natur&land 4_2018

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ZEITSCHRIFT DES | naturschutzbund | HEFT 4-2018

OBERÖSTERREICH

VOLKSZÄHLUNG BEI DEN SÄUGETIEREN VON DER IDEE ZUM OÖ SÄUGETIERATLAS

Wenn einer eine Reise tut FLEDERMÄUSE

Die heimlichen Unbekannten ÜBERALL MÄUSE?

Situation der Kleinsäuger in Österreich


Wo TRADITIoN UND FoRTschRITT GELEBT WERDEN. VIALIT ist ein Pionier der österreichischen Asphaltindustrie. Was 1928 mit viel Mut und Unternehmergeist begann, setzt sich heute mit Forschung und Entwicklung für vielseitig einsetzbare Produkte im Bereich der Straßenerhaltung fort. Darüber hinaus ist uns die Nutzung nachwachsender Rohstoffe wie Rapsöl ein besonderes Anliegen. Das Beispiel RapsAsphalt zeigt, dass dieser Weg nicht nur zukunftsweisend sondern auch absolut wirtschaftlich ist. VIALIT-Produkte bewähren sich national wie international, wobei ein Ziel klar im Fokus steht: Dem Menschen und der Umwelt zu dienen.

90 Jahre VIALIT. 30 Jahre RapsAsphalt. Und seit 2018 sind wir BIENENPATE!

Österreichische Vialit-Gesellschaft m.b.H. Josef-Reiter-Straße 78 A-5280 Braunau am Inn

www.vialit.com


EDITORIAL

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

FOTO: JOSEF LIMBERGER

„Bitte mitmachen!“ lautet die Devise bei der „Volkszählung der OÖ Säugetiere“, einer Daten-Erhebung mithilfe der Bevölkerung. Im Hinblick auf den erschreckenden Artenschwund ist sie ein wichtiges Instrument, um mehr über die Verbreitung dieser Tiergruppe zu erfahren. Schützen lässt sich bekanntlich ja nur, was man kennt! Auch wenn der Fokus auf Oberösterreich liegt, sind Beobachtungen aus ganz Österreich willkommen! Das Jahr 2019 steht beim Naturschutzbund übrigens im Zeichen der Europäischen Wildkatze: Wir haben sie zum Tier des Jahres gewählt und feiern das 10-Jahres-Jubiläum unserer Koordinations- und Meldestelle Wildkatze.

Ihre

Ingrid Hagenstein Chefredakteurin

AB IN DIE NATUR! Einladung zur JugendleiterInnenausbildung „Julei“ 2019 Du bist gerne in der Natur unterwegs und möchtest diese Leidenschaft auch an Kinder und Jugendliche weitergeben? In diesem zertifizierten Lehrgang vermittelt ein ReferentInnen-Team Fachwissen und Praxiserfahrung in einem abwechslungsreichen Rahmen. Termine: 12.04.–18.04.2019 (Ostern), önj-Biberburg, 8293 Wörth an der Lafnitz 29.05.–02.06.2019 (Chr. Himmelfahrt), önj-Storchenschmiede, 7143 Apetlon im Seewinkel 05.07.–10.07.2019, önj-Astenschmiede, 5661 Bucheben/Rauris 13.09.–15.09.2019, önj-Spechtenschmiede, 5023 Koppl/Salzburg 18.10.–20.10.2019, önj-Erlebnishof Unterkagerer, 4171 Auberg im Mühlviertel 09.11. 2019, Abschlusspräsentation und Feier in 4020 Linz Kosten: € 480,– Ausbildung inkl. Unterkunft

Keine Langeweile bei der

Jugendleiterausbildung! FOT O: MAR GIT ANGERE R

Weiter Infos: Mag. Margit Angerer, Mag. Susanne Plank, T 0699/81 50 44 04 bzw. T 0650/802 02 00 oder bundesleitung@naturschutzjugend.at

Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018

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ab 15 FOTO: JOSEF LIMBERGER

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Fledermäuse – die heimlichen Unbekannten

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ARTENSCHUTZ: Nicht der Wolf ist das Problem, sondern der Mensch

FOTO: APODEMUS

FOTO: GERNOT KUNZ

INHALT

„Volkszählung“ bei den OÖ Säugetieren

01 Editorial | Einladung zur JugendleiterInnenausbildung 02 Inhaltsverzeichnis 03 Seite des Präsidenten

AKTUELL 04 NATUR VERBINDET: Österreichs schönste Natur-Hecken | Ticker 06 Raritätenfunde: Große Sägeschrecke, Nasenschrecke, Kleine Filzfurchenbiene sowie sehr seltene Hummelarten gesichtet 08 Resolution: Alpen in Not 09 As langat! Protest gegen Naturzerstörung in Vorarlberg 10 Grünes Band: 10. Pan-Europa-Konferenz | Nuclear-Free Future-Award an Peter Weish 11 #rettetunserwasser: Finger weg von der Wasserrahmenrichtlinie!

ARTENSCHUTZ 12 Nicht der Wolf ist das Problem, sondern der Mensch

TITEL 15 „Volkszählung“ bei den OÖ Säugetieren Mag. Gernot Neuwirth 18 Wenn einer eine Reise tut – von der Idee zum Säugetieratlas für Oberösterreich Jürgen Plass 22 Überall Mäuse? Die Kleinsäugersituation in Österreich Dr. Christine & Dr. Stefan Resch 27 Fledermäuse – die heimlichen Unbekannten Dr. Guido Reiter

THEMA EICHHÖRNCHEN (SCIURUS VULGARIS) IM GARTEN DES NATURFOTOGRAFEN UND OÖ OBMANNS JOSEF LIMBERGER

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Die Säugetiere Salzburgs im Überblick Dr. Robert Lindner Ziesel, Biber, Luchs und Fischotter: Projekte des Naturschutzbundes NÖ, Burgenland, OÖ und Steiermark Nächtliche Tierbesuche: Das war „Nachts in meinem Garten“

Fotografie im Blut ? Natur im Herzen ?

39 Buchtipps (Buchhandel) 40 Impressum, Adressen der Landesgruppen 41 Abo-/Mitgliederbestellschein 42 Shop 44 Vorschau/Geschenkabos U3 Zugunsten der Natur mit Ihrem Letzten Willen

Wir wollen Ihre Bilder !

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Die Naturbildagentur

Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018


SEITE DES PRÄSIDENTEN Neu gestalteter Brunnen in Neumarkt am Wallersee, daneben das Nützlingshaus FOTOS: ROMAN TÜRK

„Kleiner Nützling – Grosse Wirkung“

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ei meinen Radtouren in der Umgebung des Wallersees pflege ich einige Schlucke des köstlichen Wassers aus dem Brunnen in der Jägerwiese im Klausbachtal am Westrand des Henndorfer Waldes zu genießen. In den letzten Jahren verfiel dieser Brunnen zusehends und war lange Zeit nur mehr als morsches Gebilde vorhanden. Ende Juni dieses Jahres fiel mir die neue Gestaltung des Brunnens in überraschend ansprechender Weise auf. Auf Initiative der Landjugend Neumarkt am Wallersee wurde neben dem Brunnentrog auch ein „Nützlingshaus“ mit verschiedenen Nistmaterialien für alle möglichen Insekten aufgestellt. Eine Tafel gibt Informationen des Bezirksprojektes „Kleiner Nützling. Große Wirkung“ der Landjugend Flachgau. In 21 Gemeinden des Flachgaus wurden solche Nützlingshäuser zur Förderung der Artenvielfalt von Insekten aufgestellt. Diese begrüßenswerte Aktivität lässt einen Umdenkprozess in Richtung auf eine ökologische Behandlung der Kulturflächen durch die Landwirtschaft erkennen. Denn Bienen, Hummeln, Wespen usw. benötigen blumenreiche Wiesen für ihr Fortkommen und Überleben, wie auf der Informationstafel klar zu sehen ist.

Das „Nützlingshaus“

Univ.-Prof. i. R. Dr. Roman Türk

Die Infotafel der Landjugend Flachgau Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018

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AKTUELL

Schönste Natur-Hecken Österreichs prämiert

FOTO: DAGMAR BRESCHAR

FOTO: KLAUS MICHALEK

Unter dem Motto „ Jeder Quadratmeter zählt!“ rief der Naturschutzbund zum Pflanzen und Erhalten vielfältiger Gehölzstreifen auf. Gesucht waren die, im Sinne der Natur, schönsten Hecken im ganzen Bundesgebiet. Nun stehen Bundes- und einige Landessieger fest.

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m Rahmen der Kampagne NATUR VERBINDET wurden diesen Oktober drei engagierte Bauern und Grundnachbarn gemeinsam mit der St. Georgener Jägerschaft als Bundessieger ausgezeichnet. Der Preis – eine Ballonfahrt über das eigene Gehölzreich – ermöglicht ihnen ihr Werk auch von oben zu besichtigen. Franz Laimighofer (Huberbauer), Josef Maier (Kalteneggerbauer) und Georg Gietzinger (Kimmerbauer) pflanzten bereits 1995 die erste dieser Hecken in St. Georgen (Flachgau, Salzburg). Die vielen unterschiedlichen bodenständigen Sträucher werteten die ausgeräumte Landschaft in vielerlei Hinsicht auf und waren bald Vorbild für weitere Heckenpflanzungen. Die Gemeindebevölkerung schätzt die Hecken von St. Georgen ebenfalls. So hält etwa die Volksschule dort jährlich ihren beliebten Heckentag ab.

FOTO: NATURSCHUTZBUND

„Bundessieger“

Als Burgenland-Landes-Heckensieger gekürt wurde das „Ökoprojekt Leithaprodersdorf“ mit seinem fast 53 ha umfassenden Biotopverbundsystem. Ein Netz von fast 15 km Hecken und Bodenschutzanlagen wurde neu angelegt, fast 30 km Bachränder und Gräben bepflanzt. Im Rahmen einer Erhaltungsgemeinschaft pflegen und betreuen Landwirte diese für die Natur so wertvollen Strukturen.

OÖ „Heckenkönig“ Ernst Junger (Mitte)

++TICKER ++ Umstrittenes Seilbahn- und Schigebietsprogramm der Tiroler Landesregierung. Die Folgen des Programmentwurfs: 140 km² noch naturbelassene Landschaftsräume könnten im Rahmen von Zusammenschlüssen seilbahn- und schitechnisch verbaut werden. Die Neuerschließung von bis zu 63 Gebirgskämmen und Bergrücken sowie 23 Tälern wäre grundsätzlich zulässig. Schon jetzt gibt es in Tirol 93 Schigebiete, über 1.000 Liftanlagen, 3.500 Pistenkilometer, fast 5.000 ha technisch beschneite Fläche, 125 Speicherteiche, 18,5 Mio. km³ genehmigte Wasserentnahme zur Beschneiung. ++ Initiative „Planet or Plastic?“: National Geographic will nicht nur die Hintergründe dieser wachsenden Krise beleuchten, sondern auch daran arbeiten, sie durch gezielte Aktionen und vor allem auch Kooperationen anzugehen. Interessierte Unternehmen sind eingeladen, sich gemeinsam für ein plastikarmes Deutschland stark zu machen. ++ Friedvolles Zuhause für die Meidlinger Feldhamster: Am Meidlinger Friedhof gibt es seit Jahren eine kleine Population an Feldhamstern. ++ VCÖ meldet: Zweithöchste Stickoxid-Belastung Österreichs an der Tauernautobahn

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NATUR VERBINDET

FOTO: JOSEFINE SCHALLER

Oberösterreichischer Landes-Heckensieger wurde Ernst Junger aus Dorf an der Pram. Seine hecken sind mehrere Kilometer lang und umgeben das gesamte Gelände seiner biologisch bewirtschafteten Baumschule. Heimische Wildsträucher wurden vor zehn, manche sogar schon vor dreißig Jahren angepflanzt. Dazu kommen noch Uferstreifen rund um die Teiche am Gelände. Viele der Heckenabschnitte werden von Obstbäumen gesäumt. Mit einer beachtlichen Breite von bis zu acht Metern ist dieses Heckenreich der perfekte Windschutz und verbessert das Mikroklima, vor allem aber ist es auch ein Lebensraum für die unterschiedlichsten Tierarten. www.baumschulejunger.at In Niederösterreich wurde Katharina Schaller aus Hürm für ihre Naturhecke ausgezeichnet. 2009 erwarb Frau Schaller mit ihrem Mann ein altes Bauernhaus mit einem 3,2 ha großen Grund samt Ackerland, Grünland mit Streuobstwiese und Wald. Schon damals verfolgte die Familie das Ziel, einen Natur-Garten NÖ Heckensieger Fam. Schaller zu gestalten – mittlerweile sind mehr als 200 heimische Wildsträucher vom „Heckentag“ gepflanzt. So entwickelte sich ein richtig großer Hecken-Lebensraum mit verschiedenen Wildrosenarten, Weiden, Haselnuss, Weißdorn, Rotem Holunder, Gemeinem Schneeball und vielem mehr. -HA-

Heckenkönig/in als Maskottchen

NATUR VERBINDET ist die Initiative des Naturschutzbundes, bei der es um bunte und artenreiche Landschaften geht. Vielfältige Blumenwiesen, bunte Waldränder und Hecken voller Früchte sind gut für die Vielfalt von Tieren und Pflanzen und tun auch dem Menschen gut. Mit NATUR VERBINDET will der Naturschutzbund gemeinsam mit vielen Partnern und mit Unterstützung von Bund und EU eine vielfältige Kulturlandschaft als Lebensgrundlage für Mensch und Natur erhalten. Dabei kann jeder mitmachen, denn jeder Quadratmeter zählt! www.naturverbindet.at-

++TICKER gemessen – Hauptverursacher Dieselabgase ++ Niederösterreich: Photovoltaikanlagen sind bis 200 kW genehmigungsfrei. Ziel: weniger Zettelwirtschaft, mehr erneuerbare Energie. ++ Aus für Halogenlampen: Seit 1. September 2018 dürfen in EU-Ländern keine Halogenlampen mehr in den Handel kommen. ++ Illegaler Onlinehandel mit Heimtieren ist trotz Verbot kaum zurückgegangen. Der zertifizierte Zoofachhandel in der Wirtschaftskammer Wien fordert daher eine Deklarationspflicht für Online-Inserate. ++ Frauen in Bosnien-Herzegowina wehren sich erfolgreich gegen Wasserkraftwerk. Die „tapferen Frauen von Kruščica“ nehmen auch eine prominente Rolle im Dokumentarfilm „Blue Heart“ ein (auf iTunes erhältlich). ++ Antarktis-Kommission verpasst historische Chance für Meeresschutz. Zwei der 25 Mitglieder (Russland und China) stimmten Anfang November d. J. gegen die Einrichtung eines Schutzgebiets im Südpolarmeer. EU-Vorschlag lautete: im bislang weitgehend unberührten Weddellmeer das weltgrößte Meeresschutzgebiet einzurichten. Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018

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AKTUELL

Grosse Sägeschrecke er Ortsgruppe Klosterneuburg des Naturschutzbundes NÖ gelang dieses Jahr zweimal der Nachweis der sehr seltenen Großen Sägeschrecke (Saga pedo). „Tatort“ ist eine Wiese im Schmalen Graben von Weidling, die der Stadtgemeinde gehört. Zuletzt wurde diese Art 1907 (!) in Klosterneuburg nachgewiesen, danach galt sie als verschwunden. Die nächsten Vorkommen finden sich auf der Perchtoldsdorfer Heide. Die Große Sägeschrecke, eine Langfühlerschrecke, lebt räuberisch und gehört zu den größten und zugleich seltensten Insekten Europas. Sie kommt aus dem Mittelmeerraum und besiedelt trockene, warme und strukturreiche Steppenheiden, (Fels-)Trockenrasen und Gebüschlandschaften. Regelmäßige Pflegemaßnahmen (sehr späte Mahd, Entfernung des Mähgutes, um offene, sandige, warme Bodenstellen zur Eiablage zu bekommen) erhalten diesen besonderen Lebensraum und damit auch diese vom Aussterben bedrohte Tierart. -HALinks: Blog der Regionalgruppe Klosterneuburg: www.noe-naturschutzbund.at/regionalgruppen.html (Klosterneuburg) https://perchtoldsdorfer-heide.at/heide/ www.wwf.at/de/artenschutzausstellung-saegeschrecke/

FOTO: ILSE WRBKA-FUCHSIG

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Die NASENSCHRECKE Wiedert Entdeck

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1 1 Genial getarnt zeigt sich die adulte Nasenschrecke als vertrockneter Grashalm. Kein Wunder, dass sie 25 Jahre lang dem menschlichen Auge in Österreich verborgen blieb. Maria Zacherl, eine begeisterte Naturfotografin und auch eine der aktivsten Melderinnen auf der Naturbeobachtungsseite www.naturbeobachtung. at, glückte die Wiederentdeckung. 2 Ein Blick ins „Gesicht“ verrät, wie diese Heuschrecke zu ihrem Namen kam. FOTOS: MARIA ZACHERL

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igentlich war Maria Zacherl auf Hummelsuche, als sie am Wegesrand an der Langen Lacke zufällig ein paar Exemplare dieser Art fand. Mittlerweile haben sich die HeuschreckenspezialistInnen Österreichs und leidenschaftliche HeuschreckenliebhaberInnen mobilisiert – zu ihnen zählt auch Maria Zacherl – um den Bestand der Gewöhnlichen Nasenschrecke (Acrida ungarica) im Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel genauer unter die Lupe zu nehmen. Das Ergebnis ist überaus erfreulich: Die ersten beiden Nachsuchen haben einen Bestand von bis zu 300 Tieren ans Tageslicht gebracht. Seit 1992 galt die Nasenschrecke in Österreich als ausgestorben. Die Art kommt vorwiegend im Mittelmeerraum und in Südosteuropa vor. In Mitteleuropa jedoch ist sie nur in der ungarischen Tiefebene zu finden. Es scheint, dass sich auf den salzigen, trockenen Rasen des Nationalparks eine überaus ansehnliche Population entfalten konnte. -HA-

