Geschäftsbericht Nordharzer Zucker AG 2012/13

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Nordharzer Zucker AG Schladen

Jahresbericht 2012/13



Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft Schladen Bericht 체ber das Gesch채ftsjahr 2012/13 1. April 2012 bis 31. M채rz 2013



Verwaltungsorgane Mitglieder des Aufsichtsrates sind die Landwirtin bzw. die Landwirte Wilhelm Wedde

Bredelem

Vorsitzender

Ottmar Pfaue

Werlaburgdorf

stellv. Vorsitzender

Dr. Karoline Arnold

Hornburg

Christian Krending

Klostergut Lamspringe

Gerd Künnecke

Listringen

Wulf-Marcus Wegener

Upstedt

Mitglieder des Vorstandes sind die Landwirte Hans Jochen Bosse

Ohrum

Vorsitzender

Heinz-Jürgen Ahrberg

Haverlah

stellv. Vorsitzender

Bernd Schliephacke

Rohrsheim

Hermann Waßmuß

Gustedt

Archibald Wedde

Bettingerode

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Bilanz zum 31. März 2013 der Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft, Schladen Aktiva A. Anlagevermögen) I. Finanzanlagen

Anteile an verbundenen Unternehmen

18.715.649,26

18.716

B. Umlaufvermögen I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen a) aus der Übernahme von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen b) Sonstige 2. Sonstige Vermögensgegenstände II. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstitut und Schecks

Stand am 31. März 2012 T€

278.417,80 10.348.930,46

299 1.950

1.739.848,05

801 12.367.196,31

(3.050)

179,77

0

(12.367.376,08) (3.050)

31.083.025,34

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21.766


Passiva A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital II. Gewinnrücklagen III. Bilanzgewinn B. Rückstellungen 1. für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2. für Steuern 3. für sonstige Zwecke C. Verbindlichkeiten 1. gegenüber verbundenen Unternehmen 2. für sonstige Zwecke davon aus Steuern EUR 1.837,64 (Vj. TEUR 3) D. Passive latente Steuern

Stand am 31. März 2012 T€

9.190.676,09

9.191

10.118.449,34

10.759

9.002.092,40

1.231

28.311.217,83

(21.181)

278.417,80 634.000,00 55.197,86 967.615,66

299 204 43 (546)

0 39

1.137,09 47.054,76 48.191,85

(39)

1.756.000,00

0

31.083.025,34

21.766

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Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. April 2012 bis 31. März 2013 1. Erträge aus Beteiligungen 2. Sonstige betriebliche Erträge

10.588.810,40 8.153,25 10.596.963,65

3. Personalaufwand (Löhne und Gehälter) 4. Sonstige betriebliche Aufwendungen

12.800,00 82.119,53

Vorjahr T€ 1.740 30 (1.770) 13 57

94.919,53

(70)

5. 6.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge davon aus verbundenen Unternehmen EUR 27.109,96 (Vj. TEUR 40) Zinsen und ähnliche Aufwendungen

7. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 8. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag davon Ertrag/Aufwand aus der Veränderung bilanzierter latenter Steuern EUR 1.756.000,00 (Vj. TEUR 0) 9. Jahresüberschuss 10. Gewinnvortrag 11. Einstellung in andere Gewinnrücklagen 12. Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen 13. Bilanzgewinn

6

43.627,60

57

204,00

1 43.423,60

(56)

10.545.467,72 2.192.282,10

1.756 184 184

2.192.282,10 8.353.185,62 8.288,52 640.618,26 9.002.092,40

1.572 -9 350 0 1.231


Anhang für das Geschäftsjahr 2012/13 der Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft, Schladen I. Allgemeine Angaben In Übereinstimmung mit § 265 Abs. 6 HGB weicht wegen der Besonderheit des Geschäftes unserer Gesellschaft als reine Holding-Gesellschaft die Gliederung der Erträge aus Beteiligungen von der Vorschrift des § 275 Abs. 2 HGB ab. Gliederungs-, Ausweis- und Bewertungsgrundsätze sind bis auf die phasengleiche Gewinnvereinnahmung und die damit zusammenhängende Bilanzierung passiver latenter Steuern gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Obwohl die Gesellschaft die Größenkriterien einer Kleinstkapitalgesellschaft erfüllt, werden für die Rechnungslegung lediglich die Erleichterungen einer kleinen Kapitalgesellschaft in Anspruch genommen und wird freiwillig ein Lagebericht aufgestellt.

