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14­3­2016

500 Jahre Hieronymus Bosch ­ Freizeit ­ Verbraucher

500 Jahre Hieronymus Bosch ­ Freizeit ­ Verbraucher

Der Aufstieg auf die Kathedrale ist nur 2016 möglich Hieronymus Bosch hat die fantasievollsten, skurrilsten und unheimlichsten Bilder geschaffen, die man sich nur vorstellen kann – ähnlich den dämonischen Geschöpfen, die auf der Pariser Kathedrale Notre Dame thronen. Vor 500 Jahren ist Hieronymus Bosch in seiner Heimatstadt ’s­Hertogenbosch gestorben Eine ganze Stadt wird zum Kunstwerk Die Stadt ’s­Hertogenbosch gedenkt ihrem berühmtesten Sohn mit unheimlichen Grottenfahrten, spektakulären Lichtinstallationen und einem Aufstieg auf die örtliche Kathedrale. Fast 200 Stufen gilt es zu erklimmen, dann stehen Besucher auf einer Höhe mit dem Dach der St.­Johannes Kathedrale. Zu Füßen liegt die schöne Stadt, die sich seit dem Mittelalter wenig verändert hat, und zum Greifen nah sind hunderte steinerne Geschöpfe: Fratzen. Hunde. Und Pelikane. Wer genauer hinsieht, erkennt verstörende Details. Wie etwa eine Gruppe von Pelikanen, wo die Jungtiere versuchen, das Alttier zu fressen. Der größte Teil der imposanten Kirche wurde zu Lebzeiten von Hieronymus Bosch gebaut. Und Experten gehen davon aus, dass der Maler als junger Mann von ihr stark beeinflusst wurde, denn er war auch mit dem Baumeister der Kathedrale eng befreundet. Der spektakuläre Kirchenaufstieg ist in ’s­Hertogenbosch allerdings nur während des Jubiläumjahrs möglich. Die Himmel und Hölle­Grachtentour

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500 Jahre Hieronymus Bosch ­ Freizeit ­ Verbraucher

Die Grachtentour "Himmel und Hölle" Wie stark die unheimlichen Geschöpfe Hieronymus Bosch beeinflusst haben müssen, sieht man überall in der Stadt. Hier stehen überdimensionale Skulpturen, die aus den historischen Bildern herausgesprungen zu sein scheinen und jetzt frech Straßen, Plätze und Grachten bevölkern: Monster, die nackte Menschen verschlingen. Schweine mit Nonnenschleier. Geballt erleben Besucher die Welt von Hieronymus Bosch während einer Bootstour durch die Grachten. Entsprechend der Gemütswelt des Künstlers heißt die Tour "Himmel und Hölle". Denn Hieronymus Bosch war ein Mann der Gegensätze. Er war fasziniert von dem Guten und dem Bösen in der Welt. Von Himmel und Hölle. Von Feuer und Wasser. Diese Kontraste machen sein Werk und auch die Bootstour so faszinierend. Begleitet wird sie u.a. von Hugo Groenveld. Wie hunderte andere Einwohner von ’s­Hertogenbosch engagiert er sich ehrenamtlich, um ausländischen Gästen den berühmtesten Sohn der Stadt näherzubringen. ’s­Hertogenbosch bei Nacht Nur ein anderes Ereignis ist womöglich noch ungewöhnlicher als die Himmel und Hölle­Tour: "’s­ Hertogenbosch bei Nacht" – eine großangelegte Videoprojektion auf dem Marktplatz der Stadt. Mittels modernster Medienkunst werden Bilder auf die dortigen Häuser projiziert. Auch auf das Gebäude, wo Bosch sein Atelier hatte. Durch die künstlerische Lichtinstallation wird verdeutlicht, dass all die berühmten Werke des Meisters genau an diesem Ort entstanden sind. Die Show ist kostenlos und jeder kann einfach vorbeikommen und zuschauen. Bosch 500 ist ein Gesamtkunstwerk und fraglos 2016 einen Besuch in ’s­Hertogenbosch wert.

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