Bucher: Design by Nature

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Umsc hlagseite: Südamer ikanisc her Laubfrosc h (Hyla leucophyllata): Er demonstr ier t die sogenannte Totalzeic hnung (Seite 83). Mandr ill: Er kann – wie die meisten Altweltaffen – die Farbe Blau wahrnehmen (Seite 109). Grevy-Zebra: Über die Bedeutung der Zebrastreifen gibt es ver sc hiedene Hypothesen (Seite 158). Titelseite: Zwergsc hwäne: Die Par tner erkennen sic h unter anderem an der individuellen Pigmentierung ihrer Sc hnäbel (Seite 87).


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Otmar Bucher

DESIGN

BY

N AT U R E

Wa r u m d i e T i er e s o a us s eh en, w i e s i e a u s s ehen

V E R L AG

N E U E

Z Ăœ R C H E R

Z E I T U N G


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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillier te bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © 2014 Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich Alle Bilder ohne Urheber vermerk, inkl. Konzept, Umschlag, Inhalt, Layout, Satz: © 2013 Otmar Bucher, Zürich-Gockhausen Druck, Einband: CPI – Ebner & Spiegel, Ulm Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vor trags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Ver vielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwer tung, vorbehalten. Eine Ver vielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts.

ISBN 978-3-03823-873-7 www.nzz-libro.ch NZZ Libro ist ein Imprint der Neuen Zürcher Zeitung ((Logo FSC-Papier))


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Fßr Ben, Lor in und Selim – wenn ich mal weg bin.

There is grandeur in this view of life . . . Es ist etwas Erhabenes um diese Auffassung von Leben . . . (So beginnt der letzte Satz in Darwins Werk The Origins of Species.)


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War um sehen Tiere so aus , wie sie aussehen?


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Es ist pure Neugier, die uns solche Fragen stellen l채sst. Und es ist spannend, nach Antwor ten zu suchen.


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NHAL TSVERZEICHNIS

Einführung 10 Design by Nature 12 Über das Darstellen von Tieren 18 Quiz Spiegel 20 24 26 28 30 31 32 33 34

Irritierendes Verhalten Der Sinn des Spiegels Weisswedelhirsche Gabelböcke Der Spiegel verschwand mit der Domestikation Der Ohrenfleck des Tigers Heckpar tie der Gänse Auffälligkeit hat auch Nachteile Intelligenzbolde unter den Vögeln

Das gestaltende Auge 36 Faktor Zeit / Kambrische Explosion 37 Lebensuhr 38 Ohne Augen keine Blumen 39 Zeittafel der Evolution 40 Vom Tasten zum Sehen 42 Schlechte Augen sind besser als gar keine Die grosse Koevolution 44 Eine grandiose Erfolgsstor y 45 Hochgradige Spezialisierung 46 Darwins bestätigte Vermutung / Schlüssel zur Schatzkammer 48 Vogelblumen 50 Säugetiere als Blütenbestäuber Farben sehen 52 Evolutionsprozesse – ohne Absicht und ohne Ziel / Wie prüft man, ob ein Insekt Farben sehen kann?

53 Sähen Vögel keine Farben, wären sie nicht bunt / Ein Glück, dass wir kein UV-Licht sehen können 54 «Ich bin reif!», signalisier t die Frucht / Auch wir Menschen lesen Farbsignale 55 Der Jäger mit der roten Mütze 56 Buntheit als Schutz Trachten 58 Ohne Augen gäbe es weder Trachten noch Muster 60 Trachten und Muster als Ar tschranken 61 Primaten mit ausgeprägtem Farbsehen 62 Gleicher Körper, unterschiedliches Styling 63 Rätselhafter Monsterschnabel 66 Kraniche 68 Rotakzente auch bei Störchen 70 Kontrastreiche Markierungen 72 Optische Unterscheidung der Ar ten Muster 74 Muränenmuster kennzeichnen die Ar t 76 Waren Dinosaurier gemuster t oder gar gefieder t? 78 Tigerstreifen 79 Zebraducker 80 Gestreifte Schwänze 82 Totalzeichnung 83 Konturauflösende Totalzeichnung 84 Unwahrscheinlich bunte Heuschrecken 86 Scharf beobachtete Unterschiede Farben im Meer 88 Goldfarbene Goldmakrele / Warum sind Rifffische bunt? 90 Absorbier te Farben 91 Augenstrich und Augenfleck

