Nordharzer Zucker AG Schladen
Jahresbericht 2011/12
Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft Schladen Bericht 체ber das Gesch채ftsjahr 2011/12 1. April 2011 bis 31. M채rz 2012
Verwaltungsorgane Mitglieder des Aufsichtsrates sind die Landwirtin bzw. die Landwirte Wilhelm Wedde
Bredelem
Vorsitzender
Ottmar Pfaue
Werlaburgdorf
stellv. Vorsitzender
Dr. Karoline Arnold
Hornburg
Christian Krending
Klostergut Lamspringe
Gerd Künnecke
Listringen
Wulf-Marcus Wegener
Upstedt
Mitglieder des Vorstandes sind die Landwirte Hans Jochen Bosse
Ohrum
Vorsitzender
Heinz-Jürgen Ahrberg
Haverlah
stellv. Vorsitzender
Bernd Schliephacke
Rohrsheim
Hermann Waßmuß
Gustedt
Archibald Wedde
Bettingerode
3
Bilanz zum 31. März 2012 der Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft, Schladen Aktiva A. Anlagevermögen (Finanzanlagen/Beteiligungen) B. Umlaufvermögen I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen gegen Unternehmen, mit dem ein Beteiligungsverhältnis besteht a) aus der Übernahme von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen b) Sonstige 2. Sonstige Vermögensgegenstände II. Guthaben bei Kreditinstitut
€
€ 18.715.649,26
Stand am 31. März 2011 T€ 18.716
298.649,20 1.949.735,67
349 1.209
(2.248.384,87)
(1.558)
801.670,49
580 3.050.055,36
(2.138)
73,18
0
(3.050.128,54) (2.138)
21.765.777,80
4
20.854
Passiva A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital (Grundkapital) II. Gewinnrücklagen 1. Gesetzliche Rücklage 2. Andere Gewinnrücklagen
€
B. Rückstellungen 1. für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2. für Steuern 3. für sonstige Zwecke C. Verbindlichkeiten (Sonstige)
€
9.190.676,09
9.191
919 9.490
919.067,60 9.840.000,00
III. Bilanzgewinn
Stand am 31. März 2011 T€
10.759.067,60
(10.409)
1.230.615,72
728
21.180.359,41
20.328
349 87 48
298.649,20 203.650,00 43.100,00 545.399,20
(484)
40.019,19
42
21.765.777,80
20.854
5
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. April 2011 bis 31. März 2012 1. Erträge aus Beteiligungen 2. Sonstige betriebliche Erträge 3. Personalaufwand (Gehälter) 4. Sonstige betriebliche Aufwendungen
5. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 7. Überschuss aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 8. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 9. Jahresüberschuss (i. V. -fehlbetrag) 10. Gewinnvortrag 11. Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen 12. Einstellung in andere Gewinnrücklagen 13. Bilanzgewinn
6
€
Vorjahr T€
€ 1.739.590,28 29.653,34
0 27
1.769.243,62
(27)
12.800,00 56.678,25
13 72 69.478,25
(85)
1.699.765,37
56.618,49 1.000,00
(- 58)
49 0 55.618,49
(49)
1.755.383,86 183.991,00 1.571.392,86 9.222,86 0,00 350.000,00
-9 -7 -2 30 700 0
1.230.615,72
728
Anhang für das Geschäftsjahr 2011/12 der Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft, Schladen I. Allgemeine Angaben In Übereinstimmung mit § 265 Abs. 6 HGB weicht wegen der Besonderheit des Geschäftes unserer Gesellschaft als reine Holding-Gesellschaft die Gliederung der Erträge aus Beteiligungen von der Vorschrift des § 275 Abs. 2 HGB ab. Die bisher angewandten Gliederungs- und Bewertungsgrundsätze haben gegenüber dem Vorjahr keine Änderung erfahren. Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2011/12 wurde nach Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) unter Berücksichtigung der Vorschriften für Kapitalgesellschaften und der sie ergänzenden Bestimmungen des Aktiengesetzes aufgestellt. Im Interesse der Klarheit und Übersichtlichkeit werden die gesetzlich vorgeschriebenen Vermerke zu Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung fast ausschließlich im Anhang aufgeführt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt worden. Die Erleichterungen der Rechnungslegung für kleine Kapitalgesellschaften werden weitgehend in Anspruch genommen.
