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1.6 Schlechtes Gewissen

Viele Angehörige verspüren neben Schuld- und Schamgefühlen ein schlechtes Gewissen dem Erkrankten gegenüber, z. B. weil sie selbst nicht krank sind und die Einschränkungen nicht genauso erleben. Manche fragen sich auch, ob sie sich selbst überhaupt etwas gönnen dürfen, wenn es dem nahen Menschen schlecht geht. Sie verschweigen, wenn sie etwas Schönes erlebt haben, weil der Erkrankte dann neidisch sein und noch deprimierter werden könnte.

Diese Sorgen und das schlechte Gewissen möchten wir Ihnen gerne nehmen: Dem Erkrankten geht es nicht schlechter, wenn er weiß,

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dass Sie etwas Gutes für sich tun.

Im Gegenteil: Es ist häufig eine Entlastung für den Betroffenen, wenn er weiß, dass es Ihnen gut geht. Er selbst muss dann kein schlechtes Gewissen haben, dass Sie seinetwegen keine Lebensfreude mehr haben.

Außerdem übertragen sich Ihre Gefühle auch auf Ihr Gegenüber. Wenn Sie sich um sich kümmern und Ihren Bedürfnissen nachgehen, sind Sie ausgeglichener. Das kann sich positiv auf den Erkrankten auswirken. Sicher ist: Wegen der Krankheit müssen Sie auf viel verzichten und sich mit intensiven Gefühlen auseinandersetzen. Versuchen Sie daher, das schlechte Gewissen abzulegen und machen Sie sich klar: Nur wenn Sie leistungsfähig und gesund bleiben,

können Sie überhaupt helfen!

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