Greuter, Neininger (Hrsg.): Medien und Öffentlichkeit

Page 1


Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2014 Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich Umschlag, Gestaltung, Satz: GYSIN [Konzept+Gestaltung] Chur Druck: Multicolor Print AG, Baar Einband: An der Reuss AG, Luzern Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werks oder von Teilen dieses Werks ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts. ISBN 978-3-03823-889-8 www.nzz-libro.ch NZZ Libro ist ein Imprint der Neuen Zürcher Zeitung

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 4

27.05.14 11:55


INHALT

EDITORIAL Hanspeter Lebrument

9

Anstatt einer Einleitung GRUNDLAGEN Norbert Neininger

13

Das vermeintlich Unvereinbare

17

Was bleibt?

Norbert Neininger Interview von Fredy Greuter Verena Vonarburg

28

Möglich machen, nicht kontrollieren

38

«Unabhängige Berichterstattung fusst am besten auf finanzieller Unabhängigkeit»

Miriam Meckel

Interview von Philipp Landmark Heribert Prantl

45

Medienhäuser sind die Bäckereien der Demokratie

56

Fairer Wettbewerb fördert die Freiheit der Presse am stärksten

63

Der Service public in der Legitimationskrise

Gerhard Pfister

Urs Saxer Neuregelung für das digitale Zeitalter Pietro Supino

71

Journalismus gewinnt noch mehr an Bedeutung Ein Zettelkasten des Tamedia-Verlegers Dominique von Burg

87

Die Rolle des Presserats Ratgeber für Journalisten und Bürger

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 5

27.05.14 11:55


MEDIENSYSTEM SCHWEIZ Markus Somm | Basler Zeitung

97

Nachrichten aus dem Dschungel Bernhard Rentsch | Bieler Tagblatt

101

Lokale Nähe als Chance und Gefahr

104

Der Leser hat recht

107

Region als Chance

Peter Röthlisberger | Blick am Abend

Josias Clavadetscher | Bote der Urschweiz

Christoph Nussbaumer | Freiburger Nachrichten

110

Kleine Geschichte – grosse Wirkung

114

Warum die NZZ konsequent auf Qualität setzt

Markus Spillmann | Neue Zürcher Zeitung

Philipp Landmark | St. Galler Tagblatt

121

Medien haben die Aufgabe, lästig zu sein

125

Was ist die Arbeit eines Journalisten wert?

Daniel Dunkel | Schweizer Familie

Patrik Müller | Schweiz am Sonntag

130

Sind Zeitungen verzichtbar?

133

Auf der Suche nach dem Publikum von morgen

David Sieber | Südostschweiz

Res Strehle | Tages-Anzeiger

137

Der Tages-Anzeiger im Spagat zwischen Regionalund Eli temedium

144

Die Rolle der Medien in der Demokratie

Roger Köppel | Weltwoche

Susan Boos | Die Wochenzeitung

149

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 6

Das Internet, der Journalismus und die Presseförderung

27.05.14 11:55


DOKUMENTATION Ueli Custer

155

Daten und Fakten zur Schweizer Medienlandschaft Die Medienrevolution hat Folgen Ueli Custer

166

Die Medienausbildung in der Schweiz Vielfältig – gründlich – professionalisiert PRESS ART Peter Nobel

187

Press Art ANHANG

194

Autoren und Herausgeber

203

Bildnachweis

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 7

27.05.14 11:55


Vinny Reunov This Cultural Novelty Will Change the Way High-Exclusive Art Is Presented to Mass Audience 2011/2012

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 8

27.05.14 11:55


EDITORIAL ANSTATT EINER EINLEITUNG

Ohne Medien gibt es keine funktionierende Zivilgesellschaft. Nur Medien, die Informationen und Meinungen uneingeschränkt verbreiten, gewährleisten eine freie Meinungsbildung. Nur wer sich in einem vielstimmigen Medienkonzert ein unabhängiges Urteil bilden kann, wird sich in seiner Persönlichkeit entfalten und als Bürger die Errungenschaften unserer direkten Demokratie uneingeschränkt nutzen und weitertragen. Umgekehrt brauchen Bürger und vor allem Politiker einen anerkannten und glaubwürdigen öffentlichen Raum, um ihre Anliegen auszudrücken. Was im antiken Athen die Agora, im alten Rom das Forum und im Mittelalter der Marktplatz war, sind in der modernen Zivilgesellschaft die Medien. Medien und Öffentlichkeit stehen also in einer unkündbaren Beziehung zueinander – die zwischen Symbiose und Ablehnung oszilliert. Dieses Wechselspiel wollen wir in diesem Buch untersuchen und dabei die gegenseitigen Abhängigkeiten herausarbeiten. Wir wollen ausserdem die medienpolitische Debatte jenseits der Tagespolitik anregen und jenseits von Partikularinteressen bereichern, um Ansatzpunkte für kluges politisches Handeln anzubieten. Grundlegend für die Entwicklung einer solchen gedanklichen Landkarte ist ein tieferes Verständnis für gemeinnützige Aufgaben, die in der Schweiz gerade auch von den privaten Medien erbracht werden. Das Buch besteht aus vier Themenblöcken. Im Grundlagenteil nähern wir uns dem Spannungsbogen aus Medien und Öffentlichkeit aus unterschiedlichen Perspektiven. Wir sind dankbar, dass wir Autoren aus Wissenschaft, Politik, Publizistik und Verlag begeistern konnten, die gesellschaftspolitische Dimension der Medien aus ihrer Warte zu beleuchten und Empfehlungen zu entwickeln, die in die Zukunft weisen. In diesem Teil formuliert ebenfalls der Verband SCHWEIZER MEDIEN in einem Beitrag seine Thesen zur Medienpolitik, verstanden als Organisation des ordnungs- und gesellschaftlichen Rahmens, in dem sich Medien bewegen. Im Beitrag wird unter anderem herausgeschält, warum eine Presseförderung im Interesse einer fortschrittlichen Schweiz ist, sofern sie wie bisher in indirekter Form betrieben wird. Übersicht verschafft ferner eine Stichwortsammlung, die eine schnelle und kompakte Orientierung ermöglicht, Komplexität reduziert und wesentliche Zusammenhänge herstellt. Im zweiten Teil kommen Chefredaktoren aus Zeitungen und Zeitschriften zu Wort. Sie stellen die Qualität ihres Mediums dar, zeigen auf,

