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© 2016 Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich Lektorat: Corinne Hügli, Richterswil Umschlaggestaltung: Beate Becker Umschlagillustration: Cornelia Ziegler, Basel Gestaltung, Satz: Claudia Wild, Konstanz Druck, Einband: Kösel GmbH, Altusried-Krugzell Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werks oder von Teilen dieses Werks ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts. ISBN 978-3-03810-145-1 www.nzz-libro.ch NZZ Libro ist ein Imprint der Neuen Zürcher Zeitung
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Inhaltsverzeichnis Vorwort
Einleitung
7 9
27
29 40
55
57 65
69 77
79 91
106
1 Der dunkle Verdacht Fehlende Goldbarren und Leichenteile
2 Das exklusive Interview Die verflixte Lücke
3 Die christlichen Terrorchefs Mysteriöser Waffenfund
4 Der «Techno-Terrorist» Karte des Nahen Ostens und Timeline
5 Entführung in die Wüste Leila Khaled in Zürich
6 Explosive Verhandlungen Von der Euphorie zur Ernüchterung
7 Die Bundesratsprotokolle Schadenersatzklagen
8 Der Genfer Entwicklungssoziologe Mord und Verschwörung
9 Reise nach Tunesien Was 1969/70 sonst noch geschah
10 Feilschen und Drohen Der Leserbrief
13
41
93
107 121 123 134 135 149 5
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Die bundesrätlichen Altlasten Kaddoumis Fiche
Schlussbemerkungen Glossar Die wichtigsten Abkürzungen Die wichtigsten Personen Personenverzeichnis Quellenverzeichnis Bildnachweis Dank Der Autor
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151 158 161 167 167 168 169 173 179 181 183
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1 Der dunkle Verdacht Zwei Wochen lang wird im Trainingscamp der palästinensischen Kommandogruppe im Nablus-Gebirge des Westjordanlands die immer gleiche Übung durchgespielt. Der jordanische Staatsbürger Abdel Mehsen und ein Komplize schiessen mit ihren Sturmgewehren auf ein leeres Ölfass, das auf Holzpfählen mit Gummireifen steht. Das Ölfass stellt ein Flugzeug der El Al dar, an dem nach dem Beschuss und dem erzwungenen Ausstieg der Passagiere Sprengkörper angebracht werden sollen. Für diesen zweiten Teil der Aktion werden die junge Amena Dahbor sowie ein weiterer Komplize ausgebildet. Effektiv gesprengt wird das Ölfass, vermutlich aus Spargründen, aber erst am letzten Tag des Trainingslagers. Das ist irgendwann Ende Januar 1969. Bei der Kommandogruppe handelt es sich um die Popular Front for the Liberation of Palestine (PFLP, Volksfront zur Befreiung Palästinas, fortan palästinensische Befreiungsfront genannt). Zusammen mit einem Dutzend weiterer Kommandogruppen war die PFLP unter dem Dach der Palestine Liberation Organization (PLO) vereint. Die mit Abstand grösste Kommandogruppe der PLO war die von Yasir Arafat geführte Fatah. Untereinander waren die verschiedenen Fraktionen zum Teil heftig zerstritten. Während des Trainingscamps wissen die vier Kämpfer noch nicht, wo sie dereinst effektiv eine El-Al-Maschine unter Beschuss nehmen sollen. Das wird ihnen erst einige Tage später mitgeteilt, als ihnen die Einsatzleitung der PFLP die Flugtickets aushändigt. Chef der Kommandogruppe ist George Habash, ein Kinderarzt aus Libanon. Mit den Tickets fliegt Amena Dahbor, in Begleitung ihres Liebhabers Abdel Mehsen, mit der niederländischen Fluggesellschaft KLM zunächst von Amman nach Wien. Dort übernachtet das Paar im Hotel Weisser Hahn. Tags darauf reisen die beiden mit der Swissair nach Zürich weiter. In seinem Koffer transportiert Mehsen während der gesamten Reise zwei Sturmgewehre des Typs AK-47 Kalaschnikow, Kaliber 7,62. Die Magazine der Gewehre liegen im Koffer von Dahbor, sie sind mit der passenden Munition abgefüllt. Eine eigentliche Sicherheitskontrolle gibt es 1969 an den Flughäfen noch nicht. Trotzdem schauen sich Zollbeamte am Flughafen 13
