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Concierge-Profi Heidi Velz im Interview
„Im Grunde gibt es nichts, was es nicht gibt.“
CONCIERGE-PROFI HEIDI VELZ IM INTERVIEW.
Heidi Velz betreibt den Concierge Service MINGA-VIP und erledigt – einfach alles. Sie schneidet sich kurzfristig fast zwei Stunden aus dem Tag. Ihre Tage sind voll, ebenso wie die Nächte. Man ahnt: Concierge Service wird nachgefragt. Ein Gespräch:
Concierge Services kennt man ja eher aus Hotels bzw. aus Städten wie London oder NY. Inwieweit gibt es hierzulande eine Entwicklung? Heidi Velz (HV): Ja, der Trend schwappt seit knapp 10 Jahren auch nach Deutschland, zuerst war es in Berlin zu beobachten. Kurz danach auch in München. Luxusanlagen wie Max Palais, das Palais an der Oper oder The Seven Tower haben aktuell intern besetzte Concierge Services. Man kann also sagen: Concierge Services sind bei Luxusimmobilien gefragt.
Können Sie erklären, was der Unterschied zwischen einem Concierge und einem persönlichen Assistenten ist? H.V. Gerne und zuerst mal die Gemeinsamkeiten: Beides ist eine absolute Vertrauensstellung, denn es geht fast immer um persönliche, zum Teil sehr private Belange. Der Vorteil des Concierge ist, dass er unabhängig ist. Und zudem verfügt er über ein breites Netzwerk in die unterschiedlichsten Bereiche. Am besten international.
Was sind denn übliche Anfragen und Aufgaben? H.V. Im Grunde gibt es nichts, was es nicht gibt. Und bei einem guten Concierge sollte es auch kaum Felder geben, für die er keine Lösung anbietet. Meist geht es darum, möglichst schnell etwas zu organisieren: Reisen, Flüge, Kindermädchen, Geschenke, Hotels, Restaurants, Kontakte, Eintrittskarten, Transfers, Kuriere, Hundesitter, Kleidung, Einladungen, Handwerker – im Grunde alles, was Sie sich vorstellen können. Ein guter Concierge ist ein Problemlöser. Der Kunde hat ein Anliegen und dies gilt es, schnell und geräuschlos zu erledigen. So einfach, so klar (lacht).
Können Sie den typischen Kunden beschreiben? H.V. Das ist ein bisschen schwierig, denn im Grunde kommt fast jeder Menschenschlag vor. Er oder sie verfügt über die nötigen finanziellen Mittel. Wenn ich nachdenke, sind es tatsächlich mehr Männer als Frauen. Meist zwischen 40 bis Mitte 50 Jahre alt, sehr im Leben stehend, digital bestens vernetzt und spontan. Was viele Anliegen vereint: Es muss schnell gehen und absolut diskret. Geld ist selten der ausschlaggebende Faktor.
Gibt es auch Situationen, in denen Sie nicht helfen können? Nein! (lacht) – oder ehrlich gesagt: sehr wenige. Im Grunde kriege ich so gut wie alles hin. Es gibt eher die Situation, wo ich sage: Sorry, aber das geht zu weit, das mache ich nicht. Weil es entweder illegal ist oder, wie ich sage, nicht mehr im Bereich des Normalen. Es gibt auch ethische oder kulturelle Grenzen. Zum Beispiel wollte jemand einmal, dass ich zwei Kühe nach Abu Dhabi fliege, damit der Herr jeden Morgen frische Milch zum Frühstück hat. Könnte man machen. Ich aber nicht. Das klang für mich nicht unbedingt tiergerecht. Ich habe abgelehnt.
Was würden Sie sagen, welche Rolle spielt ein Concierge Service bei Immobilien? H.V. Soweit ich das sehe, nimmt die Bedeutung zu. Im Luxus-Segment wird es vielleicht fast schon erwartet. Wenn Lage, Ausblick und Fläche alleine nicht ausreichen, muss man zusätzliche Attraktivität schaffen. Ein Concierge Service gehört nach meinem Verständnis dazu. Wie gesagt: Geld ist hier nicht der entscheidende Faktor. Eher die Möglichkeit, praktische Lebenshilfe im Alltag zu bekommen, Zeit und Mühen zu sparen. Das ist für viele essenziell.
Erzählen Sie uns zum Abschluss noch die kuriosesten Aufgaben? H.V. Oh, das weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Wer das so lange macht wie ich, erlebt ja so einiges. Warten Sie … In Erinnerung geblieben ist mir der Herr, der für ein paar Wochen ein Huhn in seiner Badewanne halten wollte, für das frische Ei am Morgen. Oder der Herr aus dem Nahen Osten, der Fahrrad fahren wollte und nicht wusste, dass man dafür die Pedale treten muss. Ich habe es ihm in der Hotelhalle vorgemacht – unter Applaus seiner Entourage. Oder der Muslim, der gerne sehr teuren Rotwein trank und wollte, dass man ihm die 1.000-Euro-Flasche zur Tarnung in eine Teekanne goss. Haben Sie noch ein paar Stunden Zeit? (lacht)
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