Geschäftsbericht 2011/2012

Page 1

Perspektiven aufzeigen. Gemeinsam handeln.

Gesch채ftsbericht 2011/12


Neue Horizonte. Eigene Wege.

Strukturkennzahlen 2007/08

2008/09

2009/10

2010/11

2011/12

– – –

– – –

5 2 1.694

5 2 1.588

5 2 1.521

6 2 1 1.433

5 2 1 1.360

5 2 1 1.350

5 2 1 1.357

5 2 1 1.211

9 1 1.852

7 1 1.484

7 1 1.302

3 1 563

3 1 548

Nordeuropa Zuckerfabriken Zuckerraffinerien Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt Zentraleuropa Zuckerfabriken Flüssigzuckerwerke Bioethanolanlagen Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt Osteuropa Zuckerfabriken Zuckerraffinerien Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

Operatives Geschäft

2007/08

Rübenanbauer

2008/09

2009/10

2010/11

2011/12

13.636

11.430

16.292

16.091

15.379

ha

226.893

174.225

287.245

254.300

265.947

t/Tag

116.954

98.681

143.392

133.192

143.520

Mio. t

1,91

1,68

2,87

2,30

2,91

Mio. EUR

1.300

1.192

1.806

1.815

2.018

%

43

39

54

52

54

Gesamtleistung

Mio. EUR

1.377

1.086

1.718

1.699

2.282

EBITDA

Mio. EUR

255

165

166

283

420

EBIT

Mio. EUR

110

79

66

188

315

Jahresüberschuss

Mio. EUR

80

44

-10

91

208

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Mio. EUR

-3

167

328

313

222

Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

Mio. EUR

181

67

62

56

64

Rübenanbaufläche Rübenverarbeitung Zuckererzeugung Umsatzerlöse Auslandsanteil


Inhalt 2

Wir sind Nordzucker

6

Brief des Vorstands

8

Nordzucker geht neue Wege – Interview mit Hartwig Fuchs

10

Experten diskutieren bei Nordzucker. Entwicklung der Agrarmärkte.

Kennzahlen Renditekennzahlen 2007/08

2008/09

2009/10

2010/11

2011/12

%

18,6

15,2

9,7

16,6

18,4

%

6,2

3,7

-0,7

4,8

10,1

%

10,9

6,1

-1,7

10,6

20,4

23,1

10,5

2,8

6,0

12,1

Jahre

1,4

1,8

4,0

1,1

0,6

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit je Aktie

EUR

­–

3,46

6,78

6,49

4,59

44 Konzern-Lagebericht

Konzern-Ergebnis je Aktie 6

EUR

1,66

0,91

-0,27

1,80

4,22

46

Nordzucker im Überblick

Dividende je Aktie 7

EUR

0,48

0,22

0,46

1,00

49

Rahmenbedingungen und Marktentwicklung

Dividendensumme

Mio. EUR

23,2

10,6

22,2

48,3

52

Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

Ernährung und Bewegung. Zucker ist mein Antrieb.

Gesamtleistungsrentabilität

Hohes Potenzial. Effizienz beginnt im Anbau.

Umsatzrendite

28

Technologische Trends. Entwicklung in der Zuckerproduktion.

Eigenkapitalrendite

36

Marktchancen aktiv nutzen. Versorgung sichern.

Zinsdeckungsgrad

Solide Arbeit. Finanzplanung in professioneller Hand.

Tilgungsdauer 5

18 22

40

1

2

3

4

57 Mitarbeiter 58

Chancen und Risiken

62 Nachtragsbericht

Bilanzkennzahlen zum Geschäftsjahresende

62 Prognosebericht 64 Konzernabschluss 64

Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung

65

Konzern-Kapitalflussrechnung

66 Konzernbilanz 68

Konzern-Eigenkapital­veränderungs­rechnung

69 Konzernanhang 113 Aufstellung des Anteilsbesitzes 115 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 116 Corporate Governance 118 Bericht des Aufsichtsrats 120 Corporate Governance-Bericht 121 Entsprechenserklärung zum DCGK 122 Glossar Finanzkalender

2007/08

2008/09

2009/10

2010/11

2011/12

Bilanzsumme

Mio. EUR

1.804

1.879

2.456

1.982

2.262

Eigenkapital

Mio. EUR

731

718

744

819

999

Eigenkapitalquote

%

41

38

30

41

44

Fremdkapital

Mio. EUR

1.072

1.160

1.712

1.163

1.263

Finanzverbindlichkeiten

Mio. EUR

392

497

778

364

256

Liquide Mittel

Mio. EUR

29

201

114

50

7

Mio. EUR

363

295

664

314

249

Nettoverschuldung8 EBITDA/Gesamtleistung Jahresüberschuss (nach Minderheiten)/Umsatzerlöse 3 Jahresüberschuss (nach Minderheiten)/Eigenkapital 4 EBITDA/Zinssaldo 5 Nettoverschuldung/EBITDA

Jahresüberschuss (nach Minderheiten)/Anzahl Aktien Dividendensumme/Anzahl Aktien Liquide Mittel– Finanzverbindlichkeiten

1

6

2

7 8


2

|

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

20 · 20 · 20 Effizienz beginnt bereits beim Anbau. Die Zuckerrübe

Wir sind Nordzucker

ist der Rohstoff, auf dem unser Erfolg basiert. Mit dem Zukunfts­projekt 20 · 20 · 20 steigern wir die Ertragskraft der Rübe und bauen ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Ackerkulturen weiter aus.

Rund 3.300 Kolleginnen und Kollegen waren 2011/12 europaweit für Nordzucker aktiv. G ­ emeinsam haben wir nicht nur

Konzernweit stellen Nordzucker-Mitarbeiter dabei

ein erfreuliches finanzielles Ergebnis erzielt, sondern können auch auf eine reibungslose Kampagne zurückblicken. Durch

in intensiver Zusammenarbeit mit den Anbauern

das Engagement aller Mitarbeiter hat Nordzucker wichtige Weichen für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens gestellt:

systematisch die gesamte Prozesskette von der Aus-

Maßnahmen zur Effizienzsteigerung im Rübenanbau und im Unternehmen wurden begleitet von aktivem Handeln am

saat über die Ernte bis hin zur Lagerung auf den

Markt. Wir haben gute Arbeit geleistet!

Prüfstand. Das Ziel: Im Jahr 2020 sollen 20 Prozent aller Rüben­anbauer im Nordzucker-Raum einen ­Zuckerertrag von 20 Tonnen je Hektar erwirtschaften.

Aktiv am Markt

Rohrzucker

Umsatz & Ergebnis

Produktqualität und Kundenzufriedenheit sicherzu-

Seit der Reform der europäischen Zuckermarktord-

Das Geschäftsjahr 2011/12 war gut. Ein stabiles Preis­

stellen ist eine Herausforderung, der alle Nordzucker-

nung ist die Rohrzuckerraffination im europäischen

niveau für Zucker, die F­ okussierung auf das Kern­

Mitarbeiter mit besonderem Einsatz begegnen. Die

Markt stark angestiegen. Rund 15 Prozent des

geschäft sowie Maßnahmen zur Effizienzsteigerung

zuverlässige Versorgung unserer langjährigen Kunden

­Zucker­verbrauchs in der EU werden größtenteils durch

ermöglichten in Verbindung mit dem Engagement

mit Zucker steht für uns dabei im Vordergrund, auch

importierten Rohrzucker gedeckt. Wir spielen auch in

aller Beschäftigten ein insgesamt erfreuliches finan-

wenn uns dies angesichts der angespannten Import-

diesem Markt eine aktive Rolle und haben durch die

zielles Ergebnis. Bei einem Umsatz von 2.018,0

lage 2011/12 erhebliche Anstrengungen abverlangte.

Kooperation mit Wilmar Sugar, einem weltweit füh-

Millionen Euro erwirtschaftete Nordzucker ein ope-

Aktives Handeln war gefragt: Zum einen nutzten wir

renden Agrarhandelsunternehmen, einen weiteren

ratives Ergebnis (EBIT) von 315,0 Millionen Euro

die von der EU-Kommission eröffneten Möglichkei-

Schritt zur Verbesserung der Versorgungssicherheit im

und einen Jahresüberschuss vor Fremdanteilen in

ten zur Marktstabilisierung, zum a­ nderen optimier-

­europäischen Markt vorgenommen. Mit Raffine­rien in

Höhe von 208,3 Millionen Euro – das beste Ergeb-

ten wir konzernintern die Zuckerströme, um die

Schweden, Finnland und Polen sowie dem Know-how

nis seit Gründung unseres Unternehmens.

Foto: Apelöga

Nachfrage bedienen zu können.

unserer Mitarbeiter sind wir für die Raffination von importiertem Rohrrohzucker bestens g ­ erüstet.

Profitabilität

Verantwortung

Interne Verbesserungsmaßnahmen sind wesentlich

Wir leben Verantwortung. Um unserer Rolle in der

für die Weiterentwicklung unseres Unternehmens. Das

Gesellschaft gerecht zu werden und um langfristi-

auf fünf Jahre angelegte ­Effizienzprogramm ­sichert

gen Unternehmenserfolg sicherzustellen, bezieht

Einsparungen in allen B ­ ereichen – vor allem in der

Nordzucker Umwelt- und soziale Gesichtspunkte in

Produk­tion. Das funktioniert nur, wenn alle Mitarbei-

alle Geschäftsprozesse ein. Von der Produktsicherheit

ter einbezogen werden. Durch viele gute ­Ideen wur-

über Gesundheitsschutz und Sicherheit, Energie- und

den Ende des Geschäfts­jahres 2011/12 bereits zwei

Umweltthemen bis hin zur sozialen Verantwortung

Drittel des Einsparungsziels e ­ rreicht. Die Harmoni­

reicht das Spektrum unseres nachhaltigen Handelns.

sierung und O ­ ptimierung der Geschäftsprozesse

Konzernweit haben wir auch im Geschäftsjahr 2011/12

­sowie die Inte­gra­tion der konzernweiten IT-Landschaft

zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um Nordzucker in

waren wei­tere wichtige Maßnahmen für eine nach-

diesen Bereichen ein Stück weit zukunftsfähiger zu Foto: Apelöga

haltige Wettbewerbsfähigkeit von Nordzucker.

machen.

3


4

|

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

5

Daniel Bigalke Industriemechaniker, Werk Schladen

»

Bei Nordzucker ziehen wir alle an einem Strang. Besonders in der Rübenkampagne ist es wichtig, dass man sich auf die Kollegen verlassen kann.

Dr. Niels Pörksen

Hartwig Fuchs

Axel Aumüller Dr. Ulf Wegener

Daniel Bigalke

Mats Liljestam

Dr. Thordis Möller

Dr. Andreas Windt

Ralf Brunkow

Wir alle sind Nordzucker.

Katja Millnat

Denise Ahlgrimm Benjamin Stein

Jennifer Haase-Holz

Anna Marijke Goedeke-­ Huitema Dr. Michael Noth

Anja KirschbaumMarheine


6

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, gemeinsam können wir auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken. In allen Regionen haben wir

Daher haben wir im vergangenen Jahr eine große Zahl von Projekten auf den Weg gebracht, mit deren Hilfe

2011/12 von ­einem positiven Preistrend profitiert. Gleichzeitig ist es uns – trotz der angespannten Ver­

wir die Effizienz im Unternehmen und im Anbau steigern werden. Wir definieren die Organisation neu

sorgungs­lage auf dem Markt für Quotenzucker – gelungen, unsere Kunden mit unseren Produkten zu

und nutzen die Chancen, die wir als starke Nummer 2 in Europa haben. Dafür werden wir das Know-

versorgen. Die Chancen, die der Markt uns geboten hat, haben wir aktiv und konsequent genutzt.

how unserer Mitarbeiter einsetzen und neues Know-how aufbauen, wo immer es nötig ist. Es gilt aber vor allem, die Prozesse zu straffen und die Organisation an die neuen Herausforderungen anzupassen.

Der Umsatz im Nordzucker Konzern ist so im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent angestiegen – auf nun über zwei Milliarden Euro. Mehr als 50 Prozent davon entfielen auf die Regionen Ost- und Nord-

Mit allen verfügbaren Kräften bauen wir das Unternehmen um. Wir wollen umfassend vorbereitet sein auf

europa. Nordzucker ist ein europäisches Unternehmen geworden. Wir konnten sowohl unsere markt-

weitere Wachstumsschritte, genauso wie auf Herausforderungen, die die Märkte uns künftig bringen.

führende Position in Nordeuropa als auch die Chancen, die sich auf den weitaus volatileren Märkten in Osteuropa geboten haben, für uns nutzen. Unser operatives Ergebnis und den Jahresüberschuss

Seit der Reform der ZMO von 2006 ist die Versorgung mit Zucker aus der heimischen Rübe in der

haben wir im Vergleich zum ebenfalls schon sehr erfolgreichen Jahr 2010/11 noch einmal deutlich

EU nicht mehr gewährleistet. Mithilfe unserer Rohzuckerraffinerien sind wir in der Lage, diese Versor-

­gesteigert, den Jahresüberschuss sogar mehr als verdoppelt – auf rund 208 M ­ il­lionen Euro. Dies ent-

gungslücken teilweise zu schließen. Deshalb haben wir unsere Kompetenz bei der Beschaffung von

spricht einer Umsatzrendite von mehr als 10 Prozent. Gleichzeitig haben wir die Eigen­kapitalquote

Rohrrohzucker weiter gestärkt. Durch unsere Zusammenarbeit mit Wilmar – einem Unternehmen mit

abermals gestärkt. Sie liegt nun bei rund 44 Prozent (Vorjahr: 41 Prozent) und damit deutlich über

großer Erfahrung im internationalen Handel – haben wir hier den richtigen Weg eingeschlagen.

­unserer internen Zielmarke von 30 Prozent. Die Nettoverschuldung konnte im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 64,6 Millionen Euro auf einen Stand von 248,9 Millionen Euro reduziert werden.

Gerade vor dem Hintergrund sich ändernder Rahmenbedingungen muss Nordzucker langfristig ­erfolgreich sein. Wir werden uns auch weiter auf unser Kerngeschäft konzentrieren, aber ein zuneh-

Eine angemessene Beteiligung unserer Aktionäre – wie

mend internationales Geschäft erfordert auch ein zunehmend international ausgerichtetes Unter­

auch unserer Rübenanbauer – an diesem Ergebnis ist

nehmen. Wir sehen dies als Herausforderung, vor allem aber als Chance und werden gemeinsam ­

Entwicklung der Dividende je Aktie

für uns selbstverständlich. Der Hauptversammlung der

mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an der erfolgreichen Weiterentwicklung unseres

in Euro

Nordzucker AG werden wir deshalb in diesem Jahr

­Unternehmens in allen Bereichen und mit aller Kraft arbeiten.

­eine Dividende von einem Euro je Aktie vorschlagen 1,20 1,00

1,00

0,49 0,49 0,49

0,48

0,48

0,46

0,40 0,20 0,00

Unserer Mission folgend, Nordzucker schlanker, schneller und effizienter zu machen, wollen wir

dendensumme von 48,3 M ­ illionen Euro. D ­ amit werden

­ge­­meinsam mit Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, Nordzucker nachhaltig in den Erfolg führen.

fast 25 Prozent des Konzernüberschusses ausgeschüttet.

0,80 0,60

– nach 46 Cent im Vorjahr. Dies entspricht einer Divi-

0,22 0,28

0

02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12

Gleichzeitig v­ erbleibt ein erheblicher Teil des Ergeb-

Nordzucker AG

nisses im U ­ nternehmen zur Finanzierung zukünftigen

Der Vorstand

profi­tablen Wachstums. Diese Zahlen belegen sehr deutlich: Es war richtig, uns in den vergangenen Jahren von unprofitablen Beteiligungen zu trennen und uns voll und ganz auf unser Kerngeschäft Zucker zu konzentrieren. Unser Plan für die Zukunft ist, Nordzucker im Kerngeschäft weiterzu-

Axel Aumüller

Hartwig Fuchs

Mats Liljestam

entwickeln. Wir wollen weiter wachsen, das Unternehmen noch stärker internationalisieren und gleichzeitig die Integration im Konzern vorantreiben. Wir waren die vergangenen zwei Jahre erfolgreich. Jedoch sehen wir als Vorstand der Nordzucker AG nicht die kurzfristige Gewinnmaximierung als unsere Aufgabe. Vielmehr wollen wir die Profitabilität langfristig und nachhaltig sichern. Nur so können wir den Rübenanbau in Deutschland und der EU ebenfalls langfristig stärken. Die Agrarmärkte sind und bleiben volatil, und wir müssen davon ausgehen, dass die Zuckerpreise auch einmal deutlich zurückgehen werden. Ferner ist ungewiss, wann die Zuckermarktordnung auslaufen wird. Trotzdem müssen wir darauf rechtzeitig vorbereitet sein.

Dr. Michael Noth

Dr. Niels Pörksen

|

7


8

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Interview mit Hartwig Fuchs

In der Zukunft werden wir aber auch weiter wachsen – und zwar in unserem Kerngeschäft. Dafür werden wir Partner brauchen, die über die nötige Expertise auf dem Weltmarkt verfügen, denn eins ist klar: Die internationalen Zuckermärkte ticken noch immer anders als die in der EU. Welche Wege des Wachstums stellen Sie sich denn konkret vor? Den Kern bildet zunächst einmal die Stärkung unserer Marktpräsenz in Europa. Hier wollen wir in naher Zukunft die Drei-Millionen-Marke überspringen, also drei Millionen Tonnen Zucker absetzen, wovon rund 400.000 Tonnen aus dem Import kommen werden. Aber wir sind uns auch sicher, dass sich der europäische Markt weiter konsolidieren wird. Daran werden wir uns – soweit es die Kartellbehörden zulassen – aktiv beteiligen. Unsere Position als starke Nummer 2 weiter auszubauen, ist unser Ziel – dabei müssen wir selbstverständlich profitabel bleiben. Der dritte Schwerpunkt wird zunehmend die Sicherung unserer Rohzuckerversorgung und der ­Han­del mit Zucker sein. Der EU-Markt kann derzeit nur zu 80 bis 85 Prozent aus heimischer Produktion versorgt werden. Daher müssen wir uns Rohstoffquellen erschließen. Eine direkte Investition in der Produktion in Ländern mit Präferenzquoten stellt hier eine der Möglichkeiten dar, ist aber nicht die einzige. Wir können uns durchaus auch Kooperationen mit entsprechenden international agierenden Partnern vor­stellen. Vor allem wollen wir keine Optionen ausschließen. Ist Nordzucker denn so relativ kurz nach der Akquisition von Nordic Sugar überhaupt in der Lage, schon wieder weitere Wachstumsschritte zu bewältigen? Vielleicht noch nicht heute, aber wir bereiten das Unternehmen gerade umfassend darauf vor. Wir werden die Organisationsstruktur straffen, wir setzen gemeinsame europaweite IT-Plattformen ein, wir arbeiten unternehmensweit an unserer Kostenstruktur, wir wollen schlanker, schneller und effizienter werden. Gleichzeitig möchten wir eine gemeinsame Unternehmenskultur schaffen; hierfür haben unzählige Kollegen aus dem gesamten Unternehmen, aus allen Ländern und aus allen HierarchieHartwig Fuchs, Chief Executive Officer

ebenen diskutiert und beraten. Herausgekommen sind unsere Unternehmenswerte – vier Kernwerte, auf deren Basis der künftige Erfolg von Nordzucker aufbauen wird.

Nordzucker geht neue Wege – Perspektiven für eine nachhaltige Entwicklung

Eine intensive Zusammenarbeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über Landesgrenzen hinweg, ein Aufbau von Know-how und die Personalentwicklung, insbesondere auf der Managementebene, gehören weiter zu unseren Schwerpunkten. Wir wollen uns aus uns selbst heraus weiterentwickeln, und – das ist mir besonders wichtig – künftig leitende Positionen, wo immer möglich, intern besetzen. Sie haben bereits den Dreiklang „schlanker, schneller, effizienter“ erwähnt. Was steckt hinter

Nordzucker hat eine sehr erfolgreiche Phase der Konsolidierung hinter sich und erzielte 2011/12

diesen Worten?

ein wirklich gutes Ergebnis. Wie geht es nun weiter, Herr Fuchs?

Die Märkte werden sich weiter öffnen, also wird sich auch Nordzucker öffnen müssen. Wir wollen

Unser Ziel ist es, Nordzucker langfristig und dauerhaft zum Erfolg zu führen. Viele Herausforderun-

den Wandel zu einem international aufgestellten, zeitgemäßen und flexiblen Unternehmen schaffen,

gen liegen dabei vor uns: Der Markt, in dem wir uns bewegen, wird zunehmend volatil. Wir müssen

um in den Märkten von morgen bestehen zu können. Das Wichtigste dafür ist eine hoch kompetente

in Zukunft damit zurechtkommen, dass Preise unter Umständen stark schwanken. Mit dem daraus

und engagierte Mannschaft. Die Umstellungen und Anpassungen der jüngeren Vergangenheit waren

resultierenden Risiko müssen wir umzugehen lernen. Außerdem nimmt die Politik Einfluss auf die

nicht immer leicht, aber Voraussetzung für eine erfolgversprechende Zukunft.

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, sodass unser Umfeld insgesamt schwerer einzuschätzen ist, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Zudem ist unser Unternehmen größer und komplexer –

Nordzucker soll in Zukunft vor allem weniger schwerfällig sein, transparenter und entscheidungs-

eben europäischer – geworden. Eine erhebliche Veränderung vollzieht sich um uns herum, und wir

freudiger werden. Ich wünsche mir, dass wir diesen Weg nicht nur miteinander gehen, sondern uns

sind ein wichtiger Teil davon.

jederzeit gegenseitig voll unterstützen. Wir werden uns ständig der Wirklichkeit a­ npassen müssen, die Kostenstruktur im Blick haben; gleichzeitig benötigen wir Kreativität und Verantwortungsgefühl.

Eine der bedeutendsten strategischen Entscheidungen, die wir bei Nordzucker getroffen haben, war,

Nur eine weitere Steigerung unserer Effizienz lässt uns auch künftig in einem deutlich komplexeren

das Unternehmen wieder voll auf unsere Kernkompetenz Zucker zu konzentrieren. Wir werden nicht

und dynamischeren Umfeld weiter erfolgreich sein.

in Bereiche diversifizieren oder Märkte gehen, in denen wir uns nicht auskennen. Gleichzeitig müssen wir das Kerngeschäft weiter stärken, zum Beispiel durch den weiteren Ausbau des Raffinationsgeschäfts und die Kooperation mit Wilmar im Zuckerhandel. Die Erhöhung des Investitions­niveaus in unseren Zuckerfabriken rundet diese Strategie ab.

|

9


10

| 11

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Hartwig Fuchs Chief Executive Officer

» Experten diskutieren bei Nordzucker. Entwicklung der Agrarmärkte.

Agrarmärkte sind volatil – zu­­neh­mend auch der EU-Zucker­ markt. Nordzucker bereitet sich auf mög­liche Veränderungen vor. Um auch in Zukunft wett­ bewerbsfähig zu bleiben, müssen wir unsere Ertragskraft auf dem Acker und in der Produk­tion schrittweise erhöhen.


12

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Entwicklung der Agrarmärkte

Unsere Zukunft: Chancen und Risiken der Entwicklung im Agrarmarkt Klaus Schumacher: Herzlich willkommen bei Nordzucker. Ich freue mich, dass wir in dieser Runde

Thema Markt und der Preis waren für den Rest des Jahres

über die Zukunft der Agrarmärkte im Allgemeinen und den Zuckermarkt im Besonderen diskutieren.

erledigt. Heute machen wir uns sehr wohl Gedanken um

Und um sofort einzusteigen: Die Preise für Zucker sind auf einem anhaltend hohen Niveau. Was sind

den richtigen Verkaufszeitpunkt für Weizen, Raps oder

die Hauptgründe dafür?

Gerste, ­damit wir von den guten Märkten profitieren können. Fehler in der Vermarktung schlagen heute stärker

Hartwig Fuchs: Dafür gibt es eine ganz einfache Erklärung: 2010 und 2011 lag die weltweite Produk-

durch als die mittlerweile optimierten Produktionskosten.

tion deutlich unter dem globalen Verbrauch. In Brasilien, Indien und in Thailand waren die Ernten in

Das ist bei Zucker anders. Wir als Landwirte haben keinen

den letzten zwei Jahren niedrig ausgefallen. Im jetzt laufenden Zuckerwirtschaftsjahr 2011/12 wird die

direkten Einfluss auf die Preise, sondern stehen in fairer

weltweite Produktion den Verbrauch hingegen um zehn bis elf Millionen Tonnen übersteigen und zu

Partnerschaft mit unserer Nordzucker. Die Zuckerrübe

einem Aufbau der Lagerbestände und in der Folge dann sehr wahrscheinlich zu einer Umkehrung

steht zurzeit für Planungssicherheit und eine verlässliche

des Preistrends führen. Damit bestätigt sich einmal mehr, dass die Preisentwicklung im Zuckermarkt

Einkommensquelle für unsere Betriebe.

durch die Erntezyklen sehr langwellig ist. Dirk Bensmann: Ich möchte noch einmal kurz zurück zum

Dirk Bensmann Vorstandsmitglied, AGRAVIS Raiffeisen AG

Philip von dem Bussche: Aber ich bin sehr gespannt, ob der Preis dann wirklich deutlich fallen kann.

Weltmarkt: Welchen Einfluss hat denn die allgemeine ge-

Ich war erst vor Kurzem in Brasilien, und die Stimmung ist da sehr positiv, obwohl auch in B ­ rasilien

sellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung auf den

die Produktionskosten deutlich steigen. Ich glaube, dass das Niveau der Agrarpreise sich insgesamt

Zuckermarkt? Bei zunehmendem Wohlstand wird in aller

erhöhen wird, besonders aufgrund höherer Energiepreise. Ich erwarte, dass wir auch weiter eine

Regel auch mehr Fleisch verzehrt, wie ist das eigentlich

­zyklische Entwicklung haben werden, aber dass das Niveau insgesamt höher bleibt.

beim Zucker?

Klaus Schumacher: Herr Bensmann, wenn Sie diese Analyse hören, trifft das auf andere Agrar­

Hartwig Fuchs: Ähnlich. Wir sehen heute einen weltweiten Zuckerverbrauch in der Größenordnung

produkte ebenso zu?

von 160 bis 165 Millionen Tonnen, und wir haben die Prognose für 2020: 205 Millionen Tonnen. Also müssen 40 Millionen Tonnen irgendwo in der Welt mehr produziert werden. Dirk Bensmann: Aus meiner Sicht haben wir es hier durchaus mit unterschiedlichen Märkten zu tun. Mit den

Dirk Bensmann: Wo steigt denn eigentlich der Verbrauch? Der steigt sicherlich nicht in Europa, da

Produkten Getreide, Raps oder Sojabohnen sind wir auf

befinden wir uns doch wie in allen Industrieländern in einem gesättigten Markt, oder?

Weltmarktniveau. Hier gelten Angebot und Nachfrage, es gibt kaum staatliche Eingriffe, von den Subventionen für

Hartwig Fuchs: Ja, in Europa wird es kaum Veränderungen geben. Eine Steigerung kann hier nur aus

energetische Verwendung mal abgesehen. Das ist beim

einer höheren Verwendung von Zucker für die Ethanolherstellung kommen. Die größte Steigerung

Zucker ja anders. Wir haben aber grundsätzlich bei allen

im Verbrauch für die menschliche Ernährung erwarten wir in Asien, auch in Afrika wird deutlich mehr

wichtigen Agrarprodukten, mit Ausnahme von Weizen,

Zucker pro Kopf konsumiert werden.

relativ kleine Lagerbestände. Hinzu kommt noch etwas, was ich als kurzfristigen Faktor beschreiben möchte: Es ist

Hans-Christian Koehler: Mit dem Zucker aus den Rüben befinden wir uns ja mehr und mehr in

insgesamt sehr viel L­ iquidität verfügbar. Dieses Geld wird

­direktem Wettbewerb mit dem Zuckerrohr und damit mit Brasilien. Stimmt es eigentlich, dass die

verstärkt auch in Agrarrohstoffen angelegt mit der Folge,

Erträge bei Rohrzucker in Brasilien rückläufig sind und die Produktionskosten deutlich ansteigen? Ich

dass wir heute stärkere Preisausschläge nach oben und

habe kürzlich gelesen, dass durch die mechanisierte Ernte und die dabei zum Einsatz kommenden

unten haben als in der Vergangenheit. Letztlich bleiben

großen und schweren Maschinen der Druck auf den Boden sehr stark ist und die dadurch entste-

aber Angebot und Nachfrage preisbestimmend.

henden Bodenverdichtungen dauerhaft die E ­ rträge reduzieren.

Klaus Schumacher: Herr Koehler, was bedeutet diese hohe

Dr. Niels Pörksen: Ja, es stimmt, dass die Mechanisierung in der Zuckerrohrproduktion deutlich zu-

Preisvolatilität für Ihr Tagesgeschäft als Landwirt?

nimmt. Damit steigen aber auch die Investitionen in diesem Bereich. Parallel dazu wird auch bei ­Zuckerrohr viel dafür getan, die Erträge zu steigern. Früher wurde Rohr gepflanzt und dann hat man

Philip von dem Bussche Sprecher des Vorstands, KWS Saat AG

Hans-Christian Koehler: In meinen ersten Jahren als land-

während der Vegetationsperiode kaum noch etwas gemacht. Heute wird das Pflanzgut geschützt,

wirtschaftlicher Betriebsleiter haben wir alle Produkte

es wird ­gedüngt und es werden Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Also, deshalb: Ja, es mag sein, dass

­wäh­rend der Ernte an den örtlichen Handel verkauft. Das

der ­Boden etwas mehr belastet wird, gleichzeitig investieren die Produzenten aber sehr viel mehr in

| 13


14

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance Entwicklung der Agrarmärkte

Dirk Bensmann: Striktes Risikomanagement und kontinuierliche Preisabsicherung sind unabdingbar geworden. Das Absichern von Preisen an den Börsen und Finanzmärkten ist eine Aufgabe, die der Landwirt nur schwer für sich selbst tun kann. Für eine echte Absicherung brauchen Sie ausreichende Liquidität, sie müssen häufig kurzfristig Sicherungen hinterlegen, unterliegen Nachschusspflichten. Da wird die Handelsfunktion enorm wichtig. Bei Agravis sitzen fast 20 Spezialisten, die sich im Wesentlichen um die Absicherung der Preisrisiken kümmern, die sitzen alle in einem Raum, in dem es laut ist und wo viel passiert, wo die Bildschirme flackern. Dieses Know-how stellen wir den Landwirten natürlich zur Verfügung. Klaus Schumacher: Der Zuckermarkt in der EU wird ja stark von der Zuckermarktordnung beeinflusst. Was heißt das für Nordzucker? Hartwig Fuchs: Wir haben zurzeit die Situation, in der die zuckerverarbeitenden Unternehmen der Lebensmittelindustrie immer wieder kritisieren: Wir bekommen nicht genug Zucker – und vor allem nicht zu niedrigen Preisen. Auf der anderen Seite produzieren wir große Mengen Nicht-Quoten­ zucker, den wir lagern. Dadurch entstehen uns hohe Kosten. Denn wir dürfen diesen Zucker nicht an die Lebensmittelindustrie verkaufen, die ihn gern kaufen würde. Die Kommission der EU hat zwar reagiert und Nicht-Quotenzucker für den Lebensmittelmarkt in der EU freigegeben. ­Allerdings führen die von der EU für die Erlaubnis zur Umwandlung verlangten Abgaben eher zu weiter steigenden Preisen im EU-Markt. Die nächste Schwierigkeit ist das Thema, dass die Landwirte ja bereits eineinhalb Jahre vorher den Anbau planen müssen, ohne dass wir wissen, ob es dann eine Umwandlung

Dr. Niels Pörksen, Chief Agricultural Officer, Nordzucker AG: „Entscheidend ist, dass wir unsere Wettbewerbsfähigkeit kontinuierlich verbessern. Deshalb haben wir auch das 20-Tonnen-Ziel ausgegeben.“

von Nicht-Quotenzucker in Quotenzucker geben wird oder nicht. Das sind sehr komplexe Rahmenbedingungen für ein ordentliches Geschäft. Klaus Schumacher: Wäre eine Situation ohne Quoten somit vorteilhafter? Dr. Niels Pörksen: Nein. Wichtig aber ist, dass wir die politische Wirklichkeit wahrnehmen und uns

den Ackerbau und sorgen damit auch bei Zuckerrohr für Ertragszuwächse. Insgesamt erhöht das

auf eine mögliche Zeit ohne Quoten vorbereiten, auch wenn diese Entwicklung noch Jahre entfernt

­natürlich die Produktionskosten, was Auswirkungen auf das Preisniveau hat.

liegen mag. Entscheidend ist, dass wir unsere Wettbewerbsfähigkeit kontinuierlich verbessern. Deshalb haben wir ja auch das 20-Tonnen-Ziel ausgegeben. Wir müssen den Ertrag erhöhen, um die Rübe

Philip von dem Bussche: Ich hätte gerne noch einen ganz anderen Punkt angesprochen, und zwar

wettbewerbsfähig zu halten, Stückkosten gegenüber anderen Feldfrüchten wie Weizen oder Raps zu

die Politik. Diese Veränderungen der Märkte, woher kommen die denn? Warum spielt für die Land-

senken und am Ende auch mit dem brasilianischen Zuckerrohr konkurrieren zu können. Wenn wir es

wirte auf einmal die Vermarktung eine so große Rolle? Weil diese Agrarmärkte liberalisiert und de­

schaffen, pro Hektar 20 Tonnen Zucker vom Acker zu holen, dann sind wir nicht aus dem Schneider,

reguliert wurden. Man hat ja immer gesagt: Die Intervention garantiert über Mindestpreise den

aber dann haben wir eine deutlich größere Sicherheit, dass wir auch ohne Quoten einen wett­bewerbs­­

Landwirten ausreichend hohe Einkommen. In meinen Augen war dies eher eine Absicherung für

fähigen Rübenanbau haben werden.

Niedrigpreise der Verarbeiter. Als die Intervention zum Beispiel bei Roggen abgeschafft wurde, hat jeder gesagt, also jetzt ist der Roggen tot … Dr. Niels Pörksen: Und er ist nicht tot – genau das Gegenteil ist der Fall: der Roggen hat an Wettbewerbskraft gewonnen und erzielt höhere Preise als zuzeiten der Intervention. Dirk Bensmann: Mit Raps war es ja genau das Gleiche. Die Marktordnung für Raps wurde aufgehoben und entsprechend näherten sich die Preise dem Weltmarkt an. Da hat doch jeder gesagt: Also jetzt ist der Rapsanbau in Deutschland tot. Zwei Jahre später fliegen Sie im Mai über die Landschaft und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus angesichts so vieler gelb blühender Felder. Ich meine, dass es für die Landwirte und die Agrarwirtschaft insgesamt eine sehr positive Entwicklung ist, sich heute weitgehend frei von politischen Eingriffen in unseren Märkten bewegen zu können. Klaus Schumacher: Wie hat sich denn durch die Deregulierung der Märkte die Rolle des Agrar­ handels verändert?

| 15


16

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance Entwicklung der Agrarmärkte

Hartwig Fuchs: Das ist ja der wichtigste Punkt, den wir uns immer vor Augen halten müssen: Von den 40 Millionen Tonnen Zucker, die wir weltweit im Jahr 2020 zusätzlich produzieren müssen, wird voraussichtlich knapp die Hälfte aus Brasilien kommen. Der Rest wird in anderen Ländern produziert werden – und das eröffnet uns natürlich gute Perspektiven. Dr. Niels Pörksen: Auch für mich ist klar: Ein Teil des zusätzlichen Angebots wird aus der EU kommen, da sind wir wieder bei unserer „Kernfrage“ Wettbewerbsfähigkeit. Wie erreichen wir eine weitere Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, damit wir uns einen Teil dieses Kuchens abschneiden können? Hartwig Fuchs: Dabei dürfen wir einen ganz wichtigen Punkt nicht vergessen: Die Rübe und Getreide oder Raps unterscheiden sich in einer Hinsicht wesentlich: Getreide oder Raps kann sofort vermarktet werden, die Rübe ist nicht das Endprodukt, das vermarket wird, sondern sie muss erst mal weiter verarbeitet werden. Sie ist als Frucht selbst erstens nicht lagerfähig und zweitens nicht transportfähig. Also: Rübenanbau und Verarbeitung müssen räumlich eng beieinander liegen. Das heißt für uns: Wir müssen nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Acker, sondern auch die Produktivität in den Werken erhöhen. Und zwar kontinuierlich, jedes Jahr ein Stück. Klaus Schumacher: Erträge auf dem Feld lassen sich vor allem durch Pflanzenzüchtung steigern. Herr von dem Bussche, wie schätzen Sie hier die Entwicklung ein?

Hans-Christian Koehler, Aufsichtsratsvorsitzender, Nordzucker AG: „Wir haben im Augenblick eine Situation, in der wir unter einer bestehenden Marktordnung gutes Geld verdienen. Was ohne Marktordnung passiert, müssen wir sorgfältig analysieren.“

Philip von dem Bussche: Wir hatten in den vergangenen Jahren bei Zuckerrüben jährliche Ertrags­ zuwächse von 2 bis 2,5 Prozent allein durch neue Sorten. Und das wird garantiert so weitergehen. Wenn Sie an Ihre Rohstoffsicherung denken: Ohne nematoden-tolerante Sorten müsste man die Fabriken heute schließen. Das Gleiche gilt für die Einführung rhizomania-toleranter Sorten vor 20 Jahren. Züchtung liefert den entscheidenden Teil zum Ertragsfortschritt.

Philip von dem Bussche: Für mich ist klar, dass auch ohne Quoten die Zuckerrübe Teil der Fruchtfolge

Klaus Schumacher: Vom Feld abschließend noch mal zum Markt. Nordzucker ist kürzlich eine

bleiben wird. Was ist denn die Alternative? Allein mit Mais wird es ja nicht gehen, zumal dies auch

­Kooperation mit Wilmar Sugar eingegangen. Worin besteht der Nutzen für uns?

politisch und gesellschaftlich nicht akzeptiert werden wird, wie die aktuelle Diskussion um das „Greening“ im Rahmen der anstehenden Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU zeigt. Die

Hartwig Fuchs: Wilmar ist sehr stark im Handel. Und zwar im Welthandel. Zudem verfügt Wilmar

Rübe hat viele ackerbauliche Vorteile, warum soll man die aufgeben?

über eine ausgezeichnete Logistik. Sie sind Experten in der physischen Abwicklung von Handels­ transaktionen. Über diese Expertise verfügen wir als Nordzucker nicht, dafür brauchen wir einen

Hans-Christian Koehler: In der Tat muss die Frage erlaubt sein, was passiert, wenn wir keine Quote

Partner. Und wir haben etwas zu bieten: Wir haben den 1a-Zugang und das 1a-Verständnis darüber,

mehr hätten. Ich glaube, die gegenwärtige Diskussion um die Marktordnung zeigt klar, dass es eher

wie der europäische Markt für Zucker und generell die Agrar- und Lebensmittelmärkte funktionieren.

um die Frage geht: Wann kommt das Ende für die Quote? Ich glaube, keiner wird so vermessen sein

Bei diesen Themen können wir künftig sicher voneinander profitieren.

und sagen: Wir werden die Quote noch die kommenden 30 Jahre haben. Wir haben im Augenblick eine Situation, in der wir unter einer bestehenden Marktordnung gutes Geld verdienen. Was ohne

Klaus Schumacher: Meine Herren, vielen Dank für diesen Einblick in unsere Märkte und Ihren Aus-

Marktordnung passiert, müssen wir sorgfältig analysieren. Damit haben wir richtigerweise ja auch

blick auf zukünftige Herausforderungen und Chancen.

bereits angefangen. Eine der wichtigsten Fragen ist: Wo wandert dann der Rübenanbau hin? Wir sollten dabei nicht vergessen, dass wir in der EU über eine Vielzahl von Gunststandorten für die ­Rübe verfügen. Dazu gehören natürlich das Pariser Becken, einige süddeutsche Regionen, aber auch etliche Regionen im ­Gebiet der Nordzucker. Aber zu den geringen Produktionskosten kommen die Logistikkosten zu unseren angestammten Märkten. Deshalb ist meine Überzeugung: Wir werden in Zukunft auch eine wettbewerbsfähige Zuckerproduktion im Norden haben und dafür erhebliche ­Anbauflächen brauchen.

| 17


18

| 19

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Ernährung und Bewegung. Zucker ist mein antrieb.

Steffen Blümel Ernährungsbotschafter, Nordzucker AG

»

Gesunde Ernährung kommt aus der Küche, nicht aus der Apotheke. Gerade im Schichtbetrieb fällt es vielen Kollegen schwer, sich ausgewogen zu ernähren. Zucker als Teil einer ausgewogenen Ernährung liefert Energie für Gehirn und Körper.


20

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

| 21

Zucker ist mein Antrieb

„Zucker ist mein Antrieb“ – Zucker- und Ernährungswissen weitergeben

Nordzucker: Partner in der Region

Wachsender Wohlstand hat unsere Lebens-, Arbeits- und

Wissen um Nahrungsmittel und Ernährung wird am besten

Ernährungsgewohnheiten verändert. Aus frischen Zu­taten

im Kindesalter erlernt. Daher unterstützt Nordzucker aus­

selbst zubereitete Mahlzeiten sind besonders in kleineren

gewählte Projekte, die Kindern und Jugendlichen helfen,

Haushalten nicht mehr selbstverständlich. Den Arbeits­all­tag

Ernährungskompetenz zu entwickeln.

prägen heute – auch bei Nordzucker – vielfach sitzende Tätig­

Mandy Täger Ernährungsbotschafterin

keiten. Nach Schule und Feierabend verleiten schließlich

Internationaler Schulbauernhof Hardegsen

Facebook oder Kochshow & Co. zum Sitzenbleiben. Und

Seit 2011 unterstützt Nordzucker die Arbeit auf dem

obwohl Medien täglich neu über e ­ rnährungsphysiologische

Schulbauernhof Hardegsen in Südniedersachsen. Fast

Erkennt­nisse berichten, wach­sen Wissenslücken um wichtige

2.500 Schüler aller Altersstufen sind hier Jahr für Jahr für

Zusammenhänge von Ernäh­rung, Bewegung und Gesundheit.

einige Tage zu Gast und e ­ rleben hautnah, wo Lebens­­

„Zucker ist Teil einer ausgewogenen Ernährung. Er gehört

mittel eigentlich herkommen. Das Besondere: Die Schüler

zu den Kohlenhydraten. Und die haben alle einen Energie-

Hier steht Nordzucker – als bedeutender Lebensmittel­

arbeiten ­aktiv mit. Morgens und abends werden Hühner,

gehalt von vier Kalorien je Gramm“.

hersteller, aber auch als Arbeitgeber – in b ­ esonderer ge­

Schafe und Schweine versorgt. Auf dem „Lehrplan“ in

sellschaftlicher Verantwortung. Viel liegt uns daran, dass

Hardegsen stehen unter anderem die Verarbeitung von

unsere Mitarbeiter ihren W ­ eg zu persönlicher B ­ alance gut

Zuckerrüben oder die Produk­tion von Käse. Viele Speisen

informiert und sicher gehen. Ein wichtiges Anliegen ist uns

bereiten die Kinder in der Gruppe selbst zu. Fast neben-

dabei, dass Nordzucker-Mitarbeiter exzellent über Zucker

bei lernen sie, was zu einer gesunden und ausgewogenen

und seine Rolle in der Ernährung informiert sind und ihr

Ernährung dazugehört. Um ein realistisches Bild der Land­

fundiertes Zuckerwissen auch in ihre Familien und nach

wirtschaft zu vermitteln, arbeitet der Schulbauernhof mit

draußen tragen. Unter dem Motto „Zucker ist mein Antrieb“

landwirtschaftlichen Betrieben aus der Region zusammen.

Highlight für die Schulen der Region Braunschweig ist die

hat Nordzucker deshalb im Jahr 2011 Aktions­tage in allen

Wenn Kinder erfahren dürfen, wie ihre Nahrung hergestellt

Aktion Phantoms@school. Bereits seit 2007 vermitteln die

deutschen Z ­ uckerfabriken durchgeführt. Im Mittelpunkt

wird, aus welchen Pflanzen und Tieren welche Produkte

Basketballprofis der NewYorker Phantoms den Schülern vor

standen dabei „Funktionalität und Energie“ von Z ­ ucker,

entstehen und dass es harte Arbeit bedeutet, sie zu pro-

Ort erste Schritte in der beliebten US-Sportart. Im Gepäck

seine „Natürlichkeit und Regionalität“ und der „­ Genuss“,

duzieren, stärkt das ihr Bewusstsein im Umgang mit Lebens­­

haben sie dabei die Nordzucker-Broschüre „Fit durch den

„Die Grundregel ist einfach: Die Bilanz muss stimmen.

der erst mit der Zutat Zucker möglich wird. K ­ ostenfreies

mitteln und ihr Verständnis für die Landwirtschaft. Von der

Tag“, die außerdem Zuschauer bei den Heimspielen der

Wenn wir mehr Energie aufnehmen als wir verbrauchen,

Obst in den Kantinen trägt zu einer ausgewogenen Ernäh-

Deutschen UNESCO-Kommission 2010 wurde der Schul-

Phantoms über die gesunde Mischung von Ernährung

wird überschüssige Energie eingelagert. Wir nehmen zu.

rung aller Mitarbeiter bei.

bauernhof als Projekt der UN-Dekade „Bildung für nach-

und Bewegung informiert.

Patrik Dietrich Ernährungsbotschafter

haltige Entwicklung“ ausgewählt: Die Einrichtung zeige

Dabei ist es egal, von welchem Lebensmittel wir zu viel essen.“

Nordzucker-Ernährungsbotschafter

Die positive Resonanz auf die Aktionstage hat eine Reihe

Durmus Yesilyurt Ernährungsbotschafter

Spaß und Anregungen für ein gesundes Leben

eindrucksvoll, wie zukunftsfähige Bildung aussehen könne.

von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern motiviert, künftig in

Phantoms@Future

ihrer Zuckerfabrik als Nordzucker-Ernährungsbotschafter für

Als Lebensmittelproduzent vermittelt Nordzucker Kindern und Jugendlichen in der Region, wie

Ernährungs- und Gesundheitsfragen zur Verfügung zu stehen.

wichtig Bewegung und ausgewogene Ernährung für ein gesundes Leben sind. Unter dem Namen

Wir freuen uns über dieses Engagement und unter­stützen

Phantoms@Future hat der Basketball-Bundesligist „NewYorker Phantoms Braunschweig“ ein an-

es mit professionellen Schulungen durch Ernährungsexperten.

spruchsvolles Aktionsprogramm für Kinder und Jugendliche ins Leben gerufen. Zwei ausgewählte

Außerdem werden in Workshops weitere Ideen erarbeitet,

Aktionen (Phantoms@kitchen und Phantoms@school), die Ernährung und Bewegung in den Fokus

wie Ernährungs- und Zuckerwissen an unseren Standorten

rücken und dabei Gemeinschaftssinn und Zusammenhalt fördern, haben uns besonders überzeugt.

vermittelt werden kann.

Beide verknüpfen Spaß und Anregungen für ein gesundes Leben auf vorbildliche Weise und werden jetzt mit Unterstützung von Nordzucker in die Tat umgesetzt:

„Rübenzucker ist ein regio­nales Produkt aus natür­lichen

Phantoms@kitchen lädt Kinder und Jugendliche in die Küche ein. Dort gibt es viel Spaß bei lehr-

Feldfrüchten. Als Geschmacks­geber und Haltbarmacher ist

reichen praktischen Einblicken in gesunde und ausgewogene Ernährung. Getragen wird die Aktion

er bis heute unersetzlich. Auch herzhaften Gerichten gibt

von den Basketball-Spielern und den Spielerfrauen. Sie besuchen Kinder und Jugendliche zu ge-

er oft den entscheidenden Pepp. Dem Gebäck verleiht er

meinsamen Koch- und Backaktionen in Jugendzentren. Anhand der Ernährungspyramide und ein-

Volumen. Jeder kennt außerdem seine konservierenden

facher Gerichte üben die Kids, wie gesunde Mahlzeiten schnell und lecker zubereitet werden.

Eigenschaften, die vor allem bei der Herstellung von Mar-

Ausgerüstet mit Ernährungsplan, Freikarten für ein Spiel der Phantoms und der für sie erstellten

meladen- und Konservenprodukten genutzt werden.“

Nordzucker-Broschüre „Fit durch den Tag“ sind sie fit für lecker-gesunde Eigenkreationen.


22

| 23

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

hohes Potenzial. Effizienz beginnt im Anbau.