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Zürich das mit Waffen gefüllte Gepäck der beiden späteren Attentäter an. «Doch die Zollbeamten entdeckten die in den Koffern der beiden befind lichen Waffen und die dazugehörige Munition nicht», heisst es später im Schlussbericht der Bezirksanwaltschaft Bülach. Den Bericht verfasst haben zwei junge Bezirksanwälte, Robert Akeret und der spätere Strafrechtsprofessor Jörg Rehberg. Nach der glimpflich verlaufenen Gepäckkontrolle quartieren sich Mehsen und Dahbor im Hotel Leoneck in der Zürcher Innenstadt ein. Zu ihnen stossen die beiden Komplizen, Mohamed Abu el-Heiga und Ibrahim Tawfik Yousef. In den folgenden Tagen rekognosziert das Quartett mehrmals das Flughafenareal. Bei einer dieser Taxifahrten entdeckt man den Parkplatz N, von dem aus schliesslich der Angriff auf ein Flugzeug der El Al erfolgen sollte. Am Nachmittag des 18. Februar 1969 fahren die vier ein weiteres Mal zum Flughafen, diesmal nicht mit dem Taxi, sondern mit einem geliehenen VW Käfer. Auf dem verschneiten Parkplatz knipsen sie zunächst Erinnerungsfotos, gerade so, als befänden sie sich auf einem vergnüglichen Ausflug in den Schnee. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit eröffnen Mehsen und sein Komplize durch die Umzäunung hindurch das Feuer auf das Linienflugzeug LY 432 der El Al, das zur Startbahn rollt. 62 Einschüsse werden später im Rumpf der Boeing 720 gezählt, die meisten im Bereich des Cockpits. Der Co-Pilot erleidet einen Steckschuss im Daumen. Der Pilot wird von zwei Kugeln im Bauch getroffen, er erleidet einen Durchschuss der Milz. Fünf Wochen später erliegt der 27-jährige Familienvater seinen Verletzungen. Obwohl das Flugzeug wie geplant zum Stillstand kommt, können Dahbor und ihr Komplize die Sprengstoffladung nicht, wie im Trainingscamp so oft geübt, an der Boeing befestigen. Denn völlig unerwartet wird aus dem Flugzeug zurückgeschossen. In der 1. Klasse sitzt Mordechai Rachamim, der als sogenannter «Tiger» für die Sicherheit an Bord des israe lischen Flugzeugs verantwortlich ist. Bewaffnet mit einer Pistole der Marke Beretta, stürmt der Sicherheitsbeamte zunächst ins Cockpit, von wo er durch ein Fenster erste Schüsse abfeuert. Daraufhin verlässt er das Flugzeug über die Notrutsche, rennt über die Piste, steigt über die Umzäunung und trifft auf dem Parkplatz auf einen der Terroristen – es ist Mehsen. Aus kürzester Distanz feuert Rachamim drei Schüsse auf den 32-jährigen 14
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Abb. 1: Drei der vier Attentäter von Kloten kurz vor dem Überfall
auf die El-Al-Maschine.
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Abb. 2: Einer der palästinensischen Attentäter wird erschossen.
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1 Der dunkle Verdacht
Attentäter ab. Er ist sofort tot. Ob der Getötete bei der Schussabgabe Rachamims noch bewaffnet war, bleibt bis zuletzt umstritten.
Von Bülach auf die Weltbühne
Keine 20 Minuten nach den tödlichen Schüssen, es ist inzwischen kurz vor 18 Uhr an diesem 18. Februar 1969, prostet Robert Akeret an einem Apéro seinen Kollegen zu. Akeret, seit Kurzem Untersuchungsrichter bei der Bezirksanwaltschaft Bülach, feiert gerade den Abschluss seines Praktikums bei der Kantonspolizei Zürich, als die kleine Runde die Nachricht von der wilden Schiesserei auf dem Flughafen erreicht. Kurz darauf wird Akeret mit den Ermittlungen des Klotener Überfalls auf die El-Al-Maschine betraut. Der Anschlag bildet den Auftakt zu einer Serie von Attentaten, welche die Schweiz in den Jahren 1969 und 1970 erschüttert. Ein Jahr nach Kloten, im Februar 1970, stürzt im aargauischen Würenlingen eine Convair «Coronado» der Swissair ab. Alle 47 Insassen kommen ums Leben. Schon bald stellt sich heraus, dass der Flugzeugabsturz die Folge eines Bombenanschlags war. Mit den Ermittlungen wird wiederum Robert Akeret betraut. Wenige Monate später, im September 1970, wird eine DC-8 der Swissair in die jordanische Wüste nach Zerqa entführt, zusammen mit zwei weiteren Flugzeugen aus den USA und aus Grossbritannien. Während über drei Wochen wird mit den Entführern um die Freilassung der mehreren hundert Geiseln verhandelt. Die drei Attentate in den Terrorjahren 1969/70 haben einen gemeinsamen