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Akzente Neues aus der Nordzucker-Welt | Ausgabe 2 | Juli 2013

175 Jahre Nordzucker Nachhaltig. Engagiert. Miteinander.

EU-Zuckermarktordnung

Vorjahr erneut übertroffen

Follow us

Entscheidung gefallen: Die Zuckermarktordnung wird letztmalig um zwei Jahre bis September 2017 verlängert.

Das dritte Jahr in Folge sind Umsatz und Ergebnis deutlich gewachsen.

Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt – Nordzucker spart Energie und CO2 ein.


| Rubrik | Reihe oder Erg채nzung |

80.000.000 Euro investiert Nordzucker in diesem Gesch채ftsjahr im gesamten Konzern. Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine erneute Steigerung.

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| Editorial |

„Wir halten Ausschau nach Möglichkeiten, wie wir das Unternehmen weiterentwickeln können, um auch unter veränderten Rahmen­bedingungen ähnlich erfolgreich wie heute agieren zu können.“

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, liebe Leserinnen und Leser, das vergangene Geschäftsjahr wird als das bisher erfolgreichste in die Geschichte der Nordzucker eingehen. Zum dritten Mal in Folge konnten wir Umsatz und Ergebnis deutlich steigern. Das alles wäre aber nicht möglich ohne ein hervorragendes Team, welches sich an jedem Standort im Konzern mit Ideen und Verve einsetzt. Unser hervorragendes Ergebnis ist in jedem Fall ein Grund zur Freude! Es gibt einen weiteren: 175 Jahre! Vor 175 Jahren wurde in Klein Wanzleben die erste noch bestehende Zuckerfabrik im Gebiet der heutigen Nordzucker gegründet. Sie ist somit eine der Keimzellen unseres heutigen Unternehmens. In den folgenden Jahren und Jahrzenten entstanden immer mehr Fabriken. Die Aktionäre der ersten Stunde haben visionär in die Zukunft geblickt; sie haben die Chancen der neuen Technologien erkannt und sich durch ihr Engagement dauerhaft eine Absatzmög­ lichkeit für ihre Rüben gesichert. Gemeinsam blicken wir heute in die Zukunft. Die Märkte sind weiter volatil, sodass Preisschwankungen auch in der Zukunft eine Herausforderung für uns blei­­ ben werden. Auch das Gefüge der Zuckerproduzenten in Europa wird sich verändern. Außerdem wissen wir seit Kurzem, dass die Zuckermarktordnung nun bereits 2017 enden wird. Es sind also Veränderungen in vielen verschiedenen Bereichen, die vor uns liegen. Auf diese Veränderungen bereiten wir uns vor. Wir investieren im gesam­ ten Konzern – in Anlagen zur Energieeinsparung, zur Verbesserung der Logistik und zur Produktsicherheit. Außerdem halten wir Ausschau nach Möglichkeiten, wie wir das Unternehmen weiterentwickeln können, um auch unter veränderten Rahmen­ bedingungen ähnlich erfolgreich wie heute zu agieren. Nordzucker war und ist ein Unternehmen auf dem Weg in Richtung Zukunft. Das haben die Aktionäre der ersten Stunde gewusst und es ist heute genauso wichtig, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Ich wünsche Ihnen einen guten Sommer. Herzlichst Ihr

Am Standort Clauen ­investiert Nordzucker in eine neue Saftreinigung.

Hartwig Fuchs

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| iNhalt |

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Sommerzeit, Beerenzeit … Europa kocht Konfitüre – die Produkte von SweetFamily und Dansukker helfen dabei.

PANORAMA

BLICK IN DEN MARKT

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16 EU­Kommission genehmigt zusätzliche Importe

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Nachhaltig. Engagiert. Miteinander – Nordzucker feiert 175­jähriges Jubiläum Vorjahr erneut übertroffen – Nordzucker wächst weiter deutlich bei Umsatz und Gewinn Entscheidung aus Brüssel: Die EU­Zuckermarktordnung endet 2017 Wie geht es ab 2017 weiter? Hartwig Fuchs: „Fahrt aufnehmen in eine neue Zuckerwelt“

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Später Kaltstart in das Rübenjahr

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Interview: „Kein Rekordjahr“

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Reportage: Zwei an einem Ort Seit 2008 wird im polnischen Chełmża zusätzlich zur Rübenkampagne jährlich eine Rohzuckerkampagne gefahren.

Nordzucker testet Ertragspotential im Paperpot­ Verfahren Follow us – Nordzucker veröffentlicht ihren dritten Nachhaltigkeitsbericht Wesentliche Investitionen zur Kampagne 2013

vom Weltmarkt

NAHAUFNAHME

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20 · 20 · 20: Mit 20 Tonnen Zucker die Wettbewerbsfähigkeit der Rübe steigern Verantwortung, Engagement, Courage und Wertschätzung: vier Werte – ein Unternehmen Zwei an einem Ort – ein Besuch am Standort Chełmża

SÜSSE SEITEN

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Sommerzeit, Beerenzeit – Erdbeeren sind Europas liebste Frucht Sommer mit Dansukker Geschmack des Jahres: Gelieren und genießen mit SweetFamily von Nordzucker


Nachgefragt

Menschen bei Nordzucker: Kazimierz Kuśmierek arbeitet seit 38 Jahren im Werk Chełmża.

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KURZ NOTIERT

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Nordzuckers bunte Welt

MENSCHEN BEI NORDZUCKER

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Kazimierz Kuśmierek: Betriebsingenieur Zuckerhaus und Service Center, Chełmża

ANGEKLICKT

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Ein Blick ins Internet

REZEPT

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Prof. em. Dr. phil. Hans Jürgen Teuteberg war Professor für Neuere und Neueste Wirtschaftsund Sozialgeschichte sowie Direktor des Historischen Seminars an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

1747 entdeckte der Berliner Chemiker Andreas Sigismund Marggraf, dass der Zucker aus drei Rübenarten mit dem Zucker des Zuckerrohrs chemisch identisch ist. Sein Schüler Franz Carl Achard setzte die Forschungen fort und errichtete 1802 die erste Rübenzuckerfabrik in Schlesien. Es dauerte jedoch noch Jahrzehnte, bis sich die Zuckerproduktion aus Rüben durchsetzte. Drei Fragen zur Geschichte des Zuckers an Herrn Professor Teuteberg. 1838 wurde in Klein Wanzleben eine Zuckerfabrik gegrün­ det. Wie hat sich die Zuckerindustrie in den folgenden Jahr­ zehnten entwickelt? „Zwischen 1840 und der deutschen Reichsgründung 1870 stieg die Zahl der deutschen Rübenzuckerfabriken von 54 auf 304, also um mehr als das Fünffache, an. Gleichzeitig stieg die Menge der verarbeiteten Rüben von 26.080 Ton­ nen auf drei Millionen Tonnen. Ende der 1850er­Jahre war die Rübenzuckerproduktion schon so hoch, dass sie die bin­ nenländische Nachfrage überstieg und der Export begann.“ Was hat diese Entwicklung begünstigt? „Neben steuerlichen Rahmenbedingungen sind besonders züchterische Ergebnisse sowie die fortschreitende Industri­ alisierung zu nennen. Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckte der Franzose Vilmorin, wie durch systematische Zucht der Zuckergehalt in den Rüben erhöht werden kann. Gleichzei­ tig konnten die Produktionskosten in den Zuckerfabriken durch den Einsatz von Dampfmaschinen und Transport­ bändern erheblich reduziert werden.“ Was bedeutete dies für den Zuckerkonsum?

Rote Grütze Biskuitröllchen „Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts blieb die Masse der Be­ völkerung aufgrund der hohen Zuckerpreise vom Konsum so gut wie ausgeschlossen. Zucker ist ein typisches Produkt der Industrialisierung und stellt zusammen mit der Kartoffel die größte Neuerung in unseren Nahrungsverhältnissen seit dem Spätmittelalter dar.“

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| PANORAMA |

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1838 Die Zuckerfabrik Klein Wanzleben wird gegründet – eine Keimzelle der Nordzucker

1865 – 1900 Gründungsboom in Europa: Die Werke Nordstemmen, Clauen, Schladen, Uelzen, Nakskov, Nykøbing, Arlöv, Örtofta, Chełmża, Opalenica und Trenčianska Teplá entstehen

Nachhaltig. Engagiert. Miteinander. – Nordzucker feiert 175-jähriges Jubiläum Sie begründet das 175-jährige Firmenjubi­ läum: die Zuckerfabrik in Klein Wanzleben. Wechselnde Rechts- und Eigentumsver­ hältnisse, Umbauten, Kriege und Zerstö­ rung und schließlich ein kompletter Neu­ bau haben nichts daran geändert, dass die 1838 gegründete Zuckerfabrik in der Magdeburger Börde die e ­ rste Keim­ zelle von allen noch bestehenden Fabriken der Nordzucker darstellt. Nordzucker hat sich aus einzelnen Fabrikgesellschaften stetig weiterent­wickelt. Courage und Unternehmergeist haben die Geschichte an vielen Stellen geprägt und entschei­ dend vorangebracht. Heute beliefern mehr als 15.000 Landwirte aus ganz ­Europa 13 Zucker­fabriken in sieben ­Ländern mit Zucker­rüben. Nordzucker nimmt dieses beson­ dere Jahr zum Anlass, um sich ihrer Wur­ zeln zu besinnen, aber vor allem auch, um nach vorn zu schauen und neue Impulse zu setzen. Offizieller Festakt

Die offizielle Jubiläumsfeier am 2 ­ 6. Sep­ tember stellt den Höhepunkt des Veran­ staltungsjahres dar. Rund 500 nationale und internationale Besucher werden in

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Braunschweig erwartet, darunter Kun­ den, Politiker und zahlreiche Vertreter von Verbänden und der allgemeinen Öffentlichkeit. Mit einem musikalisch umrahmten Festakt und einigen Gruß­ worten u ­ nter anderem durch den Eh­ renpräsidenten des Deutschen Bauern­ verbands, Gerd Sonnleitner, sowie den Ministerpräsiden­ten Dr. Reiner Haseloff aus Sachsen-Anhalt und Dr. Robert Kloos, Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Ver­ braucher­schutz, wird die Tagesveran­ staltung eingeläutet. Vorträge und Podiumsdiskussion