Dr. Niels Pörksen Chief Agricultural Officer

»

20 Tonnen Zucker pro Hektar sind kein Wunschtraum, sondern unser klares Ziel. 2011 sind wir diesem schon ein gutes Stück nähergekom­men.


24

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

| 25

Effizienz beginnt im Anbau

Nachhaltigkeit: die Zukunftsformel für den Rübenanbau Nachhaltigkeit ist ein vielbemühtes Wort, Herr Dr. Windt.

Welche Ziele verfolgt Nordzucker im Rübenanbau

Was verstehen Sie unter nachhaltigem Rübenanbau?

und wie sollen sie erreicht werden?

Unter Nachhaltigkeit verstehen wir, dass unsere Landwirte

Nordzucker will die Rübenerträge systematisch steigern.

auch in zwanzig Jahren noch in enger Partnerschaft mit

Die konzernweite Effizienzinitiative 20 · 20 · 20 markiert

Nordzucker erfolgreich Zuckerrüben anbauen. Nachhal-

präzise, wo wir 2020 stehen wollen:

tigkeit beschreibt aber auch den Weg, auf dem wir die-

250

30

200

25

In acht Jahren sollen 20 Prozent unserer Anbauer 20

20

150

­vorausschauend und ressourcenschonend. Sie geben

Tonnen Zucker je Hektar erzielen. Durchaus ein an-

15

100

bodenschonenden Verfahren den Vorzug und setzen

spruchsvolles Ziel – aber viele Stellschrauben kennen

10

nur so viel Dünger und Pflanzenschutzmittel ein, wie die

wir. In den Nordzucker-Kompetenzteams arbeiten wir

5

Rübe tatsächlich braucht.

vor Ort daran, praxisreife Lösungen für alle kommuni­

0

Sehr deutlich sehen wir nachhaltigen Fortschritt beim

Ertrags­optimierung, wie zum Beispiel die Herbstschlitz-

Stickstoffeinsatz im Rübenanbau: Heute werden durch-

saat oder die Unter­fußdüngung, die in Skandinavien be-

schnittlich 110 Kilogramm Stickstoff je Hektar gedüngt.

reits erfolgreich eingesetzt wird. Ein wichtiger Bereich ist

Vor 30 Jahren waren es noch über 200 Kilogramm. Gleich­

das Thema Nematoden, wo in einigen Regionen der An-

zeitig hat sich der Ertrag fast verdoppelt. Das heißt, die

teil nematodentoleranter Zuckerrübensorten noch stei-

Menge an Stickstoff, die notwendig ist, um eine Tonne

gen muss. Hierzu setzen wir das Nematodenmonitoring

Zucker zu erzeugen, ist drastisch gesunken und zeigt

fort, um das Bewusstsein bei den Landwirten zu schär-

die herausragende Stickstoffeffizienz der Rübe.

fen. Während wir in Deutschland zum Beispiel von Erfah-

50 0 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2009 2011

Zuckerertrag (t/ha, linke Skala) Stickstoffeinsatz im Rübenanbau (kg/ha, rechte Skala) Stickstoffmenge pro Tonne Zucker (kg/t Zucker, linke Skala)

Stickstoffeinsatz und Zuckerertrag

rungen mit der Unterfußdüngung von unseren skandina-

Weniger ist mehr: Seit 1975 konnte der Einsatz von

Wie gut verträglich sind Nachhaltigkeits- und

vischen Kollegen profitieren, ist es bei den Nematoden

­Stickstoff im Rübenanbau um fast 50 Prozent verringert

Ertragsziele im Rübenanbau?

umgekehrt.

werden. Im gleichen Zeitraum haben die Landwirte den

Sehr gut – ich würde sogar sagen: Sie bedingen einander.

Zuckerertrag mehr als verdoppelt. Die Stickstoffeffizienz

Bei unseren Landwirten gilt die Formel „Weniger ist mehr“,

der Zuckerrübe ist damit deutlich gestiegen. Wurden

nicht nur für die Düngung. Mithilfe pillierten Saatguts

früher für eine Tonne Zucker 33 kg Stickstoff eingesetzt,

­setzen sie heute punktuell 60 Gramm Insektizide je Hektar Zuckerrüben ein, die bei der Aussaat aus-

so sind es heute nur noch 9 kg.

gebracht werden. Damit wird heute sehr gezielt dort behandelt, wo es Schädlinge gibt. Auch bei der Bodenbearbeitung werden innovative Verfahren genutzt, um Erosion zu vermeiden sowie ­Bodenfruchtbarkeit und Wasserhaltevermögen günstig zu beeinflussen. Der großflächige Einsatz des Mulchsaatverfahrens ist wesentlicher Verdienst der Rübenanbauer. Auch in anderen Bereichen ist der Rübenanbau der Vorreiter: Wir gehören zu den Ersten, die Umweltleitlinien für die Praxis entwickelt haben. Aktuell profitieren wir von diesem Vorsprung, denn integrierter Pflanzenschutz ist seit dem 14. Februar 2012 Teil des neuen Pflanzenschutzgesetzes.

Düngen auf den Punkt: Stichwort Unterfußdüngung

Hier zahlt sich aus, dass wir gemeinsam in der Anbauberatung vorausschauend arbeiten. Das können wir, weil wir sehr gut organisiert und vernetzt sind und weil wir bereits heute in vielen Be-

Bei der sogenannten Unterfußdüngung wird Dünger in

reichen Systeme einsetzen, die künftig auch für andere Kulturen gefordert werden. So führen wir

einem A ­ rbeitsgang bei der Rübenaussaat punktuell aus­

seit Jahren das Blattkrankheiten-Monitoring durch, um Ertragseinbußen durch systematische Kon-

gebracht. Dazu wird der Dünger neben der Saatreihe

trollen und gezielte Maßnahmen zu vermeiden; ein weiterer Schritt, ressourcenschonend Rüben

­unterhalb des Saatkorns platziert. Dieses Verfahren spart

anzubauen.

35

ses Ziel sicher erreichen: Unsere Landwirte arbeiten

zieren zu können. Im Fokus stehen neue Ansätze zur

Dr. Andreas Windt Manager Agricultural Consulting

Entwicklung der Stickstoffeffizienz

Dünger, Arbeitszeit, Treibstoff und CO2 und sichert die optimale Versorgung der Rübe. Diese wird gleichmäßig mit Nährstoffen versorgt und das begünstigt die gleich­ mäßige Entwicklung des Rübenbestands. Die Unterfuß­ düngung mit Mehrnährstoffdüngern ist ein Verfahren, das im Rahmen der Weiterentwicklung sogenannter StreifenBearbeitungsverfahren (Strip-Till; Schlitzsaat) wieder an ­Bedeutung gewonnen hat. Bei Nordzucker werden aktuell zwei Prozent der Anbaufläche mit diesem kombinierten Aussaat- und Düngeverfahren bestellt.


26

| 27

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Effizienz beginnt im Anbau

Von den Besten lernen

Ansatzpunkte zur Ertragssteigerung Jedes Rübenanbaugebiet hat seine naturgegebenen Be-

Nordzucker konzentriert sich mit 20 · 20 · 20 auf fünf

sonderheiten. Bodenverhältnisse, Klima und Witterung

Bereiche:

variieren je nach Anbauland und Region. Spannend wird

Dr. Ulf Wegener Vice President Agricultural Sourcing Strategies

es jedoch, wenn Landwirte unter vergleichbaren örtlichen

Züchtung

Bedingungen wahrnehmbar unterschiedliche Erträge er-

Kontinuierliche Ertragssteigerung sowie Verbesserung

zielen. Diesen Unterschieden geht Nordzucker im Rahmen

­anderer wichtiger Eigenschaften wie Krankheits- und

des Zukunfts­projekts 20 · 20 · 20 gemeinsam mit Landwirten

Schädlingsresistenzen im engen Austausch mit den

in sieben Anbauländern systematisch auf den Grund.

Züchterhäusern

„Was können wir vor Ort von den Besten lernen und für

Anbauverfahren

alle Rübenanbauer der Nordzucker ertragswirksam nutzbar

Optimierungsmöglichkeiten in allen Bereichen der An­

machen und in welchen Fragen können wir unsere Besten

bauverfahren: Aussaatzeitpunkt, Standraumoptimierung,

gezielt unterstützen?“ An Antworten auf diese Fragen ar­

Früh­saat, Bodenbearbeitung (Mulchsaat, Schlitzsaat,

beiten regionale Kompetenzteams, die Nordzucker in

­humusfördernder Zwischenfruchtanbau), Unterfuß­

allen ihren europäischen Anbaugebieten eingerichtet hat.

düngung, Nordzucker-Blattmonitoring, Nordzucker-­

Die Treffen der Teams, bestehend aus Nordzucker-Anbau­

Nematodenmonitoring

Entwicklung der Zuckererträge der besten 20 Prozent unserer Anbauer in Deutschland in Tonnen Zucker / Hektar

20,0 15,9

15,3

16,6

12,9

2009/10

2010/11

2011/12

2017/18 Ziel

2020 Ziel

beratern und interessierten Nordzucker-Landwirten, finden häufig unter freiem Himmel statt. Studiert und diskutiert

Ernte

wird dabei vornehmlich am „lebenden Objekt“ – auf

Minimierung von Ernteverlusten und Rübenverletzungen

Was haben wir bereits erreicht?

­Zuckerrübenfeldern der beteiligten Landwirte oder Ver-

über die Nordzucker Kompetenzteams, Nordzucker-­

20 · 20 · 20 trägt bereits Früchte. 2011/12 lag der

„Die Sicherstellung der nachhaltigen Wettbewerbs­

suchsflächen. Die Teams konzentrieren sich vor allem

Roderschulungen, Nordzucker-Verlustmonitoring und

­durchschnittliche Zuckerertrag der ertragreichsten

fähigkeit der Rübe bleibt das Ziel.“

auf komplexe Fragen mit hohem Verbesserungspotenzial.

den engen Austausch mit Erntetechnik-Herstellern

20 Prozent der Betriebe bei 15,9 Tonnen je Hektar.

Wertvolle Erfahrungen mit unterschiedlichen Anbautechniken, speziellen Zuckerrübensorten und aktuellen Maß-

Lagerung

nahmen zur Bestandsführung werden hier ausgetauscht.

Reduzierung der Lagerungsverluste über Langzeitlage-

Zu Anbauinformationen und -empfehlungen verdichtet,

rungsversuche, Lagerungsversuche mit unterschiedlichen

fließen die Team-Arbeitsergebnisse an alle Rübenanbau-

Rübensorten, Tests mit verschiedenen Abdeckmaterialien

er in der Region und an die überregionalen Nordzucker-

und Mietenformen

Arbeitsgruppen auf Länderebene. Anbaustruktur Die Arbeit der Kompetenzteams ist ein wichtiger Baustein des Maßnahmenpakets 20 · 20 · 20, mit

Optimierung der Arbeitserledigung über das Nordzucker-

dem Nordzucker die Rübenerträge in allen ihren Anbauregionen nachhaltig steigern will. Noch

Angebot zum gemeinsamen Rübenanbau

acht Kampagnen, dann sollen mindestens 20 Prozent der Rübenanbauer im gesamten NordzuckerGebiet in der Lage sein, das ehrgeizige Ertragsziel einzulösen und 20 Tonnen Zucker je Hektar zu ernten. Die Zuckerrübe – Potenzial für hohe Erträge von morgen Damit aus 20 · 20 · 20 hohe und stabile Erträge von morgen werden, stellt Nordzucker die gesamte Prozesskette von der Saatbettbereitung bis zur Rübenmiete auf den Prüfstand. In gemeinsamer Anstrengung wollen Rübenanbauer, Nordzucker und Netzwerkpartner aus Forschung, Beratung,

Erntequalität sichern

Saatzucht, Landtechnik sowie Düngung und Pflanzenschutz den Ertrag mit zahlreichen Maßnahmen schrittweise steigern. Mittel- und langfristig hat die Rübe vor allem in den Bereichen Sorten-

Die modernen Erntemaschinen sind von höchster

leistung, Anbauverfahren, Ernte, Lagerung und Anbaustruktur erhebliches Potenzial.

­Komplexität und schon lange nicht mehr einfach zu ­bedienen. Eine effektive Plattform für die Rode-Profis sind die Nordzucker-Roderschulungen. Hier gibt es einen regen Erfahrungsaustausch auf Expertenniveau.


28

| 29

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Axel Aumüller Chief Operating Officer

»

Angesichts sich verändernder Märkte ist eine fortlaufende Steigerung der Effizienz das Gebot der Stunde.

technologische trends. Entwicklung in der Zuckerproduktion.


30

| 31

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Technologische Trends

Nordzucker verbessert Effizienz und Profitabilität In den Zuckerfabriken der Nordzucker gelten heute neue

Bezogen auf ihre Substanz sind alle Nordzucker-Fabriken natürlich auch für längere Kampagnen

Maßstäbe für die Effizienz. Noch bis vor wenigen Jahren

­gewappnet. Gefordert sind höhere Flexibilität und Anpassungen über die gesamte Prozesskette. In

waren Kampagnen von 70 bis 90 Tagen Dauer durchaus

der Produktion helfen uns veränderte und neue Verfahren, auch mit dem Wechsel extremer Wetter-

üblich. Heute ist das durch veränderte Marktbedingun­gen

lagen und angetauten, teilweise alterierenden Rüben gezielt umzugehen. So setzen wir im Werk

nicht mehr ausreichend wirtschaftlich.

Uelzen seit 2009 eine Anlage zur Optimierung der Saftreinigung ein. Abgestimmt auf die jeweilige Saftbeschaffenheit können wir heute durch Zugabe von Kalziumcarbonatkristallen und Dextranase

Seitdem alle Nordzucker-Regionen die notwendige Anpas­

die Filtrationseigenschaften des Saftes erheblich verbessern – ein wichtiger Schlüssel zur Verarbei-

sung der Werksstruktur infolge der ZMO-Reform von 2006

tung auch stark geschädigter Rüben.

erfolgreich abgeschlossen haben, steht die Steigerung der

Sven Buhrmann Director Uelzen, Production Central Europe

Produktivität konsequent im Fokus. In den Fabriken müs-

Auch in der Instandhaltung arbeiten wir heute teilweise anders als noch vor wenigen Jahren. Mit

sen alle Anlagen, Verfahren und Abläufe sowie die Logistik

den längeren Kampagnen steigt natürlich der Reparatur- und Instandhaltungsaufwand. Konnte man

ihre Eignung für 120-Tage-Kampagnen neu unter Beweis

früher die Instandhaltung mancher Anlagen nach zwei Kampagnen durchführen, müssen heute Ver-

stellen. Zudem starteten 2010 alle Konzern­regio­nen gemein-

schleißteile in kürzeren Intervallen – also nach einer Kampagne – instandgesetzt werden, um eine

sam in das Programm „Profitabilität plus“. Das anspruchs-

entsprechend hohe Verfügbarkeit zu garantieren. Früher noch akzeptable Toleranzen – zum Beispiel

volle Ziel heißt, Produktion und Arbeit der Nordzucker

bei den rund 500 Pumpen in der Fabrik – dulden wir heute nicht mehr. Wenn der Spalt zwischen

nachhaltig profitabel und zukunftsfähig zu gestalten. Sven

Laufring und Pumpengehäuse größer wird, muss getauscht werden. Das ist wichtig, um Ausfallri-

Buhrmann, Lebensmitteltechnologe und Direktor der

siken gering zu halten.

­Zuckerfabrik Uelzen, erläutert die Anforderungen an die Produktion.

Deutlich kleiner ist heute auch das Zeitfenster und d ­ amit die Anzahl der Stunden, in denen uns die Mitarbeiter für Instandhaltungsarbeiten in der Fabrik zur Verfügung stehen. Nicht zuletzt deshalb

Herr Buhrmann, bei wie vielen Tagen Dauer fängt für

­haben wir mittlerweile in allen Standorten das 4-Schicht­system eingeführt. Bislang arbeiteten unsere

Sie heute eine „lange Kampagne“ an?

Mitarbeiter während der Kampagne in einem 3,5-Schichtsys­tem jeweils acht Stunden an s­ ieben

Das ist natürlich immer relativ. In den 90er-Jahren galten

T­agen pro Woche – mit entsprechenden Überstunden und Anspruch auf Freizeitausgleich in der

90 Tage Rübenverarbeitung als „lange Kampagne“. Wir

kam­pagnefreien Zeit. Mit dem 4-Schichtsystem sinkt die wöchentliche Normalarbeits­zeit in der Kampagne

planen heute 120 Tage. Damit hat das Werk Uelzen mit

auf 42 Stunden. Jeder Mitarbeiter hat während der Kampagne Anspruch auf ein freies Wochenende

129 und 131 Tagen in den vergangenen J­ahren zwei „lange

pro M ­ onat und nach jedem Schicht­rhythmus auf e ­ inen

Kampagnen“ absolviert.

freien Tag. Unterm Strich kommen wir damit zu einer für a­ lle Seiten günstigeren Verteilung der A ­ rbeitszeit

Worin liegt für Sie die größte Herausforderung von Kampagnen, die heute im Schnitt einen

über das Jahr. Die positive Resonanz aller Beteiligten,

Kampagnelänge im Nordzucker Konzern

Monat länger dauern als noch vor einigen Jahren?

rückläufige Krankenstände und mehr eigene produk­

in Tagen

Wir verarbeiten ein Naturprodukt. Dies bedeutet, je länger die Kampagne dauert, desto höher ist die

tionserfahrene Manpower für die Instandhaltungsauf-

Wahr­scheinlichkeit, dass Witterungsschwankungen die Rübenernte, die Anfuhr oder die Rübenquali-

gaben in der kampagnefreien Zeit bestätigen diesen

tät beeinträchtigen können – mit den entsprechenden Auswirkungen auf die Verarbeitung. Das

Schritt. Ziel ist, die Reparatur- und In­standhaltungs­

Werk Uelzen hat 2011/12 durchschnittlich 19.000 Tonnen Rüben pro Tag verarbeitet. Erstmalig

arbeiten zum größten Teil mit der ­eigenen Beleg-

­haben wir mehr als 100.000 Fahrzeuge entladen. Die Bedingungen in der Kampagne 2011/12 waren

schaft zu bestreiten.

117 103

125 107

historisch einmalig gut. Natürlich ist es unser Ziel, an diese hohe Leistung auch in den kommenden Jahren anschließen zu können.

Was ist bis heute erreicht und wo sehen Sie weiteren Handlungsbedarf, Herr Buhrmann?

Wie hat sich Nordzucker auf diesen Produktivitätssprung vorbereitet und was heißt das für die

Unsere Aufgabe ist das optimale Zusammenspiel von

Arbeit in der Fabrik?

Mensch, Natur und Technik. Effizient und wirtschaft-

Auf winterliche Bedingungen sind wir heute besser denn je vorbereitet. Unsere Landwirte tun eine

lich erfolgreich sind wir dann, wenn alle Seiten gut

Menge, um die Rüben auch bei Frost und Schnee sauber, trocken und zeitgerecht in die Fabrik zu

ineinandergreifen. Das war in der Kampagne 2011/12

bekommen. Mit der Vorreinigung der Rüben auf dem Feld und der Vliesabdeckung für die Mieten

der Fall. Das Gros der Aufgaben haben wir also erledigt.

hat Nordzucker neue Vorsorgestandards etabliert. Das schützt die Rübe und sichert hohe Verarbei-

Anpassungsbedarf besteht derzeit noch in Neben­

tungsqualitäten, ob der Winter nun kommt oder – wie in der vergangenen Kampagne – ausbleibt.

anlagen und dort vor allem in der Optimierung der

Der früher auf dem Rübenhof übliche Wassereinsatz ist in den meisten Nordzucker-Fabriken auf ein

Zuckerlogistik und -lagerung. Hier stehen wir in be-

Minimum reduziert. Heute entladen wir trocken. Auch das schont die Rübe und hält sie auch bei

sonderer Verantwortung gegenüber unseren Kunden.

Frost manövrierfähig.

2008/09

2009/10

2010/11

2011/12


32

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Technologische Trends

Umweltschonende Energiegewinnung Das Werk Uelzen zum Beispiel, als größter Sortenstand-

Nordzucker verknüpft Umweltanforderungen und Energiegewinnung auch weiterhin intelligent. Im

ort, liefert heute über das Jahr etwa 400.000 Tonnen

Rahmen eines internationalen Großprojekts rüstet das Unternehmen 2012 gleich drei seiner Zucker­

­Zucker in ­verschiedensten Produktspezifikationen, davon

fabrikstandorte in Polen, Litauen und Deutschland mit zukunftsweisender Technologie aus. Dabei

rund 120.000 Tonnen als gepackte Ware an den Handel.

werden die Wasseraufbereitungsanlagen in den Werken Opalenica, Kèdainiai und Klein Wanzleben

Die Lagersituation im Werk Uelzen – wie in den anderen

mit sogenannten Anaerob-Reaktoren ausgestattet.

Standorten – wird derzeit weiter verbessert. Eine schritt-

Foto: Nana Reimers

weise Anpassung an die gewachsenen Aufgaben und

In diesen Reaktoren finden die natürlichen biologischen Prozesse kontrolliert und unter optimalen

die Beseitigung von Engpässen bei eigener Silokapazität,

Bedingungen statt, sodass die Prozesswasser effizient und schnell aufbereitet werden. Dabei wird

im Fertigwarenlager und bei der B ­ eladung der Silofahr-

die organische Substanz im Abwasser der Zuckerfabrik – kleinste Rübenteile und Restzucker – mit­

zeuge ist für die Zukunft in der Planung.

hilfe von Bakterien zu Biomethan abgebaut. Das unter Luftabschluss entstehende Methan wird zur Energieerzeugung in der Fabrik eingesetzt. Der auf diese Weise verringerte Bedarf an Erdgas trägt

Wie gelingt es Ihnen, Preissteigerungen bei Rohstoff,

positiv zur Ökobilanz der Zuckerfabriken bei. Weil der Abbau der organischen Stoffe unter Luftab-

Energie und Löhnen entgegenzuarbeiten?

schluss stattfindet, werden außerdem störende Gerüche deutlich vermindert.

Das ist in der Tat die große Herausforderung. Hier greift neben den regulären Investitionen in b ­ esonderer Weise

Den Anstoß für das regionenübergreifende Projekt gaben steigende Anforderungen an die Qualität

unser Effizienzprogramm „Profitabilität plus“. Dafür ent-

der Wasser­auf­bereitung. Die anspruchsvolle Planung und Umsetzung in drei Nordzucker-Werken unter-

wickeln wir in überregionalen Teams einen Strauß zusätz­

stützt das Nordzucker-Team Corporate Innovation and Technology unter der Regie von Dr. Dieter

licher Investitionen, die alle eine Eigenschaft gemeinsam

Wullbrandt. Auch in Zukunft wird Nordzucker in allen Werken kontinuierlich weiter investieren. Dazu

„Wir alle haben ein Ziel: unsere Kunden

haben: Sie amortisieren sich in wenigen Jahren. Natürlich

gehören auch immer Investitionen in nachhaltigen Umweltschutz. Ziel ist es, in allen Werken auch

sicher und zeitnah mit Zucker aus der

steht auch hier die Erhöhung der Energieeffizienz weiter

perspek­tivisch hohe Umweltstandards zu gewährleisten.

­Region zu versorgen.“

an oberster Stelle. So installieren wir im Werk Uelzen

Henrik Hansen Purchasing Coordinator, Nakskov

demnächst einen z­ usätzlichen Verdampfungstrockner aus dem ehemaligen Werk Güstrow für die Trocknung der Schnitzel. Daneben gibt es viele andere größere und kleinere Stellschrauben, an denen wir d ­ rehen, um auch auf lange Sicht profitabel zu produzieren. Zu den aktuellen „Profitabilität plus“-Projek­ten in Uelzen zählen auch die Ausstattung der großen Motoren mit energiesparenden ­Frequenzumformern und die Erneuerung der Kompressorenstation. In der Vorplanung sind Optimierung und Erweiterung an den Schneidmaschinenstationen und den Rübenbunkern, um auch unter ungünsti­gen Witterungsbedingungen eine hohe Verarbeitungs­leistung zu sichern. „Profitabilität plus“ bietet Nordzucker die Chance, rentable Investitionen sehr zügig umzusetzen. Grünes Licht bekommen solche Projekte, für die wir einen guten Rückfluss dokumentieren können. Nach der Umset­zung rechnet dann noch einmal das Controlling nach, ob wir das „Profitabilität plus“-Ziel auch tatsächlich erreicht haben. „Je länger, je lieber“ – bleibt das die Devise? Halten Sie weitere Produktivitätssprünge durch noch längere Kampagnen in Zukunft für möglich? Wir konzentrieren uns aktuell auf Kampagnen mit einer Dauer um 120 Tage. Die gilt es in BestPractice-Manier zu stabilisieren. Im Zusammenspiel mit Züchterhäusern und Rübenanbauern sind auf längere Sicht auch Verschiebungen von Aussaat- oder Ernteterminen denkbar. Dann wären

Abwasseraufbereitung

– mit weiter verbesserten Lagerungsverfahren für die Rübe – auch längere Verarbeitungszeiträume möglich. Die Rübe hat auf jeden Fall auch aus Sicht der Produktion erhebliches Zukunftspotenzial.

Wasseraufbereitung und Energie­

Wenn die Voraussetzungen stimmen, werden wir das mit den nötigen Stellschrauben in der Fabrik

gewinnung: zwei ­Themen im Fokus.

heben. Wie in den vergangenen 150 Jahren.

| 33


34

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

| 35

Technologische Trends

Energie- und Klimaziele 2020

Zuckerwissen konzernweit vernetzen Mit System nachhaltig besser werden

Wie Produktionswissen konzernweit produktiv wird – ein Blick in den Motor der Produktion

Vor allem unsere internationalen Kunden fragen inzwi-

Wie wird Zuckerwissen produktiv, das in 13 Zuckerfabri­ken, drei Raffinerien, mehreren Flüssigzucker­

schen sehr differenziert zum Thema Nachhaltigkeit. Ener-

standorten und einer Bioethanolfabrik in sieben Ländern und drei Konzernregionen zu Hause ist?

gieeinsatz und Klimaauswirkungen rücken dabei immer

Span­nende Antworten dazu zeigt ein Blick in ein konzernübergreifendes Netzwerk, das Nordzucker

stärker in den Fokus: „Wie produziert Nordzucker? Wie

seit 2009 als Motor der Integration und als Katalysator für kontinuierliche Verbesserungen in der

wird mit knappen Ressourcen umgegangen? Was tut

Produk­tion nutzt. Entlang der Kernaufgaben in der Zucker­fabrik wurden regionenübergreifende

Nordzucker, um Umwelt- und Klimaauswirkungen ihrer

­Arbeitsgruppen – die Production Working Groups der Nordzucker – ins Leben gerufen. Derzeit

Produktion zu kontrollieren und zu verringern?“

arbeiten zehn internationale Pro­duktionsteams kontinuierlich an klar umrissenen Aufgabenbereichen. Diese reichen von Instandhaltung, I­nvestitionen, Technologie, Informationssystemen und Energie

Verbesserung der Energieeffizienz und Minimierung der

über Spezialitäten, Nachhaltigkeit, Arbeitssicherheit, Entsorgungsabläufen bis hin zu Zuckerver­

Umweltauswirkungen tragen wesentlich zum Erfolg von

packung und -logistik. Der Schmierstoff, mit dem die Teams kontinuierlich bestverfügbare Lösungen

Nordzucker bei. Durch kontinuierliche Optimierung errei-

für das ganze Unternehmen zutage fördern, heißt Kommunikation.

chen unsere Werke hier bereits ein sehr hohes Niveau. Diese Leistung wollen wir weiter erhöhen. Als Teil ihrer

Nach Art kleiner fokussierter Denkfabriken stecken hier diejenigen Nordzucker-Ingenieure, -Ver­

Nachhaltigkeitsstrategie hat sich Nordzucker deshalb kon-

fahrenstechniker und -Technologen die Köpfe zusammen, deren Expertise für die jeweilige Team­

krete Energie- und Klimaziele gesetzt:

aufgabe am höchsten ist. Je Team tauschen sich vier bis zehn Spezialisten a­ ller drei Konzernregionen aus – jenseits bestehender Hierarchien, per­sönlich, online oder per Telefonkonferenz. Wissen, Daten,

Marion Schaefer Vice President Corporate Sustainable Development

Korrespondierend mit den Energie- und Klimazielen der EU

Erfahrungen, Aufträge, Fragen und Nachrichten fließen

Roadmap will Nordzucker bis 2020 45 Prozent weniger

über Nordzucker-interne Foren kreuz und quer zwischen

Energie zur Produktion einer Tonne Zucker einsetzen als

Kollegen an allen Standorten in Nord-, Ost- und Zentral­

„Nachhaltiges Wirtschaften gehört zu den großen Heraus-

1990. Im gleichen Zeitraum wollen wir den CO2-Ausstoß

europa. Schritt für Schritt wird Handlungs­bedarf identi­

forderungen unserer Gesellschaft. Für Nordzucker sind soziale

pro Tonne Zucker in unserer Produktion um 65 Prozent

fiziert, analysiert und mit nötigen Daten hinterlegt. Weiter

Verantwortung und der vorausschauende, achtsame Um-

senken.

verdichtet, fließen Team-Arbeitsergebnisse in Projekt- oder Budgetpläne, Berichte, Richtlinien, Qualitätsstandards

gang mit Ressourcen elementarer Teil des Geschäfts. Wach­ senden Erwartungen unserer Stakeholder an Transparenz

Diese Ziele werden spezifisch auf die einzelnen Regionen

oder Entscheidungs­vorlagen ein. Wann und wie strate-

und Information begegnen wir offen und proaktiv. Ob

heruntergebrochen. Daraus ergeben sich für jedes unse-

giekonforme Verbesserungsvorschläge und Programme

­Behörden, Banken, Politiker, Anwohner unserer Zucker­

rer Werke konkrete Treibhausgas- und Energieeinsparziele.

wie „Profitabilität plus“ umgesetzt werden, vereinbaren

fabriken, unsere Mitarbeiter, Aktionäre, Rübenanbauer oder

So können wir Fortschritte in Sachen Nachhaltigkeit anhand

schließlich alle Produk­tionsverantwortlichen der N ­ ordzucker

unsere Kunden: Täglich sind wir auch mit ihren Fragen

wichtiger Kennzahlen im Konzern und vor Ort dokumen-

zusammen in entsprechenden Meetings mit Produktions-

und Anforderungen zum Thema Nachhaltigkeit befasst.

tieren. Als unterstützende Maßnahmen will Nordzucker

vorstand Axel Aumüller.

Dabei werden wir als verantwortungsvoller, langfristig

– neben den kontinuierlichen Verbesserungen – das Ener-

denkender Partner wahrgenommen, der in Sachen Nach-

giemanagement weiter ausbauen sowie innovative Tech-

Was auf den ersten Blick engmaschig und bürokratisch

haltigkeit vorbildlich und zukunftsorientiert aufgestellt ist.“

nologien und Synergien aus dem Energiemix nutzen. Nach

klingen mag, schafft uns tatsächlich Freiraum. Best-Practice-

einem zertifizierten Energiemanagementsystem arbeiten

Lösungen lassen sich so zielsicher finden, und Doppel­

bereits unsere dänischen Werke Nakskov und Nyköbing.

arbeit wird vermieden.

2011 wurde das Werk Schladen in Deutschland erfolgreich gemäß den Anforderungen der ISO 50001 zertifiziert. Bis 2013 ist die Zertifizierung des Energiemanagementsystems aller deutschen Standorte geplant.

Joachim Rüger Senior Vice President Production

Als dritten wichtigen Punkt nimmt Nordzucker den Treibhausgasausstoß der gesamten Lieferkette in den Fokus. Dazu arbeiten wir mit unseren Rübenanbauern konzernweit gezielt an messbaren Ver-

„Die Produktions-Netzwerker überlassen kaum e ­ twas

besserungen der Effizienz von Zuckerrübenanbau und Rübentransporten. Weiter optimiert werden

dem Zufall. Transparent liegt für alle fest, wer bis wann

auch die Transporte zu unseren Kunden.

zu welchen Fragen arbeitet, wie wo Ergebnisse zu doku­ men­tieren und an wen sie weiterzugeben sind, welche

Für 2020 hat sich Nordzucker anspruchsvolle Ziele in S­ achen Klima und Energie gesetzt. Diese wollen

­Aufgaben, Zuständigkeiten, interne Beratungsfunktionen

wir in den kommenden acht Jahren Schritt für Schritt umsetzen. Wichtige Weichen dafür sind gestellt.

und Berichtspflichten wo liegen.“


36

| 37

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Dr. Thomas Mörle-Heynisch Manager Service Center Central Europe

Marktchancen aktiv nutzen. Versorgung sichern.

»

Die Schnittstelle zum Kunden ist besonders sensibel. Höchste Produktqualität ist für uns das Maß aller Dinge.


38

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Marktchancen aktiv nutzen

Klares Ziel im Vertrieb: Versorgungssicherheit steht an erster Stelle Herr Liljestam, Nordzucker konnte das Geschäftsjahr

Die Stabilität der weltweiten Zuckerproduktion in den einzelnen Ländern hat aber durchaus eine

2011/12 mit einem sehr guten Ergebnis abschließen. Dies

hohe Bedeutung für die Preisentwicklung. Analysten gehen davon aus, dass der Zuckerverbrauch

war zum großen Teil auch auf die gute Marktlage zu­rück­

bis 2020 jährlich um rund 3,5 Millionen Tonnen ansteigt. Für diese Bedarfsdeckung müssen auch

zuführen. Wie ist es zu dieser Marktsituation gekommen?

irgendwo auf der Welt Produktionskapazitäten zur Verfügung stehen, um die Versorgung dauer-

Für diese Marktentwicklung sind zahlreiche Einflussfaktoren

haft zu sichern.

verantwortlich. Zunächst einmal muss man wissen, dass seit der Reform der Zucker­markt­ordnung von 2006, mit

In der EU wird ja noch eine ganz andere Diskussion geführt, nämlich die um das Auslaufen der

der unter anderem die Zucker­­quoten gekürzt wurden, die

aktuellen Zuckermarktordnung (ZMO). Was können Sie uns dazu sagen?

Zuckernachfrage in der EU nur noch zu 80 bis 85 Prozent

Zunächst einmal wird der Zuckermarkt der EU ja nicht allein von der Zuckermarktordnung beein-

mit Zucker aus h ­ eimischer Produktion gedeckt werden kann.

flusst, sondern auch vom Außenschutz – und dieser bleibt bestehen, solange es kein neues WTO-

Der rest­liche Zucker muss also vom Weltmarkt kommen.

Abkommen gibt. Die EU-Kommission hat für die Zeit nach 2015 vorgeschlagen, die Quoten für

Politisches Ziel der Reform war es, vor allem Entwicklungslän-

­Zucker und Isoglukose aufzuheben und ebenso die Rübenmindestpreise. Gleichzeitig mit dem

dern einen Zugang zum EU-Markt zu ermöglichen und die

Wegfall der Quoten würden auch die von der WTO auferlegten Exportbegrenzungen aufgehoben

Wirtschaftlichkeit der Zuckerindustrie in der EU zu fördern.

werden. Die Zusammenarbeit zwischen Rübenanbauern und den Zuckererzeugern soll dann über bindende Verträge geregelt werden.

Durch Ernteausfälle in einigen wichtigen Exportländern

Mats Liljestam Chief Marketing Officer

stieg der Zuckerpreis am Weltmarkt bis zum August letz-

Wird Ihrer Meinung nach die Zuckermarktordnung auch nach 2015 fortbestehen?

ten Jahres jedoch erheblich an und lag zeitweise über dem

Wir fordern – wie die gesamte Branche – eine Verlängerung bis 2020. Und zwar vor allem auch un-

Preis in der EU. Der Anreiz für die LDC- und AKP-Länder,

ter dem Gesichtspunkt der Versorgungssicherheit. Denn nur der heimische Anbau der Zuckerrüben

ihren Zucker in die EU zu verkaufen, war damit gering.

und die Verarbeitung vor Ort, in großer Nähe zu unseren Kunden, ohne Risiken in der Logistikkette und ohne große Preisausschläge, können die nachhaltige und berechenbare Versorgung garantieren.

Hinzu kam die vergleichsweise geringe Ernte in der EU 2010/11. Phasenweise konnte man wirklich von einer angespannten Versorgungssituation sprechen.

Zuckerpreise in der EU und auf dem Weltmarkt 2006 – 2012 Verglichen mit 2010/11 war die Ernte in der EU in der Kampagne 2011/12 herausragend gut – und auch auf dem Weltmarkt scheint es wieder zu einem Aufbau der Bestände zu kommen. Was bedeutet das für die weitere Entwicklung des Markts?

700

Zunächst einmal zur EU. Ja, wir haben hier derzeit hohe Zuckerbestände. Es handelt sich aber vor

650

allem um Nicht-Quotenzucker, der nicht für den menschlichen Verzehr in der EU verkauft werden kann. Die EU-Kommission gibt zwar schrittweise Mengen zur Umwandlung frei oder ermöglicht ­zusätzliche Exporte, dies ist aber eher reaktiv und wird meines Erachtens die Marktlage kaum ­verändern.

701 €/t 632 €/t

600 550 542 €/t

500

474 €/t

450

Auch wenn sich der Weltzuckermarkt weiter entspannen sollte, steigen die Importe an Präferenzzucker nur mäßig an. Für das nun laufende Jahr erwarten wir daher keine wesentliche Veränderung der Marktsituation – weder in der Versorgung noch bei den Preisen.

400

404 €/t

350 300

Was sind aus Ihrer Sicht die besonderen Herausforderungen im Zuckerweltmarkt? Die Weltmarktproduktion wird in diesem Zuckerwirtschaftsjahr zum ersten Mal seit drei Jahren ­wieder die weltweite Nachfrage übersteigen. Langfristig müssen wir aber sehen, dass einige der großen Zuckerexporteure erhebliche strukturelle Probleme h ­ aben. Brasilien leidet beispielsweise an einem überalterten Zuckerrohrbestand. Gleichzeitig wurde in den vergangenen Jahren erheblich in Z ­ uckermühlen investiert. Nun muss die Landwirtschaft diesen Rückstand aufholen – und ­solange stagniert die brasilianische Produktion. Ein anderes Beispiel: Indien ist ein Zuckerproduzent

250 200 150 Jul Okt Jan Apr Jul Okt Jan Apr Jul Okt Jan Apr Jul Okt Jan Apr Jul Okt Jan Apr Jul Okt Jan Apr 06 06 07 07 07 07 08 08 08 08 09 09 09 09 10 10 10 10 11 11 11 11 12 12 EU-Marktpreis

mit sehr stark schwankendem Angebot. In diesem Jahr sieht es sehr gut aus, aber wie es sich weiter entwickeln wird, ist schwer zu sagen. Ähn­liches gilt für Russland.

Quelle: EU-price reporting 12.04.2012

EU-Referenzpreis

Weltmarktpreis, London Nr. 5

| 39


40

| 41

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Ralf Brunkow Senior Vice President Corporate Treasury

»

Eine gute Finanzierung ist das Fundament für jede unternehme­ rische Aktivität. Die NordzuckerExperten erhielten 2011 den Preis „Treasury des Jahres“.

Solide Arbeit. Finanzplanung in professioneller Hand.


42

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

| 43

Finanzplanung

Solide Finanzplanung ist das A and O für ein gutes Geschäft

EBIT Konzern Millionen Euro

315

Herr Dr. Noth, im handfesten Geschäft zwischen Rübe,

gab es viele unter­nehmerische Schritte, die das Unter-

Produktion und Vertrieb wird das Finanz­manage­ment

nehmen stark nach vorne gebracht haben. Wir als ge-

gern unterschätzt. Was sind die Aufgaben?

samter Vorstand sind dafür verantwortlich, dass wir

Der Finanzbereich bei Nordzucker hat so wie in jedem

nicht nur die Chancen, sondern auch Risiken abwägen.

­anderen Unternehmen viele Aufgaben. Im Treasury stellen

Das tun wir bei allen Entscheidungen im Auftrag der

wir die Finanzierung des Unternehmens sicher und be-

Aktionäre. Das heißt aber nicht, dass es keine Risiken

schaffen Geld. Hier geht es um richtig große Beträge,

mehr geben wird – ohne Risiko und unternehmerische

genauso wie beim Hedging von Währungen und Roh-

Entscheidung kein Erfolg.

110 79

2007/08

stoffen. Wir spekulieren aber nicht, sondern arbeiten

Dr. Michael Noth Chief Financial Officer

188

2008/09

­gemeinsam mit den Kollegen aus Einkauf und Vertrieb

Die Zahlen zeigen: Nordzucker ist auf dem Effi­zienz­­

gerade daran, Risiken zu begrenzen. Wir handeln hier mit

kurs. Inwiefern hat Ihr Bereich dazu beigetragen?

Brokern und Banken – ein richtig spannendes Geschäft.

Die Ergebnisse der beiden vergangenen Geschäftsjahre

Profitabilität plus

zeigen, wie erfolgreich sich das Unternehmen entwickelt.

Millionen Euro

Darüber hinaus unterstützen wir das operative Geschäft

Wir haben Mitte letzten Jahres unseren Konsortialkredit

durch Informationen. Unsere Controller machen das

zu deutlich besseren Konditionen verlängert. Das lag

­Geschäft transparent und zeigen, wo wir Geld verdienen

zu einem großen Teil an der positiven Einschätzung

und was wir noch besser machen können. Sie beraten

unseres Unternehmens durch die Banken, die den Er­

die Kollegen bei Ihren operativen Entscheidungen und

folg von Nordzucker anerkennen. Die neue Finanzie­rung

zeigen in Budgets, wo die Reise von Nordzucker hingeht.

ist aber kein Erfolg der Finanzabteilung, sondern des

66

2009/10

50,6

32,3

2010/11

2011/12

65,1

66,9

49,9

43,3

gesamten Unternehmens. Bei allem, was wir tun, arbeiIn all dem spielen unsere Finanzbuchhalter und das Rech-

ten wir eng mit unseren Kollegen zusammen.

26,0

nungswesen eine große Rolle. Ohne sie ­gäbe es keine Transparenz. In früheren Zeiten gab es Buchhalter, die a­ kribisch zwischen verstaubten Akten die

Dies gilt genauso für Profitabilität plus, unser Effizienz-

Zahlen aufgeschrieben haben. Dies ist ganz weit weg von der heutigen Realität. Unser Rechnungs­

steigerungsprogramm. Hier tragen viele Mitarbeiter mit

wesen muss heute die Systeme und Prozesse organi­sieren, damit wir zu jeder Zeit wissen, wo wir

ihren Ideen dazu bei, das Unternehmen schlagkräftiger

stehen. Das heutige Rechnungswesen ist teilweise sehr komplex – etwas für echte Spezialisten.

zu machen. Effizienz reicht alleine bei Weitem nicht aus, um am Markt erfolgreich zu sein, aber ohne Effizienz

2010/11

2011/12

2012/13

Geplantes Einsparziel

2013/14

2014/15

Bereits erreichte Einsparungen

Inwieweit beeinflusst denn das Marktgeschehen Ihren Job?

werden wir keinen Erfolg haben. Wir treiben unseren

Zu 100 Prozent. Und zwar nicht nur das Marktgeschehen von heute, sondern auch die mittel- und

Sparkurs mit Nachdruck weiter voran. Alle Vorstände

langfristige Einschätzung der Märkte. Dies gilt für die Kollegen aus den anderen Ressorts genauso

haben sich hier stark engagiert. In jedem Bereich su-

wie für mich. Wir freuen uns natürlich über aktuelle positive Entwicklungen und erinnern auch

chen wir nach weiteren Ideen. In guten Zeiten ist dies

Kolle­gen gelegentlich daran, wie gut es bei uns läuft.

umso schwerer, aber wir lassen nicht locker und es

Deutliche Steigerung im EBIT und bereits zwei Drittel

gibt noch viele Ideen und Ansätze, um noch besser

des Einsparziels erreicht.

Als Vorstand müssen wir aber auch dafür sorgen, dass wir in zehn Jahren noch erfolgreich sind.

Nordzucker auf Erfolgskurs

zu werden.

Nordzucker muss auf die zukünftige Entwicklung vorbereitet sein. Wir haben noch viele Wachstumschancen, die wir nutzen wollen. Dazu brauchen wir auch in Zukunft Geld und wollen die Aktionäre

Die IT, die auch zu meinem Ressort gehört, arbeitet ­daran, das Unternehmen noch besser zu unter-

davon überzeugen, das Geld teilweise im Unternehmen zu lassen.

stützen. Sie hilft dabei, Prozesse schneller und sicherer zu machen, und stellt die Infrastruktur bereit, um als einheitliches Unternehmen am Markt aufzutreten. Hier haben wir in den letzten Jahren erheb-

Erwarten Sie denn schlechte Zeiten oder wollen Sie den Aktionären und Mitarbeitern den

lich investiert. In enger Zusammenarbeit mit allen übrigen Funktionen wurde hier ein enormer Einsatz

Spaß an dem guten Ergebnis nehmen?

gezeigt.

Nein, das ist es nicht. Aber wir dürfen bei aller berechtigter Freude über das Erreichte nicht vergessen, dass wir in einem sich rasch verändernden Marktumfeld leben. Dann ist es nur vernünftig, sich auf

Ein Ziel von Nordzucker ist das Wachstum im Kern­geschäft, das ja auch finanziert werden muss.

schwierigere Zeiten vorzubereiten. Ich habe lange für Familienunternehmen gearbeitet, die so denken

Denken Sie da auch über andere Formen der Kapi­tal­beschaf­fung, wie beispielsweise das

und handeln. Dieses Vorgehen passt nach meiner Einschätzung auch zu unseren Aktionären. Wir

Be­geben von Anleihen oder die Öffnung des Unternehmens für andere Eigen­kapitalgeber, nach?

wollen den langfristigen Erfolg, nicht das beste Quartalsergebnis.

Ja, dabei schließen wir auch keine Option aus. Im Interesse unserer Aktionäre muss mein Bereich die Entwicklung des Unternehmens unterstützen. Wir wollen Nordzucker nachhaltig langfristig weiter­

Im Moment ist das Unternehmen sehr erfolgreich. Gibt es auch Risiken?

ent­wickeln, gemeinsam mit unseren Mitarbeitern und in der Verpflichtung gegenüber un­seren

Die Märkte werden nicht immer so bleiben wie jetzt. Wir müssen uns auf neue Situationen vor­

­Aktionären. Da haben wir sicher noch ein langes und anspruchsvolles Stück Weg vor uns.

bereiten. In diesem Umfeld wollen wir auch wachsen, um weiter erfolgreich zu sein. Bei Nordzucker


44

| 45

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Gemeinsam viel erreicht. Der Konzernlagebericht 2011/12.

Anja Kirschbaum-Marheine Senior Manager Corporate Controlling

»

Transparenz in die Zahlen zu bringen und daraus Handlungs­ empfehlun­gen abzuleiten, ist eine der Hauptaufgaben im Bereich Finanzen und Controlling.


46

| 47

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Nordzucker im Überblick

Konzern-Lagebericht der Nordzucker AG Nordzucker im Überblick

NP Sweet ist es, gemeinsam mit den Kunden Stevia-Produkte zu

Standorte in Europa

entwickeln, um so diesen neuen Absatzmarkt zu erschließen. Geschäftstätigkeit Der Nordzucker Konzern hat im EU-Zuckermarkt einen Marktan-

In der fuel 21 GmbH & Co. KG in Klein Wanzleben produziert

teil von mehr als 15 Prozent und ist die starke Nummer 2 in

Nordzucker darüber hinaus Bioethanol aus Zwischenprodukten

­Europa. Im Berichtsjahr produzierte Nordzucker an 13 Standorten

der Zuckerherstellung (Rohsaft, Dicksaft) und Melasse.

Unternehmenszentrale D

1 Braunschweig

Verwaltung

in sieben europäischen Ländern 2,9 Millionen Tonnen Zucker aus

A

2 Nordzucker Eastern

Nord- und Osteuropa.

DK

3 Nordic Sugar, Køpenhavn

Zu den Kunden zählen die Süßwarenindustrie sowie Hersteller

Zentraleuropa

Zuckerfabriken

von Molkereiprodukten, Marmelade, Eiscreme und Getränken.