II. Erläuterungen zu den Posten der Bilanz Bei den zu Anschaffungskosten bewerteten Finanzanlagen handelt es sich im Wesentlichen um unsere Beteiligung von 7,83 % am 123,7 Mio. € betragenden Grundkapital der Nordzucker AG, Braunschweig. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände kommen mit den Anschaffungskosten in Ansatz. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen im Berichtsjahr im Wesentlichen den Anspruch auf die im Gegensatz zum Vorjahr phasengleich vereinnahmte Dividende der Nordzucker AG für das abgeschlossene Geschäftsjahr. Grundlage dafür ist eine von der Nordzucker Holding AG abgegebenen Verpflichtungserklärung, mit ihren sämtlichen Stimmrechten für eine Dividende von 1,80 € je Aktie auf der Hauptversammlung der Nordzucker AG zu stimmen. Abgesehen von den Forderungen aus der Übernahme der Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen sowie einem unter den sonstigen Vermögensgegenständen

ausgewiesenen Betrag von 279 T€ (i.V. 326 T€) haben die Forderungen eine Restlaufzeit von unter einem Jahr. Das Gezeichnete Kapital (Grundkapital) setzt sich aus 179.754 vinkulierten Namensstückstückaktien zusammen. Der Bilanzgewinn enthält einen Gewinnvortrag in Höhe von 8 T€. Der Vorjahresposten setzt sich aus dem Jahresüberschuss 2011/2012 (1.572 T€), dem Gewinnvortrag (9 T€) sowie einer Einstellung in andere Gewinnrücklagen (-350 T€) zusammen. Die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gebildeten Rückstellungen erfassen die erkennbaren Verpflichtungen. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgte mittels des Anwartschaftsbarwertverfahrens. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2005 G von Klaus Heubeck verwendet. Der Rechnungszins für die Abzinsung der Pensionsverpflichtungen wurde pauschal mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz angesetzt, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Dieser beträgt zum 28. Februar 2013 5,04 %. Folgende weitere Annahmen liegen der Bewertung zugrunde: Gehaltstrend p.a. 2,50 %, Rententrend p.a. 1,50 %. Die Rückstellungen für Steuern enthalten restliche Steuerverpflichtungen für Vorjahre und für 2012/2013. Die passiven latenten Steuern wurden aufgrund unterschiedlicher Bilanzansätze der Forderungen in Handels- und Steuerbilanz infolge der phasengleichen Dividendenvereinnahmung 2012/13 gebildet. Bei den sonstigen Rückstellungen handelt es sich vor allem um die dem Geschäftsjahr 2012/2013 zuzuordnenden Verpflichtungen an Hauptversammlungs-, Veröffentlichungs-, Abschluss- und Beratungskosten. Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Rückzahlungsbetrag angesetzt, ungesichert und enthalten keine Posten mit einer Laufzeit von über einem Jahr.

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III. Erläuterungen zu den Posten der Gewinn- und Verlustrechnung Die Erträge aus Beteiligungen betreffen im Wesentlichen die Gewinnausschüttungen für die Jahre 2011/2012 sowie 2012/2013 der Nordzucker AG. Im Berichtsjahr wurde die Dividende der Nordzucker AG erstmals phasengleich vereinnahmt. Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge betreffen mit 27 T€ (i.V. 40 T€) die Nordzucker AG.

IV. Sonstige Angaben Aufgrund unserer Beteiligung an einer Genossenschaft besteht eine zusätzliche Haftung von 150,00 €. Die Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes sind auf Seite 3 aufgeführt.