II. Erläuterungen zur Bilanz Bei den zu Anschaffungskosten bewerteten Finanzanlagen handelt es sich im Wesentlichen um unsere Beteiligung von 7,83 % am 123,7 Mio. € betragenden Grundkapital der Nordzucker AG, Braunschweig. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände kommen grundsätzlich mit dem Nennwert in Ansatz. Der Auszahlungsanspruch auf das Körperschaftsteuerguthaben ist mit dem Barwert in Höhe von 326 (i. V. 354) T€ aktiviert. Alle weiteren Forderungen haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.
Das Gezeichnete Kapital (Grundkapital) setzt sich aus 179.754 vinkulierten Namensstückaktien zusammen. Der Bilanzgewinn enthält einen Gewinnvortrag in Höhe von 9.222,86 €. Der Vorjahresposten setzt sich aus dem Jahresfehlbetrag 2010/11 (- 2 T€), dem Gewinnvortrag (30 T€) und der Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen (700 T€) zusammen. Die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gebildeten Rückstellungen erfassen die erkennbaren Verpflichtungen und sind zum Rückzahlungsbetrag passiviert. Die Rückstellungen für Pensionen wurden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank im Monat Februar 2012 veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt (§ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB). Dieser Zinssatz beträgt 5,14 %. Bei der Ermittlung der Pensionsrückstellungen wurden Rentensteigerungen von jährlich 1,5 % unterstellt. Biometrische Rechnungsgrundlagen sind die „Richttafeln 2005 G“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Der durch die Vorschriften des Bilanzmodernisierungsgesetzes geänderte Bewertungsansatz der Pensionsrückstellungen führte zu einem Unterschiedsbetrag von 26.603,00 €, welcher in Anwendung von Artikel 67 Abs. 1 EGHGB bisher mit 2/5 (10.641,20 €) in der Rückstellung angesetzt wurde, sodass noch 15.961,80 € in den folgenden Geschäftsjahren bis spätestens zum 31. Dezember 2024 zugeführt werden müssen. Durch die Änderung der Bewertung der Pensionsverpflichtungen ergeben sich keine Ergebnisbeeinflussungen, da Nordzucker AG auch zur Übernahme dieser Belastung verpflichtet ist. Die Rückstellungen für Steuern enthalten restliche Steuerverpflichtungen für Vorjahre und für 2011/12.
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Bei den sonstigen Rückstellungen handelt es sich vor allem um die dem Geschäftsjahr 2011/12 zuzuordnenden Verpflichtungen aus Hauptversammlungs-, Veröffentlichungs-, Abschluss- und Beratungskosten.
IV. Sonstige Angaben
Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt, ungesichert und enthalten keine Posten mit einer Laufzeit von über einem Jahr.
Die Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes sind auf Seite 3 aufgeführt.
III. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen handelt es sich insbesondere um die Vereinnahmung nicht eingeforderter Dividenden 7 T€ ( i. V. 8 T€) und um die Verwaltungskostenumlage der Nordzucker AG 18 T€ (i. V. 18 T€). 3 T€ (i. V. 1 T€) entfallen auf die Auflösung nicht mehr benötigter Rückstellungen. 15.302,70 € (i. V. 20.054,70 €) der sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen entfallen auf die Aufzinsung des Körperschaftsteueranrechnungsguthabens.
Aufgrund unserer Beteiligung an einer Genossenschaft besteht eine zusätzliche Haftung von 150,00 €.
V. Vorschlag über die Verwendung des Bilanzgewinns Wir schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem
€
Bilanzgewinn von eine Dividende von 6,80 € für 179.754 Stückaktien = auszuschütten und den verbleibenden Betrag von auf neue Rechnung vorzutragen.