Nenner: Bei der Täterschaft handelt es sich um Mitglieder verschiedener Kommandogruppen der palästinensischen Befreiungsfront. Die Schweiz gerät völlig unvorbereitet in die Wirren des Nahostkonflikts. Das Land, das mitten in Europa vor den Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs weitgehend verschont blieb, steht plötzlich im Mittelpunkt einer asymmetrischen Kriegsführung mit Bombenanschlägen und Flugzeugentführungen. Dass die Terrorakte Robert Akeret auch 45 Jahre später, lange nach seiner Pensionierung, nicht losgelassen haben, hat einen einfachen Grund: Strafrechtlich wurden sie nicht sauber aufgearbeitet. Wiederholt geriet der Rechtsstaat aus den Fugen. So wurden die verurteilten Attentäter von Kloten alsbald wieder freigepresst – mit der Geiselnahme von 17
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Zerqa. Der Tatverdächtige für den Bombenanschlag von Würenlingen war zwar schnell identifiziert, er wurde aber nie zur Verantwortung gezogen. Und erst recht verlieren sich die Spuren der Geiselnehmer von Zerqa in der jordanischen Wüste. Das hinterliess bei Akeret das ungute Gefühl, über das Ganze sei der Mantel des Schweigens ausgebreitet worden. Alles sei «einen Stock höher» entschieden worden, mutmasste er Ende 2014 in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ). Mit dem «Stock höher» meinte er in erster Linie die Bundesanwaltschaft. «Auf dieser Ebene müssen Dinge passiert sein, die ich nicht durchschaue», gab Akeret seiner Verwunderung Ausdruck. Mit seinem Gespür, dass etwas nicht stimmen kann, lag Akeret richtig, wie sich im Laufe der Recherchen für dieses Buch zeigen sollte. Auch seine Vermutung, die Bundesanwaltschaft sei bei den «undurchschaubaren Dingen» involviert gewesen, sollte sich bestätigen. Wie wir noch sehen werden, spielten zudem ein Bundesrat, ein langjähriger Nationalrat sowie der Geheimdienstchef entscheidende Rollen. Aber blenden wir zurück in den Sommer 1969, als Robert Akeret, noch keine 29 Jahre alt, im Fall des Klotener Attentats ermittelt. Bis anhin hat es der Untersuchungsrichter aus Bülach vor allem mit Kleinkriminellen, Ganoven oder Milchpanschern zu tun gehabt. Mit den Ermittlungen zum Klotener Überfall auf die El Al wird Akeret unvermittelt auf die Weltbühne katapultiert. Zum international beachteten Fall ist er gekommen, weil er für das Gebiet rund um den Flughafen zuständig ist. Damals wurden die Strafverfahren auf Bundesebene, wie in vielen Kantonen, in zwei Schritten durchgeführt – die Ermittlungs- und die Anklagebehörde waren getrennt. Weil aber die Bundesanwaltschaft über keine eigene Ermittlungsbehörde verfügte, delegierte sie diesen Teil des Strafverfahrens jeweils an einen Kanton. Der Kanton Zürich wiederum übergab den Fall der Bezirksanwaltschaft Bülach. Aus opportunistischen Überlegungen – die Aargauer Untersuchungsbehörden wären überfordert gewesen – übernahm Akeret ein Jahr später auch den Fall Würenlingen. Im Fall der Klotener Attentäter wird schon in der Untersuchungsphase jeder Schritt der Schweizer Justizbehörden mit Argusaugen beobachtet. Die arabische Welt solidarisiert sich mit den drei palästinensischen 18
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Karte des Nahen Ostens
Beirut
LIBANON
Damaskus
Mittelmeer See Genezareth
GOLAN SYRIEN
Jo r d a n
Haifa
Nablus WESTJORDANLAND
Tel Aviv
Ramallah Jerusalem
GAZASTREIFEN
Totes Meer ISRAEL
Amman Zerqa
JORDANIEN
Ă„GYPTEN
100 Kilometer
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Ereignisse in der Schweiz
18. 2.1969 Überfall auf El Al Kloten
6.–28. 9.1970 Flugzeugentführungen nach Jordanien
21. 2.1970 Flugzeugabsturz Würenlingen Nov. / Dez. 1969 Winterthur Prozess gegen Kloten-Attentäter
14. 5.1948 Staatsgründung Israel
Ereignisse im Ausland
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2. 6.1964 Gründung PLO 21. 3.1968 Schlacht von Karameh
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4 Der «Techno-Terrorist»
14. 7.1981 Bundesrat Aubert empfängt Farouk Kaddoumi
26. 2.1987 Farouk Kaddoumi wird von Aubert als Bundespräsident empfangen