V. Vorschlag über die Verwendung des Bilanzgewinns Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, aus dem Bilanzgewinn in Höhe von 9.002.092,40 € eine Dividende von 50,08 € pro Stückaktie bzw. 9.002.080,32 € auszuschütten. Der verbleibende Betrag in Höhe von 12,08 € wird auf neue Rechnung vorgetragen. Schladen, den 23. Mai 2013

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Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft Der Vorstand


Bestätigungsvermerk

An die Nordharzer Zucker AG, Schladen: Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Nordharzer Zucker AG, Schladen, für das Geschäftsjahr vom 1. April 2012 bis 31. März 2013 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahres-

abschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetz­ lichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Hannover, 24. Mai 2013 Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Hentschel Dr. Janze Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

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Lagebericht für das Geschäftsjahr 2012/13 der Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft, Schladen Die Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft verwaltet als reine Holdinggesellschaft vor allem ihre Beteiligung an der Nordzucker AG und die ausgegebenen Rübenlieferrechte. Dazu befassen sich die Gremien der Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft intensiv mit der Entwicklung der Nordzucker AG. Die Nordzucker AG produziert und vermarktet in fünf Werken in Norddeutschland circa eine Million Tonnen Quotenzucker. Die bei der Zuckerherstellung anfallenden Produkte wie Pressschnitzel, Trockenschnitzel und Melasse werden ebenfalls vermarktet. Die fuel 21, Bioethanolhersteller in Klein Wanzleben, ist eine einhundertprozentige Tochter der Nordzucker AG. Darüber hinaus ist die Nordzucker AG an Zucker produzierenden Unternehmen in Dänemark, Schweden, Finnland und Litauen beteiligt.

Dividende Infolge der oben beschriebenen phasengleichen Dividendenvereinnahmung beträgt der Bilanzgewinn der Gesellschaft 9,0 Millionen Euro. Er liegt mit 7,8 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahr. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen in diesem Jahr eine Dividende von 50,08 Euro je Aktie vor. Daraus ergibt sich eine Summe von 9,0 Millionen Euro. Finanzlage Der Zahlungsverkehr wird über ein Verrechnungskonto bei der Nordzucker AG abgewickelt. Vermögenslage

Der Nordzucker Konzern hat in einer sehr langen Kampagne 2012/2013 mit 2,7 Mio. t Zucker konzernweit fast so viel Zucker wie im Vorjahr gewonnen. Dazu wurden insgesamt 17,3 Mio. t Rüben verarbeitet. Ertragslage Unsere Ertragslage wird weitgehend von der Dividende der Nordzucker AG bestimmt. Da wir diese Dividende bis zum Berichtsjahr phasenversetzt, also erst in dem Geschäftsjahr vereinnahmt haben, in dem sie ausgeschüttet wird, richten wir den Blick zunächst in das Vorjahr der Nordzucker AG. Auf der Grundlage des damaligen Jahresüberschusses von 86,3 Millionen Euro erhielten wir eine Dividende von 3,8 Millionen Euro. In diesem Jahr wurde aus Gründen, die im Nachtragsbericht näher erläutert werden, mit der Nordzucker Holding Aktiengesellschaft vereinbart, dass sie auf der Hauptversammlung der Nordzucker AG der dort vorgeschlagenen Dividende zustimmen wird. Diese Dividende wird 1,80 Euro je Aktie betragen. Für die Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft bedeutet dies zusätzlich eine phasengleiche Dividendenvereinnahmung in Höhe von 6,8 Millionen Euro, die zum 31. März 2013 bilanziert werden kann. Insgesamt betragen die Dividendenerträge damit 10,6 Millionen Euro.

