natur&land 3 2016

Page 1

Preis: EUR 6,-

ZEITSCHRIFT DES | naturschutzbund | HEFT 3-2016

VIELFALT IST LEBEN, LEBEN IST VIELFALT! Die Initiative vielfaltleben – ihre Gemeinden und Projekte NATIONALPARK HOHE TAUERN Historischer Grundankauf Größtes Wildnisgebiet geplant

THE WINNER IS…

MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND UND EUROPÄISCHER UNION Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete


PROJEKT 13

In jeder Ausgabe stellen wir Ihnen jeweils ein beispielhaftes Naturschutzprojekt vor, das mit Spendengeldern an den | naturschutzbund | ermöglicht wurde oder daraus mitfinanziert werden konnte.

Projekt: Ankauf eines Erntegerätes für Wiesensaatgut

FÜR DIE VIELFALT IM EINSATZ! aturnahe, blühende Wiesen zählen zu jenen Lebensräumen unserer Kulturlandschaft, die in den vergangenen Jahrzehnten einem massiven Rückgang unterworfen waren. Der Naturschutzbund setzt sich daher das Ziel, nicht nur bestehende, artenreiche Wiesen zu erhalten, sondern auch neue anzulegen. Die Herkunft handelsüblicher Saatgutmischungen entspricht jedoch meist nicht den regionalen Anforderungen. Viele regionaltypische Arten sind außerdem nicht oder nur zu hohen Preisen als Saatgut erhältlich. Daher hat sich der Naturschutzbund Steiermark entschlossen, ein Erntegerät für Wiesensaatgut anzuschaffen, um Samenmaterial von den eigenen artenreichen Wiesen zu gewinnen und dieses auf geeignete Empfängerflächen zu übertragen. Damit wird deren Entwicklung in Richtung mehr pflanzlicher und in Folge auch tierischer Artenvielfalt erheblich beschleunigt. Der erste Ernteeinsatz war schon erfolgreich: Halbtrockenrasen des Naturschutzbundes wurden unter fachlicher Aufsicht schonend beerntet, das Erntegut getrocknet und zwischengelagert. Es wurde zu einem geeigneten Zeitpunkt bereits wieder auf einer Empfängerfläche in unmittelbarer Nähe der Spenderfläche ausgebracht. Der Erfolg wird durch ein mehrjähriges vergleichendes Monitoring kontrolliert. Die Anschaffung des Gerätes sowie erste Einsätze wurden im Rahmen eines Förderprojekts durch den Naturschutzbund Österreich ermöglicht und aus Spendengeldern finanziert.

N

Der „Seed Harvester“ wird händisch geführt und kann somit auch auf Steilflächen eingesetzt werden. Früchte und Samen werden durch rotierende Kunststoffborsten aus dem Pflanzenbestand gebürstet und sammeln sich in einem Sack am unteren Ende des Fangkorbes.

Spendenkonto P.S.K. IBAN AT74 6000 0501 1014 0425 BIC BAWAATWW

Kontakt: Mag. Markus Möslinger, Naturschutzbund Steiermark markus.moeslinger@naturschutzbundsteiermark.at Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016


EDITORIAL Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Eben hat mich eine sehr interessante Pressemitteilung erreicht: Wald mit einer großen Vielfalt an Pflanzen kann besser auf Klimastress reagieren als einer mit geringer Vielfalt. Das konnten Klimaforscher des Potsdamer Klimaforschungsinstituts erstmals anhand von Computersimulationen für das Amazonasgebiet zeigen. Grund dafür ist die Viefalt der Eigenschaften von Pflanzen, die zur Widerstandsfähigkeit des Regenwaldes beiträgt. Denn eine große Artenvielfalt ermöglicht dem Wald, viel von seiner Biomasse wieder aufzubauen. Biodiversität, also die Vielfalt in der Natur, erweist sich laut Studienautoren hier als ein Muss und nicht als hübsches Beiwerk, das nur in Zusammenhang mit Naturschutz betrachtet werden darf. Die Initiative vielfaltleben leistet ihren Beitrag zu mehr Vielfalt in der Natur, bezieht die Bevölkerung in der „Woche der Artenvielfalt“ mit ein und ist dabei immer mehr Gemeinden ins Gemeindenetzwerk aufzunehmen. Einige von ihnen stellen wir im Heft vor und hoffen dabei auf zahlreiche Nachahmung! Besonders erfreulich ist das Engagement so mancher Volksschule und ihrer Lehrerinnen und Lehrer – der Gemeindewettbewerb zur „naturaktivsten Volksschule“ Österreichs beweist es eindrucksvoll.

Ihre

Ingrid Hagenstein Chefredakteurin

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016

1


INHALT 17 04 08

12 12

AKTUELL 01

Editorial

vielfaltleben-Gemeinde-Champion: The winner is…die naturaktivste Volksschule Österreichs

02/03 Inhaltsverzeichnis | Lesermeinung

14

Interview mit Bundesminister Andrä Rupprechter

04

Hohe Tauern: Verein Naturschutzpark verkauft seine Gründe | Ticker

15

Gemeindenetz: alle vielfaltleben-Gemeinden auf einen Blick

05

Hohe Tauern: Größtes Wildnisgebiet Österreichs geplant | Ticker

16

Wir stellen vor: 53 ausgewählte vielfaltlebenGemeinden

06

Hohe Tauern: Ausleitung des Gletscherbaches im Obersulzbachtal vom Tisch | Ticker

34/35 vielfaltleben-Projekte des Naturschutzbundes:

Hohe Tauern: Mehr als 1.000 Flechtenarten

35/36 Sonnentau | Wildkatze: Spürhundekurse

Schweiz: Neuer Weiher für Kreuzkröten dank Biber | Ticker

37

07

THEMA 08

vielfaltleben: Biodiversität auf breiter Fläche Ingrid Hagenstein

Smaragdeidechse | Feldhamster Scharlachkäfer vielfaltleben-Projekt des WWF: innovate4nature 38

vielfaltleben-Projekte des Umweltdachverbandes: Biodiversität & Gesundheit, Biodiversität & Leader, Ich & die Vielfalt

40

vielfaltleben-Projekt von Naturhistorischem Museum & BirdLife: Prioritäten im Vogelschutz

Titelbild: Seine Vorliebe für Getreide wurde dem Feldhamster (Cricetus cricetus) in der Vergangenheit zum Verhängnis. Der Naturschutzbund setzt sich seit Jahren für den Schutz dieses gefährdeten Tieres ein. Mehr auf Seite 34. FOTO: LEOPOLD KANZLER

2

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016


LESERMEINUNG

IHRE MEINUNG

Ab 15 UMWELTRECHT 41

Aarhus Konvention: Gerichtszugang für Umweltorganisationen bitte warten! ÖKOBÜRO

KURZ & BÜNDIG 42

Elritzenhochzeit auf der Tauplitz Prof. Dr. Johannes Gepp Starthilfe für Turmfalken

43

NP Gesäuse: Klimaerwärmung bedroht Naturjuwele NP Thayatal: Neue Pflanzenart entdeckt Mit Muskelkraft zum Amphibienteich

44

46 47 48

Jugendseiten: Olympia im Tierreich Buchtipps (Buchhandel) Bücher der Landesgruppen Impressum, Adressen der Landesgruppen

49 50 52 U2

U3

Abobestellschein Shop Vorschau & Geschenkabos Reihe: Was Spendengelder ermöglichen Termine

Herbstausgabe 3-2016 – Artenkenntnis Mit Interesse las ich ihren Beitrag zur verlorenen Artenkenntnis im aktuellen Natur und Land. Ohne Zweifel ist der schleichende Verlust naturwissenschaftlicher Bildung an den Schulen, insbesondere an BHS, eine in vielerlei Hinsicht problematische Entwicklung. Deren Hintergründe und Folgen sind wohl nicht so einfach und eindeutig abzuhandeln. In diesem Zusammenhang erlaube ich mir jedoch der Vollständigkeit halber auf unsere Schule hinzuweisen, der Höheren Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft in Yspertal. Wir sind in der glücklichen Lage, aufgrund unserer fachlichen Ausrichtung (noch) relativ viele Stunden in den Naturwissenschaften anbieten zu können. So haben wir etwa 13 Stunden Chemie und 13 Stunden Biologie in fünf Jahren im Lehrplan. Gerade dies wird bei den SchülerInnen immer wieder als wesentlicher Beweggrund für den Besuch unserer Schule genannt. Bei uns lernen SchülerInnen sogar das wissenschaftliche Bestimmen von Arten am Beispiel der Pflanzen (Exkursionsflora Österreich/Rothmaler) sowie des Makrozoobenthos zur Gewässergütebestimmung. In diesem Zusammenhang sind wir also sicher eine Ausnahmeerscheinung in der heimischen Bildungslandschaft und es hätte uns gefreut in ihrer Ausgabe Erwähnung zu finden. Falls Ihnen unsere Institution nicht bekannt sein sollte, stehe ich gerne für weitere Informationen zur Verfügung und würde mich freuen einmal bei Gelegenheit Erwähnung in ihrem Magazin zu finden. www.hluwyspertal.ac.at DI Peter Böhm, Fachbereichskoordinator für Naturwissenschaften | Höhere Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft | 3683 Yspertal Antwort der Redaktion: Sie können sich bei der Vielfalt an Schultypen und Sonderformen sicher vorstellen, dass nicht alle erfasst werden konnten. Es gäbe neben Ihrer Schule noch weitere, die es verdient hätten mit einem Beitrag aufzuscheinen. Das hätte jedoch den Umfang der Zeitschrift gesprengt. Ihre Schule ist mir im Frühjahr erstmals durch einen Wildbienenbestimmungskurs über unseren Bienenschutzfonds bekannt geworden, sodass ich auch Ihre Schule für die Broschüre in Betracht gezogen hatte. Letztlich musste ich aber den Umfang begrenzen, weshalb es zu keiner Kontaktaufnahme gekommen ist. Ich bin mir sicher, dass sich in naher Zukunft eine Gelegenheit bieten wird über die Aktivitäten Ihrer Schule zu berichten.

Fotografie im Blut ? Natur im Herzen ?

Wir wollen Ihre Bilder !

www.piclease.com Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016

Die Naturbildagentur

3


TITELTHEMA

Einige der Paten mit ihren Schützlingen: Erwin Steinhauer (Feldhamster), Claudia Reiterer (Europ. Wildkatze), Karl Ploberger (Sonnentau) (v. l.)

VIELFALTLEBEN IST DIE GRÖSSTE, JEMALS IN ÖSTERREICH DURCHGEFÜHRTE KAMPAGNE FÜR DEN ERHALT DER HEIMISCHEN ARTEN- UND LEBENSRAUMVIELFALT. IHRE ZENTRALEN ELEMENTE UMFASSEN SCHUTZAKTIVITÄTEN FÜR AUSGEWÄHLTE ARTEN UND LEBENSRÄUME, DAS GEMEINDENETZ, KOOPERATIONEN MIT DER WIRTSCHAFT SOWIE PROJEKTE ZUR VERBESSERUNG DES BEWUSSTSEINS UND WISSENS ÜBER DIE LEBENSVIELFALT, WIE DIE JÄHRLICHE WOCHE DER ARTENVIELFALT MIT EINEM REIGEN VON VERANSTALTUNGEN. INGRID HAGENSTEIN

www.vielfaltleben.at

8

ereits 2009 fiel der Startschuss für diese Biodiversitätsinitiative. Sie wird vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) gemeinsam mit dem Naturschutzbund und vielen weiteren Partnerorganisationen durchgeführt. Zu ihnen zählen heute die Vogelschutzorganisation BirdLife, der WWF, der Umweltdachverband und das Naturhistorische Museum Wien. Auch viele Prominente wie der Schauspieler Erwin Steinhauer, die ORF-Moderatorin Claudia Reiterer oder Biogärtner Karl Ploberger stellten sich gleich zu Beginn der Kampagne als Paten für ausgewählte Tier- und Pflanzenarten zur Verfügung. Sie gingen mit gutem Beispiel voran und riefen dazu auf, aktiv für „ihre“ Schützlinge zu werden.

B

Aufbau eines Gemeindenetzes Das Gemeindenetz umfasst Gemeinden, die vorbildhafte Natur- und Umweltschutzaktivitäten auf ihrem Gemeindegebiet setzen und damit zeigen, dass ihnen Natur und Umwelt am Herzen liegen. Zahlreiche Partner sind ebenso eingebunden wie die Bevölkerung. „Jeder kann etwas beitragen!“ ist die Kernbotschaft der Initiative, die sich deshalb speziell an lokale Akteurinnen und Akteure richtet, die in ihrer Gemeinde oder Region etwas bewegen wollen. Gemeinden können nämlich bei der Gestaltung ihrer Straßenränder, Parks und öffentlichen Flächen, aber

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016


BIODIVERSITÄT AUF BREITER FLÄCHE

auch von Schulgebäuden oder Friedhöfen eine Vorbildfunktion übernehmen. Auch im Bereich Bewusstseinsbildung kommt ihnen eine wesentliche Rolle zu. Bis zu sechs Mal jährlich informieren wir alle vielfaltleben-Gemeinden mit einem eigenen Newsletter. Darin finden sich neue Projekte, nützliche Informationen und alles Wissenswerte zum Thema Artenschutz und Biodiversität im Rahmen des Gemeindenetzwerkes. Das derzeitige Gemeindenetz umfasst eine Südtiroler und 126 österreichische Gemeinden, die jüngsten Mitglieder sind seit Juli die Stadt Linz und seit August Millstatt. Eine Auswahl dieser Gemeinden dürfen wir „vor den Vorhang“ holen und Ihnen deren Natur- und Umweltaktivitäten kurz vorstellen – nachzulesen ab Seite 15.

FOTOS V. L.: K. MICHALSKI; ORF/H. LEITNER; D. BRESCHAR; R. STRASSER (GR. BILD);C. ROLAND; D. MANHART; NATURPARK KAUNERGRAT

vielfaltleben Im Bild Bundesminister Andrä Rupprechter inmitten aller Nominierten für den Gemeinde-Champion 2014. Sie repräsentieren das Gemeindenetz und sind wichtige Botschafter für den Erhalt des Artenreichtums in der Natur.

Wie wird man überhaupt vielfaltleben-Gemeinde? Dafür gilt es eine „Gemeindeerklärung“ zu unterschreiben, mit der eine Gemeinde kundtut, dass sie bereit ist, konkrete Schritte zur Erhaltung und Förderung der biologischen Vielfalt zu setzen*. Dabei können sowohl bestehende Projekte in das vielfaltleben-Netzwerk als auch neue Ideen und Projekte eingebracht werden. Die Gemeinde sagt mit der Unterzeichnung zu, konkrete Schritte für mehr Vielfalt zu planen (Projektplan) und innerhalb eines Jahres mit deren Umsetzung zu beginnen. Die Teilnahme ist natürlich kostenfrei!

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016

*Link zum Gemeindenetz: https://www.bmlfuw.gv.at/umwelt/ natur-artenschutz/vielfaltleben/ gemeindenetz/beitritt.html

9


TITELTHEMA Eine vielfaltleben-Gemeinde... ✿…zeigt ihren Bürgerinnen und Bürgern, dass ihr aktiver Einsatz für die Arten- und Lebensraumvielfalt die Lebensqualität in ihrer Gemeinde hebt. ✿…beweist die Kompetenz in der Entwicklung nachhaltiger Konzepte. ✿…profitiert von einer österreichweiten Initiative, die Projektideen und Ansatzpunkte zum Schutz der Biologischen Vielfalt zur Verfügung stellt. ✿…kann ihr Engagement und ihre Ideen durch vielfaltleben nach außen tragen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. ✿…bekommt auf Anfrage eine Liste mit Expertinnen und Experten aus allen Fachrichtungen kostenlos zur Verfügung gestellt, um rasch optimale Ansprechpartner zu finden.

Wettbewerb: Wer wird Gemeinde-Champion?

Winnie, die Wildkatze ist das Maskottchen des diesjährigen Wettbewerbs mit Volksschulen.

Partnerprojekte: Vogelschutzhauben auf Strommasten für Uhu & Co, Graffitimalen bei „Jugend trifft Biodiversität“ und Spürbarmachen von Wechselwirkungen zwischen Biodiversität und Gesundheit.

Als Anerkennung für Leistungen rund um Natur- und Umweltschutz werden alle zwei Jahre vielfaltleben-Champions gekürt – 2016 kommen die naturaktivsten Volksschulen zum Zug: 83 aus ganz Österreich haben beim diesjährigen vielfaltleben-Wettbewerb mitgemacht. Eine Jury hat nun aus den zahlreichen tollen, eingereichten Projekten den Champion ausgewählt – eine ziemlich schwere Entscheidung bei so vielen außergewöhnlichen Projekten! Mehr darüber auf Seite 12/13.

Projekte Jede der Partnerorganisationen betreut eigene Projekte. Beim Naturschutzbund umfassen diese aktuell die Artenschutzprojekte für Wildkatze, Smaragdeidechse, Sonnentau, Feldhamster und Scharlachkäfer. Das Naturhistorische Museum Wien und BirdLife führen gemeinsam ein Projekt mit drei Modulen durch, die sich im Wesentlichen mit dem Vogelschutz in Österreich (Stromtod von Vögeln) und der Bewusstseinsbildung bei Kindern und Jugendlichen in Sachen Biodiversität beschäftigen. In diese Kerbe schlägt auch eines der drei Projekte des Umweltdachverbandes (UWD) mit dem Titel „Ich und die Vielfalt. Jugend trifft Biodiversität“. Die weiteren Projekte des UWD sollen den Austausch zwischen Akteuren der Regionalentwicklung und des Naturschutzes vorantreiben bzw. Wechselwirkungen zwischen Biodiversität und Gesundheit aufzeigen. Der WWF wiederum hat die Initiative „innovate4nature“ gestartet, mit der Geschäftsideen zum Schutz und Erhalt der Biodiversität gesucht werden. Näheres zu allen Projekten finden Sie ab Seite 34.

FOTOS V. L.: REMO PROBST; HELMUT HEIMPEL; NATURFREUNDE INTERNATIONALE (2); MELANIE SALZL

10

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016


http://naturschutzbund.at/wochederartenvielfalt.html FOTOS V. L.: HANNES AUGUSTIN; KLAUS MICHALEK

Woche der Artenvielfalt Sie ist sozusagen der jährliche vielfaltleben-Höhepunkt, zu der Naturschutzbund und BMLFUW rund um den „Internationalen Tag der Biologischen Vielfalt“ am 22. Mai zu zahlreichen „Events“ in ganz Österreich einladen. Mit ihren Angeboten zeigen verschiedene Veranstalter, wie vielfältig die Natur vor der Haustür ist. Ob nächtliches Fledermausbeobachten oder ein Besuch der Moorgeister, ob Orchideenwanderung, Umweltbaustelle oder Wildkatzen-Fütterung, hier ist für alle großen und kleinen „Naturprofis“ und „Naturanfänger“ etwas dabei. Schirmherrin der „Woche der Artenvielfalt“ ist Maggie Entenfellner.

