Edit Seidl: Freiheit. Mythos und Realität.

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ÂŤWer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.Âť Benjamin Franklin



I n h a lt Zum Geleit

Prof. em. Dr. iur. et Dr. phil. I Hans Giger, E.C.L., Rechtsanwalt  ............................ 12 Vorwort

Edit Seidl, Herausgeberin  .......................................................................................... 20

I . F r e i he i t a l s i n t e l l e k t u e l l e H e r au s f o r d e ru n g Freiheit durch Eigenverantwortlichkeit

Susan Blumer  ..............................................................................................................  26 Durch Gebrauch wachsende Freiheit

Willi Fischer  ................................................................................................................  28 Bildung und Ausbildung als zentrale Funktion der Freiheitserkenntnis

Jean Haag  .................................................................................................................... 30 Freiheit durch Entscheidungsfähigkeit

Caroline Jaden Stussi  .................................................................................................  32 Aufgabe der Freiheit durch Bequemlichkeit

Brigitte Kaiser  .............................................................................................................  34 Freiheit im Spannungsfeld zwischen Gefährdung und Resistenz

Robert Nef  .................................................................................................................... 36 Mut als Basis der Freiheit

Veronica Pilipovic Weidmann  ..................................................................................  38 Freiheit durch Mut zur Unpopularität

Esther Staehli  .............................................................................................................. 40 Freiheit als geistiger Abenteuersport

Klaus J. Stöhlker  .........................................................................................................  42 Freiheit durch Perspektivenwechsel

Selda Tatli  ....................................................................................................................  44 Wille zur Reflexion als Voraussetzung der Freiheit

Luzius Wasescha  ......................................................................................................... 46


Mündigkeit der Bürger durch freiheitliches Staatsverständnis

Kurt Weigelt  ................................................................................................................ 48 Freiheit durch Stärke

Robert Kuratle  ............................................................................................................. 50

II . F r e i he i t a l s M o t i v z u r B eg r e n z u n g Freiheit durch klare Rahmenbedingungen

Rudolf Buchmann  ......................................................................................................  54 Angst als Vernichter der Freiheit

Bettina Enser  ............................................................................................................... 56 Toleranz und Respekt als Grundlage der Freiheit

Lea Fry  ..........................................................................................................................  58 Begrenztheit der Freiheitsgarantien durch formale Normen

Werner Inderbitzin  ..................................................................................................... 60 Freiheit durch Balance zwischen Mehrheit und Minderheit

Erich Marti  ...................................................................................................................  62 Paradox: ohne Verzicht keine Freiheit

Erwin Schatzmann  ..................................................................................................... 64 Weniger-ist-mehr-Freiheit zugunsten nachhaltiger Entwicklung

Michael Stämpfli  ........................................................................................................ 66 Ausgleich von Geben und Nehmen als Mass für die Freiheitswahrnehmung

Hugo Tschirky  ............................................................................................................. 68 Freiheit durch bewusste Aufgabe von Freiheiten

Christoph Zingg  ..........................................................................................................  70


III . F r e i he i t a l s ko l l e k t i v e Ve r a n t wo rt u n g Schleichende Einschränkung der unternehmerischen Freiheit

Hans-Ulrich Bigler  ......................................................................................................  74 Einsatz für die Freiheit als Pflicht

Dominik Elser  .............................................................................................................  76 Freiheit durch demokratische Legitimation

Markus Felber  .............................................................................................................  78 Sicherheit als Grundvoraussetzung für die Freiheit

Hans Gall  ..................................................................................................................... 80 Kategorischer Imperativ als Grundlage der Freiheit

Stefan Heimgartner  ....................................................................................................  82 Chancengleichheit durch Freiheit

Gabi Huber  .................................................................................................................. 84 Macht als Feind der Freiheit

Konrad Hummler  ....................................................................................................... 86 Freiheit als Möglichkeit der Systemveränderung

Daniel Hürlimann  ....................................................................................................... 88 Medienfreiheit als Grundlage des Reporterberufs

David Karasek  ............................................................................................................. 90 Freiheit als Basis einer erfolgreichen Wirtschaft

Heinz Karrer  ................................................................................................................  92 Schicksalsbestimmender Einsatz für die Freiheit

Bernd und Gloria Mossner  ........................................................................................ 94 Sicherheit als Voraussetzung für die Freiheit

Andreas Naegeli  .......................................................................................................... 96 Bewaffnete Konflikte als Kampf um die Freiheit

Frank Th. Petermann  .................................................................................................. 98


Freiheit als Garant zur Mitgestaltung von Staat und Gesellschaft

Markus Ritter  ............................................................................................................ 100 Sozialstaat als Gegenspieler der Freiheit

Gerhard Schwarz  ......................................................................................................  102 Verteidigung der Freiheit als permanente Aufgabe

Marco Solari  ..............................................................................................................  104 Freiheit als demokratisches Prinzip

Christian Schröckel  ..................................................................................................  106 Freiheit als Grundlage der Wissenschaften

Jürgen Stohner  ..........................................................................................................  108 Vision von Freiheit und Gleichheit als Konfliktherd

Peter Studer  ................................................................................................................ 110 Unabhängige Justiz als Pfeiler des Rechtsstaats

Hans Wiprächtiger  ....................................................................................................  112 Der Staat als Unterdrücker

Yusuf Yesilöz  ..............................................................................................................  114

IV. F r e i he i t a l s G ru n d l age pe r s ö n l i che r E n t fa lt u n g Freiheit durch Selbstbestimmung am Lebensende

Sabine Brönnimann  .................................................................................................. 118 Wertschätzung der Freiheit durch persönliche Erfahrung

Jakob Faes  .................................................................................................................  120 Freiheit als Selbstverständlichkeit

Carrie Giger....................................................................................................................122 Freiheit im Spiegel östlicher Interpretation

Yan Glitsch-Kong  ....................................................................................................... 124 Künstlerberuf als Risiko und Chance zur freien Entscheidung

Katharina Jing An Gebauer  .....................................................................................  126


Individuelle Lebensgestaltung als höchstes Freiheitsgut

Herbert Köppel  .........................................................................................................  128 Freiheit durch das Recht auf Ungleichheit

Thierry Luterbacher  .................................................................................................  130 Bedrohung der Freiheit durch Armut

Max Meyer  .................................................................................................................. 134 Akzeptanz der Verneinung als wichtiges Freiheitselement

N. N. (Insasse Justizvollzugsanstalt Pöschwies)  ..................................................  136 Glaube als Basis für die innere Freiheit

Thomas Reschke  .......................................................................................................  138 Freiheit als bewusster Entscheid

Alfred Ritter  ...............................................................................................................  140 Freiheit durch Selbstbefreiung

Doris Slongo  ............................................................................................................... 142 Bundesverfassung als Garant der Freiheit

Daniel Sommer  .........................................................................................................  144 Bewahren als zentrale Funktion zum Schutz der Freiheit

Beat Suter  ..................................................................................................................  146 Gedankenfreiheit als Basis aller Freiheitswerte

Peter Daniel Szabó  ....................................................................................................  148 Keine Freiheit ohne Bodenhaftung

Hansjürg Tschümperlin  ...........................................................................................  150 Lebensglück dank Demokratie und Meinungsfreiheit

Jonas und Claudia Uschatz  ...................................................................................... 152