Die Nordzucker AG bildet mit fünf Zuckerfabriken und mehr als

Etwa 20 Prozent des Zuckers wird über den Einzelhandel an d ­ ie

1.000 Mitarbeitern den wesentlichen Teil des Geschäfts in Zen­

Endverbraucher ausgeliefert. Nordzucker vertreibt diesen Zucker

traleuropa. Neben Nordzucker gibt es noch drei weitere Zucker-

vor allem unter den Produktmarken SweetFamily und Dansukker.

hersteller in Deutschland. Die Werke in Niedersachsen und Sach-

Zusätzlich vermarktet Nordzucker auch weitere Produkte der

sen-Anhalt produzieren jährlich rund eine Million Tonnen Quo­

Zuckerherstellung: Trockenschnitzelpellets und Pressschnitzel

ten­­zucker für Kunden aus Industrie und Handel – in erster Linie

als Futtermittel, Melasse für die Hefe- und Alkoholindustrie sowie

für den deutschen Markt. Die Nordzucker AG vermarktet zudem

Carbokalk als Düngemittel.

wei­tere Produkte der Zuckerherstellung wie Futtermittel und

17,9 Millionen Tonnen Zuckerrüben. In drei Raffinerien arbeitet

Konzernstruktur

Nordzucker zudem Rohzucker zu Weißzucker um. Das Unterneh-

Der Nordzucker Konzern ist in drei Regionen aufgeteilt: Zentral-,

men beschäftigte im Jahresdurchschnitt 3.280 Mitarbeiter.

Europe GmbH, Wien

D

4 Clauen

5 Nordstemmen

6 Uelzen

7 Klein Wanzleben

8 Schladen

DK 9 Nakskov

12

10 Nykøbing

20

S 11 Örtofta FIN 12 Säkylä

­Me­lasse. Auf ihr Geschäft entfallen 41 Prozent des Konzernumsatzes.

LT 13 Kèdainiai

des Süßungsmittels Stevia. Stevia ist ein kalorienfreies Süßungs-

Zur Region Zentraleuropa gehört zudem die fuel 21. Die Gesell-

mittel aus einem natürlichen Rohstoff und steht nicht in direkter

schaft produziert und vermarktet seit Ende 2007 Bioethanol aus

Konkurrenz zu Zucker, sondern zu künstlichen Süßstoffen. Ziel von

Zuckerrüben. Die fuel 21 trägt 5 Prozent zum Konzernumsatz bei.

Seit 2011 vertreibt Nordzucker gemeinsam mit dem Partner

Nordeuropa

PL 14 Opalenica

­PureCircle in einem Joint Venture (NP Sweet) Produkte auf Basis

15

SK 16

Chełmża Trenčianska Teplá

D 17 Flüssigzuckerwerk

Groß Munzel

Flüssigzuckerwerk

18

3

25

Nordstemmen 9

Raffinerien

Unternehmensstruktur des Nordzucker-Konzerns

S PL

19

13

10

19 Arlöv 15

FIN 20 Porkkala

Nordzucker AG

11

21

21

6

Chełmża

7 4 1 24 8 18

17

Region Zentraleuropa Norddeutsche Flüssigzucker GmbH & Co. KG, Braunschweig, 100 % fuel 21 GmbH & Co. KG, Klein Wanzleben, 100 %

Region Nordeuropa Nordic Sugar A/S, Kopenhagen/Dänemark, 100 %

Region Osteuropa Nordzucker Eastern Europe GmbH, Wien/Österreich, 100 %

Zuckerfabriken – nicht konsolidierte

Osteuropa

Minderheitsbeteiligungen CZ

22 Dobrovice

23 České Meziříčí

Nordic Sugar AB, Malmö/Schweden, 100 %

Nordzucker Polska S.A., Przeżmierowo/Polen, 99,87 %

Suomen Sokeri OY, Kantvik/Finnland, 100 %

Považský Cukor a.s., Trenčianska Teplá/Slowakei, 96,80 %

D

Klein Wanzleben

Sucros OY, Säkylä/Finnland, 80,00 %

Tereos TTD a.s., Dobrovice/Tschechien, 35,38 %

DK 25

NP Sweet,

AB Nordic Sugar Kèdainiai, Wilna/Litauen, 70,60 %

Mátra Cukor Zrt., Hatvan/Ungarn, 99,89 %

Nordzucker Ireland Ltd., Dublin/Irland, 100 %

14

5

Andere Standorte 24

fuel 21,

Køpenhavn

22

23

Zentraleuropa

16 2


48

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

| 49

Nordzucker im Überblick Rahmenbedingungen und Marktentwicklung

Daneben ist die Nordzucker AG alleinige Gesellschafterin der

Aktionärsstruktur der Nordzucker AG

Norddeutsche Flüssigzucker GmbH & Co. KG, die in Nordstem-

123,7 Millionen Euro Grundkapital

Weltmarktpreise Zucker 2000 – 2012

men und Groß Munzel je ein Flüssigzuckerwerk betreibt.

900 Nordzucker Holding Aktiengesellschaft 76,2 Prozent, 94,3 Millionen Euro

Nordeuropa In der Region Nordeuropa produziert und verarbeitet Nordic

Union-Zucker Südhannover GmbH

Sugar mit Sitz in Kopenhagen Zucker in fünf Fabriken sowie in

10,8 Prozent, 13,4 Millionen Euro

zwei Raffinerien in Dänemark, Schweden, Finnland und Litauen.

Nordharzer Zucker AG

Das Unternehmen vermarktet eine breite Palette an Zuckerpro-

7,8 Prozent, 9,7 Millionen Euro

dukten hauptsächlich in den nordischen Ländern sowie in Irland

800 700 600 Weißzucker $/t fob 500

Direktaktionäre

und den Baltischen Staaten. Die Marke Dansukker hat eine starke

5,2 Prozent, 6,3 Millionen Euro

400

Stellung im Einzelhandel der Region. Nordic Sugar exportiert zudem in erheblichem Umfang Zucker in Länder außerhalb der

300

EU. Das Unternehmen ist Marktführer in Nordeuropa und trägt mit 1.512 Mitarbeitern (zuzüglich 9 Mitarbeitern in Irland) 40

200

Pro­zent zum Konzernumsatz von Nordzucker bei.

Weißzucker €/t fob 100 Jan Aug Mrz Okt Mai Dez Jul Feb Sep Apr Nov Jun Jan Aug Mrz Okt Mai Dez Jul Feb Sep Apr 00 00 01 01 02 02 03 04 04 05 05 06 07 07 08 08 09 09 10 11 11 12

In Kopenhagen ist auch das Unternehmen NP Sweet ansässig, ein Joint Venture von PureCircle und Nordzucker, das Produkte

terstützen. Ziel ist es, durch die Kooperation verstärkten Zugang

auf Basis des Süßungsmittels Stevia entwickelt und vertreibt.

zu Rohzuckerimporten aus den Ländern zu erhalten, die Präferenz­ zucker in die EU liefern dürfen. Zudem bieten sich Möglichkeiten

Osteuropa

für Nordzucker, eigenen Zucker, der aus der EU exportiert wird,

Zur Region Osteuropa mit Hauptsitz in Wien gehören zwei Zucker-

über die Handelsabteilung von Wilmar International abzusetzen.

Quelle: Weißzuckerbörse London, London Nr. 5, Stand April 2012

fabriken in Polen, von denen eine auch als Zuckerraffinerie genutzt

Rahmenbedingungen und Marktentwicklung

wird, sowie eine Zuckerfabrik in der Slowakei mit insgesamt 548

Nordzucker setzt auf hohe zertifizierte Qualitätsstandards, logis-

reits realisiert werden. Daneben waren die Harmonisierung und

Mitarbeitern. Darüber hinaus hält Nordzucker eine Beteiligung

tische Nähe zu den Kunden, hohe Flexibilität und Zuverlässigkeit,

Optimierung der Geschäftsprozesse sowie die Integration der

von rund 35 Prozent an der zuckererzeugenden Gesellschaft

ein breites Produktspektrum mit kundenindividuellen Lösungen,

konzernweiten IT-Landschaft wichtige Maßnahmen im zurück­

Gesamtwirtschaftliche Lage

­Tereos TTD a.s. in Tschechien. Das Absatzgebiet der Region

langjährige Kundenbeziehungen und ein großes Sortiment an

liegenden Geschäftsjahr, um den zukünftigen Marktheraus­

In der EU kam es bedingt durch die Staatsschuldenkrise zu einer

Osteuropa umfasst daneben weitere osteuropäische Staa­ten.

Spezialitäten.

forderungen zu begegnen und die Wettbewerbsfähigkeit von

konjunkturellen Abkühlung im Laufe des Jahres 2011. Nach posi-

Nordzucker nachhaltig zu erhöhen.

tiven Wachstumsraten in den ersten Quartalen schrumpfte das

Der Anteil am Konzernumsatz lag 2011/12 bei 14 Prozent. Nachhaltiges Handeln ist ein Leitmotiv in allen Geschäftsprozes-

Brutto­inlandsprodukt der EU im vierten Quartal 2011. Dabei waren

Strategie

sen des Unternehmens. Langfristiger Unternehmenserfolg kann

Als übergeordnetes Ziel des Unternehmens gilt es, weiter zu

Länder im süd- und südwesteuropäischen Raum stärker betroffen

Nordzucker ist seit der Gründung im Jahr 1997 deutlich gewach­

nur gewährleistet werden, indem Umweltgesichtspunkte sowie

wachsen und die Marktposition auszubauen. Diese Aktivitäten

als Länder in Zentral-, Nord- und Osteuropa. Die Entwicklung in

sen. Das Unternehmen expandierte zunächst in Norddeutschland

soziale Gesichtspunkte in unternehmerische Entscheidungen ein­

rund um Zucker bilden die Grundlage, um Nordzucker zum Wohle

der europäischen Zuckerindustrie war weitgehend unbeeinflusst

und später in Osteuropa. Mit dem Erwerb von Nordic Sugar im

bezogen werden. Nordzucker unternimmt besondere Anstrengun­

der Aktionäre langfristig profitabel zu entwickeln.

von der gesamtwirtschaftlichen Situation.

Jahr 2009 setzte Nordzucker den Wachstumskurs fort.

gen in den Bereichen Produktsicherheit, Gesundheitsschutz und Steuerung

Branchenentwicklung

Der fünfköpfige Nordzucker-Vorstand berichtet an die 21 Mit-

Weltzuckermarkt

Sicherheit, Energie und Umwelt sowie soziale Verantwortung. Seit der Zuckermarktreform von 2006 ist der EU-Markt zu einem Teil von Zuckerimporten aus LDC- und AKP-Staaten ­abhängig.

Nordzucker arbeitet zudem stetig an der Verbesserung der Effi-

glieder des Aufsichtsrats, der sich aus 14 Vertretern der Aktio­

Die Preise auf dem Weltzuckermarkt blieben im Geschäftsjahr

Dadurch nimmt die Bedeutung von importiertem Weltmarkt­

zienz in der gesamten Wertschöpfungskette. Dazu gehört die Aus­

näre und sieben Arbeitnehmervertretern zusammensetzt. Die

2011/12 sehr volatil. Insbesondere in den ersten neun Monaten

zucker zu. Nordzucker hat in den letzten Jahren das Raffinations-

schöpfung von Ertragssteigerungsmöglichkeiten im Anbau genauso

interne Steuerung des Unternehmens erfolgt über Kennzahlen.

des Geschäftsjahres war der Zuckerpreis erheblichen Schwan-

geschäft sukzessive ausgebaut und spielt mit ihren Raffinerien in

wie die Harmonisierung und Optimierung der konzern­weiten

Folgende Ziele werden verfolgt: Umsatzrendite von 5 Prozent,

kungen unterworfen. Nachdem die Börsennotierungen an der

Skandinavien und Polen eine aktive Rolle bei Import und Verar-

Geschäftsprozesse. Im Projekt 20 · 20 · 20 ist es das Ziel, die Wett-

Gesamtleistungsrentabilität von 15 Prozent, Eigenkapitalrendite von

Warenterminbörse in London (Weißzucker Nr. 5, free-on-board,

beitung von Rohzucker.

bewerbsfähigkeit der Rübe im Anbaugebiet der Nordzucker weiter

10 Prozent und eine Eigenkapitalquote von 30 Prozent.

nächster Termin) im Mai 2011 mit 582 Dollar je Tonne auf ihren

zu erhöhen. Auch in Zukunft wird sich Nordzucker auf ihr Kerngeschäft kon-

Jahrestiefststand sanken, erreichte der Zuckerpreis im Juli mit Aktionärsstruktur der Nordzucker AG

876 Dollar den Jahreshöchststand und zugleich ein neues Allzeit­

zentrieren: die Produktion und den Vertrieb von Zucker. Ziel ist

Die Produktivität in der Zuckerproduktion konnte in den vergange-

Kapitaleigner der Nordzucker AG sind die Nordzucker Holding

hoch. In der Folge nahm der Preis dann wieder bis auf rund 600

es, die Marktposition im Zuckergeschäft weiter auszubauen und

nen Jahren deutlich gesteigert werden. Werkstrukturmaßnahmen

AG (76,2 Prozent), die Union-Zucker Südhannover GmbH (10,8

Dollar ab und notierte Ende Februar 2012 bei 662 Dollar.

zu stärken. Ein wichtiger Schritt wird dabei sein, die Versorgung

führten zu einer erheblich verbesserten Auslastung der Anlagen.

Prozent) sowie die Nordharzer Zucker AG (7,8 Prozent). Außerdem befindet sich ein geringer Anteil des Kapitals (5,2 Prozent)

Zuckermarkt in der EU

Das auf fünf Jahre angelegte Effizienzsteigerungsprogramm

in Streubesitz. Die Aktie der Nordzucker AG wird nicht an der

Der Zuckermarkt in der EU war in der Vergangenheit durch die

Die Kooperation mit Wilmar International, einem weltweit tätigen

­„Profitabilität plus“ erzielt Einsparungen in allen Bereichen des

Börse gehandelt. Die Aktionäre sind zu einem überwiegenden

europäische Zuckermarktordnung weitgehend vom Weltmarkt

Agrarkonzern, wird die Erreichung dieser strategischen Ziele un-

Unternehmens. Zwei Drittel des Einsparungsziels konnten be-

Teil gleichzeitig aktive Rübenlieferanten der Nordzucker AG.

entkoppelt. Deshalb war er durch eine hohe Mengen- und Preis­

der Raffinerien mit Rohrrohzucker abzusichern.


50

| 51

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Rahmenbedingungen und Marktentwicklung

stabilität gekennzeichnet, Überschüsse wurden auf den Welt-

von Lebensmittel- und Getränkeherstellern, mit Stevia gesüßte

Marktentwicklung: Region Osteuropa

Spotverkäufen erzielte Nordzucker in der Region Osteuropa

markt exportiert.

Produkte zu entwickeln, weiter an. Im Laufe des Jahres 2012

In Osteuropa wird im Vergleich zu den anderen Regionen ein

­früher als in den übrigen Regionen höhere Preise.

werden eine Reihe von Soft-Drinks und Süßungsmitteln in den

deutlich größerer Teil des Zuckers mit kurzfristigen Verträgen

Dies hat sich mit der Reform der Zuckermarktordnung geändert.

Einzelhandel gelangen. Es ist zu erwarten, dass der Markt für

verkauft. Insbesondere kleinere lokale Industriekunden und der

Rübenanbau und Kampagne

Die Quoten, die zur Produktion von Zucker in der EU zum mensch­

Stevia erheblich wachsen wird, sobald die Konsumenten das

Handel versorgen sich über solche Spoteinkäufe. Als 2011/12

Warmes Wetter während der Wachstumsphase der Rüben und

lichen Verzehr berechtigen, wurden auf rund 80 Prozent des Be-

neue Süßungsmittel kennengelernt haben.

starke Preis- und Volumenschwankungen auftraten, fragten die

der Einlagerung des Zuckers, trockene Perioden bei der Ernte

Zuckerverbraucher verstärkt Jahresverträge nach.

und gute Witterungsverhältnisse während der Verladung der

darfs reduziert. Dadurch ist es seitdem erforderlich, dass Zucker

Rüben und der Kampagne führten zu einem insgesamt guten

aus AKP- und LDC-Staaten importiert wird, um für einen Ausgleich

Markt für Bioethanol

für die nicht mehr vorhandene EU-Produktion zu sorgen.

Der hohe Bedarf an nachhaltig produziertem Bioethanol im Sinne

Nordzucker verkaufte in Osteuropa 390.000 Tonnen Quoten­

der Nachhaltigkeitsverordnung führte im Geschäftsjahr 2011/12

zucker. Davon wurden 200.000 Tonnen aus eigener Produktion

Auf den Weltmärkten stand einer hohen Nachfrage ein vergleichs­

zu weitgehend stabilen Bioethanolpreisen. Zum Ende des Jahres

gedeckt und die restliche Menge aus konzerninternen Lieferun-

In der vergangenen Zuckerrübenkampagne verarbeitete Nord-

weise geringes Angebot gegenüber, sodass die Zuckerpreise auf

2011 nahmen die importierten Mengen zertifizierten Bioethanols

gen und importiertem Zucker. Aufgrund des hohen Anteils an

zucker in 13 Werken insgesamt 17,9 Millionen Tonnen Rüben

einem hohen Niveau lagen. Aufgrund der hohen Weltmarkt­

aus dem Überschussmarkt in den Vereinigten Staaten jedoch zu.

preise flossen nur geringe Importe in die EU; damit blieb der

Dies wirkte sich negativ auf die Preisentwicklung aus.

EU-Zuckermarkt angespannt, was zu einem Anstieg der Preise führte.

Rübenjahr 2011/12.

Kampagnenergebnisse im Konzern Marktentwicklung im Zuckergeschäft

Die EU-Kommission reagierte auf die angespannte Marktsituation

Marktentwicklung: Region Zentraleuropa

bei Quotenzucker mit verschiedenen Maßnahmen. Im März 2011

Zucker war im vergangenen Jahr in Deutschland knapp. Diese

ermöglichte sie den Zuckerherstellern in der EU, 500.000 Tonnen

Marktsituation war vor allem auf das Ausbleiben von Importen

Nicht-Quotenzucker ohne Zahlung der Überschussabgabe im

aus dem Weltmarkt beziehungsweise von Präferenzzucker aus

Schweden

2011

2010

Finnland

2011

2010

Markt anzubieten. Ebenfalls im März und im Juni 2011 wurden

den AKP- und LDC-Staaten zurückzuführen.

Rübenertrag (t/ha)

62,9

52,0

Rübenertrag (t/ha)

48,0

37,1

Zuckergehalt (%)

16,8

17,1

Zuckergehalt (%)

15,7

16,9

10,6

8,9

Zuckerertrag (t/ha)

7,5

6,3

109

Kampagnedauer (Tage)

89

73

Litauen

2011

2010

Rübenertrag (t/ha)

51,2

46,2

Zuckergehalt (%)

17,3

16,4

zu­sätzliche zollfreie Importe von Zucker im Umfang von 300.000 beziehungsweise 200.000 Tonnen zugelassen. Um die Versor-

Kunden reagierten auf diese Versorgungssituation auch weiter mit

Zuckerertrag (t/ha)

gungssituation weiter zu beruhigen, eröffnete die EU im Novem-

einer hohen Nachfrage nach Jahreskontrakten. Durch Teilnahme

Kampagnedauer (Tage)

ber 2011 ein weiteres Importkontingent für Zucker im Umfang

an den Maßnahmen der EU-Kommission zur Marktstabilisierung,

von 400.000 Tonnen, für das ein Importzoll geboten werden

durch Zuckerlieferungen aus anderen Teilen des Konzerns sowie

musste. Ebenfalls im November 2011 konnten zuckerproduzie-

den Zukauf kleinerer Mengen Weißzucker ist es Nordzucker ge-

rende Unternehmen weitere 400.000 Tonnen Nicht-Quotenzucker

lungen, die Kunden über die Quote hinaus mit ausreichenden

Dänemark

2011

2010

im Markt anbieten, wobei die normalerweise fällige Überschuss-

Zuckermengen zu versorgen.

Rübenertrag (t/ha)

73,3

58,0

Zuckergehalt (%)

16,9

17,8

Zuckerertrag (t/ha)

12,4

10,3

138

112

abgabe in Höhe von 500 Euro je Tonne auf 85 Euro je Tonne ge­ senkt wurde. Alle Maßnahmen wurden von den Zuckerherstellern

Insgesamt hat Nordzucker in Deutschland rund 1,0 Millionen

voll ausgeschöpft, sodass im Geschäftsjahr 2011/12 insgesamt

Tonnen Quotenzucker verkauft und lag damit leicht unter dem

1,8 Millionen Tonnen Zucker zusätzlich in den Markt kamen.

Absatz des Vorjahres. Demgegenüber haben sich die Preise im

Kampagnedauer (Tage)

129

Kopenhagen

Berichtsjahr sehr positiv entwickelt. Markt für Futtermittel und Melasse Die Preise für Trockenschnitzelpellets lagen bis zur Kampagne

Der Nicht-Quotenzuckerabsatz von rund 0,1 Millionen Tonnen lag

2011/12 auf hohem Niveau. Dies war insbesondere bedingt durch

unter dem Vorjahresniveau und ging an die chemische Indus­trie in

das geringe Angebot aus der ertragsschwachen Vorjahreskampagne.

der EU und in den Export außerhalb der EU. Auch hier wa­ren im

Die Preise gaben jedoch leicht nach, als abzusehen war, dass in

Vorjahresvergleich deutliche Preissteigerungen zu verzeichnen.

Braunschweig

der Kampagne 2011/12 deutlich höhere Rübenmengen als im Vorjahr zu verzeichnen sein würden.

Marktentwicklung: Region Nordeuropa Im zurückliegenden Geschäftsjahr setzte Nordic Sugar rund

Deutschland

2011

2010

Trotz gestiegener Rübenmengen in der Kampagne 2011/12 blieb

770.000 Tonnen Quotenzucker an Industrie- und Handelskunden

Rübenertrag (t/ha)

71,2

59,4

aufgrund der guten Rübenqualität ein Anstieg der Melassepro-

ab (Vorjahr: 760.000 Tonnen). Bei einem knappen Angebot in

Zuckergehalt (%)

18,1

17,1

duktion aus. Zudem nahmen die Importmengen von Rohrmelasse

Nordeuropa wurde deutlich mehr Zucker als im Vorjahr impor-

Zuckerertrag (t/ha)

12,9

10,2

nach Europa ab, was dazu führte, dass der Melassemarkt im

tiert und raffiniert. Dadurch konnte Nordic Sugar den Anforde-

Kampagnedauer (Tage)

130

115

­Geschäftsjahr 2011/12 insgesamt von einem hohen Preisniveau

rungen der Kunden nachkommen. Wie in Zentraleuropa sind

geprägt war.

auch in Nordeuropa die Preise im Jahresverlauf gestiegen.

Markt für natürliche Süßungsmittel (Stevia)

Zudem hat Nordic Sugar rund 225.000 Tonnen Nicht-Quoten-

Die Erlaubnis für die Verwendung von Stevia (Steviosid) in

zucker exportiert beziehungsweise an die chemische Industrie

­Lebensmitteln und Getränken innerhalb der EU wurde Mitte

verkauft – aufgrund der geringeren Ernte 2010/11 war hier ein

November 2011 erteilt. Nach der Zulassung stieg das Interesse

leichter Rückgang zu verzeichnen.

Zuckerertrag (t/ha)

8,9

7,6

Kampagnedauer (Tage)

115

103

Polen

2011

2010

Rübenertrag (t/ha)

64,1

57,1

Zuckergehalt (%)

18,1

16,9

Zuckerertrag (t/ha)

11,6

9,6

102

83

Slowakei

2011

2010

Rübenertrag (t/ha)

63,5

61,0

Zuckergehalt (%)

18,7

16,1

Zuckerertrag (t/ha)

11,9

9,8

111

106

Kampagnedauer (Tage)

Wien

Kampagnedauer (Tage)


52

| 53

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Rahmenbedingungen und Marktentwicklung Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

Durchschnittlicher Zuckerertrag Nordzucker

bungslosen Kampagneverlauf bei. Schließlich sorgte die gute

Der Bioethanolumsatz der fuel 21 aus eigener Produktion lag

Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit 42,5 Millionen

Tonnen je Hektar

Witterung dafür, dass die Werke deutlich gleichmäßiger und auf

bei 69,3 Millionen Euro und damit 6,4 Millionen Euro unter

­Euro leicht über dem Vorjahreswert (40,8 Millionen Euro). We-

einem optimierten Niveau liefen. Auch die Rübenlogistik profi-

dem Vorjahreswert. Hier ist zu berücksichtigen, dass die Be-

sentliche Sondereffekte traten hier – wie im Vorjahr – nicht auf.

tierte von diesen Witterungsverhältnissen.

richtsperiode der fuel 21 im Vorjahr auf 14 Monate verlängert

10,6

11,9

10,9 9,6

9,5

worden war, um sie an das Geschäftsjahr der Nordzucker AG

Der Materialaufwand lag mit 1.500,8 Millionen Euro um 459,8

anzugleichen.

Millionen Euro über dem Vorjahresniveau (1.041,0 Millionen

Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

2007/08

2008/09

2009/10

2010/11

2011/12

­Euro). Die Kosten für Rüben erhöhten sich aufgrund der deutlich Der Umsatz mit Melasse steigerte sich bei leicht rückläufigen

größeren Rübenmenge, zudem wurde mehr Zucker zugekauft.

Ertragslage

Mengen und höheren Preisen auf 49,2 Millionen Euro (plus 4,8

Sowohl die Preise für Rüben als auch für den zugekauften Zucker

Die Ertragslage im Konzern hat sich 2011/12 aufgrund eines im

Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr). Bei den Futtermitteln

stiegen deutlich an.

Vergleich zum Vorjahr deutlich höheren Preisniveaus für ­Zucker

(Pellets und Schnitzel) wurden reduzierte Absatzmengen durch

weiterhin sehr positiv entwickelt. Die Fokussierung auf den renta-

Preissteigerungen deutlich überkompensiert, was zu einem Um-

Der Personalaufwand hat sich von 191,3 Millionen Euro im Vor-

blen Teil des Zuckergeschäfts durch Optimierung des Beteiligungs-

satzanstieg um 41,1 Millionen Euro auf 128,8 Millionen Euro

jahr auf 188,7 Millionen Euro reduziert, trotz höherer Aufwen-

portfolios in den Vorjahren und die Maßnahmen zur Effizienzstei-

führte.

dungen für die längere Kampagne und höherer ergebnisabhängiger Boni. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus den im

gerung trugen maßgeblich zu dieser positiven Entwicklung bei. Der Umsatz aus sonstigen Handelswaren wurde im Berichtsjahr

Vorjahr noch berücksichtigten Personalkosten der im Dezember

Nordzucker erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2011/12 ein opera-

um 29,2 Millionen Euro auf 119,3 Millionen Euro gesteigert.

2010 veräußerten Hübner-Gruppe.

tives Ergebnis (EBIT) von 315,0 Millionen Euro, das deutlich über

­Ursächlich für diese Entwicklung waren insbesondere im Vor­

Zuckererzeugung Nordzucker Konzern

dem EBIT des Vorjahres (188,3 Millionen Euro) lag. Nach Zinsen

jahresvergleich höhere Handelswarenerlöse mit Saatgut.

Millionen Tonnen

und Steuern ergab sich ein Jahresüberschuss vor Fremdanteilen

2,91

2,87 2,30 1,91 1,68

Die Abschreibungen (korrigiert um Zuschreibungen) betrugen im Berichtsjahr 105,4 Millionen Euro gegenüber 94,5 Millionen

in Höhe von 208,3 Millionen Euro (Vorjahr: 90,6 Millionen Euro).

Die Bestände an fertigen und unfertigen Erzeugnisse erhöhten

Euro im Vorjahr. In den Abschreibungen sind außerplanmäßige

Nach Abzug der Fremdanteile war ein Konzernergebnis von

sich zum Ende des Geschäftsjahres um 261,8 Millionen Euro

Effekte in Höhe von 21,2 Millionen Euro (Vorjahr: 6,5 Millionen

203,9 Millionen Euro nach 87,1 Millionen Euro im Vorjahr zu

(Vorjahr: minus 119,7 Millionen Euro). Im Vergleich zum Vorjahr

Euro) enthalten. Das Anlagevermögen der fuel 21 wurde im Be-

verzeichnen.

wurde 2011/12 deutlich mehr Zucker produziert und importiert,

richtsjahr außerplanmäßig abgeschrieben. Nach derzeitigem

während die Verkaufsmengen leicht rückläufig waren. Darüber

Planungsstand führen steigende Einkaufskosten für Rohstoffe im

Die Umsatzrendite, die aus dem Verhältnis zwischen Jahresüber-

hinaus haben sich im Vorjahresvergleich die Kosten für die Rüben

Vergleich zu Planungen aus Vorjahren zu deutlich geringeren

schuss (nach Minderheiten) und Jahresumsatz gebildet wird,

deutlich erhöht.

Ergebnissen.

jahr. Damit wurde die Zielmarke (5 Prozent) im Berichtsjahr

Unter Berücksichtigung des gestiegenen Umsatzes, der Bestands­

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken von 224,5

deutlich übertroffen.

erhöhung und der aktivierten Eigenleistungen ergab sich eine

Millionen Euro auf 214,2 Millionen Euro. Im Vorjahr waren hier

Gesamtleistung in Höhe von 2.281,6 Millionen Euro, die deutlich

noch Kosten für die Restrukturierung der ungarischen Beteili-

über dem Niveau des Vorjahres (1.698,8 Millionen Euro) lag.

gungsgesellschaft und Hübner angefallen.

betrug im Berichtsjahr 10,1 Prozent, nach 4,8 Prozent im Vor-

2007/08

2008/09

2009/10

2010/11

2011/12

Für die Ermittlung der Gesamtleistungsrentabilität wird das EBITDA (operatives Ergebnis vor Abschreibungen) mit der Gesamtleistung (Umsatz plus Bestandsveränderung der fertigen und unfertigen Erzeugnisse sowie aktivierte Eigenleistungen) ins Verhältnis gesetzt. Dieser Wert liegt in diesem Jahr bei 18,4 Prozent (Vorjahr:

(Vorjahr: 14,3 Millionen Tonnen). Optimale Witterungsverhält-

16,6 Prozent) und überschritt damit ebenfalls die Zielmarke von

nisse führten zu deutlich über dem Durchschnitt der vergange-

15 Prozent.

nen fünf Jahre liegenden Rüben- und Zuckererträgen. Der durch­ schnitt­liche Rüben­ertrag lag konzernweit bei 67,3 Tonnen je Hektar

Die Umsatzerlöse erreichten 2.018,0 Millionen Euro und über-

(Vorjahr: 56,2 Tonnen je Hektar). Der Zuckergehalt lag bei 17,6

trafen damit um 202,7 Millionen Euro den Wert des Vorjahres

Prozent (Vorjahr: 17,1 Prozent), was einem durchschnittlichen

(1.815,3 Millionen Euro). Sie stiegen vor allem aufgrund der

Zuckerertrag von 11,9 Tonnen je Hektar entspricht (Vorjahr: 9,6

­höheren Preise bei Quoten- und Nicht-Quotenzucker.

Konzernumsatz

Gesamtleistung Konzern

Millionen Euro

Millionen Euro

2.018 1.806

2.282

1.815

Tonnen). Die Erlöse aus Quotenzucker (einschließlich zugekauften Zuckers) In der Kampagne produzierte Nordzucker 2,9 Millionen Tonnen

lagen bei 1.459,0 Millionen Euro und damit 137,6 Millionen Euro

Zucker aus Rüben (Vorjahr: 2,3 Millionen Tonnen). Aufgrund

über dem Vorjahreswert von 1.321,4 Millionen Euro. Preissteige-

der großen Verarbeitungsmenge dauerte die Kampagne durch-

rungen haben hier leicht rückläufige Absatzmengen mehr als kom­

schnittlich 125 Tage (Vorjahr: 107 Tage). Durch gezielte Instand­

pensiert.

1.300

1.718

1.699

2009/10

2010/11

1.377

1.192

1.086

haltungsmaßnahmen und Investitionen waren die Werke hervorragend auf die Herausforderungen langer Kampagnen vorberei­tet.

Auch beim Nicht-Quotenzucker glichen höhere Preise geringere

Die enge Zusammenarbeit zwischen Rübendisposition, Produk-

Mengen mehr als aus. Die Erlöse erreichten hier 162,6 Millionen

tion und Zuckerlogistik trug zudem zu einem alles in allem rei-

Euro nach 146,0 Millionen Euro im Vorjahr.

2007/08

2008/09

2009/10

2010/11

2011/12

2007/08

2008/09

2011/12


54

| 55

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

EBITDA Konzern

EBIT Konzern

Die langfristigen Vermögenswerte bewegten sich mit 1.079,2

Millionen Euro

Millionen Euro

Millionen Euro in etwa auf Vorjahresniveau (1.125,7 Millionen Euro).

420

315

255

aus dem Erwerb von Nordic Sugar sowie aktivierte Zuckerquoten 188

165

166

Millionen Euro

Die immateriellen Vermögenswerte in Höhe von 174,1 Millionen Euro (Vorjahr: 179,9 Millionen Euro) beinhalten den Goodwill

283

Aktiva und Passiva 2011/12 im prozentualen Split zur Bilanzsumme

2.262

44 %

und Software/Lizenzen.

48% 19%

Das Sachanlagevermögen betrug 861,1 Millionen Euro (Vorjahr:

110 79

66

906,1 Millionen Euro). Nordzucker hat im Berichtsjahr in Sachan­

40%

lagen weniger als die planmäßigen Abschreibungen investiert. Zu-

12%

dem wurden hier außerplanmäßige Abschreibungen auf Sach­an­

2.262

37 %

Aktiva

Passiva

lagen der fuel 21 in Höhe von 20,0 Millionen Euro vorgenommen. 2007/08

2008/09

2009/10

2010/11

2011/12

2007/08

2008/09

2009/10

2010/11

2011/12

Die Finanzanlagen entsprachen mit 24,0 Millionen Euro dem Vorjahr. Wesentliche Geschäftsvorfälle haben sich hier nicht ­ergeben. Die aktiven latenten Steuern haben sich von 5,4 ­Mil­lionen Euro auf 11,9 Millionen Euro erhöht.

Insgesamt erzielte Nordzucker 2011/12 ein operatives Ergebnis

Das Finanzergebnis erhöhte sich zudem durch das Beteiligungs­

(EBIT) von 315,0 Millionen Euro nach 188,3 Millionen Euro im

ergebnis von 3,5 Millionen Euro (Vorjahr: 0,0 Millionen Euro)

Vorjahr. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)

und reduzierte sich leicht durch das sonstige Finanzergebnis in

Die kurzfristigen Vermögenswerte betrugen 1.181 Millionen

belief sich auf 420,4 Millionen Euro (Vorjahr: 282,7 Millionen Euro).

Höhe von minus 2,4 Millionen Euro (Vorjahr: minus 11,3 Millionen

­Euro nach 855,9 Millionen Euro im Vorjahr. Diese Entwicklung

Euro). Insgesamt betrug das Finanzergebnis minus 28,7 Millionen

ist überwiegend auf den Aufbau von Vorräten zurückzuführen.

Das Zinsergebnis lag bei minus 34,7 Millionen Euro nach minus

Langfristige Vermögenswerte

Eigenkapital

Vorräte

Langfristige Verbindlichkeiten

Übrige kurzfristige Vermögenswerte

Kurzfristige Verbindlichkeiten

Euro nach minus 58,5 Millionen Euro im Vorjahr.

47,1 Millionen Euro im Vorjahr. Diese Verbesserung ist im We-

Die Vorräte haben sich von 592,0 Millionen Euro deutlich auf

Millionen Euro (Vorjahr: 153,3 Millionen Euro), die im Wesent­ lichen Pensionsverpflichtungen betreffen.

sentlichen eine Folge der weiteren Rückzahlung der beim Kauf

Bei einem Ergebnis vor Steuern von 286,3 Millionen Euro (Vor-

898,2 Millionen Euro erhöht. Aufgrund der guten Ernte, der

von Nordic Sugar aufgenommenen Finanzverbindlichkeiten.

jahr: 129,9 Millionen Euro) betrug der Steueraufwand 78,0 Milli-

­höheren Importe und der gestiegenen Herstellungskosten ist

Nordzucker hat im Geschäftsjahr 2011/12 eine neue Finanzie-

onen Euro (Vorjahr: 39,2 Millionen Euro). Daraus resultierte im

der Wert der Zuckerbestände im Vergleich zum Vorjahr erheblich

Die langfristigen Verbindlichkeiten umfassen überwiegend Finanz­

rung mit ihren Banken abgeschlossen. Durch diese Refinanzie-

Berichtsjahr eine Konzernsteuerquote von 27,2 Prozent (Vorjahr:

gestiegen.

verbindlichkeiten und passive latente Steuern. Die Finanzverbind­

rung sinkt der laufende Zinsaufwand, die Amortisation der Ein-

30,2 Prozent).

lichkeiten sind im Vergleich zum Vorjahr um 187,4 Millionen Euro Die kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte

auf 88,5 Millionen Euro zurückgegangen. Die passiven latenten

Insgesamt erzielte Nordzucker einen Jahresüberschuss vor Fremd­

lagen bei 274,9 Millionen Euro (Vorjahr: 212,8 Millionen Euro).

Steuern betrugen 153,9 Millionen Euro nach einem Vorjahreswert

anteilen von 208,3 Millionen Euro nach 90,6 Millionen Euro im

Bei steigenden Umsätzen erhöhten sich vor allem die Forderun-

in Höhe von 160,0 Millionen Euro.

Jahresüberschuss Konzern

Vorjahr. Nach Abzug der Minderheitenanteile in Höhe von 4,3

gen aus Lieferungen und Leistungen.

Millionen Euro

Millionen Euro lag der Jahresüberschuss bei 203,9 Millionen

malgebühren aus der alten Finanzierung erhöhte dagegen die Zinsaufwendungen im Berichtsjahr.

208

­Euro (Vorjahr: 87,1 Millionen Euro). Der Jahresüberschuss hat

Das Eigenkapital von Nordzucker erhöhte sich auf 999,2 Millionen

Nettoverschuldung des Konzerns

sich damit gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt.

Euro nach 818,7 Millionen Euro im Vorjahr. Diese Entwicklung

Millionen Euro

ist im Wesentlichen eine Folge des Jahresüberschusses (plus

91

80 44

Vermögenslage

208,3 Millionen Euro) sowie der Zahlung von Dividenden an

Die Bilanzsumme des Nordzucker Konzerns betrug zum Ende

Aktionäre der Nordzucker AG und an Minderheitsaktionäre (minus

des Berichtsjahres 2.261,6 Millionen Euro und lag damit um 280,0

24,9 Millionen Euro). Trotz der gestiegenen Bilanzsumme erhöhte

Millionen Euro über dem Vorjahreswert von 1.981,6 Millionen

sich die Eigenkapitalquote von 41,4 Prozent im Vorjahr auf 44,2

Euro. Auf der Aktivseite stiegen die Vorräte vor allem aufgrund

Prozent. Dieser Wert übertraf deutlich die konzernweite Zielmarke

der guten Ernte stark an, auf der Passivseite erhöhten sich die

von 30 Prozent.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen aufgrund deut­ -10 2007/08

2008/09

2009/10

2010/11

2011/12

lich höherer Zahlungsverpflichtungen für Rübengeld. Gleichzeitig

Die langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten sanken

stieg auf der Passivseite das Eigenkapital durch den Jahresüber-

auf 428,2 Millionen Euro (Vorjahr: 620,0 Millionen Euro). In die-

schuss. Gleichzeitig wurde die Verschuldung weiter in erheblichem

ser Summe enthalten sind langfristige Rückstellungen von 158,1

Umfang zurückgeführt.

-363

-295

-314

-249

-664 2007/08

2008/09

2009/10

2010/11

2011/12


56

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

| 57

Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage Mitarbeiter

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

der Investitionen ein positiver Cashflow von 37,7 Millionen er-

Die Einhaltung der Finanzkennzahlen aus dem Konsortial-Kredit-

Millionen Euro

Millionen Euro

zielt werden.

vertrag ist durch die Nordzucker AG zu bestimmten Terminen im Berichtsjahr zu prüfen. Im Berichtsjahr wurden alle Finanzkennzah­

328

181

313

222

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von minus

len zu allen Testterminen eingehalten. Auf Basis der vorliegenden

134,7 Millionen Euro ergibt sich im Wesentlichen aus Ein-/Aus-

konzernweiten Unternehmensplanung geht der Nordzucker-

zahlungen im Rahmen des syndizierten Kredits sowie aus der

Vorstand davon aus, dass auch zukünftig die vereinbarten Werte

Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2010/11.

eingehalten werden.

Der Finanzmittelbestand bewegte sich mit 7,4 Millionen Euro unter

Dividende

dem Vorjahresniveau (50,3 Millionen Euro).

Im Berichtsjahr wird der Hauptversammlung der Nordzucker AG

167 67

62

64

56

eine Ausschüttung von 1,00 Euro je Aktie auf das Grundkapital -3 2007/08

2008/09

2009/10

2010/11

2011/12

2007/08

2008/09

2009/10

2010/11

2011/12

Investitionen

vorgeschlagen. Dies entspricht einer Dividendensumme von

Nordzucker investierte 64,0 Millionen Euro in Sachanlagen und

48,3 Millionen Euro. Im Vorjahr wurden insgesamt 22,2 Millionen

immaterielle Vermögenswerte (Vorjahr: 56,2 Millionen Euro).

Euro (0,46 Euro je Aktie) ausgeschüttet.

Wesentliche Investitionen betrafen den ersten Bauabschnitt für die Installation eines zweiten Verdampfungstrockners in Uelzen,

Durch diese deutlich höhere Dividende werden die Aktionäre an

Die kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten erhöhten

Der im Juni 2011 neu abgeschlossene Konsortialkredit ist zum

den Austausch eines Extraktionsturmes in Clauen sowie die

der erfreulichen Entwicklung des Unternehmens beteiligt.

sich auf 834,2 Millionen Euro (Vorjahr: 542,9 Millionen Euro). Dies

­Abschlussstichtag mit 231,6 Millionen Euro in Anspruch genom-

­Installation neuer Schnitzelpressen zur Reduzierung der Trock-

Gleichzeitig verbleibt ein erheblicher Teil des Ergebnisses im

ist vor allem auf einen Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferun­

men worden.

nungskosten in Nyköbing. Weitere Schwerpunkte waren Ersatz­

Unternehmen zur Finanzierung zukünftigen profitablen Wachs-

investitionen und Investitionen zur Erfüllung behördlicher Auflagen.

tums.

Mitarbeiter

gen und Leistungen um 239,9 Millionen Euro auf 455,1 Millionen Euro zurückzuführen. Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten

Zum 29. Februar 2012 lag der Finanzmittelbestand bei 7,4 Milli-

erhöhten sich von 87,9 Millionen Euro auf 167,9 Millionen Euro,

onen Euro nach 50,3 Millionen Euro im Vorjahr. Die Nettover­

während die sonstigen kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten im

schuldung (Finanzverbindlichkeiten abzüglich Finanzmittel)

Aufgaben und Ziele des Finanzmanagements

Wesentlichen durch die Zahlung der letzten Kaufpreisrate für

­reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 64,6

Die wesentlichen Aufgaben des Nordzucker-Finanzmanagements

Nordic Sugar um 73,7 Millionen Euro auf 15,9 Millionen Euro

Millionen Euro auf einen Stand von 248,9 Millionen Euro. Die

bestehen in der konzernweiten Lenkung und Kontrolle der Finanz­

Die Anzahl der Mitarbeiter im Nordzucker Konzern sank im Jah-

zurückgingen.

Nettoverschuldung hat sich – trotz der sehr guten Ergebnislage

flüsse auf Basis klar definierter Zielkriterien. Wichtigstes Ziel ist

resdurchschnitt von 3.508 auf 3.280. Davon waren 1.211 in

– aufgrund des Bestandsaufbaus und der Zahlung der letzten

die Erhaltung der Liquidität. Daneben stehen die Optimierung

Zentraleuropa, 548 in Osteuropa und 1.521 in Nordeuropa (ein-

Kaufpreisrate für Nordic Sugar nicht noch schneller verringert.

des Netto-Zinsaufwands und das Management von Zins- und

schließlich Irland) beschäftigt.

Insgesamt konnten die lang- und kurzfristigen Finanzverbindlich­

Währungsrisiken im Mittelpunkt.

keiten auf einen Stand von 256,3 Millionen Euro (Vorjahr: 363,8 Finanzlage

Millionen Euro) zurückgeführt werden.

Dividendensumme Nordzucker AG

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit lag mit 221,8 Mil-

Zu den Aufgaben des Finanzmanagements gehört weiterhin die

Anzahl Mitarbeiter Nordzucker Konzern im Jahresdurchschnitt

lionen Euro deutlich unter dem Wert des Vorjahres (313,2 Milli-

Festlegung und Umsetzung von Finanzierungsstrategien. Darü-

nach Regionen

onen Euro). Trotz des weitaus höheren Ergebnisses sank der

ber hinaus hält es einen engen Kontakt mit den Banken.

Cashflow aufgrund der unterschiedlichen Entwicklung der Be-

Millionen Euro

48

stände an unfertigen und fertigen Erzeugnissen. Im Vorjahr waren

Covenants

durch Bestandsabbau 119,7 Millionen Euro an liquiden Mitteln

Zwischen dem Bankenkonsortium und der Nordzucker AG wur-

freigesetzt worden, im Berichtsjahr wurden 261,8 Millionen

den im Rahmen des im Juni 2011 neu abgeschlossenen Konsor-

­Euro durch Bestandserhöhung zusätzlich gebunden.

tialvertrags sogenannte „Financial Covenants“ vereinbart. Hier-

2011/12

1.211

2010/11

1.357

2009/10

1.350

1.302

während der gesamten Laufzeit des Kredits einzuhalten sind.

2008/09

1.360

1.484

Kaufpreisrate für Nordic Sugar (minus 73,7 Millionen Euro ein-

Die Covenants sind wesentlicher Bestandteil des Kreditvertrags.

2007/08

1.433

schließlich Zinsen) und aus Investitionen in immaterielle Anla-

Banken nutzen diese als Instrument der Risikofrüherkennung

gen und Sachanlagen (zusammen 64,0 Millionen Euro; Vorjahr:

und -vermeidung, indem sie aus den berechneten Kennzahlen

56,2 Millionen Euro). Durch den Verkauf der Beteiligungen in

Rückschlüsse auf die finanzwirtschaftliche Lage des Unterneh-

Serbien und im Saatgutgeschäft konnte im Vorjahr im Bereich

mens ziehen. Sie sind für den Gesamtkonzern und nicht allein

bei handelt es sich um Finanzkennzahlen, für die bestimmte Werte Der Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von minus 129,6

23

Millionen Euro resultierte vor allem aus der Zahlung der letzten

22 11 0

2007/08

2008/09

2009/10

2010/11

2011/12

für die Nordzucker AG definiert worden.

548

1.521

563

Zentraleuropa

3.280

1.588

1.852

Osteuropa

3.508 1.694

4.346

2.844 3.285

Nordeuropa


58

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

| 59

Chancen und Risiken

Chancen und Risiken

der Rübenmindestpreis sowie die Erhebung der Produktionsab-

kauf und die Verwaltung. Daneben sind die Harmonisierung und

Je nach Ausgestaltung von Freihandelsabkommen und WTO-­

gabe entfallen. Außerdem würde das WTO-Exportlimit in Höhe

Optimierung der Geschäftsprozesse sowie die Integration der

Regelungen kann es zu teils erheblichen Zuckermengen kom-

Risikomanagement

von derzeit 1,374 Millionen Tonnen aufgehoben. Die Kommis­

konzernweiten IT-Landschaft wichtige interne Maßnahmen, um

men, die ohne oder nur mit einer geringen Zollbelastung in

Nordzucker verfügt über ein unternehmensweites integriertes

sion plant, zur Marktstützung ein System der privaten Lagerhaltung

den zukünftigen Marktherausforderungen zu begegnen und die

die EU importiert werden dürfen.

System zur frühzeitigen Identifikation und Steuerung von Risiken.

einzuführen. Die EU-Kommission schlägt vor, die Sonderrege­lung

Wettbewerbsfähigkeit von Nordzucker nachhaltig zu erhöhen.

In regelmäßigen Abständen werden die wesentlichen Risiken für

in Form nationaler Beihilfen, die Finnland seinen Rüben­anbauern

Nordzucker identifiziert und bewertet. Für jedes Risiko werden

gewährt (350 Euro je Hektar), beizubehalten.