Wie kann man Veranstaltungen einbringen? Damit ein möglichst vielfältiges Programm entsteht, werden jährlich Partner gesucht, die ihre öffentliche(n) Veranstaltung(en) rund um den „Internationalen Tag der Biologischen Vielfalt“ unter das Motto vielfaltleben stellen. Willkommen ist alles, was sich der Arten- und Lebensraumvielfalt widmet, also Exkursionen, Infostände, Forschungs- und Aktionstage, Pflegeaktionen, Tagungen u. v. m. Wir haben dazu eine eigene Website gestaltet, auf der zeitgerecht alle Events eingetragen werden können. Ein Newsletter-Aufruf informiert darüber alle Veranstalter der Vorjahre, eine Newsletter-Nachlese 2016 gibt Eindrücke von der Woche wieder. Etliche Projekte sind in den acht Jahren, seit die Kampagne durchgeführt wird, erfolgreich abgeschlossen worden, einige laufen weiter, neue sind hinzugekommen. Schon die Erfolge der ersten beiden Jahre konnten sich sehen lassen: eine Verdopplung der Seeadlerbrutpaare mit 20 Jungvögeln, die Entdeckung von 200 Feldhamstern in NÖ oder die Meldung von 70 Hinweisen auf Wildkatzenvorkommen – mittlerweile sind es ca. 330! So ist es nicht verwunderlich, dass vielfaltleben bereits 2010 von der EU-Kommission zur besten europäischen Kampagne im Umweltbereich ausgezeichnet wurde. www.vielfaltleben.at

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016

Woche der Artenvielfalt 2016: Von kalt und regnerisch bis sommerlich war alles dabei. Doch davon ließen sich die Besucher der über 270 Veranstaltungen in ganz Österreich nicht abschrecken.

vielfaltleben-Partner: ASFINAG Bienenfreunde BIOSA Bundesforste Erdal Esterházy Freunde des Hollabrunner Waldes Gemeindebund Güterdirektion Schloss Halbturn Ja! Natürlich Kommunalkredit Krone MARTHA forum Nationalparks Austria Naturpark Kaunergrat ÖBB ÖKF Dachverband österreichischer Anglerverein ORF Österreichischer Fischereiverband Plattform Imkerinnen Österreich Post AG Raiffeisen Schlosshof Stiftung Fürst Liechtenstein Tiergarten Schönbrunn Umweltbeauftragte der Kirche Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände Austrian Power Grid AG

11


TITELTHEMA

„The winner Für das Projekt „Immobilie gesucht – wer wohnt wo?“ erhielt die VS Micheldorf den 1. Preis. Die Schulkinder bauen Insektenhotels und Vogelnistkästen, beobachten die Bewohner, lernen dabei die Artenvielfalt kennen und wie diese gefördert werden kann.

2016

n diesem Jahr standen besonders aktive Volksschulen und deren Lehrerinnen und Lehrer im Mittelpunkt des Wettbewerbs, ist doch Naturschutzengagement mit und von Kindern eine Investition in unsere Zukunft. Der Wettbewerb will in diesem Sinne das Bewusstsein für Artenvielfalt, Natur- und Umweltschutz bei den Kindern fördern und stärken. Der Einsatz der Lehrpersonen soll öffentlich gezeigt und diese vor den Vorhang geholt werden. Die lokalen Aktivitäten für die Artenvielfalt der Volksschule werden damit weit über die Gemeinde-, Bezirks- und Landesgrenzen bekannt gemacht.

I

FOTO: ÖNB/REINHARD BREIN

Bereits zum vierten Mal wurde der vielfaltleben-Gemeinde-Champion ausgeschrieben. Prämiert wird beispielhaftes, lokales Engagement für die Artenvielfalt.

Hauptpreis ist ein Konzert in der Siegergemeinde mit „Bluatschink“.

Von der Kräuterspirale im Schulgarten über Schultheateraufführungen zum Thema Natur- und Umweltschutz bis zu Müllsammelaktionen oder Schulschwerpunkten für die Nachhaltigkeit waren der Ideenvielfalt keine Grenzen gesetzt. Die kreativsten und nachhaltigsten Aktivitäten wurden nun mit attraktiven Preisen ausgezeichnet.

Preise & Gewinner Die vielfaltleben-Champion-Schule kommt in den Genuss eines ganz besonderen Preises: Die Tiroler Musikband Bluatschink gibt in der Gewinner-Gemeinde ein Familienkonzert für alle LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern! Als 2. und 3. Preis sowie den Sonderpreis für die beste Kooperation von Schule und Gemeinde gibt es attraktive Sachpreise – Naturbücher oder „Forscherausrüstungen“. Alle Infos zur Kampagne und zum Wettbewerb: www.vielfaltleben.at www.naturschutzbund.at (Projekte)

12

FOTO: VS ST. JOHANN

Was konnte eingereicht werden?

Sonderpreis: Beste Kooperation von Schule und Gemeinde VOLKSSCHULE ST. JOHANN IM SAGGAUTAL (STEIERMARK) Der St. Hanser Natur-Spielplatz mit „Napukis Geheimnis“ wurde in Zusammenarbeit von Gemeinde, Öko-Team Graz, Naturparkschule und den Kindern errichtet. Die Naturerlebnisstationen (Rätseltour) regen zum Forschen und spielerischen Lernen an.

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016


is“… 2016

VOLKSSCHULE MICHELDORF (KÄRNTEN)

2. Preis

ex aequo

FOTO: ROBERT OBMANN

FOTO: VS ST. MAREIN

Lebensräume entdecken, Tiere und Pflanzen darin erforschen, Zusammenhänge verstehen sind die Inhalte eines dreijährigen Projektes, die die Jury überzeugt haben. FOTOS: ULRIKE RHOMBERG

2. Preis

VOLKSSCHULE ST. MAREIN (STEIERMARK)

VOLKSSCHULE DORNBIRN-HASELSTAUDEN (VLB)

„Auf den Spuren der Walddetektive“ heißt das zweijährige Projekt der Naturparkschule St. Marein bei Neumarkt. Durch das vielfältige Forschen, Handeln und Entdecken können sich die Kinder mithilfe von Fachleuten selbst zu Naturexpertinnen und -experten und Walddetektiven entwickeln. Wald- und Wildtage mit Ortsbäuerinnen und Jägern gehören ebenso zum Programm wie Baumpflanzungen im Schluchtwald der Graggerschlucht und Naturerlebnisspiele (nach Joseph Cornell) rund um den Wald.

„Lebens(t)raum Schule, Garten & Natur“ lautet der Titel dieses Projektes. Während des Unterrichtes, in der Mittagsund Nachmittagsbetreuung wird das Umweltbewusstsein der Kinder geweckt: Sie wirken bei der Neugestaltung des Schulgartens samt Teich mit, erleben und spüren die Natur beim praktischen Arbeiten im „Nutzgarten“. Dabei wird auch gesunde Ernährung erfahrbar gemacht. Beim Bau eines Honigbienenstandes, eines Insektenhotels und eines Zaunes werden die handwerklichen Fähigkeiten geschult.

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016

13


INTERVIEW

Interview mit Bundesminister Andrä Rupprechter Warum liegt Ihnen die Artenvielfalt in Österreich so am Herzen?

Ich bin stolz auf unser schönes Land und seine enorme Vielfalt an Pflanzen, Tieren sowie Lebensräumen. Österreich zählt zu den artenreichsten Ländern Mitteleuropas. Wir beherbergen rund 68.000 verschiedene Arten, davon mehr als 700 endemische Arten. Sie kommen weltweit nur bei uns vor, wie zum Beispiel die Innsbrucker Küchenschelle oder die Kärntner Wulfenia. Eine der wichtigsten Aufgaben ist es, dafür zu sorgen, dass diese natürliche Vielfalt auch für die nächsten Generationen erhalten bleibt. Sie sorgt für gesunde und vielfältige Lebensmittel, ermöglicht Erholung, sichert Arbeitsplätze und dient als Ausgangsbasis für Medikamente, Kosmetika sowie innovative, technische Entwicklungen. Mein Ressort hat ein sehr erfolgreiches AgrarUmweltprogramm entwickelt, das ganz im Zeichen einer umweltbewussten, nachhaltigen Landwirtschaft steht. Zudem bin ich auch für unsere sechs Österreichischen Nationalparks und die heimischen Wälder verantwortlich. Beispielsweise haben wir ein modernes Forstgesetz entwickelt, das die nachhaltige Pflege der Wälder und damit zugleich auch den Schutz der Bevölkerung vor Naturgefahren sicherstellt. Der Schutz der Natur und unserer Umwelt ist ein zentraler Aspekt meiner täglichen Arbeit. Welche Ziele verfolgen Sie mit der Initiative vielfaltleben?

FOTO: BMLFUW/ ALEXANDER HAIDEN

14

der Naturschutz-, Landwirtschafts- und Forstpolitik. Es ist eine gemeinsame Aufgabe aller Menschen, die in diesem Land leben. Jede und jeder Einzelne kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten, sei es durch die Pflanzenwahl im eigenen Garten, den Kauf von regionalen Lebensmitteln oder die verstärkte Nutzung des Fahrrads sowie öffentlicher Verkehrsmittel. Das wollen wir der Bevölkerung vermitteln, dazu setzt vielfaltleben gleich auf mehreren Ebenen an. Gemeinsam mit den Natur- und Umweltschutzorganisationen WWF, BirdLife und dem Naturschutzbund werden Schutzprojekte zu gefährdeten Arten in ganz Österreich durchgeführt. Gemeinden, die ein Biodiversitäts-Programm entwickeln, können Partner im Gemeinde-Netzwerk werden. Dabei sollen möglichst viele Sektoren eingebunden werden – vor allem auch die Wirtschaft. Bei den vielfaltleben-Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung ist die Jugend eine zentrale Zielgruppe. Zum Beispiel zählen die österreichischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder zu den Partnern unserer Initiative. Besonders spannende Projekte sind unter anderem der „Artenkompass“ oder der Startup-Wettbewerb „innovate4nature“. Im Rahmen der Initiative organisiert der | naturschutzbund | die „Woche der Artenvielfalt“, fördert Artenschutzprojekte und baut ein Netzwerk an vielfaltleben-Gemeinden auf. Was sind für Sie persönlich die größten Erfolge der Initiative?

Der Naturschutzbund ist ein sehr wichtiger Partner von vielfaltleben. Auf die Erfolge unserer Zusammenarbeit können wir mit gutem Recht stolz sein. Die Woche der Artenvielfalt und das Gemeinde-Netzwerk sind Herzstücke dieser Initiative. Ziel ist es, viele Menschen zu mobilisieren und zu motivieren – das ist uns gemeinsam mit dem Naturschutzbund sehr erfolgreich gelungen. Besonders stolz bin ich auf unsere vielfaltlebenGemeinde-Champions, die wir heuer bereits zum vierten Mal küren. Gesucht wurden die „Best of Austria“ Vielfalts-Volksschulen, die sich besonders für den Erhalt der Vielfalt engagieren. Wir müssen Kinder und Jugendliche so früh wie möglich für dieses Thema sensibilisieren – denn sie sind die Zukunft.

Interview: Ingrid Hagenstein

Die Initiative vielfaltleben ist in vielfacher Hinsicht einzigartig. Ziel ist, gefährdete Arten und ihre Lebensräume zu erhalten sowie Kräfte für den Erhalt unserer Lebensvielfalt zu bündeln. Der Schutz dieser Vielfalt ist nicht allein eine Aufgabe

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016


THEMA

-GEMEINDENETZ (127, STAND 8. 8.) Niederösterreich (35) 2002 Marktgemeinde Großmugl 2083 Stadtgemeinde Hardegg 2120 Stadtgemeinde Wolkersdorf im Weinviertel 2122 Marktgemeinde Ulrichskirchen-Schleinbach 2134 Marktgemeinde Staatz 2232 Stadtgemeinde Deutsch-Wagram 2274 Marktgemeinde Rabensburg 2292 Gemeinde Engelhartstetten 2293 Stadtgemeinde Marchegg 2301 Stadtgemeinde Groß-Enzersdorf 2320 Gemeinde Rauchenwarth 2340 Stadtgemeinde Mödling 2353 Marktgemeinde Guntramsdorf 2492 Marktgemeinde Zillingdorf 2521 Marktgemeinde Trumau 2522 Marktgemeinde Oberwaltersdorf 2523 Gemeinde Tattendorf 2551 Gemeinde Enzesfeld-Lindabrunn 2673 Gemeinde Breitenstein 2721 Marktgemeinde Bad Fischau-Brunn 2860 Stadtgemeinde Kirchschlag in der Buckligen Welt 3003 Marktgemeinde Gablitz 3100 Stadtgemeinde St. Pölten 3233 Marktgemeinde Kilb 3332 Marktgemeinde Sonntagberg 3340 Stadtgemeinde Waidhofen an der Ybbs 3382 Marktgemeinde Loosdorf 3433 Marktgemeinde Königstetten 3451 Marktgemeinde Michelhausen 3454 Gemeinde Sitzenberg-Reidling 3631 Marktgemeinde Ottenschlag 3672 Marktgemeinde Maria Taferl 3730 Stadtgemeinde Eggenburg 3943 Stadtgemeinde Schrems 3972 Marktgemeinde Bad Großpertholz Burgenland (30) Gemeinde Deutsch Jahrndorf Bgld 2423 2443 Gemeinde Stotzing Bgld 7000 Stadtgemeinde Eisenstadt 7034 Gemeinde Zillingtal 7091 Marktgemeinde Breitenbrunn 7093 Marktgemeinde Jois 7100 Stadtgemeinde Neusiedl am See 7161 Marktgemeinde St. Andrä am Zicksee 7323 Gemeinde Ritzing 7341 Marktgemeinde Markt St. Martin 7344 Marktgemeinde Stoob 7361 Marktgemeinde Lutzmannsburg 7372 Marktgemeinde Draßmarkt 7422 Marktgemeinde Riedlingsdorf 7423 Gemeinde Grafenschachen 7431 Gemeinde Bad Tatzmannsdorf 7432 Gemeinde Oberschützen 7461 Stadtgemeinde Stadtschlaining 7471 Marktgemeinde Rechnitz 7512 Gemeinde Badersdorf 7521 Marktgemeinde Eberau 7521 Gemeinde Bildein 7522 Gemeinde Heiligenbrunn 7522 Marktgemeinde Strem 7533 Marktgemeinde Ollersdorf im Burgenland 7535 Gemeinde Rauchwart 7535 Marktgemeinde St. Michael im Burgenland 7540 Gemeinde Tobaj 8380 Stadtgemeinde Jennersdorf 8385 Marktgemeinde Neuhaus am Klausenbach

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016

Steiermark (20) Gemeinde St. Radegund bei Graz 8061 8160 Stadtgemeinde Weiz 8184 Marktgemeinde Anger 8230 Stadtgemeinde Hartberg 8301 Marktgemeinde Laßnitzhöhe 8403 Marktgemeinde Lebring-St. Margarethen 8424 Gemeinde Gabersdorf 8482 Stadtgemeinde Mureck ehem. Gemeinde Gosdorf 8490 Stadtgemeinde Bad Radkersburg 8502 Marktgemeinde Lannach 8543 Gemeinde St. Martin im Sulmtal 8712 Gemeinde Proleb 8714 Marktgemeinde Kraubath an der Mur 8742 Gemeinde Obdach 8750 Stadtgemeinde Judenburg 8755 Gemeinde St. Peter ob Judenburg 8820 Marktgemeinde Neumarkt ehem. Kulm am Zirbitz 8822 Gemeinde Mühlen 8911 Marktgemeinde Admont 8931 Gemeinde Landl Oberösterreich (15) Stadtgemeinde Linz 4020 4053 Stadtamt Ansfelden 4090 Marktgemeinde Engelhartszell 4153 Marktgemeinde Peilstein 4163 Gemeindeamt Klaffer am Hochficht 4170 Marktgemeinde Haslach an der Mühl 4180 Marktgemeinde Zwettl an der Rodl 4272 Gemeindeamt Weitersfelden 4351 Marktgemeinde Saxen 4540 Stadtgemeinde Bad Hall 4563 Marktgemeinde Micheldorf in Oberösterreich 4591 Marktgemeinde Molln 4731 Marktgemeinde Prambachkirchen 4932 Gemeinde Kirchheim im Innkreis 5271 Gemeinde Moosbach Tirol und Vorarlberg (11) Gemeinde Arzl im Pitztal 6471 6473 Gemeinde Wenns 6474 Gemeinde Jerzens 6481 Gemeinde St. Leonhard im Pitztal 6521 Gemeinde Fliess 6522 Gemeinde Kauns 6524 Gemeinde Kaunertal 6525 Gemeinde Faggen 6527 Gemeinde Kaunerberg 6830 Marktgemeinde Rankweil 9974 Gemeinde Prägraten a. G. Salzburg (9) Stadtgemeinde Salzburg 5020 5111 Gemeinde Bürmoos 5112 Gemeindeamt Lamprechtshausen 5202 Stadtgemeinde Neumarkt am Wallersee 5300 Gemeindeamt Hallwang 5671 Gemeinde Bruck an der Großglocknerstraße 5672 Gemeindeamt Fusch 5724 Gemeinde Stuhlfelden 5760 Stadtgemeinde Saalfelden Kärnten (6) Gemeinde Kappel am Krappfeld 9321 9330 Gemeinde Mölbling 9551 Gemeinde Steindorf am Ossiacher See 9613 Gemeinde Feistritz an der Gail 9811 Gemeinde Lendorf 9872 Marktgemeinde Millstatt (ab August 2016) Südtirol 39011 Gemeinde Lana an der Etsch

15


: llen vor e t s r i W

D

as aktuelle Gemeindenetz umfasst 1 Südtiroler und 126 österreichische Gemeinden. Die N E D jüngsten Mitglieder sind seit Juli die N GEMEI Stadt Linz und seit August die Marktgemeinde Millstatt. Sie alle haben die „Gemeindeerklärung“ unterzeichnet, in der sie sich verpflichten die biologische Vielfalt zu erhalten und zu fördern (siehe Bild). Wir haben eine Auswahl von 53 Gemeinden zusammengestellt, deren Natur- und Umweltschutzaktivitäten wir Ihnen hier vorstellen möchten.

Niederösterreich

In der Marktgemeinde hegen und pflegen ehrenamtliche Helfer aus der Bevölkerung unter der Leitung des Naturschutzbundes NÖ und anderer Experten zwei besonders schützenswerte Lebensräume. Einer davon ist ein seltener Felstrockenrasen auf dem Staatzer Berg, der gefährdete Tier- und Pflanzengemeinschaften beheimatet. Diese benötigen direkte Sonneneinstrahlung und vertragen keine Beschattung, weshalb hier regelmäßig die Holzgewächse entfernt werden müssen. Um der Natur ein Stück Lebensraum zurückzugeben, die Wasserqualität und verfügbarkeit zu erhöhen und die Biodiversität zu fördern, wurde in einem pionierhaften Projekt ein gemeindeübergreifendes Biotopverbundsystem initiiert: Auf Staatzer Gemeindegebiet wurden im Zuge dessen zahlreiche Teiche angelegt, kilometerlange Gräben verschlungen und Ufer abgeflacht sowie tausende Sträucher und Bäume gepflanzt.

Felstrockenras en am Staatzer

Berg und Feuc htbiotop

FOTO: ALEXANDRA BLEICH

DEUTSCH-WAGRAM

ltstadtrat Franz Spehn Spaß muss sein! Umwermausnacht. bei der Flede

16

FOTO: GEMEIND E STAATZ

STAATZ

ng“ deerkläru „Gemein

In der Stadtgemeinde Deutsch-Wagram flattert es nachts! Deshalb wurden bereits zahlreiche Fledermauskästen am Rußbach und am Marchfeldkanal montiert, die liebevoll betreut werden. Auf Einladung der Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal und der Stadtgemeinde veranstaltete die Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich (KFFÖ) auch eine faszinierende Fledermausnacht. Hier wurde nicht nur von der Nützlichkeit dieser nachtaktiven Tiere berichtet (eine Fledermaus frisst bis zu 1.000 Insekten in einer Nacht), sondern auch darüber informiert, was jeder Mensch zum Fledermausschutz beitragen kann: z. B. keine Insektizide und Pestizide verwenden, naturnah gärtnern, Dachböden offen halten, Fledermausquartiere betreuen und melden.

