Hanspeter Britt: Giesser und Totengräber

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Hanspeter Britts Buch ist ein Plädoyer für die Schweiz als Industriestandort und gleichzeitig ein Stück schweizerischer Sozialgeschichte. Es gibt Einblick in eine Tätigkeit, die verbunden ist mit Hitze, Staub und körperlicher Anstrengung, und in eine Branche, die in der Schweiz am Verschwinden ist. Der Autor und seine Familie haben den ganzen Wandel der Giessereiindustrie miterlebt: Sein Urgrossvater arbeitete neben dem Giessen noch als Totengräber, um sich einen regelmässigen Verdienst zu sichern, und als Totengräber bezeichnet Hanspeter Britt jene Financiers und Manager, die die Giessereien in den letzten Jahrzehnten aus den Maschinen­baukonzernen ausgegliedert und stillgelegt h­ aben.

Hanspeter Britt

Hanspeter Britt, 1940 geboren, absolvierte eine Lehre als Former und Giesser in der Schweizerischen Lokomotivfabrik, studierte danach in Duisburg und schloss 1966 als ­diplomierter Giessereiingenieur ab. Danach war er in leitenden Positionen in Giesse­reien, einem Beratungsunternehmen und einer inter­ nationalen Handelsgesellschaft tätig. Seit 1992 führt Hanspeter Britt ein Handelsbüro für Giessereiprodukte.

Giesser  und Toten­gräber

Hanspeter Britt

Giesser  und Toten­gräber Geschichte der Schweizer Giessereiindustrie

Hanspeter Britt erzählt lebendig und für jeder­ mann verständlich anhand der Biogra­fien seiner Vorfahren, wie die Giessereiindustrie in der Schweiz entstand. Ausgehend von den Rohstoffvorkommen in den Alpen und im Jura beschreibt er deren Entwicklung von der Industrialisierung über die Mechanisierung, Auto­matisierung bis hin zur Computerisierung und neuesten Fertigungsmethoden. Waren es zuerst die Standorte der Hochöfen bei den Erzlagerstätten, wurden später die Giesse­ reien bei den Industriezentren gebaut; sehr viele Grossfirmen haben ihre Wurzeln in der Giessereiindustrie. Die Textil-, Maschinen- und Bauindustrie waren die Abnehmer der Giesse­ reien, später die Eisenbahnindustrie. Heute bietet der Zweig gerade noch 2700 Arbeitsplätze.

ISBN 978-3-03810-141-3 ISBN 978-3-03810-141-3

9 783038 101413

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Verlag Neue Zürcher Zeitung 18.02.16 16:19


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Vorwort von Hans-Peter Bärtschi

Teil 1 Industrialisierung 11 Niklaus Britt (1840–1877) 11 Vom Bergbauern zum Giessereihandlanger 16 Giesser und Totengräber 20 Exkurs: Barbara – Schutzpatronin der Giesser, Bergleute und Artilleristen 22 Rohstoffe 26 29 33

Giessen von der Steinzeit bis zur Industrialisierung Export und Import Die Entwicklung der Wirtschaft während der Industrialisierung

36 39 55 78 81 84

Die Giessereiindustrie um 1850 Giessereien nahe den Erzvorkommen Giessereien ohne Hochöfen Giessereien im Kanton Bern Bauindustrie als Kundin Exkurs: Formmethoden

Teil 2 Mechanisierung 87 Alexander Britt (1867–1926) 87 Harte Kindheit und Jugend 88 Beruf 89 Versuch in St. Gallen 90 Die Giesserei Britt in Biel 94 98 100 120 126

Die allgemeine Entwicklung um die Jahrhundertwende Streik als Kampfmittel der Arbeiter Die Entwicklung der Giessereien im Überblick Was Eisengiessereien damals herstellten und wie sie es herstellten Der Schweizerische Giessereiverband

Teil 3 Automatisierung 133 133 135 137 138 142

Alexander Britt (1897–1974) Sturm- und Drangzeit Berufs- und Ehejahre Unruhige Zeiten Die Jahre in der Schweizerischen Lokomotivfabrik, Winterthur Handel und Beratung


147 Die weitere Entwicklung der Giessereien von 1920 bis 1960 151 Neugründungen 155 Die grossen Giessereien 169 Exkurs: Die AIAG 170 Die gängigen Anlagen und Einrichtungen

Teil 4 Computerisierung 177 177 180 184 194 197 199

Hanspeter Britt (geboren 1940) Die Lehre in der SLM-Giesserei Studium an der Hüttenschule Duisburg Bewegung bei den Giessereien Neue Möglichkeiten bei der Georg Fischer AG Exkurs: Erste Überfremdungsinitiative Beratung – ein neues Betätigungsfeld

204 204 205 208 213 215 220 222 226 229 233 233

Die Entwicklung der Giessereien in der Schweiz – aus nächster Nähe miterlebt Die Entwicklung von 1960 bis zum Ende des Jahrtausends Als Leiter von Grossvaters Stahlgiesserei in Biel Die Von-Roll-Giessereien Von der AIAG über die Alusuisse zur Algroup Zahlreiche Schliessungen – auch namhafter Betriebe Das Beispiel Giesserei Fondel in Netstal Die modernen Giessereianlagen Investitionen, um konkurrenzfähig zu bleiben Die Unternehmensführung: vom Unternehmer zum Manager Der Giessereiverband der Schweiz Forschung und Entwicklung

236 Die Giessereiindustrie im neuen Jahrtausend 240 Ausblick

Anhang 244

Glossar

247

Dank

249

Literatur

253

Bildnachweis

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Vorwort Dieses Werk ist das geschriebene Lebenswerk eines Menschen, der sein Leben lang werktätig war. Ein über Generationen aufgebauter Erfahrungsschatz findet hier seinen Niederschlag, vertieft in alle Ästchen der Giessereibranche: Giesser und Totengräber heisst der Titel, dem der Autor einen doppelten Sinn verlieh. Totengräber war sein Urgrossvater, weil das im Unterschied zum Giessen einen regelmässigen Verdienst brachte. Als Totengräber der Giessereiindustrie bezeichnet Hanspeter Britt jene Börsenfinanciers und Manager, die in den letzten Jahrzehnten die Giessereien aus Maschinenbaukonzernen ausgegliedert und stillgelegt haben. Wenn das Verarbeiten mineralischer Rohstoffe heute im wirtschaftlichen Leben der Schweiz eine marginale Rolle spielt, so war das nicht immer so. Einerseits ist die Fähigkeit, Metall schmelzen zu können, prägend für die Entwicklung der Zivilisation gerade auch in der Schweiz in der La-Tène-Zeit. Anderer­seits wurden bis zum Bau der Eisenbahnen die meisten mineralischen Rohstoffe im Lande selbst abgebaut. Bei vielen Abbaustätten entstanden Verarbeitungsanlagen, die teilweise bis heute aktiv sind. Paul-Louis Pelet weist allein in der Südwestschweiz 171 Eisenbergbaustätten, Hüttenwerke und Giessereien nach. Von diesen waren 1960 noch 22 aktiv. Seither ist zwar der Anteil an Arbeitsplätzen in der metallverarbeitenden Industrie dank der Vielfalt an kleinen und mittleren Unternehmen lediglich von einem Achtel auf einen Zehntel gesunken, doch überleben bei sinkender Fertigungstiefe immer weniger Giessereien. 2008 waren noch 54 Firmen mit 4000 Werktätigen Mitglied im Giesserei-Verband, 2015 verblieben 2700 Arbeitsplätze. Vor allem sind die mit Konzernen verbundenen Giessereien verschwunden, Alusuisse und Selve, von Hedgefonds-Managern zu Swissmetal fusioniert, oder von Moos nach Fusionen und Verkäufen zu Swiss Steel und dann ohne Swiss über einen deutschen an einen russischen Investor verkauft. In der Schweiz, so schreibt der Autor, existieren nur Giessereien, die nicht an der Börse vertreten sind. Global sind Hunderttausende von Arbeitsplätzen verloren gegangen, Namen von Stahlgiganten verschwanden, neue traten auf, vor allem indische und chinesische. Hanspeter Britt und sein Vater haben diesen Wandel voll durchgemacht, nicht zuletzt mit Auslandsaufenthalten in Kolumbien und Indien. Das vorliegende Werk bietet nicht nur eine auf den aktuellen Stand gebrachte Technik- und Industriegeschichte des Giessereiwesens, es umfasst auch eindrückliche Abschnitte zur Sozialgeschichte. Von Hitze, Staub, langer Arbeits-