2 Nasenschrecke im Larvenstadium

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eit rund einem Jahr erforscht das Naturhistorische Museum Wien (NHM) in Kooperation mit Partnern die Wildbienenfauna der Flugsandgebiete im östlichen Weinviertel. Dabei konnte die seit Jahrzehnten als verschollen geglaubte eurasische Steppenart „Kleine Filzfurchenbiene“ (Halictus tectus) mehrmals gefunden werden – die letzten Daten stammen von 1997. Furchenbienen nisten im Boden und sind nicht auf eine bestimmte Pflanzenart spezialisiert. Ihr Name „tectus“ bedeutet „bedeckt“, „bekleidet“ und weist auf den filzartig behaarten Hinterleib der Biene hin. „Pannonische Sanddünen“ zählen in Österreich zu den am stärksten gefährdeten Habitaten mit einzigar-

tiger Bienenfauna. Untersucht werden die Naturschutzgebiete Sandberge Oberweiden, Erdpresshöhe bei Lassee, Sandberge bei Drösing und Weikendorfer Remise. Im Mittelpunkt der Evaluierung stehen Flugsandspezialisten, von denen viele in Österreich am Rande des Aussterbens stehen. Ziel des Projektes ist es festzustellen, ob sich die Bienenfauna in den letzten Jahrzehnten qualitativ oder quantitativ verändert hat, inwiefern sich der Klimawandel auf die Artenzusammensetzung auswirkt und welchen Effekt durchgeführte Naturschutzmaßnahmen zeigen. -HA-

FOTO: HEINZ WIESBAUER

Kleine Filzfurchenbiene

Wiedert Entdeck

Obsthummel. In Westeuropa seit Jahrzehnten über weite Strecken ausgestorben, findet man sie auch in Mittel- und Osteuropa nur noch äußerst selten. In Österreich war sie ursprünglich in sämtlichen tiefgelegenen Gebieten verbreitet. Die Obsthummel (Bombus pomorum) braucht extensiv bewirtschaftete Wiesen mit vielen Leguminosen und Lippenblütlern. Ihr besonders langer Rüssel ermöglicht es ihr langröhrige Blüten zu bestäuben. Durch die intensiv betriebene Landwirtschaft verschwanden in den letzten Jahrzehnten die extensiven Wiesen – die häufige Mahd tut ein Übriges. Drei langrüsselige Hummelarten sind inzwischen ausgestorben, drei weitere, unter ihnen Bombus pomorum, sind extrem gefährdet. Zum Verhängnis wird diesen Arten, dass sie erst relativ spät im Jahr aktiv werden. Die Obsthummel ist nicht vor Juni, dafür aber bis in den Oktober aktiv. Diese Obsthummel flog der Naturbeobachterin Maria Zacherl Anfang August in Apetlon vor die Kamera. Der Fund ließ die Hummelexperten jubeln: „Die Art wurde trotz intensiver Nachsuche in den letzten 10 Jahren nur viermal in Österreich gefunden!“

TIPP

FOTO: WOLFGANG SCHWEIGHOFER

FOTO: MARIA ZACHERL

Sensationelle Funde extrem seltener HummelArten Deichhummel. Was dem interessierten Naturbeobachter Wolfgang Schweighofer in Niederösterreich vor die Kamera flog, konnte er zunächst gar nicht glauben. Zu ungewöhnlich war der Fund. Doch nach genauer Bestimmung und Beratung mit den beiden Hummelexperten des Naturschutzbundes, Johann Neumayer und Walter Wallner, war klar: die Deichhummel (Bombus distinguendus) ist im südlichen Waldviertel noch beheimatet! Mehr als 30 Jahre lang war sie kaum noch zu sehen, und die einzige Beobachtung lag auch schon zehn Jahre zurück. Innerhalb weniger Wochen ist damit ein weiterer sensationeller Fund über www.naturbeobachtung.at gelungen. Die Deichhummel zeigt sich erst relativ spät im Jahr und erreicht den Höhepunkt mit der „Produktion“ von Jungköniginnen und Männchen ab Mitte Juli. Der späte Fund Anfang September macht die Beobachtung deshalb so außergewöhnlich. -HADie durchgehend gelb behaarte Hummel mit schwarzem Band zwischen den Flügeln und gelber Gesichtsbehaarung kann mit ihrem langen Rüssel auch langröhrige Blüten nutzen.

Mehr über außergewöhnliche Meldungen auf naturbeobachtung.at finden Sie in unserem Jahresbericht 2018, der Ende Jänner 2019 erscheinen wird.

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AKTUELL

ALPEN IN NOT DAUERHAFTER SCHUTZ FÜR FAUNA & FLORA DRINGEND GEFORDERT! Die Bedrohung der Tiere, Pflanzen und Pilze der Alpen durch Klimawandel und Nutzungsdruck war noch nie so groß wie heute. Unsere bisherigen Schutzbemühungen sind unzureichend, wie die zahlreichen Roten Listen dokumentieren. Zudem stellen die Alpen einen besonderen Biodiversitäts-Hotspot dar, weshalb es im gesamteuropäischen öffentlichen Interesse ist diese herausragende Vielfalt auch für die Zukunft zu erhalten. Namhafte Experten der Fachtagung „Bedrohung der AlpenBiosphäre durch Nutzungs- und Klimawandel“ in Graz fordern deshalb alle Anlieger der Alpen und die politisch Verantwortlichen der Alpenregion auf, sich stärker und dauerhaft für den Schutz der Natur in den Alpen einzusetzen!

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DAZU SIND FOLGENDE ZEHN SCHWERPUNKTE ZU SETZEN: 1. Der Naturschutz braucht eine Klimawandel-Anpassungsstrategie: Naturschutzstrategien müssen angesichts des Klimawandels neu gedacht werden, um flexibel auf sich schnell ändernde Umweltbedingungen reagieren zu können. Anpassungen sind hierfür auf allen Wirkungsebenen, besonders aber auf der rechtlichen Ebene (z. B. Erarbeitung eines Bundesrahmengesetzes für Naturschutz, Neuausweisung von Schutzgebieten) umzusetzen. 2. Es müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, naturnahe Waldwirtschaft auch für Waldbesitzer attraktiver zu machen. Der strukturreiche, naturnahe Bergwald ist neben der alpinen Stufe der artenreichste Lebensraum der Alpen, der produktive AltersklassenForst einer der artenärmsten. Gebietsfremde Baumarten in der Forstwirtschaft widersprechen zudem den Bestrebungen, invasive Arten in der Landschaft zurückzudrängen. 3. Die weitere wirtschaftliche Erschließung der alpinen Hochlagen muss dauerhaft eingestellt werden. Diese Ökosysteme stellen mit ihrer Artenvielfalt funktionell und strukturell einzigartige Lebensräume dar, die für den Fortbestand der Arten in Zeiten des Klimawandels entscheidend sind. 4. Die weltweit nur in Teilgebieten der Alpen vorkommenden Arten (Endemiten) müssen als globales Schutzgut im Zentrum aller Verträglichkeitsprüfungen und Schutzstrategien stehen. 5. Die Hälfte der Fläche der Alpen muss als strenges Schutzgebiet im Sinne von Naturschutzgebieten oder Nationalparken ausgewiesen werden. Das aktuelle Schutzgebietssystem der Alpen ist unzureichend für einen langfristigen Schutz der Biosphäre und einem Fortbestand der Evolution. 6. Der langfristige Kampf gegen den Klimawandel muss in der Alpenregion ein besonderes Anliegen sein. Dabei geht es besonders um Maßnahmen der Kohlenstoffspeicherung des Bodens, wie es bei der bäuerlich-nachhaltigen Landnutzung, in intakten Mooren und naturnahen Bergwäldern der Fall ist. 7. Intensivierung stoppen: Intensivierungsbestrebungen der Landnutzung, wie die Bewässerung und Düngung von Magerrasen oder die Entwässerung von Feuchtgebieten sind auch aus Gründen des Erhalts der Artenvielfalt und für einen naturgebundenen Tourismus zu beenden und ihre Folgen rückgängig zu machen. Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018


RESOLUTION

Im Namen aller Beteiligten: Dipl.-Biol. Dr. Christian Berg Karl-Franzens-Universität Graz Institut für Pflanzenwissenschaften – Botanischer Garten Univ.-Prof. Dr. Brigitta Erschbamer Universität Innsbruck, Institut für Botanik Prof. Univ.-Doz. Dr. Johannes Gepp Präsident Naturschutzbund Steiermark Mag. Dr. Christian Komposch Ökoteam – Institut f. Tierökologie und Naturraumplanung Graz Vera Magreiter, MSc Universität Innsbruck, Institut für Botanik Assoz. Prof. Dr. Douglas Maraun Wegener Center of Climate and Global Change, Graz Dipl-Biol. Dr. Jonas Müller Millennium Seed Bank Dr. Hartwig Pfeifhofer Karl-Franzens-Universität Graz Institut für Pflanzenwissenschaften Bird Life Mag. Patrick Schwager Karl-Franzens-Universität Graz Institut für Pflanzenwissenschaften – Botanischer Garten Univ.-Prof. i.R. Dr. Roman Türk Präsident Naturschutzbund Österreich Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018

AS LANGAT! DEUTLICHES ZEICHEN DES PROTESTES GEGEN NATURZERSTÖRUNG IN VORARLBERG FOTO: MOLO

8. Ausbau erneuerbarer Energien auf ausgewählte Regionen beschränken: Die Natur der Alpen ist zu wertvoll, um auch hier dem Ausbau erneuerbarer Energien einen Vorrang einzuräumen. Dieser ist auf vorbelastete Regionen zu beschränken und darf nicht als Begründung gelten, in die letzten Reste mitteleuropäischer Naturlandschaften vorzudringen. Besonders sensibel ist der Ausbau der Windkraft und der Wasserkraft, wobei die Fließgewässer einschließlich ihrer Uferräume und Quellfluren besondere Hotspots der Biodiversität darstellen. 9. Ausbau der reinen Tourismus-Infrastruktur stoppen: Es kann nicht Österreichs Antwort auf den Klimawandel sein, alle Ski-Gebiete in höhere Lagen und auf Nordhänge zu verlegen und die Beschneiung zu intensivieren. Denn intakte Natur ist ein unschätzbares öffentliches Gut, die Basis des Lebens. Sie zu erhalten muss Vorrang haben vor dem weiteren Ausbau einer Tourismus-Infrastruktur, in der die Alpen nur mehr Kulisse kommerzieller Freizeitgestaltung sind. 10. Stärkung des Öffentlichen Verkehrs: Verkehrstechnisch ist dem Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes Vorrang zu geben, um Natur und Klima zu entlasten.

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er drohende großflächige Verlust bester landwirtschaftlicher Böden durch fragwürdige Bau- und Industrieprojekte, mangelhafte Raumplanung, das rasante Vorantreiben des Massentourismus mit naturzerstörenden Projekten durch Investoren, die den alpinen Raum als ihre Spielwiese für profitable Geschäfte betrachten, massive Eingriffe in den Wasserhaushalt, ausufernder Individualverkehr und ein grassierendes Artensterben durch Intensivierte Landwirtschaft sind nur einige Beispiele für mangelnden Naturschutz in unserem Land, der in weiten Teilen der Bevölkerung mit zunehmendem Unbehagen gesehen wird. Diese alarmierende Entwicklung verlangte nach einem deutlichen Zeichen des Protestes! Vorarlberger Vereine setzten deshalb im Sommer ein starkes Zeichen pro Naturschutz: Fünf Tage lang – vom 27. bis 31. August 2018 – formierte sich ein Protestmarsch durchs Land – vom Hafenbereich Bregenz bis auf die Bielerhöhe. Die Botschaft: „So nicht! Eine Landespolitik, die wertvollste Naturressourcen und Internationale Europäische Schutzgebiete kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen zu opfern bereit ist und der Naturschutzanwaltschaft schon jahrelang eine umfassende Parteistellung verweigert, hat ihre Legitimität verspielt.“ Die veranstaltenden Organisationen, Alpenschutzverein, Alpenverein, Naturfreunde und | naturschutzbund | sowie die Bürgerinitiativen hoffen darauf, dass die Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik durch dieses deutliche Zeichen aus der Bevölkerung ermutigt werden, neue und sanftere, der Klimasituation entsprechende Wege zu wagen.

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AKTUELL

10. Pan-Europa-Konferenz in Eisenach/D – Nationales Naturmonument in Thüringen 12.500 km, 24 Länder, eine Idee: Mehr als 100 Vertreter aus 24 europäischen Ländern trafen sich vom 15. bis 19. Oktober 2018 auf der Wartburg zur Paneuropäischen Green Belt Konferenz. In einer gemeinsamen Resolution riefen sie dazu auf, weitere Anstrengungen zur Erhaltung und Förderung dieses einzigartigen gemeinsamen Natur- und Kulturerbe zu unternehmen. Ein großer Schritt ist am 9. November gelungen: Das Thüringer Grüne Band wurde vom Landtag als Nationales Naturmonument ausgewiesen. Österreich ist beim Schutz noch gefordert. www.naturschutzbund.at/gruenes-band TIPP: Gemeinden können unsere mobile Grüne-Band-Ausstellung kostenlos anfordern: bundesverband@naturschutzbund.at

FOTO: NATURSCHUTZBUND

Nuclear-Free Future Award an Peter Weish

Konstantin Wecker (Musiker), Peter Weish, Hildegard Breiner (Preisträgerin 2004), Birgit Mair-Markart (Bundesgeschäftsführerin) v. r. n. l.

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er Wiener Biologe, Chemiker, Physiker und Präsident des Wiener Naturschutzbundes Peter Weish erhielt im Oktober in der Kategorie „Lebenswerk“ den NuclearFree-Future-Ehrenpreis. Peter Weish hat in der österreichischen Anti-Atom-Bewegung eine wichtige Rolle gespielt. Als Mitarbeiter des Instituts für Strahlenschutz im Reaktorzentrum Seibersdorf von 1966 bis 1970 wusste er, wie Atomtechnologen „ticken“ und ist seit 1969 erklärter Gegner der Atomkraft. Da er sich gemeinsam mit Eduard Gruber gut in die komplizierte Materie eingearbeitet hatte und das Fachvokabular beherrschte – 1975 veröffentlichten sie ihr wissenschaftliches Taschenbuch „Radioaktivität und Umwelt“ –

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wurde er zu einem gefragten Vortragenden und Diskussionsredner über Österreich und Deutschland hinaus. Peter Weish hat in vielen Vorträgen, Hearings und Podiumsdiskussionen wissenschaftlich begründet dargelegt, dass die Atomtechnik zahlreiche unlösbare Folgeprobleme schafft und daher nicht zu verantworten ist. Damit leistete er einen wichtigen Beitrag dafür, dass das AKW Zwentendorf nie ans Netz ging. Im Jahr 1992 habilitierte sich Peter Weish an der Uni Wien mit seiner Arbeit „Beitrag der Humanökologie zur Technikbewertung am Beispiel der Kernenergie“. Im Rahmen der Vorlesung Umweltethik an der BOKU gibt er seine Erfahrungen und Einsichten an die junge Generation weiter. Der Nuclear-Free-Future-Award (NFFA) wird seit 1998 in fünf Kategorien vergeben, wobei die ersten drei Kategorien (Widerstand, Aufklärung, Lösung) mit jeweils $ 10.000 dotiert sind. Damit werden Menschen auf der ganzen Welt geehrt, die sich für das Ende des Atomzeitalters engagieren und Wege aufzeigen, sowohl die militärische wie die zivile Nutzung der Kernenergie zu beenden. Wir gratulieren Peter Weish ganz herzlich zu dieser Auszeichnung! Der Naturschutzbund hat damit gleich zwei (!) Landesvorsitzende, die mit dem NFFA ausgezeichnet wurden, denn die Vorarlberger Obfrau Hildegard Breiner erhielt den Preis 2004. INFOS: https://homepage.univie.ac.at/peter.weish/ index.htm; www.nffa.de Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018

FOTO: BUND NATURSCHUTZ

Grünes Band im Fokus


FOTO: PIXABAY

AKTUELL

Finger weg von der Wasserrahmenrichtlinie! Europa entscheidet über die Zukunft seines Wassers Knapp 20 Jahre ist nun das EU-Wasserschutzgesetz, das den Schutz unserer Seen, Bäche, Flüsse und unseres Grundwassers fördern und einfordern soll, in Kraft. Mit ihrer Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) hat die EU ein Mittel, für alle europäischen Gewässer einen „guten Zustand“ einzufordern, also eine hohe Wasserqualität und gute Lebensbedingungen für die im und am Wasser lebende Tier- und Pflanzenwelt und damit auch für uns Menschen. Nun steht die WRRL auf dem Prüfstand. Sie soll im „Fitness Check“ kritisch unter die Lupe genommen werden, und es gibt Gruppen, die ein Interesse daran haben sie zu schwächen. Dabei werden zumeist kurzfristige wirtschaftliche Interessen ins Feld geführt. Eingebunden sind die Mitgliedsstaaten, Industrie- und Umweltverbände, aber auch die Öffentlichkeit. Die Gefahr, dass eine Reform der WRRL zu einer deutlichen Schwächung des Wasserschutzes führt, ist dabei groß, denn Forderungen nach weniger strengen Regeln werden immer lauter. Der Naturschutzbund fordert deshalb gemeinsam mit den anderen Natur- und Umweltschutzorganisationen: „Finger weg von der Wasserrahmenrichtlinie!“. „Die Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018

Richtlinie muss in ihrer bestehenden Form besser und ambitionierter umgesetzt werden. Sie ist ein gutes Gesetz, das unsere Seen, Flüsse und unser Grundwasser bewahren kann. Mängel gibt es lediglich bei der Umsetzung. Was wir brauchen, ist echter politischer Wille, die Ziele der Richtlinie zu erfüllen und die dringend notwendigen Schutzmaßnahmen endlich umzusetzen. Wer über die Aufweichung der Wasserrahmenrichtlinie verhandelt, spielt mit der Qualität unserer Gewässer. Damit sind weitreichende Folgen für die Umwelt und die Lebensqualität jedes Einzelnen verbunden“, warnt Naturschutzbund-Geschäftsführerin Birgit Mair-Markart.