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016


VIELFALTLEBEN-GEMEINDENETZ

Im Rahmen der Dorf- und Stadterneuerung treffen sich jedes Jahr viele freiwillige Helfer, die tatkräftig Spaten und Rechen zur Hand nehmen und verschiedene Stellen im Stadtzentrum mit Sommerblumen bepflanzen und pflegen. Das Ergebnis verschönert nicht nur das Ortsbild, sondern gibt der Artenvielfalt Platz und den Bienen & Co wichtige Nahrung. Schon traditionell ist die Ufer- und Gewässerreinigungsaktion an den Gewässern Mühlwasser-Lobau, Donauoderkanal II und III und am Teich Lobau in Aspern. Groß und Klein helfen mit, die Natur vom illegal deponierten Müll zu befreien. Anhängerweise muss der Müll abtransportiert und fachgerecht entsorgt werden. „Ein Wahnsinn!“, ärgert sich der Bürgermeister immer wieder über die unschönen Fundstücke. Der 2015 erstellte Masterplan für die Stadterneuerung umfasst u. a. die Schaffung fußgänger- und radfahrerfreundlicher Verkehrswege und eine Neugestaltung des Ortszentrums.

Niederösterreich FOTOS: GEMEIND E GROß-ENZER SDORF

GROSS-ENZERSDORF

Flurreinigungs ak Tomsic freut sition mit Freiwilligen. Bgm. Hu ch über die Bl umenpflanzak bert tion.

utzgebiet Eichkogel Trockenrasen im Natursch

ZILLINGDORF Im Rahmen einer internationalen Konferenz in Bratislava zum Thema Alpen-Karpaten-Korridor wurden auch die Verdienste der Gemeinde Zillingdorf im Bereich der Ökologie gewürdigt. In der Gemeinde bemüht man sich schon seit vielen Jahren die bereits vorhandenen und neu geschaffenen Biotope zu vernetzen. Das Ziel ist, den Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu verbessern und den Austausch zwischen diesen Trittsteinbiotopen zuzulassen und zu fördern. So wurden heuer zu Jahresbeginn zwei neue Absetzbecken im Bereich des Hauswiesgrabens fertiggestellt. Hier ist ein weiteres, wertvolles Biotop entstanden. Im Rathaus selber sind derzeit 20 Europäische Sumpfschildkröten zuhause, die später in die Zillingdorfer Feuchtbiotope ausgewildert werden.

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016

Die Marktgemeinde liegt am westlichen Rand des Wiener Beckens an den Hängen zum Anninger und zum Naturschutzgebiet Eichkogel. Letzteres gilt als besonderes Trockenrasengebiet mit einzigartiger Insektenfauna, das mittels Mahd und den Schafen als vierbeinige Landschaftspfleger vor Verbuschung bewahrt wird. Aber auch die öffentlichen Grünflächen im Ort werden naturnah gestaltet, so dass sie bunt und blütenreich sind und Bienen, Schmetterlinge & Co einen „gedeckten Tisch“ vorfinden. 2016 wurden deshalb 100 Obstbäume bei Bildungseinrichtungen und auf Spielplätzen gepflanzt. Ein weiterer Schritt zum Schutz der Artenvielfalt ist der Verzicht auf chemische Pestizide wie Glyphosat. Mit der Vorbildwirkung als „pestizidfreie Gemeinde“ will Guntramsdorf das Bewusstsein für die gesundheitlichen Gefahren und die umweltschädigende Wirkung auf Pflanzen und Bestäuberinsekten erhöhen. FOTO: FRANZ BA LDAUF

SDORF FOTO: GEMEINDE GUNTRAM

GUNTRAMSDORF

Teich im Bereic h Europäische Sudes Neufeldgrabens für mpfschildkröt en & Co

17


VIELFALTLEBEN-GEMEINDENETZ

ST. PÖLTEN

FOTO: JOSEF JAHRMANN

Dort, wo sich Urbanität und Natur, Unterhaltung und Erholung treffen, da liegt die Stadt an der Traisen. Beschützt und liebevoll gepflegt werden die Naherholungsgebiete, wie das Brunnenfeld Süd, der Naturlehrpfad Feldmühle und die Viehofner Seen vom Gärtnerei Betrieb der Stadt. Feuchtbiotope wie das Naturdenkmal Siebenbründl laden ein die Natur am und im Wasser kennenzulernen. St. Pölten hat mit 43 Naturdenkmälern die meisten aller NÖ Kommunen. Im innerstädtischen Bereich bringen es die zahlreichen Parkanlagen auf 363.587 m² - ein Österreichrekord! So verschieden deren Stilrichtungen auch sind, als „urbane Grünoasen" haben sie ein gemeinsames Ziel: Sie bieten inmitten eines aktiven Stadtlebens eine erholsame Natur-Atmosphäre zum Aufatmen. Zusätzlich ermöglichen geführte Naturspaziergänge Interessierten die Vielfalt der umgebenden Natur näher kennenzulernen.

18

lach mit Konikpferden Flusswildnis an der Pie

Vier Naschobstbäume – eine Sommerbirne, eine Frühzwetschke, einen Sommerapfel und einen Kirschbaum – hat der Natur- und Umweltverein der Gemeinde gegenüber dem Kinderspielplatz gepflanzt. Einige „Naschobststräucher“ werden noch folgen. Die Früchte dürfen kostenlos geerntet werden und sollen ein sichtbares Zeichen für ein gesundes Miteinander im größtmöglichen Einklang mit der Natur darstellen. Tafeln beinhalten die wichtigsten Informationen zu den Bäumen. Um weitere sichtbare Zeichen in Form von „Naschsträuchern“ oder Bäumen zu setzen, sind alle Vereine eingeladen dem Beispiel zu folgen. Nicht zuletzt soll sich jeder Verein mit „seiner“ Pflanze identifizieren und eine Einladung zur aktiven Mitarbeit kommunizieren. Auch alle Gäste in Kirchschlag, die an den Naschbäumen und Sträuchern vorbeikommen, sind willkommen geheißen und werden so zum gesunden Verweilen eingeladen. PÖLTEN

äume. ag pflanzt Naschobstb Die Gemeinde Kirchschl

KIRCHSCHLAG/Bucklige Welt

FOTOS: MAGISTR AT ST.

HSCHLAG FOTO: STADTGEMEINDE KIRC

Niederösterreich

Naherholungs gebiete Viehof ner Seen und Naturlehr pfad Feldmüh le

LOOSDORF Mehr als 70 ha Flusswildnis an der Pielach zwischen Spielberg und der Lochau bei Sitzenthal sind als Naturschutzgebiet streng geschützt. Huchen und Nasen, Biber, Fischotter, Eisvogel, Flussuferläufer und viele andere bedrohte Tierarten leben in den naturnahen Gewässerlebensräumen. Dabei war die Ofenloch-Neubacher Au ein „historisches Versehen": Noch vor dem 1. Weltkrieg war mit der Regulierung der Pielach begonnen worden, aber nach dem Krieg wurde vergessen, sie fortzusetzen. So konnte der Fluss seine Dynamik durch die abgelösten bzw. durch die großteils ins Öffentliche Wassergut übernommenen Grundflächen behalten. Seit 2007 gibt es das Weideprojekt mit den Konikpferden, um die abwechslungsreiche Aulandschaft zu erhalten. Die Konikpferde sind Nachfahren der bereits ausgestorbenen europäischen Wildpferde (Tarpan). Durch die Robustheit ist eine ganzjährige Freilandhaltung unproblematisch.

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016


VIELFALTLEBEN-GEMEINDENETZ

Eine einzigartige Institution ist in der Gemeinde am nördlichen Rande des Wienerwaldes tätig: Die Umweltgruppe FUER „Freiwillige Umwelt- Erhaltung und Rettung“. Durch überparteiliche Zusammenarbeit ist es gelungen Umweltthemen außer Streit zu stellen. Mit Umweltbildung, Arten- und Biotopschutz (Magerwiesenpflege, Bienenlehrpfad etc.) wird Interessierten die Möglichkeit zur Information und zum Einsatz für die Umwelt geboten. Das aktuellste Projekt ist die Realisierung eines von der Marktgemeinde initiierten und finanzierten Gemeinschaftsgartens nach den Grundsätzen von „Natur im Garten“. Die hohe Nachfrage nach den Beeten zeigt, dass gemeinschaftliches Gärtnern nach ökologischen Grundsätzen auch auf dem Lande beliebt ist.

FOTO: KATRIN SC HÜTZENAUER

KÖNIGSTETTEN

Niederösterreich

Führung am Bi enenlehr durch den hies pfad Königstetten igen Imker

en senbirne und Brombeer Die „Naschzeile“ mit Fel rg-Reidling in Sitzenbe

SCHREMS Die Auszeichnung „Naturpark des Jahres 2016“ hat heuer der Naturpark „Hochmoor Schrems“ im nordwestlichen Waldviertel bekommen. Dieser ist Teil des Moorkomplexes „Waldviertler Teich-, Moor- und Flusslandschaft“ und hat eine Größe von 300 ha. Aus einem ehemaligen Torfstich ist hier eine Schutzzone geworden, in der sich dieser einzigartige, stark gefährdete Lebensraum wieder regenerieren kann. Im Informationszentrum „Unterwasserreich“ können sich die Besucher über die Spezialisten und Hungerkünstler, die das Moor bewohnen, informieren. Hier erfährt man auch alles über die Bedeutung von Mooren als Kohlenstoff- und Wasserspeicher sowie die damit zusammenhängenden Einflüsse auf das Klima. Damit wird in der Stadtgemeinde Schrems ein wichtiger Beitrag zum höchst notwendigen Schutz der Moore geleistet.

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016

Im April 2016 hat der Gemeinderat beschlossen, die Pflege des öffentlichen Grüns nach „Natur im Garten“-Kriterien durchzuführen und auf Pestizide zu verzichten. Die naturnahe Gestaltung wird seit einigen Jahren angewandt und nun erweitert. Denn Pflanzenvielfalt schafft Lebensräume für viele Tierarten, die Vielfalt in der Tierwelt hält Schädlinge in Schach, so dass weniger Pflegeaufwand zur Bekämpfung anfällt. Als erstes Projekt wurde die „Naschzeile“ umgesetzt und 56 Betontröge neu bepflanzt. Obstvielfalt steht hier im Vordergrund. So wurden neben altbekannten Obstarten wie Ribisel, Kriecherl, Apfel, Kirsche auch „neue“ Obstarten wie Paw Paw, Kiwi, Kaki, Nashibirne in die Tröge eingesetzt. Um den Pflegeaufwand gering zu halten, wurden verschiedene Sorten von Erdbeeren, Zuckermelonen, Erdkirschen und Kiwano als Unterpflanzung verwendet. Die Naschzeile wird automatisch bewässert und von acht Freiwilligen gepflegt. FOTOS: WOLFGA NG DOLAK

ERG-REIDLING FOTO:S GEMEINDE SITZENB

SITZENBERG-REIDLING

Schremser Moo r mit Sumpf-B lutauge

19


VIELFALTLEBEN-GEMEINDENETZ

ge er Heide am Leithagebir Diptam auf der Stotzing

BREITENBRUNN/Neusiedlersee Die Marktgemeinde lebt eine Vision: Natur- und Kulturraum haben einen wichtigen Stellenwert, weshalb die NaturparkGemeinde auch eine intensive Zusammenarbeit mit dem Nationalpark „Neusiedlersee – Seewinkel“ pflegt. Neue Formen der Mitgestaltung durch die Bevölkerung bei Planungsprozessen im öffentlichen Bereich sorgen für eine höhere Akzeptanz von neuen Projekten. Als Beitrag zum Klimaschutz ist die Energieversorgung vieler Einfamilienhäuser und Liegenschaften inzwischen durch erneuerbare Energien sichergestellt. Etliche Neubauten werden im Passivhausstandard errichtet bzw. Altgebäude auf diesen Standard saniert, die Straßenbeleuchtung wurde bereits zum Teil mit energiesparenden Lampen versehen. Breitenbrunn bietet außerdem ein starkes naturtouristisches Angebot mit Konzentration auf naturschonende Freizeit- und Sporteinrichtungen

STOTZING Auf der Stotzinger Heide am Leithagebirge wächst eine besondere Pflanze, der Diptam (Dictamnus albus), auch Aschwurz oder Brennender Busch genannt. Er gehört zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae) und ist die einzige Art der monotypischen Gattung Diptam. Diese Pflanzenart steht seit 1936 unter Naturschutz, denn sie kam schon damals nur vereinzelt in Mitteleuropa vor. Der Duft des Diptams kann durch Mischung von Vanille- und Zitronenaroma nachgeahmt werden. Zur Reifezeit geben die Drüsen der Fruchtstände so viel ätherisches Öl ab, dass die Pflanze schon von weitem gerochen werden kann. Es entsteht dabei ein brennbares Gas, das sich an extrem heißen Tagen auch selbst entzünden kann. Erklärt wird dies durch die Brennglaswirkung bei Tröpfchenbildung. In der Dämmerung kann man großer Hitze und Windstille kleine blaue Flammen an der Pflanze sehen. Deshalb wird angenommen, dass Diptam der „Brennende Busch“ in der Bibel sei.

FOTOS: GEMEIND E BREITENBRUN N/NEUSIEDLER SEE

FOTO: GEMEINDE STOTZING

Burgenland

Naturschonen des Seebad Br eitenbrunn/N und Fotovolta eusiedler See ikanlage auf de r Kirschblüten halle.

L FOTO: GEMEINDE NEUSIED

NEUSIEDL AM SEE

20

stbäumen ist Teil des Die „Naschmeile“ aus Obd um Neusiedl Grüngürtels run

Von der Stadtgemeinde wurde die Idee der „Grünen Spange“ entwickelt, um den Verlust an Naturraum auszugleichen und die Lebensqualität auch in Zukunft zu sichern. Wie ein breites Band soll sich der Grüngürtel rund um das Siedlungsgebiet von Neusiedl am See legen. Spiel- und Rastplätze sollen zum Verweilen einladen und bestehende Wiesen- und Wasserflächen integriert werden. Die Naherholungsgebiete vom Kalvarienberg über den See bis zur Neusiedler Csarda werden über ein Netz an Rad- und Fußwegen miteinander verbunden. Von den 14 Teilprojekten wurde bereits rund die Hälfte realisiert. Das jüngste Projekt ist die „Naschmeile“ – bestehend aus heimischen Obstbäumen und Beerensorten, in dem sich Besucher wie im eigenen Garten fühlen sollen.

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016


VIELFALTLEBEN-GEMEINDENETZ

Mit dem Projekt „Naturerlebnisweg“ wurde seit Anfang 2014 entlang des ca. 2,5 km langen ehemaligen Mühlbaches ein naturtouristisches Highlight sowohl für die Ortsbevölkerung als auch die Gäste gestaltet. Mit insgesamt zwölf Stationen bietet der neue Naturerlebnisweg Kindern vielfältige Möglichkeiten zum Spielen und Erleben und lädt auch Erwachsene zum Entspannen und Genießen in der Natur ein. Darüber hinaus fungiert die neu gestaltete Natur- und Kulturlandschaft am und um den Mühlbach als Bindeglied zwischen Sonnentherme und Dorf. Bereits im vergangenen Jahr wurden mehrere Workshops mit Kräuter- und Naturpädagoginnen und Erlebnisnachmittagen für Schulklassen und Kindergruppen durchgeführt, um Wissenswertes über die Natur entlang des Alten Mühlbaches zu vermitteln.

FOTO: MARKTG EMEINDE LUTZM ANNSBURG

LUTZMANNSBURG

Burgenland

Naturerlebnisw eg am Mühlbac h in Lutzmanns burg

rsdorf Renaturierte Strem in Olle

Die Gemeinde richtete vier Gemeindeschutzgebiete ein und revitalisiert die Strem mittels Rückbaumaßnahmen (Mäander, Altarme….). Durch Bürgerbeteiligungsprojekte entstanden 19 Photovoltaik-Anlagen. Damit können ca. 190.000 KWh Strom pro Jahr produziert werden (Jahresverbrauch der Gemeinde im öffentlichen Bereich). Auch eine E-Bike-Ladestation ist entstanden. Für die Aktivitäten erhielt Ollersdorf mehrfach Auszeichnungen: 2014 gewann es den 2. Platz beim burgenländischen Energiesparwettbewerb sowie den Regionalitätspreis der Bezirksblätter, 2015 folgte der 2. Platz beim Wettbewerb „Impuls“ im Bereich Umwelt- und Klimaschutz, 2016 der Würdigungspreis im Rahmen des burgenländischen Umweltpreises. Die Volksschule erhielt für das Theaterstück „Lebensmittel – Mittel zum Leben“, das von den Kindern selbst erfunden wurde, sogar den Umweltpreis des Landes.

JENNERSDORF Die Region Raab im südlichsten Winkel des Burgenlandes umfasst sieben Gemeinden, darunter die Stadtgemeinde Jennersdorf, die Stadt, in der sich das Natur- & Wellnessangebot ideal ergänzt. Einwohnern und Besuchern wird ein abwechslungsreiches Programm im Drei-Länder-Naturpark Raab-Örség-Goricko geboten. An verschiedenen interessanten Themenwegen und Erlebnistouren, wie z. B. der Kanufahrt auf der Raab in Begleitung kompetenter NaturparkführerInnen, werden Besonderheiten und Wissenswertes der Region auf unterhaltsame Weise dargestellt.

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016

FOTO: GEMEIND E JENNERSDOR F

ORF FOTO:S GEMEINDE OLLERSD

OLLERSDORF

Die Raab als Na turerlebnisregi on

21


VIELFALTLEBEN-GEMEINDENETZ

Burgenland

Steiermark ST. RADEGUND/Graz Mit der schon traditionellen, gemeinsamen Reinigungsaktion der Gemeinde – wie immer unterstützt von Berg- und Naturwacht, Kameradschaftsbund und zahlreichen Freiwilligen von 3 bis 81 Jahren – fand der Steirische Frühjahrsputz 2016 am offiziellen „Aktionstag“, dem 30. April, seinen krönenden Abschluss. In den Wochen zuvor wurde schon in Einzelaktionen engagierter Bürgerinnen und Bürger einiges vorgelegt. Besonders hervorzuheben ist der Einsatz der Kleinsten, nämlich der Kinder des Kindergartens und der Volkschule mit ihren Betreuerinnen, die sich mit Feuereifer an der Sammelaktion beteiligten. Ihnen gebührt besonderer Dank.

