Benedikt Weibel (*1946), Dr. rer. pol., Studium und Assistenz an der Universität Bern. Diplomierter Bergführer. 1978 Eintritt in die SBB. 1993 bis 2006 SBB-Chef. 2007/08 Delegierter des Bundesrates für die Fussball-EM 2008. 2007 bis 2016 Honorarprofessor für Praktisches Management an der Universität Bern. Präsident des Aufsichtsrats der Westbahn (A). Publizist. Publikationen: Das Jahr der Träume – 1968 und die Welt von heute (1. Auflage 2017), Simplicity – die Kunst, die Komplexität zu redu zieren (7. Auflage 2017), Endlich beginnen die Schwierigkeiten (1. Auflage 2016), Mir nach! (4. Auflage 2014), Von der Schublade ins Hirn (3. Auflage 2012).
«Dass Eva den Sündenfall wagte, fand ich schon immer prima; so entkamen wir dem Einerlei paradiesischen Nichtstuns. Benedikt Weibel steigert meine Dankbarkeit noch. Er führt uns vor Augen, was wir «im Schweisse unseres Angesichtes» gewonnen haben: eine Geschichte, Kulturen, Zivilisation, Technik, Wohlstand – und individuell: Identität, soziale Anerkennung, Lebenssinn, Freiheit. Praktisch alles, was Menschen ausmacht. Inklusive Schweiss und Krampf und Schlamassel, klar. Weibel wendet noch dies überzeugend in Zuversicht: Dass es auch in Zukunft zu tun gibt!» Ludwig Haller
Benedikt Weibel Warum wir arbeiten
Warum arbeiten wir? Über Jahrtausende war die Antwort klar: «Um zu überleben». Heute heisst es immer mehr: «Weil es Sinn macht». Benedikt Weibel analysiert in seinem neuen Buch die zehn Zäsuren, die die Arbeit im Lauf der Zeit fundamental verändert haben. Er beleuchtet Megatrends und in Diskussion stehende Zukuntsszenarien, die das Ende der Arbeit verkünden. Doch niemand weiss, wie die Zukunft ist. Das wahrschein lichste Szenario lässt sich aber vermuten: dass die Arbeit ein prägendes Element der menschlichen Existenz bleibt.
Benedikt Weibel
arum wir W arbeiten
Sinn, Wert und Transformation der Arbeit
ISBN 978-3-907291-04-7
Umschlagabbildung: Georg Grosz, The Gray Day, wikiart.org
9 783907 291047
www.nzz-libro.ch
NZZ Libro
Benedikt Weibel beschreibt in seinem neuesten Buch, wie Arbeit die menschliche Existenz prägt, und stellt ihren Wandel im Lauf der Zeit vor. Was können wir in Zukunft von der Arbeit erwarten?
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Lektorat: Sigrid Weber, Freiburg i. Br. Umschlag: TGG Hafen Senn Stieger, St. Gallen Gestaltung, Satz: Gaby Michel, Hamburg Druck und Einband: BALTO Print, Litauen Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugs weiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werks oder von Teilen dieses Werks ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts. ISBN 978-3-907291-04-7 ISBN E-Book 978-3-907291-05-4
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Inhalt
Prolog 7 1. Was ist Arbeit? 10 2. Am Anfang war die Arbeit 19 Erste Zäsur: Sesshaftigkeit 21 Zweite Zäsur: Urbanisierung 24 Dritte Zäsur: Industrialisierung 34 Vierte Zäsur: Fordismus 47 Fünfte Zäsur: Toyotismus 53 Sechste Zäsur: Tertiarisierung 57 Siebte Zäsur: Feminisierung 64 Achte Zäsur: Shareholder-Value 69 Neunte Zäsur: Digitalisierung 75 Zehnte Zäsur: Unternehmenskultur 97 3. Kontinuität und Brüche 103 Arbeit und Armut 103 Krisen und Ängste 125 Der Spitze der Pyramide entgegen 131 4. Gespenster und Hoffnungen 136 Megatrends 138 Ende der Arbeit? 145 Arbeitsprofil der Zukunft 150
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Wie die Zukunft gelingen kann 152 – Gefordert ist der Staat 152 – Gefordert sind die Unternehmen 156 – Gefordert sind die Gewerkschaften 160 – Gefordert sind die Mitarbeitenden 161 5. Ora et labora oder Schlaraffenland? 162 Arbeit prägt die Identität 163 Was Mitarbeitende erwarten 166 Tun, was man gut kann 173 Motivation 174 Einstellung 177 Die Weisheit der 100-Jährigen 180 Nicht-Arbeit 184 Ruhestand 187 6. Thesen 193 Epilog 195 Anmerkungen 199 Literatur 224 Personen- und Sachverzeichnis 231 Dank 239
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Prolog
