OK AVISEN Harte Verhandlungen Tage Arentoft, zweite Vorsitzende
Zu einem eigenständig ausgehandelten Resultat im Bereich der Schlachtindustrie ist es leider nicht gekommen. Aber die Schlachthofarbeiter verlieren durch den Schlichtungsvorschlag im Vergleich zur übrigen Lebensmittelindustrie nicht viel, schätzt der zweite Vorsitzende Tage Arentoft. Lange sah es danach aus, dass die Verhandlungen um einen neuen Tarifvertrag für die Schlachthofarbeiter still und ruhig ihren Gang nähmen. Jedoch kamen die Arbeitgeber in zwölfter Stunde mit Forderungen, die darauf hinausliefen, dass sie den Schlachthofarbeitern nicht die gleichen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zuerkennen würden wie den anderen Industriearbeitern. Sie blockierten alle vernünftigen Lösungen, und nach 62 Stunden langen Verhandlungen musste der Schlichter den Zusammenbruch der Verhandlungen zwischen der Lebensmittel-Gewerkschaft NNF und dem Arbeitgeberverband DI (Dansk Industri) konstatieren. Laut Tage Arentoft, dem zweiten Vorsitzenden der Lebensmittel-Gewerkschaft NNF, hat der ständige Druck, den Danish Crown auf Vertrauensleute und Mitarbeiter ausübte, die Aufgabe nicht leichter gemacht.
- „Ultimative Forderungen zu stellen, dass die Schlachthofarbeiter geringer gestellt werden sollen als der Rest des Industriebereichs, lassen sich wohl kaum mit dem Begriff Verhandlungen vereinbaren. Wir haben für unsere Mitglieder gekämpft und haben gleichzeitig Verständnis für die Situation aufgebracht, in der sich die Schlachtbranche befindet. Aber es gibt eine Grenze. Bei Verhandlungen gilt die Regel ‚für alles eine Gegenleistung‘, und wir konnten nicht akzeptieren, dass Einsparungen fürs Unternehmen nicht durch etwas anderes ausgeglichen würden. DI wollte zu unserem Nachteil nur nach der Regel ‚Zugeständnis ohne Gegenleistung‘ spielen. Da hören die Verhandlungen natürlich auf“, sagt Tage Arentoft.
Das Beste, was erreichbar war
Tage Arentoft hätte natürlich gern gesehen, dass die in
OK-AVISEN FRÜHLING 2014 FØDEVAREFORBUNDET NNF
Schlachtereien beschäftigten Mitglieder zu einem eigenständig ausgehandelten Resultat hätten Stellung nehmen können. Aber wenn das nun nicht möglich war, ist er doch zufrieden, dass die Schlachthofarbeiter im Schlichtungsvorschlag weitgehend in den Genuss derselben Verbesserungen kommen, wie sie für die anderen Industriearbeiter in ihrer Tarifvorlage erzielt wurden: - „Die Schlachthofarbeiter bekommen den gleichen Lohnzuwachs wie der übrige Arbeitsmarkt, genau wie auch eine Reihe sozialer Aspekte für sie hinzukommen. Das Ergebnis ist nicht prunkvoll, aber man kann damit leben. Ich empfehle den Mitgliedern auf diesem Hintergrund, für den Vorschlag zu stimmen.“
Man könnte sich versucht sehen, aus Protest gegen die Arbeitgeber und ihre mangelnde Verhandlungsbereitschaft den Daumen nach unten zu halten. Aber ich empfehle unseren Mitgliedern dennoch, für den Schlichtungsvorschlag mit Ja zu stimmen. Er gewährleistet nämlich trotz allem, dass die Schlachthofarbeiter nicht draußen im Regen stehen. Und das ist wichtig.“ Ole Wehlast, Vorsitzender Fødevareforbundet NNF