Barbara Tänzler: Vico Torriani. Ein Engadiner singt sich in die Welt.

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Barbara Tänzler Barbara Tänzler  Vico Torriani

Sänger, Schlagerstar, Schauspieler, Entertainer, Showkoch, TV-Legende. Vico Torrianis Karriereetappen lesen sich wie eine Abfolge kindlicher Traumberufe. Doch welcher Mensch steckt hinter der Figur Vico Torriani? Rund 20 Jahre nach seinem Tod begab sich die Autorin Barbara Tänzler mit Nicole Kündig Torriani auf eine Spurensuche nach deren Vater. Sie durchforsteten Archive, hoben fotografische Schätze und trafen ehemalige Weggefährten. In ihrer Biografie beleuchtet die Autorin die beruflichen Stationen Torrianis. Er war in verschiedener Hinsicht ein Pionier und ein vielschichtiger Familien- und Bühnenmensch, der sich immer wieder neu auszurichten verstand.

i n a i r r o T o c Vi Ein Engadiner singt sich in die Welt

978-3-907291-12-2

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Jekami – Der Anfang 9 Silberfäden – Der Aufbruch 17 Addio, Donna Grazia – Der Durchbruch 33 Gitarren der Liebe – Die Kinoleinwand 51 Saludos Amigos – Der Protest 63 Familienbande 77 Bon soir, Herr Kommissar – Der Osten ruft 95 Meine Schwester und ich – Im Theater 113 Familienbande 129 Hotel Victoria – Der singende Koch 145 Der goldene Schuss – Die Feuertaufe in Farbe 153 Vico, ist’s wahr? – Der Verspielte 167 Familienbande 177 La Pastorella – das Comeback 189 Familienbande 199 Fremder in der Nacht – Die Grauzone 207 Abends in der Taverne – Die Gourmets 213 Ein Leben lang – Der Unermüdliche 221 Zauberlied der Berge – Die letzten Aufnahmen 229 An dich – Der Abschied 235 La Montanara – Grazie per tutta la gentilezza 241 Anhang 247

Inhalt



i m a Jek ang f n A r e D


Ein kalter Wind fegt an diesem dunklen Abend Anfang 1945 durch die engen Häuserzeilen des Niederdorfs in Zürich. An der Marktgasse 17 angekommen, drückt Emil Ernst die Türklinke des «Palazzo». Das rotgelbe Licht im Inneren des Lokals blendet ihn kurz. Die Luft ist bereits stickig, feucht und verqualmt, die Stimmung aufgedreht. Da entdeckt er seine Kameraden vom Ski Club Davos, Sektion Zürich. Rund 80 Mitglieder. Ein bunter Haufen sportaffiner Zürcher. Sie alle setzen an diesem Abend im «Palazzo» auf ein Pferd. Und dann kommt er: Vico Torriani. Stellt sich mit schwarzem Hut, kariertem Hemd und Gitarre auf die Bühne, entfaltet sein schelmisches Lächeln und macht das, was er am liebsten tut: Er singt. Emil Ernst und seine Leute springen auf die Stühle und Tische. Sie jubeln, johlen, klatschen, und ihre pure Freude springt auf das restliche Publikum über: Vico Torriani, damals 24 Jahre alt, wird zur Sensation des ersten Jekami-Abends im «Rothus», zu einem Star für eine Nacht. Gastrolegende Emil Bäggli hatte 1939 das völlig heruntergekommene «Rothus» in der Zürcher Altstadt gekauft und zwei Jahre später Schritt für Schritt umgebaut. Unter anderem verwandelte er den alten Variété-Saal im ersten Stock in ein modernes Dancing mit Bühne, das «Palazzo». Emil Bäggli sah im Unterhaltungsangebot grosses Potenzial und wollte im neuen «Palazzo» einen Talentwettbewerb für junge Sängerinnen und Sänger organisieren. Das Jekami – kurz für Jeder-kann-mitmachen – war «eine ganz fiese Sache», erzählte Vico Torriani in späteren Jahren. Wer dem Publikum nicht gefiel, wurde von den zwei Herren hinter der Bühne mit einer langen Stange weggezogen. An dieser befand sich vorne ein offener, mit Samt umfasster Ring, mit dem sie den in Ungnade gefallenen Sänger am Hals packen und wegzerren konnten. Die Idee dieses Musikwettbewerbs kam aus Frankreich. Am Anfang zog er als Gesangsfestival von Ort zu Ort. In den 1930er-Jahren entwickelte sich daraus eine beliebte Radiosendung. Das sogenannte Radio Crochet nahm in den 1950er-Jahren neuen Schwung auf und soll auch Stars wie Mireille Mathieu hervorgebracht haben. Die Zürcher Variante im Niederdorf katapultierte den unbekannten Bündner Troubadour Vico Torriani hinaus in die Welt. Vico Torriani lebte damals erst seit wenigen Monaten in Zürich. Am 5. Dezember 1944 hatte er seine Schriften in der Limmatstadt hinterlegt. Er musste Geld verdienen und ja, Sänger werden wollte er auch. Er liess sich im Restaurant Bolognese in der Nähe des Paradeplatzes als Oberkellner anstellen. Als gelernter Kellner wusste er, in

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welcher Ordnung Gabel und Messer gedeckt und Teller abgetragen werden. Und er wusste um die höfliche Distanz im Umgang mit Gästen. Diese kamen immer relativ früh zum Abendessen und gingen bereits um 22 Uhr wieder nach Hause. Während der Kriegsjahre wurden abends die Räume verdunkelt und die Strassenlaternen gelöscht. Seither hatten sich die Lebensgewohnheiten der Menschen verändert. Und das war schlecht fürs Geschäft. Vico Torriani hatte schon damals die Angewohnheit, überall und immer fröhlich vor sich hin zu trällern, womit er seinem Patron ziemlich auf die Nerven ging. Eines Abends kam er auf ihn zu und sagte: «Du singst doch so gerne – canta qualcosa!» Das liess sich Vico Torriani nicht zweimal sagen: Sobald seine Gäste gegessen hatten, schlüpfte er in seinen Frack – verkehrt herum. «So sah ich von vorne aus wie ein Pfarrer», erinnerte sich Vico Torriani. In dieser minimalen Verkleidung ging er mit seiner Gitarre von Tisch zu Tisch und fragte: «In welcher Sprache darf ich Ihnen etwas vorsingen?» Und sang. Die Idee des Patrons ging auf. Die Gäste blieben länger, tranken mehr – und Vico Torriani heimste ordentliches Trinkgeld ein. Unter die Gäste mischte sich eines Abends Emil Ernst, Mitglied des Ski Club Davos, Sektion Zürich, und Besitzer einer angesehenen Massschneiderei an der Löwenstrasse. Im Winter war er in Davos auf den jungen Torriani aufmerksam geworden, als dieser als Barkeeper im Hotel Belvédère sein Geld verdiente, während der Jazzer Teddy Stauffer mit seiner Band für den musikalischen Rahmen sorgte. Die Musik von Stauffer soll Vico Torriani derart beflügelt haben, dass er andauernd nicht nur Volkslieder, sondern auch Jazzsongs vor sich hin summte. Nun stand Emil Ernst wieder vor ihm in Zürich und versuchte den jungen Engadiner für den ersten Jekami-Musikwettbewerb an der Marktgasse 17 zu begeistern. Als sich die aufgeheizte Stimmung an dem besagten Abend im «Palazzo» langsam abkühlt, zitiert «Rothus»-Besitzer Emil Bäggli Vico Torrani zu sich an die Bar und will ihn sofort engagieren. Der Star des Abends, damals noch neu im Geschäft, lernt das Spiel schnell. Er erklärt Bäggli, dass er warten müsse, bis er im «Bolognese» Ferien habe und handelt seine Gage aus: 15 Franken pro Abend. Emil Bäggli erwidert verblüfft: «Chef, das ist ein bisschen viel!» Doch davon lässt sich Vico Torriani nicht beeindrucken: «Ja! Und das Abendessen möchte ich auch noch dazu.» Per Handschlag besiegeln sie Torrianis

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Jekami – Der Anfang


erstes Engagement im «Rothus». Von nun an muss er «ohne die 80 Claqueure vom Skiklub auskommen». Als er im März 1945, zwei Monate vor Kriegsende, im «Rothus» auftritt, jubelt ihm das Publikum Abend für Abend zu. «Seither habe ich gesungen und gesungen …»

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Der Lautensänger: Vico Torriani 1946 mit Einstecktuch und Lederhut.


Gebannt: mit Sennenhut und samtiger Stimme in der Gunst des vorwiegend weiblichen Publikums.