IHRE STIMME FÜR UNSER WASSER! Beim „Fitness Check“ kann jetzt jeder seine Stimme abgeben. Über 140.000 Menschen haben das in den letzten Wochen bereits getan. Der Naturschutzbund bietet auf seiner Website https://naturschutzbund.at/rette-unserwasser.html die Möglichkeit, die Aktion noch bis März 2019 zu unterstützen.

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AKTUELL

NICHT DER WOLF IST DAS PROBLEM, SONDERN DER MENSCH Typisches Wolfsverhalten, mediale Hetze und mangelhafte Umsetzung des Wolfs-Managementplans in Österreich

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ie Diskussion um den Wolf entwickelt sich in eine falsche Richtung, denn nicht der Wolf ist das Problem, sondern der Mensch“, sagt der Wolfs-Experte des Naturschutzbundes Leopold Slotta-Bachmayr. Menschen neigen dazu, Tieren menschliches Verhalten anzudichten. Doch wer Tiere verstehen will, muss ihre Lebensweise kennen. Auch die Idee von wolfsfreien Zonen zeugt von mangelndem Wissen um das natürliche Verhalten von Wölfen. So gehört es zum normalen Verhalten von Wölfen, wenn sie auch tagsüber gelegentlich von bewohnten Gebäuden aus gesehen werden, wenn sie nachts gelegentlich Dörfer durchqueren und nach unzureichend geschützten Nahrungsgütern des Menschen, besonders Schafen, greifen. Das Töten von Wild- wie Haustieren ist keine Form der Aggression, sondern einfach Nahrungserwerb. Verursachen Wölfe in Gegenden mit schlechtem Schutz der Nutztiere hohe Schäden, lässt dies nicht automatisch auf auffällige Wölfe schließen. Die Erfahrung zeigt, dass solches Verhalten keine erhöhte Gefährdung des Menschen darstellt und Schäden durch Wölfe mittels Vorsorgemaßnahmen wie Schutzzäune und Herdenschutzhunde, erfolgreich begrenzt werden können. Trotzdem gibt es gelegentlich Wölfe, die davon abweichendes Verhalten zeigen und deswegen dem Menschen besondere Probleme bereiten. Erfolglos verwehrte sich der Naturschutzbund im September d. J. mit einem „Offenen Brief“ an LHStv. Pernkopf1 gegen die Änderung des NÖ Jagdgesetzes, auf Grund derer Wölfe (sowie Luchse und Bären) in Niederösterreich unter ungenau definierten Bedingungen geschossen werden können. Damit werden die Probleme der Bauern nicht gelöst, die Artenschutzbemühungen jedoch um Jahrzehnte zurückgeworfen. Aufgrund von Wolfsrissen in St. Andrä-Wördern und Klosterneuburg organisierte der Naturschutzbund NÖ im November einen Vortragsabend über den Wolf in Kritzendorf. An die 200 Interessierte folgten der Einladung und ließen sich von den Wolfsexperten Kurt Kotrschal und Christian Pichler (WWF) sowie dem österreichischen Wolfsbeauftragten Georg Rauer über die aktuelle Situation, den Umgang mit Wölfen sowie Herdenschutzmaßnahmen informieren. Der Wolf, der in der Region Klosterneuburg durch Nutztierrisse aufgefallen war, kam nachweislich aus den Westalpen über den Salzburger Pongau und Oberösterreich. www.noe-naturschutzbund.at (Neuigkeiten)

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WOLFSHETZE IN DEN MEDIEN „Ist PR wichtiger als Herdenschutz?“ fragte sich der Naturschutzbund, als er eine Notiz2 in der Tiroler Tageszeitung (1. 6. 2018) zu lesen bekam. Darin wurde über eine Diskussionsveranstaltung der dortigen Landwirtschaftskammer in Lienz zum Wolf berichtet. So meinte etwa Franz Lanschützer, Referent der Landwirtschaftskammer Salzburg, dass eine Gesetzesänderung, die das – zumindest fallweise – Töten von Wölfen erlaubt, nur über die öffentliche Meinung führe: „80 % der Bevölkerung sind für den Schutz des Wolfes. Die müssen wir geistig umdrehen.“ Denn erst wenn Wölfe auch für Freizeitsportler, Touristen und Erholungssuchende eine Gefahr werden, könne ein Umdenken einsetzen. „Wir müssen der Bevölkerung ein Problem machen“, meinte Lanschützer weiter. Dafür sollten Viehhalter und Bauernstand eine PR-Maschinerie in Gang setzen. Aufregung herrschte auch um Wolfsplakate in Oberösterreich, mit denen der OÖ Schafzuchtverband die Angst vor Wölfen schürte. Sie waren auf der Welser Landwirtschaftsfachmesse AgroTier und einer Schule aufgestellt worden. Zu sehen war ein aggressiver Wolf mit dem Text: „Wussten Sie, dass … NGOs Fördergelder bekommen, um SIE von der Integrierbarkeit dieses Großraubtiers zu überzeugen?“ Darunter prangte das Förderlogo des BMNT und des Landes OÖ. Wie sich herausstellte, zu Unrecht, denn beide öffentliche Stellen waren nicht informiert gewesen und hatten keine Zustimmung dazu gegeben. Unser OÖ Obmann Josef Limberger setzte sich umgehend mit den zuständigen Landesräten in Verbindung, die sofort reagierten und klarstellten, dass dafür keine Fördergelder bezahlt werden3. Der Naturschutzbund fordert von den Bauernvertretern bessere Unterstützung für Landwirte, aber auch Sachlichkeit und faktenbasierte Informationen ein! Die Bauernvertreter mögen ihre Mittel und Energie endlich für die Unterstützung ihrer Landwirtinnen und Landwirte einsetzen, indem sie diese umgehend über effektive Herdenschutzmaßnahmen informieren. Mittel und Energie in mediale Hetze gegen den Wolf zu investieren ist der falsche Weg und hilft keinem einzigen Bauern. DREI WOLFSFAMILIEN IN ÖSTERREICH Neben der Wolfsfamilie, die seit 2016 am Truppenübungsplatz in Allentsteig lebt (vier Welpen 2018), hat sich im Dreiländereck Waldviertel-Mühlviertel-TscheWinterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018


ARTENSCHUTZ

chien eine zweite gebildet. In der Nähe von Karlstift sind vier bis fünf Welpen Ende August d. J. in eine Fotofalle getappt. Laut Wolfbeauftragtem Georg Rauer weist die DNA keine Übereinstimmung mit dem Rudel aus Allentsteig auf, das heißt die Elterntiere sind aus Deutschland oder Polen zugewandert und haben hier eine Familie gegründet. Abgewanderte Tiere aus dem Allentsteiger Rudel sind in Österreich bisher in keiner

Weise in Erscheinung getreten. Eine dritte Wolfsfamilie wurde im Grenzgebiet nordwestliches Waldviertel/ Tschechien (Schwerpunkt des Territoriums in Tschechien) mit vier Welpen bestätigt. https://naturschutzbund.at/files/presse/nachrichtendownloads/180919 _ob_wolf.pdf; 2 www.tt.com/panorama/gesellschaft/14418077/diskussion-in-lienz-den-wolf-mit-pr-maschinerie-bekaempfen; 3 https://naturschutzbund-ooe.at/wolf.html

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BUNDESLÄNDER UNZUREICHEND AUF DIE RÜCKKEHR DES WOLFES VORBEREITET Wolfsmanagement der Bundesländer im Vergleich Seit 2012 gibt es einen Wolfmanagementplan. Doch sechs Jahre nach seinem Erscheinen ist das Land immer noch völlig unzureichend auf die Rückkehr dieser Tiere vorbereitet, wie ein aktueller Vergleich des Wolfsmanagements der Bundesländer durch den Naturschutzbund zeigt.

>> weiter nächste Seite Detaillierte Bewertung der Bundesländer

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AKTUELL

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FOTO: PIXABAY

ildtiermanagement hat die Aufgabe mit Hilfe von Strukturen und Maßnahmen ein möglichst konfliktarmes Zusammenleben von Mensch und Wildtieren zu ermöglichen. Mit diesem Ziel wurden 2012 – von der Koordinierungsstelle für Braunbären, Luchs und Wolf (KOST) – Grundlagen und Empfehlungen zum Wolfsmanagement in Österreich unter Beteiligung aller Länderund Interessenvertreter erstellt. Das Ergebnis ist ein von allen akzeptierter Maßnahmenkatalog für das Zusammenleben mit Wölfen in Österreich. Angesichts der großen Mobilität der Wölfe ist der bundesweite Rahmen dieses Managementplans von hoher Bedeutung. Umsetzen müssen den Plan allerdings die Bundesländer, sodass es für den Erfolg enge Abstimmung braucht. Der Naturschutzbund hat nun untersucht, wie weit die Bundesländer den Managementplan bereits umgesetzt haben. Das Ergebnis ist ernüchternd: Aktuell tut das kein Bundesland ausreichend, um für ein konfliktarmes Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf gut vorbereitet zu sein. Insbesondere an der Umsetzung der drei Grundsäulen „Monitoring, Herdenschutz und Öffentlichkeitsarbeit“ mangelt es. Stattdessen wird in vielen Regionen nach einer Tötung der Wölfe gerufen – eine Maßnahme, die aufgrund der europäischen Artenschutzrichtlinie verboten und lediglich in Einzelfällen legal ist. Die teilweise geschürte Negativ-Debatte lenkt von der Notwendigkeit ab, länderübergreifende Strukturen (z. B. einheitliche Entschädigungen) zu schaffen und präventive Maßnahmen wie Herdenschutz umzusetzen. BUNDESLÄNDERVERGLEICH Immerhin befinden sich drei Bundesländer auf einem guten Weg: Salzburg, Oberösterreich und Vorarlberg haben etwa die Hälfte der vom Naturschutzbund für die Umsetzung des Wolf-Managementplans zu vergebenden Punkte erreicht. Dennoch gibt es auch hier große Unterschiede: Während Salzburg aktuell das einzige Bundesland ist, das bereits eine finanzielle Förderung von Herdenschutzmaßnahmen für Weidetierhalter bereitstellt, punktet Oberösterreich durch eine konstruktive Dialogplattform („Runder Tisch“) zum Thema Wolf, bei denen Interessenvertreter aller betroffenen Gruppierungen zu Wort kommen. Vorarlberg hat bereits Energie in gezielte Informationen zum Herdenschutz für Weidetierhalter sowie in fachliche Publikationen investiert. Diese halbwegs positive Bilanz für die drei Bundesländer darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass es weitere Maßnahmen braucht, um lang-

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fristig konfliktarm mit Wölfen in Österreich zu leben. So kann beispielsweise die Unterstützung von Herdenschutzmaßnahmen durch eine Förderung von 35 % der Anschaffungskosten, wie in Salzburg derzeit praktiziert, nur ein Anfang sein, um einen Anreiz für Weidetierhalter in Wolfsregionen zu schaffen. Tirol, Steiermark und Niederösterreich sind aus Sicht des Naturschutzbundes unzureichend auf ein konfliktarmes Zusammenleben mit Wölfen vorbereitet. Das ist besonders für Niederösterreich eine bedenkliche Zwischenbilanz, beherbergt es doch bereits seit 2016 das erste österreichische Wolfsrudel. Statt als Vorreiter Impulse für gutes Wolfsmanagement für andere Bundesländer zu setzen, gibt es hier nach wie vor weder ein Konzept zur Förderung von Herdenschutzmaßnahmen, noch eine Stelle zur Präventionsberatung, noch eine Internetseite mit sachlichen Informationen über den Wolf. Letztere besitzen die Steiermark und Tirol, wobei die Öffentlichkeitsarbeit hier, wie in fast allen Bundesländern, durchaus noch ausgebaut werden sollte. Burgenland und Kärnten sind aus Sicht des Naturschutzbundes kaum auf die Rückkehr des Wolfes vorbereitet. Insbesondere die fachlich fragwürdige und voreingenommene Information zum diesjährigen Geschehen durch das Land Kärnten ist alarmierend. Wien stellt eine Besonderheit in der Auswertung des Naturschutzbundes dar. Die Wahrscheinlichkeit einer Ansiedlung im städtischen Ballungsraum ist zwar aufgrund der infrastrukturellen Begebenheiten und der Biologie des Wolfs sehr gering. Doch zeigt das temporäre Auftreten von Wölfen an den äußeren Rändern von Städten wie Rom, Berlin oder Hamburg, dass auch für Wien die Umsetzung des Wolfsmanagements unerlässlich ist. Von einer engen Zusammenarbeit mit Niederösterreich könnten beide Bundesländer profitieren. Auch der Bund ist gefordert: Denn die Erkenntnisse dieser Recherche zeigen auf, dass sich das vom Bund geplante Österreichzentrum für den Wolf rasch an die Arbeit machen muss. Als Vorbild können ähnliche Strukturen dienen, wie sie etwa in Deutschland vom Bundesamt für Naturschutz entwickelt wurden.

Text: Ingrid Hagenstein & Lucas Ende, MSc, Naturschutzbund Österreich Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018


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„VOLKSZÄHLUNG“ BEI DEN SÄUGETIEREN OBERÖSTERREICHS

Die Säugetiere Oberösterreichs erleben und erheben steht im Zentrum eines neuen Projektes, das der | naturschutzbund | gemeinsam mit dem Landesmuseum OÖ/Biologiezentrum und weiteren Partnern durchführt. Dazu haben wir auf www.naturbeobachtung.at einen eigenen Säugetiere-in-Oberösterreich-Meldebereich aufgebaut und diesen mit den regionalspezifischen Besonderheiten des Bundeslandes erweitert. Die gewonnenen Beobachtungsdaten sollen Lücken im Wissen um die aktuelle Verbreitungssituation von Säugetieren schließen. >> weiter nächste Seite

Der im Wald lebende Baummarder (Martes martes) ist meist nicht für den berühmten „Marderschaden“ verantwortlich. Solche Schäden gehen in der Regel auf das Konto des Steinmarders, auch Hausmarder genannt. Unterscheiden kann man beide u. a. an der Nasenfarbe: Beim Baummarder ist sie schwarz, beim Steinmarder rosa. FOTO: WOLFGANG SCHRUF

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ktive Naturbeobachtung ist eine ideale Möglichkeit Menschen für die Natur zu begeistern und zu deren Schutz zu motivieren. Im Rahmen des mehrjährigen Citizen-Science-Projektes ruft der Naturschutzbund gemeinsam mit Partnern* die Bevölkerung in Oberösterreich dazu auf die heimischen Säugetierarten kennenzulernen, sie zu beobachten und auf www.naturbeobachtung.at zu melden. Dazu wird ein eigener Säugetierein-Oberösterreich-Meldebereich aufgebaut und dieser regionalspezifisch um die Besonderheiten des Bundeslandes Oberösterreich erweitert sowie von oberösterreichischen Fachexperten betreut. Um die Anzahl der Fundmeldungen weiter zu erhöhen wurde die Webversion zudem um eine einfach bedienbare Melde-App erweitert. „naturbeobachtung.at“ ist in seinem Umfang Österreichs älteste Natur-Meldeplattform. Aufgrund des gut funktionierenden Netzwerkes aus erfahrenen Plattformbetreibern, begeisterten NaturbeobachterInnen und aktiven Fachleuten ist es in dieser Form einzigartig.

Aufruf: Volkszählung bei den OÖ Säugetieren

Beispiel-Karte mit Fundpunkten in OÖ und Melde-App für das Handy: kostenlos zum Download im Appstore oder Play Store

VON DER MAUS BIS ZUR WILDKATZE – WER HAT SIE GESEHEN? In Oberösterreich leben derzeit 79 Säugetierarten. Manche davon, wie Igel, Reh oder Eichhörnchen sind weit verbreitet, sie bekommt man relativ leicht zu Gesicht. Bei anderen, wie Waldbirkenmaus, Goldschakal oder Wildkatze, kommt eine Beobachtung fast einem Lottosechser gleich. Da kann man sich leicht vorstellen, dass es auch für die Säugetierforscher ganz schön schwer ist, einen Überblick über die Verbreitung der Arten zu bekommen. Aufmerksame Naturfreunde können den Forschern jetzt aber unter die Arme greifen. Und das geht ganz einfach: Wer in (Ober)Österreich ein Säugetier beobachtet, soll das bitte auf der Naturschutzbund-Plattform www.naturbeobachtung.at mit den wichtigsten Fundinformationen (Art – wenn bekannt, Fundort, Datum, optimaler Weise mit Foto) melden. Besonders einfach klappt das über die App naturbeobachtung.at. Das Schöne daran: Wer seine Beobachtungen meldet, trägt nicht nur zum Wissenstand über die Natur vor unserer Haustür bei, sondern bekommt auch Ex-

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perten-Hilfe beim Bestimmen der Arten, kann sich mit anderen Naturliebhabern austauschen und erfährt Spannendes über die Säugetiere in Oberösterreich. Wer hätte beispielsweise gedacht, dass der gewaltige Auerochse hier ursprünglich beheimatet war? Oder dass man Elche nicht nur in Skandinavien, sondern mit etwas Glück auch im nördlichen Oberösterreich antreffen kann? Bei darüber hinaus angebotenen Exkursionen und Workshops werden viele Geheimnisse über unsere Säugetiere gelüftet. Also Augen (und Fotolinse) auf beim nächsten Ausflug in die Natur, sie bietet immer wieder Großartiges und Unerwartetes. Und dann die Beobachtungen auf www.naturbeobachtung.at melden. Das Projekt „Die Säugetiere Oberösterreichs erleben und erheben“ ist eine Initiative von Naturschutzbund Österreich und Oberösterreich gemeinsam mit dem Land Oberösterreich & EU (Fördergeber), Biologiezentrum Linz, apodemus OG & KFFÖ (Fachpartner). INFOS ZUM PROJEKT: https://www.saeugetiere-ooe.at

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el f Ta o t Fo

EXPERTEN STEHEN FÜR QUALITÄT Da die erhobenen Beobachtungsdaten in wissenschaftliche Publikationen Eingang finden sollen, spielt die Qualität der gemeldeten Beobachtungen eine zentrale Rolle. Dafür sind begleitende Fachleute notwendig, die nicht nur im Diskussionsforum der Meldeplattform Bestimmungshilfe leisten, sondern zeitnah die Fundmeldungen auch prüfen. Letzteres passiert über die Säugetier-Belegfototafel mittels eines Ampelsystems (rot – Fehlmeldung, gelb – zweifelhafter Fund, grün – richtig bestimmt). Im Rahmen des Prüfprozesses kann der Daten-Validierer auch Fundkommentare für die Melder bzw. die Community hinterlassen – z. B. erklären, warum die Fundmeldung falsch bestimmt wurde und wie der korrekte Artname lautet. So trägt die Sicherung der Datenqualität zugleich auch zur Hebung der Artenkenntnis in der Bevölkerung bei.

