Georg Kreis (Hrsg.): Städtische versus ländliche Schweiz?

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[DIE NEUE POLIS]

Herausgegeben von Astrid Epiney, Dieter Freiburghaus, Kurt Imhof und Georg Kreis DIE NEUE POLIS ist Plattform für wichtige staatsrechtliche, politische, ökonomische und zeitgeschichtliche Fragen der Schweiz. Eine profilierte Herausgeberschaft versammelt namhafte Autoren aus verschiedenen Disziplinen, die das Für und Wider von Standpunkten zu aktuellen Fragen analysieren, kontrovers diskutieren und in einen grösseren Zusammenhang stellen. Damit leisten sie einen spannenden Beitrag zum gesellschaftspolitischen Diskurs. Vorgesehen sind jährlich zwei bis drei Bände in handlichem Format und wiedererkennbarem Auftritt für ein breites, am aktuellen Zeitgeschehen interessiertes Publikum.

Verlag Neue Zürcher Zeitung


St채dtische versus l채ndliche Schweiz? Siedlungsstrukturen und ihre politischen Determinanten Herausgegeben von Georg Kreis Mit Beitr채gen von Katja Gentinetta und Heike Scholten, Jacques Herzog, Gudrun Heute-Bluhm, Anna Jessen und Ingemar Vollenweider, Georg Kreis, Wolf Linder, Benedikt Loderer, Claude Longchamp, Heike Mayer, Paul Schneeberger

Verlag Neue Z체rcher Zeitung


Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National­bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über ­ http://dnb.d-nb.de abrufbar. © 2015 Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich Reihen- und Umschlaggestaltung: unfolded, Zürich Satz : Mediengestaltung Marianne Otte, Konstanz Druck : Druckhaus Nomos, Sinzheim Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werks oder von Teilen dieses Werks ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts. ISBN 978-3-03810-017-1 www.nzz-libro.ch NZZ Libro ist ein Imprint der Neuen Zürcher Zeitung


Vorwort Die Ausdehnung der Kernstädte und der damit verbundene Verlust «ländlichen» Landes ist bisher vor allem unter verkehrstechnischen, landschaftschützerischen und raumplanerischen Gesichtspunkten diskutiert worden. Diese Aspekte sind nach wie vor so wichtig, dass sie als eigene Herausforderungen ernst genommen werden sollen. In jüngster Zeit ist jedoch eine weitere Frage hinzugekommen: die Frage nämlich, welche Konsequenzen die Veränderungen im Siedlungsraum auf das Wahl- und Abstimmungsverhalten haben. In den rituellen Kommentaren zu den Abstimmungswochenenden wird jeweils Ausschau nach dem gehalten, was man traditionellerweise als Stadt-Land-Gegensatz bezeichnet. Und mit Sorge wird dann festgestellt, dass dieser Gegensatz zunehme und die Stadt-Land-Balance wegen der Ausdehnung der Agglomerationen sich der «Land»-Seite zuneige – zum Nachteil der Kernstädte. Die vorliegende Schrift fragt darum auch nach dem komplexen Zusammenhang zwischen Siedlungsstruktur und politischem Verhalten. Die jüngere Forschung betont, dass das Gegensatzpaar «Stadt–Land» zu simpel sei. Aber sie kommt teilweise selbst nicht ohne diese Begrifflichkeit aus und bedient indirekt und beinahe unvermeidlicherweise auch mit ihren Infragestellungen und Relativierungen wiederum die überholte Unterscheidung. Die lange Zeit nicht als eigene Kategorie wahrgenommene Agglomeration steht hier im Zentrum der Überlegungen zum Stadt-Land-Verhältnis. Unter dem Kürzel «Agglo» haftet dieser Siedlungskategorie, von der zu Recht gesagt wird, dass in ihr der grösste Teil der schweizerischen Bevölkerung lebt, eine eher negative Bewertung an. Negativ, weil ein Weder-noch, weil unter baulichen Gesichtspunkten angeblich eher unschön und weil politisch aus der Sicht der meinungsbildenden Zentren ein widersprüchliches Abstimmungsverhalten aufweisend. Es ist nicht einfach, die gegenwärtige Entwicklung zu erfassen. Noch schwieriger ist es zu sagen, wie diese Entwicklung gestaltet werden soll. Der vorliegende Band versucht beides. Der Band versammelt Beiträge aus verschiedenen Disziplinen mit Betrachtungen aus entsprechend unterschiedlichen Perspektiven und 7