Prominenz: Vico Torriani singt fĂźr Romy Schneiders Familie im Hotel Atlantic, Hamburg.


Der Dauergast: Vico Torriani spielt in den 1950er-Jahren im Decca-Studio einen weiteren Schlagerbestseller ein.


«Die Texte so glaubhaft»: Marianne Schachinger (6. v. l.) mit weiteren Fanclub-Mitgliedern aus Linz.

Von wegen Backfische: 1957 am internationalen Filmfestival Berlin.


a n n o D , o i d Ad razia G h c u r b h c r u D r e D


«Mit seinen Texten brachte er als Alpen-Sinatra Exotik in die muffigen Wohnzimmer der 1950erJahre.»  Aus dem Nachruf auf Vico Torriani, Die Welt, 1998.

«Mit Willy Berking fing alles an», sagte Vico Torriani immer, wenn er auf seine Karriere zurückblickte. Als er in den amerikanischen Klubs der US-Army unterwegs war, kam eines Tages ein Kommandant auf ihn zu und lud ihn nach Offenbach bei Frankfurt ein. Seit Kriegsende organisierten die dort stationierten US-Soldaten jeden Sommer ein grosses Parkkonzert für die Bevölkerung. Als Vico Torriani dann im Sommer 1950 auf der Bühne stand und einfache Schweizer Volkslieder sang, hörten ihm 10 000 Gäste zu. Unter ihnen der Leiter des grossen Unterhaltungsorchesters des Hessischen Rundfunks, Willy Berking. Er war von Vico Torrianis Stimme derart begeistert, dass er ihn ins Radiostudio einlud. Und alsbald sang Vico Torriani – begleitet vom Berking-Orchester – zu Millionen von Radiohörerinnen und Radiohörern und wurde über Nacht in ganz Deutschland bekannt. In der Folge wurde der Hessische Rundfunk von Anrufen und Briefen überflutet. Alle wollten wissen «wem diese helle, wunderbar weiche, kunstlos schöne Tenorstimme gehört», berichtete die Wochenend-Zeitung aus Nürnberg und andere stimmten in den Kanon ein. Vico Torrianis Auftakt als einer der gefeiertesten Schlagerstars der 1950er-Jahre war vollzogen. Er präsentierte sich damals noch als Schweizer Volksliedersänger – mit Gitarre, Bündnerhut und weitem Hemd – und sang Am Lago Maggiore, Bella Venezia oder Santa Lucia. Vielleicht gab er auch Erzähl mir dein Leben vom Schweizer Liederkomponisten Artur Beul zum Besten. Vielleicht sang er sich auch mit Silberfäden in die Herzen der Deutschen. Oder mit In der Cafeteria von Milano, einem weiteren Lied, das er 1949 mit Cédric Dumont eingespielt hatte. Vico Torriani ritt seither auf einer Welle des Erfolgs und wusste vermutlich gar nicht recht, wie ihm geschah. «Ich war der Allererste, der nicht Pseudoitalienisch sang und als einziger Ausländer Anfang der 1950erJahre noch mutterseelenallein», bemerkte Vico Torriani zu seinen Anfängen in Deutschland. Neben Willy Berking war Peter Frankenfeld ein Förderer und auch Freund der ersten Stunde. Frankenfeld, der seine Karriere als Komiker an Berliner Variétés begonnen hatte, gilt bis heute als Pionier des deutschen Radio-Entertainments. Er lud Torriani in seine Hör-

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funk-Frühsendung Der Frankfurter Wecker ein. Oder er nahm ihn zu Gastauftritten im hessischen Raum mit, bei denen neben Komiker Frankenfeld und Sänger Torriani eine junge Frau auf der Bühne stand: Evelyne Güntert. Torrianis künftige Ehefrau sang ein, zwei Lieder und stand Peter Frankenfeld als Sketchpartnerin zur Seite. Das Wirken des Trios war jedoch nur von kurzer Dauer. «Sie hatte eine schöne Stimme, eine reizende Stimme, aber als ich merkte, dass sie mehr Pralinenschachteln kriegte als ich, bin ich sauer geworden», erzählte Vico Torriani Jahre später mit seinem charmantesten Lächeln in einer Fernsehshow. Evelyne Torrianis Auftritte als Sängerin lassen sich entsprechend an einer Hand abzählen. Am eindrücklichsten war das Duett 1992, als sie bei Sepp Trütschs volkstümlicher Unterhaltungssendung Musig-Plausch mit ihrem Mann Geschenkte Jahre sang – ein öffentliches Bekenntnis einer langen Liebe. Da stand er, Vico Torriani, im dunklen Anzug mit drei Manschettenknöpfen und Siegelring am kleinen linken Finger. Ein Grandseigneur mit geradem Rücken und ausladender Gestik. Und sie, Evelyne Torriani, ganz in Lachsrosa gekleidet, mit doppelter Perlenkette um den Hals und einem feinen Leuchten in den Augen. Mit der Single Addio, Donna Grazia landete Vico Torriani 1951 seinen ersten Megahit in Deutschland. In kurzer Zeit gingen mehr als 500 000 Schallplatten mit diesem Schlager über den Ladentisch. Der Schweizer Volkssänger wandelte sich zum «Troubadour der Liebe», der mit pomadisiertem Haar und schmachtend-romantischen Liedern die Herzen der Damen jeden Alters rührte. Er wurde in den Reigen des Konzertveranstalters Hoffmeister aufgenommen, der in ganz Deutschland bunte Abende organisierte, bei denen sich alle angesagten Unterhaltungsstars ihren Fans präsentierten. Tango, Rumba, Jodelfox, Slowfox, Calypso oder Polka waren die angesagten Rhythmen der Nachkriegszeit. Und spätestens wenn Vico Torriani beim Lied Wenn in Lugano seine Gitarre schwingend die Kirchenglocken imitierte, hatte er sein Publikum auf sicher. Die plötzliche Begeisterung für diesen Schweizer und seine Lieder ist ein Phänomen, das auch der Journalist Dr. Hans W. Nachrodt zu ergründen versuchte: «Vor knapp anderthalb Jahren war er noch ein junger Tenor, den kein Mensch in Deutschland kannte, heute ist Torriani ein europäischer Star, dessen Stimme immer wieder Millionen von Rundfunkhörer in ihren Bann zieht – ein charmanter Akteur, dessen persönliche Vorstellung das Publikum, gleichgültig welchen

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Addio, Donna Grazia – Der Durchbruch


Viel Lust und Leichtigkeit: Gitarren der Liebe u. a. mit Topsy Küppers.

Sehnsuchtsort Mittelmeer: Vendetta oder Versöhnung in Der Stern von Santa Clara.



r e d n e r r a t i G ebe Li einl o n i K e i D wand


Dass Vico Torriani im Anschluss an sein «Olympia»-Engagement seine Karriere in Frankreich nicht intensivierte, mochte an seinem vollen Terminkalender gelegen haben. Wie fast jeder bedeutende Schlagerstar zur damaligen Zeit hatte auch Vico Torriani Angebote vom Film erhalten und bereits einige gedreht. Die Kinoleinwand lockte ihn bereits, kaum hatte er in Deutschland Fuss gefasst, wie aus einem Brief an Evelyne Torriani aus dem Jahr 1950 hervorgeht. Damals setzte er auf den Briefkopf «CHANTEUR INTERNATIONAL VICO TORRIANI et sa guitare», und eine kleine Strichzeichnung von einer singenden Gitarre mit Hut zierte seine Korrespondenz. Den singenden Soglianer hatte er selber gezeichnet. Sobald Vico Torriani irgendwo warten musste, soll er auf einem Stück Papier herumgekritzelt haben – zwischen Proben, in einem Restaurant, in einer Pause. Eine Ablenkung, wenn er unter Strom stand oder es einfach nicht schnell genug vorwärts ging. In besagtem Brief schrieb er: «Gestern war die Filmgesellschaft nochmals hier, mit Michael Jary, dem grossen Filmkomponisten, der mit seinem Filmorchester auch immer Zarah Leander begleitet hat, und er fand mich ausgezeichnet, und ich werde in einigen Tagen wissen, ob ich doch noch im Film singen werde. Ich glaube noch nicht daran, trotzdem ich annehmen könnte, man interessiert sich lebhaft für mich. Evy, wäre das nicht etwas Grossartiges …!» Michael Jary hielt Wort und engagierte Vico Torriani für eine Nebenrolle in Der bunte Traum, der 1952 ins deutsche Kino kam und den Weg für seine weiteren Filme ebnete. Es war das Jahrzehnt des deutschen Kinos. Die Menschen sehnten sich nach leichter Unterhaltung. «Wir gehen nicht ins Kino, um dort Alltag und Trümmer zu sehen, sondern um Alltag und Trümmer zu vergessen. Für unser Eintrittsgeld erwarten wir Illusionen, die uns das wirkliche Leben geraubt hat», wird eine Leserin 1951 in einer Frauenzeitschrift zitiert. Schlagersänger waren schon immer die besten Transporteure für Heile-WeltFantasien, und so war der Spielfilm die logische Folge, um einen Schlagerstar für sein Publikum sichtbar zu machen. 1952 schloss Vico Torriani mit der Münchner Produktionsfirma Neuer Filmverleih (NF) einen Exklusivvertrag ab – mit weitreichenden Folgen, wie sich später zeigen sollte. Ab 1952 wirkte Vico Torriani bei mindestens einem Film pro Jahr als Hauptdarsteller mit. Dabei arbeiteten die Plattenfirma und die Filmproduzenten Hand in Hand. Noch während der Dreharbeiten produzierte seine Schallplat-