|

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 9

9

27.05.14 11:55


welche gesellschaftliche Leistung es erbringt und wieweit eine Presseförderung für gute Rahmenbedingung unerlässlich ist. Hier kann der Leser einen unverstellten Blick auf die nach wie vor quicklebendige und reichhaltige Schweizer Medienlandschaft werfen. In unserer Zeit des Informationsüberflusses wird es für jeden Einzelnen von uns immer schwieriger, Unwichtiges von Wichtigem zu unterscheiden. Deshalb haben wir es für unerlässlich gehalten, einen Dokumentationsteil aufzunehmen, in dem die relevanten, über den Tag hinaus wirksamen Entwicklungen in der Medienbranche aufgegriffen und geordnet werden. Zu diesem Zweck publizieren wir in diesem Buch die Kurzfassung eines jährlich vom Verband SCHWEIZER MEDIEN herausgegebenen Dossiers zur Schweizer Medienbranche. Darin wird in geraffter Form ein aktuelles Abbild der Schweizer Medienlandschaft gezeichnet, das eine faktenbasierte Einschätzung zum Medienwandel in der Schweiz gewährleistet. Den Abschluss macht ein Beitrag zu den Illustrationen, die dieses Buch begleiten: die Sammlung Press Art. Hier erschliesst sich die Welt der Medien durch die Kunst, so wie Kunst ja auch zu gutem Journalismus gehört. Unser Dank gilt zuallererst allen Autoren, die ihre Perspektiven und Erkenntnisse eingebracht haben und sich zuweilen in Geduld geübt haben. Ein grosser Dank gebührt zudem Peter Nobel, der uns die Tür zu seiner Sammlung Press Art geöffnet hat und uns an seiner Leidenschaft für die darstellende Kunst teilhaben lässt. Wir danken auch dem Buchverlag NZZ Libro, der sich auf uns und dieses Projekt eingelassen hat. Hanspeter Lebrument Präsident des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN

10

| E D I TO R I A L

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 10

27.05.14 11:55


GRUNDLAGEN

G R U N D L AG E N |

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 11

11

27.05.14 11:55


|

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 12

27.05.14 11:55


NORBERT NEININGER WAS BLEIBT? I N T E R V I E W V O N F R E DY G R E U T E R

Warum dieses «Weissbuch» der Schweizer Medien? Das Buch soll zunächst informieren ... Wir haben Verleger, Chefredaktoren, Medienwissenschaftler und Politiker gebeten, zur Lage der Schweizer Medien Stellung zu nehmen. Informieren? Das tun die Medien doch unablässig ... Ja, das tun sie. Aber nicht über ihre eigene Befindlichkeit. Wir informieren meist über die Themen der anderen. Ein «Weissbuch» will doch mehr als informieren ... Ja, wir haben den Untertitel bewusst gewählt. Ein «Weissbuch» macht Vorschläge, gibt Anregungen. Und das tun unsere Autorinnen und Autoren auch: Sie nehmen unter anderem Stellung zu medienpolitischen Fragen und legen dar, was sie von der Politik erwarten. Und zum ersten Mal geben namhafte Chefredaktorinnen und Chefredaktoren in dieser Form einen Einblick in ihre Arbeits- und Gedankenwelt. Ist das Buch auch eine Antwort auf das medienkritische Jahrbuch Qualität der Medien, das seit 2010 erscheint? Nein, das sind zwei verschiedene Ansätze: Kurt Imhofs Jahrbuch will Thesen belegen, wir zeigen auf, was ist. Thesen? Ja. Imhof und sein Team suchen beispielsweise Belege für eine «Medienkrise», für «Qualitätsdefizite bei den Gratiszeitungen» oder den «Thesen-

G R U N D L AG E N |

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 17

17

27.05.14 11:55


journalismus bei den Sonntagszeitungen». Und, natürlich, für die «Medienkonzentration». Und das ist alles an den wissenschaftlichen Haaren herbeigezogen? Das habe ich nicht gesagt. Das Jahrbuch enthält viel Bedenkenswertes und ist ein interessanter Beitrag zur publizistischen Debatte. Was ich bemängele, ist dessen grundsätzliche Stossrichtung. Es handelt sich um eine Art Thesenwissenschaft: Man fände durchaus auch viele Belege dafür, dass die Schweizer Medien den Wandel gut bewältigen, dass es auch hervorragende Gratiszeitungen gibt und Sonntagszeitungen exzellenten Journalismus betreiben. Es kommt halt auf den Standpunkt an, von dem aus man urteilt.