AUNINGER

are stparadies; der begehb Obstbestimmung im Ob liebt bei Brautpaaren. be ist l“ pfe „Liebesa

Ein innovatives Gemeinschaftsprojekt des Obstparadieses mit dem Naturschutzbund Burgenland ist der Sortengarten Burgenland. 155 Apfelsorten, 34 Tafelbirnen, 18 Mostbirnen, 34 Kirsch-, 10 Marillen-, 14 Pflaumen- und Zwetschkensorten sind hier zu finden. Mit diesem Umfang gehört die Sammlung zu den größten Sortenerhaltungsgärten in Österreich. Er ist somit nicht nur von burgenländischer, sondern auch von nationaler Bedeutung. Der Sortengarten dient jedoch nicht alleine der Erhaltung der Vielfalt, sondern auch der Vermittlung von Wissen um diese Vielfalt. In Erwachsenenkursen werden die verschiedensten Themen bearbeitet. Für Kinder und Schulklassen wird ein spannender und lustiger Schultag mit dem Obstparadiesmaskottchen „Rudi“ gestaltet. Der Sortengarten ist auch ein Erlebnisgarten mit vielen lustigen Themenplätzen für Jung und Alt

FOTO: BERNHA RD GL

L FOTOS: HANS JOSEF LEND

NEUHAUS AM KLAUSENBACH

Umweltreinigu ngsaktion enga gierter

Leute

FOTO: STADTGEMEINDE WEIZ

WEIZ

22

gsgebiet „Hofbauer“ Spielplatz im Naherholun

Ob Energieeffizienz, Fair Trade, Umwelt- oder Naturschutz: Die Stadt Weiz setzt sich aktiv und erfolgreich in allen Bereichen ein und wurde dafür auch schon mit einigen Preisen, wie dem Klimaschutzpreis und dem Umweltschutzpreis im Rahmen des Naturschutzprojektes „Natur findet Stadt“, ausgezeichnet. Dieses Motto wurde u. a. mit der Realisierung des Landschaftsparks und Naherholungsgebiets „Hofbauer“ auf beeindruckende Weise umgesetzt. Leitgedanke ist dabei die Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt. Wiesen werden selten gemäht und das Holz des invasiven Neophyten Robinie wurde zum Bau eines Spielplatzes verwendet. Als engagierter vielfaltleben-Partner informiert die Stadt mittels Stadtzeitung auch regelmäßig ihre Bürger und Bürgerinnen über diverse Themen, wie die Notwendigkeit der Erhaltung von Blühflächen oder das Schmetterlingsterben.

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016


VIELFALTLEBEN-GEMEINDENETZ

Steiermark FOTO: HANS RIE GER

HARTBERG Die Stadtgemeinde beherbergt das Naturschutzgebiet Hartberger Gmoos, ein Vogel-Hotspot. Im Jahr 2000 wurde die Vogel-Beringungsstation „Hartberger Gmoos“ in Betrieb genommen. Bis Ende 2015 konnten 16.794 Individuen von 91 Vogelarten gefangen werden. Zu den häufigsten Vogelarten gehören Zilpzalp, Sumpf- und Schilfrohrohrsänger, Mönchsgrasmücke, Rotkehlchen und Blaumeise. Neben diesen finden sich auch zahlreiche gefährdete Arten wie Rohr-, Schlag- und Feldschwirl, Eisvogel und Blaukehlchen. Eine besonders herausragende Bedeutung hat das Gebiet für den Sprosser, eine Zwillingsart der Nachtigall. Für ihn ist es das wichtigste Rastgebiet in ganz Österreich! Die hohen Artenund Individuenzahlen sind auf die hohe Habitatdiversität im Hartberger Gmoos zurückzuführen. Im steirischen Alpenvorland gibt es keinen vergleichbaren Lebensraum, wo auf kleinem Gebiet nebeneinander ausgedehnte Schilfflächen, Feuchtwiesen und Gebüschgruppen auftreten.

Vogelrastgebi et Hartberger

Gmoos

Gemeinsam mit den Gemeinden Straß, St. Veit, Ehrenhausen und Gamlitz entstand das Projekt „Naturgas“. Das sich im Bau befindliche Umwelt-Kompetenz-Zentrum LeibnitzerfeldSüd soll nach Fertigstellung aus Klärschlamm und biogenen Abfällen Naturgas gewinnen, welches in das Netz der Energie Steiermark eingespeist wird. Dadurch kann das normalerweise durch Klärung von Abwasser verbleibende Volumen an Gärresten mit Klärschlamm aus der Region auf ein Achtel der Menge reduziert werden. Dieser Rest kann weiter als Dünger verkauft werden. Diese effiziente Verwertung von Abfällen ist eine beispielhafte Pionierleistung.

meinden ewinnung für mehrere Ge Naturgas- und Düngerg

BAD RADKERSBURG Die Stadtgemeinde ist bekannt als Kurort. Sie liegt an der Mur, die die Staatsgrenze zu Slowenien bildet und somit am Grünen Band der Steiermark. Ganz im Zeichen von „Grenzen trennen – das Grüne Band verbindet“ werden immer wieder diverse Projekte mit Schülern aus beiden Ländern der Grenzregion durchgeführt. Auch auf Ebene der Experten ist eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Natura2000-Gebiet erwünscht. Vor mittlerweile zwei Jahren gab es dazu den ersten Workshop, in dem Managementpläne, Schutzgüter, Schwerpunkte, etc. erarbeitet wurden.

FOTO: HEINRICH SCHMIDLECHNER

ORF FOTO:S GEMEINDE GABERSD

GABERSDORF

Natura2000-G ebiet am Grün en Band der St eiermark

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016

23


VIELFALTLEBEN-GEMEINDENETZ

FOTO: PETRU RIMOVETZ

Steiermark

LANNACH Ab 1870 wurde im Gebiet Lannach-Ost hochwertiger Ton abgebaut und in einer Ziegelfabrik weiterverarbeitet. Diese ist heute stillgelegt und der Tonabbau eingestellt. Zurückgeblieben sind 19 ehemalige Ziegelteiche. Diese wurden allmählich von Flora und Fauna zurückerobert. Heute gehören sie zum Lannacher Teichpark, in dem vor allem die Naturerhaltung und das Naturerlebnis im Vordergrund stehen. Zahlreiche heimische Sträucher wurden dieses Jahr eingesetzt, aus denen ein neuer Heckenlehrpfad zusätzlich zum alten Baumlehrpfad entstehen soll. Beim internationalen Naturschutzcamp haben junge Erwachsene die Möglichkeit sich aktiv einzusetzen. Im Sinne des Artenschutzes wird aus Biotopholz eine Käferburg errichtet, die einmal als „Kinderstube“ für Larven dienen soll, ein andermal Unterschlupf für Eidechsen und Schlangen bietet.

ST. MARTIN/Sulmtal In dieser steirischen Gemeinde steht in der Volksschule St. Ulrich im Greith der wertschätzende und respektvolle Umgang miteinander und mit der Natur im Mittelpunkt. In jahrgangsgemischten Klassen wird dabei mit- und voneinander gelernt. Die Schwerpunktarbeit liegt in der Gesundheitsförderung (vom bewegten Lernen bis zur gesunden Jause) und im sorgfältigen Umgang mit den Ressourcen (Energie, Luft, Wasser, Boden), um eine Bildung zur Nachhaltigkeit zu fördern. Dafür wurde die Schule auch 2014/15 mit dem Umweltzeichen belohnt. Zum zentralen Thema Klimaschutz wurde das Musical „Klima sucht Schutz“ erarbeitet und erfolgreich aufgeführt sowie in einem Jahresprojekt das Thema „Energie aus der Sonne“ erforscht.

FOTO: VS ST. MA RTIN

Der Lannacher Teichpark

Bewusstseinsb ildung bei den Kl Musical „Klima einsten in der Volksschule: sucht Schutz“.

OGEL-GREBENZEN FOTO: NATURPARK ZIRBITZK

NEUMARKT

Am Weitwanderweg Via

24

cken. Natura die Natur entde

Die von Menschenhand geprägte Kulturlandschaft, die Vielfalt an Pflanzen, Tieren und Lebensräumen macht die Naturparkregion Zirbitzkogel-Grebenzen zu einem besonderen Ort. Die Marktgemeinde stellt diese Vielfalt in den Mittelpunkt und wird sich zukünftig als innovatives NaturLese-Zentrum positionieren. Entlang der Via Natura, einem 130 km langen Weitwanderweg, können alle, die Natur für Ihre persönliche Entwicklung zum Partner machen, sie entdecken und nutzen. Eine vielfältige Schulungspalette – von Kurzschulungen für jedermann über zielgruppenspezifische Seminare bis hin zur Aus- und Weiterbildung – soll die Region im Hinblick auf eine lehrende und lernende Region ab 2018 festigen! Die NaturLese-Schule lehrt einerseits, wie man mit offenem Auge, wachem Verstand und einfühlsamem Herzen der Natur begegnet und andererseits, wie man diese Erkenntnisse für sich selber beruflich oder privat nutzen kann!

| natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016


VIELFALTLEBEN-GEMEINDENETZ

Steiermark

ADMONT FOTO: NPGESA EUSE/CHRISTIAN FUERNHOL

ZER

Admont ist eine der drei Nationalparkgemeinden des Nationalparks Gesäuse. Die enge Verbundenheit zur Natur zeigt sich hier schon in der Schule: In der wöchentlichen Nationalparkstunde vermittelt die Neue Mittelschule Respekt vor Natur und Umwelt. Neben Praktischem, wie z. B. der Haltbarmachung von Nahrungsmitteln, wird auch anderen Fragen auf den Grund gegangen: Etwa wie heimische Pflanzen und Tiere überwintern und welche Anpassungsstrategien sie entwickelt haben. Tierspuren werden erforscht, Bäume und Sträucher bestimmt, die Vogelwelt mit Ferngläsern erkundet und vieles mehr. Schülerinnen und Schüler des Stiftsgymnasiums Admont haben beim „Nature Poetry Slam“, einem Dichterwettstreit, die Möglichkeit sich kreativ mit dem Thema Natur auseinanderzusetzen.

Unterricht am „Spieltisch“ in der Lettmair Au im Nationalpark

Oberösterreich

z gibt es mittlerweile An 33 Standorten in Lin chaftsgärten. ins me Ge solche

ENGELHARTSZELL Die Innviertler Donaumarktgemeinde mit dem einzigen Trappistenkloster Österreichs ist Teil des grenzüberschreitenden INTERREG-Projektes „Donauengtal entdecken“. Ziel ist es, Besucher auch in der Nebensaison mit Betonung auf den Radtourismus ins Obere Donautal zu locken. Naturinteressierte sollen gezielt angesprochen werden und bisherige Autoreisende motiviert werden zwischendurch auch mal auf CO2 neutrale Fortbewegungsmittel umzusatteln. So soll umweltfreundlicher Tourismus nachhaltig gefördert werden!

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016

Urbanes Garteln, „Hecken, die schmecken“ und öffentliche Obstbaumgärten sind Teil der neuen Linzer Gartenkultur. Um die gärtnerischen Initiativen im öffentlichen Raum gezielt zu fördern und auszubauen, hat die Stadt Linz gemeinsam dem mit Klimabündnis OÖ ein Konzept erarbeitet. Die Stadtnatur soll den Menschen in all ihren Facetten zugutekommen – dafür geben die MitarbeiterInnen des Geschäftsbereiches Stadtgrün und Straßenbetreuung Tag für Tag ihr Bestes. An mittlerweile 33 Standorten, v. a. in Parkanlagen und Schulgärten, verführen Himbeeren, Ribiseln, Stachel- und, Brombeeren im Vorbeigehen zum Verkosten, 2.000 stadteigene Obstbäume dürfen gratis beerntet werden – Reifezeitpunkt ist online unter www.linz.pflueckt.at ersichtlich. Damit fördert die Stadt auch bestäubende Insekten – von (Wild)Bienen bis zu Käfern, die sich an den vielen Blüten laben können. WGD DONAU OÖ TOURISMUS-ERB ER

FOTO:S STADT LINZ

LINZ

Engelhartszell förder Tourismus mit t den umweltfreundlichen vielfältigen An geboten.

25


VIELFALTLEBEN-GEMEINDENETZ

INGER; ANDREAS FOTOS V. L.: MARIA WIES

MAGER

Oberösterreich

Die Gemeinde im Mühlviertel ist eines der neuesten Mitglieder im wachsenden vielfaltleben-Netzwerk. Zum Beitritt wurde eine ganz besondere Idee umgesetzt: Bis 27. Oktober 2016 wird ein Fotowettbewerb (Mail an gemeinde@peilstein.at) abgehalten, um das Bewusstsein der Einwohner für die Schönheit der umgebenden Natur zu stärken. Fotos von Wildtieren, blühenden Wiesen, Mischwäldern, Feuchtwiesen, Trockenrasenflächen, natürlichen Bachläufen sind gefragt – der Kreativität werden dabei keine Grenzen gesetzt. Die Bilder sollen auch die Verantwortung für die Erhaltung und den Schutz der Natur vermitteln. Sei es durch den Landwirt mit naturnaher Bewirtschaftung seiner Flächen, den Gartenbesitzer, der sich um Artenreichtum in der Pflanzenwahl bemüht oder den Freizeitaktivisten durch natur- und umweltschonendes Nutzen und Genießen des Lebensraumes.

KLAFFER/Hochficht Seit 2010 darf sich Klaffer am Hochficht stolz „Kräutergemeinde“ nennen. Wie der Titel vermuten lässt, dreht sich hier vieles um „g’schmackige“ und heilsame Pflanzen. Im Mittelpunkt steht der größte (Bio-) Heilkräutergarten Österreichs. Verschiedenste Workshops zur Anwendung und Verarbeitung von Kräutern werden gerne besucht. Zum alljährlichen Kräuterkirtag kommen dutzende Aussteller, sogar aus Deutschland und Tschechien. „Grün“ zeigt sich die Gemeinde auch im Hinblick auf die Klimapolitik: Eine Solarstromanlage auf der Volksschule und am Naturbadesee, bei der die BürgerInnen regionale, erneuerbare Energie mittels Kapitalanlage unterstützten können, E-Ladestationen für E-Bikes und Fotovoltaik-Straßenbeleuchtung bedeuten einen Schritt in eine bessere Zukunft.

FOTO: GEMEIND E KL

AFFER

Peilstein hat viel „Natur“ zu bieten.

PEILSTEIN

Klaffer beherb ergt Heilkräutergart den größten en Österreichs

LACH FOTO: MARKTGEMEINDE HAS

A.D.M.

HASLACH/Mühl

26

Naturraum wichtig ist, Dass der Gemeinde der taufnahme. sieht man an dieser Luf

Die Gemeinde liegt am Zusammenfluss von Großer und Steinerner Mühl am Rande des Böhmerwaldes, eingebettet in die malerische Hügellandschaft des Oberen Mühlviertels an der Grenze zu Tschechien. Haslach ist sowohl Klimabündnis-, Bodenbündnis- als auch Fairtrade-Gemeinde, Letzteres seit 2015. Die Gemeinde legt besonderen Wert darauf, mit heimischer, erneuerbarer Energie so gut wie möglich autark zu werden. Im Bodenbündnis, einem Zusammenschluss von Städten und Gemeinden in Europa, haben sich diese zum Ziel gesetzt, sich aktiv für einen nachhaltigen Umgang mit Böden einzusetzen und auf lokaler Ebene entschlossen zu handeln. Die Bevorzugung fair gehandelter Lebensmittel verbessert die Lebensbedingungen vieler Menschen in den Herkunftsländern, sei es durch die fairen Preise oder die Einführung und Einhaltung arbeitsrechtlicher Mindeststandards.

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016


VIELFALTLEBEN-GEMEINDENETZ

Oberösterreich

In der Marktgemeinde dreht sich so einiges rund um Bienen und andere bestäubende Insekten. So befindet sich hier ein Bienenmuseum im Altzwettler „Gruberhäusl“ und daran angeschlossen ein Bienenerlebnisweg, initiiert von Altbürgermeister Weixelbaumer, fachlich betreut vom Biologen Martin Schwarz (Naturschutzbund). Entlang des Lehrpfades sowie im Bienenmuseum selbst werden Besucher über das faszinierende Leben der Honig- und Wildbienen, der Schmetterlinge und Ameisen informiert. In der Bienenhütte geht es „zur Audienz mit der Königin“: Hier können die Besucher die Arbeit der Honigbienen aus nächster Nähe beobachten. Doch nicht nur der kleinen Nützlinge wird gedacht. Um Junghasen und Rehkitze vor dem Tod durch Mähmaschinen zu bewahren, wurden sog. „Wildretter“ montiert und laufend die Mähzeiten abgesprochen.

FOTO: GEMEIND E ZWETTL/RODL

ZWETTL/Rodl

Schautafeln am Bienenlerlebn is eröffnen so m anches „Gehei weg mnis“!

iert von Insekten – Kleine Kinder sind faszin d Hall! hier im Kindergarten Ba wenn man sie lässt wie

MICHELDORF Die Marktgemeinde liegt im Übergangsgebiet vom landwirtschaftlich intensiv genutzten Traun-Enns-Riedelland, der Flyschzone mit Grünland- und Weidewirtschaft und den Oö Kalkvoralpen. Das äußerst vielgestaltige Landschaftsbild fördert eine beachtliche Artenvielfalt, für deren Pflege und Schutz sich v. a. der Landschaftspflegeverein „Bergma(n)dl“ einsetzt. Eines der vielen Projekte gilt dem Schutz der Amphibien, allen voran des Laubfrosches. Dabei wird ein unermüdlicher Kampf gegen rasch expandierendes Schilf geführt, das die ohnehin seltenen Habitate zu vernichten droht. Bei geführten Wanderungen wird Interessierten die beeindruckende Vielfalt von Orchideen näher gebracht, u. a. jene der 30 hier nachgewiesenen Arten. Spiel und Spaß wird bei den Bergma(n)dln nie vergessen und mit gemeinsamen Ausflügen und Feiern wird die Gemeinschaftlichkeit zusätzlich gefördert.

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016

Im Kindergarten der Oberösterreichischen Kurstadt stand das vergangene Kindergartenjahr im Zeichen der Insekten. Ob man sich ekelt oder beeindruckt ist von mancher Art Schönheit, die Wichtigkeit verschiedenster Funktionen in unserem Ökosystem, welche die Tiere erfüllen, ist unbestritten und wurde mit diesem Projekt auch den Kleinsten vermittelt. Fleißig wie die Bienen arbeiteten die Kinder am Befüllen mehrerer Insektenhotels, die von Helfern gebaut wurden. Mit mobilen Hotels aus Tontöpfen, Dosen oder PetFlaschen hatten sie auch die Möglichkeit Insekten in den eigenen Garten zu locken. Nebenbei wurden dabei Erfahrungen im Naturschutz gesammelt und Achtsamkeit im Umgang mit allerlei Lebewesen gelehrt.

FOTO: BERGMA NDL

FOTO: GEMEINDE BAD HALL

BAD HALL

Gemeinschaftli chkeit für die Natur!

27


VIELFALTLEBEN-GEMEINDENETZ

Oberösterreich

MOOSBACH

CH FOTOS: GEMEINDE MOOSBA

Auf einer nicht bewirtschafteten Fläche von circa 7 ha wurden in der Gemeinde Moosbach ein Infozentrum und ein zwei Kilometer langer Lehrpfad errichtet, der Einblick in ein Ökosystem von Feuchtgebieten gewährt. Der innovative Charakter des Naturraums Moosbach liegt darin, dass hier neben naturkundlichen Wanderungen auch Lehrinhalte vermittelt werden. Geführte Wanderungen schaffen Nebenerwerbsquellen für Landschaftsführerinnen und Landschaftsführer. Die Fortbildungsmöglichkeit für Lehrpersonal, Seminare für Naturführerinnen und Naturführer, Brotbackkurse in einem Originalbackofen und die Zusammenarbeit mit Schulen am Bauernhof bewirken zusätzliche Attraktivität und bringen Gäste in die Region. en ießenden Weidenzweig Ein „Weidendom“ aus spr . ein ilen we zum Ver lädt wie das Infozentrum

Wer bei Imst das Inntal in Richtung Pitztal verlässt, wird als erstes von der Ortschaft Arzl begrüßt, die erhöht auf einer sonnigen Mittelgebirgsterrasse liegt. Das Gemeindegebiet wird durch eine tiefe Schlucht geteilt, die die „Arzler Pitzeklamm“ über Jahrtausende in das Gestein gegraben hat. Dieses Naturjuwel beherbergt ein ausgeprägtes Mosaik unterschiedlicher Waldgesellschaften und wurde 1999 zum Naturwaldreservat erklärt. Später wurde es auch als Landschaftsschutzgebiet und als Natura2000-Gebiet ausgewiesen. Auf den Äckern rund um Arzl wachsen und reifen Kartoffeln bester Qualität. Die bäuerlichen Kleinbetriebe und die dort praktizierte Form der Fruchtwechselwirtschaft bieten günstige Voraussetzungen für den Erdäpfelanbau, der Arzl zur Genussregion „Oberinntaler Erdäpfel“ gemacht hat.

