natur&land 04/22 Grand Prix der Biodiversität

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Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

ZEITSCHRIFT DES | naturschutzbund | Heft 4-2022 GRAND PRIX DER BIODIVERSITÄT 69 Projekte für die Natur

EIN GROSSER PREIS FÜR ÖSTERREICH

D er „Grand Prix der Biodiversität“ wurde von Natur schutzbund und Bundesministerium für Klimaschutz gemeinsam ins Leben gerufen. Es ist der bisher größte Biodiversitätswettbewerb Österreichs: 70 Projekte zum Schutz und Erhalt unserer natürlichen Vielfalt wurden mit jeweils 5.000 Euro Preisgeld aus dem Biodiversi tätsfonds ausgezeichnet*.

Mehr als nur ein Preisgeld All jene, die einen Beitrag zur Förderung der Biodiversi tät leisten können, waren eingeladen, ihre Projekte einzureichen. Eine renommierte Jury wählte aus allen Einreichungen die 70 besten – also naturschutzfach

lich wertvollsten – Projekte aus. Neben der finanziellen Unterstützung wurden die Teilnehmenden fachlich beraten und konnten sich in zwei Onlineseminaren mit erfahrenen Expert*innen austauschen. Ziel des Wett bewerbs war es, nachhaltige Artenschutzprojekte zu initiieren, zu unterstützen und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Und damit konnten sie auch zeigen, dass alle etwas beitragen können.

Insgesamt standen 350.000 Euro als Auszeichnung für die Projekte zur Verbesserung der Biodiversität in Österreich zur Verfügung. Damit ist der Name des Wett bewerbs würdig gewählt: „Grand Prix“ heißt „Großer Preis“.

* Ein Projekt konnte nicht durchgeführt werden, weshalb letztendlich nur 69 Projekte unterstützt wurden. FOTOS: NATURSCHUTZBUND ÖSTERREICH

Ich freue mich sehr, dass mit dem „Grand Prix der Biodiversität“ 69 so wertvolle und tolle Projekte auf den Weg gebracht worden sind.

Diese Projekte setzen sich eindrucksvoll für den Schutz, die Aufwertung und den Erhalt von bedrohten Pflanzenund Tierarten sowie von deren Lebensräumen ein. Die große Vielfalt der Projekte zeigt, wie viel es in diesem Bereich zu tun gibt. Sie reichen von Trockensteinmauern für Eidechsen über Revitalisierungen von Mooren bis hin zu Projekten für Schwalben, Igel, Wildbienen oder Fleder mäuse.

Gerade dieser Einsatz für eine vielfältige und bunte Natur ist von unschätzbarem Wert. Er zeigt, dass jede und jeder etwas zum Schutz der Biodiversität beitragen kann. Und sollte Ansporn für Entscheidungsträger*innen aller politischen Ebenen sein, ihre Anstrengungen zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen zu steigern.

Ich möchte mich bei allen Teilnehmerinnen und Teilneh mern herzlich bedanken! Mit dieser Initiative und Ihren großartigen Ideen setzen wir ein starkes Zeichen für den Erhalt der Biodiversität unserer vielfältigen Pflanzenund Tierwelt.

Winterausgabe | natur &land | 108. JG. – Heft 4-2022

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VORWORT
Leonore Gewessler, BA Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie FOTO: CAJETAN PERWEIN

69 Projekte für die Natur

01 Vorwort der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie Leonore Gewessler, BA 02 Inhalt 04 Vorwort des Präsidenten Univ.-Prof. i. R. Dr. Roman Türk

ÖSTERREICH 06 Exkursionen zur Insektenvielfalt 07 Die Spinnentiere in der „Tierwelt Österreichs“-App 07 Pilze, Natur und Mensch

BURGENLAND 08 Lebendige Weinidylle 09 Die Bechsteinfledermaus im Naturpark Weinidylle 09 S(z)iget: Insel der Artenvielfalt 10 Schwalbenwerkstatt 10 Igelinsel 11 Trockensteinmauern für Reptilien 11 Streuobstwiesen für Generationen 12 Nisthilfen für Mehl- und Rauchschwalben

KÄRNTEN 13 Lehr- und Lernräume im Gailgarten 13 Sibylla und die Schmetterlinge in Gmünd 14 Revitalisierung Tonhof-Moor

NIEDERÖSTERREICH 15 Lebendige Gemeindegärten in Drösing

Viele Hände für den Blosenberg!

Eine Weide für die Weide

BLÜTENTANZ: „Biodiversität im Oberen Pulkautal“

Ziegenbeweidung entlang des Schwarza-Ufers

Trockenrasenpflege in Ruppersthal

Sicherung der Großen Küchenschelle am Westrand ihres Verbreitungsgebiets

Kröten in Nöten: Hilfe für die Wechselkröten in Rabensburg

„Schlasaffenland“

Biodiversität in Wiener Neudorf

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JG. – Heft 4-2022 INHALT
Winterausgabe | natur &land | 108.
U2 Projektvorstellung Der „Grand Prix der Biodiversität“ 45 Nachruf: Abschied von Georg Grabherr 46 Buchtipps 47 Adressen der Landesgruppen | Impressum 48 Vorschau | Abobestellung U3 Zugunsten der Natur mit Ihrem Letzten Willen U4 Mach mit
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bei www.naturbeobachtung.at
FOTO: UTE NÜSKEN
Titelbild: Biotop-Pflege mit der Sense FOTO: JULIA KROPFBERGER

OBERÖSTERREICH

20 Biodiversitätshotspot auf der A7-Überdachung Niedernhart 21 ARTENHOF: „Der wahrscheinlich artenreichste Hof in Österreich“

21 Naturpartnerschaft Himmelreich

22 Der Finklhof blüht auf und wächst weiter 22 Förderung des Wanderfalken im Strudengau/ Weinsberger Wald und östlichen Oberösterreich 23 Nachtinsektenhecken checken 23 Ökologische Maßnahmen am Segelflugplatz Linz Ost 24 Wiederansiedlung von Steinkrebsen im Oberlauf der Vöckla 24 Reaktivierung der traditionellen Wiesenbewässerung 25 Blumenwiese und Wildsträucherhecke beim Wirt in der Au

SALZBURG

26 Lehrpfad Blumenwiese Kühberg 26 „Flower-Bauern“: Wildblumenwiesen in Steillage

27 Weißbach: Der Schwarze Apollo bekommt Unterstützung 27 Blüten für die Schwarze Mörtelbiene auf dem Salzburger Mönchsberg 28 Amphibien-Lebensraum und Umwelt-Lernort 28 Ein Schmetterlingsparadies für St. Virgil 29 Artenvielfalt in Bauernhand 29 Ökologischer Genesungsraum Tauernklinikum Zell am See

STEIERMARK 30 Artenvielfalt in Lichtenstern: ein Renaturierungsprojekt 31 ARIEG 340 (ultra): artenreiches Riegersburg 31 Der Grazer Burggarten blüht auf 32 Faßold-Wiese Aigen 32 Vergrößerung der ornithologischen Vielfalt in Kletschach 33 Blühstreifen und Vielfalt für die Ennstalwiesen 33 Die Wildbienen auf Flächen des Naturschutzbundes Steiermark unter besonderer Berücksichtigung der Schmal- und Furchenbienen 34 Knittelfeld summt 34 Heilpflanzen auf Öko-Inseln der Naturschutzjugend 35 Habitatpräferenzen und Mobilität des Rotbeinigen Erdbocks 35 Natur schafft Solidarität 36 Drei Mensch- & Natur-„ERLebenspfade“

TIROL

37 Going Artenreich 37 „Wir schaun auf unsre Wiesn“ 38 Maus ist nicht gleich Maus 38 Pflegemaßnahmen beim Hildegard-Auer-Weg 39 Reduzierung von invasiven Neophyten in Innsbruck

VORARLBERG 40 (Frucht-)Genuss für alle 40 Biotopverbund Rheintal – Pilotprojekt Rankweil 41 Wildblumen- und Schmetterlingswiese beim Göfner Vereinshaus 41 Klimagarten der Schule für Globales Lernen 42 Mi Kischta Gärtle 42 „grünbunt“ wurde 2022 noch bunter – Bau einer Trockensteinmauer

WIEN 43 Bienenprojekt ERG Donaustadt 44 „Vielfalt unterm Himmel“ 44 Totes Holz für Biodiversität am Friedhof 45 Böschungspflege für Smaragdeidechse und Co. am Nußberg www.piclease.com

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FOTO: BARBARA KROBATH FOTO: HEIMO SCHEDL
Fotografie im Blut ? Natur im Herzen ? Die Naturbildagentur Wir wollen Ihre Bilder !

GLOBAL DENKEN, LOKAL HANDELN

Im Jahr 1992 wurde bei der „Konferenz für Umwelt und Entwicklung“ der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro die „Agenda 21“ als weltweites Programm für einen Kurswechsel hin zu einer nachhaltigen Entwicklung formuliert und von 178 Staaten – darunter auch Öster reich – beschlossen. Ihre Kernaussage ist einfach: Wenn unsere Welt lebenswert bleiben soll, müssen alle mithelfen.

Die Aufforderung richtet sich ganz konkret an die kleinsten Einheiten: die Regionen, Gemeinden, lokalen Organisationen und vor allem jede und jeden Einzelnen von uns. Alle sollen in ihrer Region und in dem ihnen möglichen Rahmen ihren Beitrag dazu leisten. Natur und Umwelt zu schützen, ist dabei nur ein Thema von vielen, auch soziale und wirtschaftliche Bereiche sind in der Agenda 21 angesprochen.

Viele kleine Handlungen bewirken grosse Veränderungen Für drei Viertel aller Österreicher*innen ist Umwelt schutz wichtig. Damit haben wir hier eine gute Basis, um unser Anliegen in die Breite zu bringen. Wie viel

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VORWORT DES PRÄSIDENTEN
An der oberen Vöckla bekommt der Steinkrebs ( Austropotamobius torrentium ) Hilfe. FOTO: PIA TEUFL Traditionelle Wiesenbewässerung durch die önj Haslach. FOTO: ÖNJ HASLACH Am Wiener Zentralfriedhof wurden Totholzhecken geschaffen. THOMAS FILEK (BAF – BIODIVERSITÄT AM FRIEDHOF)

Univ.-Prof. i. R. Dr. Roman Türk Präsident | naturschutzbund | Österreich

dadurch bewegt werden kann, zeigt schon die unermüdliche Arbeit der Regionalgruppen des Natur schutzbundes: Viele Naturjuwele in Österreich sind nur durch deren beharrlichen Einsatz erhalten geblieben! Doch die Naturzerstörung schreitet immer weiter voran und wir müssen uns alle noch stärker engagieren, denn mit vielen kleinen positiven Hand lungen können wir eine große – auch globale – Verän derung bewirken.

„Grand Prix der Biodiversität“ holt vorbildliche Projekte vor den Vorhang

Die Menschen vor Ort haben direkten Einfluss auf Natur und Boden, sind lokal vernetzt und wissen, was es braucht, um hier gute Ergebnisse zu erzielen. Die zahl reichen engagierten Menschen, die an den durch den „Grand Prix der Biodiversität“ geförderten Projekten beteiligt waren, machen es eindrucksvoll vor. Der „Grand Prix der Biodiversität“ ermöglichte es auch kleinen Initiativen und Einzelpersonen, ihre Ideen umzusetzen – es ist wirklich großartig, was hier geleistet wurde!

Wir stellen Ihnen hier 69 Projekte vor, die alle zumindest teilweise bereits realisiert wurden. Sie wirken auch nach Abschluss der aktiven Arbeiten weiter und haben somit mittel- und langfristige Verbesserungen ermöglicht. Gleichzeitig sind nicht nur die Projekte, sondern auch die Menschen, die sie initiiert haben, Vor bild für andere. Sie haben die Macht, andere Menschen zu inspirieren und Naturschutz so effektiv in die Breite zu bringen.

Mit Bewusstseinsbildung noch mehr Menschen motivieren Ein wichtiges Element ist dabei die aktive Bewusst seinsbildung. Viele dieser Projekte aus dem „Grand Prix der Biodiversität“ enthalten Elemente, durch die ande re Menschen sensibilisiert werden: Sie binden Kinder und Jugendliche ein, bieten Veranstaltungen für Inter essierte an oder informieren auf Tafeln und mit Bro schüren über die Projekte.

Das alles macht mir Hoffnung, dass wir noch viel mehr Menschen dazu motivieren können, sich für die Natur und ihren Schutz einzusetzen. Denn gemeinsam kön nen wir Großes bewirken!

5 Winterausgabe | natur &land | 108. JG. – Heft 4-2022 VORWORT DES PRÄSIDENTEN
Schauleuchten im Naturpark Attersee Traunsee FOTO: NATURPARK ATTERSEE TRAUNSEE FOTO: MANFRED STROBL Von der Berg- und Naturwacht im Burgenland bekommen die Schwalben Unterstützung. FOTO: VBNO BURGENLAND

69 vorbildliche Projekte stellen wir Ihnen hier vor – jedes einzelne hat das Potenzial, Vorbild für viele weitere zu sein! Dabei präsentiert sich eine unglaubliche Vielfalt an Ideen für den Schutz unserer Biodiversität. Man spürt, mit wieviel Herzblut und Motivation die vielen Menschen sich engagieren.

Für eine bessere Übersichtlichkeit haben wir die Projekte nach Bundesländern sortiert. Drei davon lassen sich keinem Land zuordnen, denn sie setzen in mehreren Bundesländern an oder wirken sogar auf der ganzen Bundesfläche.

Diese drei Projekte haben eines gemeinsam: Der Schwerpunkt liegt auf Bewusstseinsbildung. Damit sind sie zwar nicht auf einer lokalen Fläche „sichtbar“, haben aber große Multiplikatorwirkung und ergänzen damit die Projekte.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Studieren der Projekte und freuen uns, wenn auch Sie dadurch neue Ideen und Motivation bekommen, selbst aktiv zu werden!

Ihr Team vom | naturschutzbund |

EXKURSIONEN ZUR INSEKTENVIELFALT

Projektant: Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Entomologen (AÖE) Insekten sind die größte Gruppe des Tierreichs, allein in Österreich leben etwa 40.000 Arten. Mit dem im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ ausge zeichneten Projekt soll ein positives Bild dieser Tiere in der Bevölkerung gezeichnet werden. Das Projekt soll Akzeptanz und Faszination bewirken sowie die Notwendigkeit von Lebensraum- und Insektenschutz im Bewusstsein der Menschen verankern.

Bei Exkursionen zeigten erfahrene Entomolog*innen den Teilnehmer*innen die Vielfalt der Insekten sowie ihre Lebensweisen und Funktionen im Ökosystem.

Seit April 2022 fanden in etlichen Bundesländern Exkursionen statt. So ging es beispielsweise zu den Libellen am Kaiserwasser in Wien und zu den Wasser käfern im Wiener Prater. Spannendes zu Wildbienen gab es am Salzburger Mönchsberg zu erfahren und im Innsbrucker Freiland konnte man sowohl zahlreiche Insekten als auch Spinnentiere beobachten.

Das Angebot richtete sich an Menschen aller Alters gruppen und konnte ohne Vorkenntnisse und gratis genutzt werden. Das Preisgeld wird als Aufwandsent schädigung für die Exkursionsleiter*innen verwendet.

Österreich

1 Exkursionen zur Insektenvielfalt

2 Die Spinnentiere in der „Tierwelt Österreichs“-App

3 Pilze, Natur und Mensch

6 Winterausgabe | natur &land | 108. JG. – Heft 4-2022 ÖSTERREICHWEITE PROJEKTE
Im Wiener Prater fanden sich zahlreiche Gelbrandkäfer (Dytiscus marginalis ). FOTOS: AÖE
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DIE SPINNENTIERE IN DER „TIERWELT ÖSTERREICHS“-APP

Projektant: Gernot Kunz

Die „Tierwelt Österreichs“-App soll das erste digitale Nachschlagewerk für (fast) die gesamte heimische Fauna werden. Darauf werden die Arten mit professi onellen, optisch ansprechenden Bildern präsentiert, unterschiedlich umfangreiche Versionen der App sol len ein möglichst breites Publikum erreichen. Im Rah men des „Grand Prix der Biodiversität“ wurde nun die Spinnentiere-Version realisiert.

Durch den Einsatz der App können alle ihre Arten kenntnis autodidaktisch verbessern. Dies ist von be sonderer Bedeutung, da die Förderung der Arten kenntnis an Schulen und Universitäten in den letzten Jahrzehnten immer stärker in den Hintergrund gerückt ist. Dem Rückgang der Artenkenner*innen steht in Zeiten der Biodiversitätskrise und des fortschreiten den Klimawandels jedoch ein hoher Bedarf an gut ausgebildeten Artenkennern*innen gegenüber. Diese App kann somit dem Rückgang entgegenwirken und das Umweltbewusstsein, das mit Artenkenntnis ein hergeht, fördern.

PILZE, NATUR UND MENSCH

Projektant: Österreichische Mykologische Gesellschaft

Citizen-Science-Erhebung und Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung für die Biodiversität der Pilze an hand ausgewählter Biotope

Hallimasche haben Glück, denn sie sind groß genug, um die Aufmerksamkeit der Menschen zu erregen. Doch der Großteil der Pilzarten bleibt unbemerkt. Da bei sind Pilze von grundlegender Bedeutung für ge sunde Ökosysteme: Sie spielen eine wichtige Rolle im Nährstoffkreislauf, bei der Zersetzung von Streu und für die Energieflüsse in Ökosystemen.

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ wur den Kinder und Erwachsene in mehreren halb- und eintägigen Workshops im Umgang mit Pilzen geschult, um deren Vielfalt kennenzulernen und das neue Wis sen in der Folge auch weitergeben zu können. Wichti ge Pilz-Exemplare wurden fotografisch dokumentiert und fürs Fungarium konserviert. Zudem fanden be reits Erhebungen und Dokumentationen von Pilzarten auf ausgewählten Flächen im Burgenland und in Nie derösterreich statt, demnächst folgen Kartierungen in der Südsteiermark und in Oberösterreich. Im Rah men des Projektes konnte eine umfassende Artenlis te in der Citizen-Science-App naturbeobachtung.at eingepflegt werden, sodass jetzt sehr viele Pilze gleich direkt gemeldet werden können.