Ein Buch über Arbeit zu schreiben ist Arbeit. Obwohl ich immer höre: «Warum tust du dir das an?» («In deinem Alter», sagen sie nicht, meinen es aber.) Oder: «Das hast du doch nicht mehr nötig.» Oder: «Geniess doch mal das Leben …» Gerade deshalb schreibe ich dieses Buch. Weil ich es gerne mache. Und weil ich auch für mich selber nach Antworten suche. Wenn es darum geht, dem Leben Sinn, Inhalt und Struktur zu geben, spielt die Arbeit eine zentrale Rolle. Das ist die individuelle Perspektive. Stärker noch treibt mich die gesellschaftliche Perspektive um. Die Zukunft der Arbeit ist in diesen Zeiten des vermuteten Umbruchs unsicher und Gegenstand üppigster Spekulationen. Es gibt kaum ein Thema, das für die Entwicklung von Mensch und Gesellschaft von grösserer Bedeutung ist. Seit Jahrhunderten gibt es kontroverse Ansichten über die Zukunft der Arbeit und ihren Stellenwert für den Menschen und die Gesellschaft. Neu scheint der Aspekt, dass sich die Abgrenzung der Arbeit von anderen Formen des Tätigseins in Zukunft verwischen könnte. Was allerdings so neu nicht ist, wie die ethnografische Forschung gezeigt hat. Eine Studie über die Bewohner und Bewohnerinnen eines ungarischen Dorfs in den 1950er-Jahren kommt zu folgendem Schluss: «Die Arbeit lässt sich schwer vom natürlichen Fluss des Lebens der Familien trennen: sie ist … ein organischer, selbstverständlicher Bestandteil des Seins … Die Dorfbewohner verstanden ihre harte physische Arbeit als eine Kunst und erreichten so eine starke Identifikation.»1 Arbeit, so dieser Befund, führt zu einer starken Identifika7
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tion. Identität hat mit Selbstwert zu tun. Dieser hängt in hohem Mass von gesellschaftlich geprägten Rollenvorstellungen ab. Die Erwerbstätigkeit ist heute ein massgebender Faktor für die persönliche Identität. Sollte sich die «These vom Ende der Erwerbsgesellschaft, wie wir sie kennen»,2 bewahrheiten, so hätte das unermessliche Auswirkungen auf Menschen und Gesellschaft. Der Soziologe und Ethnologe Georg Elwert hat im westafrikanischen Benin Feldforschung über die Bedeutung der Arbeit der Ayizo betrieben. Als er nach längerer Zeit wieder ins Dorf Ayou kommt, sind seine Bekannten erstaunt, dass er immer noch den gleichen Beruf ausübt. Der Grund: «Für die Ayizo gehört zu jeder Altersklasse eine typische Form von Arbeit.»3 Die Aktivitäten werden der Entwicklung der körperlichen und geistigen Fähigkeiten angepasst. Die Arbeit endet nie. Elwert berichtet von einem über 100-jährigen Mann, «der für die 30 Meter Weges trippelnd den grössten Teil seiner anderthalb Stunden ‹Arbeit› [die nur wir in Anführungszeichen setzen] brauchte. Wer nicht zu Arbeit auf das Feld oder den Markt geht oder – etwa als Schmied – in der Werkstatt mit seinem Rat dabei ist, der ist krank oder … ‹ermattet›.»4 Arbeitslose gibt es in diesem System keine. Dieser kleine Exkurs verweist auf zwei weitere brennende Themen: die Arbeitslosigkeit, die seit der Weltwirtschaftskrise von 1929 mit ihren Millionen von Arbeitslosen nie von der politischen Agenda verschwunden ist. Und die Lebensarbeitszeit, die infolge der Erhöhung der Lebenserwartung und der dadurch ausgelösten Krise der Finanzierung der Altersvorsorge im Fokus steht. Seit Beginn der Industrialisierung taucht immer wieder die Furcht auf, dass der Gesellschaft die Arbeit ausgeht. 1958, ausgerechnet zu Beginn einer beispiellosen Boomphase der Weltwirtschaft, warnt Hannah Arendt vor den Folgen der Automation. «Wir wissen bereits, ohne es uns doch recht vorstellen zu können, dass die Fabriken sich in wenigen Jahren von Menschen 8
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geleert haben werden und dass die Menschheit der uralten Bande, die sie unmittelbar an die Natur ketten, ledig sein wird, der Last der Arbeit und des Jochs der Notwendigkeit.»5 Die grosse Philosophin hat sich in ihrer Vorhersage nicht nur gründlich geirrt, sondern «Arbeit» auch gleich mit dem Etikett des Grundübels versehen. In eklatantem Gegensatz übrigens zur Arbeitseinstellung der Ayizo, bei denen Arbeitsfreude eine wichtige Rolle spielt.6 Diese wenigen Streiflichter zeigen die Vielfalt, Bedeutung und Kontroversen um die mit dem Thema «Arbeit» verbundenen Fragen. Damit ist der Inhalt dieses Buchs grob umschrieben. Wer diesen Fragen auf den Grund gehen will, muss sich gleich zu Beginn mit einem Problem auseinandersetzen: Der Begriff der Arbeit, obwohl im Alltag allgegenwärtig, ist alles andere als klar und hat unzählige Facetten. Damit ist der Einstieg in die Thematik gegeben.