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Die Kapitalbeteiligungen an der Nordzucker AG stellen sich zum 28. Februar 2013 wie folgt dar: Nordzucker Holding Aktiengesellschaft Union-Zucker Südhannover GmbH Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft Direktbeteiligungen

76,23 % 10,82 % 7,83 % 5,12 %

Da der Anteil der Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft weniger als 15 % beträgt, kann unsere Gesellschaft das gewerbesteuerliche Schachtelprivileg nicht in Anspruch nehmen. Durch die daraus entstehende Gewerbesteuer steht weniger Geld für die Dividendenausschüttung zur Verfügung. Verbindlichkeiten gegenüber Banken bestehen nicht. Gegenüber dem Vorjahr sind die Forderungen um 9,3 Millionen Euro gestiegen. Diese bestehen vor allem aus den zu zahlenden Dividenden der Nordzucker AG. Die sonstigen Vermögensgegenstände bestehen im Wesentlichen aus Forderungen gegenüber dem Finanzamt. Weitere wesentliche Veränderungen unserer Vermögenslage sind nicht zu berichten. Die wirtschaftliche Lage unserer Gesellschaft kann als gut bezeichnet werden.


Gleiches gilt für unsere Beteiligung. Die Eigenkapitalquote im Einzelabschluss der Nordzucker AG stieg von 43,3 % im Vorjahr auf 47,3 %. Die Nettoverschuldung reduzierte sich auf 64,8 Millionen Euro (Vorjahr 96,9 Millionen Euro). Branchenentwicklung, Ergebnis der Nordzucker AG Das abgelaufene Geschäftsjahr verlief für die Nordzucker AG überaus erfolgreich. Das Unternehmen erreichte einen Rekord-Jahresüberschuss von 180,6 Millionen Euro gegenüber 86,3 Millionen Euro im Vorjahr. Die knappe Versorgung des Zuckermarktes in der EU sorgte für sehr gute Preise und eine starke Position bei der Vermarktung. Die bei der Zuckermarktreform 2006 von der EU Kommission eingeplanten Zuckerimporte aus AKP- und LDC- Ländern blieben aufgrund anderer Vermarktungsalternativen auch in diesem Jahr wieder teilweise aus. Die sehr guten Rübenernten 2011 und 2012 mit großen Mengen an Nichtquotenzucker sind eine Herausforderung an die Vermarktung. Die hohen Ethanolpreise sorgen für eine gute Verwertung der Nichtquotenrüben in der fuel 21. Nachtragsbericht In den Hauptversammlungen 2013 werden die Gremien der Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft (NHZ) und der Nordzucker Holding Aktiengesellschaft (NZH) ihren Aktionären jeweils einen Beschlussvorschlag zur Verschmelzung der NHZ auf die NZH vorlegen. Nach intensiven Vorbereitungen seit März diesen Jahres wurde die Unterzeichnung des Verschmelzungsvertrages am 22. Mai 2013 notariell beurkundet. Die Gremien beider Gesellschaften verfolgen mit der Fusion das Ziel, die bäuerlichen Interessen und den bäuerlichen Einfluss auf die Nordzucker AG weiter zu bündeln und das Stimmrecht der bäuerlichen Aktionäre auf der Hauptversammlung der Nordzucker AG zu stärken. Darüber hinaus wird die Verschmelzung zu Kostenersparnissen und Synergien führen.