„Nachhaltig leben und wirtschaften – werden wir unserer Verantwortung ­gerecht?“ – Unter dieser Fragestellung trägt ab dem frühen Nachmittag Bundes­ umweltminister a. D. Professor Klaus Töpfer mit einem Impulsreferat zum Thema Nach­ haltigkeit dazu bei, den Blick der Gäste in die Zukunft zu lenken. Ein hoch­rangig besetztes Podium wird diese Frage­stellung unter dem jeweils eigenen Blickwinkel beleuchten und damit die Im­pulswirkung der Jubiläumsveranstaltung unterfüttern: Aus der Sicht der Landwirtschaft wird

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1939 – 1945 Zucker gilt als „kriegswichtig“. Rübenanbauer und Zucker­ industrie werden zu erhöhter Produktion aufgerufen

1985 Die Zucker-Aktien­ gesellschaft UelzenBraunschweig wird gegründet

1990 Fünf Gesellschaften schließen sich zur ­Zucker-Verbund Nord AG zusammen

1996 – 2000

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Das Engagement in ­Osteuropa beginnt ­zunächst in Tschechien, es folgen die Slowakei und Polen

1997 Die Nordzucker AG entsteht

2003 Union-Zucker kommt zur Nordzucker AG

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2009 Nordzucker erwirbt Nordic Sugar und wird endgültig ein europäisches Unternehmen

2012/13 Mit einem Rekord­ ergebnis endet das ­bisher erfolgreichste ­Geschäftsjahr der Nordzucker AG


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Hier finden Sie mehr Informationen: Historische Festschrift:

Die Festschrift „175 Jahre Nordzucker. Eine Zuckerge­ schichte“ wird am 26. September im Rahmen des Jubilä­ ums vorgestellt. Das rund 150 Seiten starke Buch zeich­ net in einer gut lesbaren Form in fünf Kapiteln alle we­ sentlichen Stationen der F­ irmengeschichte nach. Die Recherchen ­basieren unter anderem auf Zeitzeugenin­ terviews. Das Buch wird auf Deutsch und Englisch ver­ fügbar sein. Sie können es mit der beigelegten Karte be­ reits jetzt bestellen (Schutzgebühr 10 Euro).

Zu den regionalen Veranstaltungen gibt Nordzucker Broschüren in der j­eweiligen Landessprache heraus, die kurz und knapp einen Überblick über die wichti­ gen Meilensteine der Nordzucker geben und je eine Länderseite enthalten.

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Unter www.175Jahre-Nordzucker.de finden Sie weitere Informationen zum Firmenjubiläum, aber auch Aktuelles zu den regionalen Jubiläums-Veranstaltungen der Nordzucker-Werke im August und September.

Carl-Albrecht Bartmer, aus der Sicht der Kunden Ulrik Nehammer von Coca-Cola und aus der Sicht der Verbraucher Frau Professor Lucia Reisch mitdiskutieren. Dr. Klaus Schumacher wird die Sicht der Nordzucker vertreten. Durch den Tag führt die aus dem NDR bekannte Journalistin Inka Schneider die Gäste mit kurzweiligen Interviews und kleinen kultu­rellen Schman­kerln. Mit einem Dinner im kleineren Kreis wird der Festtag am Abend gemütlich ausklingen.

Veranstaltungen für alle Mitarbeiter

Alle 3.300 Mitarbeiter feiern mit – und zwar auf eigens organisierten Veranstaltun­ gen, die vom Frühstück über ein Familien­ picknick bis hin zur Fete am Abend reichen. Auch Gäste aus Nachbarschaft und der Öffentlichkeit vor Ort sind zu den Veran­ staltungen vorgesehen. Nordzucker dankt allen Mitarbeitern für ihr Engagement und ihre Leistung und würdigt auf diese Weise den jeweiligen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens.� tsd

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Vorjahr erneut übertroffen Nordzucker wächst weiter deutlich bei Umsatz und Gewinn Das dritte Jahr in Folge legt Nordzucker ein hervorragendes Ergebnis vor. Dank guter Marktlage und eigener Maßnah-

men zur Steigerung der Rentabilität wurden deutliche Umsatz- und Gewinnsteigerungen realisiert. Der Umsatz konnte im Geschäftsjahr 2012/13 um mehr als 20 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro gesteigert werden. Auch das Ergebnis erreichte mit 360 Millionen Euro eine neue Höchstmarke. Nordzucker übertrifft damit auch das bereits sehr gute Vorjahrsergebnis noch einmal deutlich. „Das ist das mit Abstand beste Ergebnis in der Geschichte unseres Unternehmens“, bilanziert der Finanzvorstand der Nordzucker AG Dr. Michael Noth. „Und was uns im Nordzucker-Jubiläumsjahr besonders freut: in allen Regionen waren wir sehr erfolgreich.“

Über den guten Jahresabschluss dürfen sich auch die Aktionäre der Nordzucker freuen: Der Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung im Juli 2013 beläuft sich auf 1,80 Euro je Aktie. Im Vorjahr wurde ein Euro je Anteil gezahlt. Damit werden gleichzeitig die Aktionäre ange­ messen am guten Ergebnis beteiligt und die Finanzierung des Unternehmens ge­ stärkt.

Wir haben die Netto­ verschuldung auf 59 Millionen Euro zurück­ gefahren. Nordzucker ist finanzwirtschaftlich in einer sehr guten Verfassung. Dr. Michael Noth, Chief Financial Officer

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Quotenzucker. Ebenfalls positiv zum Ergebnis beigetragen haben dauerhaft wirksame Einsparungen im gesamten Konzern. Grundlage dafür ist das seit drei Jahren laufende Programm „Profita­ bilität plus“ – das auf insgesamt fünf Jahre angelegte Maßnahmenpaket, mit dem Nordzucker gezielt ihre Wettbewerbs­ fähigkeit steigern will. „Wir haben Markt­ chancen genutzt und unseren Kurs kon­ sequent fortgesetzt, ohne die Weiter­ entwicklung des Unternehmens zu vernachlässigen. Dieser Weg zahlt sich aus“, unterstreicht der Vorstandsvorsit­ zende Hartwig Fuchs. Auslandsanteil steigt auf 56 Prozent

Erneut mehr als die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftete Nordzucker außerhalb Deutschlands. „ Wir sind ein starkes europäisches Unternehmen in attraktiven regionalen Märkten“, stellt Dr. Noth fest und verweist auf die Entwicklung der Umsätze in den drei Nordzucker­Regio­ nen: Im Geschäftsjahr 2012/13 entfielen 44 Prozent der Konzernumsätze (Vor­ jahr: 47) auf die Region Zentraleuropa, 40 Prozent (40) auf die Region Nordeu­ ropa und 16 Prozent (13) auf die Regi­ on Osteuropa.

Ergebnissprung um 152 Millionen Euro

Im Vergleich zum Vorjahr hat Nordzucker den Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2012/13 um 424,8 Millionen Euro auf 2,443 Milliarden Euro steigern können. Im Konzern wurde dabei ein Jahresüber­ schuss von 360 Millionen Euro erwirt­ schaftet: Nach 208 Millionen Euro im Vorjahr entspricht das einem deutli­ chen Ergebnisanstieg um 152 Millio­ nen Euro. Profitiert hat Nordzucker vor allem von einer insgesamt güns­ tigen Marktlage mit gestiegenen Quotenzuckerpreisen und einer größeren Absatzmenge an Nicht­

Eigenkapital wächst über die Milliarden-Marke

Die guten Ergebnisse erlaubten Nordzucker eine weitere Stärkung des Eigenkapitals, das mit 1,316 Milliarden Euro erstmals die Marke von einer Milliarde Euro über­ schritten hat. „Die Steigerung der Eigen­ kapitalquote haben wir uns vor drei Jahren zum Ziel gesetzt“, erläutert Dr. Noth. „2012/13 erreichen wir – trotz höherer Bilanzsumme – eine noch einmal verbes­ serte Eigenkapitalquote in Höhe von 55 Prozent.“ Zudem hat Nordzucker das gute Jahr genutzt und die Nettoverschul­ dung weiter auf nunmehr rund 59 Mil­


Jahresumsatz weiter gesteigert Millionen Euro

2.443 2.018

2011/12

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Dank positiver Marktlage konnte der Umsatz im Geschäftsjahr 2012/13 um mehr als 20 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro gesteigert werden.

lionen Euro zurückgefahren, freut sich Noth und sieht Nordzucker „in sehr guter finanzwirtschaftlicher Verfassung“.

Jahresüberschuss auf Rekordniveau Millionen Euro

Solides Fundament für nachhaltiges Wachstum

Mit Blick auf steigende Lagerbestände erwartet Nordzucker, dass die Zucker­ preise auf dem Weltmarkt auf dem der­ zeit niedrigeren Niveau bleiben, sodass Nordzucker für das laufende Geschäfts­ jahr einen Rückgang bei Umsatz und Ergebnis erwartet. Den eingeschlage­ nen Weg zu Wachstum und Effizienz­ steigerung werde das Unternehmen konsequent weitergehen. „Darin liegt unser Schlüssel zu nachhaltiger Stärke und Wettbewerbsfähigkeit“, betont der Vorstandsvorsitzende. � sdp

360

208

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2010/11

2011/12

Zum dritten Mal in Folge verbucht Nordzucker ein Rekordergebnis. 2012/13 trugen vor allem gestiegene Quotenzuckerpreise, höhere Absatzmengen an NichtQuotenzucker und Einsparungen in Produktion und Verwaltung dazu bei.

Werte leben. Wachstum schaffen. Geschäftsbericht 2012/13

Hartwig Fuchs, Chief Executive Officer Nordzucker AG

Details finden Sie in unserem Geschäftsbericht – online auch unter www.nordzucker.de

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Nach mehr als 45 Jahren endet die ZMO.

