2010-04_Akzente

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Akzente Neues aus der Nordzucker-Welt | Ausgabe 1 | April 2010

Regional verankert und europäisch aufgestellt

Die Rübe zeigt, was in ihr steckt

Vertrieb wieder unter einem Dach

Hartwig Fuchs im Interview

In dieser Ausgabe Vanille-Holunderblüte: Geschmack des Jahres


Inhalt

9 Seit Jahresbeginn beliefert Nordzucker konzernweit Kunden aus einer Hand.

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Der Bioethanolrübenanbau ist eine sich lohnende Entscheidung.

fuel 21 blickt positiv in die Zukunft.

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Interview mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden Hartwig Fuchs Effizienzprogramm „Ertragskraft plus“ „Größe in Stärke umsetzen“ – Statement von Dr. Harald Isermeyer Konzernvertrieb wieder aus einer Hand Interview mit Vertriebsvorstand Mats Liljestam Regionale Stärken zum Vorteil aller nutzen Markt im Blick Holding: Obergutachten soll Klarheit bringen Siebanlage senkt Belastung der Teiche in Nordstemmen Energiekosten bleiben im Fokus

RÜBE 18

20 21 22 23

Kampagne 2009 – Viel Eis, viel Schnee und noch mehr Rüben Guter Besuch der Winter- und Fachversammlungen 2010 Neue EU-Standards für die Lizenz zum Fahren Der Bioethanolrübenanbau ist eine Alternative zum Weizen Rübenpreise 2009/10 verhandelt

MARKT UND KUNDE ▼

AKTUELL

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fuel 21: Gute Aussichten nach einem turbulenten Jahr Kommunikation für SweetFamily Fondant-Sortiment Vanille-Holunderblüte – Neuer Geschmack des Jahres 1-2-3 Fruchtaufstrich von SweetFamily Wer schickt das beste Rezept? Mitmachen beim norddeutschen Rezept-Wettbewerb DLG-Feldtage 2010 auf Gut Bockerode

TREFFPUNKT 28 28 29 29 30 31 32

Ehemalige Direktoren und Führungskräfte trafen sich in Clauen Marie-Christine Ribera zu Gast bei Nordzucker Ministerpräsident Carstensen besucht Werk Uelzen Arbeitskreis der CDU-Landtagsfraktion in Braunschweig Zuckerfabrik Klein Wanzleben, die Erste Vermischtes Königs Kaffeetraum

Impressum Herausgeber: Nordzucker AG, Küchenstraße 9, 38100 Braunschweig, Telefon +49 531 2411-314, Telefax +49 531 2411-378, akzente@nordzucker.de | Redaktion (red): Helmut Bleckwenn, Susanne Dismer-Puls (sdp), Rolf Hoffmann, Bernd Lingelbach, Tanja Schneider-Diehl (tsd), Marion Stumpe (ms), Dr. Ulf Wegener | Gestaltung und Satz: Sieler Kommunikation und Gestaltung GmbH, Frankfurt | Druck: CWN-Druck, Hameln | Bildnachweis: Clemens Becker, Fotolia, iStockPhoto, Nordic Sugar, Nordzucker

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Editorial

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, liebe Leserinnen und Leser, meine ersten Tage bei Nordzucker waren verknüpft mit zahlreichen positiven Begegnungen mit meinen Kollegen in Braunschweig und in Kopenhagen. Gern möchte ich natürlich die Gelegenheit nutzen, mich Ihnen über die „Akzente“ vorzustellen. Die Situation, in der ich die Geschäfte übernommen habe, ist von einigen Herausforderungen und Schwierigkeiten gekennzeichnet, die aber nicht unlösbar sind und schon gar nicht den Blick verstellen sollten auf unser Kerngeschäft, das profitabel läuft und eine gesunde Basis darstellt für die Zukunft. Natürlich warten viele Aufgaben auf uns als relativ neuen, jungen Vorstand. Aber nach den ersten Wochen im Unternehmen bin ich überzeugt davon, dass meine Kollegen Hartwig Fuchs

und ich gemeinsam mit allen Mitarbeitern, den Rübenanbauern und Aktionären das Unternehmen erfolgreich durch dieses etwas unruhige Fahrwasser steuern werden.

Und dann gilt es, schon sehr schnell den Blick auszurichten auf das, was kommt. Unser Agrarumfeld ist dynamisch und in ungeheurer Bewegung. Schon heute ist absehbar, dass landwirtschaftliche Flächen global betrachtet nicht ausreichen werden, um eine jährlich um 80 Millionen Menschen wachsende Erdbevölkerung ausreichend zu ernähren und gleichzeitig gestiegene Ansprüche an nachwachsende Rohstoffe für den Energiebereich zu befrie-

» Die enge Verzahnung von Nordzucker mit unseren Anbauern und Aktionären ist ein starkes Pfund. «

digen. Flächenzuwächse wird es am Nordpolarkreis, in Kanada, Sibirien, Afrika und Südamerika geben. Hingegen werden wir wegen zunehmender Verstädterung und Industrialisierung in Indien und Asien, wegen des Klimawandels aber auch in Australien Flächen verlieren. In der EU sind Zuwächse eher unwahrscheinlich, Flächenverluste drohen im Süden der EU ebenfalls in Folge der Klimaerwärmung. Mittelfristig steigende Preise für Agrarprodukte sind wahrscheinlich. Die enge Verzahnung von Nordzucker mit unseren Anbauern und Aktionären ist ein starkes Pfund, um gemeinsam den Zuckerrübenanbau in unseren Kerngebieten zu sichern und zu erweitern. Wir sind als Partner auf beiden Seiten gefordert. Als Unternehmen, die Weichen zu stellen, die Profitabilität deutlich zu erhöhen, die Neuausrichtung voranzutreiben, und Sie als Aktionäre und Rübenanbauer, die großen Trends in der Landwirtschaft und den Kurs mit konstruktiver Offenheit mitzugestalten. Ein langer Weg und harte Arbeit liegen vor uns. Persönlich freue ich mich auf viele Begegnungen mit Ihnen, auf die Aussaat unserer Kulturpflanze Zuckerrübe direkt vor Ort und auf Besuche in unseren Werken. Bis dahin wünsche ich Ihnen auch im Namen meiner Vorstandskollegen sonnige Ostertage und beste Bedingungen für eine Erfolg versprechende Aussaat. Herzlichst Ihr

Hartwig Fuchs

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Aktuell

„Da draußen wartet ein riesiges Feld auf uns, das beackert werden will.“ Interview mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden Hartwig Fuchs

Am 1. Februar 2010 hat Hartwig Fuchs die Geschäfte als neuer Vorstandsvorsitzender der Nordzucker übernommen. Zuvor hatte Amtsvorgänger Hans-Gerd Birlenberg im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat das Unternehmen verlassen. Vor Hartwig Fuchs liegen jetzt große Aufgaben: Neben dem jüngst bekannt gegebenen konzernweiten Effizienzprogramm gilt es, das Unternehmen zu entwickeln und für die Zukunft auszurichten. Mit Hartwig Fuchs sprach Tanja Schneider-Diehl über Herausforderungen, Erwartungen an die Organisation und Ziele für die nächsten Jahre. Herr Fuchs, Sie übernehmen ein Unternehmen auf unruhiger See. War Ihnen bewusst, wie groß die Herausforderungen sind? Hartwig Fuchs: Ja und nein. Relative Klarheit hatte ich über die finanzielle Situation des Unternehmens, wenn auch nicht in allen Details. Allerdings war mir nicht bewusst, wie stark Nordzucker im öffentlichen Interesse steht. Das in jüngster Vergangenheit beschädigte Vertrauen besonders bei unseren Aktionären strahlt in alle mit dem Unternehmen verbundenen Bereiche aus und sorgt auch für Unsicherheit bei den Mitarbeitern. Das kann so nicht bleiben. Wo muss Ihrer Meinung nach der Hebel angesetzt werden, um Nordzucker wieder auf Kurs zu bringen? Fuchs: Ich sehe drei Bereiche. Der erste Bereich lässt sich unter dem Stichwort „Kommunikation“ zusammenfassen. Zunächst ist unser Dialog mit den Anteilseignern von großer Bedeutung. 4

Wir sind ein internationales Unternehmen, das seine Wurzeln in Norddeutschland hat und in einem komplexen Markt aktiv ist. Schwierigkeiten gehören dazu. Wir dürfen aber auch unsere Ziele und unsere Leistungen nicht verstecken. Wir werden deshalb einiges tun, um das Vertrauen bei den Anteilseignern zu stärken und Irritationen auszuräumen. Die Öffentlichkeit hat in der Vergangenheit unser Unternehmen nicht immer so wahrgenommen, wie wir es gerne gesehen hätten. Auch hier gilt, dass wir uns um einen offenen Dialog bemühen müssen. Zudem ist die Kommunikation nach innen ungemein wichtig. Dabei ist es richtig, Probleme direkt beim Namen zu nennen. Es ist auch richtig zu fragen, was der Vorstand tut, um diese abzustellen. Ehrliche Diskussionen über den Weg gehören dazu. Aber meine Bitte ist: Diese führen wir nach innen, nicht nach außen in Form von Gerüchten und Genörgel. Unser Ziel ist es, bald wieder ein Bild der Einheit abzugeben. Denn alles, was wir tun, dient

dem Unternehmen und nicht Einzelpersonen. Wir alle sind Angestellte desselben Unternehmens, und wir alle arbeiten nicht mit unserem eigenen Geld, sondern mit dem uns anvertrauten Kapital der Anteilseigner. Beim zweiten Bereich geht es mir um etwas Grundsätzliches. Mir ist es wichtig, dass wir unsere enge Verzahnung mit der Landwirtschaft als Pfund begreifen, als Wert an sich. Wir arbeiten innerhalb der EU mit einer Zuckermarktordnung. Ich gehe davon aus, dass sie auch über 2015 hinaus Bestand haben wird. Da ist unser enges Verhältnis mit unseren Anbauern sehr wichtig, um Rohstoffsicherheit zu haben, sei es für Zucker oder für Bioethanol, für andere nachwachsende Rohstoffe oder was auch immer noch kommen wird. Der dritte Bereich ist unsere Kernkompetenz: Zucker. Wir sind stark in der Zuckererzeugung und allem, was damit zusammenhängt – Erfassung, Logistik, Technik. Wir garantieren für die Qualität gegenüber unseren Kunden – unser Zu-


Aktuell

cker aus der norddeutschen und aus der europäischen Rübe ist ein reines Produkt aus kontrolliertem Anbau. Arbeitsplätze, Sozialstandards, Einhaltung von strengen Umweltauflagen – all dies macht unseren Zucker zu einem Produkt, das sich sehen lassen kann. Hier müssen wir auch am Image arbeiten, das derzeit von Ernährungsdiskussionen und Ampeln bestimmt wird. Wir werden unsere positiven Argumente nach vorn rücken. Mittel- und langfristig betrachtet: Wohin werden Sie Nordzucker entwickeln und welche Etappen liegen vor uns? Fuchs: Vor uns liegen Herausforderungen. Auf der einen Seite geht es jetzt darum, die Profitabilität des Unternehmens deutlich zu steigern – also Kosten in allen Konzernbereichen zu senken und das Effizienzsteigerungsprojekt, das bereits einige Zeit läuft, voranzutreiben. Unser Programm Ertragskraft plus mit den identifizierten Bereichen haben wir vor Kurzem bekannt gegeben. Es wird dazu führen, die Basis zu stärken. Darüber hinaus werden wir uns von unprofitablen Beteiligungen trennen, wie wir es jüngst mit dem serbischen Engagement vollzogen haben. Erste Effekte erwarten wir noch in diesem Jahr. Mit diesen Maßnahmen eröffnen wir uns Spielräume für Wachstum in der Zukunft. Personalabbau, Einsparungen in Kernbereichen wie Technik und Einkauf – lassen sich mit diesen Themen Aktionäre, Rübenanbauer und Mitarbeiter motivieren, gemeinsam anzupacken? Fuchs: Richtig ist: Wir haben diese Themen, wir müssen unsere Profitabilität verbessern. Effizienzprogramme lösen niemals Begeisterung aus, aber sie müssen gefahren werden, und zwar für alle – ausdrücklich auch für den Vorstand. Wenn wir pauschal eine Absenkung der Aufwendungen für Dienstwagen als Ziel ausgeben, dann gilt das besonders für mich persönlich und auch für meine Kollegen. Doch bei aller Diskussion um unser Kostenbewusstsein, das es zu schärfen gilt: Es existiert aus meiner Sicht eine klare Diskrepanz in der Wahrnehmung. Wir hatten eine hervorragende Kampagne mit sehr guten Erträgen. Unser operatives Geschäft läuft gut. Diese positiven Botschaften gehen derzeit aber in der öffentlichen Wahrnehmung unter.

Denn wir haben bilanzielle Sondereffekte – ich nenne das Stichwort Serbien –, die uns belasten. In der Öffentlichkeit wird in diesem Zusammenhang immer die Akquisition von Nordic Sugar genannt – diese verengte Sichtweise ist falsch. Richtig ist, dass Sie, wenn Sie heute Firmen oder Geschäftszweige übernehmen, immer einen Goodwill bezahlen müssen – zum rein inneren Wert wird niemand eine Sparte verkaufen. Und dieser Goodwill muss jedes Jahr auf's Neue bilanziell bewertet werden. Doch das ändert nichts am operativ guten Ergebnis der Nordzucker AG. Auch hier bin ich davon überzeugt, dass wir die Kommunikation mit unseren Aktionären, Rübenanbauern und Mitarbeitern verbessern müssen. Bisher war Ihre berufliche Tätigkeit auf den internationalen Handel von Getreide, Futtermitteln, Ölsaaten und Pflanzenölen ausgerichtet. Wie helfen Ihnen Ihre gesammelten Erfahrungen? Fuchs: Meine Erfahrungen helfen mir in vielerlei Hinsicht. Im Getreide habe ich direkt miterlebt, wie sich eine Deregulierung von Märkten – beispielsweise die Aufgabe des Interventionssystems bei Roggen oder die Verschärfung der Bedingungen, unter denen Weizen überhaupt noch interventionsfähig ist – auswirken kann. Diese Situation war für alle Marktteilnehmer zunächst nicht einfach. Zudem sind die Megatrends überall in der Agrarbranche die gleichen. Ich spreche hier von Flächenentwicklungen und dem Bedarf an landwirtschaftlichen Rohstoffen weltweit, sei es für die Ernährung oder für das Thema Energie. Wer die beste Verwertung für die knappen Flächen hat, gewinnt. Wir müssen als Nordzucker kommerzieller werden, kommerzieller denken, schlanker werden, schneller werden, internationaler agieren. Da draußen wartet ein riesiges Feld auf uns, das beackert werden will.