Vorwort

unterschiedlichen, bewusst nicht vereinheitlichten Präsentationsformen. Georg Kreis befasst sich in seinem Beitrag mit dem Begriff des «Urbanen», den er als Ausgangspunkt für seine Betrachtung nimmt. Im Weiteren ruft er die Debatte in Erinnerung, mit der in den 1960er-Jahren die neuen Städte problematisiert worden sind, und er zeigt, wie in den 1990er-Jahren eine stärkere Beachtung der Agglomeration aufkommt. Schliesslich fragt er nach den soziopolitischen Konsequenzen von Siedlungsgegebenheiten und postuliert, persönliche Haltungen nicht unüberlegt von diesen bestimmen zu lassen. Wolf Linder zeigt, wie sich die einst klare räumliche Trennung von Stadt und Land nach 1947 aufzulösen beginnt, auf der politischen Ebene die Polarisierung der Stimmenden beider Zonen stark zunimmt, in den letzten Jahren aber auch von einer Zunahme der Polarisierung von Kapital und Arbeit begleitet wird. Diese Virulenz müsse ernst genommen und dürfe nicht als simpler Gegensatz zwischen rückständiger Ländlichkeit und aufgeklärter Urbanität aufgefasst werden. Claude Longchamp zeigt auf der Basis der Abstimmungsergebnisse der letzten 20 Jahre, dass die aus einer Kombination von Stadt und Dorf als «Storf» bezeichnete Agglomeration nicht per se eine eindeutige Qualität hat, sondern dem Wandel unterworfen ist. Messpunkte bei dieser Betrachtung bleiben Stadt und Land. Festgestellt wird aber, dass nicht nur der eine, binnenorientierte und eher materialistisch ausgerichtete, Pol stärker geworden ist, sondern dass sich auch der aussenorientierte und eher postmaterialistische Pol akzentuiert hat. Paul Schneeberger arbeitet heraus, dass die Agglomeration städtischer ist, als gemeinhin angenommen wird, dass sie vielfältiger ist, jedoch auch Gemeinsamkeiten aufweist, die in den folgenden sechs Punkten bestehen: Pragmatismus, Individualismus, Naturnähe («Grün»), ethnische Diversität, kulturelles Leben und dynamischer Wandel. Fazit: «Die Agglomerationen sind also weit besser als ihr Ruf.» Benedikt Loderer macht in seiner pointierten Art auf den Widerspruch aufmerksam, der darin besteht, dass seit einem halben Jahrhundert 8


Vorwort

ein tief greifender, aber von (fast) niemandem bemerkter Wandel eingetreten ist. Und dass «wir» – mit allen Konsequenzen – die alte Sesshaftigkeit zugunsten einer automobilen Mobilität aufgegeben haben. Katja Gentinetta und Heike Scholten rufen in Erinnerung, dass das schweizerische Selbstbild stark von der ländlichen Tradition geprägt ist und sich auch die verstädterte Agglomerationsbevölkerung in Zweifelsfällen daran orientiert – und nicht an der urban-globalisierten Realität der Schweiz. Diese Verkennung der Wirklichkeit und die darauf beruhende, konstruierte Identität, die auch den Ausgang der Masseneinwanderungsinitiative mitbestimmt hat, könne nicht mit kurzfristig angelegten Kampagnen bekämpft, es müsse ihr vielmehr mit einem dauerhaften Gespräch über die Stärken und Schwächen unseres Landes begegnet werden. Heike Mayer füllt mit ihrem Beitrag eine Lücke: Sie rückt die kleinen und mittleren Städte und periurbanen ländlichen Räume ins Zentrum der Betrachtung und beanstandet, dass die Forschung bisher nicht über den «metropolitanen Tellerrand» hinausgeblickt hat. Hier erscheint nicht die Agglomeration als Zwischengrösse zwischen Stadt und Land, hier bilden die kleinen und mittelgrossen Zentren die «Scharniere» zwischen Metropolitanräumen und ländlichen Räumen. Sie sind dies als bereits gegebene Realität, zum Teil aber auch nur als Potenzial. Das heisst, man muss dafür sorgen, dass sie vermehrt auch Arbeits- und Dienstleistungsorte und nicht nur Wohnorte sind. Dies zur Stärkung der kleinen Zentren, aber auch zur Stärkung der gesamten polyzentrischen Raumentwicklung der Schweiz. Jacques Herzog präsentiert einen fiktiven Dialog zwischen «Stadt» und «Agglo» im Stil der Aufklärungsdidaktik; unverkennbar ist, dass seine Position näher bei der Stadt liegt und er für eine «urbane Mentalität» eintritt, von der erwartet wird, dass sie die Agglomeration vor Verslumung und Verwahrlosung rette. Anne Jessen und Ingemar Vollenweider schauen mit dem Blick von guten Architekten auf die konkreten Möglichkeiten des «guten» Bauens, die sich dabei als vielfältiger erweisen, als gemeinhin angenommen. Die daraus hervorgegangene «Anleitung zu einem Baukasten für das 9