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Pilzexkursion im Leopoldauer Wald FOTOS: ÖSTERREICHISCHE MYKOLOGISCHE GESELLSCHAFT Die App leitet durch Ordnungen und Familien bis zur gesuchten Art. FOTO: GERNOT KUNZ Gemeiner Scheibchentintling (Coprinus plicatilis )
ÖSTERREICHWEITE PROJEKTE
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Im Burgenland wirken alpine, illyrische und pannonisch-kontinentale Klimafaktoren auf die Landschaft, das macht unsere Lebewelt so ganz besonders. Es gibt hier Lebensräume, Pflanzen und Tiere, die es in den anderen Bundesländern nicht gibt. Um diese Vielfalt zu erhalten, sind Projekte wie die durch den „Grand Prix der Biodiversität“ ausgezeichneten besonders wichtig!

Burgenland

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LEBENDIGE WEINIDYLLE

Projektant: Naturpark in der Weinidylle

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ stand für den Naturpark in der Weinidylle die Stärkung des Be wusstseins für die Region und ihre seltenen Arten im Mittelpunkt. In Strem, Moschendorf und Deutsch Schützen wurden 2.500 m² Blühflächen mit regions typischem, großteils handgesammeltem Saatgut an gelegt. Neu gepflanzte Weiden erhielten einen Wild schutz und Garten- bzw. Kellerstöcklbesitzer*innen wurden aufgefordert, ihre Fläche erst Ende Juni zu mähen und keine Pestizide, Insektizide oder Torf zu verwenden. In der Folge konnte der Naturpark sechs Gärten, zwei Streuobstwiesen sowie ein Kellerstöckl mit angrenzender Wiese auszeichnen.

Auch die Weißstörche erhielten Unterstützung: So wurden im Jahr 2022 drei neue Storchenmasten im Naturparkgebiet aufgestellt, auf 18 bestehenden Mas ten wurden Weidenkörbe bzw. Plattformen angebracht. Einen dieser Standorte nahmen die Störche bereits an und so bot er schon in diesem Jahr drei Jungstörchen eine Kinderstube.

Oben: Ein Blick aus der Storchenperspektive

Unten: Die Kinder begutachten „ihren“ Blühstreifen.

FOTOS: NATURPARK IN DER WEINIDYLLE

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4-2022 BURGENLAND
Winterausgabe | natur &land | 108. JG.
Heft
Mag. Dr. Ernst Breitegger Präsident | naturschutzbund | Burgenland
FOTO: PRIVAT
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1 Lebendige Weinidylle
Die Bechsteinfledermaus im Naturpark Weinidylle
S(z)iget: Insel der Artenvielfalt
Schwalbenwerkstatt
Igelinsel
Trockensteinmauern für Reptilien
Streuobstwiesen für Generationen
Nisthilfen für Mehl- und Rauchschwalben

DIE BECHSTEINFLEDERMAUS IM NATURPARK WEINIDYLLE

Projektant: Florian Wiesinger MSc

Der Bioschafhof Elpons beweidet mit Krainer Stein schafen – einer hochgefährdeten traditionellen Nutz tierrasse – zahlreiche Streuobstwiesen im südburgen ländischen Naturpark Weinidylle. Dadurch wird eine ar tenreiche Insektenfauna bewahrt und gefördert, was auch zahlreichen Fledermausarten zugutekommt. Auch die in der Roten Liste der gefährdeten Arten Österreichs als gefährdet eingestufte Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii ) lebt hier.

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ wurden 30 Fledermaus-Ersatzquartiere an Bäumen angebracht

Strukturreiche Streuobstwiesen sind typische Jagdgebiete der Bechsteinfledermaus.

sowie bestehende Totholzstrukturen bzw. potenzielle Quartierbäume mit Spechthöhlen vor dem Umschneiden bewahrt. Dies konnte insbesondere durch zahlreiche intensive Gespräche mit den Grundeigentümer*innen erreicht werden, in denen die Wichtigkeit dieser Land schaftselemente thematisiert wurde.

Im Sinne der Umweltbildung wurden im Zuge des Pro jekts zudem Informationstafeln erstellt, die über das Bechsteinfledermaus-Projekt und den ökologischen Wert von Totholz informieren. Ergänzend gab es eine Führung zu diesen Themen.

Projektant: René Pathy

Im Frühjahr 2022 wurde im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ auf mehreren Grundstücksflächen – in Summe ca. 2 ha –eine Wildblumenmischung angesät. Nist kästen für verschiedene Vogelarten, u. a. Schwalben, wurden aufgehängt und Insek ten- sowie Wildbienenhotels mit Unterstüt zung der Volksschule gebaut.

S(Z)IGET: INSEL DER ARTENVIELFALT

Ein neuer Teich entsteht.

Ein alter Teich wurde neu errichtet, wobei darauf geachtet wurde, dass ein kleiner Teil bestehen blieb, da Laubfrösche den Teich bereits zeitig im Frühjahr als Laich gewässer nutzen. Gleich daneben ent stand ein Lebensraum für Eidechsen: Ein Steinhaufen mit einer Drainage-Schicht als Untergrund wurde mit Sand ausgefüllt. Ein weiterer kleinerer Teich wurde komplett neu angelegt.

Die Volksschulkinder bauten Nistkästen für verschiedene Arten.

FOTOS: RENÉ PATHY

Die beiden Teiche befinden sich auf ei nem von der Gemeinde gepachteten Grund stück, das alte Weiden, Hecken und einen Altgrasstreifen enthält. Hier sollen auch in den nächsten Jahren noch viele Aktivitä ten folgen, die die Artenvielfalt fördern.

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FOTO: JOHANNES GEPP
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SCHWALBENWERKSTATT

Projektant:

Pannatura GmbH

Rauch- und Mehlschwalben sind auf feuchte lehmige Böden angewiesen, um Baumaterial für ihre Nester zu finden. Um trotz der zunehmenden Trockenheit im pannonischen Raum genügend Nistmaterial zu bie ten, wurde im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversi tät“ am Bio-Landgut Esterhazy eine „Werkstatt für Schwalben“ errichtet.

In der Nähe der Gebäude, die von Schwalben als Nistplatz genutzt werden, wurde eine 5 x 12 Meter große, flache Grube angelegt. Diese wurde mit Lehm befüllt und die Ränder mit Steinen strukturiert. So haben die Schwalben stets Zugang zu feuchtem Nist material. Die stärker mit Wasser gefüllten Bereiche dienen auch anderen Tieren wie Insekten, Vögeln und Säugetieren als Wasserquelle. Deshalb wurden die Abgänge in die Grube flach angelegt und mit natürli chen Kletterhilfen versehen, damit auch Kleinsäugern keine Ertrinkungsgefahr droht. Die Werkstatt wurde mit Kordeln großflächig abgesperrt, um Störungen zu vermeiden und gleichzeitig einen problemlosen An flug zu ermöglichen.

IGELINSEL

Projektant:

F.E. Familien-Privatstiftung Eisenstadt

Der Klimawandel mit seinen häufigeren Wetterextre men bringt auch Kleintiere immer öfter in Not, vor al lem, wenn sie von plötzlichen Wintereinbrüchen überrascht werden. Besonders Igel benötigen des halb Hilfe – sowohl bei der Nahrungssuche als auch bei der Überwinterung. Am Bio-Landgut Esterhazy wurde deshalb eine „Igelinsel“ mit verschiedenen Überwinterungsangeboten geschaffen. In der mit Altund Totholz ausgestatteten und mit Laub sowie BioStroh befüllten „Igelinsel“ wurden auch „Igelschutz häuser“ integriert. Somit finden die Tiere hier eine si chere Überwinterungsmöglichkeit und eine Schutz zone während des gesamten Jahres. Bei Bedarf werden sowohl Wasser als auch artgerechtes Futter angeboten.

Darüber hinaus setzten Kinder 200 „Igelhotels“ aus Holz zusammen, die in mehreren hundert Gärten in der Region einen wichtigen Beitrag zum Schutz der kleinen Stachelpelze leisten. Jedem Haushalt wurde zudem ein Informationsblatt mit relevanten Informa tionen rund um Igel und ihre besonderen Bedürfnisse ausgehändigt.

Igelinsel:

FOTO: PANNATURA GMBH Kinder bauten 200 Igelhotels.

FOTO: MICHAEL PINZOLITS

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– Heft 4-2022
Winterausgabe | natur &land | 108. JG.
Zutritt nur für Stachelpelze!
Schwalben benötigen für den Nestbau lehmig-feuchtes Nistmaterial.
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FOTO OBEN: PANNATURA GMBH; UNTEN: PIXABAY

TROCKENSTEINMAUERN FÜR REPTILIEN

Projektant: Naturpark Neusiedler See Leithagebirge

In den Kirschsortengärten des Welterbe-Naturparks Neusiedler See Leithagebirge wurden im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ Trockensteinmauern für Eidechsen und andere Kleintiere errichtet. Die vor eini gen Jahren in jeder Gemeinde angelegten Kirschsor tengärten dienen dem Erhalt alter regionstypischer Kirschsorten wie Donnerskirchner Blaukirsche, Purbacher Hängerte, Breitenbrunner Bolaga, Windener Schwarze oder Joiser Einsiedekirsche.

Die nun in den Kirschsortengärten angelegten Tro ckensteinmauern tragen zur Förderung der Artenviel

Trockensteinmauern sind ein idealer Lebensraum für Reptilien wie die seltene Smaragdeidechse.

FOTO: NATURPARK NEUSIEDLER SEE

falt bei. Aufgrund des pannonischen Klimas ist im Naturparkgebiet neben der Zauneidechse auch die prachtvolle Smaragdeidechse anzutreffen. Diese stark gefährdete Art kommt hier noch relativ häufig vor. Unverfugtes Mauerwerk bietet den Eidechsen Unter schlupf, Lebensraum und einen Platz zum Sonnen. Fünf Tafeln informieren neben den Trockensteinmauern über das Projekt und sollen Besucher*innen der Kirschsortengärten gleichzeitig dazu anregen, selbst aktiv zu werden und eine Trockensteinmauer im eigenen Garten zu errichten.

Projektant: Verein zur Förderung des Naturparks Rosalia-Kogelberg

Ein wesentlicher Bestandteil des Naturparks Rosalia-Kogelberg sind die Streuobstwiesen, von denen aber immer mehr ihren Charakter ver lieren, da sie nicht mehr bewirtschaftet werden. So geht ein besonde rer Lebensraum für bedrohte Arten verloren. Das Projekt bringt Streuobstwiesen wieder in Bewirtschaftung und macht aktiv Öffent lichkeitsarbeit für diese wertvollen Lebensräume.

In der Naturparkgemeinde Rohrbach bei Mattersburg wurde eine „verwaiste“ Flä che gemeinsam mit dem Kindergarten neu bewirtschaftet. Dabei konnten die Kinder die Bedürfnisse von Tieren kennenlernen und anhand von einfachen Maßnahmen lernen, wie Biodiversität eigenhändig ge fördert werden kann. So wurden u. a. eine Wasserstelle für Insekten und Kleinlebe wesen angelegt, ein Totholzhaufen und eine Trockensteinmauer errichtet und Nisthilfen für Streuobstwiesen-Bewohner gebaut und angebracht. Das Projekt soll Vorbild für weitere bewusstseinsbildende Projekte mit Schulen und Kindergärten im gesamten Naturpark sowie landesweit sein und über die Kinder auf die Eltern und Verwandten wirken.

Winterausgabe | natur &land | 108. JG. – Heft 4-2022

STREUOBSTWIESEN FÜR GENERATIONEN

Die Kinder waren mit Feuereifer dabei, die Streuobstwiese zu revitalisieren.

FOTO: VEREIN ZUR FÖRDERUNG DES NATURPARKS ROSALIA-KOGELBERG

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BURGENLAND
FOTO: JOHANNES GEPP
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NISTHILFEN FÜR MEHLUND RAUCHSCHWALBEN

Projektanten: VBNO Burgenland

Schwalben haben es immer schwerer: Bodenversie gelung und intensive Landwirtschaft lassen ihre Nahrungsinsekten verschwinden, lehmige Boden stellen oder unverbaute Uferböschungen an Flüssen für das benötigte Nistmaterial fehlen. Oft werden die Schwalbennester auch abgeschlagen. Moderne oder renovierte Gebäude ohne Dachvorsprünge bieten gar keine Nistmöglichkeiten mehr. Kunst-Nester werden von Schwalben aber sehr gut angenommen, so können bestehende Kolonien wieder vergrößert oder sogar neue Standorte gegründet werden.

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ wurde dafür in vielen Testläufen eine Rezeptur für das künstliche Nestmaterial – eine spezielle Mischung aus Holzspänen und Zement – entwickelt und eine Form entworfen. Über 300 Stück wurden bereits an Organisationen und Privatpersonen geliefert.

In Zukunft sollen die Schwalbennester auch in Zusammenarbeit mit Behindertenwerkstätten herge stellt werden. Um die Produktion effizienter zu ge stalten, ist auch der Ankauf von diversen Maschinen geplant. Die Vogelschutzorganisation BirdLife ist als Partner mit dabei.

Drei Projekte mit dem Schwerpunkt Bewusst seinsbildung wurden in Kärnten ausgezeichnet. Das zeigt, wie wichtig es ist, die Bevölkerung bei unserer Arbeit mit einzubeziehen. Ein ganz besonderes Anliegen ist mir dabei die Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Bei ihnen müssen wir Verständnis wecken, denn sie sind in Zukunft für unsere Natur verantwortlich! 2 3 1

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Winterausgabe
natur &land
Alle Schwalben-Nisthilfen wurden handgefertigt.
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FOTO: VBNO BURGENLAND Mag. Klaus Krainer Obmann | naturschutzbund | Kärnten
Kärnten 1 Lehr- und Lernräume im Gailgarten 2 Sibylla und die Schmetterlinge in Gmünd 3 Revitalisierung Tonhof-Moor
FOTO: PRIVAT

Die Kräuterspirale wurde von den Kindern mit Erde gefüllt.

FOTO: INITIATIVE GAILGARTEN

Projektanten: Initiative Gailgarten & ARGE Naturschutz

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ wurde ein Initiativschritt für den Gailgarten gesetzt. Ziel war es, einen Lehr- und Lernraum zu gestalten, um Menschen jeden Alters positive Naturerlebnisse bieten zu können, die zur Stärkung des Bewusstseins für die Natur und ihren Schutz führen. Im Zentrum stand die Errichtung eines begehbaren Amphibiengewässers und eines Terrassengartens mit Trockensteinmauern. Zweiter Projektschwerpunkt war die Entwicklung eines Ver mittlungsprogrammes mit einer lokalen Bildungsein richtung, bei dem die Besucher*innen selbst aktiv werden können.

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LEHR- UND LERNRÄUME IM GAILGARTEN

Leider verzögerte sich das Bewilligungsverfahren für die Baumaßnahmen, sodass die Fertigstellung womög lich erst in der ersten Jahreshälfte 2023 erfolgen kann. Inzwischen wurde aber in Abstimmung mit einem Lehrer der Waldorfschule Villach ein detailliertes Vermitt lungsprogramm erarbeitet. Gemeinsam mit der Schule wurden zudem Insektenhotels gebaut und eine be achtliche Kräuterspirale errichtet, die in naher Zukunft auch noch durch ein begehbares Kleingewässer und einen Trockensteinterrassengarten bereichert werden soll.

Projektant: Kulturinitiative Gmünd

Die Stadtturmgalerie Gmünd zeigte 2022 eine große Auswahl an Originalkupferstichen, Radierungen und Aquarellen der Künstlerin und Naturwissenschaftlerin Maria Sibylla Merian (1647–1717). Merians unermüdli cher Forscherdrang und ihre Liebe zu den Insekten führten zur Erkenntnis der Metamorphose der Schmet terlinge, sodass ihr sogar Carl von Linné, der Vater der modernen botanischen und zoologischen Systematik, höchste Anerkennung zollte.

Durch den „Grand Prix der Biodiversität“ wurde ein kostenloses Kinderbegleitheft zur Ausstellung ermög licht, das das junge Publikum sowohl zur Kunstbetrach tung als auch zur Naturbeobachtung und -erforschung einlud.

Die Kinder lernten dabei den Lebenszyklus von Insek ten und Schmetterlingen kennen, insbesondere die Metamorphose der Schmetterlinge. Sie wurden durch das Begleitheft animiert, während der Sommermonate selbst als Naturforscher*innen tätig zu werden, Fotos von gesichteten Tieren auf der Online-Meldeplattform www.naturbeobachtung.at hochzuladen und Fachleute für die Bestimmung zu befragen.

Das Kinderheft begleitete junge Besucher*innen durch die Ausstellung.

FOTOS: KULTURINITIATIVE GMÜND

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Winterausgabe | natur &land | 108. JG. – Heft 4-2022
SIBYLLA UND DIE SCHMETTERLINGE IN GMÜND KÄRNTEN

Den Staudenknöterich zu entfernen, war harte Arbeit.

Projektant: ARGE Biodiversität Maria Saal

Das Tonhof-Moor in der Marktgemeinde Maria Saal ist ca. 1,1 ha groß und beherbergt unterschiedliche Lebensraumtypen: Seggenried, Hochstaudenfluren, Ruderalfluren, Weidengebüsch, Laubmischwald, Heckenstrukturen und Neophyten-Bestände.

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ konnte eine Vielzahl von Maßnahmen zur Revitalisierung durchgeführt werden, wie die Umwandlung der rechtsufrigen Intensivwiese in eine extensive Blu menwiese oder die Anpflanzung von ReifweidenStecklingen. Darüber hinaus wurden standortfremde Pflanzen wie Staudenknöterich und Zier-Hartriegel entfernt.

Das Tonhof-Moor liegt sehr zentral im Ortskern von Maria Saal. Deshalb war es wichtig, einen Weg rund um das Moor anzulegen und Informationen über die besondere Wertigkeit dieses Kleinods zu bieten.

Zwei Exkursionen für Anrainer*innen und Mitglieder des Vereins ARGE Biodiversität Maria Saal ergänzten die Maßnahmen. Weitere Exkursionen für Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen werden im nächsten Schuljahr durchgeführt, wenn die Infrastrukturmaß nahmen abgeschlossen sind.

