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Die Magellan Terrassen in der HafenCity

DESIGN IN HAMBURG

Die Magellan-Terrassen in der HafenCity

Ganz gleich, wie man ihn nennt, Ferdinand Magellan, Fernão de Magalhães, Fernando de Magallanes oder Fernando Magellan: Der portugiesische Seefahrer im Auftrag der spanischen Krone war der Generalkapitän der ersten historisch belegten Weltumsegelung, die etwas Großartiges beweisen konnte: Die Erde ist eine Kugel.

Der Name Magellans strahlt bis heute – gerade in der maritim geprägten Stadt Hamburg, wo die MagellanTerrassen am Ende des Sandtorhafens an den Entdecker erinnern. Gestaltet wurden sie von Benedetta Tagliabue und ihrem Landschaftsarchitekturbüro EMBT aus Barcelona, das für die vielen Freiräume und Plätze der HafenCity verantwortlich war. Die monumentale Treppenanlage mit ihren Ruhebereichen, die von der Straße zum Wasser führenist etwas sehr Besonderes.

Nicht nur der Blick auf Elbe, Elbphilharmonie, die Traditionsschiffe und Kräne im Sandtorhafen ist ein Erlebnis, die stufenförmig angelegten Magellan-Terrassen sind es ebenso. Diese erinnern an die hanseatische Tradition des Teppichhandels. Die „Teppichelemente“, farbige Bodenornamente aus schwarz-blauen und terracottafarbenen Ziegelklinkern in unterschiedlichen Formaten und Formen, nehmen Bezug auf den Teppichhandel in der nahen Speicherstadt. Ein Ort mit „viel Sinn für Dekoration und Schönheit“, wie Tagliabue sagt. Mal als nebeneinander liegende Streifen angelegt, rechtwinklig zueinander positioniert, dann wieder sich querstellend: Das Muster dieses Bodens folgt keiner Ordnung und scheint von konstruktivistischer Kunst genauso beeinflusst wie von orientalischen Teppichmustern. Die Materialien des Bodens werden an den Warftwänden wieder eingesetzt: Hier kragen die Klinker aus der Wand und formen weitere phantastische Muster oder auch Fisch-Figuren.

Rund 40 Teppichhändler gibt es in der Speicherstadt – ehemals waren es etwa 300. Doch immer noch ist Hamburg der wichtigste Umschlagsort für Orientteppiche in ganz Europa. Diese Referenz an Hamburgs große Geschichte als Tor zur Welt, verbunden mit zeitgenössischer Architektur – das macht den 5000 m2 großen Platz, der nachts effektvoll beleuchtet ist, zu einem spielerischen Verweilort mit großer, mediterran anmutender Aufenthaltsqualität, der in seiner Formensprache nicht zuletzt auch an ähnliche Projekte erinnert, die das Büro EMBT in Spanien entwickelt hat.

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