Akzente Neues aus der NordzuckerWelt | Ausgabe 2 | Oktober 2010
Dialog in die Zukunft Hauptversammlung 2010
Vorreiter für nachhaltiges Bioethanol
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EUAgrarpolitik nach 2013
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In dieser Ausgabe
Produkte aus der Region
Inhalt
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Die Unternehmenszentrale in Braunschweig erhält eine neue Fassade in Weiß.
DLG-Feldtage mit sehr guter Resonanz
MARKT UND KUNDE
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REIHE „Ertragskraft plus”: Wie deutsche Werke Einsparmöglichkeiten finden und verwirklichen Handlungsbedarf bei Vernetzung und Wissenstransfer EUAgrarpolitik nach 2013 WTO festgefahren Zucker: Weltmarktpreise erklimmen neues Hoch PRION: Konzernweites ITProjekt nimmt Fahrt auf 5. Braunschweiger MummeMeile Hauptversammlungen 2010 – offene Aussprache: „Außendarstellung war nicht optimal” NordzuckerGeschäftsbericht holt Gold Neuer Aufsichtsrat Gert Lindemann: „Schornsteinpolitik ist kein Weg“ Henning HansenHogrefe: Abschied aus dem Aufsichtsrat Unternehmenszentrale – Demnächst Weiß wie Zucker Dr. KlausDieter Schumacher wechselt zu Nordzucker Kapitalstruktur: „Direkt beteiligt“– weil es besser klingt?
RÜBE 18 19 20
Hoffen auf einen sonnensüßen Spätherbst Wachstum mit Zuckerrüben Zuckerrüben als Biogassubstrat
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AKTUELL
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In den Werken wurden zur Kampagne viele rentable Maßnahmen umgesetzt.
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Markt im Blick SweetFamily setzt auf Herkunft und Tradition Gelieren für die Region Gut bedacht in die Kampagne Die Ampel ist vom Tisch Norddeutsche Flüssigzucker GmbH & Co. KG übernimmt FlüssigzuckerAktivitäten Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit
TREFFPUNKT 28 29 30 31 31 32 33 33 33 34 35 36
Nordzucker auf den DLGFeldtagen Austausch unter Kollegen Guter Besuch der Rübentage in Polen und der Slowakei Moderne Anbauverfahren im Fokus NDRLandpartieFest 2010 – Besuchermagnet MarmeladenRührStation Stadtfrühstück in Uelzen – Nordzucker präsentiert sich bürgernah Dr. Oliver Liersch besucht Nordzucker Bernhard Brinkmann und Hubertus Heil in Clauen HansMichael Goldmann und Florian Bernschneider bei Nordzucker Besuch macht klug, seit über 100 Jahren Vermischtes Saftiger Zwetschgenkuchen
Titelbild: Achim Laumann aus Gremsheim (rechts) und Simon Brinkmann aus Altgandersheim besuchten die Hauptversammlung der Nordzucker AG am 8. Juli 2010 in Braunschweig. Impressum Herausgeber: Nordzucker AG, Küchenstraße 9, 38100 Braunschweig, Telefon +49 531 2411314, Telefax +49 531 2411378, akzente@nordzucker.de | Redaktion (red): Helmut Bleckwenn, Susanne DismerPuls (sdp), Rolf Hoffmann, Bernd Lingelbach, Tanja SchneiderDiehl (tsd), Marion Stumpe (ms), Dr. Ulf Wegener | Gestaltung und Satz: Sieler Kommunikation und Gestaltung GmbH, Frankfurt | Druck: CWNDruck, Hameln | Bildnachweis: Fotolia, Hirsch Architekten, iStockPhoto, Nordic Sugar, Nordzucker
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Editorial
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, liebe Leserinnen und Leser, in den vergangenen Monaten hatten wir viel Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen, zu diskutieren, offen gebliebene Fragen anzusprechen. Meinen Vorstandskollegen und mir war es ein großes Anliegen, Ihr Vertrauen in uns als Vorstand und damit auch in die Nordzucker zu stärken. Das geht nicht von heute auf morgen, doch wir werden diesen Weg fortsetzen. Mit dem Leitmotto unserer neuen Ausgabe Akzente „Dialog in die Zukunft“ verleihen wir diesem Wunsch zusätzlich Ausdruck. Die Hauptversammlungen in diesem Sommer haben gezeigt, dass unsere Kommunikation insgesamt inten siviert werden muss. Akzente ist ein Baustein dieser Bemühungen. Auf zahlreichen gelungenen Veranstaltungen haben wir uns von einer ganz Hartwig Fuchs
anderen Seite – unserem SweetFamily-Gesicht – gezeigt. Beim NDR-Landpartie fest ist es uns gelungen, unsere Genussthemen rund um die süße Vielfalt in den Vordergrund zu stellen. Uns war und ist es wichtig, als Unternehmen dabei zu sein, zu gestalten und – im wahrsten Sinne des Wortes – in aller Munde zu bleiben.
Mehr zu den vielfältigen Treffpunkten lesen Sie in dieser Ausgabe. Die DLG-Feldtage waren der Treffpunkt der gesamten „grünen Branche“, der es uns erlaubte, zum ersten Mal mit Ihnen über die neuen Industrierübenverträge ins Gespräch zu kommen. Ihr Zuspruch bislang ist sehr erfreulich, dennoch möchten wir Sie angesichts stark schwankender Preise und großer Qualitätsrisiken, denen Sie beim Weizen gerade auch dieses Jahr wieder ausgesetzt waren, ermuntern, das attraktive Angebot noch stärker anzunehmen. Nun ist vor wenigen Tagen die diesjährige
» Die Hauptversammlungen in diesem Sommer haben gezeigt, dass unsere Kommunikation insgesamt intensiviert werden muss. «
Zuckerrübenkampagne in unseren drei Regionen gestartet. Prognosen zeigen insgesamt eher mittelprächtige Ergebnisse. Ein kühles, nasses Frühjahr, ein sehr heißer und trockener Juni und Juli sowie ein ins Wasser gefallener August waren in weiten Teilen unserer Anbaugebiete nicht förderlich für Spitzenergebnisse. Unsere Werke werden in jedem Fall bis Januar wieder Großartiges leisten, um den Zucker aus den Rüben zu gewinnen und unter Dach und Fach zu bringen. In diesem Zusammenhang ist es sehr erfreulich, dass wir jetzt mit der neuen Ernte in Norddeutschland Zucker, Melasse, Bioethanol und alle weiteren Produkte zertifiziert nachhaltig produzieren werden. Das ist das Ergebnis großer Anstrengungen während der gesamten Sommermonate auf allen Seiten. Wir alle, Sie als Rübenanbauer, wir als Unternehmen, haben dazu einen erheblichen Beitrag geleistet, der uns im Markt weiter differenziert und auf politischer Ebene auf die Vorteile unserer Landwirtschaft hinweist. Meine Vorstandskollegen und ich wünschen Ihnen noch viele sonnige Herbsttage und eine alles in allem erfolgreiche Rübenkampagne 2010. Herzlichst Ihr
Hartwig Fuchs
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REIHE: Ertragskraft plus
Rentabel investieren: Alle Mitarbeiter liefern Vorschläge für Ertragskraft plus.
Im Blick: Ertragskraft plus
Wie deutsche Werke Einsparmöglichkeiten finden und verwirklichen Wenn die Kampagne startet, muss im Werk alles fertig sein. Und so liefen auch in diesem Jahr die Instandhal tungs- und Investitionstätigkeiten den ganzen Sommer über auf Hochtouren. Zahlreiche rentable Maßnahmen galt es umzusetzen, damit sie erstmals in der Kampagne 2010/11 Früchte tragen und ihren Beitrag zu Ertragskraft plus leisten können. Denn das konzernweite Ziel bis 2015 heißt: dauerhafte Ein sparung von 67 Millionen Euro. Zu die sem Ziel hat sich der Konzern verpflich tet – es wird ein hartes Stück Arbeit sein, es auch zu erreichen. Anne-Katrin Rohde (44), Leiterin des neuen Bereichs Operational Excellence, ist sich sicher: „Das schaffen wir.“
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Eine ihrer wichtigsten Aufgaben besteht darin, innerhalb der deutschen Werke auf die Suche nach Einsparmöglichkeiten zu gehen und diese konsequent zu verfolgen. Sie betreut damit den sicherlich aussichts reichsten Bereich: Produktion. Denn ne ben Einkauf, Logistik, Vertrieb und Verwal tungsprozessen liegt ein wesentlicher Fokus darauf, in die Werke zu schauen. Und hier sind es vor allem Maßnahmen zur Energieeinsparung, die positive Effekte zeigen. „Wir sind auf dem richtigen Weg, weil wir konsequent und Tag für Tag Ein sparungen zu unserem Thema machen und Ideen und Vorschläge stetig verfolgen“, beschreibt die Ingenieurin ihre Pläne. Dass sie dabei auf engagierte Mitarbeiter setzen kann, freut sie besonders: „Das Kosten
bewusstsein bei unseren Mitarbeitern ist stark ausgeprägt. Dazu haben Grup penarbeit und die selbstständige Planung des Aufwands hinsichtlich Kosten und Zeit sowie laufende Controllinggespräche mit Gruppensprechern, Meistern, Betriebs ingenieuren und Arbeitsvorbereitern in den vergangenen Jahren beigetragen.“ Aktiv werden alle Mitarbeiter in den kon tinuierlichen Verbesserungsprozess ein gebunden – sei es über die Nordzucker- Ideenbörse oder über gezielte Qualitäts teamarbeit. „Beides wird federführend dazu beitragen, dass die Ergebnisse aus dem Bereich der Werke so wie geplant bis 2015 erreicht werden“, betont Anne-Katrin Rohde. tsd
Aktuell
Zur Person
Anne-Katrin Rohde Leiterin des Bereichs „Operational Excellence”
AnneKatrin Rohde ist die Koordinatorin, aufmerksame Beobachterin, der kreative Geist und Treiber des Bereichs „Operational Excellence“ für die deutschen Werke. Als Senior Manager sieht sie ihren Schwerpunkt darin, bereits im Vorfeld Risiken zu erkennen und diese zu kompensieren. AnneKatrin Rohde ist seit 1991 für Nordzucker tätig, zunächst als Betriebsassistentin in Lehrte, später dann in Braunschweig im Bereich Umwelt und Assistenz für den Vorstand Produktion und Technik. In den vergangenen zwei Jahren strukturierte sie als Betriebsleiterin der fuel 21 Prozesse neu – sie weiß also her vorragend mit herausfordernden Situationen umzugehen. Zu ihren aktuellen Aufgaben ge hören die konsequente Nachverfolgung der in der Umsetzung befindlichen Maßnahmen, die Nachkalkulation der Effekte und das Auf spüren neuer Einsparpotenziale. Dabei wer den auch bestehende Prozesse infrage ge stellt, optimiert und effizienter gestaltet. Vor allem Maßnahmen zur Energieeinsparung zeigen erfreuliche Ergebnisse.
Handlungsbedarf bei Vernetzung und Wissenstransfer Fragen an Produktionsvorstand Axel Aumüller Herr Aumüller, das Einsparprogramm Ertragskraft plus ist auch in unseren Werken in Norddeutschland angelaufen. Wo setzen Sie im Bereich Produktion den Hebel an? Axel Aumüller: Zwei konkrete Beispiele nenne ich gern stellvertretend, die jeweils rund eine Million Euro einsparen werden: Zum einen die Umrüstung der Brenner technik in Klein Wanzleben von Heizöl auf das derzeit günstigere Erdgas. Der Wärme preis je Kilowattstunde liegt ein Drittel un ter dem von schwerem Heizöl. Gleichzeitig investieren wir in die Zukunft, denn durch den bivalenten Betrieb des Kessels ist eine bessere Reaktion auf Marktpreisverände rungen möglich. Die zweite Maßnahme betrifft die fuel 21. Hier sind es viele kleine technische und technologische Optimierun gen, die die Energieverbräuche dauerhaft senken. Wo sehen Sie noch Handlungsbedarf? Aumüller: Ganz klar in der Vernetzung und im Wissenstransfer. Denn kontinuier
liche Verbesserungen im Werk und auch in den einzelnen Regionen sind heute zur Selbstverständlichkeit geworden und be stimmen das Handeln im Alltag. Jedoch müssen wir noch besser werden, wenn es heißt, diese Ergebnisse über die Regions grenzen hinaus zu transportieren. Dies ist aber ein entscheidender Ansatzpunkt, um Synergien auch in anderen Werken zu he ben. Wissenstransfer und Vernetzung der Werke müssen noch engmaschiger werden. Welche Lösungsansätze verfolgen Sie? Aumüller: Wir haben uns für diese Auf gabe systematisch neu aufgestellt. Zum einen haben wir im Bereich Produktion acht unternehmensweite Arbeitsgruppen gegründet, die sich gerade mit dem Aus tausch von Informationen über alle tech nischen Bereiche beschäftigen, angefangen von der Arbeitssicherheit, den Service Centern, Investitonen, Instandhaltung, Technololgie und Energieeinsatz bis zur Nachhaltigkeit. Zum anderen wurde in der Region Zentraleuropa als Pilotprojekt
Axel Aumüller, Vorstand Produktion, Nordzucker AG
der Bereich Operational Excellence neu gegründet, den AnneKatrin Rohde führt. Er verknüpft Ideen, Projekte und Effekte aus der Ideenbörse, der Qualitätsteamarbeit und von Ertragskraft plus. Beide Systeme bestehen seit dem Jahr 2000 und werden heute wieder stärker forciert, beziehungs weise neu aufgelegt. Um die Einsparziele von Ertragskraft plus zu erreichen, müs sen wir das Potenzial unserer Mitarbeiter einfordern und flächendeckend nutzen. Das Interview führte Tanja Schneider-Diehl
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Aktuell
EU-Agrarpolitik nach 2013 Die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2013 (GAP) befindet sich in einer intensiven Vor-Diskussion. Die Experten sind sich einig: Im Wesentlichen geht es ums Geld. Genauer gesagt, um die Direkt zahlungen an die Landwirte (erste Säule) sowie die Zahlungen für bestimmte Leistungen (zweite Säule). In Zeiten knapper Kassen wird natürlich auch die Frage nach dem Gesamtbudget und die Ver teilung zwischen den Mitgliedsstaaten aufgeworfen.
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Aktuell
Bereits im Frühjahr 2011 will die EU Vorschläge für eine neue Agrarpolitik ab 2013 vorlegen.
Den Anfang machten Bürgerwünsche via Internet Keine der bisherigen Agrarreformen ist mit einem derartigen Aufwand an Vor-Diskus sionen, Beteiligung der allgemeinen Öffent lichkeit, Umfragen und nahezu plebiszitären Elementen begleitet worden. Bis Anfang Juni 2010 hatte die EU-Kommission zu Bei trägen im Rahmen einer Internetkonsulta tion aufgefordert. Die gesamte Öffentlich keit – jeder Bürger, jedes Unternehmen, jede Organisation, jeder Verband – konnte sich daran beteiligen. Internetkonsultation der Kommission Die öffentliche Konsultation stand unter folgenden Fragestellungen: l Warum
brauchen wir eine gemeinsame europäische Agrarpolitik?
l Was
erwarten die Bürger von der Landwirtschaft?
l Warum
muss die GAP reformiert werden?
l Welche
Instrumente brauchen wir für die künftige GAP?
Rund 5.700 Beiträge sind dazu eingegan gen. Die Auswertung erfolgte in einer zwei tägigen Konferenz in Brüssel Mitte Juli 2010.
l Die
Gemeinsame Agrarpolitik muss die Ernährungssicherheit für die EU garan tieren.
l Eine
Absage erteilte Cioloş den histori schen Bezügen bei der Bemessung der Zahlung. Das bedeutet eine Abkehr von den bei der Reform 2003 vereinbarten Direkthilfen je Land.
l Die
Inanspruchnahme öffentlicher Mittel durch die Landwirte ist gerecht fertigt („Kein Landwirt muss sich schä men…“). Die Zahlungen müssten aber zielgerichteter verteilt werden, ihnen müssten objektive und realistische Kri terien zugrunde gelegt werden. Betrieb liche, wirtschaftliche, soziale und Um weltbedingungen der landwirtschaft lichen Unternehmen sollten dabei stärker Berücksichtigung finden.
l Zur
Gleichbehandlung von Mitglieds staaten, Regionen und Betrieben merkte Cioloş an, dass Gleichbehandlung nur unter vergleichbaren Bedingungen erfolgen kann.
l Die
erste und zweite Säule will der Kommissar erhalten.