«Es handelte sich in der Vergangenheit oft nicht um eine Zeitungs-, sondern um eine Druckereikrise.» Es hilft der Branche aber auch nicht, wenn man deren Probleme verschweigt, oder? Diesen Vorwurf müssen ausgerechnet wir uns nicht gefallen lassen. Ich kenne keine Branche, die in den letzten Jahren derart offen über ihre Sorgen und Nöte debattiert und sie so breit dargestellt hat. Und so erfährt denn das Publikum täglich von der «Medienkrise», vom «Zeitungssterben», vom Rückgang des Werbeaufkommens und der Abonnentenzahlen. Und wir lassen uns auch Qualitätsdefizite ständig vorhalten. Wollen Sie die Vorwürfe bestreiten? Sie sind nur ein Teil der Wahrheit. Man könnte es auch so sehen: Die Schweizer Medien sind daran, sich dem Wandel zu stellen und passen sich den neuen Gegebenheiten an. Was macht denn diesen Wandel im Kern aus? Nun, der klassische Verlag der früheren Jahre hat zuerst durchs Radio, dann durchs Fernsehen Konkurrenz bekommen. Mit der Digitalisierung haben sich dann einerseits die Informationen vom Träger gelöst und andererseits sind heute alle Menschen und Institutionen miteinander übers Internet vernetzt und auch mobil jederzeit erreichbar. Es geht also um die Bewältigung der neuen Technologien? Zum einen. Wenn wir zurückschauen, sehen wir, dass die Verleger sich früh mit dem Neuen beschäftigt haben. Das begann mit dem Teletext, der von den Verlegern und der SRG gemeinsam gegründet und betrieben wurde.

18

| G R U N D L AG E N

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 18

27.05.14 11:55


MEDIENSYSTEM GRUNDLAGEN SCHWEIZ

G R U N D L AG E N |

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 95

95

27.05.14 11:55


|

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 96

27.05.14 11:55


MEDIEN HABEN DIE AUFGABE, LÄSTIG ZU SEIN Ohne funktionierende Medien funktioniert auch die Demokratie nicht. Die Konsequenz muss also sein: den Medien Sorge tragen. Die direkte Presseförderung ist dazu allerdings kein taugliches Mittel, weil sie glaubwürdigem unabhängigem Journalismus zuwiderläuft. VON PHILIPP LANDMARK

An den familienfreundlichen Arbeitszeiten kann es ebenso wenig liegen wie an den aufregenden Entlöhnungsmodellen, dass nach wie vor reihenweise talentierte junge Männer und – oft schon in der Mehrheit – Frauen Journalismus von der Pike auf erlernen wollen. Entgegen ihrem eigenen Mediennutzungsverhalten klopfen sie bei Zeitungen an, um ein Ausbildungsplätzchen zu ergattern. An den rosigen Zukunftsaussichten kann es ebensowenig liegen wie an der grossen Wertschätzung in der Bevölkerung, dass gestandene Redaktorinnen und Redaktoren der Verlockung widerstehen, sich in die boomende und besser bezahlte PR-Branche abzuseilen. JOURNALISMUS ALS BERUFUNG

Es gibt eine Reihe von Gründen, warum die Schweiz ein aussergewöhnlich lebendiges Medienland ist. Ein wesentlicher: Tausende von engagierten Journalistinnen und Journalisten, die nicht einen Job machen, sondern einer Berufung nachgehen. Weit über 100 davon stehen täglich für das St. Galler Tagblatt und seine Regionalausgaben sowie die gemeinsame Sonntagsausgabe im Einsatz, und sie leisten dabei täglich Aussergewöhnliches. Sie engagieren sich – trotz der düsteren Aussichten für das Geschäftsmodell Zeitung, das ihren Arbeitsplatz finanziert. Also: ein «Hurra» für die rettende Presseförderung? Tatsächlich lassen sich gute Gründe anführen, die es rechtfertigen würden, dass die öffentliche Hand eingreift:

M E D I E N SYST E M S C H W E I Z |

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 121

121

27.05.14 11:55


Werner Weiskรถnig St. Galler Tagblatt 1949

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 122

27.05.14 11:55


Regionalzeitungen wie die im Tagblatt-Verbund sind identitätsstiftend, sie tragen wesentlich zum regionalen Zusammengehörigkeitsgefühl bei. Als Marktplatz verschiedenster relevanter Meinungen bieten die Zei tungen eine einzigartige Plattform für die demokratische Auseinandersetzung. Kompetente Analysen und pointierte Kommentare – und nicht zuletzt kontroverse Leserbriefe! – liefern mündigen Bürgerinnen und Bürgern Entscheidungsgrundlagen. Aufmerksame Redaktionen hinterfragen die Institutionen und die Vor gänge in unserem Alltag und stellen so Transparenz her. Auch haben gute Redaktionen ein Gedächtnis, das es ermöglicht, Ereignisse und Aussagen einzuordnen. Die Feststellung, dass ohne funktionierende Medien auch die Demokratie nicht funktionieren kann, ist zweifellos richtig. Die Konsequenz muss also sein: diesen Medien Sorge tragen. Dem aber widerspricht die Absicht einiger Exponenten der Politik, mit direkter Presseförderung die Qualität zu sichern: Damit würden die Medien so stark umarmt, dass der unabhängige Journalismus unweigerlich daran ersticken müsste. ABHÄNGIGKEIT KORRUMPIERT