5. 9.1972 Olympia-Massaker in München 13. 11.1974 Erste Rede Arafats vor der Uno
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6 Explosive Verhandlungen Der Überfall auf die El-Al-Maschine in Kloten, die folgende Gerichtsverhandlung in Winterthur, der Absturz der Swissair-Coronado in Würenlingen und jetzt die Flugzeugentführung nach Zerqa: Seit anderthalb Jahren wird die Schweiz durch die palästinensischen Attentate, die den Nahostkonflikt nach Europa tragen, durchgeschüttelt. Im Nachgang des «Skyjack Sunday» wird das Land im September 1970 während mehr als drei Wochen in einen Krisenmodus versetzt. Die Bevölkerung ist grösstenteils schockiert. Gebannt verfolgt sie die Nachrichtenlage in den Zeitungen, im Radio und am Fernsehen. Die Bilder, die aus der jordanischen Wüste in die Schweizer Stuben flimmern, lassen nichts Gutes erahnen. Die aufstrebende Zivilluftfahrt, die gerade erst begonnen hat, dem Mittelstand Ferien in zuvor kaum bekannten Destinationen zu ermöglichen, ist den Luftpiraten offenbar machtlos ausgeliefert. Mitte September, als das Ende der Zerqa-Krise noch nicht absehbar ist, richtet Walter Berchtold, Direktionspräsident der Swissair, in einer Botschaft einen flammenden Appell an alle Angestellten. In seiner Eindringlichkeit erinnert der Aufruf an eine bundesrätliche Rede zur Mobilmachung. «Wir sind in eine Prüfung von bisher unbekannter Härte eingetreten», schreibt Berchtold in der Personalzeitung. Und er fährt fort: «Dass wir diese Prüfung bestehen, ist eine Schicksalsfrage für unsere Gesellschaft. Wir wollen durchhalten. Dies setzt voraus, dass sich jeder Einzelne von uns voll und ganz für die gemeinsame Sache einsetzt und bereit ist, persönliche Wünsche und Begehren hintanzustellen. So wie die Mitglieder der Besatzung der HB-IDD während des Fluges und in der jordanischen Wüste ihre Pflicht erfüllt haben, muss jetzt ein jeder von uns an seinem Platz seine Pflicht erfüllen.» Zunächst hatte es so ausgesehen, als ob die zwei Flugzeugentführungen ein schnelles und glimpfliches Ende finden könnten. Die erste Forderung der Kidnapper, die bereits in der Nacht auf Montag, den 7. September 1970, in Bern eintraf, sah folgendes Ultimatum vor: Freilassung der drei in 79
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der Schweiz inhaftierten Palästinenser im Austausch gegen alle in Zerqa festgehaltenen Geiseln sowie die Rückgabe der zwei Flugzeuge. In der Pflicht stand zu diesem Zeitpunkt also einzig die Schweiz. Weil sich der Bundesrat auf ein solches Szenario vorbereitet hatte, gab er postwendend sein später viel kritisiertes Einverständnis bekannt. Die Landesregierung befand sich im Glauben, mit der Freilassung der in der Schweiz inhaftierten Palästinenser das ganze Entführungsdrama schnell und schadlos beenden zu können. Dabei handelte es sich an diesem 7. September erst um ein grundsätzliches Einverständnis. Der definitive Entscheid, die drei Klotener Attentäter freizulassen, sollte erst drei Wochen später erfolgen, nachdem ihrerseits die Entführer mit der Freilassung der Geiseln im Wesentlichen die Bedingungen erfüllt hatten. Doch an diesem Montag überstürzten sich die Ereignisse. Im Laufe des Morgens hatten die Luftpiraten, auf Drängen des Roten Kreuzes, die ersten der ursprünglich über 300 Geiseln freigelassen. In erster Linie handelte es sich um Frauen und Kinder. Wie sich die Swissair-Hostess Brigitta Moser-Harder erinnert, hatte bei dieser Aussonderung der Co-Pilot Horst Jerosch die Entführer explizit darauf hingewiesen, dass er zwar für die Schweizer Fluggesellschaft arbeite, aber deutscher Staatsbürger sei. Wenige Stunden später ergänzte die PFLP ihr ursprünglich verfasstes Ultimatum wie folgt: Neben den drei Gefangenen in der Schweiz seien nun zusätzlich Leila Khaled und der Leichnam Arguellos sowie in Deutschland drei weitere palästinensische Häftlinge freizugeben. Dabei handelte es sich um Attentäter, die auf dem Münchner Flughafen Riem ein Flugzeug der El Al überfallen und einen Passagier getötet hatten. Ob das Wissen