Maßnahmen zur Risikovermeidung, -begrenzung oder Risikoab-

Mehrkosten für CO2-Zertifikate WTO-Verhandlungen

Als Industrieunternehmen, das durch eine eigene Strom- und Wär-

Die WTO-Verhandlungen im Rahmen der Doha-Runde haben im

meerzeugung Kohlendioxid (CO2) emittiert, benötigt Nordzucker

wälzung geprüft und festgelegt. In jedem Zyklus wird der Fort-

Eine endgültige Beschlussfassung über die Reform der GAP wird

abgelaufenen Geschäftsjahr keine Fortschritte gemacht. Die USA

entsprechende Zertifikate. Diese Zertifikate erhält das Unterneh-

schritt bei der Umsetzung dieser Maßnahmen überprüft.

erst erfolgen können, wenn der Finanzrahmen der Europäischen

einerseits sowie die Wachstumsstaaten Brasilien, China und Indien

men zum Teil kostenfrei zugeteilt, zum Teil hat Nordzucker diese

Union für die Jahre 2014 bis 2019 feststeht. Die Entscheidung

andererseits stellen sehr schwer vereinbare Forderungen. Die Präsi-

im CO2-Zertifikate-Handel gekauft.

Einige Risiken werden auf Versicherungen abgewälzt. Umfang

über das Budget kann sich noch bis in die zweite Jahreshälfte

dentschaftswahlen in den USA im November 2012 machen einen

und Höhe des Versicherungsschutzes werden regelmäßig über-

2012 hinziehen. Damit ist mit einer Entscheidung nicht vor Jah-

kurzfristigen Abschluss wenig wahrscheinlich. Eventuell können

2013 beginnt die dritte Handelsperiode des seit dem Jahr 2005

prüft und gegebenenfalls angepasst.

resende 2012 zu rechnen.

Anfang 2013 die Verhandlungen wieder aufgenommen werden.

in der EU bestehenden CO2-Emissionshandels. Hierbei wird die

Alle operativen und strategischen Entscheidungen erfolgen stets

Nordzucker unterstützt die Forderung der nationalen und euro-

Sollte es zukünftig zu einem Abschluss der Verhandlungen kom-

Stromerzeugung werden die Zertifikate vollständig durch Auk­

auch unter Risikogesichtspunkten. So wird zum Beispiel für die

päischen Verbände der Zuckerwirtschaft, die Zuckermarktord-

men, so könnte dieser dazu führen, dass die EU mehr Zucker

tionen vergeben. Für die Wärmeproduktion hingegen erfolgt

Unternehmensplanung in alternativen Szenarien untersucht, wie

nung bis 2020 zu verlängern. Diese Meinung vertritt auch das

als bisher ohne Zollbelastung vom Weltmarkt importieren wird

die Zuteilung zunächst kostenlos auf der Basis von Erdgas. Schritt-

sich verschiedene Marktsituationen auf den Geschäftsverlauf aus­

Europäische Parlament. Die Sicherung der Versorgung des euro-

beziehungsweise dass die zu erhebenden Zölle abgesenkt

weise wird auch hier eine Versteigerung der Emissionsberechti-

wirken können. Im Jahresverlauf informiert das konzernweite Be-

päischen Markts und die Vermeidung starker Preisschwankun-

­werden.

gungen eingeführt. Der Auktionsanteil steigt von 20 Prozent im

richts- und Controllingsystem kontinuierlich alle verantwortlichen

gen lassen sich durch eine Produktionsquote gewährleisten.

Entscheidungsträger zum tatsächlichen Geschäftsverlauf.

Quotenregelung und Rübenmindestpreis verschaffen dem Rü-

Nordzucker bereitet sich mit dem Ausbau des Raffinationsge-

Anwendung der Richtlinie europaweit vereinheitlicht. Für die

Jahr 2013 auf 70 Prozent im Jahr 2020.

benanbau zudem eine hinreichende Planungssicherheit. Diese

schäfts und umfassenden Maßnahmen zur Effizienzsteigerung

Die Zuckerindustrie wurde jedoch von der EU in die Carbon

Konzernrevision

ist erforderlich, da die Preisschwankungen auf den Weltagrar-

auch auf mögliche Auswirkungen der WTO-Verhandlungen vor.

Leakage-Liste aufgenommen. Bei den in dieser Liste aufgeführten

Die Konzernrevision ist wesentlicher Bestandteil des Internen

märkten starken Einfluss auf die Planung der Fruchtfolge haben.

Kontrollsystems der Nordzucker AG. Die Konzernrevision prüft

Der dauerhafte Erhalt des Rübenanbaus ist jedoch auch weiter-

Freihandelsabkommen der EU

fikate zu einer Verlagerung der Produktion ins Nicht-EU-Ausland

und bewertet die Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Ordnungs-

hin die Grund­voraussetzung für eine wettbewerbsfähige Zucker­

Aufgrund der Verzögerungen bei den WTO-Verhandlungen hat

kommen. Daher erhalten diese Branchen bis 2015 alle Zertifikate

mäßigkeit der Geschäftsprozesse sowie des Risikomanagements

produktion.

die EU mit einer Vielzahl von Ländern Verhandlungen über Frei-

für die Wärmeerzeugung kostenlos.

Industrien könnte es durch die zusätzlichen Kosten für CO2-Zerti­

handelsabkommen aufgenommen und teilweise bereits abge-

und der Internen Kontrollsysteme. Nach Abschluss der einzelnen Prüfungen wird die Umsetzung der vereinbarten Maßnah-

Ein Wegfall der EU-Zuckermarktordnung könnte erhebliche Aus-

schlossen. In manchen Fällen sehen diese Abkommen auch Im-

Der Emissionshandel wird zukünftig zu steigenden finanziellen

men systematisch überwacht.

wirkungen auf die Preisstrukturen innerhalb des EU-Zuckermarkts

portquoten für Zucker vor. So treten in Kürze die Abkommen mit

Belastungen des Unternehmens führen. Ein wesentlicher Schwer­

haben. Ein weiteres Risiko ergibt sich hinsichtlich der Substitution

den mittelamerikanischen Staaten und den Andenstaaten in Kraft.

punkt der Investitionstätigkeit liegt daher auf Maßnahmen zur

Neben Prüfungen auf Basis einer jährlichen risikoorientierten

von Zucker durch Isoglukose. Sollten auch im Markt für Isoglukose

Rund 200.000 Tonnen Zucker können jährlich aus den begünstig­

Reduzierung des Energieverbrauchs, die gleichzeitig den CO2-

­Planung führt die Konzernrevision auch Ad-hoc-Prüfungen

die Quotenregelungen aufgehoben werden, könnte dies zu

ten Ländern zollfrei in die EU geliefert werden. Mit Indien, Pakistan,

Ausstoß mindern. Darüber hinaus beobachtet Nordzucker den

durch. Das Aufgabengebiet der Konzernrevision umfasst den

­einem Verdrängungswettbewerb mit Zucker führen. Wie genau

Moldawien und Georgien laufen noch Verhandlungen über ein

Zertifikatemarkt, um sich frühzeitig mit den benötigten Zertifika-

gesamten Nordzucker Konzern.

diese Effekte auf die Marktversorgung und die Wettbewerbs­

Freihandelsabkommen. Das Ergebnis dieser Verhandlungen steht

ten einzudecken.

struktur im EU-Markt wirken, ist aus heutiger Sicht nur schwer

derzeit noch nicht fest.

Die Konzernrevision ist organisatorisch direkt dem Vorstands-

abzuschätzen.

vorsitzenden unterstellt und berichtet regelmäßig an den Ge-

Rechtliche Risiken Zudem finden Verhandlungen mit den Mercosur-Ländern der

Wie bereits in den Vorjahren berichtet, führen Wettbewerbsbe-

samtvorstand und an den Prüfungs- und Finanzausschuss des

Um sich bestmöglich auf eine mögliche Veränderung der Rah-

südamerikanischen Wirtschaftszone statt. Hier wird seit 2006

hörden Untersuchungen wegen möglicher Kartellrechtsverstöße

Aufsichtsrats.

menbedingungen vorzubereiten, verbessert Nordzucker weiter

über Bioethanol und Zuckermengen von 200.000 Tonnen disku-

in der Zuckerindustrie durch. Grundsätzlich können sich für die

Produktivität und Effizienz und arbeitet an der Sicherung von

tiert. Die Verhandlungen stocken jedoch aufgrund stark unter-

Unternehmen der Zuckerindustrie bei Kartellverstößen Risiken in

Politische und rechtliche Risiken

Beschaffungsquellen für Zucker aus Nicht-EU-Staaten. Durch die

schiedlicher Positionen zu Importen von Waren und Dienstleis-

Form von Bußgeldzahlungen oder Schadensersatzansprüchen

Zuckermarktordnung

steigenden Importe von Rohrrohzucker und dessen Raffination

tungen vor allem nach Brasilien.

Dritter ergeben. Nordzucker geht jedoch weiterhin davon aus,

Die derzeit gültige Zuckermarktordnung bildet bis zum Ende

profitiert Nordzucker auch von alternativen Versorgungswegen.

des Zuckerwirtschaftsjahres 2014/15 am 30. September 2015

Im Kerngeschäft Zucker aus Rübe arbeitet Nordzucker zum Bei-

Auch Südafrika beansprucht bei den Verhandlungen über ein

den Handlungsrahmen für die Zuckerindustrie in der EU. Die

spiel im Projekt 20 · 20 · 20 zusammen mit den Rübenanbauern

Wirtschafts-Partnerschaftsabkommen im Rahmen der AKP-Nach-

EU-Kommission hat im Rahmen der Vorschläge zur Reform der

daran, die Wettbewerbsfähigkeit der Rübe noch weiter zu ver-

folgeregelungen eine zollfreie Liefermenge von 300.000 Tonnen

Nordzucker unterliegt des Weiteren verschiedenen gesetzlichen

Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) die Beendigung der Quoten-

bessern. Das auf fünf Jahre angelegte Effizienzsteigerungspro-

Zucker. Die EU hat bislang den Zucker aus den Verhandlungen

Regulierungsvorschriften, aus denen sich Haftungsrisiken ergeben

regelung für Zucker vorgeschlagen. Sie soll zum 30. September

gramm „Profitabilität plus“ erzielt Einsparungen in allen Bereichen

mit Südafrika ausgeklammert, da es sich hier nicht um ein Ent-

können. Dazu gehören insbesondere die Zuckermarktordnung in

2015 auslaufen. Damit würden neben der Quotenregelung auch

des Unternehmens. Schwerpunkte sind die Produktion, der Ein-

wicklungsland handelt.

Verbindung mit den dazugehörigen Vorschriften des Zoll- und

dass von den Verfahren keine nachteiligen Wirkungen auf das Unternehmen zu erwarten sind.


60

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

| 61

Chancen und Risiken

Lizenzrechts sowie das Lebensmittel- und Futtermittelrecht. Wei­

Ein weiteres wesentliches Element der Rohstoffsicherung für die

In der Produktion helfen neue Verfahren, auch mit dem Wechsel

nung (EG) Nr. 834/2007 sowie die Standards GMP B2 und Q&S für

tere Risiken können auch aus steuerrechtlichen Vorschriften der

nächsten Jahre ist das Ertragssteigerungsprogramm 20 · 20 · 20.

extremer Wetterlagen und angetauten, alterierenden Rüben besser

die Qualitätslenkung bei Futtermittel-Ausgangserzeugnissen.

verschiedenen Länder resultieren.

Nordzucker hat sich das konzernweite Ziel gesetzt, mit 20 Prozent

umzugehen. Dazu gehört beispielsweise die Optimierung der

der Anbauer im Jahr 2020 einen Zuckerertrag von 20 Tonnen je

Saftreinigung, ein wichtiger Schlüssel zur Verarbeitung auch

Altstandorte

Marktrisiken

Hektar zu erzielen. Dieses Programm ist gerade bei volatilen

stark geschädigter Rüben.

Bei der Verwertung von Altstandorten können Risiken auftreten.

Zucker

­Agrarmärkten von großer Bedeutung, um die relative Vorzüglich-

Durch Änderungen der Ernährungsgewohnheiten der Verbrau-

keit der Zuckerrübe gegenüber anderen Feldfrüchten zu sichern.

Mit längerer Kampagnedauer steigt das Risiko von Produktions-

kungen, die mögliche Verkaufserlöse mindern können. Diesen

cher könnte die Nachfrage nach Zucker sinken. Das Ernährungs-

Zur Erreichung dieses Ziels arbeitet Nordzucker intensiv mit An-

ausfällen. In einigen Regionen ist es möglich, die Rübenströme

Risiken trägt die Nordzucker AG durch eine regelmäßige Über-

verhalten der Konsumenten wird intensiv öffentlich diskutiert. Bis­

bauern, Anbauerverbänden und anderen Unternehmen in der

in alternative Standorte umzulenken, was jedoch auch zu längeren

prüfung Rechnung.

her hat sich der Verbrauch in Europa aber sehr stabil entwickelt,

Wertschöpfungskette zusammen.

Kampagnen und einem erheblichen logistischen Mehraufwand führt. Um das Risiko von Produktionsausfällen zu vermindern,

Finanzwirtschaftliche Risiken

Um sich Rohzucker zur Raffination zu sichern, hat Nordzucker

ist die risiko­orien­tierte Instandhaltung eingeführt worden. In

Das wichtigste Risiko in diesem Bereich ist das Liquiditätsrisiko.

Analysten erwarten für den weltweiten Verbrauch von Zucker keinen Rückgang, sondern einen Anstieg.

Das betrifft behördliche oder umweltrechtliche Nutzungseinschrän­

mit Wilmar Sugar Pte. Ltd. eine Absichtserklärung zur Rohrroh-

der Phase z­ wischen zwei Kampagnen werden alle wesentlichen

Mangelnde Liquidität gefährdet das Unternehmen direkt in seinem

Seit der Reform der Zuckermarktordnung 2006 haben Schwan-

zuckerbeschaffung geschlossen. Durch diese Kooperation kann

­Maschinen der Fabrik intensiv überprüft, gegebenenfalls gewartet

Bestand. Aufgrund des saisonalen Geschäftsverlaufs schwankt der

kungen des Weltmarktpreises Einfluss auf die Marktverhältnisse

Nordzucker das weltweite Handelsnetz von Wilmar nutzen, um

und falls notwendig ausgetauscht. Zur weiteren Absicherung hat

Liquiditätsbedarf von Nordzucker im Jahresverlauf stark; die Größe

in der EU. Die EU ist zur Versorgung auf Importe vom Weltmarkt

die Versorgung seiner Kunden dauerhaft zu sichern.

Nordzucker eine Produktionsausfallversicherung abgeschlossen.

der Ernte hat einen erheblichen Einfluss auf den Kapitalbedarf.

und LDC-Staaten, ihren Zucker in die EU zu exportieren, nur

Energiepreise

Umwelt

Der Finanzbereich schätzt auf Basis der aktuellen Erwartungen

sehr gering. Bei sinkenden Preisen am Weltmarkt könnten die

Die angespannte Lage auf den Rohstoffmärkten stellt Nordzucker

Die Produktion von Zucker hat Auswirkungen auf die Umwelt.

regelmäßig den kurz- und mittelfristigen Liquiditätsbedarf. Die

Importe jedoch zunehmen, sodass die Marktpreise in der EU

vor erhebliche Herausforderungen. Insbesondere Öl hat sich durch

Dazu gehören Emissionen, Abfälle, Abwasser und Gerüche. Die

Deckung des Bedarfs erfolgt dann vor allem aus dem Konsortial­

ebenfalls unter Druck geraten könnten. Dies kann die Rentabili-

steigende Rohölpreise und die Schwäche des Euro massiv ver-

Nordzucker-Werke sind nach den jeweils national gültigen Zerti-

kredit, den 14 Kreditinstitute dem Unternehmen bis 2016 zur

tät von Nordzucker erheblich belasten.

teuert. Durch die unsichere Lage im Nahen Osten und die Speku­

fizierungen auch hinsichtlich ihrer Umwelt-Auswirkungen geprüft.

Verfügung stellen.

Dazu gehören die Zertifizierungen nach dem Umweltmanage-

Der ursprünglich für den Erwerb von Nordic Sugar abgeschlossene

mentsystem DIN EN ISO 14001, und der EU-Umweltbetriebs­

Konsortialkredit von 1,360 Milliarden Euro wurde am 17. Juni

prüfungs-Verordnung (EG) 761/2001 (EMAS II).

2011 vollständig zurückgezahlt. Die hierfür notwendigen Mittel

angewiesen. Bei hohen Weltmarktpreisen ist der Anreiz für AKP-

lation im Markt ist eine Einschätzung der zukünftigen PreisentDie bereits oben beschriebenen Maßnahmen zum Import von

wicklung nur sehr schwer zu treffen.

Rohrrohzucker und zur Effizienzsteigerung im Unternehmen tragen auch dazu bei, das Unternehmen für solche Situationen wider-

Ein wesentlicher Schwerpunkt der Investitionstätigkeit liegt daher

standsfähiger zu machen. Durch Abschluss von Jahresverträgen

auf der Reduzierung des Energieverbrauchs. Eine wichtige Maß-

und teilweise Mehrjahresverträgen sind die Erlöse in der EU zu-

nahme ist zum Beispiel der Einsatz von modernen energiesparen­

Produktsicherheit

­Höhe von 715,5 Millionen Euro zu deutlich verbesserten Kondi-

dem deutlich stabiler als auf den Weltmärkten.

den Technologien zur Trocknung von Futtermitteln. Darüber

Für Nordzucker als Lebensmittelproduzent steht Produkt­

tionen aufgebracht. Ein Teil des Kredits steht als Tilgungsdarlehen,

hinaus sichert das Unternehmen die Risiken aus Energiepreisen

sicherheit im Mittelpunkt.

ein Teil als Working-Capital-Linie und der Rest als Garantielinie

Rohstoffsicherung

und Währung teilweise ab, um den Einfluss kurzfristiger Schwan­

Der Rübenanbau steht beim Landwirt in Konkurrenz zum Anbau

kungen auf den Geschäftserfolg zu begrenzen.

anderer Ackerkulturen. Die Entscheidung, ob Zuckerrüben oder

wurden durch den Abschluss eines neuen Konsortialkredits in

zur Verfügung. Zum Abschlussstichtag 29. Februar 2012 betrug Um den internen Anforderungen und auch allen gesetzlichen wie

das nicht in Anspruch genommene Kreditvolumen noch 410,0

normativen Vorgaben umfassend Rechnung zu tragen, werden

Millionen Euro. Der Kredit läuft noch bis zum 17. Juni 2016.

andere Feldfrüchte angebaut werden, hängt stark von der relati-

Betriebsrisiken

regelmäßig Prüfungen und Zertifizierungen durchgeführt. So

ven Preisentwicklung der verschiedenen Kulturen sowie vom

Längere Kampagnen

entsprechen alle Standorte der DIN EN ISO 9001 und den Pro-

Nach Einschätzung des Managements decken der Konsortialkredit

regional erzielbaren Ertragsniveau ab. Eine hohe Attraktivität

Zur Steigerung der Produktivität wurde die Kampagnedauer in

duktsicherheitsstandards der DIN EN ISO 22000 in Verbindung

und die vorhandenen liquiden Mittel den Kapitalbedarf des Un­

­anderer Feldfrüchte führt auch zu einem erheblichen Preisdruck

den Werken schrittweise erhöht. So dauert eine Kampagne heute

mit dem PAS 220 (FSSC 22000). Bedingt durch unterschiedliche

ternehmens. Durch den Bestand an liquiden Mitteln und unge-

beim Rübenbezug.

im Schnitt 120 Tage. Das bedeutet, dass die Produktionsphase

lokale Anforderungen sind einige Standorte zudem gemäß den

nutzte Banklinien kann Nordzucker aus derzeitiger Sicht jederzeit

in der Regel bis in den Januar hineingeht. Die längeren Kam­

nachfolgenden Standards und Normen zertifiziert: Arbeitsschutz-

den Zahlungsverpflichtungen nachkommen. Die von den Kon-

Zur Sicherung der Rübenmengen hat Nordzucker für das Ge-

pagnen bergen zwei Risiken. Zum einen können durch einsetzendes

Managementsystem OHSAS 18001, Energiemanagementsystem

sortialbanken eingeräumte Garantielinie ermöglicht es dem Un-

schäftsjahr 2012/13 bereits frühzeitig Lieferverträge mit den

Winterwetter Ernte, Logistik und Verarbeitung erheblich erschwert

DIN EN ISO 16001/DIN EN ISO 50001, Umweltmanagementsys-

ternehmen, dem laufenden Geschäftsbetrieb nachzukommen.

­Rübenanbauern abgeschlossen. Einen Teil der Industrierüben

werden, zum anderen werden mit längeren Kampagnen Produk­

tem DIN EN ISO 14001, EU-Umweltbetriebsprüfungs-Verordnung

beschafft das Unternehmen durch Einjahresverträge, einen Teil

tionsausfälle wahrscheinlicher.

(EG) 761/2001 (EMAS II), deutsche Biokraftstoff-Nachhaltigkeits-

Nordzucker hat sich im Rahmen der syndizierten Kreditverein­

verordnung (Biokraft-NachV – die Umsetzung der Richtlinie

barung verpflichtet, vereinbarte Covenants (Finanzkennzahlen)

Nordzucker hat daher sowohl auf dem Feld als auch in der Fabrik

2009/28/EG zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuer­

einzuhalten. Eine Verletzung dieser Kennzahlen berechtigt die

umfassende Maßnahmen ergriffen, um diese Risiken zu minimieren.

baren Quellen), IFS-Standards (International Food Standard des

Banken zur Kündigung der Kreditvereinbarung.

Bei den bestehenden mehrjährigen Industrierübenverträgen hat

Dazu gehört beispielsweise die Abdeckung der Rübenmieten

Lebensmittelhandels), Verordnung (EG) des Rates Nr. 834/2007

das Unternehmen Verträge mit unterschiedlichen Preismodellen

mit einem Schutzvlies, um die Rüben so vor Frost zu schützen.

über die ökologische/biologische Produktion und Kennzeichnung

Das Unternehmen geht heute auf Grundlage der vorliegenden kon-

abgeschlossen. Die Anbauer konnten hier zwischen festen Rüben­

Die Entladung auf dem Rübenhof erfolgt zudem heute weitge-

von ökologischen/biologischen Produkten, Verordnung (EG) Nr.

zernweiten Unternehmensplanung davon aus, dass in den Folge­

preisen oder einer Koppelung des Industrierübenpreises an die

hend ohne Wassereinsatz, was die Verarbeitung vorgeschädigter

889/2008 der Kommission zur Durchführung letztgenannter Verord­

jahren die Bedingungen des Kreditvertrags eingehalten werden.

Kursentwicklung von Weizen und Raps wählen.

Rüben erleichtert.

durch Mehrjahresverträge. Alle Verträge bieten im Vergleich zu den alternativen Feldfrüchten attraktive Konditionen.


62

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

| 63

Chancen und Risiken Nachtragsbericht Prognosebericht

Eine unmittelbare Abhängigkeit von einzelnen Kreditgebern be-

Die erste Antragsfrist endete am 2. Mai 2012, maximal konnten

zung dieser Maßnahmen bereitet sich Nordzucker auch für ein

Insgesamt ist für 2012/13 damit zu rechnen, dass sich die er-

steht nicht. Nordzucker verfolgt eine konservative Anlagepolitik

50.000 Tonnen je Unternehmen und Termin beantragt werden.

schwierigeres Marktumfeld vor. Steigende Energiekosten und

freuliche Ergebnisentwicklung der letzten beiden Jahre weiter

hinsichtlich der Investitionen des Finanzmittelbestands. Liquide

Weitere Termine, sofern die Menge nicht beim ersten Mal aus-

erhöhte Rohstoffkosten sowie steigende Personalkosten können

fortsetzt, sodass wir von einem Jahresergebnis über dem Niveau

Mittel werden vor allem in Geldmarktprodukte erstklassiger

geschöpft wird, sind der 23. Mai, der 6. Juni und der 20. Juni

durch die Einsparmaßnahmen in Zukunft jedoch nur teilweise

des Berichtsjahres ausgehen. In den Folgejahren hängen Ergeb-

­europäischer Banken angelegt.

2012. Außerdem wurden drei Tender für den Import von Welt-

kompensiert werden.

nis und Rentabilität des Unternehmens stark von der Entwicklung des Marktumfelds ab. Bei einer Stabilisierung der Preise

marktzucker eröffnet. Zu den Terminen 2. Mai, 23. Mai und 6. Aus der wachsenden Volatilität bei Zinssätzen und Währungs­

Juni 2012 können alle Berechtigten Gebote auf den Zollsatz für

Durch eine weitere zügige Entschuldung sinken die Zinsbelas-

auf jetzigem Niveau würde der Konzern auch im Geschäftsjahr

kursen entstehen operative Risiken für Nordzucker. So könnten

den Import von Zucker abgeben. Die maximale Antragsmenge

tungen. Dieser finanzielle Spielraum ist notwendig, um Chancen

2013/14 ein Ergebnis mindestens auf dem Niveau des Berichts-

sich bei Steigerung von Zinssätzen erhebliche Kostenbelastun-

für jeden Antragsteller beträgt 45.000 Tonnen pro Tender.

für zukünftiges profitables Wachstum wahrnehmen zu können.

jahres erzielen. Nordzucker ist gut aufgestellt, um gestärkt aus

gen für das Unternehmen ergeben. Nordzucker setzt zur Be-

Die Investitionen liegen weiterhin unter den Abschreibungen,

den zukünftigen Entwicklungen am Zuckermarkt hervorzugehen.

grenzung dieser Risiken am Bankmarkt gängige Finanzinstru-

steigen aber gegenüber den Vorjahren durch zusätzliche Rationalisierungsprojekte.

mente ein.

Prognosebericht

Finanzderivate werden in erster Linie zur grundgeschäftsbezo-

Das Geschäftsjahr 2011/12 war in vielerlei Hinsicht ein Ausnah-

genen Absicherung von Zins- und Währungsrisiken genutzt.

mejahr: Ernteausfälle in wichtigen Exportländern wie Brasilien

Zum 29. Februar 2012 bestanden für Nordzucker Devisensiche-

und Indien führten zu einem knappen Angebot von Zucker und

Braunschweig, den 20. April 2012

rungsgeschäfte im Volumen von 55,9 Millionen Euro. Die beste-

in der Folge zu deutlich höheren Preisen auf dem Weltmarkt.

Der Vorstand

henden Devisensicherungsgeschäfte haben in der Regel eine

Dieser Entwicklung folgte mit zeitlicher Verzögerung auch ein

Laufzeit von unter einem Jahr und bilden das Laufzeitprofil des

starker Anstieg der Zuckerpreise in der EU. Von diesem hohen

Grundgeschäfts ab. Zinssicherungen für Finanzverbindlichkeiten

Preisniveau konnte Nordzucker in allen Regionen profitieren.

bestanden zum Geschäftsjahresende in Höhe von 196,6 Millio-

Mittlerweile steigt das Angebot an Zucker auf dem Weltmarkt

nen Euro und dienen ausschließlich dem Schutz vor steigenden

wieder, und auch in der EU wurde in der Kampagne 2011/12

Zinsen am Geldmarkt (EURIBOR).

deutlich mehr Zucker als im Vorjahr produziert. Deshalb wird es im Zuckerwirtschaftsjahr 2011/12 und wahrscheinlich auch

IT-Risiken

2012/13 zu einem Aufbau von Lagerbeständen kommen.

Axel Aumüller

Hartwig Fuchs

Mats Liljestam

Durch unberechtigte Zugriffe kann auf IT-Systemen erheblicher Schaden entstehen. Eine regelmäßige Überprüfung der Berech-

Für das Geschäftsjahr 2012/13 ist aus heutiger Sicht davon aus-

tigungen und ein umfassendes neues Berechtigungskonzept, das

zugehen, dass die Preise sich zunächst in etwa auf dem erreich-

mit der neuen SAP-Version eingeführt wird, haben die Risiken

ten hohen Niveau stabilisieren werden. Bei einer weiterhin ho-

hieraus begrenzt.

hen Volatilität der Preise nehmen die Risiken in den Folgejahren deutlich zu und Prognosen sind nur schwer zu treffen.

Technische Ausfälle des SAP-Systems oder lokaler Server könnten den Geschäftsbetrieb bei Nordzucker erheblich behindern oder

Aufgrund der guten Ernte des vergangenen Jahres kann für das

lahmlegen. Durch regelmäßige Datensicherung und Vorhalten

nun laufende Geschäftsjahr ein Umsatz über dem von 2011/12

von Ersatzsystemen sowie durch Notfallpläne für das Wiederan-

erwartet werden. Mittelfristig jedoch hängt die Umsatzentwick-

laufen der Systeme bereitet sich das Unternehmen auf solche

lung von der mit Unsicherheit behafteten Angebots- und Preis-

Störfälle vor. Die kontinuierlich durchgeführten internen Über­

entwicklung ab. Ziel ist es, die Verkaufsmengen in den nächsten

prüfungen der IT-Sicherheit in den Standorten bieten zusammen

Jahren nach der besonders guten Ernte 2011/12 zu stabilisieren

mit den zentralen Maßnahmen ein akzeptables Sicherheitsniveau.

und weiter zu steigern. Dazu soll das Importgeschäft schrittweise ausgebaut werden.

Nachtragsbericht

Bedeutend für das außergewöhnlich gute Ergebnis 2011/12 war

Aufgrund der im Preisberichterstattungssystem der EU angestie-

pagne, die trotz der Rekordmenge an Rüben, die verarbeitet

genen Durchschnittspreise auf über 700 Euro pro Tonne hat

wurde, kaum zusätzliche Belastungen brachte. Für die Folgejahre

die EU-Kommission am 12. April 2012 beschlossen, nochmals

erwarten wir wieder Kampagnen auf normalem Niveau.

zudem die sehr ertragreiche und reibungslose vergangene Kam-

250.000 Tonnen Nicht-Quotenzucker und 13.000 Tonnen Nicht-Quotenisoglukose für den europäischen Markt freizuge-

Das Anfang 2010 eingeführte Programm zur Steigerung der Effi-

ben. Für diese Mengen wurde die Zahlung einer reduzierten

zienz hat in den vergangenen beiden Jahren bereits zu deutli-

Überschussabgabe von 211 Euro pro Tonne Zucker festgelegt.

chen Kostenreduzierungen geführt. Durch konsequente Umset-

Dr. Michael Noth

Dr. Niels Pörksen


64

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

| 65

Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung Konzern-Gesamtergebnisrechnung Konzern-Kapitalflussrechnung

Konzernabschluss der Nordzucker AG Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung

Konzern-Kapitalflussrechnung

für die Zeit vom 1. März 2011 bis zum 29. Februar 2012 der Nordzucker AG, Braunschweig

für die Zeit vom 1. März 2011 bis zum 29. Februar 2012 der Nordzucker AG, Braunschweig

Umsatzerlöse

Erläuterung im Anhang

1.3.2011 - 29.02.2012 TEUR

1.3.2010 - 28.02.2011   TEUR

5

2.018.017

1.815.340

261.834

119.718

Erhöhung (i.V. Verminderung) des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen Andere aktivierte Eigenleistungen Gesamtleistung

1.816

3.132

2.281.667

1.698.754

Sonstige betriebliche Erträge

6

42.477

40.816

Materialaufwand

7

1.500.803

1.040.979

Personalaufwand

8

188.682

191.301

Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen

9

106.945 1.538

405

10

214.232

224.495

315.020

188.335

Zuschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen Sonstige betriebliche Aufwendungen Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) Zinsergebnis a) Zinsen und ähnliche Erträge

11

b) Zinsen und ähnliche Aufwendungen Beteiligungsergebnis a) Ergebnis der nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen

12

b) Übriges Beteiligungsergebnis Sonstiges Finanzergebnis a) Sonstige Finanzerträge

13

b) Sonstige Finanzaufwendungen Finanzergebnis Ergebnis vor Steuern Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Ergebnis Stilllegung/ Veräußerung von Betriebsteilen Konzern-Periodenergebnis Davon den Anteilseignern ohne beherrschenden Einfluss zustehendes Ergebnis Den Anteilseignern zuzurechnendes Konzernergebnis

14

3.806

94.865

2.992

38.472

50.099

-34.666

-47.107

76

-2.000

3.471

1.981

3.547

-19

12.342

19.978

9.955

31.326

2.387

-11.348

-28.732

-58.474

286.288

129.861

77.997

39.247

0

0

208.291

90.614

4.348

3.532

203.943

87.082

208.291

90.614

Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe

-1.484

32.232

Nettoergebnis aus der Absicherung von Cashflows

-2.587

4.830

Ertragsteuern Sonstiges Ergebnis nach Steuern Konzern-Gesamtergebnis nach Steuern Davon entfallen auf: Anteilseigner Anteilseigner ohne beherrschenden Einfluss

770

-1.605

-1.817

3.225

204.990

126.071

200.642

122.544

4.348

3.527

1.3.2010 - 28.2.2011

in Mio. EUR

in Mio. EUR

286,3

129,9

Zinsen und ähnliche Erträge

-3,8

-2,9

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

38,5

50,1

Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens

105,4

94,5

Zunahme/Abnahme der langfristigen Rückstellungen

4,8

-17,9

Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge

3,5

2,0

Ergebnis assoziierter Unternehmen

0,0

-2,0

-261,8

119,7

Zunahme/Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen

15,0

18,8

Ergebnis aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens

-1,8

-1,0

Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind

-96,9

21,6

Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind

215,7

-43,8

Bestandsveränderung fertige und unfertige Erzeugnisse

Erhaltene Zinsen im Geschäftsjahr

3,8

2,9

Gezahlte Zinsen im Geschäftsjahr

-23,8

-43,9

Gezahlte Steuern im Geschäftsjahr Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens

-63,1

-14,7

221,8

313,3

7,1

5,0

-56,4

-52,6

0,1

0,2

-7,6

-3,6

Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens

0,0

4,6

Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen

0,0

0,0

Einzahlungen aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten

0,9

84,1

Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen

Auszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Unternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten Cashflow aus Investitionstätigkeit Auszahlungen an Unternehmenseigner (Dividende) Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds

Konzern-Gesamtergebnisrechnung Konzern-Periodenergebnis

Ergebnis vor Steuern

1.3.2011 - 29.02.2012

-73,7

0,0

-129,6

37,7

-24,9

-1,4

88,3

140,6

-198,1

-554,1

-134,7

-414,9

-42,5

-63,9

Finanzmittelbestand am Anfang der Periode

50,3

113,9

Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds

-0,4

0,3

Finanzmittelbestand am Ende der Periode

7,4

50,3


66

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

| 67

Konzernbilanz

Konzernbilanz zum 29. Februar 2012 der Nordzucker AG, Braunschweig Aktiva

Erläuterung im Anhang

29.2.2012 TEUR

28.2.2011   TEUR

Langfristige Vermögenswerte

Passiva Eigenkapital

Erläuterung im Anhang

29.2.2012 TEUR

28.2.2011   TEUR

26

Anlagevermögen Immaterielle Vermögenswerte

15

174.066

179.897

Gezeichnetes Kapital

26.1

123.651

123.651

Sachanlagen

16

861.059

906.056

Kapitalrücklage

26.2

127.035

127.035

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

18

6.785

8.516

Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital

26.3

653.603

471.569

Kumuliertes übriges Eigenkapital

26.4

51.682

54.983

955.971

777.238

Finanzanlagen Nach der Equity-Methode bilanzierte Anteile an assoziierten Unternehmen und an Gemeinschaftsunternehmen

19.1

3.593

3.838

19.2

20.428

20.477

24.021

24.315

1.065.931

1.118.784

Sonstige Finanzanlagen

19

Finanzielle Vermögenswerte

23

7

32

Sonstige Vermögenswerte

24

1.369

1.530

1.376

1.562

14

11.883

5.383

1.079.190

1.125.729

Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte

20

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

44.451

40.836

Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen

43.373

17.981

810.414

533.205

898.238

592.022

Fertige Erzeugnisse und Waren

Forderungen und sonstige Vermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Fremde

21

Forderungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen Forderungen aus laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Finanzielle Vermögenswerte Sonstige Vermögenswerte

26.5

43.260

41.497

999.231

818.735

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

27

134.727

134.117

Sonstige Rückstellungen

28

23.415

19.218

Finanzverbindlichkeiten

29

88.473

275.892

Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen

31

5.500

5.500

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

32

1.181

1.447

Sonstige Verbindlichkeiten

33

20.985

23.763

Latente Steuern

14

153.917

160.015

428.198

619.952

Kurzfristige Rückstellungen, Verbindlichkeiten Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

27

5.281

5.277

Sonstige Rückstellungen

28

68.059

53.051

Finanzverbindlichkeiten

29

167.852

87.880

194.423

155.897

22

233

28

Verbindlichkeiten aus laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

14

60.000

27.444

14

5.084

39

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

30

455.122

215.187

23

13.185

21.061

Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen

31

11.498

12.313

61.971

35.730

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

32

15.900

87.457

274.896

212.755

Sonstige Verbindlichkeiten

33

24

Finanzmittel Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte

Anteile ohne beherrschenden Einfluss

Langfristige Rückstellungen, Verbindlichkeiten

Forderungen und sonstige Vermögenswerte

Latente Steuern

Auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital

25

7.406

50.289

1.180.540

855.066

1.867

826

1.182.407

855.892

2.261.597

1.981.621

Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten

34

50.456

54.325

834.168

542.934

0

0

2.261.597

1.981.621


68

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2011/12 der Nordzucker AG, Braunschweig

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung der Nordzucker AG, Braunschweig

Gezeichnetes Kapital

Stand 1.3.2010

ErwirtschafKapital- tetes Konzernrücklage eigenkapital

Auf die Gesellschafter des MutterKumuliertes unternehmens übriges entfallendes Eigenkapital Eigenkapital

Allgemeine Angaben Summe Eigenkapital

dem Zeitpunkt, an dem der Konzern die Beherrschung erlangt, vollkonsolidiert. Die Konsolidierung endet, sobald die Beherr-

der Regelungen des § 315a HGB nach den vom International

schung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht. Die

Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten und ver­

Abschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung

90.614

öffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS),

einheitlicher Rechnungslegungsmethoden für die gleiche Be-

wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, unter Be-

richtsperiode aufgestellt wie der Abschluss des Mutterunterneh-

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

123.651

127.035

384.294

19.521

654.501

89.498

743.999

87.082

3.532

Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d. h. ab

(Küchenstraße 9, 38100 Braunschweig) wurde in Anwendung

TEUR

0

1. Grundlagen Der Konzernabschluss zum 29. Februar 2012 der Nordzucker AG

TEUR

87.082

Nordzucker AG direkt oder indirekt die Möglichkeit zur Beherrschung der Finanz- und Geschäftspolitik dieser Gesellschaften hat.

Anteile ohne beherrschenden Einfluss

TEUR

Konzern-Periodenergebnis

| 69

Sonstiges Ergebnis

0

0

0

35.462

35.462

-5

35.457

Konzerngesamtergebnis nach Steuern

rücksichtigung der ergänzenden handelsrechtlichen Regelungen

mens. Alle konzerninternen Salden, Geschäftsvorfälle, unrealisier-

0

0

87.082

35.462

122.544

3.527

126.071

aufgestellt. Die Anforderungen der IFRS wurden vollständig erfüllt

te Gewinne und Verluste aus konzerninternen Transaktionen und

-1.367

und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen

Dividenden werden in voller Höhe eliminiert.

Ausschüttung

0

Sonstige Stand 28.2.2011 Stand 1.3.2011

193 123.651 123.651

127.035 127.035

Konzern-Periodenergebnis Sonstiges Ergebnis Konzerngesamtergebnis nach Steuern

0 0

0 0

Ausschüttung Sonstige Stand 29.2.2012

0

471.569

54.983

127.035

-1.367

193

-50.161

-49.968

777.238

41.497

818.735

471.569

54.983

777.238

41.497

818.735

203.943

0

203.943

4.348

208.291

0

-3.301

-3.301

0

-3.301

203.943

-3.301

200.642

4.348

204.990

-22.219

0

-22.219

-2.691

-24.910

311

106

416

955.972

43.260

999.231

311 123.651

0

653.604

51.682

entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Nordzucker AG und der einbezogenen Tochter-, assoziierten

Verluste eines Tochterunternehmens werden den Anteilen ohne

und Gemeinschaftsunternehmen (im Folgenden: „Nordzucker

beherrschenden Einfluss auch dann zugeordnet, wenn dies zu

Konzern“ oder „Konzern“).

einem negativen Saldo führt. Eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherr-

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich unter

schung wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert.

Anwendung des Anschaffungskostenprinzips. Hiervon ausgenommen sind die derivativen Finanzinstrumente und zur Veräußerung

Konsolidierungsgrundsätze vor dem 1. Januar 2010

verfügbaren finanziellen Vermögenswerte, die zum beizulegen-

Einzelne oben genannte Anforderungen wurden prospektiv

den Zeitwert bewertet wurden.

­angewandt. Nachfolgend aufgelistete Sachverhalte wurden auf Basis der bisherigen Konsolidierungsgrundsätze fortgeführt:

Einzelne Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz sind zur Verbesserung der Übersichtlichkeit der Darstellung

Der Erwerb von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss vor

zusammengefasst. Diese Posten werden im Anhang erläutert.

dem 1. Januar 2010 wurde nach der sogenannten Parent-Entity-­

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkosten-

Extension-Methode bilanziert. Dabei wird die Differenz zwischen

verfahren gegliedert.

dem Kaufpreis und dem Buchwert des anteiligen erworbenen Rein­vermögens als Geschäfts- oder Firmenwert erfasst.

Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Sofern nicht anderweitig angegeben, sind alle Beträge in Tausend Euro (TEUR)

Verluste wurden den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss so

angegeben.

lange zugeordnet, bis deren Saldo Null war. Die übersteigenden Verluste wurden dem Mutterunternehmen zugeordnet, außer in

Der Konzernabschluss wird vom Vorstand der Nordzucker AG am

Fällen, in denen die Anteile ohne beherrschenden Einfluss die

24. Mai 2012 durch Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.

Verpflichtung übernommen hatten, die Verluste auszugleichen. Die Zuordnung von vor dem 1. Januar 2010 entstandenen Verlusten zwischen den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss und

2. Konsolidierung

den Eigentümern des Mutterunternehmens wurde nicht revidiert.

2.1. Konsolidierungsgrundsätze

Bei einem Beherrschungsverlust bilanzierte der Konzern die verblei-

Konsolidierungsgrundsätze ab dem 1. Januar 2010

bende Beteiligung in Höhe des entsprechenden Anteils am Rein­

In den Konzernabschluss des Nordzucker Konzerns sind die in- und

vermögen zum Zeitpunkt des Beherrschungsverlusts. Der Buchwert

ausländischen Tochterunternehmen einbezogen, bei denen die

dieser Beteiligungen zum 1. Januar 2010 wurde nicht angepasst.


70

2.2. Unternehmenszusammenschlüsse und

| 71

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmen-

Bei sukzessiven Unternehmenszusammenschlüssen erfolgte eine

Die Aufstellung des Anteilsbesitzes wird bei dem Betreiber des

wert zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminde-

gesonderte Erfassung einzelner Erwerbsvorgänge. Ein zusätzlich

elektronischen Bundesanzeigers elektronisch eingereicht.

Unternehmenszusammenschlüsse ab dem 1. März 2010

rungsaufwendungen bewertet. Zum Zweck des jährlichen Wert-

erworbener Anteil wirkte sich nicht auf den Geschäfts- oder

Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung

minderungstests wird der im Rahmen eines Unternehmenszusam-

Firmenwert aus dem vorangegangenen Erwerbsvorgang aus.

Geschäfts- oder Firmenwert

Alle in den Konzernabschluss eingezogenen Gesellschaften haben als Abschlussstichtag den 29. Februar 2012.

der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines

menschlusses erworbene Geschäfts- oder Firmenwert ab dem

Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertra-

Erwerbszeitpunkt den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten

Wenn der Konzern ein Unternehmen erwarb, erfolgte eine

genen Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeit-

bzw. Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zu­

Neubeurteilung der durch das erworbene Unternehmen vom

Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen wer-

wert zum Erwerbszeitpunkt, und der Anteile ohne beherrschen-

geordnet, die von den Synergieeffekten aus dem Unternehmens-

Basisvertrag getrennt bilanzierten eingebetteten Derivate zum

den nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezo-

den Einfluss am erworbenen Unternehmen. Bei jedem Unter-

zusammenschluss profitieren. Dies gilt unabhängig davon, ob

Erwerbszeitpunkt nur dann, wenn der Unternehmenszusammen-

gen. Als assoziierte Unternehmen werden Unternehmen definiert,

nehmenszusammenschluss bewertet der Erwerber die Anteile

andere Vermögenswerte oder Schulden des Erwerbers diesen

schluss zu einer Änderung der Vertragsbedingungen führte,

bei denen der Nordzucker Konzern einen maßgeblichen Einfluss

ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen

zahlungsmittelgenerierenden Einheiten oder Gruppen von zah-

durch die es zu einer erheblichen Änderung der Zahlungsströme

auf die Finanz- und Geschäftspolitik ausüben kann. Gemein-

entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechen-

lungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet werden. Eine

kam, die sich ansonsten aus dem Vertrag ergeben hätten.

schaftsunternehmen liegen vor, wenn eine vertragliche Verein­

den Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des erworbe-

zahlungsmittelgenerierende Einheit oder eine Gruppe von zah-

nen Unternehmens. Im Rahmen des Unternehmenszusammen-

lungsmittelgenerierenden Einheiten, der der Geschäfts- oder

Eine bedingte Gegenleistung wurde nur dann erfasst, wenn der

chen Führung der wirtschaftlichen Tätigkeit dieses Unternehmens

schlusses angefallene Kosten werden als Aufwand erfasst und

Firmenwert zugeordnet wird, stellt die niedrigste Ebene inner-

Konzern eine gegenwärtige Verpflichtung hatte, wenn mehr für

besteht. Bei der Einbeziehung nach der Equity-Methode werden

als Verwaltungskosten ausgewiesen.

halb des Unternehmens dar, auf der der Geschäfts- oder Firmen-

einen Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen als

die IFRS-Abschlüsse dieser Unternehmen zugrunde gelegt. Ver-

wert für die interne Unternehmenssteuerung überwacht wird.

dagegen sprach und eine verlässliche Schätzung möglich war.

luste aus assoziierten Unternehmen, die den Beteiligungsbuch-

Nachträgliche Anpassungen der bedingten Gegenleistung

wert bzw. sonstige langfristige Forderungen aus der Finanzierung

wurden als Teil des Geschäfts- oder Firmenwerts ausgewiesen.

dieser Unternehmen übersteigen, werden nicht erfasst, sofern

Erwirbt der Konzern ein Unternehmen, beurteilt er die geeignete

barung zwischen den Partnerunternehmen zur gemeinschaftli-

Klassifizierung und Designation der finanziellen Vermögenswerte

In den Fällen, in denen der Geschäfts- oder Firmenwert einen

und übernommenen Schulden in Übereinstimmung mit den Ver-

Teil der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (Gruppe von zah-

tragsbedingungen, wirtschaftlichen Gegebenheiten und am Er-

lungsmittelgenerierenden Einheiten) darstellt und ein Teil des

2.3. Konsolidierungskreis

werbszeitpunkt vorherrschenden Bedingungen. Dies beinhaltet

Geschäftsbereichs dieser Einheit veräußert wird, wird der dem

Der Konsolidierungskreis des Nordzucker Konzerns ergibt sich

2.4. Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen

auch eine Trennung der in Basisverträgen eingebetteten Derivate.

veräußerten Geschäftsbereich zuzurechnende Geschäfts- oder

aus folgender Aufstellung:

Die Vermögenswerte und Schulden von Tochterunternehmen,

keine Nachschusspflicht besteht.

deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden zum

Firmenwert als Bestandteil des Buchwerts des Geschäftsbereichs Bei sukzessiven Unternehmenszusammenschlüssen wird der vom

bei der Ermittlung des Ergebnisses aus der Veräußerung des Ge-

Erwerber zuvor an dem erworbenen Unternehmen gehaltene

schäftsbereichs berücksichtigt. Der Wert des veräußerten Anteils

Eigenkapitalanteil zum beizulegenden Zeitwert am Erwerbszeit-

des Geschäfts- oder Firmenwerts wird auf der Grundlage der

punkt neu bestimmt und der daraus resultierende Gewinn oder

relativen Werte des veräußerten Geschäftsbereichs und dem Teil

Verlust erfolgswirksam erfasst.

der zurückbehaltenen zahlungsmittelgenerierenden Einheit ermittelt. Beim Verkauf einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird

Stichtagskurs umgerechnet. Posten der Gewinn- und Verlust-

Konsolidierungskreis

rechnung werden zum gewogenen Durchschnittskurs des 29.2.2012

Vollkonsolidierte Gesellschaften Inland Ausland

28.2.2011

Tochterunternehmen werden zum entsprechenden historischen 4

4

18

24

Die vereinbarte bedingte Gegenleistung wird zum Erwerbszeit-

die Differenz zwischen dem Verkaufspreis und dem Nettover­

punkt zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Nachträgliche Ände-

mögen zuzüglich der kumulierten Fremdwährungsdifferenzen

rungen des beizulegenden Zeitwerts einer bedingten Gegen­

und des nicht amortisierten Geschäfts- oder Firmenwerts erfolgs-

Inland

2

2

leistung, die einen Vermögenswert oder eine Schuld darstellt,

wirksam erfasst.