Agrarkommissar Cioloş formulierte die Zusammenfassung und Schlussfolgerun gen der Kommission:
l Cioloş
l Die
l Boden,
Bürger wollen eine Agrarpolitik für eine Landwirtschaft im Dienste der Gesellschaft. Wettbewerbsfähige und nachhaltig wirtschaftende Betriebe sichern die Beschäftigung in ländlichen Gebieten.
betonte die Rolle der Landwirt schaft zur Nahrungsmittelversorgung in der EU und weltweit. Wasser und Biodiversität sollen durch nachhaltige Produktionsmetho den besser geschützt werden. Umwelt schutz und Klimawandel haben eine hohe Priorität.
l Zur
Prävention von Marktkrisen gehört nach Auffassung des Kommissars ein effektives Sicherheitsnetz mit geeigne ten Instrumenten. Diese sollen auch die Volatilität der Erlöse begrenzen.
Diese Themen haben auch bislang schon die Diskussion über die GAP nach 2013 beherrscht. Es sind die Themen, die der neue Agrarkommissar Cioloş immer wieder anklingen lässt. Die öffentliche Konsulta tion hat dem Kommissar somit zusätzliche Legitimation für seinen Kurs verschafft. Optionenpapier im November Voraussichtlich im November 2010 wird die EU-Kommission ein Optionenpapier veröffentlichen. Danach wird sich die all gemeine Diskussion noch einmal intensi vieren und konkretisieren. Im Frühjahr 2011 sollen Legislativvorschläge vorgelegt werden. 2012 wird mit den Beschlüssen unter dem neuen Mitent scheidungsverfahren des EU-Parlaments (Lissabon-Verträge) gerechnet. Das an schließende Verfahren einer gesetzgeben den Maßnahme in der EU (Formulierung der Texte, Prüfung durch den juristischen Dienst, Übersetzung in 27 Sprachen etc.) nimmt mindestens sechs Monate in An spruch. Die Verordnung soll zum 1. Januar 2014 in Kraft treten.
Christian Kionka Leiter Zentrale Öffentlichkeitsarbeit
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Aktuell Weiter kein Fortschritt bei den WTOVerhandlungen
WTO festgefahren Freihandelsabk ommen durchlöchern GAP-Strategie Bei den WTO-Verhandlungen sind keine Fortschritte zu verzeichnen und es ist auch keine Annäherung in Sicht. Brasi lien, China und Indien wehren sich gegen eine Öffnung ihrer Märkte für Industriegüter, die USA fordern verbes serten Marktzugang dafür. Diese Staa ten zeigen derzeit kein Interesse daran, die WTO-Verhandlungen wiederzubele ben. WTO-Generaldirektor Lamy sieht eine Chance, auf dem G20-Gipfel im November 2010 in Seoul einen erneuten politischen Anstoß geben zu können, Fachleute beurteilen dies eher skeptisch. Lamy versucht durch eine Erweiterung auf andere Schlüsselthemen, insbesondere um weltfreundliche Güter, die Verhandlungen wieder in Schwung zu bringen. Eine Defi nition von „Umweltgütern“ steht allerdings noch aus. Brasilien schlägt vor, Ethanol in diese Liste aufzunehmen. Die Industrie
staaten wie die EU, die USA, Australien und Kanada lehnen dies ab. Im Agrarbereich sind außerdem noch zahlreiche Fragen ungelöst: die Ausgestaltung eines beson deren Schutzmechanismus für Entwick lungsländer, die Zollvereinfachung, die Anzahl sensibler Produkte, die Festlegung einer Obergrenze für Einfuhrzölle und die Senkung der Subventionen für Baumwolle. Mehr Erfolg in der Liberalisierung von Handelsbeziehungen verspricht sich die EU vom Abschluss bilateraler Freihandelsab kommen mit anderen Wirtschaftsblöcken. Nachdem die Verhandlungen mit den Andenstaaten und Zentralamerika abge schlossen sind und die Möglichkeit von insgesamt rund 260.000 Tonnen zusätz lichen Zuckerimporten in die EU eröffnen, haben die Gespräche zwischen Vertretern der EU-Kommission und den MercosurStaaten (Handelszusammenschluss in
Südamerika zwischen Brasilien, Argen tinien, Uruguay, Paraguay) begonnen. Über Marktzugang (Zollabbau und Ein räumung von Importquoten) wurde noch nicht gesprochen. Auch in den im Okto ber anstehenden Verhandlungen soll die ses Thema ausgeklammert werden. Ständig neue Verhandlungen von Freihan delsabkommen werden von der EU aufge nommen, z.B. mit Indien, Singapur, Ukraine, Kanada und Mexiko. Jedes Zugeständnis im Zucker- und Etha nolbereich bedroht sowohl die EU-Erzeu gung als auch die Lieferung aus AKP- und LDC-Staaten. Weitere Belastungen sind durch die Umgehung von Ursprungsregeln denkbar. Damit würden das Ziel der EUZuckermarktreform 2006 und auch die Ziele der anstehenden GAP-Reform auf Christian Kionka den Kopf gestellt.
Weltmarktpreise erklimmen neues Hoch Widrige Witterungsbedingungen haben in der Kampagne 2009/10 in Brasilien die Ernte des Zuckerrohrs erschwert und die Produktionsmenge verringert. Zusätzlich zu Produktionsausfällen in Indien hatte das zu dem Anstieg der Weltmarktpreise Ende 2009 geführt. Brasilien forcierte dar aufhin den Export von Zucker zulasten der Ethanolproduktion, die EU genehmigte Zuckerexporte über das WTO-Limit hinaus, die Weltmarktpreise lagen über dem EUPreisniveau, wie die offizielle Preisbericht erstattung zeigte. Gestützt wurde dieser Preistrend durch Investoren mit ausschließ lichem Finanzmarktinteresse. Als sich die fundamentalen Faktoren durch bessere Aussichten auf die neue Ernte 2010/11 änderten, wurden deren Positionen veräu ßert und es erfolgte ein rasanter Rückgang der Weltmarktpreise. Als ob sich Geschichte wiederholt, steigen die Notierungen an der Weißzuckerbörse in London, pünktlich zum Beginn der Kam pagne in Europa, wieder über EU-Niveau. Nur teilweise können die Erwartungen aus 8
Weltmarktpreise Zucker 2004 – 2010 800 700 600 500
Weltzuckerpreis $/t
400 300 200 Weltzuckerpreis €/t
100
2004
2005
2006
2007
2008
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2010
Quelle: Weißzuckerbörse London, London Nr. 5, Stand 15. September 2010
der Entwicklung anderer Rohstoffe dafür verantwortlich gemacht werden. Wesent lich sind die um drei bis fünf Millionen Tonnen geringeren Ernteaussichten in Brasilien im Vergleich zu früheren Annah
men und die Ernteausfälle durch die Über schwemmungen in Pakistan. Ob Exporte aus der EU von diesen Preisen profitieren, hängt von der Ernte und dem Anfall von Nicht Christian Kionka quotenzucker ab.
Aktuell
PRION: Konzernweites IT-Projekt nimmt Fahrt auf Teams aller Regionen durchleuchten Geschäftsprozesse Zugegeben: Der Name ist nicht ganz „ge ländegängig“, doch das konzernweit gestar tete Projekts PRION wird Auswirkungen auf alle wesentlichen Abläufe bei Nordzucker haben. PRION bedeutet Process Integration and Optimization of Nordzucker. In diesem Projekt sollen alle Prozesse und Stamm
Gemeinsame Prozesse und eine einheitliche IT-Plattform beschleunigen die Integration.
Berichtsebene mit einheitlichem Zahlenmaterial Gemeinsame Konzernprozesse
Regionale Anforderungen
daten der verschiedenen Gesellschaften vereinheitlicht und in einem identischen SAP-System abgebildet werden. Denn bis her behinderten unterschiedliche Stamm daten in Logistik, Einkauf und Rechnungs wesen die Arbeit. Wie soll zum Beispiel das Finanzwesen einen einheitlichen Blick auf das Unternehmen schaffen, wenn die Zah len auf ganz unterschiedliche Weise ermit telt werden? Um dieser ungünstigen Situation zu Leibe zu rücken, hat PRION die Arbeit aufgenom men. Denn gemeinsame Prozesse und eine einheitliche IT-Plattform helfen, die Integra tion von Nordzucker und Nordic Sugar voranzutreiben. Damit gewinnt Nordzucker an Geschwindigkeit und ist für die Heraus forderungen gerüstet, die in der Zucker branche in den nächsten Jahren aufkom
men werden. Mit der Entscheidung, die Systemlandschaft ebenfalls zu vereinheit lichen, werden die definierten Prozesse optimal unterstützt. Diesen nicht unerheblichen Aufwand leis ten die Mitarbeiter zusätzlich zur täglichen Arbeit. Mit herausragenden Ergebnissen: Alle Meilensteine wurden bisher erreicht. Das Projekt PRION geht den damit verbun denen Veränderungsprozess mit an – denn der Name steht auch für PRIO Nordzucker!
Franz-Josef Elsing Leiter IT
5. Braunschweiger Mumme-Meile Erleben Sie am 6. und 7. November 2010 bei der 5. Braunschweiger Mumme-Meile das genussvolle Einkaufserlebnis beim vierten verkaufsoffenen Sonntag von 13 bis 18 Uhr in der gesamten Innenstadt. Ein Wochen ende lang dreht sich alles rund um das his torische Getränk aus Malz und Wasser: die Braunschweiger Mumme. Der Arbeitsaus schuss Innenstadt Braunschweig e.V., die Braunschweig Stadtmarketing GmbH und die Nordzucker AG laden Sie herzlich ein, die historische, kulturelle und kulinarische Bedeutung als lebendigen Teil der Stadt geschichte kennenzulernen. Nordzucker wird mit einem Aktionsstand und Live-Vorführungen direkt auf der Mumme-Meile vertreten sein. Mit diesem Motiv wirbt die Stadt Braunschweig für die Mumme-Meile.
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TITEL: Hauptversammlungen 2010
Hauptversammlungen 2010
Offene Aussprache: „Außendarstellung war nicht optimal” also eine absolut attraktive Adresse“, so charakterisierte der Vorstandsvorsitzende die Nordzucker AG und erklärte damit auch, warum er seinen Job bei Nordzucker angetreten hatte. Direkt danach sprach Fuchs die unangenehme Wahrheit scho nungslos aus: „Die Außendarstellung von Nordzucker war in letzter Zeit nicht im mer optimal. Es wurden Fehler gemacht und wir müssen einen Verlust von rund zehn Millionen Euro im Konzern und rund 17 Millionen Euro in der Nordzucker AG ausweisen, was dazu führt, dass in die sem Jahr keine Dividende ausgeschüttet wird.“ Nordic SugarAkquisition war die richtige Entscheidung
Konzentrierte Zuhörer in der Stadthalle.
Im Vergleich zu den Vorjahren hatten die diesjährigen Hauptversammlungen eini ge Besonderheiten zu bieten: Im Laufe des Geschäftsjahrs 2009/10 war der ge samte Vorstand der Nordzucker AG neu besetzt worden. Die fünf Vorstandsmit glieder Hartwig Fuchs, Axel Aumüller, Mats Liljestam, Dr. Michael Noth und Dr. Niels Pörksen hatten damit ein Jahr zu erklären, das sie nicht vollständig be einflussen konnten. Dennoch erwarteten die Aktionäre zu Recht eine detaillierte Erläuterung des im Geschäftsjahr 2009/10 entstandenen Fehlbetrags und eine aus führliche Beantwortung ihrer Fragen.
Dr. Harald Isermeyer: ausführliche Antworten auf kritische Aktionärsfragen.
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Gleich zu Beginn der Veranstaltungen wur de klar, dass sich bei Nordzucker hinsicht lich der Kommunikationspolitik etwas ver ändert hatte. Das gesamte Vorstandsteam hatte den Rechenschaftsbericht unter sich aufgeteilt. Jeder berichtete aus dem Blick winkel des eigenen Ressorts. Die Nordzucker AG ist eine attraktive Adresse „Nordzucker ist ein im Kern gesundes Unternehmen, das über eine solide Eigen kapitalbasis und zudem über ein klar definiertes und operativ profitables Kern geschäft verfügt. Von außen betrachtet
Hartwig Fuchs betonte, dass der Nordic SugarErwerb richtig war.
Der Erwerb von Nordic Sugar – und dies betonte Fuchs mehrfach im Lauf seines Vortrags – sei jedoch der absolut richtige Schritt gewesen, um dem Unternehmen eine starke Marktstellung in Nordeuropa zu sichern. Das Kerngeschäft Zucker sei gesund. Nun gehe es darum, die Vorteile aus dem Erwerb von Nordic Sugar zu zie hen, den Konzern noch stärker zu integrie ren und das Unternehmen insgesamt enger an die Märkte zu rücken. Sondereffekte belasten das Ergebnis „Das Jahr 2009/10 war ein bewegtes Jahr für Nordzucker.“ Mit diesem Satz leitete Dr. Michael Noth, Finanzvorstand, seine ausführlichen Erläuterungen zum Jahres abschluss ein. „Besonders wichtig war sicherlich die Übernahme von Nordic Sugar“, so Dr. Noth weiter. Das abgelau
Axel Aumüller: „Wir-Gefühl auf gutem Weg.”
Aktuell
Das Kerngeschäft Zucker ist gesund.
fene Geschäftsjahr war zudem geprägt von zahlreichen Sondereffekten – wie der Ver äußerung der Beteiligung in Serbien, der Reintegration des Vertriebs, Sonderab schreibungen für die Beteiligung Hübner und buchhalterische Effekte im Rahmen des Erwerbs der Nordic Sugar – die das Ergebnis erheblich belastet haben. Partnerschaftliche Zusammenarbeit steht im Mittelpunkt „Wichtigstes Ziel der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Nordzucker und den Rübenlieferanten ist die fortlau fende Steigerung der Ertragskraft“, betonte Dr. Niels Pörksen in seinem Redepart. Und weiter: „Der große Vorteil der Rübe gegen über anderen Ackerfrüchten ist die hohe Planungssicherheit. Die Rübe steht gut da im Vergleich zum Wettbewerb und ver schafft dem Landwirt ein relativ sicheres Einkommen. Wichtig ist an dieser Stelle aber eins: Wir alle dürfen uns auf diesen Erträgen nicht ausruhen. Die Rübe ist zwar gut aufgestellt, aber wir müssen auch an gesichts möglicher Veränderungen in der Zukunft die Effizienz und die Erträge weiter steigern. Das ist die vornehmliche Aufgabe, die gemeinsam vor uns liegt!“
Mats Liljestam erwartet stabile Zuckerpreise für den gesamten Konzern.