Für die Aktionäre unserer Gesellschaft gibt es zudem steuerliche Gründe für eine Fusion auf die NZH. Veränderungen bei der Körperschaftsteuer für Beteiligungsverhältnisse von weniger als 10 % an Unternehmen führen dazu, dass die Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft von ihrer Dividende, die sie von der Nordzucker AG erhält, zusätzlich zur Gewerbesteuer auch noch 15 % Körperschaftsteuer abführen müsste. Diese zusätzlichen Steuern stünden den Aktionären zur Ausschüttung nicht zur Verfügung. Durch die Verschmelzung mit der NZH, die heute 76,23 % an der Nordzucker AG hält, würden sowohl die Belastungen durch die Körperschaftssteuer als auch durch die Gewerbesteuer vermieden bzw. auf ein Minimum reduziert. Am 2. Mai 2013 erhielt der Vorstand der NHZ ein Angebot der Union Zucker Südhannover GmbH (UZ) zur Gründung einer gemeinsam „Zwischenholding“ mit dem Ziel, die steuerlichen Mehrbelastungen beider Gesellschaften – Gewerbesteuer bei UZ und NHZ und Körperschaftssteuer bei der NHZ – zu vermeiden. Mit 18,65 % an der Nordzucker AG hätte dieses Ziel voraussichtlich erreicht werden können. Die UZ bot eine Einmalzahlung von 20 Euro je Aktie der NHZ. Nach Abwägung aller Chancen und Risiken haben sich Vorstand und Aufsichtsrat gegen dieses Angebot entschieden. Insbesondere sprach für die Ablehnung, dass das Ziel der Stärkung der bäuerlichen Aktionäre nicht verfolgt werden würde. Außerdem würde eine weitere Ebene mit dem dazugehörigen Verwaltungsapparat in der Kapitalstruktur der Nordzucker AG entstehen. Die NHZ würde weiter bestehen bleiben, in der Zwischenholding allerdings nur einen Minderheitsanteil von ca. 40 % der Anteile halten. Risikobericht Intensiv verfolgt und unterstützt hat die Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft die Weiterentwicklung der Nordzucker AG. Das Wachstum und die Weiterentwicklung tragen nachhaltig zum Erfolg der Nordzucker AG bei. Für den Erfolg der Nordzucker AG ist neben dem möglichst langen Erhalt der Zuckermarktordnung der Außenschutz des EU Zuckermarktes von essentieller Bedeutung. Die sehr guten Ergebnisse der letzten Jahre zeigen deutlich die Abhängigkeit des wirtschaftli-

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chen Erfolges der Nordzucker AG vom Weltmarktpreis und der Versorgungslage am Weltmarkt. Da sich Preise nicht nur in eine Richtung entwickeln können, gilt es nach wie vor, die Kosten zu optimieren und mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen. Weiterhin besteht die Herausforderung, die Rübenversorgung der Werke zu sichern und Märkte zum Erwerb von Rohrrohzucker zu erschließen. Die Rüben stehen heute in hartem Wettbewerb zu anderen Feldfrüchten, den sie, solange der EU-Zuckermarkt für außereuropäische Zuckerproduzenten wenig attraktiv ist, gut bestehen können. Jahre mit niedrigen Zuckerpreisen und hohen Preisen für Raps und Getreide könnten die Rübenversorgung des Unternehmens vor Herausforderungen stellen. Zur Erschließung von Rohrrohzuckerimporten sind auch Partnerschaften mit anderen Unternehmen denkbar und hilfreich. Die Versorgung der Kunden mit Zucker und Ethanol steht im Focus und muss von der Nordzucker AG gewährleistet werden. Prognosebericht Der Nordzucker Konzern verfügt über ein zusammenhängendes Markt- und Anbaugebiet mit hoher Wertschöpfung. Nach weitgehender Reduzierung der Nettoverschuldung ist die Grundlage und Ertragskraft zur Weiterentwicklung der Nordzucker AG geschaffen. Mit den Raffinationsstandorten in Skandinavien und Polen können die Märkte sowohl mit Zucker aus Rüben als auch aus Importrohzucker versorgt werden. Die steigenden Energiepreise belasten die Produktionskosten. Die Ethanolproduktion muss in Jahren mit schlechten Rübenernten gegebenenfalls den wirtschaftlichen Erfordernissen angepasst werden. Einer Konkurrenz um die Rüben zur Zuckergewinnung kann so begegnet werden. Die Nordzucker AG erzielt seit einigen Jahren sehr