Ausland

2

1

Nach der Equity-Methode einbezogene Unternehmen

und Verlustrechnung oder im sonstigen Ergebnis erfasst. Eine be-

Unternehmenszusammenschlüsse vor dem 1. März 2010

dingte Gegenleistung, die als Eigenkapital eingestuft ist, wird

Nach der bisher angewandten Methode für die Bilanzierung von

nicht neu bewertet und ihre spätere Abgeltung wird im Eigen­

Unternehmenserwerben galten im Vergleich zu den oben be-

kapital bilanziert.

zeichneten Anforderungen folgende abweichende Grundsätze:

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird bei erstmaligem Ansatz zu

Unternehmenszusammenschlüsse wurden unter Anwendung der

resultierenden Währungsdifferenzen werden als Ausgleichs­ posten für Währungsumrechnung innerhalb des kumulierten übrigen Eigenkapitals bzw. der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter erfasst.

Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der über-

Erwerbsmethode bilanziert. Direkt dem Unternehmenserwerb

tragenen Gesamtgegenleistung und des Betrags des Anteils ohne

zuordenbare Transaktionskosten stellten einen Teil der Anschaf-

beherrschenden Einfluss über die erworbenen identifizierbaren

fungskosten dar. Der Anteil ohne beherrschenden Einfluss

Vermögenswerte und übernommenen Schulden des Konzerns

(früher als Minderheitsanteil bezeichnet) wurde zum entspre-

bemessen. Liegt diese Gegenleistung unter dem beizulegenden Zeitwert des Reinvermögens des erworbenen Tochterunterneh-

schlüsse haben sich im Verhältnis zum Euro wie folgt entwickelt:

Kurse Fremdwährungen für EUR 1

rechnung erfasst.

Kurs bei Entstehung umgerechnet. Die aus der Umrechnung

Die Kurse für die Umrechnung wesentlicher Fremdwährungsab-

werden in Übereinstimmung mit IAS 39 entweder in der Gewinn-

mens, wird der Unterschiedsbetrag in der Gewinn- und Verlust-

jeweiligen Jahres umgerechnet. Eigenkapitalkomponenten der

Durchschnittskurs

2011/12

2010/11

Stichtagskurs

29.02.2012

28.02.2011

4,18113

3,9909

4,12120

3,9647

Ungarische Forint (HUF)

283,62660

275,7080

288,7100

270,6600

Dänische Kronen (DKK)

7,44754

7,4495

7,43560

7,4562

Polnische Zloty (PLN)

Schwedische Kronen (SEK)

9,02575

9,3433

8,80880

8,8459

chenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des

Norwegische Kronen (NOK)

7,75952

7,9529

7,44050

7,7651

erworbenen Unternehmens bewertet.

Litauische Litas (LTL)

3,45280

3,4528

3,45280

3,4552


72

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

3. Erläuterung der Bilanzierungsund Bewertungsmethoden

| 73

Der Geschäfts- oder Firmenwert unterliegt keiner planmäßigen

Bei Vermögenswerten in Form von finance-leases, bei denen der

den Folgeperioden der Nutzungswert angestiegen ist. Die Zu-

Abschreibung (siehe auch oben Gliederungspunkt 2.2).

Eigentumsübergang auf Unternehmen des Konzerns am Ende

schreibung erfolgt dabei höchstens auf den Betrag, der sich ohne

des Miet- bzw. Leasingvertrages hinreichend sicher ist, erfolgt

die Erfassung der Wertminderung unter Berücksichtigung plan-

3.1. Ertrags- und Aufwandsrealisierung

Gewinne oder Verluste aus dem Abgang von immateriellen

die planmäßige Abschreibung über die wirtschaftliche Nutzungs-

mäßiger Abschreibungen ergeben hätte.

Die Erfassung von Umsatzerlösen erfolgt zum Zeitpunkt der

Gegenständen des Anlagevermögens werden in den sonstigen

dauer der Vermögenswerte.

Leistungserbringung, sofern die Höhe der Erlöse zuverlässig

betrieblichen Erträgen oder Aufwendungen ausgewiesen.

3.6. Investitionszuschüsse und -zulagen

ermittelbar ist und der wirtschaftliche Nutzen wahrscheinlich

Investitionszuschüsse und -zulagen der öffentlichen Hand, die

Ansprüche aus Investitionszuschüssen und -zulagen werden ab

zufließen wird. Die Umsatzerlöse werden um Erlösschmälerun-

3.3. Sachanlagen

für die Anschaffung bzw. Herstellung von Sachanlagen gewährt

dem Zeitpunkt bilanziert, zu dem der Nordzucker Konzern eine

gen gemindert.

Vermögenswerte des Sachanlagevermögens werden zu Anschaf-

werden, werden mit Bildung eines passiven Abgrenzungspostens

hinreichende Sicherheit hinsichtlich der Gewährung und der Er-

fungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert und planmäßig linear

innerhalb der sonstigen Verbindlichkeiten berücksichtigt. Der

füllung der mit der Gewährung verbundenen Bedingungen hat.

Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der

entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungs-

Abgrenzungsposten wird nachfolgend über die Nutzungsdauer

Für die Anschaffung von Vermögenswerten gewährte Zuschüsse

Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebniswirksam.

dauer abgeschrieben. Die Kosten selbst erstellter Sachanlagen

des bezuschussten Vermögenswertes erfolgswirksam aufgelöst.

bzw. Zulagen werden unter den Verbindlichkeiten ausgewiesen

umfassen alle Einzelkosten sowie alle Gemeinkosten, die im

und über die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögens-

Zinsen werden periodengerecht als Aufwand bzw. Ertrag erfasst.

Zusammenhang mit dem Herstellungsvorgang anfallen. Fremd-

3.4. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Zinsaufwendungen, die im Zusammenhang mit der Anschaffung

kapitalkosten werden aktiviert, sofern es sich bei den selbst

Immobilien, die der Nordzucker Konzern zur Vermietung an

und Herstellung bestimmter Vermögenswerte entstanden sind,

erstellten Sachanlagen um qualifizierende Vermögenswerte

Dritte bestimmt hat, werden entsprechend des in IAS 40

3.7. Emissionsrechte

werden im Konzern nur aktiviert, sofern es sich um qualifizierte

handelt. Gewinne oder Verluste aus dem Abgang von Gegen-

definierten Wahlrechtes zu fortgeführten Anschaffungs- bzw.

Unentgeltlich zugewendete Emissionsrechte werden durch den

Vermögenswerte handelt.

ständen des Anlagevermögens werden in den sonstigen be-

Herstellungskosten bilanziert. Diese Immobilien werden linear

Nordzucker Konzern nicht bilanziert. Der Nordzucker Konzern

trieblichen Erträgen oder Aufwendungen ausgewiesen.

über die wirtschaftliche Nutzungsdauer von 20 – 60 Jahren

bilanziert entsprechende Verpflichtungen dann zu Anschaf-

abgeschrieben.

fungskosten, wenn die im Nordzucker Konzern gehaltenen

Dividenden werden mit Entstehen des Rechtsanspruches ertragsGemietete oder geleaste Vermögenswerte, die im wirtschaftli-

wirksam vereinnahmt.

chen Eigentum von Unternehmen des Konzerns liegen (finance-

werte erfolgswirksam aufgelöst.

Emissionsrechte nicht ausreichen. 3.5. Wertminderung von immateriellen 3.8. Finanzinstrumente

3.2. Immaterielle Vermögenswerte

lease), werden mit dem Barwert der Miet- bzw. Leasingraten

Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte werden mit den

oder, sofern niedriger, mit dem Zeitwert des Miet- bzw. Leasing-

Der Konzern ermittelt an jedem Abschlussstichtag, ob Anhalts-

Die Bilanzierung der Finanzinstrumente des Nordzucker Konzerns

Kosten angesetzt, die in der Entwicklungsphase nach dem Zeit-

objektes im Anlagevermögen aktiviert und planmäßig linear

punkte für eine Wertminderung nicht-finanzieller Vermögens­

erfolgt nach IAS 39. Im Konzern werden alle Käufe oder Verkäufe

punkt der Feststellung der technologischen und wirtschaftlichen

abgeschrieben. Der Barwert der Zahlungsverpflichtungen aus

werte vorliegen. Liegen solche Anhaltspunkte vor oder ist eine

von finanziellen Vermögenswerten unabhängig von ihrer Kate-

Realisierbarkeit bis zur Fertigstellung entstanden sind. Die akti-

den künftigen Miet- und Leasingraten wird als Verbindlichkeit

jährliche Überprüfung eines Vermögenswerts auf Werthaltigkeit

gorisierung grundsätzlich bei Erwerb, d.h. zum Erfüllungstag,

vierten Herstellungskosten umfassen die direkt der Entwick-

passiviert.

erforderlich, nimmt der Konzern eine Schätzung des erzielbaren

bilanziert.

Vermögenswerten und Sachanlagen

Betrags des jeweiligen Vermögenswerts vor („Impairment-Test”).

lungsphase zurechenbaren Kosten. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen konzerneinheitlich über die folgenden Nutzungsdauern:

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungskosten angesetzt.

Sachanlagen Selbsterstellte und erworbene immaterielle Vermögenswerte, die

Nutzungsdauer in Jahren

eine bestimmbare Nutzungsdauer aufweisen, werden ab dem Zeitpunkt der Bereitstellung linear über die erwartete wirtschaft­

Gebäude

liche Nutzungsdauer wie folgt abgeschrieben:

Technische Anlagen und Maschinen

Gleisanlagen Fuhrpark

Immaterielle Vermögenswerte Nutzungsdauer

in Jahren

Entgeltlich erworbene Produktionsquoten ERP-Lizenzen Andere Software

20 –60 4 – 60 70 4– 15

Anhänger und Eisenbahnwaggons Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung

25 3–25

9 20 3–15

Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten Eine Wertminderung auf immaterielle Vermögenswerte und Sach-

werden bei ihrem erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden

anlagen wird vorgenommen, sofern aufgrund bestimmter Ereig-

Zeitwert bewertet. Die dem Erwerb direkt zurechenbaren Trans-

nisse der Buchwert der Vermögenswerte nicht mehr durch den

aktionskosten werden bei allen finanziellen Verbindlichkeiten, die

zu erwartenden Veräußerungserlös bzw. den diskontierten Netto-

in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert

Cashflow aus einer weiteren Nutzung gedeckt ist. Sofern eine

bewertet werden, ebenfalls angesetzt und über die Laufzeit

Ermittlung des erzielbaren Betrags für einzelne Vermögenswerte

amortisiert. Die in der Bilanz angesetzten beizulegenden Zeit­

nicht möglich ist, da die Cashflows abhängig sind von denen

werte entsprechen regelmäßig den Marktpreisen der Finanzinst-

anderer Vermögenswerte, erfolgt die Bestimmung des Cashflows

rumente. Sofern diese nicht unmittelbar durch Rückgriff auf einen

für die nächst höhere Gruppierung von Vermögenswerten (Be-

aktiven Markt verfügbar sind, erfolgt eine Bewertung auf Grund­

richtseinheit, zahlungsmittelgenerierende Einheit), für die ein

lage der Discounted-Cashflow-Methode (DCF-Methode), d.h. auf

derartiger Cashflow ermittelt werden kann. Die Zahlungsströme

Grundlage der erwarteten Zahlungsströme unter Anwendung der

der Berichtseinheiten werden mit einem Kapitalkostensatz, der

zum Bilanzstichtag gültigen Referenzzinssätze.

die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffektes und Die Angemessenheit der Nutzungsdauern wird regelmäßig über-

der spezifischen Risiken des Vermögenswerts widerspiegelt, dis-

Bei der Bilanzierung von Finanzinstrumenten ist gemäß IAS 39

prüft. Falls erforderlich, werden Anpassungen der Nutzungsdau-

kontiert. Eine Wertminderung wird vorgenommen, wenn der

eine Zuordnung zu den Bewertungskategorien „Kredite und

ern vorgenommen.

Barwert der Zahlungsströme kleiner ist als der Buchwert des

Forderungen (K&F)“, „zur Veräußerung verfügbar (Available for sale

Anlage- und Netto-Umlaufvermögens der Berichtseinheit.

– AFS)“, „bis zur Endfälligkeit gehalten (Held to maturity – HTM)“ sowie „zu Handelszwecken gehalten (Held for trading – HFT)“, „Fair

Die Angemessenheit der Nutzungsdauern wird regelmäßig

Der Abschreibungsbeginn wird grundsätzlich durch den Zeit-

überprüft. Falls erforderlich, werden Anpassungen der Nutzungs-

punkt der Versetzung in den betriebsbereiten Zustand bestimmt.

An jedem Berichtsstichtag wird geprüft, ob Anhaltspunkte dafür

Value Option (FVO)“ oder „finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zu

dauern vorgenommen.

Auf produktionsbezogene Sachanlagen, die nur in der Kampagne

vorliegen, dass ein Wertminderungsaufwand, der in Vorperioden

fortgeführten Anschaffungskosten (Financial liabilities measured at

genutzt werden, wird dabei die volle Jahresabschreibung ver-

erfasst worden ist, nicht länger besteht oder sich vermindert

amortised cost – FLAC)“ vorgesehen.

rechnet.

haben könnte. Zuschreibungen werden vorgenommen, sofern in


74

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

| 75

Von der Möglichkeit, finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle

Der Nordzucker Konzern unterzieht die in der Bilanz ausgewiese-

Die Ermittlung der Anschaffungskosten erfolgt auf der Grundlage

Ausfallrisiken werden durch angemessene Wertberichtigungen

Verbindlichkeiten bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirk­-

nen finanziellen Vermögenswerte der Kategorien „Kredite und

eines gewichteten Durchschnittswertes. Die Herstellungskosten

berücksichtigt, die aufgrund von Erfahrungswerten und individu-

sam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Ver-

Forderungen“, „zur Veräußerung verfügbar“ und „bis zur Endfällig­

umfassen alle der Leistungserstellung zurechenbaren Einzelkosten

ellen Risikoeinschätzungen ermittelt werden.

mögenswerte/Verbindlichkeiten (FVO) zu designieren, hat der

keit gehaltene Wertpapiere“ regelmäßig einer Prüfung hinsichtlich

sowie produktionsbezogene Gemeinkosten.

Nordzucker Konzern keinen Gebrauch gemacht.

des Vorliegens von Wertminderungen. Hierbei werden Erfah-

3.13. Finanzmittel

rungswerte und individuelle Risikoeinschätzungen zugrunde ge-

Die Bewertung der Vorräte zum Bilanzstichtag erfolgt zu Anschaf-

Die Finanzmittel umfassen Bankguthaben und Kassenbestände.

Finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten,

legt. Die Risikoeinschätzungen berücksichtigen dabei Kriterien

fungs- oder Herstellungskosten oder dem niedrigeren realisierba-

Die bilanzierten Buchwerte entsprechen den Zeitwerten.

die der Kategorie „zu Handelszwecken gehalten“ zuzuordnen

wie erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Emittenten oder

ren Nettoveräußerungswert. Der Nettoveräußerungswert stellt

sind, bewertet der Konzern zu beizulegenden Zeitwerten. Wert­

des Schuldners, Vertragsbruch, Zugeständnisse an den Schuldner

dabei den voraussichtlich erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der

änderungen werden ergebniswirksam erfasst.

infolge wirtschaftlicher oder rechtlicher Gründe im Zusammen-

bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten dar.

hang mit den finanziellen Schwierigkeiten des Kreditnehmers und

3.14. Pensionsrückstellungen Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit

Zum Zeitpunkt des Zugangs erfolgt für Finanzinstrumente der

eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner insolvent

Der Nettoveräußerungswert von unfertigen Erzeugnissen und

method) unter Berücksichtigung von zukünftigen Entgelt- und

Bewertungskategorie „zur Veräußerung verfügbar“ die Bewer-

werden könnte. Weitere Kriterien sind das Verschwinden eines

Leistungen wird retrograd aus dem Nettoveräußerungswert der

Rentenanpassungen errechnet. Die Bewertung der Pensionsver-

tung grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert. Das Ergebnis

aktiven Marktes für den fraglichen Vermögenswert oder beob-

fertigen Erzeugnisse und Leistungen unter Berücksichtigung der

pflichtungen erfolgt dabei auf Basis von Pensionsgutachten unter

aus der Folgebewertung zum beizulegenden Zeitwert wird unter

achtbare Daten, die auf eine messbare Verringerung der erwarte-

noch bis zur Fertigstellung anfallenden Kosten ermittelt.

Einbeziehung der zur Deckung dieser Verpflichtungen bestehen-

Berücksichtigung steuerlicher Aspekte erfolgsneutral im kumulier-

ten künftigen Cashflows aus einer Gruppe von finanziellen Ver-

ten übrigen Eigenkapital erfasst. Bei einer Veräußerung des finan-

mögenswerten seit deren erstmaligem Ansatz hinweisen.

ziellen Vermögenswerts wird das im Eigenkapital bilanzierte

den Vermögenswerte (Planvermögen). Der Barwert der leistungsHalbfabrikate aus den Fertigungsprozessen werden mit den je-

orientierten Verpflichtung wird durch Diskontierung der geschätz-

weiligen Vollkosten-Ansätzen bewertet, wobei die anteiligen

ten künftigen Zahlungsmittelabflüsse bestimmt. Der Rechnungs-

kumulierte Bewertungsergebnis aufgelöst und das realisierte Er-

Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten sind der Textziffer 36

Gemeinkosten anhand der Produktionsmengen und der Ferti-

zins orientiert sich hierbei an hoch qualitativen Unternehmens-

gebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Im Falle einer

zu entnehmen.

gungstiefe zugeordnet werden. Liegen die Ansätze für fertige

anleihen, die in Hinblick auf die Währung und die Laufzeit den

Erzeugnisse und Waren am Abschlussstichtag über den entspre-

zugrunde liegenden Pensionsverpflichtungen entsprechen.

Wertminderung wird die sogenannte Neubewertungsrücklage um den Wertminderungsbetrag korrigiert und der entsprechende

3.9. Finanzanlagen und Wertpapiere

chenden Marktwerten, so werden die Bestände auf den zu erwar-

Betrag in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

Sonstige Finanzanlagen und Wertpapiere werden gemäß IAS

tenden Erlös abgewertet.

39 je nach Art und Zweck des finanziellen Vermögenswertes

Übersteigen die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste, die aus der Veränderung der versicherungsmathemati-

Sofern kein Zeitwert für Finanzinstrumente zu ermitteln ist oder

kategorisiert und entweder der Kategorie „zur Veräußerung

Der unter den fertigen Erzeugnissen ausgewiesene Zuckerbe-

sich die Zeitwerte nicht über geeignete Bewertungsmethoden

verfügbar“ oder der Kategorie „bis zur Endfälligkeit gehalten“

stand aus eigener Produktion ist zu Herstellungskosten angesetzt,

Pensionsverpflichtungen bzw. Planvermögen zum Beginn des

ableiten lassen, erfolgt die Bilanzierung zu fortgeführten Anschaf-

zugeordnet.

sofern nicht im Hinblick auf die Verwertungsmöglichkeit ein nied-

Geschäftsjahres, erfolgt eine ergebniswirksame Erfassung des die

rigerer Ansatz in Form des Nettoveräußerungswertes anzusetzen

10 %-Grenze übersteigenden Betrages über die Restdienstdauer der anspruchsberechtigten Mitarbeiter (Korridormethode).

fungskosten. Für flüssige Mittel und andere kurzfristige originäre Finanzinstrumente entsprechen die Zeitwerte den zu den jewei­

3.10. Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte

ist. Bei der Ermittlung der Herstellungskosten werden neben den

ligen Stichtagen bilanzierten Buchwerten.

Langfristige Vermögenswerte werden unter den zur Veräuße-

Fertigungskosten auch die dem Fertigungsbereich zurechenbaren

schen Parameter resultieren, 10 % des höheren Betrages von

rung bestimmten Vermögenswerten ausgewiesen, sofern eine

Gemeinkostenanteile sowie verbrauchsbedingte lineare Abschrei-

Dienstzeitaufwand und realisierte versicherungsmathematische

Vermögenswerte, die bis zur Endfälligkeit gehalten werden sol-

Veräußerung des Vermögenswertes innerhalb der nächsten 12

bungen einbezogen. Des Weiteren enthalten die Herstellungs-

Gewinne und Verluste werden im Personalaufwand erfasst. Der

len, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berück-

Monate als sehr wahrscheinlich angesehen wird. Eine entspre-

kosten des Quotenzuckers den Fabrikanteil der Produktionsab­

in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil sowie die

sichtigung der Effektivzinsmethode bilanziert. Eine Wertminde-

chende Klassifizierung erfolgt nur dann, wenn der Vermögens-

gabe in Höhe von 6,00 Euro je Tonne.

erwarteten Erträge aus dem Planvermögen werden als Bestandteil

rung wird auf derartige Vermögenswerte erfasst, sofern der

wert in einem veräußerungsbereiten Zustand ist und mit der

erzielbare Betrag bei Anwendung des ursprünglich bestimmten

Vermarktung der Objekte begonnen wurde. Zur Veräußerung

Fremdkapitalzinsen werden in die Herstellungskosten nicht mit

Effektivzinses unter den Buchwert gesunken ist.

bestimmte Vermögenswerte werden mit den fortgeführten

einbezogen, da die Erzeugnisse des Konzerns nicht als qualifizie-

3.15. Sonstige Rückstellungen

Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder dem niedrigeren

rende Vermögenswerte einzustufen sind.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren

des Finanzergebnisses ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr wurden keine Umwidmungen finanzieller Ver-

Zeitwert abzüglich der erwarteten Veräußerungskosten bilan-

mögenswerte aus der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ in

ziert. Ab dem Zeitpunkt der Klassifizierung der zur Veräußerung

Bei Wegfall der Gründe, die zu einer Wertminderung der Vorräte

genüber Dritten, deren Erfüllung wahrscheinlich ist und deren

die Kategorie „bis zur Endfälligkeit gehalten“ vorgenommen. Eben-

bestimmten Vermögenswerte werden keine planmäßigen Ab-

geführt haben, wird eine entsprechende Wertaufholung vorge-

Höhe zuverlässig eingeschätzt werden kann. Die Rückstellungen

so wurde bei keinen Finanzinstrumenten der Kategorie „zur Ver­

schreibungen mehr vorgenommen. Falls nach Ablauf des Zwölf-

nommen.

werden entsprechend IAS 37 mit dem erwarteten Erfüllungsbe-

äußerung verfügbar“, bewertet zum beizulegenden Zeitwert, auf

monatszeitraums keine Veräußerung erfolgt, werden die be­tref­

eine Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten umgestellt.

fenden Vermögenswerte in die entsprechenden Bilanzpositionen

3.12. Forderungen und sonstige Vermögenswerte

Grundlage entsprechender Marktzinssätze mit ihrem auf den

Keine Relevanz für den Nordzucker Konzern besitzen ebenfalls

umgegliedert und die erforderlichen planmäßigen Abschreibun-

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige

Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag bilanziert.

Neueinstufungen, die einer umgekehrten Logik folgen.

gen nachgeholt.

Vermögenswerte werden bei Ersterfassung mit ihren Zeitwerten zuzüglich Transaktionskosten angesetzt. Die Folgebewertung

Rückstellungen für Restrukturierungen werden nur angesetzt,

Darüber hinaus kam es im Nordzucker Konzern weder im Be-

3.11. Vorräte

erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Für kurzfristige

sofern zum Bilanzstichtag eine hinreichende Konkretisierung der

richtszeitraum noch im Vorjahr zu Abgängen finanzieller Ver­

Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten an­

finanzielle Vermögenswerte der Kategorie „Kredite und Forderun­

beabsichtigten Maßnahmen erfolgt ist und diese Maßnahmen

mögens­werte, die nicht zu deren Ausbuchung geführt hätten.

gesetzt.

gen“ entspricht der Marktwert näherungsweise dem Buchwert.

kommuniziert worden sind.

rechtlichen und faktischen Verpflichtungen des Konzerns ge-

trag angesetzt. Langfristige Rückstellungen werden auf der


76

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

3.16. Verbindlichkeiten

genläufige Entwicklung von Zahlungsströmen im Fall von Cash­

Verbindlichkeiten werden bei Ersterfassung mit ihrem Zeitwert

flow Hedges bezüglich des gesicherten Grundgeschäfts.

4. Neu herausgegebene Rechnungslegungsvorschriften des IASB

| 77

wert der getilgten finanziellen Verbindlichkeit und dem beizulegenden Zeitwert der begebenen Eigenkapitalinstrumente wird direkt im Periodenergebnis erfasst.

unter Berücksichtigung von Transaktionskosten sowie Agien und Disagien angesetzt. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführ-

Zeitwertänderungen bei Derivaten, die zur Absicherung künftiger

Der vorliegende Abschluss für das Geschäftsjahr 2011/12 wurde

ten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsme-

Zahlungsströme dienen (Cashflow Hedges) und als effektiv gelten,

auf Basis einheitlicher Anwendung und in Übereinstimmung mit

Verbesserungen zu IFRS 2010: Der IASB veröffentlichte am 19.

thode.

werden erfolgsneutral unter Berücksichtigung der steuerlichen

allen zum Bilanzstichtag 29. Februar 2012 anzuwendenden Inter­

Februar 2011 diese Verbesserungen als Sammelstandard zur

Wirkungen im kumulierten übrigen Eigenkapital ausgewiesen.

national Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Euro-

Änderung verschiedener IFRS. Die Änderungen sind erstmals im

3.17. Latente Steuern

Die im kumulierten übrigen Eigenkapital ausgewiesenen Beträge

päischen Union anzuwenden sind, erstellt. Bereits veröffentlich-

Geschäftsjahr 2011/12 anzuwenden. Im Einzelnen betreffen sie:

Latente Steuern werden zur Berücksichtigung zukünftiger

werden ausgebucht, sofern das Grundgeschäft bilanziell erfasst

te Standards sowie Interpretationen des International Financial

steuerlicher Folgen von temporären Differenzen zwischen den

bzw. erfolgswirksam geworden ist.

Reporting Interpretations Committee (IFRIC), deren Anwendung

IFRS 1 Erstmalige Anwendung der IFRS

für das Berichtsjahr noch nicht verbindlich ist, werden von

IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse

Nordzucker nicht angewendet.

IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben

IAS 1 Darstellung des Abschlusses

steuerlichen Bemessungsgrundlagen der Vermögenswerte und Schulden und deren Wertansätzen im IFRS-Abschluss sowie auf

Derivate, die ungeachtet ihrer wirtschaftlichen Sicherungswirkung

Verlustvorträge gebildet. Die Bemessung der latenten Steuern

die Kriterien des IAS 39 für eine Bilanzierung als Sicherungsgeschäft

erfolgt dabei auf Grundlage der vom Gesetzgeber zum Ende

nicht erfüllen, werden als „zu Handelszwecken gehalten“ eingestuft

Die angewandten Rechnungslegungsmethoden entsprechen

IAS 27 Konzern- und Einzelabschlüsse

des jeweiligen Geschäftsjahres erlassenen Regelungen für die

und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

grundsätzlich den im Vorjahr angewandten Methoden, mit Aus-

IAS 34 Zwischenberichterstattung

nahme der nachfolgend aufgeführten neuen und überarbeiteten

IFRIC 13 Kundenbindungsprogramme

Geschäftsjahre, in denen sich die Differenzen ausgleichen bzw. die Verlustvorträge wahrscheinlich genutzt werden. Aktive

Beim Abschluss von Sicherungsgeschäften klassifiziert der

latente Steuern auf Verlustvorträge werden nur dann angesetzt,

Nordzucker Konzern Zinsderivate im Rahmen der Bilanzierung

sofern ihre Realisierbarkeit in näherer Zukunft hinreichend gesi-

von Sicherungsbeziehungen ausschließlich als Cashflow Hedges.

chert erscheint.

Weiterhin setzt der Konzern nicht ausschließlich designierte Derivate zur Absicherung von Währungs- und Marktrisiken ein.

Aktive und passive latente Steuern werden saldiert, sofern die

Standards und Interpretationen. Aus der Anwendung der in diesem Abschnitt dargestellten neuen 4.1. Verbindliche Anwendung von neuen und geänderten Standards im Berichtsjahr:

und geänderten Standards haben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertrags-

Änderung von IAS 24 – Angaben über Beziehungen zu nahe ste-

lage des Konzerns ergeben, weil entsprechende Sachverhalte

henden Unternehmen und Personen: Der überarbeitete Standard

nicht vorliegen.

3.19. Transaktionen in Fremdwährung

IAS 24 wurde im November 2009 veröffentlicht und war erstmals

Einkäufe und Verkäufe in Fremdwährungen werden mit dem

im Geschäftsjahr 2011/12 anzuwenden. Damit werden zum

zum Zeitpunkt der Transaktion geltenden Tageskurs umgerech-

einen die Definition der nahe stehenden Unternehmen und Per-

net. Vermögenswerte und Schulden in Fremdwährung werden

sonen geändert und zum anderen staatlich kontrollierte Unter-

Der Nordzucker Konzern ist aufgrund seiner Geschäftstätigkeit

mit dem Wechselkurs zum Bilanzstichtag in die funktionale Wäh-

nehmen von der Angabepflicht über Geschäftsvorfälle mit dem

Folgende neue und geänderte Standards und Interpretationen,

Risiken ausgesetzt, die aus Zinsänderungen, Wechselkursände-

rung umgerechnet. Die aus diesen Umrechnungen entstande-

Staat und anderen von diesem Staat kontrollierten Unternehmen

deren EU-Endorsement bereits erfolgt ist, deren Anwendung

rungen und anderen Marktrisiken resultieren. Als Instrument zur

nen Fremdwährungsgewinne und -verluste werden ergebnis-

befreit. Der Standard sieht retrospektive Anwendung vor.

aber noch nicht verbindlich war, wurden im Berichtsjahr nicht

Steuerung der genannten Risiken kommen derivative Finanz­

wirksam erfasst.

Voraussetzungen hierfür erfüllt sind. 3.18. Derivative Finanzinstrumente und die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen

instrumente zum Einsatz.

4.2. IFRS, deren EU-Endorsement zum 29. Februar 2012 erfolgt ist, deren Anwendung im Berichtsjahr aber noch nicht verbindlich war:

angewandt: Änderung von IFRIC 14 – Vorauszahlungen aus Mindestdotie-

3.20. Verwendung von Schätzungen

rungsverpflichtungen: Die Änderung von IFRIC 14 wurde im

Änderung von IFRS 7 – Angaben über die Übertragung von finanzi­

Die Bilanzierung der derivativen Finanzinstrumente erfolgt dabei

Die Aufstellung des IFRS-Konzernabschlusses erfordert Schätzun-

November 2009 veröffentlicht und ist erstmals im Geschäftsjahr

ellen Vermögenswerten: Die Änderung von IFRS 7 wurde im

grundsätzlich zu Zeitwerten. Der Zeitwert der Derivate kann so-

gen und Annahmen, die Einfluss auf den Ausweis von Vermögens-

2011/12 anzuwenden. Die Anwendung der im Juli 2007 veröf-

Oktober 2010 veröffentlicht und ist erstmals im Geschäftsjahr

wohl positiv als auch negativ sein. Sofern kein Marktwert vorliegt,

werten und Schulden, die Angabe von Eventualverbindlichkei-

fentlichten Interpretation IFRIC 14, mit der eine Begrenzung eines

anzuwenden, das am oder nach dem 1. Juli 2011 beginnt. Die

wird der Zeitwert anhand von Barwert- und Optionspreismodellen

ten zum Bilanzstichtag sowie den Ausweis von Erträgen und

sich ergebenen Vermögenswerts aus einem leistungsorientierten

Änderung bestimmt umfangreiche neue qualitative und quantita-

errechnet. Als Eingangsparameter für diese Modelle werden die

Aufwendungen haben. Wesentliche Schätzungen und Annah-

Plan auf seinen erzielbaren Betrag erreicht werden sollte, hatte für

tive Angaben über übertragene finanzielle Vermögenswerte, die

am Bilanzstichtag beobachteten relevanten Marktpreise und Zins-

men sind insbesondere hinsichtlich der Festlegung der konzern­

Unternehmen in bestimmten Ländern einige nicht beabsichtigte

nicht ausgebucht wurden, und über das zum Berichtsstichtag

sätze verwendet, die von anerkannten Quellen bezogen werden.

einheitlichen Abschreibungsdauern, der Wertberichtigungssätze

Konsequenzen. Die erfolgte Änderung soll es den Unternehmen

bestehende anhaltende Engagement bei übertragenen finanziel-

auf Forderungen, der versicherungsmathematischen Parameter

ermöglichen, einen Vermögenswert für Vorauszahlungen auf

len Vermögenswerten.

Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte derivativer Finanz-

bei der Bewertung der Pensionsrückstellungen getroffen wor-

Mindestdotierungsverpflichtungen zu erfassen.

instrumente werden erfolgsneutral im Eigenkapital (bei Cashflow

den. Hinsichtlich der Realisierbarkeit der aktiven latenten Steu-

Hedges) bzw. erfolgswirksam (bei Fair Value Hedges) erfasst, so-

ern sind vor allem Schätzungen bezüglich zukünftig erzielbarer

IFRIC 19 – Ablösung finanzieller Verbindlichkeiten mit Eigenkapi-

Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und

fern sie in effektive Sicherungsbeziehungen (sog. Hedge Accoun­

steuerlicher Gewinne zu treffen. Weitere signifikante Schätzun-

tal-instrumenten: Die IFRIC Interpretation 19 wurde im November

Ertragslage des Konzerns ergeben, weil entsprechende Sachver-

ting) eingebunden sind. Die Vorschriften des Hedge Accounting

gen wurden bei der Durchführung des Werthaltig­keitstestes

2009 veröffentlicht und ist erstmals im Geschäftsjahr 2011/12 an-

halte nicht vorliegen.

bezwecken eine weitestgehend kompensierende Erfassung von

nach IAS 36 im Hinblick auf die Bestimmung der Cashflows im

zuwenden. Diese Interpretation stellt klar, dass bei einer Bege-

Wertänderungen der Sicherungsinstrumente und der abgesicher-

Prognosezeitraum sowie der Auswahl eines adäquaten Kapitali-

bung von Eigenkapitalinstrumenten an Gläubiger zwecks Tilgung

4.3. IFRS, deren EU-Endorsement noch ausstehend ist:

ten Grundgeschäfte. Neben der Dokumentation der Sicherungs-

sierungszinssatzes getätigt. Die sich tatsächlich ergebenden Be-

einer finanziellen Verbindlichkeit das Eigenkapitalinstrument als

Folgende neue und geänderte Standards und Interpretationen,

beziehung verlangt IAS 39 für die Anwendung der Regelungen

träge können von den Beträgen, die sich aus Schätzungen und

Gegenleistung für die Tilgung der Verbindlichkeit zu behandeln

deren EU-Endorsement noch ausstehend ist, wurden nicht vor-

des Hedge Accounting den Nachweis eines effektiven Sicherungs-

Annahmen ergeben, abweichen. Bezüglich der Buchwerte der

ist. Die Eigenkapitalinstrumente werden entweder zu ihrem bei-

zeitig angewandt:

zusammenhangs. Die Effektivität eines Sicherungszusammen-

von wesentlichen Schätzungen betroffenen Bilanzpositionen

zulegenden Zeitwert oder mit dem beizulegenden Zeitwert der

hangs ergibt sich aus einer gegenläufigen Entwicklung von Zeit-

wird auf die entsprechenden Erläuterungen zur Konzernbilanz

getilgten Verbindlichkeit bewertet, je nachdem, was verlässlicher

IFRS 9 Finanzinstrumente: Klassifizierung und Bewertung: Der

wertänderungen im Fall von Fair Value Hedges oder über die ge-

verwiesen.

ermittelt werden kann. Jegliche Differenz zwischen dem Buch-

erste Teil der Phase I bei der Vorbereitung des IFRS 9 Finanzinstru­

Aus einer vorzeitigen Anwendung hätten sich keine wesentlichen


78

| 79

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Erläuterungen zur Konzern-Gewinnund Verlustrechnung

mente wurde im November 2009 veröffentlicht. Der Standard be-

IFRS 12 Angaben über Beteiligungen an anderen Unternehmen:

reichen von grundlegenden Änderungen, bspw. betreffend der

inhaltet Neuregelungen zur Klassifizierung und Bewertung von

IFRS 12 wurde im Mai 2011 veröffentlicht und ist erstmals im Ge-

Ermittlung von erwarteten Erträgen aus dem Planvermögen und

finanziellen Vermögenswerten. Hiernach sind Schuldinstrumente

schäftsjahr anzuwenden, das am oder nach dem 1. Januar 2013

der Aufhebung der Korridormethode, welche der Verteilung

abhängig von ihren jeweiligen Charakteristika und unter Berück-

beginnt. Der Standard regelt einheitlich die Angabepflichten für

bzw. der Glättung von aus den Pensionsverpflichtungen resultie-

sichtigung des Geschäftsmodells entweder zu fortgeführten An-

den Bereich der Konzernrechnungslegung und konsolidiert die

renden Volatilität im Zeitablauf diente, bis zu bloßen Klarstellungen und Umformulierungen.

Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen: Umsatzerlöse

schaffungskosten oder erfolgswirksam zum beizulegenden Zeit-

Angaben für Tochterunternehmen, die bislang in IAS 27 geregelt

wert zu bilanzieren. Eigenkapitalinstrumente sind immer zum

waren, die Angaben für gemeinschaftlich geführte und assoziierte

beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Wertschwankungen von

Unternehmen, welche sich bislang in IAS 31 bzw. IAS 28 befan-

Nordzucker macht bisher von der Korridormethode im Rahmen

Eigenkapitalinstrumenten dürfen aber aufgrund des eingeräum-

den, sowie für strukturierte Unternehmen.

der Bilanzierung der Pensionsrückstellungen Gebrauch. Durch

ten instrumentenspezifischen Wahlrechts, welches im Zeitpunkt

den Wegfall dieser Bilanzierungs- möglichkeit erfolgt zukünftig

des Zugangs des Finanzinstruments ausübbar ist, im sonstigen

IFRS 13 Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts: IFRS 13 wurde

ein Ausweis der Pensionsverpflichtung zum Anwartschaftsbarwert

Ergebnis erfasst werden. In diesem Fall würden für Eigenkapital­

im Mai 2011 veröffentlicht und ist erstmals im Geschäftsjahr an­

saldiert mit dem Planvermögen zum Ende des Geschäftsjahres.

instrumente nur bestimmte Dividendenerträge erfolgswirksam er-

zuwenden, das am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnt. Der

fasst. Eine Ausnahme bilden finanzielle Vermögenswerte, die zu

Standard legt Richtlinien für die Ermittlung des beizulegenden

IAS 27 Einzelabschlüsse (überarbeitet 2011): Der überarbeitete

Handelszwecken gehalten werden und die zwingend erfolgswirk-

Zeitwerts fest und definiert umfassende quantitative und qualitati-

Standard IAS 27 wurde im Mai 2011 veröffentlicht und ist erst-

sam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind. Der IASB hat

ve Angaben über die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert.

mals im Geschäftsjahr anzuwenden, das am oder nach dem 1.

im Oktober 2010 den zweiten Teil der Phase I des Projekts abge-

Nicht zum Regelungsbereich des Standards gehört dagegen die

Januar 2013 beginnt. Mit der Verabschiedung von IFRS 10 und

schlossen. Der Standard wurde damit um die Vorgaben zu finan-

Frage, wann Vermögenswerte und Schulden zum beizulegenden

IFRS 12 beschränkt sich der Anwendungsbereich von IAS 27 allein

ziellen Verbindlichkeiten ergänzt und sieht vor, die bestehenden

Zeitwert bewertet werden müssen oder können. IFRS 13 definiert

auf die Bilanzierung von Tochterunternehmen, gemeinschaftlich

Klassifizierungs- und Bewertungsvorschriften für finanzielle Ver-

den beizulegenden Zeitwert als den Preis, den eine Partei in einer

geführten und assoziierten Unternehmen in separaten Einzelab-

bindlichkeiten mit folgenden Ausnahmen beizubehalten: Auswir-

regulären Transaktion zwischen Marktteilnehmern am Bewer-

schlüssen eines Unternehmens.

kungen aus der Änderung des eigenen Kreditrisikos bei finanziel-

tungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts erhalten

len Verbindlichkeiten, die als erfolgswirksam zum beizulegenden

oder für die Übertragung einer Verbindlichkeit zahlen würde.

Zeitwert bewertet klassifiziert wurden, müssen erfolgsneutral er-

TEUR

Zuckerumsatz aus eigener Produktion

625.830

532.376 1.815.340

Zentraleuropa

940.840

864.896

Nordeuropa

800.762

715.086

Osteuropa

276.415

235.358

2.018.017

1.815.340

Regionen

von Handelswaren, Bioethanol und weitere Produkte, wie z.B. ­Futtermittel.

IAS 28 wurde im Mai 2011 veröffentlicht und ist erstmals im Geschäftsjahr anzuwenden, das am oder nach dem 1. Januar 2013

setzt werden. IFRS 9 ist erstmals im Geschäftsjahr anzuwenden,

veröffentlicht und ist erstmals im Geschäftsjahr anzuwenden, das

beginnt. Mit der Verabschiedung von IFRS 11 und IFRS 12 wurde

das am oder nach dem 1. Januar 2015 beginnt.

am oder nach dem 1. Juli 2012 beginnt. Die Änderung des IAS 1

der Regelungsbereich von IAS 28 – neben den assoziierten Un-

betrifft die Darstellung der Bestandteile des sonstigen Ergebnis-

ternehmen – auch auf die Anwendung der Equity-Methode auf

IFRS 10 Konzernabschlüsse: IFRS 10 wurde im Mai 2011 veröf-

ses. Dabei sind Bestandteile, für die künftig eine erfolgswirksame

Gemeinschaftsunternehmen ausgeweitet.

fentlicht und ist erstmals im Geschäftsjahr anzuwenden, das am

Umgliederung vorgesehen ist (sog. Recycling), gesondert von

oder nach dem 1. Januar 2013 beginnt. Der neue Standard er-

Bestandteilen, die im Eigenkapital verbleiben, darzustellen.

6. Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge gliedern sich wie folgt: Sonstige betriebliche Erträge

Änderung von IAS 32 und IFRS 7 – Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Schulden: Die Änderung von

TEUR

zelabschlüsse zur Konzernrechnungslegung und die Interpretation

Änderung von IAS 12 – Latente Steuern: Realisierung zugrunde

IAS 32 und IFRS 7 wurde im Dezember 2011 veröffentlicht und ist

Erträge aus Anlagenabgängen

SIC-12 Konsolidierung – Zweckgesellschaften. IFRS 10 begründet ein

liegender Vermögenswerte: Die Änderung von IAS 12 wurde im

erstmals im Geschäftsjahr anzuwenden, das am oder nach dem

einheitliches Beherrschungskonzept, welches auf alle Unterneh-

Dezember 2010 veröffentlicht und ist erstmals im Geschäftsjahr

1. Januar 2013 beginnt. Mit der Änderung sollen bestehende In-

Auflösungen Wertberichtigungen auf Forderungen

men einschließlich der Zweckgesellschaften Anwendung findet.

anzuwenden, das am oder nach dem 1. Januar 2012 beginnt. Mit

konsistenzen über eine Ergänzung der Anwendungsleitlinien be-

der Änderung des IAS 12 wird eine Vereinfachungsregelung ein-

seitigt werden. Die bestehenden grundlegenden Bestimmungen

IFRS 11 Gemeinschaftliche Vereinbarungen: IFRS 11 wurde im

geführt. Demnach wird (widerlegbar) vermutet, dass für die Be-

zur Saldierung von Finanzinstrumenten werden jedoch beibehal-

Mai 2011 veröffentlicht und ist erstmals im Geschäftsjahr anzu-

messung der latenten Steuern bei Immobilien, die zum beizule-

ten. Mit der Änderung werden darüber hinaus ergänzende Anga-

wenden, das am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnt. Der

genden Zeitwert bewertet werden, grundsätzlich eine Realisie-

ben definiert.

Standard ersetzt den IAS 31 Anteile an Gemeinschaftsunternehmen

rung des Buchwerts durch Veräußerung ausschlaggebend ist. Bei

und die Interpretation SIC-13 Gemeinschaftlich geführte Unterneh­

den nicht-abnutzbaren Sachanlagen, die nach dem Neubewer-

Bis auf die zum überarbeiteten IAS 19 dargestellten Auswirkungen

men – Nicht monetäre Einlagen durch Partnerunternehmen. Mit IFRS

tungsmodell bewertet werden, soll stets von einer Veräußerung

werden keine weiteren wesentlichen Auswirkungen auf die Dar-

11 wird das bisherige Wahlrecht zur Anwendung der Quotenkon-

ausgegangen werden.

stellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns aus einer Anwendung der in diesem Abschnitt dargestellten Än-

IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer (überarbeitet 2011): Der überarbeitete Standard IAS 19 wurde im Juni 2011 veröffentlicht und ist erstmals im Geschäftsjahr anzuwenden, das am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnt. Die vorgenommenen Anpassungen

1.282.964

unternehmen (überarbeitet 2011): Der überarbeitete Standard gen Ergebnisses: Die Änderung von IAS 1 wurde im Juni 2011

schluss einbezogen.

1.392.187

Die übrigen Umsatzerlöse beinhalten unter anderem Verkäufe

Änderung von IAS 1 – Darstellung von Bestandteilen des sonsti-

Unternehmen werden künftig allein At-Equity in den Konzernab-

1.3.2010 -28.2.2011

IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschafts-

pitalinstrumente dürfen nicht mehr zu Anschaffungskosten ange-

solidierung bei Gemeinschaftsunternehmen aufgehoben. Diese

1.3.2011 -29.2.2012

2.018.017

Übrige

fasst und derivative Verbindlichkeiten auf nicht notierte Eigenka-

setzt die Bestimmungen des bisherigen IAS 27 Konzern- und Ein­

5. Umsatzerlöse

derungen erwartet.

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen

1.3.2011 -29.2.2012

1.3.2010 -28.2.2011

3.806

1.043

2

467

13.597

7.062

Versicherungs- und sonstige Schadensersatzleistungen

3.455

8.173

Erträge aus der Auflösung von Investitionszulagen, -zuschüssen und sonstigen Förderungen

1.032

1.317

Erträge aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen sowie Hausund Grundstückserträge

1.598

1.708

2.167

3.917

Übrige betriebliche Erträge

16.820

17.129

Sonstige betriebliche Erträge

42.477

40.816

Währungskursgewinne


80

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Die Währungskursgewinne sind, wie auch die in den sonstigen

In 2011/12 bzw. im Vorjahr waren im Konzern durchschnittlich

betrieblichen Aufwendungen ausgewiesenen Währungskurs­

beschäftigt:

10. Sonstige betriebliche Aufwendungen

| 81

Das Zinsergebnis enthält Zinserträge und Zinsaufwendungen aus Finanzinstrumenten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden

verluste, insbesondere auf die Entwicklung der jeweiligen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt

Zeitwert bewertet werden. Weitere Angaben hierzu sind in den

Landeswährungen im Verhältnis zum Euro zurückzuführen.

zusammen:

Ausführungen unter der Textziffer 36 enthalten.

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl

7. Materialaufwand Der Materialaufwand unterteilt sich wie folgt:

1.3.2011 -29.2.2012

1.3.20010 -28.2.2011

Zentraleuropa

1.211

1.357

Nordeuropa (einschließlich Irland)

1.521

1.588

548

563

3.280

3.508

Osteuropa Durchschnittliche Mitarbeiterzahl

Materialaufwand TEUR

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren Aufwendungen für bezogene Leistungen Materialaufwand

1.3.2011 -29.2.2012

1.3.2010 -28.2.2011

1.417.629

971.014

Die Entwicklung der Mitarbeiterzahl Zentraleuropas ist insbesondere eine Folge der Ende des vorangegangenen Geschäftjahres erfolgten Entkonsolidierung der Hübner-Gruppe. Die Mitarbeiter-

83.174

69.966

1.500.803

1.040.980

zahlen in Nord- und Osteuropa haben sich aufgrund von Optimierungsmaßnahmen der Konzernorganisation reduziert.

Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Aufwendungen resultieren im

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Wesentlichen aus der Aufzinsung langfristiger Verbindlichkeiten. 1.3.2011 -29.2.2012

1.3.2010 -28.2.2011

112.888

107.664

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen

3.340

4.006

Aufwendungen für Leasing, Miete, Pacht sowie übrige Nutzungsüberlassung

5.161

9.252

53.965

55.254

Sonstige Steuern

3.799

3.860

Währungskursverluste

6.467

3.973

28.612

40.486

214.232

224.495

TEUR

Vertriebsaufwendungen

Verwaltungsaufwendungen

Übrige Aufwendungen Sonstige betriebliche Aufwendungen

9. Abschreibungen

8. Personalaufwand

12. Beteiligungsergebnis Das Beteiligungsergebnis ergibt sich wie folgt: Beteiligungsergebnis TEUR

1.3.2011 -29.2.2012

1.3.2010 -28.2.2011

Ergebnis aus assoziierten Unternehmen

76

-2.000

Erträge aus sonstigen Beteiligungen

3.471

1.981

Beteiligungsergebnis

3.547

-19

Zusätzliche Angaben hinsichtlich der Ergebnisbeiträge der Finanzinstrumente finden sich unter der Textziffer 36.

Die Abschreibungen teilen sich wie folgt auf:

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

11. Zinsergebnis

Abschreibungen Personalaufwand TEUR

Löhne und Gehälter Soziale Abgaben und sonstige soziale Aufwendungen Aufwendungen für leistungsorientierte Pläne Aufwendungen für beitrags­ orientierte Pläne Personalaufwand

1.3.2011 -29.2.2012

1.3.2010 28.2.2011

170.063

172.397

11.037

11.755

1.845

1.779

5.737

5.369

188.682

191.300

TEUR

Planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Abschreibungen

1.3.2011 -29.2.2012

1.3.2010 -28.2.2011

85.709

88.400

21.236

6.465

106.945

94.865

Das sonstige Finanzergebnis beinhaltet insbesondere Kurseffekte

rielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer werden

TEUR

Zinsen und ähnliche Erträge Zinserträge von Kreditinstituten

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

entsprechend IAS 36 vorgenommen, sofern der erzielbare Betrag Zinsen und ähnliche Aufwendungen Zinsaufwendungen an Kreditinstitute

Die Aufwendungen für leistungs- und beitragsorientierte Pläne

eines Vermögenswerts unter den Buchwert gesunken ist, wobei

betreffen Leistungen des Konzerns für leistungs- und beitrags­

der erzielbare Betrag als der jeweils höhere Wert aus Nettoveräu-

orientierte Pensionszusagen sowie pensionsähnliche Verpflichtun-

ßerungswert und dem Wert des erwarteten Mittelzuflusses aus

gen. Der den Pensionsaufwendungen zugehörige Zinsanteil

der Nutzung des Vermögenswerts (Value in Use) ermittelt wird.

Zinsaufwand aus Pensionsrückstellungen (netto)

Die außerplanmäßigen Abschreibungen des Berichtsjahres resul-

Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen

der leistungsorientierten Zusagen wird im Finanzergebnis ausgewiesen.

tieren im Wesentlichen aus Abschreibungen auf das Anlagevermögen der Bioethanolaktivitäten der Nordzucker-Gruppe.

aus Finanzierungen sowie Ergebnisse aus Termingeschäften und

Zinsergebnis

Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen

Außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen und immate-

13. Sonstiges Finanzergebnis

Das Zinsergebnis setzt sich wie folgt zusammen:

Zinsergebnis

Derivaten. 1.3.2011 -29.2.2012

1.3.2010 -28.2.2011

1.166

1.078

3

156

2.637

1.759

kommen und vom Ertrag sowie die latenten Steuern erfasst. Die

3.806

2.993

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich dabei aus

14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Als Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind die in den einzelnen Ländern gezahlten oder geschuldeten Steuern vom Ein-

Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und den 23.552

34.948

5.972

6.212

8.948

8.939

38.472

50.099

-34.666

-47.106

entsprechenden ausländischen Einkommen- bzw. Ertragsteuern zusammen.


82

Der Aufwand für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

TEUR

IFRS-Ergebnis vor Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Konzernsteuersatz in % 1.3.2011 -29.2.2012

1.3.2010 -28.2.2011

Erwarteter Steueraufwand Steuersatzbedingte Abweichungen im In- und Ausland

Laufende Steuern Laufende Steuern im Inland

45.333

18.553

Steuersatzänderung

Laufende Steuern im Ausland

44.027

15.811

89.360

34.364

Nicht-aktivierte latente Steuern auf Verlustvorträge

Latente Steuern

1.3.2011 -29.2.2012

1.3.2010 -28.2.2011

286.288

129.861

29,00

29,00

83.024

37.660

-10.649

-3.464

-738

0

0

738

Laufende Steuern für Vorjahre

2.835

408

-5.988

1.257

Latente Steuern für Vorjahre

2.222

1.320

Latente Steuern im Ausland

-5.375

3.626

-611

-27

-11.363

4.883

Nutzung Verlustvorträge (nicht aktiviert in Vorjahren)

77.997

39.247

-1.743

-871

3.220

2.652

301 497

27 435

Sonstige Effekte

-361

369

Steueraufwand

77.997

39.247

Steuerfreie Erträge

Die laufenden Steuern im Inland beinhalten periodenfremden Steueraufwand von TEUR 2.946 (Vorjahr: TEUR 9). Im Ausland betrug der laufende periodenfremde Steuerertrag TEUR 111

Nicht abziehbare Betriebsaufwendungen Nicht anrechenbare Ertragsteuern Hinzurechnungen/Kürzungen Gewerbesteuer

TEUR Immaterielle Vermögenswerte Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien Übrige Sachanlagen

(Vorjahr: periodenfremder Steueraufwand TEUR 399).

28.2.2011

Aktive latente Steuern

Passive latente Steuern

Aktive latente Steuern

Passive latente Steuern

59

12.067

167

12.366

2

0

0

1

8.423

134.532

3.708

137.203

61

323

1

54

Vorräte

3.593

9.631

1.650

8.518

Sonstige Aktiva

2.438

1.082

748

-379

Pensionsrückstellungen

4.784

-508

5.948

-960

Sonstige Rückstellungen

Finanzanlagen

Latente Steuern im Inland

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

29.2.2012

Latente Steuern

Steueraufwand

gliedert sich nach der Herkunft wie folgt auf:

TEUR

| 83

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

7.188

-2.569

6.080

-1.586

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

8

264

524

0

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

0

31

0

0

5.056

21.313

3.628

26.124

5

201

8

-84

31.617

176.367

22.462

181.257

2.716

0

4.163

0

Übrige Verbindlichkeiten Leasing Latente Steuern auf temporäre Differenzen Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge

34.333

176.367

26.625

181.257

Saldierung

-22.450

-22.450

-21.242

-21.242

Bilanzansatz

11.883

153.917

5.383

160.015

Bruttobetrag

Die in der Konzernbilanz dargestellte Veränderung der latenten

von Personengesellschaften bestehen, erfolgte eine Saldierung

Bei in Deutschland ansässigen Unternehmen in der Rechtsform

Steuern zum Bilanzstichtag erfolgt in Höhe von TEUR 11.362

nur für körperschaftsteuerliche Zwecke auf Ebene der Nordzucker

Die latenten Steuern im Inland beinhalten periodenfremden

einer Kapitalgesellschaft beträgt der Körperschaftsteuersatz 15 %

erfolgswirksam und in Höhe von TEUR 769 erfolgsneutral durch

AG. Für die Gewerbesteuer wurden die latenten Steuern auf

Steueraufwand von TEUR 1.891 (Vorjahr: 2.166 TEUR). Für die

zuzüglich 5,5 % Solidaritätszuschlag auf die geschuldete Körper-

Verrechnung mit dem Eigenkapital.

Ebene der einzelnen Personengesellschaften saldiert.

ausländischen Gesellschaften ergibt sich ein periodenfremder

schaftsteuer. Aktive und passive latente Steuern sind je Gesellschaft bzw.

Aus der Bilanzierung der latenten Steuern haben sich folgende

Organkreis saldiert worden. Sofern latente Steuern auf Ebene

ergebniswirksame Änderungen der Bilanzansätze ergeben:

latenter Steueraufwand in Höhe von TEUR 331 (Vorjahr: latenter Steuerertrag TEUR 846).

Zusätzlich unterliegen in Deutschland ansässige Unternehmen der Gewerbesteuer, deren Höhe sich in Abhängigkeit gemein-

Aus der Erstattung des Körperschaftsteuerguthabens resultiert für

despezifischer Hebesätze bestimmt.

die Nordzucker zum Bilanzstichtag eine langfristige Steuerforde-

Latente Steuern

rung in Höhe von TEUR 1.153 (Vorjahr: TEUR 1.318); daneben

Die Auswirkungen abweichender Steuersätze zwischen ausländi-

besteht aufgrund der Zahlungsverpflichtung für die Altbestände

schen Steuersätzen und dem Konzernsteuersatz der Nordzucker

des EK 02 eine langfristige Steuerverbindlichkeit gegenüber den

TEUR

AG (29,00 %) sind in der Überleitungsrechnung unter den steu-

deutschen Finanzbehörden in Höhe von TEUR 194 (Vorjahr: TEUR

ersatzbedingten Abweichungen im In- und Ausland ausgewiesen.

Immaterielle Vermögenswerte

203). Aus der Ausschüttung von potentiellen Dividenden an die Anteilseigner der Nordzucker resultieren keine ertragsteuerlichen

Die aktiven und passiven latenten Steuern resultieren aus der

Konsequenzen auf Ebene der Nordzucker.

Aktivierung steuerlicher Verlustvorträge sowie hauptsächlich aus temporären Bewertungsunterschieden zwischen IFRS-Abschluss

Der erwartete Aufwand für Steuern vom Einkommen und vom

und lokaler Steuerbilanz der einzelnen Konzerngesellschaften für

Ertrag, der sich bei Anwendung des Steuersatzes der Konzern­

folgende Positionen:

obergesellschaft Nordzucker AG in Höhe von 29,00 % (Vorjahr: 29,00 %) auf das IFRS-Konzernergebnis vor Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter ergeben hätte, lässt sich wie folgt auf die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag laut Gewinn- und Verlustrechnung überleiten:

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien Übrige Sachanlagen

1.3.2011 – 29.2.2012

1.3.2010 – 28.2.2011

Aktive latente Steuern

Passive latente Steuern

Aktive latente Steuern

Passive latente Steuern

34

-39

22

-698

6

103

0

-1

1.046

-8.123

2.466

1.901

0

210

608

44

Vorräte

-2.399

1.655

1.886

-1.505

Sonstige Aktiva

Finanzanlagen

-1.719

1.924

1.603

-1.233

Pensionsrückstellungen

1.089

537

333

-206

Sonstige Rückstellungen

-1.223

-865

153

-310

509

270

-1.910

0

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Übrige Verbindlichkeiten Leasing Latente Steuern auf temporäre Differenzen Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge Summe

0

-147

4

-3

-1.470

-4.413

-1.757

-4.955

3

201

6

-84

-4.124

-8.687

3.414

-7.050

-8.687

11.933

1.448 -2.676

8.519 -7.050


84

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

In den passiven latenten Steuern sind in Höhe von TEUR 366

Erläuterungen zur Konzernbilanz

Beträge enthalten (Vorjahr: TEUR 1.135), die auf temporäre Differenzen bei Derivaten in „Cashflow Hedges“ gebildet worden sind. Aufgrund der erfolgsneutralen Bilanzierung dieser Sachverhalte

15. Immaterielle Vermögenswerte

17. Werthaltigkeitstest der immateriellenVermögenswerte und Sachanlagen

18. Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien

| 85

Werthaltigkeitstests für die immateriellen Vermögenswerte und

Die als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien im Nordzucker

sind die daraus resultierenden latenten Steuern ebenfalls im

Die Entwicklung der einzelnen Posten der immateriellen Ver­

Sachanlagen werden im Wesentlichen auf der Grundlage der je-

Konzern betreffen insbesondere Wohnungen sowie nicht be-

kumulierten übrigen Eigenkapital ausgewiesen.

mögenswerte des Konzerns ist im Anlagespiegel dargestellt.

weiligen Nutzungswerte auf Ebene zahlungsmittelgenerierender

triebsnotwendige Grundstücke.

Einheiten durchgeführt. Die zahlungsmittelgenerierenden Ein­ Für den bilanzierten Überhang aktiver latenter Steuern über passive

In der Berichtsperiode lagen mit Ausnahme der Geschäfts- oder

heiten sind entsprechend der Geschäftsaktivitäten des Nordzucker

Im Geschäftsjahr 2011/12 wurden Mieterlöse in Höhe von TEUR

latente Steuern und für aktivierte steuerliche Verlustvorträge auf

Firmenwerte keine immateriellen Vermögenswerte mit unbe-

Konzerns sowie unter Berücksichtigung regionaler Aspekte be-

74 (Vorjahr: TEUR 117) erzielt, denen Aufwendungen in Höhe

Ebene der einzelnen Konzerngesellschaften wird auf Basis der

stimmter Nutzungsdauer vor. Der Geschäfts- oder Firmenwert

stimmt worden.

von TEUR 228 (Vorjahr: TEUR 279) gegenüberstehen. Darüber

aktuellen Ertragssituation bzw. aufgrund von Unternehmenspla-

in Höhe von Mio. EUR 89 resultiert aus dem Erwerb der Nordic

nungsrechnungen die Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern

Sugar Gruppe.

hinaus fielen Aufwendungen in Höhe von TEUR 11 (Vorjahr: TEUR Hinsichtlich des in der Konzernbilanz angesetzten Geschäfts- oder

als hinreichend sicher erachtet.

9) an, denen keine Mieterlöse gegenüber standen.

Firmenwertes der Nordic Sugar Gruppe wurde ein WerthaltigIm Geschäftsjahr 2011/12 wurden immaterielle Vermögenswerte mit

keitstest durchgeführt (Ermittlung des Nutzungswertes). Die

Der Zeitwert der gehaltenen Immobilien beträgt zum 29. Februar

Für inländische gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe

Anschaffungskosten in Höhe von TEUR 4.252 (Vorjahr: TEUR 6.110)

Cashflows dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit wurden

2012 TEUR 10.991 (Vorjahr: TEUR 13.187). Die Bestimmung des

von TEUR 20.517 (Vorjahr: TEUR 24.792) wurden aktive latente

genutzt, die bereits in voller Höhe abgeschrieben worden sind.

auf der Grundlage der Planungsrechnungen für die nächsten 5

Zeitwertes erfolgte aufgrund von internen Einschätzungen der

Steuern in Höhe von TEUR 2.716 gebildet. Nach gegenwärtiger

Jahre ermittelt. Der für die Diskontierung der Zahlungsströme der

Marktwerte auf der Basis von Vergleichsobjekten.

Rechtslage ist die Nutzung der steuerlichen Verlustvorträge im

zahlungsmittelgenerierenden Einheit verwendete Vorsteuerzins-

Inland zeitlich unbeschränkt möglich.

16. Sachanlagen

satz betrug rund 8,74 % (Vorjahr: 9,63 %). Bei den in die Berech-

Im Geschäftsjahr 2011/12 und im Vorjahr wurden keine nachträg-

nung des Netto-Cashflows einfließenden nachhaltigen Ergebnis-

lichen Anschaffungskosten aktiviert.

Für die steuerlichen Verlustvorträge im Ausland in Höhe von

Hinsichtlich der Entwicklung der Sachanlagen wird auf den

sen wurde eine Wachstumsrate von 0 % (Vorjahr: 0 %) angesetzt.

insgesamt TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 4.641) wurden aktive latente

Anlagespiegel des Nordzucker Konzerns verwiesen.

Es ergab sich kein Wertminderungsbedarf für diesen Geschäfts-

Steuern in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 882) gebildet.

oder Firmenwert.

19. Finanzanlagen

Die Vermögenswerte, die die Kriterien eines finance-lease nach Im Geschäftsjahr wurden für ausländische steuerliche Verlustvor-

IAS 17 erfüllen, betreffen im Wesentlichen ein Speicherbecken in

Aufgrund steigender Rohstoffkosten wurde im Berichtsjahr für die

Hinsichtlich der Entwicklung der Finanzanlagen haben sich keine

träge in Höhe von TEUR 3.479 (Vorjahr: TEUR 4.505) und für in-

Stöcken und diverse Leasing-Verträge für IT-Ausstattung.

der fuel 21 zuzuordnenden Vermögenswerte und Schulden ein

wesentlichen Veränderungen im Nordzucker Konzern ergeben.

Werthaltigkeitstest durchgeführt (Ermittlung des Nutzungswer-

ländische gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR

19.1. Nach der Equity-Methode konsolidierte

18.269 (Vorjahr: TEUR 16.332) keine aktiven latenten Steuern bi-

Zum 29. Februar 2012 werden Sachanlagen mit Anschaffungs- bzw.

tes). Die Cashflows dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit

lanziert, da zukünftiges positives steuerliches Einkommen in der

Herstellungskosten von TEUR 123.737 (Vorjahr: TEUR 135.434)

wurden auf der Grundlage der Planungsrechnungen für die

näheren Zukunft nicht erwartet wird. Des Weiteren wurden im

genutzt, die bereits vollständig abgeschrieben worden sind.

nächsten 5 Jahre ermittelt. Der für die Diskontierung der Zahlungs-

Die assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen,

Gesellschaften

ströme der zahlungsmittelgenerierenden Einheit verwendete Vor-

die nach der Equity-Methode bewertet werden, haben insgesamt

297 (Vorjahr: TEUR 297) keine latenten Steuern aktiviert, da eine

In der Berichtsperiode wurden Aufwendungen für selbst erstellte

steuerzinssatz betrug rund 8,41 %. Bei den in die Berechnung des

im Geschäftsjahr ein Jahresergebnis in Höhe von TEUR 152 (Vor-

Nutzung während der Organschaft nicht zulässig ist.

Sachanlagen in Höhe von TEUR 1.816 (Vorjahr: TEUR 3.132) aktiviert.

Netto-Cashflows einfließenden nachhaltigen Ergebnissen wurde

jahr: TEUR -2.467), Umsatzerlöse von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR

eine Wachstumsrate von 0 % (Vorjahr: 0 %) angesetzt. Auf der

289), Aktiva in Höhe von TEUR 14.547 (Vorjahr: TEUR 19.309)

Inland für vororganschaftliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR

Für thesaurierte Gewinne und Wechselkursdifferenzen der Toch-

Der Nordzucker Konzern hat im Geschäftsjahr 2011/12 Entschädi-

Grundlage dieser Planungsrechnungen wurde eine Wertminde-

sowie Schulden in Höhe von TEUR 9.314 (Vorjahr: TEUR 12.097)

terunternehmen und die daraus resultierenden temporären Un-

gungen in Höhe von TEUR 1.522 (Vorjahr: TEUR 1.483) für den

rung in Höhe von TEUR 20.000 erfasst. Der Wertminderungs­

in ihren Abschlüssen ausgewiesen.

terschiede zwischen den Nettovermögen der Tochterunterneh-

Untergang bzw. die Wertminderung von Sachanlagen von Drit-

aufwand wurde den Sachanlagen im Verhältnis ihrer Buchwerte

men im IFRS-Konzernabschluss und deren steuerlichem Beteili-

ten, z.B. Versicherungen, erhalten.

zugeordnet.

temporären Differenzen, aus denen sich hierfür passive latente

Die Netto-Buchwerte der aktivierten Leasinggegenstände teilen

Über den Werthaltigkeitstest auf Berichtsebene hinaus werden

Steuern ergeben könnten, belaufen sich zum Bilanzstichtag auf

sich wie folgt auf:

Sachanlagen auch einzeln auf ihren jeweils erzielbaren Betrag

gungsbuchwert wurden keine latenten Steuern bilanziert. Die

der assoziierten Unternehmen betrug in der Berichtsperiode

TEUR 170.223 (Vorjahr: TEUR 108.545). Würden für diese zeitlichen Unterschiede latente Steuern angesetzt werden, wären für deren Bewertung nach deutschem Steuerrecht lediglich 5 % der Veräußerungsgewinne bzw. der Dividenden zzgl. eventueller ausländischer Quellensteuer zu berücksichtigen.

Der Anteil des Nordzucker Konzerns an den Gewinnen/Verlusten

Finance-Leases TEUR

Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung Finance-Leases

29.2.2012

28.2.2011

711

1.986

0

34

711

2.020

TEUR 76 (Vorjahr: TEUR -1.234).

außerplanmäßig z.B. bei Werkschließungen abgeschrieben und

Bei der Einbeziehung nach der Equity-Methode werden die Verluste

bei Wegfall der Gründe für diese Abschreibung wieder zuge-

aus den assoziierten Unternehmen, die den Beteiligungsbuchwert

schrieben. Die Zuschreibungen betrugen im Geschäftsjahr TEUR

bzw. sonstige langfristige Forderungen aus der Finanzierung die-

1.537 (Vorjahr: TEUR 405).

ses Unternehmens übersteigen würden, nicht erfasst, da keine Nachschusspflicht besteht. Im Berichtsjahr hat der Nordzucker Konzern keine Dividenden erhalten.


86

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

| 87

Konzern-Anlagespiegel Vorjahr (2010/11) der Nordzucker AG, Braunschweig Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. Zeitwerte

Abschreibungen

Buchwerte

Stand am 1.3.2010

Währungseffekte

Zugang

Umbuchungen

Abgang

Stand am 28.2.2011

Stand am 1.3.2010

Währungseffekte

planmäßige

außerplanmäßige

Zuschreibungen

Umbuchungen

Abgang

Stand am 28.2.2011

Stand am 28.2.2011

Stand am 28.2.2010

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

142.270

2.656

3.204

39

987

147.182

44.170

268

13.447

23

0

13

737

57.184

89.998

98.100

Immaterielle Vermögenswerte Erworbene Rechte und Lizenzen Selbsterstellte Software Geschäfts- oder Firmenwerte Geleistete Anzahlungen

4.446

0

1

0

0

4.447

3.815

1

164

1

67

0

0

3.912

535

631

129.144

-115

0

0

39.957

89.072

39.993

2

0

0

0

0

39.957

38

89.034

89.151

6

0

340

-16

0

330

0

0

0

0

0

0

0

0

330

6

275.866

2.541

3.545

23

40.944

241.031

87.978

271

13.611

24

67

13

40.694

61.134

179.897

187.888

Sachanlagen Grundstücke und Bauten Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

472.471

6.231

5.147

9.506

12.297

481.058

229.701

407

12.174

3.064

258

-2.027

11.413

231.648

249.410

242.770

1.490.118

13.717

19.732

17.863

49.814

1.491.616

832.216

2.098

58.248

3.334

17

-210

46.585

849.084

642.532

657.902

47.174

344

2.630

296

4.645

45.799

35.251

146

4.329

22

0

197

3.793

36.152

9.647

11.923

9.487

38

25.092

-30.003

0

4.614

147

0

0

0

0

0

0

147

4.467

9.340

2.019.250

20.330

52.601

-2.338

66.756

2.023.087

1.097.315

2.651

74.751

6.420

275

-2.040

61.791

1.117.031

906.056

921.935

12.681

2

0

2.315

430

14.568

4.066

0

34

20

63

2.027

32

6.052

8.516

8.615

2.307.797

22.873

56.146

0

108.130

2.278.686

1.189.359

2.920

88.396

6.464

405

0

102.517

1.184.217

1.094.469

1.118.438


88

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

| 89

Konzern-Anlagespiegel 2011/12 der Nordzucker AG, Braunschweig Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. Zeitwerte

Abschreibungen

Buchwerte

Stand am 1.3.2011

Währungseffekte

Zugang

Umbuchungen

Abgang

Stand am 29.2.2012

Stand am 1.3.2011

Währungseffekte

planmäßige

außerplanmäßige

Zuschreibungen

Umbuchungen

Abgang

Stand am 29.2.2012

Stand am 29.2.2012

Stand am 28.2.2011

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

TEUR

147.182

-431

7.533

358

1.775

152.867

57.184

-232

13.174

358

250

0

1.666

68.568

84.299

89.998

Immaterielle Vermögenswerte Erworbene Rechte und Lizenzen Selbsterstellte Software Geschäfts- oder Firmenwerte Geleistete Anzahlungen

4.447

-1

0

0

0

4.446

3.912

0

114

0

82

0

0

3.944

502

535

89.072

216

0

0

0

89.288

38

-1

0

0

0

0

0

37

89.251

89.034

330

2

61

-324

55

14

0

0

0

0

0

0

0

0

14

330

241.031

-214

7.594

34

1.830

246.615

61.134

-233

13.288

358

332

0

1.666

72.549

174.066

179.897

Sachanlagen Grundstücke und Bauten Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

481.058

-1.584

1.195

-1.198

18.069

461.402

231.648

421

11.822

1.675

504

-1.430

15.737

227.895

233.507

249.410

1.491.616

-1.254

19.410

22.983

17.831

1.514.924

849.084

757

57.658

19.092

76

-712

16.529

909.274

605.650

642.532

45.799

-307

1.699

2.272

3.108

46.355

36.152

-485

2.904

56

0

991

2.905

36.713

9.642

9.647

4.614

-204

34.104

-26.026

80

12.408

147

1

0

0

0

0

0

148

12.260

4.467

2.023.087

-3.349

56.408

-1.969

39.088

2.035.089

1.117.031

694

72.384

20.823

580

-1.151

35.171

1.174.030

861.059

906.056

14.568

0

2

1.986

4.075

12.481

6.052

-1

37

55

624

1.151

974

5.696

6.785

8.516

2.278.686

-3.563

64.004

51

44.993

2.294.185

1.184.217

460

85.709

21.236

1.536

0

37.811

1.252.275

1.041.910

1.094.469


90

| 91

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

19.2. Sonstige Finanzanlagen Für die in den sonstigen Finanzinstrumenten des Anlagever­

21. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

mögens enthaltenen Finanzinstrumente der Kategorie „zur Ver-

Die finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt

äußerung verfügbar“ erfolgt der Wertansatz zum Bilanzstichtag

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie

zum Zeitwert bzw., sofern dieser aufgrund des Fehlens eines

folgt zusammen:

schafts­vertraglichen Regelungen kein maßgeblicher Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik ausgeübt werden kann. Im Berichtsjahr hat der Nordzucker Konzern Dividenden in Höhe von TEUR 3.763 erhalten.

TEUR

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen brutto

29.2.2012

28.2.2011

711

4.206

Positiver Zeitwert von Derivaten

7.695

7.331

Wertpapiere „Available for sale“

10

10

4.776

9.546

13.192

21.093

TEUR

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

quote von 35,38 % hier ausgewiesen, da aufgrund der gesell­

Die Vermögenswerte, die gemäß IFRS 5 als zur Veräußerung klassifiziert sind, betreffen die folgenden Geschäftsaktivitäten:

verlässlich ermittelt werden kann, zu fortgeführten Anschaf-

Die Anteile an der Tereos TTD a.s. werden trotz einer Beteiligungs­

zusammen: Finanzielle Vermögenswerte

aktiven Marktes oder über andere Bewertungsmethoden nicht fungskosten.

25. Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte

23. Finanzielle Vermögenswerte

Schadenersatzansprüche 29.2.2012

28.2.2011

197.963

159.474

Wertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

3.540

3.577

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Fremde

194.423

155.897

Übrige finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Vermögenswerte

Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte 29.2.2012

28.2.2011

0

700

Zur Veräußerung bestimmte Grundstücke

1.867

126

Zur Veräußerung bestimmte ­Vermögenswerte

1.867

826

TEUR

Saatgutaktivitäten

Die finanziellen Vermögenswerte sind in Höhe von TEUR 7 (Vorjahr: TEUR 32) langfristig.

Die zur Veräußerung bestimmten Vermögenswerte der Saatgutaktivitäten umfassen jeweils den gesamten Geschäftsbetrieb ein-

20. Vorräte

Angaben zu den Ausfallrisiken und zur Alterstruktur der Forderun-

Die finanziellen Vermögenswerte sind mit Ausnahme der positi-

schließlich der Produktionsanlagen, Vorräte, Forderungen und

gen aus Lieferungen und Leistungen sind unter der Textziffer 37

ven Zeitwerte von Derivaten und den Wertpapieren als „zur

sonstige Vermögenswerte der jeweiligen Geschäftsaktivitäten, die

Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:

enthalten. Der Aufwand aus der Wertberichtigung von Forderun-

Veräußerung verfügbar“ der Klasse von Finanzinstrumenten

im abgelaufenen Geschäftsjahr veräußert worden sind.

gen aus Lieferungen und Leistungen des Geschäftsjahres beträgt

„Finanzielle Vermögenswerte und sonstige Forderungen“ zugeord-

TEUR 905 (Vorjahr: TEUR 304).

net. Angaben zu den in dieser Klasse bestehenden Ausfallrisiken

Vorräte TEUR

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen

29.2.2012

28.2.2011

44.451

40.836

43.373

17.981

Fertige Erzeugnisse und Waren

810.414

533.205

Vorräte

898.238

592.022

und zur Alterstruktur werden unter der Textziffer 37 gemacht.

26. Eigenkapital

22. Forderungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen

Die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte sind in der Klasse

Die Veränderung des Konzerneigenkapitals ist in der Eigenkapital-

von Finanzinstrumenten „Finanzanlagen“ enthalten, die der Kate-

veränderungsrechnung dargestellt.

Die Forderungen gegen nahestehende Personen und Unterneh-

vollständig zu Zeitwerten bilanziert.

gorie „zur Veräußerung verfügbar“ zugeordnet werden, und sind Das Kapitalmanagement des Nordzucker Konzerns ist insbesondere auf eine starke Eigenkapitalbasis und eine nachhaltige Divi-

men setzen sich wie folgt zusammen:

dendenpolitik ausgelegt, um einerseits die laufende GeschäftstäDie unfertigen Erzeugnisse enthalten im Wesentlichen zur Herstellung von Bioethanol benötigten Dicksaft. Vorräte in Höhe von TEUR 1.258 (Vorjahr: TEUR 1.787) wurden zu ihrem Nettoveräußerungswert bilanziert. Die Wertberichtigung auf Vorräte beträgt TEUR 2.306 (Vorjahr: TEUR 4.299).

Forderungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen TEUR

Forderungen gegen assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen Forderungen gegen sonstige nahestehende Personen und Unternehmen Forderungen gegen nahestehende Personen und Unternehmen

29.2.2012

28.2.2011

102

0

24. Sonstige Vermögenswerte

tigkeit sicherzustellen und andererseits den Aktionären eine ange-

Die sonstigen Vermögenswerte gliedern sich wie folgt:

Eigenkapitalquote beträgt zum 29. Februar 2012 44 % (Vorjahr: 41 %). Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen,

233

28 28

eine Dividende in Höhe von EUR 1,00 je Stückaktie (Vorjahr:

Sonstige Vermögenswerte

EUR 0,46 je Stückaktie) auszuschütten. 29.2.2012

28.2.2011

Forderungen aus sonstigen Steuern

31.510

23.196

Die Nordzucker AG unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitaler-

Übrige sonstige Vermögenswerte

31.830

14.065

fordernissen. Der Vorstand steuert den Konzern erfolgsbezogen

Sonstige Vermögenswerte

63.340

37.261

auf der Grundlage kapitalmarktorientierter Unternehmensziele,

TEUR

131

messene Dividendenrendite zu ermöglichen. Die rechnerische

die durch das Erreichen bestimmter Konzernkennzahlen gemessen werden. Als maßgebliche Konzernkennzahlen dienen die

Die nach Konsolidierung verbleibenden Forderungen gegen

Die sonstigen Vermögenswerte sind in Höhe von TEUR 1.369

Gesamtleistungsrentabilität, die Umsatzrendite, die Eigenkapital­

nahe stehende Personen und Unternehmen sind der Klasse von

(Vorjahr: TEUR 1.530) langfristig.

quote sowie die Eigenkapitalrendite, für die bestimmte Zielwerte

Finanzinstrumenten „Finanzielle Vermögenswerte und sonstige Forderungen“ zugeordnet. Angaben zu den in dieser Klasse bestehenden Ausfallrisiken und zur Alterstruktur sind der Text­ ziffer 37 zu entnehmen.

definiert wurden.


92

| 93

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Pensionsverpflichtungen Parameter

Pensionsrückstellungen

26.1. Gezeichnetes Kapital

Zum 28. Februar 2010 betrug die Rücklage für Zeitwertanpas-

Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) beträgt zum 29. Februar

sung bei Derivaten in Cashflow Hedges TEUR -1.161 und die im

2012 unverändert EUR 123.651.328,00 und ist in 48.301.300

Eigenkapital erfassten Währungsdifferenzen aus der Konsolidierung

auf den Namen lautende Stückaktien eingeteilt.

ausländischer Tochtergesellschaften TEUR 20.682.

Rechnungszins (%) Gehaltstrend (%)

2,50

2,00

Das Grundkapital ist voll eingezahlt und hat wie im Vorjahr einen

26.5. Anteile ohne beherrschenden Einfluss

Rententrend (%)

1,50

1,50

rechnerischen Anteil am gezeichneten Kapital von EUR 2,56 je Aktie.

Die Anteile anderer Gesellschafter entfallen im Wesentlichen auf

1.3.2011 -29.2.2012

1.3.2010 -28.2.2011

4,75

5,10

die folgenden Unternehmen: Als Aktionär mit mehr als 50 % der Aktien war am Bilanzstichtag die Nordzucker Holding Aktiengesellschaft, Braunschweig, mit 76,23 % legitimiert.

Anteile ohne beherrschenden Einfluss 29.2.2012

28.2.2011

Sucros OY

26.924

27.720

AB Nordic Sugar Kèdainiai

14.278

12.107

1.708

1.308

Cukrownia Melno S.A., i.L.

211

218

Sonstige Gesellschaften

139

144

TEUR

26.2. Kapitalrücklage Die Kapitalrücklage wurde aus Aufgeldern aus Kapitalerhöhungen der Nordzucker AG gebildet.

Považský cukor a.s.

26.3. Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital Das erwirtschaftete Konzerneigenkapital umfasst die in den vergangenen Geschäftsjahren sowie in der laufenden Periode

Anteile ohne beherrschenden Einfluss

43.260

41.497

erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen. Geschäfts- oder Firmenwerte, die im Rahmen von Unternehmenserwerben entstanden sind, die vor dem 1. März 2004 durch den Konzern durchgeführt worden sind,

27. Pensionsverpflichtungen

wurden mit den Rücklagen verrechnet. Der Ausgleichsposten

Rückstellungen für Pensionen werden für Verpflichtungen aus An-

aus der Umrechnung von Fremdwährungsabschlüssen wurde

wartschaften und laufenden Leistungen an aktive und ehemalige

in der IFRS-Eröffnungsbilanz mit dem erwirtschafteten Eigen­

Mitarbeiter des Nordzucker Konzerns sowie für deren Hinterblie-

kapital verrechnet.

bene gebildet.

TEUR

Veränderung des Anwartschaftsbarwertes Anwartschaftsbarwert zu Beginn des Geschäftsjahres Dienstzeitaufwand des Geschäftsjahres

Hinsichtlich der Lebenserwartung wurden bei den inländischen

Zinsaufwand für die Pensionsrückstellung im Geschäftsjahr

Unternehmen des Nordzucker Konzerns die Richttafeln 2005 G

Rentenzahlungen

von Dr. Klaus Heubeck verwendet.

Übertragungen von Pensionen von anderen Unternehmen

Für die leistungsorientierten Versorgungssysteme entstanden

Effekte von Pensionsplankürzungen und Pensionsplanaufhebungen

TEUR 8.121), die sich wie folgt zusammensetzen:

Versicherungsmathematischer Gewinn (-)/ Verlust (+) des laufenden Geschäftsjahres

Pensionsaufwand

Auswirkungen von Wechselkurs­ veränderungen

in 2011/12 Aufwendungen in Höhe von TEUR 7.818 (Vorjahr:

29.2.2012

28.2.2011

2.058

1.917

Effekte von Pensionsplankürzungen und Pensionsplanaufhebungen

-2

-9

Amortisation unrealisierter versicherungsmathematischer Gewinne (-) und Verluste (+)

-209

0

Personalaufwand

1.846

1.908

Zinsaufwand für die Pensionsrückstellung im Geschäftsjahr

8.832

9.197

TEUR

Dienstzeitaufwand

Rendite des Pensionsplanvermögens

-2.861

-2.984

Zinsaufwand

5.971

6.213

Pensionsaufwand

7.818

8.121

Anwartschaftsbarwertzum Ende des Geschäftsjahres

29.2.2012

28.2.2011

179.250

177.181

2.058

1.917

8.832

9.197

-10.885

-11.220

-71

0

-2

-9

8.751

2.927

143

-743

188.076

179.250

38.223

39.335

152

377

-3.682

-3.713

992

2.224

35.685

38.223

152.391

141.027

-12.383

-1.633

140.008

139.394

Veränderung des Planvermögens Barwert des Planvermögens für gedeckte Pensionsverpflichtungen zu Beginn des Geschäftsjahres Zuwendungen an Versorgungseinrichtungen/Planvermögen Einzahlungen aus dem Planvermögen Rendite des Pensionsplan­ vermögens Barwert des Planvermögens für gedeckte Pensionsverpflichtungen zum Ende des Geschäftsjahres

Im erwirtschafteten Konzerneigenkapital ist mit TEUR 12.365

Die Ausgestaltung der Altersversorgung richtet sich nach den

die gesetzliche Rücklage von 10 % des gezeichneten Kapitals

rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten der

enthalten, die aufgrund gesetzlicher Bestimmungen nicht zur

jeweiligen Länder.

Netto-Pensionsverpflichtungen

Die Versorgungssysteme innerhalb des Konzerns sind sowohl

Die in der Bilanz erfassten Rückstellungen für Pensionen und

Unrealisierte versicherungsmathematische Gewinne (+)/ Verluste (-)

26.4. Kumuliertes übriges Eigenkapital

beitrags- (defined contribution plans) als auch leistungsorientiert

ähnliche Verpflichtungen haben sich wie folgt entwickelt:

Pensionsrückstellungen

Das kumulierte übrige Eigenkapital setzt sich wie folgt

(defined benefit plans). Die Pensionszusagen basieren auf Betriebs-

zusammen:

vereinbarungen sowie in wenigen Fällen auf Einzelzusagen mit fixierten Auszahlungsbeträgen. Für die leistungsorientierten Ver-

Die erwartete Rendite des Pensionsplanvermögens beträgt TEUR

Kumuliertes übriges Eigenkapital

sorgungssysteme bestehen sowohl rückstellungsfinanzierte als

2.861 (Vorjahr: TEUR 2.984), die erfahrungsbedingte Abwei-

auch durch Planvermögen gedeckte Zusagen.

chung im Berichtsjahr TEUR -1.868 (Vorjahr: TEUR -760).

Ausschüttung zur Verfügung steht (§150 AktG).

29.2.2012

28.2.2011

246

2.064

Währungsdifferenzen aus der Konsolidierung ausländischer Tochtergesellschaften

51.436

52.920

Kumuliertes übriges Eigenkapital

51.682

54.984

TEUR

Zeitwertanpassung bei Derivaten in Cashflow Hedges

Die Berechnung der Pensionsrückstellungen für die leistungs­ orientierten Versorgungssysteme erfolgt nach IAS 19 auf der Grundlage versicherungsmathematischer Annahmen. In den Geschäftsjahren 2011/12 bzw. im Vorjahr wurden die folgenden gewichteten Parameter angewendet:


94

| 95

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Zum 28. Februar 2010 betrugen der Barwert der Pensionsver-

TEUR 106.932; 29. Februar 2008: TEUR 105.544). Auf das Plan-

Die Verzinsung der Darlehen ist teilweise abhängig von bestimm-

Die Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Personen und

pflichtungen TEUR 177.181 (28. Februar 2009: TEUR 137.657;

vermögen entfallen in diesem Zeitraum keine unrealisierten Ge-

ten Unternehmenskennzahlen wie Eigenkapitalquote sowie

Unternehmen sind der Klasse von Finanzinstrumenten „Sonstige

29. Februar 2008: TEUR 156.037), der Barwert des Planvermö-

winne oder Verluste.

EBITDA im Verhältnis zu Verschuldungsgrad und Zinsaufwand.

finanzielle Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten gegenüber nahe­

Den Nordzucker Konzerngesellschaften wurden im Geschäftsjahr

stehenden Personen und Unternehmen“ zugeordnet.

gens TEUR 39.335 (28. Februar 2009: TEUR 41.667; 29. Februar 2008: TEUR 43.438), die unrealisierten versicherungsmathemati-

weitere kurz- sowie langfristige Kreditlinien in Höhe von insge-

28. Sonstige Rückstellungen

schen Gewinne (+)/ Verluste (-) TEUR -2.542 (zum 28. Februar

samt TEUR 409.957 (Vorjahr: TEUR 502.732) bestätigt, die bisher

2009: TEUR +10.942 und zum 29. Februar 2008: TEUR -7.055) und die Pensionsrückstellung TEUR 135.304 (28. Februar 2009:

Im Geschäftsjahr wurden keine finanziellen Vermögenswerte im

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt

Sinne des IFRS 7.14 als Sicherheiten für Finanzverbindlichkeiten

zusammen:

durch den Nordzucker Konzern gestellt. Stand 1.3.2011

Währungskurseffekte

Zuführung

Inanspruchnahme

Auflösung

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Stand 29.2.2012

Rekultivierungsverpflichtungen

7.912

-49

348

1.346

250

6.615

Jubiläumsaufwendungen

2.173

-23

249

146

0

2.253

Altersteilzeit

5.201

0

1.297

620

0

5.878

Tantiemen, Prämien und andere Gratifikationen

8.904

-32

11.140

7.997

902

11.113

7.328

-61

530

2.856

302

4.639

Übrige sonstige Rückstellungen

40.750

-19

59.894

27.506

12.143

60.976

Sonstige Rückstellungen

72.268

-184

73.458

40.471

13.597

91.474

Vorruhestand

32. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige Rückstellungen TEUR

nicht in Anspruch genommen wurden.

30. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leist ungen

schäften, ausstehende Rechnungen und sonstige zu erwartende

(Vorjahr: TEUR 19.218) langfristig.

Belastungen.

Die Rückstellung für Rekultivierungsverpflichtungen enthält die voraussichtlich anfallenden Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Rückbau und der Rekultivierung von betrieblich genutzten Flächen sowie Rückbauverpflichtungen an ehemaligen Pro-

wie folgt zusammen:

getroffener betrieblicher Vorruhestandsvereinbarungen im Rahmen eines Sozialplans, der im Zusammenhang mit den in den

TEUR

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

nung abgeschlossen wurde. Des Weiteren sind in dieser Rück-

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

9.402

4.079

5.888

17.081

88.904

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind in Höhe von 29.2.2012

28.2.2011

Verbindlichkeiten gegenüber Rübenlieferanten

326.752

136.615

Andere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

128.370

78.571

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

455.122

215.186

TEUR 1.181 (Vorjahr: TEUR 1.447) langfristig. Die Kaufpreisverbindlichkeiten resultierten aus dem Erwerb der Nordic Sugar Gruppe und wurden im März 2011 bezahlt. Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind mit Ausnahme elle Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten gegenüber nahestehen­

31. Verbindlichkeiten gegenüber nahe­ stehenden Personen und Unternehmen

Finanzverbindlichkeiten

29.2.2012

28.2.2011

255.577

362.890

748

882

256.325

363.772

stellung auch Verpflichtungen aus sonstigen Einzelvereinbarungen enthalten. Die übrigen sonstigen Rückstellungen wurden u.a. gebildet für

über Kreditinstituten sind durch die folgenden Fälligkeiten ge-

Boni und Provisionen, drohende Verluste aus schwebenden Ge-

kennzeichnet:

Unternehmen setzen sich wie folgt zusammen:

Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen

Restlaufzeit bis zu einem Jahr

Restlaufzeit von mehr als einem bis zu fünf Jahren

Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren

Summe

167.741

81.008

6.828

255.577

87.738

268.804

6.348

362.890

ten „Derivate“ geführt.

33. Sonstige Verbindlichkeiten Die sonstigen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen

Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen nahestehenden Personen und Unternehmen

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

werte von Derivaten werden in der Klasse von Finanzinstrumen-

Die Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und

TEUR

Die zum 29. Februar 2012 bestehenden Verbindlichkeiten gegen-

28.2.2011

73.614

den Personen und Unternehmen“ zugeordnet. Die negativen Zeit-

Folgejahren eintretenden Veränderungen der Zuckermarktord-

29.2.2012

0 13.002

Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing

TEUR

Negativer Zeitwert von Derivaten

der Derivate der Klasse von Finanzinstrumenten „Sonstige finanzi­

Finanzverbindlichkeiten die voraussichtlichen Verpflichtungen des Konzerns aufgrund

28.2.2011

29. Finanzverbindlichkeiten

duktionsstandorten. Die Rückstellung für Vorruhestand und Abfindungen umfasst

29.2.2012

Kaufpreisverbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen setzen sich

TEUR

Die sonstigen Rückstellungen sind in Höhe von TEUR 23.415

TEUR

29.2.2012

28.2.2011

29.2.2012

28.2.2011

Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit

19.700

20.357

Investitionszulagen, -zuschüsse und sonstige Förderungen

16.897

17.810

5.452

8.800

TEUR

5.500

7.223

11.498

10.590

16.998

17.813

Der Posten ist in Höhe von TEUR 5.500 (Vorjahr: TEUR 5.500) langfristig.

Sonstige Verbindlichkeiten

Abgrenzungen Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen

222

305

Übrige sonstige Verbindlichkeiten

29.170

30.815

Sonstige Verbindlichkeiten

71.441

78.087


96

| 97

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Die sonstigen Verbindlichkeiten sind in Höhe von TEUR 20.985

vative Finanzinstrumente und an anderen Unternehmen gehalte-

gen stets auch unter Risiko-Gesichtspunkten. Das konzernweite

Der Nordzucker Konzern sieht sich keinem signifikanten Bonitäts-

(Vorjahr: TEUR 23.762) langfristig.

ne Eigenkapitalinstrumente. Finanzielle Verbindlichkeiten umfas-

Berichts- und Controllingsystem gewährleistet die kontinuier­

risiko gegenüber einer einzelnen Vertragspartei ausgesetzt. Die

sen vertragliche Verpflichtungen, ein Barvermögen oder andere

liche Information aller verantwortlichen Entscheidungsträger.

Konzentration des Bonitätsrisikos ist auf Grund der heterogenen

Die Verbindlichkeiten aus Investitionszulagen, -zuschüssen und

finanzielle Vermögenswerte abzugeben. Hierzu zählen aufge-

sonstigen Förderungen resultieren aus entsprechenden Zuwen-

nommene Darlehen, kurzfristige Kredite, Verbindlichkeiten aus

Der Nordzucker Konzern ist aufgrund seiner Geschäftstätigkeit

zielle Überwachung und Steuerung auf Basis bestimmter Risiko-

dungen der öffentlichen Hand im Zusammenhang mit der An-

Lieferungen und Leistungen und Derivate.

Ausfall- bzw. Kreditrisiken, Liquiditäts- und Wechselkursrisiken

kategorien zur Vermeidung von Risikokonzentrationen erfolgt

sowie Zinsrisiken ausgesetzt. Die genannten Risiken werden

daher nicht.

schaffung oder Herstellung von begünstigten Sachanlagen. Sie

Kundenstrukturen des Nordzucker Konzerns begrenzt. Eine spe-

werden über die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögens-

Die nachstehenden Darstellungen geben Auskunft über die

durch adäquate Risikomanagementverfahren gesteuert. Der

werte erfolgswirksam aufgelöst.

Buchwerte der einzelnen Bewertungskategorien. Zudem werden

Nordzucker Konzern setzt zur Absicherung von Zins- und Wech-

Das maximale Ausfallrisiko entspricht den Buchwerten der bilan-

die beizulegenden Zeitwerte je Klasse von Finanzinstrumenten

selkursschwankungen sowie zur Absicherung von Rohstoffkosten

zierten finanziellen Vermögenswerte, abzüglich jeglicher Wertbe-

Die übrigen sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesent­

gezeigt. Die Darstellungen gestatten den Vergleich zwischen den

derivative Finanzinstrumente ein. Der Einsatz dieser Derivate ist

richtigungen ohne Berücksichtigung der risikomindernden Ver-

lichen Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern aus ausstehen-

Buch- und den beizulegenden Zeitwerten.

durch entsprechende Richtlinien des Konzerns geregelt und auf

einbarungen (Siehe die Übersichten zu Klassen und Kategorien

die Absicherung bestehender Grundgeschäfte sowie geplanter

der Finanzinstrumente).

den Lohn- und Gehaltszahlungen sowie noch nicht in Anspruch genommenen Urlaubstagen.