Vorwort

Weiterbauen» versteht sich nicht als direkt umsetzbares Rezept, sondern will die Mentalität einer anspruchsvollen Wahrnehmung fördern und ein darauf abstellendes strategisches Feld aufzeigen. Gudrun Heute-Bluhm macht bewusst, dass Raumentwicklung heutzutage oft über vorhandene politische Grenzen hinausgreift, ein transnationales Phänomen ist und dass dem auch die sie begleitende Politik Rechnung zu tragen hat. Die Steuerung der Raumentwicklung ist eine komplexe Aufgabe, die auf verschiedenen Ebenen betrieben werden muss – auf der kommunalen Ebene, der Länderebene, der nationalen und der internationalen Ebene – und hohe Sachkenntnisse, viel Zeit und entsprechend auch viel Geduld abverlangt. Sie gelingt eher in zentralen Bereichen wie der Mobilität (mit Schienennetzen, aber auch mit Regionaltickets), muss aber die Konsequenzen für andere Bereiche mitbedenken. Die Umsetzung sollte bereits in der Ausgangslage auf das zurückgreifen können, was sie nachher als verstärktes Ergebnis haben wird: ein das Zusammenwachsen beschleunigendes Regionalbewusstsein. Diese Auslegeordnung kann uns helfen, dem Prozess der weiteren Verstädterung und Urbanisierung die nötige Aufmerksamkeit entgegenzubringen und als engagierte und aktive Zeitgenossen dazu eine eigene Haltung einzunehmen. Basel, im Oktober 2014

Georg Kreis

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Inhaltsverzeichnis

[1]

Von der alten zur neuen Urbanität von Georg Kreis Seite 15

[2]

Der Stadt-Land-Konflikt im Wandel der Zeit von Wolf Linder Seite 61

[3]

Storf – die schweizerischen Agglomerationsgemeinden zwischen Stadt und Dorf von Claude Longchamp Seite 79

[4]

Städtisches Leben in den Agglomerationen der Schweiz von Paul Schneeberger Seite 99

[5]

Von der Bauern- zur Benzinschweiz Vor und nach Guisan von Benedikt Loderer Seite 115

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Inhaltsverzeichnis

[6]

Konstruktion und Dekonstruktion: Identität und Wirklichkeit der Agglomeration von Katja Gentinetta und Heike Scholten Seite 119

[7]

Müssen die kleinen Städte und ländlichen Räume neu bewertet werden? Ein wirtschaftsgeografischer Blick über die Schweizer Metropolräume hinaus von Heike Mayer Seite 139

[8]

Stadt und Nichtstadt Schweiz Ein fiktiver Dialog über die urbanen Entwicklungsszenarien der Schweiz von Jacques Herzog Seite 159

[9]

Agglomeration weiterbauen? von Anna Jessen und Ingemar Vollenweider Seite 167

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Inhaltsverzeichnis

[10]

Kann Politik die Raumentwicklung steuern? von Gudrun Heute-Bluhm Seite 189

[11]

Herausgeber und Autoren Seite 209

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Claude Longchamp

[3]

Storf – die schweizerischen Agglomerationsgemeinden zwischen Stadt und Dorf [3.1]

Ein typisches Beispiel Bern, 28. September 2014: Die Stadt Bern und die beiden Vorortsgemeinden Köniz und Ostermundigen stimmten über eine gemeinsame Tramregion ab. Gegenstand der Entscheidung war, eine Tramverbindung quer durch Bern, von Köniz nach Ostermundigen zu bauen, die Eilkurse ohne Staus zugelassen hätte. Geplant wurde die Tramregion Bern während acht Jahren. Die drei zuständigen Gemeinderäte befürworteten das Projekt, doch in der Volksabstimmung kam es anders: In Köniz waren satte 61,4 Prozent der Stimmenden dagegen und in Ostermundigen 53,4 Prozent. In der Stadt Bern selbst resultierte eine Zustimmungsmehrheit von 61,3 Prozent. Mit der Volksentscheidung entgleiste die Tramregion Bern buchstäblich. Hätte nebst der Stadt auch ein Vorort dem Projekt zugestimmt, wäre eine abgespeckte Version mit nur einem Verbindungsarm realisiert worden. Da jedoch beide ablehnten, wird das Vorhaben nicht realisiert – zum Nachteil der Stadt. Findige Rechner von Bern neu gründen – einem Verein, der die Agglomeration Bern ganzheitlich betrachtet – ermittelten, dass eine Mehrheit der Stimmenden an diesem Wochenende für die Tramregion waren: In den drei Gemeinden zusammen votierten 33 972 für das Projekt, während 28 785 dagegen waren. In Anlehnung an das Volksund Ständemehr bei eidgenössischen Volksabstimmungen zu Verfassungsänderungen könne man deshalb sagen: Die Vorlage scheiterte am Widerstand der beiden Vorortsgemeinden, nicht aber an jenem der Kernzone der Berner Agglomeration insgesamt.