der Kidnapper, auch über deutsche Geiseln zu verfügen, zur Weiterung des Ultimatums geführt hat, kann aus der zeitlichen Distanz nicht mehr geklärt werden. Es bleibt Spekulation. Fest steht, dass es die Situation reichlich verkomplizierte und eine Lösung in weite Ferne rückte. Jetzt stand nicht mehr die Schweiz alleine in der Pflicht, sondern neu waren auch Grossbritannien und die Bundesrepublik Deutschland (BRD) involviert. Zusammen mit den USA, die durch die Luftfahrtgesellschaft TWA betroffen waren, bildete man unverzüglich einen Sonderstab. Als Erstes musste entschieden werden, welches der vier Länder den Vorsitz übernimmt und damit den Tagungsort zur Verfügung stellt. Um die Gastgeber80
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6 Explosive Verhandlungen
rolle bemühten sich die USA und die Schweiz. Um 18.40 Uhr an diesem 7. September kabelte der Schweizer Botschafter Felix Schnyder aus Washington in die Schweiz: «Berne takes the lead» – das US-Aussendepartement sei damit einverstanden. Fortan traf sich der internationale Sonderstab täglich in Bern. In den Dokumenten tauchen verschiedene Bezeichnungen für diesen Sonderstab auf, etwa Konsultationsausschuss, Koordinationsgruppe oder Berner Krisenkonferenz. Die ausländischen Delegierten des Sonderstabs rapportierten an den amerikanischen Präsidenten Richard Nixon, an den britischen Premierminister Edward Heath und an den deutschen Bundeskanzler Willy Brandt. Insbesondere Heath schwor die Mitgliedsländer des Sonderstabs darauf ein, gemeinschaftlich aufzutreten und mit den palästinensischen Kidnappern keinesfalls separate Verhandlungen zu führen. Mit der ersten Aussonderung der Geiseln ist den Entführern bewusst geworden, dass sich unter den Passagieren zwar Deutsche befinden, aber keine Briten. Das schwächt die Position der Kidnapper in ihrem Pokerspiel um die Freilassung der in London inhaftierten Leila Khaled. Es ist wohl symptomatisch für jene Zeit, dass die Luftpiraten diese Lücke bereits zwei Tage später mit einer weiteren Flugzeugentführung schliessen. Am Mittwoch, dem 9. September, steigen in Bahrain unentdeckt drei bewaffnete Palästinenser in eine VC 10 der British Overseas Airways Corporation (BOAC), die nach Beirut fliegen soll. Diesmal spielt sich alles ganz ruhig ab. Einer der Entführer geht zum Cockpit und erklärt dem Piloten die Situation. Dieser ahnt auch schon, wohin die Reise gehen soll: Zum «Revolutionsflugplatz» in der jordanischen Wüste, wie ihn die palästinensischen Kidnapper inzwischen nennen. Auf der Sandpiste in Zerqa reiht sich die BOAC-Maschine hinter der Boeing der TWA und der DC-8 der Swissair ein. Mit einem Schlag hat die PFLP zusätzlich 52 Briten in ihrer Gewalt. In London ruft Premierminister Heath sein Kabinett zu einer Sondersitzung zusammen. In den gekaperten Flugzeugen richten es sich die Geiseln so gut wie möglich ein. Tagsüber ist es glühend heiss, nachts eisig kalt. Die Passagiere dürfen ihr Flugzeug jeweils nur kurz für einen Spaziergang verlassen. Zu essen gibt’s vor allem Fladenbrot, dazu Schafskäse, hartgekochte Eier, manchmal Oliven oder Feigen. Prekär ist die Situation auf den Bordtoiletten. Im Glauben, eines Tages weiterfliegen zu können, haben die Piloten den 81
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Strom ausgeschaltet. Es gibt kein Licht, keine Klimaanlage und vor allem auch kein fliessendes Wasser. Als nach einigen Tagen die überfüllten WC-Schüsseln geleert werden, finden sich darin mehrere israelische Pässe. Jetzt geht den Kidnappern ein Licht auf. Unter den Geiseln befinden sich sehr wohl auch israelische Staatsbürger. Doch weil sie alle auch über einen amerikanischen Pass verfügen, versuchten sie das zu verheimlichen, indem sie ihren israelischen Pass ins WC warfen. Sofort nach der Aufdeckung werden die israelisch-amerikanischen Doppelbürger von den übrigen Passagieren separiert und nach Amman gebracht. Doch die israelische Regierung will sich weiterhin auf keine Verhandlungen einlassen. Sie beharrt auf ihrem Standpunkt, unter den Geiseln