V. A n h a n g

Autoren- und Autorinnenverzeichnis  ...................................................................  156 Herausgeberin  ..........................................................................................................  159


Vorwort Edit Seidl Herausgeberin

Der Mensch will frei sein. Mit der politischen Polarisierung in der Schweiz und – in anderen Dimensionen – den dramatischen Verwerfungen und Konflikten rund um den Globus ist die Freiheit unvermittelt ins Zentrum des Bewusstseins gerückt. Seit Tausenden von Jahren kämpfen Menschen um ihre Freiheit und lassen ihr Leben dafür: Sklaven haben sich aufgelehnt, Gläubige ihre Religionsfreiheit verteidigt, Benachteiligte befreiten sich durch Revolutionen vom Joch der Ausbeuter, vom Regime Eingesperrte liessen Mauern fallen, Völker kämpfen in diesen Minuten gegen die Unterdrückung durch Aggressoren, Heerscharen von Flüchtlingen verlassen auf gefährlichen Wegen und Seefahrten ihre Heimat, um sich dort niederzulassen, wo sie Freiheit vermuten. Ist Freiheit ein Mythos? Abraham Lincoln wird die Feststellung zugeschrieben, dass die Welt noch nie eine gute Definition für das Wort «Freiheit» gefunden habe. Er wird wohl recht behalten: Am Freiheitsbegriff haben sich Philosophen, Dichter und Denker aller Zeiten und Schulen abgearbeitet, ohne eine allgemein 20

Vorwort


verständliche und akzeptierte Wortbedeutung vorlegen zu können. Freiheit lässt sich schwer fassen, ist doch das Verständnis dafür ein anderes, je nach Epoche, geografischer Lage, gesellschaftlichem System und individueller Wertung. Wohl besteht Konsens darüber, dass es die totale Freiheit nicht geben kann und das Wesen der Freiheit aus einem labilen Gleichgewicht von unterschiedlichsten Freiräumen und Zwängen besteht, doch ein jeder definiert und gewichtet seine Freiheiten selbst – nur dann fühlt er sich frei. Dass diese scheinbare Freiheit auch in der «freien» Welt durch eine Unzahl äusserer Zwänge wie Gesetze, Verträge, gesellschaftliche Konventionen relativiert wird, ist weitgehend akzeptiert, solange die Eingriffe nicht den individuellen Radius des Einzelnen tangieren. Hingegen werden Einschränkungen im persönlichen Bereich wie materielle, gesundheitliche und soziale Schranken als schmerzliche Beschneidung der Freiheit wahrgenommen. Freiheit ist Mythos, soweit sie unerreichter Wunsch bleibt, Freiheit ist Realität, sofern sie gelebt wird. Sind wir frei? In einem Rechtsstaat ist niemand frei, zu tun und zu lassen, was ihm beliebt. Der Staat mit seinen Organen wacht darüber, dass die Bürger die Grenzen, die sie sich, wie im Schweizer Modell der direkten Demokratie, selbst auferlegt haben, einhalten. Unsere Gesellschaft – so scheint es – ist geradezu versessen darauf, die kollektive und individuelle Freiheit durch immer neue Regelungen einzuschränken. Sei es im Gebrauch von Plasticsäcken, in rigorosen Rasergesetzen, durch die lückenlose Videoüberwachung im Fussgängerbereich, sei es im Stromverbrauch; die Liste der Ver- und Gebote, der Einschränkungen und Restriktionen ist endlos. Einer Recherche der Berner Zeitung vom 20. Oktober 2013 zufolge waren auf Bundesebene dannzumal 4768 Erlasse, auf der Ebene der Kantone nochmals 16 788 Erlasse in Kraft. Allein im Jahr 2012 kamen 7508 Seiten dazu, und das Bundesrecht umfasste im Jahr 2013 rund 65 000 A4-Seiten. Ich muss gestehen, dass ich dieses doch verbindliche Regelwerk nicht auswendig gelernt habe und vermutlich täglich in Unkenntnis der Gesetzeslage zur Gesetzesbrecherin werde. Doch nicht nur auf der Ebene der gesetzlichen Regulierungen, sondern – auch hier zunehmend – im Bereich der gesellschaftlichen Konventionen, des Sittlichen, erleben wir eine Renaissance restriktiver Rituale: Die Political Correctness verbietet uns vielfach, die Wahrheit auszusprechen, der Gender-Mainstream treibt mitunter sonderbare Blüten und beschneidet den unternehmerischen Freiraum, und wer sich die Freiheit herausnimmt, gegen den vorgekauten Meinungseinheitsbrei zu rebellieren, wird bald einmal andere Freiheiten einbüssen, sei es bei der Stellensuche, innerhalb seiner sozialen Gruppe oder bei Aktivitäten in der Öffentlichkeit, wo er in unserer mediengesteuerten Welt durch Totschweigen abgestraft wird. Freiheitsentzug war seit je ein probates Mittel der Disziplinierung. In zahlreichen Gesprächen und Diskussionen stellte und stellt sich mir immer wieder die Frage, wie meine Zeitgenossen den Begriff Freiheit interpretieren und welchen Stellenwert die Freiheit in ihrem Leben einnimmt. Welche Freiheit ist die Edit Seidl, Herausgeberin 21


gültige, und wer bestimmt sie? Wie empfindet der Einzelne hier und jetzt seine Freiheit? Genügen ihm die Freiräume, akzeptiert er die Grenzen, sehnt er sich nach mehr Freiheit, oder ängstigt sie ihn? Welche Freiheiten sind für ihn wesentlich, ist für ihn Freiheit ein kollektives Phänomen oder eher ein individueller Wert? Im letzten Jahr reifte nun der Gedanke, diesen Fragen mittels Interviews auf den Grund zu gehen und den Versuch zu wagen, die Freiheitsideen in einem Gesamtbild – sofern ein solches erkennbar wird – zusammenzustellen und in einem bebilderten Band zu veröffentlichen. Von Beginn an war klar, dass die Bearbeitung eines solch komplexen Themas weder Anspruch auf abschliessende Erkenntnisse noch auf eine durchkomponierte Systematik haben konnte. Ebenso konnte und sollte kein Forschungsprojekt im wissenschaftlichen Sinn lanciert werden, sondern es war mir ein Anliegen, möglichst unterschiedliche Menschen (Männer/Frauen, Alte/Junge, Bekannte/Unbekannte) authentisch und unzensiert zu Wort kommen zu lassen. Der anfänglich verwendete strukturierte Fragebogen erwies sich als nicht zielführend, weshalb ich in der Folge als Leitlinie und Anschub für den Gedankenfluss meiner Interviewpartner zwei Fragen stellte: «Was verstehen Sie unter dem Begriff Freiheit?» und «Welche Bedeutung hat die Freiheit in Ihrem Leben?» Das Gros der Interviewpartner ist diesem Vorschlag gefolgt, ein kleinerer Teil hat sich die Freiheit genommen, eine eigene Struktur der Gedanken zu wählen. Die Interviews sind sowohl aufgrund von Gesprächen als auch in rein schriftlicher Form erfolgt. Mit jeder Einsendung und jedem Gespräch eröffneten sich neue Horizonte: Die Vielfalt und Komplexität der dadurch gewonnenen Freiheitsideen stellten mich vor die schwierige Aufgabe, aus dem jeweiligen Beitrag das meiner Ansicht nach essenzielle Freiheitsanliegen herauszudestillieren und einem Kapitel zuzuweisen, wobei mir bewusst ist, dass diese Kategorisierung schliesslich eine subjektive ist. Dabei habe ich mich für vier Gruppierungen entschieden: 1. Freiheit als intellektuelle Herausforderung; 2. Freiheit als Motiv zur Begrenzung; 3. Freiheit als kollektive Verantwortung; 4. Freiheit als Grundlage persönlicher Entfaltung. Entstanden ist eine Sammlung höchst persönlicher Einblicke in die Freiheitsideen und -gedanken der Teilnehmenden, deren Spektrum von der Feststellung «Freiheit ist eine Illusion» bis zum hymnischen Bekenntnis «Freiheit ist ein Jubelruf» reicht. Ein Freiheitsmythos – wie man ihn aufgrund der geschichtlichen Tradition der Schweiz vermuten könnte – ist nicht zu erkennen; vielmehr wird die Frage nach der Freiheit ohne heroische Idealisierung sehr pragmatisch angegangen. Breites Einvernehmen besteht darin, dass sich der Freiheitsbegriff einer exakten Definition entzieht und der Preis der Freiheit mit Beschränkung zu bezahlen ist, die in unserer Gesellschaft auf Einsicht, Konsens und dem Privileg der Freiwilligkeit beruht. Die Freiheit der Gedanken und der Selbstbestimmung steht zuoberst auf der persönlichen Werteskala. Als individuelle Freiheitsvorstellungen nehmen auch Sicherheit, Akzeptanz, Berufs- und Redefreiheit, künstlerische, politische Freiheit und viele andere kleinere und grössere Freiräume breiten Raum ein. Als kollektive Freiheiten werden etwa Wissenschafts-, Medien22