Niederösterreich hat einen hohen Anteil an vier von fünf großen Naturräumen in Österreich und ist damit das Bundesland mit der höchsten naturräumlichen Diversität, was sich auch im Artenreichtum manifestiert. Beim „Grand Prix der Biodiversität“ kann man das zeigen. ao. Univ.-Prof. i.R. Dr. Josef Greimler Vorsitzender | naturschutzbund | Niederösterreich

Am Rande des Moores wurde eine Benjes-Hecke angelegt.

FOTOS: ARGE BIODIVERSITÄT MARIA SAAL

Niederösterreich

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JG. – Heft 4-2022
Winterausgabe | natur &land | 108.
KÄRNTEN
FOTO: PRIVAT 1 Lebendige Gemeindegärten
2 Viele
3 Eine
4 BLÜTENTANZ:
5 Ziegenbeweidung
6 Trockenrasenpflege
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8 Kröten
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REVITALISIERUNG TONHOF-MOOR 3 10 1 2 3 4 5 6 7 8 9
in Drösing
Hände für den Blosenberg!
Weide für die Weide
„Biodiversität im Oberen Pulkautal“
entlang des Schwarza-Ufers
in Ruppersthal
Sicherung der Großen Küchenschelle am Westrand ihres Verbreitungsgebiets
in Nöten: Hilfe für die Wechselkröten in Rabensburg
„Schlasaffenland“
Biodiversität in Wiener Neudorf

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LEBENDIGE GEMEINDEGÄRTEN IN DRÖSING

Projektant: Verein AURING

Die Marktgemeinde Drösing liegt im nordöstlichen Weinviertel an der slowakischen Grenze und ist eine der Kerngemeinden der March-Thaya-Auen. Der Verein Auring will dort die Bevölkerung dazu anregen, wieder mehr Naturvielfalt in die Gärten zu bringen. Eine enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den wichtigs ten Botschafter*innen überhaupt, den Kindern, war die Basis für das Projekt.

So begann der Verein im März 2022 gemeinsam mit dem Kin dergarten und der Volksschule Drösing auf öffentlichen Flächen mehrjährige Natur-Blumenwie sen zu pflanzen.

Zunächst wurden der Be wuchs entfernt und die Flächen fleißig umgegraben. Am nächs ten Tag kam die Blumensamen mischung – sie besteht aus ein- und mehrjährigen, stand ortgerechten krautigen Pflan zen – auf die Erde und wurde dort mit Brettern angedrückt und gegossen. Kindergarten und Volksschule gestal teten jeweils ein Schild, das auf die Blühflächen aufmerksam macht. Im Mai gab es außerdem einen Vortrag über „Blumenwiesen für Privatgärten“ für die erwachsene Drösinger Bevölkerung. Ein „Insekten check“ im Spätsommer lieferte erste Informationen darüber, welche Insekten dort inzwischen summen und schwirren.

Die Kinder halfen tatkräftig mit, „ihre“ Wiese zu verschönern.

VIELE HÄNDE FÜR DEN BLOSENBERG!

Projektant: LPV Landschaftspflegeverein Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken Der Blosenberg in Winzendorf beherbergt am südex ponierten steilen Hang wertvolle Trockenrasen mit einer zusammenhängenden Fläche von rund 1,5 ha. Besonders bemerkenswert ist der große Bestand der Großen Küchenschelle (Pulsatilla grandis ). Da in den letzten Jahren weder beweidet noch geschwendet wurde, sind einige Bereiche bereits stark verbuscht. Eine gezielte selektive Entbuschung war dringend notwendig, um den Lebensraum und seine besonde ren Arten zu erhalten.

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ wurde der Trockenrasen „Blosenberg“ im April 2022 gemein sam mit zehn Schulklassen von Volks- und Mittelschule Winzendorf entbuscht. Durch die Hilfe der Kinder konnten die Flächen – im Gegensatz zu maschi neller Arbeit – sehr schonend und kleinräumig selektiv von Büschen befreit werden. Das Ergebnis ist ein Trockenrasen mit einem Mosaik aus kleinen und größeren Einzelbüschen, das besonders für Insekten von großer Be deutung ist. Ökologisch intakte Grasländer speichern außerdem große Mengen CO 2 und sind widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel.

Die Küchenschelle kommt hier noch häufig vor. FOTO: LPV/GIRSCH

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FOTOS: MICHAELA WILLISCH, VEREIN AURING Die Jugendlichen waren mit vollem Einsatz dabei und sind stolz auf ihren Beitrag! FOTO: LPV/FISCHER
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EINE WEIDE FÜR DIE WEIDE

Projektant: Islandpferdehof Gut Pöllndorf

Gut Pöllndorf ist ein traditioneller Vierkanthof im Herzen des Mostviertels. 1985 wurde die Nutzung der Hofflächen (10 ha plus weitere 25 ha Pachtflächen im Umkreis von 3 km) von Ackerbau auf Dauergrünland zur Pferdehaltung umgestellt.

Zum Zeitpunkt dieser Übernahme standen etwa 100 Streuobst bäume um den Hof. Es wird versucht, diesen Bestand so lange wie möglich zu erhalten und durch Neupflanzungen zu erweitern. Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ konnten diese „Bauminseln“ durch weitere Baumreihen und Hecken vernetzt werden.

Weitere Pflanzungen folgen.

Ziel ist es, die Grünlandflächen teilweise zu beschatten, was sich auch auf die weidenden Pferde im Sommer positiv auswirkt. Außerdem soll die Biodiversität am Hof durch diese Flächen ge steigert werden. Es konnten bereits erste positive Auswirkungen auf Insekten, Lurche, Vögel und Niederwild beobachtet werden.

Als Pferdehof ist es möglich, nicht jeden Quadratmeter Land intensiv bewirtschaften zu müssen. So soll der Betrieb auch in Zukunft im Sinne einer nachhaltigen Wirtschaftsweise ausge baut werden.

Durch die Pflanzung weiterer Bäume wurde die Streuobstwiese noch besser vernetzt. FOTO: HANNES KIRCHMAYR

BLÜTENTANZ: „BIODIVERSITÄT IM OBEREN PULKAUTAL“

Die Pulkau fließt teilweise durch ein befestigtes Gerin ne. Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ wurde nun eine Renaturierung von Wiesenflächen in Hötzels dorf durchgeführt, kombiniert mit bewusstseinsbil denden Maßnahmen zur reichhaltigen Tier- und Pflan zenwelt.

Die Botanikerin Gabriele Bassler-Binder beschrieb zunächst die Lebensraumtypen des Oberen Pulkautals und entdeckte sogar eine bisher unbeachtete WiesensalbeiWiese. Christa Riffer vom Gasthaus Riffer stellte eine seit Jahren nicht bewirtschafte te Wiese mit Schilfbestand, Schuppenwurz, Beinwell und Blutweiderich längerfristig für Renaturierungsmaßnahmen zur Verfügung. Die Verkehrsinseln im Bereich des Gasthauses wurden mit einer bunten Blumenmischung zum reichhaltigen Insektenbuffet.

Die Renaturierung der Wiesen wurde mit Begeisterung in Angriff genommen. FOTO: BARBARA KROBATH

Das Projekt hat bereits Vorbildwirkung: Einige Dorf bewohner*innen werden nächstes Jahr ebenfalls we niger oft mähen und auf ihren Flächen Blumenwiesen anlegen. Aktuell gibt es Exkursionen in die Umgebung, bei denen spannende Entdeckungen wie zum Beispiel der Storchschnabel-Bläuling oder die BlauflügelPrachtlibelle beobachtet werden können.

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Projektantinnen: Christa Riffer, Christine Rottenbacher, Barbara Krobath
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ZIEGENBEWEIDUNG ENTLANG DES SCHWARZA-UFERS

Projektant: IG SCHWARZA

Das Ufer der Schwarza drohte zu verbuschen, wobei besonders der Staudenknöterich, ein invasiver Neo phyt, enorme Höhen erreichte und andere Pflanzen verdrängte. In Pottschach wurde deshalb ein stark frequentierter Bereich für die Beweidung mit Ziegen und Schafen als Versuchsfläche zur Bekämpfung ausgewählt. Anfang Mai 2022 zogen sechs Ziegen und sieben Schafe ein und weideten bis Ende Juni rund zwei Uferkilometer ab.

Naturschutzfachlich ist das Projekt ein voller Er folg. Die Neophyten wurden abgefressen und wuch sen deutlich weniger stark nach. So können inzwi schen neben dem Knöterich auch wieder andere Pflanzen wachsen. Die Verbuschung des Ufers ist an den beweideten Stellen gelichtet und bei Hochwasser könnte wieder viel mehr Wasser durchströmen.

Damit wurden die Erwartungen an das Projekt weit übertroffen. Schon im Sommer wurden zudem Paten schaften für die Überwinterung der Tiere übernom men. Sowohl die Abteilung Wasserwirtschaft der nie derösterreichischen Landesregierung als auch einige Gemeinden verfolgen das Projekt sehr interessiert. Wir hoffen auf viele Nachahmer!

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TROCKENRASENPFLEGE IN RUPPERSTHAL

Projektant: Christian Keusch

Seit über zehn Jahren pflegt Familie Keusch ehren amtlich einen Halbtrockenrasen in ihrem Heimatort Ruppersthal. Der Rasen ist stark verbuscht und wurde seit den frühen 1960er-Jahren nicht mehr gemäht. Im Laufe der Jahre stellte sich heraus, dass er eine au ßergewöhnlich hohe Anzahl an seltenen, gefährdeten und geschützten Pflanzenarten beherbergt. Von den bis dato gefundenen Blütenpflanzenarten gelten 22 in Österreich bzw. im pannonischen Raum als gefähr det, darunter drei Orchideen- und eine Enzianart. Be sonders erwähnenswert ist das Vorkommen der Gro ßen Küchenschelle (Pulsatilla grandis ). In geringerer Anzahl kommt auch die Dunkle Wiesen-Küchenschel le (Pulsatilla pratensis subsp. nigricans ) vor. Im Rah men des „Grand Prix der Biodiversität“ wurden heuer auf einem Teil der Wiese Pflegemaßnahmen mit einem professionellen Motormäher durchgeführt. Die sen siblen Bereiche, in denen der seltene und geschützte Kreuz-Enzian (Gentiana cruciata ) vorkommt, wurden mit der Motorsense freigeschnitten. Die zweite Hälfte der Wie se wird erst im kom menden Jahr gemäht. Diese Vorgehensweise soll sicherstellen, dass die hohe Insektenviel falt erhalten bleibt.

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Während der Beweidungszeit wurde sogar überraschend ein Ziegenkitz geboren. FOTOS: IG SCHWARZA Kreuz-Enzian FOTO: HUBERT SALZBURGER Die Fläche wird mit viel Handarbeit gepflegt. FOTO: CHRISTIAN KEUSCH
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7 SICHERUNG DER GROSSEN KÜCHENSCHELLE AM WESTRAND IHRES VERBREITUNGSGEBIETS

Projektanten: LANIUS – Forschungsgemeinschaft für regionalen Naturschutz

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ erhob die Forschungsge meinschaft LANIUS die Verbreitung der Großen Küchenschelle (Pulsatilla grandis ) in Randbereichen ihres Verbreitungsgebiets in Niederöster reich. Daneben wurden auch die Bestände der Schwarzen Küchen schelle (Pulsatilla nigricans ) in den Untersuchungsräumen erfasst.

Bei den Erhebungen wurden 128 Flächen begutachtet und sowohl Stöcke als auch Einzelblüten gezählt. Von beiden Arten zusammen wurden 6.097 Stöcke und 22.332 Blüten erfasst. Die größten Vorkom men der Großen Küchenschelle lagen in der Wachau bei Spitz, am Jauerling in Raxendorf, im Nibelungengau in Leiben und im Pielachtal in Melk. Die Schwarze Küchenschelle hat ihren Vorkommensschwer punkt in Weitenegg. Die westlichsten Standorte der Großen Küchen schelle liegen im Donautal bei Klein-Pöchlarn. Einzelne kleine Rest vorkommen konnten auch noch im Erlauf- sowie im Ybbstal festge stellt werden.

Erste Pflegemaßnahmen zur Erhaltung der Vorkommen sollten be reits im Herbst dieses Jahres erfolgen.

Mit Grundstückseigentümern wurden bereits Gespräche zum Schutz der Küchenschellen geführt.

8 KRÖTEN IN NÖTEN: HILFE FÜR DIE WECHSELKRÖTEN IN RABENSBURG

Projektant: Österreichische Naturschutzjugend NÖ in Kooperation mit der Marktgemeinde Rabensburg und der Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH)

Die Wechselkröte ist wie keine andere heimische Amphi bienart zur Fortpflanzung auf das Vorhandensein von anthropogen geschaffenen Lebensräumen angewiesen. Meist sucht sie Abbaugebiete wie Schottergruben auf, aber auch Garten- und Schwimmteiche werden besiedelt. Auch in Rabensburg finden die Tiere nur wenige natürliche Laichplätze, aber viele geeignete Gartenteiche, die aller dings wegen der Straßen keinen zusammenhängenden Lebensraum bilden. Im Ort werden daher an regnerischen Frühjahrsabenden wandernde Wechselkröten in Sicher heit gebracht. Diese sehr zeitintensive Arbeit wird ehren amtlich geleistet.

Die Wechselkröte bekommt in Rabensburg Unterstützung von vielen Teilen der Bevölkerung.

Um die Jugend für die Problematik zu sensibilisieren, ent wickelte die Projektleiterin einen Workshop für die lokalen Volksschulen zum Amphibienschutz allgemein und der Wechselkröte im Besonderen. Eine Familienexkursion inklusive Praxisteil ermöglichte auch Erwachsenen einen Einblick in die Thematik und bot zudem Informationen über amphibienfreundliche Gärten. Die Gemeinde unterstützt die Rabensburger Wechselkröten durch die Aufwertung eines bestehenden kleinen Laichgewässers.

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FOTO: LANIUS

Projektant: DI Andreas Rosenauer

Das Grundstück der Familie Rosenauer erstreckt sich über 4.500 m² im Ort Saffen, daher der Pro jektname. Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ wurde ein Selbstversorgergarten mit einer großen Vielfalt an Obst und Gemüse revita lisiert und mit einer Kräuterspirale erweitert. Diese wurde aus den gebrauchten Sandsteinen des alten Hauses gebaut, die Erde kam vom Aus hub eines Schuppens. Folgende Kräuter aus dem Ybbser Kräutergarten wurden bereits gepflanzt: Winterheckenzwiebel, Borretsch, Indianernessel, Wegwarte, Ringelblume, Sonnenblume, Laven del, Thymian, Schnittlauch, Kriechendes Boh nenkraut, Nachtkerze, Türkische Minze, Oregano, Ysop, Salbei, Stockrose, Maggikraut, Majoran und Lorbeer. Viele weitere Kräuter werden in den nächsten Jahren dazukommen.

Dass sich das Engagement der Familie Rosenauer lohnt, zeigt sich bereits an den tieri schen Gartenbesuchern. So kommt immer wie der ein Neuntöter auf Besuch in den Garten und ein Siebenschläfer labt sich an einem Teil der Walnüsse, die im Garten wachsen.

10 BIODIVERSITÄT IN WIENER NEUDORF

Projektanten: Marktgemeinde Wiener Neudorf & Gärtnereibetrieb Walter Ostermann

Die Marktgemeinde Wiener Neudorf setzt sich schon seit Jahren für die Natur ein. So wurde sie auch zur „Natur im Garten“-Gemeinde. Im ganzen Gemeindege biet setzt man auf heimische bienen- und vogel freundliche Bepflanzung und die Erweiterung des Baumbestandes und legt größten Wert auf den Erhalt von bestehenden und die Gestaltung von neuen Grüninseln im Ort.

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ konn ten nun im Klosterpark eine Fläche zur Trockenwiese umgewandelt und Totholzbereiche – sowohl stehen des als auch liegendes Totholz – geschaffen werden. Für die Wiesen wurde ein spezielles Pflegekonzept erarbeitet, das von einem ansässigen Gärtnerbetrieb umgesetzt wird.

Auch im Aubereich am Mödlingbach wurde ganz bewusst Totholz liegen gelassen. Hier konnten sich Kinder mit dem Thema „WasserLeben“ beschäftigen und mit Spiel und Spaß wieder viel dazulernen!

Im Herzen von Wiener Neudorf wird zudem ein groß zügiger Boulevard zum Flanieren und Radfahren ent stehen – mit einem breiten Grünstreifen, insekten freundlichen Blühstauden und vor allem klimafitten Bäumen.

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Winterausgabe | natur &land | 108. JG. – Heft 4-2022 Ein Streifen voller Vielfalt in Scheibbs FOTO: ANDREAS ROSENAUER Die Pflege der Grünflächen in Wiener Neudorf macht auch Spaß! FOTO: MARKTGEMEINDE WIENER NEUDORF
NIEDERÖSTERREICH
9 „SCHLASAFFENLAND“

Reaktivierung der traditionellen Wiesenbewässerung

Blumenwiese und Wildsträucherhecke beim Wirt in der Au

BIODIVERSITÄTSHOTSPOT AUF DER A7-ÜBERDACHUNG NIEDERNHART

Die Autobahn A7 ist im Bereich Wankmüllerhofstraße und Niedernharter Straße in Linz auf einer Strecke von ca. 600 m mit einer Einhausung versehen. Die begrün te Dachfläche ist etwa 2,5 ha groß, der bisherige Bewuchs besteht vorwiegend aus Standard-Ansaat gräsern. Somit ist die Überdachung trotz des be trächtlichen Pflegeaufwands eine aus ökologischer Sicht bislang relativ wertlose Grünfläche. Reinhard Zeiner und Elise Speta haben dort im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ nun sechs Versuchsflächen für bunte Biodiversitätswiesen angelegt.

Zunächst wurde der Boden umgegraben bzw. durch andere Substrate wie Sand und Schotter ersetzt, heimi sche Pflanzensamen ausgesät und eine Referenzfläche mit der Sense gemäht. Der Pflanzenbestand wird nun laufend erhoben. Dabei sind bereits erste Erfolge sicht bar: Neben Ruderalpflanzen haben sich auch schon an gesäte Pflanzen gut entwickelt und auch das Insekten aufkommen auf den Probeflächen war gegen Ende der ersten Vegetationsperiode bereits deutlich höher als auf der umgebenden Fläche. Die Ergebnisse des Projekts dienen als Grundlage für zu künftige Projekte.