1.230.615,72 1.222.327,20 8.288,52
Schladen, den 11. April 2012
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Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft Der Vorstand
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers An die Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft, Schladen, für das Geschäftsjahr vom 1. April 2011 bis 31. März 2012 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen in der Satzung liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die
Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Braunschweig, den 11. Mai 2012
PKF FASSELT SCHLAGE Partnerschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft Rechtsanwälte (Johannes) Wirtschaftsprüferin
(Pethke) Wirtschaftsprüfer
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Lagebericht für das Geschäftsjahr 2011/12 der Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft, Schladen Geschäfts- und Rahmenbedingungen Die Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft verwaltet als reine Holdinggesellschaft vor allem ihre Beteiligung an der Nordzucker AG und die ausgegebenen Rübenlieferrechte. Dazu befassen sich die Gremien der Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft intensiv mit der Entwicklung der Nordzucker AG. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich das Ergebnis der Nordzucker AG nach einem guten Vorjahr nochmals deutlich verbessert. Die Gewinnerwartungen wurden bei weitem übertroffen. Die Nettoverschuldung konnte im abgelaufenen Jahr wieder erheblich reduziert werden. In einer Bilderbuchkampagne konnten konzernweit 2,9 Mio. t Zucker gewonnen werden. Die Kampagne 2011 war der Ausgleich für die Jahre zuvor. Es war eine Rekordernte herangewachsen, die unter sehr guten Bedingungen in die Fabriken transportiert und dort verarbeitet werden konnte. Vermögens- und Ertragslage Unsere Ertragslage wird weitgehend von der Ausschüttung der Nordzucker AG bestimmt. Da diese Dividende zu unserem Bilanzstichtag, dem 31. März, noch nicht beschlossen ist, steht der Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft jeweils die Vorjahresdividende als Einnahme zur Verfügung. Für das Geschäftsjahr 2010/2011 hat die Nordzucker AG eine Dividende von 0,46 € je Aktie ausgeschüttet. Diese kann die Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft im Wirtschaftsjahr 2011/2012 als Ertrag verbuchen. Im Wirtschaftsjahr 2011/2012 wird die Nordzucker AG der Hauptversammlung eine Dividende von 1,00 € je Aktie vorschlagen, die von der Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft dann im Geschäftsjahr 2012/2013 vereinnahmt wird. Beteiligungsverhältnisse Die Kapitalbeteiligungen an der Nordzucker AG stellen sich zum 29. Februar 2012 wie folgt dar: Nordzucker Holding Aktiengesellschaft Union-Zucker Südhannover GmbH Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft Direktbeteiligungen
10
76,23 % 10,82 % 7,83 % 5,12 %
Da der Anteil der Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft weniger als 15 % beträgt, kann unsere Gesellschaft das gewerbesteuerliche Schachtelprivileg nicht in Anspruch nehmen. Durch die daraus entstehende zusätzliche Gewerbesteuer steht weniger Geld für die Dividendenausschüttung zur Verfügung. Nicht nur aus diesem Grund ist die Verbesserung der Kapitalstruktur weiterhin wünschenswert. Zurzeit ist dies jedoch unter akzeptablen Bedingungen nicht möglich. Das Thema wurde in Arbeitsgruppen ausgiebig diskutiert. Branchenentwicklung, Ergebnis der Nordzucker AG Der Jahresüberschuss der Nordzucker AG beträgt für das Geschäftsjahr 2011/12 86,3 Mio. €. Damit liegt er um 50,4 Mio. € über dem Vorjahresergebnis von 35,9 Mio. €. Das Geschäftsjahr 2011/12 war von einer weltweiten Zuckerknappheit infolge geringer Ernten in großen Exportländern geprägt. Seit der Reform der Zuckermarktordnung müssen ca. 20 % des EU Zuckerverbrauchs aus AKP- und LDC-Ländern importiert werden. Durch die hohen Weltmarktpreise war die EU für diese Länder im letzten Jahr als Absatzmarkt weniger attraktiv als in den vorangegangenen Jahren. Infolgedessen blieben die EU-Importe gering, was zu einer Zuckerknappheit in der EU führte, die wiederum die Preise steigen ließ. Um die Marktsituation zu entspannen, ermöglichte die EU-Kommission in mehreren Maßnahmen den zollfreien bzw. zollvergünstigten Import von 900.000 t Zucker und zusätzlich die Vermarktung von 900.000 t Nichtquotenzucker als Quotenzucker. In allen Regionen erlebte Nordzucker bedingt durch optimale Witterungsbedingungen eine Rekordkampagne. In 13 Werken verarbeitete der Nordzucker Konzern insgesamt 17,9 Mio. t Rüben (VJ 14,3 Mio. t). Bei einem konzernweit durchschnittliche Rübenertrag von 67,3 t und einem durchschnittlichen Zuckergehalt von 17,6 % (VJ 17,1 %) betrug der Zuckerertrag im Mittel 11,9 t/ha (VJ 9,6 t/ha). In durchschnittlich 125 Kampagnetagen (VJ 107 Tage) wurden 2,9 Mio. t Zucker (VJ 2,3 Mio. t) produziert.