FOTO: TONI VORA UER

ARZL/Pitztal

Tirol

Die Arzler Pitz eklamm mit ih re gesellschafte n ist Europasc n Waldhutzgebiet.

GRAT FOTO: NATURPARK KAUNER

WENNS

ule periert die Neue Mittelsch Als Naturparkschule koo at. rgr ne park Kau Pitztal eng mit dem Natur

28

Die flächenmäßig kleinste, einwohnermäßig aber zweitgrößte Gemeinde im Pitztal liegt in einem sonnigen Talkessel an der Abzweigung zum Pillersattel, über den eine Verbindung ins Kaunertal sowie das Obere Gericht besteht. Auch Wenns zählt zu den Naturparkgemeinden und beherbergt die Naturparkschule NMS Pitztal. Ziel des Naturparks Kaunergrat ist es alle Volksschulen in den Naturparkgemeinden als „Projektschule“ zu gewinnen. Diese sollen die Bedeutung eines sorgsamen Umgangs mit der Natur in den Lehrplan aufnehmen. Zudem soll der Fokus auf die naturkundlichen Besonderheiten in unmittelbarer Nähe der Projektschulen gerichtet werden. Dazu arbeiten die Experten des Naturparks – gemeinsam mit dem Lehrkörper – geeignete Umweltbildungsmaterialien aus und helfen mit, die Themen in den Lehrplan zu integrieren.

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016


VIELFALTLEBEN-GEMEINDENETZ

Das malerische Jerzens liegt zwischen 1.100 und 1.450 m Seehöhe auf der Westflanke des Hochzeigers und bietet eindrucksvolle Impressionen der umliegenden Bergwelt. Die Gemeinde ist das Zirbendorf der Naturparkregion. Hier hat man sich ganz diesem Baum und seinem wunderbaren Duft verschrieben. Die Zirbenausstellung im Dorf lässt (fast) keine Fragen rund um die Zirbe offen. Der Zirbenpark Hochzeiger empfängt den Besucher mit diversen Spiel-, Abenteuerund Relaxstationen entlang eines Familienwanderweges. Und die Gewinnung von Zirbenöl kann man im Sägewerk in Jerzens selbst mitverfolgen. Das Riegetal ist eines der schönsten Hochtäler in der Naturparkregion Kaunergrat und steht seit 2003 unter Naturschutz. Aufgrund der beachtlichen Höhenerstreckung von ca. 2.000 m finden sich hier zahlreiche inneralpine Lebensräume.

Tirol

FOTO: GEMEIND E JERZENS

JERZENS

Die Zirbenauss tellung im Gem eindeamt von Jerzens

FOTOS: TVB PITZTAL

ST. LEONHARD/Pitztal

ein im Pitztal: Hier soll Das Gemeindegebiet zentrum entstehen. ck tirolweites Steinbo

St. Leonhard im hintersten Pitztal zählt zu den flächengrößten Gemeinden Tirols, höchster Punkt ist die 3.768 m hohe Wildspitze – ihres Zeichens höchster Berg Nordtirols. Auf Gemeindegebiet befindet sich neben einem Gletscherschigebiet im Ruhegebiet Ötztaler Alpen (Natura 2000-Gebiet) auch eine sehenswerte und unberührte Berg- und Gletscherwelt. Mit dem angrenzenden Kaunertal beherbergt St. Leonhard i. P. auch die größte Steinbockkolonie der Ostalpen – in den 50er-Jahren Schauplatz für die erfolgreiche Wiederbesiedlung der Tiroler Berge. Gemeinsam mit dem Naturpark Kaunergrat und dem Tourismusverband Pitztal arbeitet die Gemeinde jetzt eifrig daran, ein tirolweites Steinbockzentrum mit Steinbockgehege zu realisieren. Dazu soll der älteste urkundlich erwähnte Hof im Besitz der Gemeinde wiederbelebt und als Naturparkklassenzimmer nutzbar gemacht werden.

Wenige Kilometer südöstlich der Bezirkshauptstadt Landeck, im Herzen des Naturparks Kaunergrat, thront die Gemeinde Fließ auf einem Plateau 200 m über dem Inntal. Die sonnige Terrassenlage ist uralter Siedlungsboden und über die Grenzen bekannt für seine archäologischen Schätze, die bis zurück in die mittlere Bronzezeit reichen. Auch führte die Via Claudia Augusta nachweisbar durch das Gemeindegebiet. Ebenso bekannt ist Fließ für die Fließer Sonnenhänge mit ihrer einzigartigen Steppenflora und -fauna. Als Naturschutzgebiet und europäisches Natura 2000-Schutzgebiet sind sie Lebensraum einer außerordentlichen Schmetterlingsvielfalt von ca. 1.100 Arten. Ein weiteres Naturjuwel ist das Hochmoor am Piller Sattel, das 2014 auch barrierefrei erlebbar gemacht wurde. Das Projekt „Fließer Sonnenhänge“ wurde 2010 mit dem österreichweiten Kulturlandschaftspreis ausgezeichnet.

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016

FOTOS V. L.: NP KAUNERGRAT; NIALL BENVIE

FLIESS

Baumweißling

Fließ mit sein Sonnenhängen em Blütenreichtum auf den ist ein Schmet terlings-Hotspo t!

29


VIELFALTLEBEN-GEMEINDENETZ

KAUNS

ung, gerwiesen vor Verbusch Ziegen schützen die Ma iben. ble en alt erh e Tiroler Urbien damit diese u. a. für die

KAUNERBERG Über dem Eingang zum Kaunertal liegen die verstreuten Weiler der bäuerlich geprägten Gemeinde Kaunerberg, auf einer Höhe zwischen 1.300 und 1.500 m. Die Südhänge des Kaunerberges zählen zu den niederschlägärmsten Gebieten in Tirol, weshalb in den 1950er Jahren ein Waalsystem zur Bewässerung der weitläufigen Trockenrasen errichtet worden ist. Am bekanntesten ist der Kaunerberger Wasserweg, der von der Gallruth Alm durch einen 1 km langen Wasserstollen führt und in den Inn mündet. Ein Themenweg informiert über die Geschichte und über den Betrieb der 12 km langen Lebensader. Die Gemeinde Kaunerberg ist auch wichtiger Bestandteil des Schutzgebietes für die Braunelle, die Tiroler Urbiene. Für diese vorausschauende Aktivität und die Förderung der Braunelle wurde Kaunerberg gemeinsam mit den Gemeinden Kauns und Kaunertal 2012 zum vielfaltlebenGemeinde-Champion gewählt.

Dort, wo das Kaunertal aus den Ötztaler Alpen in das Oberinntal mündet, liegt die kleine Gemeinde Kauns auf einer Sonnenterasse in 1.050 m Seehöhe. Vom Talgrund erstreckt sich das Gemeindegebiet den Sonnenhang hinauf bis zur Nachbargemeinde Kaunerberg. Die Trockenrasen von Kauns gehören mit den Fließer Sonnenhängen (Seite 29) zum größten Trockenrasenkomplex Tirols und sind Teil des Naturschutzgebietes „Trockenrasen Kauns, Kaunerberg, Faggen“. Im Rahmen eines Pflegeplanes werden seit 2006 Entbuschungen durchgeführt und mit einer aktiven Weidegemeinschaft die extensive Beweidung im Gebiet gefördert, um die wertvollen Magerrasen zu erhalten. Kauns ist auch wichtiger Bestandteil des Braunellen-Schutzgebietes. Für diese vorausschauende Aktivität und die Förderung der Tiroler Urbiene, der Braunelle, wurde Kauns, gemeinsam mit den Gemeinden Kaunerberg und Kaunertal, 2012 zum vielfaltleben-Gemeinde-Champion gewählt. Aushängeschild ist Maskottchen „Melli“. FOTOS V. L.: TO NI VORAUER; NP KAUNERGRAT

FOTOS: NP KAUNERGRAT

Tirol

Auf Gemeindeg ebie Schutzgebietes t befindet sich ein wichtig er Teil des für die Braune lle, die Tiroler Urbiene.

KAUNERTAL

mühen und Naturlandschaft be In der intakten Kulturelle. un Bra ne bie nig Ho sich über 30 Imker um die

FOTOS: NP KAUNERGRAT

30

Die idyllische Gemeinde liegt auf 1300 m und ist eingebettet in ein einzigartiges Bergpanorama mächtiger Dreitausender. Es ist bekannt für seine intakte Kultur- und Naturlandschaft, insbesondere für die unberührte Hochgebirgslandschaft mit den höchsten Gipfeln sowie den größten Gletschern im Ruhegebiet Ötztaler Alpen. Das Kaunertal ist auch das „Tal der Dunklen Biene“. Auf einer Schutzgebietsfläche von 7.500 ha soll die heimische Braunelle – die Tiroler Urbiene – wieder zu alter Stärke heranwachsen. Gemeinsam mit über 30 Imkern haben sich die drei Gemeinden Kauns, Kaunerberg und Kaunertal zur Aufgabe gemacht diese vom Aussterben bedrohte Bienenrasse zu erhalten. Derzeit leben über 1/3 der in Österreich lebenden Völker der „Dunklen Biene“ im Kaunertal. Im Jahr 2012 wurde das Kaunertal, mit Kauns und Kaunerberg zum vielfaltleben-Gemeinde-Champion gewählt.

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016


VIELFALTLEBEN-GEMEINDENETZ

FOTO: GEMEIND E FAGGEN

FAGGEN Klein und malerisch lässt sich die Gemeinde Faggen beschreiben - am Eingang des Kaunertals gelegen und zum Naturpark Kaunergrat gehörend. Mit 370 Einwohnern und 3,6 km² ist sie die flächenmäßig kleinste Gemeinde des Oberen Gerichts. Der Name „Faggen“ leitet sich vom romanischen „Ort im Gebiet eines in Arme geteilten Wassers“ ab. Im Wappen der Gemeinde weisen die drei Strahlen auf die einstige gefächerte Mündung der Fagge in den Inn hin. Oberhalb des Ortes wurde 1993 eine kleine prähistorische Siedlung aus der Bronzezeit entdeckt. Die Trockenrasen sind Teil des Naturschutzgebietes Kauns-Kaunerberg-Faggen und beherbergen eine unglaubliche Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten. Faggen hat auch seinen Gästen einiges zu bieten: Der Kaunergrat belohnt Wanderer und Mountainbiker mit einmaligen Ausblicken, die Almen laden herzlich zum Verkosten regionaler Spezialitäten ein.

Die Trockenras en des Naturschut am Eingang des Kaunertale s si zgebietes Kaun s-Kaunerberg nd Teil -Faggen.

STADT SALZBURG

Die Marktgemeinde Rankweil engagiert sich in vielen Bereichen für die Umwelt. Maßnahmen und Ziele für Naturschutz, Energie, Mobilität und Landwirtschaft sind in einem eigens erstellten Umweltleitbild festgehalten. Die Gemeinde fördert die Artenvielfalt, indem sie Streuwiesen, Obstgärten und Alleen erhält, senkt ihren Energieverbrauch und betreibt Bewusstseinsbildung. Zahlreiche Projekte werden laufend umgesetzt wie der Bau von rund 90 Nistkästen, welche SchülerInnen zu Hause im Garten aufstellen können. Außerdem sind im gesamten Gemeindegebiet naturnah begrünte Flächen zu sehen – sogar bei den angesiedelten Unternehmen in der Impulszone Römergrund. Und die Workshops, Exkursionen und Vorträge der Veranstaltungsreihe „natuRankweil“ zeigen, wie es sich im Einklang mit der Natur leben lässt. Entwickelt wurde das Umweltleitbild der Marktgemeinde Rankweil von Vertretern aus der Bevölkerung, der Politik und der Verwaltung.

Salzburg

Garteln liegt voll im Trend. Dies hat auch die Stadt Salzburg erkannt und fördert die Errichtung von Gemeinschaftsgärten. BewohnerInnen ohne eigenen Garten oder Balkon können in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten ein Stück Stadtnatur selbst anlegen und genießen. Jeder Stadtteilgarten hat dabei seine Besonderheiten und lebt von den Ideen seiner Nutzer und Nutzerinnen. Vom interkulturellen Garten bis zum Naturgarten inmitten einer Stadtwiese gibt es ein vielfältiges Angebot. Die Gärten schaffen zudem einen Mehrwert für Hummel &Co, die Nahrung und Unterschlupf in den ausschließlich biologisch bewirtschafteten Gärten vorfinden. Die Arbeit der Stadt wird dabei tatkräftig vom Verein „blattform“ unterstützt.

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016

Vorarlberg

FOTO: STADT SA LZBURG

IL FOTO:S GEMEINDE RANKWE

RANKWEIL

ng & Co: Naturnahe Begrünu Mehr Blüten für Bienen und am Römergrund einer Verkehrsinsel

Tirol

Ob im Stadttei l Schallmoos stößt in Salzbu oder Itzling – „Urban garden rg auf großes ing“ Interesse!

31


VIELFALTLEBEN-GEMEINDENETZ

kämpfung Heißdampfgerät zur Be Pflasterritzen. in es unerwünschten Bewuchs

HALLWANG

DEN FOTOS: GEMEINDE STUHLFEL

In den letzten Jahrzehnten hat sich der Lebensraum vieler Insektenarten wie etwa der Bienen oder des heute seltenen Schwalbenschwanzes stark verändert. Statt artenreicher Wegränder und Wiesen wurden aufgrund von wirtschaftlichem Druck sowie aus ästhetischen Wertevorstellungen im öffentlichen Raum heraus immer mehr intensiv gepflegte, naturferne Grünflächen angelegt. Gerade die Verwendung von Humuserde, Düngen und häufiges Mähen verringern die Artenvielfalt drastisch. In Hallwang will man wieder mehr natürliche Blütenpracht in die Gemeinde bringen. Deshalb stellte diese im Frühjahr 2016 Säckchen mit sorgfältig ausgewählten Wildblumensamen und einer Information für Interessierte zur Verfügung. Die Bürgerinnen und Bürger können auf diese Weise einen Biotopverbund aus insgesamt 1.000 m² Blühflächen schaffen und der Vielfalt wieder eine Chance geben.

Straßenränder und Pflasterritzen werden meist schnell von unerwünschten Pflanzen erobert. Allzu rasch wird zur chemischen Keule gegriffen. Die enthaltenen Wirkstoffe sind aber für Mensch und Umwelt alles andere als harmlos. So gilt etwa Glyphosat als krebserregend und wird u. a. für das Bienensterben verantwortlich gemacht. Dabei ist der Unterhalt von Straßenrändern und öffentlichen Plätzen auch ohne Gift möglich. Deshalb haben die drei Gemeinden Neumarkt, Henndorf und Seekirchen ein Heißdampfgerät zur thermischen Unkrautregulierung angeschafft, das sie auch gemeinsam nutzen. Das 45.000 Euro teure Gerät funktioniert wie ein großer Durchlauferhitzer, der Wasserdampf erzeugt, mit dem das Unkraut besprüht und bis in die Wurzeln zerstört wird. Alle drei Gemeinden hatten bisher Glyphosat eingesetzt. Treibende Kraft für die Umstellung ist die für Naturschutzangelegenheiten zuständige Gemeindemitarbeiterin Hiltrud Stockinger.

Bgm. Johannes Ebner und Um weltausschuss Robert Reisch -Obmann l mit den Wildbl umensamen

STUHLFELDEN

r Biogemüse und Biokräute erei rtn Gä rklpa na tio Na r aus de

32

NEUMARKT/Wallersee

FOTO: GEMEIND E HALLWANG

MAKRT FOTO: STADTGEMEINDE KNEU

Salzburg

In der Nationalpark-Gärtnerei in Stuhlfelden werden BioGemüse und Kräuter im Einklang mit der Natur für die Region produziert. Bevorzugt werden auch alte, vom Verschwinden bedrohte Lokalsorten angebaut. Ökologische Wirtschaftsweise und sorgfältiger Umgang mit den natürlichen Ressourcen sind selbstverständlich. Doch kann man vor Ort nicht nur Leckerbissen, sondern auch bei Vorträgen Tipps und Tricks erhaschen. Wissensvermittlung und Austausch gehören hier zum Geschäftsmodell. Ein wichtiger Beitrag wird auch für Bienen und Co. geleistet, indem jede Menge Futterpflanzen bereit stehen.

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016


VIELFALTLEBEN-GEMEINDENETZ

Kärnten

LENDORF

In Lendorf bem üht man sich um zwei die Gelbe Alpe nrose und den Kostbarkeiten: Edelkrebs.

und FlurNeophytenbekämpfung ulkindern Sch mit on kti gsa un reinig

LANA/SÜDTIROL Auf der orographisch rechten Seite des Südtiroler Etschtales liegt die Gemeinde Lana. Einst bestand das gesamte Tal aus Tümpeln, Auwäldern und Mooren. Mitte des 20. Jhdts. lagen im Mündungsdelta der Falschauer bei Lana über 100 ha Land brach. Danach setzte die Industrialisierung ein, die das Gleichgewicht beinahe zum Kippen brachte. Ende der 1970er Jahre wurde deshalb das verbliebene Falschauerdelta in der Größe von 32 ha zum Biotop erklärt. Heute ist es Refugium für gefährdete Tiere sowie Lebensraum für über 230 Vogelarten, darunter 50 Brutvögel, für Amphibien, Nattern, Fische und Wasserinsekten. Die Gaulschlucht wiederum ist geprägt von blanken Felsen, HopfenbuchenSchluchtwäldern sowie feuchtliebenden Elementen, wie Winterlinde, Ahorn, Esche, Hasel, Roter Hartriegel, Pfaffenhütchen, einige Hochstauden, Moose und Farne.

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016

Die Marktgemeinde Millstatt hat in der letzten Zeit unterschiedliche Initiativen gesetzt, um die Biodiversität zu erhalten und das Umweltbewusstsein zu steigern. So konnte im Schuljahr 2016 zum zweiten Mal der Schulwandertag im Rahmen von Flurreinigungen dazu genutzt werden, den Kindern bereits im jungen Alter die Bedeutung von Umweltschutz näher zu bringen. Dank einer engen Zusammenarbeit mit den Naturfreunden und dem Alpenverein wird in wichtigen Naherholungsräumen der Fokus auf die Eindämmung von Neophyten gelegt und auch entsprechende Informationsarbeit im sorgsamen Umgang mit nicht heimischen Pflanzen gesetzt. Zusätzlich wurde noch dafür Sorge getragen, dass Millstatt auf den Einsatz von Glyphosat im eigenen Wirktungsbereich verzichtet – ganz im Sinne des Vorsorgeprinzips und zum Wohle der Gesundheit, der Natur und der Bienen. FOTO: TOURISM USVERBAND LA NA UND UMGEBU NG/HELMUTH RIE R

T FOTOS: GEMEINDE MILLSTAT

MILLSTATT

Das Falschauer delta mit sein en Teic ein Refugium für Vögel, Frös hen und Mooren ist che u. v. a. Tier e.