Hartwig Fuchs ist seit dem 1. Februar 2010 Vorstandsvorsitzender der Nordzucker AG Stationen l 2007 – 2009 Vorsitzender der Geschäftsführung, Toepfer International, Hamburg  2003 – 2007 Mitglied der Geschäftsführung, Toepfer International, Hamburg,  2001 – 2003 Executive General Manager Getreide u. Ölsaaten, Toepfer International, Hamburg  1996 – 2001 Joint CEO / Chief Trader, Toepfer International Asia, Singapur  1988 – 1996 Diverse Führungsaufgaben bei Toepfer International, Hamburg, Bombay und Singapur  1979 – 1988 Eintritt und Ausbildung bei Alfred C. Toepfer, erste Auslandsaufenthalte Persönliches  50 Jahre alt  Verheiratet, zwei Kinder

Ihnen werden Schnelligkeit und hanseatisch geprägtes, kaufmännisches Denken attestiert. Wie beschreiben Sie Ihren Führungsstil?

oder Azubi im Werk, ist als Treuhänder damit beauftragt, das Kapital unserer Aktionäre anzulegen und zu mehren. Und so arbeite ich.

Fuchs: Genauso: hanseatisch, schnell, direkt, ehrlich. Ich pflege die Kultur der offenen Tür, mir liegt wenig an hierarchischen Strukturen. Das bedeutet: Jeder, egal ob Vorstand, leitender Angestellter

Ein perfekter Tag ist für Sie … Fuchs: … ein Tag ohne Überraschungen.

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Aktuell

Schrittweise Verbesserung der Ertragskraft.

Ertragskraft plus Programm zur Steigerung der Ertragskraft: Ziele sicher erreichen

Dr. Michael Noth, Finanzvorstand, Nordzucker AG

Dr. Michael Noth ist seit August 2009 Finanzvorstand der Nordzucker AG. Axel Aumüller verantwortete bei Nordzucker in verschiedenen Führungspositionen die Zuckerproduktion und damit auch Themen rund um die Kosteneffizienz. Im November 2009 wurde er in den Vorstand berufen. Beide erläutern im Folgenden gemeinsam das neu aufgelegte Effizienzprogramm zur dauerhaften Verbesserung der Margen.

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Herausforderungen des Markts Der EU-Zuckermarkt verändert sich fortlaufend. Insgesamt ist die EU in den letzten drei Jahren von einem der großen Zuckerexporteure zu einem Netto-Zuckerimporteur geworden. Dieser Strukturwandel und die Senkung des Referenzpreises haben den Wettbewerb in unserem Markt verschärft. Neben einem gestiegenen Marktdruck ergibt sich hieraus vor allem eines: Der Zuckerabsatz und die Zuckerpreise unterliegen deutlich größeren Schwankungen, als dies noch in der Vergangenheit der Fall war. Diese Veränderung erschwert die Planbarkeit und ein großes Stück an Sicherheit – auch hinsichtlich der Erträge – geht verloren. Das Wirtschaften in unserer Branche ist risikoreicher und komplexer geworden.

Das ist Fakt und dafür stehen wir auch ein. Das nun abgelaufene Geschäftsjahr 2009/10 brachte für uns enorme Herausforderungen. Wir erwarten, ausgelöst durch viele unterschiedliche Sondereffekte, ein Ergebnis, das deutlich unter dem des Vorjahrs liegen wird. Für die Zukunft muss es uns gelingen, die Ertragskraft deutlich zu stärken. Sinkenden Margen werden wir etwas entgegensetzten, damit wir auch weiterhin unternehmerisch handlungsfähig bleiben. Das heißt für uns: Wir werden deutlich kostenbewusster und uns bei jedem Euro, den wir in die Hand nehmen, fragen, welchen Nutzen die jeweilige Ausgabe bringt.

Schmerzhafte Einschnitte Was so selbstverständlich klingt, ist an der einen oder anderen Stelle aber durchaus Ertragskraft stärken schmerzhaft und anstrengend. Bereits Die Veränderung des Markts erklärt unsere Mitte Februar haben wir im gesamten Situation aber nur in Teilen. EntscheidenKonzern unser Maßnahmenpaket auf den den Einfluss auf den Erfolg oder Misserfolg Weg gebracht. Wir haben es als Voreines Unternehmens hat das Management. standsteam gemeinsam erarbeitet und


Aktuell

werden ebenso gemeinsam die Umsetzung vorantreiben. Dafür haben wir klare Verantwortlichkeiten und messbare Ziele vereinbart, die entsprechend überwacht werden.

auch zusätzliches Know-how aufbauen. Auch solche Prozesse gehören zur verantwortungsvollen unternehmerischen Tätigkeit dazu.

Ertragskraft plus: 67 Millionen Euro sind unser Ziel

Beteiligungen auf dem Prüfstand Ein Einsparprogramm allein markiert noch keine Weiterentwicklung. Zunächst aber ist klar: Wir müssen unsere Hausaufgaben machen! Dazu gehören auch die Überprüfung und Optimierung der Beteiligungsstruktur. Erste Schritte, wie die Reintegration von Eurosugar und die Veräußerung unseres Zuckergeschäfts in Serbien sind hier bereits komplett vollzogen.

Unsere Kostenbasis werden wir bis zum Jahr 2014/15 deutlich reduzieren – und zwar um rund 67 Millionen Euro. Da sich nicht alle Maßnahmen sofort umsetzen lassen beziehungsweise nicht alle sofort ihre monetäre Wirkung zeigen, haben wir bis dahin steigende jährlich Einsparziele festgelegt. Dabei haben wir besonderen Wert darauf gelegt, dass diese Ziele auch realistisch bleiben. Hinter jedem Betrag stehen ganz konkrete Maßnahmen und Verantwortlichkeiten. Außerdem ist das gesamte Unternehmen in unser Programm einbezogen, jeder Bereich und jeder Einzelne wird, kann und muss seinen Beitrag leisten. Vier Einsparbereiche – 400 Maßnahmen Wir haben die Einsparungen in vier Bereiche zusammengefasst: Produktion, Einkauf, Personal und Marketing & Vertrieb. Dahinter stehen konzernweit über 400 Maßnahmen, die wir nun systematisch umsetzen. Beispielhaft seien hier folgende Maßnahmen genannt:

Axel Aumüller, Vorstand Produktion, Nordzucker AG

Effizienzsteigerung und Kostenreduzierung Kostenreduzierung bis 2015: 66,9 Millionen Euro – alle Bereiche müssen ihren Beitrag leisten Nordzucker Sparprogramm 2010/11 – 2014/15

Gesamteinsparungen 2014/15, nach Bereichen

in Mio. €

in Mio €

66,9

70

65,1

60

Beratungskosten 1,0 49,9

50

Marketing & Vertrieb 4,4

43,3 40

● Einsparungen durch eine Reduzierung

des Energieverbrauchs ● Optimierung der Vertriebslogistik und Zuckerlagerung ● Bündelung der Beschaffungsprozesse im Einkauf Moderater Stellenabbau unumgänglich Man kann in den Bereichen Produktion, Logistik sowie durch Effizienzverbesserungen einiges an Einsparungen generieren. Leider reichen diese „normalen“ Einsparungen, die jedes Wirtschaftsunternehmen laufend vornehmen muss, in unserem Fall auf Dauer nicht aus. Konzernweit werden wir daher unsere Mitarbeiterzahl bis 2014/15 um rund 300 Stellen reduzieren. Dies ist sicherlich eine der schmerzlicheren Erfordernisse des Programms. Selbstverständlich sind wir bemüht, so sozialverträglich wie möglich vorzugehen, andererseits müssen wir dafür sorgen, dass wir in Bereichen, wo dies für die Zukunft notwendig ist,

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Produktion 25,4

Personal 16,7 26

20 10

Einkauf 19,4

2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15

Einsparungen in allen Bereichen Bereich

Potenzial

Maßnahmen

Produktion

25,4 Mio. €

Einkauf

19,4 Mio. €

Analyse aller Einkaufskategorien für die drei Regionen, z. B. gemeinsamer Einkauf von Material

Personal

16,7 Mio. €

Reduzierung von Personalkosten

4,4 Mio. €

Belieferung von Kunden nach regionalen bzw. logistischen Gesichtspunkten

Marketing & Vertrieb

Rationalisierungsinvestitionen mit Einsparungen, z. B. durch Energiereduzierung ● Verbesserung der Logistik ● Maßnahmen zur kontinuierlichen Verbesserung in allen Werken

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Aktuell

Nordzucker trennt sich von Serbien-Aktivitäten Nordzucker hat sich Anfang März 2010 von ihrer serbischen Beteiligung Sunoko getrennt. Ihre Anteile von 51 Prozent veräußert sie an ihren bisherigen Joint-Venture-Partner. Mit dem so genannten Closing am 10. März wurde der Verkauf rechtsgültig. Der neue Inhaber übernimmt alle vertraglichen und finanziellen Verpflichtungen, auch im Hinblick auf die Beschäftigung von Mitarbeitern.

Konsequente Entscheidung Dr. Niels Pörksen, zuständiges Mitglied für die Region Osteuropa, erläuterte: „Wir haben die wirtschaftlichen Perspektiven unserer serbischen Beteiligung analysiert und auf absehbare Zeit keine positiven Entwicklungen erkennen können. Vor allem die Rohstoffsituation ist mehr als unbefriedigend. Deshalb haben wir uns aus der Beteiligung zurückgezogen.“ red

„Größe in Stärke umsetzen“ Dr. Harald Isermeyer zum Effizienzprogramm der Nordzucker und zum jüngst erfolgten Umbau des Vorstands Seit vielen Jahren erleben wir in unserer Branche einen dramatischen Wandel – Werke in ganz Europa wurden geschlossen, der Zuckermarkt in Europa in mehreren Schritten für Importe geöffnet. Nordzucker hat sich immer auf die Fahnen geschrieben,

Zuhause in Europa. Daheim in der Region.

www.nordzucker.de

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die Wirtschaftlichkeit zu verbessern und weiter zu wachsen, um sich so gegen die Entwicklung der Branche zu stemmen. Wir waren mit dieser Strategie im Großen und Ganzen erfolgreich, denn es ist uns gelungen, in nur zwölf Jahren unsere Größe zu verdoppeln. Heute sind wir ein international agierendes Unternehmen, das in Norddeutschland seine Wurzeln hat. Die Anforderungen an die Führung des Unternehmens sind heute erheblich komplexer und komplizierter als noch vor einigen Jahren: Produktion in sieben Ländern, Zuckerverkauf in 13 Ländern, eine größere Belegschaft, unterschiedliche Kulturen. Darauf müssen wir reagieren und auch die Führungsstruktur entsprechend anpassen. Wir haben systematisch Schritt für Schritt die Unternehmensleitung erweitert und auf insgesamt fünf Vorstandsressorts verteilt. Dabei haben wir darauf geachtet, dass die neuen Vorstände sowohl internationale Erfahrung als auch die nötigen Branchenkenntnisse besitzen. Jetzt, nach dem Erwerb der Nordic Sugar, ist es wichtig, Aufgaben zusam-

Dr. Harald Isermeyer, Aufsichtsratsvorsitzender der Nordzucker AG

menzufassen und Prozesse zu verschlanken, um die neue Größe der Nordzucker auch in Stärke umzusetzen. Offene und vertrauensvolle Kommunikation mit den Aktionären, Mitarbeitermotivation und geradlinige Führung sind hierfür ganz wichtige Voraussetzungen. Im Aufsichtsrat waren wir uns einig, dass dazu eine Persönlichkeit an der Spitze des Vorstands stehen muss, die Führungserfahrung hat und das Vertrauen aller genießt. Unser neuer Vorstandsvorsitzender Hartwig Fuchs kennt die Branche seit fast 30 Jahren, und er kennt die europäischen und globalen Rohstoffmärkte, das sind gute Voraussetzungen, um gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen das Unternehmen auf die neue Größe auszurichten und zu nachhaltigem wirtschaftlichem Erfolg zu führen. Darauf kommt es an und dafür wünschen wir ihm viel Erfolg.


TITEL: Vertrieb unter einem Dach

Aktuell

Auf dem Weg zu Kunde und Verbraucher – ein LKW wird beladen.

Konzernvertrieb wieder aus einer Hand – drei Regionen steuern die Geschäfte Seit Januar 2010 steuert Nordzucker sämtliche Vermarktungsaktivitäten im Konzern wieder aus einer Hand. Mats Liljestam, Vorstand Marketing und Vertrieb, hat seither die europaweite Verantwortung sowohl für den Industrieals auch für den Haushaltsbereich übernommen. Nachdem Nordzucker, Cristal Union und ED&F Man ihre europäischen Vertriebsaktivitäten zwei Jahre lang innerhalb der Eurosugar S.A.S., Paris, gebün-

delt hatten, haben die Gesellschafter einvernehmlich beschlossen, diese Aktivitäten zum Jahresende 2009 einzustellen. Sie reagierten mit dieser Entscheidung auf die Konsequenzen der reformierten Zuckermarktordnung sowie auf veränderte strategische Rahmenbedingungen, vor allem bei Nordzucker. Die veränderte Vertriebsaufstellung eröffnet Nordzucker jetzt die Möglichkeit, allen Kun-

Seit dem 1. Januar wieder aus einer Hand: Nordzucker Produkt- und Servicequalität.

den, ob international ausgerichtet oder lokal verankert, in den drei Konzernregionen Zentral-, Ost- und Nordeuropa ausgezeichnete Produkt- und Servicequalität aus einer Hand zu offerieren. Denn eine regional verankerte Vertriebsstruktur ist in der Lage, auf die Besonderheiten der Märkte und auf die Wünsche der Kunden schnell zu reagieren. Das jetzt berufene Managementteam hat alle Kompetenzen, um erfolgreich am europäischen Markt zu agieren.

Vor Ort schnell Kundenwünsche erfüllen.