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Claude Longchamp

Selbstredend ist diese Analogie nicht zulässig. Der Schweizer Bundesstaat entstand aus der 1848er-Revolution. Seine Gliedstaaten sind die Kantone, die sich in einem bewussten Akt zu einem Bund zusammengeschlossen haben. Bei eidgenössischen Volksabstimmungen auf Bundesebene, die eine Verfassungsänderung anstreben, ist deshalb ein Volks- und Ständemehr nötig. Bei neuen Gesetzen reicht das Volksmehr. Eine Revolution im Geiste jener von 1848 hat in Bern – wie in so vielen Ballungsräumen – bisher nicht stattgefunden. Gerade in Bern gleichen die Gemeindestrukturen in vielerlei Hinsicht jenen, die in den 1830er-Jahren entstanden. Diese wiederum basieren nicht selten auf den Kirchgemeinden aus der Zeit der Reformation. Verändert hat sich letztlich zweierlei: Bümpliz ist nach dem Ersten Weltkrieg als selbstständige Gemeinde verschwunden und in der Stadt aufgegangen. Köniz wiederum ist durch Eingemeindungen zu einer Vorortsstadt und zu einem Gegenpol Berns geworden. So herrscht im Kern der Agglomeration kleinräumige Konkurrenz – offenbar bis hin zu unterschiedlichen Positionen bei Volksabstimmungen zu zentralen Infrastrukturprojekten. Aufschlussreich war im zitierten Fall der Tramregion eine Ursachenanalyse, welche die Berner Zeitung präsentierte: Zuerst bestanden im Volk Bedenken wegen der finanziellen Aufwendungen, welche die betroffenen Gemeinden, trotz erheblicher Bundessubventionen, hätten tragen müssen. Gefürchtet habe man zudem die Verstädterung. Ausserhalb Berns lebe man noch dörflicher als in der Stadt, und das zu verlieren, sei für zahlreiche Nein-Stimmende das entscheidende Motiv gewesen. Damit standen sich letztlich Fragen der raumbezogenen Identität – hergeleitet aus der Geschichte – und Nutzenüberlegungen – basierend auf der Funktionalität einer Agglomeration – gegenüber. 1 [3.2]

Die These Entwickelt sei hier die These des Beitrags: Die schweizerischen Agglomerationen gleichen in hohem Masse dem, was die neuen sozialen Medien seit geraumer Zeit «Storf» nennen. 2 Storf – die schweizerischen Agglomerationsgemeinden zwischen Stadt und Dorf 80


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Der neue Begriff kombiniert die beiden Wörter «Stadt» und «Dorf». Das wird deshalb gemacht, weil der Gegenstand, um den es geht, amorph ist. «Storf» meint, dass Agglomerationsgemeinden hin und her gerissen sind: zwischen Erfordernissen, die sich in erster Linie aus der wachsenden Trennung von Wohnen und Arbeiten ergeben, andererseits zwischen Fragen der Identität, die stark habituelle Züge trägt und in der Tradition verankert ist. [3.3]

Definitionen Wenn die Statistiker der Bundesämter über Städte, Agglomerationen und Metropolregionen sprechen, geht es ausgesprochen nüchtern zu und her. 3 Eine Stadt im modernen Sinne ist eine Gemeinde mit einer Einwohnerschaft von 10 000 Menschen und mehr. Etwas komplizierter ist die Definition einer Agglomeration. Die Arbeitsplätze sind das erste Kriterium: Gibt es davon 2000 in einer Gemeinde, gehört diese automatisch zur Agglomeration. Kernzone einer Agglomeration bilden jene Gemeinden, die 85 Arbeitsplätze auf 100 erwerbstätige Personen kennen, sofern ein Sechstel von ihnen in der Kernstadt arbeitet. Gemeinden ausserhalb der Kernzone, auch Umland genannt, gehören dann zu einer Agglomeration, wenn sie aus einer grösseren Liste von Kriterien mindestens drei erfüllen. Beispielsweise einen baulichen Zusammenhang haben, eine spezifische Wirtschaftsstruktur kennen, ein bestimmtes Verhältnis von Erwerbstätigen zur Wohnbevölkerung aufweisen und eine Verflechtung via Zu- und Wegpendler mit der Kernzone haben.

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Kartengrundlage: BFS, ThemaKart Quelle: Eidgenössische Volkszählung 2000, BfS

Stadt-Land-Gliederung der Schweiz (2000).