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1. Was ist Arbeit?
«Die Sprache ist weder aus Logik geboren noch durch Logik gekennzeichnet. Sie verfährt nicht nur willkürlich, sondern oft widersinnig. Viele Wörter bedeuten zugleich ihr eigenes Gegenteil, die meisten leiden unter einer verwirrenden Bedeutungsfülle.» Wolf Schneider 1
«Arbeit» ist das perfekte Beispiel für dieses Eingangszitat. Der Begriff ist derart gängig, dass wir uns kaum je Gedanken über seinen Inhalt machen. Es sei denn, wir beginnen darüber zu räsonieren, weshalb das Substantiv in verschiedenen Dialekten identisch verwendet wird, nicht aber das Verb. So heisst es mancherorts nicht «arbeiten», sondern «schaffen». Nun hat «schaffen» in der deutschen Hochsprache eine andere Bedeutung als «arbeiten», und auch die Bewertung unterscheidet sich. Während «arbeiten» eher einen neutralen Charakter hat, ist «schaffen» positiv besetzt, weil dahinter die Idee eines «schöpferischen Prozesses» steht.2 Sucht man nach den Ursprüngen dieser Begriffe, stellt man fest, dass diese Mehrdeutigkeit seit der Antike besteht. Aristoteles unterschied zwischen «praxis» und «poiesis». Ersteres bedeutete «freies Handeln und freie Begierde», Letzteres «hervorbringendes Arbeiten des Knechts bzw. Sklaven».3 Auch das germanische Wort für Arbeit «arbejo» stammt von «Knecht» («arba«) und bedeutet: «Ich bin ein verwaistes und daher aus Not zur harten Arbeit gezwungenes Kind.» Mit der Verbreitung des Christentums begann sich der negative Beigeschmack von Arbeit aufzuweichen und verlor sich dann mit der Reformation weitgehend.4 Nach Hannah Ahrendt gibt es für Arbeit in allen europäi10
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schen Sprachen, den «toten wie [den] lebenden, … zwei etymologisch völlig eigenständige Worte, und wenn der Sprachgebrauch auch immer dazu geneigt hat, diese Worte als Synonyme zu behandeln, haben sie sich doch bis in unsere Zeit als getrennt erhalten».5 Dem Unterschied von «schaffen» und «Arbeit» entspricht im englischen Sprachraum das Begriffspaar «to work» und «labor». Auch hier verweist das Substantiv auf Mühe und Anstrengung. Das lateinische «labor» bedeutet Anstrengung, Müdigkeit, Qual, Leiden, Schmerz, mühsame Arbeit.6 Und das französische «travail» meint ebenfalls eine beschwerliche Tätigkeit. Ganz anders Begriffe, die von «Werk/work» abstammen. Sie sind mit aktivem Handeln, Herstellen, Gestalten – allesamt positiv belegte Begriffe – verbunden. Konsequenterweise unterscheidet Arendt in Vita activa oder Vom tätigen Leben zwischen Arbeit und Herstellen. «Arbeit» begreift sie als «Summe aller Tätigkeiten, die direkt mit der Not durft des Lebens verbunden sind und daher keine Spuren hinterlassen, kein Ding von Bestand».7 Das Gegenstück dieses «Animal laborans» ist für Arendt der «Homo faber», der schaffende Mensch.8 Es ist zu vermuten, dass Hannah Arendt das Buch Arbeit und Rhythmus kannte. Das Ende des 19. Jahrhunderts erschienene Werk des deutschen Ökonomen Karl Bücher wird noch heute zitiert und ist unlängst in die Reihe «Forgotten Books» aufgenommen worden.9 Auch Bücher verwendete den Begriff der «Lebensnotdurft», aus der alle Arbeit entsprungen sei.10 Sein Buch ist aber eine vehemente und gut belegte Antithese zu der Auffassung, dass diese Arbeit als Last empfunden wird.11 Vielmehr erzeuge der Rhythmus der Körperbewegung «Lustgefühle«, deshalb sei er «nicht bloss eine Erleichterung der Arbeit, sondern auch eine Quelle des ästhetischen Gefallens».12 Die kurze Wortgeschichte verweist auf die Vielschichtigkeit des Phänomens «Arbeit», ebenso auf den Bedeutungswandel im Lauf der Zeit. Kein Wunder, dass es unzählige Definitionen für 11