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TITEL: Vertrieb unter einem Dach

Aktuell

„Potenzial gibt es in allen Regionen“ Interview mit Vorstand Mats Liljestam zur neuen Vertriebsstruktur Welche sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Aufgaben, die jetzt angepackt werden müssen? Liljestam: Kurzfristig gesehen ist es das Wichtigste, die Informationsströme und das Zusammenspiel mit den verschiedenen Abteilungen sicherzustellen, so dass der Bereich Marketing und Vertrieb Teil des Konzerns wird. Zudem werden wir viel dafür tun, das Verhältnis zu den Kunden weiter zu stabilisieren.

Mats Liljestam, Vorstand Marketing und Vertrieb, Nordzucker AG

Herr Liljestam, Ihre Arbeit hat seit dem 1. Januar 2010 mit der Reintegration des deutschen und osteuropäischen Vertriebs in den Konzern Tempo aufgenommen. Wo setzen Sie Schwerpunkte im Bereich Marketing und Vertrieb?

Mit SweetFamily und Dansukker sind gleich zwei starke Marken im Lebensmitteleinzelhandel platziert. Welche Strategie verfolgen Sie mit den beiden Marken? Liljestam: Beide Marken haben ein relativ ähnliches Image und verfolgen ähnliche Strategien. Sie werden dennoch unabhängig voneinander geführt. Auf der einen Seite werden die nationale bzw. re-

gionale Herkunft und Tradition hervorgehoben. Und auf der anderen Seite inspiriert die Marke die Konsumenten, Neues auszuprobieren und dabei auf Produkte zu setzen, die dies ermöglichen. Damit meine ich unsere Produkte wie Gelierzucker und weitere Spezialitäten. Nordzucker und Nordic Sugar haben umfangreiche Produktwelten für Endverbraucher und Industriekunden. Welche Chancen sehen Sie im Austausch des Portfolios? Liljestam: Zwei Unternehmen mit hochwertigen Produktpaletten haben jetzt ihre Kräfte gebündelt. Ich bin überzeugt, dass beide ein sehr gutes Produktsortiment haben. Trotzdem kommen neue Chancen auf uns zu, die wir wahrnehmen sollten. Das könnten z. B. die Weiterentwicklung des Produktsortiments Fondant für Nordeuropa oder unsere Sirupe für Zentraleuropa sein. Diese Spezialitäten mit relativ kleinen Mengen, aber interessanten

Mats Liljestam: Die Zuckerwelt hat sich verändert – steigende Konkurrenz und ein volatiles Umfeld haben entscheidenden Einfluss auf uns. Veränderungen sind somit ständiger Teil unserer Arbeit. Wir müssen uns permanent an diese Veränderungen anpassen, besser noch: sie verinnerlichen, um dann Vorteile für uns daraus zu ziehen. Das heißt auch, dass wir immer schneller agieren, aber auch auf Ereignisse reagieren. Damit das funktionieren kann, benötigen wir klare Abläufe und Verantwortlichkeiten sowie einen ständigen Kontakt mit unseren Kunden. All das gibt es heute natürlich schon. Unsere Aufgabe ist es, noch besser und schneller zu werden, daher muss innerhalb der Organisation jetzt nach der Reintegration allen klar sein, wer wofür verantwortlich ist. „Veränderung ist Teil unserer Arbeit. Nirgendwo wird Langeweile aufkommen.“

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Aktuell

Vertriebsorganisation Nordzucker Konzern Marktmöglichkeiten haben Potenzial. Im zweiten Schritt müssen wir darüber nachdenken, ob es sinnvoll ist, Produkte effektiver zu produzieren, indem die Produktion zusammengelegt wird. Drei Konzernregionen, unterschiedliches Konsumentenverhalten, heterogene Märkte. Welcher Markt hat das größte Potenzial? Liljestam: Potenzial gibt es natürlich in allen Regionen. Nirgendwo wird Langeweile wegen mangelnder Herausforderungen aufkommen. Das größte Potenzial sehe ich überdies in Osteuropa. Dort haben wir einen geringeren Marktanteil als in den beiden anderen Regionen. Wir haben Potenzial, den Absatz und Einsatz von Spezialitäten zu steigern, und dort ist auch generell Spielraum nach oben für die Preise. In Schweden, Finnland und Polen hat Nordzucker die Möglichkeit, Rohrzucker zu raffinieren. Rechnen Sie in den nächsten Jahren mit einer Ausweitung der Kapazitäten?

Mats Liljestam Vorstand Marketing & Vertrieb

Ingo Saß

Erik Bertelsen

Dr. Volker Diehl

Leiter Vertrieb Zentraleuropa

Leiter Vertrieb Nordeuropa

Leiter Vertrieb Osteuropa

Robertino Castrignano Bereichsleiter Vertriebscontrolling

Lars Bo Jørgensen Koordinator und Bereichsleiter Produktentwicklung

Hans Kristian Kristensen Koordinator und Bereichsleiter Logistik

Vertriebsvorstand Mats Liljestam setzt auf ein erfahrenes Kernteam, das vor allem den Vertrieb in den drei Regionen Zentraleuropa, Nordeuropa und Osteuropa steuert und strategisch ausrichtet. Es wird

Liljestam: Mit Blick auf die verschiedenen Märkte sehen wir natürlich unsere Möglichkeiten und hoffen auch auf eine Steigerung unserer Raffinationskapazitäten. Die EU ist ein Defizitmarkt. Ein großer Teil des importierten Rohrzuckers muss

Termine

flankiert von Bereichsleitern, die übergreifende Themen wie Nicht-QuotenZucker, Controlling, Produktentwicklung und Produktmanagement sowie Zuckerlogistik koordinieren und verantworten.

raffiniert werden. Wir als Nordzucker beabsichtigen in Zukunft in diesem Bereich eine Rolle zu spielen. Wir haben die Kapazitäten, wir werden sie nutzen. Das Interview führte Tanja Schneider-Diehl

Personalie

22. Juni 2010

7. Juli 2010

Gesellschafterversammlung der Union-Zucker Südhannover GmbH

Hauptversammlung der Nordzucker Holding AG

Restaurant Berghölzchen, Hildesheim Beginn 9.00 Uhr

Stadthalle Braunschweig Beginn 10.00 Uhr

6. Juli 2010

8. Juli 2010

Hauptversammlung der Nordharzer Zucker AG

Hauptversammlung der Nordzucker AG

Stadthalle Braunschweig Beginn 10.00 Uhr

Stadthalle Braunschweig Beginn 10.00 Uhr

Ralf Brunkow (41) ist seit dem 1. Juni 2009 Leiter Finanzierung und Cash Management bei Nordzucker. Der studierte Bankbetriebswirt war neben zahlreichen Stationen in der Finanz- und Bankenbranche zuletzt als Kaufmännischer Leiter Controlling, Finanzen, Personal und IT sowie Prokurist des neuen Produktionswerk Landsberg/Saale im Jungheinrich Konzern Hamburg beschäftigt.

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TITEL: Vertrieb unter einem Dach

Aktuell

Nordzucker hat den Vertrieb in drei Regionen unter einheitlicher Führung neu geordnet. ●

Vertriebsregion Nordeuropa: lokale Verkaufsteams, starke Logistik, hoher Marktanteil mit Dansukker, Export von Nicht-Quotenzucker für alle Regionen.

Vertriebsregion Zentraleuropa: bewährter Branchenvertrieb, langjährige Logistikpartner, Kundennähe, Ausbau von Marke und Spezialitätensortiment SweetFamily.

Vertriebsregion Osteuropa: Ländervertrieb unter einheitlicher Führung, Ausbau der Marktposition über Importe.

Regionale Stärken zum Vorteil aller nutzen Unter Führung von Vertriebsvorstand Mats Liljestam verantworten drei erfahrene Vertriebler den Zuckerverkauf. Für Akzente stellen sie die Besonderheiten ihrer Vertriebsregionen vor. Vertriebsregion Zentraleuropa

Gute Kundenbeziehungen ausbauen Malta und Zypern. Wir setzen auf ein breites Produktportfolio, einen hohen Bekanntheitsgrad unserer Marke SweetFamily in unserem Kernabsatzgebiet, in dem wir Marktführer sind. Die Marke ist besonders hier sehr stark verwurzelt. Wir erfüllen die Anforderungen unserer Kunden in sehr hohem Maß mit Zucker in vielen verschiedenen Körnungsfraktionen. Zudem bieten wir ein großes Spektrum an Flüssigzuckerprodukten (z. B. Invertzucker, Fondant, Bienenfutter) und Futtermittel sowie viele maßgeschneiderte Kundenlösungen (individuelles Körnungsspektrum, Mischsirupe, Bioflüssigzucker). Unsere Produktion erfolgt unter hohen Standards.

Ingo Saß Leiter Vertrieb Zentraleuropa

„Das Verkaufsgebiet der Region Zentraleuropa umfasst im Kern die Länder Deutschland, Benelux, Frankreich, Spanien, Italien,

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Wichtig: Nähe zum Kunden Die Nähe zu unseren Kunden ist uns wichtig, ebenso der Dialog, den unsere langjährigen Mitarbeiter führen. Die organisatorische Aufteilung nach Branchen hat sich in vielen Jahren bewährt – unsere Kollegen genießen das Vertrauen unserer Kunden

und setzen auf Erfahrung und Know-how. Die sehr guten Kundenbeziehungen werden durch langjährige Logistikpartner unterstützt. Markenbekanntheit steigern Eine große Herausforderung ist allerdings der Preisverfall vieler Lebensmittel wie Milch, Butter und Zucker, der von den Discountern getrieben wird. Ein ebenfalls verschärfter Wettbewerbs- und Preisdruck, die Konzentration im Handel durch Übernahmen, erhöhte Anforderungen unserer Kunden und veränderte Ernährungsgewohnheiten stellen uns immer wieder vor neue Aufgaben. Um dem zu begegnen, setzen wir auf die Steigerung der Markenbekanntheit von SweetFamily und die Positionierung als nachhaltige Marke im Handel. Zudem bauen wir die Lieferstrukturen bei bestehenden Kunden aus. Mit der Weiterentwicklung unserer Spezialitäten und der Entwicklung von neuen Spezialprodukten im Flüssigzuckerbereich wollen wir unsere Kundenbeziehungen und den Austausch weiter intensivieren.“


Aktuell Vertriebsregion Nordeuropa

Marktführer bleiben in Norwegen und Island tätig. Außerdem beliefern wir Kunden unter anderem in Russland. In der Region Nordeuropa wird ebenfalls der Export von Nicht-Quotenzucker für den gesamten Konzern abgewickelt, da unsere Kollegen seit vielen Jahren auf diesem Feld sehr erfahren sind. Basierend auf der Produktion in Dänemark, Schweden, Finnland und Litauen haben wir ein Logistiksystem aufgebaut, das Basis für unsere Stärke und Effektivität ist. Es ermöglicht eine zuverlässige und flexible Belieferung unserer Kunden mit LKW, Bahn oder Schiff.

Erik Bertelsen Leiter Vertrieb Nordeuropa

„Unser Verkaufsgebiet schließt Finnland, Schweden, Dänemark, Estland, Lettland, Litauen und derzeit auch Irland und Großbritannien ein. Außerhalb der EU sind wir

Vertriebsregion Osteuropa

Position stärken „Die Vertriebsregion Osteuropa umfasst im Kern die Länder Polen, Slowakei, Ungarn, Tschechien, Österreich, Slowenien, Rumänien, Bulgarien und Griechenland. Grundsätzlich weist Osteuropa ein deutliches Defizit zwischen heimischer Zuckerproduktion und Konsum auf, welches durch Raffination von Rohrohrzucker und Rübenzuckerimporte (Zentral- und Westeuropa sowie Präferenzmengen vom Balkan) ausgeglichen wird. Dies gilt verstärkt auch für meinen Verantwortungsbereich, der nach dem Ausstieg aus Serbien aktuell nur auf der Vermarktung von eigener Produktion in Polen und der Slowakei fußt. Wir müssen mehr als 50 Prozent unserer Vertriebsmengen importieren. Zum einen sind dies Quotenüberschüsse aus Deutschland und Skandinavien, zum anderen verstärkt Rohzucker zur Raffination in Chelmza. Die Herausforderungen sehe ich mit meinem Team darin, eine dementsprechend enge Kommunikation zwischen Kundenanforderungen und Produktion in Deutschland und Skandinavien sowie eine intelligente

Wir haben zu jeder Zeit den Fokus darauf gelegt, Produkte zusammen mit unseren Kunden weiterzuentwickeln. So steht unseren Kunden eine breite Angebotspalette zur Verfügung, die auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Industrien eingeht. In all unseren Märkten haben wir Verkaufsteams mit tiefem Verständnis für lokale Märkte. Diese werden von regionalen und zentralen Funktionen wie Produktentwicklung,

und effektive Organisation der Supply Chain inklusive Lagerung und Just-in-timeBelieferung weiterzuentwickeln. Mit unserer kompetenten Mannschaft muss es unser Ziel sein, die sich bietenden Wachstumschancen konsequent zu nutzen und unsere Marktposition in Osteuropa zu stärken.

Anwendungsentwicklung und Themen zur Nachhaltigkeit unterstützt. Starke Marke DanSukker Dansukker ist unsere Marke für den Einzelhandel in den nordischen und baltischen Staaten mit 30 Millionen Verbrauchern. Trotz des Trends zu Handelsmarken hält Dansukker eine starke Position mit einem hohen Marktanteil in der Region Nordeuropa. Die Marke wird von zahlreichen Marketing-Aktivitäten unterstützt, die darauf abzielen, Markttraditionen und Verbrauchergewohnheiten aufzunehmen. Unsere Märkte sind sehr unterschiedlich und halten viele Aufgaben und Chancen bereit. In einigen Märkten kämpfen wir um höhere Marktanteile und in anderen Märkten fokussieren wir uns auf kontinuierliche Entwicklung und Anpassung unserer Services auf die Bedürfnisse unserer Kunden. Gemeinsam ist allen Märkten die Strategie, Marktführer zu werden oder zu bleiben.“

tion eingeführt worden, die die Interessen in den einzelnen Ländergesellschaften berücksichtigt, es aber im speziellen auch erlaubt, eine einheitliche Strategie für die gesamte Region zu entwickeln und umzusetzen.“

Aktuell haben wir im Bereich Handel und Spezialitäten eine vergleichsweise schwache Position am Markt, die vor allem darauf beruht, dass unsere Produktionskapazitäten in diesem Bereich recht limitiert sind. Die marktorientierte Weiterentwicklung eigener Möglichkeiten sowie Synergien mit Zentraleuropa und Nordeuropa sind hier ein Schlüssel, um unsere Position in Bereiche zu führen, die unserem Selbstverständnis als starkem Marktteilnehmer auch in Osteuropa gerecht werden. Verantwortung für Schlüsselkunden Im gesamten Konzernverbund zeichnet der Vertrieb in Osteuropa auch verantwortlich für eine Reihe von internationalen Schlüsselkunden auf gesamteuropäischer Ebene.