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zeit und hohem Beschäftigungsanteil an Ausländern ist die Rede, von Verbesserungen ebenso wie von stolzen Arbeitern und Lehrlingen, von der Distanz der Manager zu Kunden, Ingenieuren und Arbeitern. Die überlebenden Familienunternehmen pflegen die Treue ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Wissen von Materialien und Prozessen. Und den Nachwuchs. In diesem Sinne ist das vorliegende Werk auch ein Plädoyer für die Schweiz als Industriestandort. Hans-Peter Bärtschi

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Teil 2 Mechanisierung

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59 / Aus dem Lebenslauf von Alexander Britt.


Alexander Britt (1867–1926) Aus jeder Lage gibt es einen Ausweg, man muss sich nur entscheiden. Leo Tolstoi

Harte Kindheit und Jugend Alexander Britt wurde 1867 in Tägerschen im Kanton Thurgau geboren. Bei seinen Grosseltern verbrachte er die ersten zehn Jahre. Dem Lebenslauf, den er später selbst verfasste, entnehmen wir: «Da ich der Älteste von fünf Kindern, also zehn Jahre alt war, musste ich zum Leidwesen meiner Grosseltern als Stütze meiner Mutter (der Vater Niklaus verstarb 1877), die den Posten als Kirchenangestellte bis zu ihrem Tod versah, nach Frauenfeld ziehen. Dort besuchte ich die Schulen und entschloss mich, als mir niemand zum Lehrerberuf helfen wollte, Giesser zu lernen.» Die drei Jahre Lehrzeit in der Giesserei Osterwalder im Kurzdorf, einem Viertel von Frauenfeld, müssen hart gewesen sein. Es war die Giesserei, in der schon sein Vater als Arbeiter tätig war. Oftmals arbeitete Alex 15 bis 18 Stunden am Tag. Hitze, Staub und Schwerstarbeit setzten ihm zu, aber die Freude am Beruf konnte ihm trotzdem nicht genommen werden. Zäh hielt der junge Mann die Strapazen aus – er hatte zu Hause gelernt, was Arbeiten heisst. Alex wurde bei Osterwalder zu einem guten Fachmann ausgebildet. Die Giesserei hatte in der Ostschweiz einen guten Namen und treue Kunden. Für die harte Arbeit brauchte es harte Männer. Das Gesicht dem Schmelzofen zugewandt, schwitzte man vorne, und am Rücken fror man im Durchzug. Der Kanton Thurgau war ein guter Boden für aktive Unternehmer. So entstand beispielsweise 1859 auch in Frauenfeld der Betrieb, aus dem sich später das weltweit bekannte Unternehmen Martini & Cie. entwickelte. Als Adolf ­Martini im Jahr 1897 ein erstes Personenauto baute, war der Name dank seinen berühmten Gewehren bekannt. Betriebe wie Martini hatten zunehmend Bedarf an Gussteilen. Als dann in Frauenfeld bei einem grossen Hochwasser zwei Giessereien aufgeben mussten, entwickelte sich Osterwalder noch besser. Nach dem Tod von Conrad Osterwalder, 1863, führten seine beiden Söhne Johann Adam und Johann Conrad gemeinsam das wachsende Geschäft weiter. 1866 beschäftigte die Giesserei schon 23 Arbeiter. Weil zwei Chefs zu viel waren, zog Johann Conrad 1882 nach Biel, wo er eine eigene Giesserei gründete.

Alexander Britt (1867–1926)

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60 / Giesser von Osterwalder, Frauenfeld, um 1900.

Beruf 1885 war für Alex die dreijährige Lehrzeit zu Ende. Der junge Mann ging nach

Deutschland auf Wanderschaft, wo er als Arbeiter Erfahrungen sammeln konnte. Aber schon kurz darauf kam er bei Johann Conrad Osterwalder in Biel unter. Mit seinem Giesserkollegen Artur Tscheer verstand er sich dort besonders gut. 1887 entschlossen sich die beiden, eine eigene Giesserei zu gründen. Die Giesserei Tscheer und Britt entwickelte sich nicht schlecht. Zuerst mieteten die Jungunternehmer sich ein. Später kauften sie die Werkstätte. Es war wohl kaum üblich, kurz nach der Lehre eine eigene Giesserei zu gründen, und es dürfte sehr viel Mut gebraucht haben. Mein Grossvater war damals erst zwanzig Jahre alt. Doch die Giesserei bestand während zwölf Jahren. Im Lebenslauf steht: «Wir betrieben dieselbe zusammen 12 Jahre lang in bestem Einvernehmen miteinander, bis seine Söhne grösser wurden. Da gab es von Seiten dieser Sticheleien und dann bin ich ausgetreten, jedoch in bester Zufriedenheit mit Artur Tscheer.» Trotz allem – am Schluss der Plackerei lautete das Verdikt: «Wie gewonnen so zerronnen.» 1893 heiratete Alexander Britt Emma Hadorn, die vielgereiste Tochter eines Schreinermeisters. Sie brachte zwei Kinder zur Welt, 1897 Alexander und 1899 die Tochter Lilly Berta.

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Mechanisierung


61 / Wanderbuch von Alexander Britt, 1886.

62 / Heirat 1893 mit Emma Hadorn.

Versuch in St. Gallen Alex Britt gab die Hoffnung nicht so schnell auf, selbst eine Giesserei zu betreiben. Einen zweiten Anlauf nahm er in St. Gallen. An der Teufenerstrasse kaufte er sich eine kleine Giesserei und brachte sie gemäss seinen eigenen Worten «… auf eine schöne Höhe und Leistungsfähigkeit». Die Konkurrenz aus Rorschach, Arbon und Uzwil war aber so stark, dass trotz Mühe und Arbeit nichts herausschaute. Er brach das Unternehmen ab, verkaufte die Liegenschaft als Bauland und zog mit seiner Ehefrau wieder nach Biel. Die Konkurrenz hatte mein Grossvater vermutlich unterschätzt. Tatsächlich war der Raum Bodensee mit Giessereien gut bestückt. Einige der zu dieser Zeit in der Ostschweiz aktiven Betriebe waren: Amstutz & Levin in Rorschach, Bächtold & Co. in Steckborn, Maschinenfabrik St. Georgen, Gebr. Bühler in Uzwil, Eisen- und Metallgiesserei Hanhart in Steckborn, Adolf Saurer in Arbon oder ebenfalls in Arbon die Eisengiesserei Knöpfel. So wurden denn die Auswanderungspläne des Ehepaars – es war wohl die Idee seiner Gattin – konkreter. Den Zielort San Francisco kannte Grandmaman schon. Das Erdbeben, das 1906 San Francisco in Schutt und Asche gelegt hatte, machte die Auswanderungspläne zunichte. Die Familie Britt blieb in Biel.