Nachtragsbericht Nach dem Bilanzstichtag haben sich bisher keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung ereignet. Risikobericht Intensiv verfolgt und unterstützt hat die Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft die Weiterentwicklung der Nordzucker AG. Der Erwerb der Nordic Sugar hat sich als richtige Entscheidung erwiesen, trägt maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg bei und stärkt die Nordzucker AG. Die Analyse der sehr guten Ergebnisse der beiden letzten Jahre zeigt deutlich die Abhängigkeit des wirtschaftlichen Erfolges der Nordzucker AG vom Weltmarktpreis und der Versorgungslage am Weltmarkt. Da sich die Preise nicht nur in eine Richtung entwickeln, gilt es nach wie vor, die Kosten zu optimieren und mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen. Weiterhin besteht die Herausforderung, die Rübenversorgung der Werke zu sichern und Märkte zum Erwerb von Rohrohrzucker zu erschließen. Die Rüben stehen heute in hartem Wettbewerb zu anderen Feldfrüchten, den sie, solange der EU-Zuckermarkt für außereuropäische Zuckerproduzenten wenig attraktiv ist, gut bestehen können. Jahre mit niedrigen Zuckerpreisen und hohen Preisen für Raps und Getreide könnten die Rübenversorgung der Werke vor Probleme stellen. Zur Erschließung von Rohrohrzuckerimporten sind auch Partnerschaften mit anderen Unternehmen denkbar und werden möglicherweise sogar erforderlich. Die Versorgung der Kunden mit Zucker und Ethanol steht im Focus und muss von der Nordzucker AG gewährleistet werden. Finanzlage und Dividende Die Sicherstellung unserer Liquidität erfolgt über ein bei der Nordzucker AG bestehendes Verrechnungskonto. Die Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft hat im Vorjahr die Dividende von 4,00 € je Aktie aus den Rücklagen dargestellt, um das dividendenlose Geschäftsjahr 2009/2010 der Nordzucker AG zu glätten. Um auch zukünftig wieder diese Möglichkeit zu haben, werden 350.000 € aus unserer von der Nordzucker AG erhaltenen Dividende in die Gewinnrücklagen gestellt. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung eine Dividende von 6,80 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2011/2012 vor.
Zusammenfassend kann die wirtschaftliche Lage unserer Gesellschaft als gut bezeichnet werden. Prognosebericht Durch den Erwerb und die Integration von Nordic Sugar verfügt der Nordzucker Konzern über ein zusammenhängendes Markt- und Anbaugebiet mit hoher Wertschöpfung. Nach weitgehender Reduzierung der Nettoverschuldung ist damit die Grundlage und Ertragskraft zur Weiterentwicklung der Nordzucker AG geschaffen. Mit den Raffinationsstandorten in Skandinavien und Polen können die Märkte sowohl mit Rübenzucker als auch mit Rohrrohzucker versorgt werden. Die steigenden Energiepreise belasten die Produktionskosten, auch die der Ethanolproduktion. Diese muss gegebenenfalls bei schlechten Rübenernten den wirtschaftlichen Erfordernissen angepasst werden, da sie dann mit der Zuckergewinnung um die Rüben konkurriert. Zum zweiten Mal infolge konnte Nordzucker AG ein sehr gutes Ergebnis erzielen. Die Schwankungen an den Märkten zeigen jedoch die Notwendigkeit, Produktion und Kosten zu optimieren, um auch bei niedrigen Preisen noch Gewinne zu erwirtschaften und das Unternehmen zu stabilisieren. Es ist unsere Aufgabe, durch unsere Arbeit die Nordzucker AG, und damit den Wert unserer Aktien, zu stärken. Um dieses Ziel zu erreichen, halten wir engen Kontakt mit den Partnerholdings, dem Vorstand der Nordzucker AG, dem Dachverband Norddeutscher Rübenanbauer und den regionalen Anbauerverbänden. Für das Folgejahr erwarten wir aufgrund der erhöhten Nordzucker-Dividende eine deutliche Verbesserung unserer Ertragslage und für 2013/14 eine diesem Berichtsjahr vergleichbare Entwicklung. Schladen, im April 2012 Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft Der Vorstand