Dr. Volker Diehl Leiter Vertrieb Osteuropa

Um unsere Ziele zu erreichen, ist in Osteuropa im Vertrieb eine Matrix-OrganisaAkzente 01/10

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+ + + Markt im Blick + + +

Preisdruck bei stabilem Inlandsabsatz Hohe Weltmarktpreise für Zucker bringen aktiven Veredelungsverkehr zum Erliegen Drei Faktoren haben den Markt im Zuckerwirtschaftsjahr 2009/10 geprägt: ● Die Absenkung der Referenzpreise

wirkte sich in Teilen schon vor Beginn des neuen Zuckerwirtschaftsjahres auf die Marktpreise aus. ● Insgesamt zwölf Preissenkungsrunden der deutschen Discounter führten zu einem erhöhten Druck auf die Preise. ● Die weltweite Wirtschaftskrise beeinflusste das Konsumverhalten der Verbraucher negativ und führte zu leichten Umsatzrückgängen.

Dennoch ist die Süßwarenbranche bislang relativ stabil. Hier bestätigt sich weitgehend die landläufige Meinung: „gegessen und getrunken wird immer“. Mehr noch: In Deutschland verstärkt die Wirtschaftskrise die Tendenz, sich ins Private zurückzuziehen und es sich hier besonders schön zu machen (so genanntes Cocooning). Feines Essen, besondere Süßwaren, eine schöne häusliche Umgebung tragen zum Wohlgefühl bei. Das führte ebenfalls zu stabilen

EU-Süßwarenexporte: Derzeit keine Erstattungen aus dem aktiven Veredelungsverkehr.

Stichwort aktiver Veredelungsverkehr Der aktive Veredelungsverkehr soll vom Grundgedanken her die Wettbewerbsfähigkeit für Nahrungsmittel, die in der EU produziert und anschließend exportiert werden, auf dem Weltmarkt herstellen. Dies funktioniert folgendermaßen: Wenn ein deutscher Süßwarenhersteller seine zuckerhaltigen Produkte auf dem Nicht-EU-Markt verkauft, so hat er die Möglichkeit, eine Lizenz auf aktiven Veredelungsverkehr zu beantragen. Mit der Lizenz wird eine definierte Menge an Zucker

hinterlegt. Auf dieser Basis kann jetzt der Süßwarenhersteller Quotenzucker in seinen Produkten verarbeiten. Gleichzeitig hat er das Recht, Nicht-EU-Zucker vom Weltmarkt zollfrei zu importieren als so genanntes Äquivalent. Er hat aber auch das Recht, die Lizenz weiterzugeben. Die Zuckermenge, die zur Lizenz gehört, kann jetzt von einem Dritten zollfrei importiert und auf Defizitmärkten wie Spanien oder Italien abgesetzt werden.

Während besondere Süßwaren in der EU hoch im Kurs stehen, leidet das Exportgeschäft der Süßwarenhersteller.

Absätzen bei den Lebensmittelherstellern in Deutschland. Zum ersten Mal seit Jahren mussten die Süßwarenhersteller Einbußen im Export, der über 40 Prozent ausmacht, hinnehmen. Deutsche Süßwaren und Knabberartikel waren angesichts der Stärke des Euro und der Wechselkursverschiebungen in wichtigen Exportmärkten teilweise kaum noch konkurrenzfähig – besonders betroffen war der osteuropäische Markt (Russland, Ukraine). Hier hinterlässt die Wirtschaftskrise im Export tiefe Spuren. In Deutschland besteht im Zuckerwirtschaftsjahr 2009/10 nach wie vor ein hoher Wettbewerbsdruck. Wegen der Rekord-Weltmarktpreise sind die Geschäfte des aktiven Veredelungsverkehrs – einem Instrument der Zuckermarktordnung – nahezu zum Erliegen gekommen. Es ist damit zu rechnen, dass sich der Weltmarkt im Lauf des Jahres wieder auf ein normales Niveau absenken könnte. Aus Brasilien und Indien werden voraussichtlich bessere Ernten wegen höheren Anbaus und damit steigender Mengen erwartet. Dann werden auch wieder die Aktivitäten um den aktiven Veredelungsverkehr zunehmen.

Ingo Saß Leiter Vertrieb Zentraleuropa

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Aktuell

Obergutachten soll nach fünf Jahren Klarheit bringen Bewertung der Nordzucker AG im Spruchstellenverfahren Beim Spruchstellenverfahren ist kein Ende in Sicht. Immer wieder wird über das Gerichtsverfahren zur angemessenen Barabfindung der ehemaligen ZAG-Aktionäre aus der Fusion mit der Nordzucker Holding spekuliert. Für die Akzente-Leser erläutert der Vorstand der Nordzucker Holding AG die Hintergründe und den Stand des Verfahrens.

stimmt und Widerspruch zu Protokoll gegeben. Vier dieser Aktionäre stellten außerdem einen Antrag auf Bestimmung einer angemessenen Barabfindung, da aus ihrer Sicht der Wert der Aktien wesentlich höher hätte ausfallen müssen. Der von den Antragstellern als angemessen angesehene Betrag beläuft sich auf rund 24 Euro je Aktie.

Im Zuge der Fusion der Nordzucker Holding AG (NZHAG) mit der ZuckerAktiengesellschaft Uelzen-Braunschweig (ZAG) im Jahr 2004 gehörte es zu den

Bewertung ist der Streitpunkt Strittig ist die Bewertung der Nordzucker AG zum Zeitpunkt der Fusion im September 2004. Hieraus leitet sich die Höhe der Barabfindung für Aktien der NZHAG ab. Um den Wert zu ermitteln, beziehungsweise zu prüfen, haben sowohl die Verfahrensparteien als auch das Gericht im Laufe des Verfahrens mehrere Gutachter beauftragt. Zunächst hatte die Prüfung der Lang und Stolz KG, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Braunschweig als vom Gericht beauftragter Verschmelzungsprüfer im Juli 2004 ergeben, dass acht Euro je Aktie angemessen sind. Etwas später bestätigte ein durch die NZHAG beauftragtes Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young, Hamburg, die Höhe der Barabfindung von acht Euro je Aktie.

Wie hoch war der Wert einer Aktie der Nordzucker Holding AG 2004? Ein gerichtliches Gutachten soll jetzt entscheiden.

gesetzlichen Pflichten der NZHAG, den Aktionären der ZAG, die gegen die Fusion waren, ein Angebot zur Übernahme ihrer Aktien zu unterbreiten. Der ermittelte Wert der NZHAG Aktie lag bei acht Euro je Aktie und wurde auch vom gerichtlich bestellten Verschmelzungsprüfer bestätigt. In der entscheidenden Hauptversammlung der ZAG haben 200 Aktionäre gegen die Fusion ge-

Von Seiten des Gerichts wurde die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PWC), Hannover, als Sachverständiger bestellt, um die Bewertung erneut zu überprüfen. PWC stellte im Gutachten vom Juni 2007 fest, dass eine Barabfindung in Höhe von 8,88 Euro je Aktie angemessen sei. Der Sachverhalt ist somit von drei unabhängigen und renommierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in nahezu gleicher Höhe bestätigt worden. Damit bestätigen alle drei Gutachten die Barabfindung als angemessen. Auch die Antragsteller legten eigene Gutachten vor. In diesen wurde die Argumentationslinie von PWC in Frage gestellt. Die

Kläger stellten außerdem zwei Befangenheitsanträge gegen PWC, die vom Landgericht Hannover, beziehungsweise vom Oberlandesgericht Celle abgelehnt wurden. Um letzte Zweifel, die durch die Gutachten der Antragsteller aufgekommen waren, auszuräumen, bestellt das Gericht einen Obergutachter, der in den nächsten Wochen auf die Einwände der Antragsteller eingehen wird. Auch nach fünf Jahren steht die Entscheidung aus Vor dem Landgericht Hannover ist das von vier Aktionären beantragte Verfahren auf Bestimmung einer angemessenen Barabfindung aufgrund verschiedener Privatgutachten und Befangenheitsanträgen von Seiten der Antragsteller auch nach fünf Jahren nicht entschieden. Das Landgericht Hannover hat nun zu den schon erstellten Gutachten ein weiteres Gutachten in Auftrag gegeben. Das Verfahren wird daher noch geraume Zeit in Anspruch nehmen und weitere Kosten verursachen, bevor es in der ersten Instanz abgeschlossen wird. Sollte das Gericht den Antragstellern Recht geben und eine höhere Barabfindung bestimmen, könnten noch maximal 1,25 Millionen Aktien durch die NZHAG zu übernehmen sein. Die NZHAG musste bislang rund 450.000 Euro für dieses Verfahren ausgeben. In welchem Umfang auch die Kläger Kosten zu übernehmen haben, muss vom Gericht ebenfalls noch entschieden werden. Gerichtliche Auseinandersetzungen, besonders mit den eigenen Aktionären, sind höchst unerfreulich für beide Seiten und sollten vermieden werden. Wir sind aber auch aufgerufen, Schaden von der Nordzucker Holding AG abzuwenden und sorgsam mit dem Geld unserer Aktionäre umzugehen. Wir hoffen, dass in diesem Verfahren eine die Interessen der NZHAG und ihrer Aktionäre berücksichtigende Entscheidung des Gerichtes bald verkündet wird. Der Vorstand der Nordzucker Holding AG Akzente 01/10

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Aktuell

Werk Nordstemmen: Anwohnerhinweise auf Geruchsbildung sehr ernst genommen.

Pilotversuch mit Testanlage aus den USA.

Zwei Siebmaschinen filtern Feststoffe, bevor das Waschwasser in die Absetzteiche gelangt.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Bis zu 75 Prozent der geruchsbildenden Stoffe wurden ausgesiebt.

Störender Duft bleibt jetzt aus der Luft Eine Siebanlage senkt die organische Belastung der Teiche Es ist ein natürlicher Prozess während der Kampagne, der so in allen deutschen Zuckerfabriken an der Tagesordnung ist: Beim Waschen von Rüben gelangen Rübenerde, Rübenbruchstücke, Fasern und Blattreste in das Waschwasser. In der Regel werden dann organische Feinanteile, die größer als ein Millimeter sind, abgesiebt und zusammen mit den Pressschnitzeln in der Schnitzeltrocknung angetrocknet. Feinanteile, die kleiner sind, werden zusammen mit der Rübenerde in den Auflandeteichen eingelagert. Zersetzungsprodukte aus organischen Bestandteilen sind die Ursache für unangenehme Gerüche, die sowohl bei der Einlagerung durch Versäuerung als auch bei der Auslagerung der Rübenerde durch Belüftung entstehen. Hinweise ernst genommen Im Werk Nordstemmen kam es im Sommer 2009 zu mehreren Beschwerden von Anwohnern, die Gerüche der Erdeabsetzteiche deutlich wahrnahmen. Maßnahmen zur Geruchsreduzierung waren dringend erforderlich. „Wir haben die Beschwerden der Anwohner sehr ernst genommen und 16

uns intensiv um Abhilfemaßnahmen gekümmert“, betonte Direktor Rudolf Podolsky. „Viel versprechend schien uns eine Testanlage aus den USA, die dort vor allem in der Ölraffination und beim Tunnelbau zur Rückgewinnung von feinsten Erdebestandteilen aus verunreinigtem Wasser eingesetzt wurde.“ Beeindruckende Wirkung Anfang September wurde eine solche Anlage mit zwei Siebmaschinen aufgestellt und ein Pilotversuch gestartet. Mit der Testanlage wurden verschiedene Schaltungen, Massenströme und Siebe getestet. „Wir waren natürlich sehr gespannt, was die Anlage filtern könnte, denn bislang war generell nicht bekannt, welche Mengen an organischem Material pro Tag in den Teichen überhaupt eingelagert wurde und wie viel wir davon im Vorfeld absieben könnten“, erklärte Rudolf Podolsky. Die Wirkung der Anlage war schon nach recht kurzer Testphase beeindruckend. Bei optimaler Fahrweise ergab sich eine abgeschiedene Fraktion von bis zu 200 Tonnen pro Tag, worin zehn Tonnen reines organisches Material enthalten waren.

Wirkungsvolle Maßnahme Diese Bestandteile konnten mit einer Genehmigung zusammen mit der abgesiebten Erde – analog der Teicherdeaufbringung – noch in der Rübenkampagne wieder auf die Felder gebracht werden. „Das Werk Nordstemmen hat die Kosten für die Genehmigung, Aufbringung und Verteilung übernommen. Die Besitzer der Flächen übernehmen die zeitnahe Einbringung des Materials“, so der Direktor. „Für uns stand am Ende das Ergebnis im Vordergrund, und das kann sich sehen lassen.“ Etwa 50 bis 75 Prozent der gesamten anfallenden feinen Organik hat die Anlage herausgesiebt und damit die geruchsbildenden Stoffe mehr als halbiert. „Das ist eine ganz wesentliche Maßnahme, um Gerüche der Erdeteiche in Zukunft zu unterbinden“, unterstrich Podolsky. Das Werk Nordstemmen sucht bereits jetzt Flächen zur Ausbringung des organischen Materials für die Kampagne 2010.