Erläuterungen zur Konzernkapitalflussrechnung

Für flüssige Mittel und andere kurzfristige originäre Finanzinstru-

Transaktionen, deren Eintreten hinreichend wahrscheinlich ist,

mente, d.h. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, finan-

beschränkt. Durch diese Richtlinien werden die Verantwortlich-

Im Berichtszeitraum wurde bei keinen finanziellen Vermögens-

zielle Vermögenswerte, derivative Finanzinstrumente und sonsti-

keiten, die Handlungsrahmen und die Berichterstattung sowie die

werten eine Neuverhandlung der Vertragskonditionen vorge-

ge Forderungen sowie Verbindlichkeiten, entsprechen die Zeit-

strikte Trennung von Handel und Abwicklung festgelegt. Diese

nommen, ohne die es zu Überfälligkeiten und/oder Wertminde-

werte den zu den jeweiligen Stichtagen bilanzierten Buchwerten.

transparente und funktionale Organisation des Risikosteuerungs-

rungen gekommen wäre.

prozesses gilt für alle Risikoarten. Die Fair Value Option kommt im Nordzucker Konzern nicht zur

Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug

Anwendung. Zum Bilanzstichtag existieren ebenfalls keine Finanz-

37.2. Ausfallrisiko

befindlichen Bestands an Forderungen deuten zum Abschluss-

34. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds

instrumente der Kategorie „bis zur Endfälligkeit gehalten“.

Als Kredit- bzw. Ausfallrisiko wird das Risiko bezeichnet, dass die

stichtag keinerlei Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner des

Geschäftspartner ihren vertraglichen Zahlungsverpflichtungen

Nordzucker Konzerns ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nach-

Der Finanzmittelfonds beinhaltet lediglich die Finanzmittel gemäß

Die Nettoerfolge aus Finanzinstrumenten – zugeordnet zu den

nicht nachkommen und dies für den Nordzucker Konzern zu ei-

kommen werden.

Bilanzausweis.

in Ziffer 3.8 genannten Bewertungskategorien nach IAS 39 –

nem Verlust führt. Zur Reduktion des Bonitätsrisikos werden die

ergeben sich aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts, aus

Geschäftspartner im Rahmen des Kreditrisikomanagements einer

Die nachstehende Tabelle zeigt für die relevanten Klassen von

Aus den in der Konzernkapitalflussrechnung ausgewiesenen

Wertminderungen, Wertaufholungen und aus Ausbuchungen.

Bonitätsprüfung unterzogen. Erkennbaren Ausfallrisiken wird

Finanzinstrumenten die Gesamtbuchwerte, die Buchwerte der

Finanzmittelfonds wurden keine Mittel für Bankbürgschaften

Hinzu kommen Zinserträge und -aufwendungen und sonstige

durch entsprechende Wertberichtigungen Rechnung getragen,

weder im Wert geminderten noch überfälligen finanziellen Ver-

bzw. Sicherheitshinterlegungen verwendet.

Ergebniskomponenten aus Finanzinstrumenten, die nicht erfolgs-

wobei die Risiken von Forderungsausfällen zum Teil durch

mögenswerte sowie eine Alterstruktur der zwar nicht wertgemin-

wirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

Warenkreditversicherungen begrenzt sind.

derten, jedoch überfälligen finanziellen Vermögenswerten:

35. Nicht zahlungswirksame Transaktionen

Das Zinsergebnis enthält Zinserträge in Höhe von TEUR 1.826

In Berichtsjahr bzw. im Vorjahr sind keine wesentlichen nicht

30.289 (Vorjahr: TEUR 41.468) aus Finanzinstrumenten, die nicht

zahlungswirksamen Vorgänge im Finanzierungs- und Investitions-

erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

(Vorjahr: TEUR 2.302) und Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR

bereich erfolgt. Im Berichtszeitraum wurden keine Zinserträge aus wertberichtigten finanziellen Vermögenswerten vereinnahmt.

TEUR

Stand 29.2.2012 Finanzanlagen

Gesamtbuchwert

Zum Abschlussstichtag weder wertgemindert noch überfällig

Weniger als 30 Tage

Zwischen 31 und 60 Tagen

Zwischen Zwischen 61 und 90 91 und 180 Tagen Tagen

Mehr als 181 Tage

20.439

20.439

0

0

0

0

0

37. Risikomanagement

Finanzielle Vermögenswerte und sonstige Forderungen

5.721

5.721

0

0

0

0

0

37.1. Allgemeine Angaben

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

194.422

157.703

23.524

830

1.957

9.866

542

220.582

183.863

23.524

830

1.957

9.866*

542

Finanzanlagen

20.486

20.486

0

0

0

0

0

Finanzielle Vermögenswerte und sonstige Forderungen

13.780

13.780

0

0

0

0

0

Sonstige Angaben 36. Weitere Angaben zu den Finanzinstrumenten

Zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und in den folgenden Zeitbändern überfällig

Altersstruktur finanzieller Vermögenswerte

Nordzucker verfügt über ein unternehmensweites System zur

Als Finanzinstrumente gelten Verträge, die gleichzeitig bei einem

frühzeitigen Identifikation und laufenden Überwachung von Risi-

Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswerts

ken sowie zu deren Bewertung und ihrer Begrenzung. Durch

und bei der Gegenpartei zur Entstehung einer finanziellen Ver-

das integrierte Risikomanagementsystem werden Risiken und

bindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstruments führen.

Maßnahmen umfassend ermittelt und in der operativen und strategischen Planung berücksichtigt. Im Rahmen des Risikoma-

Summe Stand 28.2.2011

Finanzielle Vermögenswerte umfassen in diesem Zusammenhang

nagements werden potentielle Risiken, wie Ausfall- bzw. Kredit-

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

liquide Mittel, vertraglich zugesicherte Rechte zum Empfang von

risiken, Liquiditäts- und Wechselkursrisiken sowie Zinsrisiken

Barmitteln oder anderweitigen finanziellen Vermögenswerten wie

fortlaufend bewertet und daraus Maßnahmen entwickelt und

Summe

zum Beispiel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, deri-

umgesetzt. Operative und strategische Entscheidungen erfol-

155.961

130.450

13.464

1.472

7.617

624

2.334

190.227

164.716

13.464

1.472

7.617

624

2.334

*) Den Forderungen stehen korrespondierende Verbindlichkeiten gegenüber, die nach dem Bilanzstichtag verrechnet wurden.


98

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

| 99

Übersicht der Kategorien und Klassen von Finanzinstrumenten im Vorjahr (2010/11) der Nordzucker AG, Braunschweig

Aktiva Bewertung

Summe 28.2.2011

Bewertungskategorie

Fortgeführte Anschaffungskosten

Flüssige Mittel/ Barreserve

Kredite und Forderungen

Fair Value Zur Veräußerung verfügbare fin. Vermögenswerte (AFS)

Zu Handelszwecken gehalten (FVTPL-HFT)

Derivate in Sicherungsbeziehungen nach IAS 39

TEUR

At cost

Finanzanlagen

20.476

10

0

0

133

0

20.343

10

0

0

0

0

Finanzielle Vermögenswerte und sonstige Forderungen

13.780

0

0

0

13.780

0

0

0

0

0

0

0

155.961

0

0

0

155.961

0

0

0

0

0

0

0

0

7.361

0

0

0

0

0

0

0

0

0

7.361

50.289

0

50.289

0

0

0

0

0

0

0

0

0

240.506

7.371

50.289

0

169.874

0

20.343

10

0

0

0

7.361

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Derivate Flüssige Mittel Summe

Fair Value

Nominalwert

At cost

Fair Value

At cost

Fair Value

At cost

Fair Value

At cost

Fair Value

Passiva Bewertung

Finanzielle Verbindlichkeiten bzw. zu fortgef. Anschaffungskosten

Bewertungskategorie

TEUR

Fortgeführte Anschaffungskosten

Summe 28.2.2011

At cost

Fair Value

At cost

Fair Value

Fair Value Derivate in Sicherungsbeziehungen nach IAS 39

At cost

Fair Value

Zu Handelszwecken gehalten (FVTPL-HFT)

At cost

Fair Value

Fair Value Option (FVTPL-FVO)

At cost

Fair Value

Finanzverbindlichkeiten

363.772

0

363.772

0

0

0

0

0

0

0

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

215.186

0

215.186

0

0

0

0

0

0

0

97.315

0

97.315

0

0

0

0

0

0

0

Derivate

0

9.402

0

0

0

9.402

0

0

0

0

Summe

676.273

9.402

676.273

0

0

9.402

0

0

0

0

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen

At cost

Fair Value


100 | Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| 101

Übersicht der Kategorien und Klassen von Finanzinstrumenten 2011/12 der Nordzucker AG, Braunschweig

Aktiva Bewertung

Summe 29.2.2012

Bewertungskategorie

Fortgeführte Anschaffungskosten

Flüssige Mittel/ Barreserve

Kredite und Forderungen

Fair Value Zur Veräußerung verfügbare fin. Vermögenswerte (AFS)

Zu Handelszwecken gehalten (FVTPL-HFT)

Derivate in Sicherungsbeziehungen nach IAS 39

TEUR

At cost

Finanzanlagen

20.429

10

0

0

70

0

20.359

10

0

0

0

0

5.721

0

0

0

5.721

0

0

0

0

0

0

0

194.423

0

0

0

194.423

0

0

0

0

0

0

0

0

7.695

0

0

0

0

0

0

0

5.910

0

1.785

7.407

0

7.407

0

0

0

0

0

0

0

0

0

227.980

7.705

7.407

0

200.214

0

20.359

10

0

5.910

0

1.785

Finanzielle Vermögenswerte und sonstige Forderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Derivate Flüssige Mittel Summe

Fair Value

Nominalwert

At cost

Fair Value

At cost

Fair Value

At cost

Fair Value

At cost

Fair Value

Passiva Bewertung

Finanzielle Verbindlichkeiten bzw. zu fortgef. Anschaffungskosten

Bewertungskategorie

TEUR

Fortgeführte Anschaffungskosten

Summe 29.2.2012

At cost

Fair Value

At cost

Fair Value

Fair Value Derivate in Sicherungsbeziehungen nach IAS 39

At cost

Fair Value

Zu Handelszwecken gehalten (FVTPL-HFT)

At cost

Fair Value

Fair Value Option (FVTPL-FVO)

At cost

Fair Value

Finanzverbindlichkeiten

256.325

0

256.325

0

0

0

0

0

0

0

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

455.122

0

455.122

0

0

0

0

0

0

0

21.077

0

21.077

0

0

0

0

0

0

0

Derivate

0

13.002

0

0

0

1.228

0

11.774

0

0

Summe

732.524

13.002

732.524

0

0

1.228

0

11.774

0

0

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten und Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen

At cost

Fair Value


102 | Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| 103

Übersicht der Nettoergebnisse aus Finanzinstrumenten der Nordzucker AG, Braunschweig

29.2.2012

aus der Folgebewertung

aus Zinsen

Flüssige Mittel/Barreserve

1.167

0

0

0

0

0

0

1.167

Kredite und Forderungen

659

0

0

-773

-907

2

0

-1.019

-613

3.471

-2.587

0

0

0

0

271

0

0

2.116

0

0

0

0

2.116

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzverbindlichkeiten (FLAC)

-29.676

0

0

0

0

0

0

-29.676

Summe

-28.463

3.471

-471

-773

-907

2

0

-27.141

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AFS ) Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente (FAHFT und FLHFT)

aus Dividenden

zum Fair Value

Währungsumrechnung

Wertberichtigung

28.2.2011

Wertaufholung

aus Abgang

Nettoergebnis 2011/12

TEUR

aus der Folgebewertung

aus Zinsen

Flüssige Mittel/Barreserve

1.078

0

0

0

0

0

0

1.078

Kredite und Forderungen

1.068

0

0

-56

-804

467

0

675

156

1.981

4.830

0

0

0

0

6.967

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzverbindlichkeiten (FLAC)

-41.469

0

0

0

0

0

0

-41.469

Summe

-39.167

1.981

4.830

-56

-804

467

0

-32.749

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AFS )

aus Dividenden

zum Fair Value

Währungsumrechnung

Wertberichtigung

Wertaufholung

aus Abgang

Nettoergebnis 2010/11

TEUR


104 | Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

| 105

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

Die Finanzinstrumente der Klassen Finanzanlagen, Finanzielle

nehmen seinen Zahlungsverpflichtungen zu einem vertraglich

Die Nettorisikoposition wird um geplante Transaktionen inner-

ermittelt, welche Auswirkungen eine Änderung der Marktzinssät-

Vermögenswerte und sonstige Forderungen und Forderungen

vereinbarten Zeitpunkt nicht nachkommen kann. Zur Sicher­

halb der kommenden zwölf Monate sowie um vorhandene Siche-

ze auf die Erträge und Aufwendungen sowie auf das Eigenkapital

aus Lieferungen und Leistungen vor Wertminderungen haben

stellung der Liquidität des Nordzucker Konzerns werden die

rungsinstrumente (auch wenn kein bilanzielles Hedge-Accoun-

zum Bilanzstichtag haben würde. Der Nordzucker Konzern hat

einen Bruttobuchwert von insgesamt TEUR 224.122 (Vorjahr:

Liquiditätsbedürfnisse zentral überwacht und geplant. Es wer-

ting gemäß IAS 39 vorgenommen wird) adjustiert.

zur Absicherung des Zinsrisikos der variabel verzinslichen Instru-

TEUR 193.804). Es wurden Wertminderungen in Höhe von

den stets ausreichend liquide Mittel gehalten, um allen Ver-

TEUR 3.540 (Vorjahr: TEUR 3.577) vorgenommen.

pflichtungen bei Fälligkeit nachkommen zu können. Kurzfristige

Fremdwährungspositionen in Dänischen Kronen, Litauischen Litas

196,6 Mio. Euro abgeschlossen, sodass ein Zinsänderungsrisiko

Kreditlinien, die bei Bedarf in Anspruch genommen werden

und Estnischen Kronen unterliegen aufgrund der Angehörigkeit der

für einen Betrag in Höhe von 48,0 Mio. Euro (Vorjahr: rund 47,9

können, stellen zusätzlich die Liquidität sicher.

betreffenden Staaten zum Wechselkursmechanismus der Europäi-

Mio. Euro) besteht. Der Zeitwert der Sicherungsinstrumente be-

Der Nordzucker Konzern hat weder im Berichtszeitraum noch im

mente Cash-Flow Hedges über einen Nominalbetrag in Höhe von

Vergleichszeitraum Sicherheiten im Sinne von IFRS 7.15 erhalten oder verwertet.

schen Union nur einem unwesentlichen Wechselkursrisiko. Das

trägt TEUR -1.228 (Vorjahr: 2.468). Eine hypothetische Verände-

Aus der nachfolgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten

Wechselkursrisiko aus Fremdwährungspositionen in US-Dollar ist auf-

rung der für die jeweiligen Instrumente des Nordzucker Konzerns

(undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären

grund der geringen Höhe dieser Positionen ebenfalls unwesentlich.

maßgeblichen Zinssätze um +/-50 Basispunkte würde demzufolge

37.3. Liquiditätsrisiko

finanziellen Verbindlichkeiten sowie der derivativen Finanzinstru-

Als Liquiditätsrisiko wird das Risiko bezeichnet, dass das Unter-

mente ersichtlich.

Darüber hinaus betreibt die Nordzucker-Gruppe eine umfangrei-

wesentlichen Auswirkungen in Relation zum Eigenkapital des

che Absicherung von tatsächlichen Fremdwährungsrisiken über

Konzerns führen.

den Natural-Hedge-Ansatz wie auch über den gezielten Einsatz

Vertragliche Restlaufzeiten

Buchwert

Bruttozu-/ abflüsse

Restlaufzeitbis zu einem Jahr

256.325

-265.666

172.998

TEUR

Stand 29.2.2012

aufgrund der Restlaufzeit der Derivate in diesem Bereich zu un-

Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Restlaufzeit von einem bis zu fünf Jahren

Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren

84.871

7.797

von Derivaten insbesondere für den Schwedischen, Norwegischen

c. Sicherungsmaßnahmen

und osteuropäischen Raum mit der Folge, dass die verbleibenden

Der Nordzucker Konzern setzt derivative Finanzinstrumente aus-

Netto-Risikopositionen unwesentlich sind.

schließlich zur Absicherung der Wechselkurs- und Zinsrisiken ein sowie der Risiken aus Rohstoffpreisänderungen ein.

b. Zinsrisiko

455.122

-455.122

455.122

0

0

Sonstige finanzielle Verb. und Verb. ggü. nahest. Pers. und Unt.

Der Nordzucker Konzern ist aufgrund seiner Finanzierungsaktivi-

Zur Reduzierung des Wechselkursrisikos werden neben dem

21.077

-21.077

15.577

5.500

0

täten Zinsänderungsrisiken ausgesetzt. Finanzierungen werden

Natural-Hedge-Ansatz zusätzlich für die Rübengeldzahlungen der

Derivative finanzielle Vermögenswerte

13.002

-13.002

13.002

0

0

in verschiedenen Währungsräumen vorgenommen, wobei die

osteuropäischen Gesellschaften unterjährig derivative Bandbrei-

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten

7.695

7.695

7.695

0

0

relevante Währung der Euro ist. Zinsänderungsrisiken aus Finan-

ten-Absicherungen durchgeführt. Darüber hinaus werden Wech-

753.221

-747.172

664.394

90.371

7.797

zierungsaktivitäten, die in Ungarischen Forinth, Schwedischen

selkursrisiken – ebenfalls unterjährig – über geeignete Derivate,

Kronen, Norwegischen Kronen, Litauischen Litas, Polnischen

wie zum Beispiel Devisentermingeschäfte, gesichert.

Summe Stand 28.2.2011 Finanzverbindlichkeiten

363.772

-386.051

88.467

289.143

8.441

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

215.186

-215.186

215.186

0

0

Sonstige finanzielle Verb. und Verb. ggü. nahest. Pers. und Unt.

97.315

-97.315

91.815

5.500

0

9.402

-9.402

9.402

0

0

Derivative finanzielle Vermögenswerte Derivative finanzielle Verbindlichkeiten Summe

7.361

7.361

4.893

2.468

0

693.036

-700.593

409.763

297.111

8.441

Einbezogen in die Restlaufzeitenanalyse sind alle Instrumente im

a. Währungsrisiko

Bestand, für die zum Bilanzstichtag bereits Zahlungen vertraglich

Der Nordzucker Konzern ist aufgrund seiner Geschäftsaktivitäten

vereinbart sind. Erwartete Zahlungen für zukünftig erwartete

in verschiedenen Ländern, die nicht zum Euro-Raum zählen,

Verbindlichkeiten werden nicht berücksichtigt. Die variablen

einem Wechselkursrisiko ausgesetzt.

Zinszahlungen aus Finanzinstrumenten werden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem Bilanzstichtag fixierten Zinssätze er-

IFRS 7 fordert zur Einordnung der Bedeutung der Wechselkurs­

mittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind

risiken eine Sensitivitätsanalyse. Durch die Anwendung von Sensi-

entsprechend der Einschätzung der jeweiligen Rückzahlungs­

tivitätsanalysen wird für diese Risikoart ermittelt, welche Auswir-

zeitpunkte zugeordnet.

kungen eine Änderung der genannten Wechselkurse auf die

Zloty oder Dänischen Kronen vorgenommen werden, sind wegen der geringen Betragshöhe nicht wesentlich.

Das bestehende Zinsänderungsrisiko aus variabel verzinslichen Darlehen wird durch Zinsderivate reduziert. Alle Zinsderivate sind

Zum Bilanzstichtag halten die Konzerngesellschaften einen Ge-

als Cashflow Hedges im Rahmen des Hedge Accounting nach IAS

samtbestand zinstragender bzw. zinssensitiver Instrumente in

39 designiert.

Höhe von 256,3 Mio. Euro (Vorjahr: 437,7 Mio. Euro). Davon entfallen grundsätzlich 244,6 Mio. Euro (Vorjahr: 341,2 Mio.

Zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos sind Forward-Swaps

Euro) auf variabel verzinsliche Instrumente und 11,7 Mio. Euro

zum Nominalbetrag von insgesamt 196,6 Mio. EUR abgeschlos-

(Vorjahr: 96,5 Mio. Euro) auf festverzinsliche Instrumente.

sen. Der Zinstausch findet im Wesentlichen monatlich statt.

Zinsänderungsrisiken werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitäts-

Die Nominalwerte und Marktwerte setzen sich wie folgt

analysen dargestellt. Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse wird

zusammen:

29.2.2012

Derivative Finanzinstrumente TEUR Forward Zinsswaps

28.2.2011

Nominalbetrag

Zeitwert

Nominalbetrag

Zeitwert

196.550

-1.228

260.450

2.468

Gewinne/Verluste sowie auf das Eigenkapital des Nordzucker 37.4. Marktrisiken

Konzerns zum Bilanzstichtag nehmen würde. Die Auswirkungen

Marktrisiken entstehen aus möglichen Veränderungen von

werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der

Risikofaktoren, die zu Änderungen von Marktwerten oder zu

Wechselkurse um 10 % auf den Bestand relevanter Positionen

Die Marktwertveränderungen von Cashflow Hedges werden in

Es wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass die den Siche-

Änderungen zukünftiger Zahlungsströme führen. Als relevante

in Fremdwährung (Netto-Risikoposition in Fremdwährung) zum

Höhe des effektiven Teils erfolgsneutral im Eigenkapital gebucht.

rungsmaßnahmen zugrunde gelegten Grundgeschäfte auch

Risikofaktoren sind für den Nordzucker Konzern Wechselkurs-

Bilanzstichtag bezogen werden. Dabei wird unterstellt, dass der

Im Berichtszeitraum wurde ein Betrag in Höhe von TEUR -2.587

tatsächlich zustande kommen. Im Falle des Wegfalls einer Siche-

schwankungen und Zinsänderungen von Bedeutung.

Bestand am Bilanzstichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist.

(Vorjahr: TEUR 4.830) im Eigenkapital erfasst.

rungsmaßnahme werden die Beträge, die sich während der


106 | Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

| 107

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

Laufzeit im kumulierten übrigen Eigenkapital angesammelt ha-

mehr eintritt. Aus der folgenden Tabelle ergibt sich, wann die

NORDZUCKER GmbH & Co. KG, Braunschweig

Wertberichtigungen auf die aufgeführten Forderungsbeträge

ben, aufgelöst, wenn das gesicherte Grundgeschäft ergebnis­

Zahlungsströme aus Cashflow Hedges eintreten und welche

fuel21 GmbH & Co. KG, Klein Wanzleben

waren nicht erforderlich.

wirksam wird bzw. wenn das gesicherte Grundgeschäft nicht

ergebniswirksamen Auswirkungen erwartet werden:

Norddeutsche Flüssigzucker GmbH & Co. KG, Braunschweig

Von den Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unter­ nehmen entfallen TEUR 5.500 (Vorjahr: TEUR 5.500) auf die MEF

Zinssicherungsgeschäfte TEUR 29.2.2012

wurde die Befreiung von der Pflicht zur Aufstellung von Jahresab-

Melasse-Extraktion Frellstedt GmbH, Frellstedt, TEUR 3.628 (Vor-

schlüssen nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschrif-

jahr: TEUR 2.897) auf die Union Zucker Südhannover GmbH,

ten gemäß § 264b HGB in Anspruch genommen.

Nordstemmen, TEUR 1.966 (Vorjahr: TEUR 1.233) auf die Nord-

Beginn

Ablauf

ValutenBetrag

Forward Zins-Swaps

23.08.10

22.08.13

78.275

1-M-E

harzer Zucker-AG, Schladen, und TEUR 5.693 (Vorjahr: TEUR

Forward Zins-Swaps

28.02.11

22.08.13

58.275

1-M-E

6.746) auf die Nordzucker Holding AG, Braunschweig. Gegen-

Forward Zins-Swaps

28.02.11

31.08.12

60.000

1-M-E

Zinssatz

28.2.2011

39. Beziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen

über der Eurosugar S.A.S., Paris/Frankreich bestehen keine Verbindlichkeiten (Vorjahr: TEUR 1.723). Bei den vorgenannten Gesellschaften handelt es sich um Gesellschafterinnen der

Forward Zins-Swaps

23.08.10

22.08.13

103.325

1-M-E

Als nahestehende Personen und Unternehmen gemäß IAS 24 gelten

Nordzucker AG, die entsprechenden Verbindlichkeiten betreffen

Forward Zins-Swaps

28.02.11

22.08.13

97.125

1-M-E

für den Nordzucker Konzern die Personen und Unternehmen, die

laufende Verrechnungskonten. Die übrigen Verbindlichkeiten

Forward Zins-Swaps

28.02.11

31.08.12

60.000

1-M-E

den Konzern beherrschen bzw. einen maßgeblichen Einfluss auf die-

entfallen auf sonstige nahestehende Unternehmen und resultie-

sen ausüben oder durch den Konzern beherrscht bzw. maßgeblich

ren im Wesentlichen aus Lieferungs- und Leistungsbeziehungen.

beeinflusst werden. Zur ersten Gruppe gehören die aktiven MitglieNeben den Zinssicherungsgeschäften hält der Konzern zum Stichtag Derivate, die auf die Absicherung von Währungsrisiken und

38. Wesentliche Tochterunternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

volumen beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 5.823. Die Laufzeit der Derivate beträgt im Wesentlichen weniger als ein Jahr.

Wesentliche Tochterunternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

die Nordzucker Holding AG, Braunschweig, und das Finanzergeb-

werden die Tochtergesellschaften, die Muttergesellschaft sowie

nis resultiert aus assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen.

Konzerns als nahestehende Personen und Unternehmen definiert. Konzernanteil

Den Forderungen gegen sowie den Verbindlichkeiten gegenüber

Region Zentraleuropa

nahestehenden Unternehmen liegen Geschäftsbeziehungen zu marktüblichen Konditionen zugrunde.

NORDZUCKER GmbH & Co. KG, Braunschweig

100 %

Der Konzern führt keine eigene Bewertung der Derivate durch.

fuel21 GmbH & Co. KG, Klein Wanzleben

100 %

Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte (Mark to Market)

Norddeutsche Flüssigzucker GmbH & Co.KG, Braunschweig

100 %

wird von den Vertragsbanken unter Anwendung anerkannter

Die Leistungserbringung für nahestehende Unternehmen betrifft

ihrer Mehrheitsgesellschafterin, der Nordzucker Holding AG. Ferner die assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen des Nordzucker

Preisänderungsrisiken im Bereich Zucker und Energie abzielen. Das durch Währungssicherungsgeschäfte abgesicherte Netto­

der der Vorstände und der Aufsichtsräte der Nordzucker AG und

mathematischer Verfahren unter Verwendung vorliegender

Region Nordeuropa

Marktdaten vorgenommen.

Nordic Sugar A/S, Kopenhagen/Dänemark

100 %

Nordic Sugar AB, Malmö/Schweden

100 %

Suomen Sokeri OY, Kantivik/Finnland

100 %

Sucros OY, Säkvlä/Finnland

80 %

AB Nordic Sugar Kèdainiai, Wilna/Litauen

71 %

Nordzucker Irland Limited, Dublin/Irland

100 %

Považský cukor a.s., Trencianska Teplá/Slowakei

> 97 %

Nordzucker Polska S.A., Przeżmierowo/Polen

> 99 %

Mátra Cukor Rt., Hatvan/Ungarn

> 99 %

Gemeinschaftsunternehmen NP Sweet A/S, Kopenhagen/Dänemark

50 %

Melasse Extraktion Frellstedt GmbH, Frellstedt/Deutschland

50 %

Die Aufstellung des Anteilsbesitzes der Nordzucker AG und des Konzerns wird beim elektronischen Bundesanzeiger eingereicht

schluss im Wege der Vollkonsolidierung einbezogenen Tochter-

TEUR

unternehmen bestanden die folgenden Geschäftsbeziehungen

Haftung für Bürgschaften

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen

28.2.2011

1.288

12.222

TEUR

Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen

Zum 29. Februar 2012 sind Vermögenswerte des Sachanlage­ vermögens in Höhe von TEUR 42.214 (Vorjahr: TEUR 45.030) 29.2.2012

28.2.2011

233

27

16.997

17.813

1.3.201129.2.2012

1.3.2010 28.2.2011

107

108

als Sicherheiten für Verbindlichkeiten begeben worden.

41. Sonstige finanzielle Verpflichtungen Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen des Konzerns setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR

Gewinn- und Verlustrechnung Leistungserbringung für nahestehende Unternehmen Finanzergebnis

-216

-1.702

Sonstige finanzielle Verpflichtungen TEUR

Bestellobligo für Sachanlagevermögen Wartungsverpflichtungen

Die Forderungen gegen nahestehende Unternehmen resultieren GmbH & Co. KG

29.2.2012

mit nahestehenden Personen und Unternehmen:

und veröffentlicht. Für die Personenhandelsgesellschaften in der Rechtsform einer

Haftungsverhältnisse des Konzerns bestehen wie folgt: Haftungsverhältnisse

Neben den Geschäftsbeziehungen zu den in den Konzernab-

Bilanz Forderungen gegen nahestehende Unternehmen

Region Osteuropa

40. Haftungsverhältnisse

nahezu ausschließlich aus dem Liefer- und Leistungsverkehr.

Finance-lease Operating-Lease/Miete Sonstige finanzielle Verpflichtungen

29.2.2012

28.2.2011

15.448

11.305

0

764

985

1.052

7.594

8.168

24.027

21.289


| 109

108 | Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

Die gesamten zukünftigen Zahlungsverpflichtungen aus Miet-

als Vertreter der Arbeitnehmer

Die Kriterien für die Festlegung der Vergütung der einzelnen

und Leasingverträgen zum 29. Februar 2012 gliedern sich dabei

Rolf Huber-Frey, Betriebswirt, Freiburg

Vorstandsmitglieder bilden sowohl die Aufgaben des einzelnen

wie folgt auf:

che Lage, der Erfolg, die Zukunftsaussichten, die Nachhaltigkeit

Miet- und Leasingverträge

Wolfgang Wiesener, Schlosser, Uelzen Gerd von Glowczewski, Betriebsschlosser, Schladen

gütung unter Berücksichtigung des Vergleichsumfelds und der

TEUR Künftige Zahlungen in finance-leases Künftige Zahlungen in operating-leases

Restlaufzeit bis zu einem Jahr

Restlaufzeit von mehr als einem bis zu fünf Jahren

Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren

Summe

168

580

237

985

3.662

3.058

874

7.594

Sigrun Krussmann, Laborantin, Seelze Dr. Andreas Schwarz, Chemiker des Fachgebiets Technische Chemie Verfahrenstechnik, Braunschweig (bis 28. Februar 2011)

29. Februar 2012 wie folgt aufteilen:

Ulf Gabriel, Elektromeister, Banteln (seit 15. Juni 2011)

Finance-lease

Dieter Woischke, Betriebselektriker, Algermissen, stellv. Vorsitzender

Die künftigen Zahlungen aus finance-lease lassen sich zum

Restlaufzeit bis zu einem Jahr

Restlaufzeit von mehr als einem bis zu fünf Jahren

Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren

Summe

Tilgungen

135

496

227

858

Zinsanteil

33

84

10

127

168

580

237

985

TEUR

Zahlung

42. Abschlussprüferhonorar Gesellschaften des Nordzucker Konzerns haben von der Ernst & Young GmbH in Höhe von TEUR 380 Leistungen in Zusammenhang mit der gesetzlich vorgeschriebenen Prüfung des Abschlusses des Nordzucker Konzerns und der Nordzucker AG sowie in Höhe von TEUR 88 für andere prüfungsnahe Dienstleistungen, TEUR 40 Steuerberatungsleistungen und TEUR 178 sonstige Leistungen bezogen.

43. Aufsichtsrat und Vorstand Der Aufsichtsrat setzte sich im Geschäftsjahr 2011/12 wie folgt

Gerhard Borchert, Landwirt, Brome Michael Gerlif, Finanzvorstand der Lekkerland AG & Co. KG, Frechen Rainer Knackstedt, Landwirt, Dedeleben Matts Eskel Rosendahl, Berater, Huddinge (seit 7. Juli 2011)

Marina Strootmann, Industriekauffrau, Braunschweig

Die Gesamtvergütung der Vorstandsmitglieder umfasst monetäre Vergütungsteile, Versorgungszusagen und sonstige Zusagen wie die Gestellung eines Dienstwagens. Die monetären Vergütungsteile bestehen aus einem festen Jahresgrundgehalt, das in zwölf gleichen Raten monatlich ausgezahlt wird, und einer ergebnisund leistungsabhängigen variablen Vergütung. Der variable Anteil beträgt maximal 50 Prozent der Gesamtbezüge (die Gesamtbezüge setzen sich zusammen aus dem festen Jahresgrundgehalt und der variablen Vergütung). Entsprechend dem Deutschen ­Corporate Governance Kodex (DCGK) wird die Systematik der ­Vorstandsvergütung künftig noch stärker an der nachhaltigen ab dem Geschäftsjahr 2012/13 45 % der variablen Vergütung als

Hartwig Fuchs, Hamburg, Vorstandsvorsitzender, Chief Executive Officer

kurzfristige variable Vergütung (Short-Term Incentive, STI) an die

Axel Aumüller, Oelber a.w.W., Chief Operating Officer

Die übrigen 55­ % werden als langfristige variable Vergütung

Mats Liljestam, Höllviken/Schweden, Chief Marketing Officer

Zielerreichung der jeweils vorangegangenen 3 Jahre ermittelt.

Dr. Niels Pörksen, Limburger Hof, Chief Agricultural Officer

das Geschäftsjahr 2011/12 angewendet. Als Berechnungsbasis

Dr. Michael Noth, Braunschweig, Chief Financial Officer.

der beiden vorangegangenen Vorjahre herangezogen. Aktien­

Zielerreichung des entsprechenden Geschäftsjahres gekoppelt. (Long-Term Incentive, LTI) anhand einer durchschnittlichen Das neue Vorstandsvergütungssystem wird erstmals bereits für werden für den LTI als Übergangslösung die Zielerreichungen basierte Vergütungselemente existieren nicht. Zusagen auf Leistungen, die einem Vorstandsmitglied für den Fall

44. Vergütungsbericht

der vorzeitigen Beendigung der Tätigkeit als Vorstandsmitglied

Hans-Heinrich Prüße, Landwirt, Lehrte-Ahlten

Im Folgenden werden Grundsätze und Höhe der Vergütung

des Vertrages begrenzt.

Hans Jochen Bosse, Landwirt, Ohrum

schrieben sowie Angaben zum Aktienbesitz von Vorstand und

Für die einzelnen Mitglieder des Vorstands ergibt sich vorbehaltlich

Aufsichtsrat gemacht.

des Beschlusses des Aufsichtsrats am 24. Mai 2012 nachfolgende Vergütung für das Geschäftsjahr 2011/2012:

Dr. Clemens Große Frie, Vorstandsvorsitzender der AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster/Hannover

Systematik und Höhe der Vorstandsvergütung werden auf

Dr. Hans Theo Jachmann, Geschäftsführer der Syngenta Agro GmbH und Syngenta Germany GmbH, Maintal

Aufsichtsratsplenum festgelegt und regelmäßig überprüft.

Jochen Johannes Juister, Landwirt, Nordhastedt Andreas Scheffrahn, Landwirt, Cramme

gewährt werden, sind mindestens auf den Wert der Restlaufzeit

des Vorstandes und des Aufsichtsrates der Nordzucker AG be-

als Vertreter der Aktionäre

Helmut Meyer, Landwirt, Betheln, stellv. Vorsitzender

Vergütungsstruktur, die ansonsten in der Gesellschaft gilt.

Als Vorstände waren im Geschäftsjahr 2011/12 bestellt:

Dr. Karl-Heinz Engel, Hauptgeschäftsführer der Hochwald Nahrungsmittel-Werke GmbH, Riol

Dr. Harald Isermeyer, Landwirt, Vordorf, Vorsitzender (bis 7. Juli 2011)

der Unternehmensentwicklung als auch die Üblichkeit der Ver­

­Entwicklung des Unternehmens ausgerichtet. Demnach werden

zusammen:

Hans -Christian Koehler, Landwirt, Barum-Eppensen, Vorsitzender seit 7. Juli 2011

Vorstandsmitglieds, seine persönliche Leistung, die wirtschaftli-

44.1. Vergütung des Vorstandes Vorschlag des Personalausschusses des Aufsichtsrats durch das


110 | Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung zum

Vergütung der Mitglieder des Vorstandes 2011/12 Barvergütung

Altersvorsorge

Sonstiges 1)

Gesamt

Angaben in EUR

Fix-Gehalt

Hartwig Fuchs

450.000

430.962

160.000

15.926

1.056.888

Axel Aumüller

341.667

327.212

125.000

28.298

822.177

Mats Liljestam

342.235

327.756

108.000

26.812

804.803

Dr. Niels Pörksen

362.500

347.163

125.000

14.663

849.326

Dr. Michael Noth

380.000

363.923

125.000

16.273

885.196

1.876.402

1.797.016

643.000

101.972

4.418.390

1)

Variabler Vergütung

Termin Vergütung

Gesamt

Gesamt Vorjahr

Hans-Christian Koehler

32.180,33

17.031,25

13.500,00

62.711,58

32.969,31

Helmut Meyer

19.500,00

17.031,25

4.800,00

41.331,25

32.584,38

Wolfgang Wiesener

13.000,00

17.031,25

3.900,00

33.931,25

27.199,45

Dr. Harald Isermeyer

22.092,89

17.031,25

9.300,00

48.424,14

69.784,38

Hans-Heinrich Prüße

13.000,00

17.031,25

5.700,00

35.731,25

25.484,38

Gerhard Borchert

13.000,00

17.031,25

5.700,00

35.731,25

26.084,38

Rolf Huber-Frey

13.000,00

17.031,25

1.800,00

31.831,25

24.884,38

Dieter Woischke

19.500,00

17.031,25

6.300,00

42.831,25

29.369,31

Hans-Jochen Bosse

13.000,00

17.031,25

2.100,00

32.131,25

23.684,38

Dr. Clemens Große Frie

13.000,00

17.031,25

3.600,00

33.631,25

22.184,38

Sigrun Krussmann

13.000,00

17.031,25

4.200,00

34.231,25

23.684,38

Dr. Karl-Heinz Engel

13.000,00

17.031,25

1.200,00

31.231,25

21.884,38

Dr. Hans Theo Jachmann

13.000,00

17.031,25

3.000,00

33.031,25

22.784,38

Variabler Jahresbonus

Jochen Johannes Juister

13.000,00

17.031,25

2.400,00

32.431,25

23.384,38

Andreas Scheffrahn

17.226,78

17.031,25

7.200,00

41.458,03

23.984,38

380.333

998.247

Gerd von Glowczewski

13.000,00

17.031,25

2.400,00

32.431,25

23.684,38

13.000,00

17.031,25

3.000,00

33.031,25

23.384,38

Für das Geschäftsjahr 2010/2011 ergab sich die Vergütung der Mitglieder des Vorstandes wie folgt:

Vergütung der Mitglieder des Vorstandes 2010/11 Barvergütung

Hartwig Fuchs

Fix-Gehalt 450.000

Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrates 2011/12 Feste Vergütung

Geldwerte Vorteile gem. den steuerlichen Bestimmungen z.B. aus der Gestellung von Dienstwagen etc.

Angaben in EUR

Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2011/12 werden nachfolgende Beträge gewährt:

Variabler Jahresbonus

Summe

| 111

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

Altersvorsorge

160.000

Sonstiges 1)

Gesamt

7.914

Angaben in EUR

Axel Aumüller

316.667

269.753

125.000

26.825

738.245

Rainer Knackstedt

Mats Liljestam

317.235

270.237

108.000

21.226

716.698

Michael Gerlif

13.000,00

17.031,25

3.000,00

33.031,25

23.684,38

Dr. Niels Pörksen

320.883

273.302

125.000

21.574

740.759

Marina Strootmann

13.000,00

17.031,25

4.200,00

34.231,25

20.837,89

703.543

Ulf Gabriel

9.234,97

12.098,70

1.800,00

23.133,67

-

Matts Eskel Rosendahl

8.453,55

11.074,97

1.800,00

21.328,52

-

Henning Hansen-Hogrefe

-

-

-

-

12.854,71

Gert Lindemann

-

-

-

-

14.431,21

Dr. Andreas Schwarz

-

-

-

-

24.284,38

310.188,52

346.767,42

90.900,00

747.855,94

573.111,96

Dr. Michael Noth Summe 1)

313.542 1.718.327

267.091 1.460.716

108.000 626.000

14.910 92.449

3.897.492

Geldwerte Vorteile gem. den steuerlichen Bestimmungen z.B. aus der Gestellung von Dienstwagen etc.

Summe

Den Mitgliedern des Vorstands sind Pensionszusagen ausschließ-

nente. Vorsitz und stellvertretender Vorsitz sowie Vorsitz des

lich in Form von Beitragszusagen gewährt.

Prüfungs- und Finanzausschusses werden zusätzlich vergütet. Zusätzlich werden den Mitgliedern des Aufsichtsrates die durch

44.4. Sonstiges

Frühere Vorstandsmitglieder erhielten Ruhegehälter in Höhe von

Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in § 14 der Satzung der

die Ausübung des Amts entstehenden Auslagen einschließlich ei-

Die Mitglieder von Organen der Nordzucker AG werden von

TEUR 717 und einem ehemaligen Vorstandsmitglied wurde nach-

Nordzucker AG geregelt.

ner etwaigen auf die Vergütung und den Auslagenersatz entfallen-

der Nordzucker AG von Ansprüchen Dritter im gesetzlich

den Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) erstattet. Der Gesamtbetrag

zulässigen Rahmen freigestellt. Zu diesem Zweck unterhält

dieser Erstattungen beläuft sich auf TEUR 37 (Vorjahr: TEUR 49).

die Gesellschaft eine Vermögensschaden-Haftpflicht-Gruppen-

träglich eine Bonusvergütung in Höhe von TEUR 75 ausgezahlt. Für die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Vorstands-

Nach diesen Regeln erhalten Mitglieder des Aufsichtsrates eine

mitgliedern hat die Nordzucker AG Pensionsrückstellungen von

feste Vergütung in Höhe von EUR 13.000 und eine dividenden-

TEUR 9.463 (Vorjahr: TEUR 8.717) gebildet.

abhängige Vergütung in Höhe von EUR 500 für jedes über fünf

Mitglieder des Aufsichtsrates erhielten im Geschäftsjahr 2011/12

jährlich abgeschlossen bzw. verlängert. Die Versicherung deckt

Prozent ausgeschüttete Prozent Dividende. Die Dividende

vom Unternehmen weder Kredite noch Vorschüsse.

das persönliche Haftungsrisiko für den Fall ab, dass der Perso-

versicherung für Organmitglieder der Nordzucker AG. Sie wird

Mitglieder des Vorstandes erhielten im Geschäftsjahr 2011/12

beträgt für das Geschäftsjahr 2011/12 vorbehaltlich der Zustim-

vom Unternehmen weder Kredite noch Vorschüsse.

mung durch die Hauptversammlung EUR 1,00 (Vorjahr: EUR

44.3. Aktienbesitz des Vorstandes und des Aufsichtsrates

in Anspruch genommen wird. Es besteht ein Selbstbehalt ge-

0,46) pro Stückaktie bzw. 39,06 (Vorjahr: 17,97) Prozent. Der Vor-

Mitglieder des Vorstandes halten keine Aktien.

mäß Ziffer 3.8 des Deutschen Corporate Governance Kodex.

nenkreis bei Ausübung seiner Tätigkeit für Vermögensschäden

44.2. Vergütung des Aufsichtsrates

sitzende des Aufsichtsrates erhält das Dreifache, die beiden Stell-

Die Aufsichtsratsvergütung orientiert sich an der Größe des

vertreter und der Vorsitzende des Prüfungs- und Finanzausschus-

Mitglieder des Aufsichtsrates und denen nahestehende Personen

Unternehmens, an den Aufgaben und der Verantwortung der

ses jeweils das Eineinhalbfache der Festvergütung eines

waren zum 29. Februar 2012 im Besitz von Aktien, deren Anzahl

Aufsichtsratsmitglieder sowie an der wirtschaftlichen Lage der

einfachen Mitgliedes. Zusätzlich erhält jedes Mitglied des Auf-

jedoch unter 1 Prozent der ausgegebenen Aktien der Nordzucker

Gesellschaft. Die Vergütung enthält neben einer festen Zahlung

sichtsrats für die Teilnahme an Terminen in seiner Funktion als

AG liegt. Die Aktien stehen nicht im Zusammenhang mit der

eine dividendenabhängige und eine terminbezogene Kompo-

Mitglied des Aufsichtsrats EUR 300,00 pro Termin.

Vergütung des Aufsichtsrates.


112 | Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

| 113

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance Aufstellung des Anteilsbesitzes

45. Dividendenvorschlag

Aufstellung des Anteilsbesitzes abgabe von 211 Euro pro Tonne Zucker festgelegt. Die erste Antragsfrist endete am 2. Mai 2012, maximal konnten 50.000

der Nordzucker AG, Braunschweig zum 29. Februar 2012

Die an die Aktionäre ausschüttbaren Dividenden bemessen sich

Tonnen je Unternehmen und Termin beantragt werden. Weitere

gemäß Aktiengesetz nach dem im Jahresabschluss der Nordzucker

Termine, sofern die Menge nicht beim ersten Mal ausgeschöpft

AG ausgewiesenen, nach den handels­rechtlichen Vorschriften be-

wird sind der 23. Mai, der 6. Juni und der 20. Juni 2012. Außer-

stimmten Bilanzgewinn. Der Jahresabschluss für das Ge­schäfts­jahr

dem wurden drei Tender für den Import von Weltmarktzucker

2011/12 weist einen Bilanzgewinn in Höhe von EUR 48.301.300

eröffnet. Zu den Terminen 2. Mai, 23. Mai und 6. Juni 2012 kön-

aus. Der Vorstand schlägt vor, diesen Bilanzgewinn zur Ausschüt-

nen alle Berechtigten Gebote auf den Zollsatz für den Import

Einbezogene Tochterunternehmen

tung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2011/12 (EUR 1,00 je

von Zucker abgeben. Die maximale Antragsmenge für jeden

dividendenberechtigte Stückaktie) zu verwenden.