EU-Zuckermarktordnung endet 2017 Noch vier Kampagnen zu gewohnten Bedingungen

Jetzt ist es amtlich: In gut vier Jahren – am 30. September 2017 – läuft die EU­ Zuckermarktordnung (ZMO) endgültig aus. Eine Verlängerung wird es für das in seinen Grundelementen seit 1968 bestehende Marktsystem nach diesem Datum nicht mehr geben. Darauf einig­ ten sich die EU­Agrarminister als Ergebnis der Verhandlungen mit EU­Kommission und EU­Parlament am 26. Juni in Luxem­ burg. Danach wird die bis zum Ende des Zuckerwirtschaftsjahres 2014/15 gültige Marktordnungsperiode noch ein letztes Mal um zwei Jahre bis 2016/17 verlän­ gert. Die Entscheidung ist Teil des um­ fassenden Reformpaketes, das die drei EU­Organe für ihre Gemeinsame Agrar­ politik (GAP) beschlossen haben. Das Verhandlungsergebnis zum Ende der ZMO stellt einen Kompromiss dar: Das Europaparlament hatte am

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13. März 2013 für eine Verlängerung um fünf Jahre bis 2020 plädiert, wäh­ rend die EU­Kommission die ZMO ohne weitere Verlängerung bereits 2014/15 auslaufen lassen wollte. Die EU­Agrar­ minister hatten sich ebenfalls im März für eine Laufzeitverlängerung ausge­ sprochen, jedoch nur bis 2016/17. Beschlossen wurde jetzt das Aus­ laufen der Quotenregelung zum Ablauf des Zuckerwirtschaftsjahrs 2016/17. Der Kompromiss ist das Ergebnis langwieriger und schwieriger Verhandlungen. Für die Vollzeitraffinerien bleibt es bis Septem­ ber 2017 bei ihrem Exklusivitätszugriff auf den Import von bis zu 2,5 Millionen Tonnen Rohrohrzucker binnen der ers­ ten drei Monate des Zuckerwirtschafts­ jahres. Weniger Planungssicherheit

Für Nordzucker und ihre Rübenanbauer bedeutet das Auslaufen der ZMO und der damit verbundene Wegfall der Quo­

tenregelung am 30. September 2017, dass ein Stück Planungssicherheit ver­ loren geht. Bis 2017 wird die EU auch die seit der Reform 2006 umstrittene Pro­ duktionsabgabe in Höhe von 12 Euro pro Tonne Zucker weiter erheben. Erleichterter Zugang zum Weltmarkt

Inwieweit sich das Ende der ZMO auf den bisher durch Produktionsquoten gesicherten Selbstversorgungsgrad der EU von derzeit 85 Prozent auswirken wird, bleibt ebenso abzuwarten wie die Entwicklung der künftig stärker vom Weltmarkt beeinflussten Zuckerpreise in der EU. Erleichtert wird der Zugang zum Weltmarkt für EU­Zuckerunternehmen, denn mit dem Ende der Quotenrege­ lung entfällt auch das WTO­Exportlimit für EU­Zucker von 1,37 Millionen Ton­ nen. Offen bleibt aus heutiger Sicht auch, wie sich der europäische Markt für Isoglukose nach dem Ende der ZMO entwickeln wird. � sdp


KOMMENTAR HARTWIG FUCHS

Fahrt aufnehmen in eine neue Zuckerwelt Zwei Jahre, vier Jahre oder sieben Jahre: Wie viel Zeit gibt die EU für den Systemwechsel des EU­Zuckersektors, der an vielen Stellen noch in den Nachwehen der großen Reform­ schnitte von 2006 bis 2009 steckt? Seit Ende Juni kennen wir die Antwort: In vier Kampagnen startet Nordzucker in eine neue Zuckerwelt ohne Marktordnung. Wir bekommen zwei Jahre mehr Vorbereitungszeit als zwischenzeitlich zu befürchten stand – drei Jahre weniger, als wir uns das gewünscht hatten. Ein Kompromiss. Kein Grund zum Jubeln; aber auch kein An­ lass, den Kopf in den Sand zu stecken. Im Gegenteil! Schneller kommerzieller und wettbewerbsfähiger werden

Wie geht es ab 2017 weiter? Die Zeit nach dem Auslaufen der Zuckermarktordnung stellt Rübenanbauer und Zuckerindustrie in der EU nach der einschnei­ denden Reform von 2006 erneut vor große Herausforderungen. Im Fokus steht auch in den kommenden Jahren die Steigerung von Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit von Rübenanbau und Zuckergewinnung. Darüber hinaus werden neue Vertragssysteme für den Rübenanbau benötigt, die die bis zu zweijährige Zeit­ spanne zwischen Anbauplanung und Verkauf des Zuckers ohne die bisher wirksamen Marktordnungsinstrumente handhabbar machen. Die Zuckerrübenanbau­ und ­lieferkonditionen wird Nordzucker weiter mit den Anbauerverbänden aushandeln. Ein wichtiges Thema wird sein, welche Formen der Preisabsicherung für Zucker in vier Jahren zum Tragen kommen werden. Zur Diskus­ sion stehen Systeme, wie sie zum Beispiel für Raps und Weizen üblich sind. Wichtig für die Zuckererzeugung in Europa ist ein auch nach 2017 wirksamer EU­Außenschutz. Dazu muss Zucker in Verhandlungen um bilaterale und multinationale Handelsabkom­ men weiter ausgeklammert bleiben. � sdp

Nordzucker muss noch schneller kommerzieller und wett­ bewerbsfähiger werden. Das ist die Botschaft! Dass wir dazu die nötige Kraft haben, zeigen enorme Fortschritte, die wir in den vergangenen Jahren erzielt haben. Die Weichen haben wir frühzeitig gestellt – hin zu kontinuierlicher Verbesserung von Effizienz und Ertragskraft. Jetzt gilt für uns und unsere Rübenanbauer: Den bereits eingeschlagenen Kurs engagiert und konsequent fortsetzen. Ab jetzt – und das ist gut für uns alle – mit verbindlichem Zeitplan. Durch den Wegfall der Quotenregelung und des WTO­ Exportlimits wird der EU­Markt nach 2017 insgesamt stärker vom Marktgeschehen auf dem Weltmarkt beeinflusst werden. Derzeit liegt die Selbstversorgung der EU mit Zucker für Lebensmittel bei 85 Prozent. Nach 2017 steht der gesamte in der EU erzeugte Zucker für Nahrungszwecke zur Verfügung. Zudem stehen wir bei unseren Kunden künftig stärker in Kon­ kurrenz zu Isoglukose, für die dann ebenfalls keine Quotenre­ gelung mehr greift. Nicht zuletzt muss sich die Rübe nachhal­ tig gegenüber Konkurrenzfrüchten auf dem Acker behaupten und auch im Wettbewerb mit möglicherweise zunehmenden Rohrzuckerimporten bestehen. Das Ende der ZMO bringt je­ doch nicht nur neue Aufgaben, sondern auch neue Chancen: Der Wegfall des WTO­Exportlimits für Zucker heißt auch, dass wir deutlich mehr als heute vom Exportmarkt profitieren können – immer vorausgesetzt natürlich, dass wir gut sind und die Preise es zulassen. Sicher ist auch, dass es zu einer weiteren Konsolidierungswelle in der EU kommen wird. Auch daran wird sich Nordzucker aktiv beteiligen. Mit Leidenschaft und Courage an der richtigen Stelle werden wir den Wegfall gewohnter Ordnungsinstrumente und den Übergang in eine neue Zuckerwelt erfolgreich meistern – da bin ich sicher! Wichtig ist uns dabei der Schulterschluss mit unseren Anbauern. Und eine Politik, die ihre Verantwortung bei der Schaffung neuer, vernünftiger Rahmenbedingungen wahrnimmt. �

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Später Kaltstart in das Rübenjahr Verzögertes Wachstum vor allem in den deutschen und dänischen Anbaugebieten „In Dänemark liegen die Bestände gegenüber ,normalen‘ Jahren etwa zehn Tage zurück. Positiv vermerken wir hohe Pflanzenbestände und ausgezeichnete Herbizidwirkungen in allen vier Ländern.“ Christer Sperlingsson, Senior Manager Beet Supply, Nordic Sugar

„Der lange Winter, nasse Böden und viele überflutete Felder erlaubten keine frühe Aussaat. Umso mehr freuen wir uns, dass unsere Anbauer in Polen und in der Slowakei alle verfügbaren Ressourcen genutzt haben und die Rüben schließlich in nur 16 Tagen im Boden waren.“ Dr. Gerd Jung, Senior Vice President, Beet Procurement Nordzucker Eastern Europe

„Der Rübe geht’s wie den Menschen: Kalt und nass macht eben keinen Spaß! 2013 wird bei uns ein eher unterdurchschnittliches Rübenjahr.“ Volker Bückmann, Senior Vice President, Beet Procurement Nordzucker Central Europe

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Die Rübenaussaat begann 2013 in den meisten Anbauländern der Nordzucker später als im fünfjährigen Mittel. Verglichen mit der sehr frühen kompakten Aussaat 2012 verzeichneten fast alle Rübenbüros der Nordzucker einen deutlich späteren Saatbeginn Anfang April und verbreitet längere Aussaatperioden. Vielerorts muss­ te die Bestellung nach Spätfrost und ergie­ bigen Niederschlägen mehrfach unterbro­ chen werden. In Deutschland, Polen und der Slowakei war die Aussaat Ende April vollständig abgeschlossen. Auch in Däne­ mark verschob sich die Aussaat gegen­ über dem fünfjährigen Mittel um elf Tage nach hinten. Lediglich in Schweden konn­ ten die Anbauer ihre Rüben fast zu den hier üblichen Zeiten bestellen – wenn auch mit großen Abweichungen zwischen den west­ lichen und östlichen Anbaugebieten. Sehr gute Aufgangsbedingungen

Gute Bodenstruktur, Frostgare und aus­ reichende Bodenfeuchte sorgten durch­

gehend für sehr gute Aufgangsbedingun­ gen, sodass gleichmäßige Bestände mit optimaler Pflanzendichte erzielt werden konnten. Auch die Herbizidwirkung war dank günstiger Bodenfeuchte insgesamt sehr gut; wobei lokal auch Wachstums­ verzögerungen durch Herbizidstress zu beobachten waren. April und Mai blieben vor allem in Deutsch­ land und Dänemark anhaltend kalt und regnerisch. Die Rübenbestände entwickel­ ten sich nur sehr zögerlich und der Reihen­ schluss war in beiden Ländern vielerorts erst Ende Juni zu verzeichnen. In Deutsch­ land kam es nach Pfingsten lokal zu Über­ schwemmungen und verschlämmten Bodenoberflächen nach Starkregen. Be­ troffen waren vor allem Flächen in den Niederungen der Rübeneinzugsgebiete der Werke Schladen, Nordstemmen und Clauen, wo um den 25. Mai Niederschläge bis über 100 Millimeter pro Tag und Qua­ dratmeter gemessen wurden.