befänden sich keine Israeli. Brigitta Moser-Harder blickt mit gemischten Gefühlen auf die bangen Tage in Zerqa zurück. Es habe schon immer zu ihrem Job als Hostess gehört, auch mit «schwierigen Gästen» klarzukommen, wie sie sich ausdrückt. Aber natürlich sei das Verhältnis mit den Geiselnehmern, unter ihnen etliche Frauen, angespannt gewesen. Zumindest im Flugzeug der Swissair sei man sich aber nicht nur feindlich gegenübergestanden. Es habe durchaus auch entspannte Momente gegeben. Das sei in der TWA-Maschine vermutlich anders gewesen. Dort habe ein deutlich frostigeres, amerikafeindliches Klima geherrscht. Diesen Eindruck habe sie jedenfalls bei ihrem einzigen Besuch gewonnen. Die zwei in die Wüste entführten Flugzeuge hätten völlig autonom funktioniert – fast wie zwei unabhängige Länder. Unter den beiden Gruppen von Geiseln habe es praktisch keinen Austausch gegeben. In späteren Medienberichten wird verschiedentlich das angeblich gute Einvernehmen zwischen Kidnappern und Geiseln herausgestrichen. Moser-Harder relativiert. Natürlich habe man sich in den langen Tagen und Nächten auch mal mit den bewaffneten Entführern unterhalten. Das habe man aber vor allem getan, um ein freundschaftliches Klima zu schaffen. Doch die Stimmung habe sich jeweils sehr rasch ändern können. Sobald Gefahr drohte, seien die stets mit einer Kalaschnikow patrouillierenden Kidnapper resolut aufgetreten und hätten keinen Zweifel daran gelassen, wer das Sagen hat. Was bei ihnen zudem nie fehlen durfte: eine Zigarette im Mund. Der Sold der Guerillakämpfer bestand unter anderem aus täglich 40 Zigaretten. 82
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6 Explosive Verhandlungen
Abb. 11: Jubelnde Palästinenser nach der Sprengung der drei entführten Flug-
zeuge in Zerqa.
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Glossar Die wichtigsten Abkürzungen
BAR: BOAC:
Schweizerisches Bundesarchiv British Overseas Airways Corporation, britische Fluggesellschaft Bupo: Bundespolizei, damals gleichbedeutend mit Geheimdienst EDA: Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (ab 1980, vorher EPD) EPD: Eidgenössisches Politisches Departement (bis 1980, nachher EDA) IKRK: Internationales Komitee vom Roten Kreuz NZZ: Neue Zürcher Zeitung Pan Am: Pan American World Airways, amerikanische Fluggesellschaft PLO: Palestine Liberation Organization, palästinensische Befreiungsorganisation PFLP: Popular Front for the Liberation of Palestine, Volksfront zur Befreiung Palästinas PFLP-GC: PFLP-General Command, PFLP-Generalkommando RAF: Rote Armee Fraktion (Deutschland und Japan) TWA: Trans World Airlines, amerikanische Fluggesellschaft Uno: United Nations Organisation, Vereinte Nationen
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Die wichtigsten Personen
Sufian Kaddoumi: Hauptverdächtiger für den Bombenanschlag auf die Swissair-Coronado in Würenlingen; er ist vermutlich gestorben. Farouk Kaddoumi: Aussenbeauftragter der PLO, palästinensischer Verhandlungschef bei den geheimen Genfer Verhandlungen; er lebt im Exil in Tunis. George Habash und Wadi Haddad: Kommandochefs der PFLP, Hinter männer der Flugzeugentführungen nach Zerqa; beide sind tot. Ahmed Jibril: Kommandochef der Splittergruppe PFLP-GC, mutmass licher Auftraggeber des Bombenanschlags von Würenlingen; er lebt vermutlich in Syrien. Daoud Barakat: Erster Leiter des palästinensischen Uno-Büros in Genf; er lebt angeblich im Westjordanland. Amena Dahbor und Leila Khaled: Luftpiratinnen, die beiden leben heute in Jordanien bzw. im Westjordanland. Pierre Graber: Bundesrat, 1970–1978 Vorsteher des Aussendepartements; er starb 2003 im Alter von 94 Jahren. Jean Ziegler: Früherer Nationalrat, emeritierter Soziologieprofessor und Bestsellerautor; er lebt und arbeitet in Genf. Robert Akeret: Bezirksanwalt, er führte die strafrechtlichen Ermittlungen im Fall Würenlingen; er lebt in Bülach. Hans Walder: 1968–1974 Bundesanwalt; er starb 2005 im Alter von 84 Jahren. André Amstein: 1962–1982 Chef Bundespolizei/Geheimdienst; er starb 2013 im 96. Altersjahr.