WirGefühl auf gutem Weg Axel Aumüller verdeutlichte in seinem Vortrag die Erfolge der außergewöhnlich langen Kampagne 2009/10, den Stand der Investitionstätigkeit, das Niveau der Instandhaltungsaufwendung und der Mindestverfügbarkeit der Werke sowie den Integrationsprozess mit Nordic Sugar. „Insgesamt liegt noch eine Menge Arbeit vor uns, aber die Integration und das „WirGefühl“ sind auf einem guten Weg“, fasste Aumüller seinen ausführlichen Vortrag zusammen. Stabile Absatz und Preissituation Eine hohe NichtQuotenzuckermenge aus der überdurchschnittlichen Kampagne 2009/10 und zusätzliche EUExportlizen zen haben im abgelaufenen Jahr für einen Anstieg der Absatzmenge gesorgt. Die Absatzmenge im Bereich Quotenzucker hat sich in den Regionen stabil entwickelt. Mats Liljestams Prognose für 2010/11 lau tet: „Insgesamt erwarten wir für den ge samten Konzern eine stabile Absatz und Preisentwicklung.“ Nicht die Zeit für große Visionen „Für dieses Jahr sind wir in Bezug auf unsere Konsolidierung auf einem guten Weg“, so Fuchs in seiner abschließenden Zusammenfassung, und weiter: „Aber es ist selbstverständlich zu früh, um sich nach einem einzigen Quartal zurückzulehnen und zu glauben: Jetzt wird alles gut. Nach einem schlechten Jahr ist es auch nicht an der Zeit, Ihnen große und vielleicht teure Visionen zu präsentieren. Wir müssen un
Erläuterte zahlreiche Sondereffekte, die das Ergebnis belasteten: Finanzvorstand Dr. Michael Noth.
sere Umsatzrendite nachhaltig steigern. Wir wollen die Eigenkapitalquote hochfahren, auch wenn diese mit 30 Prozent so schlecht nicht ist. Und wir werden jedes Jahr produk tiver und schlanker werden müssen.“ Hervorragende Teamleistung Mit Blick auf die FußballWM leitete der Aktionär Werner Jacobs den ersten Frage block ein: „Ich danke dem Vorstand für seinen Vortrag. Ich bin sehr angetan aus folgendem Grunde: Der heutige Vorstand erinnert mich an die deutsche National mannschaft in den Spielen gegen England und Argentinien. Die Teamleistung, die heute gezeigt wurde, fand ich hervorra gend.“ Auch Jochen Steinhagen aus Wieren lobte die Ausführungen des Vorstands. Er äußerte die Hoffnung, dass nun Ansprech partner im Vorstand auch dauerhaft zur Ver fügung stehen würden und das Unterneh men über einen längeren Zeitraum begleiten. Doppelmandate in den Gremien Immer wieder aufgegriffen wurde die Frage nach den Doppelmandaten von Gremien mitgliedern der Nordzucker AG und der Nordzucker Holding AG. Infrage gestellt wurde vonseiten einiger Aktionäre die Effektivität der vorhandenen Kontrollmecha nismen angesichts einer solchen Ämterver flechtung. „Wir brauchen deutlich kleinere Gremien und wir brauchen den Zusam menschluss aller drei Holdings. Und das ist eigentlich das, was uns Aktionäre stört: Wir brauchen wenige kompetente Ansprech partner,“ fasst Jochen Steinhagen den Sach verhalt zusammen.
Dr. Niels Pörksen: Steigerung der Ertragskraft der Rübe im Fokus.
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TITEL: Hauptversammlungen 2010
Werner Jacobs: „Der heutige Vorstand erinnert mich an die deutsche National mannschaft in den Spielen gegen England und Argentinien. Die Teamleistung, die heute gezeigt wurde, fand ich hervorragend.“
Werke und Kampagne Intensiv wurden zudem Fragen rund um die Investitionen und Instandhaltungsmaß nahmen in der Kampagne erörtert. So fragten Aktionäre beispielsweise nach der Umweltverträglichkeit der in Zukunft ge planten Braunkohlestaubfeuerung in der Kampagne. Axel Aumüller betonte in die sem Zusammenhang, dass durch eine zusätzlich installierte Entstaubungsanlage direkt Vorsorge getroffen worden ist. In der Furt wechselt man die Pferde nicht Viele der Fragen der Aktionäre drehten sich auch um den Wechsel an der NordzuckerFührungsspitze. Dr. Harald Isermeyer erläu terte daher den Prozess des Wechsels sehr
ausführlich und aus seiner persönlichen Sicht. „Irgendwann merkt man, wenn es in der Zusammenarbeit nicht mehr klappt. Das sind häufig kleine Puzzleteile, die sich zusammenfügen, und irgendwann ist klar: Es geht nicht mehr weiter, es muss eine Entscheidung getroffen werden. Eine Tren nung wäre in der Phase der Akquisition aber sehr schwierig gewesen. Daher hat sich der Vorstandswechsel zeitlich noch etwas nach hinten verschoben. Im Dienst der Eigen tümer galt es in dieser Situation, die richti ge Entscheidung zu treffen.“ Ergebnisse der Abstimmung Die Hauptversammlung der Nordzucker AG sprach dem Vorstand und dem Auf
Nordzucker-Geschäftsbericht holt Gold Nordzucker ist für den aktuellen Geschäftsbericht bei den diesjährigen Vision Awards der League of American Communications Professionals LACP mit Gold ausgezeichnet worden. Über alle Branchen hinweg wurden mehr als 4.000 Geschäftsberichte aus mehr als 25 Ländern eingereicht und bewertet. In der Kategorie Agribusiness hat Nordzucker nach Syngenta den besten Geschäftsbericht der Branche vorgelegt. Bewertet wurden unter anderem die Kategorien Brief an die Aktionäre, Klarheit der Botschaften und der Finanz bericht. Insgesamt erzielte der Bericht erfreuliche 97 von 100 Punkten. Unter http://www.lacp.com/2009vision/c2.htm finden Sie weitere Details. Bianca Deppe-Leickel, Manager Investor Relations
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Jochen Steinhagen aus Wieren lobte die Ausfüh rungen des Vorstands. Er äußerte die Hoffnung, dass nun Ansprechpartner im Vorstand auch dauerhaft zur Verfügung stehen und das Unternehmen über einen längeren Zeitraum begleiten.
sichtsrat mit großer Mehrheit die Entlas tung aus. Henning Hansen-Hogrefe, Inge leben, stand nach langjährigem Engage ment für eine Wiederwahl in den Aufsichts rat der Nordzucker AG aus Altersgründen nicht mehr zur Verfügung. Neu in den Auf sichtsrat wurde Gert Lindemann, Staats sekretär a. D., gewählt. Für eine weitere Amtsperiode im Aufsichtsrat wurden mit ebenfalls sehr deutlichen Mehrheiten be stätigt: Dr. Karl-Heinz Engel (Hauptgeschäfts führer der Hochwald NahrungsmittelWerke GmbH) sowie Dr. Clemens Große Frie (Vorstandsvorsitzender der Agravis Bianca Deppe-Leickel Raiffeisen AG).
Aktuell
„Schornsteinpolitik ist kein Weg“ Neuer Aufsichtsrat Gert Lindemann im Interview Gert Lindemann (62) wurde im Juli von der Hauptversammlung der Nordzucker AG neu in den Aufsichtsrat gewählt und löst Henning Hansen-Hogrefe ab (Seite 12). Der Jurist hat unbeschadet von wechselnden politischen Mehrheiten auf Landes- und Bundesebene viele Jahre seiner beruf lichen Tätigkeit agrarpolitische Themen für Niedersachsen, Berlin und Europa gestaltet und voran gebracht. Für Akzente sprach Tanja Schneider-Diehl mit dem Staatssekretär a. D. Mit einem überzeugenden Ergebnis sind Sie in den Aufsichtsrat der Nordzucker AG gewählt worden. Herr Lindemann, was reizt Sie, Mitglied in diesem Gremium zu sein? Gert Lindemann: Mich reizt eine ganze Menge. Es macht mir Spaß, mich und meine Erfahrungen aus meiner langen Zeit in der Politik hier einbringen zu können. Denn als Amtschef im Bundeslandwirt schaftsministerium habe ich den Rahmen auch für die Zuckerunternehmen mitge staltet. Jetzt sehe ich die Auswirkungen dieser Entscheidungen auf der anderen Seite. Mich reizt ebenfalls, beratend an der Fortentwicklung der Internationalisie rung innerhalb der Nordzucker mitwirken zu können. In Deutschland gibt es eine starke Zuckerproduktion. Es ist dennoch wichtig für Nordzucker, an der Öffnung der Märkte teilzunehmen. Darüber hinaus ist Nordzucker mit Sitz in Braunschweig für mich ein Unternehmen um die Ecke. Hier ist eine starke Verbindung zum Pro dukt und zu den Fabriken vor meiner Tür von Natur aus gegeben. Sie haben eine beeindruckende agrarpolitische Karriere gemacht. Sowohl auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene waren Sie und sind Sie aktiv. Welche Erfahrungen sind für Sie als Aufsichtsratsmitglied besonders wichtig? Lindemann: Mein erstes Thema als neuer Staatssekretär 2005 war tatsächlich die Reform der Zuckermarktord nung, die zum damaligen Zeitpunkt in Brüssel verhandelt wurde. Aus meiner Sicht ist – gemessen an den sehr problematischen Vorhaben der EU-Kommission – ein verkraftbares Ergebnis dabei herausgekommen. Politisch ist es weiterhin wichtig, darauf hinzuweisen, dass die EU eine eigene Zuckerproduktion behalten muss. Dazu gehört auch, dass es nicht zu weiteren Bauern und Zuckerwirt schaft belastenden Reformen kommt, denn unsere vorhandene Marktordnung scheint
Gert Lindemann ist seit 36 Jahren verheiratet und hat drei Kinder und zwei Enkelkinder. Seit 1975 lebt er mit seiner Familie in Hohenhameln. Nach der Bundeswehrzeit und einem Studium der Rechts wissenschaften in Freiburg, Oxford und Kiel sowie einer ersten Station am Amtsgericht in Gifhorn ver schlug es ihn in die Politik, zunächst als persönlicher Referent des damaligen niedersächsischen Landwirt schaftsministers Gerhard Glup. Es folgten zwei Jahre Gert Lindemann, in Bonn bei der Vertretung des Landes Niedersachsen Mitglied des Aufsichtsrats beim Bund. Dort vertrat Gert Lindemann den Agrar der Nordzucker AG bereich. Nach seiner Rückkehr nach Hannover wurde er im Landwirtschaftsministerium Referatsleiter, 1986 dann Abteilungsleiter. 2003 wurde er Amtschef des Agrarministeriums in Hannover, 2005 – nach dem Regierungswechsel in Berlin – berief ihn der neue Bundesagrar minister Horst Seehofer als Staatssekretär. 2010 schied er aus diesem Amt aus. Bereits seit 20 Jahren ist Lindemann Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Hildesheimer Börde, seit Kurzem Aufsichtsrat der BVVG. Zudem ist er Mitglied der Schlichtungskommission auf EU-Ebene und sitzt als deutscher Kommissar auch in der Walfangkommission. TSD
den Weltmarkt offensichtlich nicht zu stö ren. Wenn die EU jetzt wieder Verhandlun gen mit den Mercosur-Staaten aufnimmt, führt das zwangsläufig zu weiteren Markt öffnungsforderungen. Die Zuckerindustrie muss verhindern, dass Handelsinteressen der Wirtschaft und Industrie ohne Kom pensation zulasten unserer Landwirte ge hen.
» Es ist wichtig für Nordzucker, an der Öffnung der Märkte teilzunehmen «
Mit der Reform der Zuckermarktordnung 2006 hat die gesamte europäische Zucker industrie einen schmerzhaften Schrump fungsprozess hinter sich gebracht. Aus Ihrer Sicht heute: Wohin führt für Nordzucker der Weg, was sind die wichtigsten Heraus forderungen, wo liegen Chancen?
Lindemann: Nordzucker wird sich nicht auf regionale Märkte beschränken können, denn Schornsteinpolitik ist kein Weg. Aus meiner Sicht muss Nordzucker als zweit größtes Zuckerunternehmen international operieren, das heißt breit aufgestellt sein. Neben dem Handel mit heimisch erzeug tem Zucker muss auch Rohrzucker gehan delt werden, auch wenn das internationale Geschäft immer gewisse Risiken birgt. Zudem ist es ganz wichtig, den Kon takt zu den Rübenanbauern, den Pro duzenten, eng zu pflegen. Das gilt auch für mich als Aufsichtsrat. So sehe ich es als meine Aufgabe, Themen und Probleme, die an mich herangetragen werden, auch entsprechend weiterzutra gen. Das hilft dem Unternehmen. Es ist immer wichtig, die globale Situation im Auge zu halten und gleichzeitig nicht die Bodenhaftung zu verlieren.
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Aktuell Fast drei Jahrzehnte lang hat Henning HansenHogrefe die Interessen rübenanbauender Ak tionäre in Norddeutschland vertreten. Zuerst im Beirat der Aktienzuckerfabrik Königslutter; seit 1990 als deren Vorstandsvorsitzender, spä ter im Vorstand der Zucker-Aktiengesellschaft Uelzen-Braunschweig; seit 1997 als Mitglied im Nordzucker-Aufsichtsrat und von 2002 bis 2006 als dessen Vorsitzender. In der Nord zucker-Hauptversammlung 2010 verabschie dete der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Harald Isermeyer den passionierten Landwirt aus Ingeleben aus dem Aufsichtsrat. Für Akzente zieht Henning Hansen-Hogrefe Bilanz und ermuntert ambitionierte junge Landwirte, sich ehrenamtlich zu engagieren.
„ L eidenschaft entwickeln! Sonst kriegen Sie gar nichts hin!” Nach 30 Jahren Ehrenamt verabschiedete sich Henning Hansen-Hogrefe aus dem Aufsichtsrat Herr Hansen-Hogrefe, wenn Sie zurücksehen: Was haben Sie für Rübenanbauer und An teilseigner in die richtige Richtung bewegt? Henning Hansen-Hogrefe: Ich glaube, dass ich es geschafft habe, das Aktionärs bewusstsein der Rübenanbauer neu zu schärfen. Daran muss natürlich weitergear beitet werden. Nordzucker ist unser Unter nehmen. Darin steckt unser Kapital. Auch das müssen wir nach besten Kräften bewirt schaften, so dass es in Zukunft leistungs fähig für die Landwirtschaft bleibt. Gern denke ich an die Arbeit mit Dieter Ammer für die Zucker AG Uelzen-Braunschweig – obwohl auch das anstrengende und schwie rige Jahre waren. Besonders, weil wir trotz großer Anspannung in der Lage waren, uns Ziele zu setzen, die wir dann auch wirklich erreicht haben. Zuletzt mit dem Zusam menschluss zur Nordzucker AG. Den haben wir 1997 für alle Seiten gut auf den Weg gebracht – zum nachhaltigen Nutzen für Anbauer, Aktionäre und Nordzucker! Weniger glücklich waren die Wechsel in der Führung der Nordzucker und die schwie rige Aufgabe, geeignete Führungskräfte für den Konzern auszuwählen. Darin liegt die vielleicht größte Verantwortung für das Ehrenamt. Die nimmt einem niemand ab, auch der beste Fachmann nicht. Und na türlich denke ich nicht gern daran, dass sie im Nachhinein nicht immer richtig waren. Mit Ihnen verlässt ein „klassischer” Aktio närsvertreter den Aufsichtsrat, der nie
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gleichzeitig Ämter in den Rübenanbauer verbänden innehatte. War das Zufall oder innere Überzeugung? Hansen-Hogrefe: Zufall und die Ge gebenheiten. Über die Arbeit in Königs lutter war ich bereits stark eingebunden in die Zuckerunternehmen als die Anbauer verbände 1990 gegründet wurden. In den ersten Jahren wollten die Verbände die strikte Trennung zwischen Aktionärs- und Rübenanbauer-Interessen. Später war ich sicher nicht mehr so gefragt, weil ich die Rübengeldkürzung für die ZAG UelzenBraunschweig durchgesetzt hatte – durch die wir am Ende eine vernünftige Bewer tung für die ZAG in der Nordzucker AG erreicht haben. Heute müssen wir aufpas sen, dass wir nicht zurückfallen in künstli che und wirklich zu nichts führende Fron ten zwischen Aktionär und Rübenanbauer. Ist Ihr Weg in wachsende Verantwortung ein Auslaufmodell? Wie und wo verdient sich künftiger Gremien-Nachwuchs 2010 seine Sporen? Hansen-Hogrefe: Ich glaube, dass solche Wege nach wie vor möglich sind. Kandidaten brauchen eine überdurch schnittlich gute Ausbildung – in ihrem Beruf als Landwirt bis hin zum Studium. Gut sind Lehr- und Wanderjahre in artver wandten Betrieben – möglichst bevor man den eigenen Betrieb übernimmt. Das kön nen Handel, Verarbeitungsindustrie, land wirtschaftliche Buchstellen und vieles mehr
sein. Förderlich ist das Engagement in Berufsverbänden und Organisationen. Was sollte Nachwuchs für die Arbeit im Ehrenamt mitbringen? Hansen-Hogrefe: Erfahrung, Weitblick, eine sehr scharfe betriebswirtschaftliche Brille, völliges Freisein von regionalem Denken, den Blick auf das Ganze, viel Zeit, Kritikfähigkeit und – ganz wichtig – Unab hängigkeit. Für die Gremienarbeit müssen Sie kommunikativ und sachlich sein und eine ausgleichende Art haben: Letzteres – zugegeben – waren nicht gerade meine Stärken. Und natürlich müssen Sie Leiden schaft entwickeln, sonst kriegen Sie gar nichts hin. Unterm Strich: Ehrenamt ist kein Spaßamt, sondern große Verantwor tung und harte Arbeit. Wenn Sie 2010 noch einmal 30 Jahre Nordzucker-Ehrenamt vor sich hätten, wofür würden Sie streiten? Hansen-Hogrefe: Ganz klar: Für eine in Europa erfolgreiche Nordzucker. Ohne die ist weder wirtschaftlicher Rübenanbau noch eine angemessene Verzinsung unse res Kapitals möglich. Und für meinen Traum von einer klaren, direkten Beteiligung der Anteilseigner und Rübenanbauer an der Nordzucker AG. Der Weg dahin führt nur über die Einheitsholding. Er ist lang und steinig; aber er lohnt sich. Für uns alle und die Generationen nach uns.