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Bericht des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2011/12 der Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft, Schladen Im Geschäftsjahr 2011/2012 ist der Aufsichtsrat der Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft seinen Aufgaben nach Maßgabe von Gesetz und Satzung nachgekommen. Er hat sich vom Vorstand über alle Vorgänge von wesentlicher Bedeutung berichten lassen und die Geschäftsführung der Gesellschaft überwacht. Der Aufsichtsrat trat im Berichtsjahr nach der konstituierenden Sitzung am 5. Juli 2011 zu fünf weiteren Sitzungen zusammen. Der Aufsichtsrat ist durch den Vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend über die Verwaltung unserer Beteiligung an der Nordzucker AG und die Verwaltung und Betreuung der Rübenlieferrechte und Aktien unserer Gesellschaft informiert worden. Alle Fragen wurden vom Vorstand umfassend beantwortet. Schwerpunkte des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2011/2012 waren die wesentlichen strategischen Themen der Nordzucker AG. Hier ist die Zusammenarbeit mit Wilmar International Limited aus Singapur zu nennen. Wir hoffen durch diese Zusammenarbeit einen besseren Zugang zu Rohzuckerimporten zu bekommen. Da der Zuckermarkt sich sehr positiv entwickelt hat und die Nordzucker AG dieses Marktumfeld aktiv genutzt hat, ist ein hervorragendes Ergebnis erzielt worden. Weiterhin hat sich der Aufsichtsrat intensiv mit der Holdingstruktur der Nordzucker AG auseinandergesetzt. Hierzu wurden Vertreter der Nordzucker Holding Aktiengesellschaft zu einer gemeinsamen Vorstands- und Aufsichtsratssitzung der Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft eingeladen. Es wurden verschiedene Formen der Zusammenarbeit erörtert und diskutiert. Nachdem das Spruchverfahren gegen die Nordzucker Holding Aktiengesellschaft durch Beschluss des Oberlandesgerichts Celle abgeschlossen worden ist, sollen die Gespräche eventuell wieder aufgenommen werden. Der Aufsichtsrat hat sich ausführlich mit der Satzung der Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft beschäftigt. Das Ergebnis dieser Arbeit ist, das der Aufsichtsrat der Hauptversammlung die Anpassung der Satzung in folgenden Punkten vorschlägt: Die Mindestanzahl der Mitglieder des Vorstands soll auf drei Personen reduziert werden. Diese Verkleinerung ist nach Meinung des Aufsichtsrats und auch des Vorstands angesichts der Aufgaben und des laufenden
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Geschäfts der Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft sinnvoll. Aus denselben Gründen soll der Aufsichtsrat ab der Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2012/13 beschließt, nur noch aus der gesetzlichen Mindestzahl von drei Personen bestehen. Die Verantwortung für und die Anforderungen an die verbleibenden Aufsichtsräte bleiben aber zumindest gleich. Eine Anhebung der Vergütung für den gesamten Aufsichtsrat für seine Tätigkeit auf 6.500 € ist aus Sicht des Aufsichtsrats daher angebracht, zumal die aktuelle Vergütung seit dem Jahr 2001 unverändert ist. Der von der Hauptversammlung zum Abschlussprüfer gewählten Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft PKF Fasselt Schlage Partnerschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Zweigniederlassung Braunschweig, erteilte der Aufsichtsrat den Prüfungsauftrag. Die Buchführung, der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2011/2012 sind vom Abschlussprüfer geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Vertreter des Abschlussprüfers haben an der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats teilgenommen und Erläuterungen gegeben. Der Aufsichtsrat hat von dem Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses durch den Abschlussprüfer zustimmend Kenntnis genommen. Er billigt nach eingehender Prüfung den vom Vorstand vorgelegten und vom Abschlussprüfer geprüften Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns. Der Jahresabschluss 2011/2012 ist damit festgestellt. Der Aufsichtsrat schlägt der Hauptversammlung vor, die Verwendung des Bilanzgewinns entsprechend dem Vorschlag des Vorstands zu beschließen. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand der Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft für die geleistete Arbeit und sein Engagement im abgelaufenen Geschäftsjahr. Schladen, im Mai 2012 Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft Der Aufsichtsratsvorsitzende