Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Abbildung Einband: Vorne: Uniformfrack. Bouillonstickerei auf Wolltuch. Paillettenstickerei. London. 1935 / Schweizerisches Nationalmuseum, Inv.-Nr. LM-55413, Foto-Nr. DIG-23001. Hinten: Uniformfrack. Bouillonstickerei auf Wolltuch. London. 1935. Rückseite / Schweizerisches Nationalmuseum, Inv.-Nr. LM-55413, Foto-Nr. DIG -23002. Abbildung Vorsatzpapier: Allianzteppich. Allianz CH-F 1663. A. F. van der Meulen. Paris 1703–1723 / Schweizerisches Nationalmuseum, Inv.-Nr. DEP-65, Foto-Nr. DIG -4902.
© 2014 Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich
Lektorat: Ingrid Kunz Graf, Schaffhausen Umschlaggestaltung: GYSIN [Konzept+Gestaltung], Chur Gestaltung, Satz: Gaby Michel, Hamburg Druck, Einband: Kösel GmbH, Altusried-Krugzell Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf andern Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts. ISBN 978-3-03823-881-2
www.nzz-libro.ch NZZ Libro ist ein Imprint der Neuen Zürcher Zeitung
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort 13 Einleitung 17 1 Begriff 25 1.1 Begriffsbestimmung 25 1.2 Entstehung des Begriffs 28 1.3 Das Wort «Diplomatie» 29 2 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5
Die Geschichte der Diplomatie 32 Vorgeschichtliche Ursprünge 32 Von den Anfängen in Ägypten bis zur Frühen Neuzeit 33 2.2.1 Ägypten 33 2.2.2 Griechische Stadtstaaten 34 2.2.3 Römisches Reich 38 2.2.4 Byzanz 39 2.2.5 Früh- und Hochmittelalter 41 Von der Errichtung ständiger Gesandtschaften bis zum Wiener Kongress 43 2.3.1 Die norditalienischen Stadtstaaten 43 2.3.2 Die Republik Venedig 46 2.3.3 Das französische Zeitalter 48 2.3.4 Der Wiener Kongress 53 Von der Kongress-Diplomatie zur Public Diplomacy 54 2.4.1 Verstrebte Staatengemeinschaft 55 2.4.2 Demokratisierung der Diplomatie 58 2.4.3 Informations- und Kommunikationsrevolution 67 Die Geschichte der Schweizer Diplomatie 71
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3 3.1 3.2 3.3 3.4
Das diplomatische Corps 78 Die Entstehung 78 Die Mitglieder 78 Der Doyen 79 Die Liste des diplomatischen Corps 81
4 Die Regeln der Diplomatie 85 4.1 Völkerrecht 85 4.2 Diplomatische Vorrechte und Immunitäten 89 4.2.1 Wiener Übereinkommen und Völker gewohnheitsrecht 89 4.2.2 Begründung für die Vorrechte und Immunitäten 90 4.2.3 Die wichtigsten Bestimmungen des Wiener Übereinkommens über diplomatische Beziehungen 92 4.2.4 Internationale Organisationen 104 4.2.5 Sonderbotschafter 105 4.2.6 Diplomaten- und Dienstpässe 106 4.2.7 Titel «Exzellenz» 108 4.2.8 Gesetze und Vorschriften des Empfangsstaats 109 4.3 Konsularische Vorrechte und Immunitäten 111 4.3.1 Allgemeine Bemerkungen 111 4.3.2 Wichtigste Bestimmungen des Wiener Übereinkommens über konsularische Beziehungen 112 4.3.3 Berufskonsuln 112 4.3.4 Honorarkonsuln 115 4.4 Protokoll und Zeremoniell 116 4.4.1 Allgemeine Bemerkungen 116 4.4.2 Rangordnung 119 4.4.3 Fahnen 124 4.4.4 Kleiderordnung 124 4.4.5 Berufliche Kontakte 127 4.4.6 Offizielle Besuche 128
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5 Die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen 132 5.1 Die Anerkennung von Staaten 132 5.2 Die Errichtung von ständigen diplomatischen Missionen 135 5.3 Akkreditierungsverfahren 136 5.4 Mehrfachakkreditierungen 141 5.5 Die Herabstufung oder der Abbruch diplomatischer Beziehungen 144 5.5.1 Die Herabstufung 144 5.5.2 Der Abbruch 145 6 Das Aussenministerium 149 6.1 Geschichtliche Bemerkungen 149 6.2 Das Aussenministerium in Beziehung zu anderen Ministerien 153 6.3 Aufbau des Aussenministeriums 155 6.4 Beziehungen mit den eigenen Missionen 159 6.4.1 Botschafterkonferenz 163 6.4.2 Personalstatistik 164 6.4.3 Vertretungsstatistik 165 6.5 Beziehungen mit ausländischen Missionen 167 6.6 Aufnahme in den diplomatischen Dienst 169 6.7 Ausbildung 174 6.7.1 Diplomatische Akademien 175 6.7.2 Das Ausbildungsprofil der Kandidaten 178 6.8 Laufbahn 180 6.9 Personalpolitik und Versetzungsdisziplin 182 6.10 Inspektionen und Revisionen 184 7 7.1 7.2 7.3
Die diplomatischen Missionen 186 Das Recht auf diplomatische Missionen 186 Der Zweck von diplomatischen Missionen 187 Der Missionschef 188 7.3.1 Drei Klassen von Missionschefs 188 7.3.2 Der Botschafter 190
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7.4 Die Räumlichkeiten und die Einrichtungen der Mission 194 7.5 Der Aufbau einer Mission 194 7.6 Postenbericht und Schlussbericht 199 8 8.1 8.2 8.3 8.4 8.5 8.6 8.7 8.8 8.9
Die konsularischen Vertretungen 201 Geschichtliche Bemerkungen 201 Unterschied zwischen Mission und Konsulat 203 Die Errichtung einer konsularischen Vertretung 204 Konsularische Aufgaben 206 Die Leiter der konsularischen Vertretungen 208 Die konsularischen Mitarbeiter 209 Bestallung und Exequatur 211 Abbruch der konsularischen Beziehungen 212 Die Honorarkonsuln 214
9 9.1 9.2 9.3 9.4 9.5
Der Diplomat 218 Dichtung und Wahrheit 218 Die charakterlichen Eigenschaften 221 9.2.1 Aufrichtigkeit 222 9.2.2 Genauigkeit 227 9.2.3 Besonnenheit 231 9.2.4 Bescheidenheit 233 9.2.5 Gesunder Menschenverstand 235 Die beruflichen Fähigkeiten 237 9.3.1 Berichten 238 9.3.2 Verhandeln 241 9.3.3 Repräsentieren 246 Die amtlichen Funktionen 249 9.4.1 Symbolische Vertretung 250 9.4.2 Rechtliche Vertretung 251 9.4.3 Politische Vertretung 251 Generalisten oder Spezialisten? 253
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9.6 Parteipolitische Diplomaten 255 9.6.1 Politisch ernannte Botschafter 255 9.6.2 Diplomaten mit Parteizugehörigkeit 257 9.7 Begleitpersonen 259 10 Die Sprache in der Diplomatie 262 10.1 Die Sprache als Arbeitsmittel 262 10.2 Die Sprache der Diplomatie 263 10.3 Die Eigentümlichkeiten der Diplomatensprache 268 10.3.1 Raffinesse oder Wahrhaftigkeit 268 10.3.2 Schönrednerei oder Nüchternheit 269 10.3.3 Eleganz oder Exaktheit 270 10.4 Textsorten 273 10.4.1 Die Verbalnote 274 10.4.2 Die Kollektivnote 277 10.4.3 Der Notenaustausch 277 10.4.4 Memorandum, Aide-Mémoire, Non-Paper 278 10.4.5 Die Demarche 278 10.5 Sprachkenntnisse des Diplomaten 279 10.6 Sprachenpolitik in der Diplomatie 280 11 Neue Formen der Diplomatie 282 11.1 Die Voraussetzungen 282 11.2 Public Diplomacy 284 11.2.1 Zum Begriff 284 11.2.2 Geschichte 286 11.2.3 Traditionelle Public Diplomacy 288 11.2.4 Neue Public Diplomacy 290 11.2.5 Grenzen der Public Diplomacy 292 11.3 E-Diplomacy 293 11.3.1 Zum Begriff 293 11.3.2 Anwendungsbereiche 294 11.3.3 Die Diplomacy 2.0 295 11.3.4 Grenzen der E-Diplomacy 297
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12 Multilaterale Diplomatie: die Akteure 301 12.1 Vorbemerkungen 301 12.1.1 Die Entstehung 301 12.1.2 Die Grenzen zur bilateralen Diplomatie 302 12.1.3 Erwartungen und Enttäuschungen 305 12.1.4 Die Auflösung des Multilateralismus in supranationalen Institutionen 308 12.2 Die Akteure 310 12.2.1 Die Staaten 310 12.2.2 Die internationalen Sekretariate 311 12.2.3 Die Vereinten Nationen 312 12.2.4 Internationale Organisationen ausserhalb des UNO-Systems 326 12.2.5 Regionalorganisationen 329 12.2.6 Die Europäische Union 332 12.2.7 Die Klubs: G-8 und G-20 333 12.2.8 Nicht staatliche Akteure 335 13 Multilaterale Diplomatie: die Konferenzen 340 13.1 Vorbemerkung 340 13.2 Die Vorgeschichte von Konferenzen 341 13.3 Die Vorbereitungsphase 342 13.4 Der Konferenzverlauf 348 13.5 Nach Abschluss der Konferenz 351 14 Multilaterale Diplomatie: Überprüfungsverfahren 353 14.1 Debatten auf diplomatischer Ebene 353 14.2 Gerichtliche Verfahren 356 14.3 Politisches Monitoring 360 14.3.1 UNO: allgemeine periodische Überprüfung des Menschenrechtsrats 363 14.3.2 Die Monitoring-Mechanismen des Europarats 363 14.3.3 Monitoring-Überdruss 373
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15 Drittparteiendiplomatie 376 15.1 Begriffliche Vorbemerkung 376 15.2 Friedliche Streitbeilegung 378 15.2.1 Fact Finding oder internationale Untersuchung 380 15.2.2 Gute Dienste (im engeren Sinn) 380 15.2.3 Mediation oder Vermittlung 381 15.2.4 Vergleich, Schlichtung oder Konziliation 383 15.2.5 Schiedsverfahren oder Arbitration 384 15.3 Gute Dienste (in einem weiteren Sinn) 386 15.3.1 Schutzmachtmandate 387 15.3.2 Gastgeber für internationale Organisationen 388 15.3.3 Gastgeber für internationale Konferenzen 391 15.3.4 Übernahme von internationalen Mandaten 396 15.4 Agenda für den Frieden 398 15.5 Neuere Formen der Drittparteiendiplomatie 401 15.5.1 Zivile Friedensförderung 401 15.5.2 Mediation und Fazilitation 403 15.6 Angebot und Nachfrage 406 15.7 Erfolgsbilanz der Drittparteiendiplomatie 407 15.8 Schweizer Erfahrungen 409 15.9 Drittparteiendiplomatie und Eigeninteresse 414 Anhang 417 Anmerkungen 417 Glossar der diplomatischen Sprache 426 Verbalnoten: Beispiele 442 Kommentierte Bibliografie 445 Diplomatografie 451 Verzeichnis der Textkästen 469 Abkürzungsverzeichnis 471 Personenverzeichnis 477 Sachwörterverzeichnis 482 Der Autor 491
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Vorwort
Der britische diplomatische Dienst geniesst einen ausgezeichneten Ruf. Doch in Grossbritannien betreibt man nicht nur eine geschickte Diplomatie. Man denkt auch darüber nach und schreibt Bücher zum Thema. Das hat Tradition. Auf der ganzen Welt gibt es kein berühmteres Nachschlagewerk als den «Satow». Seit der ehemalige Diplomat und Gelehrte Sir Eric Satow seinen Guide to Diplomatic Practice vor hundert Jahren herausgebracht hat, wurde das Standardwerk immer wieder aufgelegt und überarbeitet. Bis heute schlägt man darin nach, wenn man etwas genau wissen will. Und Satow fand etliche Nachfolger. An britischen Univer sitäten – und nun auch an amerikanischen – wird Diplomatie gelehrt, häufig von Diplomaten, die zwischen Theorie und Praxis pendeln. Das fördert natürlich die Publikationen. Gerade in jüngster Zeit erschienen mehrere Handbücher zur diplomatischen Praxis sowie Sammelbände zu Teilbereichen der Diplomatie. Ganz anders sieht es im deutschen Sprachraum aus. Handbücher zur Diplomatie sucht man vergebens. Das letzte umfassende Werk stammt aus der Feder des italienischen Diplomaten Pietro Gerbore. Erscheinungsjahr 1964. Ansonsten findet man Monografien zu diesem und jenem – und viel Memoirenliteratur. Diplomaten schreiben ihre Erinnerungen gern auf. Einige haben etwas zu berichten, andere würden ihre biederen Denkwürdigkeiten besser im Kreis von Freunden und Verwandten zirkulieren lassen. Zu viele Reiseberichte, zu viel Cocktailgeplauder. Und dann gibt es die Völkerrechtsliteratur. Sie füllt ganze Regale. Wer etwas zum diplomatischen Recht sucht, ist gut bedient. Aber sonst? Das war die Situation, als ich im Herbst 2011 an der Universität St. Gallen mit einem Lehrauftrag in internationalen Beziehungen begann. Mein Kurs «Grundzüge der diplomatischen Praxis» richtet sich in