Claude Longchamp

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Claude Longchamp

Nimmt man diese technokratische Sicht auf die Schweiz zur Hand, hatte die Schweiz im Jahre 2000 genau 50 Agglomerationen und fünf isolierte Städte (ohne Umland). Rund 1000 Gemeinden gehören zu einer Agglomeration mit mehr als 5,4 Millionen Einwohnern. Das entsprach 73 Prozent der Wohnbevölkerung. Knapp 10 000 der gut 40 000 Quadratkilometer, die zur Schweiz gehören, sind Teil einer der Agglomerationen. In Zürich, der weitaus grössten Agglomeration, lebten im Jahr 2000 1,1 Millionen Menschen, gefolgt von den Agglomerationen Basel und Genf, mit je knapp 500 000 Zugehörigen – wenn man sich ausschliesslich auf die Bewohner bezieht, die auf Schweizer Territorium wohnen. Entstanden sind die Agglomerationen mit dem Bevölkerungswachstum der Schweiz in der Nachkriegszeit. Die Bevölkerung verteilte sich nicht gleichmässig über das Land, sondern konzentrierte sich rund um die bisherigen Städte. Deren Isolierung vom Land weicht seither zunehmend durch die Entstehung zwischengelagerter Ballungsräume. Typisch ist nicht mehr, dass es eine klare Stadt-Land-Grenze gibt, wie das noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts überall der Fall war, sondern dass rund um Städte Siedlungen entstehen, indem sich Wohnen und Arbeiten verdichten. Mit der Steigerung der Mobilität, insbesondere mit dem Ausbau von Nationalstrassen und öffentlichem Verkehrsnetz, nahm und nimmt das Pendlerverhalten innerhalb, aber auch zwischen Agglomerationen zu. Entsprechend versucht man seit den 1990er-Jahren nebst Agglomerationen auch Metropolitanräume auszumachen. Diese lassen sich als Grossregionen mit hierarchisch abgestuften Agglomerationen verstehen. [3.4]

Der neue Stadt-Land-Konflikt Wenn die Politikwissenschaft politische Konflikte analysiert, greift sie in der Regel auf das Konzept der Konfliktlinien zurück. 4 Gemeint sind damit tief greifende gesellschaftliche Spaltungen, mit einem Ursprung in der Geschichte der Neuzeit, die von einer gewissen Dauer sind und von Organisationen bewirtschaftet und thematisiert werden.

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Claude Longchamp

In der europäischen Perspektive sind in den meisten Gesellschaften mindestens vier solcher Spaltungen zu erkennen: – die Reformation, die (katholische) Zentren und (reformierte) Peripherien der (kaiserlichen) Macht hervorbrachte; – die Französische Revolution, die den Übergang vom konfessionell gebundenen zum laizistischen Staat ermöglichte; – der Konflikt zwischen Stadtbürgertum und ländlicher Bauernschaft, der mit der Liberalisierung der Märkte entstand; – schliesslich der Gegensatz zwischen Unternehmern aus dem Bürgertum und den Lohnabhängigen, gebildet durch die mit der Industrialisierung entstehende Arbeiterschaft. Es ist üblich geworden, die letzte Spaltung als wichtigste zu betrachten. Sie begründet den Links-rechts-Gegensatz, der seit den sozialen Revolutionen des 20. Jahrhunderts zu einer der grossen Konstanten (mindestens) der europäischen Politik geworden ist. Der historisierende Ansatz der Konfliktlinien meint allerdings, dass trotz der Dominanz des Kapital-Arbeit-Konfliktes in den Parteiensystemen auch ältere Gegensätze nachweisbar bleiben. In der Schweiz gilt das zum Teil für die konfessionelle, aber auch sprachliche Spaltung des Landes. Es gilt aber auch für den alten Stadt-Land-Gegensatz, der die Schweiz, ausgehend von der Helvetischen Republik, in Konservative und Liberale spaltete, was die wichtigste Neuerung im 19. Jahrhundert war. 5

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Storf – die schweizerischen Agglomerationsgemeinden zwischen Stadt und Dorf 85

16. und 17. Jahrhundert

Seit 1789 (Französische Revolution)

19. Jahrhundert

Spätes 20. Jahrhundert

Reformation und Gegenreformation

Nationale Revolution

Industrielle Revolution

Postindustrielle Revolution

Quelle: gfs.bern

Zeitpunkt

Kritische Schwelle

Säkulares vs. kirchlich kontrolliertes Bildungssystem Schutzzölle für landwirtschaftliche Produktion, industrielle im Gegensatz zur landwirtschaftlichen Produktion Staatlich regulierte vs. freie, durch Märkte koordinierte industrielle Produktion, Entstehung Zauberformel, Generalstreik 1918 Generationen über politische Prioritäten: Bürgerrechte, Pazifismus, Feminismus, Umwelt Globalisierung der Wirtschaft; Öffnung der Arbeitsmärkte; Druck durch Billiglohnländer in Asien; wirtschaftliche Integration in Europa; Anti-Amerikanismus

Stadt vs. Land

Kapital vs. Arbeit

Materialismus vs. Postmaterialismus Offene vs. geschlossene Gesellschaft

Konfessionelle Spaltung, Tradition oder Moderne, Regeneration Bundesstaat, Kulturkampf

Umstrittene Themen und Ereignisse

Staat vs. Kirche

Zentrum vs. Peripherie

Konfliktlinie

Konfliktlinien nach Lipset/Rokkan (1967) und Caramani (2008).