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«Arbeit» gibt. Eine sehr umfassende stammt von dem polnischen Soziologen und Philosophen Zygmunt Baumann: «Arbeit ist die Aktivität, bei der sich die Menschheit als Ganzes qua Natur und Schicksal und nicht aus freien Stücken engagieren musste, wollte sie Herrin ihrer eigenen Geschichte werden.»13 Das Gegenstück zu dieser Definition, die beim Ursprung der Arbeit ansetzt, ist die Kürzestformel von Max Weber, dem wohl meistzitierten Sozialwissenschaftler und akribischen Deuter sozialer Phänomene. «Arbeit ist Inanspruchnahme von Zeit und Anstrengung.»14 Auf den ersten Blick könnte man den Eindruck gewinnen, dass dann auch die sonntägliche Fahrradtour Arbeit ist. Auf den zweiten Blick nimmt man das Wort «Inanspruchnahme» wahr, das der Duden mit «Gebrauchmachen, Nutzen von etwas» beschreibt. Max Weber belässt es jedoch nicht bei dieser knappen Definition. Er unterscheidet die Art einer Arbeit nach technischen, sozialen und ökonomischen Kriterien. Nach dem ökonomischen Kriterium lässt sich Arbeit in «erwerbsmässig» oder «haushaltsmässig» gliedern. Erwerbsarbeit wird in wirtschaftlich orientierten Unternehmen geleistet, während sich die Arbeit im Haushalt an der Bedarfsdeckung orientiert. Diese Aufteilung, so Weber, sei allerdings nicht erschöpfend, weil es Erwerbshand lungen gibt, die nicht unter die Kategorie des Unternehmens fallen, wie etwa der «nackte Arbeitserwerb, der Schriftsteller-, Künstler-, Beamten-Erwerb», die weder das eine noch das andere» seien.15 Auch Karl Marx definiert knapp: 12
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«Arbeit ist die produktive Tätigkeit des Menschen.»16 Der entscheidende Begriff ist hier «produktiv». Die Tätigkeit des Arbeiters ist dann produktiv, wenn sie «nicht nur ersetzt, was er verzehrt, sondern der aufgehäuften Arbeit (dem Kapital, der Verf.) einen grösseren Wert gibt, als sie vorher besass».17 In diesem Sinn fällt Hausarbeit in den Bereich unproduktiver Tätigkeit, da sie keinen Mehrwert produziert. Die Fokussierung auf die Erwerbsarbeit ist also keine Entwicklung der neueren Zeit – sie hat bereits mit Karl Marx begonnen. Für Karl Marx bildet Arbeit die Klammer für die ganze Geschichte der menschlichen Zivilisation. «In der Geschichte der Menschheit … ist Arbeit die notwendige Bedingung zur Erhaltung der Gesellschaft. Jeder Arbeits prozess ist Verausgabung besonderer, nützlicher Arbeit zur Herstellung von Gebrauchswerten. Er ist unabhängig von jeder besonderen Form des menschlichen Lebens und daher allen Gesellschaften gemeinsam.»18 Marx hat vor allem die Beziehung zwischen Arbeit und Kapital analysiert. Demnach verkauft der Arbeiter nicht seine Arbeit, sondern seine Arbeitskraft, und zwar gegen einen Lohn. In den Worten des Philosophen und Historikers Michel Foucault: «Die Logik des Kapitals behält vom Arbeiter nur die Kraft und die Zeit zurück.»19 Interessanterweise gleicht diese Umschreibung der einzigen exakten und unbestrittenen Definition von Arbeit, jener der Physik «Arbeit ist das Skalarprodukt aus Kraft und Weg.» Diese Reduktion der Arbeit auf die Dimensionen Arbeitskraft und Zeit – ein Charakteristikum der gesamten klassischen Ökonomie – kritisiert Foucault als zu eng. Die klassische Ökonomie 13