Oben: Zunächst wur de der Boden für die neuen Pflanzen auf bereitet. Links: Die Färberkamille zeigte sich als eine der ersten Pflanzen.

FOTOS: NATURSCHUTZBUND OBERÖSTERREICH

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Ohne das Engagement so vieler Menschen hätten wir in Oberösterreich nicht so eine herrliche Naturvielfalt. Durch den „Grand Prix der Biodiversität“ konnten wieder etliche Projekte umgesetzt werden. Das motiviert zum Weitermachen!
Oberösterreich
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FOTO: PRIVAT 1 Biodiversitätshotspot auf der A7-Überdachung Niedernhart 2 ARTENHOF: „Der wahrscheinlich artenreichste Hof in Österreich“ 3 Naturpartnerschaft Himmelreich 4 Der Finklhof blüht auf und wächst weiter 5 Förderung des Wanderfalken im Strudengau/Weinsberger Wald und östlichen Oberösterreich 6 Nachtinsektenhecken checken 7 Ökologische Maßnahmen am Segelflugplatz Linz Ost 8 Wiederansiedlung von Steinkrebsen im Oberlauf der Vöckla 9
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1 2 6 8 4 3 7 5 9 10 1
Julia Kropfberger Obfrau
naturschutzbund | Oberösterreich
Projektanten: Naturschutzbund Oberösterreich, Stadtgruppe Linz, in Kooperation mit ASFINAG Erhaltungsmanagement

ARTENHOF: „DER WAHRSCHEINLICH ARTENREICHSTE HOF IN ÖSTERREICH“

Projektant: Familie Schützenhofer

Der landwirtschaftliche Bio-Betrieb der Familie Schützenhofer hat eine bewirtschaftete Fläche von rund 22 ha. Am Artenhof wurden im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ vielfältige Lebensräume geschaffen. Dabei soll auch in Zukunft die gleiche Menge an Lebensmitteln produziert werden wie davor. Erreicht wird dies unter anderem durch Mehrfachnut zung von Flächen, Photovoltaik statt flächenintensi ver Energiepflanzen, essbare Wildpflanzen, Regen wasserspeicherung als Klimawandel-Anpassung und Biodiversitäts-Hotspots mit geringem Flächenbedarf.

Nun gibt es am Artenhof neben artenreichen Feucht- und Trockenwiesen auch einen Waldgarten und eine Hecke mit essbaren Pflanzen sowie eine Wallhecke als Rückzugsort für Reptilien und Wildbienen. Die Uferbereiche der Amphibienteiche wurden aufgewertet, ein zusätzlicher Teich angelegt und Nisthilfen für verschiedenste Arten installiert.

Seit Juli 2022 können Besucher*innen alles im Rah men der zweistündigen „Artenhof-Safari“ erkunden. Sie erhalten außerdem mit wildbienenfreundlichen Wildpflanzensamen befüllte Papierpäckchen, um sie zum Selbst-aktiv-Werden zu motivieren.

NATURPARTNERSCHAFT HIMMELREICH

Projektanten: Verein Bergma(n)dl

Beim Steinbruch Micheldorf im oberösterreichischen Kremstal hat sich zwischen Steinbruchbetreiber*in nen und Naturschützer*innen eine starke und pro duktive Partnerschaft entwickelt. Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ konnten u. a. im Zuge von Renaturierungsmaßnahmen zwischen dem aktu ellen Obermicheldorfer Steinbruch, der Himmelreich wiese und dem „Geschützten Landschaftsteil Him melreich“ weitere 8.000 m² gepflegte ungedüngte Wiesenflächen als ökologische Pufferzone entste hen. Zudem erhält eine bereits bestehende Streuobst wiese eine Erweiterung mit seltenen heimischen Obstsorten und das gebietsfremde Drüsige Spring kraut (Impatiens glandulifera ) wird auf der Fläche regelmäßig entfernt.

Viele verschiedene Lebensräume am Hof beherbergen zahlreiche Tierarten.

FOTOS: LUKAS SCHÜTZENHOFER

Ein mit viel Aufwand sanierter Hang soll sich künftig zu einer Magerwiese entwickeln. Die Samen des bis vor 25 Jahren hier zu findenden Kalk-Glocken-Enzians (Gentiana clusii ) wurden hier ausgestreut. Erste botanische Raritäten wie die Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera ) blühten bereits auf der Wiese. Im Frühjahr 2022 wurden zudem wieder Steine aus der Wiese abgeklaubt und zu Haufen geschlichtet, um Le bensraum für sonnenhung rige Reptilien zu schaffen.

Auch auf diesem Hang soll der KalkGlocken-Enzian wieder blühen.

FOTOS: WERNER BEJVL, VEREIN BERGMA(N)DL; HUBERT SALZBURGER (KALK-GLOCKEN-ENZIAN)

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DER FINKLHOF BLÜHT AUF UND WÄCHST WEITER

Projektantin: Maria Parzmayr

Auf dem Adamacker der Familie Parzmayr konnten im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ an den Feldrändern ein Blühstreifen und eine Wildhecke angelegt werden. Der Rest des Ackers wird biologisch bewirtschaftet.

Der Blühstreifen wurde entlang eines Feldweges angelegt und erfreut so nicht nur die Insekten und Wildtiere, sondern auch Spaziergänger*innen und Radfahrer*innen. Als Übergang vom Wald zum Feld wurde auch eine Wildobsthecke gepflanzt. Ziel war es dabei, verschiedene heimische Gehöl ze anzusiedeln, um Vielfalt sowohl in die Kulturlandschaft als auch ins Marmela deglas zu bringen. Ein Wildschutzzaun wurde zum Schutz vor Verbiss gebaut. Dieser wurde in drei Abteilungen aufge stellt, damit die Wildtiere ihre Wege weiterhin benützen können. Wo stark frequentierter Wildwechsel erkennbar war, wurden demnach Korridore freige lassen. Um den Beikrautdruck zu redu zieren und die Erde feucht zu halten, wurde die ganze Fläche nach dem Pflanzen noch mit Heu gemulcht.

FÖRDERUNG DES WANDERFALKEN IM STRUDENGAU/ WEINSBERGER WALD UND ÖSTLICHEN OBERÖSTERREICH

Projektant: Hermann Leitner

Der Wanderfalke (Falco peregrinus ) ist die größte Falkenart Mitteleuropas und gilt mit bis zu 300 km/h Fluggeschwindig keit als die schnellste Tierart der Welt. Um 1960 war er infol ge von Pestizidbelastung (DDT u. a.) auf der ganzen Welt vom Aussterben bedroht, sein Comeback machte ihn zum welt weiten Symbol des Naturschutzes.

Die Vorkommen des Wanderfalken beschränken sich in Österreich hauptsächlich auf den alpinen Bereich. Die weni gen außeralpinen Vorkommen sind oft durch Nutzungsdruck wirtschaftlicher, aber auch freizeitlicher Art bedroht. Daneben reduzieren natürliche Faktoren wie der Uhu sowie menschliche Nachstellung die Vorkommen.

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ konnte das Projektteam im Zuge eines Monitorings nun 13 potenzielle Wanderfalken-Revierstandorte im außeralpinen Raum von Oberösterreich und dem westlichen Niederösterreich über wachen und auch ein nahrungsökologisches Monitoring, eine sogenannte Beuteanalyse, durchführen. An elf Stellen wurden Paare festgestellt, an zwei Stellen Einzelvögel. Zudem wurden bereits zwei neue Nisthilfen montiert, zwei weitere sowie eine Funkkamera folgen noch.

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Junger Wanderfalke bei den ersten Flugversuchen. FOTO: HERMANN LEITNER Sowohl die Wildobsthecke als auch der Blühstreifen entwickelten sich prächtig. FOTOS: MARIA PARZMAYR

NACHTINSEKTENHECKEN CHECKEN

7 ÖKOLOGISCHE MASSNAHMEN AM SEGELFLUGPLATZ LINZ OST

Projektant: Naturkundliche Station der Stadt Linz

Der Linzer Segelflugplatz, direkt an der Donau am Tankhafen gelegen, war bis Anfang der 1980er-Jahre von mächtigen Auwäldern umgeben, die nach und nach Industriebetrieben weichen mussten. Damit reduzierte sich auch die Naturnähe des Geländes. Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ wurden nun Nistkästen für Blau-, Hauben- und Kohlmeise, Sper ling, Trauer- und Halsbandschnäpper, Gartenrot schwanz sowie Kleiber montiert, denn gerade Höh lenbrüter finden in diesem Bereich kaum natürliche Brutplätze.

Auf dem Gelände befinden sich auch einige Teiche, die nun saniert werden. Sie sollen auch Lebensraum für die stark bedrohte und nach Europarecht ge schützte Wechselkröte (Bufotes viridis ) bieten, wes halb bei Bauarbeiten auf diese Lurchart besonders viel Rücksicht genommen wird, um das einzigartige Vorkommen in Linz nicht zu beeinträchtigen.

Projektant: Naturpark Attersee Traunsee

Nachtinsekten spielen in der Natur eine ebenso wich tige Rolle wie tagaktive, deshalb rückt der Naturpark Attersee Traunsee diese Tiergruppe stärker in den Fokus seiner Arbeit. Begonnen wurde mit Fachvorträgen zum Thema „In meinem Garten fühlen sich Insekten wohl“ sowie zur Gruppe der Nachtfalter. Unter dem Titel „Auf der Pirsch nach Nagelfleck, Messingeule und Braunem Bär“ fanden auch Nachtinsekten-Schauleuchten im Landschaftsschutzge biet des Naturparkes und im Naturschutzgebiet des Taferlklaussees statt. Ergänzend dazu wurden Infor mationsfolder unter dem Titel „Nachtschicht im Ster nenpark“ erstellt.

Mit Kindern aus vier Naturparkschulen wurden nachtinsektenfreundliche Gewächse als Ergänzung zu bereits bestehenden Jahreszeitenhecken ge pflanzt.

Die Aktivitäten werden mit Halbtagsworkshops, weiteren Schauleuchten und Fachvorträgen zum naturnahen Garten, speziell zur Bereitstellung von Nist- und Überwinterungsplätzen für die Insekten welt, fortgeführt. Ebenso folgen Vorträge zur sinnvollen insektenfreundlichen Außenbeleuchtung im öffentlichen wie privaten Raum.

Um der Linzer Bevölkerung, die den Segelflugplatz Ost als Naherholungsgebiet nutzt, die Bedeutung des Geländes für den Klima- und Artenschutz bewusst zu machen, werden entlang der Spazierwege acht Infor mationstafeln angebracht.

Auch Feldhasen (Lepus europaeus ) finden am Linzer Segelflugplatz eine Heimat.

FOTOS: GUDRUN FUSS

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Das Schauleuchten faszinierte Jung und Alt. FOTO: NATURPARK ATTERSEE TRAUNSEE
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8 WIEDERANSIEDLUNG VON STEINKREBSEN IM OBERLAUF DER VÖCKLA

Projektant*in: Pia Teufl, Samuel Auer

In den Gewässern der Welt, Europas und auch Österreichs steht vielen Arten das Wasser buchstäblich bis zum Hals. Am dramatischsten ist die Situation in Süßwasser-Ökosystemen. Eine dieser stark gefährdeten Arten ist der Steinkrebs ( Austropotamobius torrentium ).

Um den Fortbestand der Art zu unterstützen und zu sichern, bietet sich eine Ansiedlung der Tiere an. Dafür braucht es geeignete Lebens räume sowie eine gesunde Spenderpopulation. Ein Beispiel für einen solchen unberührten Flussabschnitt ist das Quellgebiet der oberöster reichischen Vöckla. Obwohl die dort vorherrschenden Bedingungen ein hervorragendes Habitat für Steinkrebse bieten würden, konnte keine Population nachgewiesen werden. Der Austieglbach, der sich im angrenzenden Einzugsgebiet der Ager befindet, verfügt über eine geeignete Spenderpopulation und wurde aus diesem Grund für die Entnahme von Steinkrebsen herangezogen.

Die Eingewöhnung der Krebse an den neuen Lebensraum wird nun laufend überprüft. Übergeordnetes Ziel bleibt der Nachweis einer Re produktion in den kommenden Jahren. Dies wird durch ein jährliches Bestandsmonitoring überprüft und im besten Falle belegt werden.

Die eingeschleppte Krebspest, Verbauung von Flüssen und Lebensraumzerschneidung setzen dem Steinkrebs zu.

REAKTIVIERUNG DER TRADITIONELLEN WIESENBEWÄSSERUNG

Projektant: Österreichische Naturschutzjugend Haslach

In der Tallandschaft der Großen Mühl, auf Waldwiesen und in Waldflächen des Böhmerwaldes, die einst als Heuwie sen genutzt wurden, sind an einigen Stellen noch alte Gräben und Teiche zu erkennen. Diese sind Indizien für die jahrhundertelange Tradition des Wiesenwässerns. Die Wiesenbewässerung diente nicht nur der Düngung und als Wasserversorgung für die Vegetation, sie führte durch den Einfluss auf die Mineralisation und Nitrifikation auch zur Bodenverbesserung und wurde auch zur Bekämpfung von Engerlingen, Wühlmäusen und anderen Schädlingen eingesetzt.

Auf der 2,5 ha großen Wässerwiese im Europa- und Na turschutzgebiet Torf Au besteht noch ein ca. 1.000 m lan ges, jedoch verlandetes Grabensystem. Für die regelmäßi ge Wiesenwässerung müssen die Gräben jährlich geräumt, der Bewuchs von Einzelbäumen und Büschen entfernt und das Einlaufbauwerk wieder in Funktion gesetzt werden. Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ wurde dieses Bewässerungssystem nun reaktiviert und instand gesetzt. Im April 2022 wurde das erste Mal Wasser aus dem Klaffer bach durch den sanierten Wässerungsgraben geleitet.

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„Wasser marsch!“ hieß es wieder auf der Wässerwiese. FOTO: ÖNJ HASLACH
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FOTOS: PIA TEUFL

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Erste Erfolge waren bald sichtbar und begeisterten auch die Wirtshausgäste.

BLUMENWIESE UND WILDSTRÄUCHERHECKE

BEIM WIRT IN DER AU

Projektant: Wirt in der Au, Josef Holzinger

Die Wiese des Wirts in der Au liegt nahe einem Bach und wurde bisher drei- bis viermal pro Jahr gemäht. Das Mähgut wurde als Silofutter oder Heu für Schafe und Pferde verwendet. Nach jeder Mahd wurden Gülle und Mist sowie Kunstdünger ausgebracht. Die bisheri ge Nutzung spiegelt sich auch in dem typischen Pflanzenbestand mit Löwenzahn, Hahnenfuß, Spitz wegerich und einigen Gräsern wider.

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ wurden nun auf der ca. 2.000 m² großen Fläche eine artenreiche und standortgerechte Blumenwiese und eine Wildsträucherhecke mit Bäumen angelegt. Die 25 heimischen Wildsträucher und fünf Ebereschen der Hecke sollen als Nahrungsquelle und Unterschlupf für frühfliegende Insekten sowie Vögel dienen.

Die Fläche soll in Zukunft extensiv genutzt werden, um die Natur zu unterstützen. Da der Pachtvertrag für die Wiese unbefristet ist, kann man von einem lang fristigen Bestand der Wildblumenwiese ausgehen. Auch die Gäste des Wirtshauses sehen die Maßnah men positiv, sie werden zudem zum Nachdenken und Nachahmen angeregt.

25 Winterausgabe | natur &land | 108. JG. – Heft 4-2022 SALZBURG Salzburg Der „Grand Prix der Biodiversität“ hat viele Men schen dazu motiviert, ihre Ideen für den Schutz unserer Natur umzusetzen. Wir brauchen mehr solcher Initiativen, die das Engagement vieler Personen unterstützen, denn nur gemeinsam können wir wirkungsvolle Erfolge erzielen! Dr. Winfrid Herbst Vorsitzender | naturschutzbund | Salzburg FOTO: STEFAN ZENZMAIER 1 Lehrpfad Blumenwiese Kühberg 2 „Flower-Bauern“: Wildblumenwiesen in Steillage 3 Weißbach: Der Schwarze Apollo bekommt Unterstützung 4 Blüten für die Schwarze Mörtelbiene auf dem Salzburger Mönchsberg 5 Amphibien-Lebensraum und Umwelt-Lernort 6 Ein Schmetterlingsparadies für St. Virgil 7 Artenvielfalt in Bauernhand 8 Ökologischer Genesungsraum Tauernklinikum Zell am See 2 1 7 5 4 6 3 8

LEHRPFAD BLUMENWIESE KÜHBERG

„FLOWER-BAUERN“: WILDBLUMENWIESEN IN STEILLAGE

Eine Gruppe von Anrainern am Kühberg in Neumarkt am Wallersee begann im Jahr 2018, eine landwirt schaftlich genutzte Grünfläche in der Siedlung in eine artenreiche Fläche mit verschiedenen Lebensräumen umzuwandeln. So wurden auf der Fläche heimische Blumensamen angesät, wobei für Säume seitlich der Fläche andere Saatgutmischungen verwendet wurden als in der Mitte, da dort unterschiedliche Mähregime angestrebt werden. Alte Apfelbaumsorten wurden ebenso gepflanzt wie eine Wildsträucherund eine Naschhecke. Mit lokal aufgefundenen Stei nen legten die Nachbarn auch ein Trockenbiotop als Lebensraum für Eidechsen & Co. an.

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ kam nun ein Lehrpfad dazu. Elf Schautafeln beschreiben die unterschiedlichen Flächen und die grundlegende Projektidee. Ein vier Meter langer, dicker Altholzstamm mit etlichen Spechtlöchern bietet ein Wohnquartier für Vögel und Insekten. Außerdem wurden zwei große Insektenhotels gebaut und an geeigneten Plätzen auf der Blumenwiese aufgestellt sowie ein Schwemm holzzaun entlang der Naschhecke errichtet.

