
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Stimmen der Säugetiere (Schwerpunkt Europa) Mit 1.132 Tonaufnahmen von über 300 Säugetieren. 2 CDRom (MP3), 60-seitiges Begleitbuch (u. a. Register deutscher und wissenschaftlicher Namen), K.-H. Dingler, K.-H. Frommolt, U. Westphal. 12:18 Stunden, € 49,99
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Vogelstimmen Rätsel-CDs Tierstimmen
Die Vogelwelt in Gärten und Parks Die Vogelwelt des Waldes
Vögel beobachten und erkennen Jede Vogelart ist einzeln abrufbar und wird in einem eigenen Kurzfilm vorgestellt. Fachkundige Begleittexte liefern hilfreiche Hintergrundinformationen über Brutverhalten, Nahrungssuche etc.. Ein Schnelldurchlauf sämtlicher Vögel ermöglicht ein leichtes und sicheres Bestimmen. Auch für Einsteiger geeignet. DVD-Filme, Susanne Hoffmann, Gesamtlänge: 77 bzw. 85 Min., à € 14,95
Der Wald als Konzertsaal
Die wichtigsten Vogeltipps
Gesänge und Rufe heimischer Vögel im Fichten-, Au-, Laubwald, in den Jahreszeiten, am frühen Morgen bis in die späte Nacht. Audio-CD mit Naturkonzerten zum Entspannen! K.-H. Dingler. 79 Min., € 14,95
Ob Fragen zu Nistkästen, Winterfütterung, verlassenen Jungvögeln oder vogelfreundlicher Gartengestaltung – diese CD hilft mit fachlich fundierten Antworten. Audio-CD, 32- seitiges Beiheft, Uwe Westphal, 76 Min., € 14,95
Erlebnis Bauernhof
Erlebnis Wald
Froschlurche
Tierstimmen und Geräusche des Landlebens; Fernand Deroussen Audio-CD, inklusive Beiheft mit Informationen, Memory. 71:43 Min., € 14,95
Audio-CD inklusive 32-seitigem Beiheft mit vielen Informationen, Zeichnungen und Fotos, Pflanzenführer, Spurensuche und Rätselspiel. 78:53 Min., € 14,95
Die Stimmen aller heimischen Arten. Audio-CD inklusive Beiheft, Tonaufnahmen aller 14 heimischen Froschlurche von Immo Tetzlaff, 63 Min., € 19,99
24 Rätselvögel CD 1: Wald | CD 2: Auwald | CD 3: am Wasser Inkl. Lösungsschlüssel. Ohne gesprochenen Text – eignen sich deshalb auch zur Entspannung. Spieldauer je Audio-CD 67 Min., à € 9,95
Säugetiere, Lurche, Insekten Mit den Tierstimmen von 31 bekannten Säugetieren, Lurchen und Insekten Mitteleuropas. Die Audio-CD wird mit einem Begleitheft geliefert (Abb. der Tiere, Beschreibung). Für alle Altersgruppen, 73 Min., € 9,95
Heuschrecken Die Stimmen von 61 heimischen Arten. Audio-CD inklusive 28-seitigem Beiheft, Heiko Bellmann, schnelles und sicheres Bestimmen. 66:47 Min., € 19,99
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2019: DAS JAHR DER SELTENEN HUMMELFUNDE Deichhummel und Grubenhummel AM WALLERSEE ENTDECKT
Unerwartete Hummel in Kärnten: WAHRSCHEINLICH SELTENSTE HUMMEL ÖSTERREICHS
N
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alter Wallner, Wildbienenexperte bei naturbeobachtung.at, entdeckte Anfang August 2019 gleich zwei sehr seltene Hummelarten in den Feuchtwiesen seiner Heimatgegend am Wallersee: Die Deichhummel (Bombus distinguendus) und die Grubenhummel (Bombus subterraneus). Von der Deichhummel gibt es aus Salzburg nur einen sicheren Nachweis aus dem Jahr 1957 aus Mattsee und der Fund der Grubenhummel ist überhaupt der erste sichere Nachweis. Damit zählen die Wiesen am Wallersee zu den hummelartenreichsten Gebieten Österreichs. Bisher wurden dort 20 der 42 aktuell in Österreich noch vorkommenden Hummelarten nachgewiesen.
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FOTOS: WALTER WALLNER (3); MARTIN STREINZER (UNERWARTETE HUMMEL)
GÜNSTIG, NACHHALTIG UND OHNE SUBVENTIONEN.*
ur selten trifft ein Name so sehr zu, wie bei ihr: Bombus inexspectatus, die „Unerwartete Hummel“. Denn eigentlich hatte niemand mehr damit gerechnet, diese Hummelart in Österreich noch einmal zu finden, galt sie doch in Fachkreisen als ausgestorben. Ende August gab es dann die Sensation: Der engagierte Hobbyforscher Martin Streinzer entdeckte in Südkärnten, in Kötschach, sowohl ein Männchen als auch ein Weibchen dieser seltenen Art – 80 Jahre nach dem letzten Nachweis. Bestätigt wurde dieser Sensationsfund von den Hummelexperten der Citizen-Science-Plattform www.naturbeobachtung.at des Naturschutzbundes, wo Streinzer seinen Fund meldete. Sie gleicht zwar ihrer Schwesternart, der Grashummel, die Lebensweisen sind jedoch völlig unterschiedlich: Die Unerwartete Hummel dringt als Brutparasit in Nester der Grashummel ein und deren Arbeiterinnen ziehen – ähnlich wie beim Kuckuck – die Nachkommenschaft des Eindringlings auf. Deshalb hat die brutparasitische Art auch keine Arbeiterinnen mehr und sammelt keinen Pollen für die Nachkommenschaft. „Dieser Fund sowie die weiteren gemeldeten besonderen Hummelfunde zeigen, dass wir ohne engagierte Hobbyforscher viele wichtige Informationen gar nicht erhalten würden. Citizen-Science wird für die Wissenschaft immer wichtiger“, betont Johann Neumayer, Hummelexperte des Naturschutzbundes.
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ie Samthummel Bombus confusus, deren letzter Fund aus Oberösterreich aus dem Jahr 1967 datiert, konnte Ende August 2019 im Sauwald/OÖ von Walter Wallner, Johann Neumayer und Maria Zacherl („Hummelteam“) wieder nachgewiesen werden.
Die Hummel-Meldeseite auf www.naturbeobachtung.at hilft Hobbyforscher*innen wie Wissenschaftler*innen und wird im Rahmen des Bienenschutzfonds von HOFER unterstützt.
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