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tenfirma die drei, vier Lieder des Films, die bereits alle fleissig an den Radiostationen gespielt wurden, bevor der Film auf der Leinwand zu sehen war. «Der Sänger wird plötzlich zum Schauspieler – oder umgekehrt wird der Schauspieler zum Sänger», schreibt Daniela Schulz in ihrem Buch Wenn die Musik spielt. «Der Star, egal ob er ursprünglich vom Film kommt oder aus der Musikbranche, ist in den 1950er-Jahren ein multimedialer Alleskönner.» «Zu Kriegsende gab es in Deutschland noch 1000 Lichtspieltheater, viel von ihnen in der wenig zerstörten Provinz», so die Internetplattform zum deutschen Film filmportal.de. 1950 gab es in Deutschland bereits rund 4000 Kinos. An jeder Ecke ein Kino zu bauen, wurde zum lukrativen Geschäft. Neben kleinen Lichtspielhäusern entstanden grosse Kinobauten mit geschwungenen, asymmetrischen Sälen. Die Wände wurden mit gefaltetem Stoff bespannt und raffiniert angestrahlt. Galerien ragten weit in den Raum und freitragende, bogenförmige Treppen führten in grosszügige, von schwebenden Lichtbändern beleuchtete Foyers. «Verspieltes war angesagt: italienische Glasmosaike, leichtes 1950er-Jahre-Kunsthandwerk an den Wänden, Farborgeln und Wasserspiele vor den üppigen Vorhängen. Das Kino, gestern noch eine Art Notunterkunft in schwerer Zeit, wurde zum Palast der Wirtschaftswunder-Gesellschaft.» Die Amerikaner brachten in den europäischen Boomjahren des Kinos Klassiker wie Verdammt in alle Ewigkeit mit Burt Lancaster und Frank Sinatra (1953), Jenseits von Eden mit James Dean (1955), Die Katze auf dem heissen Blechdach mit Paul Newman und Liz Taylor (1958) oder Manche mögen’s heiss mit Marilyn Monroe (1959) in die Lichtspielhäuser. Gleichzeitig wurden – auch in Deutschland – so viele Filme gedreht wie noch nie. Der Zenit wurde 1956 erreicht, als in der Bundesrepublik 123 neue Kinofilme produziert wurden und mit 817 Millionen Eintritten ein absoluter Rekord verzeichnet werden konnte. Vico Torrianis schauspielerische Ambitionen passten perfekt in die Hochstimmung des Kinos. Am 25.  August 1952 begannen in Genua die Dreharbeiten von Vico Torrianis erstem Kinofilm Strassenserenade. Als sie am darauffolgenden September im Filmatelier in München fertig drehten, waren Bravo, bravo – beinah’ wie Caruso vom Liedtexter Hans Bradtke oder Jodeln kann ich nur, wenn ich verliebt bin von Fred Rauch bereits in aller Ohren. Die Lieder komponierte Willy Mattes. Der gebürtige Wiener schuf über 1000 Melodien für 65 Filme – ein weiteres Indiz dafür, wie unglaublich viele (Schlager-)filme damals

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Gitarren der Liebe – Die Kinoleinwand


Rollentausch: Evelyne Torriani mit Reto und Nicole (l.) im Zentrum des Geschehens.

Wegbegleiter: mit Zarli Carigiet im Engadin.


Heimatgefühle: Vico Torriani verbringt möglichst viel Zeit mit seiner Familie im Engadin …

… und in Soglio, seinem Bürgerort.


Geteilte Passion: FĂźr Vater und Tochter kann der Engadiner Winter nie lang genug sein.


Fam

e d n a b n ilie


Auf der Passhöhe des Juliers steht heute der 30 Meter hohe, rote Turm des Origen Festival Cultural und wacht über die moosgrüne Ebene. Autos und Motorräder nehmen an diesem Spätsommertag die grosszügigen Schlaufen der Passstrasse mit entspannter Eleganz. Ein Radfahrer radelt mit geducktem Kopf der Passhöhe entgegen. 2284 Meter über Meer. Der Wind bläst. Immer. Jeweils im Herbst der 1960er-Jahre, wenn es in Basel kalt, grau und trüb wurde, klopfte Vico Torriani beim Hausarzt an: Nicole und Reto – da waren sich Arzt und Vater einig – litten im Winter unter akutem Asthma. Das Rezept für die geplagten Lungen der Stadtkinder hiess: Ab in die klare Bergluft des Oberengadins. Und es wurde gleich für mehrere Wochen ausgestellt. «Das mit dem akuten Asthma glaubte uns natürlich kein Mensch. Und wenn wir im März braungebrannt wieder nach Basel kamen, wurden die anderen Schüler richtig sauer», erinnert sich Nicole Kündig-Torriani. Nach Silvester wurde gepackt. Im silbernen Mercedes – eine Spezialanfertigung für den Werbeträger Vico Torriani – wurde es schnell eng, und ebenso schnell war der Kofferraum voll, weshalb die Kinder bereits in Basel in die Skiklamotten gesteckt wurden. Massgeschneiderte Skianzüge, bestehend aus einer beigen Keilhose aus festem Baumwollstoff und einer olivgrün-beige gestreiften Wendejacke. Selbst die ledernen Skischuhe waren handgemachte Unikate. So viel Stil musste sein. Evelyne trug im Schnee am liebsten einen weissen Einteiler mit Pelz und breitem Gurt um die Taille. Vico Torriani selber hinterlegte seinen Skianzug nach der Skisaison jeweils beim Schneider Polatini in St. Moritz, einem kleinen, schwarzhaarigen Mann mit freundlichem Gesicht. War das Auto gepackt, setzte sich Evelyne Torriani auf den Beifahrersitz. Lucky, der Hund, teilte sich den Platz zwischen ihren Beinen mit einer Tasche voller geschmierter Butterbrote. Schwester Ida quetschte sich in der Rückbankmitte zwischen die Kinder. Und so nahm die Tagesreise ihren Anfang; von Basel durchs graue Mittelland über Sargans und Chur nach Tiefencastel, wo es Richtung Julier so richtig kurvig zu werden begann. Und wenn dann Vico Torriani seine Frau mit Evy ansprach, wussten die Kinder: Die Stimmung der Eltern war im grünen Bereich. Dann trällerte auch Evelyne Torriani mit, wenn ihr Mann einen Schlager nach dem anderen sang – aus seinem eigenen Repertoire, versteht sich. Genau dort, wo sich heute der Julierturm wie ein Mahnmal zum Himmel streckt, stand früher das Schild mit der Begrüssung:

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«Allegra Engiadina!» Und egal, ob sich eisiger Nebel zwischen den Felsen festkrallte oder sich der Himmel stechend blau über die Winterlandschaft legte – Vico Torriani stieg aus und sagte: «Jetzt muss ich erst einmal tief durchatmen. Jetzt bin ich wieder zu Hause!» In den ersten Jahren quartierte sich die Familie in einer Wohnung im Herzen von Celerina ein. Hinter der Kirche, genauer in der «Chesa Nuschpigna», die Maria Badrutt betreute. Giorgio Badrutt erinnert sich noch lebhaft an die Erzählungen seiner Grossmutter, die von allen im Dorf Micki genannt wurde. Als alleinerziehende Mutter von fünf Kindern – ihr Mann war früh verstorben – kümmerte sie sich nicht nur um die «Chesa Nuschpigna», sondern führte mitten im Dorf auch einen Mittagstisch, zu dem sich jeweils Skilehrer, Arbeiter aus der Brauerei oder alleinstehende Handwerker aus der Gegend einfanden. Vico Torriani wusste um Mickis enge finanzielle Verhältnisse und wollte einmal von seiner Gastgeberin wissen: «Was kann ich dir noch geben?» Doch Micki winkte ab und meinte: «Komm lieber mal bei uns am Mittagstisch vorbei und sing ein paar Lieder. Am liebsten auf Romanisch.» Und genau das machte Vico Torriani. Er setzte sich zu den Männern an den Tisch. Plauderte über Alltägliches. Sang. Und kam wieder. Vico Torrianis eigene Geschichte begann am Genfersee: Am 21. September 1920 schenkte ihm Claire Torriani, geborene Bensegger, am Genfer Boulevard des Philosophes das Leben. Eine Viertelstunde später kam seine Schwester Claire, fortan in der Familie Mimi genannt, zur Welt. Vico Torriani wurde auf den Namen Ludovico Oxans getauft. Seinen zweiten Vornamen mochte er nie. Spöttisch behauptete er: «Vor lauter Schreck, dass nach mir noch ein zweites Kind kam, vergassen meine Eltern, mir einen zweiten Namen zu geben. Da haben sich die Ärzte für Oxans entschieden. Schrecklich, nicht? Wie ein Ochse.» Die Eltern waren beide gerade mal 21 Jahre alt und hatten weder Geld noch Zeit für zwei kleine Kinder. «Wir waren sicher nicht unbedingt so ganz herzlich willkommen», meinte Vico Torriani 1995 in einem Radiointerview. Seine Mutter arbeitete damals als «femme de chambre» bei einer wohlhabenden Familie, später habe sie als Oberkellnerin in St. Moritz eine Anstellung gefunden. Der Vater Victor, im Engadin aufgewachsen, war zum Zeitpunkt der Zwillingsgeburt in der Westschweiz als Stallbursche auf einem Arabergestüt tätig, das einem indischen Maharadscha gehörte. In den ersten Monaten kümmerte sich die Amme Rose um das Wohl der Zwillinge. Die offenbar sehr beleibte Dame soll zwei

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Familienbande


Neuland: mit Manager Wolf Kabitzky 1958 Richtung USA.

Umgarnt: an den Olympischen Winterspielen in Innsbruck von 1964.


Im Osten: Im ehemaligen Leningrad wird Vico Torriani 1961 wie ein Rockstar gefeiert.

Heimspiel: Konzert 1962 ZĂźrich.


Im Westen: Bei CafĂŠ Oriental schwofen 1963 auch die US-Amerikanerinnen mit.


Novum: Als singender Koch und Hotelier schreibt Vico Torriani in den 1960er-Jahren TV-Geschichte.



«Man nehme, man nehme …»: viel Tanz und Gesang um den Kochherd von Hotel Victoria.

Erster Auftritt: Reto Torriani 1967 an der Seite seines Vaters.


Aufgetanzt: Zu den geladenen Gästen im Skihotel zählen Alice und Ellen Kessler.


Lobgesang auf die Verflossenen: mit Peter Alexander 1962 im Duett an der Hotelbar.


a i r o t c i V l e t o H singende r e D och K


Willkommen Damen und Herren zu unserem Rendez-vous, bonsoir Mesdames, bonsoir Messieurs, Ladies and Gentlemen – how do you do? –, Bundi signore, signori – ich grüsse fern und nah. Willkommen heut’, willkommen hier im – Hotel Victoria!  Auftakt zu Hotel Victoria

Peter Alexander und Vico Torriani sitzen im Smoking bei zwei «Victoria-Spezial» an der Bar und schwelgen in alten Zeiten, als sie sich als Junggesellen frei und ungebunden vor Verehrerinnen kaum zu retten wussten. Zumindest in der Erinnerung. Fein säuberlich notierten sie damals die Adressen der Damen in einem kleinen Adressbuch, das sie als gestandene Ehemänner bis dato in ihrer Brusttasche aufbewahrten. An der Bar offenbaren sie einander nun –vertraut, ungeniert und singend – die Namen und Vorzüge ihrer Liebsten. «So, wie mein blondes Käthchen, so war kein anderes Mädchen … », setzt Vico Torriani zu seinem Lobgesang auf eine seiner Verehrten an, und Peter Alexander entgegnet mit «Louise, Louise, kein Mädchen war wie diese. Diese Anmut, dieser Charme …!» Sieben Minuten lang dauert ihr Medley, in dem die beiden Sänger sich in der Einzigartigkeit ihrer Liebschaften zu überbieten versuchen. Aus heutiger Sicht mag das chauvinistisch wirken. Damals war es gut gemachte Unterhaltung in Form einer Fernsehshow. Elf Mal wurde Hotel Victoria ab 1961 in loser Folge samstagabends auf ARD ausgestrahlt und erreichte jeweils eine Einschaltquote von 70 Prozent. Vico Torriani schrieb mit Hotel Victoria als erster und wohl einziger singender Koch Fernsehgeschichte. Hotel Victoria, eine Show mit Musicalelementen, wurde in Kinoformat in den Bavaria Studios in München produziert. Sie setzte sich aus losen Geschichten zusammen, die immer in einer anderen Hotelkulisse spielten. Im Mittelpunkt der Handlung stand der Hoteldirektor Vico Torriani. Die ein- und ausgehenden Hotelgäste wurden mit einem Showprogramm aus Musik, Sketchen und Tanz unterhalten. Sie beobachteten das Geschehen oft von kleinen Tischchen aus, an denen die Herren genüsslich pafften. Das waren noch Zeiten! Das grosse Finale setzte Vico Torriani bei jeder Folge als singender Koch, wenn er zusammen mit seinen «Küchengehilfen» zu Man nehme, man nehme, man nehme … ansetzte, um vor laufender Kamera Piccata Milanese (1961), Filetto Fantastico (1962) oder den Plim-Plam-Plumpudding

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(1963) zuzubereiten. Und es konnte durchaus auch vorkommen, dass elegante Ballettdamen höchst kunstvoll Kalbshaxen umtanzten und besangen, was aus heutiger Sicht nicht einer gewissen Ironie entbehrt. Für manche Rezepte sang Vico Torriani geschlagene neun Minuten – ununterbrochen –, während er mit der Kelle in Töpfen rührte und mit Schüsseln hantierte. «Man muss gut vorbereitet sein, und dann ist es kein Problem mehr», verriet Vico Torriani rückblickend. «Wir haben die Kochszenen an einem Tag gedreht. Das war damals mit der Einstellung von Kamera und Licht ein Rekord.» Die elf Hotel Victoria-Folgen haben eines gemeinsam: die Ästhetik. Die im Schwarz-Weiss-Format produzierten Shows, das gekonnte Spiel von Licht und Schatten, sind nach wie vor beeindruckend. Auch wenn der rote Faden nicht immer gleich zu überzeugen vermochte, wurde Vico Torriani als Direktor von Folge zu Folge geschmeidiger, witziger und eleganter – und zeigte spätestens als Leierkastenmann (1967) die Spielfreude und Verwandlungslust, mit der er auch auf der Operettenbühne beeindrucken konnte. Neben Torriani prägten prominente Hotelgäste die Show, darunter ein noch sehr junger Udo Jürgens und ein noch jüngerer Rex Gildo oder der gerade erwachsen gewordene Kinderstar Cornelia Froboess sowie der schon damals nicht mehr ganz junge österreichische Grandseigneur Johannes Heesters. Da schritt die geheimnisvolle Hildegard Knef durch die Drehtür, um ihre Hymne auf ihre Heimatstadt Berlin, dein Gesicht hat Sommersprossen zu singen, oder es peitschte eine witzige Vivi Bach als erbarmungslose Fitnesstrainerin einen jungen Verehrer durchs Sportprogramm. Für die damals bereits legendäre Josephine Baker wurde der rote Teppich ebenso ausgerollt wie für den Shootingstar Senta Berger. Vico Torriani passte – wiederum gerade wegen seiner ausländischen Herkunft – perfekt in die 1960er-Jahre des deutschen Fernsehens. Da waren Personen gefragt, die «für eine Prise Exotik und einen Touch von internationalem Flair im Programm der Fernsehanstalten sorgten und damit die neue Weltoffenheit der Deutschen parallelisierten», wie Ricarda Strobel und Werner Faulstich in ihrer Publikation Show- und Gesangsstars festhielten. Ihren Untersuchungen zufolge wurde Vico Torrianis Karriere von den Fernsehproduzenten des ARD sorgfältig aufgebaut. So etwa mit seinen Auftritten in Das grosse ABC (1953), als erster Gast von Robert Lembkes Was bin ich? (1955) oder in Alles maskiert mit Caterina Valente und Peter Alexander (1956). Daraufhin folg-