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14 Vorwort
erster Linie an Studenten, die in die Diplomatie einzusteigen erwägen, in zweiter Linie auch an Betriebswirtschaftler, die wissen möchten, was es mit der Diplomatie auf sich hat. Das vorliegende Handbuch ist aus diesem Kurs erwachsen. Es sucht das weite Feld der Diplomatie zu vermessen, die einzelnen Domänen abzustecken und in einen Gesamtkontext einzuordnen, kurz: eine Tour d’Horizon der Diplomatie zu vermitteln. Ich bemühte mich, einen Mittelweg zwischen theoretischen Erwägungen und praktischen Erörterungen einzuschlagen, berücksichtigte die vorhandene Literatur, stützte mich aber auch auf meine eigenen Erfahrungen in der bilateralen und multilateralen Diplomatie. Natürlich ist ein solches Verfahren stark durch die eigene Biografie geprägt. Das kommt in der Wahl der Beispiele ebenso zum Vorschein wie in den Urteilen. Auch erfolgt die Darstellung von einem Schweizer Blickwinkel aus. Allerdings verglich ich die Verhältnisse in der Schweizer Diplomatie immer wieder mit den diplomatischen Diensten anderer Länder. Da viele meiner Studenten aus Deutschland stammen, lag mir besonders daran, die Diplomatie des Auswärtigen Amtes einzubeziehen. Herrn Botschaftsrat Michael Cantzler von der Deutschen Botschaft in Bern – und vorher Leiter der Ausbildung für den gehobenen auswärtigen Dienst in Berlin – danke ich, dass er im Kapitel «Das Aussenministerium» die Angaben zum Auswärtigen Amt überprüfte. Auch anderen Personen habe ich Grund zu danken, zuerst Herrn Botschaftsrat Dr. Thomas Oertle, der das gesamte Manuskript mit der Gründlichkeit und dem Scharfsinn des ETH-Absolventen durchgesehen hat. Botschafter Lorenzo Schnyder von Wartensee hatte die Freundlichkeit, sich jene Kapitel anzuschauen, in denen er sich als ehemaliger Protokollchef besonders auskennt. Schliesslich durfte ich einmal mehr auf die angenehme Zusammenarbeit mit dem Leiter des Verlags Neue Zürcher Zeitung, Herrn Hans Peter Thür, und dessen Team zählen. Zum Schluss noch drei Bemerkungen: In diesem Buch gibt es etliche statistische Angaben. Der Leser, der das Buch vielleicht erst in einigen Jahren in die Hände nimmt, möchte sicher wissen, auf wann sich diese Angaben beziehen. Um den Lesefluss nicht ständig mit Klammerangaben von der Art «(Stand: 20. 7. 2013)» unterbrechen zu müssen, schreibe
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Vorwort 15
ich oft einfach «heute». Das «heute» – oder ein anderes Adverb, das die Gegenwart anzeigt – bezieht sich auf den Sommer 2013. Sofern eine exakte Angabe meines Erachtens unerlässlich ist oder wenn die Zeitangabe vom Sommer 2013 abweicht, füge ich den genauen Zeitpunkt in Klammern an. Seit einigen Jahrzehnten nimmt die Anzahl der Frauen in der Diplomatie stark zu. Auf allen Stufen trifft man Diplomatinnen an. Selbst Aus senministerinnen sind keine Ausnahme mehr. Um diesen Sachverhalt korrekt wiederzugeben, müsste man eine Vokabel oft in beiden Geschlechtsformen anführen, also von Botschafter und Botschafterin sprechen. Diese umständliche Schreibweise habe ich vermieden. Aber es versteht sich von selbst, dass die männliche Form von «der Botschafter» genau so beide Geschlechter umfasst wie umgekehrt das weibliche «die Exzellenz». Schliesslich muss ich noch anfügen, dass ich mich in meinen Ausführungen zur Geschichte der Diplomatie auf den westlichen Kulturkreis beschränkt habe. Ein Grundmuster staatlichen Verhaltens wie die Diplomatie kommt jedoch auch in anderen Kulturkreisen vor. China und Indien haben schon früh diplomatische Bräuche entwickelt. Und in der isla mischen Welt setzte bald nach der Islamisierung ebenfalls eine eigene diplomatische Tradition ein. Für diese Bereiche sei auf die weiterführende Literatur verwiesen. Bern, im Herbst 2013
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Einleitung
Die Diplomatie ist ein staatlicher Dienstzweig, der die offiziellen Beziehungen zum Ausland besorgt. Er vertritt die nationalen Interessen auf internationaler Ebene und setzt somit souveräne Staaten voraus. Doch was soll dieses Konzept von souveränen Staaten und nationaler Interessenvertretung? Einige finden, man könne im Zeitalter der Weltinnen politik nicht mehr von Aussenpolitik sprechen, sondern nur noch von internationalen Beziehungen. Die Auffassung von innen und aussen, ja das ganze Konzept der Souveränität beruhe auf einem falschen Ansatz. Damit könne man die Komplexität der heutigen Welt nicht mehr erfassen. «Die Diplomatie hat sich überlebt», diese Behauptung hört man immer wieder. Sie sei ein Zombie, der noch etwas zucke, aber kein richtiges Leben mehr in sich habe. Freilich, so neu ist diese Ansicht nicht. Kein Geringerer als Hugo Grotius, der Begründer des Völkerrechts, befand schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts, man würde die Diplomatie, die sich in ihrer neuzeitlichen Form mit ständigen Gesandtschaften eben erst entfaltet hat, am besten gleich wieder abschaffen.1 Und Leo Trotzki wollte die Diplomatie zusammen mit dem Kapitalismus begraben. «Ich werde», meinte der erste Aussenminister des sowjetischen Russland, «einige revolutionäre Aufrufe erlassen und dann das Geschäft zumachen.»2 Neben den konzeptuellen Vorbehalten entzieht auch, so scheint es, die technische Entwicklung der Diplomatie den Boden unter den Füssen. Wozu noch Diplomaten in fremden Ländern stationieren, wenn man mit Internet, Skype und Laptop die Beziehungen mit anderen Staaten direkt aus dem Aussenministerium herstellen kann? Erneut fallen Todesurteile – allerdings nur die letzten in einer langen Reihe. Um nur einige der vorangehenden Stationen zu erwähnen: Mit der Einführung des Faxgeräts, hatte der amerikanische Präsidentschaftskandidat Ross Perot verkündet, brauche es die Diplomatie nicht mehr; 3 das Aufkommen des
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18 Einleitung
Fernsehens hatte den Schnelldenker Zbigniew Brzezin´ski zum Kommentar verleitet, nun müsste man die Aussenministerien mit ihrer Diplomatie, wenn es sie nicht schon gäbe, nicht mehr erfinden; 4 und als die ersten Telegrafen die Nachrichtenübermittlung revolutionierten, meinte Lord Palmerston, der überragende britische Staatsmann des 19. Jahrhunderts: «My God, this is the end of diplomacy.»5 Das Ende der Diplomatie also? Sieht man die Anzahl der Personen, die sich als Diplomaten ausweisen, bekommt man allerdings ein anderes Bild. Noch nie gab es so viele Diplomaten wie heute. Auch scheint die Attraktivität des Berufs unvermindert anzuhalten. Mehr junge Leute denn je versuchen die diplomatische Karriere einzuschlagen. Was hat folglich das Schlagwort vom Ende der Diplomatie auf sich? Nun, es ist falsch – aber nicht in jeder Hinsicht. Tatsächlich hat sich der Beruf stark gewandelt. Vom einstigen ambassadeur extraordinaire et plénipotentiaire, der in fremden Landen fernab von jeglichen Interventionen der Zentrale Verträge für seinen Souverän aushandelte, ist nicht mehr viel geblieben. Der Diplomat wird heute an der kurzen Leine gehalten. Die von der Informationstechnologie zur Verfügung gestellten Möglichkeiten erlauben es der Zentrale, sogar in laufenden Verhandlungen einem Unterhändler das Wording zu diktieren. Gegenläufig zum technischen Fortschritt schrumpften die effektiven Vollmachten des Diplomaten. Aber die Diplomatie erlebte einen Zuwachs in anderer Richtung. Bis tief ins 20. Jahrhundert hinein erachteten die meisten Botschafter nur die «grossen» politischen Fragen ihrer würdig. Um anderes, auch um die Wirtschaft, kümmerten sie sich eher mit der linken Hand. Gern schob man solche Angelegenheiten auf einen jüngeren Mitarbeiter ab. Doch das hat sich geändert. Immer mehr Aufgaben kommen auf eine Auslandsvertretung zu. Sie muss sich mit den unterschiedlichsten Sparten befassen, angefangen von der Wirtschaft, dem Handel, der Energie, der Wissenschaft, der Kultur, den Medien, den Migrationsfragen bis hin zur polizeilichen Zusammenarbeit und zur Touristenbetreuung. Zudem sollte eine Botschaft im Zeichen der Public Diplomacy medial überall präsent sein. Mehr denn je repräsentiert und empfängt ein Botschafter, hält Vorträge und betreut durchreisende Parlamentarier und andere
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Einleitung 19
Delegationen, netzwerkt er Tag und Nacht – nur eines tut er weniger: Er unterschreibt kaum noch Verträge im Namen seines Landes. Dass ein Botschafter sein Land nicht nur symbolisch, sondern auch rechtlich bei der akkreditierten Regierung vertritt, ist auf der Wichtigkeitsskala weit nach hinten gerutscht. Verkürzt kann man den Wandel so formulieren: Die Diplomatie hat an Tiefe eingebüsst, aber an Breite gewonnen. Und der Botschafter sticht weniger durch seine Vollmachten als durch seine Omnipräsenz hervor. Er ist zu einem ambassadeur extraordinaire et omni présent geworden. Um die Zukunft der Diplomatie muss man sich somit keine Sorgen machen, gleichgültig welche Theorien über die internationalen Beziehungen und welche umwerfenden technologischen Neuerungen auch auf den Markt kommen. Die Diplomatie wird weiterbestehen. Aber wie es um deren Qualität bestellt ist, das sollte man sich in der Tat überlegen. Die leichtfüssige Eventkultur, das zwitschernde Plaudern auf allen Ka nälen, das ständige Telefonieren bekommen einem Beruf schlecht, in dem die Sprache das wichtigste Arbeitsinstrument ist. In der Diplomatie zählt, was grosse Diplomaten von Metternich über Bismarck bis zu Kissinger wussten, jedes Wort. Nicht umsonst spöttelt man: Ein Diplomat ist eine Person, die zweimal überlegt, bevor sie nichts sagt. Bei den Benutzern von sozialen Medien bekommt man oft den Eindruck, dass sie das Gegenteil praktizieren: Sie versenden zwei Messages, bevor sie sich etwas überlegen. Wenig erstaunlich, dass schon einige Diplomaten über ihre impulsiven Facebook-Einträge gestrauchelt sind. Zu viele Worte, zu wenige Gedanken: Das sind die Kennzeichen der neuen Entwicklungen in der Diplomatie. Dieser Befund ergibt sich aus einer enervierenden Rastlosigkeit der diplomatischen Omnipräsenz. Jedermann ist rund um die Uhr abrufbar, jedermann prüft mehrmals täglich sein E-Mail-Konto, jedermann verschickt laufend Messages mit Kopien an Krethi und Plethi. Der quantitative Output ist beeindruckend, der qualitative weniger. Für vertiefte Analysen besteht kaum noch Zeit, weder zum Verfassen noch zum Lesen. Der lange Atem fehlt. Nach dem Zweiten Weltkrieg schrieb George F. Kennan sein berühmtes «Langes Telegramm». Der 8000 Wörter umfassende Text beeinflusste die ameri-
