Mark Lilla
Mit einem Vorwort von René Scheu, Feuilletonchef der Neuen Zürcher Zeitung.
Der Glanz der Vergangenheit
Mark Lilla (* 1956) lehrt als Professor für Geisteswissenschaften an der Columbia University in New York. Schwerpunkt seiner Forschung und Schriften ist die politische und religiöse Ideengeschichte des Westens. Er schreibt u. a. für die New York Review of Books, die New York Times, Le Monde und die Neue Zürcher Zeitung.
Die Revolutionäre der Gegenwart sind die Reaktionäre. Der amerikanische Ideenforscher Mark Lilla analysiert ihre Denkund Handlungsmuster anhand bedeutender moderner Denker und aktueller Phänomene. Seine Sicht birgt viel Zündstoff. Doch auch wer Lillas Darstellung nicht teilt, liest sie mit Gewinn. Denn sowohl in den USA wie auch in Europa weht ein reaktionärer Geist. Lillas Buch ist insofern das Buch der Stunde. Der Autor erweist dem Reaktionär nicht die Ehre, sondern entledigt ihn seiner Ideenkleider und verwandelt ihn in einen politischen Gegner, der sich fassen lässt.
Der Glanz der Vergangenheit Über den Geist der Reaktion
Mark Lilla
© Christophe Dellory
«Mark Lilla fordert Neugier auf alles, was anders ist als man selbst.» Peter Kuras, Freitag
ISBN 978-3-03810-323-3
www.nzz-libro.ch
NZZ Libro
«Der reaktionäre Geist ist ein schiffbrüchiger Geist. Wo andere den Strom der Zeit fliessen sehen wie eh und je, meint der Reaktionär die Bruchstücke des Paradieses zu erkennen, die an ihm vorbeischwimmen. Er ist ein Flüchtling der Geschichte. Der Revolutionär sieht eine strahlende Zukunft, die den anderen verborgen ist, und dieses Bild beflügelt ihn. Der Reaktionär denkt sich immun gegenüber modernen Lügen, sieht die Vergangenheit in all ihrer Glorie, und auch ihn beflügelt ein Bild. Er glaubt sich in einer stärkeren Position als sein Gegenspieler, weil er sich als Hüter von etwas Gewesenem sieht und nicht als Prophet von etwas, das sein könnte. (…) Die Militanz seiner Nostalgie macht den Reaktionär zur entschieden modernen Gestalt, nicht zu einem Anhänger der Tradition. (…) Und die Reaktionäre unserer Zeit haben entdeckt, dass Nostalgie eine machtvolle politische Motivation ist, vielleicht noch stärker als die Hoffnung.»