André Pollex Manager Produktion und Technik, Nordstemmen


Aktuell

Energiekosten bleiben im Fokus Investitionen 2010 Kosten zu reduzieren und die Leistungsfähigkeit in allen Bereichen zu verbessern, sind Daueraufgaben für Nordzucker. 2010 konzentrieren wir die Investitionen hauptsächlich auf die Gebiete Energieoptimierung, Reduzierung von Logistikkosten und notwendige Umweltmaßnahmen. Energieoptimierung Maßnahmen zur Senkung der Energiekosten stehen auch 2010 im Mittelpunkt. In Clauen wird ein neuer kochbrüdenbeheizter Rohsaftanwärmer installiert. In Nordstemmen wird die Schnitzeltrocknung 2 auf Braunkohlenstaubfeuerung umgerüstet, um Brennstoffkosten zu sparen. In Nykøbing wird der Pressschnitzelstrom in Trocknungs- und Silozuführung geteilt, um die Schnitzel mit dem höchsten Trockensubstanzgehalt in

die Trocknung zu fahren. In Örtofta wird der Dampf einer Trocknung kondensiert und die zurück gewonnene Energie an den städtischen Wärmeversorger geliefert. Logistik-Ersparnisse Um Logistikkosten zu sparen, wird ein neues 60.000-Tonnen-Silo in Nykøbing aufgestellt. Die Investition folgt der Schließung der Silos in Assens und ermöglicht beträchtliche Einsparungen im Bereich der Zuckerlogistik. Umweltmaßnahmen Um Anforderungen von Behörden und Nachbarn der Werke zu erfüllen, investiert Nordzucker weiterhin in Umweltmaßnahmen. In Schladen reduziert eine Investition den Ammoniakgehalt im Carbonatationsbrüden. In Klein Wanzleben wird das Was-

sersystem der Kühltürme für die fuel 21 verbessert und die Renovierung der Teiche fortgesetzt. In Nakskov werden unter anderem die Reduzierung von Geruchsemission, der Einsatz eines Abluftfilters im Zuckersilo sowie die Flugaschebehandlung und Geräuschverminderung im Kesselhaus umgesetzt. In Opalenica wird schließlich noch die Schwemmwasseraufbereitung optimiert. Das Programm zur Modernisierung der Prozessleittechnik wird darüber hinaus in den meisten Werken fortgesetzt. Unter die Reinvestitionen fällt beispielsweise die Erneuerung des Silodaches in Clauen. In allen Fabriken gibt es darüber hinaus viele kleinere Gewinn bringende Investitionen und notwendige Reinvestitionsprojekte.

Wesentliche Investitionen auf einen Blick Deutschland Clauen ● Kochbrüdenbeheizte Rohsaftanwärmung ● Erneuerung Silodach Nordstemmen Schnitzeltrocknung 2 – Umrüstung auf Braunkohlenstaubfeuerung ● Optimierungsmaßnahmen für die Dicksaft-Kampagne

Dänemark Nakskov ● Reduzierung Geruchsemission ● Abluftfilterinstallation Zuckersilo ● Kesselhaus Flugaschebehandlung ● Lärmreduzierung

Polen Chelmza ● Erhöhung der Verpackungs- und Lagerkapazität im Service Center

Schweden Örtofta ● Kondensation des Trocknungsbrüdens ● Installation einer Carbokalkpresse

Opalenica ● Ersatz von Verpackungsmaschinen auf 25kg-Verpackung ● Optimierung der Schwemmwasseraufbereitung

Schladen ● Ammoniak-Reduzierung im Carbonatationsbrüden Klein Wanzleben Verbesserungen Schneidmaschinen ● Revision Dampfturbine ● Wassersystem für Kühlturmanlage (fuel 21) ● Sanierung Stapelteiche ●

Ungarn Hatvan ● Installation einer Loseannahme für extern gelieferten Zucker

Nykøbing Extraktion von Zucker aus Melasse ● Errichtung Zuckersilo, 60.000 Tonnen

Finnland Kantvik ● Optimierung der Bedienung im Kesselhaus

Slowakei Trencˇianska Teplá ● Austausch des KristallfußVerdampfungskristallisators

Jesper Thomassen Senior Vice President Produktion, Nordic Sugar.

Logistik- und Energieeinsparungen bestimmen 2010 das Investitionsprogramm bei Nordzucker.

Akzente 01/10

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Rübe

Die bisher längste Nordzucker-Kampagne ging kalt und schneereich zu Ende.

Viel Eis, viel Schnee und noch mehr Rüben Mammutkampagne gut bewältigt Am 23. Januar 2010 beendete das schwedische Werk Örtofta die Nordzucker-Kampagne 2009/10. Fast fünf Monate dauerte es diesmal vom Anfahren der ersten Fabrik, bis die Zuckerrübenernte in 16 Nordzucker Werken verarbeitet war. Besonders die Januar-Wochen hatten es in fast allen Anbauregionen in sich. Ergiebige Schneefälle zu Jahresbeginn, ungewohnt

Nagelprobe auch für die Rübenmieten-Abdeckung.

18

lang anhaltende eisige Temperaturen bis zu minus 20 Grad, Schneeverwehungen und Glatteis. Mitarbeitern, Landwirten und Transporteuren machte das Winterwetter gleichermaßen zu schaffen. Vor allem unbefahrbare Wege stellten neben einigen technischen Problemen alle Beteiligten vor besondere Aufgaben. Der gemeinsame Einsatz hat sich gelohnt. Fast alle Nordzucker-Regionen erzielten überdurchschnittlich hohe Zuckererträge.

Ausnahmejahr in Norddeutschland Für Norddeutschland war das Rübenjahr 2009 in mehrfacher Hinsicht ein Ausnahmejahr: Hohe Ernteerträge und von Anfang an außergewöhnlich hohe Zuckergehalte bestimmten neben reichlich Eis und Schnee die mit 126 bis 130 Tagen hier bisher längste Kampagne. Insgesamt haben die deutschen Nordzucker-Werke 8,5 Millionen Tonnen Rüben verarbeitet. Der durchschnittliche Zuckerertrag stieg

Januar 2010: Anstrengend für die Mietenabdecker.


Rübe

Schweden

2009

2008

Finnland

2009

2008

auf neue Spitzenwerte von mehr als zwölf Tonnen je Hektar. In einzelnen Naturräumen – so zum Beispiel im südlichen Niedersachsen und in Schleswig-Holstein – erzielten die Anbauer sogar Ergebnisse von über 90 Tonnen Rüben bei Erträgen von rund 16 Tonnen Zucker je Hektar.

Rübenertrag (t/ha)

60,4

53,7

Rübenertrag (t/ha)

37,4

34,4

Zuckergehalt (%)

17,9

17,4

Zuckergehalt (%)

17,1

16,5

Zuckerertrag (t/ha)

10,6

9,3

Zuckerertrag (t/ha)

6,4

5,7

Kampagnedauer (Tage)

133

114

Kampagnedauer (Tage)

77

65

Nordic Sugar: Erfreulich gute Ernte im ersten Nordzucker Jahr

Dänemark

2009

2008

Rübenertrag (t/ha)

Litauen

65,8

64,2

2009

2008

Nordic Sugar absolvierte in Dänemark eine Rekordkampagne mit Spitzenerträgen: 12,6 Tonnen Zucker (Vorjahr: 11,4) wurden im Durchschnitt erzielt. In Schweden lagen die Erträge ebenfalls erfreulich hoch. Auch Finnland und Litauen konnten sich gegenüber dem Vorjahr deutlich steigern. Die Zuckerfabrik in Örtofta startete als erstes Werk in die Kampagne und beendete sie nach 133 Tagen zuletzt.

Zuckergehalt (%)

Rübenertrag (t/ha)

47,1

39,4

Zuckergehalt (%)

17,3

18,3

Zuckerertrag (t/ha)

8,1

7,2

Kampagnedauer (Tage)

112

66

Polen

2009

2008

Rübenertrag (t/ha)

60,4

45,0

Zuckergehalt (%)

17,4

16,9

Zuckerertrag (t/ha)

10,5

7,6

88

78

Helsinki

19

Nach 102 Tagen war die Kampagne im slowakischen Werk Trencˇianska Teplá beendet.

11,4

12,6

Kampagnedauer (Tage)

116

118

Malmö Kopenhagen Wilna

Berlin

Posen Warschau

Osteuropa: Gute Erträge in Polen und der Slowakei Vor allem in Polen und der Slowakei waren Niederschläge und Temperaturen ideal für die Rübenentwicklung. Ergiebige Niederschläge während der Kampagne führten in beiden Ländern zu fallenden Zuckergehalten. Nach 90 Tagen wurde die Kampagne in Polen nahezu planmäßig am 28. Dezember abgeschlossen. Im slowakischen Werk Trenč ianska Teplá dauerte die Kampagne 102 Tage. In beiden Ländern wurden erhebliche Nichtquotenzucker-Mengen erzeugt, die sich positiv auf Kampagne und Ergebnis auswirken. In Serbien fielen die Erträge nach lang anhaltender Trockenheit und regionalen Problemen mit Fäulnisbildung bei den red. Rüben eher mäßig aus.

17,8

19,2

Zuckerertrag (t/ha)

Stockholm

Braunschweig

Kampagnedauer (Tage) Deutschland

2009

2008

Rübenertrag (t/ha)

66,9

62,5

Zuckergehalt (%)

18,1

18,2

Zuckerertrag (t/ha)

12,1

11,4

Slowakei

2009

2008

Kampagnedauer (Tage)

128

116

Rübenertrag (t/ha)

59,8

61,5

Zuckergehalt (%)

17,0

17,8

Zuckerertrag (t/ha)

10,2

10,9

Kampagnedauer (Tage)

102

83

Bratislava

Serbien

2009

2008

Rübenertrag (t/ha)

46,5

52,2

Zuckergehalt (%)

16,3

17,1

Zuckerertrag (t/ha)

7,6

8,9

Kampagnedauer (Tage)

97

73

Belgrad

Acht Wochen nach Kampagneende haben die Vorarbeiten für die Aussaat 2010 begonnen.

Akzente 01/10

19


Rübe

In vielen Regionen eines der zentralen Themen bei den Winterversammlungen: die Bedingungen der Zuckerrübenkampagne 2009/10.

Guter Besuch der Winter- und Fachversammlungen 2010 Rübenanbauer informierten sich aus erster Hand

Winterversammlung im Werk Clauen.

20

© Clemens Becker, ZAV

zu insgesamt 38 Winterversammlungen in allen norddeutschen Anbaugebieten eingeladen. In fast allen Regionen waren die Bedingungen der Zuckerrübenkampagne 2009/10 und der aktuelle Wechsel an der Führungsspitze der Nordzucker wichtigste Themen der Treffen. Auch die wirtschaftlichen Perspektiven der Nordzucker sowie Fragen zur Entwicklung der Ethanol- und Zuckermärkte wurden

© Clemens Becker, ZAV

Bereits wenige Tage nach dem konzernweiten Ende der Kampagne 2009/10 haben sich die Rübenanbauer in Norddeutschland vor Ort ausführlich über regionale Ernte- und Kampagneergebnisse sowie über Fragen zum Rübenanbau 2010 informieren können. Die regionalen Zuckerrübenanbauerverbände, der Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer e. V. (DNZ) und Nordzucker hatten

Rund 40 Prozent aller norddeutschen Rübenanbauer nutzten das Informationsangebot vor Ort. Hier steht eine kurze Bildunterschrift die auch zweizeilig sein darf.

aufgeworfen. Ausführlich Rede und Antwort standen dazu die Nordzucker-Verantwortlichen aus dem Rübenmanagement in Braunschweig und den regionalen Rübenbüros. In einer Reihe von Versammlungen waren auch Mitglieder des Vorstands anwesend, um im Dialog mit den Rübenanbauern diese Themen zu erläutern. Rund 3.000 Landwirte haben die Winterversammlungen 2010 besucht. Das entspricht mehr als 40 Prozent aller Nordzucker-Anbauer in Norddeutschland. Auch Fachversammlungen von großem Interesse Produktionstechnische Fragen standen wiederum im Mittelpunkt der vier Fachversammlungen, die sich in Südniedersachsen zwei Wochen nach den Winterversammlungen anschlossen. Auch diese Versammlungen waren gut besucht. Hohes Interesse zeigten die Anbauer an den Themen Wettbewerbsfähigkeit der Rübe, Entblattung und vor allem am sdp Schwerpunktthema Nematoden.


Rübe

Neue EU-Standards für die Lizenz zum Fahren Immer auf der Spur: Fahrer von Rüben-LKW müssen sich regelmäßig fortbilden LKW-Fahrer stehen täglich vor neuen Herausforderungen. Außer dem speziellen Führerschein ist jede Menge Fahrpraxis nötig, um 40-Tonner sicher zu lenken. Bei Nordzucker werden dreiviertel der Rüben per LKW mit Muldenauflieger angeliefert – Tendenz steigend. Sie bringen das Maximum an Rüben mit einer Lieferung in die Fabrik – knapp 27 Tonnen dürfen sie laden. Die Brummis fahren leise, mit abgasarmen Motoren und verbrauchen deutlich weniger Diesel als Schlepperzüge. Weil sie 60 Stundenkilometer auf Landstraßen fahren dürfen, fallen sie im Verkehr kaum noch auf. Die großen Fahrzeuge verlieren auch keine Rüben mehr an Kreuzungen und in Kurven – ein weiterer Sicherheitsgewinn beim Rübentransport. Fahrtraining erhöht die Sicherheit Nordzucker bezuschusst seit Jahren Fahrsicherheitstrainings für LKW-Fahrer. Im Fahrsicherheitszentrum des ADAC in Hannover-Laatzen haben viele hundert Fahrer das Angebot wahrgenommen und konnten LKW kontrolliert in Grenzsituationen bringen. Auch Testfahrten zur Verbrauchsoptimierung gehörten zum Programm – ein Zugewinn für den Geldbeutel und für die Umwelt.

Dreiviertel der Nordzucker-Rüben werden heute per LKW mit Muldenauflieger transportiert.

Seit 2009 greift eine EU-weite Regelung LKW-Fahrer sollen standardisiert ausgebildet werden. Neu ist, dass relevante Themen im Fünf-Jahres-Rhythmus wiederholt werden müssen. Wer keine Fortbildungsscheine vorlegt, verliert die Lizenz zum Fahren. Den Gesundheits-Check gibt es für Trucker ab 50 schon länger.

alle fünf Jahre z. B. bei ADAC, TÜV oder DEKRA Fortbildungs-Kurse zu folgenden fünf Themen nachweisen: ● Eco-Training (Spritsparendes und damit

umweltfreundliches Fahren) ● Vorschriften im Güterverkehr (Lenk- und

Ruhezeiten, Sozialvorschriften, etc.) ● Sicherheitstechniken im LKW (z. B. ABS,

Deutschland hat die EU-Auflage im „Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz” umgesetzt. Wer seine Fahrerlaubnis erneuern will, muss

Umweltfreundliches Fahren läßt sich messen.