Alexander Britt (1867–1926)

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Die Giesserei Britt in Biel In der Folge gründete mein Grossvater unter dem Firmennamen Britt, M ­ eier & Cie. am Wydenauweg in Biel mithilfe der Herren Meier und Martin 1908 oder 1909 wieder eine Giesserei. Meier trat bald aus. Martin, ein ehemaliger Lehrer, besorgte das Büro. Notar Kunz und Albert Hadorn ermöglichten Alex Britt, die Giesserei allein weiterzuführen und seinem Drang nach Neuem stattzugeben. Mein Grossvater begann mit der Herstellung von handgeformtem Grauguss. Bald waren etwa 30 Mann beschäftigt. Zur Hauptsache wurde Kleinguss für die Uhrenmaschinenindustrie hergestellt, aber auch Wannen für die Schokoladen­ industrie und Werkzeugmaschinenguss bis zu 500 Kilogramm Stückgewicht. Der damalige Gusspreis betrug 30 bis 60 Rappen pro Kilogramm Fertigguss. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Giesser eine besondere Gesellschaft. Sie waren gute Handwerker und hatten durstige Kehlen. Der Verdienst betrug etwa ein Franken pro Stunde. Die Arbeit wurde im Stundenlohn verrichtet. Alexander Britt war ein tüchtiger Giesser und Pröbler; davon zeugt auch die Grabmalstafel des ehemaligen Bieler Stadtpräsidenten Reimann, die von Hans Moser entworfen und modelliert und von meinem Grossvater in Bronze ausgeführt wurde. So ist es nicht verwunderlich, dass er sich mit dem Gedanken befasste, Stahlguss herzustellen. Die immer knappen Mittel wurden durch seine langwierigen Versuche stark beansprucht. Als dann im Jahre 1908 drei Schachtöfen zu je vier Tiegeln mit 35 Kilogramm Inhalt in einem Anbau unter­ gebracht wurden, waren die Mittel aufgebraucht, und es blieb nichts mehr übrig, um weitere Installationen für die Stahlgussherstellung zu finanzieren. So blieb man etwa zehn Jahre lang bei der recht primitiven Methode, mit Tiegel­ öfen sogenannten Haberlandguss mit dem Namen «Britanit» herzustellen. ­Diese Stahlgussfabrikation bis zu 150 Kilogramm Stückgewicht verdrängte nach und nach die Produktion von Grauguss. 1912 wurde ein mit Öl beheizter kleiner Siemens-Martin-Ofen installiert, der anfänglich ausserordentliche Schwierigkeiten bereitete. Eigene Konstruktionsänderungen brachten dann aber doch Erfolg. Der Ofen erleichterte die Schmelzarbeit spürbar. Er fasste 500 Kilogramm und erreichte monatliche Produktionen von bis zu 15 Tonnen Fertigguss für Bahnen, Traktoren und weitere Produkte. Der Erste Weltkrieg erschwerte insbesondere die Beschaffung von Schmelztiegeln und Heizöl. Die Fähigkeit von Alex Britt, sich jeder technischen Schwierigkeit anzupassen, trat einmal mehr deutlich zutage, befasste er sich doch erfolgreich mit der Herstellung von Graphitschmelztiegeln. Bald konnte er diese auch an verschiedene Metallgiessereien verkaufen. Um die prekäre Heiz­

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63 / Grabtafel für den Bieler Stadtpräsidenten Reimann.

64 / Arbeiter von Alexander Britt, um 1910.

65 / Ankündigung der Marke Britanit der Stahl-Giesserei Britt & Cie., Biel-Bienne.

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66 / Siemens-Martin-Ofen in der Giesserei Britt um 1912.

öl­beschaffung zu überbrücken, baute mein Grossvater einen Ofen im Freien, um den von Gaswerken erhältlichen Teer zu destillieren. Mit diesem Teeröl wurde der Schmelzofen lange Zeit betrieben. Als dann durch kriegswirtschaft­liche Massnahmen auch diese Quelle versiegte, begann die Zeit der ersten Elektro­ öfen. 1921 wurde ein 1000 Kilogramm fassender Lichtbogen-Widerstandsofen angeschafft, der sich bald gut einführte. In der Nachkriegszeit wuchsen die Anforderungen an die Qualität. In Britts Betrieb war immer noch kein Glüh­ofen, und die Einrichtungen für einen schönen Finish fehlten, sodass der Betrieb nicht mehr recht in Schwung kam. Lieferantenbesuche waren für Alexander Britt schon immer eine Notwendigkeit gewesen. Regelmässig bereiste er England, Deutschland, Belgien und Frankreich trotz widriger Umstände. 1926, nach einer Italienreise, verstarb Papa Britt, wie ihn auch seine Arbeiter nannten, im 60. Lebensjahr an einer Darmvergiftung. Mein Grossvater war sicher ein sehr guter Giesser. Technisch wusste er sich immer zu helfen. Er setzte sich mit ganzer Kraft ein, um auf der Höhe

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67 / Alexander Britt, um 1920.

seiner Zeit zu bleiben und der Konkurrenz die Stirn zu bieten. Das kostete ihn viel Kraft und Geld. Ob er mit seinen Giessereien wirtschaftlichen Erfolg hatte, wage ich zu bezweifeln. Jahrelange Versuche mit seinem Britanit blieben nicht ohne finanzielle Folgen. Für seinen Spezialguss brauchte er Aluminium, dessen Herstellung noch in den Kinderschuhen steckte. Während des Ersten Weltkriegs war es fast unmöglich, Material für die Produktion aus dem Ausland zu erhalten. Alles in allem war Alexander Britt ein beachtenswerter Unternehmer, der in extrem schwierigen Zeiten eine Giesserei mit einigem Erfolg betrieb. Schade, dass er keinen finanzkräftigen Partner an seiner Seite hatte!