Das Interview führte Susanne Dismer-Puls
Aktuell
Küchenstraße 9
Demnächst Weiß wie Zucker Fassade der Unternehmenszentrale wird generalüberholt Die Fassade der Unternehmenszentrale in Braunschweig steht vor einer umfassenden Sanierung. Der Zahn der Zeit hat in 50 Jah ren dem Gebäude in der Küchenstraße mächtig zugesetzt – undichte Fenster, Was sereinträge und energetische Kältebrücken machten es notwendig, die Fassade des Haupttraktes und des Seitenflügels „Alte Waage“ im ersten Bauabschnitt neu aus zurüsten, um die Substanz des Gebäudes an sich zu erhalten und die Energiekosten drastisch zu senken. Projektleiter Henning Sander betonte: „Wir haben aus Einkaufs sicht einen günstigen Zeitpunkt für die Sanierung gewählt. Die allgemeine Wirt schaftskrise spielte uns bei der Projek tierung vor allem in Hinblick auf die not wendigen Budgets in die Hände.“ Ein Ver schieben der schon länger fälligen Sanie rung war nicht mehr möglich. „Viele Jahre schon tolerieren wir winters zugige Fens ter und sommers suboptimale Belüftung und Beleuchtung. Das wird nun verbes sert“, so der Einkaufschef. Die Sanierung hat im Juli begonnen und wird sich bis in den späten Herbst hinziehen. Weg vom deutschen Zweckbau Danach wird sich das Gebäude komplett verwandelt und den Charakter des dunk len Zweckbaus der Nachkriegsjahre ab gestreift haben. Der Bürokomplex erhält
Die Animation zeigt die Küchenstraße 9 in neuem Glanz: Im Spätherbst wird die Zentrale ein neues Aussehen haben.
eine Fassade aus weiß lackiertem Glas und Fensterelemente, die verschiedene Blau töne aufnehmen. Die Fenster lassen sich – im Gegensatz zur jetzigen Situation – öffnen, die Büros damit direkt belüften. Architekt Sven Hirsch, der seit Jahren schon andere Umbauten in der Küchen straße 9 begleitet hat und den Architektur stil der späten 50er- und frühen 60er-Jahre sehr gut kennt, möchte dem Gebäude mehr Bezug zum Hauptprodukt Zucker mitgeben. „Zuckerkristalle sind weiß, neh men aber auch verschiedene Blautöne auf und brechen sie. Diese Idee schwingt hier mit und wird den neuen Charakter des Ge bäudes prägen. Die Unternehmenszentrale wird sich optisch künftig vom Straßenbild tsd deutlich abheben.“ Die Bauarbeiten sind in vollem Gange.
Dr. Klaus-Dieter Schumacher wechselt zu Nordzucker Dr. Klaus-Dieter Schumacher (55) übernimmt am 1. Oktober 2010 die konzernweite Leitung des neuen Bereichs Economics, Public Affairs und Corporate Communication. In dieser zentralen Funktion wird er direkt an den Vorstand berichten. Gemeinsam mit Christian Kionka, Leiter Zentrale Öffentlichkeitsarbeit, wird Dr. Schumacher die Positionierung des Unternehmens nach innen und außen sowie auf politischer und Verbands ebene gestalten. Ferner steht die Bündelung und Auswertung marktrelevanter Informationen und Daten im Mittelpunkt seiner Tätigkeit. Dr. Schumacher hat sich als ausgewiesener Fachmann für Agrar- und Marktfragen während
der letzten 25 Jahre einen hervorragenden Ruf in der deutschen und europäischen Land- und Ernäh rungswirtschaft erarbeitet. Er hat die vielfältigen Veränderungen im Agrarsektor in den beiden letz ten Jahrzehnten in einer Reihe von Funktionen eng begleitet, analysiert und notwendige Konsequenzen aufgezeigt. Besonders wichtig war ihm dabei auch immer der enge Kontakt zu den deutschen und europäi schen Landwirten. Zuletzt war er als Leiter der Volkswirtschaftlichen Abteilung bei Toepfer International, Hamburg, be tsd schäftigt.
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Im Blick: Kapitalstruktur
Aktuell
„Direkt beteiligt“– weil es besser klingt? Die Diskussion um Perspektiven der Nordzucker-Kapitalstruktur geht in eine neue Runde Alles ändert sich. Manches hält sich hart näckig, wie es immer war. Zu Letzterem gehört die 1990 begründete Eigentümer struktur der heutigen Nordzucker AG: Drei Holdinggesellschaften mit zusam men etwa 20.000 Anteilseignern, davon rund 9.000 „Direktaktionäre“, vier Haupt versammlungen – großer Beliebtheit hat sich die in den 90er-Jahren für alle Beteiligten segensreiche Konstruktion nie erfreut. Für jüngere Anteilseigner oder Außenstehende bleiben Sinn und Nutzen bis heute schwer verständlich. Für Akzente haben Helmut Bleckwenn und Susanne Dismer-Puls die Frage vie ler Aktionäre nach einer Rückkehr zur Direktbeteiligung unter die Lupe ge nommen.
Kapitalstruktur der Nordzucker AG Status quo in Prozent
Nordzucker Holding AG 76,23 Nordharzer Zucker AG 7,83 Union-Zucker Südhannover GmbH 10,82 Direktaktionäre 5,12
Hat das Holdingmodell nach 20 Jahren ausgedient? Die Aktionäre der Nordzucker AG sind heute überwiegend über die drei Holding gesellschaften Nordzucker Holding AG, UnionZucker Südhannover GmbH und die Nord harzer Zucker AG an der Nordzucker AG be teiligt. In Teilen spiegelt die Holding-Struktur bis heute die regionalen Strukturen der eigenständigen Nordzucker-Vorgänger.
Der Wunsch nach Klarheit wächst Der jüngste Wechsel im Nordzucker-Vor stand hat die Diskussion um Vorzüge und Nachteile der Holdingstruktur auch in den Hauptversammlungen 2010 neu entfacht. Nicht wenige Holdingaktionäre fühlen sich unwohl in ihrer Rolle als „indirekte“ Anteils eigner der Nordzucker AG. Gewünscht wird mehr Transparenz – auch für die Kapital struktur des Unternehmens. Während einige in der Direktbeteiligung das unbedingte Allheilmittel sehen, warnen Fürsprecher der Holdingkonstruktion vor der Aufgabe stabiler Mehrheiten und vertraglicher Rechte durch voreilige Änderung gewachsener Strukturen. Mehr Fragen als Antworten „Direktbeteiligung“: Das klingt sympa thisch und klar. Zurzeit gibt es jedoch mehr Fragen als Antworten dazu: Wäre die Rückkehr zur vollständigen Direkt beteiligung unter den Bedingungen von 2010 ein wirklich vorteilhaftes Modell für Nordzucker? Welche Vor- und Nachteile würden sich für Anteilseigner und Unter nehmen ergeben? Und welche Schritte wären heute überhaupt notwendig, um Aktionäre ohne zwischengeschaltete Hol dinggesellschaften nach dem Vorbild der deutlich kleineren Nordzucker-Vorgänger direkt an ihrem Unternehmen zu beteiligen? Über die Einheitsholding zurück zur direkten Beteiligung? Als jüngste der drei Holdinggesellschaften signalisiert die erst 2003 der Nordzucker beigetretene Union-Zucker Südhannover GmbH bisher kein Interesse am Zusammen rücken in einer Holding. Die Fusion der Holding Nordharzer Zucker AG auf die Nordzucker Holding AG scheiterte zuletzt 2004. Die dafür notwendige Dreiviertel mehrheit haben die Nordharzer vor sechs Jahren nur knapp verfehlt. Damals stimm ten 27,5 Prozent des anwesenden Kapitals gegen die Verschmelzung. Eine Verschmelzung auf die Nordzucker Holding wäre jedoch nur dann sinnvoll, wenn damit die Kapitalstruktur der Nordzucker AG wesentlich bereinigt würde. Das heißt, wenn außer den heute
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5,2 Prozent Direktaktionären nur eine Holding bleibt, die die Interessen der rübenanbauenden Aktionäre vertritt und deren Mehrheit in der Nordzucker AG sichert. Eine solche Struktur ist aber – auch aus Kostengesichtspunkten – nur dann um setzbar, wenn sowohl die Union-Zucker als auch die Nordharzer Zucker AG zur glei chen Zeit für eine Verschmelzung auf die Nordzucker Holding bereit sind. Bevor in einem weiteren Schritt alle Holding-Anteilseigner zeitgleich DirektAktionäre der Nordzucker AG werden könnten, müssten also die drei bestehen den Holdinggesellschaften zunächst zu einer Einheitsholding verschmolzen wer den. Am gemeinsamen Zwischenschritt Einheitsholding führt auf dem Weg zur vollständigen Direktbeteiligung kein Weg vorbei. Es sei denn, man kommt zu dem Urteil, dass die gleichzeitige Umsetzung in den drei Holdings nicht zwingend notwen dig ist. Dann wäre auch die separate, zeit lich unabhängige Verschmelzung einzelner Holdings mit der Nordzucker AG denkbar. Blockiert: der gemeinsame Weg So banal es klingt: Ein neuer Anlauf zu we niger Gremien und schlankeren Strukturen braucht auch hier nicht mehr und nicht weniger als genügend Fürsprecher und die Gewissheit, dass möglichst alle den Schritt in die Nordzucker Holding AG mittragen. Dabei fallen für die Nordzucker Holding AG Kosten zur Vorbereitung einer Verschmel zung an, ob sie stattfindet oder eben nicht. Dafür ist mit Kosten von einer Million Euro zu rechnen. Die damit zu erstellende Unter nehmensbewertung dient als Basis für das so genannte Barabfindungsangebot an mög liche Aussteiger. Notwendig ist dies, solan ge die Nordzucker Holding AG an der Vinkulierung ihrer Aktien (Beschränkung auf den Kreis der rübenanbauenden Aktio näre) festhält. Dass es für den Fall einer positiven Abstimmung ein neues Spruch verfahren um die Höhe der Barabfindung geben würde, gilt als wahrscheinlich. Der gemeinsame Weg der drei NordzuckerHoldings in die Einheitsholding ist also bis auf Weiteres blockiert.
Aktuell
Alleingang sinnvoll? Den aus heutiger Sicht kürzesten und schnellsten Weg in die Direktbeteiligung könnten die Aktionäre der Nordzucker Holding AG wählen. Das Schaubild unten zeigt, dass ein solcher Alleingang die bis herigen „Machtverhältnisse“ vollständig auf den Kopf stellen würde. Ein zügiger Weg zwar, aber mit neuen Unwägbarkeiten und neuen Fragen zur Vertretung und
Bündelung der Aktionärsinteressen durch neun – vor allem ihrer jeweiligen Region verpflichteten – Rübenanbauerverbände. Die Diskussion um die Zukunft der Kapitalstruktur hat 2010 neu begonnen. Klar ist bisher nur eines: Für Nordzucker als nicht börsennotierte Aktiengesellschaft im Eigentum ihrer Rohstofflieferanten sind Patentlösungen nicht in Sicht.
PRO & CONTRA Pro & Contra Einheitsholding Vorteile l
Nur eine Hauptversammlung Struktur nach außen und innen Weniger Gremien Einsparung Verwaltungskosten
l K lare
l l
Nachteile
Mehrheitsverhältnisse in Hauptversammlungen der Nordzucker AG in Prozent Status quo: sichere Interessenvertretung durch die Bündelung der Stimmen rübenanbauender Aktionäre Nordharzer Zucker AG
8
11 Union-Zucker Südhannover GmbH 1 Direkt-Aktionäre
ewertung des Nordzucker B Konzerns erforderlich l Barabfindungsangebot – neues Spruchverfahren wahrscheinlich l
Pro & Contra Direktbeteiligung nur für Aktionäre der Nordzucker Holding AG Vorteile
Nordzucker Holding AG
l Stimmrechte
80
Mehrheitsverhältnisse1) bei Direktbeteiligung der Aktionäre der Nordzucker Holding AG
23,2 Nordharzer Zucker AG
16,7
1,1 3,1
Einzelaktionäre
18,8
Direkt-Aktionäre ZAV Niedersachsen Ost
2,2 ZAV Güstrower Rübenanbauerverband e.V. 2,5 Verband der Zuckerrübenanbauer
Nachteile l
l
im Hunte-Weser-Gebiet e. V.
6,6 4,4 ZAV Nieder14,8 sachsen-Mitte e.V.
Union-Zucker Südhannover GmbH
der Aktionäre in der Hauptversammlung der Nordzucker AG l Direkte Wahl und Abwahl der Aufsichtsratsmitglieder der Nordzucker AG l Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat der Nordzucker AG l Eine von vier Hauptversammlungen eingespart l Weniger Gremien l Einsparung Verwaltungskosten in Höhe von rund 350.000 Euro
ZAV Schleswig-Holstein e.V. ZAV Magdeburg e.V.
6,6 Rübenanbauer- und Aktionärsverband Nord e.V.
l l l
erlust stabiler Mehrheiten V in der Hauptversammlung der Nordzucker AG Vinkulierung entfällt für Direkt aktionäre (Außenschutz geht verloren) Unkontrollierte Aktienkäufe (wechselnde Mehrheitsverhältnisse) Aufgeben des Lieferanspruchs, Wertverlust der Aktie Regionaler Proporz
1) Mehrheitsverhältnisse, wenn das bisher auf der Hauptversammlung der Nordzucker Holding AG anwesende Kapital im Falle der Direktbeteiligung der Holding eins zu eins auf der Hauptversammlung der Nordzucker AG erscheint. ZAV: Zuckerrübenanbauerverband
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Rübe
Kampagne 2010
Hoffen auf einen sonnensüßen Spätherbst Selten waren Wetterwechsel so extrem wie im Frühjahr und Sommer 2010: Den langen Winterwochen folgte in nahezu allen Anbauländern der Nordzucker eine spätere Rübenaussaat. Vielerorts blieb auch der Mai ungewöhnlich kühl und regenreich, während große Julihitze mit
langer Trockenheit in vielen Anbau regionen zu regional deutlichen Wachs tumsverzögerungen führte. Ein regen reicher und vielerorts auch sonnenarmer August ließ die Rübe aufatmen und brachte große Verzögerungen bei der Getreideernte.
Zum Kampagnestart erwarten die Rüben anbauer in den NordzuckerRegionen bei teils großen regionalen Unterschieden ins gesamt unterdurchschnittliche bis durch schnittliche Erträge. Es sei denn, der Spät herbst 2010 hält ebenfalls – hoffentlich son nensüße – Überraschungen bereit.