ESP, Abstandsradar, etc.) und Fahrsicherheit ● Ladungssicherung (Vorschriften, Techniken) ● Der LKW-Fahrer: seine Gesundheit, als Kontaktperson zu Kunden und Verkehrsteilnehmern Für jeden Schein muss der Fahrer einen Tag lang die Schulbank drücken. So lernen die Trucker immer wieder neue Gesetze und neue Regelungen. Nordzucker unterstützt die im Rübentransport eingesetzten Fuhrunternehmen mit einem Zuschuss zum Schulungsaufwand und trägt so zu einem hohen Standard bei der Ausbildung der Rübenfahrer bei.

Holm Kemmer Manager Rübenlogistik

Akzente 01/10

21


Rübe

Die Rübe zeigt, was in ihr steckt Der Ethanolrübenanbau ist eine Alternative zum Weizen

Die Ertragsergebnisse zeigen, dass 2009 wieder ein Rekordjahr für die Rübe war. Nach 2007 und 2008 folgt nun das dritte Jahr mit überdurchschnittlichen Erträgen. Die flexible Anpassung an den Witterungsverlauf und stetiger züchterisch-technischer Fortschritt führen zu einer kontinuierlichen Steigerung der Zuckererträge von etwa 0,15 Tonnen je Hektar und Jahr. Dies zeigt der direkte Vergleich der Ertragsentwicklung von Zuckerrübe mit Winterweizen und Winterraps. Es wird deutlich, dass bei Weizen und Raps kaum eine Ertragssteigerung realisiert wurde. Noch deutlicher ist das Ergebnis bei den Landwirten, die Ethanolrüben anbauen. Die Schlagauswertungen dieser Anbauer zeigen, dass sie in der Kampagne 2009 mit 68,4 Tonnen reinen Rüben je Hektar bei 18,1 Prozent Zuckergehalt rund drei Tonnen Rüben je Hektar mehr ernten als die Anbauer ohne Ethanolrüben. Ein Vergleich der arbeits- und direktkostenfreien Leistung (AdfL) zu der Alternativ-

22

frucht Weizen zeigt die Konkurrenzfähigkeit der Ethanolrübe (siehe Grafik 1). Der durchschnittliche Ertrag der Ethanolrübenanbauer im Anbaujahr 2009 von 68,4 Tonnen pro Hektar bei einem Zuckergehalt

von 18,1 Prozent wurde mit einem Weizenertrag in Höhe von 9,0 Tonnen je Hektar verglichen. Bei den Ethanolrüben wurde die mittlere Frachtkostenbeteiligung von 2,55 Euro je Tonne berücksich-

Vergleich arbeits- und direktkostenfreie Leistung der Ethanolrüben zu Weizen

Ertrag

Einheit

Ethanolrüben

Weizen 9,0

t/ha

68,4

Zuckergehalt

%

18,1

Zuckerertrag

t/ha

12,4

Produktpreis (inkl. aller Nebenleistungen)

€/t

27,65

Frachtkostenbeteiligung

€/t

-2,55

€/t

25,10

Rübenpreis abzgl. Frachtkostenbeteiligung

115,0

Vorfruchtwert

€/ha

40

0

Summe Erlöse

€/ha

1.757

1.035

Saatgut

€/ha

195

61

Dünger

€/ha

196

149

Pflanzenschutzmittel

€/ha

171

165

Summe Direktkosten

€/ha

562

375

404

Summe Arbeitserledigung

€/ha

514

Zinsansatz

€/ha

19

12

Summe Kosten

€/ha

1.095

791

Arbeits- und direktkostenfreie Leistung

€/ha

662

244


Rübe

Rübenpreise 2009/10 verhandelt

tigt. Der Erzeugerpreis für Weizen wurde mit 115 Euro je Tonne (ohne MwSt.) angesetzt. Im Ergebnis des Vergleichs erreicht der Weizenanbau einen Hektarerlös von 1.035 Euro. Nach Abzug der Direkt- und Arbeitserledigungskosten von 791 Euro je Hektar verbleibt eine arbeits- und direktkostenfreie Leistung in Höhe von 244 Euro je Hektar. Die Ethanolrübenanbauer erzielen einen Hektarerlös von 1.757 Euro. Daraus ergibt sich nach Abzug der Kosten in Höhe von 1.095 Euro je Hektar eine arbeits- und direktkostenfreie Leistung von 662 Euro je Hektar.

Die Rübenpreise der Kampagne 2009/10 stehen fest. Auf der Grundlage eines durchschnittlichen Zuckergehaltes ergibt sich ein Quotenrübenpreis von 35,85 Euro je Tonne. Hierin enthalten ist der Treuebonus von 1,68 Euro je Tonne Rüben. Hervorgerufen durch die gute Erfüllung der I1-Rüben und die guten Zuckergehalte konnte so eine deutliche Aufwertung der Quotenrüben erfolgen. Nur mit einem hohen Anteil an I1-Rüben sichert sich der Rübenanbauer einen Treuebonus für Quoten- und die dazugehörigen I1-Rüben. Dieses Anreizsystem wird fortgeführt, der erfolgreiche Anbau von I-Rüben bringt hohe Deckungsbeiträge. Auch im dritten Jahr in Folge zeigt sich, dass Rübenanbauer, die Ethanolrübenverträge abgeschlossen haben, deutlich überdurchschnittliche Erträge erzielen. In Verbindung mit einem durchschnittlichen Ethanolrübenpreis von 27,65 Euro je Tonne lässt sich die Wirtschaftlichkeit gegenüber Weizen und Raps bestens darstellen. Zu berücksichtigen ist die individuelle Frachtbeteiligung. Für die Ethanol-I1-Rübe fällt diese dagegen nicht an, so dass der Durchschnittspreis von 23,49 Euro je Tonne sich auch hier sehen lassen kann. Nachzahlung für Kampagne 2008/09: Aufgrund einer guten und engagierten Vermarktung in Europa ist es gelungen, eine Nachzahlung auf die gelieferten I2-Rüben der Kampagne 2008/09 zu ermöglichen. Dabei erhalten all jene Rübenanbauer, die in der Kampagne 2008/09 I2-Rüben geliefert haben, einen Betrag von 1,55 Euro pro Tonne Rüben nachgezahlt. Dieser Betrag gilt bei 16 Prozent Zuckergehalt und wird entsprechend dem individuellen Zuckergehalt angepasst. Dieses Beispiel zeigt die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Rübenanbauern und Nordzucker, bei der auch im Nachhinein erzielte Erlöse weitergegeben werden.

Ethanolmarkt wieder im Aufwind Der Verlauf des Ethanolpreises in Grafik 2 zeigt, dass das Preistief im Mai 2009 durchschritten wurde und zurzeit auf dem SpotMarkt ein Preis von zirka 550 Euro je Kubikmeter erzielt wird. Es wird deutlich, dass auch im Jahr 2009 der Anbau von Ethanolrüben bei einem hohen Ertragsniveau eine Alternative zum Weizenanbau ist. Die Ethanolrübe bietet eine sehr gute Möglichkeit, die Fruchtfolge

Volker Bückmann Leiter Rübenbeschaffung Zentraleuropa

zu optimieren. Der Ethanolrübenanbauer schafft es durch die hohen Rübenerträge, einen um rund 400 Euro pro Hektar höhere arbeits- und direktkostenfreie Leistung zu erzielen als mit dem Anbau von Weizen.

Rolf Hoffmann, Erneuerbare Ressourcen

Hohe Rübenerträge und steigende Ethanolpreise machen die Ethanolrübe attraktiv

Grafik 1: Entwicklung von Zuckerertrag und Kornertrag im Vergleich

Grafik 2: Ethanol Notierung FOB Rotterdam

t/ha

Euro/m3

12

650

10

600

8

550

6

500

4

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2

400

1990

1995

Zuckerrüben

2000

Winterweizen

2005

2010

Winterraps

2015

Trend

12/05

12/06

12/07

Platts Fuel Grade FOB RDAM T2 Low

12/08

12/09

ICIS Fuel Grade FOB RDAM T2 Low

Quelle: Nieders. Landesamt für Statistik, WVZ

Auch 2009 war der Anbau von Ethanolrüben bei hohem Ertragsniveau eine lohnende Alternative zum Weizenanbau.

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Markt & Kunde

In Kesselwaggons wird Rüben-Ethanol aus Klein Wanzleben per Bahn an Raffinerien in Leuna, Schwedt, Duisburg oder Karlsruhe geliefert. Die hochmoderne Anlage wird fast ausschließlich über Rechner gefahren.

fuel 21: Gute Aussichten nach einem turbulenten Jahr Ethanol Zug um Zug zuverlässig liefern Vor wenigen Wochen startete die fuel 21 GmbH & Co. KG in ihr drittes Produktionsjahr. Seit gut einem Jahr führt Dr. Michael Gauß die Geschäfte der jungen Nordzucker-Tochter. Die Ethanoltankstellen zwischen seiner Wohnung in Berlin, Klein Wanzleben und Braunschweig kennt er längst alle persönlich. Auch seinem Audi ist der Ethanolbetrieb nach der Umrüstung bestens bekommen. Für Akzente zieht Dr. Gauß ein erstes Resümee der Arbeit in Klein Wanzleben und erläutert Ziele und Vermarktungsstrategien für das Bioethanolgeschäft der Nordzucker. 2009 war für die fuel 21 ein turbulentes Jahr. Unsere motivierte und junge Mannschaft hatte sich zu Jahresbeginn gerade formiert. Ziel war es, die hochmoderne Anlage weiter zu stabilisieren, die von unseren Mitarbeitern fast ausschließlich über den Rechner gefahren wird. Besonders das erste Halbjahr 2009 war begleitet von hohem Preisdruck und neuen Unsicherheiten über die energiepolitischen Vorgaben für unser Geschäft. Unser Team in Klein Wanzleben hat sich davon nicht beirren lassen. Wir wissen, was die Anlage kann Die Arbeitsabläufe haben wir immer wieder geprüft, weiter angepasst und verbessert. Die Anlage lief zügig im Nennlastbereich; bereits seit Mai 2009 fahren wir ohne nennenswerte Störung unter Volllast. 24

Der Erfahrungsgrad in unserer Mannschaft wächst in großen Schritten. Unterm Strich können wir sagen, dass die Störungen aus der Startphase hinter uns liegen. Wir wissen, was die Anlage kann – übrigens die größte Rüben-Ethanolanlage in Deutschland – und wir arbeiten gezielt daran, die bisher erreichten guten Leistungen weiter zu verbessern. Zuverlässiger Partner für Raffinerien Als Commodity-Hersteller müssen wir möglichst dauerhaft niedrige Fertigungskosten erreichen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Mindestens ebenso wichtig ist, dass wir für unsere Raffineriekunden ein absolut zuverlässiger Partner sind. Komme was wolle: Die regelmäßige Versorgung mit hochwertigem Ethanol müssen wir sicherstellen, wenn wir auch perspektivisch ein ernstzunehmender Partner sein wollen. Für die fuel 21 heißt das: Die sichere Auslastung der Anlage, die hohe Ausbeute von Ethanol aus Zucker und Dicksaft, niedrige Verbräuche von Energie, Dampf und Strom sowie verfahrenstechnische Verbesserungen und die kontinuierliche Verfügbarkeit von Ethanol stehen weiter im Fokus. Dabei investieren wir gezielt dort, wo eine hohe Wirtschaftlichkeit gewährleistet ist. Kleinste Liefereinheit: 1.000 Tonnen Ethanol Eine andere wichtige Daueraufgabe ist die optimale Vertriebslogistik mit kürzesten Umlaufzeiten. Ethanol aus Klein Wanzleben

liefern wir nahezu ausschließlich per Bahn an Raffinerien. In Leuna, Schwedt, Duisburg oder auch Karlsruhe übernehmen dann unsere Kunden die gesetzlich geregelte Beimischung von derzeit etwas mehr als vier Prozent zu Ottokraftstoff bekannter Marken. Verladen wird direkt aus unserer Anlage in Bahnkesselwaggons zu je 70 Kubikmeter. Kleinste Liefereinheit ist 1.250.000 Liter Ethanol (1.000 Tonnen). Das entspricht einem Ganzzug mit 20 Kesselwaggons. Sofern der Kunde das wünscht, bieten wir vereinzelt und auch eingeschränkt die allerdings sehr aufwendige Versendung in Tank-LKW an. Unterstützung für E85 Eine gezielte Ausnahme von unserer Vertriebsmengen-Regel machen wir für ausgewählte regionale Mineralölhändler, die sich bei ihren Tankstellenkunden vor Ort besonders für die Vermarktung von E85 einsetzen. Ihr Engagement für den klimafreundlichen Kraftstoffmix aus 15 Prozent Benzin und 85 Prozent Ethanol aus Klein Wanzleben wollen wir mit der Abgabe kleinerer Mengen und den nötigen Kommunikationshilfen an der Tankstelle unterstützen. Mit einer neuen Regionalmarke für E85 aus norddeutschen Zuckerrüben möchten wir zukünftig die Vorzüge von Ethanol aus regionaler Produktion auch bei den Autofahrern bekannter machen. Mengenmäßig wird der Vertrieb von Ethanol für E85 jedoch noch viele Jahre eine


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untergeordnete Rolle spielen. Nicht nur, weil es bisher zu wenig E85-Tankstellen gibt, sondern auch weil die Automobilindustrie eine Vorlaufzeit von mehreren Jahren benötigen wird, bis sie im großen Stil E85-taugliche Motoren liefern kann. Der Ethanolmarkt wächst – langsam und in Stufen Bioethanol ist als erneuerbare Zusatzkomponente im Benzin der gesetzte Kraftstoff der Wahl. Vor allem weil es gegenüber den meisten anderen diskutierten Technologien ein etabliertes Verfahren ist und den Vorteil der hohen Reichweite hat. Aber die Einführung muss in Stufen geschehen. Die EU hat im Sommer 2009 den Weg für die EU-weite Einführung von E10 geebnet.