Vorwort


und Glaubensfreiheit genannt. Als wichtiges Freiheitselement wird sodann das Geben – vorab immaterieller Werte – empfunden. In vielen Beiträgen findet sich auch der Hinweis auf die Notwendigkeit, die kollektive Verantwortung wahrzunehmen und die fragilen Freiheitswerte, wo immer sie zu erodieren drohen, zu verteidigen. Das Gesamtbild der in dieser Sammlung vorgestellten Freiheitsideen stellt sich – trotz der Vielfalt der Vorstellungen – sowohl in der Definition als auch in der Gewichtung der einzelnen Freiräume ausgeglichen dar: Individuelle Freiheit, eingebettet in kollektive Beschränkung, ist ein bewusst gelebtes, hochgeschätztes Privileg unserer Gesellschaft. Allen, die zur Entstehung dieses Bandes beigetragen haben, danke ich herzlich. Insbesondere gilt dieser Dank den Interviewpartnerinnen und -partnern, die nicht nur einen Teil ihrer Zeit investiert haben, sondern mir das Vertrauen schenkten, ihre Gedanken in ihrem Sinne wiederzugeben und in diesem Sammelwerk darzustellen. Danke sagen möchte ich auch meiner Tochter Esther, die mich tatkräftig bei der Suche, Auswahl und Akquisition von Gesprächspartnern unterstützt hat. Zu besonderem Dank verpflichtet bin ich Prof. Dr. iur. et Dr. phil. I Hans Giger, der nicht nur in seinem Geleitwort den Freiheitsbegriff in einen rechtspolitischen Rahmen stellt, sondern meinen Plan von Beginn an mit zahlreichen Anregungen, Ideen und Impulsen begleitet hat. Seine effizienten Durchhalteparolen haben einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, Höhen und Tiefen in der Entstehungsgeschichte dieses Buches zu überwinden, die anfänglich vage Idee zu konkretisieren und ihr schliesslich in Form der vorliegenden Publikation zum Durchbruch zu verhelfen. Meinen verbindlichen Dank richte ich auch an den Verlag NZZ Libro und Frau Ursula Merz, deren sachkundige, stets geduldige und lösungsorientierte Projektleitung mir eine grosse Unterstützung war.

Zürich, im April 2015

Edit Seidl, Herausgeberin 23



I . F r e i h e i t als i n t e ll e k t u e ll e H e r aus f o r d e r ung


«Freiheit bedeutet Verantwortung gegenüber sich selbst.» Susan Blumer (1982), dipl. Ing., Biotechnologin

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I. Freiheit als intellektuelle Herausforderung


Was ich unter Freiheit verstehe

Ich möchte das mit einem Zitat meiner Lieblingskünstlerin Meret Oppenheim beantworten: «Die Freiheit wird einem nicht gegeben, man muss sie sich nehmen.» Freiheit bedeutet für mich eine Verantwortung gegenüber sich selbst. Wie viel Freiheit kann und muss ich mir selbst eingestehen und nehmen, und in welchen Aspekten des Lebens ist sie essenziell für mich? Wie viel Rücksicht muss oder kann ich dabei auf andere nehmen? Welche Konventionen sind nicht vereinbar mit meiner Vorstellung des Lebens und fordern mich heraus, mich bewusst von ihnen zu befreien? Welche Bedeutung hat die Freiheit in meinem Leben?

Als Mutter zweier Kleinkinder stellt sich mir diese Frage ganz neu. Im Moment bedeutet persönliche Freiheit für mich einfach kurze Augenblicke nur für mich alleine im Alltag. Bereits Einkaufen ohne quengelnde Kinder oder eine Stunde, um in Ruhe ein Buch zu lesen, ganz ohne Verantwortung für jemand anderen, sind ein Luxus, obwohl ich natürlich sehr gerne mit den Kleinen zusammen bin. Im grösseren Rahmen empfinde ich es als Freiheit, mich gleichzeitig mit dem Muttersein auch im Berufsleben verwirklichen zu können. Das Privileg, als Schweizerin überall in Europa leben und arbeiten zu dürfen, nutze ich nun nach Finnland und England mit Frankreich bereits zum dritten Mal aus. Das Leben ausserhalb der Schweiz bringt automatisch die Auseinandersetzung mit den Konventionen und Eigenheiten des jeweiligen Landes mit sich. Dies schärft den Blick auf die eigene Herkunft und die Vorstellungen davon, was man in seinem Leben erreichen und erleben möchte. Finanzielle Unabhängigkeit als Freiheit hat für mich ebenfalls eine grosse Bedeutung. Das Reisen gibt mir das Gefühl von Freiheit, was jedoch im Moment aus Zeitmangel zurückstehen muss. Das Loslösen von unnützem Besitz befreit mich ebenfalls, da ich zu viel Materielles als erdrückend empfinde. Am wichtigsten ist für mich aber die Freiheit im Kopf. Dass man sich selbst und seine Situation immer wieder hinterfragt und neu interpretiert und mutig Neues wagt und sich so die Freiheit nimmt, die einem eben niemand einfach so gibt. Freiheit durch Eigenverantwortlichkeit 27


«Individuelle Freiheit war und ist ein Gut, das durch Gebrauch wächst.» Willi Fischer (1951), Prof. Dr. iur., selbstständiger Rechtsanwalt, Leiter Fachstelle für Unternehmens- und Steuerrecht sowie Dozent für Wirtschafts­ recht an der ZHAW School of Management and Law; Lehrbeauftragter für Schuldund Gesellschaftsrecht an der Universität St. Gallen

