Helmut Stalder: Der Günstling. Kaspar Stockalper – Reichtum, Macht und der Preis des Himmelreichs

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Helmut Stalder, Dr. phil., studierte Germanistik, Geschichte und Politische Wissenschaften in Zürich, Frankfurt/a.M. und New York. Er war Redaktor beim Schweizer Tages-Anzeiger, stv. Chefredaktor bei der Zeitschrift Beobachter und Redaktor bei der Neuen Zürcher Zeitung. Er ist Autor mehrerer erfolgreicher Sachbücher im Bereich der Verkehrs-, Wirtschafts-, und Technikgeschichte und seit 2021 Verlags­ leiter von NZZ Libro. Zuletzt erschien von ihm «Verkannte Visionäre. 25 Schweizer Lebensgeschichten» (2020).

In Europa tobt der Dreissigjährige Krieg. Kaspar Stockalper erkennt, dass er am Simplonpass im Wallis an einer Schlüsselstelle sitzt. Er nutzt die Gunst der Stunde, um einer der einflussreichsten und wohlhabendsten Männer des Alpenraums zu werden. Sein rasanter Aufstieg und spektaku­ lärer Erfolg ist geprägt von politischem Kalkül und unter­n ehmerischer Schlauheit, von Risikofreude und Skrupellosigkeit, von barocker Prunksucht und religiöser Inbrunst – und von den Komplotten neidischer Feinde. Quellenstark, anschaulich und spannend erzählt, zeigt dieses Buch Stockalper nicht nur als Kapitalisten, Macht­menschen und frommen Wohltäter, sondern auch als europäischen Akteur, der mitten im kontinentalen Krieg die Neutralität als Geschäftsmodell entdeckt. Ein Sitten­g emälde mit erstaun lichen Parallelen zur Gegenwart.

ISBN 978-3-907291-92-4 I S B N 978-3-907291-92-4

Umschlaggestaltung : Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich Umschlagbild vorn: © mauritius images / Anthony Palmer / Alamy Umschlagbild hinten: © Porträt von Kaspar Stockalper vom Thurm (1609–1691): Stockalperschloss, Brig. Foto: Thomas Andenmatten.

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783907 291924

www.nzz-libro.ch www.nzz-libro.de

Helmut Stalder

© Dom i n ic Büt tner

Der

Günstling

Helmut Stalder

Der

Günstling Kaspar Stockalper Reichtum, Macht und der Preis des Himmelreichs

Die Lebensgeschichte von Kaspar Stockalper (1609–1691) erscheint wie ein Königsdrama von Shakespeare: Als junger Mann aus angesehenem Haus führt er eine französische Prinzessin mit Gefolge über den winterlichen Simplon. Schlagartig ist er an Europas Fürstenhöfen bekannt. Entschlossen bringt er sich am Alpenpass in Stellung und bietet, was Europa im Dreissigjährigen Krieg dringend braucht: eine sichere Verbindung zwischen Norditalien und Atlantik. In einem Balancespiel zwischen den Grossmächten verschränkt er Politik und Geschäft, schliesst Geheimabkommen, tauscht Transitrechte, Söldner und Kredite gegen Salz und Handelsprivilegien, sammelt Ämter und Titel, kauft Ländereien zusammen, deklassiert Konkurrenten und sichert sich als Mäzen gesellschaftliches Ansehen. Auf dem Zenit seiner Macht sieht er sich als «Gottes Günstling». Doch die Hybris wird zu viel. Was klingt wie ein shakespearesches Bühnenstück, ist von der Wirklichkeit bereitgestellt. Kaspar Stockalpers Geschäftsgebaren, sein politisches Agieren, sein religiöses Denken, der spekta­ kuläre Aufstieg und das dramatische Ende des ungekrönten alpinen Sonnenkönigs sind in seinen Rechnungsbüchern und vielen Tausend Seiten Korrespondenz erhalten. Daraus lässt sich das wirtschaftliche, politische und spirituelle Universum Stockalpers erschliessen, das nahezu das ganze 17. Jahrhundert umfasst.


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