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weise hier eine eminente Lücke auf. Für den Arbeiter sei nicht der Lohn der Preis für den Verkauf seiner Arbeitskraft, sondern ein Einkommen. Einkommen sei der Ertrag eines Kapitals bzw. Kapital sei alles, was eine Quelle künftiger Einkommen sei. «Was ist nun das Kapital, dessen Einkommen der Lohn ist? Nun, die Gesamtheit aller physischen, psychologischen usw. Faktoren, die jemanden in die Lage versetzen, einen bestimmten Lohn zu verdienen …, d. h. eine Kompetenz.»20 Diese Kompetenz nenne man «Humankapital». Eine der bekanntesten Definitionen von Arbeit fehlt noch in diesem Kapitel. Friedrich Engels, der kongeniale Mitstreiter von Karl Marx, leitet damit seinen Text «Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen» ein: «Die Arbeit ist die Quelle allen Reichtums.»21 Grundlage dieser Definition ist die Auffassung von Marx und Engels, dass das Kapital nichts anderes als «angehäufte Arbeit» ist.22 Was aber würden Marx und Engels sagen, hörten sie die Geschichte der jüngsten Milliardärin aller Zeiten? Kylie Jenner hat die Marke der Milliarde mit 21 Jahren durchbrochen, dank 175 Millionen Followern auf sozialen Netzen, denen sie Lippenstift-Sets für 29 Dollar anbietet.23 Es braucht schon einige Hirnakrobatik, um das damit erarbeitete Kapital als «angehäufte Arbeit» zu verstehen. In einer 2000 publizierten Monografie über Vergangenheit und Zukunft der Arbeit zieht sich die Definitionsfrage wie ein roter Faden durch fast alle Beiträge.24 Die Einengung des Begriffs auf die Erwerbsarbeit und die damit verbundene Zentrierung auf männliche Arbeit wird kritisiert und eine universelle, über alle Kulturen hinweg gültige Definition gefordert. Man möchte einwenden, die Autorinnen und Autoren hätten Max Webers Definition nicht gekannt. Tatsächlich aber ist die Fokussierung auf Erwerbsarbeit eine Realität. Dies zeigt sich insbesondere daran, 14
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Personen- und Sachverzeichnis
ABB 99
Abgrenzung der Arbeit 7, 30, 93, 96 Adam 21, 29 Agamben, Giorgio 164 Airbnb 89 Akkordlohn 49 Algorithmen 86, 95, 145 Allen, Paul 70 Ältere Arbeitnehmende 114, 115, 160 Amazon 116 Angehäufte Arbeit 14 Angst 99, 148 Anpassung 178, 183, 193 Apfel, Iris 189 Apple 80 Arbeiterbewegung 46, 53, 65, 107, 133 Arbeitsbedingungen 62 Arbeitslosigkeit 8, 46, 107 ff., 115, 116, 118, 149, 155, 196 Arbeitsrecht 155 Arbeitsteilung 25, 32, 127 Arbeitszeit 46, 133, 146, 184 Arbeitszufriedenheit 166, 167, 170 Arendt, Hannah 8, 10, 11, 16, 76, 122, 123, 139 Arkwright Richard 34 Aristoteles 10 Armut 67, 103 ff. Atkinson, John William 175
Aufgehäufte Arbeit 13, 14 Ausbeutung 120 Auslagerung von Arbeit 62, 63 Automatisierung 8, 60, 76, 139, 141, 142, 149 Automobil 51 Ayizo 8 Bacon, Francis 50 Ballmer, Steve 80 Barros, Myriam 62, 166 Baumann, Zygmunt 12 BBC 77 Bebel, August 47 Bell, Daniel 58, 59, 61, 72 Benediktus-Regel 24, 163, 178 Berners-Lee, Tim 81 Beruf 26, 28, 31, 91, 92, 141, 149, 151, 164–166, 196 Big-Data 85 Bildung 59, 67, 141, 150 ff., 193 Binswanger, Mathias 140, 146 Bismarck, Otto von 47 Borsig, August 44 Brinkbäumer, Klaus 180 Bücher, Karl 11, 19, 43 Bürgergemeinde 105 Bürokratie 169 Bürolandschaft 92 Calabro, Viktor 95 Cartwright, Edmond 35 CERN 81 Chrysler 70 Clark, Colin G. 57 231