Am 1. Januar 2009 übernahm Dr. Michael Gauß die Geschäftsführung der fuel 21 GmbH & Co. KG. Als Senior Vice President leitet er seit August 2009 darüber hinaus die Energie- und Technikprojekte der Nordzucker AG. Im November wurde der 56-Jährige Nachfolger von Axel Aumüller, der in den Vorstand der Nordzucker AG wechselte. Als Managing Director verantwortet Dr. Gauß seitdem auch das Nordzucker-Geschäft für die Region Zentraleuropa und als Senior Vice President die Zuckerproduktion in dieser Region. Der in Karlsruhe promovierte Chemieingenieur kommt aus der Welt der Farben, Lacke, Folien und Chemikalien. Als Geschäftsführer und Leiter verschiedener Business Units bei Hoechst, DuPont und Lanxess bringt er neben langjähriger Führungserfahrung internationale Expertise in allen Geschäftsprozessen mit.

Das ist positiv für die Zukunft der fuel 21. Frankreich hat mit der Einführung bereits begonnen. Deutschland muss bis Juni 2010 seinen Plan vorlegen, wie es die EU-Ziele für erneuerbare Energien erreichen will. In

vier Jahren werden wir auch in Deutschland E10 haben und erste Tendenzen in Richtung E20. Bis dahin muss die fuel 21 ihre Kostenführerschaft konsequent behaupten und weiter ausbauen. Dr. Michael Gauß

Kommunikation zahlt sich aus SweetFamily bringt Bäcker und Konditoren auf Fondant-Ideen Fondants für Füllungen, zum Glasieren oder Sprühen. Fondants für Süßwaren oder Backwaren. Fondants für frische Backwaren oder speziell für tiefgekühlte Produkte: Spezifische Anwendungen und neue Kundenprodukte lassen das Angebot an Fondant-Produkten immer umfangreicher werden. Marktpräsenz und gute Produkt-Kommunikation entscheiden hier zunehmend über Wachstum und Erfolg. Bäcker und Konditoren haben die Wahl zwischen vielen Fondant-Produkten. SweetFamily hat sich in diesem quirligen Marktsegment erfolgreich in Position gebracht. Dabei beschränken wir uns längst nicht mehr allein auf das Angebot innovativer, hochwertiger Produkte. Neben Präsenz im Markt setzen wir auf aktive KundenKommunikation für unsere erklärungsbedürftigen Fondantprodukte. Dazu nutzen wir neben dem direkten Dialog mit unseren Geschäftskunden vor allem klassische Wege wie Anzeigen, Produktinformationen oder Messebeteiligungen. Der Gesamtabsatz von SweetFamily Fondant-Spezialitäten ist in den vergangenen fünf Jahren um rund 47 Prozent gestiegen. Zu dieser sehr erfreulichen Entwicklung haben auch die flankierenden Kommunikationsmaßnah-

men wie die Schaltung von Anzeigen in Fachzeitschriften und der Besuch von Fachmessen beigetragen. Den richtigen Fondant für jede Idee Für 2010 hat SweetFamily zur weiteren Unterstützung des Fondant-Programms ein umfangreiches Kommunikationspaket für Bäcker, Konditoren und Cafébetreiber geschnürt. Zusätzlich zu den bewährten Maßnahmen werden fachlich fundierte Beiträge in Fachzeitschriften veröffentlicht und Mailings an bestehende und potenzielle Kunden versendet. Aktuelle Anzeigen zu den Saisonhöhepunkten zeigen die Vielfalt unseres Sortiments. Die Botschaft an Bäcker und Konditoren lautet: „Nordzucker bietet den richtigen Fondant für jede Idee“. Diese Aussage transportiert auch der neu gestaltete SweetFamily Messestand, der die Nordzucker-Präsenz auf Fachmessen noch attraktiver macht.

Über Fachzeitschriften Bäcker und Konditoren informieren.

Das SweetFamily FondantSortiment auf einen Blick Für Backwaren Fondant K:

der Alleskönner

Fondant S:

etwas durchsichtiger als Fondant K

Fondant F:

frosterfähig

Fondant G:

ausgeprägte gefrier-tau-stabile Eigenschaften, blickdicht weiß (z. B. für Donut, Berliner …)

Fertigglasur:

sofort anwendbar (mit Pinsel)

Spritzglasur:

zum Sprühen

Für Süßwaren Anne Hofmann Produktmanager Industrie

Fondant N:

der Klassiker

Fondant C:

schnelleres Abschmelzverhalten

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Markt & Kunde

Prominenter Start in die Geliersaison Geschmack des Jahres: Vanille-Holunderblüte Der neue Geschmack des Jahres heißt „Vanille-Holunderblüte“. Mit aromatisiertem Gelierzucker hat SweetFamily bereits 2009 neue Trends im Geliermarkt gesetzt. Das Produkt hat neue Käufergruppen erreicht sowie SweetFamily-Verwender, die gern Neues ausprobieren, auf Anhieb begeistert. Zum Start der Erdbeersaison wird mit dem Geschmack des Jahres „Vanille-Holunderblüte“ ab Mai 2010 das erfolgreiche Konzept fortgesetzt. Die raffinierte Rezeptur harmoniert mit frischen Erdbeeren, der mit Abstand beliebtesten Gelierfrucht. Die praktische 250-GrammPackung entspricht der benötigten Menge für genau eine Schale Erdbeeren.

SweetFamily stellt das bisher auf dem deutschen Markt einzigartige Produkt von Mai bis Juni in der beliebtesten Kochshow Deutschlands „Das perfekte Promi-Dinner“ vor. Sonntagabends zur besten Sendezeit ab 20.15 Uhr wird der Geschmack des Jahres exklusiv präsentiert und hohe Aufmerksamkeit in der relevanten Zielgruppe erzielen. Pünktlich zur Erdbeer-Saison ist die Sonder-Edition ab Mai im Handel zum empfohlenen Verkaufspreis von 0,99 Euro erhältlich.

Ab jetzt wird’s noch fruchtiger mit 1-2-3 Fruchtaufstrich Das erfolgreiche Produkt im Segment „Kaltgelieren“ wird zur Geliersaison neu aufgelegt SweetFamily Gelier Quick&Easy hat sich seit seiner Einführung 2006 im Markt erfreulich etabliert. Jetzt ist das Produkt mit verbesserter Rezeptur, neuem Namen und frischem Verpackungslayout erhältlich. So unkompliziert wie das Produkt ist auch der neue Name: 1-2-3 Fruchtaufstrich. Das ansprechende Design macht Lust auf die Zubereitung frischester Früchte zu leckerem Aufstrich. Und das ganz ohne

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Kochen. Der Vielfalt und eigenen Vorliebe sind keine Grenzen gesetzt: Von der klassischen Erdbeere bis hin zur Heidelbeere eignen sich viele Früchte.

tionen in zahlreichen Supermärkten den Abverkauf des Produkts: Verbraucher haben die Gelegenheit, den leckeren Fruchtaufstrich zu probieren und sich davon zu überzeugen, wie einfach die Zubereitung ist.

Noch fruchtiger und leckerer im Geschmack wird’s durch die optimierte Rezeptur: Der neue Aufstrich enthält mehr Früchte – spätestens jetzt kann niemand mehr widerstehen! Von Mai bis Juni unterstützen Verkostungsak-

SweetFamily 1-2-3 Fruchtaufstrich ist ab Mai im Handel für 1,29 Euro erhältlich.

Anika Ernst Produktmanager Handel


Markt & Kunde

Süß und typisch norddeutsch: Wer schickt das beste Rezept? Was ist typisch norddeutsch? … Rote Grütze, verschleierte Bauernmädchen oder BiskuitTorte Leuchtturm. Welche süßen, typisch norddeutschen Rezepte kennen Sie? Das SweetFamily-Marketing-Team und Akzente suchen Ihre besten typisch norddeutschen Rezepte!

Was ist typisch norddeutsch? Sie haben ein tolles Rezept? Machen Sie mit beim SweetFamily Rezept-Wettbewerb!

Mitmachen wird belohnt: Die Favoriten-Rezepte werden auf unserer Website unter www.sweetfamily.de veröffentlicht. Die Einsender der drei besten, von uns prämierten Rezepte werden mit BerndesBackformen für Miniherzen belohnt. Außerdem erhalten weitere zwölf norddeutsche Einsendungen unser SweetFamily Rezeptbuch „Süße Augenblicke“ mit vielen tollen Ideen als Dankeschön.

Einsendeschluss ist der 15. Mai 2010. Bitte die Rezepte einsenden oder mailen an: Nordzucker AG Redaktion Akzente, „Akzente Rezeptwettbewerb“ Küchenstraße 9 38100 Braunschweig akzente@nordzucker.de Auf Ihre besten süßen norddeutschen Rezepte freut sich Ihr SweetFamily Marketing-Team.

DLG-Feldtage 2010 auf dem Rittergut Bockerode Die DLG-Feldtage 2010 finden vom 15. bis 17. Juni auf dem Rittergut Bockerode bei Springe statt. Das Rittergut Bockerode liegt rund 15 Kilometer nordwestlich von Nordstemmen im Nordzucker-Einzugsgebiet. Auf einer Fläche von 2.400 Quadratmetern präsentiert sich Nordzucker zusammen mit ihren Mitausstellern DNZ, LIZ, fuel 21, ARGE NORD und Maribo Seed. Neben Informationen und Bewirtung im Zelt werden im Feld Themen wie Schlitzsaat, Nematodenmonitoring, Pflanzenschutz, Mulchsaat, Sorten und Bioenergie präsentiert.

Anfahrt

Nordzucker und ihre Mitaussteller freuen sich auf zahlreiche Besucher. Das Plakat zu den DLG-Feldtagen 2010.

Quelle DLG.

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Tr e f f p u n k t

Ehemalige Direktoren und Führungskräfte trafen sich in Clauen Für das Werk Clauen war es ein ganz besonderer Tag, an dem sich die ehemaligen Direktoren, Führungskräfte und Gremiumsmitglieder der Nordzucker und ihrer Vorgängergesellschaften trafen: Hans-Joachim Dell übergab nach zehn Jahren an der Spitze am 1. Dezember 2009 offiziell die Leitung des Werks an seinen Nachfolger Zoltan Toth. Beide Werkleiter waren zugegen, um die Gäste zu begrüßen. Neues aus dem Unternehmen erfahren, sich austauschen und auch einen Blick in die Fabrikhallen und auf den Rübenhof des Werks werfen, das waren die Erwartungen, mit denen die Ehemaligen nach Clauen gekommen waren. Axel Aumüller begrüßte zum ersten Mal in seiner neuen Funktion als Vorstand Produktion die rund 40 langjährigen Weggefährten. In seinem Vortrag ging er auf aktuelle Entwicklungen der Zuckermarktordnung ein und skizzierte die Auswirkungen der Reform auf Nordzucker. Innerhalb der EU wurden insgesamt rund sechs Millionen Tonnen Zuckerquote zurückgegeben und das von der EU-Kommission 2006 formulierte Ziel nahezu erreicht. Nordzucker als Konzern inklusive Nordic Sugar hat rund 669.000 Tonnen Zuckerquote zurückgegeben. Diese Entwicklung führt direkt zu den strategischen Handlungsfeldern, die mit Blick auf 2015 für Nordzucker wichtig sind. Zum einen stand der Erwerb der Nordic Sugar im Fokus des unternehmerischen Handelns. Zum anderen musste nach dem Erwerb des Unternehmens die Integration zügig vorangetrieben wer-

Zwischen Silo und Rübenhof: Die Ehemaligen betrachteten mit großem Interesse, was sich in Clauen alles verändert hat.

den. Aumüller unterstrich: „Elf Teams haben die Umsetzung der Integration übernommen und diese in die Linienorganisation überführt.“ Gleichzeitig überdachte der Vorstand die Organisation des Vertriebs neu, da zwei Vertriebe im gleichen Konzern nicht sinnvoll nebeneinander am Markt operieren konnten. Dazu war es notwendig, aus Eurosugar auszusteigen, um den alten Vertrieb zu reintegrieren. Die neue Größe des Unternehmens erforderte auch eine neue Organisationsstruktur, die

den gewachsenen Anforderungen Rechnung trägt. Auf fünf Vorstandsressorts verteilen sich jetzt die mannigfaltigen Aufgaben des Konzerns. Mit einem Einblick in die laufende Kampagne in den deutschen und internationalen Standorten schloss Axel Aumüller seinen Vortrag. Bei Rundgang und abschließendem Mittagessen war Gelegenheit für Detailfragen. Ebenso wurde das nächste Treffen fest vereinbart. tsd

Marie-Christine Ribera zu Gast bei Nordzucker Seit Juni 2009 ist Marie-Christine Ribera die neue Generaldirektorin des europäischen Verbandes der Zuckerindustrie (CEFS). Marie-Christine Ribera, bis dahin beim europäischen Bauernverband COPA zuständig für den Bereich pflanzliche Produkte und mit der Brüsseler Szene bestens vertraut, führte einer ihrer ersten Besuche zu Nordzucker. Neben einem Gedankenaustausch mit dem Vorstand über die Entwicklung der agrarpolitischen Rahmenbedingungen, stand eine Diskussion mit einem internen Expertenteam über Marktordnungsfragen und Handelsregelungen auf dem Programm. Ein Besuch im Werk Nordstemmen rundete das Programm ab. Marie-Christine Ribera betonte die Bedeutung der Nordzucker im europäischen Zuckermarkt und wünschte sich eine weiterhin aktive Mitarbeit im gemeinsamen Verband. Als besondere Stärke des Unternehmens betonte sie die landwirtschaftlichen Eigentümer. Den Unternehmen mit dieser Struktur werde es eher möglich sein, flexibel auf zukünftige Herausforderungen durch die Veränderung der Rahmenbedingungen zu reagieren. Christian Kionka

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Unser Bild zeigt (von links): Christian Kionka, Marie-Christine Ribera und Mats Liljestam.


Ministerpräsident Carstensen besucht Werk Uelzen Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Peter Harry Carstensen besuchte Nordzucker im Werk Uelzen. Er wollte sich ein Bild über das Unternehmen als zweitgrößter Zuckererzeuger in Europa machen. Carstensen unterstrich dabei die Notwendigkeit einer Rüben- und Zuckererzeugung in Deutschland. Damit werde die Unabhängigkeit von unsicheren Weltmarktsituationen ermöglicht und den Verbrauchern ein regionales Produkt, das unter hohen Qualitäts-, Umwelt- und Sozialstandards erzeugt wird, zur Verfügung gestellt. Landwirtschaft und Verarbeitungsunternehmen in Deutschland und Europa hätten eine besondere Verantwortung, auch wenn es um die zukünftige Ernährung der Weltbevölkerung gehe. Dies sei auch in den kommenden Jahren stärker zu berücksichtigen. Christian Kionka

Von links: Wolfgang Wiesener, Vorsitzender GBR; Sven Buhrmann, Direktor Werk Uelzen; Peter Harry Carstensen; Mats Liljestam; Dr. Heinrich-Hubertus Helmke, Geschäftsführer DNZ; Martina Eickhorst, persönliche Referentin des Ministerpräsidenten; Christian Kionka.