Finnland l
Aussaat im Durchschnitt zehn Tage später als normal, sehr lange Aussaatperiode
l
Durchschnittlich hohe Pflanzendichte bei großen regionalen Unterschieden
l
Sehr warmer, trockener und sonniger Juli – warmer August mit üblichen Regenmengen
Schweden l
Aussaat drei Tage später als normal
l
Hohe Pflanzendichte
l
Langsame Entwicklung durch kühlen Mai und Juni
l
Hohe Temperaturen und fehlender Regen im Juli
l
Ausdauernder Regen im August
Zuckerertrag durchschnittlich bei deutlich geringerem Zuckergehalt
Zuckerertrag durchschnittlich bei großen regionalen Unterschieden
Dänemark
Litauen
l
Aussaat eine Woche später als normal
l
Hohe Pflanzendichte
l
Langsame Entwicklung durch kühlen Mai und Juni
l
Hohe Temperaturen und fehlender Regen im Juli und Anfang August
l
Ausdauernder Regen nach dem 10. August
Zuckerertrag unter Durchschnitt; vor allem durch niedrigeren Zuckergehalt
l
Trotz drei Tage späterer Aussaat zügiges Auflaufen der Bestände
l
Hohe Pflanzendichte
l
Warmer, regenreicher Mai mit guter Rübenentwicklung
l
Kalter Juni; von Juli bis Anfang August hohe Temperaturen bei ausreichendem Niederschlag; örtlich zu viel Regen
Zuckerertrag über Durchschnitt bei recht niedrigem Zuckergehalt
Norddeutschland l
Verspätete Aussaat
Polen
l
Hohe Bestandesdichten
l
Um etwa 10 Tage verspätete Aussaat
l
Kühler Mai, verzögerte Jugendentwicklung
l
Hohe Bestandesdichten
l
l
Minimale Niederschläge und hohe Temperaturen im Juli – schlechte Rübenentwicklung
Kühler Mai, verzögerte Jugendentwicklung
l
Minimale Niederschläge und hohe Temperaturen im Juli – schlechte Rübenentwicklung
l
Erholung der Bestände im August
Slowakei l
Frühe, kompakte Aussaat
Erholung der Bestände im August
l
Hohe Bestandesdichten
Durchschnittliche Ertragsent wicklung, z. Zt. Ertragserwartung knapp unter fünfjährigem Schnitt
l
Kühler Mai, aber sehr hohe Nieder schläge und verzögerte Entwicklung
l
l
Ab Juni gute Entwicklung
l
Hohe Temperaturen im Juli, aber ausreichender Wasservorrat und ausreichende Niederschläge
Überdurchschnittlicher Zuckerertrag bei unterdurchschnittlichem Zuckergehalt
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Durchschnittlicher Zuckerertrag bei unterdurchschnittlichem Zuckergehalt
Rübe
Die neuen IndustrierübenLieferverträge 2011–15
Wachstum mit Zuckerrüben Mit der Kampagne 2010/11 enden die bisherigen Verträge zwischen der fuel 21 und mehr als 3.000 NordzuckerRübenanbauern. Die zukünftige Verwendung der Industrie rüben soll bewusst nicht mit der Verwendung als Rohstoff zu Ethanol in Klein Wanz leben enden. Weitere Nutzungs möglichkeiten im Industriezucker und Biogas bereich sind ebenfalls denkbar. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht wurden die Rahmenbedingungen des Industrie rübenLiefervertrags deutlich verbessert. Wer erfolgreich Ethanolrüben angebaut hat, kann zukünftig mit dem Industrie rübenLiefervertrag seinen Rübenanbau weiter stabilisieren und ausbauen. Neben der positiven und besseren wirtschaftlichen Ausstattung des Vertrags wirken sich die erheblich gestiegenen Rübenerträge sehr positiv auf die Wettbewerbskraft der Zuckerrübe aus. Der fünfjährige Ertrag hat sich um mehr als 6,5 Tonnen pro Hektar von 2006 bis heute gesteigert. Besser noch ist die Entwicklung des Zuckerertrags mit einem Zuwachs von rund 1,5 Tonnen pro Hektar. Die Ziele – Ertragssteigerung und Rübenanteil in der Fruchtfolge halten – machen die Industrierübenmenge zu einer strategischen und unternehmerischen Entscheidung für jeden Rübenanbauer. Spielraum für Marktchancen Die Kombinationsmöglichkeit aus Fix und variablem Preismodell ist eine ideale Chance, um den notwendigen Spielraum für künftige Marktchancen zu bewahren. Rund 1.800 Ethanolrübenanbauer haben bis Ende August die Chance genutzt, ihre Verträge „zu verlängern“. Weitere 200 An bauer zeichneten erstmals Industrierüben Lieferverträge. Die übernommenen Trans portkosten richten sich nach der Bezugs punktentfernung. Diese Entfernung liegt aktuell mit durchschnittlich 18 Kilometern auf einem niedrigen Niveau. Die tatsäch liche Entfernung zum nächsten Fabrik standort ist mit rund 33 Kilometern güns tiger als ursprünglich erwartet. Erfreulicherweise ist der Anteil der Indus trierüben mit rund 25 Prozent am Quoten lieferrecht deutlich gestiegen. 2006 waren es nur rund 20 Prozent der Quotenliefer rechtsmenge, die der durchschnittliche Ethanolrübenanbauer abgeschlossen hat te. Die Entscheidung für den Industrie
rübenLiefervertrag hat sich damit als eigenes Produktionsverfahren etabliert. Nordzucker hat sich zum Ziel gesetzt, jeden Rübenanbauer bei akzeptablen Frachtentfernungen und Transportkosten über die Vorzüge des IndustrierübenLiefer vertrags umfassend zu informieren.
gen stark schwankender Weizenpreise mit Nordzucker in der Rübenproduktion zu wachsen. Nehmen Sie unsere attraktiven Industrierübenverträge noch stärker an!
Volker Bückmann Leiter Rübenbeschaffung Zentraleuropa
Damit hat weiterhin jeder unserer Rüben anbauer die Chance, auch und gerade we
Gute Gründe für die Industrierübe Stellvertretend für 2.000 Rübenanbauer, die bereits neue Liefer verträge für Industrierüben abgeschlossen haben, befragten Franz Hesse und Georg Sander zwei Landwirte aus den Regionen Hannover und Uelzen nach ihren Beweggründen für den Industrierübenanbau. Christian von Alten, Seelze
Die Industrierübe soll mich gegen »Niedrig preise von Weizen und Raps absi chern. Durch die Anwendung der Bezugs punktregelung ist bei mir die Frachtbelas tung von 2,75 auf 1,65 Euro je Tonne Rüben gefallen. Außerdem sind Industrie rüben jetzt so interessant, dass ich nicht mehr unbedingt teure Quotenlieferrechte kaufen oder pachten muss. Die durch Quo tenkürzung frei gewordenen Flächen bestelle ich mit Industrierüben. Somit halte ich den Rübenanteil in der Fruchtfolge stabil.
«
Cord Wilhelm Müller, Niendorf II, Kreis Uelzen
den Industrierübenanbau kann »ich Durch meinen Rübenanteil in der Fruchtfolge erhöhen und meinen Betriebserfolg ver bessern. Zusätzlich stellt sie einen sehr guten Vorfruchtwert in meiner Fruchtfolge – Rübe Getreide Kartoffel Getreide – dar.
«
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Rübe
Die Lagerung von Rübenbrei in einem Erdlagerbecken hat Potenzial. Er kann direkt in den Fermenter „gepumpt“ werden.
Zuckerrüben als Biogassubstrat Kennenlern-Aktion 2010 Die bisher längste Nordzucker-Kampagne
Wie effektiv ist der Einsatz von Zucker ging kalt und schneereich zu Ende. rüben als Rohstoff für Biogasanlagen aus Sicht der Anlagenbetreiber? Wie kann man prozessoptimiert und wett bewerbsfähig Zuckerrüben als Biogas substrat aufbereiten und ganzjährig lagern? Das sind die Fragen, auf die Nordzucker im Zuge der Kennenlern-Aktion 2010
mit etwa 35 Biogasanlagen in SchleswigHolstein Antworten finden will. Wie der Name „Kennenlern-Aktion 2010“ sagt, können die Biogasanlagen ohne großes Risiko und mit überschaubarem finanziel lem Aufwand die Zuckerrübe als Substrat einsetzen und praktisch testen, was die Zuckerrübe für die Biogasproduktion leis ten kann. Dazu werden etwa 30.000 Ton nen Rüben auf zwei zentralen Rübenum
Sønderborg
Tønder
Mehr als 30 Biogas anlagen testen im Rahmen der Kennen lern-Aktion 2010 Rübensubstrat für den Gärprozess in ihrer Biogasanlage.
Flensburg
Schuby Schleswig Husum
Eckernförde
Kiel
Rendsburg Heide
Plön
Albersdorf
schlagplätzen in Schuby und Albersdorf zu Rübensubstrat für Biogasanlagen auf bereitet und geliefert. Die Biogasanlagen haben zu 55 Prozent Rübenbrei, zu 40 Prozent gebröckelte Rüben (streichholz schachtelgroß) und zu fünf Prozent ganze Rüben geordert. Parallel testet Nordzucker den Logistikpro zess für die Herstellung und den Vertrieb des Biogassubstrats. Im Fokus steht hier natürlich die Rübenaufbereitung. Dazu ge hören die Entsteinung, die Herstellung von Rübenbrei und von streichholzschachtelgroßen Rübenstücken sowie die Rübenbrei lagerung. Für die Rübenanlieferung an die Umschlag plätze ist gewährleistet, dass die Zucker rüben ordnungsgemäß gewogen und die innere und äußere Qualität festgestellt wird. Dafür führt der Zuckerrübenanbauerver band Schleswig-Holstein in der Kampagne entsprechende Kontrollen durch. Ziel ist, substanzielle Erkenntnisse zu alternativen Verwendungsformen der Rübe auch wirtschaftlich zu unterlegen. Die Kennenlern-Aktion wird hierzu hoffentlich viele neue Erkenntnisse liefern.
Neumünster
Bad Segeberg
Itzehoe
Elmshorn Norderstedt Pinneberg Rübenumschlagplatz
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Biogasanlagen
Bad Oldeslohe
Claus Pommerehne Leiter strategische Rohstoffbeschaffung
Rübe
Markt im Blick
Polen – Attraktiver Defizitmarkt für Zucker Der polnische Zuckermarkt ist nach der Reform der Zuckermarktordnung (ZMO) der EU ein Defizitmarkt, denn es klafft eine signifikante Lücke zwischen dem national erzeugten Zucker und der Nachfrage und dem Konsumverhalten innerhalb des knapp 40-Millionen-Einwohner-Landes. Diese Lücke schließt Nordzucker mit der Raffination von Rohzucker aus Rohr und Rübe. Verantwort lich für diesen attraktiven Markt ist die Nordzucker Eastern Europe GmbH.
Mit Blick auf die anspruchsvollen Kunden konnte das Werk Chełmza zahlreiche Erfolge verbuchen. ist es in diesem Jahr gelungen, Rüben rohzucker aus der schwedischen Zucker fabrik Örtofta zu raffinieren und im Markt abzusetzen. Hervorragende Qualitäten wurden produziert, die mit Blick auf die Wünsche namhafter Getränkehersteller alle Anforderungen erfüllen.
Der in Polen erzeugte Zucker deckt nicht die Nachfrage der 40 Millionen Einwohner.
l So
Chełmza – polnisches Werk mit Tradition Die erste Rübenkampagne bestritt das Werk Chełmza im Jahre 1882. In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts verarbeitete Chełmza Zucker aus Kuba in kurzen Raffina tionskampagnen. Die Ausbeuten der einzelnen Produkte waren sehr niedrig. 2008 schließlich wurde über den Bau der Raffinationsanlage neben der Rübenverarbeitungs anlage entschieden. Dadurch wird in der Zwischenzeit die Anlage besser ausgenutzt. Vor zwei Jahren wurde in Chełmza nur Rohrrohzucker verarbeitet. 2009 – nach dem Erwerb der nordeuropäischen Zuckerfabriken durch die Nordzucker – wurde neben Rohr- auch Rübenrohzucker aus Örtofta verarbeitet. 2010 hat Chełmza bereits die dritte Raffinationskampagne gefahren – diesmal nur mit Rübenrohzucker aus Örtofta. Dank einiger Anpassungen in der Technologie war es möglich, eine durchschnittliche Tagesverarbeitung von mehr als 960 Tonnen pro Tag zu erreichen.
l Chełmza
hat in diesem Jahr 40 Tage lang Rübenrohzucker raffiniert. Dabei ist es gelungen, die Heizenergie um sieben Prozent zu reduzieren und den Kalk steinverbrauch um 30 Prozent zu sen ken. Während des Raffinationsbetriebs bezog das Werk keinen Strom vom Netz – ganz im Gegenteil: Der Überschuss wurde ausgespeist.
l Während
der Raffinationskampagne wurden – mit positivem Ergebnis – Außenaudits des Systems ISO 22000, zwei Kundenaudits, ein internes Kon zernaudit sowie ein internes Audit durch ein anderes Werk durchgeführt. Sowohl Chełmza als auch das zweite polnische Werk Opalenica haben auch das KosherZertifikat für den erzeugten Zucker er halten.
l Die
Produktion verlief unfallfrei.
Organisation, Technologie sowie neue Erfahrungen in allen Produktionsschritten lassen mit Optimismus in die Zukunft bli cken und geben gute Grundlagen für die erhebliche Erweiterung der Raffination in den nächsten Jahren.
Dr. Piotr Wawro Vorstand Technik Nordzucker Polska
Joachim Rüger Leiter Technik Osteuropa
Nordzucker-Werk Chełmza: 2010 hat das Werk seine dritte Raffinationskampagne mit Erfolg absolviert.
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Markt & Kunde
Ab Oktober 2010 kommen die „regionalisierten” SweetFamilyPackungen auf den Markt: Das Herkunftssiegel und norddeutsche Rezepte auf der Rückseite stehen für Qualität aus der Region.
SweetFamily setzt auf Herkunft und Tradition Regionalität ist für Nordzucker kein Trend, sondern gelebte Tradition. Die blaue Marke SweetFamily mit ihren mehr als 30 Pro dukten steht für Vielfalt und Genuss aus heimischer Erzeugung. SweetFamily wird künftig seine Aktivitäten stark mit Regio nalität und Unternehmenstradition verknüp fen. Vor allem der Gedanke „Regionalität“ und „Transparenz in der Herstellung“ sind für Verbraucher immer wichtiger, wenn es um die Wahl der Lebensmittel geht.
ersten Packungen auf den Markt. Flankie rend greifen Broschüren norddeutsche Rezepte mit „norddeutschen Bildwelten“ auf. Die Broschüren sind ab Oktober im Internet erhältlich und werden auch wäh rend einer Verkostungspromotion zum The ma Backen in den Supermärkten verteilt. Darüber hinaus werden auch die Werks führungen, die ab Oktober in allen deut
schen Werken stattfinden, diese Schwer punkte aufgreifen und für den Besucher noch attraktiver gestaltet.
Simone Nickel Produktmanager Handel
Diese Punkte werden auch in zukünftigen Kommunikationsmaßnahmen eine zentra le Stellung einnehmen. Eine wichtige Rolle dabei spielen die Verpackungen, da sie den Blick auf sich ziehen und millio nenfach über den Ladentisch gehen. Doch wie lenkt man den Blick des Verbrau chers? Ein Siegel wird fortan Verpackungen zieren, das „Tradition“ und „Herkunft“ un terstreicht. Außerdem greifen die Packungs rückseiten norddeutsche Themen auf wie zum Beispiel „das original norddeutsche Waffelrezept“ oder „die TeeZeremonie in Ostfriesland“. Im Oktober kommen die Original norddeutsche Rezepte auf den neuen SweetFamily-Packungen unterstreichen die regionale Herkunft der Produkte.
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Gelieren für die Region Eine Aktion von SweetFamily und dem BUND zum Schutz heimischer Obstsorten Seit Beginn der Geliersaison fördert SweetFamily gemeinsam mit dem BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.) und regionalen Handels partnern Projekte in Norddeutschland, die dem Erhalt und Schutz heimischer Obst sorten im Norden dienen. Regionalität und der Gedanke „Zurück zur Natur“ sind für den Verbraucher zu nehmend wichtiger, wenn es um Lebens mittel geht. Eng damit verknüpft ist der Wunsch nach traditioneller Zubereitung. Dazu gehört natürlich auch das Einmachen und Gelieren. Daher greifen Verbraucher gern ins Gelierregal und bereiten ihre Marmeladen selbst zu – am liebsten mit Obst aus ihrer Region. Diesen positiven Trend möchte SweetFamily unterstützen.