Was ich unter Freiheit verstehe

Der Freiheitsbegriff gehört wohl zu den wesentlichsten Begriffen der menschlichen Ideengeschichte. Er wird deshalb ständig diskutiert und unterliegt einem permanenten Wandel hinsichtlich seiner sozialen, religiösen, kulturellen, politischen, psychologischen und vor allem auch rechtlichen Dimensionen. Freiheit ist deshalb immer relativ bezogen auf die Zeit, in der die Frage nach der Freiheit ge28

I. Freiheit als intellektuelle Herausforderung


stellt wird. Immer aber stellt sich die gleiche Frage: Was ist denn Freiheit? Ist sie eine Illusion? Das Gegenteil von Gefangenschaft oder doch mehr? Kann sie generell abstrakt oder doch nur mit Blick auf die konkreten Einschränkungen formuliert werden, die überwunden werden sollen? In der heutigen Zeit stehen meines Erachtens zwei Aspekte im Vordergrund. Einerseits ist es die über Jahrhunderte erkämpfte Freiheit als Prinzip einer konstitutionellen, demokratischen Grundordnung, in der die Grundrechte für viele, vor allem für politisch desinteressierte Bürger einen selbstverständlichen Kernbereich von Rechten garantieren, in die staatliche Eingriffe verboten sind, die heute aber in verschiedenster Hinsicht wieder gefährdet scheinen. Andererseits ist es die individuelle Freiheit, die es mir erlaubt, autonom zu entscheiden, und damit die Möglichkeit bietet, zwischen mehreren Alternativen auswählen zu können; insofern handelt es sich dabei – mindestens theoretisch – um die individuelle Willens- und Handlungsfreiheit, wobei Letztere die Abwesenheit äusserer Zwänge und Bindungen bedeutet. Solche Zwänge gibt es allerdings immer, oft in wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen, wodurch die individuelle Freiheit in ein Spannungsverhältnis, ja in Konflikte zu anderen Werten geraten kann. Sich hier für die Freiheit zu entscheiden, braucht Mut. Wer jedoch beispielsweise die persönliche Freiheit aufgibt, um (wirtschaftliche) Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren. Welche Bedeutung hat die Freiheit in meinem Leben?

In solchen Situationen entschied ich mich – vielleicht als Folge meiner soliden bäuerlichen Herkunft – immer für den selbstbestimmten Weg, sei es, dass ich nach dem Studienabschluss auf eine pekuniär aussichtsreiche Tätigkeit im Bereich der Rüstungsindustrie und Kriegsmaterialausfuhr zugunsten einer schlecht bezahlten wissenschaftlichen Assistenz verzichtete oder später als Rechtsanwalt honorarträchtige, aber zwielichtige Mandate ablehnte. Heute nehme ich mir im Rahmen meiner akademischen Tätigkeit die Freiheit, mich gegen die kafkaesken Auswüchse der «Planwirtschaft» an Hochschulen (Planung der Exzellenz durch Akkreditierungen, Strategiepapiere, Leitbilder usw.) sowie gegen das rein quantitative Messen des Outputs an Publikationen und Zitationen, verbunden mit der Summe der beschafften Drittmittel für das persönliche Ranking der Dozierenden, zu wehren. Gegen den Strom zu schwimmen, halten leider viele, vor allem Junge, für schädlich. Nur mit dem Mut zur Wahrung der Eigenständigkeit und Selbstbestimmung ist Freiheit meines Erachtens aber zu erhalten. So verstandene Freiheit hat zwar ihren Preis, ist unter Umständen gar karrierefeindlich. Für mich ist sie aber essenziell und gehört zutiefst zum Menschsein. Freiheit muss man in Anspruch nehmen. Sie ist kein Stück Seife, das durch Gebrauch kleiner wird. Individuelle Freiheit war und ist für mich ein Gut, das durch Gebrauch wächst. Individuelle Freiheit ist Lebensqualität. Durch Gebrauch wachsende Freiheit 29


«Freiheit ist die Fähigkeit im praktischen und seelischgeistigen Sinne, sich für oder gegen etwas zu entscheiden.» Caroline Jaden Stussi, Schauspielerin, Model, Filmemacherin

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I. Freiheit als intellektuelle Herausforderung


Was ich unter Freiheit verstehe

Ich persönlich verstehe unter dem Begriff Freiheit, dass sich ein Mensch für oder gegen etwas entscheiden kann. Dieses Verständnis beinhaltet für mich drei Elemente: erstens die rechtliche Gewährleistung von Rahmenbedingungen, die es ermöglichen, eigene Entscheidungen treffen zu dürfen, sowie zweitens das Bestehen einer Situation, die eine solche Wahl auch praktisch erlaubt, und drittens eine emotionale und geistige Verfassung, die eine freie Wahl ermöglicht. Wenn alle drei Elemente gleichzeitig gegeben sind, ist in meinem Sinne ein Mensch frei. Es besteht dann nicht nur die Erlaubnis, sondern auch die Fähigkeit, im praktischen und seelisch-geistigen Sinne sich frei für oder gegen etwas entscheiden zu können. Welche Bedeutung hat die Freiheit in meinem Leben?

Dieses Verständnis von Freiheit gibt mir Kraft und Inspiration, nach Höherem zu streben. Es erinnert mich stets an die Persönlichkeiten, die für eine lebbare Freiheit gekämpft und deren Schicksale uns den Weg zu den heutigen Möglichkeiten gebahnt haben. Es erfüllt mich mit Dankbarkeit, wenn ich sehe, wie viel Leiden von unseren Vorfahren erduldet wurde, um uns den heutigen Stand an ungebundener Entscheidungsfindung zu ermöglichen. Diesen Pfad möchte ich weiter ebnen und auch selbst einen Beitrag zu einer noch ganzheitlicheren Freiheit beisteuern. In meinem Fall erfolgt dies durch die Schauspielerei. Häufig ist der Mangel an mindestens einem der oben genannten Freiheitselemente ein Grund für die Seelenqualen der zu spielenden Charaktere. Als Schauspielerin ist es meine Aufgabe, dies in einer Form darzustellen, die für die Aussenwelt begreifbar und erfühlbar ist. Dazu gehört, den Kontext und die geistig-seelischen Konsequenzen eines solchen Mangels an Freiheit für den Zuschauer nachvollziehbar darzustellen. Daraus ergibt sich oft eine Art der Auflösung bei den Gepeinigten selbst und ein Verständnis für dieselben bei den Aussenstehenden. Dies wiederum kann Herzen öffnen, zu einem Dialog führen und den Weg für positive Veränderung ebnen. Diese Zielsetzung lässt mich die Schauspielerei in einer Art und Weise betreiben, die mich immer wieder weit ausserhalb meines Wohlfühlbereichs führt. In diesem Sinne lässt mein Antrieb des Gebens und der Leistung eines Beitrags zu positiven Veränderungen mich schauspielerisch nach Höherem streben. Und das Beste daran ist: Dafür habe ich mich frei entschieden. Freiheit durch Entscheidungsfähigkeit 33


«Der Starke nimmt sich die Freiheit, der Schwache erhält sie.» Robert Kuratle (1943), Alchemist

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I. Freiheit als intellektuelle Herausforderung