Protestparteien; nationalistische Parteien; extreme Rechte, neopopulistische Parteien

Grüne Partei; ökologische Parteien

SPS, FDP, DP, KP, LP, EVP, Nationale Front, BGB, LdU, PdA, Nationale Aktion

SPS, FDP, DP, KP, LP

SPS, FDP, DP, KP, LP

Freisinn, KatholischKonservative

Parteifamilien

Claude Longchamp



Paul Schneeberger

[4]

Städtisches Leben in den Agglomerationen der Schweiz [4.1]

Dörfler vor den Stadttoren – das Stereotyp Die Agglomerationen haben eine schlechte Presse. Ob es um die Menschen geht, die dort wohnen, oder darum, wie dieser Raum, angesiedelt zwischen klassischer Stadt und klassischem Land, optisch daherkommt. Jüngstes Beispiel: die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative am 9. Februar 2014 – was mussten Bewohner der Agglomerationen einstecken, nachdem deutlich geworden war, dass sich in ihren Reihen die Einschätzung der Personenfreizügigkeit mit der Europäischen Union am stärksten gewandelt hat! In der Deutschschweiz hatten sich in den meisten, in der Westschweiz in einigen der Bezirke zwischen Stadt und Land Ja-Mehrheiten ergeben. 14 Jahre zuvor war die Stimmungslage noch anders gewesen: Die Personenfreizügigkeit mit der EU hatte dort mehrheitlich Zustimmung gefunden. Der Historiker Josef Lang schrieb, die deutschsprachige Mehrheit in den Dörfern und Agglomerationen interpretiere die Schweiz immer noch als Volksgemeinschaft. Und der Stadtwanderer Benedikt Loderer befand, die «Hüsli-Menschen» hätten ein Nein in die Urne gelegt, weil sie von Verlustängsten geplagt seien und auf Zuruf der SVP geeignete Schuldige in den Zuwanderern gefunden hätten. Für Lang und Loderer ist klar, wo das Gute zu Hause ist – in den Agglomerationen sicher nicht.  1 Kurzum: Wer ausserhalb der politischen Stadtgrenzen siedelt, ist per se ein mentaler Dörfler, dem alles Fremde ebenso ein Gräuel ist wie jeder Wandel, so die These. In konzentrierter und prototypischer Form finden sich die meisten Stereotypen, die diesem klassischen publizistischen Blick aus der Stadt auf die Agglomerationen eigen sind, in einem «fiktiven Dialog» zwischen «Agglo» und «Stadt», den der Architekt Jacques Herzog formuliert hat (vgl. Beitrag 8). Die «Agglo» sträubt sich hier gegen das «Nebeneinander von unterschiedlichen, ja gegensätzlichen Lebensformen», weil sie – anders als die Stadt – nicht «schon immer Ausländerquartiere» gekannt habe. Und sie wehrt sich 99


Paul Schneeberger

auch gegen weitere bauliche Verdichtung, weil dann «unsere Identität als Dorf verloren geht und der Bezug zur Natur». «Die Stadt» dagegen schwärmt davon, wie «sehr zugezogenene Menschen seit je das Leben einer Stadt bereichert haben» und wie sehr städtische Quartiere ausgeprägte eigene Selbstverständnisse innerhalb eines grossen Ganzen entwickelt haben. Dass sich Herzog für die Darstellung seiner Interpretation der geistigen Verfassung dies- und jenseits der Stadtgrenze eines «fiktiven Interviews» bedient, mag einer bewussten Reduktion von Komplexität geschuldet sein. Die spezifische Inszenierung seines Textes macht aber auch deutlich, wie sehr die publizistische Interpretation der Agglomerationen weniger auf einer wirklichen Auseinandersetzung mit ihr und den Menschen dort basiert als auf Projektionen aus den Städten heraus. Aber sind die Menschen in den Agglomerationen, immerhin 45 Prozent der schweizerischen Bevölkerung, wirklich so einfältig, so ländlich? Wir wollen hier das Gegenteil unterstellen und postulieren, dass das Leben in den Agglomerationen im Grunde städtisch ist. Um der Realität auf die Spur zu kommen, unternehmen wir zwei Reisen, eine durch die Geschichte und eine durch die Gegenwart der Agglomerationen. Dabei orientieren wir uns vor allem an historischen Forschungsarbeiten und an zeitgenössischen Äusserungen verschiedenster Exponenten. Zuvor sind zwei Begriffe zu klären. Was zeichnet das Städtische aus? Um es knapp zu halten, sei auf eine ebenso einfache wie einleuchtende Definition zurückgegriffen, die der Schriftsteller Hugo Loetscher 1994 formuliert hat. Er umschrieb die Stadt als «grösstmögliche Gleichzeitigkeit menschlicher Möglichkeiten». Und die Agglomerationen? Was ist unter diesem Begriff genau zu verstehen? Das Historische Lexikon der Schweiz bringt es auf den Punkt: «Eine (städtische) Agglomeration besteht aus einer Gruppe von Gemeinden, die mit einer Stadt als dem Zentrum einer Region besonders enge, vor allem wirtschaftliche Beziehungen pflegen.» Hier ist weiter zu differenzieren. Der räumlich-funktionale Sammelbegriff «Agglomeration(en)» greift für eine gesellschaftliche Analyse zu kurz. Grundsätzlich lassen sich in den einzelnen Agglomerationen mindestens drei Typen von Gemeinden oder Gegenden unterscheiden. Allein das lässt im Sinne Hugo Loetschers zumindest auf eine grosse Gleichzeitigkeit vieler menschlicher Möglichkeiten schliessen. 2 Städtisches Leben in den Agglomerationen der Schweiz 100