33

FOTOS V. L.: RO BERT

PATZNER; KL AU S KUGI

Die Gemeinde setzt sich sehr für den Edelkrebs ein. Im Rahmen eines Hochwasserschutzprojektes wurde der Lendorfer Landschaftssee errichtet und mit unterschiedlichsten Biotopstrukturen ausgestattet. Dieser dient nun seltenen Pflanzen- und Tierarten wie dem Edelkrebs als wertvoller Lebensraum. Durch die Einschleppung der Krebspest, einer tödlichen Pilzinfektion, wurden die meisten heimischen Flusskrebsbestände vernichtet. In Kärnten gibt es nur noch einige wenige, nicht infizierte Bestände. Mit dem Landschaftssee wurde somit ein Edelkrebs-Genpool geschaffen, der mithilft diese besondere Tierart zu erhalten. Lendorf beherbergt auch ein botanisches Juwel, das man in Österreich nur hier findet: die Gelbe Alpenrose (Rhododendron luteum), auch Lendorfer Wunderblume genannt. Sie wächst auf einer Naturschutzbundfläche, die der Verein regelmäßig betreut.


THEMA

vielfaltleben-Projekte des | naturschutzbund |

SCHUTZ DER SMARAGDEIDECHSE n Österreich liegen die Vorkommen der Östlichen Smaragdeidechse (Lacerta viridis) nur in wärmebegünstigten Lagen und ziehen sich über Ober- und Niederösterreich, Wien, das Burgenland, die Steiermark und Kärnten bis nach Osttirol. Im Burgenland konzentriert sich das Vorkommen auf das Nordburgenland und zwar auf die äußeren Waldrandbereiche von Leitha-, Rosalien- und Ödenburger Gebirge und das unmittelbar anschließende Kulturland sowie das Ruster Hügelland. Im Südburgenland hingegen existieren nur noch wenige kleinräumige Vorkommen. Im Mittelburgenland gibt es überhaupt nur noch ein Vorkommen bei NeckenmarktRitzing, allerdings ist dies das größte im Mittel- und Südburgenland. Damit Letzteres erhalten bleibt, braucht es Maßnahmen, die den Lebensraum bewahren und verbessern. Über die Initiati-

FOTO: MANFRED FIALA

I

Die Ausräumung der Landschaft hat viele Lebensräume der Smaragdeidechse zerstört und ihren Bestand dezimiert. Deshalb wird dieses Reptil in der Roten Liste Österreichs als stark gefährdet eingestuft.

ve vielfaltleben sollen z. B. Strukturen für die Eiablage, zum Verstecken und für Sonnenbäder erhalten bzw. angelegt werden. Unerwünschte Pflanzen werden entfernt oder ausgemäht, zu dichte Bereiche gelichtet und

SCHUTZ DES FELDHAMSTERS

Ast- und Steinhaufen angelegt. Bei der gezielten Suche nach Smaragdeidechsen dieses Frühjahr wurden bekannte Reviere bestätigt und neue entdeckt. Um schon Kindern die Kostbarkeiten ihres Landes bewusst zu machen, lud der Naturschutzbund Burgenland die Volksschule Neckenmarkt zu vier Exkursionen in den Smaragdeidechsenlebensraum ein. 74 Kinder und 9 Erwachsenen nahmen daran teil.❒

Seit 2010 bemüht sich der Naturschutzbund Niederösterreich um den Schutz des Feldhamsters in seinem Bundesland. Im Rahmen von vielfaltleben konnten bisher Daten über rund ein Drittel aller Feldhamsterregionen Niederösterreichs gewonnen, Schutzmaßnahmen umgesetzt und für mehr Toleranz mithilfe bewusstseinsbildender Maßnahmen geworben werden. er Feldhamster (Cricetus cricetus) zählt zu den am meisten gefährdeten Tierarten Österreichs und kommt nur noch in Ostösterreich vor. Früher wegen seiner beträchtlichen Wintervorräte (2-4 kg pro Tier) rücksichtslos verfolgt, machen ihm heute die modernen landwirtschaftlichen Methoden ein

D www.noe-naturschutzbund.at

34

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016


PROJEKTE DES NATURSCHUTZBUNDES asse, nährstoffarme Lebensräume wie Flach-, Zwischenund Hochmoore sind die Lebensgrundlage des Sonnentaus (Drosera). Schon geringe Veränderungen verursachen seinen Rückgang bis hin zum Erlöschen der Bestände. Durch Trockenlegen von Mooren und deren Aufforstung verlor er zunehmend seinen Lebensraum, weshalb alle heimischen Sonnentau-Arten selten geworden sind. Mit Hilfe des vielfaltleben-Schutzprojektes werden Maßnahmen zur Ver-

N

Das „Birkenmausmoos“

SCHUTZ DES SONNENTAUS

Arnika Arnica montana

Vermessung des Moorkörpers im Birkenmausmoos

besserung solcher Lebensräume in Oberösterreich (wie z. B. eines Moores im oberen Böhmerwald) durchgeführt. Erst 2015 gelang es dem Naturschutzbund Oberösterreich das Moor im Rahmen der Naturfreikaufaktion zu erwerben. Das Moorgebiet ist ein Hotspot der Artenvielfalt: Hier wurde vor einigen Jahren die überaus seltene Wald-Birkenmaus, nach der das Moor benannt ist, nachgewiesen. Ein Luchs und vermutlich eine Wildkatze konnten mit Wildkameras fotografiert werden. Die Schutzmaßnahmen umfassen Pflege und Betreuung wie eine kontinuierliche Entbuschung. Um größere Flächen freizuhalten, wurden heuer auch Fichtenbestände gerodet.Wichtig für die Schonung solcher Moore ist es Trittschäden zu vermeiden, um nachhaltige Verbesserungen zu erzielen, viel zu informieren und die Akzeptanz zu erhöhen. Durch den Einbau von Grabensperren wird das Moor in nächster Zeit weiter vernässt, um die Bedingungen für verschiedene Moorpflanzen zu verbessern. So besteht die berechtigte Hoffnung, dass auch der Sonnentau hier wieder eine Lebensgrundlage findet.❒

Rundblatt-Sonnentau Drosera rotundifolia

www.naturschutzbund-ooe.at

FOTOS: JOSEF LIMBERGER

Überleben schwer: Tiefes Pflügen zerstört seine Baue, Pestizideinsatz lässt Wildpflanzen- und Insektennahrung verschwinden, vollständiges Abernten von Getreidefeldern hinterlässt kaum mehr Körnerfutter, das die Art als Wintervorrat dringend benötigt. Im aktuellen Projektteil, der den Zeitraum von 2016 bis 2017 umfasst, geht es in erster Linie um konkrete Schutzmaßnahmen für einzelne Hamstervorkommen. Dazu wurden jene in den Gemeinden Biedermannsdorf, Wiener Neudorf, Vösendorf und Kottingbrunn ausgewählt. Dieses Frühjahr wurden Gespräche mit allen Gemeinden sowie mit betroffenen Grundeigentümern bzw. -nutzern geführt und Schutzkonzepte ausgearbeitet. Infostände diesen Sommer in St. Pölten, Vösendorf und im Lainzer Tiergarten helfen die Bevölkerung zu informieren und um Sympathie für Feldhamster zu werben.❒

Lebensraum des Feldhamsters im Großraum Leobersdorf FOTOS: KURT KRACHER

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016

35


ste Der näch KURS E D N U H R SPÜ m findet a 16 1. 1 . 7 2 .25 . statt. rn/Stmk in Maute sse Mail an re Bei Inte gteam.at leo@do en schick

Der Hund einer Teilnehmerin lernt die „Hinterlassenschaft“ einer Wildkatze erkennen. Hund Spot (kl. Bild) ist derzeit noch der einzige Wildkatzensuchhund im Lande.

AUF DER SUCHE NACH DER WILDKATZE HUNDE IM EINSATZ FÜR DEN NATURSCHUTZ Das Leben vieler Wildtiere findet häufig im Verborgenen statt. Dadurch ist der sichere Nachweis mancher Arten wie der Wildkatze besonders schwierig bzw. sogar unmöglich. Erstmals veranstaltete der | naturschutzbund | im Rahmen der Initiative vielfaltleben einen Suchhundekurs in Kärnten. er Einsatz von Hunden in der Wildbiologie zur Suche von Kot seltener und/oder schwer zu beobachtender Tiere ist seit etwa 10 Jahren Standard und wird weltweit angewendet. Wildbiologen trainieren dabei Hunde zur Suche nach Kot, Kadavern und Bauen bestimmter Wildtierarten. Mit Hilfe der Hunde kann man kleinste Teile von Pflanzen finden und sogar Fische und Amphibien in Gewässern nachweisen. Die Zuverlässigkeit der Hunde ist so hoch, dass bei manchen Arten eine genetische Kontrolle der Proben nur in der Anfangsphase nötig ist. Mit Hilfe der Hunde steht demnach auch Material zur Verfügung, anhand dessen mit modernen biochemischen Methoden das Geschlecht bzw. das Individuum einer bestimmten Art identifiziert werden kann. Der Vorteil dieser Methode liegt weiters darin, dass ein trainierter Hund für die Suche nach einer bestimmten Art flexibel in verschiedenen Gebieten einge-

D

FOTOS V. L.: LEOPOLD SLOTTA-BACHMAYR; CLAUDIA GRAFINGER; INGRID HAGENSTEIN

36

setzt werden kann – zu fast jeder Jahreszeit und auch in schwierigem und unzugänglichem Gelände. Um sich alle diese Vorteile auf der Suche nach der Wildkatze zunutze zu machen, veranstaltete der Naturschutzbund im März und Mai 2016 an der forstlichen Ausbildungsstätte (FAST) in Ossiach erstmals einen Kurs mit zwei Modulen für Wildkatzensuchhunde. Die Leitung teilten sich Dr. Gabi Sauseng, eine Biologin und erfahrene Hundetrainerin, die sowohl Erfahrung bei der Ausbildung von Hunden zum Auffinden von Quarantäneschädlingen als auch von Trüffeln mitbringt, und Dr. Leopold Slotta-Bachmayr, der als Biologe und Hundetrainer seinen Border Collie Spot bereits zum Wildkatzensuchhund ausgebildet hat und auch Mitglied der Plattform Wildkatze ist. Ziel war die Ausbildung von Hunden zur Suche nach dem Kot der Wildkatze, um daraus weitere Analysen anstellen zu können. 10

interessierte und ambitionierte HundebesitzerInnen haben sich dem ersten Modul mit ihren Hunden gestellt, in dem es darum ging, den Hunden die Grundzüge der Suche – d. h. die Prägung auf einen Zielgeruch, die Suche und Anzeige des Geruchs – zu lernen. Neben der praktischen Arbeit mit den Hunden wurden aber auch theoretische Inhalte wie die Trainingsprinzipien für Spürhunde, der Aufbau und die Funktion der Hundenase sowie Einsatzmöglichkeiten für die Spürhunde über die Suche nach der Wildkatze hinaus vermittelt. Mit diesem Wissen, der praktischen Erfahrung und jeder Menge Wildkatzenkot wurden die TeilnehmerInnen ins selbständige Training nach Hause entlassen. Sie kamen Mitte Mai wieder nach Ossiach zurück, um beim zweiten Modul die Suche nach den Hinterlassenschaften der Wildkatze zu festigen. Dabei lernten die TeilnehmerInnen, wie sie die Suche nach der Wildkatze im Gelände aufbauen können. Als „Abschlussprüfung“ mussten Hunde und HalterInnen das Erlernte vorzeigen und in einem unbekannten Gebiet nach Katzenkot suchen. Die TeilnehmerInnen trainieren nun fleißig zuhause weiter, um sich beim nächsten Treffen zum „Wildkatzensuchhundeteam“ zertifizieren zu lassen. Ziel dieser Ausbildungskurse ist letztendlich der Aufbau eines Netzwerks an Wildkatzenenthusiasten, die bei allfälligen Beobachtungen von Wildkatzen mit ihren Hunden helfen diese Beobachtungen so schnell wie möglich zu verifizieren. ❒

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016


PROJEKTE DES NATURSCHUTZBUNDES

AUWALDBEWOHNER SCHARLACHKÄFER

I

m Mittelpunkt dieses vielfaltleben-Artenschutzprojektes steht der Scharlachkäfer (Cucujus cinnaberinus) als Botschafter für alt- und totholzreiche, naturnahe Auwälder. Die Art ist EUweit geschützt (FFH), der Erhaltungszustand ist österreichweit ungünstig. Deshalb hat es sich der Naturschutzbund NÖ zum Ziel gesetzt die naturverträgliche Bewirtschaftung des Auwaldes als Lebensraum des Scharlachkäfers zu forcieren. Ihren Namen hat diese Plattkäferart ihrer scharlachroten Färbung zu verdanken, die die Aufmerksamkeit auch auf ihren Lebensraum lenken soll: den Auwald. Wo der Scharlachkäfer anzutreffen ist, gibt es noch ausreichend Tot- und Altholz als wichtigen Lebensraum einer Vielzahl von weiteren Tierarten, Pilzen, Moosen und Flechten.

PROJEKTE ERDER PARTN ORGANI SATIONEN

GESCHÄFTSIDEEN ZUM SCHUTZ UND ERHALT DER BIODIVERSITÄT IN ÖSTERREICH GESUCHT!

Scharlachkäfer findet man unter der Rinde absterbender oder toter Laubbäume in Auen. Die Weibchen legen ihre Eier unter die Rinde geeigneter Bäume, vor allem von Pappeln, Ahorn, Buche, Rosskastanie und Eichen, wobei der Zersetzungsgrad der Bastschicht sehr wichtig ist: Man findet die Larven in feuchtem, durch die Zersetzung braun gewordenem Bast. Mithilfe des Scharlachkäfers als Leitart werden 2016/17 Maßnahmen für eine naturverträgliche Bewirtschaftung der Auwälder diskutiert. Ein Schwerpunkt der Aktivitäten liegt in den Tullnerfelder Donauauen. www.noe-naturschutzbund.at

In Natura misst der Scharlachkäfer nur 11-15 mm! Im runden Bild seine Larve. FOTOS ULRICH STRAKA

vielfaltleben-Projekt des WWF er WWF und das Impact Hub Vienna suchen im Rahmen ihrer Startup-Initiative „innovate4 nature“ Geschäftsideen, die zum Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt in Österreich beitragen.

D

Bis 2. Oktober 2016 können StudentInnen, Privatpersonen (Einzelpersonen oder Teams) oder JungunternehmerInnen einreichen. Am 25. Oktober werden die besten Business-Ideen einer Expertenjury vorgestellt und nach den Kriterien „Biodiversitäts-Impact“, „Wachstumspotenzial der Idee“ sowie „Überzeugungskraft der BewerberInnen“ bewertet. Preisgeld: Die besten drei Einreichungen erhalten je € 5.000,- sowie Coachings und Workshops. Ende Februar 2017 präsentieren die drei FinalistInnen dann den Fortschritt ihres Start-ups. Der/die GewinnerIn erhält ein Startkapital in der Höhe von € 10.000,-. Außerdem winken eine Mitgliedschaft im Impact Hub sowie gezielte Unterstützung bei der Vorbereitung zum erfolgreichen Start des Unternehmens. innovate4nature ist der Startup-Wettbewerb des WWF und des Impact Hub Vienna im Rahmen von vielfaltleben.

www.innovate4nature.at http://vienna.impacthub.net/about-us/

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016

Kontakt: Patrick Würschl BSc, Umwelt&Wirtschaft WWF Österreich, Wien, i4n@wwf.at

37


PROJEKTE ERDER PARTN I ORGAN SATIONEN

vielfaltleben-Projekte des Umweltdachverbandes Drei Projekte sind es, die der UWD im Rahmen von vielfaltleben zwischen 2015 – 2017 durchführt. Durch sie sollen Wert und Bedeutung einer vielfältigen heimischen Fauna und Flora sowie deren Ökosystemleistungen unter Einbindung verschiedener Bevölkerungskreise bewusster gemacht werden.

Projekt Biodiversität & Gesundheit nformieren, vernetzen, kommunizieren sind die zentralen Aktivitäten dieses Projektteiles. Ziel ist es, die Wechselwirkungen zwischen Biodiversität und Gesundheit aufzuzeigen, um eine bessere gegenseitige Berücksichtigung von Biodiversitätsund Gesundheitsanliegen zu erreichen. Aktuell wird an die bisher gesetzten Aktivitäten aus den vorangegangenen Projektphasen angeknüpft: Das Expertinnen- und Expertenforum wird weitergeführt, ein praxisorientiertes Handbuch erarbeitet, die Zusammenhänge zwischen Biodiversität und Gesundheit durch Modelle dargestellt sowie deren kreative und öffentlichkeitswirksame Präsentation durch ein Kurzvideo umgesetzt. Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit soll zu einer Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit für das Thema beitragen. Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist die sektorenübergreifende Zusammenarbeit im Biodiversitätsschutz. Das heißt, dass Ziele und Maßnahmen in den Gesundheitssektor sowie in andere Bereiche wie Bildung, Psychologie, Verwaltung, Wirtschaft, Naturschutz, Forschung integriert werden. Projektpartner sind dabei die Medizinische Universität Wien, die Universität für Bodenkultur Wien sowie die Ärztekammer Wien.

I

www.umweltdachverband.at/biodiversitaet-undgesundheit

FOTO: CHLOÈ THOMAS

Projekt Biodiversität & LEADER iodiversität und Kulturlandschaft bilden in vielerlei Hinsicht wichtige Bausteine einer ländlichen Entwicklung. Aber nicht nur die Landwirtschaft profitiert von der Biodiversität. So ist eine intakte und gepflegte Kulturlandschaft in vielen Regionen Österreichs Alleinstellungsmerkmal im Tourismus oder auch ein Kriterium für Zuzug und somit für Bevölkerungswachstum. Ziel des Projektes ist es daher, den Austausch zwischen Akteurinnen und Akteuren der Regionalentwicklung und des Naturschutzes voranzutreiben und die Umsetzung von LEADER-Projekten zum Schutz von Biodiversität und Kulturlandschaft zu initiieren. Es werden Vorträge zur regionalen Bedeutung von Biodiversität abgehalten sowie Initiativen für eine Vernetzung umgesetzt. Dazu zählt die Zusammenarbeit mit fünf ausgewählten LEADER-Pilot-Regionen Hermagor, Bucklige Welt-Wechselland, Thermenland-Wechselland, Linz-Land und das Mittelburgenland sowie die Betreuung von Biodiversitäts-Botschafterinnen und Botschaftern.

B

www.umweltdachverband.at/biodiversitaet-und-leader

38

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016


PROJEKTE DES UMWELTDACHVERBANDES

Projekt

m das Thema Biodiversität insbesondere für Jugendliche verständlich aufzubereiten, hat der UWD seine Mitgliedsorganisationen aus dem Bereich Jugend ins Boot geholt. Gemeinsam mit der Österreichischen Naturschutzjugend (önj), der Alpenvereins- und Naturfreundejugend und den Pfadfindern Österreichs führt er das Projekt „Ich und die Vielfalt – Jugend trifft Biodiversität“ durch. Dabei wird den Fragen auf den Grund gegangen, wie Biodiversität begeistern, wie sie den Spiel-und Entdeckungstrieb wecken kann und wie das Thema vermittelt werden sollte, damit es auch ankommt.