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Hotel Victoria – Der singende Koch


ten einzelne Personalityshows wie Brathuhn, Cocktail und zwei Brettl (1956), Saludos Amigos (1957) und Vico contra Vico (1958). Mit Grüezi, Vico (1959/60) – seiner ersten eigenen Show mit Gesang und Sketchen – gelang ihm der Schritt vom Schlager- zum Fernsehstar, bevor er mit Hotel Victoria zum Sprung in die Reihe der grossen deutschen TV-Showstars ansetzte. Hotel Victoria erreichte ein Publikum weit über den deutschen Sprachraum hinaus. Seit 1954 konnten dank Eurovision – der Union der europäischen Rundfunkorganisationen – Sendungen zeitgleich in England, Frankreich, Belgien, Holland, Dänemark, Deutschland, Italien und in der Schweiz übertragen werden. Den acht Ländern war es gelungen, «ein über 6000 Kilometer langes Richtstrahlnetz mit 80 Relaisstationen aufzubauen und über 44 Sender Live-Bilder gleichzeitig in drei Fernsehnormen» auszustrahlen, heisst es in Show Information Kultur, einer Chronik des Schweizer Fernsehens. Den Eurovisionssendungen, die Millionen Europäerinnen und Europäer zeitgleich vor die Fernseher lockten, geht bis heute als Wiedererkennungsmerkmal die immer gleiche Melodie voraus: die fanfarenhafte Hyme Te Deum von Marc-Antoine Charpentier. Diese europäische Vernetzung machte nationale Fernsehstars wie Vico Torriani mit seiner singenden Kochshow auf einen Schlag über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Die technische Zusammenarbeit von der Eurovision war auch politisch motiviert. Europa sollte wieder zusammenwachsen. Ein Überbleibsel aus den Anfängen ist der alljährliche Schlagerwettbewerb und heutige Eurovision Song Contest (ESC). Die erste Ausgabe – noch unter dem Namen Grand Prix Eurovision de la Chanson – wurde 1956 im Casino Lugano ausgetragen, wo Lys Assia mit Refrain für die Schweiz als Siegerin hervorging. Vico Torriani wollte 1958 für Deutschland ins Rennen steigen. Doch er schied – wie Lale Andersen und Evelyn Künneke – bereits in der Vorrunde aus. In der letzten Folge von Hotel Victoria 1967 rührte Klaus Munro, der alle singenden Kochrezepte komponierte, im spanischen Hotel mit einer Paella Valenciana nochmals mit grosser Kelle an und liess die singende Kochshow ein letztes Mal mit Es ist so weit, es ist so weit, der Rest ist eine Kleinigkeit … ausklingen. Auch wenn Hotel Victoria erst der Auftakt von Vico Torrianis Fernsehkarriere war, blieb die Sendung für immer seine «liebste» Show, eine, die von viel Leichtigkeit und erfrischender Selbstironie geprägt war.

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Als Vico Torriani mit Addio, meine Damen und Herren, vorbei ist unsere Zeit … die Hoteltüre des «Victoria» für immer hinter sich zuschlug, wurde er bei der Konkurrenz – dem ZDF – bereits als neuer Showmaster gefeiert.

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Hotel Victoria – Der singende Koch


Idol der Jugendjahre: die Schweizer Jazzlegende Teddy Stauffer 1969 zu Gast im Goldenen Schuss.


Dezent bunt: Vico Torrianis erster Auftritt als Showmaster 1967 ist zugleich die erste Farbsendung des ZDF.

Mit Stars: Udo JĂźrgens, Caterina Valente, Max Greger und Heintje.


Das Maskottchen: Kurt und Paola Felix erheitern ihren Gast 1987 in Verstehen Sie Spass?


r e d n i s d n e Ab verne Ta rmets u o G e i D


Das Swiss Diamond Hotel liegt zwischen Melide und dem malerischen Morcote am Luganersee. Ein Fünfsternehotel, verteilt auf zwei Gebäudekomplexe. Im unteren Teil führt die Sicht aus dem Ristorante Lago über den tiefblauen Luganersee zum gegenüberliegenden Dörfchen Brusino-Arsizio. Die Häuser des Orts scheinen auf kleinsten Raum aneinanderzukleben, während sich hinter ihnen ein dichter Wald wie ein dicker, grüner Teppich ausbreitet, der die Flanken bis hoch zum Monte San Giorgio überdeckt. Neben dem Lokal stehen einzelne Palmen wie Wuschelköpfe mit viel zu langen Beinen beim Pool. Oleanderbüsche tragen stolz ihre rosa Blütenpracht. Ein Boot bringt – den Sound voll aufgedreht – junge Wakeboarder an den hauseigenen Anlegesteg zurück. Gäste dösen in der Mittagssonne auf weissen Liegestühlen, andere fixieren verschlafen das blaue Nichts. Ein Spätsommertag im Tessin. Traumhaft schön. In den 1980er-Jahren waren Regisseur Max Sieber und TV-Entertainer Kurt Felix gern gesehene Gäste im Haus, das damals noch den schlichten Namen «Olivella» trug. Das Hotel unter der Führung von Christina und Manfred Hörger war auch wegen seiner guten, gehobenen Küche ein Ort, für den es sich wiederzukommen lohnte. Max Sieber und Kurt Felix frequentierten das «Olivella» auch aus einem anderen Grund. Der ehemalige Schweizer Teleboy-Moderator Kurt Felix war inzwischen mit seiner Unterhaltungssendung Verstehen Sie Spass?, die er zusammen mit seiner Frau Paola Felix präsentierte, im gesamten deutschen Sprachraum zu sehen. Das «Olivella» konnten sie immer wieder für die «Versteckte Kamera», das Herzstück der Samstagabendshow, gewinnen. Dabei wurden oft Prominente in bizarre Situationen gebracht und heimlich gefilmt. «Kurt Felix und Max Sieber haben sicher 15 Sendungen bei uns gemacht», erinnert sich Christina Hörger. Diesmal hatten sie wieder eine neue Idee ausgeheckt: Sie wollten den eleganten Vico Torriani mit seinen stets guten Manieren aufs Glatteis führen. Eines Tages wurde Vico Torriani von einem unbekannten Herrn angerufen. Dieser erkundigte sich, ob er bereit wäre, für ihn und seine drei Freunde ein exklusives Menü zuzubereiten. Vico Torriani zeigte sich neugierig. Daraufhin luden ihn die vier Gourmets zu einem Mittagessen ins «Olivella» ein. Christina und Manfred Hörger schlugen ihnen für das geplante Essen eine kleine Lokalität im grösseren Hotelkomplex vor. Im obersten Stock gelegen, bot der Raum nicht nur ein schönes Ambiente, sondern auch eine herrliche Aussicht.

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Vielleicht war Vico Torriani von seinem ersten Besuch im «Olivella» wie verzaubert. Vom Essen. Vom See. Vielleicht hatte das Gespann Sieber / Felix die Sache auch einfach sehr geschickt und listig eingefädelt. Zudem soll das versprochene Honorar für den Störkoch Torriani fürstlich gewesen sein. Gesichert ist jedenfalls die Tatsache, dass Vico Torriani in seiner Begeisterungsfähigkeit keinen Moment lang daran dachte, in eine Falle zu tappen. Vielmehr verlor er sich mit dem Koch des Hauses, Manfred Hörger, beim Aushecken der Speisen, die sie den vier Herren auftischen könnten. Sie einigten sich auf eine Minestrone alla Vico Morcote, einen weissen Risotto mit frischem Lachsfilet und ein Sorbetto die Mela Grafenstein. Anschliessend stand «Il pollo alla Vico» mit Waffelkartoffeln auf der Speisekarte, gefolgt von La frutta paradiso con fin champagne. Und als Finale sollte La Pesca cardinale das Gourmetessen krönen. Wenige Wochen später leistete die Equipe von Verstehen Sie Spass? ganze Arbeit. Die Kameras waren gut getarnt. Der Flambierwagen stand bereit, sodass das Risotto vor Ort gekocht werden konnte. Das meiste war in der Hotelküche vorbereitet worden. Evelyne Torriani beobachtete das ganze Geschehen hinter den Kulissen. Im Gegensatz zu ihrem ahnungslosen Mann gehörte sie zu den Eingeweihten. «Normalerweise tue ich das ja nicht», sagte Vico Torriani zur Begrüssung und meinte damit seinen Auftritt als Störkoch. «Dafür kommen Sie heute um meinen Gesang herum … » – «Oh, das ist aber schade», beteuerten die vier Gäste am Tisch treuherzig, die in Tat und Wahrheit unisono zu Verstehen Sie Spass? gehörten. Dann nahm der Schrecken seinen Lauf. Kaum war die Minestrone von Vico Torriani serviert – «zubereitet nur mit Gemüse und vielen frischen Kräutern» –, da schnappte sich einer der Gäste die Flüssigwürze, um die Suppe aufzupeppen. Vico Torriani meinte leicht belustigt: «Tut mir nicht zu viel Maggi rein. Das ist schade …!» Spätestens in diesem Moment ging Evelyne Torriani zum ersten Mal auf die Terrasse hinaus, um frische Luft zu schnappen. «Sie konnte diese Spannung im Raum kaum aushalten», so Christina Hörger. Die vier Gäste hauten rein und zerstörten Vico Torrianis Menü systematisch. Die Lachsstreifen wurden mit Senf überschmiert. Das Gravensteiner Apfelsorbet gut hörbar direkt ab den Schälchen geschlürft. Vico Torriani – nun sichtlich entsetzt – flüsterte Manfred Hörger zu: «Das sind ja kulinarische Banausen! Da ist aber gründlich was danebengegangen. Für mich sind das Barbaren!!! Wir machen jetzt