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20 Einleitung
kanische Strategie auf Jahre hinaus. Er trug wesentlich dazu bei, dass die USA der Sowjetunion gegenüber eine Containment-Politik einschlugen. Solches ist heute undenkbar. Eine Analyse von dieser Länge würde im Aussenministerium wahrscheinlich zuerst gestapelt und dann archiviert. Gelesen würde sie bestenfalls von einem untergeordneten Sachbearbeiter. Auch fragt man sich, was die permanente Verfügbarkeit bringt. Bismarck verbrachte Monate auf seinen Landgütern und zog sich tagelang zurück, um eine Denkschrift zu verfassen. Er war oft unerreichbar. Hat das seine Entscheidungsfähigkeit geschwächt? Man erhält den gegenteiligen Eindruck. Vieles hat sich also am diplomatischen Betrieb geändert. Dennoch ist die Aufgabe des Diplomaten im Kern über die Jahrhunderte hinweg die gleiche geblieben. Ein Diplomat wird von seiner Regierung in ein anderes Land geschickt, um dort offiziell die Interessen zu vertreten. Und wie geschieht das? Indem er glaubwürdig auftritt und mit Geschick für seine Sache argumentiert. So gewinnt er das Vertrauen seiner Gesprächspartner. Mit der Kraft des Wortes und mit seiner Persönlichkeit muss er überzeugen können. Etwas anderes steht ihm nicht zur Verfügung. Denn wir haben es mit souveränen Staaten zu tun. Die Diplomatie mit ihren ständigen Vertretungen, wie wir sie heute kennen, ist zu Beginn der Neuzeit gleichzeitig mit den souveränen Staaten entstanden, sozusagen als deren Ergänzung. Die Idee der Souveränität lässt über dem Souverän keinen anderen Herrscher zu. Folglich ist es eine sehr diffizile Angelegenheit, zwischen Staaten, von denen im Prinzip keiner sich von einem anderen etwas sagen lassen muss, einen Modus Vivendi zu finden. Nur zu leicht drohen die zwischenstaatlichen Beziehungen dem Diktat roher Gewalt zu verfallen. Doch mit den Mitteln der Diplomatie sucht man einen solchen Zustand zu vermeiden und die unterschiedlichen Interessen durch freiwillig eingegangene Verträge zu überbrücken. Völkerrecht und Diplomatie haben die Aufgabe, die pure Macht in den internationalen Beziehungen einzudämmen und durch verlässliche Regeln zu ersetzen, die für alle Vertragspartner gleicherweise gelten. Dadurch wird Rechtssicherheit und Stabilität geschaffen. In den letzten Jahrzehnten wurden dabei grosse Fortschritte erzielt. Man könnte sich
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den enormen Aufschwung, den die internationalen Beziehungen im Zeichen der Globalisierung auf allen Gebieten genommen haben, ohne den Ausbau des internationalen Rechts gar nicht vorstellen. Aber deswegen darf man die nach wie vor bestehende Schwäche der internationalen Ordnung nicht übersehen. Das Gewaltverbot lässt sich nur insoweit durchsetzen, als sich die Staaten daran halten. Wenn die USA entschlossen sind, einen militärischen Einsatz ohne Genehmigung durch den UNOSicherheitsrat durchzuführen, kann niemand sie daran hindern. Trotz aller Verrechtlichung der zwischenstaatlichen Beziehungen gibt es in den meisten Streitfällen keine oberste Instanz, die einen Vertragsbrecher gegen dessen Willen zur Rechenschaft ziehen könnte. Auch die liberale Weltordnung, wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist, beruht letztlich auf einem brüchigen Fundament, nämlich dem neuzeitlichen Staatensystem. Dieses ändert sich ständig. Es findet seinen Ausdruck in wechselnden politischen Konstellationen, die jeweils ihre eigenen völkerrechtspolitischen Vorstellungen durchzusetzen versuchen. Die Macht ist nur so lange gezähmt, als sich die Staaten auf eine gemeinsame Vorstellung von völkerrechtlichen Grundsätzen einigen können. Derzeit erleben wir mit dem Niedergang westlicher Macht gerade eine zunehmende Infragestellung von völkerrechtlichen Grundsätzen, die sich im Zeichen westlicher Vorherrschaft durchgesetzt haben. Daran kann die Diplomatie wenig ändern. Sie kann sich nur dort entfalten, wo jemand bereit ist, der Macht Zügel anzulegen. Ist dies nicht der Fall, kann sie nicht einschreiten. Die Macht der Macht entzieht sich der Diplomatie. Diplomatie ist hauptsächlich Interessenpolitik, obschon sich ein Staat durchaus auch für universelle Werte engagieren kann. Und Interessen politik ist – für unsere Ohren etwas gefälliger ausgedrückt – im Grunde nichts anderes als Machtpolitik. Nach wie vor bestimmt Macht das Kräftefeld in der Aussenpolitik. Aber in den internationalen Beziehungen geht es nicht nur darum, Macht krude durchzusetzen, sondern auch sie zu bändigen, ihre Wucht abzufedern, sie im verbindlichen Netz des Völkerrechts zu zähmen. Hier kommt die Diplomatie ins Spiel. Mit ihrer auf die Erhaltung des Friedens ausgerichteten Bestimmung sucht sie die Projek-
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tion der Gewalt, die Demonstration der Stärke, das brutale Diktat von Drohung und Forderungen zurückzudrängen, ohne indes die machtpolitischen Ambitionen des eigenen Staats aus den Augen zu verlieren. Di plomatie ist Machtpolitik in gesitteter Gestalt. Das Gesittete kommt vom Recht und von der Religion her. Beide setzen dem Individuum und dem Kollektiv Grenzen. Sie verweisen auf Pflichten jenseits der persönlichen Machtsphäre. Im Gegenspiel von Macht und Recht gedeiht die Diplomatie. Wo es weder Recht noch Aussicht auf Recht gibt, kann es auch keine Diplomatie geben, und wo es nicht um Machtinteressen geht, und seien sie noch so höflich vorgetragen, hat die Diplomatie nichts zu tun. Nochmals: Diplomatie ist Interessen- oder Machtpolitik – aber mit friedlichen Mitteln, mit der Kraft des Worts ausgefochten. Sie ist deshalb per se Friedenspolitik. Stets sucht sie die kriegerische Konfrontation zu vermeiden. Wo sie versagt, bestimmen meistens die Waffen das Gesetz des Handelns. Auf die Diplomatie sind alle angewiesen, aber einige mehr als andere. Athen bedurfte der Diplomatie, Alexander der Grosse nicht. Statt mit Diplomaten rückte er mit Soldaten an. Nicht die mächtigen Imperien und Grossstaaten entwickelten die Diplomatie. Mit ihrer militärischen Macht im Rücken konnten sie dieses Instrument notfalls auch entbehren. So blieb es bis zum Anbruch der Neuzeit. Rom pflegte die Diplomatie, aber nur am Rand. Viel grösseres Gewicht legte es auf die Entwicklung des Rechts, das es den eroberten Völkern auferlegte. Dann schickte es Vollzugsbeamte, nicht Diplomaten. Die kleineren Staaten hingegen, vornehmlich die Handelsnationen, waren auf die Diplomatie angewiesen. Republiken wie Venedig oder Dubrovnik erschlossen und sicherten sich ihre Märkte nicht selten mit der Diplomatie. Sie ersetzte ihnen die Armeen, die sie nicht hatten. Oder Byzanz verstand es mit Diplomatie, die umgebenden Völker im Zaum zu halten. Dadurch hielt es dem Ansturm der Völkerwanderung tausend Jahre länger stand als Westrom. Auch heute sind mittlere und kleinere Staaten stärker auf die Diplomatie angewiesen als die grossen. Wo das Recht vorherrscht, können sie sich entfalten, wo nur die Macht zählt, sind sie gefährdet. Ihre Kräfte reichen nicht aus, um sich durchzusetzen. Deshalb verbünden sie sich
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gegen die Macht der Grossen am zweckmässigsten mit dem Recht und versuchen auf diese Weise, in den Fährnissen der Weltpolitik zu bestehen. In der Schweiz ist man schon lange zu dieser Einsicht gelangt. Charles Pictet de Rochemont verhandelte nach diesem Grundsatz auf dem Wiener Kongress, Minister Konrad Kern, der erste vollamtliche Diplomat des neuen Bundesstaats nach 1848, sprach von der «Macht unseres guten Rechts», am zitierfähigsten aber ist der Satz des grossen Völkerrechtlers Max Huber: «Der kleine Staat hat», so sagte er, «seine grösste Stärke in seinem guten Recht.»6 Die Diplomatie wird heute an vielen Akademien und Hochschulen unterrichtet. Angehende Diplomaten und internationale Beamte inter essieren sich für die Kurse, doch auch Zuhörer aus anderen Bereichen möchten wissen, was es mit der Aussenpolitik und ihren offiziellen Vertretern im Ausland auf sich hat. Doch das lässt sich in Hochschulsälen nur bedingt erlernen. Die Diplomatie ist keine Wissenschaft. Sie verfährt nicht gesetzmässig. Das Verhältnis von Ursache und Wirkung ist, da sich die Rahmenbedingungen ständig ändern, stets verschieden. Dafür zählen äussere Umstände, Menschenkenntnis, Verständnis für Landessitten und Traditionen mehr als in anderen Berufen. Dennoch kann man einiges lernen. Ich sehe Möglichkeiten auf drei verschiedenen Ebenen. Da ist einmal das Handwerkliche, das jeder Di plomat, der sich keine Blössen geben will, beherrschen muss. Dazu gehören die Regeln im diplomatischen Leben, die Bestimmungen über Immunitäten und Privilegien, Fragen des Protokolls, des schriftlichen Verkehrs mit ausländischen Regierungen, einige Faustregeln des Verhandelns und dergleichen mehr. Zweitens kann man ein Hintergrundwissen über die bilateralen und multilateralen Beziehungen, über die verschiedenen Arten der Diplomatie und über die internationalen Organisationen vermitteln. Solche Kenntnisse stehen jedem aussenpolitisch Interessierten wohl an. Drittens kann man Fälle aus Geschichte und Gegenwart erläutern. Auch wenn man weiss, dass sich die Geschichte nie wiederholt, kann man aus ihr lernen – weniger, wie man etwas machen muss als vielmehr, wie man es nicht machen darf. Keine Entscheidungssituation präsentiert sich exakt so, wie sie in der Vergangenheit vorlag. Die Zukunft ist stets offen.