Peter Harry Carstensen im Leitstand im Gespräch mit Andreas Schwartz, Werk Uelzen und Sven Buhrmann.

Arbeitskreis der CDU-Landtagsfraktion zu Gast in Braunschweig Der Arbeitskreis Bundes-, Europaangelegenheiten und Medien der CDU-Landtagsfraktion war zu Gast bei Nordzucker, um sich über aktuelle europäische Themen zu informieren. Niedersachsen ist die europäische Region mit der höchsten Zuckererzeugung. Die Zuckerfabriken der Nordzucker tragen zur Wirtschaftskraft der ländlichen Räume bei und sorgen für Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Landwirtschaft, Handel und Gewerbe. Zustimmend nahmen die Teilnehmer die Rolle des Zuckers in der Agrarpolitik zur Haushaltsstabilität, Ressourceneffizienz, Klimaschonung sowie Versorgungs- und Lebensmittelsicherheit zur Kenntnis und sprachen sich für entsprechende Rahmenbedingungen für die Rübenzuckerproduktion in Europa aus. Besonderes Augenmerk galt auch der Erzeugung von Bioethanol als nachwachsendem Rohstoff. Den politischen Zielen des Klimaschutzes und der Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen sollten auch entsprechende politische Maßnahmen folgen. Die Diskussion mit Nordzucker und dem Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ) solle vertieft und fortgesetzt werden.

Auf dem Bild (von links): Ekkehard Bock-Wegener (Staatskanzlei), Marcus Wolf (verdeckt, CDU-Landtagsfraktion), Matthias Nerlich (MdL), Angelika Jahns (MdL), Wittich Schobert (MdL), Heidemarie Mundlos (MdL), Christian Kionka, Wilhelm Hogrefe (MdL), Dr. Heinrich-Hubertus Helmke (DNZ), Dr. Niels Pörksen.

Christian Kionka, Leiter Zentrale Öffentlichkeitsarbeit

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Die erste Zuckerfabrik in Klein Wanzleben im Gründungsjahr 1838. Umgeben von Speicherhäusern, Verwaltungsgebäuden, Forschungsinstitut und Wohnblocks der ZKW: Zuckerfabrik Klein Wanzleben um 1904.

Früher Impulsgeber für die Rübensamenzucht

Zuckerfabrik Klein Wanzleben, die Erste 1838 gründen 19 Bauern, Handwerker und Gastwirte die erste Zuckerfabrik in Klein Wanzleben. Sie zählt zu den ältesten Bauernfabriken, die zwischen Magdeburg und Hildesheim entstehen. Nach acht Monaten Bauzeit beginnt im Herbst 1838 die erste Kampagne. An 150 Tagen werden je 30 Tonnen Runkelrüben verarbeitet. „Bauernfabrik“ bleibt Klein Wanzleben 26 Jahre. Der Landwirt Matthias Christian Rabbethge erwirbt 1847 zunächst zehn Aktien. 1864 wechselt die Fabrik vollständig in den Besitz der Familien Rabbethge und Giesecke. Rabbethge sammelt hier Erfahrungen, die 1859 den Anstoß für die systematische Zuckerrübenzüchtung geben. Saatzucht wird Hauptbetrieb 1885 verliert die Zuckergewinnung endgültig die Priorität zugunsten der prosperierenden Rübensamenzucht. Die Fabrik bleibt technologisch auf der Höhe der Zeit und wird kontinuierlich ausgebaut. Zuckerfachleute finden hier ein innovatives Klima,

© Alle Bilder: Archiv KWS Saat AG

Von 1906 bis 1955 wurden die Rüben über ein 49 Kilometer langes Feldbahnnetz zur Feldbahnschwemme auf den Klein Wanzlebener Rübenhof transportiert.

1985: Von 1945 bis 1990 ist die Fabrik Teil des VEB „Börde“.

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das Experimentierfreude und technologische Weiterentwicklung begünstigt. Mit 700 Tonnen Rüben pro Tag gehört die Fabrik bereits 1903 zu den größeren ihrer Zeit. Ende der 20er Jahre ist sie eine moderne, mittlere Rohzuckerfabrik mit einer Leistung von 1.300 Tonnen Rüben pro Tag und einer jährlichen Rohzuckererzeugung von 13.250 Tonnen.

Neubaupläne um 1950 Krieg und Nachkriegswirren machen aus der Fabrik, die Mitte der 30er Jahre modern ausgerüstet gute Leistungen bringt, zehn Jahre später eine Anlage, die technisch völlig verschlissen ist. Bereits um 1950 gibt es Pläne, die Fabrik stillzulegen und am Ortsrand auf dem Magdeburger Feld neu zu bauen.

Bauliche und ökologische Grenzen Bereits um die Jahrhundertwende gibt es Probleme mit Wasserversorgung und Abwasserverwertung. Später engt der wachsende Saatzuchtbetrieb die in der Ortsmitte gelegene Zuckerfabrik ein: Es entstehen riesige Speicher, Verwaltungsgebäude, das Forschungsinstitut mit 3.000 Quadratmeter Laboratorien und Wohnblocks für Arbeiterfamilien. Bis Kriegsende 1945 bleibt die Fabrik Teil der „Zuckerfabrik Klein-Wanzleben, vorm. Rabbethge & Giesecke A-G“ (ZKW) – der heutigen Klein Wanzlebener Saatzucht AG (KWS) in Einbeck. Auf den Befehl Nr. 97 der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) wird die Zuckerfabrik 1946 aus der ZKW herausgelöst, in Zwangsverwaltung genommen und später in Volkseigentum (VEB) überführt.

Erfindergeist und Improvisation Wie viele andere DDR-Fabriken steht Klein Wanzleben vor dem Dilemma, dass Mittel für die Modernisierung fehlen. Noch immer Rohzuckerfabrik, entgeht sie Mitte der 60er Jahre erneut knapp der Stilllegung. Jede Tonne Kapazität wird gebraucht, um den Plan zu erfüllen. Fehlende Ausrüstung und mangelhafte Rübenqualitäten verhindern auch das. Selbsthilfe, Erfindergeist und Improvisationstalent halten den Betrieb aufrecht. Nach dem Mauerfall 1989 ist das Ausmaß von Stagnation und Substanzverzehr in vollem Umfang sichtbar. 1990 verarbeitet die erste Zuckerfabrik in Klein Wanzleben insgesamt 155.000 Tonnen Rüben bei einer Tagesleistung von 1.653 Tonnen zu 17.500 Tonnen Zucker. Ihre 152. und letzte Kampagne endete am 27. Dezember 1990.

Fabrikbetrieb in Volkseigentum Ort und Fabrik überstehen den Zweiten Weltkrieg unbeschadet. Kriegsbedingt fehlen Facharbeiter. Führungskräfte setzen sich in die Westzonen ab. Die Grenzziehung zu den westlichen Besatzungszonen diktiert neue Rübeneinzugsgebiete. Die Grenze schneidet die Fabrik von Zulieferbetrieben des Maschinen- und Anlagenbaus ab. Reparaturen unterbleiben. Die Bodenreform 1945 mit Enteignung und Neuverteilung des Bodens an „landarme Bauern“ hat zur Folge, dass Klein Wanzleben Rüben von 13.400 Anbauern verarbeiten muss: Altund Neubauern, die im Zuge des „Aufbaus des Sozialismus auf dem Lande“ von 1952 bis 1960 zwangskollektiviert und zu Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) zusammengefasst werden.

Zeitgleich beginnt die Geschichte ihrer Nachfolgerin. Zunächst im Juli 1991 mit einem Grundstein auf dem Magdeburger Feld. Seit Herbst 1994 werden in der neuen Zuckerfabrik Klein Wanzleben die Rüben für sieben nach 1989 stillgelegte Zuckerfabriken (Aderstedt, Genthin, Goldbeck, Hadmersleben, Haldensleben, Weferlingen und Klein Wanzleben) verarbeitet.

Susanne Dismer-Puls Freie Autorin

Birgit Rothe Nordzucker-Archiv, Werk Uelzen


FERNSEHEN

NDR-Landpartie-Fest 2010 SweetFamily von Nordzucker ist mit dabei

Sicherlich kennen Sie die beliebte NDR-Sendung „Landpartie – Im Norden unterwegs“ mit Moderatorin Heike GĂśtz. Mit viel Humor und wachem Blick ist sie auf ihrem Fahrrad im Norden unterwegs und bringt Zuschauern immer wieder Landstriche, ihre Bewohner und interessante Plätze näher. Einmal im Jahr präsentiert sich die „Landpartie“ auf dem groĂ&#x;en „Landpartie-Fest“. „Anfassen, mitmachen, probieren“ – das Motto der Sendung ist auch

gleichzeitig Programm fĂźr das Fest – und die maĂ&#x;geschneiderten Aktionen, die Nordzucker vorbereitet: An unserem Stand stehen sĂźĂ&#x;e Augenblicke im Vordergrund. Hier kĂśnnen Sie selbst Marmelade rĂźhren, verkosten und natĂźrlich auch mitnehmen. Lassen Sie sich von unserer Vielfalt Ăźberraschen! Damit auch die kleinen Gäste erfahren und verstehen, woher unser Zucker kommt und wie er gewonnen wird, zeigt ein naturgetreues Modell unserer Zuckerfabrik Clauen die Abläufe auf dem RĂźbenhof und rund um die Produktion.

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Rund um das Jagdschloss Springe in Niedersachsen lädt die „NDR-Landpartie“ am 29. und 30. Mai 2010 Gäste zu einem groĂ&#x;en Fest ein. Der Eintritt ist frei.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Daniela Gierth

SĂœSSER SCHNEE

MIT COLA MOBIL TELEFONIEREN

Zucker statt Salz im Winterdienst?

Designerin entwirft Handy mit ZuckerAntrieb

Wussten Sie, dass Zucker ähnliche Taueigenschaften hat wie Salz? Anders als beim Streusalz wurden Tauund Umweltwirkungen von Zucker oder Zucker-SalzGemischen im Winterdienst vor allem aus PreisgrĂźnden bislang kaum untersucht. Das Schweizer Bundesamt fĂźr StraĂ&#x;en testete im vergangenen Winter den Einsatz einer Melasse-Salzmischung. Das Nebenprodukt der Zuckererzeugung ersetzt ätzendes Calciumchlorid und macht den Winterdienst verträglicher fĂźr Umwelt, StraĂ&#x;en und Autos. Teststrecke ist der Autobahnabschnitt zwischen Bern und Thun. Gemische mit Zucker und Zuckernebenprodukten werden bereits seit 15 Jahren in GroĂ&#x;britannien, Nordamerika und Schweden gegen Schnee und Eis eingesetzt.

BIOETHANOL

Erster Audi mit Flex-Fuel-Technik Als erster deutscher Autobauer bietet Audi ein Modell der A4-Baureihe mit Flex-FuelEignung fĂźr den deutschen Markt an. Der neue Audi A4 2.0 TFSI Flexible Fuel wurde erstmals auf der IAA in Frankfurt vorgestellt. Im Betrieb mit Bioethanol E85 verbraucht er nach Herstellerangaben neun Liter auf

100 Kilometer. Wird Superbenzin getankt, sind es im Durchschnitt 6,4 Liter. sdp

Wenn es nach Daizi Zheng geht, sparen wir uns kĂźnftig das lästige Laden von Handys via Steckdose. Die 33-jährige Chinesin entwarf ein Mobiltelefon, das Lithium-IonenAkkus durch Zucker ersetzt. Geladen wird Zhengs Telefonvision jedoch nicht mit dem Zuckerstreuer: Ihr bevorzugter Treibstoff fĂźr das umweltfreundliche Handy ist sĂźĂ&#x;, flĂźssig und auf der ganzen Welt in gleicher Qualität verfĂźgbar: Coca Cola. Der Handy-Entwurf der in London lebenden Designerin basiert auf einem Nokia-Gerät, das mit einem Tank ausgestattet ist. Einmal befĂźllt, soll die rĂźckstandsfrei zu entsorgende Bio-Batterie drei bis vier Mal länger Energie liefern als herkĂśmmliche Lithium-Ionen-Batterien. Entwickelt wurde die Zucker-Brennstoffzelle fĂźr mobile Endgeräte vor zwei Jahren von einer Forschergruppe an der US-amerikanischen Universität Saint Louis. Dort arbeitet man derzeit an Bio-Brennstoffzellen, die mithilfe von Bakterien Strom aus organischem Material erzeugen. sdp

WISSENSWERTES

Wussten Sie schon ‌? ‌dass man zum Käse ein StĂźck WĂźrfelzucker unter die Käseglocke legen sollte? Der Käse bleibt so länger frisch und schimmelt auch nicht so schnell.

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Nordzucker AG, Küchenstraße 9, 38100 Braunschweig

Königs Kaffeetraum

Zutaten (ca. 50 Trüffel): 50 ml 75 ml 25 g 150 g 100 g 50 g 25 ml

Sahne Espresso SweetFamily Feinster Zucker Bitterkuvertüre, fein gehackt Vollmilchkuvertüre, fein gehackt Butter Absinthlikör (alternativ: Baileys oder Orangenlikör) ausgerolltes Marzipan 250 g weiße Schokolade Für den Kaffeezucker: 100 g SweetFamily Feinster Zucker 20 g Kaffeepulver

Zubereitung: Sahne mit Espresso aufkochen, 25 Gramm Feinster Zucker und die Kuvertüre zugeben und rühren, bis eine gleichmäßige Masse entsteht. Butter genauso zugeben sowie Absinth. Trüffelmasse in eine Form gießen und zur leichteren Verarbeitung über Nacht ruhen lassen. Kleine Würfel ausschneiden und in der flachen Hand zu Kugeln formen. Marzipan dünn ausrollen, rund ausstechen und Trüffelkugeln darin verpacken. Weiße Schokolade im Wasserbad schmelzen. Hände mit Schokolade bestreichen und Kugeln darin rollen, zuletzt in Kaffeezucker wälzen.


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