Paul Schneeberger

[4.2]

Drei Ausprägungen von Agglomerationen – die Geschichte Die gegenseitige Beziehung zwischen Stadt und (Um-)Land ist seit jeher konstitutiv für beide Siedlungsformen, für beide Begriffe, ja sie bedingen sich gegenseitig. Ohne Stadt kein (Um-)Land, ohne (Um-) Land keine Stadt, ohne Bauern keine Bürger. Die Städte waren stets zentrale Orte für Handel und Handwerk. Und immer verzeichneten sie – im Mittelalter zumal als Orte, die grössere persönliche Freiheiten versprachen – Zuzug aus dem Umland, das sie mit Lebensmitteln versorgte. Als Pioniere der umgekehrten Entwicklung, des Auszugs von der Stadt auf das Land, dürfen im Gebiet der heutigen Schweiz jene Patrizier gelten, die im 18. Jahrhundert vor den Toren der Städte repräsentative Sommersitze errichteten: die ersten «Hüsli» von Städtern im Grünen. Beispiele dafür sind die bis heute erhaltenen Schlösschen rund um die Städte Bern oder Luzern, die sich, ihrer lediglich saisonalen Nutzung wegen, auch als die frühesten Zweitwohnungen interpretieren lassen. Die städtische Oberschicht folgte damit einer Tendenz in den grossen europäischen Herrscherhäusern. Diese waren seit dem 17. Jahrhundert dazu übergegangen, ihrer Macht nicht weniger in ihren Residenzstädten baulichen Ausdruck zu verleihen als vor deren Toren: in Versailles bei Paris oder in Schönbrunn bei Wien. 3 Im 19. Jahrhundert begannen die Schweizer Städte in grösserem Stil über ihre Grenzen zu expandieren. Voraussetzung dafür waren der Abriss der mittelalterlichen Stadtbefestigungen und institutionalisierte Formen der mechanisch beschleunigten Fortbewegung, vor allem Strassenbahnen. In Zürich setzte sich die durchgehende Bebauung so konsequent über die Stadtgrenzen hinweg wie in keiner anderen Schweizer Stadt. Am 8. Juni 1874 tauchte der Begriff «Agglomeration» zum ersten Mal in der Neuen Zürcher Zeitung auf. Die Gemeinden Aussersihl, Oberstrass und Unterstrass wurden dort bezeichnet als «Auswüchse (Agglomerationen, wie der Kunstausdruck der Statistiker für derartige Erscheinungen lautet)». Zürich wurde durch diese bauliche Expansion wie durch zwei Eingemeindungswellen 1893 und 1934 in nördlicher Richtung dauerhaft zur grössten Stadt der Schweiz. In anderen Schweizer Städten vollzog sich Ähnliches, wenn auch nicht mit derselben Konsequenz. 4 Städtisches Leben in den Agglomerationen der Schweiz 101


Paul Schneeberger

Zwei Faktoren haben diese Entwicklung bis in die 1930er-Jahre vorangetrieben: zum einen die Industrien, beispielsweise Maschinenfabriken mit grossem Platzbedarf, dem sich auf Stadtboden nicht entsprechen liess. Sie siedelten sich samt ihren Arbeiterschaften in Oerlikon statt in Zürich an (MFO), in Töss statt in Winterthur (Rieter), in Neuhausen statt in Schaffhausen (Schweizerische Industriegesellschaft) oder in Kriens statt in Luzern (Bell). Auch der aufkommende Bedarf an Energie, Elektrizität und Gas führte zu weiteren Banden zwischen Städten und dem, was zu ihren Agglomerationen wurde. Schon die ersten Elektrizitätswerke und in Zürich auch das Gaswerk standen nicht auf Stadtboden, sondern in Vororten. Zum anderen zog es vermögende Kreise in landschaftlich schön gelegene Orte ausserhalb der Städte, die ihnen mehr Grün, mehr Platz und steuerliche Vorteile versprachen. Am stärksten ausgeprägt war diese Entwicklung wiederum in Zürich. Sekundiert vom schrittweisen Ausbau des Bahnangebots entlang des unteren Zürichsees zu einem eigentlichen Vorortsverkehr, bildeten sich dort die Anfänge der heutigen durchgehenden Siedlungen. Mit den Industrievorstädten und den privilegierten Wohnorten jenseits der Stadtgrenzen waren zwei jener drei Ausprägungen der Agglomerationen etabliert, die ihre Wahrnehmung von aussen bis heute prägen: Arbeitervorstädte und Nobelvororte. Vereinfachend zusammengefasst: Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs siedelten vor allem untere und obere Schichten der städtischen Gesellschaft jenseits der Stadtgrenzen. 5 Bis dieses Phänomen auch den Mittelstand erfasste, zogen eineinhalb weitere Jahrzehnte ins Land. Unterlegt vom wirtschaftlichen Aufschwung der Nachkriegszeit wurden die massive Zunahme der Bevölkerung und das Auto, das nun breiten Kreisen uneingeschränkte Mobilität verhiess, ab den 1950er-Jahren zu den Motoren des Wachstums der Agglomerationen in Bezug auf Bevölkerung und Fläche. Erst fand der Auszug in Vororte statt, die unmittelbar an die Städte angrenzen, bald aber auch in einen zweiten, weiter entfernten Siedlungsgürtel. Zu den Arbeitervorstädten und den Nobelvororten gesellten sich die Wohnblöcke und Einfamilienhäuser des Mittelstandes in neuen Gartenquartieren von Adligenswil bei Luzern bis nach Volketswil bei Zürich. Damals wurde nicht nur das städtische Wohnen dezentralisiert, sondern auch das städtische Einkaufen durch den Bau von Städtisches Leben in den Agglomerationen der Schweiz 102