VOLKSZÄHLUNG BEI DEN OÖ SÄUGETIEREN

ERGEBNIS SÄUGETIERATLAS Die im Zuge des Projektes gewonnenen Beobachtungsdaten werden auch in die Datenbank des Landesmuseums Oberösterreich eingespeist. Denn einer der Hauptpartner ist das Biologiezentrum Linz. Ergebnisse aus diesem Arbeitsschwerpunkt sollen u. a. die Publikation „Verbreitungsatlas der Säugetiere Oberösterreichs“ sein. Mit den Fundmeldungen aus naturbeobachtung.at sollen Lücken im Wissen um die aktuelle Verbreitungssituation von Säugetieren in Oberösterreich geschlossen bzw. Hinweise geliefert werden, wo eine weiterführende wissenschaftliche Kartierungsarbeit sinnvoll wäre. Die in diesem Projekt aufgebauten Strukturen werden auch über den Projektzeitraum hinaus der Bevölkerung zur Verfügung stehen, um auch künftig Daten zur Situation der Säugetiere in OÖ zu erhalten.

Text: Mag. Gernot Neuwirth, Projektleiter | naturschutzbund |, gernot.neuwirth@naturschutzbund.at

*Projektpartner:

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WENN EINER EINE REISE TUT Von der Idee zum Säugetieratlas für Oberösterreich

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s war Ende April 2012. Meine einjährige Auszeit vom Büroalltag in Südamerika neigte sich dem Ende zu. Von Rio de Janeiro, Brasilien, meiner letzten Station, ging´s in einem Transatlantikflug zurück in die alte Heimat. Eine Verspätung beim Rückflug von Frankfurt Richtung Linz machte der Pilot mit einer Abkürzung über das Innviertel wett und so kam mir beim Blick aus dem Fenster auf die zahlreichen kleinen Wäldchen, Bachläufe und Gräben ein Gedanke: Kann eigentlich in so kleinen, isolierten Wäldern eine Eichhörnchen-Population überleben? In Linz angekommen, gab es dann dringendere Herausforderungen und die Eichhörnchen mussten vorerst warten. Erst im Frühling 2013 durchstreifte ich mehrere dieser „Waldschacherl“. Und, siehe da, überall waren die Fraßspuren der Tiere, abgenagte Fichtenzapfen, zu finden. Die Eichhörnchen wandern offenbar entlang der baum- und

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1 Siebenschläfer (Glis glis), 2 Hermelin (Mustela erminea) im Sommerfell, 3 Waldbirkenmaus (Sicista betulina), 4 Wildschweinbache (Sus scrofa) mit Frischlingen, 5 Goldschakal (Canis aureus) und 6 Biber (Castor fiber). FOTOS: DOMINIK BARTSCH (5), RICHARD KRAFT (3), HEIDI KURZ (6) UND WILFRIED RIEDER (1, 2, 4).

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buschbestandenen Gräben zwischen den kleinen Wäldern oder springen über die Wiese. Aber was tun mit dieser neuen Erkenntnis? Publizieren? Aber wo und in welcher Form? Warum nicht gleich alle Säugetierarten abhandeln? In gesammelter Form gibt es ein solches Buch zwar für Österreich, aber bisher nicht für das Bundesland OÖ. Auch eine Arbeit über die beiden in Oberösterreich vorkommenden Igelarten, den Braunbrust- und den Nördlichen Weißbrustigel, war in der Warteschleife. Damit war die Idee zu einem Säugetieratlas geboren. DATEN SAMMELN Schnell war klar, dass auch gleich alle bisher publizierten Angaben einfließen sollten. Die erste Aufgabe war also, zu jeder Art eine Flügelmappe anzulegen und darin jede verfügbare Publikation abzulegen. Das begann im Laufe des Jahres 2014 und es dauerte etwa ein Jahr, bis der Großteil erfasst war. Es kommen ja auch heute noch ständig neue Artikel und Fundortangaben hinzu – man denke nur an die Diskussion um den Wolf. Dank unserer Digitalisierungsabteilung (M. Malicky, F. Gusenleitner und Mitarbeiter) sind mittlerweile viele der Arbeiten bereits digital verfügbar (www.zobodat.at). 2014 war überhaupt ein sehr arbeitsintensives Jahr. Zeitgleich mit der Literaturerfassung machten wir uns auf die Suche nach Interessenten, die rund um ihren Wohnort Beobachtungsdaten sammeln. Aufrufe bei den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaften brachten viele solcher Angaben. Auch wurden bzw. werden immer noch Kleinsäuger für uns gesammelt, vor allem Totfunde und Katzenopfer. Die Bälge und Schädel präparierten wir im Biologiezentrum anfangs selbst, seit 2016 übernehmen das die Kleinsäugerspezialisten Dr. Christine und Dr. Stefan Resch (Büro apodemus, Arge Kleinsäuger). Die Zahl und Komplexität von 79 OÖ Säugetierarten in sieben Ordnungen wären aber ohne die Hilfe von Spezialisten wohl nicht in dieser angestrebten Qualität zu bearbeiten. Für die großen Gruppen der Kleinsäuger und der Fledermäuse, zusammen etwa 50 Arten, konnten wir Stefan und Christine Resch vom Büro apodemus bzw. Guido Reiter und Mitarbeiter von der KFFÖ (Koordinationssstelle für Fledermausschutz- und -forschung in Österreich) gewinnen. Um zusätzliche Fledermausdaten zu generieren, kauften wir auch einen Batcorder, der die speziellen Rufe der Tiere im Ultraschallbereich registriert, die aber für uns Menschen unhörbar sind. Als Glücksfall erwies sich der Säugetierspezialist Dr. Leo Slotta-Bachmayr, der sich spontan meldete. Er kümmert sich neben der Bearbeitung einiger Artkapitel seit 2018 auch um die Erstellung einer „Rote Liste der Säugetiere Oberösterreichs“. Das ist ein wichtiges Naturschutzinstrument, in der die Gefährdung möglichst objektiv Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018

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Auf zwei Flächen des Naturschutzbundes OÖ am Grünen Band nachgewiesen: Die Waldbirkenmaus

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abgebildet wird. Der Wildbiologe Dr. Andreas Kranz widmet sich wiederum den Arten Mink, Bisam und Fischotter, Mag. Gundi Habenicht vom OÖ Bibermanagement schreibt über die Entwicklung des Biberbestandes. Weitere Spezialisten sind Mag. Jennifer Hatlauf (Goldschakal), Mag. Tanja Duscher (Waschbär, Marderhund), Mag. Thomas Engleder (Luchs) und Dr. Georg Rauer (Wolf, Bär). Sehr spezielles paläozoologisches Wissen verlangt die Bearbeitung der historischen Vorkommen von Wisent, Auerochse und Wildpferd, die Dr. Günther Karl Kunst von der Universität Wien übernommen hat. Stefan und Christine Resch führten bereits 2016 und 2017 ein von der OÖ Naturschutzabteilung finanziertes „Kleinsäugerprojekt“ durch. In den zwei Jahren wurden insgesamt 56 Probeflächen auf Vorkommen von Hasel- und Zwergmaus, Waldbirkenmaus und Bilche, kontrolliert. Daneben aber auch die Daten anderer Arten, wie Eichhörnchen, Wühlmäuse und Spitzmäuse, erfasst. Der modifizierte Bericht wird auch im Atlas abgedruckt werden. Nachdem das Charakteristikum eines Museums seine Sammlungen sind, war es uns ein besonderes Anliegen, das gefrostete Material in den Tiefkühltruhen, das sich in den letzten 20 Jahren (manche „Leiche“ war noch älter), angesammelt hatte, aufzuarbeiten. Von etwa 80 Eichhörnchen, 30 Igeln, 120 Fledermäusen und unzähligen Mäusen (Wühl-, Spitzmäuse u.a.) wurden Bälge angefertigt, die Schädelknochen präpariert und Gewebeproben in Alkohol konserviert. Die Biologin Heidi Kurz sammelte im Zuge der Beringung von Schleiereulen in Nistkästen im Innviertel deren Gewölle. Zählt man einige weiter östlich liegende Fundpunkte (Machland, Enns, Kremsauen, Eberstalzell) dazu, kommen wir auf 150 Belege aus 21 Gebieten. Der Verfasser dieser Zeilen durchstreifte selbst kleinere Waldgebiete auf der Suche nach Waldkauz- und Waldohreulengewölle. Etwa 430 Belege kamen so seit 2013 zusammen. Die Analyse dieser Speiballen bildet die lokale Kleinsäugergemeinschaft sehr gut ab, so dass es keiner aufwändigen und teuren Fangaktionen bedarf. Das Naturhistorische Museum in Wien und der Nationalpark Kalkalpen stellen ihre Verbreitungsdaten der Säugetiere in Oberösterreich zur Verfügung, Thomas Engleder Nachweise im Böhmerwald. Zu guter Letzt kam die Meldeplattform „naturbeobachtung.at“ des Naturschutzbundes Österreich ins Spiel. Nach einer Besprechung wurde eine Zusammenarbeit fixiert und die Eingabemöglichkeit österreichweit um die Säugetiere erweitert. Die Naturschutzabteilung unterstützt dieses Projekt auch finanziell.

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1 Feldhase (Lepus europaeus) und 2 Maulwurf (Talpa europea). FOTOS: HEIDI KURZ (2), OTHMAR ORTNER (1).

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WO STEHEN WIR DERZEIT? Eine Arbeit über die Geschichte der säugetierkundlichen Sammlung am Oberösterreichischen Landesmuseum, die immerhin bis 1833 zurückreicht, ist soweit fertig. Ebenso ein Artikel über die Erforschung der Fledermausfauna und die historischen Angaben zur Besiedlung Oberösterreichs durch den Biber. Eine aufwändige Recherche betraf das Vorkommen des Auhirsches von Asten, das dort vor etwa 50 Jahren erloschen ist. Eine Arbeit über die Hirsche des Kürnbergerwaldes vor den Toren von Linz – sie wurden bereits vor zehn Jahren abgeschossen – ist in Vorbereitung. Von 36 Artkapiteln liegt mittlerweile eine Rohfassung vor, 37 sind in Bearbeitung. Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018


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INFOBOX

3 AUSBLICK Per 31. Dezember 2019 wird das Sammeln von Verbreitungsdaten abgeschlossen sein. Sehr wichtig werden dabei die Beobachtungsdaten der Bevölkerung über die Plattform naturbeobachtung.at sein, die es schlussendlich ermöglichen, das Vorkommen der einzelnen Säugetierarten in Oberösterreich in dieser Qualität abzubilden. Darauf basierend werden die Nachweiskarten zu der jeweiligen Säugerart erstellt. Anschließend wird Art für Art bearbeitet, Fotos ausgesucht und die aktuelle Verbreitung in Oberösterreich beschrieben. Spätestens im Herbst 2020 sollten dann alle Kapitel fertig zum Layoutieren sein. Ausgeliefert wird das Buch „Die Säugetiere Oberösterreichs“ dann im Frühling 2021. Ob es begleitend dazu eine Ausstellung geben wird, ist derzeit noch ungewiss.

Atlas der Verbreitung der Säugetiere Oberösterreichs Die Abteilung Wirbeltiere am Biologiezentrum des Oberösterreichischen Landesmuseums arbeitet in Kooperation mit der Naturschutzabteilung des Landes an der Erhebung von Verbreitungsdaten aller OÖ Säugetierarten. Der Erfassungszeitraum ist auf vier Jahre ausgelegt (2016– 2019). Dabei sollen Fundmeldungen aus naturbeobachtung.at helfen, Lücken im Wissen um die aktuelle Verbreitungssituation von Säugetieren in Oberösterreich zu schließen bzw. Hinweise liefern, wo eine weiterführende wissenschaftliche Kartierungsarbeit sinnvoll wäre. Daraus wird eine „Rote Liste der Säugetiere Oberösterreichs“ resultieren. Der „Atlas der Säugetiere Oberösterreichs“ erscheint 2021.

3 Mausohren (Myotis myotis) im Winterschlaf und 4 Steinmarderkinderstube (Martes foina). FOTOS: HEIDI KURZ (4), WILFRIED RIEDER (3).

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Text: Jürgen Plass, Projektmitarbeiter, OÖ LandesmuseumBiologiezentrum Linz

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THEMA

ÜBERALL MÄUSE? DIE KLEINSÄUGERSITUATION IN ÖSTERREICH Wer meint, es gäbe in den sogenannten Mastjahren mehr als genug Mäuse, liegt nur auf den ersten Blick richtig. Auf den zweiten Blick zeigt sich, dass rund die Hälfte der Kleinsäugerarten gefährdet ist.

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om Neusiedler See im pannonischen Tiefland bis zum Großglockner in den Alpen verfügt Österreich über eine große Vielfalt an Naturräumen. Genauso abwechslungsreich wie seine Landschaft ist auch die heimische Kleinsäugerwelt. Mit 41 Arten bilden die Kleinsäuger rund 40 % der Säugetierfauna in Österreich. 21 von ihnen werden in der Roten Liste Österreichs geführt, da für sie unter anderem eine negative Bestandsentwicklung absehbar ist, eine hohe Aussterbegefahr für Teile des Gebietes besteht oder schlicht die Datengrundlage zur Bewertung fehlt. MÄUSEJAHRE – EIN TRUGSCHLUSS Viele Kleinsäuger verfügen über ein großes Vermehrungspotenzial. Zusammen mit der raschen Generationenfolge können sie sich an langfristige Veränderungen der Lebensbedingungen gut anpassen. Auch plötzliche Einbrüche von Teilen der Population gleichen sie schnell aus. Fehlen jedoch natürliche Feinde, führt diese Strategie in kurzer Zeit zu sehr hohen Individuenzahlen. Die zyklischen Massenvermehrungen der Feldmaus oder die sogenannten Mäusejahre nach der „Baummast“ (samenreiche Jahre) führen zu einer Überrepräsentation einzelner Arten. Dies trägt zum subjektiven Eindruck bei, „Mäuse“ seien allgegenwärtig.

Autoren und Text: Dr. Christine Resch & Dr. Stefan Resch apodemus – Privates Institut für Wildtierbiologie OG Ingenieurbüro Biologie | Ökologie | Zoologische Präparation A–8967 Haus im Ennstal | Marktstraße 51 E-Mail/Web: office@apodemus.at | apodemus.at | kleinsaeuger.at

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VON FEINDBILDERN UND VORURTEILEN Viele der Aktivitäten von Kleinsäugetieren stehen im Widerspruch zu den Zielen menschlicher Bemühungen. So wird die Suche nach winterfesten Verstecken in unseren Häusern, die Anlage von Jagdgängen und Laufwegen in den Gärten oder die Benagung von Baumrinde bei mangelnder Pflanzenvielfalt in Forstkulturen nicht gerne gesehen. Daher werden sie oft pauschal als Störenfriede, Hygienerisiko oder Schädlinge betrachtet. Ihre Rolle im Ökosystem wird zwar als wichtig anerkannt, oft bleibt es aber bei der Betonung ihrer passiven Funktion als Nahrungsgrundlage für andere Beutegreifer. Dabei sind sie selbst Jäger von Insekten und weiteren wirbellosen Tieren. Und dies überaus effizient: Eine Waldspitzmaus verzehrt aufgrund ihrer hohen Stoffwechselrate täglich ca. 600 Beutetiere, darunter auch problematische Arten wie den Borkenkäfer. Zusätzlich gestalten sie durch die Anlage ihrer Baue Kleinstlebensräume (z. B. für Hummeln), tragen mit selektivem Fraß und Düngung zur pflanzlichen Artenvielfalt bei und verbessern mit ihrer Grabtätigkeit die Bodenqualität. Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018


KLEINSÄUGER

FOTO: APODEMUS

Die Haselmaus (Muscardinus avellanarius), eine Bewohnerin strauchreicher Mischwälder, ist keine Maus, sondern gehört zu den Bilchen bzw. den Schläfern. Sie lebt sehr versteckt, weshalb wenig über ihren Bestand in Österreich bekannt ist. Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018

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THEMA

WAS WISSEN WIR ÜBER KLEINSÄUGER IN ÖSTERREICH? Obwohl Kleinsäuger als „Mäuse“ in unserer Wahrnehmung vergleichsweise präsent sind, ist es um die Kenntnis der einzelnen Arten schlecht bestellt. Viele leben versteckt und sind überwiegend nachtaktiv. Sie müssen daher mit aufwändigen Methoden nachgewiesen werden. Dazu kommt, dass die Artbestimmung

selbst am lebenden Tier nicht immer einfach ist. Dies sind mitunter Gründe, warum Kleinsäugetiere in Forschung und Behördenverfahren gegenüber anderen Tiergruppen oft vernachlässigt werden. Entsprechend der geringen Zahl der an Kleinsäugetieren interessierten Amateure und Wissenschaftler ist auch das Wissen um die Bestandessituationen lückenhaft.

ZUR SITUATION AUSGEWÄHLTER ARTEN

Die Rötelmaus (Myodes glareolus) zählt zu den Wühlmäusen und ist einer der häufigsten Kleinsäuger Österreichs.