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Computer-Aided-Design (CAD) 80, 81, 90 Condorcet, Marquis de 106 Contexta 94 Coople 95, 96 Coué, Emile 143 Co-Working-Space 94 Crampton, Samuel 34 Crowd-Worker 145, 161 Csikszentmihalyi, Mihaly 132, 133, 153, 157, 159, 172, 173 Cybersicherheit 143 Dahrendorf, Ralf 119, 122, 123, 124, 139 Daimler 101 Darwin, Charles 19, 48, 178 Demografie 138, 139 3-D-Druck 85, 88 Desindustrialisierung 61, 63 Diefenbacher, Hans 140–142, 144 Dienstleistungen 57–59, 61, 63, 66, 91, 133, 137, 143, 146 Digitalisierung 63, 75 ff., 118, 121, 139 ff., 160, 69, 193 Disruption 86, 88, 89, 118, 120 Diversität 160 Drei-Sektoren-Hypothese 57 Dweck, Carol 177 Easy Jet 82 Economic Value Added (EVA) 70 Egger, Josef 77 Eggers, Dave 129 Ehernes Gesetz der Löhne 46, 131 Einstein, Albert 48, 177 Einstellung 9, 177, 178, 194 Eisenbahn 35, 42, 44, 45, 50, 128 Elektronische Datenverarbeitung (EDV) 76, 77, 79, 90 Elwert, Georg 8
Ende der Arbeit 120, 139, 145 ff. Energie 35 Engels, Friedrich 14, 19, 20, 21, 35, 37–40, 53, 124, 131 Entäusserung 42 Entfremdung 42 Entlohnung 67, 197 Entzauberung 31 Ernährer-Hausfrau-Modell 65, 67, 68 Erwerbsarbeit 12, 13, 14, 15, 64 Erwerbsarmut 115, 118, 131 Erwerbsgesellschaft 8 Erwerbsquote 68, 115 Eva 29 Fabrik 32, 40, 46, 65, 109, 139 Fachkräfte 117, 125, 148, 150, 152, 156 Feminisierung 64 ff., 138, 139 Fermat, Pierre de 175 Ferraris, Maurizio 184 Fintech 88 Fisher, Allen G. B. 57 Fliessband 52 Flixbus 116 Ford, Henry 51, 54 Ford, Henry II 70 Ford Motor Company 70 Fordismus 47 ff., 120 Forster, Georg 123 Foucault, Michel 13, 56, 150 Fourastié, Jean 57, 58, 60, 63 Fourier, Charles 119 Fraisa 145, 156 France, Anatol 162 Französische Revolution 40 Frauen 29, 34, 40, 41, 65, 67 Frauenarbeit 23, 29 Frauen-Befreiungs-Bewegung 66
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Freizeit 111, 123, 133, 134, 184 ff., 191 Freiwilligenarbeit 190, 191 Freud, Sigmud 175 Frey, Carl Benedikt 141 Friedman, Milton 69, 70, 71, 100, 102, 118 Gates, Bill 80 Gawande, Atul 168 Geldwirtschaft 27, 28 Gender pay gap 67 General Electric 71 Geschäftsmodell 22, 84, 89 Geschlechter-Differenzierung 15, 30, 64, 66 Gewerkschaft 46, 47, 50, 53, 61, 62, 160, 161, 166, 184, 193 Gig-Ökonomie 95 Gig-Worker 94, 96 Goethe, Johann Wolfgang von 42, 168 Gojek 63 Google 79, 161 Gorz, André 120 Gotthelf, Jeremias 106 Grab 63 Graeber, David 169 Grey, Mary 145 Grossraumbüro 92, 93, 94 Grundeinkommen, bedingungs loses 119 ff., 154 Gründerkrach 107 Grundkapital, bedingungs loses 154, 155 Hanau, Arthur 126 Handel 27, 28 Handwerk 24–26, 30, 34, 42, 44 Hann, Christopher 163 Hardt, Michael 55, 59 Hargraves, James 34
Hartz IV 117 Hasler, Ludwig 188, 190 Hauptmann, Gerhard 41 Hausarbeit 13, 16, 28 Heine, Heinrich 41, 42 Herzog, Lisa 124, 135, 157, 165, 168 Hirschi, Caspar 142 Hitler, Adolf 108 Hofstede, Gert 97 Holliger, Heinz 157 Holmes, Elizabeth 88 Homeoffice 93, 196 Homo faber 11 Hügli, Madelaine 166 Humankapital 14, 56, 63, 150, 151 Humboldt, Wilhelm von 162 Iaccoca, Lee 70, 72 IBM 79, 97 Identität 7, 8, 163 ff. Ikigai 180, 181, 192 Illouz, Eva 171 Immaterielle Arbeit 60 Industrialisierung, industrielle Revolution8, 34 ff., 59, 61, 91, 107, 128 Industrie 4.0 141, 144, 150 Innovation23, 27, 33, 34, 35, 44, 48, 58, 89, 128, 137, 140, 193 Infineon 82 Internet 81, 82 Internet der Dinge 85, 88, 142 Jacquard, Joseph-Marie 75 Jenner, Kylie 14 Jesus 24 Jobs, Steve 71, 80, 81, 100 Joplin, Janis 22 Joy, Billy 80 Just in time 55, 95 Kafka, Franz 164 233