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Personenverzeichnis Abbas, Ahmud: 127
Berchtold, Walter: 79
Abu el-Heiga, Mohamed: 14
Black, Roy: 134
Akeret, Robert: 9, 14, 17 ff., 24 f., 33, 39,
Blocher, Christoph: 149
60, 90, 156 f., 164 ff.
Boudia, Mohamed: 142, 144 f.
Al-Asad, Bashar: 59
Boumedienne, Houari: 20
Al-Asad, Hafez: 59
Bourgiba, Habib: 125
Al-Keilani, Mohammed Rassul: 29 f.
Bourgiba, Wassila: 125
Al-Wazir, Khalil: 124
Bouteflika, Abdelaziz: 20
Allende, Salvador: 134
Breguet, Bruno: 49, 51 ff.
Amstein, André: 130, 132 f., 135, 140,
Brandt, Willy: 81, 83, 90, 134
143 f., 165
Breschnjew, Leonid: 85
Andropow, Juri: 43
Brugger, Ernst: 140, 153
Arafat, Fathi: 114, 118
Buser, Walter: 93 ff., 99, 104, 107, 115,
Arafat, Yasir: 13, 42 ff., 47, 86, 114, 118,
163
123 ff., 127, 131, 147 f., 151, 154 Arguello, Patrick: 74 ff., 80, 90
«Carlos» siehe Ramirez Sanchez, Ilich
Armstrong, Neil: 134
Castro, Fidel: 112
Aubert, Pierre: 149, 151 ff.
Ceausescu, Nicolae: 53
Auer, Felix: 113 f.
Celio, Nello: 106, 140 Cocker, Joe: 134
Baader, Andreas: 49, 54
Crisolli, Rudolf: 24
Bach, Vivi: 134
Cummings, Samuel: 29
Bachmann, Dietmar: 134 Bakunin, Michail: 112
Dahbor, Amena: 13 f., 20 ff., 89 f., 96 f.
Barbie, Klaus: 20
Deiss, Joseph: 77
Barthes, Roland: 51
Del Ponte, Carla: 10, 36 ff., 40, 52, 64
Baumann, Claude: 25, 39
Diethelm-Knoepfel Monika: 149
Barakat, Daoud: 136, 138, 140 ff., 147 f.,
Dürrenmatt, Friedrich: 51
151, 153, 156 Beauvoir, Simone de: 51, 109
Ensslin, Gudrun: 54
Berlinger, Karl: 55
Eshkol, Levi: 46, 75
Berlinger, Ruedi: 12, 55, 154 ff., 181
169
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Fahdi, Abu: 83
Jahn, Gerhard: 84
Faust, Margarethe: 69
Jawher, Musa Badawi: 26
Fernandez Mendes, Celia: 69 f.
Jemaa, Neji: 123
Frisch, Max: 51
Jerosch, Horst: 70 f., 80, 88
Furgler, Kurt: 146
Jibril, Ahmed: 57 ff. Jihad, Abu: 124
Genoud, François: 11, 49 f., 142, 144
Johannes Paul II., Papst: 125 f.
Genscher, Hans-Dietrich: 84
Joplin, Janis: 134
Gerber, Rudolf: 38 Ghadhafi, Muammar: 62, 112
Kaddoumi, Farouk: 10, 12, 117 f., 121,
Glatt, Ernst Werner: 29
123 ff., 135 f., 151 ff., 156, 158 f.,
Graber, Pierre: 7 f., 10, 12, 88, 95, 98 ff.,
161 ff.
102 ff., 107, 114, 117 f., 129, 132 f., 135 ff., 140, 151 ff., 156, 161 f., 165
Kaddoumi, Sufian: 9 f., 22, 25, 29 f., 32 ff., 57, 61, 129 f., 132, 164 f.