Die Flächen von Familie Schauer liegen auf dem Heu berg am Rande der Stadt Salzburg. Die kleinstruktu rierten Flächen sind bis zu 50 Grad steil und beherber gen vielfältige Lebensräume, wie z. B. Streuobstwie sen. Die Nutzung erfolgte in den letzten 25 Jahren extensiv mit kleinräumiger Schafbeweidung und ge ringem Einsatz von hofeigenem Dünger. Die Bewei dung wurde im Laufe der Jahre kontinuierlich redu ziert und im Spätsommer 2020 gänzlich eingestellt.

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ wurde nun kurz nach der Mahd auf den steilsten Flächen Wildblumensaatgut in Handarbeit ausgebracht. Der Aussaatzeitpunkt richtete sich nach den Bedürfnis sen der Pflanzen. Die Ausbringung der Wildblumensa men auf offene Bodenstellen des steilen Geländes (wie z. B. unvermeidbare Trittspuren von der Mahd und Heuernte, offene Bodenstellen von Maulwurf und Maus etc.) zeigte schon am Ende des Projektzeit raums deutliche Erfolge. Im Vergleich zum Vorjahr er höhte sich dadurch nicht nur die Artenvielfalt, son dern auch die Anzahl der Wildblumen deutlich.

Oben: Auf der stei len Wiese konnte das Saatgut nur händisch ausge bracht werden. Rechts: Gepunkte te Zartschrecke auf Margaritenblüte.

FOTOS: JULIA SCHAUER

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Projektantin: Mag. Julia Schauer, MSc BA Projektant: Gerolf Schlager Der Lehrpfad bietet Informationen für Besucher*innen. FOTOS: GEROLF SCHLAGER

WEISSBACH: DER SCHWARZE APOLLO BEKOMMT UNTERSTÜTZUNG

Projektant: Naturpark Weissbach

Der Schwarze Apollo (Parnassius mnemosyne) ist eine in Salzburg ge schützte und in ganz Österreich gefährdete Tagfalterart. Aufgrund seiner speziellen Standortansprüche und der Intensivierung in der Land- und Forstwirtschaft findet man ihn immer seltener. Er ist auf lichte Waldsäume mit Lerchensporn im Unterwuchs angewiesen, da Lerchenspornarten die Futterpflanzen für seine Raupen sind. In Weißbach ist der Falter noch an zutreffen, jedoch werden auch hier seine Raupenfutterpflanzen weniger. Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ wurden Sträucher und einzelne Baumstämme entfernt, um die Beschattung der Lerchen sporn-Standorte zu reduzieren. Anschließend wurden etwa 90 Knollen der Futterpflanze neben einem Weg vergraben und Samen ausgesät. Nach Erhalt der Zuchterlaubnis bzw. der noch ausstehenden Genehmi gung der Wiederansiedelung sollen im kommenden Jahr Eier deponiert und die Population mit der Ausbringung von erwachsenen Raupen weiter gestärkt werden. Außerdem sollen Korridore für den genetischen Aus tausch mit anderen Populationen hergestellt werden.

Schwarze Mörtelbiene beim Anflug auf eine Saat-Esparsette am Mönchsberg.

BLÜTEN FÜR DIE SCHWARZE MÖRTELBIENE AUF DEM SALZBURGER MÖNCHSBERG

Projektanten:

Neumayer

Im Bundesland Salzburg ist das Vorkommen der Schwar zen Mörtelbiene (Megachile parietina ) auf zwei Restpopulationen auf dem Georgenberg bei Kuchl und auf dem Mönchsberg in der Stadt Salzburg beschränkt. Beide Populationen sind sehr klein und daher stark vom lokalen Aussterben bedroht, z. B. durch zu wenig Blü tenangebot, aber auch durch andauernde Schlecht wetterperioden während der Flugzeit. Diese Gefahr wird durch die Bindung dieser Art an Schmetterlingsblütler wie die Saat-Esparsette (Onobrychis viciifolia ) und die Notwendigkeit von geeigneten Niststrukturen wie alten Wehrmauern verstärkt.

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Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ konnte der akute Mangel an Futterpflanzen erfolgreich abge federt werden. So wurden zur kurzfristigen Verbesse rung bereits blühende Esparsetten-Pflanzen auf dem Mönchsberg eingepflanzt und als längerfristige Maßnahme Esparsetten-Samen ausgebracht. Mit dem Stadtgartenamt wurde eine späte Mahd vereinbart.

Damit die Nester bei Mauersanierungen oder Fels putzarbeiten nicht unabsichtlich entfernt werden, informierten die Projektanten die Felsputzer und die für die Instandhaltung der Mauern verantwortliche Firma.

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Martin Schlager & Johann Zur Bestandsstützung des Schwarzen Apollos wurden Lerchensporne gepflanzt. FOTOS: NATURPARK WEISSBACH

AMPHIBIEN-LEBENSRAUM UND UMWELT-LERNORT

Projektant: Salzburger Naturschutzjugend

Das Naturschutzhaus Spechtenschmiede der Österrei chischen Naturschutzjugend in Koppl ist seit vielen Jahrzehnten ein wichtiger Stützpunkt für Naturerfah rungen von jungen Menschen. Der Teich vor der Hütte spielt dabei eine zentrale Rolle. Er bietet vielen Wasser tieren Schutz und nimmt als Laichplatz für die Amphibien der Umgebung einen wichtigen Platz im Ökosystem ein.

Seit einigen Jahren verlandet der Teich aber zuneh mend. Deshalb wurden im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ Revitalisierungsmaßnahmen gesetzt. Durch die Bau- und Sicherungsarbeiten (ausbaggern, Ufersicherung, Schotterfang einrichten) soll der Le bensraum in Zukunft auch bei Starkregen erhalten blei ben. In der Folge soll auch ein Steg in den Teich gebaut werden, um den Kindern dieses Ökosystem näherzubringen und bessere Beobachtungen des Wasserlebens zu ermöglichen. Gleichzeitig werden ihnen Materialien zur Verfügung gestellt, die dabei helfen, den Lebensraum Teich zu erforschen.

Die Verlandung des Teiches würde vielen Amphibien das Laichgewässer nehmen.

EIN SCHMETTERLINGSPARADIES FÜR ST. VIRGIL

Projektant: Verein Gartengemeinschaft ParadieSal

Auf den Wiesengründen von St. Virgil gibt es seit 2021 einen Gemein schaftsgarten: das „PaRadieschen“. Im Rahmen des „Grand Prix der Biodi versität“ wurde die dazugehörige Blumenwiese erweitert und zu einer echten Wildblumenwiese, die zwei mal im Jahr tierschonend mit der Sense gemäht wird, umgestaltet.

Eine neue halbkreisförmige Tro ckensteinmauer aus heimischem Naturstein (Gollinger Konglomerat) trennt die Nutzflächen des Gartens von einer beruhigten Schutzzone für Tiere und Pflanzen und bietet außer dem Reptilien wie Eidechsen ein Zu hause. Auf einem feuchten Eck des Gartens brachten die Vereinsmitglieder Samen der Sibirischen Schwertlilie (Iris sibirica ) aus. Darüber hinaus setzten sie im Garten heimische Gehölze und Blühsträucher und er richteten Totholz-, Blätter- und Reisighaufen. Auch einige Fledermauskästen wurden angebracht. Als

Schilf auf der Nachbar fläche wird geschnitten.

Abgrenzung zum Park von St. Virgil wurde ein Naturzaun gebaut, der gleichzeitig Lebensraum bietet.

Da der Gemeinschaftsgarten für Gäste des Hauses und Spaziergänger frei zugänglich ist, soll auch noch ein Gartenlehrpfad zum Thema Biodiversität angelegt werden.

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Das FOTO: VEREIN PARADIESAL FOTOS: ROLAND BRESCHAR; WOLFGANG SCHRUF (FEUERSALAMANDER)

7 ARTENVIELFALT IN BAUERNHAND

Projektanten: Gebrüder Woerle Ges.m.b.H

Die Gebrüder Woerle Ges.m.b.H hat bereits 2019 gemeinsam mit „ihren“ Bauernfamilien die Initiative „Artenvielfalt in Bauernhand“ ins Leben gerufen. Sie wollen damit nicht nur die vielfältigen Leistungen und die Bedeutung der Artenvielfalt ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken, sondern auch den Zusammenhang zwischen Bewirtschaftung und Bio diversität verständlich machen.

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ legten sieben bäuerliche Betriebe einen Bodennistplatz für Wildbienen an und stellten einen Eschenstamm mit 336 Bohrlöchern für Totholz besiedelnde Bienenarten auf. Außerdem richteten sie Blühstreifen an bereits relativ nährstoffar men Standorten (Wegränder, Böschungen …) ein.

Bereits im ersten Jahr konnten deutliche Veränderungen der Bienen fauna festgestellt werden: Die Arten- und Individuenzahlen auf den Blühflächen und Bodennistflächen waren deutlich höher als auf den jeweiligen Vergleichsflächen. Im ersten Erhebungsjahr wurden 3.571 In dividuen und 64 Bienenarten nachgewiesen. Durch die positive Wirkung der gesetzten Maßnahmen konnte die Anzahl inzwischen auf 123 gefundene Arten gesteigert werden.

8 ÖKOLOGISCHER GENESUNGSRAUM TAUERNKLINIKUM ZELL AM SEE

Projektanten: Tauernkliniken GmbH A.ö.

Tauernklinikum Zell am See

Das Tauernklinikum Zell am See geht mit dem Ziel, ein nachhaltiges Gesamt konzept für das Krankenhaus zu entwickeln und Nachhaltigkeit vorzuleben, eigene Wege. So soll durch die Kombination von Hightechmedizin und Natur ganzheitliche Gesundheit ermöglicht werden. Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ wurden die vielmähdigen, monoto nen Rasenflächen im Innenhof des Tauernklinikums Zell am See in ökologisch wertvolle Strukturen umgewandelt. Der neu entstandene ökologische Genesungsraum lädt zu ausgiebigen Verweil-, Spiel- und Bewegungsabenteuern ein.

In einem ersten Schritt wurden vier Beete für die Wildblumenwiesen vorbereitet, eingesät und mit vorgezogenen Wildstauden bepflanzt. Das Saatgut ist zertifiziertes Saatgut aus Wildsammlung, die vorgezogenen Stauden sind REWISA-zertifiziert.

Biodiversitätselemente wie Nistkästen, Insek tenhotel und Sandlinsen wurden in den äußeren Bereichen des Innenhofes aufgestellt. Die Sand linsen wurden in die Wildblumenbeete integriert und sollen bodenbrütenden Wildbienen als Brutplatz dienen.

Hier arbeiten Medizin und Natur für die Gesundheit zusammen.

FOTO: TAUERNKLINIKUM ZELL AM SEE

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SALZBURG
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Durch Pflanzen wie den Wiesensalbei wurde die Bienenvielfalt deutlich erhöht. FOTO: DIANA REUTER

In der Steiermark wird Naturschutz großgeschrieben! Es gibt hier so viele engagierte Menschen, denen „unsere“ Natur wichtig ist. Deshalb freut es mich auch sehr, dass durch den „Grand Prix der Biodiversität“ hier beson ders viele Projekte unterstützt wurden!

ARTENVIELFALT IN LICHTENSTERN: EIN RENATURIERUNGSPROJEKT

Projektantin: Monika Trummer-Fink

Familie Trummer-Fink setzt auf ihrem Hof in Lichtenstern bei Riegersburg konsequent ein Extensivie rungsprojekt um, bei dem intensiv genutzte Flächen in extensive Wiesen umgewandelt und gleichzeitig mit Biotopelementen versehen werden. Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ wurde ein Mix aus Maßnahmen umgesetzt: Neue Lebensräume für eine Vielzahl an Arten wurden geschaffen und miteinander vernetzt.

2,2 ha bisheriger Intensivobstkulturen wurden ge rodet und auf der Fläche dafür artenreiche Wiesen mit standortgerechtem Saatgut sowie über 60 Einzelbäu men und rund 20 Einzelsträuchern angelegt. Sonder biotope wie Totholzhaufen, Steinhaufen und -mauern sowie Steilböschungen wurden angelegt, bestehen de Totholz- und Streuobstbäume und Hecken ge pflegt. Familie Trummer-Fink sammelt auch Wildblumensaatgut per Hand, um dieses in weiterer Folge auf den Projektwiesen auszubringen.

Steiermark

Ebenso erfolgten natürlich regelmäßige Maßnah men wie die Pflege der Bäume und Sträucher mit Rück- und Auslichtungsschnitten, die Mahd- und Heuarbeiten, die Pflege der Pflanzungen usw. Bei der Pflege der extensiv gepflegten Wiesen hilft die ganze Familie mit.

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Univ.-Doz. Prof. Dr. Johannes Gepp Präsident | naturschutzbund | Steiermark FOTO: PRIVAT
STEIERMARK 5 7 2 11 12 3 6 9 1 8 10 4 1 Artenvielfalt in Lichtenstern: ein Renaturierungsprojekt 2 ARIEG 340 (ultra): artenreiches Riegersburg 3 Der Grazer Burggarten blüht auf 4 Faßold-Wiese Aigen 5 Vergrößerung der ornithologischen Vielfalt in Kletschach 6 Blühstreifen und Vielfalt für die Ennstalwiesen 7 Die Wildbienen auf Flächen des Naturschutzbundes Steiermark unter besonderer Berücksichtigung der Schmal- und Furchenbienen 8 Knittelfeld summt 9 Heilpflanzen auf Öko-Inseln der Naturschutzjugend 10 Habitatpräferenzen und Mobilität des Rotbeinigen Erdbocks 11 Natur schafft Solidarität 12 Drei Mensch- & Natur-„ERLebenspfade” 1
FOTOS:

Projektant: Werner Preitler

Werner Preitler wurde vor einigen Jahren bewusst, dass die Feuchtbiotope rund um seinen Wohnort Riegersburg viele besondere Tier- und Pflanzenarten beheimaten. Sein Interesse ist es seither, die Biodiversität vor Ort zu schützen und zu erforschen.

Ein Jahr lang wurde das Gebiet von ihm durchstreift und kartiert, er konnte dabei über 1.000 unterschiedliche Arten nachweisen und 50.000 Fotos machen. Mit hilfe der wissenschaftlich gestützten Online-Bestim mungsplattform „inaturalist.org“ wurden die Tiere, Pilze und Pflanzen bestimmt.

DER GRAZER BURGGARTEN BLÜHT AUF

Zahlreiche FFH-Arten wie Großer Feuerfalter, Russi scher Bär, Biber, Gelbbauchunke, Mauer- und Zauneidechse, Weinbergschnecke und Laubfrosch konnte er nachweisen. Auch viele seltene Vögel wie Neuntöter oder Schwarzstirnwürger leben hier. Eine botanische Rarität ist die in der Steiermark vom Aussterben be drohte Schwanenblume.

Werner Preitler setzt sich für die Erstellung eines Biotopverbundes mit 340 ha Fläche ein, um so die Lebensräume in einem günstigen Erhaltungszustand zu bewahren.

Projektant:

BLÜHEN&SUMMEN – Verein zur Erhaltung und Schaffung von Blühflächen und Wildblumenwiesen zur Förderung der regionalen Artenvielfalt in der Steiermark Extensiv genutzte Blumenwiesen sind in den meisten Regionen der Steiermark fast vollständig verschwun den, damit werden auch die Insekten immer weniger. Deshalb hat der Verein BLÜHEN&SUMMEN im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ im Grazer Burggarten eine 1.000 m² große Wildblumenwiese neu angelegt. Sie ist Teil des Burggartens und liegt im Böschungsbereich oberhalb des Schanzgrabens.

Die Wildblumen wurden selbst aus regionalem Saat gut gezogen. So kann gewährleistet werden, dass sie als heimische Arten für eine natürlich vorkommende Pflanzenvielfalt sorgen. Bei der Auswahl der Arten wur den Pflanzenfamilien bevorzugt, die reich an Nektar und Pollen sind und somit ein gutes Nahrungsangebot und wertvolle Futterquellen für unsere Bestäuber bie ten. Um die Grazer Bevölkerung für das Thema zu sensi bilisieren und die Wildblumenwiese bei den Menschen positiv zu verankern, wird das Vorhaben von öffentlich keitswirksamen und bewusstseinsbildenden Maßnah men begleitet. Mithilfe von Broschüren und Informati onstafeln direkt bei der Fläche werden die ökologischen Funktionen einer Wildblumenwiese vermittelt.

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Eine „Kette“ erleichterte die Arbeit beim Umbruch. FOTO: BLÜHEN&SUMMEN
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STEIERMARK
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Die hier lebende Gabel-Azurjungfer (Coenagrion scitulum ) ist in Österreich vom Aussterben bedroht. FOTOS: WERNER PREITLER
ARIEG
340 (ULTRA): ARTENREICHES RIEGERSBURG

Projektant: Naturschutzbund Steiermark

Die Umgebung von St. Anna am Aigen am Grünen Band Europas ist einer der Schmetterlingshotspots im Süd osten der Steiermark. Deshalb ist die Erhaltung tradi tioneller Wiesen von großer Bedeutung. Durch den Ankauf einer artenreichen Mähwiese in der Gemeinde Jamm kann die dortige basenreiche Magerwiese langfristig als Schmetterlingslebensraum gesichert werden. Diese alte, extensiv bewirtschaftete Wiese mit Süd-Ausrichtung beherbergt überdurchschnitt lich viele Tagfalterarten. Aufgrund ihrer geringen Größe gilt sie allerdings eher als Trittstein im BiotopNetzwerk der Steiermark.

Seit die Wiese im Besitz des Naturschutzbundes ist, wird sie nicht mehr gedüngt. Es werden außerdem Maßnahmen gesetzt, um den Nährstoffüberhang ab zubauen und letztendlich auf einen einschürigen Wiesentyp überzugehen. Darüber hinaus sollen 2023 im Gebiet gerade noch vorkommende, rare Pflanzen arten durch Nachzucht im botanischen Garten der Universität Graz zur Verfügung gestellt, ausgebracht und betreut werden.

Im Sommer ist die Wiese ein Paradies für viele Insekten. FOTO: NATURSCHUTZBUND STEIERMARK

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Die Nisthilfen im steilen Gelände anzubringen, erforderte viel Geschick.