WÜHLMÄUSE (Arvicolinae) Oft nur als eine Art – die „Wühlmaus“ - wahrgenommen, handelt es sich bei dieser Gruppe um eine artenreiche Unterfamilie innerhalb der Nagetiere. Mit ihren vielseitigen Lebensweisen und Anpassungen sind sie in den unterschiedlichsten Habitaten anzutreffen: Von der Sumpfmaus am Neusiedler See bis zur Schneemaus am Großglockner. Rötelmaus, Feldmaus, Erdmaus und Schermaus sind aufgrund ausreichender Lebensräume und hoher Vermehrungsraten in Österreich weit verbreitet. Vergleichsweise wenig ist hingegen über die drei Kurzohrmausarten bekannt: die Kurzohrmaus, die Illyrische Kurzohrmaus und die Bayerische Kurzohrmaus. Werden Almen aufgegeben oder die Infrastruktur für den Tourismus ausgebaut, bedeutet das einen massiven Lebensraumverlust im Bergland. Dies gilt für die Illyrische Kurzohrmaus, welche in den Kalkalpen und Zentralalpen verbreitet ist und die Bayerische Kurzohrmaus mit ihrem kleinen Verbreitungsareal im Grenzbereich zwischen Bayern und Tirol. DIE 5 WALDMÄUSE ÖSTERREICHS In Österreich gehören fünf Arten zur Gattung der Waldmäuse. Neben den weit verbreiteten Gelbhalsmäusen und Waldmäusen sind Zwergwaldmaus und Brandmaus nur im Osten anzutreffen. Während es zum aktuellen Vorkommen der Zwergwaldmaus kaum Daten gibt, kann in den letzten Jahren eine zunehmende Einwanderung der Brandmaus aus Slowenien und Ungarn beobachtet werden (Sackl et al. 2007). Über die Lebensweise und die Verbreitung der Alpenwaldmaus können nur Vermutungen angestellt werden. Zum einen gilt sie erst seit kurzem als eigene Art (bis 1989 wurde sie als Unterart der Gelbhalsmaus angesehen), zum anderen ist eine äußerliche Unterscheidung von Wald- und Gelbhalsmaus schwierig.

Die Schneemaus (Chionomys nivalis) gehört zu den Wühlmäusen und konnte sogar schon am Gipfel des Großglockners (3.798 m) beobachtet werden.

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SPITZMÄUSE Während Wald- und Zwergspitzmaus in ganz Österreich vergleichsweise häufig zu beobachten sind, erlitten Wasser- und Sumpfspitzmaus durch wasserbauliche Maßnahmen zum Hochwasserschutz und zur EnergieWinterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018


KLEINSÄUGER

gewinnung in den letzten Jahrzenten Lebensraumverluste. Die Alpenspitzmaus gilt als eine der am wenigsten untersuchten Säugetierarten der Alpen. Dementsprechend ungenau ist der Wissensstand über ihre aktuelle Verbreitung in Österreich. Lokale Häufungen von Beobachtungen lassen jedoch auf eine bessere Bestandssituation als in anderen Ländern (Beispiel Deutschland) hoffen. Bereits in den 1970er und 1980er Jahren wurden Rückgänge der Feldspitzmaus in Europa und Österreich beobachtet. Die damals beschriebenen Gründe wie Veränderung des Klimas, des Nahrungsangebotes (insbesondere durch den Einsatz von Insektiziden) sowie die anthropogene Landschaftsveränderung sind auch heute noch als Gefährdungsursachen anzusehen. Das Vorkommen der Hausspitzmaus und der Schabrakenspitzmaus beschränkt sich aufgrund ihrer natürlichen Verbreitungsareale auf Vorarlberg.

ALLE FOTOS: APODEMUS

HASELMAUS Verbesserte Methoden (Neströhren) ermöglichen erst seit Kurzem eine verlässliche Kartierung und fachkundige Beurteilungen ihrer Bestandssituation. Systematische Untersuchungen in Salzburg (Blatt & Resch 2014, 2015), Oberösterreich (laufendes Kleinsäuger-Artenschutzprojekt des Landes OÖ/Abt. Naturschutz), Vorarlberg (Klarica et al. 2017) und dem Wienerwald (Projekt »Blick ins Dickicht» der Österreichischen Bundesforste AG) zeigen, dass sie in geeigneten Lebensräumen noch anzutreffen ist. Ihre Populationsdichten variieren jedoch stark und sind in den nadelwaldreichen Alpen meist deutlich geringer als in den Bruch- und Auwäldern der Niederungen. Die zunehmende Förderung von Mischwäldern anstelle reiner Nadelwälder trägt zwar zu einer Habitatverbesserung bei, der Verlust von Habitatverbünden mit Hecken, Ufergehölzen und kleinen strauchreichen Flächen schreitet hingegen weiter voran. Wie rasch sich Bestandsituationen ändern können, zeigte sich in England, wo im Rahmen eines Langzeitmonitorings auf 400 Untersuchungsflächen zwischen 1993 und 2014 ein Rückgang von 72 % erfolgte (Goodwin et al. 2017). ZWERGMAUS UND BAUMSCHLÄFER Untersuchungen auf aktuelle Vorkommen in Salzburg (Blatt & Resch 2014, Resch & Blatt 2015) und Oberösterreich (laufendes Kleinsäuger-Artenschutzprojekt des Landes OÖ/Abt. Naturschutz) bestätigen Vermutungen, wonach beide Arten in ihrer Häufigkeit überschätzt werden. So ist die Zwergmaus zum Beispiel in den Nordalpen und im Alpenvorland meist nur noch in Regionen mit Aulandschaften größerer Flüsse wie der Salzach, der Traun oder der Donau regelmäßig anzutreffen. Wie mikroskopische Auswertungen zeigten, werden die Nester der Haselmaus zudem oft fälschlicherweise als Zwergmausnester identifiziert. Aktuelle Vorkommen des Baumschläfers konnten in Oberösterreich im Rahmen einer Kartierung von Bilcharten auf 20 Flächen nicht mehr bestätigt werden. Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018

Die Wasserspitzmaus (Neomys fodiens) ist entlang sauberer, naturnaher Gewässer zu finden.

Zwergspitzmäuse (Sorex minutus) können häufig in unseren Wäldern angetroffen werden.

Die Haselmaus (Muscardinus avellanarius), ein Bilch, ist auf einen guten Habitatverbund angewiesen.

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FOTO: APODEMUS

THEMA

EINFLUSS DER KLIMAERWÄRMUNG AUF GEFÄHRDETE ARTEN Die Änderung der klimatischen Bedingungen wird Auswirkungen auf die heimische Kleinsäugerfauna haben. Steppenbewohnende Arten wie der Hamster oder das Ziesel konnten aufgrund der langen und trockenen Sommer ihr Verbreitungsareal nach Westen erweitern. Die Intensivierung der Landwirtschaft und der Siedlungsbau gefährden jedoch lokale Populationen zunehmend, sodass trotz der Vergrößerung ihres potenziellen Areals von einem ständigen Rückgang und einer Isolierung der Vorkommen auszugehen ist. Für Kleinsäugerarten, die auf feuchte Standorte angewiesen sind, sind negative Auswirkungen zu befürchten. Dies trifft besonders auf die Birkenmaus zu, die bevorzugt bodenfeuchte Habitate bewohnt. Systematische Kartierungen dieser schwer zu fangenden Art sind erst seit dem Einsatz von Wildkameras möglich (Meinig et al. 2015, Resch & Blatt 2017), sodass heute nur eine handvoll Standorte mit aktuellen Vorkommen in Österreich bekannt sind. Für Bilche stellen die zunehmend milden Winter eine besondere Herausforderung dar. Bei warmen Temperaturen wachen sie während des Winterschlafes auf, finden aber keine Nahrung. Die kräftezehrenden Unterbrechungen des Schlafes brauchen die Fettreserven rasch auf. Die ausbleibende Schneedecke senkt zudem die Wärmeisolation und erhöht die Gefahr von Fuchs oder Marder entdeckt zu werden. FUNDMELDUNGEN SIND WICHTIG! Diese leisten einen überaus wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Datengrundlage. Eine Meldung mit Foto auf naturbeobachtung.at oder kleinsaeuger.at genügt, um Hinweise auf wichtige Vorkommen oder Arealveränderungen zu bekommen. Das ganze Tier (inklusive Schwanz) sollte möglichst von mehreren Seiten fotografiert werden, hilfreich ist auch eine Größenreferenz (z. B. Euro-Münze). Totfunde (direkten Körperkontakt vermeiden) können in verschlossener Verpackung ohne hygienische Bedenken tiefgefroren und bei passender Gelegenheit im nächsten Landesmuseum abgegeben werden.

Der farbenprächtige Feldhamster (Cricetus cricetus) zählt zu den am meisten gefährdeten Tierarten Österreichs. Literatur: Blatt, C. & Resch, S. (2015): Erfassung geschützter Kleinsäugerarten in Salzburgs Feuchtgebieten. Mitteilungen des Hauses der Natur, 22: 103–111. Goodwin, C. E. D., Hodgson, D. J., Al-Fulaij, N., Bailey, S., Langton, S. & McDonald, R. A. (2017): Voluntary recording scheme reveals ongoing decline in the United Kingdom hazel dormouse Muscardinus avellanarius population. Mammal Review 47/3: 183–197.

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Klarica, J., Schied, J., Mätzler, A. & Niederer, W. (2017): Sie ist noch da – Nachweise, Lebensraum und Schutz der Haselmaus (Muscardinus avellanarius) in Vorarlberg. inatura – Forschung online 42: 6 S. Sackl, P., Tiefenbach, M., Tajmel, J. & Spitzenberger, F. (2007): Weitere Ausbreitung der Brandmaus Apodemus agrarius (PALLAS, 1771) in Österreich (Mammalia). Joannea Zoologie 9: 5–13.

Resch, S. & Blatt, C. (2017): Die Birkenmaus (Sicista betulina) im Mühlviertel - Erstnachweis im Leonfelder Hochland. ÖKO-L 39/1: 11–12. Resch, S. & Blatt, C. (2014): Kleinsäugeruntersuchung im Bundesland Salzburg. Natur Land Salzburg 21/4: 36–41. Meinig, H., Schulz, B. & Kraft, R. (2015): Die Waldbirkenmaus (Sicista betulina) bringt Säugetierkundler an die Grenzen. Natur und Landschaft 90/5: 214–223.

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FLEDERMÄUSE

FLEDERMÄUSE – DIE HEIMLICHEN UNBEKANNTEN

Fledermäuse gehören nicht nur aufgrund ihrer nächtlichen Aktivität, sondern auch wegen ihrer versteckten Quartiere zu jener Säugetiergruppe, über die allgemein sehr wenig bekannt ist. Wer hat tatsächlich schon eine Fledermaus aus der Nähe gesehen? Zumeist sieht man sie in der Dämmerung vorbei huschen oder findet ihre Hinterlassenschaften (Guano), sofern man diese als Fledermauskot erkennt. Selbst für Fachleute stellen Fledermäuse eine Herausforderung dar.

Das Braune Langohr (Plecotus auritus) sucht seine Sommerquartiere bevorzugt in Gebäuden und in Baumhöhlen. Die Art kommt überall dort vor, wo sich Wald, Parks und Gärten befinden. FOTO: GERNOT KUNZ

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THEMA

HEIMLICH IN MEHRFACHER HINSICHT Wer weiß schon, dass Fledermauskot zerbröselt, wenn man ihn angreift, während jener von Schläfern und Mäusen hart bleibt? Erst unter Zuhilfenahme technischer Geräte, wie Ultraschall-Detektoren, Telemetrie oder Infrarot-Kameras ist es möglich, genauere Einblicke in die Biologie und Ökologie dieser spannenden Tiere zu erlangen. Lange Zeit ist die Wissenschaft davon ausgegangen, dass man die Artenvielfalt unter den Fledermäusen kennt. Durch genetische Studien stellte sich jedoch heraus, dass nicht wenige „kryptische“ Arten vorkommen, also solche, die aufgrund äußerer Merkmale nicht oder nur schwer unterschieden werden können. Zahlreiche Fledermausarten wurden deshalb erst in den letzten Jahrzehnten als eigene Arten beschrieben, so auch einige in Österreich vorkommende, wie die Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus), die Nymphenfledermaus (Myotis alcathoe) oder das Alpen-Langohr (Plecotus macrobullaris). Zudem gelangen in jüngerer Zeit Erstnachweise der Teichfledermaus (Myotis dasycneme) und der Europäischen Bulldogfledermaus (Tadarida teniotis).

WIE VIELE FLEDERMAUSARTEN GIBT ES IN ÖSTERREICH?

Mausohr

FOTO: ANTONIN REITER

FOTO: WOLFGANG SCHRUF

Derzeit sind für 28 Fledermausarten aktuelle Vorkommen in Österreich belegt. Diese Anzahl kann sich in den kommenden Jahren durchaus ändern. So können sich, nicht zuletzt im Zuge der Klimaerwärmung, weitere Fledermausarten aus dem Mittelmeerraum nach Norden ausbreiten, wie aktuell für die Weißrandfledermaus (Pipistrellus kuhlii) und die Alpenfledermaus (Hypsugo savii) zu beobachten. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass weitere kryptische Fledermausarten bislang unentdeckt ihre nächtlichen Bahnen in Österreich ziehen. Andererseits gibt es auch Arten, deren Fortbestand in Österreich alles andere als gesichert oder deren aktueller Status weitgehend unbekannt ist.

WARUM IST FLEDERMAUS NICHT GLEICH FLEDERMAUS?

Die Nymphenfledermaus wurde 2001 beschrieben und 2006 erstmalig für Österreich nachgewiesen. Sie ist die „Urwaldfledermaus“ unter den heimischen Fledermausarten.

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So ähnlich sich einzelne Fledermausarten äußerlich auch sein können, so bestehen doch Unterschiede in der Quartiernutzung, den Jagdgebieten und der Nahrung. Mausohren (Myotis myotis) besiedeln im Sommer große, ruhige Dachböden (z.B. Kirchen oder Schlösser) und jagen am Waldboden nach Laufkäfern. Bechsteinfledermäuse (Myotis bechsteinii) hingegen sind Baumhöhlenbewohner und jagen unterschiedlichste Insekten, welche häufig im Kronenbereich der Wälder erbeutet werden. Auch Wasserfledermäuse (Myotis daubentonii) besiedeln im Sommer vorwiegend Baumhöhlen, ihre Beute finden sie jedoch bevorzugt über stehenden oder langsam fließenden Gewässern ohne Schwimmpflanzen. Dort können sie mit ihren großen Füßen die Beutetiere sogar direkt von der Wasseroberfläche „abpflücken“. Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018


FLEDERMÄUSE

Die unterschiedlichen Jagdhabitate und -strategien der jeweiligen Fledermausart spiegeln sich in deren Körperbau und der Ultraschall-Echoorientierung wider. Vor allem die Ohr- und die Flügelform sind zusammen mit den Ultraschallrufen und der Umwandlung der Echos in „Hörbilder“ äußerst fein auf die Jagdstrategien abgestimmt. Fledermäuse stellen damit ein Paradebeispiel für die Anpassung zwischen Körperbau und Lebensweise (Ökomorphologie) dar. Die einzelnen Fledermausarten unterscheiden sich auch in den nächtlichen Distanzen, welche sie zwischen ihren Tagesquartieren und den Jagdgebieten zurücklegen. Die Jagdgebiete von Kleiner Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros) oder Bechsteinfledermaus liegen 2 bis 3 km von ihren Quartieren entfernt – je näher desto lieber – aber wenn notwendig, fliegen sie auch 4 bis 5 km. Für das Mausohr hingegen sind anhand der Telemetrie-Daten regelmäßig Distanzen von 15 km, ja sogar bis 20 km und mehr belegt. Fledermäuse sind damit sehr mobile Tiere, was sich auf ihre Gefährdung oder auch auf Schutzmaßnahmen auswirkt. So können Vorhaben, auch in größerer Distanz zu den Quartieren, erhebliche Auswirkungen auf die Fledermauspopulationen haben.

WARUM SIND VIELE FLEDERMAUSARTEN GEFÄHRDET? QUARTIERE. Neben geeigneten Sommerquartieren und Jagdgebieten benötigen Fledermäuse auch entsprechende Quartiere, um ihren Winterschlaf halten zu können. Zwischen Sommer- und Winterquartieren werden von manchen Arten erhebliche Strecken zurückgelegt. Für die

FLEDERMÄUSE… ... sind Säugetiere. Das bedeutet sie haben ein Fell und bringen lebende Jungtiere zur Welt, die sie mit Milch großziehen. ... können fliegen. Fledermäuse sind die einzigen Säugetiere, die aktiv fliegen können. Zum Fliegen verwenden sie vor allem ihre Arme und Hände. Die Knochen ihrer Hände sind stark verlängert und mit einer elastischen Flughaut überzogen. Mit ihren Flügeln können sie gewagte Flugmanöver durchführen ... verwenden Ultraschall-Echoorientierung, um ihren Weg durch die Nacht zu finden. Dabei werden Rufe im Ultraschall-Bereich (= oberhalb der menschlichen Hörschwelle und daher in der Regel nicht hörbar) ausgestoßen und aus den zurückkommenden Echos kann ein Hörbild generiert werden.

FOTO: WOLFGANG FORSTMEIER

... sind keine Mäuse. Fledermäuse sind nur sehr weitschichtig mit Mäusen, die zu den Nagetieren gehören, verwandt. Sie haben frühe gemeinsame Vorfahren mit Igeln und Spitzmäusen. Schon vor mehr als 50 Millionen Jahren lebten „Flattertiere“, die sich kaum von unseren heutigen Fledermäusen unterschieden. ... können sehr alt werden. Die älteste, im Freiland bekannt gewordene Fledermaus hat ein Alter von über 40 Jahren erreicht (und dies bei einem Gewicht von weniger als 10 g). Oft werden Fledermäuse im Schnitt jedoch „nur“ 3–5 Jahre alt.

Die Zweifarbfledermaus legt Distanzen bis zu 1.700 km zwischen Sommer- und Winterquartieren zurück. Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018

... besiedeln viele ökologische Nischen. So kann man Fledermäuse, mit Ausnahme der Polarregion, in fast allen Lebensräumen der Erde antreffen. Die größte Artenvielfalt unter den Fledermäusen findet sich in den Tropen.