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24 Einleitung
Anders jedoch ist es mit der Vergangenheit. Diese ist abgeschlossen. Man sieht, was ein Entscheid oder eine Handlung bewirkt hat. Deshalb kann, wer geschichtliche Kenntnisse hat, von vornherein viele Varianten ausschliessen. Geschichtliche Erfahrung liefert keine Erfolgsrezepte zur Gestaltung der Zukunft, aber sie hilft wenigstens, Fehler der Vergangenheit zu vermeiden. Anderes hingegen kann man kaum erlernen. Es hängt von Persönlichkeit und Geschick ab. Diplomatie ist also keine Wissenschaft – was ist sie dann? Einige meinen ein Handwerk, andere eine Kunst. Wie dem auch sei: Meisterleistungen ergeben sich nur dort, wo sich Engagement mit Geschick und Gespür paart. Ein Unterhändler, der keinen sechsten Sinn für das Timing hat, mag ein tüchtiger Negoziator sein, aber ein Meister seines Fachs wird er nie werden. Vieles kann er sich aneignen, aber der letzte Schliff wird ihm immer fehlen. Es gibt geborene Diplomaten, von ihrem Wesen, von ihrem Naturell her. Instinktmässig erfassen sie die Situationen richtig und sind mit kreativen Lösungen zur Hand. Aber sie sind rar. Die grosse Mehrheit der anderen hält sich mit Vorteil an den Ratschlag, den Staatssekretär Bernhard Ernst von Bülow (1815–1879) seinem Sohn Bernhard (1849–1929), dem späteren Reichskanzler, erteilte. Dieser hatte sich wie sein Vater für den Diplomatenberuf entschieden. Zur Einführung schenkte ihm der Vater das Standardwerk Le Guide diplomatique von Baron Charles de Martens und meinte: «Gerade in der Diplomatie lernt man durch das Leben mehr als durch Bücher. Aber wer ein Künstler werden will, und die Di plomatie ist, merke dir das, keine Wissenschaft, auch leider kein Zweig der Ethik, sondern eine Kunst, der muss auch die Technik seines Berufes beherrschen.»7 So ist es. Dem ist nichts beizufügen.
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Der Diplomat
9.1
Dichtung und Wahrheit
Über Diplomaten wird vieles gesagt. Dieser Beruf ist bis heute von einem Nimbus umhüllt. Er fasziniert, verspricht die «grosse Welt». Tausende von jungen Universitätsabsolventen, die sich in allen Ländern jährlich um den Eintritt in den diplomatischen Dienst bemühen, wähnen sich mit dem Eintrittsticket schon auf den Spuren von Henry Kissinger. Doch die Realität spricht oft eine andere Sprache. Die Chancen, auch nur entfernt in dessen Aura zu gelangen, sind gering. Die Wahrscheinlichkeit, die eigene Laufbahn ohne Glanz und Gloria auf einem unerwünschten Posten zu beenden, ist viel grösser. Doch das tut dem Image des Diplomatenberufs, wie es scheint, keinen Abbruch. Der Beruf des Diplomaten verfügt immer noch über viel Prestige. Ein anspruchsvolles Zulassungssystem erfüllt jene, die aufgenommen werden, mit berechtigtem Stolz. Die Tätigkeit ist abwechslungsreich, die Arbeitsorte oft herausfordernd, und der Staatsdienst hat etwas Ehrenvolles an sich. Hinzu kommen beträchtliche Privilegien, die mit diesem Beruf auf Aussenposten verbunden sind. Die Attraktivität ist so gross, dass in den Vereinigten Staaten reiche Bürger bereit sind, Hunderttausende Dollar für Präsidentschaftskandidaten zu spenden, damit sie nach der Wahl mit einem Botschafterposten belohnt werden. Auch wechseln manchmal Regierungsmitglieder, wenn sie aus dem Kabinett ausscheiden, in die Diplomatie. So vertrat die ehemalige polnische Ministerprä sidentin und Justizministerin Hanna Suchocka lange ihr Land als Botschafterin beim Heiligen Stuhl. Oder die Schweizer Bundesräte Giovanni Battista Pioda (1808–1882) und Simeon Bavier (1825–1896) übernahmen, nachdem sie aus dem Bundesrat ausgeschieden waren, nachein ander von 1864 bis 1895 die Gesandtschaft in Italien. Zuweilen werden
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Dichtung und Wahrheit 219
Botschafterposten auch als Trostpreise vergeben. Der berühmte Wirtschaftswissenschaftler John Kenneth Galbraith (1908–2006) wäre lieber in Kennedys Kabinett eingetreten, als die USA in Indien zu vertreten. Aber faute de mieux fand er sich mit seinem Schicksal ab. Was ist ein Diplomat? Was muss er können? Ein Diplomat sei, so heisst es, eine Person, die den Weg zur Hölle so vorteilhaft zu schildern verstehe, dass man den Weg sogleich mit Freude einschlagen möchte. Das ist natürlich eine Überzeichnung. Aber sie enthält einen wahren Kern. Sie verdeutlicht, was man weithin vom Diplomaten erwartet: Der weltgewandte Emissär soll selbst in schwierigsten Situationen eine Lösung finden. Und das ist in der Tat seine Aufgabe. Aber man kann die Anekdote auch anders lesen, etwa in dem Sinn, dass Diplomaten alles so schönfärberisch darstellen, dass ihre Darstellungen nichts mehr mit der Wahrheit gemein haben. Dem französischen Diplomaten und Lyriker Saint-John Perse (1887–1975) schreibt man folgenden Aphorismus zu: «Diplomatie ist die Kunst, mit hundert Wörtern zu verschweigen, was man mit einem einzigen Wort sagen könnte.» Nach einer anderen Definition, die auf Abraham de Wicquefort zurückgeht (s. Anhang, Diplomatografie), ist der Diplomat ein espion hono rable, also ein ehrenwerter Spion, wobei man den anderen und wichtigeren Teil der Definition, wonach er auch ein Friedensbote sei, ein messager de paix, gern weglässt (Livre II, sect. 1). Ein weiteres Bonmot charakterisiert den Diplomaten als eine Person, die es versteht, mit vielen Worten nichts zu sagen – getreu dem Ausspruch des schillernden Charles-Maurice de Talleyrand (1754–1838): «La parole a été donnée à l’homme pour déguiser sa pensée.» (Die Sprache wurde dem Menschen gegeben, um seine Gedanken zu verbergen.) Und dann gibt es noch den berühmten Satz von Sir Henry Wotton: «Ein Botschafter ist eine ehrlicher Mann, der ins Ausland geschickt wird, um für sein Land zu lügen» (s. Textkasten 28). Welche Bewandtnis hat es also mit der schlauen Überlegenheit des Diplomaten? Schauen wir etwas genauer, was für Qualitäten ein Diplomat haben sollte. Dabei unterscheiden wir zwischen charakterlichen Eigenschaften und beruflichen Fähigkeiten.
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220 Der Diplomat
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Sir Henry Wottons Rat
«Ein Botschafter ist ein ehrlicher Mann, der ins Ausland geschickt wird, um für sein Land zu lügen», schrieb Sir Henry Wotton (1568– 1639) im Jahr 1604 in ein Gästebuch in Augsburg. Der Gesandte des Hofs von St. James befand sich auf der Durchreise nach Venedig, wo er seinen neuen Posten anzutreten hatte. Doch nach sieben Jahren grub sein Intimfeind Jasper Scioppius den zitierten Aphorismus aus und publizierte ihn. Dadurch löste er einen beträchtlichen Skandal aus. König Jakob I. sah sich in seiner Glaubwürdigkeit verletzt und entzog Sir Henry die diplomatische Mission. Nach ein paar Jahren jedoch, die Sir Henry in Ungnaden verbrachte, glaubte der König auf seinen Stardiplomaten nicht mehr verzichten zu können. Er sandte ihn wieder nach Venedig. Henry Wotton war nun um einige Erfahrungen klüger und insgesamt weiser. Als ihn ein Kollege, bevor er eine Gesandtschaft antrat, fragte, wie man am besten mit seinem Gegner umgehe, sagte Sir Henry ebenso bündig wie zweideutig: «Sag immer die Wahrheit, man glaubt dir doch nicht. Aber so dienst du deinem Land gut, und du selbst begibst dich nicht in Gefahr.» So berichtet es sein Freund Izaak Walton in der Biografie The Life of Sir Henry Wotton (London 1670). Einer, der an Wottons Rat Gefallen fand, war Bismarck. Besucher waren immer wieder überrascht, wie unverblümt er seine Meinung äusserte. Da soll er einmal launig bemerkt haben, er erzähle den Diplomaten immer die Wahrheit; das sei nicht gefährlich, denn sie glaubten sie ja doch nicht. (John Ure: Diplomatic Bag. London: John Murray 1994, 236).