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Die allgemeine Entwicklung um die Jahr­ hundertwende In den Jahren nach 1880 setzte sich die Entwicklung sowohl politisch wie auch wirtschaftlich rasch fort. Die industrielle Revolution hatte die Welt verändert. Die Fabrikstädte dehnten sich rasch aus. Zwischen 1800 und 1900 vermehrte sich die Bevölkerung Europas um mehr als das Doppelte. Slums entstanden, man wurde der hygienischen Missstände nicht mehr Herr. Die Unrast der Arbeiterschaft wuchs im selben Masse wie der Erfolg der Unternehmer. England, Vorreiter der Industrialisierung, lernte den Konflikt zwischen Arm und Reich als Erstes kennen. 1851 wurde die «Amalgamated Society of Engineers» gegründet, eine Gewerkschaft, die dafür sorgen sollte, Beschwerden den Unternehmern zu unterbreiten, um sich bei sozialen Missständen Gehör zu verschaffen. Über Deutschland kam die Bewegung auch in die Schweiz. Vorreiter für eine vereinigte Arbeiterschaft war der schon 1851 gegründete Grütliverein. Dieser hatte bald grossen Erfolg und entwickelte sich rasch. Ab 1880 setzte sich Hermann Greulich für die Rechte der Arbeiter ein, 1888 wurde die Sozialdemokratische Partei gegründet, die sich für kürzere Arbeitszeiten, höhere Löhne, mehr Ferien, bessere Hygiene in den Betrieben und letztlich dafür, als Arbeiter respektiert zu werden, einsetzte. 1890 musste ein Werktätiger der Maschinenindustrie elf Stunden am Tag arbeiten. Für die Schweiz einschneidend war der Generalstreik von 1918, in der Folge wurde die Arbeitszeit reduziert und die 48-Stunden-Woche eingeführt. Am Ersten Weltkrieg war die Schweiz nicht direkt beteiligt. Während an den Fronten die Menschen verbluteten, ging es in der Schweiz darum, die Bevölkerung ausreichend mit dem Lebensnotwendigen und die Wirtschaft mit Rohstoffen zu versorgen sowie Wucher und Preistreiberei zu verhindern und die militärische Bereitschaft zu gewährleisten. Kurz nach Kriegsausbruch, am 4. August 1914, bestätigte der Bundesrat die Neutralität der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Derweil gingen die Einnahmen des Bundes zurück, weil die Importzölle versiegten. Viele Männer leisteten Aktivdienst und fehlten in der Wirtschaft. Die Soldaten waren sozial nicht abgesichert und mussten, an der Grenze stehend, zusehen, wie ihr eigenes Geschäft zugrunde ging und die Teuerung zu Hause Not brachte. 1917 wurden Rationierungskarten für Lebensmittel eingeführt. Die Brotration betrug zum Beispiel pro Kopf 225 Gramm pro Tag, 1919 waren es immer noch nur 300 Gramm.

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68 / Victoria, Automobil der Giesserei J. Weber & Co., Uster von 1902.

Vor der Jahrhundertwende hatte der Tourismus floriert. 1880 zählte man in der Schweiz rund 1000 Hotels und Gasthöfe, 1912 waren es bereits 3589 Häuser. Gäste aus Deutschland, England, Frankreich, Italien, selbst aus Russland und Amerika weilten in der Schweiz. Der Erste Weltkrieg setzte dem Tourismus jedoch ein schnelles Ende. Zwei Entwicklungen im Bereich Technik haben die Industrialisierung unserer Wirtschaft stark beschleunigt. Zum einen war dies die Erfindung der Dampfmaschine Mitte des 18. Jahrhunderts, 1876 des Ottomotors und 1897 des Dieselmotors. Zum anderen die Elektrizität. Durch Dampfmaschinen wurde die Arbeitswelt revolutioniert. Heute kennen wir sie vor allem in Form von Dampflokomotiven, aber wer weiss noch, dass es lange vor den heutigen Autos ein Dampfauto gegeben hat? Nicolas Cugnot stellte 1769 so ein Monstrum vor, der Erfolg blieb aus, das Vehikel war zu schwer. Mehr Erfolg war Carl Benz beschieden. Er beantragte 1886 ein Patent für den ersten Benz-Motorwagen mit einem Benzinmotor. Damit legte er den Grundstein für eine lange Erfolgsgeschichte. Auch in der Schweiz war das Autofieber ausgebrochen. 1897 begannen Adolf Martini in Frauenfeld und Franz Brozincevic in Wetzikon Autos zu bauen. Die Giesserei und Maschinenfabrik J. Weber & Co. in Uster stellte ab 1899 Automobile her, 1903 folgten die Brüder Dufaux und 1906 die Ateliers Piccard, Pictet & Cie in Genf. Die PicPic waren teuer und wurden auch ins Ausland exportiert. Motoren wurden bald überall gebraucht, zur Energieerzeugung, in Autos und in der aufblühenden Industrie – Motoren bedeuteten Fortschritt. Flugzeuge wurden ebenfalls durch Motoren flugfähig. Seit 1900 versuchten die Brüder Wright in Kitty Hawk in den USA, mit Flugversuchen den Menschheitstraum zu verwirklichen. Am 17. Dezember 1903 machte ihr Zweidecker einige Hopser

Die allgemeine Entwicklung um die Jahr­hundertwende

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69 / Ford, Modell T «Tin Lizzy», Fabrikation am Förderband.

aus eigener Kraft. Angetrieben durch ein wassergekühltes 12-PS-Benzin-«Motörchen» flog als Erster Orville Wright in zwölf Sekunden 53 Meter weit. Es war der Anfang eines neuen Zeitalters. In der Schweiz führten 1905 Henri und Armand Dufaux aus Genf als Weltneuheit ein Helikoptermodell vor. Im darauffolgenden Jahr konstruierten sie einen 120-PS-Flugmotor, der nur 85 Kilogramm schwer war. 1910 überflog Armand Dufaux mit einem selbst gebauten Flugzeug den Genfersee. Der Dieselmotor – er wird uns in der Geschichte der Gebrüder Sulzer noch beschäftigen – wurde 1897 von Rudolf Diesel vorgestellt. Schon 1892 besass dieser ein Patent, aber funktionsfähig wurde der Motor erst fünf Jahre später. Schiffe, Autos, Sägewerke und Elektrizitätswerke werden durch Dieselmotoren angetrieben. Damit haben wir die Brücke geschlagen zur Elektrizität. Sie ist zwar schwierig zu erfassen, doch wenn wir uns die Welt ohne elektrischen Strom vorzustellen versuchen – kein Licht, kein elektrischer Kochherd, keine Bohrmaschine, kein Lichtbogenofen in der Stahlindustrie –, merken wir sofort: Wir sind heute total vom Strom abhängig. Es brauchte aber manche Erfindung, um Strom vom Kraftwerk zur Glühlampe zu bringen. 1834 wurde der Elektro­ motor entwickelt, 1866 der Dynamo, 1873 der Generator. Auch die Übertragung mit Leitungen war nicht ohne Probleme möglich. Erst 1891 wurde durch

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Teil 4 Computerisierung

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139 / ‌ als Lehrling.