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Abends in der Taverne – Die Gourmets


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a r a n a t n o M a L e per tutta i z a Gr ntilezza e g la


Im Osttiroler Parkhotel am Tristachersee hängen in der Lounge zwei Autogrammkarten von Vico Torriani eingerahmt an einer Wand. Darunter klebt eine Kopie eines im Jahr 1989 in schneller Schrift verfassten Gästebucheintrags: «Grüezi! Merci – Servus – Arrivederci, Grazie per tutta la gentilezza, Vico Torriani». Eine Erinnerung, auf die der Hotelbesitzer Josef Kreuzer stolz ist. «Der Vico hat mit seinem Charme und seinem Talent alles geschlagen», ist er überzeugt. Wenn von Mai bis Oktober die Flamingos im Parkhotel aufspielen und sich Josef Kreuzer vom Hotelier zum Sänger wandelt, wird seinem Vico ein musikalisches Denkmal gesetzt: Um Punkt 23 Uhr schleicht sich der Trompeter Gerhard Pucher von der Bühne und geht auf leisen Sohlen zum Bootshaus. Ein Bootsführer löst das Seil der Barke und rudert ihn mit sanften Schlägen in den See hinaus. Dort setzt Gerhard Pucher das Mundstück seiner Trompete an, holt nochmals Luft und spielt zum Ausklang La Montanara – das Lied der Berge, das Vico Torriani aus den Alpen hinaus in die Welt getragen hatte.

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Vermächtnis von 500 Schlagern: Vico Torriani ist bis heute der erfolgreichste Schweizer Sänger im In- und Ausland.


Vico im Doppelpack: Samuel ZĂźnd und Christian Jott Jenny 2016 im Musical Hotel Victoria.


g n a h n A


Personenregister A

Alexander, Hilde 86 Alexander, Peter 38, 54, 144, 146 f., 179, 190, 190, 245 Amme Rose 131 Andersen, Lale 86, 148 Assia, Lys 148 Aznavour, Charles 43, 158, 161 B

Bach, Vivi 147, 162 Badrutt, Giorgio 131 Badrutt, Maria «Micki» 131 Bäggli, Emil 10 f., 21 Baker, Josephine 147 Bardot, Brigitte 61 Barker, Lex 161 Baumann, Claire «Mémé» (Mutter) 20, 24, 123, 127, 131 f., 136 f. Baumann, Otto 136 f. Baumgarten, Hildegard 59 Beatles 106, 217 Bécaud, Gilbert 43 Beck, Ueli 168 Bee Gees 160 f. Beierlein, Hans R. 190 ff. Benatzky, Ralph 115 f., 118 Benesch, Felix 245 Bensegger, Claire «Mémé» (Mutter) siehe Baumann, Claire Berger, Senta 147, 154 Berking, Willy 34 Bestgen, Betty 16, 25 Bestgen, Willy 16, 25 Beul, Artur 34, 233 Brice, Pierre 161 Böhm, Karlheinz 61 Borg, Andy 222, 223, 226 Boss (Schäferhund) 239 Bossi, Rolf 155 Bradtke, Hans 37, 53, 97 f. Brassens, Georges 43 Brecht, Bertolt 115 Brunner, Carlo 190, 225 f. Brunner, Maja 225 Brel, Jacques 43 Brunner, Emil 115

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Buchholz, Horst 61, 64, 104 Bühlmann, Paul 168 C

Callas, Maria 114 Camoletti, Marc 119 Carigiet, Zarli 126 Carrell, Rudi 155 Carste, Hans 38 Caruso, Enrico 65, 82, 114 Celentano, Adriano 185 Cella, Ettore 194 Chaplin, Charlie 135 Charpentier, Marc-Antoine 148 Chevalier, Maurice 14, 18, 24, 43, 119 Christo 238 Churchill, Winston 82 Clerc, Charles 236 Coco (Papagei) 158 Colette, Sidonie-Gabrielle Claudine 119 Conny und die Sonntagsfahrer 245 Coro La Compagnia Rossini 182 D

Danks, Hart Pease 23 Dean, James 53, 64, 104 Della Casa, Lisa 100, 158 Deppe, Hans 60 f. Dietrich, Marlene 114 DJ BoBo 232 Dora (Schäferhund) 185 Dumont, Cédric 23 f., 34, 100 f. Dvorak, Elisabeth 193 Dvorak, Felix 193, 222 E

Eberhard, Ida (Schwester Ida) 72, 83 f., 130 Eder, Franz 65 Eisenhower, Dwight D. 82 Ernst, Emil 10 f., 21 F

Faruk I., König von Ägypten 135 Felix, Kurt 212, 214 ff., 222 Felix, Paola 212, 214, 216 Feltz, Kurt 37 Fiedler, Renate 41 Flamingos 231, 242 Frankenfeld, Peter 34 f., 79, 99, 159, 162, 205

Franz Joseph I., Kaiser von Österreich 209 Froboess, Cornelia 147 G

Garrick, David 158 Gaze, Heino 96 Geiger, Walter 191 f. Gigli, Beniamino 65 Gildo, Rex 147 Giller, Walter 205 Gmür, Hans 168 f., 223 Gott, Karel 162 Grabowsky, Eynar 109, 116 Grabowsky, Vincent 116 Greger, Max 157 Grenzebach, Herbert 67 Grock, Clown (Adrien Wettach) 27 Güntert, Evelyne (Ehefrau) siehe Torriani-Güntert, Evelyne Güntert, Frieda «Muggi» (Schwiegermutter) 75, 78 ff., 84, 179, 200 f. Güntert, Paul (Schwiegervater) 75, 78 ff., 83 f., 178 f. Gyr, Wysel 233 H

Haas, Waltraut 111, 116, 118, 222 Hachmann, Horst 104 Halletz, Erwin 54 Halley, Ina 49 Heesters, Johannes 117, 147 Hellwig, Margot 134, 233, 228 Hellwig, Maria 134, 233, 228 Heino 238 Heintje 151, 161 f., 237 Hildebrand, Mani 194 Hoffmeister, Heinz, «HoffmeisterTournee» 35, 38, 42, 64 Holm, Renate 98 Holzamer, Karl 154 Hörger, Christina 214 ff. Hörger, Manfred 214 f., 217 J

Jacob, Marion 166, 168 Jacobs, Werner 54 f., 57, 61 Jary, Michael 52 Jeanne-Claude 238 Jenny, Christian Jott 37, 244, 245


Jensen, Ellinor 47 Jordi, Francine 230 Jöhri, Roland 194 Juhnke, Harald 57 Jung, Robert 191 f. Jürgens, Curd 61, 193 Jürgens, Udo 147, 151, 190 f., 193 K

Kabitzky, Wolf 84, 91, 99 Kaelin, Monika 218 Kaempfert, Bert 100 Karlowa, Elma 45, 58 Kasselruther Spatzen 230 Keiser, César 168 Keller, Monsieur (Grand Hotel Beau Rivage, Ouchy) 19 Kelly Family 238 Kempf, Regina 180, 181, 208 Kerbler, Eva 46 Kessler, Alice 143, 222 Kessler, Ellen 143, 222 Kimmig, Werner 237 Knef, Hildegard 147 Koller, Dagmar 112, 114 f., 222 König, Hans 14, 21 f. Kraus, Peter 179, 237 Krokus 232 Kreisler, Georg 108, 116 Kreuzer, Josef 58, 231, 242 Krüger, Hardy 57, 87 Kubitschek, Ruth Maria 118 Kündig, Beat (Schwiegersohn) 200 Kündig, Marc-Remo (Enkel) 195 f., 198, 200 f. Kündig-Torriani, Nicole (Tochter) 7, 57 f., 71 ff., 75, 79 ff., 83, 85 ff., 101, 125 f., 128, 130, 133, 136, 138 f., 160 f., 178, 180–184, 198, 220 Kündig, Sandro (Enkel) 195, 201 Künneke, Evelyn 39, 148 Kunze, Michael 237 Küppers, Topsy 57, 111, 116 L