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FOTO: WOLFGANG FORSTMEIER

THEMA

Fledermausweibchen der Kleinen Hufeisennase versammeln sich jedes Jahr in so genannten Wochenstuben, um gemeinsam ihre Jungen aufzuziehen.

vier weit wandernden Arten in Europa (Abendsegler, Kleinabendsegler, Zweifarb- und Rauhhautfledermaus) sind Strecken bis zu 2.000 km belegt. Andere Arten wiederum bleiben in der näheren Umgebung und brauchen daher nahe gelegene geeignete Teillebensräume. Diese komplexe Lebensweise mit zeitlich und räumlich getrennten Lebensräumen macht Fledermäuse sehr anfällig – fällt nur ein Teillebensraum aus, kann dies zum lokalen Aussterben einer Population führen. Eine weitere Besonderheit der Fledermäuse trägt zudem zur starken Gefährdung bei: Die Fledermausweibchen sammeln sich im Frühjahr in sogenannten Wochenstubenquartieren, wo sie nach einer Tragzeit von ca. 6 bis 8 Wochen meist 1 Jungtier (selten Zwillinge) zur Welt bringen. Dieses wird mit Muttermilch aufgezogen, bevor es nach ca. 4 Wochen fliegen lernt und beginnt Insekten zu fressen. Da in diesen Wochenstubenquartieren das Fortpflanzungspotenzial einer Art in einer Region konzentriert ist, sind Fledermäuse zusätzlich verletzlich. INTENSIVLANDWIRTSCHAFT, WINDRÄDER, VERKEHR. Vor allem aber sind es menschliche Aktivitäten, die Fledermäusen zum Verhängnis werden können. Waren es im letzten Jahrhundert vor allem der Einsatz von Giften (z. B. DDT) sowie die Änderung der Landschaft, der Bauweise und die Nutzungsintensivierung in Land- und Forstwirtschaft, so lauern aktuell neue Gefahren. Beispielsweise stellen Windräder, Straßen- und Schienenverkehr tödliche Gefahren für Fledermäuse dar. An Windrädern werden Fledermäuse nicht nur direkt durch die Rotoren erschlagen, sondern sterben auch am so genannten „Barotrauma“. Dabei werden durch die enormen Druckunterschiede im Bereich der Rotoren die inneren Organe der Tiere so stark geschädigt, dass diese letztendlich daran zugrunde gehen.

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Über die Auswirkungen des Insektensterbens auf Fledermauspopulationen kann derzeit nur spekuliert werden. Aber für Insektenfresser wie die Fledermäuse stellt dies jedenfalls eine ernsthafte Gefahr dar. In der Realität ist jedoch alles komplexer als wir Menschen uns dies gerne vorstellen oder vorstellen wollen. So ist beispielsweise die Klimaerwärmung für die meisten Fledermausarten hierzulande von Vorteil und kann wohl deren Überlebensrate erhöhen. Negative Auswirkungen durch Nahrungsmangel können dadurch unter Umständen abgeschwächt werden. Zudem jagen viele Fledermausarten in Wäldern und hier sollte das Insektensterben nicht so dramatisch sein wie in der Kulturlandschaft. Aufgrund der geringen Fortpflanzungsrate bei einer vergleichsweise hohen Lebenserwartung ist jedenfalls davon auszugehen, dass Auswirkungen des Insektensterbens auf Populationsebene bei Fledermäusen erst später zu Tage treten als beispielsweise bei Vögeln. Sollten sie Interesse haben sich intensiver für diese Tiergruppe einzusetzen, so können sie in den Bundesländern bei den jeweiligen „Artenschutzprojekten Fledermäuse“ aktiv mitarbeiten. Dabei gibt es viele Möglichkeiten: von der Mitarbeit bei der Öffentlichkeitsarbeit, der Anbringung und Betreuung von Ersatzquartieren über die Fledermauspflege bis hin zur Quartierbetreuung. Vor allem in Oberösterreich, aber auch in den anderen Bundesländern, werden dringend Personen gesucht, welche Fledermausquartiere in der näheren Umgebung betreuen. Oder sie nehmen an der Abendsegler-Zählung 2019 teil und helfen dadurch mit, ein Bestandsmonitoring für diese durch Windräder am stärksten betroffene Fledermausart aufzubauen. Für die Mithilfe im Fledermausschutz ist kein Vorwissen erforderlich. Wir bieten immer wieder Exkursionen, Vorträge etc. an, bei denen man sich über Fledermäuse informieren kann. Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018


DAS KÖNNEN SIE PERSÖNLICH FÜR FLEDERMÄUSE TUN: Denken Sie bei Neubauten und Umbaumaßnahmen vor allem im Dach- und Fassadenbereich an Fledermäuse und erhalten oder schaffen sie Einflugsöffnungen und Quartiere. Verwenden Sie statt giftiger Holzschutzmittel ungiftige und biologische Alternativen und verzichten Sie auf Insektizide und Pestizide in ihrem Garten. Gestalten Sie ihren Garten mit nachtblühenden und duftenden Pflanzen, lassen sie alte Bäume stehen und legen sie Kleingewässer an. FOTO: GERNOT KUNZ

Bringen Sie Ersatzquartiere für Fledermäuse an Bäumen oder Gebäuden an. Melden Sie Fledermausfunde über die Meldeplattform www.naturbeobachtung.at Die Langflügelfledermaus ist eine der seltensten und am stärksten gefährdeten Fledermausarten Österreichs.

ANSPRECHPARTNERINNEN UND INFORMATIONEN FINDEN SIE UNTER: Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich (KFFÖ), Fritz-Störk-Straße 13, 4060 Leonding, info@fledermausschutz.at, www.fledermausschutz.at, www.facebook.com/kffoe

Text: Dr. Guido Reiter Leiter der KFFÖ info@fledermausschutz.at

FLEDERMAUS GEFUNDEN – WAS TUN? WICHTIG: Fledermäuse sollten NIE MIT BLOSSEN HÄNDEN angefasst werden! Wenn Fledermäuse eingefangen werden müssen, versuchen Sie dies mithilfe eines Tuches OHNE die Fledermaus anzufassen. Ziehen Sie DICKE HANDSCHUHE oder etwas Ähnliches, jedenfalls Festes, an. Es ist wichtig, dass Ihre Hand so geschützt ist, dass die Fledermaus Sie NICHT BEISSEN kann. Setzen Sie die Fledermaus vorsichtig in einen gut verschließbaren Karton mit Luftlöchern. Die Schachtel sollte innen mit Küchenrolle (oder auch Klopapier, Taschentüchern oder einem Stoff) so ausgepolstert sein, dass die Fledermaus eine Versteckmöglichkeit vorfindet. Stellen Sie einen mit Wasser gefüllten Schraubdeckel in den Karton, damit die Fledermaus etwas zu trinken hat. Dann stellen Sie den Karton bitte an eine dunkle und eher kühle Stelle. Bitte gut verschließen – Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018

Fledermäuse sind „Ausbruchskünstler“ – und so platzieren, dass Katzen und Hunde nicht zur Fledermaus gelangen können. Versuchen Sie sich bitte nicht selbst in der Fledermauspflege! Fledermäuse sind Wildtiere mit sehr speziellen Ansprüchen und brauchen daher professionelle Hilfe durch FledermausexpertInnen. Nehmen Sie daher bitte so schnell wie möglich Kontakt zur nächstgelegenen FledermausexpertIn auf http://fledermausschutz.at/Sets/Kontakt-Set.htm. Wenn Sie niemanden erreichen, schreiben Sie bitte eine SMS, Whatsapp oder eine E-Mail, mit Angaben zu: wer, wo, wann, was? Fotos sind oft hilfreich für eine Ersteinschätzung. Die FledermausexpertInnen versuchen so rasch es geht rückzurufen. Im gemeinsamen Gespräch wird dann entschieden, wie die nächsten Schritte aussehen.

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THEMA

DIE SÄUGETIERE SALZBURGS IM ÜBERBLICK Der Braunbrust- oder Westigel kommt in allen Bezirken Salzburgs außer im Lungau vor. FOTO: JOSEF LIMBERGER

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eit es Aufzeichnungen über Säugetiere gibt, wurden insgesamt 80 wildlebende Säugetierarten in Salzburg festgestellt: 10 Insektenfresser- (Igel, Maulwurf, Spitzmäuse), 20 Fledermaus-, 3 Hasentier-, 24 Nagetier-, 15 Raubtier- und 8 Paarzeherarten (Paarhufer). Es sind dies etwas mehr als drei Viertel aller in Österreich nachgewiesenen Arten. 59 Säugetierarten pflanzen sich derzeit im Land Salzburg fort. In einem 2014 erschienen Säugetieratlas haben Eberhard Stüber, Robert Lindner und Maria Jerabek, unterstützt von Mag. Karin Widerin (Biber) erstmals versucht das vorhandene Wissen über Vorkommen und Verbrei-

tung dieser Tiergruppe in Salzburg zusammenzufassen. Der Atlas basiert auf über viele Jahre hinweg zusammengetragenen Daten, nicht zuletzt auf Initiative von Eberhard Stüber, die mit Daten aus Forschungsarbeiten, Sammlungen und den Meldungen zahlreicher Personen zentral in der Biodiversitätsdatenbank am Haus der Natur verwaltet werden. Für jagdlich relevante Arten konnten dank der Unterstützung durch die Salzburger Jägerschaft diese Informationen mit Daten aus der Jagdstatistik ergänzt werden. Von den angeführten 80 Arten gelten heute die Wildkatze und die Alpenfledermaus als ausgestorben. Ein-

DIE SÄUGETIERE SALZBURGS – Salzburger Natur-Monographie – Band 2 In dieser Monografie wird erstmals das vorhandene Wissen über Biologie und Vorkommen der Säugetiere im Bundesland Salzburg zusammengefasst. Von der Mopsfledermaus zum Braunbär, von der Zwergspitzmaus zum Rothirsch gibt diese wissenschaftliche Publikation einen umfassenden und detailreichen Einblick in diese attraktive Tiergruppe: Wunderschön bebildert, mit übersichtlichen Verbreitungskarten, Illustrationen und ergänzenden Informationen zu Gefährdung und Schutz der Säugetiere präsentiert das Autorenteam um Eberhard Stüber ein Werk für alle Naturinteressierten. Eberhard Stüber, Robert Lindner, Maria Jerabek. Haus der Natur – Museum für Natur und Technik (Hrsg.), 2014, 272 Seiten, ISBN: 978-3-9503023-1-8, € 36,90, erhältlich im Buchhandel und im Haus der Natur, Museumsplatz 5, 5020 Salzburg, T +43/(0)662/84 26 53-232, F +43/(0)662/84 26 53-99, monika.struber-wanka@hausdernatur.at

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SÄUGETIERFAUNA

bürgerungsversuche von Wildkaninchen und Nutria sind gescheitert. Abendsegler, Kleinabendsegler, Rauhautfledermaus und Zweifarbfledermaus sind reine Wintergäste, die sich noch nie nachweislich in Salzburg fortgepflanzt haben. Seltene Einwanderer und Durchzieher, die sich oft nur kurze Zeit in Salzburg aufhalten, sind derzeit Braunbär, Wolf, Luchs, Goldschakal und Elch. Ehemals heimische Arten, die der Mensch als existenzbedrohend empfand oder die er über lange Zeit z. B. in der Volksmedizin nutzte, wurden durch den Menschen ausgerottet. Das Steinwild verschwand bereits Ende des 17. Jh., das Murmeltier, bis auf eine Restpopulation in den Kalkhochalpen, Ende des 18. Jh., und der letzte Biber wurde 1869 erlegt. Der Wolf wurde bereits im ersten Jahrzehnt des 19. Jh. ausgerottet, der letzte Braunbär im Land Salzburg 1838 und der letzte Luchs 1876 geschossen. Ein ähnliches Schicksal erlebten Fischotter und Wildschwein. Auch das für die Landwirtschaft „schädliche Rotwild“ wurde aus weiten Gebieten unseres Landes verdrängt und war zu Beginn des 20. Jh. z. B. aus den Hohen Tauern, gänzlich verschwunden. Um die Mitte des 19. Jhd. kam es auf Initiative der Jägerschaft zur Wiederansiedlung des Rotwildes, die sich bis in die 1930er Jahre hinzog. Die erste Wiederansiedlung des Alpenmurmeltieres erfolgte 1898 im Lungauer Weißpriachtal, weitere folgten. Nach mehreren Fehlversuchen gelang 1924 die erste Wiederansiedlung des Steinwildes in Österreich, und zwar im Salzburger Blühnbachtal (Hagengebirge). In Folge gelang es 1960 und 1965 auf der Südseite und später auf der Nordseite der Hohen Tauern, das Steinwild wieder zu etablieren. Durch den zunehmenden europaweiten Schutz verschiedener Beutegreifer ab Mitte des 20. Jh. kam es zur selbstständigen Rückkehr des Fischotters. Braunbär, Wolf und Luchs können immer wieder auf ihren Streifzügen im Salzburger Alpengebiet beobachtet werden. Es kam jedoch auch zur Ansiedlung gebietsfremder Säugetierarten: Die heute weit verbreitete Bisamratte tauchte 1925 erstmals auf Nutrias entkamen immer wieder aus Zuchtstationen. Man versuchte Mufflons und Damwild und auch Wildkaninchen auszuwildern. Nutria und Wildkaninchen wurden durch kalte Winter rasch dezimiert und verschwanden in Folge wieder. Im Jahr 1964 wurden der erste eingewanderte Marderhund und 1974 der erste Waschbär nachgewiesen. Im Salzburger Säugetieratlas werden auch interessante Verbreitungsmuster einzelner Arten dargestellt. So kommt z. B. der Weißbrust- oder Ostigel nur im Lungau vor. In den anderen Bezirken Salzburgs ist der Braunbrust- oder Westigel verbreitet. Eine weitere Besonderheit des Lungaues ist das Vorkommen der Illyrischen Kurzohrmaus, Relikt einer ehemals weiteren Verbreitung. Die konkrete Nachsuche im Zuge der Arbeiten zum Salzburger Säugetieratlas führte auch zu einem aktuellen Nachweis einer Hausratte im östlichen Lungau. Dies war insofern überraschend, als diese wärmeliebend Art, im Gegensatz zu der weit verbreiteten Wanderratte, im Land Salzburg als ausgestorben galt.

Text. Dr. Robert Lindner Haus der Natur, Salzburg www.hausdernatur.at/ plattform-saeugetiere Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018

DIE HEIMISCHEN KLEINSÄUGER SALZBURGS Kleinsäuger führen eine sehr versteckte Lebensweise: Sie sind meist nacht- oder dämmerungsaktiv und leben teilweise unterirdisch. Auf ihren Wegen über der Erde sind sie auf deckungsreiche Strukturen angewiesen, die ihnen viel Schutz vor Fressfeinden bieten. Das macht sie für uns so „unsichtbar“. Umso mehr lohnt sich der Blick ins Detail, denn Kleinsäuger beeindrucken nicht nur durch ihre Lebensweise, sie üben auch wichtige Funktionen im Ökosystem aus. Dabei erscheinen sie uns ebenso als charismatische Tierarten wie manchmal auch als unliebsame Zeitgenossen, etwa als Hausgast oder im Wirtschaftswald. Das Heft dient als Infoquelle für alle Naturinteressierten, Exkursionsgruppen und Grundbesitzer sowie als Lehrbehelf für Schulen. Einfache Tipps zur Lebensraumgestaltung in Garten und Grünland ermöglichen es jedermann zum Schutz der kleinen Säugetiere beizutragen.

ARGE Kleinsäugerforschung. Land Salzburg (Hrsg.), Reihe: Artenvielfalt ist Lebensqualität, 28 Seiten, zahlreiche Farbfotos; Bezug: kostenfrei als PDF oder gedruckt erhältlich: www.salzburg.gv.at (Publikationen) oder per E-Mail: natur-fachdienst@salzburg.gv.at

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THEMA

SCHUTZ DES ZIESELS IN NIEDERÖSTERREICH

KEIN ZIESEL-NETZWERK 2018 Seit 2009 wurde rund ein Drittel aller Zieselvorkommen in Niederösterreich von Freiwilligen regelmäßig gezählt. Damit konnte die Entwicklung einzelner Kolonien gut beobachtet und vor allem auch eingegriffen werden, wenn Gefahr in Verzug war.

2018 konnte der Naturschutzbund NÖ dieses Netzwerk Ziesel nicht betreuen. Trotz intensiver Bemühungen erhielt er weder vom Land Niederösterreich noch von anderer Seite eine finanzielle Unterstützung dafür. Die letzten Zählungen 2017 zeigten jedoch, dass sich zwar einige Populationen gut entwickelt hatten, aber viele kleine Populationen nicht mehr existieren. 2019 wird der nächste Versuch gestartet finanzielle Mittel aufzutreiben. Nur wenn es uns gelingt, die Entwicklung der Zieselkolonien fortlaufend zu beobachten, Gefahren rechtzeitig zu erkennen, und die richtigen Maßnahmen zu ihrem Schutz zu ergreifen, können wir das Überleben der Art in Niederösterreich sicherstellen! WAPPENTIER FÜR KINDERGARTEN UND GOLFCLUB Erfreuliches gibt es aus Zwingendorf im Weinviertel zu berichten, in der das Ziesel hoch im Kurs steht: Im Dorfmuseum gibt es eine Zieselhöhle zu erkunden, und neuerdings ziert ein Logo mit Ziesel die Tagesbetreuungsstätte des Kindergartens. Das Ziesel-Maskottchen Auch am Golfplatz Föhren- von Golfer Lutz Nowotny berge ist man stolz auf seine rund 283 Ziesel und hat mit dem ersten Ziesel-Wahrzeichen Österreichs ein Club-Monument im Eingangsbereich geschaffen. -HAFOTO: ELGAR

FOTO: WOLFGANG SCHRUF

Ziesel (Spermophilus citellus) besiedeln die pannonischen Steppen und Kultursteppen des Tief- und Hügellandes Ostösterreichs. Das Verschwinden der Viehwirtschaft führte dazu, dass Mager- und Halbtrockenrasen, Weiden und Heuwiesen (die ursprünglichen Lebensräume des Ziesels) in Äcker und Weingärten umgewandelt wurden oder Aufforstung bzw. Verbuschung anheimfielen. Dies führte zu einer dramatischen Ausdünnung und Fragmentierung der Zieselbestände: Viele Kolonien sind in den vergangenen zwanzig Jahren geschrumpft oder wegen einer fehlenden Anbindung an benachbarte Vorkommen erloschen. In mehreren Projekten setzt der Naturschutzbund NÖ seit 2005 umfangreiche Maßnahmen zum Schutz des Ziesels um: Erhebung der Vorkommen, Feststellen der Gefährdungen und Umsetzung eines Bündels an Schutzmaßnahmen, um den Tieren das Überleben zu sichern.