Die zu verarbeitende Rübenmenge wird in der Kampagne deutlich kleiner ausfallen.

Kein Rekordjahr In fast allen Anbaugebieten der Nordzucker wurden die Rüben 2013 später als in den vergangenen Jahren gesät. Wie groß ist die „Verspätung“ tatsächlich? Dr. Pörksen: Konzernweit kam die Rübensaat in diesem Jahr zwei bis drei Wochen später als im Vorjahr in den Boden. Gegenüber dem fünfjährigen Mittel liegen wir allerdings durchschnitt­ lich nur etwa zehn Tage später. Ein spä­ tes Frühjahr also in allen Anbauländern: Besonders ausgeprägt in Deutschland und Finnland, wo die Rübenbestellung im Schnitt drei Wochen später als 2012 abgeschlossen war. Wie sieht es aktuell auf den Rübenfeldern aus? Sehen Sie Aufholchancen für die Bestände? Dr. Pörksen: Definitiv nein. Die Verzö­ gerung kann nicht mehr aufgeholt wer­ den. Anhaltende Kälte, viel Regen und wenig Sonne haben die Bestände zu lange im Zwei­ und Vier­Blatt­Stadium verharren lassen. Hinzu kommen Wuchs­ verzögerungen als Kehrseite der 2013 durchgängig hervorragenden Herbizid­ wirkung auf den feuchten Böden. In Deutschland haben viele unserer An­ bauer außerdem mit den Folgen von Starkregen Ende Mai, zeitweise über­ fluteten Feldern und Verschlämmungen zu tun. Zum Glück hielten sich Komplett­

ausfälle hier in Grenzen. Das Rübenwachs­ tum ist allerdings auf vielen dieser Flächen zusätzlich beeinträchtigt. Aus heutiger Sicht: Was heißt das für die Rübenernte und Kampagne 2013? Dr. Pörksen: „Ganz klar: Dieses Rü­ benjahr wird kein Rekordjahr werden. Nordzucker wird eine deutlich kleinere Rübenernte verarbeiten. Wenn alles gut läuft, erreichen wir maximal Erträge im fünfjährigen Mittel. Wann genau wir im Herbst die Verarbeitung beginnen, ent­ scheidet sich anhand der Ergebnisse der Proberodungen im August. Was ich aber sagen kann: Es gibt aus heutiger Sicht kei­ nen Grund für einen extra frühen Kam­ pagnestart. � Interview Susanne Dismer-Puls

Nordzucker testet Ertragspotential im Paperpot-Verfahren Frühe Aussaat und eine lange Wachs­ tumsperiode sind ein Schlüssel für gute Erfolge im Zuckerrübenanbau. Je länger die frostempfindliche Rübe wachsen kann, desto größer sind die Chancen auf überdurchschnittliche Erträge. Wie weit lässt sich der Ertrag durch größere Wachstumsfenster beim Einsatz vorge­ zogener Rübenpflanzen steigern? Dieser Frage geht Nordzucker im Rahmen ihrer Initiative 20 · 20 · 20 in einem Anbauversuch in Schleswig­Holstein nach. Acht Wochen Vorsprung

der dritten Maidekade. Insgesamt zeigen sich die Bestände beider Länder in guter Form. Etwa die Hälfte der Flächen erreich­ te den Reihenschluss zum 10. Juni; die übrigen Flächen folgten etwa zehn Tage später.

Bei extrem warmem, sonnigem Wetter und ausreichend Niederschlag entwickelten sich die Bestände in Finnland und Litauen sehr gut und schnell, sodass die auch hier späte Aussaat teilweise kompensiert wer­ den konnte und wie in Schweden eine Bestandsentwicklung im fünfjährigen Mittel zu beobachten ist.

Ernteaussichten: eher Durchschnitt

In Polen und in der Slowakei begünstigte eine Warmwetterperiode nach der Aussaat bei ausreichender Bodenfeuchte und regel­ mäßigen Niederschlägen einen zügigen Feldaufgang und eine gute Pflanzenent­ wicklung. Gebremst wurde das Wachstum auch hier durch einen Kälteeinbruch in

Unterm Strich zeigt sich in Deutschland und Dänemark eine Rübenentwicklung, die Ende Juni auf ein insgesamt eher un­ terdurchschnittliches Rübenjahr 2013 hin­ deutet. In Schweden, Finnland und Litau­ en erwartet Nordzucker durchschnittliche und in Osteuropa gut durchschnittliche Erträge. � sdp

Im Kronprinzenkoog in Dithmarschen wurden dazu am 10. April 2013 rund 7.000 im Gewächshaus vorgezogene Zuckerrübenpflanzen ausgepflanzt. Die von den Landwirten Björn Göser und Hans­Reimer Thießen mit einer Kohl­ pflanzmaschine ausgepflanzten Rüben haben einen Wachstumsvorsprung von bis zu acht Wochen gegenüber den regulär in Schleswig Holstein gedrillten Zuckerrüben. Vorgezogen wurden die Pflanzen im Gewächshaus in sogenann­ ten Paperpots, die bereits am 19. und 26. Februar besät wurden. Paperpots sind etwa 15 Zentimeter lange Pflanz­ schläuche aus Papier, die sich im Boden auflösen. sdp

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Nachhaltige Produktion vom Feld bis zum Endprodukt gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Definierte Produkt-, Umwelt-, Sicherheits- und Sozialstandards werden nachvollziehbar dokumentiert.

Follow us: Interessier dich für uns Nordzucker veröffentlicht ihren dritten Nachhaltigkeitsbericht

Der Nachhaltigkeitsbericht der Nordzucker: gedruckt und online verfügbar.

„Follow us“ titelt der aktuelle 60-Seiter der Nordzucker selbstbewusst. In Social-Media-Diensten wie Facebook oder Twitter bedeutet das so viel wie: „Folge uns!“ oder „interessier dich für uns!“

inzwischen bei immer mehr unserer Kunden über die komplet­ te Lieferkette“, unterstreicht Aumüller. „Vom Feld über unsere Fabriken bis hin zum Endverbraucher.“

„Dazu brauchen wir nicht mehr aufzufordern“, lacht Produktions­ vorstand Axel Aumüller. Das Interesse an dem, was Nordzucker in Sachen Nachhaltigkeit leistet, ist längst da. „Und es nimmt zu“, betont er. An Bedeutung und an Verbindlichkeit. „Die Anzahl der Kunden steigt, die mit Fragen zur Nachhaltigkeit unserer Produktion an uns herantreten. Vorreiter waren die großen Kunden“, erläutert Aumüller. „Vor allem Lebensmittel­ hersteller, die weltweit ein­ und verkaufen, haben inzwischen sehr konkrete Anforderungen.“ Erwartet wird, dass Nordzucker definierte Produkt­, Umwelt­, Sicherheits­ und Sozialstandards in der Produktion einlöst – und dieses nachvollziehbar doku­ mentieren kann.

Über Generationen beispielhaft

Im Fokus: die gesamte Prozesskette

Über solche Vorgaben sichern Nordzucker­Kunden nicht zuletzt den eigenen Nachhaltigkeits­Ansatz. „Und der reicht

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„Follow us“ meint aber auch: „Nimm’ dir ein Beispiel an uns.“ Richtungsweisend sind einige der Zwischenergebnisse, die Nordzucker im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert. Nicht zufällig feiert Nordzucker in diesen Tagen ihr 175. Jubi­ läum. Wo die Rübe wächst, wächst sie über Generationen: bis heute mit nachhaltig steigenden Erträgen und sinkendem Res­ sourceneinsatz. „Dieses Jubiläum wäre nicht denkbar ohne Generationen von Landwirten, die bis heute nachhaltig in die Fruchtbarkeit ihrer Böden investieren – durchaus keine Selbst­ verständlichkeit“, resümiert Aumüller. Ebenso anerkannt sind die hohen Standards, die Nordzucker­Fabriken durch kontinu­ ierliche Verbesserungen bei Energieeffizienz und CO2­Einspa­ rung erreichen. „Da sind wir ein gefragtes Vorbild für andere. Aber auch, was Fragen der Produktsicherheit betrifft, sind wir konzernweit gut aufgestellt.“


Energieeffizienz und CO2-Einsparung bei Nordzucker sind vorbildlich.

Engagiert: Nordzucker gibt im Nachhaltigkeitsbericht einen umfassenden Überblick.

Wesentliche Investitionen zur Kampagne 2013 Energie, Wasser, Produkt­sicherheit, Logistik

Werte geben Orientierung im Tagesgeschäft

Mit dem Nachhaltigkeitsbericht gibt Nordzucker spannende Einblicke in alle Prozessstufen ihrer Zuckerproduktion: Anknüp­ fungspunkte für Austausch und Orientierung auch über Leit­ linien, nach denen Nordzucker arbeitet. Wie Nordzucker-Werte und Nachhaltigkeitsanspruch im Arbeitsalltag und Tagesgeschäft bei Nordzucker aussehen, regelt ein Verhaltenskodex, der dem­ nächst online verfügbar sein wird. Kür und Kompendium, nicht nur für Kunden

„Unser Nachhaltigkeitsbericht ist keine gesetzlich vorgeschrie­ bene Pflichtübung“, unterstreicht Marion Schaefer energisch. „Das ist Kür für uns und sehr gefragte Lektüre bei unseren Ge­ schäftspartnern“, erläutert Nordzuckers Koordinatorin für Nach­ haltigkeit. „Ein Kompendium für Fachleute und alle, die mehr über uns wissen wollen.“ Intern interessiere sich besonders der Vertrieb dafür, weiß Schaefer. Extern liegt der Bericht bei jedem Kunden-Audit auf dem Tisch. Für Kundengespräche werde es künftig noch eine Kurzfassung geben. Gefragt ist er aber auch in Bankengesprächen oder in den Werken, wenn zum Beispiel Besuche von Vertretern der Umweltbehörden anstehen. Seit Anfang April ist der Nordzucker-Nachhaltigkeitsbericht 2012/13 gedruckt und online verfügbar: Unter Nordzucker/ Downloads kann jeder virtuell darin blättern. � sdp