Antragsteller beträgt 45.000 Tonnen pro Tender.

fuel 21 GmbH & Co. KG (Stadt Wanzleben-Börde, Deutschland)

Anteil am Kapital direkt Firma, Sitz

Norddeutsche Flüssigzucker GmbH & Co. KG (Braunschweig, Deutschland)

46. Wesentliche Ereignisse nach Bilanzstichtag

Braunschweig, den 20. April 2012

NORDZUCKER GmbH & Co. KG (Braunschweig, Deutschland)

Der Vorstand

Nordzucker Eastern Europe GmbH (Wien, Österreich)

Aufgrund der im Preisberichterstattungssystem der EU angestiegenen Durchschnittspreise auf über 700 Euro pro Tonne hat

Hartwig Fuchs

die EU-Kommission am 12. April 2012 beschlossen, nochmals 250.000 Tonnen Nicht-Quotenzucker und 13.000 Tonnen Nicht-

Axel Aumüller

Mats Liljestam

Quotenisoglukose für den europäischen Markt freizugeben. Für diese Mengen wurde die Zahlung einer reduzierten Überschuss-

Dr. Michael Noth

NORDZUCKER SPEZIAL GmbH (Braunschweig, Deutschland)

Dr. Niels Pörksen

Nordzucker Polska S.A. (Opalenica, Polen) Cukrownia Melno S.A. [in Liquidation] (Opalenica, Polen) Povazsky Cukor a.s. (Trencianska Tepla, Slowakei) Matra Cukor z.r.t. (Hatvan, Ungarn) Nordic Sugar Holding A/S (Kopenhagen, Dänemark) Nordic Sugar A/S (Kopenhagen, Dänemark) Titoconcerto AB (Burlöv, Schweden) Nordic Sugar AB (Burlöv, Schweden) AB Nordic Sugar Kedainiai (Kedainiai, Litauen) Nordic Sugar UAB [in Liquidation] (Vilnius, Litauen) Nordic Sugar Oy (Kantvik, Finnland) Sucros Oy (Säkylä, Finnland) Suomen Sokeri Oy (Kantvik, Finnland) SIA Nordic Sugar (Riga, Lettland) Ingolf Wesenberg & Co. AS (Oslo, Norwegen) Nordzucker (Ireland) Limited (Dublin, Irland) SugarPartners Holdings Limited [in Liquidation] (Dublin, Irland)

Kurzbezeichnung

%

fuel 21

100

NFZ KG

100

NZ SPEZIAL

100

NZ KG

100

indirekt %

über Tochterunternehmen

NS AS

100

NSH AS

Titoconcerto

100

NSH AS

NZ EE

100

NZ Polska

99,87

Melno

84,32

Povazsky

96,798

Matra

99,89

NSH AS

100

NS AB

100

Titoconcerto

NS Kedainiai

70,6

NS AS

NS UAB

100

NS AS

NS Oy

100

NS AS

Sucros Oy

80

NS Oy

Suomen Oy

80

Sucros Oy

NS SIA

100

NS AS

IW AS

50

NS AS

100

NZ Ireland

NZ Ireland SP Holdings

100


114 | Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| 115

Aufstellung des Anteilsbesitzes Bestätigungsvermerk

Anteil am Kapital direkt Firma, Sitz

Kurzbezeichnung

%

indirekt %

über Tochterunternehmen

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Unternehmen, die anteilmäßig einbezogen werden

Zu dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht haben

für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht

SWEETGREDIENTS GmbH & Co. KG (Nordstemmen, Deutschland)

wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prü-

SG KG

50

NZ SPEZIAL

Unternehmen, die at equity bewertet werden MEF Melasse-Extraktion Frellstedt GmbH (Frellstedt, Deutschland) Norddeutsche Zucker-Raffinerie Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Frellstedt, Deutschland) NP Sweet A/S (Kopenhagen, Dänemark) Eurosugar S.A.S. (Paris, Frankreich)

MEF

50

NZR NP Sweet ES

NZ KG

fung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den „Wir haben den von der Nordzucker AG, Braunschweig, aufge-

Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung

stellten Konzernabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und

des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und

Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Kapitalflussrechnung,

Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen

Eigenkapitalveränderungsrechnung und Anhang – sowie den

der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

50

NZ KG

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. März 2011 bis

50

NSH AS

zum 29. Februar 2012 geprüft. Die Aufstellung von Konzernab-

Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend

schluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU

sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

50

anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Ver-

Tochterunternehmen, die gemäß § 296 Abs. 2 HGB nicht einbezogen werden Nordwestdeutsche Zucker Handelsgesellschaft mbH (Nordstemmen, Deutschland) Bioethanolgesellschaft Klein Wanzleben mbH (Stadt Wanzleben-Börde, Deutschland) Norddeutsche Flüssigzucker Verwaltungs-GmbH (Braunschweig, Deutschland)

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

antwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere NwdZH

100

Bioethanol KW

100

NFZ GmbH

100

Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonne­

Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den

nen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie

Konzernlagebericht abzugeben.

in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und ver-

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB

mittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen

unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und

festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschluss­

Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Ein-

prüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und

klang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutref-

durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf

fendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen

Assoziierte Unternehmen, die gemäß § 311 Abs. 2 HGB nicht einbezogen werden

die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung

und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“

Nordzucker Bioerdgas GmbH & Co. KG (Braunschweig, Deutschland)

der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch

Nordzucker Verwaltungs-GmbH (Braunschweig, Deutschland) SWEETGREDIENTS Verwaltungs GmbH (Nordstemmen, Deutschland)

Nordzucker Bioerdgas Verwaltungs-GmbH (Braunschweig, Deutschland) Tereos TTD, a.s. (Dobrovice, Tschechien)

NZ GmbH

100

SG GmbH

NZ BEG KG

50

50

NZ BEG GmbH

50

TTD

35,38

NZ KG SG KG

den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,

Hannover, 27. April 2012

Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshand-

Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

lungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungs-

(Hentschel)

legungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise

Wirtschaftsprüfer

(Spalthoff) Wirtschaftsprüfer


116 | Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

| 117

corporate Governance. Transparenz für den Aktionär. Hans-Christian Koehler Vorsitzender des Aufsichtsrats

»

Schwerpunkt der Tätigkeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2011/12 war die Begleitung der strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens.


118 | Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| 119

Bericht des Aufsichtsrats

Bericht des Aufsichtsrats der Nordzucker AG Geschäftsjahr 2011/12 Zuckermarktordnung von 2006 von einem Exportmarkt in e ­ inen

Ausschüsse des Aufsichtsrats

Aufsichtsrat beschlossene Verlängerung der Bestellung von Hartwig

­Importmarkt verwandelt. Ziel ist es, über Wilmar verstärkten Zugang

Zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat

Fuchs als Vorsitzenden des Vorstands der Nordzucker AG bis ein-

zu Rohrrohzucker vor allem in den Ländern zu bekommen, die

Ausschüsse eingerichtet. Die Ausschüsse bereiten die Beschlüsse

schließlich Februar 2016 vorbereitet. Bereits zuvor hat der Personal­

­Präferenzzucker in die EU liefern dürfen. Zudem verfügt Wilmar

des Aufsichtsrats sowie Themen, die im Plenum zu behandeln sind,

ausschuss die schon am 29.09.2011 vom Aufsichtsrat beschlos­sene

über eine Zuckerhandelsabteilung, die neue Absatzwege für den

vor. Die Ausschussvorsitzenden berichten dem Aufsichtsrat über

Verlängerung der Bestellung von Finanzvorstand Dr. Michael Noth

Zucker, den Nordzucker aus der EU exportiert, ermöglichen kann.

die Arbeit der Ausschüsse jeweils in der anschließenden Sitzung

bis zum August 2014 vorbereitet. Der Aufsichtsrat begrüßt die

des Aufsichtsrats.

Ver­längerung der Bestellungen von Hartwig Fuchs als Vorsitzen-

Aufgrund der guten wirtschaftlichen Entwicklung des Unterneh-

den des Vorstands und von Dr. Michael Noth als Finanzvorstand

mens war es möglich, die Finanzierung des Unternehmens zu

Das Präsidium des Aufsichtsrats tagte während des Berichtszeit-

als wesentliche Weichenstellung für die kontinuierliche und erfolg­

­optimieren und über das Jahr 2015 hinaus sicherzustellen. Der

raums vier Mal. Das Aufsichtsratspräsidium befasste sich mit Fragen

reiche Weiterentwicklung des Unternehmens.

Aufsichtsrat hat dieser Refinanzierung in seiner Sitzung am 24.

der Corporate-Governance, wesentlichen aktuellen Themen und

Mai 2011 zugestimmt.

bereitete die sich anschließenden Aufsichtsratssitzungen vor.

Der Aufsichtsrat hat außerdem einen Nominierungsausschuss ­ge­bildet mit der Aufgabe, dem Aufsichtsrat geeignete Kandidaten

Hans-Christian Koehler, Vorsitzender des Aufsichtrats

Der Aufsichtsrat der Nordzucker AG hat im Geschäftsjahr 2011/12

Nach wie vor wird angesichts der bevorstehenden weiteren

Der Prüfungs- und Finanzausschuss tagte im Berichtszeitraum fünf

für die Vorschläge zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern der Anteils­

­Anpassung der ZMO besonderes Augenmerk auf die Themen

Mal. Zusätzlich führte der Ausschuss mehrere Telefonkonferenzen

eigner durch die Hauptversammlung vorzuschlagen.

Wirtschaftlichkeit und Effizienz gelegt. Daher hat sich der Auf-

durch. Der Prüfungs- und Finanzausschuss befasste sich in Gegen­

sichtsrat über die Umsetzung der Einsparungsmaßnahmen aus

wart des Abschlussprüfers mit den Abschlüssen und Lageberich-

Jahresabschluss 2011/12

dem langfristig angelegten Effizienzsteigerungsprogramm des

ten der Nordzucker AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr

Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Han-

Unternehmens regelmäßig berichten lassen. Die Ziele für das

2010/11. Weiter gab der Prüfungs- und Finanzausschuss dem

nover, hat den Jahresabschluss 2011/12 der Nordzucker AG und

­Geschäftsjahr 2011/12 wurden erreicht, so dass sich aus dem

­Aufsichtsrat eine Empfehlung für den Vorschlag des Aufsichts­rats

deren Lagebericht geprüft und mit dem uneingeschränkten Be­

­Programm weiterhin Kosteneinsparungen in allen Bereichen des

an die Hauptversammlung zur Wahl des Abschlussprüfers für das

stätigungs­vermerk versehen. Dies gilt auch für den Konzernab-

Unternehmens ergeben. Der Aufsichtsrat wird die Umsetzung

Geschäftsjahr 2011/12. Gegenstand der Beratungen war auch

schluss nach IFRS, den Konzernlagebericht und den Bericht über

des Effizienzprogramms weiter eng begleiten und kontrollieren.

die Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer für

die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen. Der vorliegende

das Geschäftsjahr 2011/12, die Kontrolle der Unabhängigkeit des

IFRS Konzernabschluss befreit gemäß § 315a HGB von der Pflicht

in fünf turnusgemäßen Sitzungen über die geschäftliche und strategische Entwicklung des Unternehmens beraten. Die Aufsichts-

Der Aufsichtsrat hat sich intensiv mit der Konzernplanung für das

­Abschlussprüfers und seiner Vergütung. Der Prüfungs- und Finanz-

zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nach deutschem Recht.

ratsmitglieder haben die Tätigkeit des Vorstands überwacht und

Geschäftsjahr 2011/12 einschließlich der Investitionsplanung, der

ausschuss hat sich ferner befasst mit der Konzern- und Investitions­

Der Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns

den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens beraten. Der Vor­

Mittelfristplanung und regelmäßig mit Ertragsvorschauen für das

planung, der Neustrukturierung der Finanzierung, den Quartals-

sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers haben dem Auf-

stand hat den Aufsichtsrat regelmäßig, sowohl schriftlich als auch

Geschäftsjahr 2011/12 befasst.

abschlüssen und dem Halbjahresabschluss der Nordzucker AG

sichtsrat rechtzeitig vorgelegen. Sie wurden vom Prüfungs- und

und des Nordzucker Konzerns, Ertragsvorschauen für das Geschäfts­

Finanzausschuss und vom Aufsichtsrat geprüft und im Beisein des

mündlich, zeitnah und umfassend über die Unternehmensplanung, den Gang der Geschäfte, die aktuelle Lage des Unternehmens,

Zudem hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 10.03.2011 aus-

jahr 2011/12, dem Risikomanagementsystem des Unternehmens,

Abschlussprüfers umfassend erörtert. Der Aufsichtsrat hat sich dem

dessen strategische Weiterentwicklung und Geschäftsvorgänge

führlich die Erfüllung der Empfehlungen und Anregungen des

der Wirksamkeit, der Ausstattung und den Feststellungen der

Ergebnis der Prüfung durch die Abschlussprüfer angeschlossen

von erheblicher Bedeutung unterrichtet. Weiterhin wurden dem

Deutschen Corporate Governance Kodex erörtert. Vorstand und

­internen Revision, dem internen Kontrollsystem und der Erklärung

und im Rahmen seiner eigenen Prüfung festgestellt, dass Einwen-

Aufsichtsrat alle Sachverhalte vorgelegt, die der Entscheidung durch

Aufsichtsrat haben eine aktualisierte Entsprechenserklärung in

der Nordzucker AG zum Deutschen Corporate Governance Kodex in

dungen nicht zu erheben sind. Der Aufsichtsrat hat die vom Vor-

den Aufsichtsrat bedurften. Beschlussvorschlägen des Vorstands

­Anlehnung an § 161 Aktiengesetz abgegeben, die den Aktionären

Anlehnung an § 161 AktG. Die Prüfung und Billigung des Jahres-

stand aufgestellten Jahresabschlüsse gebilligt; sie sind damit fest-

hat der Aufsichtsrat nach gründlicher Prüfung und Beratung zuge-

auf der Inter­net­seite der Nordzucker AG dauerhaft zugänglich ist.

und Konzernabschlusses für das abgeschlossene Geschäftsjahr

gestellt. Der Aufsichtsrat hat dem Vorschlag des Vorstands für die

stimmt. Der Aufsichtsratsvorsitzende stand über die Auf­sichts­rats­

In der Sitzung am 10.03.2011 hat der Aufsichtsrat außerdem in

­sowie der Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers für das Ge-

Verwendung des Bilanzgewinns zugestimmt.

sitzungen hinaus mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt und

Umsetzung der Empfehlung gemäß Ziffer 5.4.1 des Deutschen

schäftsjahr 2012/13 wurden auf einer Sitzung außerhalb des

hat sich über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage und die

Corporate Governance Kodex konkrete Ziele für seine Zusammen-

­Berichtszeitraums vorbereitet. Es fanden sepa­rate Treffen des Vor­

Personalia des Aufsichtsrats

wesentlichen Geschäftsvorfälle informiert. Alle Beratungen und

setzung beschlos­sen, die im Corporate Governance Bericht ver­

sitzenden des Prüfungs- und Finanzausschuss und des Vorsitzen-

Ulf Gabriel ist durch Beschluss des Amtsgerichts Braunschweig

Entscheidungen des Aufsichtsrats hatten stets die Sicherung und

öffentlicht worden sind. Des Weiteren hat der Aufsichtsrat in seiner

den des Aufsichtsrats mit dem Abschluss­prüfer statt.

vom 15. Juni 2011 zum Mitglied des Aufsichtsrats der Nordzucker

Mehrung des Vermögens der Gesellschaft zum Ziel.

Sitzung am 29.09.2011 eine Neufassung der Geschäftsordnung

AG bestellt worden, nachdem Dr. Andreas Schwarz aus dem Auf-

des Aufsichtsrats und weitere Maßnahmen beschlossen, die sich

Der Personalausschuss tagte im Berichtszeitraum fünf Mal. Der

aus der im Geschäftsjahr 2010/11 gemäß Ziffer 5.6 des Deutschen

Personalausschuss hat sich in Sitzungen während und außerhalb

2011/12 war die Begleitung der strategischen Weiterentwicklung

Corporate Governance Kodex durchgeführten Effizienzprüfung er-

des Berichtszeitraums mit dem Vergütungssystems des Vorstands

In der konstituierenden Sitzung am 7. Juli 2011 wählte der Auf-

des Unternehmens. Der Aufsichtsrat ist vom Vorstand über die

geben haben.

und dabei insbesondere mit der Ausgestaltung der Nachhaltigkeits­

sichtsrat Hans-Christian Koehler zum Aufsichtsratsvorsitzenden der

Schwerpunkt der Tätigkeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr

sichtsrat der Nordzucker AG ausgeschieden ist

komponente im Rahmen der Vorstandsvergütung befasst. Darauf

Nordzucker AG. Dr. Harald Isermeyer stand aus beruflichen Grün-

deren Bedeutung für Nordzucker informiert worden. Der Auf-

Im November 2011 hat der Aufsichtsrat eine Sitzung in Schweden

aufbauend hatte der Personalausschuss die Entscheidungen des

den für eine Wiederwahl zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats nicht

sichtsrat begrüßt die mit Wilmar International begonnene Zu­

durchgeführt und bei diesem Anlass die Raffinerie in Arlöv und die

Aufsichtsrats zur variablen Vergütung des Vorstands vorbereitet.

mehr zur Verfügung. Der Aufsichtsrat dankt Dr. Harald Isermeyer

sammenarbeit. Der EU-Zuckermarkt hat sich seit der Reform der

Zuckerfabrik in Ortöfta besucht.

Außerdem hat der Personalausschuss die am 24.05.2012 vom

für seine langjährige erfolgreiche Tätigkeit als Vorsitzender des

europäischen und globalen Entwicklungen im Zuckermarkt und


120 | Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Brief des Vorstands | Perspektiven | Konzern-Lagebericht | Konzernabschluss | Konzernanhang | Corporate Governance

| 121

Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance-Bericht Entsprechenserklärung zum DCGK

Aufsichtsrats und begrüßt sehr, dass er sein Wirken als Mitglied

schusses und des Nominierungsausschusses. Weiterhin wählte

budgets, die Ressourcenallokation sowie die Kontrolle der Geschäfts­

des Aufsichtsrats fortsetzt.

der Aufsichtsrat Michael Gerlif, Dr. Harald Isermeyer, Andreas

entwicklung verantwortlich. Ferner ist er zuständig für die Auf-

Maße das Kriterium der Internationalität verkörpern (etwa durch

Scheffrahn und Marina Strootmann in den Prüfungs- und Finanz-

stellung der Quartals- und Jahresabschlüsse der Nordzucker AG

Auslandserfahrung oder ausländische Staatsangehörigkeit);

Als stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende wurden Helmut Meyer

ausschuss. Andreas Scheffrahn ist zum Vorsitzenden dieses Aus-

und des Konzernabschlusses.

aus dem Kreis der Aktionärsvertreter und Dieter Woischke aus dem

schusses gewählt worden.

Kreis der Arbeitnehmervertreter gewählt. Ebenfalls in seiner konsti­

l

mindestens drei Aufsichtsratssitze für Personen, die keine Funktion bei Kunden, Anbauerverbänden oder sonstigen ­Geschäftspartnern wahrnehmen;

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie den Mitarbeiterinnen und

glieder. Zwei Drittel der Aufsichtsräte sind Vertreter der Anteil-

Meyer, Hans-Heinrich Prüße, Sigrun Krussmann und Dieter Woischke

Mitarbeitern für ihren großen persönlichen und erfolgreichen Einsatz.

seigner, ein Drittel Vertreter der Arbeitnehmer. Der Aufsichtsrat

in das Aufsichtsratspräsidium. In den Personalausschuss wählte der

überwacht und berät den Vorstand bei der Führung der Ge-

Aufsichtsrat Dr. Harald Isermeyer und Dieter Woischke. In den

schäfte. Der Aufsichtsrat erörtert regelmäßig die GeschäftsentBraunschweig, 24. Mai 2012

mindestens drei Aufsichtsratssitze für Personen, die im beson­de­ren

Der Aufsichtsrat der Nordzucker AG hat einundzwanzig Mit-

tuierenden Sitzung wählte der Aufsichtsrat Gerhard Borchert, Helmut

Nominierungsausschuss wählte der Aufsichtsrat Gerhard Borchert,

l

wicklung und Planung sowie die Strategie des Unternehmens

l

mindestens zwei Aufsichtsratssitze für Frauen.

Derzeit sind diese Ziele erfüllt.

und deren Umsetzung. Er prüft und verabschiedet den Jah-

Dr. Harald Isermeyer, Hans-Heinrich Prüße und Helmut Meyer. Hans-Christian Koehler ist als Aufsichtsratsvorsitzender Mitglied

Hans-Christian Koehler

resabschluss der Nordzucker AG und des Konzerns unter Be-

Nach der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats soll bei Vorschlä-

und Vorsitzender des Aufsichtsratspräsidiums, des Personalaus-

Vorsitzender des Aufsichtsrats

rücksichtigung der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers und

gen zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern eine Altersgrenze

der Ergebnisse der Prüfung durch den Prüfungsausschuss. We-

von 65 Jahren berücksichtigt werden.

sentliche Vorstandsentscheidungen sind an seine Zustimmung gebunden.

Corporate Governance Bericht des Geschäftsjahres 2011/12

Bezüglich der Vergütung des Aufsichtsrats und des Vorstands sowie des Besitzes von Aktien der Gesellschaft von Vorstands-

Im Hinblick auf seine Zusammensetzung hat der Aufsichtsrat in

und Aufsichtsratsmitgliedern wird auf die Ausführungen im

Anlehnung an die Empfehlung gemäß Ziffer 5.4.1 des Deutschen

Anhang zum Konzernabschluss (Nr. 45.2 und 45.3) verwiesen.

Corporate Governance Kodex am 10. März 2011 beschlossen,

Weder die Mitglieder des Vorstands noch die des Aufsichtsrats

Corporate Governance umfasst das System der Leitung und

auch nicht börsennotierten Aktiengesellschaften empfohlen. Die

bei der Zusammensetzung des Aufsichtsrats die folgenden

haben Aktien der Gesellschaft in Höhe von über EUR 5.000 im

Überwachung eines Unternehmens, einschließlich seiner Orga-

Nordzucker AG befasst sich daher auf freiwilliger Basis intensiv

­Elemente zu berücksichtigen:

Kalenderjahr erworben oder veräußert.

nisation, seiner geschäftspolitischen Grundsätze und Leitlinien

mit dem Empfehlungen des Kodex und berichtet in regelmä-

sowie der internen und externen Kontroll- und Überwachungs-

ßigen Abständen, in der Regel jährlich, über die unternehmen-

mechanismen. Eine klar strukturierte und gelebte Corporate

seigene Corporate Governance. Dies schließt eine Erklärung zu

Governance hat für die Nordzucker AG eine hohe Bedeutung

den Empfehlungen des Kodex ein, die sich inhaltlich an die von

und gewährleistet eine verantwortliche, auf langfristige Wert-

§ 161 AktG geforderte Entsprechenserklärung anlehnt. Sofern

schöpfung ausgerichtete Unternehmensführung. Sie fördert das

der Kodex gesetzliche Pflichten börsennotierter Aktiengesell-

Vertrauen der Aktionäre, der Finanzmärkte, der Geschäftspartner

schaften außerhalb von Empfehlungen regelt, sind diese auf die

und der Mitarbeiter sowie der Öffentlichkeit in die Leitung und

Nordzucker AG nicht anwendbar. Die Gesellschaft geht auch keine freiwillige Verpflichtung ein, diese zu befolgen.

Corporate Governance ist die Grundlage der Entscheidungs-

Die Erzielung eines angemessenen und dauerhaften Gewinns,

Erklärung der Nordzucker AG zum Deutschen Corporate Governance Kodex in Anlehnung an § 161 AktG

3. Interessenkonflikte in der Person von Aufsichtsratsmitgliedern

Überwachung des Nordzucker Konzerns.

und Kontrollprozesse bei der Nordzucker AG. Das Handeln der

die kontinuierliche Generierung von Wachstum und die Erhö-

Vorstand und Aufsichtsrat der Nordzucker AG, Braunschweig,

4. Wegen der Einbeziehung der Nordzucker AG in den Konzern-

Nordzucker AG wird an klar definierten Leitlinien ausgerichtet.

hung unserer Marktanteile leiten die Tätigkeit jedes einzelnen

haben sich mit den Empfehlungen des Deutschen Corporate

abschluss der Nordzucker Holding AG hat diese ein besonderes

Diese Leitlinien beinhalten eine konsequente Orientierung an

Mitarbeiters. Dabei stellt die beständige Verbesserung aller Ge-

Governance Kodex in der Fassung vom 26. Mai 2010 eingehend

Informationsbedürfnis (Ziffer 6.3).

den Bedürfnissen und Erwartungen der Aktionäre, Kunden, Ge-

schäftsprozesse durch kompetente, zielorientiert geführte und

befasst. Obwohl der Deutsche Corporate Governance Kodex für

schäftspartner und Mitarbeiter.

leistungsorientiert entlohnte Mitarbeiter die Existenz und die

die Nordzucker AG als nicht börsennotiertes Unternehmen nicht

Sofern der Kodex gesetzliche Pflichten börsennotierter Aktien­

langfristige, systematische Fortentwicklung des Unternehmens

verbindlich vorgeschrieben ist, wurde und wird den dortigen

gesellschaften außerhalb von Empfehlungen regelt, sind diese

in einem sich wandelnden Wettbewerbsumfeld sicher.

Empfehlungen durch die Nordzucker AG mit folgenden Ausnah-

auf die Nordzucker AG nicht anwendbar. Die Gesellschaft geht

men entsprochen:

auch keine freiwillige Verpflichtung ein, diese zu befolgen. Im

Die Grundsätze guter Unternehmensführung sind für börsennotierte Aktiengesellschaften im Deutschen Corporate Governance Kodex (nachfolgenden „Kodex“) geregelt. Der Kodex enthält

Die Einhaltung hoher Ansprüche an die Lebensmittel- und

Empfehlungen und Anregungen zur guten Unternehmensfüh-

Futtermittelqualität und -sicherheit, die Ressourcenschonung,

1. Die Einberufung der Hauptversammlung und die Einberufungs­

rung und beschreibt außerdem gesetzliche Pflichten börsenno-

die kontinuierliche Minimierung und Verhütung von Umwelt-

unterlagen werden aufgrund der Aktionärsstruktur nicht auf

tierter Aktiengesellschaften. Aufgrund der Vorschrift des § 161

belastungen sowie Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

elektronischem Wege übermittelt (Ziffer 2.3.2).

AktG haben sich börsennotierte Aktiengesellschaften jährlich

sind integraler Bestandteil aller Tätigkeiten der Nordzucker AG.

zur Einhaltung von Empfehlungen des Kodex zu erklären. Diese

Fehlervermeidung und Vorbeugung haben dabei einen beson-

Erklärung erfolgt sowohl vergangenheitsbezogen als auch zu-

deren Stellenwert.

kunftsbezogen. Die Nordzucker AG ist als nicht börsennotierte Der Vorstand der Nordzucker AG legt als Leitungsorgan die Un­ter­

klärung nach § 161 AktG abzugeben. Der Kodex richtet sich an

nehmenspolitik fest. Er ist für die strategische Ausrichtung des

börsennotierte Aktiengesellschaften, seine Beachtung wird aber

Unternehmens, die Planung und Festlegung des Unternehmens­

Sachverstandes für das Unternehmen zurück (Ziffer 5.5.3).

Übrigen wird auf die Ausführungen im Corporate Governance

2. Über die Anforderungen für nicht börsennotierte Gesellschaften hinaus ist ein Finanzexperte im Sinne des § 100 Absatz 5 AktG Mitglied im Aufsichtsrat, der zwar nicht Vorsitzender, aber auch

Aktiengesellschaft nicht gesetzlich verpflichtet, eine solche Er-

treten aufgrund der besonderen Bedeutung landwirtschaftlichen

Mitglied des Prüfungsausschusses ist (Ziffer 5.3.2).

Bericht verwiesen. Braunschweig, Mai 2012 Hartwig Fuchs Hans-Christian Koehler Vorstandsvorsitzender

Aufsichtsratsvorsitzender


| 123

122 | Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Glossar Finanzwirtschaft Cashflow Netto-Zufluss an Geldmitteln. Differenz aus den zahlungs­ wirksamen Einnahmen und den zahlungswirksamen Aufwendungen in e ­ iner Abrechnungsperiode. Aus Vereinfachungsgründen wird der Cashflow aus dem Jahresüberschuss nach Steuern zuzüglich nicht zahlungswirksamer Aufwendungen, insbesondere den Abschreibungen und den Veränderungen der langfristigen Rückstellungen, ermittelt. Der Cashflow steht dem Unternehmen für Investitionen, Rückführung von Verbindlichkeiten und Gewinnausschüttung zur Verfügung. Compliance-Erklärung (‚Entsprechenserklärung‘) Geschäftsjährlich von Vorstand und Aufsichtsrat börsennotierter Gesellschaften gemäß § 161 AktG abzugebende und zu veröffentlichende Erklärung, inwieweit die Unternehmensführung den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ entspricht und welche Empfehlungen nicht angewendet werden. Deutscher Corporate Governance Kodex (DCGK) (‚Richtlinien zur Unter­­­ nehmensführung‘) 2002 formulierter Kodex zur Führung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften. Der DCGK enthält ­national und international anerkannte Standards verant­wor­tungs­voller Unternehmensführung, die vor allem auf Transparenz und Nachvollziehbarkeit ausgerichtet sind. Festgelegt sind darin Zuständigkeiten v­ on Vorstand und Aufsichtsrat, Regelungen und Empfehlungen zum Schutz der Aktionärsrechte und zur Besetzung der Führungs- und Aufsichtsgremien sowie zu deren Vergütung. Auch nicht börsennotierten ­Unternehmen wird die Beachtung des DCGK empfohlen. Dividende Der auf die einzelne Aktie entfallende Betrag des Bilanzgewinns einer Aktiengesellschaft. Die Dividende wird entweder in Prozent des Nennwertes oder in Währungseinheiten pro Stück (Dividende je Aktie) ausgedrückt. Über die Ausschüttung der Dividende beschließt die Haupt-(Gesellschafter)-Versammlung. In Deutschland wird die ­Dividende jährlich gezahlt. EBIT (‚Earnings before interest and taxes‘) Bezeichnet den Ertrag vor Zinsen und Steuern. Diese Kennzahl soll eine Aussage über das Ergebnis aus dem laufenden Geschäft machen. Dabei bleibt die unterschiedliche Kapitalausstattung von Unternehmen unbeachtet, sodass das allgemeine Zinsniveau sowie Steuersätze keine Berücksichtigung finden. EBITDA (‚Earnings before interest, taxes depreciation and amortization’) ­Bezeichnet den Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Die Kennzahl ist ein Maß für die operative Leistungsfähigkeit vor Investi­ tionsaufwand. Eigenkapitalquote Kennzahl, die das Verhältnis des bilanziellen Eigen­ kapitals zur Gesamtbilanzsumme darstellt. Eigenkapitalrendite ist eine Größe, die die Profitabilität des eingesetzten Kapitals abbildet und ermittelt sich aus dem erzielten Jahresüberschuss im Verhältnis zum bilanziellen Eigenkapital. Equity-Methode Eine Bilanzierungsmethode, bei der die Anteile zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt werden und in der Folge entsprechend dem Anteil des Anteilseigners am sich ändernden Reinvermögen des Beteilungsunternehmens berichtigt werden. EURIBOR (‚Euro InterBank Offered Rate’) ist der Zinssatz für Termingelder in Euro im Interbankengeschäft

Finance-Lease Im Gegensatz zum operating-lease überträgt der Leasinggeber das Investitions­risiko auf den Leasingnehmer. Dieser wird dadurch zum wirtschaftlichen Eigentümer des Vermögensgegenstands. Forward Swap Vereinbarung zwischen zwei Parteien, in der Zukunft ­liegende Zinszahlungen unterschiedlicher Zinsfixierung auf einen ­bestehenden Bezugsbetrag untereinander auszutauschen. Gesamtleistungsrentabilität Zur Ermittlung dieser Kennzahl wird das ­EBITDA (‚Earnings before interest, taxes, depreciation and amortiza­tion’ ‚Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Sachan­lagen sowie immaterielle Vermögenswerte) ins Verhältnis zur Gesamtleistung (Umsatz zuzüglich Bestandsveränderungen) ­gesetzt. Hedge Accounting nach IAS 39 (to hedge: ‘ab­sichern’) bezeichnet die bilanzielle Abbildung zweier oder mehrerer Verträge (auch Finanz­ instrumente), die in einem Sicherungszusammenhang stehen. Von grundsätzlichen Regeln zur Bilanzierung wird dabei abgewichen. IASB (International Accounting Standards Board) ist ein international besetztes unabhängiges Gremium von Rechnungslegungsexperten, das die International Financial Reporting Standards (IFRS) entwickelt und bei Bedarf überarbeitet. IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Committee) ­bezeichnet eine Gruppe im Rahmen der International Accounting ­Standards Committee Foundation (IASC). Aufgabe des IFRIC ist es, für IFRS und IAS Rechnungslegungsstandards Auslegungen zu veröffent­ lichen, in den Fällen, wo sich zeigt, dass der Standard unterschiedlich oder falsch interpretiert werden kann, bzw. neue Sachverhalte in den bisherigen Standards nicht ausreichend gewürdigt wurden. IFRS (‚International Financial Reporting Standards’) oder IAS (‚International Accounting Standards’) sind Rechnungslegungsregeln, die eine welt­­ weit vergleichbare Bilanzierung sicherstellen. Für börsennotierte Unter­ nehmen sind sie in Deutschland und der gesamten EU ab Jahresbeginn 2005 vorgeschriebenes Regelwerk zur Bilanzierung. Impairment-Test (Werthaltigkeitstest unter IFRS) Regelmäßig vorgeschriebener Test zur Überprüfung des Wertansatzes von langlebigen Vermögenswerten, der gegebenenfalls zu einer außerplanmäßigen ­Abschreibung führen kann. Joint Venture (‚Gemeinschaftsunternehmen’) Kooperation von Gesellschaften, bei der es zur Gründung einer neuen, rechtlich selbstständigen Geschäftseinheit kommt, an der die Gründungsgesellschaften (zwei oder mehrere Gesellschaften) mit ihrem Kapital beteiligt sind. Neben dem Kapital bringen die Gründungsgesellschaften meist einen wesentlichen Ressourcenanteil an Technologie, Schutzrechten, technischem oder anderem Know-how und Betriebsanlagen ein. Konsolidierung Der Konzernabschluss wird so aufgestellt, als ob alle Konzerngesellschaften ein rechtlich einheitliches Unternehmen bilden. Alle Aufwendungen und Erträge sowie Zwischenergebnisse aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Transaktionen zwischen den Konzernunternehmen werden durch Aufrechnung (Aufwands- und Ertrags- ­sowie Zwischenergebniskonsolidierung) eliminiert. Beteili­­ gungen an Konzernunternehmen werden gegen deren Eigenkapital aufgerechnet (Kapitalkonsolidierung) und alle konzerninternen Forderungen und Verbindlichkeiten eliminiert (Schuldenkonsolidierung), da solche Rechtsverhältnisse innerhalb einer juristischen Person nicht existieren. Aus der Summierung und Konsolidierung der verbleibenden Posten der Jahresabschlüsse ergeben sich die Konzernbilanz und die Konzern- Gewinn- und -Verlustrechnung.

Konsortialkredit Siehe syndizierter Kredit. Natural-Hedge-Ansatz (‚natürliche Absicherung’) Minimierung von Währungsrisiken z.B. durch Finanzierung von Fremdwährungsinvestitionen in derselben Währung. Nettoverschuldung Finanzverbindlichkeiten a­ bzüglich Liquide Mittel. Operating Lease (Ausrüstungsleasing) Ein Leasingverhältnis wird nach IFRS als Operating-Leasingverhältnis klassifiziert, wenn es nicht im Wesentlichen alle Risiken und Chancen überträgt, die mit dem Eigentum verbunden sind. Stückaktie Das gezeichnete Grundkapital der Nordzucker AG ist in auf den Namen lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Wert von je 2,56 Euro eingeteilt. Syndizierter Kredit Kreditvergabe durch mehrere Banken (Syndikat) auf Basis einer einheitlichen vertraglichen Dokumentation und zu denselben Konditionen und Bedingungen. Umsatzrendite Eine Kennzahl, die den Jahresüberschuss ins Verhältnis zum Umsatz setzt und damit eine Aussage zur Profitabilität des ­Unter­neh­mens ermöglicht. Volatilität (‚Schwankung, Veränderung, Bewegung’) Ein Markt ist ­volatil, wenn er großen Preisschwankungen ausgesetzt ist. Volatilität ­bezeich­net das statistische Maß für Marktschwankungen. Zins-Swap (,Zins-Tausch’) Vertragliche Vereinbarung über den Austausch von Zinszahlungsströmen zu bestimmten Zeiten auf der Basis eines zu Grunde liegenden Nominalbetrags. Zins-Swaps bieten die Möglichkeit, variable Zinsvereinbarungen in Festverzinsungen zu überführen. Zucker und Bioethanol Bioethanol (Agraralkohol) Ethanol, der aus Biomasse (nachwachsenden Kohlenstoff-Trägern) hergestellt wurde. Stärke (z.B. aus Weizen oder Mais) wird dazu enzymatisch in Glukose aufgespalten, die anschließend mit ­Hefepilzen setzt und zu Ethanol vergoren wird. Für die Ethanol­ gewinnung aus Zuckerrüben gelangen Rohsaft oder Dicksaft als Zwischenprodukte der Zuckererzeugung direkt zur Fermentation. Bio­ ethanol ist g ­ egenüber fossilen Energieträgern CO2-neutral und bietet langfristig wirtschaftliche Vorteile. In Deutschland gilt seit 2007 das Biokraftstoffquotengesetz, das Beimischungsquoten von Bioethanol zu Ottokraftstoffen festlegt. CO2 (Kohlenstoffdioxid,‚Treibhausgas’) Chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff, die neben Kohlenstoffmonoxid zur Gruppe der Kohlenstoffoxide gehört. Das farb- und geruchlose Gas ist natür­licher ­Bestandteil der Luft. Es entsteht bei der Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Substanzen und bei der Zellatmung. Pflanzen und manche Bakterien wandeln CO2 in Biomasse um. Dicksaft Ein auf rund 70 bis 75 Prozent Tro­cken­substanz eingedickter, gereinigter Zuckersaft. Dicksaft entsteht am Ende der Verdampfstation, bevor die eigentliche Kristallisation des Zuckers in den Kochapparaten im Zuckerhaus folgt. Emission Abgabe von Substanzen an die U ­ mwelt. Insektizide Ein Insektizid ist ein Pflanzenschutzmittel, das zur Abtötung, Vertreibung oder Hemmung von Insekten und deren Entwicklungsstadien verwendet wird. Insektizide werden in der Land- und Forstwirtschaft, zum Vorrats- und Materialschutz sowie im Hygienebereich angewendet.

Isoglukose Vorwiegend aus Maisstärke hergestellter Zucker, der in ­Getränken und Obstkonserven verwendet wird. Isoglukose ist ein Marktordnungsprodukt. Kristallzucker Bezeichnet die Standardqualität von Zucker und wird vielseitig sowohl in der Industrie als auch im Haushalt verwendet, ins­ besondere bei Süß- und Backwaren. In einer weiteren Verarbeitungsstufe wird aus dem Kristallzucker Raffinade gewonnen, die dann beispielsweise als Haushaltszucker in den Handel kommt. Melasse Sirupartiges Nebenerzeugnis der Zu­ckergewinnung, das zur Herstellung von Hefen und Futtermitteln eingesetzt wird. Mulchsaat Unter Mulchsaat versteht man ein pflugloses Saatverfahren, bei dem die Pflanzenreste einer Zwischenfrucht oder das Stroh der Vorfrucht vor und nach der Aussaat die Bodenoberfläche bedecken und diese dadurch vor Erosion und Verschlämmung schützt. Pellets Nebenerzeugnis der Zuckergewinnung. Pellets bestehen aus ­extrahierten, getrockneten Zuckerrübenschnitzeln, die melassiert oder unmelassiert als Futtermittel angeboten werden. Pilliertes Saatgut Das Pillieren ist eine Sonderform des Beizens; dabei wird das Saatgut mit einer Pillenhüllmasse und Pflanzenschutzmitteln (Insektiziden) umgeben, so dass jedes Saatkorn ein einheitliches Gewicht und eine einheitliche Größe hat. Pilliertes Saatgut ist für die ­Einzelkornsaat von Zuckerrüben nötig, damit das arbeitsaufwändige Hacken zum Vereinzeln der Rüben im Frühjahr entfallen kann. Die ­Be­handlung mit Insektiziden ist arbeits- und mittelsparend sowie gut umweltverträglich, denn 80 Gramm Wirkstoff können ausreichen, um das Saatgut für einen Hektar gegen Insekten nachhaltig zu behandeln. Raffination (oder ‚Raffinierung’) Bezeichnet im allgemeinen Sinne ein Verfahren zur Reinigung oder Veredelung von Rohstoffen. Bei Zucker bedeutet dies das Entfärben von braunem Rohzucker (aus Zuckerrohr oder Zuckerrübe) durch die (wiederholte) Abfolge verschiedener Verfahrensschritte. Rohrrohzucker Zucker der aus Zuckerrohr gewonnen wird. Dieser kann durch Raffination auch in Weißzucker umgearbeitet werden. Rohsaft Aus Zuckerrüben gewonnener zuckerhaltiger Saft, der zu Z ­ ucker oder Bioethanol weiterverarbeitet werden kann. Schlitzsaat In jüngster Zeit werden Rüben vereinzelt auch in Schlitzsaat gesät, auch Streifensaat oder strip-till genannt. Dabei handelt es sich um ein spezielles Verfahren der Einzelkornsaat, bei dem der Boden ausschließlich in der Saatreihe bis zu einer Tiefe von 25 cm gelockert wird. Dies geschieht durch Zinkenschare, die vor der Drillmaschine angeordnet sind. Die Vorteile gegenüber der herkömmlichen Mulchsaat mit Saatbettbereitung im Frühjahr sind nach ersten Erkenntnissen eine hohe Energieeffizienz und geringer Arbeitsaufwand pro Hektar, Einsparen von Bodenwasser sowie ein guter Schutz vor Bodenerosion. Schnitzel Ausgepresste Rübenschnitzel sind ein Produkt, das bei der der Zuckergewinnung anfällt. Sie werden als Futtermittel verwendet. Unterfußdüngung Unterfußdüngung bezeichnet die Einbringung von Düngemitteln unterhalb des Saathorizontes gleichzeitig mit der Saat. Weißzucker ist der übliche Verbrauchszucker und wird aus Rohzucker ­gewonnen.


124 | Geschäftsbericht Nordzucker 2011/12

Zuckerwirtschaft AKP-Staaten (Afrika, Karibik und Pazifik) 77 mehrheitlich ehemalige Ko­ lonialstaaten Frankreichs und Großbritanniens, denen die EU seit 1975 durch Präferenzabkommen (Cotonou-­Abkommen) einen b ­ evorzugten ­Zugang zum Binnenmarkt und den zollfreien Import von 1,3 Millionen Tonnen Rohzucker einräumt. Die EU will das C ­ otonou-Abkommen ab 2008 durch so genannte Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPA) mit den AKP-Staaten ablösen. Bezogen auf Zucker soll darin eine Gleichstellung dieser Länder mit den am w ­ enigsten entwickelten Ländern (LDC) ­erfolgen.

Zuckerquote Zuckerquoten wurden in der EU eingeführt, um die ­Zuckerproduktion zu begrenzen und Überschüsse zu vermeiden. Für die innerhalb dieser Quote produzierten Mengen besteht eine ­Abnahme- und Preisgarantie.

Dansukker das Tochterunternehmen des Nordzucker Konzerns, Nordic Sugar, bietet für Verbraucher unter der Marke Dansukker eine breite ­Palette süßer Zuckerprodukte aus Zuckerrübe und Zuckerrohr. Das ­Angebot wurde kontinuierlich entwickelt, um es den Bedürfnissen ­moderner Haushalte anzupassen und enthält zum Beispiel verschiedene Kristallzucker, Würfel- und Puderzucker, braune Zucker und Sirupe ebenso wie Bio- und Fairtrade-Varianten.

Zertifizierungen, Qualitätssicherung und Verbraucherschutz DIN EN ISO 9001 Diese Norm gehört zur Normenreihe EN ISO 9000 ff., die die Grundsätze für Maßnahmen zum Qualitätsmanagement dokumentieren. Dabei geht die EN ISO 9001 speziell auf Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem ein, bei denen eine ­Organisation ihre Fähigkeit darlegen muss, Produkte b ­ ereitzustellen, welche die Anforde­ rungen der Kunden und allfällige behördliche A ­ nforderungen erfüllen.

Doha-Runde oder Entwicklungs-Runde bezeichnet ein Paket von Aufträgen, die die Wirtschafts- und Handelsminister der WTO-Mitgliedsstaaten 2001 auf der vierten Welthandelskonferenz in Doha (Hauptstadt von Katar) bearbeiten und bis 2005 abschließen sollten. Zu den zentralen Verhandlungsthemen gehören außer der Liberalisierung des Agrarhandels, der verbesserte Marktzugang für Entwicklungsländer und Fragen zum Schutz geistigen Eigentums. Nachdem die WTO-Konferenz in Cancún 2003 keine Einigung brachte, wurden die Verhandlungen unterbrochen, im Juli 2004 wieder aufgenommen und Ende Juli 2006 durch WTOGeneraldirektor Pascal Lamy erneut ohne Ergebnis abgebrochen.

DIN EN ISO 14001 Diese international gültige Norm legt weltweit ­anerkannte Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem fest.

LDC (,Least developed countries’) Die am wenigsten entwickelten Länder der Erde. Dieser Begriff bezieht sich auf einen EU-Beschluss von 2001, nach dem alle Waren außer Waffen aus den 50 am wenigsten ent­ wickelten Ländern zollfrei in die EU importiert werden dürfen. Für ­Zucker wurde eine Übergangsregelung bis 2009 vereinbart. Ab 1. Juli 2009 kann Zucker aus den LDC-Staaten zollfrei und ohne Mengen­ begrenzung in die EU eingeführt werden. Referenzpreis Der in der ZMO festgelegte Referenzpreis für EU-Quoten­ zucker dient der Ableitung der Rübenmindestpreise und gilt mit B ­ e­ginn der neuen Marktordnungsperiode ab dem 1. Juli 2006 als Orien­tie­ rungs­wert der EU-Kommission für Zucker der Standardqualität Kategorie II lose ab Werk. Marktpreise für Zucker, die wesentlich über oder unter dem EU-Referenzpreis liegen, können Maßnahmen zur Marktregulierung auslösen. SweetFamily ist die internationale Dachmarke des Nordzucker Konzerns. In Deutschland, Polen, der Slowakei und Ungarn werden seit November 2004 Rübenzuckerprodukte für Endverbraucher, Bäckereihandwerk und Lebens­mittelindustrie unter der Marke SweetFamily vermarktet. WTO (,World Trade Organisation’) Multinationale Verhandlungsorga­ nisation mit Sitz in Genf, in der 150 Mitgliedstaaten über die Liberalisierung des Welthandels verhandeln. ZMO (‚Zuckermarktordnung’) Seit 1968 (in den Geltungsbereichen EWG/EG/EU) bestehende gemeinsame Marktorganisation für Zucker, die Preise für Zucker- und Zuckerrüben, maximale Produktionsmengen für Zucker sowie Außenschutzbestimmungen regelt. Die bisher gültige Verordnung (EG) Nr. 1260/2001 wurde zum 1. Juli 2006 abgelöst von der Verordnung (EG) Nr. 318/2006, die die Agrarminister der EU-Mitgliedsstaaten am 20. Februar 2006 verabschiedet haben.

Zuckerwirtschaftsjahr (ZWJ) Mit der Reform ändert sich auch das Wirtschaftsjahr der gemeinsamen Marktorganisation für EU-Zucker. Künftig beginnt es jeweils am 1. Oktober und endet am 30. September. Ausgenommen davon ist das Wirtschaftsjahr 2006/07, das am 1. Juli 2006 beginnt und am 30. September 2007 ­endet.

DIN EN ISO 22000 Beinhaltet Vorgaben für ein weltweit gültiges ­Managementsystem im Bereich Lebensmittelsicherheit. DS 2403:2008 Dänischer Standard für Energiemanagement. EMAS II (,Eco Management and Audit Scheme’) Freiwilliges System der EU für das Umweltmanagement und die Förderung der Umweltschutzleistungen. FSSC 22000 ist die erste globale Food Safety-Norm, die auf die Lebensmittelproduktion abzielt. Diese Norm wurde speziell für Unternehmen entwickelt, die tierische oder pflanzliche Produkte oder Lebensmittelzutaten herstellen oder verarbeiten. GMP B2 (,Good Manufacturing Practice B2’) Niederländischer Standard zur Qualitätslenkung der Futtermittel für die Tierfütterung für ausländische Lieferanten. IFS-Standard (,International Food Standard’) Der Standard dient der ­Lebensmittelsicherheit und dem Verbraucherschutz. OHSAS 18001 (‚Occupational Health- and Safety Assessment Series’) ist keine Norm, kann aber als Zertifizierungsgrundlage für Managementsysteme zum Arbeitsschutz (AMS) verwendet werden. Die Struktur von OHSAS orientiert sich an der DIN EN ISO 14001. Somit eignet es sich zur Anwendung als integriertes Managementsystem. PAS 220 (‚Publicly Available Specification 220’) Zertifizierungsstandard, der entwickelt wurde, um grundlegende Anforderungen für die Zerti­ fizierung von Produktionsprozessen innerhalb der Lebensmittelkette zu definieren und der dazu dient, die Einhaltung von Standards zur ­Lebensmittelsicherheit sicherzustellen. Er ist auf die gemeinsame ­Anwendung mit DIN EN ISO 22000 abgestimmt. ISO 22000 und PAS 220 sind allgemein als FSSC 22000 bekannt. Q&S-Standard Deutscher Futtermittelstandard der Q&S-GmbH, Bonn, zur Sicherstellung der Futtermittelqualität.

Wichtige Termine

Finanzkalender Hauptversammlungen 3. Juli 2012 09.00 Uhr Union-Zucker Südhannover GmbH, Atrium des gräflichen Landsitzes Hardenberg, Nörten-Hardenberg 10. Juli 2012

10.00 Uhr Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft, Stadthalle Braunschweig

11. Juli 2012

10.00 Uhr Nordzucker Holding Aktiengesellschaft, Stadthalle Braunschweig

12. Juli 2012

10.00 Uhr Nordzucker AG, Stadthalle Braunschweig

Online Publikationen im Download-Center unter www.nordzucker.de • Geschäftsbericht • Compliance-Erklärung • Nachhaltigkeitsbericht


Nordzucker AG Küchenstraße 9 38100 Braunschweig Telefon: 0531 24 11-0 Telefax: 0531 24 11-100 info@nordzucker.de www.nordzucker.de Corporate Communications Klaus Schumacher Telefon: 0531 24 11-366 pr@nordzucker.de Investor Relations Bianca Deppe-Leickel Telefon: 0531 24 11-335 ir@nordzucker.de Aktienregister Claus-Friso Gellermann Telefon: 0531 24 11-118 aktien@nordzucker.de

Der vorliegende Geschäftsbericht des Nordzucker Konzerns ist auch in englischer Sprache verfügbar. Der Bericht wird in den Sprachen Deutsch und Englisch im Internet unter www.nordzucker.de im Download-Center als PDF-Datei zum Herunterladen zur Verfügung gestellt.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.