93 Putzerstationen / Unter falscher Flagge 94 Schützendes Jugendkleid Sexualität als Gestaltungsfaktor 96 Geschlechtsdimorphismus / Sexuelle Zuchtwahl 97 Nicht überall spielt sexuelle Repro duktion eine Rolle / Sexuelle For t pflanzung – eine mühsame Sache 98 Warum der ausgeprägte Sexualtrieb? Zähne, Hörner und Geweihe 100 Exzessiver Kopfputz schon bei prähistorischen Tieren / Macht Luxus Sinn? 102 Narwal und Riesenhirsch 104 Zähne zum Beeindrucken und Zähne zum Kämpfen 106 Imponierorgane auch bei Insekten 107 Pseudokiefer 108 Säbelrasseln kann Streit verhindern 109 Seltenes Blau 110 Effiziente Stirnwaffen 112 Kampfrituale Luxurierungen 114 Prunk der Fasanenvögel 116 Argus- und Pfaufasan 118 Pneumatischer Schmuck 119 Federästhetik 120 Am Anfang war das Futterlocken 122 Bunte, auffällige Gefieder, laute und schöne Gesänge 123 Prachtgefieder zum Drohen 124 Rätselhafte Paradiesvögel 125 Haben auch Tiere einen Sinn für Ästhetik? 126 Experimente mit künstlichem Schmuck 128 Lohnt sich der Aufwand für Luxus? 129 Vom Sinn für Qualität


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9 Signale 130 Beeindrucken durch Farbe und Bewegung 132 Warum winkt der Winkerfrosch mit dem Hinterbein? / Warum markieren Pandabären oft im Handstand? 133 Signalformen 134 Körpersprache 135 Ohrensignale 136 Flagge zeigen 138 Das Laster der Singvögel 140 Signalfälschung

Anhang 170 172 173 174

Quiz-Auflösung (von Seite 18) Kleines Repetitorium Bildquellen / Dank Literatur- und Quellenverzeichnis

Mimikry 142 Ohne Augen gäbe es weder Warnnoch Tarnkleider 144 Warum gibt es keine grünen Säugetiere? 145 Grüne Energie 146 Ein Kotzbrocken von einem Falter 148 Gefährliche Schönheit 150 Mimikr y im Korallenriff 152 Relativier te Tarnwirkung Interpretationen 154 Die rätselhaften Buckel der Buckel zikaden 156 Das Märchen vom leuchtenden Laternenträger 157 Herbeigedeutete Ähnlichkeit 158 Über die Bedeutung der Zebrastreifen 162 Somatolyse 164 Wenn wir sehen, was wir wollen Offene Fragen 166 Schönheit für wen? 168 Warum hat der Fliegenpilz so hübsche Punkte?

Namen im Lauftext, die in K APITÄLCHEN gesetzt sind, verweisen auf das Literaturund Quellenverzeichnis im Anhang.


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EINFÜHRUNG

Design by Nature

Die Entstehung der Ar ten wurde von einigen bedeutsamen Das vorliegende Buch ist aus der Faktoren bzw. Entwicklungen ermögSicht eines visuellen Gestalters ent- licht. Der britische Biochemiker standen, der seit je ein passionier ter und Forscher Nick Lane hat die zehn Tiernarr ist – ein beobachtender, wichtigsten aufgezählt: zeichnender, fotografierender, lesen1. Ursprung des Lebens der, forschender, schreibender. Jetzt, 2. DNA im for tgeschrittenen Alter, hat er 3. Photosynthese sich den Luxus geleis tet, der Frage 4. komplexe Zelle nachzugehen, warum die Tiere so 5. Sexualität aussehen, wie sie aussehen. 6. Mobilität Spätestens seit Darwin be7. Sehvermögen trachten Evolutionsbiologen die 8. warmes Blut wun derba ren Lebensformen dieser 9. Bewusstsein Welt als das Ergebnis einer langen, 10. Tod andauernden Entwicklung des Lebendigen ohne Zielsetzung. Wenn Die Voraussetzung, dass die ein Ziel zu definieren wäre, dann phantastisch und manchmal absurd hiesse es: Leben und Überleben. und luxuriös wirkenden TiergestalDie Entstehung der überwäl titen mit beeindruckenden Feder-, gend reichen Ar tenvielfalt bietet Haar- und Schuppenkleidern entsteAnlass zu bewunderndem Staunen. hen konnten, war vor allem die optiDer neugierige, wissensdurstige sche Wahrnehmung – also das Auge. Mensch möchte verstehen lernen; Man kann sagen, dass es ohne Augen einfach nur glauben reicht ihm nicht. weder Flecken- noch Streifenmuster Und er weiss, dass es vieles gibt, gäbe, auch keine Mimikr y, weder das die Wissenschaft nicht erklären optische Lock- noch Warnsignale, kann. Und dass man mit jedem ge keinen beeindruckenden Kopflösten Rätsel auf neue stösst. schmuck aus Horn oder Haar. Ja, es