Lancaster, Burt 53 Leander, Zarah 52 Leininger-Kündig, Andrea (Enkelin) 195 f., 201, 220, 222

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Lembke, Robert 147, 159 Lethmair, Thea 120 Lewinsky, Charles 222, 225 f. Loren, Sophia 61 Lucky (Setter) 71 f. Ludwig IX., König von Frankreich 82 Lustig, Max 39 M

Mann, Katia 20 Mann, Manfred 160 Mann, Thomas 20 Mantovani, Annunzio 45, 49, 57 ff., 80 f. Mariano, Luis 43 Martin, Dean 100 Maske, Henry 238 Mathieu, Mireille 10 Mattes, Willy 53 McCartney, Paul 217 Minnelli, Liza 43 Mittermaier, Rosi 159 Moeckel, Hans 168 Moik, Karl 222, 225, 236, 238 Monroe, Marilyn 61 Montand, Yves 43 Moorefield, Olive 65 Morgenstern, Christian 20 Moritz, Rainer 37 f. Munro, Klaus 148 N

Negra, Leila 39 Newman, Paul 53 Nachrodt, Hans W. 35 f. O

Oepen, Heinz 154 Osterwald, Hazy 61, 26, 45 P

Pahlavi, Farah Diba 105 Pahlavi, Reza 105 Pahlavi, Shahnaz 105 Paola siehe Felix, Paola Peterer, Jeanne 190 Petrillo, James Caesar 26 Piaf, Edith 24, 43 Pichelmann, Marianne siehe Schachinger-Pichelmann, Marianne

Anhang

Pointner, Marlene 40 Polatini (Schneider) 130 Porter, Cole 118 Presley, Elvis 61 Pucher, Gerhard 242 Q

Quinn, Freddy 38, 104, 225, 237 R

Ramspeck, Jürg 169 Rauch, Fred 37, 53 Rehbein, Herbert 90, 99 ff., 168, 190 Rehbein, Ruth 100 f. Reiber, Carolin 225 Reiser, Hans, «Luigi» 50 Richard, Cliff 160 Ritschard, Willi 194 Rolling Stones 106 Rominger, Ruedi 15 Rosenthal, Hans 162 Rose (Amme) 131 Rösler, Jo Hanns 27, 186 Rossi, Tino 14, 18, 22, 24, 120 Rothenberger, Anneliese 205 Rota, Bruno 132 Rüeger, Max 116, 208 ff., 232 Rühmann, Heinz 61 S

Schachinger-Pichelmann, Marianne 32, 39–42, 104 Schaeppi, Ursula 219, 223 Schärlig, Hans 122, 137 Schmid, Hannes 157 Schmid, Werner 155–158 Schmidt, Bobby 39, 64 Schmitt-Thiel, Gerhard 119, 161 Schneider, Jörg 166, 168 Schneider, Romy 30, 60 f., 105 Schönherr, Dietmar 162 Schwester Ida siehe Eberhard, Ida Seis Cumpagns Engiadinais 190 Selb, Franz 230 Serex, Raymonde 25 Sherrier 64 Sieber, Max 58, 214, 216 f., 223 ff. Sinatra, Frank junior 158, Sinatra, Frank senior 26 f., 53, 100, 209


Spörri-Torriani, Claire «Mimi» (Zwillingsschwester) 131 ff., 196, 198, 200 Spörri, Ernst 200 Staub, Peter W. 108 Stauffer, Teddy 11, 60, 150 Stemmle, Robert A. 59 Stoiber, Thomas 245 Storch, Carola 154 Stracke, Karl-Heinz 114 Strauss, Johann 118 Strauss, Richard 135 Suter, Karl 168 f. T

Taylor, Liz 53 Teltau, Irmtraut 187 Teherani, Hadi 114 Testa, Giovanni 138 Testa, Plinio 138 f. Testa, Sergio 139 Thurnheer, Beni 224 Torelli, Ines 168 Torriani-Dettli, Anna Antonietta (Nonna) 132 f., 135 Torriani, Anton (Onkel) 18, 134, 138 Torriani, Bär (Conrad) (Onkel) 18, 134 Torriani, Bibi (Riccardo) (Onkel) 18, 121, 134, Torriani-Bensegger, Claire «Mémé» (Mutter) siehe Baumann, Claire Torriani, Claire «Mimi» (Zwillingsschwester) siehe SpörriTorriani, Claire «Mimi» Torriani, Emma (zweite Frau des Vaters) 136 Torriani-Güntert, Evelyne (Ehefrau) 26, 35, 40 ff., 52, 68, 70, 72 ff., 78–87, 88, 99, 114, 116, 118, 126, 130, 154, 156, 160, 164, 170, 174, 179 f., 180, 183–187, 190, 193, 195, 197 f., 200 ff., 215, 220, 222, 224, 226, 230 f., 237 ff. Torriani, Lydia (Tante) 18 Torriani, Jürg (Sohn) 25 f., 69

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Torriani, Nicole siehe KündigTorriani, Nicole (Tochter) Torriani, Reto (Sohn) 72 f., 75, 83, 85 ff., 125 f., 130, 136, 139, 142, 161, 170, 178–184, 198, 200 f., 220, 222, 239 Torriani, Rodolfo (Nonno) 132 ff. Torriani, Roger (Bruder) 132, 196 Torriani, Sonja (Schwester) 132, 135, 196 Torriani, Toni (Cousin) 160 Torriani, Victor «Barba Vige» (Vater) 18 f., 36, 75, 122 f., 131 f., 134, 136 f., Tressler, Georg 64 Trütsch, Sepp 35, 137, 190, 225 ff., U

Ulbricht, Walter 102 V

Valente, Caterina 38, 54, 99, 104, 147, 151, 176, 179, 233, 237, 245 van Burg, Lou 154 f. Viehöver, Joseph 154, 156 Vollenweider, Andreas 232 von Matt, Peter 97 von Weizsäcker, Richard 226 W

Walcher, Fridolin 115 Weber, Mäni 155 Werden, Sibyl 47, 54 Wettach, Adrien (Clown Grock) 27 Weyrich, Fred 106 Widemair, Walter 179, 209, 230 ff. Wollenberger, Werner 116 f., 166, 169 Z

Zacharias, Hella 86 Zacharias, Helmut 162, 233 Zeyn, Willy 55, 60 f. Zünd, Samuel 37, 100 f., 244, 245


Quellen und Literatur Bücher Hubert Bücken: Anders als Andere – Die MontanaStory 1959–2009. Düsseldorf 2009. Diane Conrad: 150 Jahre Hotel Kulm. St. Moritz 2014. Hanspeter Danuser, Hans Peter Treichler: Show – Information – Kultur – Schweizer Fernsehen: Von der Pionierzeit ins moderne Medienalter. Aarau 1993. Claudia Dillmann, Olaf Möller: Geliebt und verdrängt: das Kino der jungen Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1963. Frankfurt a. M. 2016. Barbara Franzen, Andreas Z’Graggen: An der Fluchgasse. Ein Ort voller Geschichten im Zürcher Niederdorf. Zürich 2015. Kurt Hickethier: Geschichte des deutschen Fernsehens. Stuttgart 1998. Dora Lardelli, Diego Giovanoli: Das Engadin auf Glasplatten. Der Fotograf Gustav Sommer – 1882–1956, Kulturarchiv Samedan 2015. Max & Moritz (Hg.): Schlager, die wir nie vergessen. Leipzig 1960. Hazy Osterwald: Kriminaltango. Bern 1999. Daniela Schulz: Wenn die Musik spielt ... Der deutsche Schlagerfilm der 1950er- bis 1970er-Jahre. Bielefeld 2012. Ricarda Strobel, Werner Faulstich: Die deutschen Fernsehstars – Shows und Gesangstars Bd. 2. Göttingen 1998. Vico Torriani: Gaumenhits für Feinschmecker. Spreitenbach 1974. Vico Torriani, Jo Hanns Rösler: Ich koche mit Liebe und Musik. Das Vico Torriani Kochbuch. Nürnberg 1958. Vico Torriani: Vico Torrianis Nudelfestival. Seine 100 besten Rezepte. Köln 1988. Vico Torriani: Viva La Pizza. Seine 100 besten Rezepte. Köln 1989. Vico Torriani: Cucina Fantastica. Meine Lieblingsrezepte. Köln 1990. Vico Torriani: Alle meine Rezepte, alle meine Erlebnisse. Rastatt 1981.