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Kahneman, Daniel 146–148 Kaizen 55 Kalanick, Travis 83 Kapital, Kapitalismus 13, 31, 33, 38, 43, 46, 50, 52, 65, 107, 108, 120, 127, 140, 152, 154 Katholizismus 31 Keynes, John Meynard 103, 123, 125, 146 Kirchliche Armenfürsorge 104 Klimawandel 140, 193 Komlosy, Andrea 17 Konnektivität 82, 93, 138 Kovce, Philip 124 Kreativität 99, 100, 132, 133, 150 ff., 173, 178, 193, 194 Krise 101, 108, 174, 193, 195 Kristofferson, Chris 22 Krupp, Friedrich 44, 45 Kryptowährungen 85 Kulturschaffende 164 Künstliche Intelligenz 76, 85, 86, 88, 144, 145, 151 Kurzweil, Ray 96 Kybernetik 76 Langzeitarbeitslosigkeit 115, 117 Lazarsfeld, Paul 108, 113 Lean Management 55 Lebensnotdurft 11 Lebensarbeitszeit 8 Lebensnotdurft 11, 103 Leveller 29 Libra 88 Liebknecht, Wilhelm 47 Liker, Jeffrey K. 56 Lohnarbeit 46 London, Jack 178 Louis VI 40 Ludd, Ned, Luddismus 43, 128
Luther, Martin 30, 38 Lyft 116 Machtdistanz 97, 99 Malynes, Gerard de 126 Management-Informationssystem (MIS) 77 Mann, Thomas 48 Manpower 95 Manufaktur 33 Marienthaler-Studie 108 ff., 123, 159, 185, 191, 196 Marketing 69 Marktwirtschaft 29, 39, 125, 127, 131, 193 Marx, Karl 12, 38, 39, 41, 43, 57, 127, 131, 133, 162, 184 Maschine 32, 34–36, 42, 43, 44, 53, 58, 85 Maslow, Abraham A. 132, 158, 159, 172 Maslow’sche Bedürfnis pyramide 131 Massenproduktion 52 McClelland, David 175 McLuhan, Marshall 78 Megatrend 25, 82, 138 ff. Mehrwert 13 Menschenbild 55 Microsoft 79, 80 Mila 95 Mindestlohn 155 Mischel, Walter 176 Mitbestimmung 157 Mittelstand 106, 134, 147–149 Mobile Telefonie 93 Montaigne, Michel de 172, 178, 189 Moore, Gordon 79 Moor’sches Gesetz 79
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Morus, Thomas 163 Motivation 174 ff., 182, 183 Musk, Elon 87 Müssiggang 24, 163, 173, 104, 191 Napoleon 97 Narasimham, Vas 100 NASA 97 Negative Einkommenssteuer 118, 120 Negri, Antonio 55, 59 Neoliberalismus 171 Nerd 91 Nestlé 69 New Work Transformation 101 Niedriglohn 116, 117 Nixon, Richard 78 Nomaden 22, 94, 96, 96 Normalarbeitsverhältnis 15 Novartis 100 Null-Grenzkosten-Gesellschaft 139 Oettinger, Gabrielle 170, 176 Offe, Claus 16 Ohno, Taiichi 54 Ökologisierung 138, 139 Okun, Arthur M. 113 Optimismus 176, 183 Orwell, George 37, 170, 172, 192 Osborne, Michael 141 Osterhammel, 36 Owen, Robert 46 Paine, Thomas 106, 119 Parkinson, Cyril Northcote 169 Patriarchalische Gesellschaft 65, 69, 111 Paulus 31, 104, 118 Pauperismus 131 Pendelmigrantinnen 134 Piketty, Thomas 72, 140, 154, 157 Piuz, Annemarie 30
Plantage 33 Planwirtschaft 38 Polarität 172, 173, 185 Popper, Karl R. 136, 196 Porsche 94 Prekäre Arbeitsverhältnisse 134 Principal-Agent-Theory 69 Produktivität 27, 32, 39, 57, 93 Proletariat 39, 131 Protestantismus 26, 31 Proust, Marcel 48 Purpose 100, 101, 166, 196 Quantencomputer 79 Quistorp & Co. 107 Radkau, Joachim 78, 103 Ramadier Matfhilde 96 Ramseyer, Lorenz 96 Rappaport, Alfred 70 Reisläuferei 29 Reitter, Karl 121 Remote-Work 94 Resilienz 86, 87 Rhythmus 11, 20, 27, 43, 58, 171–173, 178, 194 Rifkin, Jeremy 139 Roboter 76, 85, 144, 156 Rollendifferenzierung 64 Rosa, Hartmut 153, 165 Rosenberg, Karen 164 Rott, Christoph 183 Rousseau, Jean-Jacques 128 Ruhestand 187 ff., 194 Rumsfeld, Donald 136 Rutherford, Ernest 48 Samsung 79 Samuelson, Paul A. 126 Scandinavian Airlines 69 Schein, Edgar 97 Schmidt, Eric 80 235