FOTO: FORSTVERWALTUNG KLETSCHACH

VERGRÖSSERUNG

DER ORNITHOLOGISCHEN VIELFALT IN KLETSCHACH

Projektant: Forstverwaltung Kletschach

Die Weiden der Forstverwaltung Kletschach stellen aufgrund von Steilheit, Nutzung und Südexponiert heit einen für viele Arten besonders wertvollen und attraktiven Lebensraum dar. Dies spiegelt sich ein drucksvoll in der Vogelvielfalt und der Heuschrecken fauna wider, auch eine Vielzahl an Schmetterlingsarten lebt hier. Darüber hinaus gelangen Nachweise einiger ganz besonderer Standvögel wie dem Steinadler oder der Heidelerche, die in der Steiermark als vom Aussterben bedroht gilt. Insgesamt wurden bei einer Erhebung 2020 64 verschiedene Vogelarten nachgewiesen.

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ wur den nun – ausgehend von alljährlichen Beobachtun gen des Schwarzstorches in der Kletschach – sechs Nisthilfen aufgestellt. Hierfür wurde jeweils eine Plattform aus Lärchenholz und Drahtgeflecht in einer Höhe von vier bis sechs Metern am Baum angebracht. Auch auf andere seltene Waldbewohner wurde nicht vergessen: Über die Wintermonate wurden zwanzig Nistkästen für den Raufuß- und den Sperlingskauz sowie dreißig Fledermausbretter angefertigt und im Frühling 2022 in den Wäldern montiert.

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STEIERMARK
FASSOLD-WIESE AIGEN
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BLÜHSTREIFEN UND VIELFALT FÜR DIE ENNSTALWIESEN

Projektant: Naturschutzbund Steiermark

Das Mittlere Ennstal zeichnet sich durch eine hohe Biodiversität und eine vielfältige Ausstattung mit wertvollen Lebensräumen aus. Zu den Schutzgütern gehören bedrohte Wiesenvögel ebenso wie seltene Schmetterlinge und viele andere rare Tier- und Pflanzenarten sowie verschiedene FFH-Lebensräume. Die zunehmende Intensivierung der Agrarlandschaft führte jedoch in den letzten Jahren zu einem sukzessi ven Verlust an Lebensräumen und einem Arten-Rückgang. Vor allem die Wiesenbrüter sind durch die immer intensiver genutzten Wiesen zuneh mend gefährdet. Auffallend ist auch der Rückgang an Insekten, die für viele andere Tierarten die wichtigste Nahrungsgrundlage darstellen.

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ erhielten elf Landwirt*in nen, eine Gemeinde und drei Privatpersonen Expert*innen-Unterstüt zung bei der Anlage von Blumenwiesen, Blühstreifen und Extensivie rungsflächen. Insgesamt wurden 1,19 ha Blüh- und Extensivierungs streifen und 2 ha Blumenwiese neu angelegt und knüpfen das Netz an Lebensräumen für Insekten nun dichter. Mit der Zahl der Insekten steigt auch das Nahrungsangebot für Vögel.

Das seltene Braunkehlchen hat hier noch einen Lebensraum. FOTO: KARIN HOCHEGGER

DIE WILDBIENEN AUF FLÄCHEN DES NATURSCHUTZBUNDES STEIERMARK UNTER BESONDERER BERÜCKSICHTIGUNG DER SCHMAL- UND FURCHENBIENEN

Projektant: Naturschutzbund Steiermark

Auf 56 Grünland-Biotopen des Naturschutzbundes Steier mark wird der Bestand von Wildbienen erhoben. Ziel ist es, die Managementmaßnahmen der entsprechenden Biotope im Falle von Defiziten in den Wildbienen-Gemeinschaften (z. B. geringe Artenzahl, hoher Anteil anspruchsloser Arten) so anzupassen, dass die Flächen als BestäuberLebensraum gefördert werden. Bei den Erhebungen wur den Wildbienen mittels Kescherfängen auf jeder Fläche an vier Tagen zwischen April und September gefangen.

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ konnten nun zusätzlich Malaisefallen aufgestellt werden. Damit wurden insgesamt über 4.000 Wildbienen gefangen, aus denen 152 Wildbienenarten identifiziert wurden. Am meisten vertreten waren die Gattungen Andrena (25), Lasioglossum (22), Bombus (17), Megachile (14), Osmia (12), Hylaeus (11) und Sphecodes (9). Mit der Goldenen Steinbiene (Lithurgus chrysurus ), der WeidenröschenBlattschneiderbiene (Megachile lapponica ) und der Düs terbienenart (Stelis odontopyga ) gibt es sogar drei Neunachweise für die Steiermark!

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Mailaisefalle auf der Untersuchungsfläche in St. Anna FOTO: OLIVER ZWEIDICK

Projektanten: Stadtgemeinde Knittelfeld, Stadtimker und Knittelfelder Schulen

Unter dem Motto „Knittelfeld wird Zukunftsstadt“ war die Knittelfelder Bevölkerung eingeladen, einen Schwerpunkt für die nächsten Jahre zu wählen. Das Projekt „Knittelfeld summt“ ging daraus als Sieger hervor. So sollen in Knittelfeld in den nächsten Jahren sukzessive Aktivitäten zur Verbesserung der Umwelt gesetzt und Rückzugsorte für Insekten geschaffen werden. Die Errichtung von Bienen- und Streuobst wiesen ist dabei nur eine von zahlreichen Maßnah men. In die Umsetzung sind neben Mitarbeiter*innen der Stadt, Imker*innen und Fachleuten auch die Schulen eingebunden.

Projektant:

Österreichische Naturschutzjugend STMK

Die Öko-Inseln der Naturschutzjugend beherbergen viele verschiedene Pflanzenarten, von denen norma lerweise die naturschutzfachlich wertvollen Arten im Fokus stehen. Nun will die Naturschutzjugend Pflan zenarten mit positiven Auswirkungen auf uns Men schen vorstellen. Damit sollen die Flächen einen weiteren wertgebenden Faktor erhalten: die ÖkoInseln aus gesundheitlicher Sicht.

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ konnte die Bewusstseinsbildung intensiviert werden. Der Stadtimker hält Workshops an Schulen und Kinder gärten ab, um ein Bewusstsein für die summenden Insekten zu schaffen. Er steht auch beratend zur Seite, wenn jemand einen bienenfreundlichen Garten anlegen möchte oder mehr Informationen zur Imkerei benötigt. Generell legt man größten Wert auf die Sensibilisierung der Bevölkerung, damit alle die Be deutung unserer bestäubenden Insekten erkennen.

Mehr Blumenwiesen und naturnahe Gärten kommen Wild- und Honigbienen zugute.

FOTO: ROBERT HOFRICHTER

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ wurden jene Heilpflanzen ausgewählt, die leicht zu erkennen sind und deren Anwendung unproblematisch ist. Die meisten kann man als Allerweltsarten bezeichnen. So können auch Kinder in ihrem eigenen Umfeld diese Pflanzen finden, eine Flügelmappe mit Steckbriefen der ausgewählten Heilpflanzen hilft ihnen dabei. Als Jugendorganisation ist es der Naturschutzjugend besonders wichtig, dass die önj-Öko-Inseln nicht nur Rückzugsräume für Tiere und Pflanzen sind, sondern auch als Naturlernorte für junge Menschen genützt wer den. Kenntnisse über die Heilpflanzen auf den Flächen eröff nen somit neue Möglichkeiten der Umweltbildung.

Huflattich (Tussilago farfara )

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Schafgarbe ( Achillea millefolium )
FOTO: OLIVER GEBHARDT
FOTO: ISABELLA KLEMMEN
HEILPFLANZEN AUF ÖKO-INSELN DER NATURSCHUTZJUGEND 8 9
KNITTELFELD SUMMT

HABITATPRÄFERENZEN UND MOBILITÄT DES ROTBEINIGEN ERDBOCKS

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NATUR SCHAFFT SOLIDARITÄT

Projektant: Ortsbauernrat der Marktgemeinde Kammern im Liesingtal

Der Ortsbauernrat der Marktgemeinde Kammern im Lie singtal ist schon seit vielen Jahren aktiv für die Arten vielfalt. Er setzt sich dafür ein, dass Blühstreifen und -flächen angelegt werden und wird dabei auch von der Berg- und Naturwacht und den Imker*innen unterstützt. Ein wichtiges Anliegen ist dem Ortsbauernrat dabei auch die Informationsvermittlung.

Deshalb wurden im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ neben der Pflege und Neu anlage von artenreichen Blühflächen nun auch neun Schautafeln zu Amphibien, Repti lien und Tagfaltern aufgestellt, um die Ar tenkenntnis bei Spaziergänger*innen und Naturinteressierten zu verbessern. Darüber hinaus gab es gut besuchte Weiterbildun gen zum Thema „Anlage und Mähen von Wiesen“. Um die Begeisterung für die Biodi versität an die nachfolgenden Generationen

Die Wiese bei der Volksschule zeigte sich schon in voller Blütenpracht.

FOTO: GÜNTER HOFFELLNER

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Projektant: Frank Weihmann

Der Rotbeinige Erdbock (Dorcadion pedestre ) ist eine vom Aussterben bedrohte Bockkäferart der Kultur landschaft. Durch seine speziellen Habitatansprü che besitzt er eine besondere Naturschutzrelevanz. In der Steiermark ist die Art aus lediglich drei Gebie ten bekannt – bei Riegersburg, Unterlamm und im Bereich um die Ortschaften St. Anna am Aigen, Klöch und Hochstraden.

Dank Untersuchungen im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ wurden erstmals die Habitatpräferenzen und Mobilität der Imagines (adulte Tiere) des Rotbeinigen Erdbocks erforscht. Die ge wonnenen Erkenntnisse fließen direkt in Manage mentkonzepte für die Naturschutzbundflächen im Gebiet bei St. Anna am Aigen ein.

Erste ausgewertete Daten zeigen, dass die Art –anders als angenommen – nicht ausschließlich Be reiche mit lockerem grasigen Bewuchs bevorzugt und Vegetationshöhe und -dichte weniger bedeut sam sind als die Verfilzung der Vegetation. Verfilzte Bereiche, die im Vorjahr nur einmal gemäht wurden, mied der Käfer vollständig. Die Wiederfänge deuten zudem auf einen relativ kleinen Aktivitätsradius hin.

weiterzugeben, gab es mit einzelnen VolksschulKlassen Unternehmungen in die Natur, wo Pflanzen spielerisch bestimmt und erklärt wurden. Dieses En gagement strahlt auch über Kammern hinaus: Gemein sam mit der Firma „A-Team“ wurde eine Siedlung in Trofaiach mit Blumenwiesen verschönert.

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Rotbeiniger Erdbock –gefährdeter Käfer im Nadelstreif
STEIERMARK 10

Mensch & Natur im Einklang: Entlang der „ERLebenspfade“ laden Rastplätze zum Verweilen ein. FOTO: GEMEINDE UNTERLAMM

DREI MENSCH- & NATUR„ ERLEBENSPFADE“

Projektanten: Gemeinde Unterlamm & Projekt team Mensch & Natur im Einklang

Die Gemeinde Unterlamm zeichnet sich durch eine einzigartige und vielfältige Kulturlandschaft und Bio diversität aus. Während die Artenvielfalt vielerorts zurückgeht, gibt es in Unterlamm noch viele naturbe lassene Flächen.

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ konn ten die Erlebnisräume der drei Ortsteile von Unter lamm nun durch drei „ERLebenspfade“ entlang von zwölf „ERLebensräumen“ (z. B. Sumpfwiese, Wiede hopfgebiet, Schmetterlingsgarten, Orchideenwiese etc.) verbunden werden und sind damit auch erwanderbar. Orientierungstafeln ermöglichen es den Besucher*innen, die Naturlehrpfade ohne geführte Exkursionen zu begehen. Sie sollen Inspiration zu ei ner nachhaltigeren Lebensweise und Förderung der Biodiversität bieten. Ein Folder mit wissenschaftlich fundierten Informationen wurde ergänzend dazu produziert. Die Pfade sind aber auch für Bildungsein richtungen in der ganzen Steiermark von Relevanz und können im Rahmen von Schulexkursionen be sucht werden.

Mit dem „Grand Prix der Biodiversität“ viele kleine Projekte auszuzeichnen und zu fördern, ist eine gute Idee. Die Leute sind damit Vorbild in der Region und motivieren auch andere zum Aktivwerden. Gleichzeitig knüpfen wir das Biodiversitätsnetzwerk immer dichter.

Tirol

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Mag.
FOTO: PRIVAT 1 Going Artenreich 2 „Wir schaun auf unsre Wiesn“ 3 Maus ist nicht gleich Maus 4 Pflegemaßnahmen beim Hildegard-Auer-Weg 5 Reduzierung von invasiven Neophyten in Innsbruck 2 1 4 5 3
Andreas Jedinger Obmann | naturschutzbund | Tirol
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GOING ARTENREICH

Projektantin: Maria Schmidt

Bei der Planung eines Naturteiches auf den Flächen der Grundeigentümerin wurden von den ökologischen Beratern zusätzliche bzw. ergänzende Strukturen wie eine Trockensteinmauer in der Nähe empfohlen. Das Gewässer lockt Amphibien und Insekten an, die in der

nahen Trockensteinmauer ideale Nist- und Lebens möglichkeiten vorfinden. Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ konnte diese Trockensteinmauer nun realisiert werden.

Der Verlauf der etwa zwölf Meter langen Mauer ist leicht gekrümmt, sodass die Sonne stets für Wärme sorgt. Das Areal rund um die Mauer wurde wieder ge ebnet und mit einer speziellen Wildblumenmischung eingesät. Außerdem wurden drei Bäume gepflanzt, die ein Mikroklima um die Mauer erzeugen sollen. Bereits während der Bauphase wurden rund um die Steinmauer die ersten Hummeln entdeckt. Die Steinmauer ist jedoch nicht nur für die Tierwelt ein Gewinn, son dern begünstigt auch die Ansiedlung von Pflanzen (Flechten, Moose, Mauerpfeffer, …). Es ist davon aus zugehen, dass das Leben und Treiben in dieser Zone bald lauter und bunter wird.

Das Gelände um die Mauer wurde mit Wildblumensaatgut bepflanzt.

SCHAUN AUF UNSRE WIESN“

Projektantin: Lisa Reitter, HBLFA Tirol

Die HBLFA Tirol beschäftigt sich intensiv mit der Frage, wie Biodiversitätsförde rung und Wirtschaftlichkeit in landwirt schaftlichen Betrieben vereinbar sind. Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ wurden von den Klassen in Praxiseinhei ten nun viele verschiedene Maßnahmen umgesetzt.

So präsentiert sich der Innenhof mitt lerweile als bunte Mischung aus Nut zungs- und Lebensräumen für Mensch, Tier und Pflanze. Neben artenreichen Blumenwiesen, die mit standortgerech tem und insektenfreundlichem Saatgut angelegt wurden, findet sich ein Beet, in dem Abschlussklassen alte Pflanzensorten von Zuhause einpflanzen können. So bringen sie einen Teil der wertvollen Bauerngärten in die Schule. Auf dem Gründach der Turnhalle entstand zudem eine wertvolle Magerwiese. Auch vielfältige Insektenhotels wurden gebaut. Die Stängel dafür wurden großteils im Rahmen der Neophyten-Sammelaktion aus getrocknetem Springkraut hergestellt. Totholzund Treibholzhaufen bieten ebenfalls Lebensraum für viele Kleintiere. Für boden brütende Wildbienen wurden Blumentröge mit Sand/Lehm gefüllt.

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TIROL
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Ein Barfußweg ergänzt das Blumenbeet. FOTO: LISA REITTER FOTO:
„WIR

MAUS IST NICHT GLEICH MAUS

PFLEGEMASSNAHMEN BEIM HILDEGARD-AUER-WEG

Projektant: ARGE JARO Österreich

Oberhalb der Karwendelbahn westlich von Kranebitten wurden die Waldbestände vor Jahren aus Sicher heitsgründen gelockert bzw. beseitigt. Wärmelieben de Organismen besiedelten die frei gewordenen Flä chen schon bald und insbesondere Schmetterlinge haben hier starke Populationen gebildet, bei vielen Arten die einzigen im Großraum Innsbruck. Leider ver buschten große Flächen im Laufe der Jahre und die Fauna und Flora der trockenen Magerrasen wurde weitgehend verdrängt. Aus Sicht des Naturschutzes sind die immer noch ungewöhnlich hohe Artenvielfalt und die beachtliche Individuendichte der Tagfalter aber unbedingt erhaltenswert.

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ ist es nun gelungen, große Teile der Magerrasen zu revitalisieren und zu pflegen. So werden die Populationen geschützter Schmetterlinge wie Apollofalter (Parnas sius apollo ), Segelfalter (Iphiclides podalirius ), Blau kernauge (Minois dryas), Roter Scheckenfalter (Melitaea didyma ), Russischer Bär (Euplagia quadripunctaria ), der sehr seltenen Italienischen Schönschrecke (Calliptamus italicus ) und viele weitere Arten gefördert.

Projektant: Verein NATOPIA

Obwohl uns bei den Säugetieren meistens die großen auffälligen Arten wie Wolf, Hirsch & Co. einfallen, machen die Kleinsäuger – damit sind verschiedene Artengruppen unter 1 kg Körpergewicht gemeint – an nähernd 75 % aller heimischen Säuger aus. Die arten reichste Gruppe davon sind die Nagetiere. Kleinsäuger leben im Verborgenen und brauchen kleinräumige und vielfältige Landschaftsstrukturen – also „unaufge räumte Ecken“. Im kleinräumigen „Mühlauer Fuchs loch“ am Stadtrand Innsbrucks kann diese Struktur vielfalt erlebt werden.

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ konn ten Kinder im „Mühlauer Fuchsloch“ die versteckte Lebensweise von Kleinsäugern entdecken. Sie lern ten wissenschaftliche Nachweismethoden mit Hilfe von Spurentunneln, archivierten Spurenblättern, ins tallierten Fotofallen sowie echten Präparaten ken nen. Besonders anschaulich wurden dabei die unter schiedlichen Lebensweisen und Anpassungen der einzelnen Arten vermittelt sowie die Rollen im Ökosystem aufgezeigt.

Darüber hinaus wurden auch Biotopverbesserun gen wie Pflanzung von beerentragenden Sträuchern und die Anlage einer Benjeshecke sowie von Totholzund Steinhaufen vorgenommen.