Zur Kampagne 2013 schließt Nordzucker zwei mehrjährige große Investitionsprojekte ab: Im dänischen Werk Nakskov geht der mit 17,5 Millionen Euro realisierte neue Verdampfungstrockner (VDT) erstmalig in Betrieb; das Werk Clauen startet die Premiere der für fünf Millionen Euro installierten neuen Saftreinigung. Zeitgleich abgeschlossen werden die Vorarbeiten zur Installation eines wei­ teren VDT sowie eines vertikalen Kristallisationsturms (VKT) im schwedischen Werk Örtofta – zwei neue Großprojekte mit einem Gesamtvolumen von 23,3 Millionen Euro, die beide 2014 betriebs­ bereit sein werden. Energie- und CO2-Einsparungen stehen auch 2013 obenan. So spart der VDT in Nakskov durch innovative Tech­ nik bei der Schnitzel­trock­nung künftig rund ein Viertel des jähr­ lichen Energieaufwands im gesamten Werk ein. Außerdem inves­ tiert Nordzucker rund 3,7 Millionen Euro in die Weiterentwicklung der Produktsicherheit: Ab Herbst sollen die Verpackungsanlagen und Loseverladungen aller Nordzucker-Fabriken mit sogenannter All-Metall-Erkennung arbeiten. Große Schritte vorangekommen sind auch die laufenden Projekte für eine zukunftsorientierte Abwas­serreinigung: So wurden im Werk Nord­stemmen weitere 1,7 Millionen Euro für den dritten Bauabschnitt des dort begon­ nenen Projektes zur Verbesserung von Geruchs­emis­sionen inves­ tiert. Nach Fertigstellung der Anaerobie im Vorjahr schließt das polnische Nordzucker-Werk Opalenica die Modernisierung seiner Abwasserreinigungsanlage mit der Inbetriebnahme der Aerobie ab. Die neuen Anlagen in Opalenica wurden für insgesamt 3,9 Millionen Euro realisiert. Derzeit im Bau befindet sich außerdem ein neues 80.000-Tonnen-Silo in Uelzen, welches im Laufe der nächsten Kampagne in Betrieb gehen wird. � sdp

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| Blick in den Markt |

ZUCKERMARKT

EU-Kommission genehmigt zusätzliche Importe vom Weltmarkt

EU-Kommission: 1,2 Millionen Tonnen zusätzlicher Zucker.

Seit der Änderung der EU-Zuckermarktordnung (ZMO) 2006 kann die EU ihren Verbrauch im Lebensmittelsektor nur noch zu rund 85 Prozent decken. Die EU ist seitdem zu einem Netto­ importeur von Zucker geworden und vor allem auf Importe aus den sogenannten AKP -/ LDC-Staaten angewiesen (AKP = ehemalige Kolonien Frankreichs und Großbritanniens in Afrika, der Karibik und dem Pazifik; LDC = die am wenigsten entwickelten Länder). Allerdings kommen diese Importmengen nicht automatisch. Wenn der Weltmarktpreis über den in der EU zu erzielenden Preisen liegt, besteht nur ein geringer Anreiz für die AKP-/ LDC-Länder, ihren Zucker in die EU zu verkaufen.

Um ein damit mögliches Versorgungsdefizit auf dem Markt der EU zu verhindern, hat die Kommission der EU die Möglichkeit, für ein größeres Angebot an Zucker zu sorgen. Hierfür stehen ihr vor allem zwei Instrumente zur Verfügung: zum einen die Umwandlung von Nicht-Quotenzucker in Quotenzucker, der dann im Lebensmittelsektor verwendet werden darf, und zum anderen die Gewährung von zusätzlichen Importen zu redu­ zierten Einfuhrzollsätzen. Von beiden Instrumenten hat die ­EU-Kommission bereits in den beiden vergangenen Zucker­ wirtschafts­jahren Gebrauch gemacht (Akzente berichtete). Freigabe von Zucker für den menschlichen Verbrauch soll Markt entlasten

Da die EU-Kommission auch für das laufende Wirtschaftsjahr 2012/13 eine enge Versorgungssituation auf dem Zuckermarkt der EU erwartet, hat sie im Januar 2013 im Verwaltungsaus­ schuss Zucker beschlossen, zusätzlich 1,2 Millionen Tonnen Zucker auf den EU-Markt zu bringen. „Bei einem Verbrauch von rund 16,9 Millionen Tonnen für den menschlichen Verzehr sind dies rund sieben Prozent des jährlichen Zuckerverbrauchs für den Lebensmittelsektor in der EU“, sagt der NordzuckerMarkt­experte Dr. Klaus Schumacher. Die Hälfte dieser Menge,

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also insgesamt 600.000 Tonnen, kommt dabei aus der Freigabe von Nicht-Quotenzucker zu Quotenzucker. Die Anträge für die Freigabe werden von den Zuckerproduzenten gestellt (maximal 50.000 Tonnen pro rechtlich selbständiger Unter­ nehmens­einheit). Die Kommission hat die Freigabe der ins­ gesamt 600.000 Tonnen auf vier Tranchen zu jeweils 150.000 Tonnen aufgeteilt. Da die beantragten Mengen jeweils deut­ lich höher lagen, wurde eine entsprechende Pro-rata-Zuteilung vorgenommen. Wird Nicht-Quotenzucker freigegeben, wer­ den Abgaben fällig. Bei den beschlossenen Sondermaßnah­ men liegen diese unter dem sonst üblichen Satz (siehe Grafik). Die restlichen im Januar bewilligten etwa 600.000 Tonnen ­Zucker können zu reduzierten Einfuhrzollsätzen aus allen Nicht-EU-Ländern importiert werden. Auch hier gilt, dass der Import dieser Menge nicht auf einmal, sondern in insgesamt vier Bebietungsverfahren erfolgt. Vier Bebietungsverfahren in 2013

„Bei diesen sogenannten Importtenderverfahren geben die in­ teressierten Unternehmen ein Gebot ab, welchen Importzoll pro Tonne sie für welche zusätzliche Menge an importiertem Zucker zu zahlen bereit sind. Aus den Angeboten der Bieter werden dann die Zuschläge an die erteilt, die die höchsten Einfuhrzölle bieten“, erläutert Schumacher. Im Rahmen dieser vier Bebietungen wurden insgesamt Angebote für 371.000 Tonnen Rohzucker und 174.000 Tonnen Weißzucker akzep­ tiert. Die reduzierten Einfuhrzölle lagen dabei für Rohzucker zwischen 141 und 195 Euro pro Tonne und die für Weißzucker zwischen 161 und 240 Euro pro Tonne. Die EU-Kommission geht davon aus, dass das zusätzliche Angebot von insgesamt 1,2 Millionen Tonnen Zucker für aus­ reichende Lagerbestände zum Ende des Wirtschaftsjahres 2012/13 sorgen wird und damit eine ausreichende Versorgung des Marktes gewährleistet ist. � tm, nt


preis von 404 Euro je Tonne. Im Gegen­ satz zur Situation vor etwa zwei Jahren, als der Weltmarktpreis phasenweise über dem EU­Preis lag, liegt er derzeit mit 391 Euro je Tonne deutlich unter dem EU­Marktpreis und sogar auf dem Niveau des Referenzpreises. Die Schere geht also mittlerweile in die andere Rich­ tung deutlich auseinander. Aber die Sta­ tistik zeigt nicht die ganze Wahrheit, denn sie spiegelt die Preise aus den der­ zeit laufenden Verträgen, die zum Teil bereits im letzten Jahr abgeschlossen wurden. Die heutige Marktsituation sieht anders aus. Die Preise für neue Verträge und für Spot­Verkäufe sind gesunken.

Interview Die Weltmarktpreise sind derzeit auf einem deutlich geringeren Niveau als im Juli 2012. Die Ursache hierfür liegt vor allem in guten Ernten, die zu einem Aufbau von Lagerbeständen auf dem Weltmarkt führen. Dennoch erwartet die Kommission der Europäischen Union für das laufende Zuckerwirtschaftsjahr eine enge Versorgungssituation auf dem Zuckermarkt der EU. Als Grund hierfür werden ein höherer als bisher angenommener Verbrauch und daraus resultierende kleinere Lagerbestände genannt. Die EU-Kommission hat daher Maßnahmen eingeleitet, um zusätzlich 1,2 Millionen Tonnen Zucker per

Wie beurteilen Sie die Freigabe von 600.000 Tonnen Nicht-Quotenzucker durch die EU und die vergünstigten Zollsätze für den Import von ebenfalls 600.000 Tonnen Zucker vom Weltmarkt? Was ergibt sich hieraus für Nordzucker?

Importausschreibung und durch die Freigabe von Nichtquotenzucker auf den EU-Markt zu bringen. Mit dem Vorstand für Marketing und Vertrieb Mats Liljestam sprach Nina Tatter.

Mats Liljestam Wir haben uns an den Ver­

Wie hoch sind derzeit die Zuckerpreise auf dem Welt- und dem EUMarkt? Mats Liljestam: Der durchschnittliche EU­Marktpreis aus den Preisberichter­ stattungen hat sich in den vergangenen Monaten sehr stabil entwickelt und lag zuletzt bei 731 Euro je Tonne [Stand April 2013]. Er liegt damit über dem Referenz­

fahren zur Freigabe von Nicht­Quotenzu­ cker beteiligt, aber eigentlich wären diese Maßnahmen nicht notwendig gewesen, da der Markt ausreichend mit Zucker ver­ sorgt ist. Ganz im Gegenteil, diese Schritte führen dazu, dass Bestände in der EU auf­ gebaut werden und wir unseren Rübenan­ bauern mitteilen mussten, dass sie ihre Rübenfläche für die Kampagne 2013/14 verringern sollten. �

Instrumente der EU-Kommission zur Vermeidung von Versorgungsdefiziten in der EU Maßnahme 1: Gewährung von zusätzlichen Importen zu reduzierten Einfuhrzollsätzen:

Reduzierte Einfuhrzollsätze für Importe 2012/13:

Rohzucker 141–195 Weißzucker 161–240

Maßnahme 2: Freigabe zur Umwandlung von Nicht-Quotenzucker zu Quotenzucker für die Nutzung in der Lebensmittelindustrie: Abgaben während der Sondermaßnahmen der EU-Kommission: zwischen 148 und 224 Euro pro Tonne Normale Abgabe: 500 Euro pro Tonne

Normale Zollsätze bei Import von Zucker in die EU: (in Euro pro Tonne)

Rohzucker 339 Weißzucker 419

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Mit 20 Tonnen Zucker die Wettbewerbsfähigkeit der Rübe steigern 20  ·  20  ·  20-Meeting in Reinstorf

An welchen Stellschrauben muss gedreht werden, damit im Jahr 2020 20 Prozent der Rübenanbauer 20 Tonnen Zucker je Hektar erzielen? Im gesamten Konzern geht das Rübenmanagement dieser Frage nach. Am 13. Juni fand ein großes 20 · 20 · 20-Meeting in Reinstorf statt.