U

Mit Graffiti junge Leute begeistern war das Ziel eines Workshops im heurigen Juni.

V

ielseitige Aktionen und Produktkreationen sollen Lehrpersonen,

HortpädagogInnen, GruppenleiterInnen und NaturvermittlerInnen bei der Arbeit unterstützen. Dazu zählen neben zwei Workshop-Serien, in denen Biodiversität erlebbar gemacht wird, ein „Biodiversitäts-Rucksack“, „Rätsel der Vielfalt“, ein Spiel zum Thema „Jugend macht Biodiversitätspolitik“ und eine Theater-Box. Den ersten Workshop für Kinder und Jugendliche führte die Naturfreundejugend bereits im Juli durch, die weiteren folgen über September und Oktober verteilt. Jenen für Jugendleiter realisiert die Alpenvereinsjugend im Frühjahr 2017. Die önj wiederum füllt einen sog. Biodiversitätsrucksack mit Becherlupen, Fangnetzen, Augenbinden und Vorschlägen für die Gestaltung von Outdoor-Workshops mit Kindern und Jugendlichen. Nach der Fertigstellung Ende 2016 können sie bei den beteiligten Jugendorganisationen ausgeliehen werden. www.umweltdachverband.at/biodiversitaet-und-jugend

Infos zum Kreativ-Contest (Mai bis Dezember 2016): www.umweltdachverband.at/kreativ-contest

FOTO: NATURFREUNDE INTERNATIONALE

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016

39


PROJEKTE ERDER PARTN I N A ORG SATIONEN

vielfaltleben-Projekt des Naturhistorischen Museums Wien und BirdLife Österreich

Das NHM Wien und BirdLife führen gemeinsam ein Projekt durch, bei dem es um Vogelschutzbelange in Österreich und das Bewusstmachen der Artenvielfalt in Städten geht. Modul I: Prioritäten im Vogelschutz zur Umsetzung der österreichischen Biodiversitätsstrategie Um nötige Schutzmaßnahmen nach ihrer Notwendigkeit für die einzelnen Vogelarten durchführen zu können, muss zuerst der Handlungsbedarf nach objektiven Kriterien ermittelt werden. Weiters braucht es eine Machbarkeitsstudie, um abzuklären, was überhaupt möglich ist, damit der Handlungsbedarf keine unerfüllbare Wunschliste bleibt. In einem ersten Schritt dazu veranstalteten BirdLife und NHM Wien im Oktober 2015 die internationale Tagung „Welchen Naturschutz wollen wir?“, um Strategien für eine Priorisierung zu erörtern, in die auch namhafte Experten eingebunden waren. Bis Herbst 2016 soll analysiert sein, welchen Handlungsbedarf es im Vogelschutz auch über die Rote Liste hinaus gibt und wer für die Umsetzung verantwortlich ist. Im Winter 2016/17 erfolgt eine Machbarkeitsstudie, in die die Naturschutzziele der Bundesländer einbezogen werden. Als Ergebnis soll schlussendlich herauskommen, welche Vogelarten in der Naturschutzarbeit zu priorisieren sind.

Modul II: Biodiversitätsstrategie und Bewusstseinsbildung

FOTOS V. O.: W. SCHRUF; R. WUNDER; R. GATTRINGER

40

Mit Modul 2 wird das Ziel verfolgt, der Bevölkerung die Artenvielfalt von Stadtlebensräumen bewusst zu machen. Das ist von besonderer Bedeutung, weil viele Menschen ihre Naturerfahrungen primär in Städten machen. Das NHM Wien ist dafür prädestiniert, da von diversen Tierarten Zeitreihen von bis zu 200 Jahren und mehr vorliegen und mehr als 750.000 Gäste das Museum jährlich frequentieren. Im Fokus stehen dabei besonders Kinder und Jugendliche. Für sie wird ein eigener Schauraum vorbereitet und ein eigenes Führungsprogramm zusammengestellt.

Remo Probst (l.) und Herr Pirker von den ÖBB (r.) mit einer „Vogelschutzhaube“ für Mittelspannungsmasten. Sie verhindert, dass große Vögel wie Störche in den Stromkreis gelangen.

Modul III: Verhinderung des Stromtods bei Vögeln Der Stromtod an Mittelspannungsleitungen ist eine der Haupttodesursachen von insbesondere großen Vögeln wie Uhu und Storch. Deren lange Flügel überwinden die Isolatorenstrecken und werden überproportional häufig Stromopfer. Oft sind es die erwachsenen, brutreifen Tiere, die es trifft, weshalb die Fortpflanzungsrate innerhalb der Brutvogelpopulationen gering ist. Im Modul 3 wird deshalb den Netzbetreibern bei der Umsetzung von Schutzmaßnahmen konkret geholfen. 2016 wurden bereits drei Uhu-Reviere in Kärnten gesichert, indem auf 10 km Mittelspannungs-Leitungen der ÖBB über 160 Masten mit Vogelschutzhauben versehen worden sind.

Kontakt: BirdLife Kärnten c/o Dr. Remo Probst remo.probst@birdlife.at

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016


BUCHTIPPS – IM BUCHHANDEL

Straßenbegleitgrün Einfach Essbar Guide durch essbare Gärten von Gemeinden (mit Rezepten) Immer mehr Gärten entstehen auf öffentlichen Flächen zum Wohle und Nutzen der Bevölkerung. Sandra Peham, Netzwerkgründerin von „Einfach Essbar“ und Initiatorin der 1. Essbaren Gemeinde Österreichs, stellt einige dieser Projekte aus dem deutschsprachigen Raum vor. Mit Rezepten der Köchin Eva Maria Lipp können daraus Schmankerl nachgekocht werden. Wildkniskulturberater und Permakulturpraktiker Johann Peham verrät Tricks und Tipps zum naturnahen Gärtnern und zur Perma- und Wildniskultur. S. Peham, E. Lipp, J. Peham. Edition Esspapier, Wr. Neustadt 2016, Broschur mit Klappen, 128 Seiten, ISBN: 978-39503791-2-9, € 22,90

Das Seelenleben der Tiere Liebe, Trauer, Mitgefühl – erstaunliche Einblicke in eine verborgene Welt Treu liebende Kolkraben, mitfühlende Waldmäuse und trauernde Hirschkühe – sind das nicht Gefühle, die allein dem Menschen vorbehalten sind? Der passionierte Förster Peter Wohlleben lehrt uns Faszinierendes, Erhellendes, bisweilen Unglaubliches über die Gefühlswelt der Tiere. Anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und anschaulicher Geschichten nimmt er uns mit in eine kaum ergründete Welt: die komplexen Verhaltensweisen der Tiere im Wald und auf dem Hof, ihr emotionales und bewusstes Leben. Und wir begreifen: Tiere sind uns näher, als wir je gedacht hätten. Peter Wohlleben. Ludwig Verlag, 2016, gebunden, 240 Seiten, ISBN: 978-3-45328082-3, € 20,60

46

Straßenbegleitgrün Hinweise zur ökologisch orientierten Pflege von Gras- und Gehölzflächen an Straßen

Hinweise zur ökologisch orientierten Pflege von Gras- und Gehölzflächen an Straßen

Hier erhalten alle mit der Durchführung und Planung der Pflege von Straßenbegleitgrün beschäftigten Fachkräfte praxisnahe Handlungsempfehlungen, die helfen sollen, die ökologisch orientierte Pflege von Straßenbegleitgrün zu optimieren. Weiteres Ziel ist das Aufzeigen der Bedeutung und des möglichen Potenzials der straßenbegleitenden Flächen für den Naturschutz. Unverzichtbar für Straßen- und Autobahnmeistereien. Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg (Hrsg.), Dez. 2015, 62 Seiten: Als pdf zum Download: www.mvi.baden-wuerttemberg.de/publikationen

Atlas der Krankheiten, Schädlinge und Nützlinge im Obst- und Weinbau Mit umweltschonenden Strategien Ein ausschließlich aus Experten bestehendes Autorenkollektiv stellt alle Krankheiten vor, die in Obst- und Weingärten teilweise beträchtliche Schäden bis hin zum Totalausfall verursachen können. Neben einer exakten Beschreibung aller bekannten Bakterien, Viren, Pilze und tierischen Schädlinge sowie der durch sie hervorgerufenen Beeinträchtigungen, ermöglichen rund 1.250 Abbildungen eine genaue Diagnose der vorliegenden Problemfelder. Peter Fischer-Colbrie & Michael Groß & Milan Hluchy & Uwe Hofmann & Sabine Pleininger & Michaela Stolz. Stocker Verlag, 520 Seiten, ca. 1.250 Abbildungen, ISBN: 978-3-7020-14896, € 49,90

Marken Heft XL Nützliche Insekten Inklusive neun Briefmarken a 68 Cent

Insekten sind fast überall zu finden,. Auch wenn sie uns manchmal lästig fallen, so sind sie doch ein unverzichtbarer Teil unseres Ökosystems: Sie bestäuben unsere Blumen und Obstbäume und sorgen für die Verteilung von Samen. Sogar als Rohstoffproduzenten, Schädlingsbekämpfer, Kriminologen und Wundheiler leisten sie uns wichtige Dienste. Die Arbeit dieser kleinen und doch so nützlichen Tiere wird in diesem Heft vorgestellt. Peter Sehnal. Ferry Tells GmbH 2016, ISBN 978-3-903087-81, € 9,99. Erhältlich in Postämtern bzw. auf www.post.at (>Shop> Briefmarken& Philatelie>Markenbücher und -hefte)

Wie viel Erde braucht der Mensch? Lebensspuren eines Bergbauern – Ein fotografisches Porträt „I hun alleweil g’rad so viel getan, wia sich’s aus‘gangen isch“, sagt der Bauer vom Kugler Hof im Tiroler Navistal. Seit Jahrzehnten bewirtschaftet er ihn ohne fremde Hilfe und ohne Unterstützung moderner Maschinen. Und er ist immer gern ein Bauer gewesen. Es ist ein behutsames Porträt, das der Autor und Fotograf, selbst in Navis als Arzt ansässig, von einem Menschen zeichnet, der abseits von Konsum und Hektik des modernen Alltags ein genügsames aber glückliches Leben lebt, in dem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Wilfried F. Noisternig. Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2016, 120 Seiten, 78 farb. Abb., 22 x 27 cm, in Leinen geb., ISBN: 978-3-7022-3573-4, € 34,95

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016


BUCHAUSWAHL LANDESGRUPPEN

Serpentinstandorte im Südburgenland

Die Lafnitz als Lebensraum für Fische

Der Schilfgürtel des Neusiedler Sees:

Artenschutzprogramm Tagfalter im Burgenland –

Erhebung, Management, Schutz, Bewusstseinsbildung

Äschenprojekt Lafnitz – Monitoring 2013-14

Schwerpunkt Europaschutzgebiete

Die Serpentinstandorte des Bernsteiner und Günser Berglandes mit ihrer hochspezialisierten Vegetation sind eine Besonderheit. Sie gilt es zu schützen und zu erhalten.

Diese Broschüre zeigt die Ergebnisse jahrelanger, umfangreicher, fischökologischer Untersuchungen und den Artenreichtum an Fischen in der Lafnitz.

Lebensraum für Kleinlebewesen und Fische. Fischerei Nahrungsgrundlagen

2015, 48 Seiten, ISBN 978-3902632-38-8

2015, 40 Seiten, ISBN 978-3902632-35-7

(Bei allen 4 Broschüren fallen nur Versandkosten an!)

Bestelladresse: | naturschutzbund | Burgenland, T 0043/(0)664/845 30 48, burgenland@naturschutzbund.at

Die Broschüre veranschaulicht in vielen Details das empfindliche Ökosystem Neusiedler See und ist das Ergebnis langjähriger limnologischer Untersuchungen. 2015, 60 Seiten, ISBN 978-3-902632-36-4

Zehn Schmetterlingsarten wurden zur Evaluierung bereits bestehender Artenschutzprogramme und zur Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen ausgewählt. 2015, 40 Seiten, ISBN 978-3 902632-39-5

Wildes Burgenland Unser Erbe an die nächste Generation Auf der Suche nach den letzten intakten Naturlebensräumen: urwaldähnliche Wälder, mit Blumen übersäte Steppenrasen und Feuchtwiesen, versteckte Gewässer u. v. m.

Bestelladresse: | naturschutzbund | Steiermark, T 0043/(0)316/32 23 77, steiermark@naturschutzbund.at

Wil W il ld lde des de e es Bu Burg urg u rge gen g en nlan nl n land lan and n e a

Manfred Fiala. 2012, Bildband, 176 Seiten, 193 Farbfotos, € 29,90 + Versand

Modellregion Steiermark 2030 ohne Intensiv-Massentierhaltung Ökologische und kulturelle Notwendigkeit oder fundamentalistische Utopie?

T A G U N G S B E R I C H T einer Veranstaltung der Plattform “Modellregion Steiermark 2030 ohne Intensiv-Massentierhaltung” am 17.10.2014 an der Karl-Franzens-Universität Graz

Eine Publikation des Naturschutzbund | Steiermark

Modellregion Steiermark:

➔Flugplatz Welser Heide ➔Beutegreifer in OÖ Broschüren erhältlich zum Versandkostenpreis beim | naturschutzbund | OÖ T (0)732/772 79 oberoesterreich@ naturschutzbund.at http://naturschutzbundooe.at/publikationen/ informationsfalter.html

2030 – ohne IntensivMassentierhaltung

Flussjuwel Schwarze Sulm Am Grünen Band Der unberührteste GebirgsÖsterreichs

fluss der Ostalpen – im Bereich der Koralpe/SW-SteiÖkologische und kulturelle ermark – wird mit über 500 Notwendigkeit oder fundaFarbfotos über Gewässer, mentalistische Utopie? Pflanzenraritäten und Tiere in Tagungsbericht mit zahlreidiesem prächtigen Bildband chen Beiträgen von Bernd Lötsch, Toni Meier, R. Steiner, eindrucksvoll präsentiert. Johannes Gepp & Walter Postl, Johannes Gepp et al. 2015, 88 Seiten A4, färbig bebildert, € 15,00 inkl. Versand

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016

ca. 250 Seiten; € 25,00 + Versand

Vom Eisernen Vorhang zum Naturjuwel Dieses Buch erzählt in kurzen Einführungstexten und atemberaubenden Bildern von den Naturjuwelen am 1.200 Kilometer langen österr. Grünen Band. Johannes Gepp & Alexander Schneider. Leykam Verlag, ISBN 978-3-7011-7803-2, € 34,90 + Versand

47


ADRESSEN + IMPRESSUM

BUNDESVERBAND Museumsplatz 2, 5020 Salzburg Mo–Do 8–17, Fr 8–12 Uhr T: 0662/64 29 09 bundesverband@naturschutzbund.at

BURGENLAND Josef Haydng. 11, 7000 Eisenstadt Mo-Do 8-11.30 Uhr T: 0664/845 30 48, F: 02682/702-190 burgenland@naturschutzbund.at

OFFIZIELLES ORGAN DES | naturschutzbund |

....IN 9 LANDESVERBÄNDEN FÜR SIE ERREICHBAR

KÄRNTEN Adalbert-Stifterstr. 21, 9500 Villach Mo–Fr 9–13 Uhr T+F: 04242/21 41 42 H: 0676/3 36 82 62 kaernten@naturschutzbund.at

WIEN Museumsplatz 1, Stiege 13 1070 Wien Di 9–11, 17–18.30, Mi 9–11 Uhr T+F: 01/522 35 97 wien@naturschutzbund.at

NIEDERÖSTERREICH Marianneng. 32/2/16, 1090 Wien Mo-Do 9–13 Uhr T+F: 01/402 93 94 noe@naturschutzbund.at OBERÖSTERREICH Promenade 37, 4020 Linz Mo–Fr 7.30–12.30 Uhr T: 0732/77 92 79 oberoesterreich@naturschutzbund.at

STEIERMARK Herderg. 3, 8010 Graz Mo–Do 8.00–15.00, Fr 8.00–12.00 T: 0316/32 23 77, F: -4 steiermark@naturschutzbund.at VORARLBERG Schulg. 7, 6850 Dornbirn Mo, Do 8.30–11.30, 13.30–16.00 Fr: 8.30-11.30 T: 05572/296 50, F: 05572/2 10 53 vorarlberg@naturschutzbund.at TIROL Im Alpenzoo, Weiherburgg. 37a 6020 Innsbruck, Bürozeiten variabel T: 0664/443 09 59, F: 0512/26 00 87 tirol@naturschutzbund.at SALZBURG Museumsplatz 2, 5020 Salzburg Mo–Do 8–17, Fr 8–12 T: 0662/64 29 09-11 salzburg@naturschutzbund.at

SIE SUCHEN ARTIKEL ODER AUTORINNEN UND AUTOREN? VV www.naturschutzbund.at/naturundland/Archiv/Artikelübersicht (tabellarisch) (natur&land-Ausgaben im pdf-Format, archiviert über das OÖ Landesmuseum)

48

Bezugsbedingungen: Abo-Jahresbezug (einschließlich Postzustellung): EUR 26,– für Österreich, EUR 30,– für das Ausland; Abobeginn jederzeit (mit Zusendung aller bis dahin erschienen Ausgaben); Einzelhefte EUR 6,– + Versand (wenn nicht anders angegeben). Bestellungen nehmen der | naturschutzbund | sowie alle Buchhandlungen entgegen. Abbestellungen werden bis 31. 12. eines laufenden Jahres für das nachfolgende Jahr berücksichtigt. Danach automatische Verlängerung um ein Jahr. Für unverlangte Manuskripte oder Anfragen Rückporto beilegen. Bei Nichtlieferung der Zeitschrift ohne Verschulden des Herausgebers besteht kein Anspruch auf Entschädigung. Für nicht verlangte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen! Bankverbindung: Salzburger Sparkasse, 5020 Salzburg, IBAN AT342040400000018069, BIC SBGSAT2SXXX Herausgeber, Eigentümer, Verleger: | naturschutzbund |, Museumsplatz 2, 5020 Salzburg, T 0043/(0)662/64 29 09 Redaktionsleitung: ChefR Ingrid Hagenstein (HA) Tel. 0043/(0)662/64 29 09-13 E-mail: natur-land@naturschutzbund.at Redaktionsmitarbeit: Mag. Birgit Mair-Markart, Mag. Christine Pühringer In dieser Ausgabe: Mag. Doris Landertinger, Anna Ida Hämmerle (Praktikantin) Aboverwaltung/Bestellungen: Martina NebauerRiha, natur-land@naturschutzbund.at Präsidium: Univ.-Prof. i. R. Dr. Roman Türk (Präsident), Hildegard Breiner, Prof. Univ.-Doz. Dr. Johannes Gepp, Univ.-Prof. Dr. Walter Hödl (Vizepräsidentin/en), Wolfgang Meislinger (Finanzreferent); Dr. Friedrich Schwarz (Schriftführer), Univ.-Prof. Dr. Walter Kofler (Mitglied). Satz, DTP-Layout, Druckvorstufe: Ingrid Hagenstein Druck: Bubnik Druck, 5323 Ebenau, Am Kirchberg 1. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem, zertifiziertem Papier. Offenlegung laut Mediengesetz: natur&land ist eine konfessions- und parteiungebundene Zeitschrift, die seitens des | naturschutzbund | herausgegeben wird. Redaktionelles Ziel: Kritische Information zu Fragen des Natur- und Umweltschutzes. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors wieder und decken sich nicht unbedingt mit der der Redaktion und des Herausgebers. Im Sinne der Vereinfachung können u. U. geschlechtsspezifische Endigungen weggelassen werden. Selbstverständlich sind immer beide Geschlechter angesprochen.