LINK: www.noe-naturschutzbund.at (unter „Unsere Projekte“).

BIBERMANAGEMENT IM BURGENLAND Seit 2015 gibt es ein vom Land Burgenland beauftragtes Bibermanagement, das seit 2018 EU-kofinanziert ist und vom Naturschutzbund Burgenland betreut wird. Arbeitsschwerpunkt ist die Bearbeitung von Konfliktfällen und die Beratung von Betroffenen vor Ort. Stufenweises Vorgehen: 1. Prävention: Information und Aufklärung, lokale Einzelmaßnahmen (z.B. Einzelbaumschutz, E-Zäune); 2. Eingriffe in den Lebensraum: Absenkung oder Entfernung von Biberdämmen, Einbau von Drainagerohren; 3. Eingriff in die Population: Fallenfang und Tötung. Biber-Telefon Burgenland (kostenlose Information & Beratung): T 0677/62 70 74 09, Bibermanager Clemens Trixner, MSc; E-Mail: clemens.trixner@aon.at; Biber-Folder Download: www.burgenland.at/themen/natur/naturschutz/bibermanagement/

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THEMA

Oberösterreichisches Projekt zum Schutz des Luchses Der strenge Artenschutz alleine reicht nicht aus, um zu einer überlebensfähigen Luchspopulation in Oberösterreich zu kommen. Daher bündeln die Abteilung Naturschutz des Landes OÖ, der Naturschutzbund OÖ und der OÖ Landesjagdverband ihre Aktivitäten im Projekt „Pro Luchs“. In den nächsten Jahren will man gemeinsam mehr Daten über den Luchs, mehr Akzeptanz bei den Jäger/innen und bessere Rahmenbedingungen für das Überleben der Luchse erzielen. In ganz Österreich gibt es schätzungsweise nur etwa 10 bis 20 Tiere, in Oberösterreich zurzeit zwei Luchspopulationen: eine im Nationalpark Kalkalpen und dessen Umgebung, die zweite im Böhmerwald. In beiden Bereichen engagiert sich der Naturschutzbund in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen für diese edle Katze. Im Nationalpark Kalkalpen wird bei Bedarf der Bestand durch Auswilderung einzelner Tiere durch die Fachgruppe LUKA gestützt. Ein Jungtier aus dem Nationalpark wurde im NÖ Wildnisgebiet Dürrenstein nachgewiesen. Vom Böhmerwald wanderte der Luchs bis in das niederösterreichische Waldviertel. Sogar bis vor die Tore von Linz hat es ein Luchs, ebenfalls vom Böhmerwald aus, geschafft.

FOTO: SIEGHARTSLEITNER

IN OBERÖSTERREICH: PRO LUCHS

Auswilderung im NP-Kalkalpen

Der Luchs steht EU-weit unter strengem Schutz. Trotzdem verschwinden immer wieder Luchse oder es werden verwaiste Jungtiere aufgefunden. Dies deutet auf hohe Sterblichkeit durch Verkehr und Wilderei. Der Kadaver eines dieser Tiere wurde aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung im Frühjahr 2015 in der Tiefkühltruhe eines Tierpräparators gefunden. In der Folge wurde die Jägerin mit Urteil des Landesgerichts Steyr rechtskräftig für diesen Abschuss verurteilt.

Text: Josef Limberger, Obmann | naturschutzbund | OÖ

LINKS: https://naturschutzbund-ooe.at; http://luchs.boehmerwaldnatur.at/

IN DER STEIERMARK: FISCHOTTER IM VISIER Der Fischotter, das Wappentier von Naturschutzbund und Berner Konvention, ist ins Gerede gekommen. Der Grund dafür ist die Populationszunahme und nun schon flächendeckende Ausbreitung der Art in der Steiermark sowie die vielerorts weit fortgeschrittenen Rückgänge der Fischbestände. Die Lage ist durchaus besorgniserregend, nicht nur wegen der Fische, sondern auch wegen des Otters. Ohne gute Fischbestände kann es auch dem Otter nicht gut gehen. Nur saisonal kann er vermehrt auf Krebse, Frösche und Kröten ausweichen. Für einen langfristig gesicherten Otterbestand brauchen wir unbedingt bessere Naturfischbestände in den Fließgewässern und Seen. Hier liegt eine Mammutaufgabe vor uns, die Fließgewässerbewirtschafter, Angler, Teichwirte, Wasserbau, E-Wirtschaft und Naturschutz nur gemeinsam meistern können. Der vom Land Steiermark verfolgte Weg, das künstliche Futterangebot für den Otter durch die Zäunung von Teichen landesweit zu beschränken und so für nachhaltig weniger Otter zu sorgen, erscheint uns der richtige Weg und findet unsere volle Unterstützung: Wir müssen alles tun, dass sich wieder ein „natürliches Gleichgewicht“ zwischen Otter und Fischbestand einstellen kann. Gemeinsam mit dem Otterexperten Andreas Kranz hat der | naturschutzbund | Steiermark die Broschüre „Fischotter in der Steiermark“ herausgegeben. 20 Seiten, ISBN: 978-3-9504456-0-2, kostenlos; zum Download: www.naturschutzbundsteiermark.at/fischotter.html Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018

Text: Prof. Dr. Johannes Gepp, Obmann | naturschutzbund | Steiermark Neue Fischotterberaterin für die Steiermark: Mag. Jördis Kahapka Ökoteam, T 0660/901 81 09 fischotter@oekoteam.at

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THEMA

DAS WAR „NACHTS IN MEINEM GARTEN“ Mithilfe von „Night-Watchern“ wollten wir 2018 im Sommer herausfinden, welche Säugetierarten in Österreichs Gärten beobachtet werden können. Alle, die eine Fotofallen-Kamera besitzen, waren daher aufgerufen, mit den Bildern die nächtlichen Tierbesuche in ihrem Garten auf der Online-Plattform www.naturbeobachtung.at zu teilen. Experten kontrollierten die Fotos regelmäßig, sodass die richtige Bestimmung der Tierarten sichergestellt war. Jeder Night-Watcher leistete mit seinem Bild einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des Vorkommens unserer heimischen Säugetiere. Dafür wurden 20 Kamera-Fallen verlost, die an Gartenbesitzer in ganz Österreich verschickt wurden.

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Die schönsten und interessantesten Bilder stellen wir Ihnen hier vor:

Besuch im Garten von: 1 2 3 4 5 6 7

Markus Sabor: Zwei Dachse mit Reh Gertrude Hauber: Drei Igel Martin Löckert: Steinmarderpärchen Ursula Mandl: Marder spielt mit Ball Wolfgang Bauer: Dachs Mark Graninger: Reh Heinrich Wunsch: Marder, Katze, Igel

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Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018


„NACHTS IN MEINEM GARTEN“

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THEMA

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Besuch im Garten von: 8 Rita Teyner: Zwei Rehe 9 Markus Sabor: Dachs 10 Harald Dorr: Dachse

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Die Aktion wurde vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) unterstützt.

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Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018


BUCHBESPRECHUNGEN

Mehr Platz für den Spatz! Spatzen erleben, verstehen, schützen

Mit itungen Bauanle hilfen t is N f ür

Kaum ein anderer Vogel hat sich so sehr dem Menschen angeschlossen wie der Haussperling. Er ist beliebt und dennoch bedroht: Aufgrund moderner Bauweisen gibt es immer weniger Nistmöglichkeiten für ihn. Und auch das Nahrungsangebot ist knapp. Darunter leidet auch der Feldsperling. Der Autor, ein Ornithologe, gibt praktische Hinweise zur Gestaltung eines spatzenfreundlichen Umfelds mit Sandbadestelle, begrüntem Haus und Hecken im Garten, ebenso wie Anleitungen für ein selbst gebautes Spatzenhotel und weitere Nisthilfen. Uwe Westphal (Text) & Christopher Schmidt (Illustrationen). Pala Verlag, 192 Seiten, Hardcover, ISBN: 978-3-89566-353-6, € 20,50

Eine Idee von Glück In einer inspirierenden Mischung aus Biografie, literarischer Erzählung und politischem Manifest zeigen zwei außergewöhnliche Persönlichkeiten ihren Lesern Wege zum Innehalten, zu Arbeit, die Sinn stiftet und Spaß bereitet, und zu einem Glück, das nur der findet, der sich engagiert und an der Gestaltung einer guten Zukunft teilhaben kann. Ein Gespräch, das anregt! Einander zuhören, die Sinne schärfen, sich einmischen im Kleinen wie im Großen: Carlo Petrini, der Begründer der Slow Food Bewegung, und Luis Sepúlveda, der chilenische Schriftsteller, erzählen uns von ihrer jeweils eigenen Sicht auf die Dinge im Leben. Carlo Petrini &Luis Sepúlveda. oekom verlag München, mit Schutzumschlag, 176 Seiten, ISBN 978-3-86581-735-8, € 17,50

Stadtfauna 600 Tierarten unserer Städte Städte bieten einer großen Vielfalt von Tieren Wohnraum und Nahrung. Diesen erstaunlichen Artenreichtum macht das Buch sichtbar. Die rund 600 beschriebenen Arten konnten alle in den letzten Jahren in mitteleuropäischen Städten beobachtet werden. Gut untersuchte Tiergruppen wie Tagfalter, Reptilien, Vögel und Säugetiere werden ausführlich vorgestellt, Käfer, Flöhe, Spinnen und andere Verwandtschaftskreise sind durch eine Auswahl typischer oder besonderer Arten vertreten. Die allesamt mit Farbfotos illustrierten, von Spezialisten verfassten Artporträts geben Auskunft über Lebensweise und Verbreitung der Tiere, die städtische Gärten und Gebäude, Bahnareale und Blumenwiesen, Gewässer und Stadtwälder besiedeln. Das hier vereinigte Wissen stellt einen einzigartigen Überblick über die städtische Fauna in Mitteleuropa dar. Ineichen, Stefan & Ruckstuhl, Max & Klausnitzer, Bernhard (alle Hrsg.). Haupt Verlag, 1. Auflage 2012, 434 Seiten, über 650 Farbfotos, 8 Tabellen, kartoniert, ISBN: 978-3258-07723-9, CHF 18.90/€ 14.99 (D)/€ 15.50 (A) Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018

Naturzeit Pilze Faszinierende Wesen im Verborgenen Rare Delikatessen, heimtückische Mörder, Wunderheiler – der Ruf, der den Pilzen vorauseilt, ist so widersprüchlich wie faszinierend. Die Geheimnisse, die sie bergen, gehen weit über kulinarische Freuden hinaus. Der Biologe Robert Hofrichter bringt in seinem Buch jetzt Licht in diese dunkle, verborgene Welt. 30 Pilze, von Hallimasch und Wiesenchampignon über Trüffel und Tintling bis hin zu Hefe und Hausschwamm, stellt er in persönlich erzählten Porträts vor. Pilzbücher von Robert Hofrichter haben immer Saison! Robert Hofrichter. Illustrationen von Paschalis Dougalis. Franckh-Kosmos Verlag, 2018, 240 Seiten, Halbband, 30 Farb-Illustrationen, 60 SW-Illustrationen, ISBN 978-3440-16277-4, € 20,60

Vögel lebensgroß Dieser großformatige Band würdigt die Vielfalt der Vogelwelt Mittelund Nordeuropas in spektakulären Life-Size-Fotos. Was mit bloßem Auge kaum zu erkennen wäre, der Fortschritt in der Digitalfotografie bringt es ans Licht: Jeder Vogel ist hier in Lebensgröße abgebildet – kleinere Arten auch überlebensgroß – und ist deshalb in allen Details zu bewundern. Weitere Fotos pro Art zeigen die verschiedenen Federkleider und typischen Haltungen, für eine noch leichtere Bestimmung. Die Texte informieren über wichtige Merkmale, Lebensweise und Verhalten. Ein kompetenter Naturführer und zugleich ein wahres Bilderbuch zum Schmökern und Staunen. Paul Sterry & Rob Read. Kosmos, 1. Auflage 2018, Großformat, 1237 Farbfotos, 1.000 detaillierte Fotos der 250 wichtigsten Arten, Seiten: 448, ISBN: 9783440159071, € 49,90

Mein Naturkalender Wer sich für naturgetreue Abbildungen heimischer Vogelarten, für Pflanzen und persönliche Naturimpressionen begeistern kann, ist mit dem neuen Wochenkalender richtig beraten. Bekanntes und Unbekanntes, Auffälliges und Übersehenes, Ruhiges und Lebendiges begleiten kunstinteressierte Betrachter ebenso wie naturverbundene durch die Jahreszeiten. Der Kalender weckt die Freude am Entdecken des Schönen und Besonderen, am Erkennen von Zusammenhängen und der Bedeutung von Vielfalt. Fester Einband; robuste Spiralbindung; FSC-Papier; durchgängig farbig illustriert; Doppelseite pro Kalenderwoche; Wochenenden und Feiertage farblich hervorgehoben. Christopher Schmidt. pala Verlag, 2018, Format 16 x 23 cm, 144 Seiten, ISBN 978-3-89566-380-2-8, € 19,90

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ADRESSEN + IMPRESSUM BUNDESVERBAND Museumsplatz 2, 5020 Salzburg Mo–Do 8–17, Fr 8–12 Uhr T 0662/64 29 09 bundesverband@naturschutzbund.at

BURGENLAND Josef-Haydn-Gasse 11, 7000 Eisenstadt Mo–Fr 8.30–12.00 Uhr T 0664/845 30 48, F 02682/622 82-80 burgenland@naturschutzbund.at

KÄRNTEN

OFFIZIELLES ORGAN DES | naturschutzbund |

... IN 9 LANDESVERBÄNDEN FÜR SIE ERREICHBAR

Adalbert-Stifter-Straße 21, 9500 Villach Mo–Fr 9–13 Uhr T + F 04242/21 41 42 mobil 0676/336 82 62 kaernten@naturschutzbund.at

STEIERMARK

WIEN

VORARLBERG

Herdergasse 3, 8010 Graz Mo–Do 8.00–15.00, Fr 8.00–12.00 Uhr T 0316/32 23 77, F -4 steiermark@naturschutzbund.at

Ein „Gutes Leben“ für ALLE – 2017

„Ein gutes Leben für alle Menschen auf unserer Schulgasse Dornbirn Museumsplatz StiegeDiesem 13 schönen1,Erde!“ Ziel wollen 7, wir6850 gemeinMo, DoMachen 8.30–11.30, 13.30–16.00 Uhr 1070 näher Wien kommen. uptversammlung sam mit Ihnen Sie mit! Fr 8.30–11.30 Bürozeiten „gutes leben“,variabel das erfolgreiche chutzbund | Salzburg Mitmach-Projekt FamilienT 05572/296 50, F 05572/210 53 mobil 0677/62 43 des 27 70 verbandes, lädt Familien und h, 5. April 2017 wien@naturschutzbund.at vorarlberg@naturschutzbund.at Singles ein, ihren lebensstil zu

adung zur

ginn: 18.00 Uhr

beleuchten und kleine Verände-

MLAUER (früher: Stiegl Bräu), ße 14 , 5020 Salzburg

TIROL NIEDERÖSTERREICH rungen einzuleiten. Im gesamten Jahr 2016 stand das Thema um-

Im Alpenzoo, Weiherburggasse 37a Mariannengasse 32/2/16, 1090 Wienim Mitwelt und Nachhaltigkeit telpunkt. Mit beginn des Jahres esordnung 6020 Innsbruck, Bürozeiten variabel Mo–Do 9–13 Uhr 2017 wurden zusätzliche inhaltliche Schwerpunkte wie Partner0664/443 09 F 0512/26 00 87 T + F 01/402 93 94 schaft oder WillkommenskulturTaufgenommen. Die 59, heurigen aker Beschlussfähigkeit tionszeiträume sind: lebendigetirol@naturschutzbund.at Partnerschaft / Einfach essen, noe@naturschutzbund.at

cht durch den Geschäftsführer einfach trinken / Herzlichkeit verschenken / Tief durchatmen / assiers Den Sonntag feiern / zeiten der besinnung OBERÖSTERREICH SALZBURG echnungsprüfer ntlastung des Vorstandes Gutes Leben Museumsplatz 2, 5020 Salzburg Knabenseminarstraße 2, 4040–Linz on Vorstand, Fachbeirat und Mo–Do trinken 8–17, Fr 8–12 Uhr einfach essen Uhr und einfach Mo–Fr 7.30–12.30 üfern Tätigkeiten und 0732/77 92 79auch Tso,0662/64 gehtTes Ihnen manchmal dass Sie 29 09-11 mm von der Fülle und Vielfalt der salzburg@naturschutzbund.at Konsumwelt oberoesterreich@naturschutzbund.at erung fast erschlagen werden? Je bewusster Sie ung über den Voranschlag genießen, desto weniger brauchen Sie. ung über Mitgliedsbeiträge ÖSTERREICHISCHE NATURSCHUTZJUGEND önj „Weisheit und Einfachheit ung über Anträge gesellen sich gerne.“

Bundesleitung Eustacchiogasse 44, 8010 Graz Aktionswoche: 3. bis 9. April 2017 susanne.plank@naturschutzjugend.at Aufgabe: Eine Woche lang bewusst einfach essen und trinken T 0650/802 02 00 (Russisches Sprichwort)

Kurze Pause

on Bundesgeschäftsführerin rgit Mair-Markart:

In dieser Woche laden wir Sie ein, einfache Speisen zu kochen. am Montag oder Dienstag werden die lebensmittel für die ganze restliche Woche eingekauft. zu den Mahlzeiten wird möglichst nur Wasser aus dem Wasserhahn getrunken. als positiver Nebeneffekt dieser aktionswoche werden sich Ihr Haushaltsmüll SIE SUCHEN ARTIKEL ODERauch AUTORINNEN UNDreduzieren. AUTOREN? und wahrscheinlich die Einkaufswege Weitere Details unter: https://www.familie.at/site/salzburg/ angebote/projekte/gutesleben ›› Artikelübersicht (tabellarisch):

am mehr erreichen – jekte des Naturschutzbundes beobachtung, Naturfreikauf, faltleben u. a. m.