gäbe nicht einmal bunte Blumen. Die Welt sähe ohne optische Wahrnehmungssysteme tatsächlich weniger bunt aus. Thematisier t wird dieser Sachverhalt vor allem im Kapitel Das gestaltende Auge – ein Titel, der ursprünglich für dieses Buch vorgesehen war.


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Weil Tiere mich von Kindsbeinen an interessier ten, waren sie beim Zeichnen mein bevorzugtes Motiv. So hat sich mit der Zeit fast von selbst ein Verständnis für ihr Wesen und ihre Gestalt ergeben. Der Mensch ist seit je Fleischesser. Bald einmal reichte das Jagen von Wildtieren für die explosiv wachsende Weltbevölkerung nicht mehr aus. 2013 leben weltweit etwa 1,02 Milliarden Rinder. Viele Nutztiere werden so «designt», dass ihre Aufzucht möglichst problemlos ist. Zum Beispiel kann man bereits hornlose Rinder züchten. Doch wirklich problematisch ist die industrielle Fleischproduktion in der Massentierhaltung, bei der das Wohlbefinden der Tiere kaum berücksichtigt wird, weil die dazu nötigen Massnahmen den Fleischpreis erhöhen.


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EINFÜHRUNG

Über das Darstellen von Tieren Als Jugendlicher dachte ich, es sei Ehrensache, dass man alles aus sich heraus – also aus dem Kopf – zeichnen müsse, oder allenfalls nach der Natur. Abzeichnen nach Vorlagen, wie zum Beispiel nach Fotografien, kam nicht infrage.

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In der Zeit, als diese Zeichnungen entstanden, wurden Eisbären noch im Zirkus vorgeführ t. In der Menagerie lagen sie dann in engen Zirkuswagen, sodass man sie bequem aus nächster Nähe abzeichnen konnte. Heute hat man erkannt, dass es kaum möglich ist, dem wanderfreudigen Herrscher der Arktis, Ursus maritimus, in Gefangenschaft einen ar tgerechten Aufenthalt zu bieten.


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EINFĂœHRUNG

Am liebsten zeichnete ich im Zoo liegende Tiere; sie hielten still und zeigten sich in der Kompaktheit einer monumentalen Plastik.

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EINFÜHRUNG

Später wurde mir bewusst, dass auch berühmteste Künstler oft nach Vorlagen und sogar nach Bildern anderer Künstler zeichneten und malten und in späteren Epochen auch nach Fotografien arbeiteten. Das ermöglicht, einen oder auch mehrere gestalterische Schritte weiterzugehen, um so den Gegenstand des Gestaltens ausdrucksstärker darzustellen, ihn zu «über zeichnen». Beim Tierzeichnen sind anatomische Grundkenntnisse Voraussetzung; erst dann wird man frei vom Drang, «fotografisch» zu kopieren. Doch für ein Sachbuch wie dieses sollten die Tiere nicht überzeichnet sein (wie nebenstehende Stiere), sondern weitgehend realitätsnah.

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17 Nur ein Teil der Illustrationen in diesem Buch beruht auf Skizzen nach der Natur. Als Grundlagen für die Mehrheit der Bilder dienten eigene und fremde Fotos, Bilder aus Printmedien und dem Internet sowie Filme. Beim Illustrieren naturnaher Tiergestalten gilt, wie bei allen Recherchen: Mehrere Quellen bilden die bessere Basis als nur eine. Seit Beginn des digitalen Zeitalters ist der Computer beim Illustrieren ein wichtiges und selbstverständliches Arbeitsinstrument ge worden. So sind in diesem Buch nicht alle Bilder, die wie Fotografien aussehen, auch Fotos. Beispielsweise handelt es sich bei der grossen Blumenwiese mit Rehen (S. 20 bis 23) weder um glückliche Schnappschüsse noch um Bilder, bei denen mit Farbstift oder Pinsel jeder Grashalm gemalt wurde; es sind Bildkompositionen. In eine fotografier te und digital bearbeitete Wiese wurden die Rehgestalten sorgfältig eingefügt und dann mit gemaltem Himmel, Vogel, Flugzeug und Hund ergänzt. Aus der Kombination verschiedener Elemente, die zusätzlich manuell bearbeitet wurden, entsteht dann ein Unikat (siehe S. 176). OT M A R B U C H E R