[11]

Herausgeber und Autoren Katja Gentinetta – Heike Scholten

Politische Philosophin – Sozialwissenschaftlerin; Gründerinnen und Partnerinnen von GENTINETTA*SCHOLTEN Wirtschaft Politik Gesellschaft GmbH; Autorinnen und Herausgeberinnen mehrerer Bücher, u. a. Souveränität im Härtetest: Selbstbestimmung unter neuen Vorzeichen (NZZ Libro 2010) sowie Abstimmungskampagnen. Politikvermittlung in der Referedumsdemokratie (Springer VS 2014). info@gentinettascholten.ch

Jacques Herzog

1950 in Basel geboren, 1970–1975 Studium Architektur an der ETH Zürich bei Aldo Rossi und Dolf Schnebli. 1978 Gründung eines Architekturbüros mit Pierre de Meuron, 2001 Pritzkerpreis. Seit 1994 Gastprofessor an der Harvard University, seit 1999 Professor an der ETH Zürich, ETH Studio Basel – Institut Stadt der Gegenwart. communications@herzogdemeuron.com

Gudrun Heute-Bluhm

Aufgewachsen in Westfalen, Rechtsstudium an der Universität Konstanz, bis vor Kurzem Oberbürgermeisterin der Kreisstadt Lörrach, jetzt Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags Baden-Württemberg in Stuttgart. Gudrun.Heute-Bluhm@staedtetag-bw.de

Anna Jessen – Ingemar Vollenweider

Anna Jessen, Professorin für Entwerfen und Raumgestaltung an der TU Darmstadt. Ingemar Vollenweider, Professor für Stadtbaukunst an der TU Kaiserslauten. Gemeinsames Studium der Architektur an der ETH Zürich. Ihr Architekturbüro jessenvollenweider, Basel, bekannt geworden durch prämierte und realisierte Wettbewerbsprojekte, thematisiert in Ausstellungen wie «shrinktofit» oder «swiscity» das gebaute Territorium. mail@jessenvollenweider.ch

Georg Kreis

Historiker, em. Professor für Neue Allgemeine Geschichte und ehem. Leiter des interdisziplinären Europainstituts der Universität Basel; Autor und Herausgeber zahlreicher Publikationen, auch in der Polis-Reihe. 1997 und 2012 Aufsätze zum Thema. georg.kreis@unibas.ch

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Herausgeber und Autoren

Wolf Linder

Em. Professor für Politologie der Universität Bern; zahlreiche Publikationen zu: schweizerische Demokratie, Föderalismus, Volksrechte. wolf.linder@ipw.unibe.ch

Benedikt Loderer

Der gelernte Hochbauzeichner studierte Architektur an der ETH, gründete 1988 die Zeitschrift Hochparterre (erster Chefredaktor). Unterdessen pensioniert, schreibt er weiter, namentlich Die Landesverteidigung. loderer@stadtwanderer.ch

Claude Longchamp

Lic. phil., Politikwissenschaftler, Historiker, Institutsleiter gfs.bern; Lehrbeauftragter an den Universitäten Zürich, Bern, St. Gallen; Wahl- und Abstimmungsanalytiker für die SRG-Medien, zahlreiche Artikel in Fachzeitschriften und Sammelbänden. claude.longchamp@gfsbern.ch

Heike Mayer

Professorin für Wirtschaftsgeografie am Geographischen Institut und Zentrum für Regionalentwicklung der Universität Bern. heike.mayer@giub.unibe.ch

Paul Schneeberger

Dr. phil., Historiker, Inlandredaktor Neue Zürcher Zeitung NZZ; Koautor Daheim. Eine Reise durch die Agglomeration, Zürich 2013 (mit Matthias Daum). paul.schneeberger@nzz.ch

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