So konnte als Kooperationspartner der BUND für Umwelt und Naturschutz Deutsch land als einer der großen Umweltverbände in Deutschland gewonnen werden. Als Anbieter von qualitativ hochwertigen Gelierprodukten engagiert sich die Marke daher aktiv für Projekte dieser Organisa tion, die sich für den Schutz heimischer Obstsorten und damit für die natürliche Sortenvielfalt im Norden stark machen. In den Werbebroschüren des Handels wurde über das Engagement berichtet und die Verbraucher aufgefordert, durch den Kauf von SweetFamilyProdukten wie Gelierzucker 2:1 und 3:1 dieses zu unter stützen.
ter www.sweetfamily.de informieren. Auf der Burg Lenzen in Brandenburg beispiels weise werden auf einer Wiese 100 Bäume alter Obstbaumsorten gepflanzt. Medial begleitet wurde die Initiative durch Presseberichte sowie RadioKooperations Beiträgen mit Interviews der Projektverant wortlichen über die Initiative und die regio nalen Projekte. Die Aktion wurde parallel auf den Websites der Sender eingebunden.
Über die Aktion und die einzelnen Pro jekte können sich Interessierte online un
Anika Bleikamp Produktmanager Handel
Gelieren und heimische Obstsorten erhalten! Ein Gemeinschaftsprojekt vom BUND, SweetFamily von Nordzucker und der EDEKA Nord für den Erhalt heimischer Obstsorten in Ihrer Region für die Region. Wir setzen Naturschutzprojekte in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zum Erhalt gefährdeter Biotope und der natürlichen Sortenvielfalt in der Region um. Mit dem Kauf von SweetFamily Gelierzucker 2:1 und 3:1 unterstützen Sie die weitere Durchführung der Projekte. Nähere Infos:
SweetFamily Gelierzucker 3:1 500 g Packung
SweetFamily Gelierzucker 2:1 500 g Packung
www.sweet-family.de
Gemeinsames Engagement für heimische Obstsorten: SweetFamily und BUND setzen sich für den Erhalt von Sortenvielfalt im Norden ein.
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Gut bedacht in die Kampagne Das Clauener Silo bekam ein neues Stahlkuppeldach Bereits im Frühjahr 2009 wurde festge stellt, dass das Holzdach des Clauener 80.000-Tonnen-Zuckersilos beschädigt war. Ursache waren ungleichmäßige Setzungen während der Befüllung und Entleerung des Silos. Dadurch war es zu einer ovalen Verformung des Silos gekommen, die das Silodach nicht ausgleichen konnte.
Während der Reinigung des Silos wurde festgestellt, dass auch die Beschichtung der Silowand erneuert werden muss. Der Einbau der neuen Stahlbinder des Kup peldachs, Isolierungsarbeiten und die Beschichtung werden zum Kampagne beginn abgeschlossen sein, so dass das
Clauener Silo wieder ohne Einschränkung zur Verfügung steht.
Zoltán Tóth Direktor Werk Clauen
Nach der Siloentleerung wurde das Dach übergangsweise mit Hilfe einer Stahlbrücke entlastet, an die die zuführende Band brücke gehängt wurde. Entsprechend einem Sicherheitsgutachten wurde das Silo in der Kampagne 2009 nur mit 60.000 Tonnen befüllt. Während der vergangenen Kampagne war die Setzung des Silos regelmäßig gemes sen worden. Ergebnis war, dass die bis herige Holzkonstruktion nach der Ovalisie rung der Wand nicht mehr ausreichend belastbar ist. Statt des bisherigen fixierten Holzdachs wurde ein neues schwimmen des Stahlkuppeldach geplant, das die Ovalisierung der Wand kompensieren kann. Das Silo wurde zügig bis Ende April entleert, damit Umbau und Demontage des alten Holzdachs beginnen konnten. Wegen ungleichmäßiger Setzungen lange eingerüstet: 80.000-Tonnen-Zuckersilo in Clauen.
Termine Ab dem 1. Oktober 2010
16.–19. November 2010
l Führung
l Nordzucker
in allen deutschen Werken während der Kampagne
auf der Bioenergy Decentral
9./10. Oktober 2010 l Herbstmarkt
Im Rahmen der EuroTier (16. – 19. November 2010) hat sich die Bioenergy Decentral als separater Messeauftritt etabliert. Schwer punktmäßig wird die Energieerzeugung aus Holz, Biomasse und Fotovoltaik präsentiert. Unter dem Motto „Biogas aus Zucker rüben“ stellen auf einer Demonstrationsfläche im Freigelände etwa 25 Technikhersteller ihre Maschinen zur Aufbereitung von Zuckerrüben zu Biogassubstrat vor. Auch Nordzucker hat einen Messestand in Halle 26 Stand M 35. Wenn Sie mehr über die Verwendung von Zuckerrüben für die Biogasproduktion wissen wollen, schauen Sie gern vorbei!
auf der
Marienburg 6./7. November 2010 l Mumme-Meile
Braunschweig
15. Oktober 2010 l Quartalsbericht
Zwischenbericht Nordzucker AG Geschäftsjahr 2010/11 1. Quartal 1. März bis 31. Mai 2010
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pro Portion (eine Portion entspricht 50g)
Energie
113 kcal 6% Richtwerte in % für Tageszufuhr
pro Portion (eine Portion entspricht 50g)
Zucker
Fett
gesättigte Fettsäuren
Salz
1%
2%
5%
Wie die EU-Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel am Ende aussehen wird, ist weiter offen. Die umstrittene Ampel-Kennzeichnung hat das EU-Parlament abgelehnt.
10g 0,8g 0,3g 0,3g 11%
Richtwerte in % für Tageszufuhr
Die Ampel ist vom Tisch Am 16. Juni 2010 hat die erste Lesung im Europäischen Parlament (EP) zur EULebens mittelinformationsverordnung stattgefun den. Diese Verordnung soll das geltende Nährwert und Kennzeichnungsrecht ab lösen. Das Parlament stimmte klar gegen die Ampelkennzeichnung. Bei der Ampel kennzeichnung sollten Fett, Zucker und Salzgehalte gekennzeichnet werden mit hilfe einer Einstufung in grüne, gelbe oder rote Bereiche, wobei die Abstufungen eines solchen Farbsystems nicht wissen schaftlich abgesichert waren. Auch frei willige nationale Systeme wie zum Beispiel in Großbritannien wurden vom Europa parlament abgelehnt.
Eine Einigung wurde hinsichtlich einer verpflichtenden Nährwertkennzeichnung erzielt. Derzeit stehen Energie, Fett, gesät tigte Fettsäuren, Zucker und Salz zur Dis kussion. Zusätzlich zu diesen Angaben soll eine so genannte GDAKennzeichnung auf der Vorderseite der Lebensmittelverpackung verpflichtend werden. Die GDAKennzeich nung gibt den prozentualen Energieanteil eines Lebensmittels pro 100 Gramm bezo gen auf den Tagesbedarf einer durchschnitt lichen Frau (2.000 Kilokalorien pro Tag) an. Weiterhin sprach sich das Europäische Par lament für eine Ausweitung der Herkunfts kennzeichnung aus. Inwieweit diese ver
pflichtend oder wie diese ausgestaltet wird, ist ebenfalls noch in Diskussion. Die Verordnungsvorlage wird zunächst dem Ministerrat vorgelegt. Da hier keine einheitliche Position zu erwarten ist, wird der Entwurf mit großer Wahrscheinlichkeit in die zweite Lesung des Europäischen Par laments gehen, somit ist mit Ergebnissen nicht vor Ende Frühjahr 2011 zu rechnen.
Marion Schaefer Manager Verbraucherschutz und Managementsystem
Norddeutsche Flüssigzucker GmbH & Co. KG übernimmt FlüssigzuckerAktivitäten Seit Mai 2010 bündelt die neu gegründete Gesell schaft Norddeutsche Flüssigzucker GmbH & Co. KG (NFZ) alle FlüssigzuckerAktivitäten, die bislang in der Nordzucker GmbH & Co. KG lagen. Für alle 67 Mit arbeiter der beiden Standorte in Groß Munzel und Nordstemmen bestehen Aufgaben und Zuständig keiten unverändert fort. Als Geschäftsführer der NFZ wurde Rudolf Podolsky, Direktor des Werks Nordstem men, bestellt. Die Neugründung der NFZ ist unter an derem Teil einer Strukturbereinigung der Tochter tsd gesellschaften der Nordzucker.
Das Flüssigzuckerwerk in Groß Munzel gehört jetzt zur NFZ.
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Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit Neuer Pflichtnachweis fordert Treibhausgas-Bilanz von der Rübe bis zum Ethanol Kennen Sie Ihren persönlichen Kohlen dioxid-Fußabdruck? Den Ihres Autos oder Ihrer letzten Urlaubsreise? Wer genau hinsieht, entdeckt inzwischen häufiger freiwillige Hinweise auf den so genannten Carbon Footprint von Produkten und Diensten. Unternehmen versprechen sich davon Vorteile beim Endverbraucher. Bis zum Beispiel 500 Gramm Erdbeeren aus Spanien in deutschen Küchen ankommen und die Plastikschale ordnungsgemäß entsorgt ist, sollen ganze 442 Gramm CO2 an die Atmosphäre abgegeben sein. 59,12 Gramm CO2 schlagen für eine Tasse Kaffee zu Buche. Beides sind Beispiele einer Pilotstudie, an der sich 2009 zehn deutsche Unternehmen mit ausgewählten Produkten beteiligten. Während anderswo noch nach praktikablen Wegen zu klimafreundlicheren Produkten und Standards für die Bewertung gesucht wird, beginnt für Bioethanol der fuel 21 am 1. Januar 2011 das Zeitalter geprüfter Nachhaltigkeit. Zertifikat im Herbst „Der Nachhaltigkeitsnachweis fordert uns deutlich mehr ab, als die Errechnung des Carbon Footprint“, sagt Dr. Albrecht Schaper. „Festgelegt sind Zielwerte sowie ökologische Kriterien, die nachprüfbar einzuhalten sind.“ Schaper hat die Nord zucker-Tochter auf das Inkrafttreten der Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung (Biokraft-NachV) in Deutschland vorbe
reitet. Das begehrte Zertifikat erhielt die fuel 21 Ende August. „Ohne gültigen Nach haltigkeitsnachweis des Herstellers sind Bio kraftstoffe in Deutschland ab Januar nicht mehr förderungswürdig“, betont Schaper. „Weder die aus heimischer Produktion noch die Importe. Hersteller, die den Nach weis nicht erbringen, verlieren dann die Steuerbegünstigung für Biokraftstoffe und dürfen nicht mehr in die Beimischung ver kaufen.“ Treibhausgasbilanz von der Rübe bis zum Ethanol „Für den Nachhaltigkeitsnachweis der fuel 21 haben wir die Treibhausgasbilanz ermittelt, die über die gesamte Produk tionskette reicht: angefangen beim land wirtschaftlichen Betrieb und der Rübe bis zur Produktion der fuel 21 und zum markt fähigen Bioethanol.“ Inbegriffen sind alle Transporte und die komplette Produktion in allen norddeutschen Nordzucker-Wer ken. Die dazu nötigen Werte ermittelten Nordzucker und fuel 21 auf Basis von Ver brauchsdaten für Kohle, Öl und andere Hilfsstoffe nach dem EU-Katalog mit ver bindlichen Standardwerten. Und warum reicht der Nachweis nicht nur für die Werke, die tatsächlich Dicksaft für die fuel 21, und für die Rübenanbauer, die Ethanolrüben erzeugen? „Rübe ist Rübe“, nickt Schaper. „Wir binden alle ein, damit eine flexible und kontinuierliche Rohstoff versorgung der fuel 21 sichergestellt wer den kann.“
Grenzwerte sinken 2017 Mit dem Ergebnis der Treibhausgasbilanz muss fuel 21 nachweisen, dass der Treib hausgas-Ausstoß der gesamten Prozess kette um mindestens 35 Prozent unter dem Wert vergleichbarer fossiler Kraftstoffe liegt. Ab 1. Januar 2017 sinkt der einzuhaltende Wert weiter auf mindestens 50 Prozent. „Darin steckt der Auftrag aus der Erneuer baren Energien-Richtlinie der EU, die gesam te Prozesskette kontinuierlich auch mit Blick auf Klimafolgen und Ökologie zu verbes sern.“ Zusätzlich müssen die Rübenan bauer gewährleisten, dass sie festgelegte Nachhaltigkeitskriterien beim Rübenanbau einhalten. Alles in allem ist der neue Pflicht nachweis ein stattlicher Rechen- und Prüf akt für fuel 21 und Nordzucker als Erst erfasser der Ethanolrüben. Unter Aufsicht der Bonner Bundesanstalt für Landwirt schaft und Ernährung (BLE) wird er nach dem REDcert-System von zugelassenen Zertifizierungsstellen jährlich neu durch geführt, damit Bioethanol aus Klein Wanz leben nachhaltig auf den Markt gelangt. Schaper kann dem Zertifikat trotz einiger Mehrarbeit, die es der fuel 21 und Nordzucker bereitet, Positives abgewin nen: „Wir sind Vorreiter in Sachen Nach haltigkeitsnachweis“, sagt er. „Der Nach weis ist weiterer Teil des Qualitätsmanage mentsystems der fuel 21 und der Nordzucker. Dadurch, dass wir alle Werke und alle Rübenanbauer in die Prüfung integrieren, kann der Nachweis nach Bedarf relativ einfach auf Produkte wie zum Beispiel Melasse ausgeweitet werden.“
Durchführung der Zertifizierung
Rübe Anbauer ● Gibt eine Selbsterklärung zum nachhaltigen Anbau ab. Drei Prozent der Betriebe werden vor Ort überprüft
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Zuckerfabrik Ersterfasser ● Muss zertifiziert sein ● hält die Selbsterklärungen der rübenliefernden Betriebe bereit
fuel 21
Kunde
Bioethanolhersteller ● Muss zertifiziert sein ● Erstellt Nachhaltigkeitsnachweise
Mineralölfirma ● Muss den Nachhaltigkeitsnachweis vorweisen, um Bioethanol beimischen zu können
Damit Ethanol aus Klein Wanzleben förderungswürdig bleibt, muss fuel 21 ab dem 1. Januar 2011 die Treibhausgas bilanz über die gesamte Prozesskette erstellen und zertifizieren lassen.
Landwirte müssen Nachhaltigkeitskriterien beim Rübenanbau einhalten.
Außer der fuel 21 müssen alle Nordzucker-Werke eine Treibhausgasbilanz erstellen.
Fossile Energieträger sollen folgen Und wie steht es nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko um die Nachhaltigkeit fos siler Energieträger? „Ich kenne bisher kei nen anderen Wirtschaftsbereich, der Nach haltigkeit bereits von Staats wegen lücken los nachweisen muss“, antwortet Schaper.
Allerdings sehe die Erneuerbare-EnergienRichtlinie künftig auch für die Hersteller fos siler Energieträger in der EU Treibhausgas bilanzen vor. Bis es hier zu verbindlichen Verordnungen und Grenzwerten kommt, sieht er allerdings noch einige Liter Benzin durch den Tankstutzen fließen.
Mineralölfirmen dürfen Ethanol ohne Nachhaltigkeits nachweis bald nicht mehr beimischen.
Susanne Dismer-Puls Freie Autorin
Prüfbesuch vom Zertifizierer Wie Landwirte den nachhaltigen Rübenanbau nachweisen Neue Verordnungen stehen bei Landwirten nicht hoch im Kurs. Vor der Prüfung zum Nachhaltigkeitsnachweis für Ethanol der fuel 21 braucht kein Rübenanbauer Angst zu haben. Die neue Nachhaltig keitsverordnung für Biokraftstoffe bedeutet keinen großen zusätz lichen Aufwand. Drei Prozent der Betriebe werden vor Ort überprüft Jeder Rübenanbauer der Nordzucker erklärt seinen nachhaltigen Rübenanbau mithilfe einer vorbereiteten Selbsterklärung, die er ab 2010 jährlich im Mai bekommt und ausgefüllt an sein NordzuckerRübenbüro zurücksendet. Außerdem schreibt die Verordnung vor, dass die Zertifizierungsstelle drei Prozent der Betriebe auch vor Ort überprüft. Welche Anbauer besucht werden, entscheidet der Zerti fizierer. Besuch vom Zertifizierer Nach Terminabsprache bekamen die ersten Betriebe bereits Anfang August Besuch vom Zertifizierer und dem zuständigen Anbauberater. Ende September werden die Prüfungen fortgesetzt und sollen im Herbst abgeschlossen werden. Geprüft werden jeweils folgende Angaben: 1. Stimmen die angegebenen Zuckerrübenschläge auf der Selbsterklärung? 2. Stammen die Zuckerrüben von schützenswerten Flächen? 3. Liegt der Nachweis über die Einhaltung der Cross-ComplianceVorgaben vor? 4. Liegen die Flächen in einem Schutzgebiet (Naturschutz-, Landschaftsschutzgebiet), und wenn ja: Gibt es Schutzgebiets auflagen und werden diese eingehalten? 5. Liegt ein Flächennachweis (Karte) über Feldblöcke, Flurstücke oder Schläge vor?