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EINFÜHR

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Quiz

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Welches Muster gehör t zu welchem Tier? Versuchen Sie die richtigen Zahlen einzu setzen. Auflösung Seiten 170 /171. ……Tiger …… Netzgiraffe ……Tapirkind …… Zebraducker …… Grevy-Zebra …… Feuerwanze …… Riesensepia …… Gilaechse …… Kaninchenfisch …… Schildkröte …… Beutelwolf …… Okapi …… Netzmuräne …… Süsslippe …… Habicht …… Strichelfasan …… Kegelschnecke …… Streifengrasmaus


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FARBEN

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SEHEN

Evolutionsprozesse – ohne Absicht und ohne Ziel

Wie prüft man, ob ein Insekt Farben sehen kann?

Jede Pflanze, deren Blüte im Grün der Vegetation etwas mehr auffiel als andere Pflanzen, hatte grössere Chancen, von Insekten wahrgenommen, besucht und bestäubt zu werden – ein klassischer Selektionsdruck, den die Blütenbesucher Jahrmillionen lang auf die Pflanzen ausübten. Es waren also Tiere mit gut entwickelten Augen, welche die «Farbexplosion» bei vielen Pflanzen ermöglicht haben. Einige Pflanzen, wie z. B. die abgebildete Bougainvillea, nutzen als Farbträger für die rote Lockfarbe nicht den Blütenkelch, sondern normale Blätter, die rund um die eigentliche Blüte angeordnet sind. Es gibt auch Pflanzen, die nachtaktive Tiere (Nachtschwärmer und Fleder tiere) mit Duftstoffen anlocken. Dementsprechend blühen diese Pflanzen nachts, und sie sind nicht intensiv farbig, sondern vor allem hell, damit sie im Dunkeln besser wahrgenommen werden.

Bei Insekten wurde das Farbensehen vor allem bei der Honigbiene untersucht. K ARL VON F RISCH hat gezeigt, dass man Bienen nach ihren Farbempfindungen testen kann, indem man sie auf farbige Plättchen mit Futterbelohnung dressier t. Der Nachweis echten Farbensehens ist nicht damit erbracht, wenn ein Tier immer wieder auf die einmal als futter trächtig erfahrene Farbe zurückkehr t, denn es könnte sich ja die Graustufe gemerkt haben. Der Sinnesreiz Farbe gilt dann als erkannt, wenn der Prüfling unabhängig von der Helligkeit immer wieder den Farbton wählt. Von Frisch belegte dies, indem er den Bienen Farbplättchen verschiedener Helligkeit der belohnten Farbe in Konkurrenz mit anderen Farben zur Auswahl anbot und feststellte, dass die Farbe bei der Entscheidung Priorität hat.


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Sähen Vögel keine Farben, wären sie nicht bunt

Ein Glück, dass wir kein UV-Licht sehen können

Licht besteht aus unterschiedlichen Wellenlängen. Alle zusammen ergeben ein Weiss. Wenn bestimmte Wellenlängen fehlen (wenn sie z. B. von Oberflächen nicht reflektier t werden), entstehen unterschiedliche Farbeindrücke. Im Menschenauge gibt es drei Zapfensor ten (farbempfindliche Sehpigmente): eine für Rot, eine für Grün und eine für Blau. Damit können wir Mischfarben wahrnehmen. Man spricht dann von trichromatischem Farbensehen, weil es auf drei Grundfarben beruht. Die kleineren, tagaktiven Vögel – wie z. B. die Gouldamadine im Bild – haben eine zusätzliche Zapfensor te für den UV-Bereich. Dabei sind Hornhaut und Linse UV-durchlässig. Mit diesem tetrachromatischen Sehen (mit vier Zapfensor ten) erfassen kleine Vögel ein reicheres Farbenspektrum. In Flächen, die auf uns einheitlich schwarz oder weiss wirken, erkennen sie noch differenzier te Farbnuancen.