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gute Ergebnisse. Die Schwankungen an den Märkten zeigen jedoch die Notwendigkeit, Produktion und Kosten zu optimieren, um auch bei niedrigen Preisen noch Gewinne zu erwirtschaften. Es ist unsere Aufgabe, durch unsere Arbeit die Nordzucker AG, und damit den Wert unserer Aktien, zu stärken. Um dieses Ziel zu erreichen, halten wir engen Kontakt mit den Partnerholdings, dem Vorstand der Nordzucker AG, dem DNZ und den regionalen Anbauerverbänden. Für das Folgejahr erwarten wir in Abhängigkeit von der Nordzucker-Dividende ein geringeres, aber immer noch sehr gutes Ergebnisniveau sowie für 2014/15 eine vergleichbare Entwicklung. Zu der geplanten Verschmelzung mit der Nordzucker Holding AG verweisen wir auf unsere Ausführungen im Nachtragsbericht. Schladen den 23. Mai 2013 Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft Der Vorstand


Bericht des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2012/13 der Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft, Schladen Im Geschäftsjahr 2012/2013 ist der Aufsichtsrat der Nordharzer Zucker AG seinen Aufgaben nach Maßgabe von Gesetz und Satzung nachgekommen. Er hat sich vom Vorstand über alle Vorgänge von wesentlicher Bedeutung berichten lassen und die Geschäftsführung der Gesellschaft überwacht. Der Aufsichtsrat trat im Berichtsjahr nach der konstituierenden Sitzung am 10. Juli 2012 zu fünf weiteren Sitzungen zusammen. Der Aufsichtsrat ist durch den Vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend auf die Verwaltung unserer Beteiligung an der Nordzucker AG und die Verwaltung und Betreuung der Rübenlieferrechte und Aktien unserer Gesellschaft informiert worden. Alle Fragen wurden vom Vorstand umfassend beantwortet. Der Aufsichtsrat hat sich im Berichtsjahr 2012/2013 ausführlich mit der weiteren Entwicklung der Nordzucker AG befasst. In allen Bereichen hat sich die Nordzucker AG weiterentwickelt. Die Effizienz wurde gesteigert, die Zinsbelastung drastisch gesenkt, die Eigenkapitalquote erhöht, sowie das Marktumfeld aktiv genutzt und somit konnten gute Zuckerpreise erzielt werden. Dieses alles führt zu einem hervorwagenden Ergebnis im Geschäftsjahr 2012/2013. Weiterhin hat sich der Aufsichtsrat intensiv mit der Holdingstruktur der Nordzucker AG auseinandergesetzt. Vorstand und Aufsichtsrat der Nordharzer Zucker AG halten es weiter für sehr vorteilhaft, wenn die Interessen der bäuerlichen Aktionäre in einer Holding gebündelt werden. Es wurden die Vor- und Nachteile einer Verschmelzung noch einmal analysiert und diskutiert.

Der von der Hauptversammlung zum Abschlussprüfer gewählten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young Hannover erteilte der Aufsichtsrat den Prüfungsauftrag. Die Buchführung, der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2012/2013 sind vom Abschlussprüfer geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Vertreter des Abschlussprüfers haben an der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats teilgenommen und Erläuterungen gegeben. Der Aufsichtsrat hat von dem Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses durch den Abschlussprüfer zustimmend Kenntnis genommen. Er billigt nach eingehender Prüfung den vom Vorstand vorgelegten und vom Abschlussprüfer geprüften Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns. Der Jahresabschluss 2012/2013 ist damit festgestellt. Der Aufsichtsrat schlägt der Hauptversammlung vor, die Verwendung des Bilanzgewinns entsprechend dem Vorschlag des Vorstands zu beschließen. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand der Nordharzer Zucker AG für die geleistete Arbeit und sein Engagement im abgelaufenen Geschäftsjahr. Schladen, im Mai 2013 Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft Der Aufsichtsratsvorsitzende

Durch eine Veränderung bei der Körperschaftssteuer für Beteiligungsverhältnisse von weniger als 10 % an Unternehmen muss die Nordharzer Zucker AG nun zusätzlich zur Gewerbesteuer auch noch 15 % Körperschaftssteuer zahlen. Diese Summe steht für die Ausschüttung an unsere Aktionäre nicht mehr zur Verfügung. Auch dieser steuerliche Nachteil des Nordharzer Zucker Aktionärs spricht für eine Weiterentwicklung der Kapitalstruktur der Nordzucker AG.

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