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Die charakterlichen Eigenschaften 221
9.2
Die charakterlichen Eigenschaften
Den idealen Diplomaten, ein Topos, der die ganze diplomatografische Literatur durchzieht und worüber sich die Autoren vornehmlich in der Frühen Neuzeit trefflich streiten konnten, gibt es selbstverständlich nicht. Jeder Diplomat hat seine Mängel und Fehler. Aber über gewisse charakterliche Eigenschaften sollte eine Person, die diesen Beruf ergreift, verfügen. William Macomber (1921–2003), ein herausragender amerikanischer Diplomat, der verschiedene Spitzenpositionen im US-Aussenministerium innehatte, als Botschafter in Jordanien und der Türkei diente und schliesslich seine Karriere als Präsident des Metropolitan Museum in New York abschloss, nennt in seinem Buch The Angels’ game vier charakterliche Qualitäten, die ein Diplomat unbedingt besitzen sollte. Es sind dies: Integrität, Diskretion, Schaffenskraft und Selbstbeherrschung. Harold Nicolson verlangt in seiner Schrift Diplomacy vom Diplomaten Ähnliches, aber auf sieben Tugenden aufgesplittert. Davon sind am wichtigsten: Aufrichtigkeit, Genauigkeit, Besonnenheit und Bescheidenheit. Ich schliesse mich dem an und möchte noch den gesunden Menschenverstand hinzufügen. Sicher könnte man noch seitenlang weitere Eigenschaften anfügen, Takt etwa. Diplomaten ohne Takt kommen vor, aber nur als schlechte Exempel. Oder einen offenen Charakter. Wer ausgesprochen introvertiert ist, sollte diesen Beruf nicht ergreifen. Mit den vielen Empfängen und gesellschaftlichen Veranstaltungen wird er ihm zur Qual. Ein guter Diplomat sollte Offenheit ausstrahlen. Viele der erfolgreichsten Diplomaten verstanden schon von ihrem Wesen her, die Gesprächspartner für sich einzunehmen. Um zwei Schweizer Beispiele zu erwähnen: Es gab wohl kaum einen Besucher, der nach einem Gespräch mit Staatssekretär Klaus Jacobi (1929–2004) nicht von dessen stets freundlicher und optimistischer Art beeindruckt war. Und Staatssekretär Edouard Brunner (1932–2007) war schlicht für jedermann zugänglich. Er suchte den Kontakt förmlich, indem er in den Couloirs des Bundeshauses West – oder auf internationalen Konferenzen in den Vorhallen – wohlgelaunt auf und ab ging und damit seine Gesprächsbereitschaft anzeigte. Ein Diplomat
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Glossar der diplomatischen Sprache Begriffe, die im Hauptteil des Buchs erklärt werden und über das Register er schlossen sind (z. B. Public Diplomacy, Vermittlung, Immunität), werden hier, von einigen Ausnahmen abgesehen, nicht nochmals aufgeführt.
Absichtserklärung s. Memorandum of Understanding. Acte de présence: Teilnahme eines Postenchefs an einer Veranstaltung einzig aus Gründen der Höflichkeit. Ad referendum: Ein Unterhändler nimmt, wenn er keine präzisen Instruktionen hat, einen Vorschlag entgegen, um ihn seiner Regierung vorzulegen. Dieser Terminus bedeutet, dass der Unterhändler nur provisorisch zustimmt und die Instruktion seiner Regierung einholt. Erst nachher kann eine verbindliche Zusage erfolgen. Ad-hoc-Mission: eine Sondermission, eine zeitlich befristete Mission aus beson derem Anlass – im Gegensatz zu einer ständigen Mission. Agrément: das Einverständnis, das ein Empfangsstaat erteilt, bevor ein Staat ei nen neuen Missionschef entsenden kann (s. 5.3). Aide-Mémoire, Memorandum, Promemoria, Denkschrift: eine Gedankenstütze mit den wichtigsten Argumenten, eine nicht unterzeichnete Zusammenfas sung eines Gesprächsstoffs (s. 10.4.4). Akkreditierung: ein vierstufiges Verfahren, das zur offiziellen Aufnahme der dienstlichen Tätigkeit eines Missionschefs im Empfangsstaat führt. Zuerst designiert der Entsendestaat den Kandidaten, dann holt er vertraulich die Zu stimmung, das sogenannte Agrément, des Empfangsstaats ein, hernach wird der Missionschef ernannt und mit einem vom Staatsoberhaupt unterzeichne ten Beglaubigungsschreiben ausgestattet, das der neue Missionschef schliess lich in einer feierlichen Zeremonie dem Staatsoberhaupt des Empfangsstaats überreicht. (s. 5.3). Ambassador at large: Titel, der in einigen Ländern, vor allem den USA, an beson ders verdiente Persönlichkeiten verliehen wird. Diese können sich, ohne zeit liche Befristung, mit einem besonderen Dossier befassen (z. B. Abrüstungsfra gen) und amten oft auch als Berater des Präsidenten oder des Aussenministers.
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Glossar der diplomatischen Sprache 427
Anerkennung von Staaten: Mit der Anerkennung drückt ein Staat aus, dass er ei nen anderen Staat, der über ein Volk, ein Gebiet und eine Regierung verfügt, als Völkerrechtssubjekt anerkennt. Er ist bereit, mit ihm zwischenstaatlich zu verkehren. Im Allgemeinen werden nur Staaten – und nicht Regierungen – anerkannt. Deshalb braucht es nach einem Machtwechsel keine neue Aner kennung (s. 5.1); s. auch De-facto-Anerkennung. Attaché: 1. Bezeichnung für die unterste Stufe der diplomatischen Laufbahn; 2. Bezeichnung für spezialisierte höhere Mitarbeiter auf einer diplomatischen Vertretung, die früher üblicherweise – und teilweise heute noch – aus einem anderen Ministerium als dem Aussenministerium stammten, zum Beispiel Verteidigungs-, Kultur- oder Wissenschaftsattaché. Back Channel: eine Kommunikationslinie, die die üblichen diplomatischen Ka näle umgeht. Beglaubigung s. Akkreditierung. Beglaubigungsschreiben oder lettres de créance: ein vom Staatsoberhaupt unter zeichnetes Schreiben, das den Empfangsstaat über die Person des Missions chefs, den Zweck seiner Mission und den Umfang seiner Zuständigkeit in formiert. Der Missionschef übergibt das Schreiben in einer feierlichen Zeremonie dem Staatsoberhaupt des Empfangsstaats (s. 5.3 mit Illustration). Beitrittsklausel: Bedingungen, die für jene Staaten gelten, die bei der Aushand lung eines Vertrags nicht dabei waren und später beitreten möchten. Bevollmächtigung s. Vollmacht. Bilateral: betrifft die Beziehungen zwischen zwei Staaten. Botschaft: Eine bilaterale Mission nennt man Botschaft. Die Bezeichnung deckt das Personal und die Gebäulichkeiten ab. Eine Botschaft wird von einem Bot schafter geleitet. Er trägt die Gesamtverantwortung für alle diplomatischen und konsularischen Posten im Staat, in dem er akkreditiert ist. Voraussetzung für die Errichtung einer Botschaft ist die Existenz von diplomatischen Bezie hungen (s. 7). Botschafterin: eine Frau, die den Botschaftertitel trägt; Frau Botschafter: die Ge mahlin eines Botschafters.
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Personenverzeichnis 477
Personenverzeichnis
Abdullah II., König 138 Aischines 35 Alexander der Grosse 22 Alexander I., Zar 56, 273 f. Allende, Salvador 137 Ambühl, Michael 409, 412 Anastasios, Kaiser 39 Andric´, Ivo 223 Annan, Kofi 383, 408 Arafat, Jasser 272 f., 404 Assad, Baschar al 144 f., 408 Assange, Julian 94 Asthon, Catherine 381 Ayalon, Danny 118 Ayrault, Pierre 91 Aziz, Tariq 228, 394 Bächler, Günther 409 Badinter, Robert 385 Bahr, Egon 62, 256 Baker, James 394 f. Ball, George W. 70 Barbaro, Ermolao 453 f. Bavier, Simeon 218 Bercovitch, Jacob 408 Bertie, Francis 288 Bessarion, Basilius, Kardinal 236 Bindschedler, Rudolf 385 Bismarck, Otto von, Fürst 19 f., 61, 65, 220, 237, 239, 262, 265, 392 Blankart, Franz 274 Böhmelt, Tobias 408 Borer, Thomas 234 Boutros-Ghali, Boutros 399 Brandt, Willy 62, 256, 268 Braun, Konrad 454 ff.