UV-Strahlung kann innerhalb von rund zehn Jahren die Sehkraft zerstören. Insekten und kleinere Vögel mit UV-empfindlichen Rezeptoren leben weniger als zehn Jahre – die zerstörerische Energie der Ultraviolettwellen wird bei ihnen nicht wirksam. Hingegen leben grosse Säuger einschliesslich Mensch lang genug, dass sie von der UV-Strahlung geschädigt werden können. Doch ihre Augen dämpfen die UV-Strahlung durch Filter. Dass wir nicht im UV-Bereich sehen, ist eine reine Schutzfunktion. Bienen und Hummeln sind – wie der Mensch – Trichromaten mit drei Rezeptor typen. Die Biene nimmt UV-Licht wahr, dafür aber kein Rot – diese Wellen längen erscheinen ihnen wie Schwarz. Das kleine Bild zeigt eine Erdbeerblüte, wie wir sie sehen, das grosse Bild so, wie Insekten sie im UV-Bereich wahrnehmen.


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FARBEN

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SEHEN

Die unreifen Früc hte der Eberesc he fallen nic ht auf.

Das Signal der reifen Früc hte empfangen nur rotempfindlic he Augen.

Sc hon ein Kind greift wohl eher zur roten als zur grünen Fruc ht.

«Ich bin reif!», signalisiert die Frucht

Auch wir Menschen lesen Farbsignale

Wenn die Beeren der Eberesche reifen, nehmen sie eine rötliche Farbe an. Das rotempfindliche Vogelauge reagier t dann darauf, und die Frucht gelangt in den Vogelmagen. Nach diesem Prinzip werden Samen vieler Pflanzen verbreitet – nicht nur von Vögeln, auch von fruchtverzehrenden Flughunden, Affen, Nagern usw.

Grüne Früchte fallen im Grün der Vegetation weniger auf, sie sind für uns weniger attraktiv als rote, gelbe oder blaue. Und so ergeht es auch den Früchte essern aus dem Tierreich. Am Haus des Autors wachsen Reben mit blauen Trauben, die von Amseln geplünder t werden, sobald sich die Früchte zu verfärben beginnen. Bei einer neu gepflanzten weissen Rebsor te dauer te es relativ lange, bis die Vögel auch ihre reifen, grünen Beeren als essbar erkannten.


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Etwa so sehen Mensc hen bei Tageslic ht.

Etwa so sehen Rehe bei Tageslic ht.

Etwa so sehen Mensc hen im Dämmerlic ht.

Etwa so sehen Rehe im Dämmerlic ht.

Der Jäger mit der r oten Mütze Menschen sehen bei Tageslicht Farben sehr gut. Auch im Dämmerlicht erkennen sie Farben noch einigermassen (rote Mütze, blaue Hose), doch Kontraste gehen im Halbdunkel verloren. Rehe und andere Wiederkäuer sehen Farben weniger gut. Sie sind rot-grün-blind, dafür erkennen sie Blautöne (in den Bildern blaue Blumen, blaue Hose). Und sie sehen im Dämmerlicht schärfer, d. h. kontrastreicher. Weil Rehe (und andere Wieder-

käuer) nicht imstande sind, Rot von Grün zu unterscheiden, können Jäger ein rotes Kleidungsstück tragen, um von anderen Jägern besser wahrgenommen zu werden. Was den Rehen ins Auge springt, sind Blautöne, vor allem aber alles, was sich bewegt. (Der Stier in der Kampfarena sieht nicht rot, wenn der Matador sein Tuch schwenkt. Es ist die Bewegung, auf die er reagier t.)