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Anhang

Links www.planet-wissen.de, «Jugend in den 1950er Jahren», 13.6.2019 www.planet-wissen.de, «Geschichte der Fernsehshows», 27.10.2014 www.filmportal.de, «Die 1950er-Jahre» Playlist Die grössten und wichtigsten Schlager zu dieser Biografie sind zu finden unter: https://open.spotify.com/ playlist/1DL2eEEX49ifhEcKLw1rbk?si=PcmAEjT1R1 ytwNEMA452g


Bildnachweis Cover S. 13 S. 14

S. 15 S. 15 S. 28 S. 30 S. 31 S. 32 S. 44 S. 45 S. 46 S. 47 S. 48 S. 49 S. 50 S.68 S. 69 S. 70 S. 71 S. 72 S. 73 S. 74 S. 75 S. 76 S. 88

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Privatarchiv Fam. Torriani Privatarchiv Fam. Torriani © ullstein bild – Roger-Viollet /Gaston Paris © ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/ Fotograf: Comet Photo AG (Zürich) / Com_ M06-0050-0001 / CC BY-SA 4.0 Privatarchiv Fam. Torriani Privatarchiv Samuel Mumenthaler, Bern © KEYSTONE-SDA © PR-Decca © INTERFOTO /Alamy Stock Foto © ullstein bild / ullstein bild © Erich Prokosch / Privatarchiv Marianne Schachinger, Linz © Keystone Press / Alamy Stock Foto © KEYSTONE/PICTURE ALLIANCE Privatarchiv Fam. Torriani © Lindner, Berlin-Neuköln / Privatarchiv Fam. Torriani © KEYSTONE-SDA/PICTURE ALLIANCE Privatarchiv Fam. Torriani Privatarchiv Fam. Torriani Privatarchiv Fam. Torriani Privatarchiv Fam. Torriani © KEYSTONE/PICTURE ALLIANCE Privatarchiv Fam. Torriani Privatarchiv Fam. Torriani unbekannt © StAAG/RBA6_Torriani Vico_MitFamilie_SW_3 © Simon E. Smit / Moewig Verlag, München © Joachim Wieczorek, Berlin / Privatarchiv Fam. Torriani Privatarchiv Fam. Torriani Privatarchiv Fam. Torriani © KEYSTONE-SDA Privatarchiv Erika Pagelli, geb. Hülzmann © KEYSTONE-SDA © KEYSTONE-SDA unbekannt © StAAG/RBA6_TorrianiVico_ MitFamilie_SW_1_COMET Privatarchiv Fam. Torriani © Robert Häusser, Mannheim / Privatarchiv Fam. Torriani © Robert Häusser, Mannheim / Privatarchiv Fam. Torriani Erwin Schneider © StAAG/RBA6_TorrianiVi-

S. 89 S. 90 S. 91 S. 92 S. 93 S. 94 S. 107 S. 108 S. 109 S. 110 S. 111 S. 112

S. 121 S. 122 S. 123 S. 124 S. 125 S. 126 S. 127 S. 128 S. 140 S. 142 S. 143 S. 144 S. 150 S. 151 S. 152

co_VicoUndEvelyne_SW_3_SCHNEIDER © Quick / Privatarchiv Fam. Torriani Milou Steiner © StAAG/RBA6_TorrianiVico_ Allein_SW_1 Privatbesitz Ruth Rehbein, Basel unbekannt © StAAG/RBA1-4-42220-2_1 unbekannt © StAAG/RBA6_TorrianiVico_ MitDivPersonen_bis1969_SW_2 unbekannt © StAAG/RBA1-4-42220-4_1 Fred Struchen © StAAG/RBA1-1-14265_1 unbekannt © StAAG/RBA1-4-42220-3_1 unbekannt © StAAG/RBA6_TorrianiVico_ Diverses_SW_1 © Erwin Schneider / Privatarchiv Fam. Torriani Milou Steiner © StAAG/RBA6_TorrianiVico_ MitDivPersonen_bis1969_SW_1 Privatarchiv Fam. Torriani © KEYSTONE-SDA Privatarchiv Fam. Torriani Bruno Torricelli © StAAG/RBA3-2BL7411358_1 Privatarchiv Fam. Torriani (l.); © Max Bächtold, Zürich / Privatarchiv Fam. Torriani (r.) Heinz Köster © StAAG/RBA6_TorrianiVico_MitDivPersonen_bis1969_SW_4_KOESTER © Dokumentationsbibliothek, St. Moritz Privatarchiv Fam. Torriani Privatarchiv Fam. Torriani Privatarchiv Fam. Torriani Privatarchiv Fam. Torriani Privatarchiv Fam. Torriani Privatarchiv Fam. Torriani Privatarchiv Fam. Torriani Privatarchiv Fam. Torriani Privatarchiv Fam. Torriani Privatarchiv Fam. Torriani Privatarchiv Fam. Torriani © ullstein bild © ullstein bild – Röhnert © ullstein Bild © ullstein Bild / ullstein bild © Peter Bischoff, Worpswede © KEYSTONE-SDA © KEYSTONE/PICTURE ALLIANCE/Giehr Privatarchiv Fam. Torriani Arthur Grimm / © United Archives GmbH / Alamy Stock Foto


S. 163 © Arthur Grimm, Berlin / Privatbesitz Fam. Torriani S. 164 © Arthur Grimm, Berlin / Privatbesitz Fam. Torriani S. 166 © Elfie Wollenberger / Werner Wollenberger Stiftung © United Archives GmbH / Alamy Stock Foto S. 171 unbekannt © StAAG/RBA6_TorrianiVico_ Allein_SW_2 S. 172 unbekannt © StAAG/RBA6_TorrianiVico_ Allein_SW_2 S. 174 unbekannt © StAAG/RBA6_TorrianiVico_ VicoUndEvelyne_SW_1 Privatarchiv Fam. Torriani S. 175 © Dieter Klar / Privatarchiv Fam. Torriani © Nicole Kündig-Torriani / Privatarchiv Fam. Torriani S. 176 Antonio Heitmann © StAAG/RBA6_TorrianiVico_MitDivPersonen_ab1970_SW_4_HEINMANN S. 195 unbekannt © StAAG/RBA6_TorrianiVico_ MitFamilie_F_1_ACTIONPRESS © Sepp und Herta Gimpel / Privatarchiv Fam. Torriani S. 196 Privatarchiv Fam. Torriani Privatarchiv Fam. Torriani S. 197 © KEYSTONE/DPA/FotoReport/ Horst Ossinger S. 198 © Erwin Schneider / Privatarchiv Fam. Torriani S. 203 Bruno Torricelli © StAAG/RBA3-2BL7720979_1 S. 204 © ORF S. 205 © Peter Bischoff / Getty Images Laslo Irmes © StAAG/RBA14-7800945_1 S. 206 Privatarchiv Fam. Torriani S. 211 Privatarchiv Fam. Torriani S. 212 Hans Friedli © StAAG/RBA6_TorrianiVico_ MitDivPersonen_ab1970_SW_ 5 S. 218 Josef Ritler © StAAG/RBA6_TorrianiVico_ MitDivPersonen_ab1970_SW_2 Hans Friedli © StAAG/RBA6_TorrianiVico_ MitDivPersonen_ab1970_SW_1 S. 219 Bruno Torricelli © StAAG/RBA9-4-SH00262_D_ 5 S. 220 Ludwik Erdmanski © StAAG/RBA6_TorrianiVico_MitFamilie_SW_2_ERDMANSKI S. 228 © Peter Bischoff, Worpswede

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Anhang

unbekannt © StAAG/RBA6_TorrianiVico_MitDivPersonen_D_ 7_SEEGERPRESS S. 236 unbekannt © StAAG/RBA6_TorrianiVico_Allein_F_1=1_ACTIONPRESS S. 243 Privatarchiv Fam. Torriani S. 244 © Giancarlo Cattaneo, St. Moritz




Sänger, Schlagerstar, Schauspieler, Entertainer, Showkoch, TV-Legende. Vico Torrianis Karriereetappen lesen sich wie eine Abfolge kindlicher Traumberufe. Doch welcher Mensch steckt hinter der Figur Vico Torriani? Rund 20 Jahre nach seinem Tod begab sich die Autorin Barbara Tänzler mit Nicole Kündig Torriani auf eine Spurensuche nach deren Vater. Sie durchforsteten Archive, hoben fotografische Schätze und trafen ehemalige Weggefährten. In ihrer Biografie beleuchtet die Autorin die beruflichen Stationen Torrianis. Er war in verschiedener Hinsicht ein Pionier und ein vielschichtiger Familien- und Bühnenmensch, der sich immer wieder neu auszurichten verstand.

978-3-907291-12-2

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