Dr. Niels Pörksen: „Mit 20 · 20 · 20 bereitet sich Nordzucker auf die Zukunft vor.“

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Der Tag stand unter dem Motto „Agrar und Rübe gestalten die Zukunft“, denn um die Wettbewerbsfähigkeit der Rübe gegenüber anderen Feldfrüchten zu ­erhalten, sind Ertragssteigerungen not­ wendig. „Das ist der Ausgangspunkt für unser Projekt 20 · 20 · 20. Seit Projekt­ beginn im Jahr 2011 haben wir bereits

verschiedene Themen bearbeitet, zum Beispiel das Herbstschlitzsaatverfahren auf schweren Böden, Unterfußdüngung oder die Vermeidung von Rodeverlusten. Nun geht es darum mit unserem gesam­ ten Nordzucker-Beraterteam, weiter zu denken“, sagt Agrarvorstand Dr. Niels Pörksen. In der Zukunft wird es noch mehr als heute darum gehen, die Wettbewerbs­ fähigkeit der Rübe zu erhöhen, so ein Ergebnis der Tagung. Wie Nordzucker vom internationalen Austausch profitiert, zeigte sich in den Arbeitsgruppen. Hier kamen Kollegen aus den verschiedenen Nordzucker-Ländern zusammen, um über die Themen Ertragssteigerung,

Anbauberatung, Kommunikation, Nach­ haltigkeit und Zusammenarbeit mit den Landwirten zu diskutieren. „In jedem Naturraum sind die Be­­ dingungen unterschiedlich. Innerhalb unseres Konzerns gibt es aber Regionen, die durchaus miteinander vergleichbar sind. Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus verschiedenen Ländern miteinander zu teilen und zu diskutieren, ist daher ein wichtiges Pfund unserer internatio­ nalen Zusammenarbeit im Konzern. Gemeinsam kommen wir ans Ziel“, unterstreicht Pörksen. In Reinstorf ging es nicht allein darum, zu diskutieren, was bereits erreicht wurde und wie die Ergebnisse


Vier Werte – ein Unternehmen Verantwortung, Engagement, Courage und Wertschätzung

Senior Vice President Jannik Robin Olejas moderierte die Diskussion.

Gemeinsam und international: NordzuckerKollegen aller Standorte tauschten sich aus.

in anderen Naturräumen genutzt werden können, sondern auch darum, frische Ideen zu sammeln. „Wir haben in den Arbeitsgruppen nach Ideen abseits der ausgetretenen Pfade gesucht. Denn wenn man anschaut, wo wir heute ste­ hen und wo der Rübenanbau vor 10, 15 Jahren stand, so hat es hier einen großen Sprung gegeben. Vieles von dem, was wir heute tun, war damals schwer vorstellbar. Deshalb haben wir in Reinstorf auch Ideen für Neues, heute noch schwer umsetzbares gesucht“, sagt Senior Vice President Beet Procurement Northern Europe Jannik Robin Olejas, der die Gruppen moderierte. � nt

Welche Werte leiten uns in unserem Handeln? Seit mehr als einem Jahr diskutieren und beleuchten Mitarbeiter an allen Nordzucker-Standorten die vier Unternehmenswerte Verantwortung, Engagement, Courage und Wertschätzung. Ziel ist es, die Werte zu einem gemeinsamen Handlungsrahmen im gesamten Konzern zu machen.

Um dies zu erreichen, stand das ver­ gangene Jahr unter dem Motto „Die Werte werden diskutiert“. In allen Nordzucker­ Ländern und auf allen Ebenen wurde über die Werte gesprochen, um ein ge­ meinsames Verständnis zu entwickeln. Im zweiten Jahr geht es nun darum, dass sie ein selbstverständlicher Bestandteil des Arbeitstags bei Nordzucker werden. Im Kleinen wie im Großen ist es das Ziel, die Werte zu leben: in Verhandlungen, Besprechungen oder Mitarbeitergesprä­ chen sind die Werte die Basis. Das Glei­ che gilt für Richtlinien und Standards im Konzern, auch sie werden auf Grundlage der Unternehmenswerte festgelegt. „Mithilfe unserer Werte ist Nordzucker dabei, eine eigene Nordzucker­Kultur zu schaffen, und zwar über kulturelle und

Ländergrenzen hinweg. Mit ihrer Hilfe werden wir noch besser zusammen­ arbeiten, egal ob wir in Deutschland, Polen oder Finnland oder ob wir im Büro oder im Werk arbeiten. Durch die Werte rücken wir noch enger zusammen und das wird Nordzucker stärken. Ich bin stolz, mit wie viel Engagement unsere Mitarbeiter den Prozess tragen und wei­ terentwickeln“, sagt der Vorstandsvor­ sitzende Hartwig Fuchs. Das Diskutieren und Reflektieren der Werte ist kein Selbstzweck: „Jeder von uns hat sein ganz persönliches Wertegerüst, manchmal ist es uns gar nicht so bewusst. Durch den Austausch bekommen wir ein gemeinsames Verständnis und schaffen Sensibilität für die Anwendung der Werte. Die Werte sind auch ein gutes Werkzeug, wenn zum Beispiel Entscheidungen ab­ gewogen werden müssen“, sagt Bianca Deppe­Leickel, Projektmanager im Werte­ team. Dass der Werteprozess bei Nord­ zucker vom ganzen Unternehmen getragen wird, zeigt sich am Interesse der Mitar­ beiter: Im gesamten Unternehmen haben sich Kolleginnen und Kollegen gefunden, die sich als Wertebotschafter engagieren und den Prozess vorantreiben. � nt

emen Engag t

Verantwortung

Courage

Engagement

Wertschätzung Akzente Juli 2013

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| Nahaufnahme |

Tomasz Soliwodzki ist seit 2004 Direktor des Werks und der Zuckerraffinerie Chełmża. Seit 2008 fährt die Fabrik zusätz­ lich eine Rohzuckerkampagne pro Jahr.

Zwei an einem Ort Standort Chełmża fährt jedes Jahr Rüben- und Rohzuckerkampagne Leuchtend liegt die Dvadesetprvi Maj mit ihrem roten Rumpf und den vier weißen Ladekränen im Hafen von ­Gdynia. Etwa drei Wochen hat der ­Massengutfrachter aus Afrika in den ­Ostseehafen nördlich von Gdansk ­gebraucht. Neun Tage wird es ­dauern, bis der Rohzucker im Hafen komplett gelöscht ist, und der Frachter zu einer neuen Tour aufbrechen kann. Der ­Rohrrohzucker ist für die Raffinerie in Chełmża bestimmt. Ein Besuch bei Nordzucker Polska am Standort Chełmża:

„Als wir die Zuckerfabrik Chełmża 2008 so ausgebaut haben, dass sie sowohl als Zuckerfabrik Zucker aus Rüben gewin­ nen, als auch Rohrrohzucker raffinieren kann, waren wir die erste Zuckerraffine­ rie in Polen. Heute gibt es eine zweite, die gehört einem Wettbewerber“, er­ klärt Tomasz Soliwodzki, Direktor des Werks und der Raffinerie in Chełmża. Zwischen Frühjahr und Sommer verarbeitet die Raf­finerie etwa zwei Monate lang Rohzucker zu Weißzucker. Der Zucker kommt aus Mittelamerika, Südamerika oder Afrika. „Per Lkw wird der Zucker zu uns gebracht. Sie fahren rückwärts die Rampe hoch und kippen ihre Ladung ab. Der Zucker wird von einer Förderschnecke und Förderbän­

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dern aufgenommen und ins Lager gebracht“, so Soliwodzki weiter. Wir gehen ins Rohzuckerlager der Fabrik. Etwa 4.000 Tonnen Rohzucker können hier gelagert werden. Bei unse­ rem Besuch ist das Lager nur mit wenig Rohzucker gefüllt. Ein Radlader schüttet den braunen Rohzucker, der aus der Ferne eher Sand ähnelt, über einem ­groben Gitterrost zu großen Haufen auf. Über darunterliegende Transport­ bänder gelangt der Zucker zum ersten Schritt im Raffinationsprozess: „Der Zucker, der bei uns ankommt, muss gereinigt werden, bis er weiterverarbeitet werden kann. In der Affinationsmaische, die wir 2008 neu gebaut haben, werden die Zuckerkristalle abgespült und an­­ schließend in den Affinationszentrifugen geschleudert, sodass sie von Nichtzucker­ stoffen getrennt werden. Das ist die erste Reinigungsstufe“, sagt Kazimierz Kuśmierek, der als Betriebsingenieur den Umbau von der „herkömmlichen“ Zuckerfabrik zur kombinierten Fabrik geleitet hat. Anschließend entsteht die Kläre, die gereinigt und f­iltriert wird, bevor sie entfärbt wird. Bei der Raffina­ tion von Rohzucker spielt die Entfärbung eine entscheidende Rolle: ein spezielles Harz absorbiert die Farbverbindungen. Danach wird die Kläre eingedickt, filt­ riert und kristallisiert. Die Entfärbungs­

station in Chełmża ist eine der wenigen in Europa. Wir gehen weiter durch die Raffi­ nerie und Kazimierz Kuśmierek erklärt: „Der große Unterschied zwischen Raffina­ tions- und Kampagnebetrieb ist, dass bei der Raffination in unserem Werk gleich­ zeitig an drei Stufen Weißzucker ent­ steht. Zur gleichen Zeit entstehen drei weitere Produkte, sogenannte Re­coveries, die erneut verarbeitet werden müssen. Sie werden wieder aufgelöst und erneut eingekocht, bis auch hier Weißzucker entstanden ist. In der Rübenkampagne hingegen erhalten wir ein Produkt Weiß­ zucker und zwei Produkte, die wieder aufgelöst und weiterverarbeitet werden, zur gleichen Zeit.“ Jährlich im Herbst und Winter fährt das Werk eine Rübenkampagne und ver­ arbeitet wie die anderen NordzuckerWerke die Rüben ihrer lokalen Anbauer. Die Zeit zwischen dem Ende der Rüben­ kampagne und der Rohzuckerraffination ist kurz und das Zeitfenster für die not­ wendigen Umbauarbeiten klein: „Damit aus der Fabrik eine Raffinerie wird, müssen die Wege der Massenflüsse zwischen den einzelnen Apparaten geändert werden. Dazu stellen wir verschiedene Klap­pen anders ein und setzen etwa 200 Blind­ scheiben anders ein“, erklärt Tomasz Soliwodzki. � nt


Alles im Blick: Egal ob Rohzuckerraffination oder Rübenkampagne – im Leitstand wird jeder Produktionsschritt überwacht.