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MUSTER Tigerstreifen Vor nicht allzu langer Zeit war es Brauch, dass die Schlachter den ausgeweideten Kaninchen die bepelzten Pfoten nicht abhackten – so konnten die Kunden sehen, dass man ihnen keine Katze als Kaninchen verkaufen wollte. Tatsächlich ähneln sich tote Kaninchen und Katzen, wenn ihnen Kopf und Pfoten fehlen; dabei handelt es sich doch um recht unterschiedliche Tierordnungen, nämlich um Nagetiere und Raubkatzen. Löwe und Tiger sind sich physiologisch viel ähnlicher – so ähnlich, dass selbst Exper ten Mühe haben, ihre Skelette zu unterscheiden. Man kann den Vergleich mit zwei Autos machen, deren Chassis (mechanisch tragende Komponente wie Skelett, Muskeln, Sehnen usw.) sowie Motor (Verdauungstrakt, Kreislauf mit Pumpe, Atmungssystem usw.) identisch sind, deren Karosserien (Fell) sich jedoch unterscheiden. Die Verwandschaft von Löwe und Tiger ist derar t eng, dass sich die beiden Ar ten in Gefangenschaft gelegentlich vermischen.* Ihre Nachkommen sind allerdings unfruchtbar, wie auch bei Kreuzungen zwischen Pferd und Esel.** In Freiheit kreuzen sich die so ähnlichen Grosskatzen nicht, auch wenn sie denselben Lebensraum bewohnen. Das Verbreitungsgebiet des Asiatischen Löwen (Panthera leo persica) reichte früher von Indien bis nach Südosteuropa sowie in den Mittleren und Nahen Osten. Nachdem die asiatische Löwenpopulation bis auf 20 Individuen ausgerottet worden war, konnte sie sich im Gir-Nationalpark wieder erholen.

Löwen sind im Jugendkleid geflec kt.

Tigerbabys sind gestreift wie ihre Eltern. Das Jugendkleid der Löwen ist jedoc h geflec kt, so wie bei den Pumababys . Möglic herweise waren die Vorfahren von Löwe und Puma auc h als Erwac hsene geflec kt.

Löwe (Panthera leo) mit etwa 7 Unterar ten

♀ Tiger

(Panthera tigr is) mit etwa 8 Unterar ten

* Das Kind eines Löwen und einer Tigerin nennt man Liger. Das Gegenstück, bei dem der Vater ein Tiger ist, heisst Töwe (engl. tigon). ** Das Kind einer Pferdestute und eines Eselhengstes heisst Maultier. Das Gegenstück, bei dem die Mutter eine Eselstute ist, heisst Maulesel.

Grosskatze ohne Fell: Löwe oder Tiger?


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31.01.2014

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79 Dass sich Löwe und Tiger gelegentlich in Gefangenschaft, nicht aber in Freiheit vermischt haben, ist vor allem ihrem unterschiedlichen Verhalten zuzuschreiben: Löwen leben in Gruppen, Tiger jedoch solitär. Zudem tönen ihre Rufe unterschiedlich, und ihre Urinmarkierungen riechen anders. Erst im Nahbereich könnten Fellmuster eine Rolle spielen. Doch eine solche wird möglicherweise überbewer tet. So spielen die Fleckenmuster im Fell eines Jaguars oder eines Leoparden keine wichtige Rolle, denn die Grosskatzen paaren sich ohne Weiteres auch mit Ar tgenossen, deren Fell durchgehend schwarz ist.

Petersducker (Cephalophus callipygus)

Zebraducker

Zebraducker (Cephalophus zebra)

F O T O - I L L U S T R AT I O N

Die Bildmontagen rechts zeigen zwei Erscheinungsformen von Waldduckern der Gattung Cephalophus. Ducker heissen diese kleinen Wiederkäuer wegen ihrer Gewohnheit, bei plötzlicher Gefahr nicht rennend zu fliehen, sondern in Deckung zu gehen, sich zu ducken und hinzulegen. Bemerkenswer t ist der grosse Unterschied in ihrer Fellgestaltung, sonst sind sich die beiden Ducker sehr ähnlich. Sie sind nicht nur nahe verwandt, auch ihr Körperbau ist ähnlich, sodass man sie ohne Fell kaum unterscheiden kann. Auch ihr Lebensablauf ist vergleichbar. Ihr Leben verbringen beide in einem ähnlichen Biotop (vor allem im Unterholz von Galerie- und Buschwäldern), sie leben versteckt und sind dämmerungs- und nacht aktiv. Die Frage drängt sich auf, warum sie sich in ihrer Zeichnung so stark unterscheiden. Vergleicht man die beiden Bildmontagen, entsteht der Eindruck, dass die Streifen des Zebraduckers kaum als Tarnung taugen. Die auffällige Fellzeichnung ist wohl eher als Ar terkennungszeichen zu betrachten.