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Brunner, Edouard 221, 244, 304, 382, 396 Bruyère, Jean de la 222 Brzezin´ski, Zbigniew 18, 283 Bucher, Josef 382 Bülow, Bernhard Ernst von, Staatssekretär 24 Bülow, Bernhard von, Reichskanzler 24 Buol-Schauenstein, Karl-Ferdinand von, Graf 61 Burckhardt, Carl. J. 108, 137, 396, 408 Burkhalter, Didier 144 Burkhard, Peter 396 Burns, William 244 Bush, George W. 287, 413 Callières, François de 28, 50, 222, 225, 244 f., 452, 459 ff. Calmy-Rey, Micheline 144, 412 Calonder, Felix 396 Calvin, Johannes 344 f. Cambon, Jules 116, 232, 236, 239, 293, 464 Cambon, Paul 464 Canning, George 265 Carrington, Peter, Baron 271 Carter, Jimmy 64, 71, 381 Caesar, Gaius Julius 38, 192 Castlereagh, Robert Stewart, Viscount 265 Castro, Fidel 146 Chen Guangcheng 93 Choiseul, Etienne de, Herzog 225 Chruschtschow, Nikita 231, 393 Claparède, Alfred de 73
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Clinton, Bill 254, 282 Clinton, Hillary 296, 409 Colbert, s. Croissy und Torcy Cotti, Flavio 227, 257, 338 Croissy, Charles Colbert, Marquis de 49, 150 Daugerant de Boisrigaut, Louis 49 David, König 33 Demosthenes 34 f. Diderot, Denis 28 Dikko, Umaru 98 Dinichert, Paul 231 Droz, Numa 72 f., 152 Drummond, Eric, Sir 465 Dulles, John Foster 31, 241 Dumont, Jean 30 Dunant, Henry 344 Eden, Antony 393 Edward VII., brit. König 463 Eisenhower, Dwight D. 393 Elisabeth I., Königin 455 Elisabeth II., Königin 118, 205 Enzensberger, Hans Magnus 310 Estrades, Godefroy de, Graf 122 Eugen von Savoyen, Prinz 392 Faure, Edgar 393 Felber, René 256, 395 Feltham, Ralph G. 467 Fisch, Jörg 88 Fischer, Joschka 256 Franco, Francisco, General 134 f. Franklin, Benjamin 125 Franz I., frz. König 48 f. Frazer, Jendayi 383 Friedrich II., König 176, 262 Friedrich Wilhelm I., König 150 Frölicher, Hans 230
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Fukuyama, Francis 310 Furgler, Kurt 394 Gaddafi, Muammar 134, 226, 354 Galbraith, John Kenneth 219 Genêt, Edmond-Charles 288 Gentili, Alberico 455 f. George, Lloyd 265 Gerlach, Leopold von 237 Gero, Erzbischof 42 Giscard d’Estaing, Valéry 334 Glaspie, April 228 Gontard, Jean-Pierre 411 Gonzaga, Vincenzo, Fürst 454 Gorbatschow, Michail 272, 393 Gotthelf, Jeremias 269 Gregor der Grosse, Papst 41 Grewe, Wilhelm 88 Grillparzer, Franz 269 Gromyko, Andrei 245 f., 394 Grotius, Hugo 17, 52, 87, 186, 452, 458 Guldimann, Tim 396, 413 Hague, William 94 Haig, Alexander 234, 406 Hamilton, Keith 467 Hammarberg, Thomas 370 Hammerskjöld, Dag 306 Hanun, Ammoniterkönig 33 Hattušili III. 34 Haya della Torre, Victor Raul 93 Heer, Joachim 125 Heinrich II., König 149 Heinrich III., König 49, 149 Heinrich IV., König 108, 456 Henderson, Nicholas 285 f. Hoffmann, Arthur 413 Holbrooke, Richard 26
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Hotman de Villiers, Jean 456 Hottinger, Julian 382 House, Edward 344 Huber, Max 23, 385 Hussein, Saddam 228 Innozenz III., Papst 454 Jacobi, Klaus 221, 304, 395 Jagmetti, Carlo 227 Jakob I., König 220 Kant, Immanuel 310 Karl der Kühne 236 Karl V., Kaiser 48, 224 Karl VI., Kaiser 150, 263 Kaunitz, Wenzel Anton von, Fürst 66, 225 Keller, Alexis 405 Kennan, George F. 19 Kern, Johann Konrad 23, 72 Kibaki, Mwai 383 Kirchner, Hermann 457 Kissinger, Henry 19, 62, 154, 218, 234, 246, 268, 405 Konstantin I., Kaiser 40 Konstantin VII., Kaiser 40 Kreisky, Bruno 390 Lang, Nicolas 412 Langhorne, Richard 467 Lardy, Charles 73 Larsen, Terje 404 Leibniz, Gottfried Wilhelm 30, 452 Lindau, Paul 262 Liutprand von Cremona 41 f., 451 Livius 451 Long, Olivier 381 Luc, Charles-François du, Graf 392
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Ludwig XIV., König 119, 122, 176, 245, 392, 461 Ludwig XV., König 461 Mabillon, Jean 29 Machiavelli, Niccolò 47, 223 f., 451, 456 Macomber, William 32, 221, 243 Maggi, Ottaviano 452 Malmesbury, James Harry, Earl of 244 Mamedow, Georgi 283 Manz, Johannes 396 Maria Theresia, Kaiserin 66, 176, 223 Martens, Charles de, Baron 24, 275, 462 Mattingly, Garrett 451 Mazarin, Jules, Kardinal 51, 245 f., 458 McCarthy, Joseph 241 Medici, Cosimo 45 Medici, Lorenzo 47 Metternich, Klemens Wenzel, Fürst 19, 59, 65 f., 232, 265, 269 ff., 302 Miloševic´, Slobodan 285 Mindszenty, Joseph 93 Montaigu, Pierre François de, Graf 192 Montesquieu, Charles-Louis de Secondat, Baron 89 Morgenthau, Hans J. 250 Motta, Giuseppe 152, 249 Muasher, Marwan 244 Musenevi, Yoweri 383 Musil, Robert 229 Napoleon Bonaparte, Kaiser 232 Nicodemus von Pontremoli 44 f.
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Nicolson, Harold, Sir 32, 44, 221, 230, 262, 265, 452, 465 f. Nikephoros II., Kaiser 41 f. Nixon, Richard 138, 234 Obama, Barack 295 f., 299 Odinga, Raila 383 Otto der Grosse, Kaiser 41 Otto II., Kaiser 41 f. Otto III., Kaiser 41 Padavino, Giovanni Battista 48 Pahlavi, Reza, Schah 248 Palmerston, Henry John Temple, Viscount 18, 68, 247 Pecquet, Antoine 461 f. Perez de Cuellar, Javier 382, 406 Perikles 37 Petitpierre, Max 74 f., 189 Philipp, König von Makedonien 35 Philipp IV., span. König 122 Pictet de Rochemont, Charles 23, 65 Pioda, Giovanni Battista 218 Pius XII., Papst 175 Polybios 451 Prittwitz und Gaffron, Friedrich von 226 Pufendorf, Samuel von 52 Rabin, Yitzhak 404 Ramses II. 34 Rappard, William 344 Reagan, Ronald 272, 393 Reiterer, Michael 289 Revol, Louis de 150 Richelieu, Armand-Jean du Plessis de, Kardinal 49, 108, 150, 229 Richelieu, Louis François Armand du Plessis de, Herzog 222
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Ritter, Jean-Pierre 229 Roberts, Ivor, Sir 463 Rosier, Bernard du 193, 453 Ross, Alec 296 Rousseau, Jean-Jacques 52, 192, 345 Saint-John Perse 219 Santos, Juan Manuel 411 Sarkozy, Nicolas 134 Satow, Ernest, Sir 13, 25, 462 f. Savir, Uri 404 Schaube, Adolf 44 Scheel, Walter 268 Scioppius, Jasper 220 Sackville-West, Vita 465 Sforza, Francesco 44 f. Shultz, George 234, 394 Sigismund von Luxemburg, Kaiser 44 Slaughter, Anne-Marie 254 Staden, Berndt von 138, 255, 261, 268 Stoessel Jr., Walter John 234 Stoudmann, Gérard 396 Stucki, Walter 69 Tagliavini, Heidi 380, 396 Talbott, Strobe 283 Talleyrand-Périgord, CharlesMaurice de 65, 219, 222, 231 Tasso, Torquato 454 Tavelli, Geoffroy 49 Thalmann, Ernesto 396 Theophanu, Kaiserin 42 Thukydides 36, 310, 451 Toperi, Kaya 100 Torcy, Jean-Baptiste Colbert, Marquis de 49, 150, 176 Trotzki, Leo 17 Tscharner, Benedikt von 259, 304, 312
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Personenverzeichnis 481
Tschou En-lai 62 Tutanchamun 33 Tutu, Desmond 383 Usedom, Guido von, Graf 293 Vattel, Emer de 92 Vera y Figueroa, Juan Antonio de 456 f. Victoria, Königin 68 Vincents, John Carter 241 Visconti, Filippo Maria, Herzog 44 f. Voltaire 306
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Walton, Izaak 220 Washington, George 288 Watteville, Jean Charles de 122 Weitnauer, Albert 242 f. Wicquefort, Abraham de 28, 50, 178, 219, 233, 452, 458 f. Wildner, Clemens 466 Wildner, Heinrich 448, 452, 466 f. Wilson, Woodrow 60, 63 f., 265, 286 f., 305, 344 f., 463 Wirz, Adalbert 345 Wotton, Henry, Sir 219 f.
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Sachwörterverzeichnis
Aachen, Kongress in 54, 120 Abberufung s. Persona non grata Abstimmungsverfahren 64, 304, 312, 349 f. Adel s. Aristokratie Ad-hoc-Missionen 37 f., 76, 362, 374 Afrikanische Union 329 ff. Agrément 110, 136 ff., 186, 426 Ägypten 28, 33 ff., 134, 213, 295, 299, 387 Aide-Mémoire 278 Akkreditierung 136 ff., 186, 426 Albanien 342 Algerien 386 f., 409, 415, 464 Alleinvertretungsanspruch 146 Altes Testament 28, 33 Ambassador 192 f. Ambassador at large 426 Amtssprache 266 f. Anciennität 81, 120 f., 189 Anerkennung von Staaten 80, 132 ff., 205, 250, 427 – De-facto-Anerkennung 132 ff., 428 – De-jure-Anerkennung 133 ff. Antike 28, 33 ff., 42, 310, 451 Antrittsbesuch 127 Apocrisiar 41 Arabische Liga 328 f., 355 Aragon 119 Arbeitsbesuch 129 Arbeitssprache 267 Arbitration s. Schiedsverfahren Archivwesen 34, 42, 49, 81, 150 Aristokratie 50, 65 ff., 175, 178 f., 431
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Armenien 146, 369, 372 f., 403, 409 Aserbaidschan 146, 369, 372, 396 Assessments 180 f., 238 Attaché 67, 69, 73, 78, 136, 165, 174, 195, 427 Aufnahmeprüfung 67, 74, 169 ff., 209, 253 Ausschluss eines Mitglieds 354 f., 360 Ausschüsse 316, 319, 347 ff. Aussenministerium 34, 49 f., 53 f., 149 ff., s. auch Deutschland und Österreich – Frankreich 149, 155 – Grossbritannien 151, 155 – Liechtenstein 143, 155 – Schweiz 152–159, 165 f. – Vereinigte Staaten 151, 155 f., 165 – Aussenpolitik 17, 25 ff., 54, 335 f. Baden, Frieden von 119, 264, 392 f. Beglaubigung s. Akkreditierung Beglaubigungsschreiben 137, 427 – Kopie des 139 Begleitpersonen 261 Belarus s. Weissrussland Belgien 74, 188 f., 390 Beobachterstatus 281, 312, 317, 327, 333 f., 345 Bergkarabach 250, 310, 369 Berichterstattung 40 f., 46, 76, 160, 230, 239 ff. Berufseignung 221 ff., 237 ff. Bestallung 211 f. Bestechung 39, 46 f., 222, 368 f. Betrug 39, 47, 222, 225