Stimmen die Farbwerte? Im Labor werden Qualitätskontrollen durchgeführt.

Etwa 20 Kilometer von Toruń entfernt befindet sich Chełmża. 1882 wurden hier die ersten Rüben verarbeitet.

Rund 70 Lkw bringen täglich während der Kampagne ihre Ladung zur Rohzuckerannahme.

Rohrrohzucker aus Afrika

Automatisiert

Die Schiffe mit Rohzucker kommen im Hafen von ­Gdynia an, um die Raffinerie für ihre rund zwei ­Monate dauernde Raffineriekampagne mit Zucker zu versorgen.

Im Service Center in Chełmża werden 1-kg-Päckchen, 25-kg-Säcke, und Bigbags zu 1.000 Kilogramm abgefüllt. Mit dem dritten Palettierroboter, der 2012 aufgebaut wurde, konnte die Leistung des Service Centers ausgebaut und optimiert werden.

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| sÜssE sEitEN |

Sommerzeit, Beerenzeit …

Erdbeeren sind Europas liebste Frucht Der Sommer lässt sich in Gläser abfüllen – mit selbst gemachter Konfitüre aus Erdbeeren, Aprikosen, Johannis­ oder Brombeeren. Dazu braucht es nichts weiter als Obst, Gelierzucker oder Zucker und Gläser für die fertige Konfitüre. So kann man auch im Winter noch den Sommer genießen. Die Gewohnheiten beim Kochen von Konfitüre sind in Eu­ ropa durchaus unterschiedlich. „In polnischen Haushalten werden in erster Linie Erdbeeren, Äpfel und Pflaumen zu Konfitüre verarbeitet. Das heißt, es wird den ganzen Sommer über leckere Konfitüre selbst gemacht. Im Gegensatz zu Deutschland verwenden die meisten normalen Zucker und fügen

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Gelierhilfen wie Pektin selbst hinzu“, erzählt Mária Cselková, Marketing & Communication Specialist bei der slowa­ kischen Nordzucker Tochter Považský cukor a.s. „Bei uns in der Slowakei sind Erdbeeren, gefolgt von Pfirsichen und Pflaumen, die Favoriten, wenn es um das Kochen von Marmelade geht. Die Früchte werden zum Kochen gebracht und dann der Zucker hinzugefügt. Auch bei uns wird häufig normaler Haushaltszucker verwandt, aber auch Gelierzucker.“ Erdbeerkonfitüre ist auch in Deutschland überaus beliebt: Sie führt die Verkaufslisten der großen Konfitü­ renhersteller an und Erdbeeren werden privat wie in Polen und der Slowakei

noch vor allem anderen Obst zu Konfi­ türe gekocht. In Nordeuropa beginnt die Saison etwas später als in Deutschland oder Polen. Auch in Nordeuropa stehen Erd­ beeren auf der Liste der beliebten Früchte ganz oben. Hier beginnt die Saison etwas später als in Deutschland oder Polen. „In Finnland verwenden die meisten Kun­ den unseren Dansukker Gelierzucker. In den baltischen Staaten wird häufig Haus­ haltszucker ohne den Zusatz von Pektin verwandt. Die Konfitüre wird dann sehr lange gekocht, bis die gewünschte Textur erreicht ist“, berichtet Jeanette Norden­ hem, Product Marketing Manager bei Nordic Sugar. � nt


Sommer mit Dansukker Nordic Sugar gibt ihren Kunden in Dänemark und Schweden Tipps rund um das Gelieren mit Dansukker Produkten. Zu der Sommerkampagne gehören die Broschüre „Det smager af sommer!” („Der Geschmack des Sommers!“) mit Rezepten und An­ regungen sowie ein Video auf dem Social­Media­Dienst YouTube und auf Facebook. Hier kann man Schritt für Schritt lernen, wie schnell und einfach es ist, Konfitüre aus Früchten und Beeren selbst zu machen. „Wir laden unsere Kunden ein, selbst Kon­ fitüre zu kochen. Dafür nutzen wir bewusst mehrere Kanäle, sodass unsere Kunden die Tipps auf unter­ schiedlichen Wegen erhalten, sagt Product Marketing Manager Jeanette Nordenhem.“ �

Lecker: Konfitüre aus frischen Sommerfrüchten.

Gelieren und genießen mit SweetFamily von Nordzucker

Lust auf Konfitüre mit einem Hauch von Vanille und Zitronenmelisse? Probieren Sie den Geschmack des Jahres.

In Deutschland bietet Sweet Family von Nordzucker den Kunden in diesem Jahr zwei neue Produkte zum Gelieren an. Einen neuen „Geschmack des Jahres“ und einen Gelierzucker, der Dank der Süße aus der Steviapflanze kalorienreduziert ist. „Unser Gelierzucker ,Geschmack des Jahres‘ mit Vanille­ Zitronenmelisse­Geschmack ist besonders auf Erdbeeren abge­ stimmt und bringt gemeinsam mit seiner harmonisch­frischen Kombination Abwechslung auf den Frühstückstisch“, sagt Anne Hofmann, Product Manager. Neu im Supermarktregal ist SweetFamily SteviaGelierzucker, der die kalorienfreie Süße aus der Steviapflanze mit der Süße von Zucker kombiniert. „Selbst gemachter Fruchtaufstrich mit Sweet­ Family SteviaGelierzucker enthält 40 Prozent weniger Kalorien als die gleiche Menge eines Fruchtaufstrichs, der mit Gelierzucker 1:1 zubereitet wurde“, so Hofmann. Leckere Rezeptideen für Konfitüren und Gelees finden Sie unter: www.sweet­family.de � Akzente Juli 2013

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| kurz NotiErt |

Holdings

Nordharzer Zucker AG und Nordzucker Holding AG schlagen Verschmelzung vor

Geburtstag

In ihren Hauptversammlungen am 9. bzw. 10. Juli werden die Nordharzer Zucker AG und die Nordzucker Holding AG ihren Aktionärinnen und Aktionären einen Beschlussvorschlag vorlegen, der die Verschmelzung der Nordharzer Zucker AG auf die Nordzucker Holding AG vorsieht. Ziel der Verschmelzung ist es, den „Einfluss auf die Nordzucker AG zu erweitern, die Interessen der bäuerlichen Aktionäre weiter zu bündeln und damit das Stimmrecht auf der Hauptversammlung der Nordzucker AG zu stärken“, sagt Hans Jochen Bosse, Vorstandsvorsitzender der Nordharzer Zucker AG, und Helmut Bleckwenn, stellvertretender Vorsitzender der Nordzucker Holding AG, ergänzt: „Wir sehen in der Verschmelzung einen wichtigen strategischen Schritt. Durch eine Fusion mit der Nordharzer wird unser Einfluss auf die Nordzucker AG deutlich gefestigt.“ � red

Nordzucker startet mit Spende in das Jubiläumsjahr Mit 60.000 Euro unterstützt die Nordzucker AG im Jubiläumsjahr die Kirchengemeinde und die Bürgerstiftung Klein Wanzleben. Denn 1838 – vor 175 Jahren – wurde hier in der Magdeburger Börde von 19 Bauern, Handwerkern und Gastwirten die Zucker­ fabrik gegründet, die bis heute ihre Bedeu­ tung im europäischen Kontext erhalten hat. In der Zwischenzeit trägt der Ort Klein Wanzleben den Zusatz „Zuckerdorf“. Dies knüpft an die beiden historisch erfolgreichen Entwicklungen der Zuckerfabrik und der Saatzucht der KWS an. � red

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Nordzucker hilft

Spenden für Flutopfer Bei der internen Spendenaktion „Nordzucker hilft“ zugunsten der Flutopfer kamen fast 20.000 Euro von den Mitarbeitern zusammen, das Unternehmen run­ dete auf 50.000 Euro auf. „Wir sind sehr beeindruckt von der Spenden­ bereitschaft unserer Mitarbeiter und möchten uns bei allen Gebern für die Beteiligung bedanken. Dieses Ergebnis ist Ausdruck einer großartigen Haltung unserer Mitarbeiter“, sagt Vorstandsvorsitzender Hartwig Fuchs. Die Spende wird an das Bündnis deutscher Hilfs­ organisationen „Hochwasserhilfe Aktion Deutschland Hilft e.V.“ gehen. � red

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Impulse für die Praxis Niedersächsischer Rübentag in Vinstedt Unter dem Motto „Im­ pulse für die Praxis“ fand am 12. Juni 2013 der Niedersächsische Rü­ bentag in Vinstedt im Landkreis Uelzen auf dem Hof von Friedrich­ Karl Bodin statt. Über­ geordnetes Ziel der gemeinsamen Veran­ staltung der Landwirt­ schaftskammer Niedersachsen, des Rübenanbauer­ und Aktionärsver­ bandes Nord e. V. und der Nordzucker AG war es, zukunftsweisende produktionstechnische Maßnahmen zu zeigen, mit Hilfe derer die Wirtschaftlichkeit der Zuckerrübe weiter optimiert werden kann. „Für die Zuckerrübenproduktion gab es auf diesem Rübentag wertvolle Impulse für die Praxis. Es geht darum, alle Bereiche der Produktionstechnik hinsichtlich Ertragssteigerung und gleichzeitiger Kostensenkung zu betrachten, “ lobte Dr. Niels Pörksen die Veranstal­ tung, an der auch das gesamte nationale und internationale Rüben­ management­Team teilnahm. Der Gruppe wurde im Anschluss eine ausführliche Betriebsführung zuteil, dem Einstieg in eine intensive 20 · 20 ·20­Tagung (s. Bericht). � red