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M

03.02.2014

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IMIKR Y

Relativierte Tarnwirkung Wer ist besser farblich an seinen Lebensraum angepasst – der Puma oder der Leopard? Beide sind in vergleichbaren Lebensräumen zu Hause. Der Puma lebt auf dem amerikanischen Kontinent: in offenen Grassteppen (Pampas, Prärie), Wäldern (borealen, gemässigten, tropischen), Gebirgszügen (Anden, Rocky Mountains), den Everglades-Sümpfen Floridas und in Wüsten und Halbwüsten des Südwestens der USA. Der Leopard kommt auf dem afrikanischen und asiatischen Kontinent vor. Auch er ist Bewohner all dieser unterschiedlichen Habitate wie Halbwüste, Steppe, Savanne, Gebirge, Wälder – tropische, boreale und sogar Nadelwälder am Amurfluss Ostsibiriens. Vielleicht können die vorliegenden Bildmontagen den gerne zitier ten Tarneffekt des Fleckenmusters etwas relativieren. Die oberen Bilder zeigen den schlichten, ungemuster ten Puma (Puma

concolor), in den unteren sehen wir – vor gleichem Hintergrund – den gemusterten Leoparden (Panthera pardus). Der Vergleich sollte zeigen, dass die Tarnwirkung von der Umgebung abhängt. Doch objektiv betrachtet stellt man fest, dass in punkto Tarneffekt kein wesentlicher Unterschied zu bestehen scheint. Zugegeben: In der Serengeti musste ich schon mehrmals sehr genau hin sehen, um einen Leoparden zu entdecken, der im schattigen Geäst eines Leberwurstbaumes schlief. Doch auch ein Puma wäre wohl in derselben Situation nicht aufgefallen.

Eigentlich kann man die Frage nach der Qualität der farblichen Anpassung bei Allroundern wie Puma und Leopard nicht schlüssig beantwor ten. Möglicherweise handelt es sich um keine Anpassung, sondern einfach um eine der vielen unerklärlichen Musterbildungen, z. B. so wie beim Jaguar, der – wie der Puma – auch in Südamerika lebt, aber ähnlich gefleckt ist wie der Leopard. Übrigens: Beim Leoparden wie beim Jaguar kommen Schwärzlinge vor. Und beim Puma ist wie bei den Löwen das Jugendkleid gefleckt – ein Hinweis, dass das Fleckenmuster doch einen TarnefL E O P A R D fekt hat, ähnlich wie PUMA Der Puma ist in Amer ika zu Hause (grün). Leoparden leben im wir das von Rehkitzen afroasiatisc hen Raum: dunkelgrün = präsent, hellgrün = selten, und Frischlingen kenrot = ausgestorben. Der Mensc h bedrängt ihren Lebensraum. nen.

Bildmontagen zum Vergleic h: Puma und Leopard im Wald.


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31.01.2014

13:35 Uhr

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Bildmontagen zum Vergleic h: Puma und Leopard in der Steppe .


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31.01.2014

15:03 Uhr

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ANHANG Kleines Repetitorium Beide Gesc hlec hter tragen dieselbe Trac ht

Die Gesc hlec hter unter sc heiden sic h

Krallenäffc hen (Kaiser sc hnurrbar t)

Buntsc hrec ke

Spannerraupe

Löwe

Tukan

Korallensc hlange

Anglerfisc h

Hir sc hkäfer

Falterfisc h

Hornissensc hwärmer

Unke

Hir sc hziegenantilope

Auffällige Trac hten dienen wahrsc heinlic h der deutlic hen Unterscheidung der Ar ten . Krallenäffc hen und Tukane leben in unüber sic htlic hen Regen wäldern, Falterfisc he im Gewirr tropisc her Korallenr iffe .

Die auffällige War ntracht dient Die Tar ntracht sc hützt bei regzum Sc hutz vor Prädatoren. losem Verhalten wirksam vor PräDiese Tiere sind ungeniessbar datoren. Den Anglerfisc h verbirgt bis tödlic h giftig. Oder sie sind eine gestaltauflösende Pigmentieharmlos und ahmen andere rung – eine ec hte Somatolyse . giftige Ar ten nac h, wie z. B . der Die Gelbbauc hunke warnt, wenn Hornissensc hwärmer. sie sic h auf den Rüc ken dreht.

Anmerkung: Auch wenn beide Geschlechter dasselbe Kleid tragen – ob nun schlicht (z. B. Mäuse) oder akzentuier t (z. B. Zebras) –, unterscheiden sich die Männchen von den Weibchen trotzdem: sicher im Verhalten, meistens auch in der Grösse, bei vielen Ar ten durch den Geruch oder die Stimme (zumindest in der For tpflanzungsperiode).