Was ich unter Freiheit verstehe

Die Freiheit ist ein abstrakter und relativer Begriff. Wir begegnen der Freiheit und Fragen dazu überall im Leben, in der Geschichte und in der Gegenwart und natürlich auch in unseren Gedanken zur Zukunft. Verstehen wir alle das Gleiche unter der Freiheit? Oder mitunter auch einmal das Gegenteil? Und weil meine Freiheit deine Freiheit ist – und umgekehrt –, bedeutet das eben, dass die Freiheit relativ ist – was Herr Einstein wohl freudig bestätigen würde. Die Freiheit ist wohl mindestens dreidimensional. Ich poche auf meine persönliche Freiheit, und das Kollektiv setzt meiner persönlichen Freiheit zwangsläufig Grenzen durch seine Ansprüche. Jetzt habe ich auch noch das Wort «zwangsläufig» ins Spiel gebracht, aber das ist ja nun wirklich gerade die gestreckte Faust aufs Auge und auf dieses Thema. Und dann ist die Freiheit halt auch nicht grenzenlos. Ja, und wenn wir nun einen Anarchisten beiziehen würden, bekäme der wohl einen roten Kopf: Wie kann sich dieses kleine Würstchen erfrechen, die Freiheit zu relativieren. Seine Freiheit ist undiskutabel absolut und eben doch grenzenlos, und das in alle und in allen Dimensionen! Schon in der Schule wurde mir beigebracht, dass Freiheit das höchste Gut ist. Und dann natürlich im Militär wurde uns «kalten Kriegern» wohl hundert Mal oder mehr eingetrichtert, dass wir alle «lieber tot als rot» seien. Das stimmte natürlich so nicht, dafür waren wir zu jung und wohl auch zu feige. Und nach dem dritten Bier am Abend in einer dunklen Beiz sangen wir dann schon auch mal provokativ das kubanische Lied der «Guantanamera» und dachten dabei vielleicht auch «lieber rot als …». Halt, das ist die Grenze unserer Freiheit! Setzt uns der Staat, der uns unsere Freiheit garantieren soll, nicht auch sonst noch überall Grenzen, wo es um seine Freiheit geht? Und wenn nun einer kommt und sagt, dass Gesundheit und ein glückliches Leben noch höhere Güter seien als die Freiheit? Aber heisst unfrei sein immer gerade auch Versklavung? Leiden? Terrorherrschaft? Der Herr Einstein lächelt wieder und schüttelt seine weisse Mähne: «Ich sag’s halt nochmals, das ist doch alles relativ!» Ich wohnte einmal ein paar Jahre neben einer eher düsteren Quartierbeiz, der «Freiheit». Und als ich endlich einen freien Abend und Lust dazu hatte, mal hineinzugehen, war sie wegen des bevorstehenden Abbruchs für immer geschlossen: Auswirkungen der Freiheit des Kapitals. Deine Freiheit ist meine Freiheit. Der Starke nimmt sich die Freiheit, der Schwache erhält sie – vielleicht – gnädigst von oben. Seit die Geschichte aufgeFreiheit durch Stärke 51


schrieben wird, mussten die Unfreien – also die grosse Mehrheit – sich die Freiheit immer erkämpfen. Das lernen wir im Geschichtsunterricht, mit den endlosen Aufzählungen sich immer wieder folgender Schlachten, die dann leider meist statt zur Freiheit zur Unfreiheit führten. Die Leute der Urkantone am Gotthard – und später die Franzosen in Paris und die Russen in St. Petersburg – führten ihren erfolgreichen Freiheitskampf gegen Kaiser und Papst, nur leider nicht immer mit den erträumten und erhofften Resultaten. Als der Mensch die Welt besiedelte, konnte der Pionier auf einem oder mehreren Quadratkilometern seine Existenz in Freiheit aufbauen, und mit genügender örtlicher Distanz konnte er sich seine Freiheit gegenüber anderen Menschen erhalten. Seine Freiheit endete aber immer spätestens an der Grenze des Territoriums seines Nachbarn. Seine Freiheit war aber auch eingegrenzt durch die Natur, das Fehlen fast jeglicher medizinischer Hilfe, durch Raubtiere, das Klima usw. Feuer und Wasser waren nicht immer jederzeit verfügbar, nicht speicherbar, der doch sonst so freie Nomade konnte beides nicht ohne Weiteres auf die Reise mitnehmen. Das hielt ihn an den Ort gebunden, also war er am Schluss halt doch wieder unfrei. Und sobald seine steigenden Ansprüche nicht mehr nur durch seine Eigenleistungen und aus seinem Territorium heraus erbracht werden konnten, musste er Handel treiben. Die Freiheit des Handels ist aber durch Regeln und das Wohlwollen anderer eingeschränkt. Hunderte Millionen Chinesen, die vor einer Generation noch relativ frei waren, weil weit weg von jedem Machtzentrum, waren mausarm und hungerten, ohne jede medizinische Hilfe und ohne soziale und rechtliche Sicherheit, ohne Hilfe bei Katastrophen wie Erdbeben, Seuchen oder Überschwemmungen – waren sie wirklich frei? Heute geht es ihnen in allen diesen Belangen besser, aber sie haben vielleicht mindestens einen Teil ihrer Freiheit verloren, eingetauscht gegen etwas Wohlstand und soziale Sicherheit. War das Resultat dafür den Preis unter Mao wert? Oder der Kubaner, die Kubanerin, der oder die zwar in vielem unfrei ist, auch keine Reisefreiheit hat, aber am Wohnort sich frei bewegen kann, zu essen hat und vom besten öffentlichen medizinischen System und vom besten öffentlichen Schulsystem in Südamerika profitieren kann – sind sie frei oder unfrei? Geht es ihm oder ihr schlechter als dem 30-jährigen Mann ohne Beine, den ich im freien Rio de Janeiro gesehen habe, der ohne Sozialhilfe seinen Lebensunterhalt so verdienen musste, dass er – auf einem Holzbrett mit vier Rollen kauernd – von einem Lastwagen abgeladene Waren auf seinem «Rollbrett» in ein Magazin karrte? Und wie frei sind wir Wohlstandsmenschen heute noch, ausgeliefert dem Konsumzwang? Sind wir nicht in so vielem beeinflusst bis zur totalen Abhängigkeit? In einer Fernsehsendung wird über EXIT diskutiert. Ein konservativer Politiker findet das falsch: Weil wir nicht freiwillig geboren wurden, hätten wir auch nicht die Freiheit, freiwillig zu sterben.