Hanspeter Britt (*1940) Manche Leute halten den Unternehmer für einen räudigen Wolf, den man totschlagen müsse. Andere sehen in ihm eine Kuh, die man ununterbrochen melken könne. Nur wenige erkennen in ihm das Pferd, das den Karren zieht. Winston S. Churchill

Die Lehre in der SLM-Giesserei Die Jahre zwischen 1960 und 2000, die ich aus eigener Erfahrung kenne, waren wiederum eine spannende, wenn auch hektische Zeit. Ich begann meine Lehre 1956 in der Metallgiesserei der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM in Winterthur. Mein Vater war interessiert, dass ich ins Giessereimetier einstieg; er aber hätte mich lieber als Student in Maschinenbau am Technikum in Winterthur gesehen. In Zukunft würde der Maschinenbau immer wichtiger in den Giessereien sein, war seine Argumentation. Ich hatte aber von der Schule genug und wollte eine Giesserlehre machen. Vater fand diese zu streng für mich. Er willigte schliesslich ein unter der Voraussetzung, dass ich sie bei ihm in der SLM-Metallgiesserei mache. Für mich war das ein guter Entscheid. Die Metallgiesserei in der Zeit meiner Lehre war einfach konzipiert. Der Schmelzbetrieb bestand aus ölgefeuerten Morgan-Tiegelöfen für Buntmetall und Alu sowie einem Gautschi-Ofen für Aluminiumlegierungen. An einem Vakuumgerät wurde der Gasgehalt kontrolliert. Mit einer Sandschleuder wurde der Formsand gemischt. Eine Gussputzerei und eine Wärmebehandlung ergänzten die Anlagen. Gegossen wurde von Hand, bei Bronze war das Gewicht einer vollen Pfanne etwa 70 Kilogramm, eine Tagesleistung 500 bis 1000 Kilogramm pro Mann. Die Rüttelformmaschine, Fabrikat Zimmermann, machte einen Höllenlärm, der mit den Pressluftstampfgeräten und den Ölbrennern zu einem sehr eigenen Konzert wurde. Der Formsand für Aluminium war sogenannter Nassgusssand, das heisst, Natursand mit Bentonit und Wasser gemischt. Grefrather und Benkemersand waren üblich. Die Aufbereitung war einfach. Der vom Auspacken entstehende Sandhaufen wurde mit dem Wasserschlauch befeuchtet und dann durch die Sandschleuder gelockert. Der Sand für die Buntmetall-Bankformerei und jener für die Handformerei wurden in einem Kammerofen über Nacht getrocknet. Am

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Morgen konnte man zurüsten, die Kerne einlegen und mit dem Formoberteil die Form schliessen. Mein Lehrmeister war Willi Moor, ein ehemaliger Kunstgiesser in der Glockengiesserei Rüetschi, der mit seiner Liebe zur Kunst meinen künstlerischen Neigungen sehr entgegenkam. Die praktischen Kenntnisse holte ich mir bei den Giessern. Die SLM betrieb zu jener Zeit eine moderne Graugiesserei und eine Metallgiesserei. Bronze und Rotguss wurden für den Dampflokomotivbau, der jedoch bereits in den letzten Zügen lag, noch rege gegossen. Leichtmetall war der Werkstoff für Flugzeuge. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg entwickelten die Eidgenössischen Konstruktionswerkstätten das Jagdflugzeug C-36. Dessen Motor, ein Hispano Suiza Typ 77, wurde ebenfalls in der Schweiz entwickelt. Noch während meiner Lehre baute man solche Ersatzmotoren bei der SLM – wir gossen die Zylinderblöcke, die wir «Culassen» nannten. Auch ich durfte als Lehrling hin und wieder assistieren. Es waren sehr anspruchsvolle Gussteile, und wir Giesser waren gefordert. Die Qualitätsvorschriften waren für die Zeit enorm streng. Wandstärken, die genau eingehalten werden mussten, bedurften der Kontrolllehren. Wir bissen uns gehörig die Zähne aus, um den Ansprüchen der Kunden zu genügen. Wir waren aber sehr motiviert, für schwierige Kundschaft wie die Flugzeugindustrie Gussteile sorgfältig herzustellen, was zu weiteren Aufträgen führte. Die Brennkammer der Ghost-Düsentriebwerke für das Kampfflugzeug Venom etwa wurde im Kokillenverfahren ebenfalls bei uns gegossen. Als im März 1958 der Kauf des schweizerischen Jagdflugzeugs P 16 vom Parlament bewilligt wurde, erhielt die SLM-Metallgiesserei den Auftrag, das Triebwerksgehäuse herzustellen. Ich wurde ausgewählt, dieses zu giessen. Doch bereits im Mai 1958 sistierte der Bundesrat den 400-Millionen-Franken-Auftrag.

140 / Hispano-Suiza-Gehäuse des Flugzeugmotors Typ 77.

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141 / Brennkammer des Ghost-Triebwerks.


142 / Giessereiwerkzeuge.

Mit dem Verlust des Auftrags war ich ohne Arbeit, da es damals nicht viele Aufträge gab. Zum Glück konnte ich in der Folge Kunstgussaufträge erledigen. Die Lehrzeit war hart. Ich erinnere mich gut an die 1000 bis 1500 Kilogramm Armaturenguss, die ich mit meinen Kollegen zusammen an einem Morgen zurüsten und abgiessen musste. Dies taten wir jeweils in Tiegeln, die etwa 70 Kilogramm fassten. Zuerst konnte ich diese kaum heben, geschweige denn mit dem Giessstrahl in das kleine Eingussloch treffen. Die Arbeiter waren alle kollegial zu mir. Für die Italiener war ich der «glini Tsef», der kleine Chef, aber man behandelte mich wie einen der ihren. In vielen Gesprächen und Diskussionen lernte ich die Mentalität der Arbeiter verstehen. Ich kam in Kontakt mit Mitgliedern der Arbeiterkommission und der Gewerkschaft. Ich erinnere mich an einen Besuch der Fundamente der Sulzer Giesserei in Oberwinterthur mit der Gewerkschaft. Dies war alles im Sinne meines Vaters und Chefs, der mir immer wieder nahelegte, die Gewerkschaft wichtig zu nehmen. Die Lehre als Former und Giesser, eine Lehre überhaupt, so sagte man den Lehrlingen damals, war wichtig – ich würde es heute noch einmal genauso machen. Eine gute Grundausbildung war notwendig als Basis für die spätere Entwicklung. Die Kenntnisse, die ich damals erworben hatte, erwiesen sich immer wieder als sehr wertvoll. Ich lernte mit der Lanzette umgehen wie der Coiffeur mit der Schere. Die Arbeit in der Giesserei war nicht immer ungefährlich. Als ich einmal Magnesium schmelzen musste, brach der Tiegel, als ich ihn aus dem Ofen nahm. Magnesium verbrennt an der Luft mit extrem hellem Licht. Ich stand

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143 / Berufsschule Sulzer.

im flüssigen Magnesium, es spritzte und war hell, sodass mein Hemd nachher mehr Löcher als Stoff hatte. Es passierte weiter nichts, als dass die Giesserei voller Rauch war und die Arbeiter ins Freie flüchten mussten. Zu jener Zeit wurde das Giesssystem noch vom Giesser gewählt und am Modell eingesetzt. Der Giesser war verantwortlich für das richtig gewählte Giess­system mit den Steigern, wie die Speiser damals genannt wurden. So war er auch verantwortlich für den Ausschuss. Ich erinnere mich, wie ich einmal Kerne schräg in die Form einsetzte. 15 Abgüsse Ausschuss waren das Resultat, und ich musste zum Chef, meinem Vater, der mich gar nicht schonte. Ich absolvierte die dreijährige Lehre ohne Schwierigkeiten und ich bin meinen Arbeitskollegen Schenk, Schürch, Gerber, Cappellini und wie sie alle hiessen, heute noch dankbar. Aber auch meinen Lehrern Anderes und Erdös an der Sulzer-Gewerbeschule verdanke ich viel. In der Zeit meiner Berufslehre wurde von der Ciba Kunstharz für den Modellbau propagiert. Mit Araldit-Kunstharz liessen sich Modelle herstellen, die haltbarer als die bisherigen Holzmodelle seien. Ich wohnte solchen Versuchen bei und sah deren Vorteile. Spannend war auch die Idee meines Vaters, Toko-Skiwachs an Modellen anzuwenden, damit sie sich besser vom Sand lösen liessen.