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Sachwörterverzeichnis 483
Beziehungen – Abbruch der diplomatischen 95, 144 ff., 212 f. – Abbruch der konsularischen 147, 212 f. – internationale 17, 21, 27, 335 – transnationale 27 Bilaterale Diplomatie 26, 51, 55, 75, 136, 199 f., 240 f., 302 ff., 377, 427 Bank für internationalen Zahlungsausgleich 327 Bosnien-Herzegowina 223, 236, 307, 320, 369, 392, 401 Botschafter – Abzug des Botschafters 144 – Ausserordentlich und bevollmächtigt 18, 190 f. – Klasse 120, 188 f. – Wortgeschichte 192 f. Botschafterkonferenz 162 f. Botschaftsrat 78, 90, 181 f., 194 f., 434 Botschaftsschliessung 144 f. Botschaftssekretär 78, 90, 180 f., 194 f., Brasilien 216, 335, 387, 403 Bretton-Woods-Institutionen 323, 327 Bulgarien 55, 60 Bürgenstock-Abkommen 382, 409, 415 Bürgerkrieg 133 Burundi 331 Byzanz 22, 39 ff., 46, 222 Cabinets noirs 60 Chargé d’affaires s. Geschäftsträger Chiffrierwesen 46, 60, 150 China (Volksrepublik) 15, 55, 58, 62, 146, 197, 316, 325, 354, 400, 405 Commis 462
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Copie figurée s. Beglaubigungsschreiben, Kopie des Cyberspace 284, 293, 297 f. Dänemark 189 Demarche 226 ff., 278, 428 Demokratisierung 58, 62 ff. 124, 178 Deutschland 82, 95, 107, 117, 123, 128, 146, 150 f., 155–181, 187, 215 f., 290, 390 – Auswärtiges Amt 150, 155, 157 ff., 164 f., 181 Dienstpass 106 f., 116 Dikko, der Fall 98 Diplomacy 2.0 295 f., 299 Diplomatenpass 90, 104, 107, 250 Diplomatenschulen 175 ff. Diplomatenuniform 124 f. Diplomatie – Begriff 21, 25 ff. – Definition 25 f., 219 – Etymologie 29 ff. – multilaterale 75, 301–375, 464 – Mythologie 32 f. – Track-I-Diplomatie 404 – Track-II-Diplomatie 336, 377, 404 f. – Umgangssprache 27 – vorbeugende 290, 399, 364 Diplomatik 30 Diplomatische Akademien 51, 175 ff. Diplomatische Laufbahn 34, 73, 162, 164, 169 ff. Diplomatisches Corps 54, 78 ff., 119 ff. Diplomatisches Recht 289 ff. Dispacci 46 Dispute Settlement Body (WTO) 358, 385 Doyen 79 ff., 127 f., 168, 277
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E-Diplomacy 293 ff., 297 ff., 467 EFTA 326, 329, 357 EFTA-Gerichtshof 357 Eitelkeit 191, 214, 233 f. Entwicklungszusammenarbeit 25, 154, 158, 166, 199, 376 Eritreisch-äthiopische Grenzkommission 384 Erster Mitarbeiter 194 Erwerbstätigkeit, private 115 Etikette s. Protokoll Europäischer Auswärtiger Dienst 309 Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung 332 Europäische Investitionsbank 322 Europäische Menschenrechts konvention 330, 358 ff., 364 Europäische Union 143, 266 f., 308 ff., 332 ff., 354, 356 f., 381 Europäischer Gerichtshof (EU) 357, 472 Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte 330 f., 359 f., 363 – Individualbeschwerde 359 – Staatenbeschwerde 359 Europarat 75, 104, 207, 267, 330 ff., 355, 358 ff., 362 ff. Evian, Vertrag von 380 f., 415 Europäischer Wirtschaftsraum 357 Exekutivsekretär s. Konferenzsekretär Exequatur 212 Exterritorial 89, 91, 94, 194, 430 Extraterritorial s. exterritorial Exzellenz 108 Facebook 19, 293, 295 ff. Fact-Finding 360 f., 380, 399 Fahnen 124 Falklandkrieg 285, 406, 409 Fazilitation 383, 403, 409
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Finnland 189, 342 ff. Florenz 45 ff. Follow-up-Mechanismus 363, 368, 370 Frankofonie 281 Frankreich 48 ff., 67, 71, 81, 101, 119, 149 f., 169, 172, 263, 266, 285, 302, 317, 380, 392 Fremde Interessen 387 f., s. auch Schutzmacht Frieden 21 ff., 307, 377 f. Friedensdiplomatie 376 f., 398, 401 Friedensförderung, zivile 401 ff., 407 Friedenskonsolidierung 400 Friedensordnung 25, 56 Friedensschaffung 399 Friedenssicherung 400 G-8 56, 333 ff. G-20 56, 333 f. Gaststaatgesetz 104 f. GATT 242, 321, 326 Geduld 232 f., 467 Geheimdiplomatie 59 ff., 154, 287, 405, 411 f. Generalisten 70, 253 f. Generalkonsulat 161, 203 ff., 214 ff., 433, s. auch Konsulat Genf, das internationale 82, 105, 119, 281, 326 ff., 317, 344, 389 f., 393 ff. Genfer Initiative 336, 404, 415 Georgien 359, 361, 369 f., 380, 382, 387, 396 Gesandter 35, 189 f., 192, 202, 431 Gesandtschaft 33 ff., 132 ff., 186 ff., 434 Gesandtschaftsrecht 132, 186 Geschäftsordnung 343, 346 f., 350 Geschäftsträger 121, 124, 144 f., 188, 190, 202, 428
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Sachwörterverzeichnis 485
Gewalt 20, 32 f., 39, 141, 305 f., 310 Gewohnheitsrecht s. Völkergewohn heitsrecht Glaubwürdigkeit 20, 220, 245, 395, 414 Gleichgewicht, europäisches 45, 52 f., 392 Griechenland 32, 34 ff., 55, 76, 178, 262 f., 310, 355 Griechische Stadtstaaten 34 ff. Grossbritannien 13, 66 f., 98, 101, 151, 189, 205 f., 265 ff., 296, 406 Gute Dienste – engerer Sinn 379 f., 386 f. – weiterer Sinn 386, 388 f., 391 ff., 395, 397, 414 Haager Abkommen 378 f., 383, 386 f., 403, 431 Hallstein-Doktrin 146 Hausangestellte, private 90, 101 ff. Heilige Allianz 54, 56, 273, 311 Heiliger Stuhl s. Papst Höflichkeitsbesuch 127, 129, 432 Honorarkonsuln 108 f., 202, 205 ff., 214 ff. Humanitäre Hilfe 25, 75, 158, 319, 337 Humanitäre Intervention 399 Humanitäres Völkerrecht 85, 158, 328, 432 ICTY s. Vereinte Nationen Internationale Atomenergie organisation 325 Internationale Zivilluftfahrts organisation 322, 391 IMF s. Internationaler Währungsfonds Indien 15, 219, 317, 325, 328, 335, 337 Informationsdienst 159, 197, 289
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Informationstechnologie 18, 67 f., 282 ff., 293 ff., 467 INGO 335, 337 f., 389 Instruktion 54, 159, 226 ff., 239, 278, 318, 387 Integrität 109, 212, 125, 225 f., 253 Interessenpolitik 17, 20 ff., 309, 376 Internationale Fernmeldeunion s. ITU Internationale Finanzinstitutionen 332, 350 Internationale Organisationen 57, 104, 157, 307, 311 ff., 326 ff., 388 ff. Internationale Sekretariate 56 f., 311 f., 322 Internationaler Gerichtshof s. Vereinte Nationen Internationaler Strafgerichtshof 319 f., 325, 531, 356 Internationaler Währungsfonds 321, 323 f., 327, 331, 334 f., 350 Internationales Komitee vom Roten Kreuz 105, 327 f., 344 Internationales öffentliches Recht s. Völkerrecht Internet 17, 70, 160, 283 ff., 293 ff. Internationale Organisation für Migration 328 Irak 228, 394 Iran 146 f., 213, 248, 329, 387 f., 413 Israel 98, 118, 224, 287, 320, 336, 345, 376, 381, 404 f., 411 ff. Italien 48, 142, 189, 218, 266 ITU 57, 303, 322 Japan 55, 58, 291, 334 Jugoslawien 146, 285, 319 f., 325, 388 Jus cogens 86 f., 432
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Kanzleichef 42, 195, 198 Karriere s. Laufbahn Kleiderordnung 124 ff. Kollektivnoten 227, 444 Kolumbien 409, 411 f., 415 Kommunikation 27 ff., 179, 271, 283, 287, 295 f., 336 Konferenzdiplomatie 56, 76, 302, 340 ff. Konferenzniveau 346 Konferenzsekretär 347 f., 351 Konfliktverhütung 254, 377 Kongressdiplomatie 52 f., 56, 76, 302 Konsens 87, 349, 358, 433 Konsularagentur 205 f., 208 Konsularbezirk 187 Konsularische Laufbahn 209 ff. Konsularisches Corps 82, 113, 212 Konsularzentren 161 Konsulat 201 ff., 433 Konziliation s. Schlichtung Konzerne, multinationale 27, 336 Korea 334 f., 390, 397 Korrespondenz 96, 100, 115, 239 Korruption s. Bestechung Kosovo 132, 142, 208, 216, 310, 320, 330, 381, 397 ff. Krisenmanagement 294 f. Krieg s. Gewalt Kroatien 160 f., 176, 320, 385 KSZE 232, 244, 303, 329, 341 ff., 384 f., 399, s. auch OSZE Kuba 146, 387 f. Laptop-Botschaften 160 f. Laufbahn 67, 73, 111, 164, 169, 170 f., 175, 177, 179–181, 183, 195, 198, 208–211, 214, 254–257, 427, 434 Legatus 41, 43, 193 Legation s. Gesandtschaft
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Legationsrat s. Botschaftsrat Legationssekretär s. Botschaftssekretär Lettres de créance s. Beglaubigungs schreiben Lettres de notification 139 Lettres de rappel 138 f. Libanon 189, 299, 412 Libyen 134, 307, 316, 354 f., 399 Liechtenstein 106, 143, 207, 329, 357 List s. Betrug Logothetes 40 Lokalangestellte 161, 164, 388 Loyalität 226 f., 258, 457 Luxemburg 189 Machiavellismus 223 ff. Macht 20 ff., 86 f., 379, 384, 403 Mächtekonzert 151, 302 Magister officiorum 40 Mailand 44 f. Malta 176 f. Manila, Erklärung von 379 Mediation 379, 381, 383, 386, 402 ff., 411, 413 Mediatisierung des Individuums 85 Medien 19, 197, 288 ff., 295 ff. Megafondiplomatie 271 Mehrfachakkreditierungen 141 ff. Mémoire s. Memorandum Memorandum 227, 278 Menschenrechte 85, 87, 313, 330, 359, 362 f., 369 f., 402, 434 Menschenrechtsdialog 320, 402 Menschenrechtskommissar des Europarats 369 f. Menschliche Sicherheit 402 Mexiko 335, 405 f. Minister s. Gesandter Mission 186 ff., 435 Missionschef 188 ff., 435
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Sachwörterverzeichnis 487