Tipp

VV http://tinyurl.com/Archivausgaben

IMPRESSUM

ISSN: 0028-0607 DVR 0457884

Der | naturschutzbund | ist Mitglied der Weltnaturschutzorganisation „International Union for Conservation of Nature“

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016


MITGLIEDSCHAFT + ABO

UNTERSTÜTZEN SIE UNSERE ARBEIT MIT IHRER MITGLIEDSCHAFT…

Name Straße

Ich möchte Mitglied in folgender Landesgruppe werden: ❒ Burgenland ❒ Kärnten ❒ Oberösterreich ❒ Niederösterreich ❒ Salzburg ❒ Steiermark ❒ Tirol ❒ Vorarlberg ❒ Wien

PLZ

A-Mitgliedschaft: 32,– EUR/Jahr Details auf www.naturschutzbund.at/Landesgruppen. Mindestbeitrag für Wenigverdienende: 24,– EUR/Jahr. Familienmitgliedschaft: 36,– EUR/Jahr. Für Mitglieder der Landesgruppen ist das natur&land-Abo in der Mitgliedschaft enthalten.

E-Mail

Ort

Land Telnr.

…ODER EINEM ABONNEMENT VON natur&land Jahresbezug: Inlandsabo EUR 26,–/Jahr, Auslandsabo EUR 30,–/Jahr. Erscheint 4x pro Jahr: Mitte März, Juni, September, Dezember. Für Vollmitglieder der Naturschutzbund-Landesgruppen ist das Abo in der Mitgliedschaft enthalten. Abo-Beginn jederzeit (mit Erhalt aller erschienenen Ausgaben des Jahres). Abbestellungen bis 31.12. gelten ab dem Folgejahr. Anschriftänderungen, die die Mitgliedschaft in einer Landesgruppe betreffen, richten Sie bitte dorthin.

Datum

Unterschrift

Name Straße PLZ

Ort

Land Telnr. E-Mail

Tipp NÄHERES ZU GESCHENKABOS AUF SEITE 52!

Datum

Unterschrift

Ausschneiden, in einen Umschlag stecken oder einscannen und mailen

natur&land-HEFTE ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒

Artenkenntnis etc. Raumordnung Naturfreikauf Lasst Blumen blühen! Business&Biodiversität Wildkatze Auenschutz quo vadis? Abenteuer Faltertage Grünes Band Europa Die Biber sind zurück! Jubiläumsheft 100 J. Menschen im ÖNB Auenschutz Wald… Moore/Rolle im… Schwerpunkt Vögel Konflikte mit… Naturnah gärtnern Moore… Fische Flusskrebse

6,– 6,– 6,– 6,– 5,– 5,– 5,– 5,– 5,– 5,– 5,– 5,– 5,– 5,– 3,– 3,– 3,– 3,– 2,– 2,– 1,–

››

BESTELLKARTE

Name Straße PLZ

Ort

| naturschutzbund | Redaktion natur&land Museumsplatz 2 5020 Salzburg | Österreich

Land Telnr.

T 0043/(0)662/64 29 09-13 natur-land@naturschutzbund.at

E-Mail

Datum

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016

Unterschrift

49


BÜCHER – SHOP

SHOP – WWW.NATURSCHUTZBUND.AT

T DES | CHRIF ZEITS tzbund 5 schu | natur HEFT 2-201

igem 32-seit Mit ent eil: Inn

EN BLUM LASST ! WildEN BLÜH braucht, damitsere

bes Was es igbienen n haben und Honenschance Überleb

DET mehr VERBIN NATUR pagne fürerreich Kam Neue hen in Öst Blühfläc

LT! m² ZÄH JEDER Sie Ihre sen, den

Mel der en Wie blühendund Wegrän er

N ENTPLA ANAGEM TTERM FISCHO erreich

Feld

röst für Obe

ZUR

RUNG FÖRDE

REICH EINGE

T BEI

BUND

UND

›› Geht die Artenkenntnis verloren? ›› Raumplanung & Raumordnung ›› Naturfreikauf mit Strategie ›› Lasst Blumen blühen! ›› Business & Biodiversität ›› Auf den Spuren der Wildkatze ›› Abenteuer Faltertage ›› Initiative Grünes Band Europa ›› Die Biber sind zurück! ›› 100 Jahre Naturschutzbund ›› Menschen im Naturschutzbund ›› Auenschutz mit Strategie ›› Wald zwischen

ÄISCH EUROP

ER UNI

Mythos und Vision

6,– 6,– 6,– 6,– 5,– 5,– 5,– 5,– 5,–

BAND 2: Abenteuer Natur Wien, NÖ, Burgenland 55 Outdoor-Tipps für 1-6-jährige Entdecker und Entdeckerinnen, 170 Seiten, EUR 15,20

Band 4: Nachhaltige Pflanzungen und Ansaaten Kräuter, Stauden und Sträucher. Reinhard Witt. 297 S., ISBN 978-3-00021048-8, EUR 55,–

BAND 5: Das Wildpflanzen-Topfbuch Ausdauernde Arten für Balkon, Terrasse und Garten Reinhard Witt. 297 S., ISBN 978-3-00021048-8, EUR 24,95

BAND 3: Kinderwagen- und Tragetouren Vorarlberg Barrierefreie Höhenwege über 1.500 m, vom Baby bis ins hohe Alter, 192 Seiten, EUR 15,20

5,– 5,– 5,– 5,–

›› Moore/Rolle im Klimaschutz ›› Konflikte mit Wildtieren ›› Naturnah gärtnern ›› Moore ›› Fische ›› Flusskrebse

3,– 3,– 3,– 2,– 2,– 1,–

(siehe auch Vorderseite) Ausschneiden, in einen Umschlag stecken oder scannen und mailen

BAND 1: Wanderund Hüttenurlaub in Bayern, Österreich, Südtirol Von Hütte zu Hütte. Mit Sonderteil: knieschonende Wege. 296 S., EUR 18,90

WWW.WANDAVERL AG.AT

natur&land SCHWERPUNKTHEFTE

BAND 6: Feldbestimmungsschlüssel für die Hummeln Österreichs, Deutschlands und der Schweiz Aktual. Neuauflage, Biologie Zentrum OÖ, 42 S., EUR 16,00

BESTELLKARTE

50

TONTRÄGER

FAMILIENWANDERBÜCHER

INFOFOLDER

❒ ..St. CD Vogelst.-Trainer 29,95 ..St. Audioversion / ..St. PC-Version ❒ ..St. Stimmen d. Greifvögel 19,99 (Ohne Abbildung) ❒ ..St. DVD Vogelwelt a. Futterpl. 14,95 ❒ ..St. DVD Vogelwelt Gärten 14,95 ❒ ..St. DVD Vogelwelt Wald 14,95 ❒ ..St. DVD Stimmen Säugetiere 49,99 ❒ ..St. CD Vogeltipps 14,95 ❒ ..St. CD Vogelstimmen Rätsel à 9,95

❒ Band 1 ❒ Band 2 ❒ Band 3

❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒

❒ ❒ ❒ ❒ ❒

❒ CD1 ❒ CD2 ❒ CD3 ..St. CD Erlebnis Wald ..St. CD Erlebnis Bauernhof ..St. CD Der Wald/Konzertsaal ..St. CD Heuschrecken ..St. CD Enspannung Alm

14,95 14,95 14,95 17,95 9,95

18,90 15,20 15,20

SONSTIGE BÜCHER ❒ Band 4 ❒ Band 5 ❒ Band 6

Notizen:

55,00 24,95 16,00

à 0,80

Tätigkeitsbericht 2015 Luchs (neu) Naturfreikauf Wildbienen Grünes Band Auen Wildkatze Feldhamster Wiedehopf Haselmaus Moore Schwalben und Mauersegler ❒ Ziesel ❒ Alte Bäume

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016


TONTRÄGER - SHOP

SHOP – WWW.NATURSCHUTZBUND.AT

Die wichtigsten Vogeltipps Ob Fragen zu Nistkästen, Winterfütterung, verlassenen Jungvögeln oder vogelfreundlicher Gartengestaltung – diese CD hilft mit fachlich fundierten Antworten. Audio-CD, 32-seitiges Beiheft, Uwe Westphal, 76

Min., EUR 14,95

DVD-Film zur Vogelbestimmung

Die Vogelwelt in Gärten und Parks Die Vogelwelt des Waldes

Die Vogelwelt am Futterplatz

Vögel beobachten und erkennen

Die DVD zeigt die häufigsten heimischen Vögel (26 Arten). Für jede Art ein Kurzfilm! DVDFilm von Susanne Hoffmann. 57 Min., EUR 14,95

Jede Vogelart ist einzeln abrufbar und wird in einem eigenen Kurzfilm vorgestellt. Fachkundige Begleittexte liefern hilfreiche Hintergrundinformationen über Brutverhalten, Nahrungssuche etc.. Ein Schnelldurchlauf sämtlicher Vögel ermöglicht ein leichtes und sicheres Bestimmen. Auch für Einsteiger geeignet. DVD-Filme, Susanne Hoffmann, Gesamtlänge: 77 bzw. 85 Min., à EUR 14,95

NEU

Vogelstimmen-Trainer

Vogelstimmen Rätsel CDs

Vogelstimmen erkennen

24 Rätselvögel

Gesänge und Rufe von 175 heimischen Vogelarten ohne Umgebungsgeräusche. 68seitiges Begleitheft mit Farbfotos und Steckbriefen. CD in Audio- oder PC-Version, 79 Min., EUR 29,95

CD 1: Wald | CD 2: Auwald | CD 3: am Wasser Inkl. Lösungsschlüssel. Ohne gesprochenen Text – eignen sich deshalb auch zur Entspannung. Spieldauer je CD 67 Min., à EUR 9,95

Die Stimmen der Säugetie- Erlebnis Bauernhof re (Schwerpunkt Europa) Tierstimmen und Geräusche Mit 1.132 Tonaufnahmen von über 300 Säugetieren. 2 CDs, 60-seitiges Begleitbuch (u. a. Register deutscher und wissenschaftlicher Namen), K.-H. Dingler, K.-H. Frommolt, U. Westphal. 12:18 Stunden, EUR 49,99

des Landlebens; Fernand Deroussen, AudioCD, inklusive Beiheft mit Informationen, Memory. 71:43 Min., EUR 14,95

NEU

Erlebnis Wald Audio-CD inklusive 32-seitigem Beiheft mit vielen Informationen, Zeichnungen und Fotos, Pflanzenführer, Spurensuche und Rätselspiel. 78:53 Min., EUR 14,95

Heuschrecken

Entspannung Natur

Der Wald als Konzertsaal

61 heimische Arten; Heiko Bellmann. Audio-CD inklusive 28-seitigem Beiheft. Schnelles und sicheres Bestimmen. 66:47 Min., EUR 17,95

AUF DER ALM

Gesänge und Rufe heimischer Vögel im Fichten-, Au-, Laubwald, im Frühling und in der Nacht. Audio-CD zum Entspannen! K.-H. Dingler. 79 Min., EUR 14,95

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016

Lauschen Sie in aller Ruhe den beruhigenden Klängen der Bergwelt und schöpfen Sie neue Energie. Audio-CD, 60 Min., EUR 9,95

51


VORSCHAU

DIE NÄCHSTE AUSGABE: Schwerpunkt: Akzeptanzförderung bei Wolf und Fischotter Es war vorherzusehen: In diesem Sommer wurden erstmals Wölfe in Österreich geboren und wir haben jetzt die erste Wolfsfamilie seit über 100 Jahren. Die Tiere haben Glück, denn so lange sie auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig leben, wacht das Bundesheer über sie. Doch nicht überall sind sie willkommen: Ihre vereinzelte Rückkehr nach Österreich wird besonders im Alpenraum mit seiner traditionellen Weideviehhaltung von vielen Landwirtinnen und Landwirten äußerst kritisch gesehen. Der Naturschutzbund will deshalb das Thema sachlich aufgreifen und sich bei den betroffenen Bevölkerungskreisen für mehr Akzeptanz gegenüber Beutegreifern einsetzen. Das trifft auch für unser Wappentier, den Fischotter, zu. Ihm geht es zunehmend wieder „an den Kragen“ und es wird höchste Zeit, auch hier die Emotionen aus dem Thema zu nehmen und mit Sachargumenten mehr Akzeptanz und Verständnis zu erreichen. FOTOS V. L.: BMLVS; ANDREAS KRANZ

➔HEFT 4 „WINTERHEFT“ ERSCHEINT MITTE DEZEMBER 2016

JETZT EIN JAHRESABO BESTELLEN ODER VERSCHENKEN! Abo-Vorteile: Günstiger als im Einzelverkauf. Sie versäumen keine Ausgabe. Unabhängig vom Zeitpunkt der Bestellung erhalten Sie alle bis dahin erschienen Ausgaben des laufenden Jahres! Preis: EUR 5,

Zeitschrift des | naturschutzbundes | Heft 1/2-2013

100 JAHRE NATUR & LAND | naturschutzbund |

Ja, schicken Sie mir natur&land als Jahresabo* (4 Hefte) zum Preis von 26,00 € (inkl. Versand Österreich), 30,00 € (inkl. Versand Europa).

Beim Geschenkgutschein bitte Namen und Adresse des Beschenkten eintragen:

DIE GESCHICHTE DER NATURSCHUTZBEWEGUNG HOHE TAUERN UND NEUSIEDLER SEE Der Weg zu einem Nationalpark LANDESGRUPPEN Gestern und heute

T für mich

T als Geschenk

Name Straße

Name

PLZ

Straße

Land

PLZ

Ort

Land Telnr. E-Mail Redaktion natur&land | Museumsplatz 2 | 5020 Salzburg Österreich | 0043/(0)662/64 29 09-13

Ort

Telnr. E-Mail Das Geschenkabo kann jederzeit beginnen. Ich begrenze das Geschenkabo T bis auf Widerruf ((mind. 1 Jahr) T auf 1 Jahr Ich zahle per Rechnung.

Datum

Unterschrift

Geburtsjahr

www.naturschutzbund.at/natur&land *Das Abonnement gilt zunächst 1 Jahr (1.1.-31.12.). Es verlängert sich automatisch um 1 Jahr, falls es nicht bis zum Ende der Laufzeit mit 31.12. schriftlich gekündigt wird. Unabhängig vom Zeitpunkt des Abobeginnes werden alle bis dato erschienenen Ausgaben zugeschickt.

52

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016


Natur verbindet - Pflanzen, Tiere, Menschen. Viele gute Beispiele beweisen es: Heimische Wildpflanzen sind unschlagbar! Sie sind nachhaltig, wertvoll für die Natur, pflegeleicht und kostengünstig. Die Stadt Wels und der Landschaftsarchitekt Markus Kumpfmüller arbeiten seit Jahren mit heimischen Wildpflanzen im kommunalen Grün. Wir zeigen an praktischen Beispielen, wie gärtnerische Arbeit mit heimischen Wildpflanzen funktioniert.

Eine Veranstaltung im Rahmen der Kampagne NATUR VERBINDET in Kooperation mit Rewisa und der Stadt Wels

PRAXISTAG Blühflächen im öffentlichen Raum 13. 10. 2016 in Wels, 10-17 Uhr, Energiepark Treffpunkt: 10. 00 Uhr am Hauptbahnhof Wels Programm: 10:00 Gemeinsamer Spaziergang zum Energiepark Wels 10:15 Besichtigungen p Wildstaudenpflanzungen - Energiepark Wels p Wildblumenansaat - Messegelände p Begrünungen am Traunufer Dazwischen gemeinsames Mittagessen 14:00 Impulsvorträge & Diskussion p Trends im kommunalen Grün DI Christoph Haslmayr, Stadtgärten Wels p Naturnahe Pflege in der Praxis Irmgard Aigner, Stadtgärten Wels p Planung & Anlage nachhaltiger Blühflächen DI Markus Kumpfmüller, Landschaftsplaner p Der Nutzen für den Naturschutz Josef Limberger, | naturschutzbund | 17.00 Ende der Veranstaltung Teilnahmebeitrag: 40,- € (inkl. Mittagessen), wird vor Ort eingehoben,. 50 % Ermäßigung für Studierende sowie für Mitglieder von REWISA-Netzwerk und | naturschutzbund | Die Teilnehmerzahl ist mit 50 begrenzt. Anmeldung bis 8. Oktober: | naturschutzbund | Österreich, +43/(0)662/64 29 09 oder bundesverband@naturschutzbund.at

NÖ NATURSCHUTZTAG 2016 2. WILDKATZENSPÜRHUNDEKURS 25.-27. 11. 2016 am Wilden Berg in Mautern/Steiermark Angeboten wird sowohl ein Modul für Einsteiger als auch ein Abschlussmodul für die Fortgeschrittenen des Kurses vom Frühjahr. Kurseindrücke und -einblicke erhalten Sie im Beitrag auf Seite 36 zum ersten Wildkatzenspürhundekurs vom Frühjahr dieses Jahres. Anmeldung und Detailinfos: Dr. Leopold Slotta-Bachmayr, leo@dogteam.at oder beim Naturschutzbund/Melde- und Koordinationsstelle Wildkatze wildkatze@naturschutzbund.at, +43/(0)662/64 29 09-13

15. 10. 2016, 14.00-17.30 Uhr Stockerau, Lenausaal, Sparkassaplatz 2

Auwälder im Spannungsfeld von Naturschutz und Nutzung 14.15 Uhr Vorträge: Auenland NÖ – Hochwasser statt Breitwasser und zurück? Univ.-Prof. Dr. Walter Hödl Auenland NÖ – Lebensraum zahlreicher Pflanzenund Tierarten Univ.-Ass. Dr. Luise Schratt-Ehrendorfer Auenland NÖ – Amphibien Dr. Manfred Pintar – Vögel Mag. Georg Frank – Käfer und Schmetterlinge Dr. Ulrich Straka 15.45 Uhr Publikumsdiskussion Ab 17.30 Empfang und gemütliches Beisammensein Im Vorfeld des Naturschutztages findet um 12.30 Uhr die Jahreshauptversammlung mit Ehrung langjähriger Mitglieder statt. Am Vormittag besteht die Möglichkeit einer Exkursionsteilnahme in die Stockerauer Au: Treffpunkt: 9 Uhr Bahnhof Stockerau Nähere Informationen: | naturschutzbund | NÖ, T 01/402 93 92 http://noe-naturschutzbund.at (Termine)

Herbstausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 3-2016

WWW.NATURVERBINDET.AT

FOTO: JOSEF LIMBERGER

TERMINE


MÖCHTEN SIE NATUR&LAND AUF IHREM TABLETT, SMARTPHONE ODER PC LESEN?

P.b.b. 02Z 031442 M Abs. | naturschutzbund | Österreich Museumsplatz 2, 5020 Salzburg

Empfänger

DVR 0457884 I |SSN: 0028-0607 | Heft 3-2016

DAS IST AB SOFORT MÖGLICH! AUF WWW.KIOSK.AT KÖNNEN SIE EIN JAHRESABO BESTELLEN ODER AUCH NUR DIE LETZTEN BEIDEN EINZELAUSGABEN.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.