Unterlagen bereithalten Mit Hilfe des Agrarantrags 2010 werden die in der Selbsterklärung angegebenen Zuckerrübenschläge überprüft. Ob es sich dabei um schützenswerte Flächen handelt, wurde anhand des Agrarantrags 2007 und des Bewilligungsbescheids 2007 überprüft. Wurden die Flächen schon 2007 als Acker genutzt, so gelten sie als nicht schüt zenswert. Als Nachweis der Einhaltung der Cross-Compliance-Vor gaben dient der Bewilligungsbescheid 2009 und der Zahlungseingang. Mithilfe des Feldblockfinders wird in Niedersachsen und in SchleswigHolstein der Nachweis erbracht, ob die Fläche in einem Naturschutzoder Landschaftsschutzgebiet liegt. In Sachsen-Anhalt wird das im Agroview, dem Programm für die Online-Versendung des Agrar antrages, angezeigt. Sollte die Fläche im Schutzgebiet liegen und keine Auflagen für den Anbau von Zuckerrüben aufweisen, wird dies mit einem Anruf bei der zuständigen Behörde überprüft. Der Flächen nachweis wurde in Sachsen-Anhalt ebenfalls mit dem Kartenmaterial im Agroview-Programm, in Niedersachsen mit dem entsprechenden Andi-Programm erbracht. Die Karten mussten nicht ausgedruckt vor liegen, sondern konnten auch digital am Bildschirm gezeigt werden. Stichprobenartig wurden bei einigen Betrieben Rübenschläge im Feld angesehen. Wer die nötigen Unterlagen bereithält, sollte für die Überprüfung etwa 45 Minuten einplanen. Probleme traten in der Regel nur dort auf, wo Flächen neu in die Bewirtschaftung genommen wurden und im Agrarantrag 2007 noch nicht aufgeführt waren. Hier half meist ein Anruf bei der zuständigen Antragsstelle, die den Nachweis einer Ackerfläche vor 2007 erbringen konnte. Wichtig ist, dass die Angaben in der Selbsterklärung korrekt sind.
Rolf Hoffmann Erneuerbare Ressourcen
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Nordzucker in Bockerode.
Nordzucker auf den DLG-Feldtagen Thema Nr. 1: die neuen Industrierübenverträge Mitte Juni 2010 fanden auf dem Ritter gut Bockerode südwestlich von Hannover die DLG-Feldtage statt. Diese von der DLG alle zwei Jahre organisierte „Messe auf dem Feld“ lockte über 21.000 Fach besucher nach Bockerode. Unter hervor ragenden Wetterbedingungen konnten Interessierte sich rund um den modernen Pflanzenbau informieren. Nordzucker präsentierte sich mit dem Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer e. V. (DNZ), der Arbeitsgemeinschaft zur För derung des Zuckerrübenanbaus (Arge Nord), dem Landwirtschaftlichen Infor mationsdienst Zuckerrübe (LIZ) sowie fuel 21 auf einem gemeinsamen Stand.
Rechtzeitig zu den DLG-Feldtagen hatten die Nordzucker und der DNZ die Modali täten zur Rübenbezahlung ab 2011 ver einbart. Die Feldtage boten dabei die ide ale Gelegenheit, diese zu präsentieren. In unzähligen Gesprächen erläuterten Mitar beiter die neuen Regelungen zur Rüben bezahlung. Die Rübenanbauer begrüßten, dass eine Wahlmöglichkeit zwischen fes tem und variablem Rübenpreismodell besteht. Die Resonanz der Besucher auf die neuen Verträge war durchweg positiv. Weitere Infos in Feld und Zelt Neben der Präsentation im Zelt zu den Industrierüben gab es weiteres Interessan
tes zu sehen: Auf dem LIZ-Stand im Zelt wurden zum einen Ideen aus der Praxis für die Praxis ausgestellt und auch prä miert, zum anderen zeigte das Forschungs zentrum Jülich mittels Computertomogra fie, wie Zuckerrüben auf Stress durch Unkrautbekämpfungsmittel (Herbizide) reagieren. Auch im Feld gab es einen viel beachteten Versuch, bei dem zahlreiche Besucher die Nachwirkung von Herbiziden nach Mais sehen konnten. Ein weiteres Highlight im Feld stellte die von Georg Sander mitentwickelte Schlitz rübendrillmaschine dar. Unzählige Besu cher aus dem In- und Ausland nahmen dieses Gerät in Augenschein. Da die Rü ben auf dem Versuchsfeld mit dieser Ma schine gesät wurden, konnten sich die
Die niedersächsische Agrarministerin Astrid Grotelüschen (Mitte) besuchte ebenfalls die DLG-Feldtage. Von links nach rechts: Dr. Michael Gauß, Dr. Niels Pörksen, Christian Kionka, Astrid Grotelüschen, Carl-Albrecht Bartmer (Präsident DLG), Dr. Bernd Kämmerling (Leiter LIZ), Dr. Andreas Windt.
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Kaiserwetter lockte viele Fachbesucher zur „Messe auf dem Feld”.
Besucher direkt vom Resultat überzeugen. Ergänzt wurden alle Themen mit informa tiven Postern zu Pflanzenschutz, Dün gung, Biogas und auch der neuartigen Entblattungstechnik.
Im Gespräch: (v. l.) Dr. Niels Pörksen, Arthur Stolte und Helmut Bleckwenn.
Neben dem fachlichen Angebot erfreute sich auch das kulinarische Angebot reger Nachfrage, vor allem die Zuckerrüben schnecken (die tatsächlich mit Rübenblatt gefüllt waren) fanden großen Anklang.
Dr. Andreas Windt
Manager Anbauberatung
Austausch unter Kollegen Fachexkursion slowakischer Rübenanbauer nach Niedersachsen Der Austausch mit ihren deutschen Be rufskollegen stand im Mittelpunkt einer Nordzucker-Fachexkursion von slowaki schen Rübenanbauern, die anlässlich der DLG-Feldtage stattfand. Den slowakischen Agronomen, die Betriebe von bis zu 3.000 Hektar je Betrieb bewirtschaften, wurde ein vielfältiges Fachprogramm mit Schwer punkt Rübenanbau und regionalen Beson derheiten unterschiedlicher Betriebe in Niedersachsen geboten. Erst in den Melkstand, dann auf den Traktor Erste Station war der landwirtschaftliche Gemischtbetrieb von Cord Lattwesen aus Hohnhorst bei Bad Nenndorf. Milchproduk tion auf sehr hohem Leistungsniveau in Ver bindung mit intensivem Acker- und natürlich
Rübenbau prägen den Betrieb. Diese – in deutlich größeren Dimensionen – auch für slowakische Betriebe typische Kombination bot reichlich Stoff für Gespräche, zum Bei spiel über die richtige Bemessung und Plat zierung der anfallenden organischen Dünger im Rahmen der Fruchtfolge. Aber auch der Unterschied in der Arbeitserledigung durch Familienarbeitskräfte im Vergleich zu den in der Slowakei fast ausschließlich angestellten Arbeitskräften wurde lebhaft diskutiert. Dass der Pflanzenschutz überwiegend in den Abend-, aber auch Nachtstunden (nach dem Melken) erledigt wird, war für die Slowaken kaum zu glauben. Welcher Zinken für welchen Zweck? Nur wenige Kilometer entfernt besuchten die Gäste den Landmaschinenhersteller Knoche
in Bad Nenndorf. Nach einer Führung durch Senior-Chef Heinrich Knoche tauschten sich die Landwirte mit dem Landmaschinenfach mann speziell zu Mulchsaatverfahren und dafür geeignete Technik aus. 70 Tonnen pro Hektar müssen sein Nachfolgend präsentierte Arnd von Hugo seine ackerbaulichen Schwerpunkte am Standort Wichtringhausen, wo er Flächen im Rahmen eines Bewirtschaftungsvertrags führt. Hervorragende Rübenbestände mit hoher Ertragserwartung und Themen wie Mulchsaat, angepasste Stickstoffdüngung oder optimale Bestandesdichte bestimmten die Gespräche nach der Feldbesichtigung bei Kaffee und Kuchen am Wasserschloss Wichtringhausen. Am Folgetag nutzten die slowakischen Landwirte die Gelegenheit zum Besuch der hervorragend organisierten DLG-Feldtage, um anschließend mit einer Unzahl von Anregungen und neuen Ideen die Heimreise anzutreten.
Dr. Ulf Wegener Manager Rohstoffbeschaffung International
Heinrich Knoche (4. von links) erläutert den Vorteil einer Kurzscheibenegge bei der flachen Stoppel bearbeitung zur Vorbereitung der Mulchsaat von Zuckerrüben.
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Tr e f f p u n k t
Mehr als 1.600 Besucher folgten der Einladung zum zentralen Rübentag der Nordzucker Polska.
Guter Besuch der Rübentage in Polen und der Slowakei Auf den Feldern der Landwirtschafts schule in Trzcianka im Gebiet Opalenica fand am 17. Juni der 12. Zuckerrübentag der Nordzucker Polska statt. Jarosław Kamieniarz, Vorstandsvorsitzender Nordzucker Polska, begrüßte rund 1.600 Teilnehmer bei herrlichem Wetter und vorbildlich angelegten Versuchs feldern.
Lebhafte Diskussionen um die beste Produktionstechnik prägten das Bild entlang den Felddemonstrationen.
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Landwirte setzen weiter auf die Rübe Dr. Gerd Jung, Mitglied der Geschäfts leitung der Nordzucker, hat in seiner Begrüßungsansprache die bisherigen Auswirkungen der reformierten Zucker marktordnung und die damit verbunde nen Konsequenzen vorgestellt und über die Zukunft des Rübenanbaus und der Zuckerproduktion in Polen und Europa informiert. Nach schmerzlichen Einschnit ten blicke man nun wieder positiv in die Zukunft. Die Größe der um Nordic Sugar erweiterten Nordzucker als starke Num mer zwei in Europa biete gute Vorausset zungen für einen stabilen Zuckerrüben anbau in Polen. Der Geschäftsführer des Zuckerrübenanbauverbandes in der Region Wielkopolska, Ryszard Napierała, unterstrich, dass die Änderungen, die in der Zucker wirtschaft geschehen sind, auch die polni schen Zuckerrübenanbauer beeinflussen. Trotzdem wollen die polnischen Rüben anbauer auch in Zukunft, bei guten Rah menbedienungen, Zuckerrüben anbauen.
Felddemonstrationen mit großer Resonanz Nach den Vorträgen schauten sich die Teilnehmer die Versuchsflächen und die Maschinenausstellung an. Demonstra tionsparzellen zeigten die Probleme der verschiedenen Techniken der Bodenbear beitung. Andere Parzellen demonstrierten häufige agrotechnische Fehler wie zum Beispiel zu tiefe Aussaat, zu fein bearbeite ter Boden und Bodenverdichtung oder auch den Einfluss der verschiedenen Aus saattermine und Herbizidschäden für das Rübenwachstum. Die hohe Besucherzahl bestätigte das gro ße Interesse am Zuckerrübenanbau und zeigt das Bedürfnis und den Willen nach Wissensverbesserung. Jarosław Kamieniarz Vorstandsvorsitzender Nordzucker Polska
Tr e f f p u n k t
Moderne Anbauverfahren im Fokus Am 2. Juni 2010 hat Považský cukor in Zu sammenarbeit mit der Agrargenossenschaft Devio Nové Sady und dem Zuckerrübenan bauerverband der Slowakei den 10. Rüben tag veranstaltet. Ivan Oravec, Vorsitzender der Agrargenos senschaft PD Devio Nové Sady, eröffnete die Veranstaltung und informierte die Teilnehmer über den aktuellen Diskussionsstand der ge meinsamen Europäischen Agrarpolitik nach 2013. Dr. Gerd Jung, Mitglied der NordzuckerGeschäftsleitung, präsentierte die aktuellen Entwicklungen im Nordzucker-Konzern mit dem Fokus auf den Erwerb der Nordic SugarGruppe.
Lieferrecht ist rar und gefragt Eine Folge des neuen Liefervertrags nach der Reform war die teilweise Umverteilung von Lieferrechten zwischen Rübenanbauern, die in der Vergangenheit ihr Lieferrecht nicht voll erfüllten, auf die erfolgreichen, nahe an der Fabrik gelegenen Rübenanbauer. Richard Šulík, Rohstoffvorstand von Považský cukor, berichtete von aktuell sehr hoher Nachfrage nach Lieferrechten. Ertragssteigerung In den umfangreichen Anbauempfehlungen wurden die Rübenanbauer intensiv zu den Themen Mulchsaat von Zuckerrüben, geziel te und effektive Unkrautbekämpfung sowie
schwellenorientierter Fungizideinsatz beraten. Besichtigungen von Felddemonstrationen und Exaktversuchen zu diesen und weiteren Themen wurden im Anschluss angeboten. Der Rübentag war ein erfolgreiches Treffen, um einen Austausch von Informationen und Beratungsempfehlungen mit dem Ziel weite rer Effektivitätssteigerungen im Zuckerrüben anbau zu erreichen.
Richard Šulík Rohstoffvorstand Považský cukor
NDR-Landpartie-Fest 2010
Besuchermagnet Marmeladen-Rühr-Station Mehrere 10.000 Besucher hat das NDRLandpartiefest Ende Mai auf das malerische Jagdschloss in Springe gelockt. Mehr als 100 Aussteller präsentierten sich: Von Rosen über Korbflechter hin zu diversen Leckereien war für jeden Geschmack etwas dabei. Im Nordzucker-Zelt gab es viel zu sehen und zu probieren. Ein Modell der Zucker fabrik Clauen, eines Bauernhofs, einer Biogasanlage und natürlich eines Feldes zog die großen und kleinen Besucher ma gisch an. Mähdrescher, Rübentransporter sowie diverse andere Landmaschinen in Aktion faszinierten die Zuschauer. Ein weiterer Besuchermagnet war die Nordzucker-Marmeladen-Rühr-Station mit
Landpartiemoderatorin Heike Götz (Mitte) umringt von Mitarbeitern und Landfrauen. (V.l.): Matthias Kranz, Daniela Gierth, Insa Ciesinger, Cornelia Pape, Ursula Bollmann, Dennis Reimer, Karin Alpers.
dem neuen SweetFamily 1-2-3-Fruchtauf strich. Gegen eine kleine Spende konnten die Kinder ihre Marmelade selbst anrüh ren, abfüllen und ihr Etikett selbst gestal ten. Der Erlös ging an das LandfrauenProjekt „Kochen mit Kindern“. Dahinter steckt die Idee, dass Landfrauen Kindern in Schulen und Kindergärten einfaches und vor allen Dingen gesundes und aus gewogenes Essen näher bringen. Auch unsere Verkostungsaktion „Geschmack des Jahres“ war ein Renner. Von allen Seiten war immer nur zu hören „Hmm“, „lecker“ oder: „Darf ich noch eins“? Dank der großartigen Hilfe der Landfrauen aus dem Springer Umkreis waren stets Kost proben zur Hand.
Scheckübergabe an die Landfrauen nach dem erfolgreichen NDR-Landpartiefest in Springe.
Am Sonntagnachmittag kam NDRLandpartie-Moderatorin Heike Götz zu einem kurzen Besuch mit ihrem Team auf unseren Stand. Vorstandsvorsitzender Hartwig Fuchs und Christian Kionka, Leiter Zentrale Öffentlichkeitsarbeit, brachten ihr das Thema Zucker und Zuckergewinnung ein wenig näher. Die Resonanz auf unsere süße Erlebniswelt war überragend.