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I. Freiheit als intellektuelle Herausforderung


II . F r e i h e i t als M o t i v zu r B e g r e nzung


ÂŤNur eine demokratische Mehrheit hat die Legitimation, mir Freiheiten zu belassen oder zu entziehen.Âť Markus Felber (1951), lic. iur., Bundesgerichtskorrespondent im Unruhestand

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III. Freiheit als kollektive Verantwortung


Was ich unter Freiheit verstehe

Die Freiheit gibt es nicht, aber es gibt Freiheiten. Die Freiheit, überall zu rauchen, und die Freiheit, in gewissen Räumen frische Luft zu atmen. Es gibt die Freiheit der Meinungsäusserung, und es gibt die Freiheit, als Rasse oder religiöse Gruppe nicht diskriminiert zu werden. Es gibt die Freiheit, die Leistung des eigenen Fahrzeugs auszureizen, und die Freiheit, die Strassen möglichst ungefährdet benutzen zu können. Es gibt die Freiheit, vom Fiskus nicht allzu sehr geschröpft zu werden, und es gibt die Freiheit, sich am Manna des Sozialstaates zu laben. Es gibt die Freiheit zu leben, und es gibt die Freiheit, dem eigenen Leben ein Ende zu setzen. Gerade das letzte Beispiel zeigt augenfällig, wie die Ausübung der einen Freiheit die Ausübung einer anderen Freiheit einschränkt. Wird die Freiheit zu leben zu stark oder gar absolut geschützt, stirbt die Freiheit, autonom dem eigenen Leben ein Ende zu setzen. Schliesslich gibt es die Freiheit, darüber zu bestimmen, wie viel es von der einen Freiheit gibt und wie wenig von der anderen. Diese Freiheit wird auch Macht genannt. Wer sie innehat, bestimmt, wo eine Freiheit beginnt und eine andere endet. In der Demokratie befindet die numerische Mehrheit der Abstimmenden direkt oder indirekt über diese Balance der Freiheiten. Und durch den Erlass ausländerrechtlicher Regeln entscheidet die demokratische Mehrheit auch darüber, wer legal im Land leben und die gewährten Freiheiten geniessen darf. Welche Bedeutung hat die Freiheit in meinem Leben?

Diese Freiheit, alle anderen Freiheiten zu bestimmen, steht für mich im Zentrum. Und diese Freiheit oder Macht will ich nicht in der Faust eines Diktators sehen. Aber auch nicht in den Händen irgendwelcher Funktionäre oder Götzendiener. Und selbst einem gewählten Parlament möchte ich das Recht, mir fundamentale Freiheiten zu beschränken, nicht vorbehaltlos abtreten. Die Vorstellung, in einer rein parlamentarischen Demokratie leben zu müssen, wird für mich zunehmend unerträglich. Wieweit daran das zunehmende Alter schuld ist und wieweit die tatsächliche politische Entwicklung im europäischen Umland, bleibe dahingestellt. So oder anders setzt die Freiheit, die ich meine, essenziell direkte Demokratie voraus. Auch ein Mehrheitsentscheid kann mir zwar wider den Strich gehen und sich nachträglich als falsch erweisen. Dennoch hat für mich nur eine demokratische Mehrheit die Legitimation, mir Freiheiten zu belassen oder zu entziehen. Freiheit durch demokratische Legitimation 79


«Hinter dem steril klingenden Ausdruck ‹bewaffneter Konflikt› steht in vielen Fällen der Kampf von Menschen um die Freiheit.» Frank Th. Petermann (1967), Dr. iur., Rechtsanwalt und Skulpteur

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III. Freiheit als kollektive Verantwortung


Was ich unter Freiheit verstehe

Freiheit bedeutet für mich in erster Linie die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Optionen auswählen zu können. Viele wirklich grosse Geister (um hier willkürlich nur einige wenige zu nennen: Emile Cioran, Jean Améry, Zaccaria Giacometti oder Friedrich Nietzsche) haben zum Thema Freiheit ihren Gedanken freien Lauf gelassen und dabei mitunter Grossartiges dazu gesagt. Eine Essenz davon zu extrahieren, würde dennoch den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Persönlich deckt sich mein Freiheitsbegriff weitgehend mit dem des deutschen Philosophen Wolfgang Sofsky, der die folgenden Eckpunkte zu diesem Begriff festlegte: «Eine Freiheit, die nicht missbraucht werden kann, ist keine. Freiheit schliesst nicht die Pflicht ein, Gutes zu tun. Freiheit bedeutet die Chance, Böses zu tun – und dafür die Konsequenzen zu tragen. Untaten sind nicht das Ergebnis der Freiheit, sie sind ihr Beweis. Freiheit ist keine Tugend, sondern die unabdingbare Voraussetzung aller Tugend.» Welche Bedeutung hat die Freiheit in meinem Leben?

Freiheit hat in meinem Leben eine in jeder Hinsicht zentrale Bedeutung. Freiheit ist das, was das Leben lebenswert macht. Freiheit ist ein Gut, dessen Bedeutung bezeichnenderweise in unserer westlichen Welt zwar hochgelobt wird, dem aber letztlich viel zu wenig Beachtung geschenkt wird. Das mag daran liegen, dass sie uns gegeben ist oder gegeben scheint oder wir sie zumindest als gegeben betrachten. Denn auch über die Luft zum Atmen macht sich niemand grosse Gedanken – zumindest solange sie vorhanden ist. Vielleicht ist dies eine typisch menschliche Verhaltensweise; dennoch ist sie unklug, gerade wenn es um Güter von solch zentraler Bedeutung geht. Im gleichen Moment, während diese Zeilen geschrieben, während sie gedruckt und während sie gelesen werden, dürften auf diesem Planeten – vorsichtig geschätzt – rund zwei Dutzend grössere bewaffnete Konflikte stattfinden, von Hunderten kleineren gar nicht zu reden. Hinter dem steril klingenden Ausdruck «bewaffneter Konflikt» steht in vielen Fällen der Kampf von Menschen um die Freiheit. Während sich also die westliche Gesellschaft den beispiellosen Luxus leisten kann, akademisch über Fragen der Freiheit nachzudenken, bezahlen anderswo Menschen dafür mit ihrem Leben. Bereits die Tatsache, dass diese Menschen bereit sind, ihr Leben in die Waagschale zu werfen, mitunter also den höchsten Preis für das Gut der Freiheit zu bezahlen, sollte uns daher zumindest sehr nachdenklich stimmen. Bewaffnete Konflikte als Kampf um die Freiheit 99


«Die Freiheit, in der zu leben mir vergönnt ist, empfinde ich als selbstverständlich.» Carrie Giger (1924), lic. iur., Juristin und Philologin

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IV. Freiheit als Grundlage persönlicher Entfaltung


Was ich unter Freiheit verstehe

Generell: «Freiheit ist die Möglichkeit, all das zu tun, was einem anderen nicht schadet.» Der Urheber dieses Spruches ist mir nicht bekannt. «Die Grenze der eigenen Freiheit ist die Freiheit der anderen», und «Die Freiheit muss mit der Freiheit jedes anderen vereinbar sein». Dies hörte ich schon im Studium der Rechte an der Universität. «Erst wenn niemand um Leib und Leben fürchten müsse, könne sich die Freiheit entfalten», fasst Uwe Justus Menzel in seiner Rezension eines Werkes von Shklar die Kernaussage der Autorin zusammen.1 Ich erinnere mich an einen Iraner, der mir erzählte, gefragt worden zu sein, welche drei Dinge ihm die wichtigsten seien. Seine Heimat verwünschend, habe er geantwortet: «Freiheit, Freiheit, Freiheit!» Welche Bedeutung hat die Freiheit in meinem Leben?

Die Freiheit, in der zu leben mir vergönnt ist, empfinde ich als so selbstverständlich, dass ich wenig dazu zu sagen habe. Eine durch nichts Wesentliches beeinträchtigte Freiheit: kein Diktator, der mir unter schlimmster Strafandrohung sagt, was ich denken, tun und unterlassen muss. Ein selbst gestaltetes Dasein ist das höchste Gut. 1) Uwe Justus Menzel, Ein Liberalismus der Furcht, Neue Zürcher Zeitung, 5. Oktober 2014; Rezension von Judith N. Shklar, Ganz normale Laster, Berlin 2014.