TIPP

elliger Ausklang

IMPRESSUM Bezugsbedingungen: Abo-Jahresbezug (einschließlich Postzustellung): EUR 27,– für Österreich, EUR 31,– für das Ausland; Abobeginn jederzeit (mit Zusendung aller bis dahin erschienen Ausgaben d. laufenden Jahres); Einzelhefte EUR 6,50 + Versand (wenn nicht anders angegeben). Bestellungen nehmen der | naturschutzbund | sowie alle Buchhandlungen entgegen. Abbestellungen werden bis 31. 12. eines laufenden Jahres für das nachfolgende Jahr berücksichtigt. Danach automatische Verlängerung um ein Jahr. Für unverlangte Manuskripte oder Anfragen Rückporto beilegen. Bei Nichtlieferung der Zeitschrift ohne Verschulden des Herausgebers besteht kein Anspruch auf Entschädigung. Für nicht verlangte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen! Bei Fragen zur Nutzung Ihrer personenbezogenen Daten lesen Sie bitte unsere Datenschutzbestimmungen auf www.naturschutzbund.at/ datenschutz.html oder wenden sich telefonisch an 0043/(0)662/64 29 09-20. Herausgeber, Eigentümer, Verleger: | naturschutzbund |, Museumsplatz 2, 5020 Salzburg, T +43(0)662/64 29 09 Präsidium: Univ.-Prof. i. R. Dr. Roman Türk (Präsident), Hildegard Breiner, Prof. Univ.-Doz. Dr. Johannes Gepp, Univ.-Prof. Dr. Walter Hödl (Vizepräsidentin/en), Wolfgang Maislinger (Finanzreferent); Dr. Friedrich Schwarz (Schriftführer), Univ.-Prof. Dr. Walter Kofler (Mitglied) Redaktionsleitung: ChefR Ingrid Hagenstein (HA) T +43(0)662/64 29 09-13 E-mail: natur-land@naturschutzbund.at Redaktionsmitarbeit: Mag. Birgit Mair-Markart, Mag. Christine Pühringer Aboverwaltung/Bestellungen: Gudrun Sturm, natur-land@naturschutzbund.at, DW -50 Bankverbindung: Salzburger Sparkasse, 5020 Salzburg, IBAN AT342040400000018069, BIC SBGSAT2SXXX Satz, DTP, Druckvorstufe: Elisabeth Kisters Media Druck: Salzkammergut Media Ges.m.b.H., 4810 Gmunden/5323 Ebenau; gedruckt auf chlorfrei gebleichtem, zertifiziertem Papier. Offenlegung laut Mediengesetz: natur&land ist eine konfessions- und parteiungebundene Zeitschrift, die seitens des | naturschutzbund | herausgegeben wird. Redaktionelles Ziel: Kritische Information zu Fragen des Natur- und Umweltschutzes. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors wieder und decken sich nicht unbedingt mit der der Redaktion und des Herausgebers. Im Sinne der Vereinfachung können u. U. geschlechtsspezifische Endigungen weggelassen werden. Selbstverständlich sind immer beide Geschlechter angesprochen.

ISSN: 0028-0607

www.naturschutzbund.at/naturundland/Archiv/

DVR 0457884

rschutzbund wünscht den Mitgliedern und Freunden Frohe Ostern ›› natur&land-Ausgaben im pdf-Format:

http://tinyurl.com/Archivausgaben Danke für die (archiviert über das OÖ Landesmuseum)

mäß § 25 Mediengesetz für NATUR und UMWELT; Vorstand | naturschutzbund | Salzburg: Stv. Vorsitzender: HNER, Geschäftsführer/Schriftführer: Dr. Hannes AUGUSTIN, Stv. Schriftführerin: Mag. assier: MMag. Dr. Johann NEUMAYER, Stv. Kassierin: Gabriele ESTERER; Redaktionsplatz 2, 5020 Salzburg; E-Mail: salzburg@naturschutzbund.at

Crocus vernus

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Gedruckt derder Richtlinie „Druckerzeugnisse“ Gedrucktnach nach Richtlinie „Druckerzeugdes Österreichischen Umweltzeichens, nisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, Druck GmbH, UW-Nr. 1193 1193 Druck&&Medienwerk Medienwerk GmbH, UW-Nr.

unterstützung: Der | naturschutzbund | ist Mitglied der Weltnaturschutzorganisation „International Union for Conservation of Nature“

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MITGLIEDSCHAFT + ABO

UNTERSTÜTZEN SIE UNSERE ARBEIT MIT IHRER MITGLIEDSCHAFT... Ich möchte Mitglied in folgender Landesgruppe werden: ❒ Burgenland ❒ Kärnten ❒ Oberösterreich ❒ Niederösterreich ❒ Salzburg ❒ Steiermark ❒ Tirol ❒ Vorarlberg ❒ Wien A-Mitgliedschaft: 32,– EUR/Jahr Details auf www.naturschutzbund.at (Bundesländer) Mindestbeitrag für Wenigverdienende: 24,– EUR/Jahr. Familienmitgliedschaft: 36,– EUR/Jahr. Für Mitglieder der Landesgruppen ist das natur&land-Abo in der Mitgliedschaft enthalten.

… ODER EINEM ABONNEMENT VON natur&land Jahresbezug ab 2017: Inlandsabo EUR 27,–/Jahr, Auslandsabo EUR 31,–/Jahr. Erscheint 4x pro Jahr: Mitte März, Juni, September, Dezember. Für Vollmitglieder der Naturschutzbund-Landesgruppen ist das Abo in der Mitgliedschaft enthalten. Abo-Beginn jederzeit (mit Erhalt aller erschienenen Ausgaben des Jahres). Abbestellungen bis 31. 12. gelten ab dem Folgejahr. Anschriftänderungen, die die Mitgliedschaft in einer Landesgruppe betreffen, richten Sie bitte dorthin.

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Schwerpunkt-HEFTE/NR. ❒ Heim. Reptilien, 3-18 6,5 ❒ Bestäuber-Krise, 2-18 6,5 ❒ Naturschutzaktiv., 1-18 6,5 ❒ Bunte Säume, 4-17 6,5 ❒ Invasive Pflanzen..., 3-17 6,5 ❒ Welt der Pilze, 2-17 6,5 ❒ Lust auf Molch?, 1-17 6,5 ❒ Fischotter&Wolf, 4-16 6,– ❒ Artenkenntnis? 2-16 6,– ❒ Raumplanung, 4-15 6,– ❒ Naturfreikauf, 3-15 6,– ❒ Neobiota u. a., 1-15 6,– ❒ Business&Biodiv., 4-14 5,– ❒ Wildkatze, 3-14 5,– ❒ Auenschutz-wohin, 2-14 5,– ❒ 10 J. Grünes Band, 4-13 5,– ❒ Biber, 3-13 5,– ❒ 100 Jahre ÖNB, 1/2-13 5,– ❒ Auenschutz m. Str., 3-12 5,– ❒ Sonderh. mit ÖBB, 2-10 3,– ❒ Moore/Klimasch., 1-10 3,– ❒ Natürl. Gärtnern, 3/4-05 2,–

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BÜCHER – SHOP

natur&land-SCHWERPUNKTHEFTE ›› Heimische Reptilien, 3-18

6,5

›› Bestäuber in der Krise, 2-18

6,5

›› Naturschutzaktivitäten, 1-18

6,5

›› Bunte Säume. Lebensräume, 4-17 6,5 ›› Invasive Pflanzen und Pilze, 3-17 6,5 ›› Geheimnisv. Welt d. Pilze, 2-17

6,5

›› Lust auf Molch & CO?, 1-1

6,5

›› Akzeptanz f. Wolf & Otter, 4-16

6,–

›› Artenkenntnisverlust? 2-16

6,–

›› Raumplanung & RO, 4-15

6,–

BAND 1: Wanderund Hüttenurlaub in Bayern, Österreich, Südtirol Von Hütte zu Hütte. Mit Sonderteil: knieschonende Wege. 296 S., EUR 18,90

BAND 2: Abenteuer Natur Wien, NÖ, Burgenland 55 Outdoor-Tipps für 1-6-jährige Entdecker und Entdeckerinnen, 170 Seiten, EUR 15,20

BAND 3: Kinderwagen- und Tragetouren Tirol 47 Wanderungen für das Baby- und Kleinkindalter + 7 extreme Touren, 176 S., EUR 15,20

BAND 4: Nachhaltige Pflanzungen und Ansaaten Kräuter, Stauden und Sträucher. Reinhard Witt. 297 S., ISBN 978-3-00021048-8, EUR 55,–

BAND 5: Natur für jeden Garten 10 Schritte z. NaturErlebnis-Garten – das Einsteiger-Buch. Reinhard Witt. 479 S., ISBN 978-3-00041361-2, EUR 27,00

BAND 6: Österreichs Jahrhundert des Naturschutzes Von der Gründung 1913 bis heute. J. Gepp (Hrsg.) et al. Unipress Verlag, 408 S., EUR 34,80

W W W.WA NDAV ERL AG. AT

S H O P – W W W. N AT U R S C H U T Z B U N D . AT

›› Naturfreikauf mit Strategie, 3-15 6,– ›› Neobiota und anderes, 1-15

6,–

›› Business & Biodiversität, 4-14

5,–

›› A. d. Spuren der Wildkatze, 3-14

5,–

›› Auenschutz-wohin? 2-14

5,–

›› 10-Jahre Grünes Band, 4-13

5,–

›› Die Biber sind zurück! 3-13

5,–

››100 Jahre ÖNB, 1/2-13

5,–

›› Auenschutz mit Strategie, 3-16 5,– ›› Sonderheft mit ÖBB, 2-10

3,–

›› Moore/Rolle im Klimasch., 1-10 3,– ›› Naturnah gärtnern, 3/4-05

2,–

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BESTELLKARTE TONTRÄGER

FAMILIENWANDERBÜCHER

❒ ..St. CD Vogelst.-Trainer 29,95 ..St. Audioversion / ..St. PC-Version ❒ ..St. CD Vogeltipps 14,95 ❒ ..St. DVD Vogelwelt Gärten 14,95 ❒ ..St. DVD Vogelwelt Wald 14,95 ❒ ..St. CD Tierstimmen 9,95 ❒ ..St. CD Vogelstimmen Rätsel à 9,95 ❒ ..St. CD1 ❒ ..St. CD2 ❒ ..St. CD3 ❒ ..St. CD-Rom Stimmen Säuget. 49,99 ❒ ..St. CD Der Wald/Konzertsaal 14,95 ❒ ..St. CD Wasser 9,95 ❒ ..St. CD Erlebnis Bauernhof 14,95 ❒ ..St. CD Erlebnis Wald 14,95 ❒ ..St. CD Heuschrecken 19,99

❒ Band 1 Wander- und Hüttenurlaub in Bayern,

Alle Tonträger erhalten Sie frei Haus direkt vom Musikverlag, die Rechnung erhalten Sie vom Naturschutzbund.

Österreich, Südtirol

❒ Band 2 Abenteuer Natur Wien, NÖ, Burgenland ❒ Band 3 Kinderwagen- und Tragetouren Tirol

18,90 15,20 15,20

SONSTIGE BÜCHER ❒ Band 4 Nachhaltige Pflanzungen und Ansaaten 55,00 ❒ Band 5 Natur für jeden Garten 27,00 ❒ Band 6 Österreichs Jahrhundert des Naturschutzes 34,80

Notizen:

Alle Preise von Broschüren, Büchern und Postern verstehen sich zuzügl. Versandkosten.

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TONTRÄGER – SHOP

S H O P – W W W. N AT U R S C H U T Z B U N D . AT

Vogelstimmen-Trainer

Vogelstimmen erkennen Gesänge und Rufe von 175 heimischen Vogelarten ohne Umgebungsgeräusche. 68-seitiges Begleitheft mit Farbfotos und Steckbriefen. CD in Audio- oder PCVersion, 79 Min., EUR 29,95

Stimmen der Säugetiere (Schwerpunkt Europa) Mit 1.132 Tonaufnahmen von über 300 Säugetieren. 2 CDRom (MP3), 60-seitiges Begleitbuch (u. a. Register deutscher und wissenschaftlicher Namen), K.-H. Dingler, K.-H. Frommolt, U. Westphal. 12:18 Stunden, EUR 49,99

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Vogelstimmen Rätsel-CDs Tierstimmen

Die Vogelwelt in Gärten und Parks Die Vogelwelt des Waldes

Vögel beobachten und erkennen Jede Vogelart ist einzeln abrufbar und wird in einem eigenen Kurzfilm vorgestellt. Fachkundige Begleittexte liefern hilfreiche Hintergrundinformationen über Brutverhalten, Nahrungssuche etc.. Ein Schnelldurchlauf sämtlicher Vögel ermöglicht ein leichtes und sicheres Bestimmen. Auch für Einsteiger geeignet. DVD-Filme, Susanne Hoffmann, Gesamtlänge: 77 bzw. 85 Min., à EUR 14,95

Der Wald als Konzertsaal

Die wichtigsten Vogeltipps

Gesänge und Rufe heimischer Vögel im Fichten-, Au-, Laubwald, in den Jahreszeiten, am frühen Morgen bis in die späte Nacht. Audio-CD mit Naturkonzerten zum Entspannen! K.-H. Dingler. 79 Min., EUR 14,95

Ob Fragen zu Nistkästen, Winterfütterung, verlassenen Jungvögeln oder vogelfreundlicher Gartengestaltung – diese CD hilft mit fachlich fundierten Antworten. Audio-CD, 32seitiges Beiheft, Uwe Westphal, 76 Min., EUR 14,95

Erlebnis Bauernhof

Erlebnis Wald

Froschlurche

Tierstimmen und Geräusche des Landlebens; Fernand Deroussen Audio-CD, inklusive Beiheft mit Informationen, Memory. 71:43 Min., EUR 14,95

Audio-CD inklusive 32-seitigem Beiheft mit vielen Informationen, Zeichnungen und Fotos, Pflanzenführer, Spurensuche und Rätselspiel. 78:53 Min., EUR 14,95

Die Stimmen aller heimischen Arten. Audio-CD inklusive Beiheft, Tonaufnahmen aller 14 heimischen Froschlurche von Immo Tetzlaff, 63 Min., EUR 19,99

24 Rätselvögel CD 1: Wald | CD 2: Auwald | CD 3: am Wasser Inkl. Lösungsschlüssel. Ohne gesprochenen Text – eignen sich deshalb auch zur Entspannung. Spieldauer je Audio-CD 67 Min., à EUR 9,95

Säugetiere, Lurche, Insekten Mit den Tierstimmen von 31 bekannten Säugetieren, Lurchen und Insekten Mitteleuropas. Die Audio-CD wird mit einem Begleitheft geliefert (Abb. der Tiere, Beschreibung). Für alle Altersgruppen, 73 Min., EUR 9,95

Heuschrecken Die Stimmen von 61 heimischen Arten. Audio-CD inklusive 28-seitigem Beiheft, Heiko Bellmann, schnelles und sicheres Bestimmen. 66:47 Min., EUR 19,99

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Frohe Festtage

FOTO: PIXABAY

...viel Zeit zum Ausspannen und ein Gutes Neues Jahr wünscht Ihnen der Naturschutzbund!

➔ HEFT 1/2019 „FRÜHJAHRSHEFT“ „FRÜHLINGSHEFT“ ERSCHEINT ERSCHEINTMITTE MITTEMÄRZ MÄRZ

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www.naturschutzbund.at/natur&land *Das Abonnement gilt zunächst 1 Jahr (1.1.–31.12.). Es verlängert sich automatisch um 1 Jahr, falls es nicht bis zum Ende der Laufzeit mit 31.12. schriftlich gekündigt wird. Unabhängig vom Zeitpunkt des Abobeginnes werden alle erschienenen Ausgaben des laufenden Jahres zugeschickt.

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Winterausgabe | natur&land | 104. JG. – Heft 4-2018


Spuren hinterlassen

S

eit über 100 Jahren verstehen wir uns als „Anwalt der Natur“ und übernehmen in diesem Sinne Verantwortung für viele, oft bedrohte Tiere, Pflanzen und Lebensräume. Mit Ihrem Vermächtnis oder Ihrer Kranzspende helfen Sie uns, Österreichs Naturschätze für die nachfolgenden Generationen zu erhalten und unsere Schutzprojekte fortzusetzen.

Zugunsten der Natur

Mit Ihrem Letzten Willen

E

in Testament zugunsten des | naturschutzbund | hilft der Natur, unseren Kindern und Kindeskindern. Wenn Sie mehr über die Arbeit des | naturschutzbund | wissen wollen, steht Ihnen die Geschäftsführerin Mag. Birgit MairMarkart gerne zur Verfügung. Rufen Sie uns an oder vereinbaren Sie ein Treffen, persönlich und unverbindlich. Kontakt: Tel +43(0)662/64 29 09-12 birgit.mair-markart@naturschutzbund.at Zu erbrechtlichen Fragen steht Ihnen der Rechtsanwalt unseres Vertrauens, Dr. Stefan Hornung, für ein kostenloses Erstgespräch zur Verfügung. Kontakt: Tel: +43(0)662/84 16 16-0 stefan.hornung@lawconsult.at • www.lawconsult.at

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ISSN: 0028-0607 | Heft 4-2018

Österreichische Post AG MZ 02Z 031442 M | naturschutzbund | Österreich, Museumsplatz 2, 5020 Salzburg VORTEILSTARIF

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