Politik und Medien dürfen einander über grundsätzlichen Respekt hinaus nicht verpflichtet sein. Die Medien haben die Aufgabe, für die Regierenden und die tragenden Institutionen dieses Landes lästig zu sein und immer wieder den Finger auf wunde Punkte zu legen. Sind Medien aber vom Staat abhängig oder werden letztlich dem Staat verpflichtete Institutionen damit betraut, deren Qualität zu beurteilen, dann sind diese Medien korrumpiert. Die Redaktionen im Tagblatt-Verbund wollen weiterhin engagiert und begeistert den Pulsschlag der Ostschweiz fühlen und sichtbar machen – ob auf Papier oder auf Bildschirmen ist dabei sekundär. Weil es aber den Zusammenhang zwischen Qualität und Grösse einer Redaktion nun einmal gibt, sind wir die Letzten, die aus fatalistischem Übermut Presseförderung rundweg ablehnen. Jedoch: Presse- oder besser Medienförderung muss so ausgestaltet sein, dass eine Beeinflussung der konkreten Inhalte eines Mediums von vorneherein ausgeschlossen werden kann. AUSBILDUNG UNTERSTÜTZEN

Ein möglicher Ansatz ist die gezielte Unterstützung von Medien, die eine qualitativ hochstehende Ausbildung des journalistischen Nachwuchses sicherstellen. Ein anderer wäre eine Finanzierung jenes Teils der von vielen Medien genutzten Nachrichtenagentur SDA, der nicht direkt Inhalt

M E D I E N SYST E M S C H W E I Z |

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 123

123

27.05.14 11:55


generiert – also beispielsweise die teuren, für unser Land aber wichtigen Übersetzungen. Im schmerzhaften Transformationsprozess, den die klassischen Medienhäuser durchmachen, werden sich weitere Ansatzpunkte für willkommene Unterstützung finden. Es liegt aber auch an der Branche selbst, Modelle zu entwickeln, wie sich guter Journalismus à la longue selbst finanzieren kann. Das bedingt, dass in der Gesellschaft ein breiter Konsens über den Wert von unabhängigem Journalismus wächst. PS: Sofort wirksame Presseförderung wäre es, wenn alle Verwaltungen ihre stetig wachsenden PR-Abteilungen massiv zurückstutzen würden. Dann könnten Journalisten wieder mit Leuten sprechen, die etwas zu sagen haben, und es würden erst noch Kosten gespart.

Das St. Galler Tagblatt erscheint mit sieben Regionalausgaben (Thurgauer Zeitung, Appenzeller Zeitung, Toggenburger Tagblatt, Der Rheintaler, Wiler Zeitung sowie Tagblatt St. Gallen/Gossau und Tagblatt Rorschach) in einer Auflage von 110 000 Exemplaren. Als gemeinsame siebte Ausgabe erscheint seit 3. März 2013 die Ostschweiz am Sonntag. Die Tagblatt Medien (u. a. mit Radio FM1 und Lokalfernsehen TVO) gehören zur NZZMediengruppe.

124

| M E D I E N SYST E M S C H W E I Z

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 124

27.05.14 11:55


DOKUMENTATION GRUNDLAGEN

G R U N D L AG E N |

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 153

153

27.05.14 11:56


|

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 154

27.05.14 11:56


UELI CUSTER DATEN UND FAKTEN ZUR SCHWEIZER MEDIENLANDSCHAFT DIE MEDIENREVOLUTION HAT FOLGEN Das Dossier «Medienlandschaft Schweiz» des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN zeichnet auf rund 50 Seiten ein Bild, das sowohl Aspekte der Nutzung als auch der Wirtschaftlichkeit beinhaltet. Es ist ein verlässlicher Leitfaden, um sich ein profundes, faktenbasiertes Urteil über den Medienwandel in der Schweiz zu bilden. In diesem Beitrag werden die wichtigsten Erkenntnisse des Dossiers in geraffter Form präsentiert.

Die schweizerische Medienlandschaft zeichnet sich neben der Mehrsprachigkeit dadurch aus, dass die Reichweite der Tagespresse hoch, die Nutzungsdauer des Fernsehens (bezogen auf die Gesamtbevölkerung) dagegen sehr tief ist. So belegt die deutsche Schweiz bei der Fernsehnutzung mit 137 Minuten und einem Rückstand von 14 Minuten auf Luxemburg den letzten Platz. Die französische Schweiz liegt mit 154 Minuten und drei Minuten vor Luxemburg auf dem drittletzten Platz. Die italienische Schweiz placiert sich dann aber mit 172 Minuten noch vor Norwegen, Schweden und Österreich. In allen diesen Ländern wird aber nicht einmal drei Stunden pro Tag ferngesehen. In zehn Ländern sind es dagegen mindestens vier Stunden pro Tag. Spitzenreiter ist Serbien mit über fünf Stunden. Mit Ausnahme von Grossbritannien erreicht in diesen HeavyTV-User-Ländern die Tagespresse nicht einmal die Hälfte der Bevölkerung. Umgekehrt sind es in allen Ländern mit weniger als drei Stunden Fernsehkonsum über 70 Prozent.1 Den Beweis, dass die Schweiz ein Zeitungsland ist, tritt die Titelstatistik des Verbands SCHWEIZER MEDIEN an. Sie weist per Ende Dezember 2012 insgesamt 189 bezahlte Tages-, regionale Wochen- und Sonntagszeitungen aus. Dabei kommen 7,9 Prozent der Titel auf eine Auflage von mehr als 50 000 Exemplaren. Sie vereinen aber ziemlich genau die Hälfte der Gesamtauflage auf sich. Neun von ihnen werden von vier grossen Verlagen herausgegeben. Die Hauptrolle in diesem Markt spielen Ringier, Tamedia, NZZ-Mediengruppe, AZ Medien und die Südostschweiz-Mediengruppe. Eine weitere wichtige Rolle spielte lange Zeit der Anzeigen-