Freiheit als Selbstverständlichkeit 123


«Ich habe erfahren, wie befreiend es ist, Masken und Rollen abzulegen.» Doris Slongo, Dr. iur., LL.M. Internationales Wirtschaftsrecht Foto: www.claudialarsen.ch

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IV. Freiheit als Grundlage persönlicher Entfaltung


Von der Freiheit, ich selbst zu sein

Ich habe erfahren, wie befreiend es ist, Masken und Rollen abzulegen und die zu sein, die sich darunter zeigt. Es ist eine wunderbare Freiheit, die zu sein, die ich zuinnerst bin, dort, wo meine Echtheit – und meine Verletzlichkeit – liegen, dort, wo jeder Mensch schön ist. Ich entschied mich vor einem Jahr, die Rolle der Rechtsanwältin abzulegen, um jenen unbekannten Potenzialen Raum zu geben, die auch noch in mir leben und sich noch nicht äussern konnten, die ich spüre und die umgesetzt werden möchten. Da war ich also, von einem Moment auf den anderen, ohne die Maske, die mir meine Identität gegeben hatte, meine Wertigkeit, durch die ich mich in der Gesellschaft definiert hatte. Jetzt war ich in freiem Raum, einfach nur ich, auf mich selbst zurückgeworfen, lauschend, was sich aus meinem Innersten heraus melden würde und was die Fülle des Lebens in meine freien Hände legen würde. Was für eine neuartige grosse Freiheit! Was für eine riesige Kraft der Freude und Vorfreude! Was für ein unbegrenztes Gefühl der Leichtigkeit und des Fliegens in der totalen Offenheit und zugleich Ungewissheit darüber, was sich zeigen wird! Was ich tief unten in mir auch berühre, ist meine Verletzlichkeit – Unsicherheit als Teil davon – und gleichzeitig ein grosses Meer von tiefem Vertrauen. Diese neue Freiheit beschenkt mich reich: mit dem Füllhorn des Lebens. Wir alle laufen in diversen Rollen und tragen verschiedene Masken, laufend, tagtäglich, ohne es zu merken. Der Lehrer, die Professorin, der Pfarrer und der Rabbi sind gefangen in der Maske der Unfehlbaren. Wie befreiend, wenn der Lehrer zu seinen Schülern sagt: «Ich weiss es nicht» oder «Was ich gestern gesagt habe, war falsch». Wie befreiend und stärkend, wenn die ewig fürsorgliche und sich selbst vergessende Mutter ihre Rolle ab und zu ablegt und zu sich selbst schaut und sich nährt! Als Frau trage ich manchmal noch die Maske der Zurückhaltenden, Scheuen, die sich zum Beispiel nicht traut, einen Mann anzusprechen, den sie interessant findet. Das nahm ich aus meiner Erziehung mit, und obwohl ich es möchte, habe ich es noch nicht geschafft, diese Maske abzulegen. Ich dachte, die heutigen jungen Frauen hätten sich davon befreit. Jedenfalls mokiert sich mein gelegentlich erwachsener Sohn über meine Barrieren. Aber meine hübsche Tochter, die Grund zu allem Selbstvertrauen der Welt hätte, zeigt sich im gestrigen Freundinnengespräch mit mir genauso scheu: Auf keinem Weg kann ich sie motivieren, sich die Freiheit zu nehmen, auf denjenigen Mann zuzugehen, den sie so umwerfend findet und der nichts davon merkt … – warum limitieren wir uns? Freiheit durch Selbstbefreiung 143


«Zentral und grundlegend ist das Bewahren – der Schutz von Eigentum und erworbenen Freiheiten.» Beat Suter (1979), Wirtschaftsinformatiker; Lindyhop-Tänzer; Waffensammler

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IV. Freiheit als Grundlage persönlicher Entfaltung


Was ich unter Freiheit verstehe

Freiheit ermöglicht das Verfolgen eigener Interessen und Grundbedürfnisse, namentlich das Erwerben, Bewahren, Lernen, Verbinden und Dazugehören. Zentral und grundlegend ist dabei für mich das Bewahren, was unter anderem auf den Schutz von Eigentum oder erworbenen Freiheiten hinausläuft. Um dies zu bewerkstelligen, empfiehlt sich bereits bei oberflächlichen Geschichtskenntnissen, es nicht zu zimperlich anzugehen: Staaten oder subsidiär Individuen sehen die Freiheit der anderen und Andersdenkenden selten als oberste Priorität, ebenso wie staatlicherseits Eigentumsgarantien nicht immer nach Treu und Glauben eingehalten werden. So nett dann Stimmzettel oder Leserbriefchen sind, so ist die erfolgreiche Umsetzung des Volkswillens recht selten. Ein idealer Staat folgt selbstredend treu dem Konsens respektive dem mehrheitlichen Willen des Volkes auf dem eigenen Boden. Bei Stellvertretungen in der Willensfassung durch die Parlamente ist aber ausreichend Sorge zu tragen, und gerade bei der Delegation gegebenenfalls ein grosser Knüppel gegen wild laufende Bürokraten und «Legislaten» anzuempfehlen, damit diese sich nicht wie die Mäuse in den Katzenferien aufführen. Leider ist bei der fortschreitenden Zentralisierung und Wegdelegierung zahlreicher Aufgaben die Kontrolle nicht einfacher und direkter geworden – entsprechend grösser und stärker sollte also der Knüppel ausfallen, damit er noch ausreichend Drohwirkung entfalten kann. Technisch interessante «Schiessknüppel» wurden ab etwa dem Ersten Weltkrieg in grosser Zahl hergestellt, und seit noch längerer Zeit in der Schweiz an das Volk verteilt: zum Schutz der Freiheit, als Ausdruck der Freiheit und gepaart mit der Verantwortung der Aufsicht über diese mehr oder minder gefährliche Gerätschaft. Es ergab dies ein Gleichgewicht des Schreckens, zusammen mit der Miliz­ armee eine bombensichere Garantie für eine mehrheitsfähige und konsensorientierte Politik. Welche Bedeutung hat die Freiheit in meinem Leben?

Ich hänge dieser Freiheit derart begeistert an, dass ich noch ein paar Waffen mehr als «nur» das Sturmgewehr sowie auch ausreichend Munition vorrätig halte. Auf dass diese und alle weiteren Freiheiten wirksam geschützt werden können – ganz besonders dann, wenn es die Volksvertreter nicht mehr hören wollen. Bewahren als zentrale Funktion zum Schutz der Freiheit 147



V. A n h ang


Autoren- und

Hans Gall

Autorinnenverzeichnis

Divisionär aD, Senior Consultant; Mitglied im Ehrenteam des Unternehmer­forums Lilienberg

Hans-Ulrich Bigler

Lic. rer. pol., Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbands SGV Susan Blumer

Opern- und Konzertsängerin und Komponistin

Dipl. Ing., Biotechnologin

Carrie Giger

Sabine Brönnimann FährFrau – Bestatterin, Totenrednerin, Leiterin von Abschiedsritualen; Autorin Rudolf Buchmann Dr. phil. (Psychologie und Pädagogik), Psychotherapeut ASPV, Supervisor Dominik Elser

MLaw, Assistent am Institut für öffentliches Recht, Universität Bern; Kopräsident der Operation Libero Bettina Enser