Mittelalter 41 ff., 76, 87, 178, 192 f., 301 Moldawien 208 Monitoring 360 ff., 374 f. – Ad-hoc-Monitoring 361, 373 – Europäische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz 366 f. – Europäische Sozialcharta 364 – Europäischer Antifolterausschuss 364 ff. – Groupe d’Etats contre la corruption 367 f. – Monitoring-Überdruss 373 f. – Parlamentarische Versammlung des Europarats 371 f. – Post-Accession-Monitoring 369 – Reguläres Monitoring 361 f., 374 – Universal Periodic Review 363 Mosambik 381, 403 Muttersprache 279 Namibia 397 Nationaler Sicherheitsrat (USA) 154 Nepal 409 f., 415 Neutrale Überwachungskommission in Korea 397 Neutralität 36, 288, 386 ff., 392, 395 f. NGO 57, 291, 317, 336 ff., 403 f. Niederlande 125, 189, 302, 390 Nigeria 98, 143, 400, 409 Non-paper 278, 435 Norditalienische Stadtstaaten 43 ff. Nordzypern 310 Norwegen 189, 329, 357, 397, 401 ff., 411 Notarius 193 Noten 190, 239 f., 274 ff., 435 f., 442 ff. Notenaustausch 277, 435, 440 Nuntius 41, 43, 83 f., 120, 124, 188, 193
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OECD 57, 303, 322, 368 f. Öffentlichkeit 35, 60, 65, 284 ff., 295, 360, 365 f. Offizieller Besuch 128 ff. Orden 118 Organisation für islamische Zusammenarbeit 328 Orator 40, 43 f., 193, 262 Osmanisches Reich 151, 176, 429, 432, s. auch Türkei Österreich 54, 66, 82, 149 f., 156 ff., 169 ff., 174 ff., 208 f., 225, 258, 390 ff. Aussenministerium 150, 155, 157 ff., 166 ff., 175 OSZE 266, 329 f., 361, 385, 396 ff., s. auch KSZE
Palästina 132, 244, 272, 336, 350, 376, 404 f. Papst 29, 41 ff., 46, 51, 55 f., 71, 78, 119, 125, 142, 175 f., 263, 301 f. Parlamentarische Mitsprache 62 ff. Parteipolitik 255 ff. Peer Review 361, 363 Persona non grata 100, 110, 143, 212, 436 Peru 406 Plenarversammlung s. Vollversamm lung Portugal 119, 216 Postenbericht 199 Präventivdiplomatie s. Diplomatie, vorbeugende Préséance s. Rangordnung Preussen 56, 150, 176 Privilegien und Immunitäten 33, 312, 327 – Amtliche Korrespondenz 96 – Archive und Schriftstücke 95
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– Bewegungs- und Reisefreiheit 101 – Diplomatische Privilegien und Immunitäten 89 ff., 194 – Diplomatischer Kurier 96 – Indirekte Steuern 98 – Internationale Organisationen 104 f. – Konsularische Privilegien und Immunitäten 111 ff., 214 – Persönliche Immunitäten und Privilegien 99 ff., 113 f. – Privatwohnung 100, 114 – Räumlichkeiten und Eigen tum 92 ff. – Sonderbotschafter 105 f. – Soziale Sicherheit 101 – Steuerbefreiung 98 – Zollbefreiung 99 ff. Procès-verbal 351 Pronuntius 81 Propaganda 287, 295 Protest 144, 168, 268, 436 Protokoll 49, 78, 116 ff., 158, 168, 288, 437 Proxenia 37, 76 Public Diplomacy 17, 76, 253, 284 ff., 293 ff. Rangordnung 119 ff., 183 Ratifizierung 63 f., 437 Realpolitik 310, 437 Recht 22 f., 38, 47 ff. 86 f., 385 Recht des Empfangsstaats 109 f. Réclame 276 f. Reihenfolge s. Rangordnung Relazioni 47 Repräsentation 246 ff. Responsibility to Protect s. Schutz verantwortung Rhetorik 35, 40, 179, 262, 345
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Römisches Reich 38 Rotation 47, 54, 73, 152, 182 Russland 17, 56, 334, 359, 365, 370 f., 372, 382, 387, 400, 415, s. auch Sowjetunion Sanktionen 353 f., 358, 372, 386, 399, 438 Schiedsverfahren 384 ff. Schlichtung 303, 326, 379, 383 ff., 386 Schlussbericht 199 f. Schlussevaluation 171, 173 ff. Schutzmacht 74, 147, 387 ff., 413, 438 Schutzverantwortung 133, 313, 316, 399 Schweden 52, 122, 260, 302, 387, 397 Secretarius 193 Seitenakkreditierung s. Mehrfach akkreditierung Senegal 403 Serbien 142, 369, 381 Sitzabkommen 104, 324, 389 Slowenien 161, 195, 385 Small Talk 270 Sprache – deutsche 74, 265, 280 – englische 238, 265 ff., 279 – französische 51, 74, 264 ff., 279, 281 – lateinische 51, 263 f., 456 Somalia 331, 399 Sonderbotschafter 105 f. Sondermissionen 44, 105 f., 191, 396 f. Souveränität 20, 55, 133, 186, 308, 313, 399 Sowjetunion 20, 64, 91, 101, 146, 158, 306, 317, 409
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Sachwörterverzeichnis 489
Spanien 108, 119, 122, 125, 134, 192, 263, 266, 298, 335 Spezialisten 29, 69 f., 253 ff. Sprachenknaben 439 Sprachkenntnisse 279 f. Staatsbesuch 117 f., 128 Staatsräson 43, 47, 222 ff., 439, 457, 464 Staatssekretär 49, 124, 149 ff., 156 ff., 242 Stage 175, 211 Ständiger Schiedshof 378, 384 Streitbeilegung, friedliche 313, 357 f., 377 ff., 384 ff., 401 Südafrika 317, 331, 335, 403 Sudan 382, 403, 409, 415 Südsudan 382, 409 Supranationale Institutionen 308 f., 311, 332, 357 Suspendierung der Mitgliedschaft 354 f., 360, 472 Syrien 101, 145, 287, 316, 334, 355, 408, 411 f., 415 Tagesordnung 316, 342 f., 353 Terrorismus 94, 272 f., 287, 297 Taiwan 146, 310, 354 Thailand 328 Türkei 60, 65, 100, 118, 151, 221, 265, 299, 310, 365, 403, 409, 412 Twitter 295 ff. Ulbricht-Doktrin 146 Umgangsformen 117 f. UNCTAD 321 UNESCO 105, 323, 350 Ungarn 44, 60, 146, 208, 393, 439 UN-Hochkommissar für Flüchtlinge 317, 321, 328
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United States Information Agency 287, 290 UNO s. Vereinte Nationen Unverletzlichkeit s. Privilegien und Immunitäten Urkundenlehre 30 f. USA s. Vereinigte Staaten von Amerika Valise diplomatique 59, 429 Venedig 22, 45 ff., 50, 192 f., 220, 222 Verbalnote s. Noten Vereinigte Staaten von Amerika 20 f., 58, 62, 64, 101, 146, 156, 164, 206, 228, 253, 255, 272, 285 ff., 295, 299, 324, 326 f., 334, 381 f., 386 f., 392 Vereinte Nationen 55 ff., 104 ff., 266, 312 ff., 363, 368 f., 381 ff., 389 ff., 396 ff. – ECOSOC s. Wirtschafts- und Sozialrat – Friedenseinsätze 319 f., 397 – Generalsekretär 58, 318 f., 382 f., 399, 406 f. – Generalversammlung 58, 316, 319 ff., 325, 340, 350 – Internationaler Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien 320 – Internationaler Gerichtshof 93, 316, 318, 356, 384, 399 – Menschenrechtsrat 319, 328, 337, 354, 363 – Sicherheitsrat 58, 316 ff., 325, 348, 350, 353 – Treuhandrat 58, 318 – Wirtschafts- und Sozialrat 48, 316 ff., 321 f., 337 f. Verfahrenssprache (EU) 267 Vergleich s. Schlichtung Verhandlungstechnik 53, 88, 187, 241 ff., 460
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490 Anhang
Vermittlung s. Mediation Versetzungsdisziplin 182 ff. Verstösse gegen Verkehrsregeln 109 f. Vertrag 25, 31, 88, 277, 440 Viermächtekonferenz in Genf 313 Vietnam 409 Visiting Ambassador 143 Vizekonsulat 205 Völkerbund 64–67, 76, 266, 305 f., 344 f., 390 ff., 463 ff. Völkergewohnheitsrecht 85, 87 ff., 106, 113 ff., 167, 413, 441 Völkerrecht 20, 85 ff., 158, 432, 441 Vollversammlung 267, 302, 346 f., 349 Vorrechte s. Privilegien und Immunitäten Wahrhaftigkeit 243, 268 f. Wahlbeobachtung 330, 372, 377 Warschauer Pakt 341, 377, 404 f. Weissrussland 165, 208, 330, 355, 372 Weltbank 312, 321, 323 f., 350 Welthandelsorganisation (WTO) 232, 303, 326, 333, 357 f., 382, 385 f. Weltpostverein 57, 322
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Werte 21, 287, 376 ff., 437 Westfälischer Friede 28, 51 f., 76, 263, 392 Westsahara 397 WHO s. Welthandelsorganisation Wiederaufbaubank des Europa rats 332 Wiener Kongress 28, 53 ff., 76, 108, 120 f., 189, 264 f., 302, 311, 391 Wiener Übereinkommen über das Recht der Verträge 355 Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen 54, 81, 85 ff., 387 Wiener Übereinkommen über konsularische Beziehungen 201 ff., 387 Wikileaks 60, 94, 298 World Economic Forum (WEF) 291 f., 336 Zeremoniell 40 f., 108, 116 ff., Zitierung s. Protest Zwingendes Recht s. jus cogens Zypern 310
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Der Autor Paul Widmer, geboren 1949, ist Lehrbeauftragter für internationale Beziehungen an der Universität St. Gallen. Er studierte Geschichte und Philosophie in Zürich und Köln, trat 1977 in den diplomatischen Dienst der Schweiz ein. Nach Posten in New York und Washington leitete er von 1992 bis 1999 die Vertretung in Berlin, war dann Botschafter in Kroatien, Jordanien, beim Europarat in Strassburg und zuletzt, bis Anfang 2014, beim Heiligen Stuhl. 2002 wurde er für seine Verdienste als Diplomat, Wissenschaftler und Essayist von der UBS Kulturstiftung mit der Ehrengabe ausgezeichnet. Er ist Verfasser mehrerer politischer und historischer Bücher: Minister Hans Frölicher. Der umstrittenste Schweizer Diplomat. Verlag Neue Zürcher Zeitung. Zürich 2012. Auch als E-Book erhältlich. Die Schweiz als Sonderfall. Grundlagen – Geschichte – Gestaltung. Verlag Neue Zürcher Zeitung. Zürich 2007. Kroatien. Ein Land zwischen Balkan und Europa. Verlag Neue Zürcher Zeitung. Zürich 2004. Schweizer Aussenpolitik und Diplomatie. Von Charles Pictet de Rochemont bis Edouard Brunner. Verlag Neue Zürcher Zeitung. Zürich 2014. Auch als E-Book erhältlich. Die Schweizer Gesandtschaft in Berlin. Geschichte eines schwierigen diplomatischen Postens. Verlag Neue Zürcher Zeitung. Zürich 1997 (vergriffen). Die schwierige Realität. Studien zur Niedergangsthematik in der Antike. Klett-Cotta. Stuttgart 1983.
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