D O K U M E N TAT I O N |

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 155

155

27.05.14 11:56


Reichweiten Tagespresse Japan Schweden Luxemburg Schweiz Finnland Österreich Norwegen Deutschland Dänemark Niederlande Grossbritannien Slowakei Belgien Polen Frankreich Irland Serbien Italien Ungarn Slowenien Tschechische Republik Spanien Litauen Rumänien Lettland Russland

86,8 79,0 77,7 76,7 76,0 73,0 70,6 68,4 66,0 64,5 56,8 55,1 53,4 50,4 50,1 48,9 47,4 47,3 44,5 44,2 40,5 37,4 35,9 24,5 24,0 6,1 0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Reichweite in % der erwachsenen Bevölkerung Quelle | World Press Trends 2012, WAN-IFRA.

vermittler und -vermarkter Publicitas, die inzwischen an die deutsche Beteiligungsgesellschaft Aurelius verkauft wurde. Seit 2008 hat er aber seine dominante Rolle im Anzeigenmarkt sukzessive eingebüsst. In der deutschen Schweiz vermarktet die Publicitas nur noch die Titel der NZZMediengruppe – und das auch nur noch bis Ende 2014. In der Westschweiz vermarktet das Unternehmen noch die vier Titel der Edition Suisse Holding (im Besitz der französischen Verlegerfamilie Hersant) sowie im nationalen Markt La Liberté. Am stärksten ist die Position des Lausanner Unternehmens nach wie vor im Tessin, wo alle drei bezahlten Tageszeitungen weiter mit der Publicitas zusammenarbeiten. Nur die Pendlerzeitung 20 minuti setzt auf Eigenregie. Diese Entwicklung hängt auch stark mit der zunehmenden Marktstärke von Tamedia zusammen, die schon immer auf die Eigenvermarktung gesetzt hatte. Allerding hat in der Westschweiz die Edipresse bereits vor ihrer Übernahme durch Tamedia der Publicitas die Exklusivvermarktung entzogen. STARK VERÄNDERTE RAHMENBEDINGUNGEN

Mit ein Grund für diese Entwicklung dürfte der zunehmende Druck sein, dem die Zeitungsverlage seit der Jahrtausendwende ausgesetzt sind. Denn in den letzten zehn Jahren haben sich die Rahmenbedingungen für

156

| D O K U M E N TAT I O N

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 156

27.05.14 11:56


ANHANG GRUNDLAGEN

G R U N D L AG E N |

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 193

193

27.05.14 11:56


AUTOREN UND HERAUSGEBER

SUSAN BOOS (1964) arbeitet seit 1991 für die WOZ. Seit 2005 ist sie in der Redaktionsleitung. Sie unterrichtet am Medienausbildungszentrum (MAZ) und hat bereits mehrere Bücher verfasst; 2012 ist Fukushima lässt grüssen. Die Folgen eines Super-GAUs im Rotpunktverlag erschienen. DOMINIQUE VON BURG (1946) studierte in Freiburg Geschichte und französische Literatur. Von 1969 bis 1979 war er bei der Tribune de Genève tätig, wo er auch als Korrespondent in Washington fungierte. Ab 1980 arbeitete er während 20 Jahren für das welsche Fernsehen TSR, unter anderem als Bundeshauskorrespondent, Produzent des Nachrichtenmagazins Temps Présent und Chefredatktor des Téléjournal. In dieser Zeit moderierte er zahlreiche politische Debatten und produzierte 1999 die eidgenössischen Wahlsendungen. Während den Jahren 2000 bis 2006 war er als Chefredaktor der Tribune de Genève tätig, für die er bis zu seiner Pensionierung über die Aktualität der Genfer Gemeinden schrieb. Im Jahr 2000 wurde er in den Presserat gewählt, den er seit 2008 präsidiert. JOSIAS CLAVADETSCHER (1949) ist seit 1970 als Journalist BR für Printmedien und Radio SRF tätig, mit Schwergewicht Kanton Schwyz und Zentralschweiz. Bereits in den 1980er-Jahren arbeitete er während mehreren Jahren als freier Journalist für den Boten der Urschweiz und kam 1999 definitiv zur Schwyzer Tageszeitung. Bereits ein Jahr später wurde er deren Chefredaktor. UELI CUSTER (1949) wuchs in St. Gallen auf. Nach seiner Matura machte er einen Abstecher an die Hochschule St. Gallen und stieg dann bei der Publicitas ins Berufsleben ein. Bis 1985 arbeitete er in verschiedenen Werbeagenturen und bei der Wäschefabrik Calida, wo er sieben Jahre als Werbeassistent und Werbeleiter angestellt war. Nach einem Zwischenhalt in der Mediaagentur Symedia übernahm er 1987 die Redaktion des Media Trend Journals, für das er seit 1995 als freier Mitarbeiter tätig ist. Nach einem Intermezzo als Geschäftsführer des Medieninstituts des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN machte er sich 1998 selbstständig und übernahm ein Mandat als Geschäftsführer der Interessengemeinschaft elektronische Medien IGEM.