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Schneider, Wolf 10 Schöpferische Zerstörung 89–91, 128, 137, 138, 193 Schumpeter, Josef 89 Schweinezyklus 126 Schweizerische Bundesbahnen 51, 91, 167 Sculley, John 71 Seidenstrasse 27 Selbstbild 177, 178 Selbstfahrende Autos 85, 87, 88 Selbstkontrolle 176, 177 Selbstverantwortung 113, 171 Selbstverwirklichung 131 ff., 158, 159 Sennett, Richard 170 Shafy, Samiha 180 Shareholder-Value 69 ff., 100, 131 Shteyngart, Gary 73 Siegenthaler, Hansjörg 146 Siemens 79, 99 Singularität 85 Sinn 100, 166 ff., 174, 182, 188, 189, 194 Sisyphos 177 Sklavenarbeit 23, 33, 39 Smartphone 82, 89, 91, 97 Smith, Adam 31 Solddienste 29 Sozialabbau 114 Sozialhilfe 114 Sozialleistungen 116 Sozialpartnerschaft 160 Sozialstaat 47, 153–155 Sozialversicherung 154 Speenhamland-System 118 Spülbeck, Susanne 98 Starbucks 93 Status 165
Straubhaar, Thomas 120, 146 Streik 43, 46 Stress 134, 185, 186 Strukturwandel 91 Stücklohn 49, 50 Sun Microsystems 80 Swisscom 95 Taleb, Nassim N. 195 Talent 174 Taylor, Frederik W. 49–52, 54 Technik 48, 49, 127 ff., 137, 138 Teichert, Volker 140–142, 144 Teilzeit-Arbeit 67 Tertiarisierung 57 ff., 138–140, 160 Thiel, Peter 88 Tokarczuk, Olga 179, 187 Toffler, Alvin 78 Toyoda, Eiji 54 Toyoda, Sakichi 53 Toyotismus 53 ff. 169 Trisa 156 TUI 94 Turing, Allen 76, 85 Turing-Test 85 Turner, Adair 147 Uber 83, 89, 95, 116 Uberisierung 84, 116 Überwachungsstaat 129 U-Kurve des Glücks 17, 186 Unbossed 100, 101 Unternehmenskultur 75, 97 ff., 133, 157, 193 Urbanisierung 24 ff., 138 Vaillant, George 182 Vereinbarungskonflikt 69, 186 Verlagswesen 33, 34 Virtual Reality 88 Volkswagen 98, 99
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Benedikt Weibel (*1946), Dr. rer. pol., Studium und Assistenz an der Universität Bern. Diplomierter Bergführer. 1978 Eintritt in die SBB. 1993 bis 2006 SBB-Chef. 2007/08 Delegierter des Bundesrates für die Fussball-EM 2008. 2007 bis 2016 Honorarprofessor für Praktisches Management an der Universität Bern. Präsident des Aufsichtsrats der Westbahn (A). Publizist. Publikationen: Das Jahr der Träume – 1968 und die Welt von heute (1. Auflage 2017), Simplicity – die Kunst, die Komplexität zu redu zieren (7. Auflage 2017), Endlich beginnen die Schwierigkeiten (1. Auflage 2016), Mir nach! (4. Auflage 2014), Von der Schublade ins Hirn (3. Auflage 2012).
«Dass Eva den Sündenfall wagte, fand ich schon immer prima; so entkamen wir dem Einerlei paradiesischen Nichtstuns. Benedikt Weibel steigert meine Dankbarkeit noch. Er führt uns vor Augen, was wir «im Schweisse unseres Angesichtes» gewonnen haben: eine Geschichte, Kulturen, Zivilisation, Technik, Wohlstand – und individuell: Identität, soziale Anerkennung, Lebenssinn, Freiheit. Praktisch alles, was Menschen ausmacht. Inklusive Schweiss und Krampf und Schlamassel, klar. Weibel wendet noch dies überzeugend in Zuversicht: Dass es auch in Zukunft zu tun gibt!» Ludwig Haller
Benedikt Weibel Warum wir arbeiten
Warum arbeiten wir? Über Jahrtausende war die Antwort klar: «Um zu überleben». Heute heisst es immer mehr: «Weil es Sinn macht». Benedikt Weibel analysiert in seinem neuen Buch die zehn Zäsuren, die die Arbeit im Lauf der Zeit fundamental verändert haben. Er beleuchtet Megatrends und in Diskussion stehende Zukuntsszenarien, die das Ende der Arbeit verkünden. Doch niemand weiss, wie die Zukunft ist. Das wahrschein lichste Szenario lässt sich aber vermuten: dass die Arbeit ein prägendes Element der menschlichen Existenz bleibt.
Benedikt Weibel
arum wir W arbeiten
Sinn, Wert und Transformation der Arbeit
ISBN 978-3-907291-04-7
Umschlagabbildung: Georg Grosz, The Gray Day, wikiart.org
9 783907 291047
www.nzz-libro.ch
NZZ Libro
Benedikt Weibel beschreibt in seinem neuesten Buch, wie Arbeit die menschliche Existenz prägt, und stellt ihren Wandel im Lauf der Zeit vor. Was können wir in Zukunft von der Arbeit erwarten?