Studium an der Hüttenschule Duisburg 1962 begann ich ein Studium an der Staatlichen Ingenieurschule in Duisburg,

der sogenannten Hüttenschule. Ausser einer ähnlichen Institution in Paris gab es keine andere Möglichkeit, im Westen ein Giessereistudium zu absolvieren. Für die Schweizer Studenten war ein Vorsemester obligatorisch, um die Vorkenntnisse, die uns Schweizern aufgrund unterschiedlicher Schulsysteme fehl-

180

Computerisierung


Literatur Allgemein 150 Jahre Escher Wyss. Festschrift, Zürich 1955. Boesch, Hans & Karl Schib: Beiträge zur Geschichte der schweizerischen Eisengiessereien. Schaffhausen 1960. Dürrenmatt, Peter: Schweizer Geschichte. Band 2. Zürich 1976. Geschichte der Ludwig Von Roll’schen Eisenwerke. Festschrift. Gerlafingen 1953. Giessereitechnik Taschenbuch. Berlin 1956–1957. Hugger, Paul: Der Gonzen. 2000 Jahre Bergbau. Das Buch der Erinnerungen. Rorschach 1991. Humbel Kurt: Treu und Glauben. Bern 1987. Knoepfli Adrian: Im Zeichen der Sonne. Licht und Schatten über der Alusuisse 1930–2010. Baden 2010. Stucki, Lorenz: Das heimliche Imperium. Frauenfeld 1981. Vuilleumier, Max: 50 Jahre Verband Schweizerischer Eisengiessereien. Festschrift. Zürich 1956.

Teil 1 Bärtschi, Hans-Peter: Industriekultur im Kanton Zürich. Zürich 1995. Berger, Ludwig: Die Thekenbeschläge des Gemellianus, in: Handel und Handwerk im römischen Baden. Baden 1983, S. 13–42. Britt, Hanspeter: 4000 Jahre Giessen von Metallen in der Schweiz. Winterthur 1979. Britt, Hanspeter: Rennfeuer. Frühe Eisenher­ stellung. Neuhausen 1985. Cellini, Benvenuto: Mein Leben. Die Autobiografie eines Künstlers aus der Renaissance. Zürich 2000. Delaloye, Louis: Ardon. Ardon 1968. Fischer, Johann Conrad: Tagebücher. Schaffhausen 1951. Freuler, Kaspar & Hans Thürer: Glarner Sagen. Glarus 1953. Frischknecht, Alfred: Die Stickereiindustrie im Wandel der Zeiten. Winterthur 1977. Gubler, Hans Martin: Eisen als Baumaterial in der schweizerischen Architektur, in: Neue Zürcher Zeitung, 98, 1979, S. 65–66. Häuser, Kurt: Werkzeugmaschinen als Triebfeder der industriellen Entwicklung, in: Technische Rundschau, 19, Mai 1982, S. 274–290. Henderson, W. O: J. C. Fischers Besuche in London zwischen 1794 und 1851, in: Tradition, 3, 1967, S. 416–426.

Anhang

Huber, Kurt: Adolf Bühler, in: Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik, 12, 1961, S. 41–56. Kläy, Hans R.: CKDT, Maschinenbauer aus Basel, in: Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik, 59, 1994, S. 6–91. Kollbrunner, Ulrich: Joh. Jakob Sulzer-Hirzel, in: Schweizer Pioniere der Technik, 1944, S. 201–233. Krähenbühl, Hans: Der Einfluss der Bergakademie Freiberg auf den Bergbau in Graubünden und der übrigen Schweiz, in: Bergknappe, 81, 1997, S. 6–7, sowie Bergknappe, 82, 1997, S. 7–9. Krause, Hans W.: Textilmaschinentechnik mit neuen Horizonten, in: Neue Zürcher Zeitung, 232, 1983, S. 65. Kürsteiner Max, Franz Hofmann & Hans Anton Stalder: Eisenerz und Eisenindustrie im Jura, in: Jahrbuch des Naturhistorischen Museums Bern, Bern 1990, S. 171–196. Lehrerverein Winterthur (Hrsg.): Heimatkunde von Winterthur und Umgebung. Winterthur 1887. Moser, Clemens: Georg Altdorfers Beschreibung der Eisenhütte Plons, in: Minaria Helvetica, 10a, 1990, S. 7–72. Neher, Bernhard: Tagebücher. Eisenbibliothek Schaffhausen, unveröffentlicht. Peters, Tom F.: Transitions in Engineering. Basel/Boston 1987. Raistrick, Arthur: Dynasty of Iron Founders. York 1980. Schib, Karl & Rudolf Gnade: Johann Conrad Fischer. Schaffhausen 1952. Schobinger, Viktor: Zürcherinnen und Zürcher in aller Welt. Zürich 1996. Sigrist, Rainer: Die heilige Barbara – Eine Laudatio, in: Ferrum, 80, 2008, S 69–72. Stöhr, Emil: Die Kupfererze an der Mürtschenalp. Hrsg. Schweizerische Naturforschende Gesellschaft. Zürich 1865. von Arx, Rolf: Das Kupferbergwerk Mürtschenalp. Glarus 1992. von Arx, Rolf, Jürg Davatz & August Rohr: Industriekultur im Kanton Glarus. Streifzüge durch 250 Jahre Geschichte und Architektur. Glarus 2005. Von Roll AG (Hrsg.): Gesellschaft der Ludw. Von Roll’schen Eisenwerke. Festschrift. Gerlafingen 1948.

249


Wiher, Peter: Die industrielle Revolution im ­Zürcher Oberland. Wetzikon 1990. Wydler, Rudolf: Untersuchung über das Armen­ wesen Kanton Glarus. Glarus 1939.

Teil 2 100 Jahre SMUV, in: Der Landbote, 20. September 1985. 100 Jahre Alu Menziken. Festschrift. Menziken 1997. Biefer, J.: Lehrlingsausbildung bei Gebr. Sulzer. Winterthur 1915. Das Unternehmen Von Roll AG. Band II. Gerla­fingen 1973 Geiger, Carl: (Hrsg.): Handbuch der Eisen- und Stahlgiesserei. Berlin 1916. Griesser, Markus: Robert Sulzer: Fragmente aus seinem Leben und Wirken 1873–1953. Winterthur 2001. Irmann, Roland: Aluminiumguss in Sand und Kokille. Düsseldorf 1952. Joliet, Hans (Hrsg.): Aluminium: die ersten hundert Jahre. Düsseldorf 1988. Knoepfli Adrian: Mit Eisen und Stahlguss zum Erfolg, in: Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik, 74, 2002, S. 6–88. Lang, Norbert: Brown Boveri, in: Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik, 55, 1992, S. 6–95. Lang Norbert: Zur Frühgeschichte des BBC-­ Areals, in: Badener Neujahrsblätter, Baden 1996, S. 10–65. Osann, Bernhard: Eisen- und Stahlgiesserei. Leipzig 1912. Puchegger, Rico: Giesserei Chur, seit 1892 wie aus einem Guss. Diplomarbeit Evangelische Mittelschule Schiers, Schiers 2002. Rutishauser Max & Walter Schelling. Die 30er Jahre. Ein dramatisches Jahrzehnt in Bildern. Zürich o. J. (ca. 1975). Schmid, Ernest & Martin Wiesmann: Auto-Veteranen. Bergdietikon 1967. Schneider-Nobs, Elsy: Choindez: de roc, de fer et de feu. Saint-Gingolph 2001. Park Andrew G.: THE OLD San Francisco AND NEW. Los Angeles 1906.