194

| ANHANG

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 194

27.05.14 11:56


DANIEL DUNKEL (1959) blickt auf jahrelange Erfahrung im Journalismus zurück: Er stieg nach dem Wirtschaftsgymnasium als Volontär beim TagesAnzeiger ein, wo er bis 1994 in wechselnden Aufgaben als Reporter und Redaktor tätig war. Ausserdem absolvierte er eine Ausbildung am MAZ in Luzern. Später wechselte er ins Ressort Schweiz der Zeitschrift Facts, bis er 1998 zur Schweizer Familie kam. 2001 übernahm er deren Chefredaktion und bildete sich zum eidg. dipl. Medienmanager weiter. FREDY GREUTER (1964) ist seit November 2012 für den Verband SCHWEIZER MEDIEN als Leiter des MEDIENINSTITUTS und Mitglied der Geschäftsleitung tätig. Er ist Stiftungsrat in der Schweizer Journalistenschule MAZ. Fredy Greuter studierte Ökonomie an der Universität Zürich und promovierte an der Universität St. Gallen mit einer Arbeit zur schweizerischen Tourismuspolitik. Bei der Neuen Zürcher Zeitung war er unter anderem Wirtschaftsredaktor, Korrespondent, Leiter der Börsenredaktion und zuständig für NZZ Online. ROGER KÖPPEL (1965) startete seine journalistische Laufbahn 1988 bei der NZZ und arbeitete dort während sieben Jahren in unterschiedlichen Ressorts. 1995 schloss er sein Studium der Politischen Philosophie und Wirtschaftsgeschichte in Zürich ab. Beim Tages-Anzeiger war er ab 1994 Kulturredaktor. Drei Jahre später wurde er zum Chefredaktor des Tages-Anzeiger-Magazins und 2000 zum stellvertretenden Chefredaktor des Tages-Anzeigers. 2001 nahm er das Angebot an, die Weltwoche als Chefredaktor zu führen. 2004 wechselte er in derselben Funktion zu Die Welt in Berlin. Ende 2006 übernahm er die von ihm neu gegründete Weltwoche Verlags AG und amtet seither als deren Verleger und Chefredaktor. Er wurde vom Branchenmagazin Schweizer Journalist zum «Journalisten des Jahres 2006» gewählt. PHILIPP LANDMARK Philipp Landmark (1966) ist seit 2009 Chefredaktor des St. Galler Tagblatts und Mitglied der Geschäftsleitung der St. Galler Tagblatt AG. Zuvor hatte er unter anderem Funktionen in der Chefredaktion der Schaffhauser Nachrichten inne, war Chefredaktor der Linth Zeitung und Leiter der Stadtredaktion des Tagblatts. Landmark ist verheiratet und Vater einer Tochter.

ANHANG |

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 195

195

27.05.14 11:56


Ernst Kramer Trash I (mit rotem Fleck) 2011

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 196

27.05.14 11:56


HANSPETER LEBRUMENT (1941) ist seit Jahrzehnten im Medienbereich tätig. Begonnen hat er seine Karriere 1964 als Nachrichtenredaktor des St. Galler Tagblatts. Danach leitete er während zehn Jahren die Chefredaktion der Bündner Zeitung. 1982 übernahm er den Verlag in Chur und machte aus dem kantonalen Verlagshaus der früheren Gasser Druck und Verlag AG ein regionales Medienhaus von nationaler Bedeutung – die Südostschweiz-Medien. Hanspeter Lebrument ist Verleger und VR-Präsident der Südostschweiz Medien und Präsident des Verbands SCHWEIZER MEDIEN. MIRIAM MECKEL (1967), Prof. Dr. phil., hat ab 1990 als Fernsehjournalistin gearbeitet. 1995 übernahm sie eine Professur am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaften an der Universität Münster. In der Legislaturperiode ab 2001 war sie Staatssekretärin für Medien und Regierungssprecherin von Wolfgang Clement in Nordrhein-Westfalen. Seit 2005 ist sie Professorin für Unternehmenskommunikation und Direktorin am Institut für Medien und Kommunikationsmanagement der Universität St. Gallen (HSG). Sie ist ausserdem Faculty Associate am Berkman Center for Internet & Society der Harvard University, USA, und ständige Gastprofessorin an der Singapore Management University. Miriam Meckel wurde vom Bundesrat in die 14-köpfige Eidgenössische Medienkommission gewählt, die das Mandat hat, «die schweizerische Medienlandschaft zu beobachten, konkrete Problemstellungen im Auftrag des Bundesrats zu analysieren und Empfehlungen abzugeben». Ab Oktober 2014 wird sie Chefredaktorin der Wirtschaftswoche, wofür sie von der HSG beurlaubt wird.

PATRIK MÜLLER (1975) studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen (HSG). Zu seiner Arbeit als Journalist unterrichtete er während sechs Jahren an der Kantonsschule Zürcher Oberland. Er arbeitete von 2000 bis 2003 als Wirtschaftsredaktor bei der Aargauer Zeitung, von 2003 bis 2004 als Reporter für Politik und Wirtschaft für die SonntagsZeitung und von 2004 bis 2007 als Nachrichtenchef/Blattmacher für den SonntagsBlick. Im September 2007 wurde er Chefredaktor der neu entstandenen Sonntagszeitung Der Sonntag (heutiger Name Schweiz am Sonntag), die er mit aufbaute und deren Chefredaktor er noch heute ist.