Yogalehrerin und Heilpraktikerin Jakob Faes

Geschäftsleitung und Inhaber Porsche Service Center Zürich Markus Felber

Lic. iur., Bundesgerichtskorrespondent im Unruhestand Willi Fischer

Prof. Dr. iur., selbstständiger Rechts­ anwalt, Leiter Fachstelle für Unternehmens- und Steuerrecht sowie Dozent für Wirtschaftsrecht an der ZHAW School of Management and Law; Lehr­ beauftragter für Schuld- und Gesellschaftsrecht an der Universität St. Gallen Lea Fry

Projektassistentin

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V. Anhang

Katharina Jing An Gebauer

Lic. iur., Juristin und Philologin Hans Giger

Prof. Dr. iur. et Dr. phil. I, E.C.L., em. Professor für Schweizerisches Zivilgesetzbuch und Obligationenrecht, inkl. Rechtsvergleichung an der Universität Zürich und Gastprofessor an der Universität Freiburg; Mitglied der International Academy of Commercial and Consumer Law; Rechtsanwalt Yan Glitsch-Kong

Ärztin mit eigener TCM-Praxis Jean Haag

Fachredaktor BR, freiberuflich tätig Stefan Heimgartner

Dr. iur., Staatsanwalt bei der Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich; Privatdozent für Strafrecht, Strafprozessrecht und Internationales Strafrecht an der Universität Zürich Gabi Huber Dr. iur., Rechtsanwältin und Notarin; Mediatorin SAV; Nationalrätin FDP. Die Liberalen (Uri); Präsidentin der FDP-Liberale-Fraktion Konrad Hummler Dr. iur., Partner M1 AG


Daniel Hürlimann

Max Meyer

Dr. iur., Rechtsanwalt; CAS Judikative, Post-Doc-Forschungsprojekt «Regulierung von Entscheidungen am Lebensende»; Herausgeber der Open-Access-Zeitschrift sui-generis.ch

Dr. oec. HSG, pensioniert; Autor

Werner Inderbitzin

Dr. oec. publ.; Gründungsrektor der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (2007–2011); Präsident des Stiftungsrates des Swiss Science Center Technorama, Winterthur Caroline Jaden Stussi

Schauspielerin, Model, Filmemacherin; Absolventin des Lee Strasberg Theatre and Film Institute, Hollywood Brigitte Kaiser

Inhaberin und Geschäftsführerin der Kaiser Buchhaltungen GmbH, Winterthur David Karasek

Journalist TeleZüri Heinz Karrer

Dr. h.c., Präsident Economiesuisse Herbert Köppel

Unternehmer, Eigentümer Polypackers.ch AG, Gossau Robert Kuratle

Chemie-Ingenieur, Alchemist; Inhaber der Firma Chempro GmbH, Winterthur Thierry Luterbacher

Dr. iur., Rechtsanwalt; CEO AXA-ARAG Rechtsschutz AG Erich Marti

Karatelehrer mit eidg. Fachausweis, ­6. Dan, Schulleiter Shotokan Karateschulen Zürich und Wallisellen; M ­ itglied der Tech­nischen Kommission der Sektion SKU des Schweizerischen Karateverbandes

Bernd Mossner

Dr. iur., Rechtsanwalt; heute Rechtshistoriker Gloria Mossner

Lic. iur. Andreas Naegeli

Direktor der Justizvollzugsanstalt Pöschwies, Regensdorf N. N.

Insasse Justizvollzugsanstalt Pöschwies, Regensdorf Robert Nef

Lic. iur.; Mitbegründer des Liberalen Instituts in Zürich; Mitglied der Mont Pelerin Society, der Friedrich August von Hayek-Gesellschaft und Präsident der Stiftung für Abendländische Ethik und Kultur Frank Th. Petermann

Dr. iur., Rechtsanwalt; Skulpteur Veronica Pilipovic Weidmann

Chemie-Ingenieurin Thomas Reschke

Diakon, kath. Universitätsseelsorger und Lehrbeauftragter an der Universität St. Gallen Alfred Ritter

Basler Börsen-Guru; Stiftungsrat Pro Aero, Zürich; Verwaltungsrat Key Advisors AG, Basel Markus Ritter

Meisterlandwirt; Nationalrat; Präsident Schweizer Bauernverband Erwin Schatzmann

Holzbildhauer

Autoren- und Autorinnenverzeichnis 157


Christian Schröckel

Peter Daniel Szabó

Malermeister, Gesamtleitung Schröckel AG, Winterthur

Jurastudent, Mitglied der AB Glanzenburger im Schweizerischen Studentenverein; Vizepräsident des Corporationen Convents zu Zürich

Gerhard Schwarz

Dr. oec. HSG, Direktor Avenir Suisse Doris Slongo

Dr. iur., LL.M. Internationales Wirtschaftsrecht Marco Solari

Lic. ès sc. soc., Präsident Filmfestival Locarno Daniel Sommer

Unternehmer und u. a. Generalsekretär WorldSkills Esther Staehli

Master of Science in Biochemistry; Head of Business Development Michael Stämpfli

Bauingenieur und Imker Klaus J. Stöhlker

Selda Tatli

VR-Präsidentin Lindaren med AG und Naturheilpraxen Lindaren Hugo Tschirky

Dr. Dr. sc. techn. ETH, Professor em. für Business Management an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich ETHZ Hansjürg Tschümperlin

Human Resources Manager Claudia Uschatz

Ehem. Jurastudentin Jonas Uschatz

Dr. med. dent., Zahnarzt Luzius Wasescha

Dipl. Chem. ETH, Dr. sc. nat., Dozent; Fellow of the Royal Society of Chemistry, London

Dr. iur.; bis 2012 Ständiger Vertreter der Schweiz bei der EFTA und der WTO in Genf; heute u. a. Sonderbotschafter des Bundesrates zur Umsetzung der Zoll­ab­kommen zwischen Georgien und der Russischen Föderation; Universitätsdozent

Peter Studer

Kurt Weigelt

Dr. iur. et Dr. h.c., Rechtsanwalt; früher Chefredaktor Tages-Anzeiger; Schweizer Fernsehen; später Präsident des Schweizer Presserates

Dr. iur., Unternehmer; Direktor der Industrie- und Handelskammer St. Gallen-Appenzell

Beat Suter Wirtschaftsinformatiker; Lindyhop-Tänzer; Waffensammler

Dr. h. c., Rechtsanwalt, ehem. Bundesrichter

Journalist, Redaktor, PR-Berater, Publizist und Unternehmer Jürgen Stohner

Hans Wiprächtiger

Yusuf Yesilöz

Autor Christoph Zingg

Gesamtleiter SWS Sozialwerke Pfarrer Sieber 158

V. Anhang


Herausgeberin

Edit Seidl (1947) ist Andragogin und Mediatorin und seit rund 40 Jahren im Bildungswesen aktiv. Von 1998 bis 2007 war sie Vizepräsidentin des Schulrates der Zürcher Hochschule Winterthur. Im Jahr 2003 wurde Edit Seidl in Wien durch das Österreichische Bundes­ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur der Professorentitel im Fach Erwachsenenbildung (Andragogik) verliehen. In ihren Publikationen unterstreicht sie immer wieder die Bedeutung des «lifelong learning» und der Freude am Lernen als Grundvoraussetzung nachhaltiger Wissensvermittlung und -aneignung. www.prof-seidl.ch

Herausgeberin 159



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