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Bei der Entbuschung der Flächen musste viel entfernt werden.
Blaukernauge
FOTO: KAREL CER NY FOTO: BIANCA BURTSCHER Baumtunnelkontrolle gemeinsam mit Kindern. FOTO: NATOPIA

Die Natur ist unsere Lebensgrundlage und es tut mir jedes Mal weh, wenn wieder ein beson derer Lebensraum für Pflanzen und Tiere zerstört wird. Dem müssen wir mit aller Kraft entgegentreten! Es ist so wichtig, dass auch die vielen kleinen Projekte unterstützt werden, denn nur gemeinsam können wir unseren Nach kommen eine lebenswerte Natur hinterlassen.

REDUZIERUNG VON INVASIVEN NEOPHYTEN IN INNSBRUCK

Projektant: Initiative Pflanzenvielfalt pflegen Invasive Neophyten sind Pflanzen, die bei uns bis 1492 nicht heimisch waren, sondern versehentlich eingeschleppt oder bewusst eingeführt wurden. Sie breiten sich jetzt stark in der Natur aus und verdrän gen heimische Pflanzen durch ihr rasches Wachstum, verändern den Boden z. B. durch Stickstoffanreiche rung, können Erosionen verursachen und schädigen zum Teil sogar die Bausubstanz. Einige können ge sundheitsgefährdend für Mensch und Tier sein.

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ ent nahm eine kleine Gruppe naturliebender Personen, die seit mehr als zehn Jahren in ihrer Freizeit invasive Neophyten in Innsbruck zurückdrängt, diverse invasi ve Bäume, Sträucher, Stauden und Blumen mit allen Wurzelteilen vor der Samenbildung. Gleichzeitig wurde auch herumliegender Müll entsorgt.

Die Reduzierung der invasiven Neophyten im Hang wald und auf dem Boden des Sonderschutzgebietes Kranebitter Innauen bewirkte, dass sich bald wieder ein vielfältiger Bestand an heimischen Pflanzen an siedelte bzw. aufkam. Nun wurde auch damit begon nen, den westlich angrenzenden Bereich von Drüsi gem Springkraut (Impatiens glandulifera )zu befreien.

Vorarlberg

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– Heft 4-2022 TIROL VORARLBERG
| natur &land | 108. JG.
FOTO: DAGMAR BRESCHAR 1 (Frucht-)Genuss für alle 2 Biotopverbund Rheintal – Pilotprojekt Rankweil 3 Wildblumen- und Schmetterlingswiese beim Göfner
4 Klimagarten der Schule für Globales Lernen 5 Mi Kischta Gärtle 6 „grünbunt“
Trockensteinmauer 6 5 1 4 2 3 5
Hildegard Breiner Obfrau | naturschutzbund | Vorarlberg
Vereinshaus
wurde 2022 noch bunter
Bau einer
Staudenknöterich und Springkraut machten besonders viele Probleme. FOTO: CHRISTINE THURNER

(FRUCHT-)GENUSS FÜR ALLE

BIOTOPVERBUND RHEINTAL –PILOTPROJEKT RANKWEIL

Projektanten:

REVITAL Integrative Naturraumplanung GmbH Um Ökosysteme zu erhalten, braucht es zusammen hängende Lebensraumnetze. Über sie werden insel artig verteilte Landschaftselemente verbunden, wo durch sich Populationen genetisch austauschen und ihre Anpassungsfähigkeit fördern können. Grundlage für Maßnahmen dazu ist die „Fachgrundlage Biotop verbund Vorarlberg Rheintal“, mit der der noch bestehende regionale Biotopverbund im Rheintal darge stellt und mögliche Anbindungen zu den umliegenden Landschaftskammern aufgezeigt werden. Für das Gemeindegebiet von Rankweil sind in der „Fachgrund lage Biotopverbund Vorarlberg Rheintal“ für den Biotopverbund wichtige zu schaffende Trittsteine festgehalten.

Projektant: Verein Bodenfreiheit

In Lochau am Bodensee verfügt der Verein Bodenfrei heit über zwei Fruchtgenussflächen. Sie sind Teil ei nes großen Wohnquartiers und bilden einen Kontrast zum Rasengrün der Anlage. Im Frühjahr 2022 setzten Vereinsmitglieder und interessierte Quartiersbewoh ner*innen Heukartoffeln als bodenvorbereitende Maßnahme. Ziel war es, den Unkrautdruck zu reduzie ren, dem Boden Nährstoffe zu entziehen und die Fläche für die Anlage einer Wildblumenwiese vorzu bereiten.

Die Kartoffeln wurden im Mai ausgebracht und dick mit Heu – das im Herbst zuvor in altbewährten Methoden wie den „Hoanza“ getrocknet und über den Winter in einem „Schochen“ gelagert worden war –sowie Grasschnitt bedeckt. Daneben gab es Informa tionen zum Setzen von Kartoffeln und zum Verfahren der Heukartoffel sowie Tipps zum Sensen und Wetzen des Schneideblatts. Vor Ort konnte auch gleich die Schnitttechnik geübt werden. Nach der Kartoffelernte wurden die Flächen für die Aussaat der Blumenwiese vorbereitet. Dieses Vorgehen inmitten der Wohngegend soll die Bevölkerung für die Vielfalt der Natur und unsere Lebensgrundlage Boden samt seiner Nutzung durch uns Menschen sensibilisieren.

Die Rückstaue an der Nafla verhinderten ein Abdriften des Amphibienlaichs.

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ wur den zu den drei bestehenden Eulennistkästen im Um feld des Maldinaweges nun vier weitere angebracht. Auch für Amphibien wurde einiges unternommen: An der Nafla wurden zum Schutz des Amphibienlaichs zwei temporäre Rückstaue eingebaut. Eine parallel zu diesen Tätigkeiten erstellte detaillierte Bestandserhebung für das ganze Gemeindegebiet zeigt zudem Potentiale und Defizite der Naturräume auf, aufgrund derer weitere Schritte geplant sind.

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VORARLBERG
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Heukartoffeln wachsen nicht unter der Erde, sondern werden immer wieder mit Heu bedeckt. FOTO: VEREIN BODENFREIHEIT

Mitten in Göfis gibt es in Zukunft noch mehr Naturvielfalt. FOTO: GEMEINDE GÖFIS

WILDBLUMEN- UND SCHMETTERLINGSWIESE BEIM GÖFNER VEREINSHAUS KLIMAGARTEN DER

Projektanten: Gemeinde Göfis mit der Ehrenamtsinitiative „Jugendraum Vereinshaus“

In der Gemeinde Göfis wurden in den letzten Jahren mehrere, mitten im Ortszentrum gelegene und bisher kaum genutzte Wiesenflächen mit einer Gesamtfläche von rund 14.000 m 2 im Sinne der Naturvielfalt umgestaltet. Jede Projektfläche stellt ein Thema bzw. einen Lebensraum in den Mittelpunkt: Streuobstwiese, Alt- und Totholz, Hecke, Wildblumenwiese, Nützlinge, Stein und Wein, Wild- und Honigbienen sowie Schmetterlinge.

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ wurden die sen Bereichen nun weitere 660 m2 Biodiversitätsfläche hin zugefügt. 40 Heckensträucher und zehn Kletterpflanzen kamen hinzu, eine Schmetterlingswiese südlich und östlich des Vereinshauses sowie weitere Blühflächen nördlich wurden angelegt. Zudem wurden drei Sandarien mit Totholz kombiniert und aufgewertet. Die Arbeiten wurden größten teils ehrenamtlich von Jugendlichen sowie mit Unterstüt zung des Gemeindebauhofes durchgeführt.

SCHULE FÜR GLOBALES LERNEN

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ setzten sich die Schüler*innen der Schule für Globales Lernen mit dem Thema „Ein Garten für Tiere“ auseinander. Es gab sieben Gartenworkshops mit einer Schulgartenexpertin, in denen ein Naschgarten sowie ein Hügel- und Kräuterbeet entwi ckelt wurden. Dann bereiteten die Schüler*innen den Boden für Forscher*innen vor und brachten eine Blumenrasenmischung mit regionalem Saatgut aus. Die blühende Pracht kann mittlerweile bestaunt werden und wird rege von tieri schen Besuchern genutzt. Auch Wildsträucher wurden ge pflanzt.

Zusätzlich bauten die Schüler*innen Nisthilfen für Vögel und Insekten: Nistkästen für Meisen, Insektenhotels und eine Lehmwand für Insekten. In einem Naschgarten gibt es nun Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren und Brombee ren. Auch auf dem Hügelbeet gedeiht Naschgemüse für den sofortigen Verzehr und es wachsen Salate für die Schulküche sowie Bohnen, Mais und Kürbis im Milpa-Beet. Die Kräuter auf dem Kräuterhügel verfeinern die Schuljause oder geben so manchem Getränk in der Wasserflasche eine besondere Note.

Mit viel Engagement wurde ein Hügelbeet angelegt.

FOTO: ANJA BURTSCHER-MARTE

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Projektant: Montessori Zentrum Oberland

Die Kinder gestalteten und betreuten ihre Kisten mit großer Begeisterung.

MI KISCHTA GÄRTLE

Projektant:

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ hatten über 1.400 Kinder und Jugendliche aus 50 Vorarlberger Bildungseinrichtungen auch heuer die Möglichkeit, kleine Gärten aus eigener Hand zu erschaffen und die blühende Vielfalt mit viel Freude zu pflegen und zu ge nießen.

Rund 100 Pädagog*innen nahmen im Vorfeld der Aktion online an einer Informationsveranstaltung zu gartenpädagogischen Themen wie Aussaat, Pflanzung, Pflege und Verarbeitung der Ernte teil. Ab März 2022 konnten dann Bausätze und Erde bei den teilnehmen

den Werkstätten und Gärtnereien abgeholt werden und der Zusammenbau mit den jungen Gärtner*innen star ten. Nach Fertigstellung der Kisten wurde ausgesät und gepflanzt. Manche Bildungseinrichtungen runde ten das Projekt mit eigener Vorkultur, Besuchen in Gärtnereien oder auf dem Pflanzenmarkt sowie Ex pert*innen-Workshops ab. Im Juni gediehen die kleinen Gärten in den Kindergärten und Schulen bereits gut und bereicherten sowohl den urbanen wie auch den ländlichen Raum mit ihrer Vielfalt. Insgesamt sind seit 2019 rund 5.000 Kistengärten mit 730 m² Gartenfläche ent standen.

„GRÜNBUNT“ WURDE 2022 NOCH BUNTER –BAU EINER TROCKENSTEINMAUER

Projektant*in: Bria & Christoph Heinzle

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ startete im März 2022 die Bewerbung des Praxiskurses „Bau einer Trockensteinmauer“. Das Interesse war so groß, dass die zwölf Kursplätze schnell vergeben waren. Drei Tage Wetterglück, ein toller Referent und sehr interes sierte Kursteilnehmer*innen, die unglaublich anpack ten, ermöglichten am dritten Tag sogar noch Ausbesserungsarbeiten an der begehbaren Kräuterspirale bzw. die Erneuerung der Bodenfläche davor.

Das Projekt „grünbunt“ liegt im Bregenzerwald direkt an der Landesstraße und ist wie ein begehbares Schau

Nach getaner Arbeit konnten sich alle Kursteilnehmer*innen auf der Trocken steinmauer ausruhen. FOTO: „ grünbunt “ fenster. Die Öffentlichkeit, der sich die Projektant*innen stellen, indem sie täglich zeigen, was sie tun, schürt bei den vorbeigehenden und -fahrenden Menschen die Neugierde, mehr darüber zu erfahren und zu wissen. Die Gartentüre steht offen, Eintreten ist erwünscht. Mit Viel falt, Toleranz, Gastfreundschaft und Projekten wie dem Bau einer Trockensteinmauer wollen die Projektant*in nen Menschen für ökologisches Gärtnern sowie die För derung und den Schutz der Biodiversität sensibilisieren, damit es rundherum immer mehr „grünbunt“ blüht.

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Garta tuat guat. Die Vorarlberger Kinder- und Schulgarteninitiative

In einer Großstadt Naturschutzprojekte umzu setzen, erscheint vielen Menschen als Wider spruch. Doch gibt es gerade hier viel Bedarf daran. Deshalb freue ich mich, dass in Wien vier Projekte durch den „Grand Prix der Biodiversität“ ausgezeichnet und unterstützt wurden.

Wien

Präsidentin |

Die Schüler*innen sind stolz auf „ihre“ Bienenweide auf dem Schuldach.

auch mit ausreichend Nahrung zu versorgen, wurden im Laufe des Schuljahres mehrere Wiesenflächen im Garten und Pflanzgefäße auf der Dachterrasse mit Blühpflanzen und Bienenwiese bepflanzt. Eine Bienentränke aus Ton wurde direkt neben den Bie nenstöcken aufgestellt. Die Bienenvölker fühlen sich wohl und haben mittlerweile einen zusätzlichen Standort auf dem Dach bekommen. Im Werkunterricht fertigten die Schüler*innen ein Hochbeet an, aus alten Europaletten entstand außerdem ein perfekter Platz für Blumen, um die sich der Schulwart kümmert. Auch auf den Terrassen wird fleißig umgegraben, Altes wird bewahrt und Neues kommt dazu.

Am Umwelttag 2022 drehte sich natürlich alles um Bienen und Honig. Ein Imker erklärte den Schüler*in nen, was sich im Bienenstock so tut und der erste Honig konnte bereits verkostet werden. Eine Ausstellung zeigte zudem, was man alles aus Honig, Wachs und Propolis machen kann.

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1 Bienenprojekt
2 „Vielfalt
3 Totes
4 Böschungspflege
4 2 3 1
ERG Donaustadt
unterm Himmel“
Holz für Biodiversität am Friedhof
für Smaragdeidechse und Co. am Nußberg
FOTO: ERG DONAUSTADT

„VIELFALT UNTERM HIMMEL“

Projektant: Heimo Schedl

Das Gelände der Caritas am Stadtrand im 19. Wiener Gemeindebezirk beherbergt eine besondere Vielfalt an unterschiedlichen Lebensraumtypen, allen voran verschiedene Wiesentypen und Waldflächen, die von Eichen dominiert werden.

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ wur den nun ein kleines Feuchtbiotop angelegt, die Rän der eines bestehenden Gewässers gepflegt sowie Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse gebaut. Außer dem wurden mehrere neue Pflegekonzepte für die unterschiedlichen Wiesentypen erarbeitet, die u. a. eine gestaffelte Mahd vorsahen. Wie wichtig diese für die Schmetterlinge ist, zeigte sich schnell. Während die umliegenden Wiesen der Stadt Wien bereits voll ständig gemäht waren und keine Insektennahrung mehr boten, tummelten sich auf den Caritas-Wiesen unzählige Tagfalter. Im Laufe des Projekts konnten hier sechs der zehn nach der Wiener Naturschutzver ordnung als prioritär ausgewiesenen Schmetter lingsarten erhoben werden: Weißer Waldportier (Brin tesia circe ), Schwarzer Trauerfalter (Neptis rivularis ), Großer Feuerfalter (Lycaena dispar ), Großer Fuchs (Nymphalis polychloros ), Segelfalter (Iphiclides poda lirius ) und Wiener Nachtpfauenauge (Saturnia pyri ).

TOTES HOLZ FÜR BIODIVERSITÄT AM FRIEDHOF

Thomas Filek

Die unterschiedlichsten Tiere und Pflanzen leben auf den Wiener Friedhöfen. Doch wie viele Bewohner gibt es dort tatsächlich? Das herauszufinden, hat sich das Team von BaF (Biodiversität am Friedhof) der Universi tät Wien zur Aufgabe gemacht. Dabei werden in Zu sammenarbeit mit der „Friedhöfe Wien GmbH“ seit April 2021 nicht nur Tiere, sondern auch Pflanzen, Pilze und alles, was sonst noch zur natürlichen Viel falt auf den Friedhofsarealen beiträgt, dokumentiert. Ziel des Projektes ist es, einen Einblick in die Vielfalt zu gewinnen und daraus notwendige Schutzmaßnahmen abzuleiten.

Im Rahmen des „Grand Prix der Biodiversität“ wur den nun am Wiener Zentralfriedhof fünf Totholzecken geschaffen. Von diesen profitieren viele Tiere, von Wildbienen und Käfern über Vögel bis hin zu Igeln. Die neuen Totholzecken bieten zudem die Möglichkeit, die am Friedhof anfallenden Holzschnitte und Pflan zenreste nachhaltig zu kompostieren. Die Entwick lung der Totholzecken wird im Zuge des Projekts „BaF – Biodiversität am Friedhof“ in den nächsten Monaten dokumentiert. Informationsschilder geben darüber hinaus für Friedhofsbesucher*innen einen Einblick in das Projekt.

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Projektant: Die gestaffelte Mahd kam vielen Insekten zugute. FOTO: HEIMO SCHEDL Neben Holz werden auch Grasschnitt und Blätter eingearbeitet und festgetreten. FOTO: THOMAS FILEK (BAF – BIODIVERSITÄT AM FRIEDHOF)

Die Schüler*innen befreiten Teile der Böschung von Bewuchs.

BÖSCHUNGSPFLEGE FÜR SMARAGDEIDECHSE UND CO. AM NUSSBERG

In Wien ist die Östliche Smaragdeidechse (Lacerta viri dis) eine prioritär geschützte Art, die in vier isolierten Populationen im Stadtgebiet lebt. Die größte findet sich im wärmebegünstigten Weinbaugebiet an den Süd hanglagen im 19. Bezirk. Als Habitat dienen die steilen Böschungen und Steinriegel zwischen den Weingärten, die großteils aus krautiger und holziger Vegetation so wie Stein- und Holzstrukturen bestehen.

Die Böschungen zwischen den Rebzeilen liegen brach und werden von Waldrebe, Kratzbeere, Gemeinem Bocksdorn und Gras überwuchert. Deshalb wurden sie im Rah men des „Grand Prix der Biodiversität“ mit hilfe von Schulklassen gepflegt, um den Smaragdeidechsen und vielen weiteren Tieren wieder einen attraktiveren Lebensraum zu bie ten. An sechs Projekttagen am Nußberg wurde gemein sam an den Böschungen gearbeitet und je nach Alters gruppe mit Werkzeugen Gras entfernt, Holzschnitt an gehäuft und auch kleine Mauern wurden aufgeschlich tet. Diese Arbeit wurde ergänzt durch eine naturpäda gogische Führung im Gebiet mit Anschauungsmaterial, spielerischer Artenerhebung und altersangepassten Themenblöcken.