ANHANG |

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 197

197

27.05.14 11:56


NORBERT NEININGER (1950) besuchte nach der Matura die Ringier Journalistenschule und wurde anschliessend Redaktor bei den Schaffhauser Nachrichten. 1983 begann er mit dem Aufbau von Radio Munot. Heute ist er Chefredaktor der Schaffhauser Nachrichten, Präsident des Verwaltungsrats und Unternehmensleiter der Meier + Cie. AG Schaffhausen, Ver waltungsratspräsident der Radio Munot Betriebs AG und Verwaltungsratsdelegierter der Schaffhauser Fernsehen AG. Norbert Neininger ist seit 2001 Präsidiumsmitglied des Verbandes SCHWEIZER MEDIEN. PETER NOBEL (1945), Prof. Dr. rer. publ., hat in St. Gallen studiert und 1974 mit einer Dissertation zur «Europäisierung des Aktienrechtes» abgeschlossen. Nach der Assistenzzeit an der Universität Zürich folgten Forschungsaufenthalte in Moskau, Göttingen und New York. 1981 erfolgte die Habilitation zum Privatdozenten an der Universität St. Gallen, 1984 die Ernennung zum Titularprofessor und 1997 zum Extraordinarius für Privat-, Handels- und Wirtschaftsrecht. Im Mai 2010 wurde Peter Nobel emeritiert. 2007 wurde er als ordentlicher Professor ad personam für schweizerisches und internationales Handels- und Wirtschaftsrecht an die Universität Zürich berufen. Die Emeritierung erfolgte Ende Juli 2012. 1980 erwarb Peter Nobel das Anwaltspatent. 1982 eröffnete er eine eigene Kanzlei (Nobel & Hug Rechtsanwälte). 1980 bis 1997 war er Ersatzrichter am Obergericht/Handelsgericht Zürich; 1998 erfolgte die Wahl zum Handelsrichter. Von 1988 bis 2000 war er Mitglied der Eidgenössischen Bankenkommission (heute FINMA) und von 1995 bis 2013 Chefredaktor der Schweizerischen Zeitschrift für Wirtschaftsund Finanzmarktrecht (SZW). Seine zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen befassen sich vorwiegend mit Themen des Gesellschafts- und Finanzmarktrechts sowie des Medienrechts. CHRISTOPH NUSSBAUMER (1963) arbeitet seit über 20 Jahren in der Medienbranche. Er startete seine journalistische Laufbahn 1991 in der Redaktion von Radio Freiburg. Ab 1999 arbeitete er für die Schweizerische Depeschenagentur in Bern und in Lausanne. Seit 2005 ist er Chefredaktor der Freiburger Nachrichten.

198

| ANHANG

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 198

27.05.14 11:56


GERHARD PFISTER (1962) studierte Germanistik und Philosophie an den Universitäten Fribourg, Berlin und Basel, wo er mit der Promotion zum Dr. phil. abschloss. Beruflich ist er als Delegierter des Verwaltungsrats der Institut Montana Zugerberg AG und Präsident des Verwaltungsrats der Elementa Group AG in Zug tätig. Seit 2003 gehört er dem Schweizer Nationalrat an. Zudem unterstützt er unter anderem die Staatspolitische Kommission, die sich mit Fragen der Presseförderung und der Medienpolitik auseinandersetzt, als Mitglied. HERIBERT PRANTL (1953), geboren in Nittenau, Bayern, ist Jurist, Journalist und Autor. Er leitet das Ressort für Innenpolitik bei der Süddeutschen Zeitung in München und ist seit Januar 2011 Mitglied der Chefredaktion. Zudem ist er Dozent an den Journalistenschulen in Hamburg und München, Mitglied des Ethikrates der Hamburger Akademie für Publizistik und Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. Seit 2002 ist er Lehrbeauftragter an der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Bielefeld. 2010 wurde er dort zum Honorarprofessor ernannt. BERNHARD RENTSCH (1965) ist seit April 2012 Chefredaktor des Bieler Tagblatts. Nach Studien Jus (ohne Abschluss) und Turn- und Sportlehrer startete er als Sportredaktor in Biel. Zuletzt war er in verschiedenen Funktionen im Kommunikationsbereich von Bundesämtern und Verbänden tätig. PETER RÖTHLISBERGER (1967), lic. phil. I., Historiker, ist Chefredaktor des Blick am Abend seit der Gründung im Juni 2008. Seit Dezember 2013 ist er auch Chefredaktor des neu gegründeten Onlineportals blickamabend.ch. Davor war er stellvertretender Chefredaktor des SonntagsBlick, Wirtschaftschef der Schweizer Illustrierten, Inlandchef der Weltwoche, Velokurier, Chefredaktor und Programmleiter von TeleZüri und Dramaturg am Theater Heddy Maria Wettstein.