Daniela Gierth Referentin Sponsoring
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Stadtfrühstück in Uelzens Marktstraßen.
Nordzucker präsentiert sich bürgernah Stadtfrühstück in Uelzen Bereits zum zweiten Mal hatte das City management Uelzen, unterstützt von regionalen Unternehmen, zu einem Stadt
frühstück eingeladen. Das war für das Werk Uelzen eine sehr gute Gelegenheit, für Nordzucker am Standort aktiv und bürgernah in Erscheinung zu treten. Am 8. August 2010, Sonntagvormittag, trafen sich mehr als 1.000 Uelzener Bürger und Besucher aus dem Umland zu einem gemeinsamen Frühstück in den Markt straßen der Innenstadt. Unter ihnen fan den sich zahlreiche Vertreter regionaler Behörden, Politiker und Firmenvertreter. Viele nutzten die Gelegenheit, um ein paar unterhaltsame Stunden mit der Familie, Freunden oder Kollegen zu ver bringen oder um einfach mit anderen ins Gespräch zu kommen. Nordzucker präsentierte sich mit einem Promotion-Stand, an dem 1-2-3 Frucht aufstrich aus frischen Erdbeeren herge stellt und zur Verkostung angeboten wur de. Eine breite Palette von Rezeptheften für Groß und Klein sowie weitere Broschü ren boten Tipps und Informationen rund
Der Nordzucker-Stand – Ruhe vor dem (An-)Sturm.
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um Zucker. Die Resonanz war beeindru ckend. Viele Teilnehmer kamen, um den Fruchtaufstrich zu probieren und zu fach simpeln. Oft tauchte die Frage auf, ob es denn Nordzucker-Marmeladen im Handel gäbe. Nordzucker-Mitarbeiter, die an den Tischen Zucker und Marmelade verteilten oder Gespräche am Stand führten, infor mierten über Produkte und das Unter nehmen. Immer wieder erkundigten sich Besucher nach den Auswirkungen des hei ßen Sommers auf die Zuckerrübenernte. Nordzucker hat sich gut dargestellt und mit dazu beigetragen, dass das Uelzener Stadtfrühstück eine gelungene Veranstal tung wurde. Das große Interesse der Bür ger und Gäste am Unternehmen und sei nen Erzeugnissen bestätigte die positive Außenwirkung eines solchen regionalen Engagements. Bärbel Mayer Managementassistentin Werk Uelzen
Antrittsbesuch vom Staatssekretär Dr. Oliver Liersch, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, hat sich bei seinem Antrittsbesuch bei Nordzucker über die Position im europäischen Zuckermarkt und Themen der Verkehrspolitik informiert. Er würdigte die Leistungen in der Rübenlogistik. Nordzucker sagte zu, weiter alles zu tun, um die Belastungen durch den Straßenverkehr während der Kampagne so erträglich wie möglich zu gestalten.
Auf dem Bild (von links): Christian Kionka, Christine Jobczyk (Referat Ernährungswirtschaft), Staatssekretär Dr. Oliver Liersch, Hartwig Fuchs.
Wiederkommen „unter Dampf” Bernhard Brinkmann und Hubertus Heil in Clauen
Von links: Erich Strelau, Jürgen Wille, Zoltán Tóth, Adrian Henke, Hubertus Heil, Bernhard Brinkmann, Christian Kionka, Dieter Woischke, Winfried Gählert.
Anlässlich ihrer Sommerreise besuchten die SPD-Bundestagsabge ordneten Bernhard Brinkmann (Hildesheim) und Hubertus Heil
(Gifhorn/Peine) sowie Jürgen Wille (Bürgermeister von Rautenberg) und Adrian Henke (SPD-Fraktionsvorsitzender Hohenhameln) das Werk Clauen. Zoltán Tóth (Direktor Werk Clauen) und Christian Kionka (Corporate Public Affairs) informierten die Besucher über Stand und Ausblick des Unternehmens im europäischen Zuckermarkt sowie die Situation und Investitionen im Werk Clauen. Die Besucher zeigten sich insbesondere von der hohen Ausbil dungsquote beeindruckt, 14 Auszubildende bei 145 Stammmitar beitern seien vorbildlich. Auch die Kooperation mit benachbarten Schulen fand hellen Anklang. Zufrieden nahmen Brinkmann und Heil zur Kenntnis, dass bei Investitions- und Instandhaltungsprojekten mit Unternehmen aus der Region zusammengearbeitet wird. Die Bundes tagsabgeordneten sowie die Regionalpolitiker betonten die Bedeu tung des Werks Clauen in der Region. Hier werden unmittelbar und mittelbar Arbeitsplätze geschaffen und Einkommen erwirtschaftet. Die Akzeptanz für Nordzucker und das Werk Clauen sei sehr hoch, wurde immer wieder betont. Mit dem Wunsch nach weiteren 141 Jah ren am Standort Clauen verabschiedeten sich die Besucher, um in der Kampagne für eine Besichtigung „unter Dampf“ wiederzukommen.
Hans-Michael Goldmann und Florian Bernschneider bei Nordzucker Hans-Michael Goldmann, FDP-Bundestagsabgeordneter und Vor sitzender des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbrau cherschutz im Deutschen Bundestag, und Florian Bernschneider, FDP-
Bundestagsabgeordneter aus Braunschweig, informierten sich über Situation und Rahmenbedingungen für Rübenanbauer und Nordzucker. Die Diskussion um die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik 2013 war das beherrschende Thema. Goldmann machte wenig Hoffnung, dass sich die deutsche Sonderstellung bei der Verteilung der Mittel des Agrarhaushalts halten lasse. Die Reform der Zuckermarktordnung 2006 erkannte er als erfor derlich, aber erfolgreich an. Es habe hohe Belastungen für den Sektor gegeben. Das System würde jedoch ohne finanzielle Belastungen, ohne Exporterstattungen und ohne Intervention funktionieren. Besonders betonte Goldmann das Interesse, in Deutschland Zuckerrüben und Zucker anzubauen, beziehungsweise zu produzieren. Arbeitsplätze und Infrastruktur im ländlichen Raum seien damit verbunden. Gerhard Borchert und Dr. Niels Pörksen betonten die Bedeutung der langfristigen Sicherung der Rahmenbedingungen für Rübenan bau und Zuckerproduktion. Die derzeitigen Instrumente würden sich bewähren. Besonderes Augenmerk müsse auf den Außenschutz gelegt werden.
Von links: Christian Kionka, Hans-Michael Goldmann (MdB FDP), Florian Bernschneider (MdB FDP), Dr. Niels Pörksen, Gerhard Borchert (Vorsitzender DNZ).
Autor: Christian Kionka
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© Foto: C. Kirchner
Blick in den Hauptausstellungsraum des Museums.
Zucker-Museum, eines der ältesten Museen in Berlin
Besuch macht klug, seit über 100 Jahren
© Foto unbekannt
Museum seit 1904 Mitten im Wedding, im Herzen Berlins, steht eines der ältesten Museen der Stadt, das Zucker-Museum. Einzelne Sparten der Lebensmittelproduzenten wie Braugewerbe, Spiritusfabrikation und Zuckerwirtschaft gründeten ab Mitte des 19. Jahrhunderts Vereine, in denen zentrale „Vereinslabora torien” auf dem Gelände Seestraße/Amru mer Straße eine wichtige innovative Rolle spielten. Das gesamte Areal bildete zugleich die technische Abteilung der Landwirt schaftlichen Hochschule zu Berlin. Da auch die staatliche Seite ein reges Interesse an Forschung hatte, wurden den Forschungs
© Foto unbekannt
Institut für Zuckerindustrie: Vorderansicht des Instituts, ca. 1917.
Mit dem „I. Damenkursus zur Ausbildung von Zuckerchemikerinnen” bot Herzfeld, der Initiator, als Erster einen planmäßigen Weg zum Frauenstudium in Berlin an.
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einrichtungen beträchtliche finanzielle Mit tel bereitgestellt. Grundstück und Gebäude mit allem Zubehör blieben im Eigentum des Fiskus. Die Vereine übernahmen die Verpflichtung, neben Forschung und Betrieb von Demonstrationsanlagen auch Techniker und Beamte der Staatsregierung auszubilden. Die deutschen Rübenzucker fabriken hatten sich 1850 zu einem Verein zusammengeschlossen und 1867 ein ers tes Forschungs- und Ausbildungslabora torium gegründet. 1904 nahm dann das eigene „Institut für Zuckerindustrie” in der Amrumer Straße seine Arbeit auf. Schon damals wurde in einem separaten Raum das bis heute hier bestehende ZuckerMuseum eingerichtet. Bis 1988 „liebevolles Sammelsurium“ Bis zur Anerkennung als Landesmuseum im Juli 1988 war die Ausstellung „unge staltet”. Vorhanden war ein liebevoll zu sammengetragenes Sammelsurium. Ein Besuch musste lange im Voraus angemel det werden. Die Ausstellung glich einer Abenteuertour, bei der Lehrer intensive Vorbereitungen „vor Ort” treffen mussten, bevor Schülergruppen den Slalom durch die Exponate wagen konnten. Die Neupräsentation wurde nach den Plänen von Prof. Claus-Peter Gross ge staltet. Über 100 Jahre alt, präsentiert das Zucker-Museum heute auf etwa 450 Quadratmetern Fläche eine umfangreiche Sammlung von Objekten, Bildern und Dokumenten zu landwirtschaftlichen, kul turhistorischen und ernährungswissen schaftlichen Themen zur Geschichte des Zuckers. Dies veranschaulichen einmalige Exponate wie wertvolle Zuckerlöffel und
-gefäße aus Silber, eine über 300 Jahre alte hölzerne Zuckerrohrmühle, landwirtschaft liche Geräte wie Rübenhacken sowie Polari meter, Kandiskristalle und anderes mehr. Besonders beliebt bei Schulklassen Aufgrund seiner Vielseitigkeit ist das Zucker-Museum Berlin beliebter außer schulischer Lernort. Ein großer Teil der Besucher sind Schulklassen. Für museums begleitende Unterrichtszwecke stehen eine Bibliothek und ein weiterer Aktionsraum bereit, der mit Unterstützung des Förder kreises Zucker-Museum e. V. Anfang 2007 realisiert werden konnte. Was Napoleon mit Zucker am Hut hatte Wer also die süße Geschichte des Zuckers genauer kennen lernen möchte, der erfährt im Zucker-Museum Berlin, warum es ohne Zucker keinen Alkohol gäbe, was Zucker und Briefmarken verbindet, was Napoleon mit Zucker am Hut hatte, woher der Begriff „Zuckerhut“ überhaupt stammt und wel che bedeutende wirtschaftliche und soziale Rolle die Zuckerrübe und das Zuckerrohr in den vergangenen Jahrhunderten spiel ten und bis heute noch spielen. Adresse Zucker-Museum, Amrumer Straße 32, 13353 Berlin, Tel. 030/314 275 74, Fax 314 275 86, zuckermuseum@berlin.de www.dtmb.de/Zucker-Museum
Bernhard E. Nickl Leiter Zucker-Museum
DEMONTAGE
Fabrikrückbau in Groß Munzel hat begonnen In Groß Munzel haben im Juni 2010 die Rückbauarbeiten am Standort der ehemaligen Zuckerfabrik begonnen. Abgeschlossen wurden zuvor umfangreiche Demontagen technischer Ausrüstungen und deren Umsetzung in andere Werke. Die Fabrik war nach der Kampagne 2006 geschlossen worden. Zur Vorbereitung des Rück baus hat Nordzucker bereits 2007 die vorgeschriebene historische Erkundung und die Gefährdungsabschätzung durchgeführt, die er wartungsgemäß keine ungewöhnlichen Hinweise ergeben haben. Derzeit werden Gespräche zur Nachnutzung des Geländes mit den zuständigen Planungsbehörden geführt. Jörg Egert
Alle Gebäudeteile werden demontiert.
Das Sirupkochen um 1940 Hanna Unglaube, geb. Kemmer (Jahrgang 1933) ist auf dem elterlichen Hof in Rolfsbüttel (nahe Hillerse, Adenbüttel, Didderse) aufgewachsen und berichtet aus der Erinnerung über die Arbeitsabläufe des Landlebens in der Zeit um 1940. Im Herbst wurde Sirup gekocht. Sieben große Familien mussten versorgt werden. Ein riesiger Haufen Zuckerrüben lag vor der Futterküche neben der großen Linde. Alle Frauen saßen darum herum, um den groben Schmutz mit einem Messer von den Rüben zu putzen. Da bei wurde gesungen, erzählt und gelacht. Dann wurden die Rüben in großen Wannen gewaschen, in der Schnitzelmaschine zerklei nert und in Kesseln weich gekocht. Der Roh
saft wurde durch eine Presse, die von Hand gedreht werden musste, gewonnen. Die Presse wurde von Haus zu Haus im ganzen Dorf nach Vorbestellung von Herman Wesche ausgeliehen. Dann wurde der Rohsaft in den großen Kes seln eingekocht. Das dauerte Stunden, bis die richtige Konsistenz erreicht war. Das Feuer durfte nicht zu stark sein, der Sirup durfte nicht anbrennen und nicht überkochen. Am heißen Kessel standen die Frauen und waren damit beschäftigt, den Kochvorgang ohne Pause zu überwachen. Sie mussten nachts durcharbeiten, denn die Saftpresse wurde ja am Morgen vom Nächsten erwartet. Die Frauen lösten sich ab und arbeiteten in Schichten. Das Ganze verlief in Harmonie,
alle waren froh, für ihre Familien einen süßen Brotaufstrich zu haben. Für die Kinder fielen Sirupbonbons ab, die sehr begehrt waren. Der Sirup wurde anschließend in großen Steintöpfen aufbewahrt.
AUSBILDUNG
Nordstemmer Azubi erhält Stipendium Über ein mit 5.000 Euro dotiertes Weiterbildungsstipendium für Berufs einsteiger darf sich die Nordstemmer Auszubildende Stephanie Klarhölter freuen. Mit sehr guten Prüfungsergebnissen als Industriemechanikerin hatte sie die IHK-Jury überzeugt. Im Rahmen des Stipendiums fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung z. B. Vorbereitungen auf Prüfungen zum Meister, anspruchsvolle Bildungsmaßnahmen oder auch berufsbegleitende Studiengänge. tsd
Stephanie Klarhölter wurde mit einem IHK-Stipendium ausgezeichnet.
WISSENSWERTES
Wussten Sie schon …? … dass Caipirinha auch ohne Alkohol vorzüglich schmeckt? Zerstoßen Sie eine in Stücke geschnittene Limette und nach Belieben auch etwas zerkleinerte Orange. SweetFamily Rohrzucker hinzufügen, mit gecrushtem Eis auffüllen und mit Ginger Ale ergänzen. Der braune Tropen-Zucker von SweetFamily ist jetzt auch im 500-Gramm-Beutel erhältlich.
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Nordzucker AG, Küchenstraße 9, 38100 Braunschweig
Saftiger Zwetschgenkuchen Zutaten für den Boden: 150 g Butter 250 g Mehl 50 g SweetFamily Brauner Zucker 2 Eigelb 1 Prise Salz 1-3 EL Milch Für den Belag: 3 EL Semmelbrösel 2 kg Zwetschgen 50 g SweetFamily Brauner Zucker 1 Messerspitze Nelken, gemahlen 75 g Butter 50 g Mandel, gehobelt 3 EL Zwetschgengeist
Zubereitung: Die Zutaten für den Boden in eine Schüssel geben und zu einem Mürbeteig verkneten. Den Mürbeteig auf einem gefetteten Backblech ca. 1/2 cm dick auslegen und mit den Semmelbröseln bestreuen. Die Zwetschgen waschen und entsteinen. Den Teig schuppen förmig mit den Zwetschgenhälften belegen. Die Innenseiten der Zwetschgen müssen dabei nach oben zeigen. Den Zucker mit den gemahlenen Nelken vermischen und die Zwetschgen damit bestreuen. Den Zwetschgengeist darüberträufeln und die Mandel blättchen sowie die Butter in kleinen Flöckchen darauf verteilen. Den Kuchen bei 200 °C (Umluft 180 °C) etwa 25 Minuten backen. Zubereitungszeit: ca. 45 Minuten