Nachruf

Abschied von Georg Grabherr

Georg Grabherr ist am 25. Oktober 2022 nach langer schwerer Krankheit verstorben. Damit ist einer der ganz großen Naturschützer Österreichs von uns gegangen.

Georg Grabherr hat als Professor für Ökologie und Naturschutz sehr früh auf die Auswirkungen des Klimawandels hingewiesen und das Forschungsprogramm „Gloria“ (Global Observation Research Initiative in Alpine Environments) initiiert, das mittlerweile als globales Netzwerk diese Entwicklungen beobachtet. Als international renommierter Wissenschaftler war er in zahlreichen Gremien vertreten und hat unter anderem maßgeblich an der Erstellung der FaunaFlora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) für ein EU-weites Naturschutznetz mitgewirkt. Darüber hinaus hat er viele Studierende und viele Menschen, die aktuell im Naturschutz tätig sind, geprägt. Für seine Leistungen hat der Naturschutzbund Georg Grabherr 2011 mit dem Österreichischen Naturschutzpreis ausgezeichnet.

„Wer soll es denn sonst tun, wenn nicht ihr!“ Dieser Satz von Georg Grabherr wird wohl allen, die mit ihm im Naturschutz arbeiten durften, in Erinnerung bleiben und auch in Zukunft im Engagement für den Schutz der Biodiversität bestärken.

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Projektantin: DI Yoko Philipina Krenn FOTO: WERNER GAMERITH

AUS DEM BUCHHANDEL: UNSERE TIPPS

Das Ameisenkollektiv

Das komplexe Zusammenleben der Ameisen und ihre verblüffenden Fähigkeiten, miteinander zu kommu nizieren, inspirierten den Autor zu einem ungewöhnlichen Projekt: In vollständig am Computer geschaf fenen 3-D-Zeichnungen gibt er uns tiefe Einblicke in das Staatswesen der Großen Roten Waldameise. Die innovativen digitalen Illustrationen sind vollgepackt mit Informationen über Biologie, Ökolo gie und Verhalten der winzigen Insekten. Ergänzt wer den sie durch fundierte Informationstexte, die auf be sonders gelungene Weise in die Bilder eingebunden sind. Dieses illustrierte Sachbuch fasziniert auf den ersten Blick: ein Meisterstück, das Maßstäbe setzt! Armin Schieb, Kosmos Verlag, 2. Auflage 2022, gebun den, 128 Seiten, 60 Farbtafeln, EAN: 9783440176023, € 35,00

Kranichflug und Blumenuhr

Der Winter des Eichhörnchens

Das Eichhörnchen ist jung und das Leben ist schön! Nüsse sammeln, vergraben und einen guten Winter haben – gar kein Problem. Das Eichhörnchen wird alt. Nüsse sammeln und vergraben ist an strengend. Und Nüsse wiederfin den ein echtes Problem. Manchmal weiß es gar nicht mehr, wonach es sucht. Das macht müde, manchmal traurig oder sogar zornig. Doch dann ergibt plötzlich alles wieder Sinn. Mehrdad Zaeri entführt uns mit seinen magischen Bildern in das Seelenleben des Eichhörnchens. Eine versöhnliche Parabel über das Leben – in eine Bilderbuchgeschichte gefasst von Werner Holzwarth.

Mehrdad Zaeri, Werner Holzwarth, Gerstenberg Verlag, 2022, Hardcover, 32 Seiten, durchgehend farbig, ab 4 Jahren, ISBN 978-3-8369-6169-1, € 19,00

Naturphänomene im Garten beobachten, verstehen und nutzen Entdeckungsreisen in die Natur fangen vor der Haustür an. Tausend kleine und große Prozesse spielen sich hier ab, die faszinierend und aufschlussreich sind – wenn man sie denn bemerkt. Der Autor lädt in seinem Buch dazu ein, die Zeichen, die Wind, Wolken, Pflanzen und Tiere ge ben, mit geschulten Sinnen wahrzunehmen. Gänseblümchen werden so zu Wetterpropheten und Ringelblumen sagen uns, wie spät es ist. Die persönlichen Eindrücke liefern spannende und entspannende Naturerlebnisse, aber auch nützliche Hinweise für die Gartenpraxis. Das Buch ist eine Fundgrube an nützlichem Wissen und unterhaltsamen Fakten, vor allem aber ein gefühlvolles Plädoyer für die Wertschätzung der Natur.

Peter Wohlleben, pala-Verlag, 2019, Hardcover, 160 Seiten, ISBN: 978-3-89566-384-0, € 19,90

Insekten – Was Sie schon immer fragen wollten Über eine Million Insektenarten leben bei uns in einer real existie renden Parallelwelt. Das wirft vie le Fragen auf – und die Antworten darauf stecken voller Überra schungen. Warum sind Insekten wichtig für uns? Nützen sie uns oder schaden sie? Übertragen sie Krankheiten oder helfen sie uns bei der Genesung? Was können wir von Insekten lernen und wie sähe eine Welt ohne Insekten aus? Die Autoren geben Antworten auf 222 Fragen über diese ebenso geheimnisvollen wie faszinierenden Wesen, die unser Leben weitaus mehr beeinflussen als uns im Alltag bewusst wird. Ein Buch, das man nicht mehr so schnell aus der Hand legt! Hannelore Hoch, Ekkehard Wachmann, Quelle & Meyer Verlag, 2022, gebunden, 346 Seiten, 320 farbige Abbil dungen, ISBN/EAN978-3-494-01880-5, € 25,70

Der illustrierte Vogelkalender 2023

Amsel, Drossel, Fink und Star, Sper ber und Zilpzalp – alle diese Vogel arten und noch viele weitere findet man in diesem liebevoll illustrierten Vogeltagebuch! Der praktische Ta schenkalender bietet in seiner Wo chenübersicht ausreichend Platz für persönliche Notizen, Termine, Erin nerungen und natürlich für Vogelsichtungen! Jede Wo che wird ein neuer Vogel in Text und Bild vorgestellt, je den Monat gibt es einen einleitenden Text über die Natur und die Jahreszeiten. Detailgetreue Naturbilder sowie Erstaunliches und Wissenswertes über Vögel begleiten durch das ganze Jahr. Das Vogeltagebuch ist der per fekte Jahreskalender für alle Naturliebhaber*innen, aber auch für alle, die ein schön gestaltetes Tagebuch für ihre Gedanken und Erlebnisse suchen.

Landwirtschaftsverlag, 2022, gebunden, 168 Seiten, EAN 9783784357096, € 18,00

Winterausgabe | natur &land | 108. JG. – Heft 4-2022

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BUCHBESPRECHUNGEN

BUNDESVERBAND

Museumsplatz 2, 5020 Salzburg Mo–Do 8–17, Fr 8–12 Uhr T +43 662 642909 bundesverband@naturschutzbund.at BURGENLAND

Esterhazystraße 15, 7000 Eisenstadt Mo, Mi, Do 8.30–16 Uhr M +43 664 8453048 burgenland@naturschutzbund.at

... IN NEUN LANDESVERBÄNDEN FÜR SIE ERREICHBAR

2 1 - 2017

Bezugsbedingungen: Abo-Jahresbezug ab 2021 (einschließlich Postzustellung): € 29,00 für Österreich, € 33,00 für das Ausland; Abobeginn jederzeit (mit Zusendung aller bis dahin er schienenen Ausgaben des laufenden Jahres); Einzelhefte € 6,50 + Versand (wenn nicht an ders angegeben). Bestellungen nehmen der Naturschutzbund sowie alle Buchhandlungen entgegen. Abbestellungen werden bis 31. 12. eines laufenden Jahres für das nachfolgende Jahr berücksichtigt. Danach automatische Verlängerung um ein Jahr. Bei Nichtlieferung der Zeitschrift ohne Verschulden des Herausgebers besteht kein Anspruch auf Entschädigung.

Bei Fragen zur Nutzung Ihrer personenbezoge nen Daten lesen Sie bitte unsere Datenschutz bestimmungen auf www.naturschutzbund.at/ datenschutz.html oder wenden sich telefo nisch an +43 662 642909-20.

Einladung zur Jahreshauptversammlung

Herausgeber, Eigentümer, Verleger: | naturschutzbund |, Museumsplatz 2, 5020 Salzburg, T +43 662 642909

Präsidium: Univ.-Prof. i. R. Dr. Roman Türk (Präsident), Hildegard Breiner (Vizepräsidentin), Prof. Univ.-Doz. Dr. Johannes Gepp, Univ.-Prof. Dr. Walter Hödl (Vizepräsidenten), Wolfgang Maislinger (Finanzreferent), Martina NebauerRiha (Finanzreferent-Stv.in), Dr. Friedrich Schwarz (Schriftführer), Prof. Mag. Hermann Frühstück (Schriftführer-Stv.), Univ.-Prof. Dr. Walter Kofler (Mitglied)

KÄRNTEN

Adalbert-Stifter-Straße 21, 9500 Villach tel. erreichbar Mo–Fr 8–12, 14–17 Uhr T + F +43 4242 214142 kaernten@naturschutzbund.at

des | naturschutzbund | Salzburg Mittwoch, 5. April 2017

Beginn: 18.00 Uhr

Ort: Hotel-Bräu IMLAUER (früher: Stiegl Bräu), Rainerstraße 14 , 5020 Salzburg

STEIERMARK

Ein „Gutes Leben“ für

ALLE – 2017

Herdergasse 3 8010 Graz Mo–Do 8–15, Fr 8–12 Uhr T +43 316 322377 steiermark@naturschutzbund.at

Museumsplatz 1, Stiege 13, 1070 Wien Bürozeiten variabel M +43 677 62432770 wien@naturschutzbund.at NIEDERÖSTERREICH

Tagesordnung

Geschäftsführung: Mag. Birgit Mair-Markart Redaktionsleitung: ChefR Mag. Dagmar Breschar (DB), T +43 662 642909-13, E-Mail: natur-land@ naturschutzbund.at

Redaktionsmitarbeit: Mag. Birgit Mair-Markart, Mag. Christine Pühringer

Aboverwaltung/Bestellungen: natur-land@naturschutzbund.at, DW 50 Anzeigenmanagement: Mag. Dagmar Breschar DW 13

Bankverbindung: Salzburger Sparkasse, 5020 Salzburg, IBAN AT342040400000018069, BIC SBGSAT2SXXX

1) Begrüßung 2) Feststellung der Beschlussfähigkeit 3) Tätigkeitsbericht durch den Geschäftsführer 4) Bericht des Kassiers 5) Bericht der Rechnungsprüfer 6) Antrag auf Entlastung des Vorstandes 7) Neuwahlen von Vorstand, Fachbeirat und Rechnungsprüfern 8) Vorschau auf Tätigkeiten und Arbeitsprogramm 9) Statuten-Änderung 10) Beschlussfassung über den Voranschlag 11) Beschlussfassung über Mitgliedsbeiträge 12) Beschlussfassung über Anträge 13) Allfälliges

Lektorat: Mag. Johanna Weber, www.lektorat- weber.at Satz, DTP, Druckvorstufe: Elisabeth Kisters Media Druck: Salzkammergut Druck Mittermüller, 4810 Gmunden; gedruckt auf chlorfrei gebleichtem, zertifiziertem Papier. Offenlegung laut Mediengesetz: natur &land ist eine konfessions- und parteiungebundene Zeitschrift, die vom Naturschutzbund heraus gegeben wird.

Kurze Pause

Mariannengasse 32/2/16, 1090 Wien Mo–Do 9–13 Uhr T + F +43 1 4029394 noe@naturschutzbund.at

Präsentation von Bundesgeschäftsführerin Mag. Birgit Mair-Markart: Gemeinsam mehr erreichen –Ausgewählte Projekte des Naturschutzbundes Österreich: Naturbeobachtung, Naturfreikauf, vielfaltleben u. a. m.

Redaktionelles Ziel: Kritische Information zu Fragen des Natur- und Umweltschutzes. Na mentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Autor*innen wieder und decken sich nicht unbedingt mit jener der Redaktion und des Herausgebers.

Geselliger Ausklang

WIEN

VORARLBERG

Schulgasse 7, 6850 Dornbirn Mo, Do 8.30–11.30, 13.30–16 Uhr T +43 5572 29650 vorarlberg@naturschutzbund.at TIROL

OBERÖSTERREICH

Knabenseminarstraße 2, 4040 Linz Mo–Do 8–13 Uhr T +43 732 779279 oberoesterreich@naturschutzbund.at

„Ein gutes Leben für alle Menschen auf unserer schönen Erde!“ Diesem Ziel wollen wir gemein sam mit Ihnen näher kommen. Machen Sie mit! „gutes leben“, das erfolgreiche Mitmach-Projekt des Familien verbandes, lädt Familien und Singles ein, ihren lebensstil zu beleuchten und kleine Verände rungen einzuleiten. Im gesamten Jahr 2016 stand das Thema um welt und Nachhaltigkeit im Mit telpunkt. Mit beginn des Jahres 2017 wurden zusätzliche inhaltliche Schwerpunkte wie Partner schaft oder Willkommenskultur aufgenommen. Die heurigen ak tionszeiträume sind: lebendige Partnerschaft / Einfach essen, einfach trinken / Herzlichkeit verschenken / Tief durchatmen / Den Sonntag feiern / zeiten der besinnung Gutes Leben –einfach essen und einfach trinken geht es Ihnen manchmal auch so, dass Sie von der Fülle und Vielfalt der Konsumwelt fast erschlagen werden? Je bewusster Sie genießen, desto weniger brauchen Sie. „Weisheit und Einfachheit gesellen sich gerne.“ (Russisches Sprichwort)

Im Alpenzoo, Weiherburggasse 37a 6020 Innsbruck M +43 664 4430959 tirol@naturschutzbund.at SALZBURG

Museumsplatz 2, 5020 Salzburg Mo–Do 8.30–17, Fr 8–12 Uhr T +43 662 642909-11 salzburg@naturschutzbund.at

ÖSTERREICHISCHE NATURSCHUTZJUGEND önj

Aktionswoche: 3. bis 9. April 2017

Bundesleitung Angelo-Eustacchio-Gasse 44, 8010 Graz office@naturschutzjugend.at T +43 664 5175889

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Aufgabe: Eine Woche lang bewusst einfach essen und trinken In dieser Woche laden wir Sie ein, einfache Speisen zu kochen. am Montag oder Dienstag werden die lebensmittel für die gan ze restliche Woche eingekauft. zu den Mahlzeiten wird mög lichst nur Wasser aus dem Wasserhahn getrunken. als positiver Nebeneffekt dieser aktionswoche werden sich Ihr Haushaltsmüll und wahrscheinlich auch die Einkaufswege reduzieren. Weitere Details unter: https://www.familie.at/site/salzburg/ angebote/projekte/gutesleben

Artikelübersicht (tabellarisch): www.naturschutzbund.at/naturundland/Archiv/

Der Naturschutzbund wünscht den Mitgliedern und Freunden Frohe Ostern

natur&land-Ausgaben im pdf-Format: http://tinyurl.com/Archivausgaben (archiviert über das OÖ Landesmuseum)

Dr. Hannes AUGUSTIN, Stv. Schriftführerin: Mag. Karin WIDERIN, Kassier: MMag. Dr. Johann NEUMAYER, Stv. Kassierin: Gabriele ESTERER; Redaktionsadresse: Museumsplatz 2, 5020 Salzburg; E-Mail: salzburg@naturschutzbund.at

Der | naturschutzbund | ist Mitglied der Weltnaturschutzorganisation „International Union for Conservation of Nature“

Winterausgabe | natur &land | 108. JG. – Heft 4-2022

Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeug nisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, Druck & Medienwerk GmbH, UW-Nr. 1193

Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, Salzkammergut Druck Mittermüller GesmbH, UW-Nr. 784

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Frühlings-Krokus (Crocus vernus subsp. albiflorus) © Roman Türk Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz Blattlinie: @ktiv für NATUR und UMWELT; Vorstand | naturschutzbund | Salzburg: Stv. Vorsitzender: Mag. Markus LECHNER, Geschäftsführer/Schriftführer:
Danke für die unterstützung: Titelbild:
DVR
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ISSN: 0028-0607
0457884 Erscheinungsdatum: Dezember 2022 OFFIZIELLES ORGAN DES | naturschutzbund | IMPRESSUM SIE
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DAS GRÜNE BAND

Das Grüne Band ist das größte Biotopsystem der Welt. Auf einer Länge von über 12.500 km durch zieht es Europa und reicht vom Nordkap an der Barentssee bis zum Schwarzen Meer bzw. der Adria. Der ehemalige „Todesstreifen“ für Men schen entlang der Grenze zum Eisernen Vorhang entwickelte sich für Pflanzen und Tiere zu einem Rückzugsgebiet. Nach dem Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989 entstand deshalb die Initia tive „Green Belt Europe“, um diesen Biotopver bund von wertvollen Lebensräumen zu schüt zen. Doch es gibt bis heute viele Begehrlichkei ten, die den Zusammenhalt des Grünen Bandes gefährden: Energiewirtschaftliche, Verkehrsund Tourismusprojekte und viele weitere Ideen knabbern daran. Wie besonders die Lebensräume am Grünen Band sind und welche Vielfalt damit quer durch Europa verbunden wird, stellen wir Ihnen in der nächsten Ausgabe von natur&land vor. Gleichzeitig spre chen wir auch aktuelle Gefährdungen an.

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Winterausgabe | natur &land | 108. JG. – Heft 4-2022

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Spuren hinterlassen

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Empfänger Österreichische Post AG MZ 02Z 031442 M | naturschutzbund | Österreich, Museumsplatz 2, 5020 Salzburg VORTEILSTARIF ISSN: 0028-0607 | Heft 4-2022/Dezember NATURBEOBACHTUNG.AT DANN TEILE MIT UNS DEINE BEOBACHTUNGEN AUF ... ODER DER GLEICHNAMIGEN KOSTENLOSEN APP! Hermelin (Mustela erminea) im Winterkleid FOTO: NATURBEOBACHTUNG.AT/MARTIN STRASSER DU FOTOGRAFIERST GERNE UND INTERESSIERST DICH FÜR DIE NATUR?

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