ANHANG |

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 199

199

27.05.14 11:56


URS SAXER (1957), Prof. Dr. LL.M, studierte an der Universität Zürich und war anschliessend als wissenschaftlicher Assistent sowie an einem Gericht tätig. 1988 doktorierte er bei Prof. Dr. D. Schindler und erlangte das Anwaltspatent. Nach kurzer Tätigkeit in einem Medienkonzern war er als Anwalt tätig. 1991 schloss er ein Post-Doc-Studium an der Columbia University, School of Law, New York mit dem LL.M ab. Weiterhin als Anwalt tätig, habilitierte er sich 2000 unter anderem für Medienrecht an der Universität Zürich. Zugleich wurde er Partner in der Anwaltskanzlei Steinbrüchel Hüssy. 2007 wurde er zum Titularprofessor ernannt. Urs Saxer ist unter anderem Präsident der Stiftung Medialex. Seine Lehr-, Publikations- und Anwaltstätigkeit bezieht sich wesentlich auch auf das Medien- und Kommunikationsrecht sowie das öffentliche Recht. DAVID SIEBER (1962) ist seit 2009 Chefredaktor der Südostschweiz, wo er 1989 auch seine ersten journalistischen Sporen abverdiente. Dazwischen war er Inlandchef bei der Berner Zeitung und im Gründungsteam des Sonntag. MARKUS SOMM (1965) ist Verleger und Chefredaktor der Basler Zeitung. Aufgewachsen in Baden, hat er in München, Bielefeld und Zürich Geschichte und in Harvard Politikwissenschaft studiert. Bevor er 2010 zur BaZ stiess, hat er beim Tages-Anzeiger und bei der Weltwoche gearbeitet. MARKUS SPILLMANN (1967) studierte Allgemeine Geschichte, Politische Wissenschaften, Staatsrecht und Volkswirtschaftslehre an den Universitäten Basel und Zürich. Nach seinem Abschluss folgte eine Assistenztätigkeit an der Forschungsstelle für internationale Beziehungen an der Universität Zürich. Seit 1995 ist er für die Neue Zürcher Zeitung tätig, zunächst als Dienstredaktor, dann als Auslandredaktor mit Fokus auf Sicherheitspolitik/Terrorismus, Völkerrecht sowie die Länder Südasiens und Grossbritannien. Im Sommer 2001 trug er entscheidend zur Lancierung der NZZ am Sonntag bei und arbeitete hier bis 2005 als Ressortleiter International und Stellvertreter des Chefredaktors. Im April 2006 wurde er zum Chefredaktor der NZZ berufen und fungiert in dieser Funktion auch als Leiter Publizistik.

200

| ANHANG

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 200

27.05.14 11:56


RES STREHLE (1951) studierte an der Hochschule St. Gallen Wirtschaftswissenschaften und promovierte in Sozialwissenschaften. Anschliessend war er im Gottlieb Duttweiler Institute in Rüschlikon verantwortlich für die Medienarbeit. 1981 gehörte er zu den Gründern der Wochenzeitung (WOZ). Ab 1985 war er als freier Autor und Dozent an verschiedenen Hochschulen tätig. 1998 wurde er zum Wirtschaftschef der Weltwoche, anschliessend stellvertretender Chefredaktor, später Chefredaktor und Geschäftsführer des Magazins des Tages-Anzeigers. Von 2009 bis 2012 war Strehle Co-Chefredaktor des Tages-Anzeigers. Seit 2012 leitet er die Redaktion des Tages-Anzeigers und Newsnet. PIETRO SUPINO (1965), Dr. iur., studierte Rechtswissenschaft und Ökonomie an der Universität St. Gallen. Nach der Promotion erwarb er das Zürcher Anwaltspatent und einen Master an der London School of Economics and Political Sciences. Im Mai 2007 wurde Pietro Supino Verleger und Verwaltungsratspräsident der Tamedia AG, in deren Verwaltungsrat er seit 1991 mitwirkt. Unter seiner Präsidentschaft übernahm die Schweizer Mediengruppe unter anderem die Berner Espace Media Groupe sowie das Schweizer Geschäft von Edipresse und investierte in den Ausbau der digitalen Aktivitäten. Heute ist die Mediengruppe, die bezahlte Zeitungen wie den Tages-Anzeiger oder Le Matin Dimanche, Pendlerzeitungen wie 20 Minuten oder Metroxpress in Dänemark, Zeitschriften wie Annabelle oder Bilanz herausgibt und digitale Plattformen wie homegate.ch, jobs.ch oder doodle.com betreibt, mit einem Umsatz von 1,1 Milliarden Franken ein führendes Schweizer Medienunternehmen im Print- und Digitalbereich. Pietro Supino ist weiter Vizepräsident des Verbands SCHWEIZER MEDIEN, Mitglied des Verwaltungsrats der Schweizerischen Depeschenagentur (SDA), des International Advisory Councils der RCS Media Group in Mailand sowie des Board of Visitors der Columbia School of Journalism in New York. VERENA VONARBURG (1967) ist seit 1. März 2014 Direktorin des Verbands SCHWEIZER MEDIEN. Sie studierte Geschichte, Staatsrecht und Politikwissenschaft. Bereits während des Studiums war sie Redaktorin beim Berner Lokalradio Förderband. Ab 1993 absolvierte sie ein zweijähriges Volontariat bei der Sendung 10vor10 des Schweizer Fernsehens. Bis Ende 2000 war sie Reporterin bei 10vor10 und Bundeshauskorrespondentin für 10vor10 sowie für die Tagesschau. Danach stieg sie im Print ein und war bis 2002 Inlandredaktorin bei der Berner Zeitung und bis 2004 Inlandund Medienredaktorin beim Tages-Anzeiger, um dann für den TagesAnzeiger wiederum als Bundeshausredaktorin nach Bern zu ziehen. 2011 wechselte sie zur Berner Agentur Furrer.Hugi&Partner, wo sie als Senior Consultant mit Schwerpunkt Public Affairs tätig war.

ANHANG |

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 201

201

27.05.14 11:56


|

nzz_weissbuch_IH_abz5_druck.indd 202

27.05.14 11:56


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.