Teil 3 40 Jahre Wolfensberger AG, Festschrift. Bauma 1964. Achtzig Jahre Walliser Werke, hundert Jahre Alusuisse. Visp 1989. Annen, Walter: Induktionsschmelzöfen. Wien 1957.

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Anhang

Barblan, Marc A.: Il était une fois l’industrie. Genève 1984. Gebr. Sulzer AG: Giesser, ein Beruf mit gesicherter Zukunft. Winterthur 1962 Götz, Walter: Von der Formmaschine zur automatischen Giessanlage. Schaffhausen 1965. Rings, Werner: Schweiz im Krieg. Zürich 1974. von Zeerleder, Alfred: Technologie der Leicht­ metalle. Zürich 1947. Wipf, Hans Ulrich: Georg Fischer AG 1930–1945. Ein Schweizer Industrieunternehmen im Spannungsfeld Europas. Zürich 2001. Zentrale für Handelsförderung (Hrsg.): Die Schweiz, ein Industrieland. Zürich 1938.

Teil 4 Azzoni Marco: Neue Crew will den Turbo zünden; in: Der Landbote, 20. September 2011, S. 5. Bertschi E.: Unfallverhütung. Erfolg und Miss­ erfolg. Thun 1960. Betschon, Franz, Stefan Betschon & Willy Schlachter: Ingenieure bauen die Schweiz. Technikgeschichte aus erster Hand. Zürich 2013. Breiding R. James & Gerhard Schwarz: Wirtschaftswunder Schweiz. Zürich 2011. Britt, Alexander jun.: Übersicht über markt­ gängige Führungsmodelle, in: Industrielle Organisation, 40, 1971, S. 489–494. Britt, Fritz: Grauguss, in: Von Roll Mitteilungen, 20/21, 1962, S. 153–169. Collaud, Albert: Testament d’un fondeur. Fribourg 1975. Die neue Sulzer-Giesserei, in: Sulzer Werkzeitung, 1, 1959, S. 1–22. Fischer, Karl: Ein Sterben in Raten, in: Bilanz, 6, 1992, S. 108–112. Frech, Heinz W.: Aufschwung frühestens Ende 1983, in: Bilanz, Februar 1983. Frech, Heinz W.: Baumwolle, Stahl und Stolpersteine. Frauenfeld 2001. Georg Fischer AG (Hrsg.): Schwarzenbach-Initiative. Dokumentation für die Mitarbeiter. Schaffhausen 1970. Gerber, Jürg: Refonda, die Fabrik. St. Gallen 1997. G. S.: Freiheit als ein unteilbares Ganzes (M. Friedmann), in: Neue Zürcher Zeitung, 19. November 2006. Gunzenhauser, Johann Rudolf: Europa – Ansichten eines «Neutralen»; in: Giesserei, Juli 1992, S. 571–574. Jung, Werner: Für die Zukunft der Giesserei gerüstet. Vortrag, gehalten beim VSE, 1985.


Kistler, Jules: 75 Jahre VSE, in: Technica 21, 1981, S. 1964–1981. Lo: Fehlschlag der Zent-Sanierung, in: Neue Zürcher Zeitung, 7. August 1974. Meyer, Thomas: Relikte der Industrie. Hrsg. Amt für Städtebau. Zürich 2006. Naumann, Jörg & Karl Bahnmüller: «Wir werden sehr bald wieder auftauchen …». SHZ-Interview mit Pierre Borgeaud, in: Schweizerische Handelszeitung, 26. April 1984. Pieth, Mark: Rohstoffhandel: Segen oder Fluch?, in: Neue Zürcher Zeitung, 17. Dezember 2012. Ruch, Dominic: Der schwierige Weg zum leichten Metall. 100 Jahre Aluminium Martigny SA. Zürich 2009. Schaer, Christian: Berufsbild des Giessers. Zürich 1946. Scheu, René: Erfolgreiche Unternehmer sind meist Halbverrückte in: NZZ am Sonntag, 24. August 2014, S. 18. Schulze, Ralph: Ein Genie oder ein Verrückter?, in: Der Landbote, 20. Juni 2001, S. 7. Stapfer, H.H.: Brisanter Deal, in: NZZ am Sonntag, 15. Juni 2014, S. 55. Wicks, John: Swiss foundry groups cut their coats, in: Financial Times, 21. März 1984. Wlodawer, Robert: Gelenkte Erstarrung von Gusseisen. Düsseldorf 1977. Zollikofer, Lorenz: Führung in Armee und Wirtschaft, in: Industrielle Organisation, 8, 1970, S. 319–325.

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Bildnachweis Privatarchiv Autor: Abb. 1, 2, 4, 5, 6, 7, 8, 10, 18, 19, 28, 31, 33, 34, 44, 48, 54, 56, 57, 59, 60, 61, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 69, 70, 75, 77, 79, 80, 86, 88, 89, 92, 100, 102, 103, 104, 105, 106, 107, 108, 109, 110, 112, 113, 119, 121, 126, 127, 129, 131, 132, 133, 134, 135, 139, 140, 141, 144, 145, 146, 147, 148, 149, 150, 151, 153, 155, 159, 160, 161, 162, 163, 164, 165, 168, 170, 172, 174, 175, 176, 177, 179, 181, 183, 185, 187, 192, 193, 194, 195, 198 +GF+ Intern, Dez. 1977: Abb. 158 Aluminium Laufen AG: Abb. 118 Aluminium, Düsseldorf, 1988: Abb. 93 AMG Alu Metallguss AG, Kalender 2010: Abb. 97 Archiv +GF+ Eisenbibliothek: Abb. 35, 36, 58, 74, 76, 124, 125, 138, 156, 157, 171, 177, 178 Archiv Alusuisse: Abb. 95, 169 Archiv BBC, Baden, N. Lang: Abb. 83, 84, 90, 91, 114 Archiv Benninger, Uzwil: Abb. 45, 188 Archiv Bühler, Uzwil: Abb. 46, 136 Archiv DISA/Wheelabrator: Abb. 181 Archiv FASA, Ardon: Abb. 81, 184 Archiv Gebrüder Sulzer: Abb. 38, 39, 40, 41, 42, 50, 71, 128, 143, 152, 154 Archiv Schindler: Abb. 87 Archiv SIG, Neuhausen: Abb. 49 Archiv Von Roll: Abb. 24, 25, 26, 27, 98, 99, 120, 122, 137, 166, 167, 186 Baugeschichtliches Archiv, Zürich: Abb. 14, 55 Binkert, Jakob: Abb. 53 Birchmeier, Christian: Bohnerzbergbau im Südranden. Neujahrsblatt der Naturforschenden Gesellschaft Schaffhausen, 1985: Abb. 30 Blain, André: The rock engravings of the Eastern and Western Swiss Alps, 1996: Abb. 11 Britisches Museum, London: Abb. 9 Boesch, Hans & Karl Schib: Beiträge zur Geschichte der schweizerischen Eisengiessereien, 1960: Abb. 17, 78 Britt, Hanspeter: 4000 Jahre Giessen von Metallen in der Schweiz, 1979, S. 2: Abb. 12 Cianchi, Mario: Die Maschinen Leonardo da Vincis, 1988: Abb. 20 Der Landbote, Winterthur, 14. Febr. 2006: Abb. 173 DGS Druckguss Systeme AG: Abb. 195 Escher Wyss AG: Abb. 130 150 Jahre Escher Wyss, 1955. Escher Wyss: Abb. 37 Ferrum, 75/2003: Abb. 94, 96