Wenn sic h die Gesc hlec hter deutlic h unter sc heiden, spr ic ht man von Geschlechtsdimorphismus . Männc hen beeindruc ken mit ihrer imposanten Er sc heinung die Weibc hen wie auc h ihre Nebenbuhler.

Fazit: Ar tspezifische Muster, Warn- und Tarntrachten und sogar auffällige Blüten – also alle optischen Signale – hätten sich ohne Augen nicht entwickelt. Mäuse

Zebras


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173 Bildquellen Alle Bilder ohne Quellenvermerk – seien es Zeichnungen, Fotos oder Bildmontagen – stammen aus dem Bildarchiv des Autors. Wo allfällige Urheberrechts inhaber trotz Recherchen nicht eruier t werden konnten, bittet der Autor die nachweislichen Urheber um Nachricht. Hinweis: Illustratoren von Tier- und Bestimmungsbüchern müssen zwangsweise auf fremde Bildquellen zurückgreif en, besonders bei exotischen Tieren und Pflanzen. Viele der Tierdarstellungen und Bildmontagen in diesem Buch enthalten fotografische und gemalte Elemente; es sind Neukompositionen. Solche FotoIllustrationen beruhen auf mehreren unterschiedlichen Bildquellen, wodurch eine bessere Typisierung der Ar t erreicht werden konnte (siehe Beispiel rechts). Dank Ein Werk (Buch oder Musikstück) ber uht oft auf anderen und enthält fast immer Elemente von Vorgängern. Dieses Buch wäre ohne die Lektüre der w er tvollen Arbeiten vieler For schenden nicht entstanden. Ihnen allen bin ich dankbar. Ihre Namen sind im Text in K APITÄLCHEN gesetzt und ihre Werke im Literatur verzeichnis aufgeführ t. Die Tauchkollegen Peter Zimmermann (Zimmi), Bettina Aeschbach, Sabine Kaufmann und Armin Keller und viele andere haben mich bei Tauchsafaris in tropischen

Meeren auf die verborgenen Schönheiten aufmerksam gemacht. Heinz Dörr war immer äusserst hilfreich zur Stelle, um technische Probleme an Unterwasserkameras zu beheben. Markus Borner, Zoologe und Grzimek-Nachfolger in der Serengeti, konnte mir, wie kaum ein anderer, die Tierwelt Ostafrikas präsentieren. Es versteht sich von selbst, dass mit Claude Mar tin (Feldprojekte in Zentralindien, Betriebsleiter im Bia-Nationalpark in Ghana, dann zwölf Jahre lang Generaldirektor des WWF International) der Gedankenaustausch stets höchst anregend war und ist. Wir lernten uns 1973 während einer Arbeit an einem Buch (Tiger) für den WWF kennen. Mit allen erwähnten Personen verbindet mich eine echte Freundschaft. Zu danken habe ich dem Buchverlag NZZ Libro für die gute, professionelle Zusammenarbeit, die ich schon mit meinem Buch Kopfwelten / Was ist wahr an unserer Wahrnehmung? erfahren durfte. Besonders danke ich der Programmleiterin Ursula Merz für ihr sorgfältiges Lektorat. Beate Becker gilt mein grosser Dank für ihre grosse, geduldige Hilfe bei der Druckvorstufe. Und wie immer danke ich meiner geliebten Frau und Freundin, der Schriftstellerin Angelika Waldis, für die anregende und aufmerksame Begleitung meines Schaffens.

OT M A R B U C H E R

http://www.youtube .com/watch?v=V D_jZ2-ZfGw (Zugriff 6.7.2013)

RASSEGEFLÜGELZUCHTVEREIN V E L E N - R A M S D O R F, D E U T S C H L A N D

F. R E I M A N N , G R Z I M E K S T I E R L E B E N 1 9 6 9 BAND 8, SEITE 73 (AUSSCHNITT)

S O U T H W I C K S Z O O, MASSACHUSETTS, USA

Goldfasan von Seite 121: Das Beispiel zeigt, wie für eine idealisier te Tierdar stellung ver sc hiedene Quellen verwendet werden.


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ANHANG Literatur- und Quellenverzeichnis

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Natürlic he Symmetr ie aus funktionellen Gründen: Ein Vogel mit ungleic h langen Flügeln wäre flugunfähig, und ein Vierbeiner mit asymmetr isc her Längsac hse wäre ernsthaft behinder t. (Aus: Otmar Buc her, Das sogenannte Schöne , Verlag hep / Ott: Bern, 2006).


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