Guevara, Che: 72, 74, 112
Kalak, Ezzedine: 118, 121, 129
Gut, Hans: 20
Katz, Samuel M.: 57, 60 f. Khaled, Leila: 20, 46, 71 ff., 77, 80 ff., 90
Habash, George: 13, 41, 43 ff., 47 ff., 54, 57, 84, 131 f., 136 Haddad, Wadi: 47 ff., 53 f., 57, 72, 74, 83, 88
Khamanei, Ayatollah: 64 Khreesat, Marwan: 57, 61 ff. Kopp, Elisabeth: 113 Kopp, Hans W.: 113
Hafner, Georg M.: 24
Kopp, Magdalena: 52
Harari, Mike: 145
Kraushaar, Wolfgang: 33
Hawatmeh, Nayef: 47 Heath, Edward: 74, 81, 83 f., 161
Luchsinger, Fred: 90
Heck, Dieter-Thomas: 134 Huber, Karl: 95
Mandela, Nelson: 125
Heintje: 134
Mayer, Fred: 30
Hendrix, Jimi: 134
Mehsen, Abdel: 13 f.
Henger, Gregor: 29 ff., 36, 42
Meinhof, Ulrike: 49
Hussein, König: 70, 86
Meïr, Golda: 22, 28, 145
Hussein, Saddam: 122
Merckx, Eddy: 134 Moos, Ludwig von: 97 f., 136
Il-Sung, Kim: 112
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Moser-Harder, Brigitta: 71, 80, 82 f.
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Personenverzeichnis
Mossdorf, Albert: 96, 103 f.
Schnyder, Felix: 81
Mugabe, Robert: 112
Schönherr, Dietmar: 134 Schreiber, Fritz: 69 ff., 86, 88
Nasser, Gamal Abdel: 88, 115 118
Schwarzenbach, James: 111, 134
Nidal, Abu: 121
Shazar, Zalman: 28
Nixon, Richard: 81, 84, 88
Solschenizyn, Alexander: 134 Spühler, Willy: 98 f.
Pelé: 134
Steinich, Annette: 123
Peres, Shimon: 51, 76
Stich, Otto: 93
Pius VI., Papst: 88
Sulser, Ernst: 25, 38, 164
Rachamim, Mordechai: 14, 22, 97
Taylan, Kamil: 34
Ramirez Sanchez, Ilich («Carlos») : 11,
Torriani, Vico: 134
20, 52 ff.
Tschudi, Hans-Peter: 93, 99
Raspe, Jan-Carl: 54 Rehberg, Jörg: 14
Vergès, Jacques: 20
Rhodin, Jean: 88 Ritschard, Willy: 93 Rivera, Gianni: 134
Walder, Hans: 25, 38, 60, 97 f., 130, 132 f., 140 ff., 146, 164 f. Wegelin, Jürg: 110 f., 113
Salameh, Ali Hassan: 145
Winkler, Willi: 50
Sanchez, Maria siehe Khaled, Leila
Wischnewski, Hans-Jürgen: 83
Sanford, Ralph: 84 f.
Wollenberger, Werner: 22
Santana, Carlos: 134 Sartawi, Issam: 121 f., 124
Yousef, Ibrahim Tawfik: 14
Sartre, Jean-Paul: 51 Sauvant, Jean-Marc: 95 Scheel, Walter: 83 Schmidt, Helmut: 84
Ziegler, Jean: 8, 11, 104, 107, 109 ff., 121 f., 124 f., 127, 129, 133, 156 f. Ziegler, Wedad: 115
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Bildnachweis Alle Illustrationen inklusive Titelbild fertigte Cornelia Ziegler, Basel, an. Die Illustrationen basieren auf Bildern folgender Quellen: AP: 9 Buchcover Mein Volk soll leben: 10 Nicolas Fauqu辿: 17 Marcel Gyr/NZZ: 13 Karin Hofer/NZZ: 20 Kantonspolizei Z端rich/Bundesanwaltschaft: 7 Keystone: 1, 2, 4, 5, 11, 14, 15 Kompilation: 8 Privatarchiv Farouk Kaddoumi: 18 Christoph Ruckstuhl/NZZ: 3, 6 Staatsarchiv des Kantons Z端rich/Kantonspolizei Z端rich: 12 Ruben Wyttenbach/13 Photo: 16 Youtube: 19 Die Karten (Vorsatz, S. 65) fertigte Thomas Fritschi, Infografik NZZ, an.
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Der Autor
Marcel Gyr (* 1961) ist im aargauischen Wettingen aufgewachsen. Nach der Wirtschaftsmatur an der Kantonsschule Baden und der Ausbildung am Medienausbildungszentrum in Luzern arbeitete er in verschiedenen Funktionen als Journalist. Seit 2001 ist er bei der Neuen Zürcher Zeitung angestellt, zuletzt als leitender Reporter. 2013 Nomination für den deutschen Grimme Online Award, 2014 Gewinner des Swiss Press Award.
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