Anhang

Giesserei, 9/2010, Düsseldorf: Abb. 187 Giesserei Wolfensberger: Abb. 116, 117, 189 GVS, Giessereiverband der Schweiz: Abb. 197 Handel und Handwerk im römischen Baden, 1983: Abb. 16 Hans Erni Stiftung, mit freundlicher Genehmigung der Stiftung: Abb. 43 Heinrich Wagner Sinto Maschinenfabrik GmbH: Abb. 180 Hugger, Paul: Der Gonzen, 1991: Abb. 32 Kultur & Technik, 02/2009, München, S. 44: Abb. 111 Landesmuseum Zürich: Abb. 13, 15 Minaria Helvetica, Nr. 10a: Abb. 29 NASA, mit freundlicher Genehmigung der US-Botschaft in Bern: Abb. 196 Oederlin, mit freundlicher Erlaubnis der Giesserei Oederlin: Abb. 190 Peters, Tom F.: Transitions in Engineering, 1987: Abb. 22 Pro Technorama, 4/1984: Abb. 101 Puchegger, Rico: Giesserei Chur, seit 1892 wie aus einem Guss (Diplomarbeit 2002): Abb. 85 R. Nussbaum AG: Abb. 191 Schaer, Charles: Der Giesserberuf, 1946: Abb. 142 Schmid, Ernest & Martin Wiesmann: Auto-­ Veteranen, 1967: Abb. 68 Schneider-Nobs, Elsy: Choindez: de roc, de fer et de feu, 2001: Abb. 72 Schobinger, Viktor: Zürcherinnen und Zürcher in aller Welt, 1996: Abb. 21, 23 Staatsarchiv Kt. Thurgau, Hr. Hux: Abb. 61 Tanner Alfred: 73, 123 Technische Rundschau, 19/1982: Abb. 51 Von Roll casting AG: Abb. 182 von Zeerleder, Alfred: Technologie der Leicht­ metalle, 1947: Abb. 115 Wiher, Peter: Die industrielle Revolution im ­Zürcher Oberland, 1990: Abb. 3 Wikimedia: Franz Saurer: Abb. 47 Wikipedia: Paul Girod: Abb. 82; Max Schneckenburger: Abb. 52 Titelbild: Josiane Julliand, Lugnorre Autor und Verlag haben sich bemüht, die Ur­heber­rechte der Abbildungen ausfindig zu ­machen. In Fällen, in denen ein exakter Nachweis nicht möglich war, bitten sie die Inhaber der Copyrights um Nachricht.

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Sponsoren Ich danke allen, die in einer schwierigen Zeit mit ihrem Beitrag zum Gelingen dieses Buches beigetragen haben: ARIAS Industriekultur 8400 Winterthur

Giesserei Thun Kilchhofer AG 3600 Thun

ASK Chemicals Gremolith AG 9602 Bazenheid

Giessereiverband der Schweiz GVS 8024 Zürich

Benninger Guss AG 9240 Uzwil

Heinrich Wagner Sinto HWS D-57334 Bad Laasphe

Bühler AG Die Casting 9240 Uzwil

Kunstgiesserei Lehner 9014 St. Gallen

Bühler Charly 8492 Wila (Saland)

Kistler Group 8408 Winterthur

Christenguss AG 8962 Bergdietikon

Metalyss AG 3250 Lyss

DGS Druckguss Systeme AG 9015 St. Gallen

R. Nussbaum AG 4601 Olten

DISA Industrie AG 8184 Bachenbülach

Raiffeisenbank Winterthur 8401 Winterthur

ELAG Giessereimaschinen AG 8405 Winterthur

Saurer Embroidery AG 9320 Arbon

Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW 5210 Windisch

vonRoll casting ag 6020 Emmenbrücke

Ferrum AG 5503 Schafisheim

Wolfensberger AG 8494 Bauma

Georg Fischer AG 8201 Schaffhausen

Wolfensberger Hans 8332 Russikon

Giesserei Chur AG 7000 Chur

Zwicky Unternehmerberatung & Treuhand AG 8625 Gossau

Giesserei Hegi AG 3414 Oberburg

Anhang

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Hanspeter Britts Buch ist ein Plädoyer für die Schweiz als Industriestandort und gleichzeitig ein Stück schweizerischer Sozialgeschichte. Es gibt Einblick in eine Tätigkeit, die verbunden ist mit Hitze, Staub und körperlicher Anstrengung, und in eine Branche, die in der Schweiz am Verschwinden ist. Der Autor und seine Familie haben den ganzen Wandel der Giessereiindustrie miterlebt: Sein Urgrossvater arbeitete neben dem Giessen noch als Totengräber, um sich einen regelmässigen Verdienst zu sichern, und als Totengräber bezeichnet Hanspeter Britt jene Financiers und Manager, die die Giessereien in den letzten Jahrzehnten aus den Maschinen­baukonzernen ausgegliedert und stillgelegt h­ aben.

Hanspeter Britt

Hanspeter Britt, 1940 geboren, absolvierte eine Lehre als Former und Giesser in der Schweizerischen Lokomotivfabrik, studierte danach in Duisburg und schloss 1966 als ­diplomierter Giessereiingenieur ab. Danach war er in leitenden Positionen in Giesse­reien, einem Beratungsunternehmen und einer inter­ nationalen Handelsgesellschaft tätig. Seit 1992 führt Hanspeter Britt ein Handelsbüro für Giessereiprodukte.

Giesser  und Toten­gräber

Hanspeter Britt

Giesser  und Toten­gräber Geschichte der Schweizer Giessereiindustrie

Hanspeter Britt erzählt lebendig und für jeder­ mann verständlich anhand der Biogra­fien seiner Vorfahren, wie die Giessereiindustrie in der Schweiz entstand. Ausgehend von den Rohstoffvorkommen in den Alpen und im Jura beschreibt er deren Entwicklung von der Industrialisierung über die Mechanisierung, Auto­matisierung bis hin zur Computerisierung und neuesten Fertigungsmethoden. Waren es zuerst die Standorte der Hochöfen bei den Erzlagerstätten, wurden später die Giesse­ reien bei den Industriezentren gebaut; sehr viele Grossfirmen haben ihre Wurzeln in der Giessereiindustrie. Die Textil-, Maschinen- und Bauindustrie waren die Abnehmer der Giesse­ reien, später die Eisenbahnindustrie. Heute bietet der Zweig gerade noch 2700 Arbeitsplätze.

ISBN 978-3-03810-141-3 ISBN 978-3-03810-141-3

9 783038 101413

www.nzz-libro.ch

nzz_UG_giesser+totengraeber_kompl_druck.indd 1

Verlag Neue Zürcher Zeitung 18.02.16 16:19


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