Axel Aumüller COO Nordzucker AG

Personalie

Axel Aumüller ist neuer Vorsitzender des Vereins der Zuckerindustrie Axel Aumüller, Mitglied des Vorstands der Nordzucker AG, ist am 11. Juni 2013 zum Vorsitzenden des Vereins der Zuckerindustrie (VdZ) gewählt worden. Er übernimmt das Amt von Horst W. Mewis, der altersbedingt nach neun Jahren an der Spitze ausschied. Über seine Wahl freut sich der Nordzucker­Vorstand und sieht den Schwerpunkt seiner künftigen Aufgaben so: „Die Herausforderungen für die Zucker­ industrie nehmen stetig zu, dies sehen wir insbesondere in den Bereichen Lebensmittelrecht sowie Umwelt und Energie. Deshalb benötigen wir einen starken VdZ, der mit einer Stimme spricht und die Interessen seiner Mitglieder engagiert nach außen vertritt. Dafür setze ich mich gern ein.“ Der VdZ mit Sitz in Bonn ist der Zusammenschluss der Zucker herstellenden Unternehmen in Deutschland. Er nimmt neben seiner Funktion als Arbeitgeberverband die Interessen des Wirtschafts­ zweigs in den Gebieten Wirtschaft, Recht und Technik wahr. � red

Geburtstag

Säkylä wird 60 1953 fuhr die Zuckerfabrik Säkylä in Finnland ihre erste Kampagne und feiert damit in die­ sem Jahr ihr 60­jähriges Bestehen. Die Fabrik nahm ihre Arbeit in einer Zeit anziehender Konjunktur nach der Depression infolge des Zweiten Weltkriegs auf. Zu den guten Rahmen­ bedingungen gehörte auch, dass die Ratio­ nierung von Zucker im Frühjahr 1953 einge­ stellt worden war. In der ersten Kampagne lag die Verar­ beitungsleistung der finnischen Fabrik bei 750 Tonnen Rüben pro Tag. Über die Jahre stieg sie kontinuierlich an: Heute werden in der Kampagne im Schnitt täglich 7.500 Tonnen verarbeitet. Die Zuckerfabrik Säkylä gehört zusammen mit der Raffinerie in Porkala zum finnischen Teil des Nordzucker­Konzerns. � red

Umfrage

Landwirte mit Nordzucker zufrieden Konzernweite Anbauerumfrage mit positiven Ergebnissen Im vergangenen Frühjahr startete Nordzucker eine konzernweite Umfrage unter allen Rüben­ anbauern. Im Zentrum der Umfrage standen in diesem Jahr Fragen zum Beratungsservice, zur Qualität und Nutzung der Informations­ angebote und zur Zufriedenheit mit Nord­ zucker als Geschäftspartner. Insgesamt haben knapp 5.100 Landwirte aus sieben Ländern an der Umfrage teilgenommen. Besonders in Deutschland und Polen wurden die Beratung durch die Rübenbüros sowie die Kommunika­ tion mit Nordzucker deutlich besser bewertet als in der letzten Umfrage. Die letzte Anbauer­ umfrage hatte 2011 stattgefunden. � red

Finnland

Premiere in Kantvik Im finnischen Kantvik landete im Frühjahr ein Frachter mit einer Ladung Rohzucker an. Diese Verschiffung ist der erste Rohzuckertransport, den Nordzucker alleine ‚geschlos­ sen‘ also durchgeführt hat. „Das bedeutet, die komplette Abwicklung und Koordination vom Einkauf des Rohzuckers über das Chartern des Schiffes, des Seetransports einschließlich des Löschens des Rohzuckers in Finnland, haben wir selbst als Nordzucker organisiert“, sagt Andreas Tausent, Senior Manager Sea Logistics & Operations, und ergänzt: „Mit dieser erfolg­ reichen Verschiffung besteht für Nordzucker die Möglichkeit, auf einer breiteren Basis Rohzucker einzukaufen, direkt zu verladen und die Planungen sowie die Kosten zu optimieren.“ � red

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| Menschen bei nordzucker |

Kazimierz Kuśmierek Betriebsingenieur Zuckerhaus und Service Center, Chełmża, Nordzucker Polska Kazimierz Kuśmierek arbeitet seit 38 Jahren in der Fabrik Chełmża. Direkt nach seinem Studium zum Chemiker der Lebensmittel/Zuckertechnologe hat er hier angefangen. „Unsere Fabrik war früher ein Teil eines Kombinats, dazu gehörten neben der Zucker­ fabrik eine Alkoholfabrik, eine Kalisalz­ raffinerie und eine Trockeneis-Fabrik. Ich habe damals in der Trockeneis­ fabrik und anschließend in der Ge­ treide- und Rapstrocknung angefan­ gen“, erinnert er sich. 1977 ist Kazi­ mierz Kuśmierek in die Zuckerfabrik gewechselt. Zunächst war er Schicht­ leiter, ab 1980 Haupttechnologe und seit 1987 war er Leiter der Zucker­ fabrik. „2003 wurde ich Betriebsin­ genieur im Vorderbetrieb. Heute bin ich Betriebsingenieur im Zuckerhaus und für das Service Center zustän­ dig. In den letzten Jahren habe ich verschiedene große Modernisie­ rungsprojekte geleitet, zum Beispiel den Ausbau der Fabrik zur Zucker­ fabrik und Raffinerie in den Jahren 2007/08. Man kann sagen, dass ich in unserer Fabrik quasi jede Rohrlei­ tung kenne“, sagt Kuśmierek und schmunzelt. � nt

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| Angeklickt |

Ein Blick ins Internet rund um Nordzucker, SweetFamily. Digitaler Geschäftsbericht lädt zum Durchblättern ein Blättern Sie auf unserer Internetseite jetzt online durch den Geschäftsbericht 2012/2013. Mit der neuen Darstellungs­ form erhalten Sie einen übersichtlichen und schnellen Zugriff auf die umfang­ reichen Informationen unserer aktuellen Publikation. Den Zugang zum digitalen Geschäftsbericht finden Sie im Bild der Startseite unserer Internetseite (www.nordzucker.de) und im Menü­ punkt Aktionäre. Forum Zucker macht Lust aufs Laufen Das Forum Zucker – eine Initiative der deutschen Zuckerwirtschaft – macht auf seiner Internetseite derzeit Lust aufs Laufen. Mit Tipps vom Lauftherapeuten Joachim Janke und einem Interview mit Ironman-Europameister Timo Bracht. Mehr Informationen gibt es im Internet unter: www.mitzucker.de

Nordzucker Geschäftsbericht online

175jahre-nordzucker ist online Auf den Nordzucker-Internetseiten ist die sogenannte Microsite zum 175-jäh­ rigen Jubiläum online. Unter dem Jubi­ läumsmotto „Nachhaltig. Engagiert. Mit­ einander.“ finden Sie Wissenswertes über das Jubiläum, eine Nordzucker-Chronik sowie Informationen zu den l­okalen Ver­ anstaltungen im Laufe des Jahres. Sie können die Microsite direkt anwählen: www.175jahre-nordzucker.de Ideen von SweetFamily Unter www.sweet-family.de finden Sie derzeit Rezeptideen für Konfitüren und Gelees. Probieren Sie doch einmal Heidelbeer-Erdbeer-Fruchtaufstrich.

Die Laufsaison beginnt

Geschmack des Jahres geschenkt Beim Kauf von drei Päckchen SweetFamily Geschmack des Jahres im Onlineshop, erhalten Sie jetzt ein Päckchen gratis dazu. Klicken Sie doch mal rein: www.sweet-family.de � red.

SweetFamily: Neue Rezepte online

175 Jahre Nordzucker

Impressum Herausgeber: Nordzucker AG, Küchenstraße 9, 38100 Braunschweig, Telefon +49 531 2411-348, Telefax +49 531 2411-378, akzente@nordzucker.de | Redaktion (red): Bianca Deppe-Leickel (bdl), Susanne Dismer-Puls (sdp), Oliver Ditsch, Frank Knälmann, Tomas Kocis, Mariann Mellström (mm), Thordis Möller (tm), Tanja Schneider-Diehl (tsd), Dr. Klaus Schumacher (kds), Marion Stumpe, Nina Tatter (nt), Gestaltung: Sieler Kommunikation und Gestaltung GmbH, Frankfurt | Druck: Leinebergland Druck GmbH & Co. KG, Alfeld | Bildnachweis: Günter Nimptsch, Nordic Sugar (Apelöga), Nordzucker, Shutterstock

Akzente Juli 2013

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Rote Grütze Biskuitröllchen Zutaten (10 Stück):

hte 750 g gemischte Beerenfrüc (frisch oder TK) 1 Packung SweetFamily 1-2-3 Rote Grütze 6 Eier (Größe M) cker 150 g „Unser Feinster“ Zu von SweetFamily 120 g Mehl 250 ml Schlagsahne 1 Päckchen Vanillezucker

Zubereitung: Rote Grütze nach Packungsangabe zubereiten. Eier schaumig schlagen, 120 g Zucker zufügen, weitere 4 Minuten zu einem elastischen Schaum schlagen. Dann das Mehl unterziehen. Den Teig auf einem Blech mit Backpapier glatt streichen. Im vorgeheizten Ofen bei 180 °C Ober-/Unterhitze ca. 12 Minuten backen. Ein Küchentuch mit restlichem Zucker bestreuen. Die heiße Biskuitplatte mit der gebackenen Seite darauflegen. Das Backpapier zügig mit kaltem Wasser bestreichen und abziehen. Die Hälfte der Roten Grütze auf den Teig streichen, diesen von der Längsseite aufrollen und in 10 Stücke schneiden. Sahne mit Vanillezucker steif schlagen und mit der übrigen Roten Grütze zu den Biskuitröllchen servieren. Zubereitungszeit: ca. 35 Minuten Pro Stück ca.: 358 kcal 12 g Fett 54,6 g Kohlenhydrate 6,9 g Eiweiß

s und leckere Weitere Tipp en Sie unter: Rezepte find

-family.de www.sweet


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